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Foto © istockphoto NEUROVISION APRIL 17 JAHRGANG 12 NEUROLOGIE VERSTEHEN NEUROVISION NEURO WELT> FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis. Gefahren, Symptome, Prävention. MS WELT> Besseres Therapiemanagement mit einer Smartphone-App? BEWEGLICH BLEIBEN Symptome behandeln Lebensqualität erhalten

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NEUROLOGIE VERSTEHEN NEUROVISIONAPRIL 17

JAHRGANG 12

NEUROLOGIE VERSTEHEN NEUROVISION

NEURO WELT> FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis. Gefahren, Symptome, Prävention.

MS WELT> Besseres Therapiemanagement mit einer Smartphone-App?

BEWEGLICH BLEIBEN

Symptome behandelnLebensqualität erhalten

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die aktuelle ausgabe der „neurovision“ erhalten sie automatisch und kostenlos mit ihrem paket.

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Ihre Apotheke <

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Symptome erfolgreich behandeln: Mit Logopädie, Physio- und Ergotherapie

Die Möglichkeiten, eine chronische neurologische Erkrankung mit Medikamenten zu behandeln, werden immer vielfältiger. Für MS-Patienten beispielsweise sind in den vergangenen Jahren mehrere neue Wirk-stoffe erfolgreich getestet worden. Ergänzend dazu rücken die nicht-medikamentösen, symptomatischen Therapien mehr und mehr in den Fokus. Es geht darum, positiv Einfluss zu nehmen. Auf den Krankheitsverlauf und auf die Lebensqualität von Menschen. Es geht darum, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Durch eine zunehmend interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten und Therapeuten wird dies möglich. Doch die symptomatische Behandlung ist kein Selbst-gänger und funktioniert nur, wenn Ärzte, Therapeuten, Patienten und nicht zuletzt auch Angehörige an einem Strang ziehen. Davon können alle profitieren. An erster Stelle der Patient. Ein gutes Beispiel für das Gelingen dieser Zusammen-arbeit liefern der Physiotherapeut Klaus Gusowski, die Ergotherapeutin Ingrid Weissinger und die Logo-pädin Gerda Thara. Sie arbeiten gemeinsam im Neuro-logischen Rehazentrum Quellenhof in Bad Wildbad, wo sie uns einen Einblick in ihre Arbeit gewährten.Ein Einblick, der – so hoffe ich – auch für Sie, liebe Leserin und lieber Leser, interessante und neue Aspekte beinhaltet.

IhreTanja Fuchs

06 – 19TitelthemaChronische Erkrankungen – chronische Symptome. Was können Logopädie, Physio- und Ergotherapie leisten? Neben einem wachsenden Angebot medikamentöser Therapieoptionen, nehmen auch die etablierten Heil-verfahren zunehmend einen größeren Stellenwert ein.

16 – 19Medikamentöse symptomatische Therapie Beweglich und gehfähig dank Sativex und Fampyra? Interview mit Dr. Birte Elias-Hamp, Hamburg

20 – 25MS-Welt Kann eine App dabei helfen, Therapiemanagement und -treue zu verbessern? Vorstellung der Patient Concept App Interview mit Dr. Michael Lang, Ulm

26 – 30Neurowelt FSME. Was ist eigentlich Frühsommer- Meningoenzephalitis? Ursachen, Diagnostik, Therapie

01Editorial und Inhaltsverzeichnis

02 – 04News und Termine

32Gehirnjogging

33 – 35Glossar

36Vorschau, Impressum und Rätselauflösung

Inhaltsverzeichnis <

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Epilepsie

NACH FÜNF MINUTEN DEN NOTARZT RUFEN

Ein epileptischer Anfall ist normaler-

weise nach rund drei Minuten wieder

vorbei. Dauert er aber länger als fünf

Minuten, kann ein sogenannter Status

epilepticus vorliegen - und das ist ein

Fall für den Notarzt. Unbehandelt kann

dieser lebensbedrohliche Folgen haben,

warnt der Berufsverband Deutscher

Neurologen (BDN). Auch wenn mehrere

Anfälle kurz hintereinander auftreten

oder der Patient länger als 20 Minuten

nicht ganz bei sich ist, sollten Helfer

unter der Nummer 112 einen Notarzt ru-

fen. Ärzte können den Status epilepticus

im Krankenhaus unterbrechen und auf

diese Weise Folgeschäden vermeiden. (Quelle: Neurologen im Netz / tinyurl.com/gvqkeko)

Multiple Sklerose

ANGRIFF DER T-ZELLEN

Wenn bei einer MS körpereigene T-Zellen

das zentrale Nervensystem im Gehirn

angreifen und dort Entzündungen

verursachen, müssen sie dafür zuvor die

Blut-Hirn-Schranke überwunden haben.

Wie genau die weißen Blutkörperchen

das schaffen, versuchen Forscher

weltweit herauszufinden. Denn um den

Krankheitsverlauf zu stoppen, könnten

Medikamente genau an dieser Stelle

ansetzen. Forschern der Universitätsme-

dizin Mainz gelang nun der Nachweis,

das ein als EBI2 bezeichnetes Protein auf

der Oberfläche von T-Zellen wesentlich

dazu beiträgt, die Blut-Hirn-Schranke

zu durchbrechen. „Für den Rezeptor

EBI2 sind bereits mögliche therapeu-

tische Ansatzpunkte bekannt, die wir

in Zukunft in MS-Modellversuchen auf

ihre Wirksamkeit testen wollen. Über

die Krankheit Multiple Sklerose hinaus

könnte dieser Rezeptor aber auch eine

Rolle bei anderen Autoimmunkrank-

heiten spielen. Denn EBI2 wird von be-

sonders gefährlichen, sogenannten Th17-

Zellen produziert, die eine Untergruppe

der T-Helferzellen darstellen“, erläutert

Dr. Florian Kurschus von der Universität

Mainz. Bei T-Helferzellen handelt es sich

um weiße Blutkörperchen, die eigentlich

Krankheitserreger und Eindringlinge im

Blut bekämpfen. Bei Autoimmunkrank-

heiten wie beispielsweise MS entfalten

sie aber eine gegenteilige Wirkung.

Sie gelten daher als krankheitsverur-

sachende Immunzellen, da sie eigene

Strukturen fälschlicherweise als fremd

erkennen und bekämpfen. (Quelle: Universität Mainz / tinyurl.com/zsupcmg)

Streitthema

E-SCOOTER-VERBOT

Seit Januar 2017 sind deutschlandweit

fast alle Verkehrsbetriebe dazu über-

gangen, Gehbehinderte mit Elektromo-

bilen (E-Scooter) nicht mehr in Bussen

des öffentlichen

Personen-

verkehrs zu

befördern.

Denn die

Elektromo-

bile gelten

als Gefah-

renrisiko

– sowohl

für die Fahrer

selbst als

auch für an-

dere Passagiere.

Das ergab ein Sicherheitsgutachten im

Auftrag des NRW Verkehrsministeriums.

Alle getesteten Elektromobile waren bei

Fahrversuchen in Kurven oder während

eines Ausweichmanövers umgekippt.

Sicherheit wäre gewährleistet, so das

Gutachten, wenn die Elektromobile über

ein spezielles Bremssystem verfüg-

ten. Außerdem wird von E-Scooter-

Herstellern eine explizite Freigabe für

den Transport mit aufsitzender Person

in Linienbussen gefordert. Weil bislang

kein Elektromobil auf dem Markt sei,

das diese Voraussetzungen erfüllt, ha-

ben viele Verkehrsbetriebe nun mit dem

besagten E-Scooter-Verbot reagiert.

Die Patientenvertretung der Deut-

schen Multiplen Sklerose Gesellschaft

(DMSG) fordert, die Beförderung für

schwerbehinderte E-Scooter-Fahrer in

allen Transportmitteln des öffentlichen

Personennahverkehrs weiterhin sicher-

zustellen. Dabei beruft sie sich auf die

Verpflichtung der Verkehrsbetriebe

sowie der Gesetzgeber Schwerbehinder-

ten gemäß Artikel 3 des Grundgesetzes

und gemäß der UN-Behindertenrechts-

konvention ein selbstbestimmtes Leben

zu ermöglichen. (Quelle: Deutsche Multiple

Sklerose Gesellschaft/tinyurl.com/zkyrclk)

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News <

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Parkinson

ÜBERWACHUNG MIT HÄNDEDRUCKTEST

Ein einfacher Test, mit dem die Stärke

des Händedrucks gemessen wird, hilft

verlässlich dabei, das Fortschreiten der

Parkinson-Krankheit zu verfolgen.

Zu diesem Ergebnis kommen Wissen-

schaftler der University of British

Columbia in Kanada. Die Forscher

hatten eine Gruppe von Teilnehmern mit

und ohne Parkinson getestet und unter

anderem mit Hilfe eines Dynamometers

die Kraft ihres Händedrucks gemessen.

Das Ergebnis: Ein Dynamometer zur

Messung der Griffkraft sei leicht erhält-

lich, einfach zu benutzen und zuverläs-

sig. Gerade wenn es darum gehe, das

Fortschreiten der Parkinson-Krankheit

zu überwachen, könne mithilfe solcher

Messgeräte ein Abbau der Muskelkraft

leicht erfasst werden.(Quelle: University of British Columbia/tinyurl.com/gpqcg7h)

Alzheimer

RIECHTEST ZUR FRÜHERKENNUNG

Dass der Geruchssinn bei Alzheimer-

und Parkinsonpatienten früh nachlässt,

ist seit längerem bekannt und wird

durch eine aktuelle Studie aus Amerika

bestätigt. Die Mediziner der University

of Pennsylvania zeigen überdies, wie

sich die frühe Alzheimer-Diagnostik

durch einen Riechtest verbessern lässt.

In ihrer Erhebung hatten die Forscher bei

rund 700 Probanden Geruchstests zu-

sätzlich zu den üblichen diagnostischen

Abklärungen bei Verdacht auf Alzheimer

eingesetzt. Der Test erhöhte die Genau-

igkeit der Diagnose und konnte dazu

beitragen, auch Menschen mit einer

leichten Demenz zu identifizieren. Weil

die Dauer des Tests mit 5 bis 8 Minuten

bisher noch zu lang für den klinischen

Alltag ist, wollen die Forscher aus Penn-

sylvania diesen nun weiterent wickeln

und auf 3 Minuten verkürzen. (Quelle: University of Pennsylvania / tinyurl.com/jmvaurc)

Epilepsie

ESLICARBAZEPIN AUCH FÜR KINDER

Ein epileptischer Anfall entsteht, wenn

Nervenzellen im Gehirn überaktiv

reagieren. Hier setzen Antipileptika wie

Eslicarbazepin (Zebinix®) an, sie stabi-

lisieren im Gehirn spezielle Erregungs-

kanäle und beugen dadurch einem

Anfall vor. Eslicarbazepin ist unkompli-

ziert in der Handhabung, denn durch die

lange Halbwertszeit müssen Patienten

das Medikament nur einmal am Tag

und unabhängig von den Mahlzeiten

nehmen. Seit 2009 ist der Wirkstoff

in der Europäischen Union als Kombina-

tionstherapie bei Erwachsenen mit

fokalen Anfällen mit und ohne sekun-

däre Generalisierung zugelassen. Nun

hat die Europäische Kommission die

Indikation erweitert als einmal tägliche

Zusatztherapie für Kinder ab sechs

Jahren mit fokalen Anfällen mit oder

ohne sekundäre Generalisierung. (Quelle: Springer Medizin/tinyurl.com/zz6esgj)

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News <

NEUROVISION < 3

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Nadelschutz-kappenentferner

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Termin und Ort3. Mai, 19 Uhr in Hamburg9. Mai, 19 Uhr in Neumünster

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Termin und Ort24. Mai, 19 Uhr in Hamburg31. Mai, 19 Uhr in Neumünster

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Termine und Ort20., 25. und 27. April, jeweils 10 bis 13.30 Uhr im Albertinen-Haus, Sellhopsweg 18-22, 22459 Hamburg

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Termin und Ort29. April, 15 bis 17.30 Uhr, Albertinen- Haus, Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, Cafeteria Um Anmeldung wird gebeten bis zum 27. April. Die Kostenbe-teiligung beträgt 5 EUR pro Person. Weitere Informationen und Anmeldung über www.albertinen.de Tel. 040 - 55 81-1850 [email protected]

Handlich, stabil und griffig: Der Auto-

injektor, mit dem CLIFT verabreicht wird,

hat in einem Test Nurses und Patienten

überzeugt.

