nachweis des speciesunterschiedes voncorvus corone undcorvus cornix, und ihrer häufigen...

26
JOURNAL far ORNITHOLOGIE. Zweiundzwanzlgster Jahr~ang. iiii [i i ]111 ]] I I i2 5. Januar. 1874. . . . . . . . . . . . . . . -~.~ ~--~ .......... -~-~. ~ ~ . . . . . . . . . . Nachweis des Speeiesuntersehiedes yon Co~'vus coyote und Corvus carnix, und ihrer h~iufigen Verbastardirun• an den Eischalen. Von W. v. Nathusius (KSnigsborn). In No. 112 yon 1871 dieses Journals habe ich Seite 253 u. ft. des Verfahrens, um aus den Dimensionen der Mammillen der Ei- schale in gewissen F~tllen Speciesunterschiede bestimmt nachzu- weisen, schon kurze Erw~thnung gethan und glaube gezeigt zu haben, dass hier ein wirklich specifisches, der Variation nicht unterworfe- nes Kriterium vorliegt. Auch in No. 119 d. Journ. v. 1872 sind hierzu noch einige l~achtr/ige geliefert. Die in dieser Richtung mit Corvus corone und C. corn~ ange- stellten Untersuchungen haben in Folge der grossen Complication der Verh~tltnisse bei diesen einen solchen Umfang erreicht und theils so schwierig zu deutende Resultate ergeben, dass e~ ange- messen erscheint, n/iher als bisher auf die Methode der Unter- suchung einzuffehen, urn den Grad ihrer Zuverliissigkeit deutlich zu machen, aber auch um jeden Ornithologen durch n/ihere Be- schreibung der Ausftihrung zu ihrem Gebrauch in Stand zu setzen. Die tIerstellung der erforderlichen Pr/iparate ist so einfach und teicht, dass Jeder, der tiberhaupt diejenige manuelle Geschicklich- keit besitzt, die freilich far jede Art tier Naturforschung erforder- lieh ist, keine Schwierigkeit dabei finden wird. Wie frtlher ausgeftihrt, ist die innere F1/iche der Eischale mit zitzenfSrmigen Forts~tzen besetzt, deren Spitzen in die Fasernetzo der Schalenhaut inserirt sind. Die Dimensionen dieser zitzenf'6r- migen Forts~ttze -- der Mhmmillen der Sehale, wie ich dieselben Cab. Jo'urn. f. Ornith XXII. Jahrg, No 125. Januar 1874. 1

Upload: w-v-nathusius

Post on 16-Aug-2016

212 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

JOURNAL far

ORNITHOLOGIE. Zweiundzwanzlgster Jahr~ang.

i i i i [ i i ]111 ]] I I

i2 5. Januar. 1874. . . . . . . . . . . . . . . - ~ . ~ ~ - - ~ . . . . . . . . . . - ~ - ~ . ~ ~ . . . . . . . . . .

N a c h w e i s des Speeiesuntersehiedes yon Co~'vus c o y o t e und C o r v u s c a r n i x , und ih re r h~iufigen Verbastardirun• an den

Eischalen. Von

W. v. Nathusius (KSnigsborn).

In No. 112 yon 1871 dieses Journals habe ich Seite 253 u. ft. des Verfahrens, um aus den Dimensionen der Mammillen der Ei- schale in gewissen F~tllen Speciesunterschiede bestimmt nachzu- weisen, schon kurze Erw~thnung gethan und glaube gezeigt zu haben, dass hier ein wirklich specifisches, der Variation nicht unterworfe- nes Kriterium vorliegt. Auch in No. 119 d. Journ. v. 1872 sind hierzu noch einige l~achtr/ige geliefert.

Die in dieser Richtung mit Corvus corone und C. corn~ ange- stellten Untersuchungen haben in Folge der grossen Complication der Verh~tltnisse bei diesen einen solchen Umfang erreicht und theils so schwierig zu deutende Resultate ergeben, dass e~ ange- messen erscheint, n/iher als bisher auf die Methode der Unter- suchung einzuffehen, urn den Grad ihrer Zuverliissigkeit deutlich zu machen, aber auch um jeden Ornithologen durch n/ihere Be- schreibung der Ausftihrung zu ihrem Gebrauch in Stand zu setzen. Die tIerstellung der erforderlichen Pr/iparate ist so einfach und teicht, dass Jeder, der tiberhaupt diejenige manuelle Geschicklich- keit besitzt, die freilich far jede Art tier Naturforschung erforder- lieh ist, keine Schwierigkeit dabei finden wird.

Wie frtlher ausgeftihrt, ist die innere F1/iche der Eischale mit zitzenfSrmigen Forts~tzen besetzt, deren Spitzen in die Fasernetzo der Schalenhaut inserirt sind. Die Dimensionen dieser zitzenf'6r- migen Forts~ttze - - der Mhmmillen der Sehale, wie ich dieselben

Cab. Jo'urn. f. Ornith XXII. Jahrg, No 125. Januar 1874. 1

W. v. N a t h u s i u s :

bezeichnet h a b e - - , sind bei verschiedenen Species h~iufig sehr verschieden, und es handelt sich bei Herstellung der Pr~iparate darum~ diese Dimeasionen unter Beihiilfe des Mikroskops bequem und sicher messen und feststellen zu kSnnen.

Far alle solche Untersuchungen ist es yon grosser Wichtigkeit, die Pr~iparate dauernd zu conserviren, was in diesem Falle so leicht auszufahren ist, dass es mir wohl gestattet ist, das Verfahren so zu beschreiben, class es such diesen Zweck im Auge beh~tlt, und dabei auch auf sotche Einzelnheiten einzugehen, die ftir Mikrosko- piker yon Faeh keiner Erwiihnung bedtirfen wtirden.

Ich werde ferner, da es sich bier um Kr~hen-Eier handelt, yon der Behandlung der Eier yon iihnlicher GrSsse und Beschaffenheit ausgehen. Die bTutzanwendung f~ir grSssere und kleinere Eier wird leicht zu maehen sein.

Aus der Eisehale wird mittelst einer dreieckigen Feile ein viereckiges Sttick yon 8 Mm. L~tnge und Breite ausgeschnitten, und zwar vom Aequator des Eies. Zwar sind die Dimensionen der Mammitten an den verschiedenea Stellen tier Schate nicht nach- weisbar verschieden, abet dort ist die WSlbung am flachsten und regelmitssigsten, und da es sich ferner, wie weiterhin erlitutert wer- den wird, um die immer schwierige Aufgabe handelt, irrationale Durehschnittszuhlen zu berechnen, so muss ±lies vermieden wcr- den, was Unregelm~tssigkeiten in die Grundlagen dieser Durch- schnitte bringt.

Ist das Ei schon beschSdigt oder zerbricht es bei dieser Be- handlung, so kann man such unregelm~ssig geformte, grSssere Schalenstiicke verwenden. Es ist r~thlich, diese Stficke auf der ~iussereh Flaehe durch eine Zahl oder einen Buchstaben mit Tinte so zu bezeiehnen, dass keine Verwechselungen stattfinden kSnnen. Bei grS~seren Untersuchungsreihen, wie z.B. der vorliegenden, wo tiber 40 Pr~iparate yon Krahen-Eiern angefertigt sind, ist dies durchaus nothwendig.

Auf einem Glaspliittchen, das als Objecttr~ger dieaen sotl*), ist eia Tropfen Kanadabalsam, wie er in jeder Apothcke zu haben sein wird, fiber einer kleinen Spirituslampe. so lange vorsichtig

*) Diese Objeettr~iger in den iiblichenn Grease, so wie die sp~ter zu er- wiihnenden diinnen Deekgl~isehen und Schutzleisten, liefert fiir einen grossen Theil der deutsehen Mikroskopiker der Glasermeister He i n r i c h V o g e 1 in Gi e s s e n. Ieh ziehe das alte Oiessener Vereinsformat' - - 48 Mm. L'Xnge bel ~.8 Mm. Breite - - dem l~ingeren englischen - - 76 : 26 - - in jeder

Speciesunterschiede yon Coevus corone und Corvus cornlx. 3

erhitzt, bis er sich beim Erkalten so erhiirtet zeigt, dass mit dem Fingernagel kein Eindruck mehr in denselben zu machen ist. Dies ist wesentlich, denn das sp~ttere Abschleifen ist bei noch etwas weichem Balsam eine widerwartige Operation.

Der Objecttriiger wird nun wieder so welt erwarmt, dass der Balsam erweicht und das Sehalenstiick mit seiner iiusseren Flache in denselben so eingedrttckt werden kann, dass es in seinem 1VIit- telpunkte das Glas beriihrt. E s wird zweckmassig sein, hierbei einen iiberflrissigen Hitzegrad zu vermeiden. Bei den feinen Scha- len wenigstens scheint die Structur der inneren Sehalenfli~che durch zu starke Erhitzung etwas alterirt zu werden, bTach vollst~indigem Erkalten wird die Oberflache mit einer in Wasser getauchten feinen Feile geebnet und so weit abgefeilt, dass die innere Schalenfiiiche noch auf 3 - - 4 Mm. unberrihrt ist, was man an den vorhandenen Resten des Sehalenhautchens leicht erkennen kann. Das weitere Abschleifen gesehieht au[ einer mattgeschliffenen Glasplatte mit feinem, ~eschlemmten Schmirgel und etwas Wasser.

Selten wird Schmirgel yon genrigender Feinheit kauflich zu er- langen sein. Man wird ihn selbst absehlemmen mrissen, was in- dess bei den erforderlichen geringen l~engen eine leieht auszufrih- rende Operation ist, die wohl keiner weiteren Beschreibung bedaff. Je feiner und gleichmassiger der Schmirgel, desto schSner werden die Praparate, desto langwieriger ist aber auch die Operation, so dass man bei grSsseren Stricken, z. B. Strauss, mit griiberen Sof- ten beginnt und mit den feinen Sorten den Beschhss macht - - beim fraetionirten £bschlemmen erhalt man die versehiedenen Fein- heitsgrade ohnehin getrennt. Beim Krahen-Ei ware dergleichen unnritze Weitli~uftigkeit. Ist das Praparat mit der Feile, wie an- gegeben, vorbereitet, so gen~gen wenige Minuten, um mit einer Messerspitze feineren Schmirgels ein befriedigendes Resultat zu er- langen.

