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kapitel 1 TITEL ÜBER 130 JAHRE IM DIENSTE DER NACHHALTIGKEIT UND DES KUNDEN NFP – DAS NIEDERSÄCHSISCHE FORSTPLANUNGSAMT

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kapitel 1

TITEL

ÜBER 130 JAHRE IM DIENSTE DER NACHHALTIGKEIT UND DES KUNDENN F P – D A S N I E D E R S Ä C H S I S C H E

F O R S T P L A N U N G S A M T

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DAS NIEDERSÄCHSISCHE FORSTPLANUNGSAMT – moderne servicestelle der niedersächsischen landesforsten

3 200 hamecklenburg-vorpommern

51 000 haschleswig-

holstein

300 habr andenburg

500 hasachsen-anhalt

600 habayern

2 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

betreute waldflächen

Niedersachsen

Landeswald 320 000 ha

Privatwald 95 000 ha

Kommunalwald 9 000 ha

Schleswig-Holstein

Landeswald 50 000 ha

Privatwald 1 000 ha

Sachsen-Anhalt

Privatwald 500 ha

Hamburg

Landeswald 5 500 ha

Brandenburg

Privatwald 300 ha

Mecklenburg-Vorpommern

Universitätswald 3 200 ha

Bayern

Privatwald 600 ha

424 000 haniedersachsen

5 500 hahamburg

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das nfp 3

Das Niedersächsische Forstplanungsamt mit Sitz in

Wolfenbüttel ist eine Servicestelle der Anstalt Nieder-

sächsische Landesforsten. Bei uns sind die Fachkom-

petenzen für Standorts- und Waldbiotopkartierung,

Waldinventur, Forstplanung, Forstliche Informations-

und Kommunikationstechnik, Betriebsabrechnung und

forstliche Geo-Informationssysteme zentral gebündelt.

Zu unseren Kunden zählen wir die Betriebsleitung, die

Niedersächsischen Forstämter, mit ihren Revierförste-

reien und Waldfunktionsstellen sowie das Niedersäch-

sische Forstliche Bildungszentrum. Insgesamt bear-

beiten wir rd. 450 000 ha niedersächsischen Wald. Zu

unseren Kunden zählen auch große Waldbesitzer in

anderen Bundesländern, hier vor allem die Schleswig-

Holsteinischen Landesforsten mit ihren 50 000 ha

sowie einige Privat- und Kommunalforstbetriebe.

Gerne informieren wir Sie über uns und unser Dienst-

leistungsspektrum, das wir seit 130 Jahren im Dienste

der Nachhaltigkeit und des Kunden bereitstellen.

HERZLICH WILLKOMMEN

im Niedersächsischen Forstplanungsamt

hektarWA L D I N N I E D E R S A C H S E N W E R D E N

V O N U N S B E A R B E I T E T

450 000

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4 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

GESCHICHTE

Hüterin der nachhaltigen

Forstwirtschaft – seit über

130 Jahren im Dienste des Waldes

Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde. Aber was

bedeutet Nachhaltigkeit? Seit dem 18. Jahrhundert ist

immer wieder neu definiert worden, was Nachhaltig-

keit ist. Der Weg zur nachhaltigen Forstwirtschaft war

lang. Erst seit der Frühaufklärung verstand man die

Eigenart des Waldes mit seinen langen Produktions-

zeiträumen, seiner Naturgebundenheit, der Schwierig-

keit, das Produktionsmittel Holzvorrat und das

P rodukt Holzzuwachs gedanklich zu trennen.

Das Bestreben nach nachhaltigen Nutzungsmöglich-

keiten trat zuerst in dicht besiedelten Gebieten und in

Waldungen auf, deren Holz vor allem dem Großver-

brauch von Salinen und Bergwerken zu dienen hatten.

Um 1700 hatte der Holzmangel seinen Höchststand

erreicht und der Gedanke nachhaltiger Waldwirtschaft

entwickelte sich voll. Allmählich setzten sich die ers-

ten Forstordnungen durch, deren Regelungen aber

weder eingehalten noch kontrolliert wurden.

Die Überwachung der Einhaltung des Prinzips »Nach-

haltigkeit« ist Aufgabe der Forsteinrichtung. Aus

diesem Grunde wurde die Vorgängerin des Forstpla-

nungsamtes 1880 in Braunschweig unter der Bezeich-

nung »Herzögliche Braunschweigische Forsteinrich-

tungs- und Versuchsanstalt« gegründet.

Ende der 60er Jahre kamen mit der fortschreitenden

Umweltkrise nach dem Wiederaufbau sowie der Ein-

führung der EDV weitere Aufgaben zu den bereits

bestehenden klassischen Aufgaben des NFP hinzu.

Hierzu zählten die Landespflege, die Waldfunktionen-

und Waldbiotopkartierung, die Forstlichen Rahmen-

pläne, im Bereich der EDV die Betriebsabrechnung,

Kommunikation, Hard- und Software. Mittlerweile

integriert das hier entwickelte Niedersächsische Forst-

liche Informationssystem (NIFIS) auf Datenbankbasis

alle naturalen, monetären und geografischen Daten

zum einem umfassenden Operations-, Informations-

und Steuerungssystem.

Das Forstplanungsamt erfüllt heute für alle Ebenen

der Landesforsten Entwicklungs-, Koordinations-,

Produktions- und Kontrollaufgaben, soweit sie hier

fachlich und rationell am besten gebündelt sind und

somit zentral wirtschaftlicher wahrgenommen werden

können als dezentral.