CLIFT ist das erste Generikum zur

Behandlung der Multiplen Sklerose und

hatte im September 2016 die Marktzu-

lassung erhalten.

Der Autoinjektor konnte durch die fol-

genden Eigenschaften überzeugen:

> Schlichtes, ansprechendes Design

> Ergonomische Form und griffige

Oberfläche für einen sicheren Halt

während der Injektion

> Gut sichtbare Fortschrittsanzeige in

großem Sichtfenster

> Akustisches Signal nach vollständig

durchgeführter Injektion

> Inviduelle Einstellung der Nadeltiefe

> Zu jedem Zeitpunkt unsichtbare

Nadel

Termine Gut bewertet

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CLIFT enthält den Wirkstoff Gla-

tirameractetat, ein synthetisches

Polypeptid gemisch, dessen Bestand-

teile Ähnlichkeiten mit den Struktu-

ren der Myelinscheiden aufweisen.

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zur besseren Erreichbarkeit

> Leichte Visualisierung der Öffnungs-

und Schließungsposition.

News und Termine <

4 > NEUROVISION

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Mit wegweisenden Therapienkomplexen Erkrankungen begegnen.

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oSYMPTOME

ERFOLGREICHBEHANDELN

Logopädie, Physio- und Ergotherapie

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Gerda Thara ist Logopädin im Neurologischen Reha-zentrum Quellenhof in Bad Wildbad. An diesem Mon-tagmorgen sitzt sie an ihrem Schreibtisch im 4. OG der Fachklinik und übt mit einem Patienten. Auf dem Tisch liegen vier kleine Bilder. Auf einem ist ein Bä-cker zu sehen, der Brot backt, auf einem anderen eine Frau mit einem Tennisschläger in der Hand. Ungeord-net darunter sind Schnipsel mit Worten. „Der Mann“ steht auf dem einen, „Die Frau“ auf dem anderen. Wei-tere Schnipsel enthalten Begriffe wie „Brot“, „spielt“, „backt“, oder „Tennis“.Was zu tun ist, scheint nicht schwer zu fassen. Es sei denn, ein Schlaganfall hat eine Schädigung der sprach-dominanten Hirnhälfte verursacht. So wie bei Ste-fan Berner*. Der junge Mann – er ist vielleicht Ende 30, höchstens Anfang 40 – sitzt Frau Thara gegenüber und versucht die richtigen Schnipsel zusammenzufü-gen und dem passenden Bild zuzuordnen.

Stefan Berner ist IT-Spezialist und wäre jetzt normaler-weise im Büro. Die Logopädin lässt ihn die Worte auf den Schnipseln vorlesen. Es fällt ihm nicht leicht und man spürt seine Ungeduld. Ungeduld mit der Situation und mit sich. „Eigentlich“, sagt Gerda Thara, „könnte Herr Berner schon mehr. Er steht sich selbst im Weg. Er hadert mit seiner Situation. Jammert dem Verlorenen nach, statt seine Ressourcen optimal zu nutzen.“ Ver-wunderlich erscheint das nicht. Ob er wieder in sei-nem Beruf wird arbeiten können, kann die Logopädin

Bewegungs einschränkungen, Zittern oder Kraft-

losigkeit, Spastizität, Seh- und Sprechstörungen

– die Liste der möglichen Symptome bei neuro-

logischen Erkrankungen ist lang. Sowohl bei MS

als auch bei der Parkinson-Erkrankung und insbe-

sondere nach einem Schlaganfall, können

unterschiedliche Krankheitsanzeichen das

Leben der Betroffenen beeinträchtigen. Die

sympto matischen Therapien, wie Physiotherapie,

Ergotherapie und Logo pädie sind in der Lage,

zu stabilisieren und aufzubauen. Eine gute

Ergänzung zur medikamentösen Therapie.

Die Neurovision machte sich im Neurologischen

Rehazentrum Bad Wildbad ein Bild und traf

die zuständigen Therapeuten.

zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Aber es ist mög-lich. Man braucht Ausdauer und Selbstdisziplin. Auch das Umfeld spielt eine Rolle.

Stabilisieren

Betroffenen nach ihrem Schlaganfall mit Geduld und Einfühlungsvermögen die alltagsrelevanten Fähigkei-ten wieder zu vermitteln, um den Weg zurück ins nor-male Leben zu ermöglichen, ist Ziel und Aufgabe ver-schiedener symptomatischer Therapien.Doch nicht nur ein Schlaganfall kann zum Verlust sol-cher Fähigkeiten führen. Je nach Diagnose und Symp-tomatik müssen ganz unterschiedliche Fertigkeiten stabilisiert bzw. wieder erlernt werden. Manchmal geht es um die Feinmotorik beim Zubinden der Schnürsen-kel, manchmal fällt das Lesen oder Schreiben schwer. Es gibt Patienten mit Sprechstörungen und solche, die Probleme beim Essen und Schlucken haben. Nicht zu-letzt wirken sich viele neurologische Erkrankungen auf die Mobilität und Koordination von Armen und Bei-nen aus.

Alles unter einem Dach

Im Rehazentrum Quellenhof können die ersten Schritte auf dem Weg zurück in den Alltag gegangen werden. In einem ganzheitlichen, medizinischen Konzept soll Verlorenes wieder aufgebaut, vor allem aber Vorhan-

Sich die Schuhe zuzu-binden mag für viele die normalste Sache der Welt sein. Nicht so, wenn die Fein-motorik neurologisch bedingt gestört ist.

*Name von der Redaktion geändert

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Ingrid Weissinger Staatl. geprüfte Ergo-therapeutin, Leitung Ergotherapie NRZ Quellenhof

Klaus Gusowski Staatl gepr. Physio thera-peut, Bobath-Instructor IBITA. Leitung Physiotherapie NRZ Quellenhof

Gerda Thara Logopädin B.Sc. Leitung Logopädie NRZ Quellenhof

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denes gefördert werden. „Das“, sagt Klaus Gusowski, „ist das Prinzip des Bobath-Konzeptes.“ Gusowski ist Leiter der Physiotherapie im Rehazentrum Bad Wild-bad und Ausbilder für Bobath.Ganz gleich ob jemand einen Schlaganfall hatte, an Parkinson erkrankt ist oder die Diagnose Multiple Skle-rose erhält – es geht immer darum, zu erkennen was noch möglich ist und nicht darum, jene Dinge zu be-mängeln, die durch eine Krankheit vielleicht verloren gegangen sind. „Wir arbeiten ressourcenorientiert“, sagt Klaus Gusowski und fügt hinzu: „Ich würde mir für alle Patienten wünschen, dass sie ihre Ressourcen schätzen lernen anstatt ihren Defiziten nachzutrauern.“

Unter dem Dach von Bobath

Das Bobath-Konzept wird von Therapeutinnen und Therapeuten der Physiotherapie, Ergotherapie und Lo-gopädie sowie von Ärztinnen, Ärzten und Pflegeper-sonal optimalerweise in berufsübergreifender Zusam-

Das Bobath-Konzept

Das Bobath-Konzept (nach Dr. Bertha und Dr. Karel Bobath) ist ein bewährtes, bewegungstherapeu-tisches Behandlungskonzept für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen aufgrund neu-rologischer Funktionsstörungen. Es ist von den Kran-kenkassen anerkannt und wird nach ärztlicher Ver-ordnung durchgeführt. Das Konzept basiert auf neurophysiologischen und erntwicklungsneurolo-gischen Grundlagen und orientiert sich an den Res-sourcen und der Zielsetzung des Patienten. Um so nah wie möglich an die normalen Bewegungsmuster heran zu kommen, werden die Ressourcen in den von der Erkrankung betroffenen Körperabschnitten auf-gedeckt, genutzt und nach und nach aufgebaut. Der ganzheitliche Ansatz spiegelt sich in der Integrie-rung des ICF*-Modells wieder, das die biologischen, psychologischen und sozialen Komponenten des Individuums betrachtet. Die Behandlung im Bo-bath-Konzept ist aktivierend und Aktivität fordernd. Durch die Betrachtung der Aufgaben im alltäglichen Leben der Patienten werden Antworten, auch für die Zeit außerhalb der Therapie, gegeben. Angehörige können sich für ihre wichtige Rolle als Unterstützer der Therapie und des Alltags schulen lassen.

INFO

*ICF – International Classification of Functioning, Disability and Health

Die Internationale Klassifikation der Funktions-fähigkeit, Behinderung und Gesundheit ist eine von der WHO 2001 initial erstellte und herausgegebene Klassifikation zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes, der Behinderung, der sozialen Beeinträchtigung sowie der relevanten Umweltfaktoren von Menschen.

INFO

Das Rehabilitationszentrum Quellenhof ist eine neuro-logische Fachklinik mit Schwerpunkt Multiple Sklerose und Schlaganfallerkrankungen. www.quellenhof.de

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Physiotherapie (früher auch Krankengymnastik) ist eine Form spezifischen Trainings und der äußerlichen An-wendung von Heilmitteln, mit der vor allem die Bewe-gungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Kör-pers wiederhergestellt, verbessert oder erhalten werden soll. Dabei geht es um:

> Kraft und Koordination > Stand- und Gangfunktionen > Hantierfunktion > Gleichgewicht und Bewegungsabläufe

Aktive und passive Maßnahmen sollen zur Minderung der Spastizität führen, Kontrakturen verhindern und die Belastbarkeit im Arbeitsalltag erhöhen.

Grundlage sind in ihrer Wirksamkeit anerkannte Be-handlungsmethoden auf neurophysiologischer Grund-lage (z. B. Bobath, Vojta, Brunkow, PNF u.a.) Die Be-handlung erfolgt in Einzel- oder Gruppentherapien, im Bewegungsbad, in der Gangschule mit Ganganalyse oder auf dem Laufband. Es kommen Bewegungstrainer für Beine und Arme zum Einsatz sowie Atemtherapie.Nicht zuletzt ist die manuelle Therapie, Beckenboden-gymnastik zur Unterstützung der Blasenfunktion und Unterstützung beim ADL-Training von Bedeutung. ADL stammt aus dem Englischen (Activity of daily life) und meint den Erhalt und die Wiedererlangung der Selbst-ständigkeit im Alltag.

