Nahtformen

Prinzipiell lassen sich Einzelnähte von fortlaufenden Nähten unter-scheiden.

Einzelnaht und fortlaufende Naht

Einzelnähte haben den Vorteil, dass sich bei Lockerung oder Verlusteiner Nahtschlinge durch Einreißen am Lappenrand nicht die gesamteNaht öffnet. Außerdem lassen sich im Fall einer Infektion einige Nähteleicht entfernen, ohne die vollständige Nahtversorgung zu gefährden.Die Einzelknopfnaht ist die am häufigsten verwendete Naht. Mit ihr las-sen sich die Lappenanteile präzise platzieren und adaptieren.

Der Vorteil der fortlaufenden Naht liegt vor allem im geringeren Zeitauf-wand und darin, dass z.B. am Gaumen weniger störende Knotenbenötigt werden.

Nähte in der Praxis

In der Implantatchirurgie kommen hauptsächlich die Einzelknopfnahtsowie die horizontale und vertikale Matratzennaht vor. Des Weiterenwerden von den Grundformen abgeleitete Nahtformen wie Unterzug-nähte und die fortlaufende Matratzennaht eingesetzt.

Bei der Adaptation stärker mobilisierter Lappenanteile mit wenig ange-wachsener Gingiva, z.B. im Unterkiefer nach interforaminaler Implan-tation, tendieren die Lappenränder jedoch oft zum Einrollen, wenn Ein-zelknopfnähte verwendet werden. Hier hat sich die Kombination ausEinzelknopfnähten und evertierenden horizontalen Matratzennähtenbewährt (Abb. 6.5).

158 Schnittführung und Naht

Einzelnähte

FortlaufendeNaht

Einzel-knopfnaht

Kombinationvon Einzel-knopf- und

Matratzennaht

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Die horizontale evertierende Matratzennaht kommt hauptsächlich zumEinsatz, wenn größere Weichgewebeanteile adaptiert werden sollenoder die Hauptlast nicht auf den die Wunde verschließenden Einzel-knopfnähten liegen soll. Zu diesem Zweck wird zur Annäherung derWundränder eine tieferliegende horizontale Matratzennaht gelegt.Darüber wird die Wunde dann mit Einzelknopfnähten verschlossen(Abb. 6.6).

Eine Abwandlung ist die als horizontale Matratzennaht gestalteteUnterzugnaht, bei der die Naht, z.B. nach der Bildung von Spaltlap-pen, im einen Lappenanteil nur durch das Periost und das aufgelager-te Bindegewebe und im anderen Lappenanteil durch den gesamtenLappen verläuft. Diese Naht wird bei allen zweischichtigen Lappenprä-parationen über Augmentaten als erste Naht zum Wundverschlusseingesetzt (Abb. 6.7). Der Mukosalappen wird anschließend mit Einzel-knopfnähten verschlossen.

Abb. 6.6Die Hauptlast wird von der Matrat-zennaht getragen. Mit der Einzel-knopfnaht werden die Wundränderadaptiert.

Abb. 6.5Eine Einzelknopfnaht im vorderenLappenanteil in Kombination miteiner evertierenden Matratzennahtim hinteren Lappenanteil.

Nahtformen 159

HorizontaleMatratzennaht

Unterzugnaht

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Die fortlaufende Matratzennaht eignet sich vor allem zum Verschlussgrößerer Schnitte und wenn die Zahl störender Knoten oder stechen-der Fadenenden möglichst gering gehalten werden soll.

Sie beginnt mit einer Einzelknopfnaht, bei welcher das lange Fadenen-de nicht abgeschnitten wird. Für den Endknoten wird der Faden nachdem letzten Durchstechen der Lappen nicht ganz durchgezogen,sodass eine Schlaufe stehen bleibt. Diese wird mit dem langen Faden-ende verknotet (Abb. 6.8).

Abb. 6.8Fortlaufende Matratzennaht

Abb. 6.7Die Unterzugnaht kann von derSeite des Periosts oder von derSeite des Bindegewebes durch denSpaltlappen geführt werden.

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FortlaufendeMatratzennaht

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