A LT E F O R S T K A R T E D E S O B E R H A R Z E S AU S D E M J A H R 16 9 0

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das nfp 5

ORGANISATION

Das Niedersächsische

Forstplanungs amt (NFP) gliedert

sich in die vier Dezernate

Zentrale Dienste,

Forsteinrichtung / Waldökologie,

Forst-GIS / Standortskartierung und

Forst-EDV / Betriebsabrechnung.

Geleitet wird das NFP nach dem Kollegialprinzip

von einem Dezernatsleiter in Personalunion. Als

»Primus inter Pares« obliegen ihm die Koordination

der Arbeiten zwischen den Dezernaten, die Steuerung

der Personal- und Haushaltsbewirtschaftung und

die Vertretung des Forstplanungsamtes nach außen.

Die Dezernatsleiter tragen die fachliche Verantwor-

tung ihrer Fachbereiche. Sie sind für die Kunden des

Forstplanungsamtes die direkten Ansprechpartner in

Fachfragen und koordinieren für ihre Dezernate die

Arbeiten, den Mittel- und den Personaleinsatz.

NFP-Leitung

dezernate

das niedersächsische forstplanungsamt

AußendienstForsteinrichtung

Forsteinrichtung,Waldökologie

Forst-GIS, StandortskartierungZentrale Dienste

Personal, Verwaltung

Informationsdienste

InnendienstForsteinrichtung

Waldnaturschutz, Waldfunktionen-

kartierung

Projekte»Klima-LÖWE«

»NWE10«

GeografischesInformationssystem

Datenbank, BCR

DigitaleInformationserfassung

Haushalt (BCH)

Standortskartierung Erfolgsrechnung,Holz

Projekt »3 N« Technik,Administration

Forst-EDV, Betriebsabrechnung

sachgebiete

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K U B U S : D I E S E N R AU M N E H M E N 1 0 0 0 M ³ H O L Z

AU S N A C H H A LT I G E R F O R S T W I R T S C H A F T E I N

LEISTUNGSSPEKTRUM

Nachhaltige Forstwirtschaft braucht

planmäßiges Vorgehen

100- bis 300-jährige Entwicklungszeiträume im Wald

erzwingen einen Vertrag mit bis zu 10 Menschen-

generationen über seine nachhaltige Pflege und Nut-

zung. Keine Generation erntet im Wald das, was sie

sät und pflanzt. Heute nutzen wir Eichen als wertvolle

Furnierstämme, die zur Zeit Friedrichs des Großen

angepflanzt und von vielen Förstergenerationen bis

jetzt gepflegt wurden. Nachhaltige Forstwirtschaft

überspannt und verantwortet im heutigen Wald kon-

krete Zeiträume von bis zu 500 Jahren aus der Ver-

gangenheit bis in die Zukunft.

Die von uns beachtete Nachhaltigkeit hat aus aus-

geplünderten Wäldern des 18. Jahrhunderts heute

stabile, leistungsstarke und schöne Wälder erwachsen

lassen – eine Erfolgsgeschichte nachhaltiger forstli-

cher Planung mit gesellschaftlichem Vorbildcharakter.

Die heutige Waldnutzung und Waldpflege müssen wir

daher planmäßig in diesen langen Zeiträumen zurück-

blickend und vorausschauend bemessen.

6 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

jahreWA L D E N T W I C K L U N G E R F O R D E R N

N A C H H A LT I G E P F L E G E

100 – 300

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leistungsspektrum 7

B E S TA N D S I N V E N T U R :

G R E N Z M A R K I E R U N G I M

WA L D

WALDINVENTUR

Die Flächenvermessung kann als erster Schritt zur

geordneten Waldbewirtschaftung gelten. Im 16. Jahr-

hundert waren nur die kultivierten Ländereien, von

denen Abgaben und Steuern entrichtet wurden,

sorgfältig vermessen und vermarktet. Die wichtigsten

Größen für nachhaltsgerechte forstliche Nutzungs-

planungen sind die Kenntnisse über Flächengröße,

Vorrat und Zuwachs.

Für eine nachhaltige Mehrzweck-Forstwirtschaft erfas-

sen wir den Zustand und die Entwicklung der Wald-

böden, Bäume, Biotope, seltenen Pflanzen und Tiere,

Wasser- und Klimaschutzwälder sowie der Erholungs-

wälder. Die finanziellen Bedingungen werden durch

Erfolgsrechnungen offengelegt. Ergebnisse dieser

Grundlagenerhebungen sind z. B. die Daten der Bun-

deswaldinventur, Standortskarten, Baumartenkarten,

Waldbiotopkarten, Waldfunktionenkarten und Kenn-

zahlen zu den Geschäftsberichten der Landesforsten.

Ist-Vorrat [VFm] Ist-Zuwachs [VFm / ha /Jahr] Einschlag [VFm / ha / Jahr] Bundeswaldinventur

vor r a t [ v f m / h a ] z u wa c h s - e i n s c h l a g [ v f m / h a / j a h r ]

entwicklung von vorr at, zuwachs, einschlag (FWJ 1944 – GJ 2017)

320

140

300

120

280

100

260

80

240

60

220

40

200

20

180

0

160

1946

1944

1948

1952

1954

1956

1958

1960

1962

1964

1966

1968

1970

1972

1974

1998

1978

1976

2000

1980

2002

1982

2004

1984

2006

1986

2008

1988

2010

1990

2012

1992

2014

1994

2016

1996

20,0

18,0

16,0

14,0

12,0

10,0

8,0

6,0

4,0

2,0

0,0

1950

BWI I

BWI IIBWI III

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8 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

Die forstliche Standortskartierung liefert die Grund-

lageninformationen zur ökonomisch – ökologisch

nachhaltigen und multifunktionalen Entwicklung des

Waldes.

