nachhaltige automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

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Weltweite Referenzprojekte für die Wasserindustrie Nachhaltige Automatisierungs- lösungen für unsere wichtigste Ressource siemens.de/wasser/automation

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Page 1: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Weltweite Referenzprojekte für die Wasserindustrie

Nachhaltige Automatisierungs­lösungen für unsere wichtigste Ressource

siemens.de/wasser/automation

Page 2: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

4Überblick

Referenzprojekte

Seite

6Entsalzung

Seite

14Trinkwasser

Seite

22Abwasser

Seite

30Wassertransport

Seite

38Links

zum Thema Wasser

Seite

Nur die besten Lösungen – für die wertvollste Ressource der Welt

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Page 3: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Das Thema „Wasserversorgung“ beschäftigt

die gesamte Welt – und natürlich auch Siemens.

Als eines der weltweit führenden Unternehmen

im Bereich industrielle Automatisierung und als

bedeutender Anbieter integrierter Technologien

leistet Siemens einen wichtigen Beitrag zur Siche­

rung der weltweiten Trinkwasserversorgung, wie

zahlreiche Referenzprojekte zeigen.

Entsalzung97 Prozent der Wasservorkommnisse auf der Erde stammen aus dem Meer. Um die Frischwasserversorgung in trockenen Gebieten sicherzustellen, sind effiziente Automatisierungslösungen von Siemens notwendig.

TrinkwasserSiemens bietet integrierte Lösungen, um Anlagen für Trinkwassergewinnung zu automatisieren – weltweit.

AbwasserDie Automatisierungstechnologien von Siemens sorgen dafür, dass Abwasser energieeffizient, zuverlässig und kostengünstig aufbereitet werden kann – mit optimierten und konsequent überwachten Prozessen.

WassertransportUnsere Lösungen für den Wassertransport basieren auf unserem umfassenden Angebot an Automatisierungs- und Antriebstechnologien und unserer großen Erfahrung im optimierten Pipeline-Betrieb.

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Page 4: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Seite Entsalzung 6Perth (Australien) 8Valdelentisco (Spanien) 10Al Hidd (Bahrain) 12

Trinkwasser 14S-Hertogenbosch (Niederlande) 16Xiangcheng (China) 18Roetgen (Deutschland) 20

Abwasser 22Lüneburg (Deutschland) 24Warschau (Polen) 26Kelowna (Kanada) 28

Wassertransport 30Baku (Aserbaidschan) 32Istanbul (Türkei) 34Jacksonville (USA) 36

Links zum Thema Wasser 38

Noch mehr Siemens-Projekte in aller Welt 39

Jacksonville (USA)

Kelowna (Kanada)

S-Hertogenbosch (Niederlande)

Valdelentisco (Spanien)

Referenzprojekte weltweit

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Page 5: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Perth (Australien)

Xiangcheng (China)

Istanbul (Türkei)

Roetgen (Deutschland)

Al Hidd (Bahrain)

Baku (Aserbaidschan)

Warschau (Polen)

Lüneburg (Deutschland)

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Page 6: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Wirtschaftliche und energieeffiziente Automatisierungs lösungen für Entsalzung – im Einklang mit der Umwelt

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Meerwasserentsalzungsanlage Perth, Australien

Das Prinzip der Totally Integrated Automation hat sich in Australiens erster Meerwasserentsalzungsanlage – der größten Meerwasser-Umkehrosmoseanlage, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben wird – als voller Erfolg erwiesen. Das System besticht durch eine herausragende Performance und wurde sogar mit dem „PACE Zenith Award für Automatisierung“ ausgezeichnet.

Die AnforderungenPerth, die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Western Australia, ist besonders stark von Dürreperioden betroffen. Diese gefährden nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern führen auch zu großen wirtschaftlichen Verlusten. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Water Corpora-tion of Western Australia beschlossen, eine Meerwasserentsalzungsanlage zu errichten, die zum einen kompakter gebaut ist – dank moderner Umkehr-osmosetechnik –, und zum anderen eine höhere Energieeffizienz aufweist als konventionelle thermische Ent salzungsanlagen. Das Projekt wurde an ein Joint Venture der privaten Betreibergesellschaften Suez Degrémont S.A. und Multiplex Engineering Pty vergeben. Der Vertrag sieht eine Laufzeit von 25 Jahren für Betrieb und Wartung vor – bei extrem hohen Anforderun-gen hinsichtlich Leistung, Verfügbar-keit und Wirtschaftlichkeit, insbeson-dere in den Bereichen

Prozessautomatisierung und Energie-effizienz. Zudem musste das Projekt, in dieser Form das größte südlich des Äquators, in einem Zeitraum von nur 18 Monaten realisiert werden.

Die LösungMit einer Jahreskapazität von 45 Millio-nen Kubikmeter deckt die Anlage in Kwinana Beach etwa 20 Prozent des Wasserbedarfs von Perth. Aufgrund der guten Erfahrungen in zahlreichen anderen Entsalzungsanlagen wählte man für das Prozessleitsystem der Anlage die Produkte SIMATIC PCS 7 und PROFIBUS. Der Server, alle Controller sowie die PROFIBUS-Verbindung zu den Feldgeräten wurden komplett redundant ausgelegt. Die Verwaltung der Anlage wird durch die Verwen-dung eines SIMATIC PCS 7-Webservers bedeutend vereinfacht, denn damit hat das Betriebspersonal Fernzugriff auf alle Anlagendaten. In puncto Energieeffizienz erweisen sich die eingesetzten SINAMICS G150-Frequenz-umrichter als besonders vorteilhaft.

Denn diese senken im Vergleich zu ungeregelten Elektroantrieben den Energiebedarf um bis zu 50 Prozent und stellen zugleich sicher, dass die gelieferten Volumina immer dem tatsächlichen Bedarf entsprechen. Für ein optimales Motormanagement wurde in den Motor Control Centern (MCC) das Produkt SIMOCODE pro integriert.