Die individuelle Zielsetzung der Ergotherapie orientiert sich am Alltag des Patienten. Im Vordergrund stehen die Aktivitäten des täglichen Lebens sowie die Wieder-erlangung bzw. der Erhalt der beruflichen Leistungs-fähigkeit. Der Einsatz von speziellen Hilfsmitteln, wie Strumpfanzieher, Knöpfhilfe oder Schlüssel-Drehhilfe wird geübt. Auch berufsbezogenes Training oder Trai-ning im Alltags- und Hobbybereich ist möglich.

Ziele sind Verbesserung und/oder Erhalt sensomoto-rischer Leistungen und automatisierter, komplexer Bewegungsabläufe in Bezug auf die oberen Extremi-

täten, Schmerzlinderung, Berücksichtigung möglicher kognitiver Einschränkungen sowie Regulierung vege-tativer Vorgänge.

Therapeutische AnsätzeTrainiert werden Grob- und Feinmotorik der oberen Extremitäten, die Sensibilität und Alltagsaktivitäten. Auch die Behandlung von Tremor und Ataxie, die Bera-tung zum ergonomischen Arbeiten und zur Anpassung des Arbeitsplatzes geören dazu. Zum Einsatz kommt auch der forcierte Gebrauch („Constraint-Induced Mo-vement Therapy CIMT“).

In der Logopädie werden Störungen der Sprach- und Sprechfunktion sowie Schluckstörungen mit wissen-schaftlich fundierten Maßnahmen und Techniken und von entsprechend ausgebildeten Fachtherapeuten behandelt. Ziel ist das Wiedererlangen der Sprach-, Sprech- und Schluckfunktion.

Methoden > Diagnostik von Sprachstörungen mit standardi-

siertem Testmaterial > Schluck- und Esstraining bei Dysphagie > Diagnostik von Sprech- (Frenchay-Dysarthrie-

Test) und Stimmstörungen > Sprachtherapie zur Behandlung von Aphasie > Sprech- und Stimmtherapie zur Behandlung von

Dysarthrophonien

> Esstraining und facio-orales Training (FOTT) bei Schluckstörungen

> Kommunikationstraining unter Nutzung multi-medialer Möglichkeiten

> Anwendung alternativer Möglichkeiten (z. B. non-verbales Kommunikationstraining, Verwendung von technischen und graphischen Hilfsmitteln).

Es geht um das Bewusstmachen der kommunika-tiven Stärken und Schwächen, die Verarbeitung des gestörten Kommunikationsverhaltens, Wiederherstel-lung von Kommunikationsmöglichkeiten, Steigerung des Selbstwertgefühls sowie Unterstützung der Wie-dereingliederung in das Arbeits- und Erwerbsleben.

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menarbeit angewandt. „Wir schauen uns genau an, wodurch eine bestimmte Alltagshandlung gestört wird und nehmen uns das Problem isoliert vor, um es dann möglichst alltagsnah aufzubauen“, erklärt der Physio-therapeut. „Dazu fassen wir den Menschen an, und lei-ten mit unseren Händen Bewegungen an. Gleichzeitig erfolgt die Bewegungsanalyse. Wenn ich den Arm eines Patienten anhebe, dann kann ich fühlen, ob in diesem Arm genug Spannung ist, um sich selbst zu halten und zu bewegen oder ob hier evtl. eine Schwäche vorliegt.“

Den ganzen Menschen im Blick

Was tatsächlich noch möglich ist und was nicht, ist für Betroffene selbst nicht immer sofort erkennbar. „Man muss den ganzen Menschen betrachten, um zu wissen dass manch ein logopädisches Problem erst an-gegangen werden kann, wenn ausreichend Rumpfsta-bilität vorhanden ist“, sagt Gerda Thara und ihre Kol-legin aus der Ergotherapie ergänzt: „Die Stabilität im Rumpf aber kann auch durch Spastizität in einem Bein

Um das muskuläre Gleichgewicht wieder herzustellen, kommt häufig das Theraband zum Einsatz. Verkürzte Muskeln können so gedehnt und entspannt werden.

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beeinflusst sein. Dadurch werden bestimmte Bewe-gungen gestört oder der Patient kann eine bestimmte Haltung von sich aus nicht verändern.“ Um hier Ein-fluss zu nehmen, kommen unterschiedliche Techniken und Behandlungsansätze zum Einsatz. Auch Ingrid Weissinger analysiert zunächst, wo die Ursache liegt und kann anschließend – zum Beispiel durch Aktivie-rung bestimmter Muskelketten – den Tonus senken. Hier greift das Zusammenspiel aus Logopädie, Phy-sio- und Ergotherapie. „Denn“, so Gerda Thara, „erst wenn die Rumpfmuskulatur ausreichend gestärkt ist, kann ich als Logopädin, Übungen für das Sprechen und Schlucken mit dem Patienten durchführen.

Nicht-medikamentöse sympto-matische Therapie als Ergänzung zur medikamentösen Behandlung?

Ein Patient mit einer chronischen neurologischen Er-krankung, wie MS oder Parkinson profitiert in hohem Maße von einer medikamentösen Therapie. Diese

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muss gemeinsam mit dem behandelnden Neurologen abgestimmt, regelmäßig überwacht und immer wieder überprüft werden. Bei MS soll dadurch die Schubrate gesenkt, die im MRT erkennbaren Herde verringert und das Fortschreiten der Behinderung aufgehalten wer-den. Die medikamentöse Behandlung von Parkinson-patienten zielt darauf ab, verringerte Dopaminspiegel wieder anzuheben. L-Dopa, das im Gehirn des Betrof-fenen in reines Dopamin umgewandelt wird, gilt als wirksamstes Mittel gegen die für Parkinson typische Bewegungsverlangsamung und Muskelspannung. Mit Hilfe dieses Wirkstoffs lassen sich die Symptome in der Regel schnell lindern.

Fatigue einen schlagartig überfällt, reagieren Außen-stehende mitunter verständnislos. All diese Symptome können nur schwer nachempfunden werden, wenn man sie nicht bereits selbst erlebt hat. Aber viele die-ser Symptome lassen sich behandeln. Parkinsonpatienten haben nicht selten Koordinati-onsprobleme, weil ein Zusammenspiel zwischen Arm und Bein nicht möglich ist. Dass die Alltagsfähigkeit dadurch stark beeinträchtigt wird, liegt auf der Hand. Daran, sagt Klaus Gusowski, können wir gemeinsam mit dem Patienten arbeiten. Nicht selten würden Par-kinsonpatienten, die einmal die Erfahrung gemacht hätten, dass sich die Steifigkeit überwinden lässt, ak-

Ergänzend dazu kann die symptomatische Therapie bestehende Symptome der Krankheit beeinflussen und damit erheblich zur Verbesserung der Lebens-qualität beitragen.

Unsichtbare Symptome sind auch Symptome

Für einen Außenstehenden ist es oft nicht nachvoll-ziehbar, wenn ein MS-Betroffener ein unangenehmes Kribbeln an den Armen spürt, oder wie es ist, wenn sich ein Bein so schwer anfühlt, als würde man Blei-schuhe an den Füßen tragen. Was, wenn sich eine be-stimmte Körperhaltung nicht verändern lässt, weil die Muskeln unter höchster Dauerspannung stehen oder die Kraft in der Hand einfach nicht ausreicht, um ein Brötchen aufzuschneiden? Auch wenn die sogenannte

tiv Physio- und Ergotherapie einfordern. Eine Studie konnte belegen dass Parkinsonpatienten nach Physi-otherapie deutlich weniger sturzgefährdet sind. Das ist nicht nur für die Betroffenen eine gute Sache, davon profitiert das gesamte Gesundheitssystem.

Fehlhaltungen, die z.B. durch permanenten Muskel-zug entstehen, können zu Fehlbelastungen führen, die mitunter auch Schmerzen verursachen. Die Ergo- und Physiotherapie kann hier durch Aktivierung und durch die optimale Anpassung von Hilfsmitteln Ein-fluss nehmen. Auch bei Kraftlosigkeit oder fehlender Greiffunktion gibt es Möglichkeiten. Ein guter Tipp, so Ingrid Weissinger, seien Griffverdickungen für diverses Besteck im Haushalt und Schneidemesser. Am Arbeits-platz helfen ergonomische Tastaturen und Mäuse, hö-henverstellbare Tische und optimale Lichtverhältnisse.

Möglichst lange selbstständig bleiben – das ist ein wichtiges Ziel. Ergonomische Arbeitsmittel zur Optimierung der Arbeitsplatzsituation und andere Hilfsmittel für Haushalt und Alltag können dabei helfen.

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Nicht zuletzt ist das Einhalten von regelmäßigen Pau-sen wichtig. Es gibt zahlreiche Tipps und Möglich-keiten.

Üben und trainieren

Häufig, sagt Klaus Gusowski, müssen Menschen wie-der lernen, sich anders zu bewegen. Unser zentrales Nervensystem ist in der Lage sich neu anzupassen. Be-wegungen, die man vor einer Erkrankung automatisch machte, müssen mitunter über Umwege und bewusst angesteuert und vor allem immer wieder forciert wer-den. Das ist nicht leicht, aber es ist möglich. Und es ist das Prinzip, das hinter der Constrained-Induced Mo-vement Therapy (CIMT) steht.

CIMT

CIMT kann bei verschiedenen Erkrankungen des zen-tralen Nervensystems zum Einsatz kommen, zum Bei-spiel bei traumatischer Hirnschädigung, Multipler Skle-rose oder Zerebralparese. Die Forscher heben hervor, dass vor allem bei Patienten in der chronischen Phase nach Schädigungen des zentralen Nervensystems gute bis sehr gute Fortschritte in den Bewegungsmöglich-

Wer bezahlt?

Ab 2017 gibt es Heilmittelbedarfe, die der Arzt über Jahre weiter verordnen kann. Das Gesetz zur Stär-kung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) soll die Qualität der Hilfsmittelversorgung stär-ken und die Heilmittelerbringung finanziell aufwer-ten. Das HHVG enthält Maßnahmen zur Qualitäts-verbesserung im Hilfsmittelbereich. Neben einer besseren Beratung und Dokumentation der Hilfs-mittelerbringer sollen Patienten zudem die Wahl zwischen mehreren aufzahlungsfreien Produkten oder Hilfsmitteln haben. Schließlich soll das Hilfs-mittelverzeichnis aktualisiert werden. All das sind sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Ver-sorgungsqualität. Darüber hinaus soll es flächen-deckende Modellvorhaben geben, in denen Ärzte ihren Patienten nur noch ein Blankorezept aushän-digen. Physiotherapeuten und weitere Heilmitteler-bringer sollen dann die Art, Dauer und Frequenz der Therapie näher konkretisieren.www.bundesgesundheitsministerium.de

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Anfassen, Bewegungen anleiten und analysieren. Physio- und Ergotherapeuten können gezielt Einfluss nehmen.