Das primäre forstbetriebliche Nutzungsspektrum ist

die flächige Zuordnung standortsgerechter Baumar-

tenmischungen. Bei Waldneubegründung, Waldver-

jüngung und bei der Waldpflege ist die Berücksich-

tigung des Standortes zur Entwicklung nachhaltig

ertragreicher, stabiler und risikoarmer Baumbestände

von zentraler Bedeutung. Die Qualität und Menge

der erhobenen Inventurdaten ermöglicht heute eine

multiple Nutzung in einem breit gefächerten Einsatz-

bereich.

Die Informationen aus der Standortskartierung

sind für

➔ Naturschutz,

➔ Waldwertermittlung und Entschädigungs-

verfahren,

➔ Wassergewinnung,

➔ Waldkalkung,

➔ Nährstoffmanagementsysteme für die Holzernte

(z. B. für Energieholznutzung,)

➔ Modellierung von Standortsfaktoren,

➔ Ableitung der natürlichen Vegetationsgesellschaft,

➔ Befahrbarkeit von Waldböden,

➔ Erosionsgefährdung,

➔ sach- oder projektspezifische Datenbank-

auswertungen und

➔ Sondergutachte

von zentraler Bedeutung.

Die Nutzung der Daten außerhalb des Waldes erfolgt

bei der

➔ Landesbodeninventur,

➔ Bodenkartierung,

➔ Natur- und Landschaftsplanung,

➔ Waldbiotopkartierung,

➔ Kohlenstoffbilanzierung,

Die vorliegenden Kartierergebnisse werden laufend

durch weitere standortsrelevante, Kennwerte ergänzt,

so dass z. B. standortsbezogene lokale Klimaprognose-

ergebnisse (Klimawandel) in die waldbauliche Planung

einfließen können.

STANDORTS KARTIERUNG

D I E S TA N D O R T S K A R T I E -

R U N G E R FA S S T AU C H D I E

B O D E N B E S C H A F F E N H E I T

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Im Landeswald findet Naturschutz auf allen Flächen

statt. Nicht nur in den ausgewiesenen Schutzgebieten,

wie z. B. NATURA 2000-Gebieten, sondern auf der

gesamten Fläche wird integrierter Naturschutz betrie-

ben. Der Landeswald bietet vielen seltenen Tieren und

Pflanzen eine Heimat. Diese Biotope zu finden und zu

kartieren ist die Aufgabe der Waldbiotopkartierung.

Sie legt die Grundlage für die örtlichen Forstbetriebe,

dass die Waldlebensgemeinschaften mit ihren vielen

und teilweise sehr seltenen Pflanzen- und Tierarten

bei der ganzflächigen nachhaltigen Waldbewirtschaf-

tung sowohl in geschützten als auch in ungeschützten

Wäldern erhalten und entwickelt werden.

Seit 2000, nachdem im Wesentlichen alle Landeswäl-

der einmal flächendeckend aufgenommen worden

sind, konzentriert sich nun die Waldbiotopkartierung

in vollem Umfange auf die nationalen und europä-

ischen Schutzgebiete. Sie führt die Basiserfassung

durch und erarbeitet gemeinsam mit anderen behörd-

lichen Institutionen und Verbänden eine umfassende

Landschafts- und Naturschutzplanung für diese

Schutzgebiete. Diese naturschutzfachlichen Planungen

werden dann im Rahmen der betrieblichen Planung

berücksichtigt.

Entsprechend dem LÖWE-Programm ist ein umfassen-

des Konzept von Waldschutzgebieten und Sonderbio-

topen zusammen mit der Naturschutzverwaltung erar-

beitet und auf einer Fläche von insgesamt 65 000 ha

oder 27 % des Landeswaldes umgesetzt. Die unter-

schiedlichen Kategorien ermöglichen den Schutz und

die gezielte Entwicklung seltener natürlicher und kul-

turbetonter Waldgesellschaft in den einzelnen Wuchs-

regionen Niedersachsens.

WALDBIOTOPKARTIERUNG

hektarWA L D S C H U T Z G E B I E T E U N D

S O N D E R B I O T O P E

65 000S E I T 2 0 0 0 B E FA S S T S I C H D I E WA L D B I O T O P K A R T I E R U N G AU C H

M I T N AT I O N A L E N U N D E U R O PÄ I S C H E N S C H U T ZG E B I E T E N

leistungsspektrum 9

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10 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

Im Zuge der 10-jährigen Forstbetriebsplanung (Forst-

einrichtung) erheben wir im Landes- und Betreuungs-

wald für jeden Waldbestand die Fläche, die jeweiligen

Baumarten, Alter und Mischungen, Verjüngungen,

Schäden sowie die Pflege- und Nutzungsmöglichkei-

ten. Bei der Inventur werden unter Berücksichtigung

von Luftbildauswertungen die entsprechenden Verän-

derungen im Waldzustand in den Flächengeometrien

erfasst.

Im Landeswald erfolgt die Erhebung der wichtigsten

ertragskundlichen Daten hauptsächlich im Rahmen

einer betriebsweisen Stichprobeninventur (Betriebs-

inventur, früher Kontrollstichprobe). Diese liefert die

notwendigen Informationen straten- oder betriebs-

weise vor allem über die vorhandenen ökonomisch

und ökologisch wichtigen Starkholzvorräte und

-zuwächse. Zur Erhöhung der Informationsdichte wird

versucht, Bestandesinformationen über eine Regiona-

lisierung der Stichprobendaten zu generieren.