Die Vorteile Das Automatisierungssystem basiert auf TIA und erfüllt alle Anforderungen des Betreibers. Durch das durchgän-gige Konzept für Instrumentierung und elektronische Geräte werden Programmierung, Wartung sowie der Austausch von Komponenten einfach und effizient – sogar bei laufendem Betrieb. Die in der TIA-Philosophie vorgesehenen umfangreichen Diag-nosedaten ermöglichen eine voraus-schauende Instandhaltung. Dies redu-ziert die Wartungskosten beträchtlich. Durch den Einsatz von SIMATIC PCS 7 sind alle internen Parameter von einem

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zentralen Punkt aus zugänglich – nicht nur bei der Inbetriebnahme ein großer Vorteil. Um die Berichtsmög-lichkeiten zu erweitern, wurde für das Betriebs- und Wartungspersonal zudem ein PCS 7-Webserver einge-richtet. Somit ist auch von außerhalb ein gesicherter Zugang zu den Anlagen-daten möglich.

Die Bereitstellung umfangreicher Anlagenparameter dient nicht nur Optimierungs- und Berichtszwecken, sondern unterstützt zudem die War-tung, insbesondere außerhalb der regulären Arbeitsstunden. Mit Leis-tung, Effizienz und Zuverlässigkeit sowie einem zukunftsweisenden Konzept beeindruckte die Anlage auch unabhängige Experten: PACE, Australiens führende Zeitschrift für Prozessleittechnik, zeichnete Perth-Kwinana mit dem „Zenith Award“ für das beste Automatisierungsprojekt 2007 aus.

EndkundeWater Corporation of Western Australia

SystemintegratorGemeinschaftsprojekt von Degrémont SA und Multiplex Engineering Pty.

Systemüberblick• Projektdauer: 18 Monate• Kapazität: ausgelegt für

140.000 m³/Tag (30,8 MIGD); Ausbau auf 250.000 m³/Tag (55 MIGD) vorbereitet

• Umkehrosmoseverfahren• Energiebedarf: circa 4,6 kWh/m³

Leistungsumfang• Dezentrales SIMATIC PCS 7-Prozessleit-

system mit SIMATIC PCS 7-Webserver• Vier redundant ausgelegte SIMATIC

S7-400H-Controller• Client/Server-Konzept mit vollständig

redundant ausgelegter Hard- und Software, einschließlich voll redun-danten Ethernet- und PROFIBUS- Netzen in LWL-Verkabelung

• 300 PROFIBUS PA-Geräte• SINAMICS G150-Frequenzumrichter• SIMOCODE pro-Motormanagement-

system

Vorteile auf einen Blick• Maximal zuverlässige Frischwasser-

versorgung durch volle Hard- und Software-Redundanz

• Effizientes Engineering, zum Beispiel zentrale Konfiguration aller Aktoren und Sensoren, für hohe Kosten-effizienz in der Bauphase

• Betriebskostensenkung dank vorbeugender Instandhaltung und energie effizienten elektrischen Antrieben, somit geringere Wasser-kosten für die angeschlossenen Haushalte

• Volle Skalierbarkeit, offene System-architektur und Langzeitverfügbarkeit von Ersatzteilen für langfristigen Investitionsschutz und künftige Erweiterbarkeit

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Meerwasserentsalzungsanlage Valdelentisco, Spanien

Sichere Trinkwasserversorgung und zuverlässige Bewässerung dank Totally Integrated Automation in der größten Meerwasser-entsalzungsanlage Europas

Die AnforderungenIm südspanischen Valdelentisco, gelegen zwischen Mazarrón und Cartagena, wurde im Januar 2008 die bisher größte Meerwasserentsal-zungsanlage Europas in Betrieb genommen. Das vom spanischen Umweltministerium als Teil des A.G.U.A.-Programms geförderte Projekt soll dazu beitragen, die Trinkwasserversorgung und die landwirtschaftliche Bewässerung in der von chronischer Wasserknappheit geprägten Region zu sichern. Eine der Anforderungen an die Anlage war, dass zur Vorbehandlung des Meerwassers deutlich weniger Chemikalien einge-setzt werden sollten als bei bisher bekannten Anlagen. Außerdem sollte ein vollautomatischer Betrieb bei maximaler Prozesssicherheit und Verfügbarkeit eine höchstmögliche

Versorgungssicherheit gewährleisten. Mit umfangreichen Forschungsarbeiten sollte darüber hinaus erreicht werden, den Energiebedarf für die Meerwasse-rentsalzung um bis zu 30 Prozent und damit die Wasserproduktions kosten um bis zu 15 Prozent zu senken.

Die LösungDie Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Totally Integrated Automation. Sämtliche Prozesse von der Meer-wasservorbehandlung bis hin zur Umkehrosmose sind über das Prozessleitsystem SIMATIC PCS 7 automatisiert. Um eine besonders hohe Zuverlässigkeit zu erzielen, wurden alle wesentlichen System-komponenten redundant ausgelegt. Das betrifft sowohl die Server als auch sämtliche Controller der SIMATIC S7-400H-Baureihe sowie die PROFIBUS-

Anbindung der Feldgeräte über dezentrale SIMATIC ET 200M-Ein-/ Ausgangs-Module. Der SIMATIC PCS 7-Webserver bietet zudem Internet-Zugriff auf sämtliche Prozessdaten. Die mit der Konfigurationssoftware SIMATIC PDM ausgestattete Enginee-ring-Station in der Leitwarte erlaubt die zentrale Konfiguration sämtlicher Feldgeräte (Instrumentierung aus der Produktfamilie SITRANS und Frequenz-umrichter) mithilfe der Konfigurations-software SIMATIC PDM. Einen wesent-lichen Beitrag zur wirtschaftlichen Betriebsführung der Anlage leisten neben den hocheffizienten H-compact-Motoren auch die Frequenzumrichter der Baureihen SINAMICS und MICRO-MASTER. Mit diesen kann der Energie-bedarf im Vergleich zu Festdrehzahl-antrieben um bis zu 40 Prozent reduziert werden.