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keiten und der Durchführung von Aktivitäten im täg-lichen Leben erzielt werden können. Wie funktioniert das? Es funktioniert durch den dauerhaften forcierten Gebrauch ("forced use") jener Körperteile oder Fertig-keiten, die durch eine Erkrankung eingeschränkt sind. Analog zur CIMT wurde die CIAT (Constraint-Indu-ced Aphasia Therapy oder dt. einschränkungsinduzierte Aphasietherapie) entwickelt. Aphasien werden durch Schädigungen von Teilen des Gehirns ausgelöst, die durch Sauerstoffunterversorgungen z.B. infolge eines Schlaganfalls oder durch Läsionen im Gehirn entste-hen. Mit der CIAT konnte gezeigt werden, dass die Neu-roplastizität des Gehirns unter bestimmten Vorausset-zungen eine Verbesserung der Sprachfähigkeit zulässt.

Die CIAT baut darauf auf, dass die Patienten in der The-rapie daran gehindert werden, sich beispielsweise mit-tels Gesten oder Lautmalerei zu verständigen (cons-traint) und so dazu gezwungen sind, sich der Sprache zu bedienen. Durch die langsame aber stetige Steige-rung des Schwierigkeitsgrades der Aufgaben, sollen die Fähigkeiten der Patienten wachsen.

Links www.cochrane.org

www.parkinson-aktuell.de

www.thieme.de

Wie früh und wie häufig

Der frühzeitige Beginn einer regelmäßigen symptoma-tischen Behandlung ist sinnvoll und erfolgsverspre-chend. Beim Vergleich unterschiedlicher Studien zur Wirksamkeit von Logopädie, Physio- und Ergothera-pie stellt man eines fest: Der Erfolg ist oftmals abhän-gig von der Intensität. Weil ambulante Versorgungstherapien anderen Regu-larien unterliegen ist interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig – außerhalb einer Rehamaßnahme – aber nicht immer ganz einfach. Zwar können die Therapeuten selbst auch Empfehlungen ausprechen, aber ohne ärzt-liche Verordnung läuft nichts. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung wäre vielleicht das, kürzlich auf den Weg gebrachte, Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG).

Fatigue

Die Fatigue gehört zu jenen Symptomen, die beson-ders schwer objektivierbar sind. Aber auch hier gibt es

Interdisziplinäre Konzepte

Die nicht-medikamentösen Maßnahmen, wie Logopädie, Physio- oder Ergotherapie haben ihren festen Platz im Gesamtkonzept der Therapie von Patienten. Ein Bewegungsprogramm, das speziell für Parkinsonpatienten entwickelt wurde, ist das LSVT®BIG (Lee-Silverman-Stimmtraining in Kombina-tion mit der Bewegungstherapie BIG), mit dem eine nachweisbare Verbesserung der Beweglichkeit erreicht wurde.

ADL Training

Activity of daily life meint den Erhalt und die Wieder erlangung der Selbstständigkeit im Alltag. Das Training ist als eine Anleitung zur Selbsthilfe zu verstehen und für Patienten gedacht, die aufgrund von körperlichen, geistigen oder seelischen Um-ständen nicht mehr fähig sind, grundlegende Aktivitäten des täglichen Lebens zu verrichten.

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gute Möglichkeiten. Zuallererst, sagt Klaus Gusowski, sei hier noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Noch immer würde die Fatigue mit Müdigkeit gleichgesetzt. Tatsächlich gebe es Betroffene, die aufgrund dieses Er-schöpfungssymptoms nicht mehr arbeitsfähig seien. „Einer der Gründe, warum die Betroffenen irgendwann nicht mehr arbeiten können“, so der Physiotherapeut, „ist, dass sie einfach nicht genug Pausen machen.“ Man müsse diese Pausen präventiv mit in den Alltag ein-planen. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Patienten in der Physiotherapie deutliche Zugewinne in der Alltagsfähigkeit, Kraft und Ausdauer machten. Das kann sich positiv auf die Fatigue auswirken. Auch

Die Fatigue ist ein ernstzunehmendes Symptom, dass Betroffenen viel Lebensqualität nehmen kann.

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INTERVIEW

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::Symptomatische Arzneimitteltherapie mit Sativex und Fampyra

NV: Frau Dr. Elias-Hamp, können Sie etwas zum Stu-fenschema zur Behandlung der Spastik bei MS sagen. Elias-Hamp: Zunächst geht es um die Vermeidung von Triggern. Das kann ein Infekt sein, insbesondere Harnwegsinfekte aber auch schlecht angepasste Hilfs-mittel und sogar ein eingewachsener Nagel. Wird eine Besserung – trotz Vermeidung von Triggern nicht er-reicht, ist zunächst eine physiotherapeutische Behand-lung angezeigt. Ist auch dadurch keine ausreichende Besserung zu erzielen, kann zusätzlich eine Arznei-mitteltherapie z.B. mit sogenannten Muskelrelaxan-tien verordnet werden.

NV: Sativex ist ein Add-on-Präparat. Was genau bedeutet das?Elias-Hamp: Das bedeutet, dass Sativex nur in Kom-bination mit einem Antispastikmittel wie z.B. Baclo-

Interview mit Dr. Birte Elias-Hamp

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moderates Training im aeroben Bereich ist manchmal wirksam. Medikamentöse Möglichkeiten zur Behand-lung der Fatigue gibt es kaum.

Medikamentöse symptomatische Therapien

So wie nicht-medikamentöse symptomatische The-rapien eine gute Ergänzung zur medikamentösen Be-handlung sind, gibt es umgekehrt auch Medikamente, die auf Symptome wirken. Dazu gehören Sativex und Fampyra. „Es gibt Zustände, da würde ich ohne diese Medikamente gar nicht arbeiten können, weil die Pati-

enten viel zu stark durch Spastizität geplagt sind“, sagt Gusowski. Da die optimale Wirkung dieser Medika-mente von der passenden Dosis abhängt, ist die Zu-sammenarbeit mit den verordnenden Ärzten gefragt. „Leider wirken diese Medikamente nicht selektiv auf genau die Muskeln, die wir gerne hätten“, sagt Gusow-ski. Ist die Dosierung zu hoch, kann es passieren, dass der Patient am Ende zu wenig Spannung hat, um sich aufrecht zu halten. Manchmal ist es besser, die Spasti-zität ein stückweit zu erhalten, damit der Patient be-wegungsfähig bleibt. Das bestätigt auch die Neurolo-gin Dr. Birte Elias-Hamp im nachfolgenden Interview zu Sativex und Fampyra.

fen oder Tizanidin genommen werden darf. Nur so ist es zugelassen.

NV: Wie lange müssen diese eingesetzt worden sein, bevor Sativex verordnet werden kann? Elias-Hamp: Dazu gibt es meiner Ansicht nach keine klare Vorgabe. Wenn neben der Vermeidung von Trig-gern und dem Einsatz von Physiotherapie eine Me-

Sativex

Sativex ist in Deutschland zur Behandlung von Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spa-stik zugelassen, die unzureichend auf andere Anti-spastika angesprochen haben. THC und CBD binden an die Cannabinoid-Rezeptoren, wodurch die Regulation von Nervenimpulsen verbessert und eine Verringerung der Spastik bewirkt wird.

Fampyra

Fampyra enthält den Wirkstoff Fampridin, ein Kaliumkanalblocker, der die axonale Erregungs-leitung und somit die muskuläre Kraft bei demyelinisierenden Erkrankungen verbessern kann. Fampidrin führte in Studien bei einem Drittel der behandelten MS-Patienten zu einer relevanten Verbesserung der Gehgeschwindigkeit.(Quelle und weitere Infos: www.pharmazeutische-zeitung.de)

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NV: Welche Nebenwirkungen sind möglich?Elias-Hamp: Es kann zu Mundschleimhautreizungen kommen. Daher sollte man z.B. die Sprühstellen im Mund wechseln. Zu Beginn der Behandlung fühlen sich manche Patienten auch benommen.

NV: Liegt das am THC-Gehalt? Wie ist es mit der Wirkung, Cannabis fällt ja unter das BTM-Gesetz.Elias-Hamp: Sativex enthält zwei Komponenten. Te-trahydrocannabinol (THC) ist nur die eine Hälfte, die andere ist Cannabidiol (CBD) und dadurch wird die psychische Wirkung zum Teil aufgehoben.

NV: Wann darf man Sativex nicht nehmen?Elias-Hamp: Grundsätzlich ist das Präparat während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Ebenso bei Psychosen in der Familienanamnese! Das ist wichtig. Danach sollte der Neurologe immer fragen.

Fampridin ist in Deutschland seit 2011 für Patien-tinnen und Patienten zugelassen, die als Folge einer Multiplen Sklerose eine Gehbehinderung hö-heren Grades haben (Grad 4-7 auf der EDSS-Behin-derungsskala).NV: Wirkt Fampyra bei allen Patienten?Elias-Hamp: Die Ansprechrate liegt, meiner Meinung nach, bei 50 bis 70 Prozent und ist meist eindeutig er-kennbar. Ich habe häufig beobachten können, dass die Patienten einen Effekt und wenig Nebenwirkungen haben oder aber keinen Effekt und viele Nebenwir-kungen. Patienten mit einem ausgeprägten Uthoff-Phänomen scheinen besonders zu profitieren. So hilft Fampyra auch dabei, Wärme besser zu vertragen. Dies ist aber kein Zulassungskriterium.

NV: Ist die Wirkung schon nach kurzer Einnahmezeit feststellbar?Elias-Hamp: Ja, bereits nach zwei Wochen kann man bewerten, ob ein Patient darauf anspricht. Dies lässt sich über die Verbesserung der Gehstrecke feststellen, bzw. über die Zeit die dafür benötigt wird.

NV: Patienten berichten, dass sie sich fitter fühlen. Kann das an Fampyra liegen?Elias-Hamp: Tatsächlich fühlen sich viele Patienten belastbarer. Dies birgt mitunter aber die Gefahr, dass Patienten sich überschätzen. Es ist wichtig, weiterhin die Physiotherapietermine einzuhalten und sich nach und nach zu steigern, in Bezug auf körperliche Leistung.

Frau Dr. Elias-Hamp, wir danken für das Gespräch.

dikation erfolgt, sollte innerhalb von 3 Monaten eine Besserung eintreten. Wenn nicht, ist der Versuch mit Sativex eine gute Möglichkeit.

NV: Wie wird gemessen, ob Patienten profitieren? Ist das eine subjektive Bewertung des Patienten?Elias-Hamp: Natürlich kann man im klinischen All-tag anhand von neurologischen Untersuchungen ver-suchen, das zu messen. Die Spastik tritt aber häufig am Abend, in den Nachtstunden oder auch am frü-hen Morgen verstärkt auf. Also nicht unbedingt dann, wenn der Patient beim Arzt sitzt. Als hilfreiches Mess-instrument dient eine visuelle Skala auf der der Pa-tient selbst einordnet, wie gut die Spastik eingestellt ist: von Null (gar keine Spastik) bis zehn (unerträglich stark). Wenn jemand sich bei zwei bis drei einordnet, würde ich sagen, das ist für viele Patienten eine akzep-table Einstellung.