Die Technik im Bereich der Forsteinrichtungsinven-

tur entwickelt sich rasant weiter. Wir fühlen uns der

Innovation verpflichtet. Die Einführung der modernen

Daten-, Luftbild-, Satelliten- und Geometrieverarbei-

tung ermöglicht eine schnelle und bedarfsgerechte

Bearbeitung, Auswertung und Bereitstellung der

Daten für die Nutzer. Alle erhobenen Daten gehen

heute in eine zentrale Unternehmensdatenbank ein

und werden dort mit betrieblichen Daten für die

unterschiedlichen Informationsansprüche schnell und

bedarfsgerecht aufbereitet.

In den Landesforsten wird auf der gesamten Wirt-

schaftswaldfläche einschließlich der Waldschutzge-

biete ein zusammenhängendes Netz von Habitat-

bäumen und Totholz, vorwiegend in Gruppen bis

Kleinflächen, entwickelt und erhalten. Sie dienen

damit innerhalb der Biodiversitätsstrategie neben den

Naturwäldern und dem Nationalpark Harz als Flächen

mit Wald in natürlicher Entwicklung. Darin sollen

BESTOCKUNGSINVENTUR

M I T S T I C H P R O B E N K R E I S E N U N D

I N F R A R O TAU F N A H M E N W I R D D E R

WA L DZ U S TA N D E R FA S S T

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Habitatbäume und Totholz möglichst aller Baumarten,

besonders die der natürlichen Waldgesellschaften,

aller Standorte, Stärkeklassen und Zersetzungsgrade

erhalten und gefördert werden. Alt- und Totholz bie-

ten Organismen aus zahlreichen Tier- und Pflanzen-

gruppen, wie z.B. Käfern, Hautflüglern, Schnecken,

Fledermäusen, Pilzen, Moosen und Flechten eine Fülle

von Lebensstätten und Nahrung. So leben z. B. rd.

1 500 Pilzarten und 1 350 Käferarten von Holz.

Im Rahmen der Bestockungsinventur weisen wir mit

dem praktischen Betrieb entsprechende Baumgruppen

oder -flächen aus, lokalisieren diese und bilanzieren

die Habitatbaumgruppen nach Stammzahl und Masse.

So sorgen wir dafür, dass das geplante Konzept in den

Flächen umgesetzt wird.

Die landesweiten Waldfunktionenkartierungen sowie

die Durchführung der Bundeswaldinventuren laufen

ebenfalls als Inventuren hier im Hause.

Die Durchführung der Bundeswaldinventuren für Nie-

dersachsen, Bremen und Hamburg sind Teil unseres

Dienstleistungsangebotes. Bisher haben wir die Bun-

deswaldinventuren in 2002 und 2012 durchgeführt.

Die Ergebnisse sind auf der Internetpräsenz der Bun-

deswaldinventur verfügbar. Die Bundeswaldinventur 4

in 2022 folgt.

Habitatbäume und Totholz möglichst aller Baumarten,

besonders die der natürlichen Waldgesellschaften,

aller Standorte, Stärkeklassen und Zersetzungsgrade

erhalten und gefördert werden. Alt- und Totholz bie-

So sorgen wir dafür, dass das geplante Konzept in den

Flächen umgesetzt wird.

Die landesweiten Waldfunktionenkartierungen sowie

pilzartenU N D 1 3 5 0 K Ä F E R A RT E N

L E B E N A U F T O T H O L Z

leistungsspektrum 11

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LANGFRISTIGE ÖKOLOGISCHEWALDENTWICKLUNG:LÖWE

12 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

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leistungsspektrum 13

FORSTPLANUNG

Gemeinsam mit der Betriebsleitung, den Waldbesit-

zern und verantwortlichen Forstleuten entwickeln

wir auf den genannten folgenden Grundlagen die

notwendigen mittel- bis langfristigen Ziele und

Maßnahmen. Beispiele sind das Waldprogramm

N iedersachsen, die »Langfristige Ökologische Wald-

entwicklungsplanung« für den Landeswald (LÖWE),

die zehnjährigen Forstbetriebspläne für den Landes-

und Betreuungswald, die Bewirtschaftungspläne

(= Managementpläne) für die amtlichen Schutzgebiete

und das Waldschutzgebietskonzept.

LÖWE

Die Landesregierung hat unter Berücksichtigung

der forstgeschichtlichen Erfahrungen mit Holznot,

Übernutzungen, Großkalamitäten und neuartigen

Waldschäden sowie im Einklang mit den gesetzlichen

Vorgaben 1991 das »Niedersächsische Programm zur

langfristigen ökologischen Waldentwicklung in den

Landesforsten« (LÖWE) beschlossen.

Leitbild der langfristigen Waldentwicklung sind stand-

ortsgemäße, struktur- und artenreiche, leistungs-

starke, gesunde, stabile sowie abwechslungsreiche

Wälder, in denen alle Waldfunktionen im Sinne öko-

logischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit

in bestmöglicher Weise aufeinander abgestimmt sind.

Erreicht werden soll dieses Ziel durch einen naturna-

hen Waldbau, der heute als Bewirtschaftungsprinzip

gesellschaftlich und politisch anerkannt ist und dessen

Grundlagen wissenschaftlich abgesichert sind. An

13 Grundsätzen ist die Umsetzung auszurichten. Das

NFP plant durch die mittelfristige Forsteinrichtung die

waldbaulichen Ziele des LÖWE-Programms in der Ein-

zelfläche. Es kontrolliert die Umsetzung.