Wtirde man das Sehleffen so lange fortsetzen, dass alas Scha- lenh~iutchen g~tnzlich entfernt ist, was bei grSsseren Eiern riehtig ist, so wiirde das Pr~tparat bei kleineren zu wenig Mammillenquer- schnitte enthalten, um befriedigende Durchsehnittsresaltate entneh-

Beziehung vor; besonders aber hier~ wo schon die kiirzeren Glasplatten bei der starken Erhitzung leichter springen~ als angenehm ist. Uebrigens kann man die billigsten griinlichen Soften um so unbedenkllcher anwen- den, als diese Pr~parate nut bei directer Beleuchtung beobachtet werden 7 die Qualitiit de8 Glases also ganz glelchgiiltig i~st.

W. v. N a t h u s i u s :

men zu kSnnen. Beim Kr/~hen-Ei wird man etwa dann mit dem Schleifen aufhSrert mtissen, wenn noch 2 - - 2,5 [--jMm. Reste des Schalenhiiutchens sich zeigen. Ein mSglichst gleichm~ssigcs Ver- fahren in dieser Beziehung bei denjenigen Pr@araten, die unter einander verglichen werden sollen, ist, wie schon angedeutet, noth- wendig.

Das Priiparat, das nun, je nach der 1/~nglicheren oder runderen Form des Eies, ein mehr oder weniger oblonges, in den Kanada- balsam eingebettetes Scheibehen zeigt, dessen Durehmesser beim Krtihen-Ei durehschnittlieh 6 und 4 Mm. betragen, wird rein ge- waschen und getrocknet und ~auf seiner abgeschliffenen Fl~tche ein PortiSnchen des ganz feinen rothen Eisenoxyds oder Coleothars, wie man es als feinstes Polirpulver k~tuflich erh~tlt, und wie es an tier mit etwas Speichel befeuchteten Fingerspitze httngen bleibt, mit dieser grtindlich eingerieben, bis es ziemlich trocken ist. Nach- dem dann die grSberen Reste dos Eisenoxyds abgewiseht sind, wird es mit einem weiehen Handschuhleder so lange abgerieben, bis die Oberfltiche ziemlich gl/inzend ist. Es zeigt nun in der Mitre einen tier braunrothen Fleck, wo alas Eisenoxyd .in den Ver- tiefungen h~ingen geblieben ist, und bei massiger VergrSsserung und directer Beleuchtung unter dem Mikroskop betrachtet, in der Mitte dieses Flecks, der WSlb'ung tier Schale entsprechend, ein, ziemlich undeutliches Bild derjenigen Mammillenendungen, die durch das Schleifen nicht betroffen sind, weiter nach der Peripherie bin zahlreiche, mehr oder we.niger tief abgeschliffene Mammillen, die sicb in mehr oder weniger reinem Weiss von dem in die Fu- gen eingeriebenen Eisenoxyd abheben; endlich am Rande desselben unregelm/issige Figuren aus Verschmelzung mehrerer MammiIlen entstanden und halbinselartig mit der verwacllsenen Sehalenmasse zusammenh/ingend. Die eigentliche Sehalenmasse ist tibrigens nicht h0mogen oder structurlos und rSthet sich deshalb mehr oder we- niger dureh anhaftendes und eindringendes Eisenoxyd.

Das Pr@arat ist nun zur Beobachtung fertig; um es aber dauernd far die Sammlung zu conserviren, muss es mit einem Deck- gl~schen versehen und durch festen Verschluss des Randes' des letzteren gesehiitzt werden. Ein solcher Verschluss ftir t r o c k e n e Priiparate ist auf verschiedenen Wegen leicht herzustellen. Erst wenn es sich um in Fliissigkeiten liegende Pr~parate handelt, na- mentlich wenn erstere leicht verdunstende sind, beginnen die Schwierigkeiten eines solchen Verschlusses; um aber doch eine

Speciesuntersehiede yon Corvus corone and Corvus vorniz~.. 5

und zwar leicht at~szufahrende und zweckm~issige Methode zu geben, will icli diejenige anffihren, die ich stets augewendet habe, und die im Wesentlichen auf den Welcker'schen Wachsverschluss hinaus- kommt.

Naehdem ein Deckgliischen yon passender GrSsse, hier ein quadratisches P]iittchen yon 12 oder hiichstens 15 Mm. Seitenl~inge, auf die Schlifffli~che gelegt ist, werden dessen Kanten mit dem er- hitzten, abet nicht angebrannten Docht eines Wachsstocks so um- fahren; dass ein Waehsr~hmchen yon circa 3 Mm. Breite entsteht, das um etwas fiber die Glasp]atte iiberfasst. An den meisten Stel- len wird die Sehicht yon Kanadabalsam, in weleher der Schalen- schliff liegt, fiber den Wachsrahmen herausreichen. Dieses Ueber- stehende und so viel yon dem Wachsrahmen, dass dieser nur noch 2,5 Mm. Breite beh~ilt, wird mit einer erhitzten Federmesserklinge abgeschnitten, der Objecttr~iger bis an diesen Schnitt vollst~ndig gereinigt, und nun der Wachsrahmen mit dem yon Schacht ftir solche Pr~tparate mit Recht empfohlenen Maskenlack No. 3 yon Bes¢ler in Berlin (Schiltzenstrasse 66) so itberzogen, dass tier Lack nach innen und aussen den Wachsrahmen um etwa 1 Mm. ttber- ragt. Dieses geschieht dutch successives Auftragen einiger Sehich- ten mittelst eines kleinen Pinsels. Naehdem der Lack einiger- massen erh~trtet, werden auf den freien Enden des Objeettr~igers 2 sogenannte Sehutzteisten, d. h. Glasstreifen yon 10 Mm. Breite, deren LUnge der Breite des Objecttr~igers entspricht, mit Wasser- glas aufgekittet. Streifen von gummirtem Papier, die auf diese Schutzleisten aufgeklebt werden, bieten geniigenden Raum, um alas Priiparat zu etikettiren and alle wesentlichen Notizen, zu welchen auch das Datum der Anfertigung gehSrt, darauf zu verzeichnen.

Sind auf diese Weise dauerhafte und zierliche Priiparate ohne Mt~he zu erhalten, so treten wesentliche Schwierigkeiten bei ihrem Stadium ein. Das mikroskopische Sehen hat die Eigenthfimlieh- keit, dass beim Mangel yon vergleichbaren Gegenst~inden, deren bekannte GrSsse auch unbewusster Weise als Maassstab dient, eine Schi~tzung der Dimensionen ftir das Auge unthunlich ist. Einzelne Messungen kiinnen nicht zum Zweck ftihren, da man nirgends regel- m~issige Formen und Dimensionen vor sich hat. Mikroskopische Bilder lassen sich in sehr befriedigender Weise photographiren und w~ire dieses ohne Zweifel das beste Verfahren; da es mir aber nicht zu Gebote stand, habe ich reich mit Zeichnungen begntigen mtissen, far welche in diesem Falle das Zeiehenprisma oder die

6 W. v. N a t h u s i u s :

Camera lueida ein kaum entbehrliches Httlfsmittel ist. Es wfirdo zu welt fahren, wollte ieh Apparat und Verfahren hier beschreiben; das aber wiU ich doch erw~hnea, dass eine solehe Zeichnung die genaueste Bestimmung der Dimensionen in sich schliesst, da man nar einen Objectivmikrometer, d. h. eill in eine Glasplatte einge- ritztes ganz feines Maassst/~bchen genau in derselben Art und unter dersetben Vergr0sserung zu zeiehnen braucht, um den Grad der VergrSsserung zu bestimmen.

Leider kann aber eine solche Zeichnung immer nar einen Theil des Bildes umfassen. Als ieh bei tier Untersuchung des Spe- ciesunterschiedes yon Anser domestlcus, clnereus and segetum aus solchen Zeichnungen bestimmte Zahlen tiber diese Verhiiltnisse ent- nehmen wollte, stiess ich auf die grSssten Schwierigkeiten. Die Unterschiede y o n segetum h'aten allerdings immer deutlieh hervor, wenn ieh z. ]3. in einer gemessenen Fliiche der Zeichnung die deut- lieh gesonderten Mammfllenquerschnitte ziihlte; aber um eine Ueber- einstimmung der Hausgans mit der Graugans oder versehiedener Ia- dividuen derselben Form unter sich nachweisen zu kiinnen, dazu waren die Zahlen, der Unregelm~issigkeit der Bildung entsprechend, zu schwankend.

Endlich stellte sieh jedoch heraus, dass, wenn ich aus den deutlich gesonderten und regelm~tssiger geformten Quersehnitten, welche eine Uebersicht des Pr~parats zeigte, die grOssten in einer bestimmten Zahl heraussuchte, fiir sieh zeichnete und dann die Zeichnungen in einer gleichmiissigen Reihe orduete und nebeuein- under stellte, Sehr befriedigende und constante Resultate erreicht warden, die am so besser ausfielen, je sorgfitltiger und consequen- ter beim Aussuchen der Querschnitte verfahren wurde. Die Proce- dur ist bei einiger Uebung gar nicht so schwierig und zeitraubend. Man muss nar nicht seheaen, eine etwas gr~issere Zahl yon Maln- millenquerschnitten zu zeiehnen, was ja mit dem Zeiehenprisma sehr schnell geht. Ist man nur sicher, keine tier grSsseren iiber- gangen zu haben, so scheidet man die kleinsten der gezeichneten nachtri~glieh leicht aus. Meistens habe ieh definitiv eine Reihe yon 12 Querschnitten zusammengestellt uad zu diesem Behuf 15 oder 16 vorl~iufig gezeichnet. Die Zahl 12 liegt nun einmal nah, ieh glaube abet, class bei den Schliffen yon Kr~then-Eiern die Zahl 10 vielleicht noeh bessere und gleichmiissigere Resultate g~be. Es muss dies davon abh~ingen, wie viele dem normalen sich niihernde Querschnitte itberhaupt in den Pr~tparaten vorhandeu sind, und die

Speciesunterschiede yon Corvus corone und Corvus corn~. 7

Zahl derselben ist in dem Pr~parat yon einer grSsseren, 'also flacher gewSlbten Schale nothwendig grSsser.