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Die VorteileDie Meerwasserentsalzungsanlage in Valdelentisco leistet einen wesent-lichen Beitrag zu einer nachhaltigen Gewinnung und effizienten Nutzung von Trinkwasser. In seiner moderns-ten und größten Anlage kann sich der Betreiber Aguas de la Cuenca del Segura S.A. auf ein Automatisierungs-system stützen, das maximale Verfüg-barkeit sicherstellt und einen Stillstand der Anlage praktisch ausschließt. Das redundant aufgebaute und auf der TIA-Philosophie basierende SIMATIC PCS 7-Automatisierungssystem sorgt nicht nur für maximale Prozesssicher-heit und Anlagenverfügbarkeit. Mit einem lückenlosen Informationsfluss über sämtliche Prozessparameter hinweg bis hin zum einzelnen Feld-gerät und Antrieb sorgt es zudem für Transparenz über den gesamten Prozessablauf.

Endkunde Aguas de la Cuenca del Segura S.A.

Systemintegrator Cadagua, Sindosa

Systemüberblick• Größte Meerwasserentsalzungsanlage

Europas• Seit ihrer Fertigstellung Anfang 2008

ist die Anlage ein wesentliches Element für zuverlässiges Wassermanagement in der Region

• Zwei Produktionslinien• Derzeitige Kapazität: 145.000 m³/Tag

(32 MIGD), Ausbau auf 200.000 m³/Tag (44 MIGD) möglich

• Umkehrosmoseverfahren• Hochverfügbarer Prozess durch

systematische Redundanz der Automatisierung

Leistungsumfang• Dezentrales SIMATIC PCS 7-Prozessleit-

system mit fünf redundanten SIMATIC S7-400H-Controllern und 73 verteilten SIMATIC ET 200M-E/A-Geräten

• Redundanter PROFIBUS in LWL- Verkabelung

• SIMATIC PCS 7-Engineering-System mit SIMATIC PDM-Konfigurationssoftware

• SIMATIC PCS 7-Webserver• 24 Durchfluss-, 40 Druck-, acht Füll-

stands- und acht Temperaturmesser aus der Produktfamilie SITRANS

• Sechs H-compact-Mittelspannungs-motoren für die Hochdruckpumpen (1,5 MW)

• 14 SINAMICS G150-Frequenzumrichter• 30 MICROMASTER 440-Frequenzum-

richter• Neun unterbrechungsfreie

SITOP-Stromversorgungen• 71 Netzanalysatoren und 34

SIPROTEC-Motorschutzrelais

Vorteile auf einen Blick• Maximale Versorgungssicherheit

durch vollständige Hard- und Software-Redundanz

• Wirtschaftlicher Betrieb dank Trans-parenz über alle Anlagenebenen hinweg

• Effizientes Engineering durch zentrale Konfiguration aller Aktoren und Sensoren mithilfe von SIMATIC PDM

• Geringere Energiekosten durch bedarfsgerechte Wasserförderung – mittels SINAMICS und MICROMASTER-Frequenzumrichter

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Meerwasserentsalzungsanlage Al Hidd, Bahrain

Gemeinsam mit dem Solution Partner EKIUM hat Siemens SIMATIC PCS 7-Prozessleittechnik für die weltweit größte thermische Multiple-Effect-Distillation-Anlage in Al Hidd geliefert. Zentrale Aufgabe der Meerwasserentsalzungs-anlage ist es, die Trinkwasserversorgung Bahrains zu sichern.

Die AnforderungenDer Wasserbedarf für die 718.300 Einwohner des Königreichs Bahrain, einer Inselgruppe im Persischen Golf, ist enorm: Weniger als drei Prozent des Ackerlandes lassen sich natürlich bewirtschaften. Bewässerung ist hier unabdingbar. Um die Wasserversor-gung sicherstellen zu können, ent-schied sich die Hidd Power Company (HPC), ihre existierende Meerwasser-entsalzungsanlage auf mehr als die doppelte Kapazität auszubauen. Mit einer Tagesproduktion von 400.000 m³ (90 MIGD) Frischwasser ist Al Hidd derzeit die größte thermische Multiple-Effect-Distillation-Anlage (MED) der Welt. Im Rahmen des größten jemals in Bahrain durchgeführten Privatisie-rungsprojektes übernahm HPC auch die Verantwortung für den Betrieb der Anlage – für einen Zeitraum von 20 Jahren. Da die Neuanlage bereits zwei Jahre nach der Übernahme der Altanlage in Betrieb gehen sollte, musste die Kapazitätserweiterung innerhalb kürzester Zeit realisiert werden.

Die LösungDer Auftrag zum Ausbau der Anlage ging an ein Tochterunternehmen von Veolia Water Solutions & Technologies, die Sté Internationale de Dessalement (SIDEM). SIDEM entschied sich für Multiple-Effect-Distillation (MED), eine Technologie, bei der Trinkwasser durch Verdampfung von Meerwasser und anschließende Kondensation gewonnen wird. Die komplexe Prozessführung des MED-Verfahrens erfordert ein leistungsfähiges und zuverlässiges dezentrales Automati-sierungssystem. Aus diesem Grund wählte SIDEM nach intensiver Evalua-tion das dezentrale Prozessleitsystem SIMATIC PCS 7 für die Anlage aus. Engineering und Umsetzung vergab SIDEM an EKIUM (ehemals Cira-Con-cept), einen Siemens Solution Partner und sehr erfahrenen Integrationsspe-zialisten für SIMATIC PCS 7. Die Anla-generweiterung umfasst zehn neue Entsalzungseinheiten, in deren Vaku-umkammern dem Meerwasser das Salz durch Verdampfen entzogen und der Dampf anschließend zu

Trinkwasser kondensiert wird. Für die entsprechenden Destillat-, Lake- und Meerwasserpumpen lieferte Siemens 33 H-compact-Motoren mit einer Kapazität zwischen 300 und 642 kW. Zudem wurden eine Reinigungs-einheit, eine Hypochlorierungsanlage, eine Kohlendioxideinheit, drei Boiler, ein Meerwasser pump system und ein Dosiersys tem implementiert. Mit diesem zusätzlichen Equipment lässt sich die Produktion um 273.000 m³ pro Tag steigern.