NV: Wäre eins bis zwei nicht noch besser? Elias-Hamp: Am besten wäre natürlich die Einordnung bei Null. Aber: Schädigungen der motorischen Ner-ven in Gehirn und Rückenmark können später zu ei-ner Spastik führen. Bei Lähmungen wirkt diese oft wie eine Schiene. Man kann nicht unbedingt so therapie-ren wie man will, denn wenn ich zuviel von der Spastik wegnehme, dann hat der Patient womöglich das Ge-fühl einer Lähmung. Eine Einordnung zwischen zwei und drei ist daher meist in Ordnung, damit der Pati-ent gehfähig bleibt. Es ist auch wichtig, den Patienten zu fragen, was wieder möglich ist. Wenn ein MS-Be-troffener mir erzählt, dass er sich wieder besser vom Physiotherapeuten anfassen lassen kann, dann ist das ein wichtiges Kriterium für die Wirkung von Sativex. Es geht immer um die Lebensqualität des Patienten.

Cannabinoid-Ausweis

Jeder, der Cannabinoide einnimmt, sollte sich eine Bestätigung seines Arztes geben lassen, dass die Einnahme aus medizinischen Gründen erfolgt.Sativex ist bereits 15 Minuten nach der Einnahme im Blut nachweisbar und hat eine hohe Halbwertszeit im Körper. Beim Autofahren und auch auf Reisen ist der Ausweis daher von Bedeutung. Inwieweit eine Kontrolle außerhalb Europas schwierig werden kann, sollte vor einem Auslandsaufenthalt oder einer Durchreise geklärt werden.

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Wir kommunizieren via e-mail, facebook und whatsapp, wir tauschen uns über twitterund Instagram aus. Manche von uns chatten und spielen interaktiv, bloggen und abonnie-ren oder eröffnen youtube-Kanäle. Immer mehr Menschen nutzen ihr Smartphone zur Organisation des Alltags.

Mithilfe von Apps informieren wir uns über Fahr-pläne und buchen Tickets, kaufen online ein oder lassen uns die Anzahl unserer Schritte anzeigen. Musikbibliotheken oder Fotoalben stehen nicht mehr zuhause im Regal, sie sind auf dem Smart-phone oder Tablet gespeichert und jederzeit ab-rufbar. Wir erstellen und bearbeiten, nutzen und verteilen Inhalte, unterstützt von interaktiven An-wendungen. Alles digital. Alles via Smartphone.

Auch in der Medizin ist die Digitalisierung nicht mehr aufzuhalten. Das zeigen unter anderem die Bestrebungen des Gesundheitsministeriums, das E-Health-Gesetz auf den Weg zu bringen. Ein kom-plexes Vorhaben, dessen Umsetzung vermutlich noch die ein oder andere Hürde zu nehmen hat. www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/

krankenversicherung/e-health-gesetz.html

Apps für Patienten

Menschen mit einer chronischen Erkrankung müssen an vieles denken. Die wiederholte und gleichmäßige Einnahme bestimmter Arzneimit-tel, regelmäßige Kontrollbesuche beim Arzt, das

Therapie-Management via Smartphone:Die Patient Concept App

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Wahrnehmen von Terminen zur Physio- oder Er-gotherapie.Idealerweise sollten bei jeder ärztlichen Kontrolle auch alle Untersuchungsergebnisse und Laborwerte vorliegen. Noch besser wäre es, der Arzt hätte sie schon. Mit einem Klick ist alles da. Blutwerte, MRT-Bilder und mögliche Impfungen. Auch die Doku-mentation weiterer Befunde, wie z.B. ein grippaler Infekt oder eine Blasenentzündung, wäre von Vor-teil – alles mit Datum und ggf. Medikation. Ebenfalls relevant und von Interesse für den behandelnden Neurologen wäre das Erfassen einer in den letzten Wochen erlebten Fatigue.

App sorgt für bessere Betreuung

Für viele Patienten mit chronischen Erkrankungen gehört die Nutzung spezifischer Apps für z.B. das Therapiemanagement längst zum Alltag. Diabeti-ker erfassen und dokumentieren Blutzuckerwerte, MS-Betroffene lassen sich an die Einnahme oder Applikation ihrer Therapeutika erinnern. Patienten mit unterschiedlichsten Anliegen nutzen – da wo es geht – die Möglichkeit, online Termine zu ma-chen und nutzen ihr Smartphone, um sich über ak-tuelle Neuigkeiten, Forschungsergebnisse und Stu-dien zu informieren.

In den meisten Fällen geschieht dies jedoch ohne die Vernetzung mit der jeweiligen Praxis. Aus Studienergebnissen geht hervor, dass insbe-sondere bei chronischen Erkrankungen ein hoher Prozentsatz der Patienten die Therapie abbricht oder die verordnete Medikation nur teilweise einnimmt.

In der Regel passiert das, ohne dass der behan-delnde Arzt über den Abbruch informiert wird. Die Folge: Das Risiko für einen schweren Krankheits-schub oder eine Komplikation im Verlauf der zu-grundeliegenden Erkrankung steigt stark an.

Die Patient Concept App

Das Ulmer Softwareentwicklungsunternehmen NeuroSys GmbH hat mit Patient Concept® eine in-novative, mobile App entwickelt, welche die The-rapietreue chronisch kranker Patienten fördern und damit auch den Therapieerfolg verbessern kann. „Damit“, so heißt es in der Pressemitteilung, „schließt NeuroSys die bislang bestehende Lücke in der digitalen Arzt-Patienten-Kommunikation auf dem weiten Feld der Gesundheits-Apps.“

Die neue Version der Patient Concept App soll den Verlauf von Therapien bei Arztpraxen und Patienten effizienter gestalten und hierdurch einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen. An erster Stelle steht das Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. So kann – durch die Optimierung der Kommunika-tion zwischen Patient und behandelndem Arzt – die Adhärenz der Patienten gefördert, die Zahl von The-rapieabbrüchen gesenkt, und damit die optimale Wirkung einer Therapie erreicht werden. Verbunden mit der direkten und schnellen Mög-lichkeit der digitalen Kommunikation wird gleich-zeitig eine optimierte Anbindung des Patienten an die Praxis, aber auch der Praxis an den Patienten erreicht.

Planen und informieren, dokumentieren, erinnern und kommunizieren. Über Text, Bild, Audio oder Video. Smartphones und Tablets nehmen in der Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. Kaum einer der Generation unter 40 geht überhaupt noch ohne Smart-phone aus dem Haus. Fo

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Was kann die App

Die App bietet dem Patienten die Möglichkeit, unter-schiedliche Module zu nutzen. Dazu gehört die Dar-stellung der Öffnungszeiten und des Therapieangebots der Praxis. Auch Termine sind jederzeit online möglich, ebenso wie die Bestellung von Folgerezepten.Nicht zuletzt können die Patienten den Medikamen-tenwecker nutzen oder die eigene Aktivität über einen integrierten Schrittzähler selbst überwachen.Eine Therapiekontrollfunktion ermöglicht auch die Übermittlung und Kontrolle therapiebegleitender Un-tersuchungsergebnisse an den behandelnden Arzt. Die Verwendung von Patient Concept kann so das Selbst-management von Patienten mit chronischen Erkran-kungen wirksam unterstützen.

Dr. Michael Lang, Facharzt für Neurologie aus Ulm, der die App mit entwickelt hat, ist überzeugt:„Für den behandelnden Arzt stellt das mobile Arzt-Pa-tienten-System Patient Concept eine sinnvolle Option für eine individuelle und intensive Betreuung der Pa-tienten zur Verfügung, ohne dass hierfür zusätzlicher Aufwand entsteht.“ Lang sieht vielmehr eine Erleich-terung in der Organisation der Behandlung. Für alle Beteiligten. Warum erläutert er im nachfolgenden In-terview.

INTERVIEW

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NV: Herr Dr. Lang, kann die App fachübergreifend genutzt werden?Lang: Ja. Jeder Arzt, der chronisch erkrankte Patienten betreut, kann die Vorteile dieser Anwendung nutzen. Ganz gleich ob es sich um Endokrinologen, Internisten, Neurologen, Rheumatologen oder Kardiologen han-delt.

NV: Viele Patienten nutzen bereits Apps, die sie in Bezug auf ihre Erkrankung unterstützen, wieso sollten sie zu-sätzlich die Patient Concept App installieren?Lang: Es gibt sehr viele Apps für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Viele Anbieter, auch Pharmaunternehmen, bringen eigene Anwendungen für unterschiedliche Indikationen und unterschiedlicheTherapeutika heraus. Aber kein Arzt möchte mit fünf oder mehr verschiedenen Apps arbeiten.

NV: Warum sollte sich ein Patient aber für die Patient Concept App entscheiden?Lang: Auf unserer App erkennen Patienten die Praxis ihres eigenen Arztes. Informationen, die vom Pati-enten aus, über diese Anwendung verschickt werden,

Dr. Michael Lang, Facharzt für Neurologie, Geschäftsführer der NeuroPoint® GmbH

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Durch den Einsatz der innovativen Arzt-Patienten App des Ulmer Unternehmens NeuroSys kann der Therapie-erfolg chronisch kranker Patienten verbessert werden, ohne dass für die Praxen ein Zusatzaufwand entsteht.

Patient Concept steht für Patienten kostenlos zum Download in den App-Stores zur Verfügung und lässt sich einfach und intuitiv bedienen.

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AKTIV MIT MSIhr persönliches Betreuungsnetzwerk

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gehen direkt zum vertrauten Fach- und/oder Hausarzt. Über dieselbe App kann der Patient dann auch mit der Praxis kommunizieren und Termine abstimmen oder Rezepte bestellen. Darüber hinaus werden Patienten an ihre Medikation erinnert und auf Kontrolltermine hingewiesen. Bei Bedarf – wenn z.B. die übermittelten Laborwerte auffällig sind – wird die Facharzt-Praxis den Patienten kontaktieren. Auch Neuigkeiten aus der Praxis, etwa zu Mitarbeitern oder zu geänderten Öff-nungszeiten, können via App direkt an den Patienten übermittelt werden. Nicht zuletzt gibt es die Möglich-keit, Patienten Newsmeldungen und – für ihre Erkran-kung relevante – Informationen zukommen zu lassen. Das können Forschungsergebnisse sein oder auch in-teressante Interviews zu neuen oder gängigen Wirk-stoffen. Auf jeden Fall immer aktuell. Das muss eine Praxis natürlich nicht machen. Das ist optional. Aber es ist eine gute Sache und der Patient fühlt sich gut be-treut und informiert.

NV: Ist die App für Android und Apple gleichermaßen verfügbar?Lang: Ja. Für beide Systeme, nicht aber für Windows.

NV: Woher weiß die App, bei welchem Medikament welche Bedingungen zu erfüllen sind? Wie funktioniert das?Lang: Derzeit sind die gängigsten MS-Medikamente hinterlegt. Das System kann unendlich an neue Medi-kamente angepasst werden. Fachübergreifend. Wie es funktioniert? – Nehmen wir an, ein Patient, der mit Tecfidera behandelt wird, beschließt mit seinem Neurologen die Nutzung der App. Es müsste dann nur die erste Einnahme der Tablette eingegeben werden. Daraufhin erinnert die App automatisch an weitere Einnahmen und daran, wann die nächste Kontrolle einzelner Laborparameter oder die MRT-Untersuchung notwendig wird. Viele unserer Patienten kommen von weit her. Sie wohnen teilweise über 200 km entfernt. Diese Patienten gehen – wenn möglich – zum Haus-arzt um Blutwerte überwachen zu lassen. Über die

Neben einer fehlenden Rechtsgrundlage, mangelt es derzeit an einheitlichen Standards und nicht zuletzt an Regelungen zur Vergütung der Arbeitszeit in modernen Praxen. Unterschiedliche Software, nicht kompatible Kabel und Anschlüsse, sowie eine unglaubliche Datenflut, die verwaltet und gepflegt werden will, sind vielerorts noch ein Problem.

