nordseesturmfluten im klimawandel hans von storch, ralf weisse insa meinke eine schriftliche fassung...
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Nordseesturmfluten im Klimawandel
Hans von Storch, Ralf Weisse Insa Meinke
Eine schriftliche Fassung liegt vor.
KlimaforschungGKSS, Geesthacht
Beschreibung und Bewertung von gegenwärtigem Klima und Klimawandel im Küstenraum.
Ableitung von Szenarien des möglichen zukünftigen Klimawandels im Küstenraum.
Besonderes Augenmerk: Windbezogene Aspekte, also Windkraft, Sturmfluten und Seegang.
Vor allem: Nord- und Ostsee.
Norddeutsches Klimabüro @GKSS & CLISAP
Ein Einrichtung zur Kommunikation zwischen Wissenschaft und Betroffenen (“Stakeholder”), die sich bemüht
• daß die Wissenschaft versteht, welche Fragen und Sorgen bei Betroffenen bestehen, und
• daß die Betroffenen die wissenschaftlichen Einschätzungen sowie deren Grenzen und Belastbarkeit verstehen.
Typische Betroffene sind:
Küstenschutz, Landwirtschaft, off-shore Aktivitäten (z.B. Windenergie), Wasserverwaltung, Fischerei, Stadtplanung.
Übersicht
1. Zusammenfassung
2. Bisher Sturmfluten nur durch Meeresspiegelanstieg höher
3. Meeresspiegel wird weiter steigen.
4. In Zukunft können sich zusätzlich stärkere Stürme auswirken
5. Ausblick: Anpassungsmaßnahmen
Zusammenfassung des Wissensstands für die Deutsche Nordseeküste
Wesentliche Faktoren, die Sturmflutwasserstände langfristig ändern können
Änderungen bisher (1907 bis 2006)
Mögliche Änderungen bis 2030
Mögliche Änderungen bis 2100
Globaler mittlerer Meeresspiegelanstieg
ca. 2 dm ca. 1 – 2 dm ca. 2 – 8 dm
Meteorologisch bedingter Anteil des Sturmflutwasserstandes
keine ca. 0 – 1 dm ca. 1 – 3 dm
Regionaler und lokaler Meeresspiegelanstieg
ca. 2 dm Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Wellenauflauf keine Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Gezeitenregime Regional sehr unterschiedlich
Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Topographie Regional sehr unterschiedlich
Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
- Globale Meeresspiegeländerungen Summe aller lokalen Änderungen
- Lokal sind Abweichungen vom globalen Mittelwert möglich
- Ursachen:
• Gravitationseffekte
• Elastische Effkte
• Änderungen der ozeanischen Zirkulation
• Änderungen in der mittleren Luftdruckverteilung
• Lokale Änderungen der Topographie (natürliche)
• Lokale Änderungen der Topographie (Baumaßnahmen etc.)
• Änderungen im Gezeitenregime
Meeresspiegel: Welche Faktoren spielen regional eine Rolle?
Die Entwicklung im letzten Jahrhundert
Globaler Meeresspiegel im letzten Jahrhundert
- Aus Pegeldaten GMSL im 20. Jahrhundert ca. 1-2 mm/Jahr angestiegen
- Aus Pegeln und Satelliten 1993-2006 ca. 3 mm/Jahr
- Bezogen auf 20-Jahresperioden ist der GMSL in den letzten Jahren deutlich schneller als über die meiste Zeit des 20. Jh. angestiegen.
(Church et al.
2008)
Globaler Meeresspiegel: Budget [mm/Jahr]
Quelle 1961-2003
(nur Pegel)
1993-2003
(Pegel + Satelliten)
Thermische Ausdehnung 0.42 ± 0.12 1.60 ± 0.50
Kontinentales Eis 0.50 ± 0.18 0.77 ± 0.22
Grönland 0.05 ± 0.12 0.21 ± 0.07
Antarktis 0.14 ± 0.41 0.21 ± 0.35
Total 1.10 ± 0.50 2.80 ± 0.70
Beobachtet 1.80 ± 0.50 3.10 ± 0.70
Differenz 0.70 ± 0.70 0.30 ± 1.00
(nach IPCC
2007)
Anstieg von Meeresspiegel und Tidenhub in der Nordsee?Meist: inhomogene Daten (wasserbauliche Maßnahme in der Umgebung des Pegels)
Aber „sauber“: Norderney –
Gleichmässiger Anstieg von MThw, MTnw, und MThb; keine Beschleunigung in jüngster Vergangenheit
Δ (MTHw+MTnw)/2 2mm/aH.-D. Niemeyer, Norderney, pers. Mitteilung
Meeresspiegelanstieg in der Nordsee – im letzten Jahrhundert
Tidenhochwasser-Statistik für Cuxhaven.