Die Vorteile Seit der termingerechten Fertigstellung im Jahr 2008 deckt die Anlage Al Hidd circa 75 Prozent des Trinkwasserbe-darfs von Bahrain. Ausschlaggebend für die Entscheidung, SIMATIC PCS 7 einzusetzen war dessen volle Hard-ware- und Software-Redundanz, die eine maximale Versorgungssicherheit garantiert. Zudem ermöglicht das offene Konzept von SIMATIC PCS 7 eine unkomplizierte Anbindung von externen Fremdsystemen. So lässt sich über PROFIBUS das Boiler-Manage-

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ment-System (BMS) integrieren oder via Secure OPC-DA das Abrechnungs-system der Anlage. Dieses erfasst die Verbrauchswerte und leitet sie auto-matisch an die Buchhaltung weiter. Ein weiterer wichtiger Aspekt war das anlagennahe Asset Management mithilfe der in SIMATIC PCS 7 integ-rierten Wartungsstation. Durch ihre Visualisierungsfunktion über das gesamte PCS 7-Netz hinweg unterstützt sie die Fehlerdiagnose und -behebung. Somit werden ein hocheffizienter Anlagenbetrieb und höchste Verfügbarkeit sichergestellt.

Endkunde Hidd Power Company (HPC), ein Konsortium aus International Power, Suez Electrabel und Sumitomo

Systemintegrator EKIUM

Systemüberblick• Die Bauphase III in Al Hidd ist in vielerlei

Hinsicht ein Projekt der Superlative, denn damit ist Al Hidd nicht nur die größte bislang gebaute Anlage, die nach dem MED-Verfahren arbeitet, sondern auch das größte Privatisierungsprojekt in Bahrain. Zudem versorgt die Anlage 718.300 Menschen mit Trinkwasser.

• Erweiterung von 30 MIGD auf 90 MIGD (408.000 m³/Tag)

• Multiple-Effect-Distillation (MED) mit zehn Verdampfereinheiten

• Betreibervertrag mit 20 Jahren Laufzeit• Gesamtausführungszeit: 18 Monate• Sechs Monate für Inbetriebnahme und

Training

Leistungsumfang • Dezentrales SIMATIC PCS 7-Prozessleit-

system mit PCS 7-Wartungsstation für das Asset Management

• Neun redundant ausgelegte SIMATIC S7-400H-Controller

• Redundant ausgelegter PROFIBUS in LWL-Verkabelung

• 11 H-compact-Hochspannungsmotoren (300 kW)

• 11 H-compact-Hochspannungsmotoren (340 kW)

• 11 H-compact-Plus Niederspannungs-motoren (642 kW)

• Circa 7.000 E/A-Geräte• Sämtliche Komponenten für das

Leitsystem (inkl. Schaltschränken, 4 km LWL für das Kommunikationsnetz und die Einrichtung der Leitwarte)

• Elektrik- und Netzplanstudien• Projektierung und Umsetzung• Konfiguration des PCS 7-Systems und

Werksabnahmetest• Projektdokumentation• Inbetriebnahme vor Ort• Schulung des Betriebs- und

Wartungspersonals

Vorteile auf einen Blick• Maximale Versorgungssicherheit für

drei Viertel der Einwohner Bahrains• Extrem kurze Ausführungszeit von

weniger als 18 Monaten von Projekt-start bis Fertigstellung

• Hohe Wirtschaftlichkeit durch zentrale Konfiguration aller Aktoren und Sensoren sowie anlagenweites Asset Management

• Einfache Anbindung bestehender Systeme durch offene System-architektur

Solution Partner

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Nachhaltige Automatisierungslösungen – für ökologische und wirtschaftliche Trinkwasserversorgung

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Wasseraufbereitungsprojekt S­Hertogenbosch, Niederlande

Ein Wasseraufbereitungsunternehmen in den Niederlanden hat es sich zum Ziel gesetzt, seine zahlreichen nicht miteinander kompatiblen Leitsysteme zu ersetzen. Abgelöst werden diese von einem einheitlichen Automatisierungskonzept zur Wasserreinigung.

Die AnforderungenDie Aa en Maas Wasserbetriebe sind für die Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung in den südlichen Niederlanden zuständig. Das Anlagen-netz umfasst sieben Kläranlagen und 107 Abwasserpumpwerke, verteilt auf 1.162 Quadratkilometer in fünf Regio-nen. Zum Bedienen und Beobachten der Anlagen waren bisher nicht weni-ger als elf verschiedene Leitsysteme im Einsatz – eine Altlast, die aus der Vergangenheit resultiert, in der sich die Wasseraufbereitung schrittweise entwickelt hat. Diese „Automatisie-rungsinseln“ stellen für den Betrieb erhebliche Hürden dar, denn oft müssen die Mitarbeiter erst in der Bedienung der anderen Systeme geschult werden, bevor sie an einem anderen Standort eingesetzt werden können. Zudem sind die Wasseraufbereitungsdaten nicht mit den Management-Informations-systemen im Hauptsitz vernetzt. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, entschieden sich die Aa en Maas Wasserbetriebe dafür, die einzelnen

Systeme zu vereinheitlichen und in die Management-Informations-systeme zu integrieren. Damit kann auch das Wartungsmanagement automatisiert werden und Produk-tionsdaten lassen sich über einen l ängeren Zeitraum sammeln. Dies wiederum ermöglicht eine genauere Vorhersage des künftigen Wasser-bedarfs. Also haben die Aa en Maas Wasserbetriebe begonnen, ein liefe-rantenunabhängiges Gesamtkonzept für die Prozessautomatisierung zu entwickeln, welches dann mit poten-ziellen Lieferanten durchgesprochen wurde. Nach mehreren Auswahlrun-den wurde Siemens als System- und Automatisierungslieferant für die Wasseraufbereitungsanlagen ausge-wählt.