Ökologische und ökonomische Anforderungen an den

Wald werden mit dem LÖWE-Konzept eines naturna-

hen Waldbaus nachhaltig versöhnt und gesichert. Es

wurde 1991 konzipiert und zum Programm für Jahr-

zehnte erhoben. 2016 wurde es im Gesamtkontext

mit den unterschiedlichen Nutzergruppen als gesamt-

gesellschaftlicher Diskussionsprozess einer Evaluierung

unterzogen. Dieser Prozess ist 2017 mit Beschluss

der aktualisierten Fassung durch die Landesregierung

abgeschlossen worden.

DA S N F P P L A N T U N D KO N T R O L L I E R T

D I E U M S E T Z U N G D E R L Ö W E - Z I E L E

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14 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

Das Prinzip der Nachhaltigkeit sowie die Ziele des

LÖWE-Waldbaus konkretisiert die mittelfristige

Forstbetriebsplanung (Forsteinrichtung) des Forst-

planungsamtes. Die gesetzlichen Grundlagen für die

Forsteinrichtung im Landes- und Betreuungswald sind

im Nieders. Gesetz über Wald und Landschaft nieder-

gelegt.

Forsteinrichtung bezeichnet nach heutigem Verständ-

nis die mittelfristige forstliche Betriebsplanung. Die

forstlichen Klassiker sprachen dagegen von Forstta-

xation oder Forstabschätzung. Sie meinten damit in

erster Linie die Bestimmung des nachhaltigen Ertrages

der Wälder.

Forsteinrichtung ist das Instrument für Inventur,

Erfolgskontrolle und Planung bei der Bewirtschaftung

des Waldes. Forsteinrichtung ist

➔ Erhebung des Waldzustandes,

➔ Rückblickende Erfolgskontrolle,

➔ Zielfindung,

➔ Mittelfristige Planung,

➔ Ergebnisdarstellung und

➔ Sicherung der Nachhaltigkeit.

FORSTEINRICHTUNG – WAS IST DAS?

eid der forsteinrichter (1704)

»Ihr sollet geloben und sprechen einen Eid Zu Godt und auf Sein Heiliges Evangelium, dass ihr die Orte Holtz so euch bei obhandener Forstbereitung vorgezeiget werden, mit Fleiss in Augenschein nehmen, was darin sowol an noch stehendem grünen Holtze, als an Windfällen an Trocknissen so zum verkohlen dienlich vorhanden oder von dem zukünftigen Zuwachs zu hoffen, so viel es thunlich genau überschlagen und sonst von denjenigen, worüber ihr befraget werdet, so viel ihr davon in Erfahrung gelernet oder mit euren Sinnen begriffet, die nähere Beschaf-fenheit wie ihr solche finden werdet, aufrichtig vermelden und dass nicht unbelassen wollet wegen Gabe, Geschenk, Nutzen, Gunst, Hass, Freundschaft, Feindschaft oder anderes wie das Menschen Sinne erdrücken mögen, alles getreu-lich und ohne Gefährden, so wahr euch Godt helfe uns Sein Heiliges Wort.«

Entsprechend inventarisieren wir den Wald, schätzen

seine Zuwachsleistung ein, analysieren kritisch die

Waldbehandlung und die Waldentwicklung der ver-

gangenen 10 Jahre und bestimmen so die nachhaltig

mögliche Nutzung sowie die Waldverjüngung.

F O R S T E I N R I C H T U N G H AT E I N E

Ü B E R 3 0 0 J A H R E A LT E T R A D I T I O N

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In Niedersachsen wie auch in vielen anderen Bun-

desländern stellt der angestrebte Umbau strukturar-

mer Reinbestände in strukturreiche, leistungsstarke

Mischwälder eine besondere Herausforderung dar. Im

Bereich der Waldentwicklung beläuft sich die poten-

tielle Umbaufläche in den nächsten 40 Jahren auf rd.

127 000 ha. Gleichzeitig haben in den Waldschutz-

gebieten auf rd. 30 % der Landeswaldfläche Natur-

schutzziele Vorrang. Ferner sollen ertragsschwache

Standorte nur noch extensiv bewirtschaftet werden.

Grundsätzlich sind im LÖWE-Wald Nutz-, Schutz- und

Erholungsfunktionen gleichrangig. Ihre Gewichtung

im Mehrzweckwald wird an der Einzelfläche durch

unsere Forsteinrichtung festgelegt. Wir arbeiten dabei

intensiv mit den örtlichen Waldbesitzern und Forstleu-

ten zusammen.

Die kritische Würdigung gewinnt angesichts der

Delegation von Verantwortung im Bereich der Maß-

nahmenplanung sowie sich vergrößernder Betriebs-

einheiten eine wesentliche Bedeutung. Wir als

Forstplanungsamt decken Stärken und Schwächen

auf und stellen Weichen für den sich anschließenden

Forsteinrichtungszeitraum. Die periodische Kontrolle

naturaler Größen, wie z.B. Vorrat, Stärkeklassenglie-

derung, Zuwachs, Alt- und Totholzanteile sowie der

Umsetzung der Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen,

ist mit der terrestrischen, permanenten Stichprobe

auf Betriebsebene sowie auf der Ebene der Reviere

mit numerischen Kenngrößen gewährleistet. Die

notwendige einzelbestandesweise Kontrolle erfolgt

gutachterlich im Zuge des Waldbegangs durch unsere

Forsteinrichterinnen und Forsteinrichter.

waldentwicklungP O T E N T I E L L E U M B A U F L Ä C H E I N D E N

N Ä C H S T E N 4 0 J A H R E N

127 000 ha

U N S E R E F O R S T E I N R I C H T E R B E S P R E C H E N M I T D E N Z U S TÄ N D I G E N R E V I E R F Ö R S T E R N D I E Z U K Ü N F T I G E WA L D E N T W I C K L U N G .

