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Nationalsozialistisc he Diktatur Universität Leipzig, Historisches Seminar Wintersemester 2013/14 Dozent: Dr. Udo Grashoff

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Nationalsozialistische D iktatur. Universität Leipzig, Historisches Seminar Wintersemester 2013/14 Dozent: Dr. Udo Grashoff. Nationalsozialistische Diktatur. Programm: Krise der Weimarer Republik Machtergreifung und Errichtung des Führerstaates Konsolidierte Herrschaft 1935-1938 - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

Universität Leipzig, Historisches SeminarWintersemester 2013/14Dozent: Dr. Udo Grashoff

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Nationalsozialistische Diktatur

Programm:

- Krise der Weimarer Republik

- Machtergreifung und Errichtung des Führerstaates

- Konsolidierte Herrschaft 1935-1938

- Volksgemeinschaft

- Kompetenzenwirrwarr und Ämterchaos

- Hitler – starker oder schwacher Diktator?

- Terror und Überwachung

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Nationalsozialistische Diktatur

- Lager als Orte nationalsozialistischer Herrschaft

- Kriegsverlauf und Kriegslegenden

- Radikalisierung im Krieg

- Weg in den Holocaust

- Widerstand

- Täterforschung

- Wie modern war der Nationalsozialismus?

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Nationalsozialistische Diktatur

Einführende Literatur:

- Ulrich von Hehl: Nationalsozialistische Herrschaft, München 2001.

- Michael Kißener: Das Dritte Reich, Darmstadt 2005.

- Klaus Hildebrand: Das Dritte Reich, München 72009.

- Ian Kershaw: Der NS-Staat, Reinbek b. Hamburg 1994.

- Norbert Frei: Der Führerstaat, München 2013.

- Michael Ruck: Bibliographie zum Nationalsozialismus, 2 Bde., Darmstadt 2000.

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Weltwirtschaftskrise 1929/30:

- Rückgang Industrieproduktion (> 40 Prozent)

- rapider Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland von 1,3 (1929) auf 6 Mio Erwerbslose (1933)

Versagen der Arbeitslosenversicherung

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Nationalsozialistische Diktatur

Versagen der Arbeitslosenversicherung

sechs Millionen Arbeitslose 1933:

15,8 % Hilfe von Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung

23,6 % Krisenfürsorge

40,9 % Wohngemeinden

19,7 % ohne Unterstützung

Massenhafte Verelendung (Zunahme von Kriminalität, Obdachlosigkeit, Prostitution, Selbsttötungen)

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

a) Radikalisierung des Wählerverhaltens

Wählerstimmen NSDAP

1928 2,6 %

1930 18,3 %

1932 37,3 %

soziale Basis der NSDAP breit, mit Schwerpunkten im

Mittelstand und bei Protestanten 

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Wählerstimmen KPD

1928 10,6 %

1930 13,1 %

1932 14,3 %

300.000 Parteimitglieder, davon 80 Prozent arbeitslos

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

destruktive Verweigerungsmehrheit der antidemokratischen Protestparteien

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

b) Verfassungskrise

Bruch der Großen Koalition aus SPD, DDP, Zentrum, BVP und DVP am 27.3.1930

Anlass: Konflikt über Neuregelung der Arbeitslosenversicherung

Schuldfrage:

- Kompromissverweigerung der SPD ?

- geplante Aktion der alten Machteliten (Reichspräsident, Reichswehr, Großagrarier und Schwerindustrie) gegen Parlamentarismus ?

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Kabinett Brüning/Reichspräsident Hindenburg:

Regieren mit Notverordnungen: Reichspräsident erließ sie, Reichskanzler zeichnete gegen

Grundlage: Weimarer Reichsverfassung:

§ 25: Reichspräsident durfte Parlament auflösen und Neuwahlen durchführen

§ 48: Notsituation nicht eindeutig definiert

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Präsidialkabinette:

Heinrich Brüning Franz von Papen Kurt von Schleicher

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Kabinett Brüning (1930-1932):

- unbeliebt wegen Sparpolitik („Hungerkanzler“)

- unter Kompromisszwang wegen Tolerierung durch SPD

- Verbot SA und SS im April 1932

- Sturz durch Großagrarier wegen „Osthilfe“

(= Ansiedlung von Neubauern auf dem Land bankrotter Grundbesitzer)

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

c) Destabilisierung durch konservative Eliten

- 20.7.1932: Franz von Papen, Reichskanzler durch präsidiale Notverordnung, setzt unter Androhung von Gewalt geschäftsführende preußische Regierung ab („Preußenschlag“)

- Kommissariatsregierung eingesetzt

- Papen intrigiert dann auch gegen seinen Amtsnachfolger Kurt von Schleicher, um Ziel eines parteifreien autoritären Obrigkeitsstaates nun mit Hilfe von Hitler zu erreichen

- Papen hat den widerstrebenden Hindenburg bewegt, der Regierungsbeteiligung Hitlers zuzustimmen

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Fritz Fischer (1979):

„Das ‚Dritte Reich’ und damit der Zweite Weltkrieg wären nicht möglich gewesen ohne das Bündnis zwischen dem aus dem Kleinbürgertum aufgestiegenen ‚Führer’, dem Beweger der Massen und Willensmenschen, und den traditionellen agrarischen und industriellen Machteliten, die zugleich in der Wehrmacht und in der Diplomatie dominierten.“

Fischer sah gewisse Kontinuität von 1871 bis 1945: Ziel der Wiederaufrichtung der deutschen Großmacht über Revision von Versailler Vertrag hinaus

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Kapitalisten als „Steigbügelhalter“ ?

- in Forschung nicht unumstritten

- Gegenargumente richten sich vor allem gegen zu pauschales Urteil

- um 1930 waren deutsche Eliten desorientiert und fragmentiert, ein zielgerichtetes Zusammengehen mit Hitler sei nicht nachweisbar

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Nationalsozialistische Diktatur

1. Das Scheitern der Weimarer Republik

Georgi Dimitroff (1935):

Faschismus ist „die offene,

terroristische Diktatur der

reaktionärsten, chauvinistischsten,

am meisten imperialistischen Elemente

des Finanzkapitals“.

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Nationalsozialistische Diktatur

Welche Rolle spielte die Wirtschaft? 

- durch Bankier Kurt von Schroeder vermitteltes Treffen Hitlers mit Industriellen in Köln im Januar 1932: Spekulationen über große Geldflüsse an NSDAP

- Industrielle wie Fritz Thyssen und Friedrich Flick förderten offen Hitler, andere nicht

- „Industrielleneingabe“ an Hindenburg im November 1932

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Nationalsozialistische Diktatur

Welche Rolle spielte die Wirtschaft? 

Henry A. Turner (1985):

- vor 30. Januar 1933 kaum Förderung durch Großindustrie

- Unternehmer favorisieren von Papen

- dann Geheimtreffen mit 27 Industriellen am 20. Februar 1933

- Hitler erläutert Programm und gibt dann auch gleich erwartete Spendenhöhe vor

- Wirtschaftsvertreter spenden 3 Millionen Reichsmark, u.a. IG Farben und Bergbauindustrie

- später Förderung der NSDAP institutionalisiert: „Adolf-Hitler-Spende“

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Nationalsozialistische Diktatur

Welche Rolle spielte die Wirtschaft? 

- politische Verantwortung: allgemein wachsende Bereitschaft für eine Regierungsform jenseits der Demokratie

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Nationalsozialistische Diktatur

Nächstes THEMA:

2. Nationalsozialistische Machtergreifung

- kein Ereignis, sondern ein Prozess

- schrittweise Herausbildung des „Führerstaates“