Es finden sich haufig auch einzelne sebr grosse Querschnitte, die sich oft schon durch ihre unregelm~ssige Form gewissermassen als zuf~llige Inseln von Schalensubstanz herausstellen, aber auch bei regelm~ssigerer Form durch ihre yon den abrigen wesentlich abweicheade GrSsse aussondern. Diese setze ich bei der Zusam- menstellung ante lineam und lasse sie bei tier Berechnung der Durchschnitte fort. Wenn man aus einer doch nicht sehr grossen Zahl von Objectea Durchschnitte bereehnen will, muss man solche, die sich unzweideutig als abnorm herausstellen, ausscheiden. Stossen einzelne Querschnitte auf, bei welchen man dar~iber zweifelhaft wird, ob sie als vollst~ndig isolirt zu betraehten sind, oder ob sie wegen zu unregelmassiger Form nieht auszuschliessen sind, so zeichnet man sie einstweileu und versieht sie mit einem Fragezeichen. Man wird dann meistens sich leicht aberzeugen, dass ihre Aufnahme oder Hinweglassung wenig am Schlussresultat andert, abrigens beim Vergleich mit der Gesammtheit den Grund zu eiaem yea bei: den finden.

Bei den fraheren Untersuchungen butte ich die zu vergleichen- den Reihen, nach der Gr6sse geordnet, so neben einander gezeieh- net, dass sie in gleichen Entfernungen fiber und neben einander standeu. Dann werden auch geringere Unterschiede eben so merk- lieh, als Uebereinstimmungen deutlich hervortreten. Die damals mitgetheilteu Zahlen beruhten, wie aueh nicht versehwiegen wurde, auf einer nur sehr oberfl~chliehen Messung der Querschnitte aus der Mitte der Reihen.

So frappant auch beim Vergleich einer massigeu Anzahl yon Reihen die Prafung dieser Zeichnungen ist, so bleibt hierbei tier Uebelstand, (lass zu einer vollst~ndigen Mittheilung der Versuehs- resultate zahlreiche Tafeln yon Abbildungea geh6ren warden, und bei der Menge, zu der sich das Material bei der hier mitzutheilen- den Untersuehung hiiufte, geht aueh beim wiederholten Vergleich der Zeichuungen der Ueberblick vertoren. Es bedurfte der klaren, pr~ieisen Zahlenausdriicke, um die Resultate zu entwirren; ich musste reich also entschliessen, zum Messen der einzelnen Quer- schnitte zu schreiten, and die Schwierigkeiten, die ihre ganz unregel- miissige Form darbietet~ zu ttberwindeu suchen.

Sehon friiher war auf das -~usschneiden and Wiegen der Zeich- nungen, nachdem sie auf starkes gleichmlissiges Papier aufgetragen,

W. v. N a t h u s i u s :

und dieses vorher gemessen und gewogen ist~ hingedcutet. Ein Theil der Messungen~ welche die zum SchIuss angehi~ngte Tabelle enth~ilt, sind so ausgefiihrt; leider war aber dieses Verfahren um deshalb zu zeitraubend, well der Maassstab der Zeichnungen ein zu kleiner ist, um dasselbe direct anwenden zu kSnnen.

Man wird sehen, dass die durehschnittliche Griisse der Mam- mfllenquerschnitte bei den Kriihen etwa zwischen 0,01 und 0,005 [-]Mm. liegt. Es wurde eine VergrSsserung angewendet, welche die linearen Dimensionen der Zeiehnungen auf das 91,5fache, also die Fl~tchenvergrSsserung auf das 8372fache brachte. Weiter" zu gehen ist nicht ohne Schwierigkeit. Man warde zu directer Son- nenbeleuchtung oder za Beleuchtungslinsen greifen mtissen, aber auch dann noeh die Uebersicht tiber das Pr~tparat verlieren u. s. w. Die oben gegebenen wirklichen Dimensionen ergeben bei jener Ver- grSsserung immer nur Figuren yon 34--42 DMm. Fl~che, was eben zu gering erseheint, um clef Bestimmung durch W~igung befriedi- gende Genauigkeit zu geben, ohne dass die zeitraubende VergrSsse- rung derselben vorhergehen muss.

Ich habe dann einige Messungen in tier Art vorgenommen~ dass ich ein durchsiehtig gemaehtes Papier, welches durch feine rothe Linien in Quadrate yon 4 [::]Mm., die dutch eben solche blaue Linien wieder in 4 Theile zerfielen, getheflt war, fiber die Zeich- nungen legte. Man kann so die vollen Vierecke, welche innerhalb des Umrisses der Figur liegen, ziemlich leicht z~thlen und bei den- jenigen, welche durch den Umriss geschnitten werden, den Bruch ziemlich genau s c h ~ e n ; abet das Verfahren ist doch auch vicl miihsamer und zeitraubender ats man denkeu sollte, dabei sehr augen- und nervenangreifend.

Glticklicher Weise wurde ich zuf~llig auf den Polarplanimeter yon hmsler-Lafond aufmerksam und konnte den grSssten Theil der Messungen mit diesem ausftihren. Auf Erkl~trung und Beschreibung dieses merkw~irdigen Instruments nigher einzugehen~ w~rde hier viel zu weit fahren. Es muss die hnffihrung genfigen, class es wirklich die scheinbar ganz irrationelle Aufgabe 15st, den F15chen- inhalt einer beliebigen Figur, nachdem man ihren Umriss mit einem Stift, der sieh an dem einen der Schenkel des Instruments befin- det, umfahren hat, d i r e c t an eiuem blonius abzulesen. Es be- stehen gewisse nicht leieht zu vermeidende Fehlerquellen, es bedarf also immer einiger im Weseutlichen (ibereinstimmender Messungen, um sich vor ihrem Einfluss zu sch~tzen, und diese Wiederholungen

Speciesunterschiede voa Corv~q corone und Corvus cornix. 9

sind bei den kleiIien Figuren schon deshalb erforderlich, weil die ~oniuseinheit ftir diese eine etwas zu betr~tchtliche GrSsse ist; aber wenigstens fiir den vorliegenden Zweck tritt dieses gegen die ausser- ordentliche Erleichterung und Zeitersparung, welche das Instrument gewiihrt, in den gintergrund.

Ich habe reich begniigt, die Flachen der einzelnen Querschnitts- zeichnungen bis auf einen mSglichen Fehler yon 0,5 [~Mm. bei den kleineren und 3 [:]~Im. bei den grSsseren zu bestimmen. Dies be- triige nicht ganz 4 ° . Nun sind aber die zu betrachtenden Durch- schnittszahlen immer erst aus 12 soichen Messungen berechnet, so dass sieh kleine Messungsfehler in der D~rchsehnittszahl gegen- seitig ausgleichen, und diese F l~ichenbestimmungen jedenfalls aus- reichend genaue sind; denn leider liegt in dem ganzen Verfahren, indem aus unregelm~tssig auftretenden Erscheinungen durch grSssere Durchschnitte bestimmte Zahlen gezogen werden m~ssen~ eine welt betr~tchtlichere Fehlerquelle.

Wit werden einer solehen allerdings hie entgehen, so bald wir die Maasse yon Organismen kategorienweise bestimmen wollen, Und werden uns dadurch nicht abhalten lassen, Relationeu zwischen mathematisch betrachtet so unbestimmten Gr~issen zu suchen; aber wit werden uns allerdings die Fehlergrenzen klar machen miissen~ innerhalb deren wir uns in den gegebenen Verhaltnissen bewegen.

Itierzu bietet die vorliegende Untersuchungsreihe einiges Ma- terial. Sie enthiitt 7 Fiille, in welchen yon demselben Ei-Indivi- duum mehrere Pr~tparate gemacht und bestimmt sind. Diese Mes- sungsresultate iblgen in alien Einzelheiten auf der angeh~ngten Tabelle A.

Die einzelnen Querschnitte sind nach ihrer Fliiehe geordnet und die Dimension der linear 91,5fach vergrSsserten Zeichnungen in Quadratmillimetern angegeben. Nur die gezogene Durchschnitts- zahl ist auf die wirktiche Griisse, aber ebenfalls in Quadratmilli- meter reducirt.

Zur Erl~utertmg der 2. und 3. Colonne bei Ei No. 2 diene die Bemerkung, dass hier versueht war, dasselbe Schalenstt~ck, nach- dem das Ergebniss des Ansehliffs gezeichnet ware nochmals abzu- schleifen, so dass neue Querschnitte entstanden. Man wird tlen Durchschnitt beider Colonnen, also 0,0078~ mit dem ersten Pr~ipaxat zu vergleichen haben. Dann ergeben die Resultate dieser Tabelle, tibersiehtlieh zusammengesteUt~ Folgendes:

10 W. v. N a t h u s i u s :

1. Pr~p. No. 2 . . . . . 0,0091. ,, 8 . . . . . 0,0079. ,, 10 . . . . . 0,0067. ,, 11 . . . . . 0,0073. , 16 . . . . . 0,0057. , I7 . . . . . 0,0071.

Bastard-El 0,0085.

2. Priip. Durchschn. 0,0O78. 0,0084. 0,0080. 0,00795. 0,0076. 0,00725. 0,0071. 0,0072. 0,0061. 0,0059. 0,0072. 0,00715. 0,0090. 0,00875.