V O R N A M E N A M E , V O R N A M E N A M E , V O R N A M E N A M E , V O R N A M E N A M E , V O R N A M E N A M E ( V O N L I N K S ) .

leistungsspektrum 15

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16 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

Die Ziele im Waldnaturschutz sind für die Landesfors-

ten im LÖWE-Programm und ergänzenden Erlassen

und Verordnungen klar formuliert. Waldnaturschutz

steht im Selbstverständnis und im Zielsystem der Nie-

dersächsischen Landesforsten heute gleichbedeutend

neben der Produktions- und Erholungsfunktion sowie

den übrigen Schutzzielen (Wasser, Boden, Klima u. a.).

Die Harmonisierung der Waldfunktionen auf der

gesamten Waldfläche ist gegenüber einer weitgehen-

den Funktionstrennung in Niedersachsen der einzige

Weg, um die wirtschaftlichen und ökologischen Ziele

nachhaltig und mit dem höchsten Gesamtnutzen in

Einklang zu bringen

Im Rahmen der Waldbiotopkartierung werden am

jeweiligen Schutzziel ausgerichtet und in enger

Abstimmung mit den Naturschutzbehörden die Pflege

und Entwicklung der Waldschutz-, Naturschutz-, FFH-

und Vogelschutzgebiete im Landeswald erarbeitet.

Diese gemeinsam erarbeiteten Pläne sind die Grund-

lage für die naturschutzorientierte Bewirtschaftung

der Flächen der Landesforsten in den Schutzgebieten.

Sie werden durch die Forsteinrichtung im Rahmen der

betrieblichen Planung konkretisiert.

PFLEGE- UND ENTWICKLUNGSPLÄNE / MANAGEMENTPLÄNE

Die NATURA 2000-Gebiete müssen nach EU-Recht

durch Landesrecht als Schutzgebiete gesichert wer-

den. In Niedersachsen kommen i. d. R. die Schutz-

kategorien »Naturschutzgebiet« oder »Landschafts-

schutzgebiet« zur Anwendung. Wir unterstützen mit

SICHERUNGSVERFAHREN NATURA 2000

unserer Fachkompetenz den Sicherungsprozess

bei der Erstellung der entsprechenden Schutz-

gebietsverordnungen, die durch die insgesamt

51 Naturschutzbehörden der Landkreise erstellt

werden.

S C H U T ZG E B I E T E S I C H E R N D I E

V O R KO M M E N S E LT E N E R T I E R - U N D

P F L A N Z E N A R T E N W I E Z . B . DA S

W O L L G R A S U N D D E N S E LT E N E N E R E M I T

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INSTRUMENTE DER BETRIEBSSTEUERUNG

Wir sind die zentrale Entwicklungs-, Leit- und

Betreuungsstelle der Niedersächsischen Landes-

forsten für elektronische Datenverarbeitung.

Nahezu alle Arbeitsbereiche des Unternehmens

Niedersächsische Landesforsten haben wir in ein

modernes Planungs-, Abrechnungs- und Kontroll-

system integriert und automatisiert. Hierzu ist

das Niedersächsische Forstliche Informations-

system (NIFIS) mit integrierter geografischer

K omponente entwickelt worden.

Wir entwickeln und rationalisieren zentral die

Verfahren, beschaffen die Hardware und stellen

die Forst- und Bürosoftware bereit und pflegen

sie. Das reibungslose Tagesgeschäft der Nieder-

sächsischen Forstämter und Revierförstereien

hängt wesentlich von diesen Dienstleistungen ab.

betriebssteuerung 17

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18 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

Geoinformation ist integraler Bestandteil des kom-

plexen Niedersächsischen Forstlichen Informations-

systems (NIFIS). Koordination, Zusammenführung und

digitale Bearbeitung umfassender und komplexer

forstfachlicher Thematiken sind die Hauptaufgaben

des Forst-GIS.

Die Verwendung von eigenen und externen Geobasis-

und Fachdaten bildet die Grundlage für die analoge

und digitale Informationsbearbeitung und -bereitstel-

lung. Als amtliche Grundlagen werden das Amtliche

Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS)

sowie das digitale Landschaftsmodell genutzt. Die

digitale Erfassung der forstlichen Fachdaten ermög-

licht zusammen mit den Basisdaten eine aktuelle

flächenbezogene Bereitstellung und Visualisierung

forstfachlicher Informationen. Das Forst-GIS integriert

synergetisch alle im Niedersächsischen Forstplanungs-

amt durchgeführten Inventurarbeiten der unterschied-

lichen fachlichen Thematiken.

Die im Forstbetrieb benötigten thematischen Karten

können mit Hilfe des GIS zeitnah erzeugt und zur Ver-

fügung gestellt werden.

Der Aufgabenbereich gliedert sich in die Teilbereiche:

➔ Kartografische Darstellung und Kartenproduktion

flächenbezogener Fachdaten in unterschiedlichen

Maßstäben sowie Pflege der NLF-internen Infor-

mationsplattformen WebLINE und WebLINE mobile

➔ Speicherung, Pflege, Organisation, Bereitstellung

und Präsentation von Daten und Karten, Flächen-

verwaltung in den Landesforsten, zeitnahe Aktua-

lisierung der Liegenschaftsdatenbank

Durch den modularen Aufbau des Systems und die

enge Zusammenarbeit im Rahmen der GIS-Länder-

kooperative »Forst« ist eine permanente Aktuali-

sierung und Modernisierung gesichert. Langfristige

Kontinuität in diesem Aufgabenbereich ist eine der

Stärken des GIS.