Die LösungDas von Siemens vorgeschlagene Prozessleitsystem basiert auf SIMATIC PCS 7 in Kombination mit Steuerungen vom Typ SIMATIC S7-mEC (modular Embedded Controller) an jedem Standort. Jeder S7-mEC-Controller

ist ein vollwertiger PC im Gehäuse einer modularen SIMATIC S7-300-CPU. Die dezentralen SIMATIC S7-mEC arbeiten als speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), kommunizieren aber mit einem zentral eingerichteten Server, um alle Daten für Management-berichte und Visualisierung bereitzu-stellen. Die Funktionen zur Prozess- und Verwaltungsautomatisierung werden somit auf einer Plattform zusammengebracht. In einem geo-grafisch tiefliegenden Land wie den Niederlanden kann ein Systemausfall ernste Folgen haben. Um eine Verfüg-barkeit von 99,95 Prozent zu gewähr-leisten, nutzt das System eine mehr-schichtige Topologie, wobei alle Schichten redundant aufgebaut sind. Das Risiko des Datenverlusts durch Netzausfälle wird minimiert, indem die einzelnen SIMATIC S7-mEC sowohl über die öffentlichen Telekommunika-tionsnetze als auch über eine Satelliten-verbindung kommunizieren können.

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Die VorteileDer entscheidende Vorteil dieser Siemens-Lösung liegt im personen- und standortunabhängigen Betrieb des Systems. Im Prinzip sind alle Sensoren von allen Standorten des Unternehmens aus zugänglich und alle Mitarbeiter haben Zugriff auf das Prozessautomatisierungssystem. Dies geschieht unter anderem über Tablet-PCs, je nach Zugriffsrechten nur beobachtend oder auch steuernd. Von großem Vorteil ist auch, dass jetzt jede Umstellung nur ein einziges Mal durchgeführt werden muss – bislang waren es bis zu vier Program-mierungen an verschiedenen Stand-orten. Zudem senkt die zentrale, objekt basierte Bibliothek das Fehler-risiko erheblich. Das System zeichnet alle vorgenommen Änderungen mit Urheber, Ort und Zeit auf, so dass sie exakt zurückverfolgt werden können. Damit können auch Fehlfunktionen schneller und effizienter diagnostiziert werden.

EndkundeWaterschap Aa en Maas

Systemintegrator Siemens

Systemüberblick• Die Waterschap Aa en Maas ist für ein

großes Gebiet von Den Bosch bis zur deutschen Grenze und im Süden bis zur Grenze der Provinz Limburg bzw. zu Belgien verantwortlich – eine geographische Ausdehnung, die besondere Anforderungen an eine verlässliche Wasserversorgung stellt.

• Harmonisierung von elf verschiedenen Leitsystemen

• Zentrales Automatisierungssystem für sieben Abwasseraufbereitungsanlagen und 107 Abwasserpumpstationen

• Verfügbarkeit der Wasseraufbereitung von 99,95 Prozent

Leistungsumfang• SIMATIC PCS 7 OS zur Abdeckung

des gesamten Gebietes, einschließlich mobilem und Online-Zugriff über SIMATIC PCS 7-Webserver

• SIMATIC S7-400-Controller und Industrie-PCs für die Wasserauf-bereitungsanlagen

• SIMATIC S7-mEC „modular Embedded Controller“ als Steuerungen und Bedienoberfläche für Pumpstationen

• SIMIT Prozesssimulations- und Bedienertrainingssysteme

Vorteile auf einen Blick• Gesicherter zentraler Zugriff auf alle

Systemkomponenten – per Internet-verbindung über SIMATIC PCS 7-Web-server

• Dezentraler Systemzugriff über Tablet-PCs

• Systemverfügbarkeit von 99,95 Prozent durch hochredundante Auslegung

• Kostensenkung dank einheitlicher PCS 7-Automatisierung

• Verbesserte System- und Daten trans parenz für künftige Betriebsoptimie rungen

• Mehr Flexibilität im Betrieb und einfacheres Wartungsmanagement

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Wasseraufbereitungsanlage Xiangcheng, Suzhou, China

Durch Totally Integrated Automation wird eines der größten Wasserwerke Chinas zukunftssicher.

Die AnforderungenSuzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu ist eine Großstadt mit etwa sechs Millionen Einwohnern. Das Unternehmen Suzhou Tap Water Company ist für die Wasseraufberei-tung in der Stadt zuständig – und betreibt dazu im Distrikt Xiangcheng eine Wasseraufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 300.000 m³/Tag. In der hochautomatisierten Anlage kommen erstmals innovative Techno-logien wie Ozon-Voroxidation und biologische Aktivkohlebehandlung zum Einsatz. Dies erfordert eine leistungsfähige und zuverlässige Automatisierung, die zudem leicht zu bedienen und zu warten sein muss. Da ein Ausbau der Anlage geplant ist, muss das installierte System skalier-bar, offen und kompatibel mit zukünf-tigen Systemkomponenten sein.

Die LösungMit der Systemintegration beauftragte der Endkunde Suzhou Tap Water Com-pany den Siemens Solution Partner Pacific Water Treatment Co. Ltd., einen SIMATIC PCS 7-Spezialisten. Herzstück der Anlage ist das dezentrale SIMATIC PCS 7-Prozessleitsystem. Alle wichtigen Hardware-Komponenten, wie zum Beispiel der PCS 7 OS-Server und die SIMATIC S7-400 H-Controller, sind redundant ausführt. Auf der Feldebene werden Prozessinstrumente aus der SITRANS Produktfamilie sowie energie-optimierte Motoren und ROBICON Perfect Harmony-Mittelspannungsum-richter für die Antriebe eingesetzt. Die Feldgeräte sind über dezentrale ET200 Ein-/Ausgabe-Module und eine PROFIBUS DP-Verbindung an die Leitebene angebunden. Dank durchgängiger Totally Integrated

Automation können sämtliche Feldgeräte von der zentralen Leitwarte aus konfiguriert werden. Die Energieverteilung wird über SIVACON-Schaltschränke und Motor Control Center mit SIMATIC HMI-Bedienpanels überwacht und gesteuert.