Also bei den Eiern No. 8, 11, 16, 17 und beim Bastard-El eine sehr befriedigende, thefts geradezu ttberraschende Ueberein- stimmung, bei No. 2 und 10 allerdings merkliche Differenzen. Diese betragen auf ttundert berechnet fast 15% bei No. 2 und fiber 13% bei No. 10. Sie werden, wenn man den Dm'chschnitt annimmt, schon auf die Hiilfte reducirt, tIandelte es sich am besonders wich- tige Fiille~ so wOrden sie dutch Anfertigung noch einiger Pr~tparate noch welter reducirt werden k6nnen.

Vergegenwiirtigt man ~ich jedoch, dass eine Differenz in der Fl~che yon 15%, also 1 /6- 1/7, nur einer linearen Differenz yon etwas fiber 7O/o oder ~]13--111~ entspricht, und dass diese schon sehr gering erscheint, wenn man bedenkt, auf wie unregelmiissigen Grundlagen diese Durchschnitte beruhen, so wird man sich vor zu grossen K~insteleien damit h~iten und sick dess bescheiden, class Differenzen bis 15% innerhalb tier Fehlergrenze der Methode liegen k6nneff, wenn nur einpriiparat angefertigt ist, wenn schon diese Fehlergrenze sich durch Anfertigung mehrerer Priiparate yon dem- selben Ei zweifelsohne verengern liisst. Hierzu w~irdo man also bei besonders interessanten Individuen oder auch dann zu schreiten haben, wenn das erste Priiparat auffallende und bedenklicho Re- sultate ergiebt.

In No. 12 yon 1871 d. Journals hatte ich einen Zweifel dar- iiber nicht verhehlt, ob die Methode bei Osclnen und sonstigen zar- ten Eischalen anwendbar sei. Richtig bleibt allerdings, class sie bei kleineren Eiern und solchen, deren Malfimillen stumpfere Ke- gel bflden, weniger pr~tcise Resultate, als bei St~'uthioniden, (Talli- naceen und Lamellirostren geben muss. Worm z. B. bei Cygnu~ mu:icu8 der erste und l etzte Querschnitt einer solchen Zwiilferreihe 193 und 139,2 [:]Mm., bei Casuarlu3 galeatus 155,25 und 103,5 DMm. haben, so zeigt die Tabelle A. hierin welt gri~ssere Difl'e- renzen. Man wird eben specifische Unterschiede in den Dimensio- hen der Mammillen nur dann sicher nachweisen kSnnen, wenn d~ese

Speciesunterschiede yon Corwt,* coroae und Cor,~ cornix. 11

Unterschiede welt fiber die Fehlergrenze der Methode hinausgehen, and dieses ist, wie sich zeigen wird, bei Corvus corone und cornlz der Fall.

Im Allgemeinen hat sich die Beftirchtung, dass die Methode auf Osdnen und ttberhaupt auf zartere Eier nicht anwendbar sei, glticklieher Weise nicht best~tigt.

Die Untersuchung eiaer Reihe yon Oscinen, Clamatoren und Scansoren in anderen Richtungen, die zu dem seln- erfreutichen Re- sultat geftthrt hat, dass Oscinen yon Clamatoren in einigen Be- ziehungen auch dutch die Schalenstructur ziemlich sicher zu tren- hen sind, worttber hoffentlich bald das N~ihereberichte~ werden kann, hat die Gelegenheit geboten, yon den bearbeiteten Eiern zu- gleich solche mit Eisenoxyd eingeriebeae hnschliffe herzustellen. Sie liegen mi rvor :

yon Upupa epops, Merop, aplaster, Alcedo ispida, Caprimulgua europaeus~ Coraeias garrula unter den Clamatoren ;

yon Piaus virldls, Iynx torquilla unter den Scansoren; yon Sturnus vulgaris , Zaniu8 colluri% Turdus viscivorus , Hi-

rundo rlparia unter den Osdnen. Bei keinem ist die hussieht verschlossen, erforderlichen Falles

solche specifische Vergleichungen vornehmen zu kSnnen. Nament- lich bei den Clamatoren und den Scansoren erscheinen die Quer- schliffe sehr pr~ieis und klar. So zarte kleine Eier als Hirundo werden freilieh immer gewisse Schwierigkeiten bieten, und ist eben die Frage die: ob die Speciesunterschiede, nach denen man suchen wtirde, auch in diesem Schalencharakter bestimmt genug ausge- sprochea sind. Es ist sogar ein zweiter An-schtiff yon Motacilla tiara hergestellt, der unter letzterer Voraussetzung nicht ganz un- brauchbar erseheint.

Doch es ist wohl Zeit, dass ich endlich nach dieser etwas langen, abel', wie ich glaube, nothwendigen, allgemeinen Einleitung zu den speciellen Verhiiltnissen der Kr~hen kornme. Diese werden am deutlichsten hervortreten, wenn ich zuniichst den historischen Gang der Untersuchung verfolge. Eine Zusammenstellung der Zah- lenresultate giebt dann die angehi~ngte Tabelle B.

Die zuerst yon Keitel in Berlin entnommenen Eier you cornix und corone~ yon jeder ~ein Sttick~ zeigten eine sehr bestimmte Ver- schiedenheit, corone - - No. 3 der Tab. B. - - einen Mammillen- quersehnitt yon 0,0105, cornix ~ No. 29 d. Tab. B. - - nut 0,0050 []Mm. Sonach stand ein positiver Erfolg der Untersuchung in

12 W. v. N a t h u s i u s :

Aussicht, es bedurfte aber nat~irlich der Best~Ltigung dieses Resul- tats an mehreren Individuen. F~r corni~ war diese leicht zu er- halten. 2 Eier yon Schliiter aus Halle bezogen -- No. 23 und 28 d. Tab. B. -- uud als aus Siid-Russland bezeiehnet, gaben 0,0052 und 0,0058, eine wenigstens befriedigende Uebereinstimmung.

Anders mit corona Schlater hatte sie augenblieklich nicht vor- r~ithig. Vier von Keitel bezogene Individuen gaben folgende Re- sultate. Das eine - - No. 2 d. Tab. A. und No. 14 d. Tab. B. gab beim 1. Pr~parat 0,0091 []Mm., nach dem Durchschnitt meh- rerer Pr~parate nur 0,0084. Dies stimmte wenigstens noeh eini- germassen mit der No. 1. No. 25~d. Tab. B., ebenfalls aus Wit- tenberg, nut 0,0055, also ganz mit den cornix-Eiern stimmend. Nr. 4 d. Tab. B., aus Schweden, 0,0104, ganz mit corone J NO. 3 d.

Tab. B. - - stimmend. No. 26 d. Tab. B., aus Braunschweig, 0,0054, wieder mit eorn~ stimmend.

Unterdess hatte Sehltiter in sehr gef~lliger Weise aus einer Privatsammlung 2 Eier far reich beschafft, die dort als corone, aus Anhalt stammend, bezeichnet waren. Das eine war unbrauehbar, well die innere SchalenflSche, wie dies bei gefaulten oder aueh schlecht ausgeblasenen Eiern 5fter der Fall ist, gelitten hatte. Das andere -- No. 27 d. Tab. B. - - ergab 0,0053, stimmte also wieder mit cornix.

Der Gedanke, dass No. 25, 26 und 27 wirklieh cornix und nur falseh bezeichnet waren, lag wohl nahe. Auch der gewissenhafteste Naturalienh~ndler kann bei solchen Eiern, die, wie hier, i~usserlich gar nicht unterscheidbar sind, get~uscht werden, und das mSchte auch vielen Sammlern passiren kSnnen; es galt also nunmehr, corone-

Eier aus ganz sieheren Quellen zu erhalten uud zwar, wenn mSg- lich, aus Gegenden, we cornix gar nicht oder nur selten vorkommt. Es musste deshalb die sehon im Frfihjahr 1872 begonnene Unter- suchung bis zur Legezeit der Kr~hen im 'Jahre 1873 ruhen. Ich hatte reich unter Mittheilung des Zweeks an zwei Herren gewandt, die auch mit grosser Freundlichkeit meiner Bitte durch Uebersen- dung yon Eiern und Notizen entspraehen uud gewiss die Garantie competenter Beobaehter boten. Herr v. Tchusi-Sehmidthofen zu Tiinnenhof bei Salzburg, als Ornithologe geniigend bekannt, der die wechselnde Verbreitung yon eorone und corn6z in 0esterreich spe- dell verfolgt hat, und Herr Oberf~rster Maller.zu Gladenbach bei Marburg, ebenfalls als Naturforscher und £utor bekannt. Durch Beide erhielt ich Gelege yon je 2 Eiern, lind zwar yon Kri~hea'paa-

Speciesunterschiede yon Corvus corone und Corvus cornix, t3

ren, welche sie selbst als ei~ffarbig schwarze Krahen beobachtet und erkannt haben; ~iberdem kommt, nach beider Herren Mitthei- lungen, cornix dort nur ganz ausaahmsweise vor. Ferner erhielt ich yon meinem Schwager, Herrn OberfSrster v. Meibom aus Kroff- doff bei Giessen, ein Gelege yon 3 Eiern. Auch dort ist ein Vor- kommen yon cornix nicht beobachtet und das Kr~henpaar, yon dem diese Eier stammen; (lurch einen F6rster. als schwarze Kr~ihen be- obachtet. Endlieh hatte Herr v. Tschusi die grosse Gate, yon einem Gelege seiner Sammlung, das als Bastard-Gelege nachgewiesen ist, indem er die E l t en~ , coterie c~ und cornix ~ im Uebergangskleide zu corone, bcim Zafliegen zum Neste erleg6n konnte. Dieses wax 1868~auf dem Jauerling 3000 ~ a. M. bei Krems in Nieder-Oester- re ich . Diese Bastard-Eier haben eine ganz eigenthamliche dunkel olivengr~ne F~irbung.