GEO-INFORMATION (FORST-GIS)

F Ü R E I N E E F F E K T I V E L O G I S T I K I N D E R H O L Z E R N T E

S I N D D I E B A S I S DAT E N D E S F O R S T P L A N U N G S A M T E S

U N V E R Z I C H T B A R

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betriebssteuerung 19

Die Palette der Standardprodukte umfasst folgende

Karten in den unterschiedlichsten Maßstäben:

MASSSTAB 1:10.000:➔ Blankettkarte

➔ Betriebskarte

➔ Biotoptypenkarte

➔ Standortskarte

➔ Schälschadenskarte

➔ Kalkungskarte

MASSSTAB AB 1:50.000➔ Forstkarte FK50 (Holzkäuferkarte)

➔ Waldfunktionenkarte

MASSSTAB 1:200.000➔ Waldschutzgebiete Übersicht

MASSSTAB 1: 500.000➔ Übersichtskarte niedersächsische Landesforsten

MASSSTAB 1: 1.000.000➔ Übersichtskarte Wald Niedersachsen

Die Liste der in WebLINE darstellbaren Themen, die

zum Teil auch Editier- und Filtermöglichkeiten bein-

halten, ist u. a. durch die Nutzung fremder Web Map

Services deutlich vielfältiger. Der Themenbaum ist in

folgende Oberthemen strukturiert:

➔ Flächenstruktur

➔ Topografische Karten

➔ Luftbilder

➔ Infrastruktur

➔ Arbeitslogistik / Arbeitsorganisation

➔ Sicherheit

➔ Holz

➔ Jagd

➔ Naturschutz

➔ Biotopkartierung

➔ Bodenschutz

➔ Standortkartierung

➔ Waldfunktionen

➔ Erholung

➔ Generhaltung

➔ Förderflächen Grünland

➔ Freie Kartenelemente

➔ Geotope

➔ Kulturdenkmale

➔ Oberharzer Wasserregal

➔ Waldschutz

➔ Wildschäden

➔ Vertragsverzeichnis

AU C H D I E T H E M E N J A G D U N D

B AU M A R T E N V E R T E I L U N G S I N D I N

U N S E R E N K A R T E N DA R S T E L L B A R

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Das EDV-Dezernat des NFP (Dezernat Forst-EDV und

Betriebsabrechnung) ist in den Niedersächsischen

L andesforsten zentraler Dienstleister für den Ein-

satz der gesamten EDV. Dies beinhaltet sowohl die

Beschaffung und Administration der Hard- und Soft-

ware als auch die Betreuung und Entwicklung der

Fachverfahren zur Abbildung und Unterstützung der

Geschäftsprozesse, des Rechnungswesens und der

Betriebsabrechnung.

Durch die Integration der Fachverfahren in ein unter-

nehmensweites Data-Warehouse werden dabei nicht

nur die Geschäftsprozesse abgebildet und unterstützt,

sondern es stehen auch alle Daten – von der Natu-

ralbuchführung bis zu den Finanzdaten – für eine

umfangreiche Kosten-Leistungsrechnung zur Verfü-

gung.

HAUSHALT UND FINANZENDen Kern der operativen Fachverfahren bildet das

Modul »Haushalt / Finanzen«. Mit diesem Modul

werden alle Zahlungsströme der Niedersächsischen

Landes forsten veranlasst, dokumentiert und über-

wacht. Aus dem Forstsystem heraus werden die für

die Bank- und Kassengeschäfte notwendigen Daten

per Schnittstelle an das Haushaltssystem des Landes

Niedersachsen und von dort weiter an unser Bank-

institut übertragen. Mit den hier erfassten Daten

werden die betriebliche Kosten-Leistungsrechnung

sowie Kaufmännische Buchführung und Anlagenbuch-

haltung versorgt.

HOLZEINSCHLAG UND -VERKAUFInsbesondere bei der Bereitstellung und Vermarktung

unseres Hauptproduktes Holz fallen große Mengen an

weiterzuverarbeitenden Einzeldaten an. Die für diese

Prozesse notwendigen Abläufe werden durch eine

komplexe Holzsoftware abgebildet und unterstützt. In

der Holzbuchführung sind alle Prozesse von der Lager-

buchhaltung des eingeschlagenen Holzes bis zum

Holzverkauf automatisiert. Zum Erstellen der Rech-

nungen und der Überwachung der Zahlungsströme ist

das Modul an das Haushalts-Modul angeschlossen.

INFORMATIONSTECHNOLOGIE UND EDV

A L L E A B L ÄU F E D E R V E R M A R K T U N G U N S E R E S H O L Z E S

W E R D E N D U R C H S P E Z I E L L E S O F T WA R E A B G E B I L D E T

20 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

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betriebssteuerung 21

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22 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

INFORMATIONSSYSTEM NIFISNeben der Abbildung und Unterstützung der

Geschäftsprozesse in den Niedersächsischen Landes-

forsten haben die handelnden Akteure in allen Ent-

scheidungsebenen einen laufenden hohen Bedarf an

Informationen. Da die forstlichen Prozesse auf großer

Fläche stattfinden, entsteht ein besonderer Bedarf an

aktuellen und gebündelten Informationen über alle

Bereiche des Betriebsgeschehens. Um diese Anforde-

rungen der in den Produktionsprozessen tätigen Kolle-

ginnen und Kollegen zu erfüllen, betreiben wir neben

den operativen Fachverfahren ein umfassendes daten-

bankgestütztes Informationssystem – das Niedersäch-

sische Forstliche Informationssystem NIFIS – mit einem

integrierten geografischen Modul.

