LXX¥i] Heft 4 ! Grote, Die Vogelfauna des Tschadgebiets. 783

Mr. A. C ~ and Capt. H. L ~ s , R. N., and 3/Iajor C u ~ r ~ r C~ms~Y; The Ibis 1918, 1919, 19~0.

Wiederholt zitiert werden ferner: 14. D. A. Ba~s~a~, The Birds of Southern Nigeria; Revue Zoologique

AfrieMne (Bruxelles) 1922. 15. -- Report on the Birds collected daring the British 3'[useum Expedition

to the Ivory.Coast (French West Africa); The Ibis, 19.o3. 16. E. H ~ a ~ r , Die Vagel der pat~arktischen Fauna; Berlin.

Nachtrag.

~yl,wa communis communis Lath. Wintergast, der yore Herzog zu Mecklenburg im Januar in Maniling, yon B~TEs (1) im De- zember zwisehen Morn und M:aidugeri sowie an versehiedenen Stellen in Bornu gesammelt wurde.

Neue Formen y o n Nordost - und Ost-Afrika.

Von Oscar Neumann.

Pla ta lea leucorodia archeri nov. subsp.

Ganz ~thnlich der Platalea 1. leucorodia von ttolland, Siid-Europa, den Mittelmeerl~ndern und dem westlichsten Asien (c. HARTE~% VSgel der pal~arkfischen Fauna p. 1219), aber erheblich kteiner F1. 330 - - 360 ram, Sehn. 1 4 5 - - 1 7 0 ram, Lauf 1 0 2 - - l t 8 mm gegen F1. 360- -400 , Schn. 183--2~3, Lauf 1 2 0 - 1 4 5 mm bei P. I. lettcorodia nach HAI~:rE~r. (Ich messe bei P. 1. leucorodia den Lauf 145--155 ram, Schnabel 210--215 ram. Doch babe ieh keine holl~ndischen Sttieke zmn Vergleich.)

V e r b r e i t u n g : Siidliehes Rotes Meer and Somali Kiiste, wo er auf Inseln im Meere briitet. H ~ m i c u und E H U ~ E U G und v. HECGr, I~ fanden ihn a~lf dem Dahlak-Archipe], K_ITTE~geEg auf der Fatmah Insel bei Assab, A R c ~ auf Sand el Din an der SomMi Kiiste briitend.

Die Eier sind im Vergleich mit europNschen P. l. leucorodia Eiern so klein, dab MADARASZ an eineVerwechslung KITT~-B~g~R'S mit P. alba glaubte. (vergl. Ann. Mus. Nation. HLmgar. Vol. X I I I (1915) p. 284.) Die Eier wurden am 11. Juli auf der Fatmah Insel gesammelt. Platalea alba briitet aber sicher nicht auf Inseln im Meer, sondern im Binnenla.nde auf Akazienb~.umen (.H~uGLI~ ~)

oder im Schilf (Major BwL~a vergl. LxYAnI)-S~en ,Birds of South Africa" p. 743).

T y p u s im Berliner Museum: l~r. 12291 ad. Dahlak Insel IiE~I~IC~ und E ~ B ~ m e leg.

M a t e r i a l : Berlin, Stuttgart, Tring und Budapest (unter- sucht 'oder Mal~e erhalten).

Nach Sir G-EO~F~EY ARCH~; dem gxiindlichen Erforscher der Ornis yon Brit. Somaliland, genannt.

Francolinus clappertoni testis nov. subsp.

Vollkommen in der 3~[itte stebend zwischen F. c. sharpei, welcher das ganze Abessinien yon der Erithrea fiber das Hauaseh Gebiet und die Seenkette his siidlich des Zuai Sees bewohnt, und F. c. nigrosquamatus Neum. vom unteren resp. mittleren Omo. Die Oberseite ist dunkler als bei F. c. sharpei, aber heller als bei F. c. ~ig~'osquamatus. Die schwarze Fi~rbung des Spitzenteils der schuppenf6rmigen Brustfedern ist intensiver als bei F. c. shacpei, der Basalteil erheblich dunkler, ohne duff die Feder (mit Ausnahme des hellen Saumes) ganz schwarz wie bei F. c. nigrosquamatus ist.

F1. 180. Bei F. c. sharpei messe ich (ira Gegensatz zu ~/IACKW01~TH'PRAED, welcher F1. des (f mit 178--182 mm angibt), F1. bei ( f Adarte (Erithrea) 192 mm und aueh bei o z yore Maki Fluff am Zu~f See 190 ram.