Oben: 95%ile der jährlichen Hochwasser nach Abzug des mittleren Hochwassers (= wetterbedingter Anteil)
Unten: jährlich mittlere Hochwasser;
Δ MThW 3mm/a
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Trends sollten nur dann als „unnatürlich“ und damit anthropogen angesehen werden, wenn sie stärker sind als jene, die im Rahmen natürlicher (historischer) Schwankungen aufgetreten sind, und in den letzten Jahrzehnten deutlicher wurden.
Dieser Nachweis ist für globale und regionale Gebietsmittel der Temperatur gelungen; für regionale Größen anderer Größen gibt es derartige Nachweise nicht oder kaum.
Temperatur
Sturmaktivität
Menschgemacht ?
Lund, Stockholm
Differenz Scheitelhöhen Hamburg - Cuxhaven
Sturmfluten in der Elbe deutlich erhöht seit 1962 – aufgrund wasserbaulicher Maßnahmen, vor allem wegen der Verkürzung der Deichlinie
Sturmfluten in der ElbeVergangenheit
Die mögliche Entwicklung im diesem
Jahrhundert
Globaler Meeresspiegel: Szenarien für 2100 [m]
Quelle IPCC (A1Fl) DELTA (oberes Limit)
Thermische Ausdehnung 0.17 … 0.41 0.12 … 0.49
Kontinentales Eis 0.08 … 0.17 0.07 … 0.18
Grönland 0.02 … 0.12 0.13 … 0.22
Antarktis -0.14 …-0.03 -0.01 … 0.41
Beschl. Eisdynamik 0.01 … 0.17 ---
Terrestrische Speicher --- 0.00 … 0.04
Total 0.25 … 0.76 0.55 … 1.10
Globaler Meeresspiegel: Szenarien für 2100 [m]
(nach IPCC
2007)
“Delta-Report”: Lokaler Meeresspiegel“Upper end”-Szenarien bis 2100 (Niederlande)
Quelle DELTA (oberes Limit) Anmerkung
Thermische Ausdehnung (Global)
0.12 … 0.49 [m]
Thermische Ausdehnung (Lokal)
-0.05 … 0.20 Ozeanzirkulation
Kontinentales Eis 0.06 … 0.14 Elasto-Gravity
Grönland -0.55 … 0.04 Elasto-Gravity
Antarktis -0.03 … 1.07 Elasto-Gravity
Terrestrische Speicher 0.00 … 0.04
Total -0.05 … 1.20
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RCAO HIRHAM
Änderungen der 99%ile der Westwindstärke und Windstauhöhen gemäß Szenario A2 in zwei verschiedenen Klimaänderungssimulationen
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20
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Erwartete Erhöhung für 2070-2100 der windbedingten extremen Wasserstände (99.5%ile) gemäß den Szenarien A2 und B2 und zwei verschiedenen Klimamodellen. (Woth, pers. Mitt.)
Zusammenfassung des Wissensstands für die Deutsche Nordseeküste
Wesentliche Faktoren, die Sturmflutwasserstände langfristig ändern können
Änderungen bisher (1907 bis 2006)
Mögliche Änderungen bis 2030
Mögliche Änderungen bis 2100
Globaler mittlerer Meeresspiegelanstieg
ca. 2 dm ca. 1 – 2 dm ca. 2 – 8 dm
Meteorologisch bedingter Anteil des Sturmflutwasserstandes
keine ca. 0 – 1 dm ca. 1 – 3 dm
Regionaler und lokaler Meeresspiegelanstieg
ca. 2 dm Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Wellenauflauf keine Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Gezeitenregime Regional sehr unterschiedlich
Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Topographie Regional sehr unterschiedlich
Bisher unbekannt
Bisher unbekannt
Friesisches Selbstverständnis
DEUS MARE
FRISO LITORA FECIT
Gott schuf das Meer,
der Friese die Küste.
Strategien
Wellenüberlauf – Belastungsreserven
Niemeyer & Kaiser 2008, NLWKN
Derzeit angesetzte Überlaufsicherheiten: 3% aller Wellen (TWB 1967) – Niedersachsen 2 l/(m∙s) – Generalplan Schleswig-Holstein 0,1-1,0 l/(m∙s) – Niederlande
bei qualitativer Kleibewertung
Wellenüberlauf – Belastungsreserven
Ergebnisse der Überlauftests in Delfzijl Keine Schäden an der Grasnarbe bis 50 l / (m ∙ s) Funktionserhalt bis 50 l (m ∙ s) nach künstlicher Vorschädigung
Niemeyer & Kaiser 2008, NLWKN
CFC = Cascading Flood compartments
Erik Pasche, TU HH
Erik Pasche, TU HH
Erik Pasche, TU HH
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
Siehe auch:http://coast.gkss.de/staff/storchKontakt: [email protected]
Regionale Helmholtz-Klimabüroshttp://www.klimabuero.de/ email: [email protected]