DIENSTLEISTUNG UND SERVICEWir statten alle Dienststellen der Niedersächsischen

Landesforsten mit der benötigten Hardware aus und

stellen die benötigte Infrastruktur an Serverkapazi-

täten zur Verfügung. Neben den PC und Notebooks

der Büroarbeitsplätze werden auch weitere IT-Kompo-

nenten wie mobile PC, MDE-Geräte zur Erfassung der

Holzdaten und Drucker zentral beschafft und für den

Einsatz in den Dienststellen konfiguriert. Zur Daten-

übertragung sind alle Dienststellen der NLF an das

Landesdatennetz Niedersachsen angeschlossen – wir

überwachen hier die Verfügbarkeit des Netzes für den

eigenen Bereich.

Neben der Hardware wird für unsere Kundinnen

und Kunden in den Dienststellen auch die benötigte

Standardsoftware von Office-Anwendungen bis zum

Virenschutz beschafft, installiert und laufend aktuali-

siert. Auch bei den benötigten Verbrauchsgütern wie

Druckerpatronen, Speichermedien oder Papier erfolgt

die Beschaffung nach Ausschreibung in großen Men-

gen zentral durch uns.

Zur Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen

in den verschiedensten Bereichen der Informations-

technologie betreiben wir eine Hotline. Hier wird

sowohl ein technischer Support bei Hardware-Pro-

blemen geleistet als auch bei vielfältigen Fragen in der

Anwendung der verschiedensten Programme. Von der

Standardsoftware über die eigenen Fachanwendun-

gen des Operativ- und Informationssystem bis zu hin

zu Fragen der Finanzbuchführung stehen wir mit Rat

und Tat zur Seite.

M I T U N S E R E R H O T L I N E U N D U N S E R E M H A R D -

WA R E - S E R V I C E S T E H E N W I R D E N KO L L E G I N N E N U N D

KO L L E G E N H I L F R E I C H Z U R S E I T E

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anreiseSie möchten uns in Wolfenbüttel besuchen.

Sie reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an, dann fahren Sie mit dem Zug bis zum Braunschweiger Hauptbahnhof. Dort angekommen, nehmen Sie bitte die Buslinie 420 nach Wolfenbüttel. Die Busse verkehren werktags im 15-Minuten-takt. Sie verlassen den Bus bitte an der Haltestelle »Forstweg«, die direkt vor unserem Hause liegt.

impressumWir bedanken uns für Ihr Interesse und hoffen, dass Sie die Informationen erhalten konnten, die Sie sich erhofft haben. Sollten Sie noch weitere Anforderungen benötigen, wenden Sie sich bitte an uns: Gerne stellen wir Ihnen die gewünschte Auskunft zur Verfügung.

Die Niedersächsischen Landesforsten investieren in

innovative Technologien. Dafür braucht sie kreative,

gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Fortbildung und Qualifizierung sind daher

ein wichtiger Bestandteil der Personalentwicklung in

den Landesforsten.

Der Einsatz der IT erfordert eine ständige Aus- und

Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

ter des Unternehmens. Dafür organisieren wir über

70 EDV-Seminare pro Jahr, die durch uns oder beauf-

tragte Partner in unserem Schulungszentrum am Nie-

dersächsischen Forstlichen Bildungszentrum oder aber

in den Dienststellen vor Ort durchgeführt werden.

betriebssteuerung 23

AUS- UND FORTBILDUNG

An waldbauliche und naturschutzfachlichen Schu-

lungen und Fortbildungsveranstaltungen sind wir mit

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern maßgeb-

lich beteiligt.

Im Rahmen des forstlichen Referendariats bilden wir

die Referendarinnen und Referendare im Bereich der

Standorts- und Waldbiotopkartierung sowie Forstein-

richtung 6 Monate lang an praktischen Beispielen in

den Forstbetrieben im »grünen Hörsaal« aus.

Im Rahmen von Erfahrungsaustauschen sind wir häu-

fig Gastgeber für forstliche Delegationen aus vielen

Ländern der Erde, die sich zu den verschiedensten

Fachthematiken bei uns informieren wollen.

A N B I E T E R G E M Ä S S § 6 D E S G E S E T Z E S

Ü B E R D I E N U T Z U N G V O N T E L E D I E N S T E N :

N I E D E R S Ä C H S I S C H E S F O R S T P L A N U N G S A M T

F O R S T W E G 1A

D - 3 8 3 0 2 W O L F E N B Ü T T E L

T E L . : 0 5 3 31 / 3 0 0 3 - 0

FA X : 0 5 3 31 / 3 0 0 3 -7 9

E - M A I L : P O S T S T E L L E @ N F P. N I E D E R S A C H S E N . D E

L E I T U N G U N D V E R T R E T U N G S B E R E C H T I G T E R :

D R . T H O M A S B Ö C K M A N N

I N H A LT L I C H V E R A N T W O R T L I C H E R

U N D R E DA K T I O N S L E I T U N G :

D R . T H O M A S B Ö C K M A N N

W I R B I L D E N R E F E R E N DA R I N N E N U N D R E F E R E N DA R E

6 M O N AT E L A N G I M » G R Ü N E R N H Ö R S A A L« AU S

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24 NFP – DA S N IEDERSÄCHSISCHE FORSTPL ANUNGSAMT

www.landesforsten.de

herausgeber › N IEDERSÄCHSISCHE LANDESFORSTEN,

B IENRODER WEG 3 , 38106 BRAUNSCHWEIG

layout und satz › HENRY N. DESIGN

bildnachweise › ARCHIV NLF, BORRIS ,

CLUSTER FORST UND HOLZ IN BAYERN, FOTOLIA,

GASPARINI , HOLLEMANN, MOVIT, S IERIGK, PONSSE