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App können sie die Ergebnisse dann eingeben und die neurologische Praxis erhält eine Information (die aber nur dann angezeigt wird, wenn sie auffällig ist). Stim-mige Werte können beim nächsten geplanten Routine-besuch besprochen werden und erzeugen deshalb keine Meldung an die Praxis. Wenn hingegen ein Pati-ent einen Kontrollbesuch nicht wahrnimmt, oder fäl-lige Laborparameter nicht eingegeben werden, wird – über die Steuerung der APP – eine Meldung erzeugt.

NV: Darum muss sich dann aber doch jemand in der Praxis kümmern?Lang: Ja und nein. Es ist grundsätzlich notwendig, dass bestimmte Daten (die für die Überwachung einer Be-handlung notwendig sind – man spricht hier auch von einem Risk Management Plan) regelmäßig kontrol-liert und Verlaufsuntersuchungen veranlasst werden. In unserer Praxis in Ulm haben wir drei Helferinnen, die sich bislang um diese aufwändige Arbeit für un-sere MS-Patienten kümmern. Ihre Arbeit wird durch die APP-Unterstützung entscheidend erleichtert.So kann die App bei der Verbesserung der Therapie-sicherheit helfen und schafft über häufigere und ein-fachere Kontakte zum behandelten Patienten auch eine höhere Therapietreue.

NV: Vorausgesetzt der Patient möchte diese Kontrolle auch…Lang: Ja, das ist Voraussetzung. Es wird sicherlich im-mer Patienten geben, die das nicht gut finden und sich damit nicht anfreunden möchten; ich gehe aber da-von aus, dass insbesondere jüngere Patienten die App nutzen und profitieren werden. Wenn Arzt und Pa-tient sich gemeinsam einigen, dann ist nicht nur si-chergestellt, dass der Patient erinnert wird, sondern auch, dass die Praxis mitbekommt, wenn ein Patient zu lange nicht mehr da gewesen ist. Dies ist normaler-weise nicht der Fall. In großen Praxen mit vielen Pati-enten geht das einfach unter. Das neue moderne Sys-tem erinnert Arzt und Patient gleichermaßen. Ein gutes Therapie-Management wird möglich.

NV: Ist das wirklich weniger Aufwand? Der Patient muss ja die Kontrollen und Werte in die App eingeben und beim Arzt müssen die Daten abgerufen werden.Lang: Erfahrungsgemäß funktioniert es nicht immer, dass der Hausarzt die Ergebnisse tatsächlich in die Facharztpraxis weiterleitet. Das bedeutet, dass ich nicht immer über die Werte informiert bin. Diese Werte sollten aber, ebenso wie MRT-Bilder vor-liegen, wenn der Patient in die neurologische Praxis kommt. Viel einfacher ist es, wenn diese Daten be-reits übermittelt sind. Mitunter kann eine weite An-reise sogar vermieden werden, wenn ich sehe, dass alles in Ordnung ist. Dann reicht manchmal auch ein Telefonat mit dem Patienten. Generell sind Kontakte über die App einfacher und teilweise auch häufiger. Aber der Patient muss dafür nicht zwingend weite Wege zurücklegen.

NV: Wodurch kommen die häufigeren Kontakte denn noch zustande?Lang: Es besteht auch die Möglichkeit, dem Patienten über die Newsfunktion mittels Push-Nachrichten zu informieren. Hierbei kann es um Infos zur Praxis gehen oder aber um andere gesundheitsrelevante Meldungen. Auch das verstärkt auch die Verbundenheit zwischen Arzt und Patient und verbessert die Therapietreue.

NV: Wie verhält es sich mit der Datensicherheit?Lang: Die Datenübermittlung über Patient Concept erfolgt unter der Einhaltung der strengsten Datensi-cherheitsmaßnahmen, so dass die übermittelten Da-ten stets anonymisiert bleiben und nur innerhalb der behandelnden Arztpraxis einem Patienten zugeordnet werden können. Über das Netz werden nur komplett anonyme Daten, ohne jegliche identifizierbare Kom-ponente verschickt ! Das ist das Innovative und Beson-dere an unserer APP!

NV: Wie können Ärzte die App und die dazugehörige Software erhalten?Lang: Ärzte, die an App und Software dazu interessiert sind, haben die Möglichkeit, an der Evaluationsstudie(Faster-Studie – durchgeführt über www.neuropoint.de) teilzunehmen. Im Rahmen dieser Studie erhält man die App automatisch. Darüber hinaus kann sich jede interessierte Praxis an NeuroSys wenden.

Herr Dr. Lang, ich danke Ihnen für das Gespräch.Patient Concept erhielt 2016 die CE-Zertifizierung und erfüllt damit die strengen gesetzlichen Vorschriften, welche für den Nachweis umfas-sender Sicherheit medizinischer Produkte notwendig sind.

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Kleiner Stich, große Gefahr?Frühsommer-Meningoenzephalitis

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Wenn die Temperaturen langsam steigen und das erste Grün zu sprießen beginnt, bekommen die meisten Menschen Lust, sich mit einer Decke ins Grüne zu setzen. Dort treffen sie mitunter auch auf Zecken. Die winzigen Spinnentiere sind nicht grundsätzlich ge-fährlich, können aber, sofern sie selbst infiziert sind, Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephali-tis übertragen.

Einige Tage, nachdem sie im Garten Johannissträu-cher beschnitten und Basilikum gesät hatte, fühlte sich Marie Dorint plötzlich schlapp. Sie litt unter Kopf- und Gliederschmerzen, das Fieberthermometer stieg auf 38 Grad. Eine Sommergrippe, dachte die Forstwirtschafts-studentin aus München und kurierte sich einige Tage aus. Doch nach zwei Wochen kehrte das Fieber zu-rück. Dazu Schmerzen im Kopf und Nackenbereich.

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„Der Arzt wollte genau wissen, wo ich mich aufgehal-ten habe und ob mich eine Zecke gestochen hatte. Eine Blutuntersuchung ergab schließlich die Diagnose Früh-sommer-Meningoenzephalitis“, erzählt die 24-Jährige.

Viren sorgen für Symptome

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine virale Form der Hirnhautentzündung und wird durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen, die bekannteste Art der Schildzecken. Die Zecke muss dafür selbst mit Flaviviren infiziert seien, mit Viren aus jener Gattung also, die auch Dengue- oder das Gelb-fieber auslösen können. Für FSME ist ein Verlauf wie Marie Dorint ihn erlebt hat typisch. Ungefähr eine Wo-che nach dem Zeckenstich treten Beschwerden auf wie Fieber, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Oftmals ist die Krankheit damit überstanden. Bei jedem dritten Be-troffenen befällt der Erreger jedoch das zentrale Ner-vensystem. Dort kann das Virus, wie der Name sagt, Hirnhäute und Gehirn schädigen – Enzephalitis be-zeichnet eine Entzündung des Gehirns, Meningen sind Hirnhäute. Weil das vermehrt zu Beginn der wärmeren Jahreszeiten geschieht, spricht man von Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um FSME handelt, ist ein differenzialdiagnostischer Pro-zess notwendig – das heißt, Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen müssen von-einander abgegrenzt werden.

Der Arzt fragt den Patienten zunächst nach Risikofaktoren, also beispielsweise danach, ob und wann sich der Betroffene in der Natur aufgehalten hat“, sagt Professor Dr. Tino F. Schwarz. Schwarz ist Facharzt für Medi-zinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie und leitet als solcher das Zentrallabor des Juliusspi-tals in Würzburg. An den Stich erinnere sich kaum jemand, fährt der Mediziner fort. „Denn die Zecke gibt mit ihrem Speichel ein Betäubungsmittel ab. Der Stich tut daher nicht weh“.

Zecken leben im Unterholz, im Gras und auf Sträu-chern. Ab einer Temperatur von ungefähr fünf Grad werden sie aktiv. Dabei springen sie nicht, wie es oft heißt, auf ihren Wirt, sondern warten, darauf, dass ein Tier oder ein Mensch vorbeistreift. Dann krallen sich die Parasiten im Fell oder an der Kleidung fest. Sobald sie zu einer Hautstelle vorgedrungen sind, beginnen sie Blut zu saugen. Das FSME-Virus, welches in den

Speicheldrüsen der Spinnentiere lebt, wird in der Re-gel bereits beim Stich übertragen.

Anders als Borreliose

Marie Dorint, die nach einem Kontakt mit Zecken ge-fragt wurde, dachte zunächst an Borreliose. Tatsächlich ist Borreliose die entsprechend häufigere Erkrankung. Die Lyme-Borreliose wird durch spiralförmige Bakte-rien ausgelöst und kann eine Hautrötung an der Stich-stelle mit einem roten, langsam größer werdenden Saum hervorrufen: die sogenannte Wanderröte. Auch die Lyme-Borreliose beginnt wie FSME mit grippear-tigen Symptomen und Fieber. Immer ist eine Behand-lung mit Antibiotika indiziert. Bei der viral ausgelösten FSME ist eine solche Therapie nicht möglich. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland 10 bis 35 Prozent der Zecken mit Borre-lien befallen. Nur 0,1 bis 5 Prozent hingegen übertra-gen Flaviviren. Eine Ansteckung mit Borreliose ist in ganz Deutschland möglich, FSME tritt nur in bestimm-ten Risikogebieten auf.

Gefahr in FSME Risikogebieten

Das gesamte Bundesland Bayern gilt, genau wie Ba-den-Württemberg, Südhessen sowie das südöstliche Thüringen als Endemieherd. Eine regelmäßig aktua-lisierte Landkarte des Robert Koch-Instituts zeigt auf, wo infizierte Zecken vorkommen. Innerhalb Euro-

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pas besteht eine Gefahr durch Übertragung in Polen, in der Tschechischen und in der Slowakischen Repu-blik. Auch im Baltikum, in Süd- und Mittelschweden, an der Südküste Norwegens und Finnlands sowie in Teilen Dänemarks gibt es ein Risiko für eine Infektion, außerdem im europäischen Teil Russlands. In Süd-osteuropa sind Ungarn, Kroatien, Slowenien und Al-banien betroffen. Von an FSME Erkrankten geht keine Ansteckungsgefahr aus.

Diagnose

Eine FSME zu diagnostizieren, ist nicht immer leicht. Zunächst müssen im Rahmen einer Differenzialdia-gnose andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Dabei spielen auch Laborwerte eine Rolle. „Für die si-chere Diagnose reicht die Bestimmung der Antikörper im Blut. Weiterhin wird aber auch eine Lumbalpunk-tion vorgenommen. Das geschieht, um FSME etwa ge-gen eine Multiple Sklerose abzugrenzen“, so Schwarz. Da FSME eine meldepflichtige Erkrankung ist, müs-sen Ärzte das zuständige Gesundheitsamt informieren.