Folgendes ist nun das ttberraschende Resultat der Unter- suehung dieser Eier:

coron¢ lqr. 7, aus K r o f f d o r f - No. 9 d. Tab. B . ~ . . . . . . . . 0,0097 E]Mm.

,, ,, 8, daher ~ No. 15 d. Tab. B. (Mittel zweier Praparate, ver- gleiche Tab. A.) . . . . 0,00795 ,,

,, , -9, daher - - No. 12 d. Tab. B. ~ 0,0089 , ,, ,, 10, aus Gladenbach ~ I%. 18 d.

Tab. B. ~ (Mittel yon 2 Pr5- par., vergl. T a b . A.) . . 0,00715 ,,

,, , 11, d a h e r ~ N o . 16 d. Tab. B. (ebenso) . . . . . . . 0,0072 ,,

,, ,, 16, aus Salzburg ~ No. 22 d. Tab. B . - (ebenso) . . . . . 0,0059 ,,

,, ,, 17, daher - - No. 17 d. Tab. B. (ebenso) . . . . . , . 0,0072 ,,

Bastard-El yon Jauerling - - No. 13 der Tab. B. - - (ebenso) . . . . . 0,0087 ,,

Hiermit ware die Untersuchung so ziemlich in eine Sackgasse gerathen gewesen, denn so unzweifelhaft es mir auch schien, dass a l l e diese Eier Bastard-Eier waren, so war dieses doch sehwer objectiv zu begranden, so lunge es an einer Suite typisch aberein- stimmender corone-Eier fehlte.

Diese erlangte ich endlich aus der Naturalienhandlung yon MOschler in Herrenhuth, und zwar aus einer soeben empfangenen

14 W. v. N a t h u s i u s :

gr5sseren Sendung, von Dr. Striker in St. Fiden bei St. Gallen ge- sammelt, also aus der nordSstlichen Schweiz. Ieh bezog $ Eier, von denen No. 12- -15 ein zusammengehiirendes Gelege bilden, No. 18--21 einzelne Eier sind, also wahrscheinlich aus verschiede- hen Gelegen stammen.

Es ergeben diese Eier: corone No. 12 ~ No. 1 d. Tab. B.

,, No. 1 3 - - No. 6 d. Tab. B, ,, No. 1 4 - - No. 8 d. Tab. B. ,, No. 15 - - No. 11 d. Tab. B. ,, No. 18 -- No. 5 d. Tab. B. ,, No. 1 9 - - No. 7 d. Tab. B. ,, No. 2 0 - - No. 2 d. Tab. B. ,, No. 21 - - No. 9 d. Tab. B.

0,0109 [~Mm. 0,0103 ,,

0,0100 ,, 0,0094 ,,

0,0103 ,, 0,0102 ,, 0,0108 ,, 0,0097 ,,

Die Differenzen, die hier bestehen, liegen vollst~indig innerhalb der unvermeidliehen Fehlergrenze, und haben wir somit, einschliess- lich der friiher erwiihnten No. 1 und 4, eine Reihe yon 10 typisch iibereinstimmenden Eiern, die als die reinen ¢orone zu betrach- ten sind.

Sie ergebea einen Durchschnitt yon 0,0102 oder 103; der von c o r n l x wird etwa bei 0,0053 liegen. Das nachgewiesene Bastard- Ei, nach der F~trbung der Eltern zu3/ , corone und 1A c o r n i x an-

3 X 0,01025 -~-0,0053 ergiebt 0,0090; zunehmen, hat 0,0087. 4

dieses stimmte also ganz gut. Aber was sollen wir nun yon den Gelegen aus Gladenbach und

Salzburg denken, deren Eltera doeh yon zuverliissigen und eom- petenten Beobachtern fOr corone gehalten worden sind, und die doch Abweichungen zeigen, die ieh mit dieser Annahme far g~nz- lich unvereinbar erkliiren muss; was yon dem Kroffdorfer Gelege, bei welchem No. 7 allerdings rein sein kiinnte, No. 8 aber doch, und zwar in zwei vollst~tadig stimmenden Pr/iparaten, eine Abwei- chung zeigt, die ebenfalls dem entgegensteht, das Gelege als reine corone zu betrachten. Auch yon den Salzburger und den Gladen- bacher Eiern sind je zwei Priiparate gefertigt, die mit Ausnahme yon No. 10 aus Gladenbach ganz vortrefflich unter einander stim- men. Bei No. 10 ist die Uebereinstimmung der beiden Priiparate allerdings eine geringe, aber doch in beiden eine betr~tchtliche Ab- weichung yon dem reinen c o r o n e - T y p u s eonstatirt.

Herr v. Tschusi, welchem ieh diese Resultate theilweise brief-

Speeiesuntersehiede yon Corvus corone und Corvu, corn~. 15

lich mittheflen, durfte, macht reich mit Recht darauf aufmerksam, dass aus der Bastar~iirung auch r e i n s c h w a r z e Exemptare her- vorgehen kSnnen und dass ein solches in eine corone-BevSIkerung aus einer andern Gegend eingewatidert, solche Unregelmassigkeiten veranlasst haben kSnnte.

Gewiss w/ire dieses die einfachste und naheliegendste Erkl~i- rung, wenn ein einzelner soleher Fall hier vorlage; aber auch die beiden Gelege aus der Umgegen4 yon Giessen zeigen sich ver- bastardirt~ und es mfisste doch ein sehr merkwtirdiger Zufall sein, welcher bewirkt h/itte, dass gerade, die drei Gelege, die, yon rein schwarzen Krahen abstammend, aus Gegenden erhalten wurden, we graue Kr/ihea so gut ats unbekannt sind, sammtlich einer so zufitlligen Beimischung unterlegen hiitten.

Diesem Verh~Itniss gegentiber mSchte ieh wenigstens zunSchst vermuthen~ dass die schwarzen Krahen dieser Gegenden ~berhaupt keine reine corone-BevSlkerung sind. Unter sehr 'dankenswerthen Notizen fiber die Verbreitung der beiden Arten in Oesterreich, die mir Herr v. Tschusi mittheilte, finde ich eine Bemerkung fiber diese Verh/iltnisse, die reich sehr frappirt hat, und deren wSrtliche Mit- theilung ieh mir erlaube. Sie lautet:

,,Bei Arnsdorf a. d. Donau (oberhalb Krems), wo ich viele Sommer zubrachte, hnd ich unter den zahlreichen 'Corvus corone 1563 und 1864 noeh viete reine cornim; y o n Jahr zu Jahr vermin- derte sich jedoch ihre Zahl und gegenwartig (1868) kommt dort cornix nur mehr im Uebergangskleide vor. Man findet dort beinah in der Regel nur solche gemischte Paare gepaart. Sie kamen regelm~issig um die bestimmte Zeit an das Wasser zum Trinken, s() dass ich sie genau beobaehten konnte. Lebeasweise, Stimme und Betragen fand ich bei beiden vollkommen (ibereinstimmend. Ein Paar (C. corone ~, C. cornix ~) bratete im Park; 3 Junge waren C. corniz im Uebergang, 1 Sttick C. corone (rein schwarz)."

Genfigte so kurze Zeit, um die typische corn/x-Farbung ver- schwinden und nur noch Uebergangsfarbungen vorhanden sein zu lassen, womit es ganz iibereinstimmen wfirde, wenn 5fter der Fall eintritte, dass gemischte Paarungen wohl rein schwarze, abet keine typisch grau gef~irbte Naehkommen ergaben, so ware wohl denk- bar, dass im Laufe der Zeit die graue Farbung zur grossen Selten- heit wfirde, obgleich die Kr~ihenbevSlkerung eine gemisehte wiire, und als solche an der Eisehalenstruetur nachgewiesen werden ksnnte. Man kennt ja F~tlle, we eine einwandernde Species die

16 W. v. N a t h u s i u s :

heimische giinzlieh vernichtet hat, wie z.B. bei Mu8 decumanu8 und 111. rattus; abet dann ist sie feiadlich aufgetreten und hat sich nicht so friedlich mit ihr vermischt, als dieses offenbar bei diesen Krithen- arten stattfindet. Wie bei diesen der Vorgang stattfindet, ist offenbar gar kein Grund abzusehen, welcher das eingemischte Blur wieder giinzlich verschwinden machen sollte.

Diese hnsicht setzt also voraus, dass verschiedene Species- charaktere yon verschiedener Potenz bei der Vererbung sind, oder dass eine Species einen gewissen Charakter (bier die F~rbung) schwScher vere~'bt als die andere, wodurch dann die graue cornix-

F~rbung verschw~tnde, wahreud in den Mammillendimensionen der Einfiuss der Bastardirung bliebe. Etwas sehr Befremdliches'litge hierin wohl nicht, abet das muss zugegeben werden, dasses der Untersuchung ,einer grSsseren Zahl yon Gelegen bediirfen wird, um es als bewiesen zu betraehten. Diirfte indess, wie mir scheint, die Wahl nur zwischen dieser Annahme und derjenigen stehen, dass die Kri~henbevSlkerung des Salzburgischen und des Oberhessischen zwar bis auf zuf~tllige Ausnahmen reine corone sei, aber in allen drei F~tllen solche zufitllige Ausnahmen mir vorgelegen h~ttten, so halte ich es far wahrscheinlicher, dass die erstere zutreffend ist.

Zeigten sich Einfliisse der Bastardirung in so tiberraschendem Umfange bei den schwarzen Kr~thent so war es erforderlich, auch noch einige graue zu untersucheu.

Ich bezog noch eine Suite yon 4 ¢orn~v, wahrscheinlich aus verschiedenen Gelegen und ohne speciellere Angabe des Fundorts als Deutschland, yon MSschler.

Sie ergaben bei der Untersuchung: cornix ~o. 4 -- No. 24 d. Tab. B. - - 0,0055 E]Mm.