Die VorteileDer von der Feld- bis zur Bedienebene durchgehend redundante Systemauf-bau gewährleistet ein Höchstmaß an Anlagenverfügbarkeit. Die zentrale Prozessüberwachung und -steuerung in der Leitwarte zeichnet sich durch eine besonders intuitive Bedienerfüh-rung aus, was wiederum Bedienfehler minimiert. Durch die optimierte Daten- und Prozesstransparenz und durch hocheffiziente Motoren kann der Betreiber seine Betriebskosten

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systematisch senken. Hier spielt auch der Einsatz von standardisierten SIMATIC-Werkzeugen eine wichtige Rolle. Mit Hilfe der Werkzeuge konn-ten erhebliche Zeit- und Kostenein-sparungen bei Engineering und Inbetriebnahme erzielt werden. Die Offenheit und Skalierbarkeit von SIMATIC PCS 7 und das hohe Maß an Standardisierung – basierend auf Totally Integrated Automation – ermöglichen es, das System künftig problemlos zu erweitern.

EndkundeSuzhou Tap Water Company

SystemintegratorPacific Water Treatment Engineering Co. Ltd.

Systemüberblick• Hochautomatisiertes Wasserwerk –

eines der größten Chinas und das erste, in dem neue Technologien wie Desin-fektion durch Ozon-Voroxidation und Aktivkohlebehandlung eingesetzt werden

• Derzeitige Kapazität: 300.000 m³/Tag; Ausbau auf 700.000 m³/Tag geplant

• Projektdauer: März 2008 bis Dezember 2011

Leistungsumfang• Dezentrales SIMATIC PCS 7-Prozessleit-

system mit redundantem PCS 7 OS- Server und sechs redundanten SIMATIC S7-400H-Controllern

• Dezentrale SIMATIC ET 200 E/A-Module (81 x SIMATIC ET 200M, 10 x SIMATIC ET 200S)

• Sieben SIMATIC MP370 Touch-Bedien-panels mit SIMATIC WinCC flexible

• SITRANS-Prozessinstrumentierung (96 x SITRANS P, 56 x SITRANS Probe LU, 44 x SITRANS F M MAG 3100)

• Bussysteme: PROFIBUS DP/PA, Modbus• SENTRON 3WL-Leistungsschalter• SIRIUS-Schaltgeräte (3R, 3SB)• SIVACON-Schaltschränke und Motor

Control Center

• 3 x ROBICON Perfect Harmony- Frequenzumrichter (900 kW)

• 4 x H-compact-Mittelspannungs-motoren (900 kW)

Vorteile auf einen Blick• Erhöhte Betriebssicherheit durch

vollautomatisierte Überwachung und Steuerung sowie redundant ausgelegte Hardware

• Geringere Engineering-Kosten dank anlagenweit durchgängigem TIA-Produktspektrum und Verwendung standardisierter SIMATIC-Werkzeuge

• Minimiertes Fehlerrisiko durch zentrale Prozessüberwachung und -steuerung und frühzeitige Meldung von Prozess-veränderungen

• Erleichterte Betriebsführung durch Fernzugriff auf die Anlage

• Problemlose Erweiterung der Anlage dank offenem und skalierbarem Auto-matisierungssystem

Solution Partner

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Trinkwasseraufbereitungsanlage Roetgen, Deutschland

Zukunftssicher und effizient: Deutschlands größte und innova-tivste Ultra-Filtrations-Membrananlage nutzt Totally Integrated Automation mit SIMATIC PCS 7 zur Trinkwasseraufbereitung.

Die AnforderungenDie Wassergewinnungs- und -aufbe-reitungsgesellschaft Nordeifel mbH (WAG) muss zur Versorgung der Region Aachen circa 33 Millionen Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr gewinnen. Die WAG hebt sich von anderen Wasserversorgern unter anderem dadurch ab, dass sie ihr Rohwasser aus nur vier Wasserreser-voirs in der Nordeifel bezieht. Mit einer Jahreskapazität von 30 Millionen Kubikmetern deckt die Trinkwasser-aufbereitungsanlage (TWA) Roetgen über 90 Prozent des Wasserbedarfs der WAG. Um die Trinkwasserversor-gung auch für die Zukunft sicherzu-stellen, hat die WAG einen Ausbau der TWA Roetgen beschlossen. Dabei wollte man die Voraussetzungen schaffen, um selbst bei extrem ungünstiger Rohwassersituation bestes Trinkwasser produzieren zu können. Auf Grund der zentralen Bedeutung der TWA Roetgen unter-

liegt die Anlagenautomatisierung zudem striktesten Anforderungen – insbesondere hinsichtlich Zuverlässig-keit und Sicherheit. Zugleich sollten die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) so niedrig wie möglich gehalten werden.

Die LösungNach ausführlichen Vorprüfungen entschied sich die WAG, für die Ultra-filtration des Rohwassers moderne Membrantechnik einzusetzen. Um die komplexen Betriebsabläufe der Mem-branmodule zu steuern, ist ein effizi-entes und sehr zuverlässiges Prozess-automatisierungssystem nötig, das zugleich dem Bedienpersonal zeitrau-bende und fehleranfällige Routine-arbeiten abnimmt. Weitere Entschei-dungskriterien für die WAG waren insbesondere die langfristige Investi-tionssicherung und die Möglichkeit, eine voll redundante Systemarchitektur auf Leit- und Kommunikationsebene

zu realisieren, um eine größtmögliche Anlagenverfügbarkeit sicherzustellen. So fiel die Wahl der WAG auf SIMATIC PCS 7 – das zentrale Element eines Totally Integrated Automation-Kon-zeptes, das nicht nur eine hochef fi-ziente Engineering-Umgebung bot sondern auch eine rasche, einfache und sichere Einbindung von kommu-nikationsfähigen SENTRON-Leistungs-schaltern ermöglichte.