Behandlung der FSME

Einmal infiziert, lassen sich nur die Symptome behan-deln, denn eine medikamentöse Therapie gegen FSME gibt es nicht. In Deutschland werden pro Jahr ungefähr 300 FSME-Erkrankungen registriert, die Dunkelziffer

Bei Streifzügen durch hohes Gras können lange Hosen, Socken und festes, geschlossenes Schuhwerk vor Zecken schützen.

liegt vermutlich höher, denn die Symptome können bei einem milden Verlauf leicht mit einem grippalen Infekt verwechselt werden. Am Juliusspital in Würz-burg bestätigt sich der Verdacht auf eine FSME bei un-gefähr fünf Patienten und Patientinnen jährlich. „Wir überwachen die Betroffenen dann in unserer neuro-logischen Abteilung und behandeln je nach Schwere-grad symptomatisch“, berichtet Schwarz. Folgen, die in Zusammenhang mit einer fortgeschrittenen FSME entstehen, decken das ganze neurologische Spektrum ab und reichen von Taubheit über Gesichtsfeldausfälle bis hin zu Lähmungen einzelner Körperteile. Wenn es den Betroffenen durch die Bettruhe und die entzündungshemmende Therapie besser geht, kön-nen Reha-Maßnahmen hilfreich sein. „Damit verbun-den ist die Hoffnung, dass sich die neurologischen Stö-rungen zurückbilden. Es gibt aber durchaus Patienten, bei denen die Schädigungen so massiv sind, dass Läh-mungen, Gleichgewichts-, Konzentrations- oder Ge-dächtnisstörungen zurückbleiben“, fasst Schwarz zu-sammen. Dabei gilt: Je jünger die Betroffenen, desto günstiger ist die Prognose. Bei Kindern und Jugend-lichen heilen die Infektionen oftmals folgenlos aus. Anders sieht es bei Menschen ab dem mittleren Er-wachsenenalter aus. Sie müssen mit dauerhaften neu-rologischen Störungen rechnen. „Nicht zu vergessen ist, dass 1,4 Prozent der Fälle einer FSME sogar tödlich verlaufen“, warnt der Mediziner Schwarz.

Marie Dorint hatte Glück. Während ihres zweiwöchigen Aufenthaltes auf der Station eines Krankenhauses sank das hohe Fieber und ihren Nacken kann sie inzwischen wie gewohnt bewegen. Nun muss sie nicht mehr be-fürchten, an FSME zu erkranken. Die Infektion hat sie immun gegen weitere Ansteckungen gemacht „Aber meinen Freunden rate ich dringend, sich impfen zu lassen“, sagt die Studentin.

Schutz vor FSME

Tatsächlich ist eine Impfung der einzig wirksame Schutz vor dem FSME-Virus. Dafür werden abgetö-tete Krankheitserreger (Totimpfung) in den Muskel gespritzt, die dann im Körper eine Antikörperbildung gegen FSME-Viren bewirken. Drei Impfungen sind für einen vollständigen Schutz notwendig. Nach einer Er-stimpfung erfolgt zwei bis zwölf Wochen später eine Zweitimpfung. Hiernach besteht bereits ein zuverläs-siger Schutz für ein Jahr. Die dritte Impfung sollte neun bis zwölf Monate nach der zweiten stattfinden. Um den Impfschutz aufrecht zu erhalten, muss dieser altersab-hängig alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Die Fo

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Impfempfehlung richtet sich an alle Menschen, auch an solche mit chronischen, neurologischen Erkran-kungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Epilep-sie. „Die Impfstoffsicherheit ist seit der Einführung vor 35 Jahren belegt und es sind keine relevanten Neben-wirkungen zu erwarten“, so Tino F. Schwarz, der die Impfsprechstunde des Juliusspitals leitet. In Baden-Württemberg und Bayern empfehlen die Ge-sundheitsministerien öffentlich eine Impfung, die bei jedem Hausarzt möglich ist und von den Krankenkas-sen getragen wird. Doch nur wenige Menschen nut-zen das Angebot. Die Impfquote, so Schwarz, sei wie so oft verbesserungswürdig. „Hier ist noch viel Aufklä-rung nötig. Ein Schleswig-Holsteiner in Bayern weiß möglicherweise gar nichts von den Gefahren einer FSME-Erkrankung“, gibt der Experte aus Würzburg zu bedenken.

Wer sich aus beruflichen Gründen in einem Risikoge-biet aufhält, sollte seinen Arbeitgeber darauf anspre-chen. Dieser muss, im Falle einer notwendigen Imp-fung, für die Kosten aufkommen. Anders sieht es bei Urlaubsreisen aus. Die Krankenkas-sen sind nicht verpflichtet, eine Impfung zu bezahlen. Weil einige Kassen aber zu einer Kostenübernahme be-reit sind, lohnt es sich nachzufragen.Bei Kindern ist die FSME-Impfung ab einem Alter von einem Jahr möglich. Da bei ihnen eine FSME meistens jedoch mild verläuft, bleibende Schäden äußerst sel-ten auftreten und Kinder außerdem oft mit Fieber auf den Impfstoff reagieren, warten viele Ärzte mit einer Impfung bis zum dritten Lebensjahr.

Die Impfempfehlung richtet sich an alle Menschen, auch an solche mit chronischen, neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Epilepsie.

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Wie schütze ich mich ohne Impfung vor Zecken?

> Repellent (Zecken abwehrendes Mittel) auf die Haut und möglicherweise Kleidung auftragen

> helle, möglichst einfarbige Kleidung tragen und lange Hosenbeine in die Socken stecken, Hemden und Shirts in den Hosenbund. Zecken klettern nicht höher als 1,50 Meter und klammern sich daher mit Vorliebe an den Hosenbeinen fest. Auch Gummistiefel sind ein guter Schutz

> möglichst nicht durch hohe Gräser oder das Unterholz streifen, sondern auf befestigten Wegen bleiben

> nach dem Aufenthalt im Freien Kleidung und Körper gründlich auf Zecken absuchen und diese so schnell wie möglich entfernen, zum Beispiel mit einer Zeckenrzange oder -pinzette.

> Hautpartien um Zeckenstichstellen herum noch einige Zeit auf Veränderungen (z.B. Rot-färbung) kontrollieren

WISSEN

Isolierung des FSME-Erregers

Um das Jahr 1920 wurde bei Waldarbeitern in der Gegend um die Stadt Wiener Neustadt ein Krank-heitssymptom entdeckt, das der Kinderlähmung ähnelt. Ungefähr 25 Jahre später gelang den beiden Wissenschaftlern Hans Moritsch und Josef Krausler die Isolierung des Erregers und die genaue Beschreibung des Krankheitsverlaufes.

INFO

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Fehler findenAuf den ersten Blick scheinen die Bilder identisch zu sein. Beim genaueren Hinsehen, entdecken Sie jeweils sieben Unterschiede. (Die Auflösung finden Sie auf Seite 36)

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Kurz erklärtLiebe Leserinnen und Leser, im unten stehenden Glossar haben wir die wichtigsten Begriffe, die im Zusammenhang mit einer neurologischen Erkrankung immer wieder auftauchen, für Sie zusammengestellt und kurz erläutert. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und gibt den jeweils aktuellen Stand der Forschung und Behandlungsmethoden wieder. Unterstrichene Wörter verweisen auf weitere Erläuterungen.

A Afferenz

Afferenz (von lat. affere, „hintragen, zuführen“) bezeichnet die Gesamtheit aller von der Peripherie (Sinnesorgan, Rezeptor) zum Zentralnervensystem laufenden Nervenfasern bei höher ent-wickelten Tieren und dem Menschen.

Allel

Allel bezeichnet eine mögliche Zu stands form eines Gens, das sich an einem bestimmten Ort auf einem Chromosom befindet.

Alemtuzumab (Handelsname Lemtrada)

Monoklonale Antikörper, der zur Behandlung der chronischen lympha-tischen B-Zell-Leukämie eingesetzt wird. Ein weiteres Anwendungsge-biet ist die Multiple Sklerose. Alem-tuzumab bindet an das CD52-Gly-koprotein an der Zelloberfläche von Lymphozyten und führt zu einer Auflösung der Zellen. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verab-reicht. Im Sept. 2013 wurde Lemtrada als neues Produkt zur Behandlung der Multiplen Sklerose zugelassen.

Amyloid

Amyloid ist der Oberbegriff für Proteinfragmente, die der Körper produziert. Beta-Amyloid ist das Frag-ment eines Proteins, das aus einem größeren Protein mit dem Namen APP (Amyloid Vorläufer-Protein) heraus-geschnitten wird. Im gesunden Ge-hirn werden diese Fragmente zersetzt und vernichtet. Bei der Alz heimer-Krankheit aber häufen sie sich zu harten, unauflöslichen Plaques an.

Aphasie

Eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) in der dominanten, meist der linken, He-misphäre des Gehirns.

Aubagio (Siehe Teriflunomid) Autoimmunerkrankung

Oberbegriff für Krankheiten, deren Ur-sache eine Überreaktion des Immun-systems gegen körpereigenes Gewebe ist. Fälschlicherweise erkennt die Im-munabwehr körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremd körper. Da-durch kommt es zu heftigen Entzün-dungsreaktionen, die Schäden an den betroffenen Organen nach sich ziehen.

B Beta-Interferone (Interferon)

Medikamente für die Langzeitthera-pie der schubförmigen MS. Derzeit sind fünf Beta-Interferone in Deutschland zugelassen: Avonex, Rebif, Betaferon, Extavia und Plegridy. Alle fünf Präpa-rate müssen gespritzt werden. Sie wer-den entweder subkutan (ins Unterhaut-fettgewebe) oder intramuskulär (in den Muskel) gespritzt. Der Unterschied zwi-schen den beiden Interferonen liegt in der Herstellung: Interferon-beta-1a wird aus Säuge tierzellen, Interferon-beta-1b aus Bakterien gewonnen.

Bluthirnschranke (BHS)

Eine Barriere zwischen dem Blutkreis lauf und dem Zentralnerven system (ZNS).Sie schützt das Gehirn vor Krankheits-erregern oder anderen Stoffen im Blut. Bei einem MS-Schub können körper-eigene Immun abwehr zellen, soge-nannte T-Lymphozyten, die Bluthirn-schranke überschreiten und die Nerven des Gehirns schädigen.

C Copaxone (Siehe Glatirameracetat)

Cortison

Ein in der Nierennebenrinde gebil-detes Hormon, das für Medikamente künstlich hergestellt wird. Es wird bei Entzündungen eingesetzt.

D Decarboxylierung

Decarboxylierung ist eine chemische Reaktion, bei der aus einem Molekül ein Kohlenstoffdioxid-Molekül abge-spalten wird.

Demyelinisierung

Schädigung oder Zerstörung der Myelinscheiden.

Differenzialdiagnose

Die Gesamtheit aller Diagnosen, die alternativ als Erklärung für die erho-benen Symptome (Krankheitszeichen) oder medizinischen Befunde in Betracht zu ziehen sind oder in Betracht gezogen worden sind (auf Befundschreiben abgekürzt DD).

Dysarthrophonie

Zentrale Störung der Sprachmotorik und der Sprachkoordination. Sie betrifft Artikulation, Stimmbildung und Spre-chatmung und setzt sich aus den Ein-zelkomponenten der Dysphonie (Hei-serkeit) und Dysarthrie (Sammelbegriff für verschiedene Störungen des Spre-chens, die durch erworbene Schädi-gungen des Gehirns bzw. der Hirnner-ven und der peripheren Gesichtsnerven verursacht werden) zusammen. Dysphagie

Schluckstörung die auftritt, wenn eine

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der am Schluckakt beteiligten Struk-turen in ihrer Funktion bzw. deren Zu-sammenwirken beeinträchtigt ist.