,, No. 5 - - No. 20 d. Tab. B. - - 0,0061 ,, ,, No. 6 - - No. 19 d. Tab. B. - - 0,0071 , ,, No. 7 - - No. 21 d. Tab. B. - - 0,0060 ,,

Von No. 6 sind, seiner starken Abweichung wegen, 2 Pr~ipa- rate gefertigt. Das erste ergab 0,72, das ~.weite 0,69, also eine vollkommeu befriedigende Uebereinstimmung. Oben ist der Dureh- schnitt beider Bestimmungen angegeben. Es dtirfte unzweifelhaft erscheinen, dass No. 6 bastardirt ist. Ffir No. 5 und 7 ist mir dies nur wahrscheinlich, aber doch noeh zweifelhaft, denn etwas welter mSchten die Fehlergrenzen in Procenten bei den cornlx-

Eiern doch noch liegen, als bei denen yon c o r o n e . Fill" so kleine Mammillenquerschnitte ist die 91,5fache Vergr(isserung der Zeich-

Speciesunterschiede yon Corvus corone und Corvus cornix. 17

nungen schon eine etwas zu geringe. Jedenfalls wiirde die Unter- suchung einer grSsseren Suite yon co~nix-Eiern, aus einer Gegend, wo sie als ungemischt zu betraehten sind, zur genaueren Bestim- mung derjenigen Man+imillengrSsse, die man als die typische noch anzunehmen hat, nothwendig sein. Einige Bedeutung wird man ndess in dieser Beziehung auch den unter der Bezeiehnung von

corone erhaltenen Eiern No. 3, 5 und 6 - - No. 25, 26 und 27 d. Tab. B . - - , deren Mammillendimensionen, wie sehon angeftthrt, 0,0055, 0,0054 und 0,0053 sind, nicht absprechen kSnnen, so wie dem Umstand, dass das Bastard-Ei No. 16 aus Salzburg bis auf 0,0059 heruntergeht.

MSgen die als corone bezeiehneteu Eier No. 3, 5 und 6 wirk- tich corn~ und nur irrthiimlich als corone bezeiehnet, oder aueh Bastarde sein, so machen sie es wenigstens wahrschei~llieher, dass cornix No. 5 und 7 bastardirt sind.

Das wesentliche Ziel dieser Untersuchungen: die Frage, ob corone und cornix wirkliche Species oder nur Varietitten sind, diirfte erreieht und mit Bestimmtheit nachgewiesen sein, d a s s e s S p e- c i e s im s t r e n g s t e n S i n n e des W o r t e s sind.

Fasst man allerdings nur das bier Mitgetheilte in's Auge, so wird man vielleicht geneigt sein, Zweifel zu erheben und in den Zahlenreihen nur eine ehaotische Verwirrung zu sehen. Dass die Dimensiouen der l~ammillenquerschnitte ein der Variation nicht unterliegender speeifiseher Charakter sind, wird man allerdings aus seinem Auftreten bei den bier vorliegenden Kr/ihen-Eiern nicht ent- nehmen kSnnen, well die Bastardirung zahlreiche Ueberg~tnge er- scheinen lasst. In dieser Beziehung muss ieh reich auf die Ein- gangs angeftihrten hrbeiten beziehen, und weise in der Kitrze nur auf den in denselben geftihrten bTachweis hin, dass die starken Variationen der Haustauben, der Haushiihner, der G~tnse und der Enten in keinem Falle eine wesentliche Abweichung unter ihren vorschiedenen Variet/iten oder yon den wilden Stammformen in den Mammitlendimensionen herbeigeftthrt haben. Sogar die Abnormi- t/Ren, - - Doppel-Eier bei Gans und Huhn uud Spur-El bei letz- t e r e m , - behalten den specifischen Typus. Auch bei mehreren wilden Species ist die Constanz dieses Charakters nachgewiesen.

lqach diesen friiher erhaltenen Resultaten erscheint es ganz undenkbar~ dass Differenzen, wie sie die Tabelle B. zwischen den

Cab, Journ. f. Ornith. XXIL Jahrg. No. 12,% Januar 1874.

18 W. v. I ~ a t h u s i u s :

ersten 10 und den letzten 7 Nummern zeigt, innerhalb derselben Species vorkommen kSnnen.

Ebenso wird als nachgewiesen anzusehen sein, dass die da- zwischen stehenden Nummern, mindestens der bei Weitem gr(isste Theil derselben, Bastarde dieser beiden Species sind.

Die Frage: wte im Speciellen die Einwirkung der Bastardirung auf diesen Charakter der Eischale ist, kann diese Untersuchungs- reihe nicht 15sen. Dass unter verschiedenen Individuen desselben Bastardgeleges betr~ichtliche Verschiedenheitea obwaltea kSnnen, ergiebt sich, wenn man z. B. No. 17 und No. 22 mit den Zahlen 72 und 59 vergleicht. Diese Differenz yon fiber 18% geht ohnehin sehon fiber die wahrscheinliche Grenze der Beobachtungsfehler hinaus und gewinnt noch grSssere Bedeutung dadureh, dass diese Zahlen auf mehreren im Wesentlichen iibereinstimmenden Pri~para- tionen beruhen, wie No. 16 und 17 der Tabelte A. ergeben. Die MSglichkeit eines solehen Resultats war ttbrigens wohl zu erwarten, und w~irde es danaeh um so schwieriger sein, solche Fragen als die: ob ein verschiedener Einfluss sieh danach geltend macht, dass alas M~nnchen corone und das Weibchen corn~ oder umgekehrt ist, dass die Eier direetes Product einer Vermisehung der beiden reinen Species*) sind, oder yon schon bastardirten Eltern herstammen u. dgl., zu entscheiden. Es wird sogar der Fall vorausgesetzt wer- den miissen, class einzelne Eier~ obgleich sie aus Bastardpaarungen hervorgegangen, in den Mammillendimensionen yon reinen Indivi- duen nicht zu unterscheiden sind. Ein soleher Fall liegt bei No. 9 der Tabelle B. vor. Das Gelege, zu welehem sie gehSrt, ist nur durch die dazu gehSrigen anderen Eier, namentlieh durch No. 15, yon welcher unter No. 8 der Tabelle A. auch zwei ~bereinstim- mende Pr~parate vorliegen~ als bastardirt nachzuweisen.

Soll der ab~indernde Einfiuss der verschiedenen F~tlle der Ba- stardirung auf die specifischen Mammillendimensionen beStimmter ermittelt werden, so wird dies nut an tangeren Reihen yon solchea Eiern geschehen kiinnen, deren beiderseitige Elteru auch nach Ab- stammung genau bekannt sind. Nur aus der Gefangenschaf~ oder aus der Domesticit~it werden solche Eier zu erlangen sein, und man

*) Dass sogar schon bei blossen Kreuzungen, d. h. Paarung verschle- d ener Variet~ten~ das M~nnchen elnen Einfluss auf gewisse Charaktere der Ei~¢hale~ z. B. ihre F~rbung hat~ habe ieh friiher an der gelben F~rbung, welehe die Paarung des Cochinchinahahnes mit gew6hnliehe~ IJennen 7 de- ren Eier sonst rein weiss sind~ dlesen ertl~eil~, naehgewiesen.

Speciesunterschiede yon Corvus corone und Corvus cornix. 19

wird sieh wohl zu htiten haben, dasjenige, was sich far gewisse Species oder Genera ergiebt, ohne Weiteres auch ftir andere Species oder Genera anzunehmen.

Ieh babe in der fr~theren Arbeit (d. Journ. No. 112 v. t871) der ganz auffallenden Resultate bei den G~nsen gedacht, die ich nicht anders deuten kann, als dass bci Bastarden von Anse~ dome- sticus mit Anger cygnoides die Mammillendimensionen noch betr~icht- licher sind, als bei der reinen Hausgans, obgleich sie bei der reinen cygnoides erheblich geringer sin(l; Resultate, die allerdings auf zu vereinzelten Beobachtungen und auf einem zu unsichern Unter- suchungsmaterial beruhen, als dass ich sie fiir entscheidend erkl~i- ren kann. Bei den KrShen-Eiern dagegen ist wohl an nichts Der- artiges zu denken und erscheinen die Dimensionen bei den Bastar- den als zwisehen denen der reinen Species liegend.

Allerdings habe ich die Eier eorone No. 9, 12, 15, 16 und 18 der Tabelle B. aus dem westlichen Deutschland und No. 17 und 22 aus Salzbm'g ebensowohl unter der Voraussetzang, dass sie reine corone seien, erhalten, als die No. 1, 2, 5, 6, 7, 8, 10 und 11 aus der Schweiz, undes, liesse sieh der Zweifel erheben, ob erstere oder letztere die Bastarde seien. Ein solcher Zweifel mtisste aber zurtickgewiesen werden, nicht nut deshalb, weft das als Bastard nachgewiescne Ei vom Jauerling innerhalb der Reihe der ersteren liegt, sondern auch well diese untcr sieh so sehr verschieden sind, wi~hrend die letzteren eine viel gleichmSssigere Reihe bilden, deren hbweichungen innerhalb der nachgewiesenen Fehlergrenze liegen.

No. 11 tier Tabelle B. hat nut um 13,5 % geringere Dimen- sionen, als ~qo. 1 derselben, withrend yon No. 9 bis auf No. 22 die Differenz 39°]0 betr~igt, also weir tiber die Grenze tier Bcobach- tungsfehler hinausgeht. Gewiss diirfen wir also die letzteren als die Bastarde und die ersteren als die reine Species betraahten.

Einige allgemeinere Bemerkungen dtirfen hier wohl noeh Platz finden.

Wenn aaf ein Structurverh~tltniss ein so bedeutender Werth gelegt werden muss, wie hier auf die Dimensionen der Mammillen, so ist es wichtig zu versuchen, sich die urs~tehliehen Momente, aus denen es hervorgeht, klarer zu machen.