V e r b r e it u n g: NSrdlichster Tell (Oberlauf) des Omo. T y p u s : c~ ad. yon mir am 3. Juni 1925 bei Wolissa in

der Nordost Ecke des KSnigsreichs Djimma, etwa 30 km siidwesflich der Omo-Hauasch Wasserscheide gesammelt.

SCLA.T~n Syst. Av. Ethiop. Vol. I p. 86, MAcKwonCg-P~A~n Ibis 199'2 p. 229 und HAR~ER~ I~'OV. Zool. 1927 p. 26 fiihren/~, nigro- squamatus Ms sdbstgndige Art auf, wenn auch letzterer die Ver- mutung ausspricht, es kSnne eine dem sharpei Grant nahestehende Subspecies yon F. c~ppertani sein. Mein Stfick b e w e i s t , duff diese Vermutung richtig ist.

Lophoceros hemprichii exsul nov. subsp.

(f ~hnlich dem L. h. hemprichii yon Abessinien und den Bergen des Somalilandes, aber wesentlich k]einer. ( f 1~I. 260 (263) ram, Schn. 100 mm gegen F1. 280--305 mm, Schn. 122 his

L X X ¥ I ] N e u m a n n , Neue Formen aus Afrika. 785 Hef t 4 -

135 ram (in gerader Linie gemessen) bei L. h. hempric]di c~. Das q) mir nicht bekannt. Es diirfte entsprechend kleiner sein, Ms das yon L. h. hemprichii. Ferner unterscheidet sieh die neue Form durch andere Schnabelf~rbung. Wiihrend bei L. h. hemprichii der g~nze Untersehn~bel triib kirsehrot bis mgh~gonirot ist, sind bei der neuen Form die ]3~sis des Unterschnabels und die Toraien- r~nder schwarz. Nur in der Mitre der B~sath~lfte zeigt sicb Mahagonirot. Die Basis des Obersehnabels ist viel heller gls bei L. h. hemprichii, horngeIb bis r5tlich weiS.

V e r b r e i t u n g : Berge ira Grenzgebiete zwischen Abessinien und der Keni~ Colony, 5stlieh und auch westlich und siidwestlieh des Rudolf-Sees (Tnrkel, g~ramojo, Suk.).

T y p u s in raeiner Sammlung: C ad. Moyale, 5stlich des Rudolf Sees ca. 39° 2, 5. L. und 3° 30' n.B. 1. Oktober 1910, F. J. JACKSO~ leg.

Trachyphonns erythrocephalns jacksoni nov. subsp.

Intermedii~r zwischen T. e. erytArocephalus und der welter unten beschriebenen Forra der t tarar Berge. Kleiner als T. e. erythrocephah~% ~ber erheblich grSfter als I; e. sAelleyi. In der F~rbung yon letzterem dadurch unterschieden, da/] die rote F~rbung tier Wangen beira c~ gls Nackenband die schwarze Kopfplatte ums~umt.

Auch hat das o" einen deutlichen schwarzen Kehlfleck wie er¢hrocephalus, wghrend dieser bei T. e. shelleyi und der hier unten beschriebenen Forra fehlt oder ausnahrasweise (vergL Ibis 1886 P1. V) nur angedeutet ist.

q? hat an den roten Federn des Oberkopfes sehr kleine schwarze Endspitzen, wie I. e. e~'yt/trocephalus ~, wghrend ~ ~ 27. e. shelleyi und die bier unten beschriebene Form mehr Schwgrz als Rot auf der Kopfplatte haben. Ft. 86--89 tara.

V e r b r e i t u n g : Grenzgebiete zwischen Abessinien und der Kenia Colony, 5stlieh des Rudolf Sees (Gare Liwin Gebiet) nach Siiden his nSrdlich des Sabaki.

T y p u s in meiner Samralung: c~ Wajheir etwa 100 engl. Meiten n5rdlieh des Lorian Surapfes 16. Nov. 1910, F. J. JAcgso~ leg.

Hierher gehSren die 2 ~c~ yon Gordoba-Djira und Wante der EanA~G~B Sammlung (H-tL(~EBT Katalog p. 343 No. 9691 und

Journ, f. Orn. LXX¥I. Jahrg. Oktober 1928. 51

rJ. f. o . 786 Neumann, Neue t~ormen aus A.frika. L 19~8

9692), die EgL~ceEg selbst als intermedi~r zwisehen I'. e. erythroce- phalus und f . e. shelleyi bezeiehnet (vergl. Journal fiir Ornitho- logie 1905 p. 469).