Die Vorteile Seit Abschluss des Projektes im Jahr 2005 profitiert die WAG von einer zukunftssicheren Lösung mit hoher Betriebssicherheit und erheblich gesenkten Betriebskosten. Wichtig für den Anlagenbetreiber war auch die kostengünstige Projektausführung mithilfe der systematischen Verwen-dung aufeinander abgestimmter SIMATIC PCS 7-Engineering-Werk-zeuge. Dank teilautomatisiertem Engineering über mehrere Ebenen

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Page 21: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

hinweg konnte das Automatisierungs-projekt effizient und zeitsparend geplant und realisiert werden. Durch die Kommunikationsmöglichkeiten der eingesetzten SENTRON-Leistungs-schalter können zudem die Prozess-technik und die Energieverteilung der Anlage zentral gesteuert und überwacht werden – effizient und bedienerfreundlich. Die TWA Roetgen ist derzeit die größte auf Membran-technik basierende Trinkwasser-aufberei tungs anlage Deutschlands. Die erfolg reiche Inbetriebnahme hat eindeutig zum großflächigen Durchbruch der zukunftsweisenden und innovativen Membrantechnik beigetragen.

Endkunde WAG Wassergewinnungs- und -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH

Systemintegrator enwor energie & wasser vor ort GmbH

Systemüberblick• Größtes Membranfiltrationssystem

in Deutschland: offene Sandfilterung mit vorgelagerter Ultrafilterung

• 30 Millionen m³/Jahr, 70.000 – 110.000 m³/Tag mit max. Durchlauf-kapazität von 6.000 m³/Stunde

• Trinkwasserreservoir mit einem Volumen von 6.000 m³

Leistungsumfang• SIMATIC PCS 7• SIMATIC S7-400-Controller mit

verteilten ET 200M-Ein-/Ausgangs- Modulen

• SIMATIC S7-300-Controller• SIMATIC PCS 7-Client/Server-

Architektur mit voller Hard- und Software-Redundanz

• Redundanter Endgerät- und Systembus (Ethernet) mit LWL-Verkabelung

• Ansprechbare SENTRON 3WL/3VL- Leistungsschalter

• SITOP-Stromversorgung• Externer Zugriff auf alle System-

parameter per Internet über SIMATIC PCS 7-Webserver

• Anbindung der Außenstationen per SCALANCE 414-Router und LWL-Verkabelung

• SIMATIC PDM-Feldgerätemanager• BANYnet zur Verwaltung und

Überwachung der Netze

Vorteile auf einen Blick• Maximale Versorgungssicherheit

für etwa 600.000 Kunden im Ballungs-raum Aachen dank standardisierter Bedienoberflächen

• Wirtschaftliche Projektausführung durch effizientes Engineering, zum Beispiel die zentrale Konfiguration aller Aktoren und Sensoren

• Senkung der Betriebskosten durch geringeren Trainingsbedarf und optimierte Ersatzteilverwaltung

• Hohe Investitionssicherheit dank langfristiger Lieferzusicherung

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Integrierte Automati­sierungslösungen – Abwasser besser nutzen

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Wasseraufbereitungsanlage Lüneburg, Deutschland

Moderne Bedien- und Fernwirktechnik ermöglicht effiziente Betriebsführung – bis in die Außenstationen in der Lüneburger Heide.

Die AnforderungenDie Abwasseraufbereitungsanlage der Abwassergesellschaft Lüneburg mbH (AGL) ist zuständig für die Abwässer von Lüneburg und sechs Nachbar-städten. Jeden Tag speist das weit-verzweigte Rohrnetz etwa 25.000 m³ Abwässer in die Anlage – von circa 110.000 Einwohnern, Industrie- und Gewerbekunden aus der Region. Die Anlage reinigt nicht nur die Abwässer in einem mehrstufigen Verfahren, sondern bereitet auch entstehende Abfallstoffe wie Klärschlamm und Biogas wieder auf. Somit verbessert die Anlage die Wasserqualität der Ilmenau, dem größten der vielen Flüsse in der Lüneburger Heide. Der effizi-ente Betrieb eines so komplexen Wassermanagementprozesses erfordert ein hochzuverlässiges Automatisierungssystem. Daher hat AGL beschlossen – nachdem Siemens die bis dato verwendeten SIMATIC S5-Controller abgekündigt hat – gleich die gesamte Steuer-technik der Anlage auszutauschen.

Die Lösung Seit Anfang 2011 ist nun das dezen-trale SIMATIC PCS 7-Prozessleitsystem auf Basis von SIMATIC S7-Automati-sierungskomponenten im Einsatz. Die Modernisierung fand bei laufen-dem Betrieb der Anlage statt. Um dies zu ermöglichen, errichtete der Systemintegrator GreyLogix Aqua zuerst die neue Client/Server-Archi-tektur in der zentralen Leitwarte. Im nächsten Schritt installierte er ein zentrales Automatisierungs-system für den Datenaustausch zwi-schen dem alten und dem neuen Pro-zessleitsystem. Somit konnte selbst das Berichtswesen in Parallelbetrieb laufen, während die verschiedenen Anlagenteile nachgerüstet wurden. Auch die durchgehende Bereitstellung der relevanten Betriebsdaten an das Protokollierungs- und Archivierungs-system war bis zur Umschaltung voll gesichert. So konnte AGL allen gesetz-lichen Verpflichtungen zur nahtlosen Datenerfassung, langfristigen Daten-archivierung und Berichtserstellung nachkommen. Ein wichtiger Aspekt des neuen Steuersystems ist die Einbindung der 34 weit gestreuten Außenstationen in Form von Pumpen,

Pumpwerken und Durchfluss-Mess-wertgebern. Die Aktoren werden nach wie vor über die bestehende Hard-ware gesteuert, der Datenaustausch erfolgt über SIMATIC S7-1200-Auto-matisierungsmodule. Alle großen Außenstationen sind mit dieser Technik ausgerüstet, so dass der Betrieb über eine verschlüsselte DSL-Verbindung kontinuierlich überwacht werden kann. Die kleine-ren Außenstationen kommunizieren über GSM. Die in der zentralen Leit-warte eingesetzte Fernwirktechnik ermöglicht die Kommunikation der Unterstationen mit dem zentralen SIMATIC PCS 7-System und die naht-lose Verknüpfung von zentralisierten und verteilten Prozessbereichen in einem einzigen System. Die in den Stationen gesammelten Daten, der Betriebszustand der Aggregate und die Messwerte aus den Pumpwerken werden in die Prozessübersichten sowie in die Meldungs- und Alarm-listen integriert. Dadurch ist ein einheitliches „Look and Feel“ über das gesamte Netz mit allen Unter-stationen sichergestellt – für eine durchgängige Bedienumgebung, die die Prozessführung deutlich erleichtert.24