Bevor ich die Pr~tparate in der Anfangs beschriebenen Weise herstellte, hatte ich ein anderes-Verfahren angewandt. Nachdem namlich die Faserhaut der Sehale mSglichst entfernt war, ttberzog

3.

20 W. v. N a t h u s i u s :

ich die inhere Seite der letzteren mit dem schon erw~hnten schwar- zea Maskenlack und schliff sie ab, nachdem der Lack dureh Er- w/~rmen vollst~ndig getrockaet war. Die Mammillenquersehnitte heben sich dana sehr deutl[ch ab, we der Lack in ihre Zwischen- r~ume eingedrungen ist. Dieses Eindringen schien aber doch in die feinsten Fugen nur unvollst~tndig zu geschehen, wodurch die Resultate unsicher blieben, so class ich das andere Verfahren, das tibrigens welt einfacher ist, vorzog.

Durch das Ueberziehen mit Maskenlack kann man jedoeh da, we der Schliff eben dutch die ~ussersten Endungen tier Mammillen in tier Schalenhaut geht, alas erreiehea, dass man eine Uebersicht tiber ihre Vertheilung in derselben and ihre ungef~hre Zahl erla~gt. Solehe Pr~parate yon Dromaeus und Casuarius, bei denen die Mam- millendimensionen auffatlend verschieden sind, n/~mlich bei ersterem etwa 0,0078, bei letzterem etwa 0,021 DMm., zeigen, dass dies mit einer en, tspreehenden Verschiedenheit in der Dichtigkeit des Stan- des der Mammillenendungen in der Faserhaut zusammenh/~ngt. Bei Dromaeus z/~hle ieh nach einer zu diesem Zweek mit dem Zeiehen- prisma angefel~igten Skizze auf einer gemessenen F15che vo~ 0,1797 [:]Mm. 35 Endungen, entsprechend 0,0051 DMm. pro En- dung. Bei Casuarlus auf0,4664 [:]Mm. 25~/2 Endung ~ 0,0183 DMtn. pro Endung. In beiden Beziehungen finder also, wenn auch nicht ganz, dieselbe Relation statt.

Frtiher babe ich namentlich an den Schlangen-Eiern gezeigt, dass die Bildung der Schale in der Art vor sieh geht, dass zellen- ~hnliehe Verdickungen yon Fasern tier Schalenhaut die Basis bit- den, auf welcher die Mammillen entstehen, bis sie, nach aussen fortwaehsend, allm~lig zu einer Platte verschmelzen~ welche die ~ussere Fl~che der Schale bildet. Je weitl~uffiger also diesc Bil- dungsanf~tnge der Schale auf der Faserhaut vertheitt sind, desto sp/iter findet die Verwachsuag start und desto grSssere Dicke kann vorher die Basis der Mammillen erreichen. Wh'. finden also in die- sen Dimensionen einen, wenn auch vielleicht durch NebenumstSnde modifieirtea Ausdruck der Textur tier Schalenbaut, d. h. e i n e s T h e i l s d e r u r s p r t t n g l i c h e n M e m b r a n d e r E i z e l l e . Aus dieser tiefern urs/~chlichen Begr~indung ditrfte es erkl~rlicher sein, dass die Mammillendimensionen principiell ein so fester specifiseher Charakter sind, class er auch dureh die unleugbaren Unsicherhei: ten der Beobaehtungsmethode hervortritt.

Wean die Frage nahe liegt, warum es aicht vorgezogen sei,

Speciesunterschiede yon Corsus corone and Corvu3 co~'nix. 21

direct an sotchen Priipara~en, wie den oben yon Dromaeus und Ca- suarius erw~hnten, Z~hlungen der Mammillenendungen vorzunehmen~ so geht die Antwort dahin~ dass dieses zu grossen praktischen Schwierigkeiten um deshalb unterliegt, well es erstens wegen der W61bung der Schale unmSglich ist, Schlii]~ zu fertigen, welche der- selben parallel liegen; zweitens auch die Endungen der Mammil- len nicht ganz gleichmitssige Abstiinde yon tier SchalenoberfiSche haben and drittens diese Endungen auch in ihrer Vertheilung keine mathematiszhe Regelmassigkeit zeigen. So werden nahe zusam- menliegende friiher verwaehsen, als,andere, und nach der Mitre des Priiparats werden sie scheinbar weitl~tufiger stehen, weil dort die Sehliffebene schon unter denjenigen hindurchgeh't, welehe am fiach- sten in der Sehalenhaut inserirt sind, oder tiberhaupt der Ober- fi~iche n~her stehen. Es wird also die Auswahl desjenigen Segments des Pr~iparats, alas man der Z~ihlung zu Grunde legen will~ immer eine Wiltktir einschliessen, und wenn auch zwisehen so extremen Differenzen wie bei Dromaeus und Casuarius dieselben bei der Z~h- lung deutlich und unzweifelhaft hervortreten, so wttrde doch eine Uebereinstimmung bei verschiedenen Priiparaten desselben Eies durch solche Ziihlungen noch schwieriger zu erreichen sein, als bei der Methode, die Dimensionen einer gewissen Anzahl ausgesuchter Mammillenquerschnitte durehschnittlich zu bestimmen.

Bei dieser Gelegenheit halte ich es far Pflicht zu erw~hnen, dass Blasius meines Wissens der Erste ist, der den Versuch ge- macht hat, durch Zithlung der ]gammillenendungen Kriterien f(ir die Artbegrenzung zu finden (Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. XVH. 1867, p. 480). Der Versuch ist indess misslungen, haupt- siichlich wohl, well er nur mit den nach Zerst6rung der Schalen durch S~iurebehandlung tiberbleibenden Resten gearbeitet hat. Bla- sius wax in dieser Anwendung der S~turen den Landois'schen Un- tersuchungen (Zeitschr. f. w. Zoolog. Bd. XV. 1865, p. 1) gefolgt, obgleich er einen Theil yon dessen Irrthtimern beseitigt hatte, und koarlte aus einer so u,nvollkommenen Methode nur das Resultat hervorgehen, dass die Schwankungen bei verschiedenen Pr~tparaten von demselben Individuum und derselben Species .zu gross waren, um speeifische Unterschiede erl~ennen zu kSnnen.

Dass corone und cornix wirklich verschiedene Species sind, scheint yon den meisten Ornithologen angenommen zu werden, obgleieh dabei zagegeben wird~ dass ihr Unterschied nur auf die Fiirbung za be-

22 W. v. N a t h u s i u s :

griinden ist. Man begegnet dem £asspruch: ,,eine gerupfte cornix

sei yon einer gerupften corone absolut nicht zu unterscheiden". Wie ernstlich der Versuch gemacht ist, im Knochenbau u. s . w. Unter- schiede zu finden, kann ieh nicht beurtheilen, muss doch aber dar- auf aufmerksam machen, dass, wenn, wie es scheint, die Fiiile h~u- fig sind, wo auch schwarze Krahen Bastarde sind, es mit hierin gelegen haben kann, wenn sotehe Versuche kein bestimmtes Resul- tat gaben. Uebrigens soll keineswegs in Abrede gestellt werden, dass bei den VSgeln manche F~ille vorkommen mSgen, wo nach den gebri~achliehen Methoden andere Unterschiede, als in der F~rbung, auch bei gaten Species nieht nachzuweisen sind.

Eine so hitufige und so welt gehende Bastardirung zweier Spe- cies, als sie die vorstehenden Untersuchungen fiir diese Kr~ihen zu ergeben scheinen, - - dean danach ki~nnte die Zahl der bastardir- ten Individuen in Deutschland fast an die Zahl der reinen Indivi- duen jeder Species heranreichen-- , ist jedenfalls etwas sehr Auffallendes; aber im Sinne derjenigen Darwinisten, welche f~ir die Entstehung der jetzigen Arten den Bastardirungen frtiherer Arten einen" wiehtigen hatheil zuschreiben, diirfte sie nicht zu verwerthen sein. Gerade das, dass eine so massenhafte Bastardirung vor sieh geht, ohne dass aueh nar die entfernteste Andeutung dessert vorliegt, dass eine constante neae Form aas derselben hervorgehen ktinnte; dass sogar die Bastarde nach den ursprtinglichen Stamm- formen zurtickzuneigen scheinen, spricht gegen eine solche Aaf- fassang.

Aber aueh nicht einmal den Schluss wird man daraus ziehen d(irfen, dass Bastardirung tiberhaupt und auch im wilden Zustande so leicht vorkommt. Diejenigen, die sich mit dieser schwierigen Frage eingehend and uubefangen besch~tftigt haben, stimmen daria tiberein, dasses yon gewissen schwer zu ergrttndenden ~ebeaum- st~tnden abh~tngt, ob und in welcher Art Ba~tardirung mSglich sei, und dass sie aberall kein massgebendes Kriterium ffir die sonstigen gegenseitigen Beziehungen derjenigen Formen, zwischen denen sie vorkommt, bildet. Und dies begrttndet sich wohl grSsstenthefls darin, dass Speeiesunterschied kein bestimmtes Maass bezeichneL; dass der Speeiesbegriff tiberhaupt nieht anders als h i s t o r i s c h zu definiren ist. Wir Nicht-Darwinisten kommen heat noch immer nicht tiber die yon Linn~ gegebenen Definitionen: ,,Art, Species ist die yon Gott im Anfang geschaffene :Form" oder ,,die in principio ge-

Speciesunterschiede yon Corwes corone und C, rvu~ cornlz. 23

schaffene Form" hinaus, und ffir den Darwinisten hat ja der Begriff jeden Inhalt verloren, so d a s s e s einfach eine Inconsequenz ist, wenn er yon ihm noch in irgend einer Weise angewendet wird.