T r a d l y p h o n u s e ry throcepha lus g a l l a r u m nov. subsp.

In der F~rbung vollkommen mit T. e. shelleyi iibereinstimmend, also mit gelbem Naekenband und ohne sehwarzen Xehlfleck beim c~, und mit sehr viel Sehwarz auf der Kopfplatte beim (~, aber erheblich grSl~er. F1. 84--92 gegen F1. 77--81 bei 27. e. shelleyi.

V e r b r e i t u n g : t tarar @egend, Ennia und Arussi Galla Lgnder sfidlich bis zum Sagan nnd zum (}urra-Lande.

T y p u s im Tring Museum: C~ ad. Bussidimo bei Harar 6. Juli 1909, SAt)~I~O leg.

Von den 5 Formen des Trachyphonus erfthrocephahts unter- suehte ieh in den Museen yon Berlin, ])~rankfurt a. M., London nnd Tring zusammen etwa 100 Exemplare. S c L A ~ : Systema avium eflfiopiearum p. 285 erwiihnt T. e. versicolor Hartl. nieht, vermufli& veranlal3t durch wN SO~EgE~'S Bemerlcang Nov. Zool. 1922 p. 60, dab T. versicolor vermutlieh keine gute Form sei. Das ist abet, wie ich dutch sp~tere (1926) Untersuehung der Serie des Britischen Museums festgestellt habe, irrig. N6rdlieh und nor& westlieh des Baringo Sees gibt es aussehlieNieh 2r. e. versicolor mit viel Gelb am Kopf und gelben Untersehwanzdeeken.

Ieh gebe hier eine Skizze der Verbreitung der 5 Formen: I . e. e~throcephalus Cab. Vom Manyara- und Nguruma.n-See

tiber da,s Kilimandseharo Gebiet naeh Teita und Ukamba, vielleieht his zur Siidgrenze yon Kikuyu.

T. e. versicolor Itartl. Vom Baringo See fiber den Elgon his in die Gebiete zwisehen dem Rudolf See und dem oberen Weigen Nil.

T. e. jaekso~d Neum. Nordosten der Kenia Kolonie bis fiber die abyssinisehe Grenze, naeh Osten vielleieht his zur neuen anglo-italienisehen Grenze westlieh des Juba, jedenfatls in den Gegenden 6stlieh der SiidhNfte des Rudolf Sees und n6rdlieh des Sabaki.

I . e. gallct~'um Nemu. I~arar Gegend nnd Ennia und Arussi Galla L~nder naeh Siidwesten bis zum Abaya See und zum Sagan, naeh Sttden bis in das Land der Gurra.

T. e. shelleyi Hartl. N6rdliches und wohI auch 5stliches Somaliland yon den Goolis Bergen sieher bis in d~s (politisch) abyssinisehe ]nnere des Somalitandes (Ogaden).

LXXVI] Neumann, Neue Formen aus Afrika. 787 Heft 4 J

Mirafra fischeri omoensis nov. 8ubsp.

Aehnlich der braunen (nicht der roten)Phase yon M. fi fischeri, abet erheblich dunkler, besonder8 oberseits. Die sehwarzen ~'edercentren nehmen bier fast die ganze Feder ein. Die Sgume sind sehr sehmal und nicht seharf abgesetzt. Der Oberkopf ist fast schwarz. Schwanz sehwarz mit Ausnahme der zimmtbraunen Aul~enfahne der gul3ersten Feder. Aueh da8 Rotbraun der Unter- sere etwa8 dunkler. Die schwarzen lftecke auf Kehle und Brust 8ehr groin. F1. 87 ram.

V e r b r e i t u n g : Mittleres und obere8 Omo-Gebiet (Djimma, Kambatta, Gurage, Marocco).

T y p u s : C yon mir am 1. Mai 1.925 bei Lange-Tombaro an der Grenze yon Kambatta und Djimma gesammelt. Ein 8ehr Rhnliehes o7 (~l. 83) yon KOVACZ in der Landschaft Maroeeo etwa 70--80 km nordnordSstlich meines Fnndort8 gesammelt im Tring Museum.

B e m e r k u n g : Mirafra dege~zi ist nnr das grSBere C yon Mirafra fischeri ru[ocimzamomea Sa]vad., der schoanisch-hararischen Rasse yon M. fischeri. Mein Exemplar wurde yon Inir selbst mit den Serien dieser Gruppe der Museen yon Berlin, Frankfurt a. M., London, Tring (wohl 60--80 Exemplaren) verglichen.