E EDSS

Die Expanded Disability Status Score oder Kurtzke-Skala dient der Quantifi-zierung des Behinderungsgrades bei der MS. Sie reicht von 0 bis 10.

F FDA

Food- and Drug Administration. Die behördliche Lebensmittelüber-wachungs- und Arzneimittelzulas-sungsbehörde der USA.

Fingolimod (Handelsname Gilenya)

Arzneistoff zur Behandlung von MS. Fingolimod gehört zur Gruppe der Im-munsuppressiva und ist eine synthe-tische Nachbildung des natürlichen Wirkstoffs Myriocin, das aus dem Pilz Isaria sinclairii stammt. Fingolimod ist in der EU zur Behandlung von Patien-ten mit hochaktiver, schubförmig-re-mittierender MS als Alternativtherapie nach einer Behandlung mit Interferon-Beta oder bei rasch fortschreitender MS zugelassen. Unter dem Handels namen Gilenya ist Fingolimod im März 2011 als erstes orales Multiple-Sklerose-Medi-kament zugelassen worden.

Fumarsäure (Handelsname Tecfidera)

Die Fumarsäure wird seit einigen Jahr-zehnten bereits gegen Schuppenflechte eingesetzt. Die EU-Kommission hat Tec-fidera mit der aktiven Substanz Dime-thylfumarat als orale Basis therapie für Patienten mit schubförmig remittieren-der Multipler Sklerose 2013 genehmigt.

G Gefäßendothelien

Innerste Zellschicht von Blut- oder Lymphgefäßen, also diejenige, die mit dem darin fließenden Blut bzw. Lymphe direkt in Kontakt kommt.

Genexpression

Genexpression bezeichnet, in weitem Sinn, wie die genetische Information – eines Gens (Abschnitt der DNA) – zum Ausdruck kommt und in Erscheinung tritt. Im engeren Sinn wird darunter dieBiosynthese von Proteinen anhand der genetischen Information verstanden. Glatirameracetat (Handelsname: Copaxone)

Ein immunmodulatorischer Arznei-stoff zur Behandlung der schubförmi-gen Multiplen Sklerose. Es handelt sich um einen künstlichen Eiweißstoff (Polypeptid) aus den L-Aminosäuren Glutaminsäure, Lysin, Alanin und Tyrosin (GLAT). Auf Grund der aktu-ellen Studienlage kann es ebenso wie die Beta-Interferone zur initialen Therapie der MS empfohlen werden.

Gliazelle

Sammelbegriff für strukturell und funktionell von den Neuronen ab-grenzbare Zellen im Nervengewebe.

Gilenya (siehe Fingolimod)

I Immunglobuline

Eiweißstoffe im Blut, die als Antikörper an den Immunreaktionen des Körpers beteiligt sind. Für die Herstellung der Me-dikamente werden diese aus dem Plasma von Blutspendern gewonnen. Immun-globuline werden alle vier Wochen intra-venös, also in die Vene verabreicht.

Immunmodulatorisch

Beeinflussung des Immunsystems – zum Beispiel durch Interferone. Dabei werden Teile des Immunsys-tems moduliert. Immunmodulatori-sche Eiweiße, die bei Entzündungs-reaktionen im Körper ausgeschüttet werden, können die Immunreaktionen sowohl ver stärken als auch verringern.

Immunsuppressiva

Medikamente, die die natürliche Ab-wehrreaktion des Körpers unter drücken.

K Komorbidität

Zusatzerkrankung. Das Auftreten zu-sätzlicher Erkrankungen im Rahmen einer definierten Grunderkrankung.

L Läsionen (Plaques)

Stellen im Gehirn oder Rückenmark, an denen eine Zerstörung der Myelinschei-den stattgefunden hat. Sichtbar werden Läsionen im Gehirn bei einer Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT).

Lemtrada (Siehe Alemtuzumab)

Lumbalpunktion

Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (auch Liquor cerebrospina-lis genannt) aus dem Rückenmarks-kanal im Lendenwirbelbereich. In der Flüssigkeit kann eine Entzündung im Zentralnervensystem nachgewiesen werden.

Lymphozyten (T-Lymphozyten)

Die kleinsten der weißen Blutkörper-chen (Leukozyten), die als Abwehrzel-len fungieren. Es gibt B-Lymphozyten und T-Lymphozyten, auch T-Zellen genannt. Sie sind darauf program-miert, Viren und Fremdkörper zu bekämpfen. Dies tun sie, nachdem ein entsprechendes Signal gesendet wurde. Genau so ein Signal erhalten die T-Zellen auch bei MS – nur dass sie hier angespornt werden, gesunde Myelinscheiden zu attackieren.

M Mitochondrien

Wegen ihrer Funktion als Energiever-sorger werden die Mitochondrien auch als „Kraftwerke der Zellen“ bezeichnet. Besonders viele Mitochondrien befin-den sich in Zellen mit hohem Energie-verbrauch (Muskelzellen, Nervenzellen, Sinneszellen, Eizellen u. a.). Mitochon-drien vermehren sich durch Wachstum und Sprossung, die Anzahl wird dem Energiebedarf der Zelle angepasst.

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Mitoxantron

Zytostatikum aus der Krebsbekämp-fung. Es wird angenommen, dass es die Antikörperbildung gegen Myelin-zellen verringert. In mehreren Studien konnte Mitoxantron vor allem bei Patienten mit schubförmiger MS und hoher Schubhäufigkeit die Anzahl der Schübe reduzieren. Neben Betaferon ist es als einziges Medikament zur Behandlung der sekundär chronisch progredienten Verlaufsform der MS zugelassen.

Monoklonal

Antikörper einer Art, die auf nur eine Ursprungszelle zurückgehen und daher genetisch völlig identisch sind.

Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)

Untersuchungsmethode, die mit Hilfe von Magnetfeldern genaue Bilder vom Gehirn liefert. Mit ihr können frühzei-tig durch MS verursachte Krankheits-herde nachgewiesen und der Krank-heitsverlauf dokumentiert werden.

Myelinscheide

Eine Art Isolationsschicht aus hellen Myelinzellen, die sich rund um die Nervenzellfortsätze (Axone) anord-nen. Sie sorgt dafür, dass elektrische Nervenimpulse sehr schnell von einer Zelle zur nächsten Zelle gelangen.Wird sie beschädigt, verlangsamt sich die Reizleitung der Nerven.

N Natalizumab (Handelsname Tysabri)

Ein humanisierter Antikörper, der den Übertritt von T-Lymphozyten aus dem Blut in das Gehirn verhindert.

O Off label use

Die Verordnung eines zugelassenen Arzneimittels außerhalb des in der Zulassung beantragten und von den Zulassungsbehörden genehmigten Gebrauchs, beispielsweise hinsichtlich

der Anwendungsgebiete (Indikatio-nen), der Dosierung oder der Behandlungsdauer.

Oligodendrozyten

Gliazellen, die in der grauen und weis-sen Substanz des Zentralnervensys-tems als „Satellitenzellen“ die Myelin-scheiden der Axone bilden.

P PML

Progressive multifokale Leukenzepha-lopathie – schwere Entzündung des Gehirns durch das JC-Polyomavirus, das zur Zerstörung der Myelinscheide führt.

Primär Progrediente MS (PPMS)

Bei etwa 10-15% aller Menschen mit Multipler Sklerose verläuft die MS nicht in Schüben, sondern langsam, aber kontinuierlich fortschreitend (progredient). Dieser Verlauf wird pri-mär progrediente MS genannt (Primary Progressive MS- PPMS). Im Gegensatz zum schubweisen Verlauf, bei der die neurologischen Probleme während des Schubes erheblich sein können, nach dem Schub aber häufig wieder kom-plett abklingen, ist das Fortschreiten bei PPMS zwar deutlich langsamer, al-lerdings kommt es nicht mehr zur Rückbildung der einmal entstandenen neurologischen Schäden.

S Sekundär Chronisch Progredient

Die sekundär chronisch progrediente MS zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Erkrankung initial schubartig darstellt und erst „sekundär“ in eine chronisch progrediente Form übergeht.

R Remyelinisierung

Langsame und nicht immer vollständige Erholung der bei ei-nem MS-Schub geschädigten Myelin-scheiden des Nervengewebes.

T Teriflunomid (Handelsname Aubagio)

Wirkstoff aus der Gruppe der Immun-modulatoren, der zur Behandlung der schubförmig verlaufenden multiplen Sklerose eingesetzt wird. Teriflunomidist der aktive Metabolit von Lefluno-mid (Arava®). Das Arzneimittel ist in Form von Filmtabletten im Handel (Aubagio®). In Deutschland wurde es im September 2013 zugelassen.

Tecfidera (Siehe Fumarsäure)

Tysabri (Siehe Natalizumab)

W Wearing-off-Fluktuationen

Nachlassende Medikamentenwirkung bei der Parkinson-Behandlung. Nach dem Abklingen der Wirkung (ca. 2-3 Stunden) entstehen Wirkungs-lücken (vorhersehbare, einzeldosis-abhängige End-of-dose-Erscheinun-gen, die auch als wearing-off-effect bezeichnet werden.)

Z Zentralnervensystem (ZNS)

Zusammenfassung von Gehirn und Rückenmark (RM). Das ZNS setzt sich aus der grauen und der weißen Substanz zusammen. Zerebrovaskulär

Die Blutgefäße des Gehirns betref-fend, im weiteren Sinn auch: die Hirndurchblutung betreffend.

Zytokine

Zytokine sind im Körper vorkom-mende natürliche Botenstoffe, durch die sich die Zellen des Immunsystems verständigen und mit deren Hilfe sie ihren gemeinsamen Kampf gegen Angriffe des Organismus von außen koordinieren.

Zytostatikum (Cytostatikum)

Medikamente, die das Zellwachstum verlangsamen oder stoppen.

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IMPRESSUM

VORSCHAU JULI 2017

SPORT UND BEWEGUNG

Verlag Florian Schmitz Kommunikation GmbH Wichmannstr. 4/Hs.12, 22607 Hamburg [email protected] Florian Schmitz, V.i.S.d.P.

Redaktion Tanja Fuchs, Carola HoffmeisterWissenschaftliche Beratung Dr. Wolfgang G. Elias Gestaltung Katrien StevensLitho/Druck Druck + Medien Kontor, Rotenburg

„Körperliche Aktivität und Sport besitzen eine enorme, vor allem präventive Potenz für etliche sehr bedeutsame neurologische Erkrankungen (Schlaganfall, Demenz, Parkinson, MS, Kopfschmerzsyndrome etc.).“ Auch im Jahr 2016 zog die Kommission ‚Neurologie und Sport’ der Deutschen Gesellschaft für Neuro logie (DGN) wieder eine positive Bilanz.Längst sind die vielen Vorteile, die regelmäßige Bewegung mit sich bringt keine Neuigkeit mehr. Weil es aber immer wieder neue Erkenntnisse gibt und auch weil wir immer wieder neue Motivation brauchen können, wollen wir uns diesem umfangreichen Thema intensiver widmen. In der nächsten Ausgabe der Neurovision.

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