Augenf~llig ist das systema naturae nicht so in bestimmte Gliederungen getheflt, als z. B. ein Regiment Soldaten in Bataillone, Compagnien, Z~ige, Sectionen und Rotten. Die Species verschiede- ner Geschlechter, ja die versehiedenen Species dessetben Geschlech- tes stehen in ganz verschiedenen Beziehungen zu einander, ihre Unterschiede sind nicht g l e i c h w e r t h i g.

So wird die weltgehende Bastardirung zwischen corone und cot. n~v als ein sehr interessantes Verh~tltniss anerkannt werden m~is- sen, als ein Verh~Ituiss, das verdiente in Vogelh~usern und zoo- iogischen G~rten, welche doch nieht blos der Schaulust der Menge und der Aetienverzinsung zu dienen haben, eingehender studirt zu werden; abet man wird aus diesem Verhiiltniss keinerlei R~ick- sehliisse fRr andere Species ziehen diirfen. Es wird als ein Aus- nahmeverh~tniss zu betrachten seim.

Zum Schluss will ich noch die Notiz hinzuftigen, dass ich zur grSsseren Vollstandigkeit afich einige andere Kr~henspecies auf die Dimensionen der Mammillen der Eischale untersucht babe. Zwei yon Scldtiter bezogene Eier yon Corvus frugilegus ergeben naeh Messung mit dem Planimeter das eine 0,0076, das andere 0,0075 Vl~m. als Durchmesser yon 12 Mammillenquerschnitten. Ein Ei yon Corvus monedula, yon demselben bezogen, ebenso 0~0077 V1Mm. Sie wttrden also beide sowohl yon der typischen corone, als yon der typisehen corn~ bestimmt zu unterscheiden sein, was indess, da ihre specifische Eigenth~imlichkeit wohl nicht in Frage steht, keine grSssere Bedeutung hat. Corvus frugilegus und monedula warden danach in dieser Beziehung unter sich nicht zu unterscheiden sein, wie ich schon fr~iher iihnlicher F~lle erw~hnt babe. Man wird nie vergessen diirfen, dass die Mammillendimensionen ein Speciescha- rakter sein kSnnen, aber nicht immer sind, d.h. dass, wo sie ver- schieden sind, auch speeifische Verschiedenheit angenommen werden muss, dass aber auch versehiedene Species gleiche Mammillendimen- sionen besitzen kSnnen.

Tabollo A

. P

riiparate

yon

7 K

r/ihen

-Eiern

. Z

u Seite

9.

¢q

Messu

ng

en

versch

ieden

er Die Z

ahten sind []Mitlim

eter. A

ls e

oro

ne

A

ls e

oro

ne

.....

Ais

co

ron

e

A_ls c

oro

ne

N

o. 2 yon ]N

o. 8 aus

No. 10 aus

No. 11 aus

Keitel

erhalten aus

Kroffdorf er-

Gladenbach

Gladenbach

Wittenberg.

halten, erhalten,

erhalten. N

o. 14 d. Tab. B

. N

o. 15 der N

o. 18 der ~o. 16 der

Tab. B

: T

ab. B.

Tab, B

.

O: ,..3

~

2. Pr~parat

mlt d. PlanL? m

eter ge- m

essen.

;51~,0 94,5

78,0 91,2

71,4 73,5

69,0 72,0

64,5 69,61 i,

64,2 69,0

63,0 63,0

60,0 57,0

60,0 55,5

57,6 55,5

54,C

52,5 43,~

51,0

c~

z

e~

~.

o~. ~

• ~

}51,6 76,8 74,2 73,9 70,2 66,4 62,21 60,4! 58,4 57,0 56,0 55,8

96,0 87,0 84,0 78,8 72,0 66,0 64,5 54,0 5~¢S 52,5 52,5 49,8 m

it d. :?lani- m

eter ge- messen.

I 7~,75

87,00 76,50

75,60 65,25

72,00 63,00

69,75 60,75

63,00 53,25

61,50 51,00

60,75 50,25

60,00 48,00

56,25 44,70

56,25 42,30

51,00 42,00

47,25 Sum

ma

tl 765,9

804,311 792,2 t 804,911675,75 t760,35

Durehschnitt It

63,81 67,011 66,01

67,1 ~ 56,3 I 63,4

Durchsehnitt II

auf d. wirkliehe H

G

rGsse reducirt II 0~0091

[ ~ ~ ~'o~ 1 73,5(3

i~ ~ g =

52,5¢ ~.

~ ~ 48,0C

'*

" =

~.~

47,~

~-K~ 4~;~:

o~ $ 44,251

~ ~ ~ 40,50'

~.~ ,~' 38,25

Als

co

ron

e

No. 16 aus

s%l

; or-

No. 2"2 der T

ab. B.

~it d. Plani- m

eter ge- messen.

I

Als

eo

ron

e

No. 17 aus

Salzburg er- halten.

No. 17 der T

ab. B.

:mit d. Plani-

meter ge- m

essen. I

Bastard-E

l yon Jauer-

ling. N

o. 13 der T

ab. B.

%=

%=

mit d. Plani- m

eter ge. m

essen. I

58,50 i 81,00 75,00

70,50 113,6 102,0E

58,50 i 63,00 67,50

69,75 92,0] 88,50

56 25 ] 58,50 66,60

69,00 85,5! 87,00

53,25 1 54,75 62,25

65,25 76,4

83,25 49,20 1 52,50

61,50 63,60

71,2 76,20

46,50! 47,25

60,90 62,25

65,0 79,9(3

43,501 44,25 58,501 61,80

63,1] 68,2~ 41,10

43,50 57,90] 58,50

61,8 t 67,5¢

40,95 42,90

54,901 56,10 60,3

66,7~ 40,80

41,40 53,25

51,75 55,1

66,3£ 40,50

41,25! 50,25

50,70 53,4

62,2[ 38,70

38,25 49,50

45,75 53,3

59,2[ 7 H

,7511567,75 t608,551t718,05 1724,9511 850,61900,15 59,8 II 47,3

I 50,7 II 59,8 t 60,4

II 70,91 75,0

oo oloooolloo7910oo8o1

oo67qoo7o

Speciesuntersehiede yon Corvus corone und Corvus cornix. 25

BLzeichntmg, unter Wel- Laufende I eher das Ei erhalten ist I

No. Iund selner-l~o, in der 1

I s m l=g ! 1 corone No. 12, St. Gal- I

fen, v. MSschler, dass. 1 Gelege als No. 13, 14 u , 15

2 - - No. 20, ebendaher

3 ~ No. 1, v. Keitel

4 ~ No. 4, v. dems., a. Schweden

5 ~ No. 18, St. Gallen, v. Miischler

6 ~ No. 13, ebendaher~ eln Gelege mit No. 12 14 u. 15

7 ~ No. 19, ebendaher

8 ~ ~ o . 14, ebendaher ein Gelege m. No. 12 13 u. 15

9 ~ No. 7, a. Kroffdorf ein Getege m. No. u. 9

I0 - - No. 21, St. Gallen~ v, MSsehler

11 ~ No. 15, ebendaher~ ein Gelege m. ~o . 12, 13 u. 14

12 ~ No. 9, a. Kroffdori ein Gelege m. N. u. 8

13 Bastard-Ei~ v. Jauerl ing

14 eorone No. 2, v. Keitel, a. Wittenberg

15 - - No. 8, a. Kroffdorf ein Gelege m. Nb. 7 11.9

Tabelle B. Z u s a m m e n s t e l l u n g s a m m t l i c h e r M e s s u n g s - r e s u l t a t e i n d e r R e i h e n f o l g e der D i m e n s i o n e m

B emerkungen.

109

108

105

104

103

103

102

100

97

97

94

89

87

84

79,5

[st Bastard~ wie aber nur aus den anderen | .~ Eiern desselben Ge- leges hervorgeht. I

i Bastard.

, Durehschnitt v. 2 PrRpa- raten.

u Durehschnltt v. 2 Pr~ipa. raten.

¢9

ti II

26 W.v. N a t h u s i u s : Speciesunterschiede v. Corr. eorone u. C. corn~x.

tBezeichnung~ unter wel- t Laufendeleher das Ei erhatten ist I ! ]No. lund seiner No. in der~

1 Sam u.g I i

Bemerkungen.

16

17 18

19

20 21 22

23

'24 25

26

27

28

29

eorone No. 11, a. Gladen- bach, ein Gelege m. No. 10

- - No. 17, a. Salzburg - - N o . 10, a. Gladen-

bach, t in Gelege m. No. 11

eornix NO. 6~ v. Miiseh- ler

- - No. 5, v. dems. - - No. 7, v. dems. eorone ~ o . 16, a. Salz-

burg, ein Gelege mlt No. 17

eornix ~., ~ o . 3, y o n Schlfiter~ aus Siid- Russland

-- No. 4, v. MSsehler corone? Nr. 3, v. KelteI:

a. Wittenberg corone v ]No, 5, v. Keitel~

a. Braunschweig corone.~ No. 6, v. Schlii-

ter, a. Anhalt eornix No. 2, v. Schlii-

ter, a. Siid-Russtand - - :No. I, v. Keitel

72

72 71,5

71

~0 59

~8

i5 )5

i4

i 3

52

50

Bastard. Durehschnitt yon 2 Pr~pa- raten.

, desgl. , desgl.

, deagl.

~J

Unserc Bodenwir thschaf t und die V~gel. Vortrag, gehatten am 19. September 1873 im internationalen Congresse d e r

Land- und Forstwirthe zu Wien.

V'on Dr. A. ~,,. Brohm.

,,In den gesammten ursprtinglichen Einrichtungen der NaLur, wie sic aus der Hand des SchSpfers hervorgegangen sind," so l~tsst sich G 1 o g e r vernehmea, ,,ist oder war Alles nur zweckm~issig; denn jedes Einzelne hatte eine hSchst wohlberechnete Bestimmung in dem grossen Ganzen und zum Vortheile des Ganzen, oder we- nigstens ohne Nachtheil far das Ganze. Es gab da nichts Ueber- fltissiges und noch weniger an und far sich Schadliches. Ja, eben