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Die VorteileMit der Modernisierung wurden sowohl die zentrale Anlage als auch alle Außenstationen auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Ausschlag-gebend für die Wahl des Automatisie-rungssystems waren unter anderem die Möglichkeiten zur Betriebsopti-mierung und die flexiblere Prozess-führung. Die neue Anlagen- und Prozesstechnik spart bei der Belüftung der Belüftungstanks Energie und erweist sich bei plötzlichen Wetter-wechseln als stabiler. Die Anbindung der weiträumig verteilten Pumpwerke, die Zugriffsmöglichkeit auf detaillierte Prozessdaten aus den Stationen und deren Integration in den Betrieb bietet wesentliche Vorteile in puncto Effizienz und Diagnose. Die übermittelten Energiebedarfs- und Durchflussraten ermöglichen es den Betreibern, trag-fähige Rückschlüsse zum aktuellen Zustand der einzelnen Pumpen zu ziehen. Vor allem sorgt die Ergänzung um detaillierte Überwachungsfunk-tionen und die nahtlose Integration der Außenstationen mittels Fernwirk-technik für höhere Zuverlässigkeit in der Wasseraufbereitung und einen effizienteren Betrieb der Gesamtan-lage.

Endkunde Abwassergesellschaft Lüneburg mbH

Systemintegrator GreyLogix Aqua GmbH Solution Partner

Systemüberblick• Biologische Abwasserbehandlung,

Nutzung des Klärschlamms, Block-heizkraftwerk und Labor

• Gesamtkapazität: 325.000 EGW• Abwassermenge: 11 Millionen m³/Jahr• Rohrnetz mit über 450 km Abwasser-

kanälen und 24 Pumpstationen• Planungszeit bis zur Auftragsvergabe:

neun Monate• Gesamtprojektdauer: 14 Monate

Leistungsumfang • Leitsystem: SIMATIC PCS 7 mit drei

SIMATIC PCS 7 OS-Servern und zehn SIMATIC PCS 7 OS-Clients

• Automatisierungssystem: zwölf SIMATIC S7-400 und drei SIMATIC S7-300

• Fernwirkstationen: 36 Stationen mit SIMATIC S7-1200-Automatisierung, Datenaustausch über DSL oder GSM

• Berichts-Software: ACRON• SCALANCE-Netzkomponenten

Vorteile auf einen Blick• Höhere Anlagenzuverlässigkeit dank

durchgängigem Bediensystem über alle Ebenen hinweg, einschließlich Fernwirkstationen

• Verbesserte Diagnoseinstrumente und integrierte Laufzeitüberwachung der Pumpen dank erweitertem Datenaus-tausch und Integration ins Leitsystem

• Einfachere Bedienung dank zusätzlicher Bedienstationen in der Anlage und Fernzugriff über sichere VPN-Anbindung

Solution Partner

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Czajka Abwasseraufbereitungs­anlage Warschau, Polen

Seit ihrer Modernisierung mit einem SIMATIC PCS 7-Prozess-automatisierungssystem ist die Abwasseraufbereitungsanlage Czajka die größte und modernste in Osteuropa.

Die AnforderungenAls die Czajka Abwasseraufbereitungs-anlage im Jahr 1991 nach 17 Jahren Bauzeit endlich in Betrieb genommen wurde, war ein Gutteil der eingesetzten Technologien und Ausrüstung bereits veraltet. Deshalb wurde sofort eine Reihe von Modernisierungsmaßnahmen gestartet, um die Abwässer der etwa 2,1 Millionen Einwohner des Groß-raums Warschau sinnvoll aufbereiten zu können. Das Aufrüstungs- und Erweiterungsprojekt für die Anlage in Czajka ist Teil des umfassenden Wasserversorgungs- und Abwasser-entsorgungsplans für Warschau, dessen Phase III die Aufrüstung der Anlage, die Errichtung einer thermi-schen Schlammtrocknungseinheit, eine neue Zuführkanalisation, die Modernisierung des Abwassersystems und die Einrichtung eines modernen Bedien- und Beobachtungssystems umfasst. Das zentrale Ziel des Planes

ist, mit der Aufrüstung der Anlage die Abwasserbehandlungskapazität von derzeit 240.000 m³/Tag auf 435.300 m³/Tag zu steigern, bei einer Spitzenkapazität von 515.000 m³/Tag.

Die LösungEin Schlüsselelement des Modernisie-rungsprojektes für die Anlage ist das komplett neue, dezentrale Leitsystem auf Basis von SIMATIC PSC 7. Mit dem Siemens-System können umfassende Visualisierungs-, Bedien- und Beob-achtungsfunktionen für alle Prozesse realisiert werden. Das Systemkonzept umfasst über 50 Controller, zwei redundante SIMATIC PCS 7 OS-Server, fünf SIMATIC PCS 7 OS-Clients als Bedienstationen, mehr als 1.000 analoge Messwertgeber und über 2.000 Antriebe. Die SCADA-basierten Automatisierungs- und Überwachungs-funktionen stellen den optimalen

Durchfluss durch die verschiedenen Prozesse der Anlage sicher und bieten volle Steuer- und Betriebsvisualisierung mit Echtzeiterfassung von Messdaten, Komponentenstatus, Alarmmeldungen und Störungswarnungen. Eine weitere wichtige Verbesserung in der Anlage Czajka stellt die thermische Schlamm-trocknung dar, die das Abfallvolumen verringert und damit für eine bessere Ausnutzung der Deponien sorgt. Zudem werden in der neuen Schlammver-brennungsanlage, ebenfalls komplett gesteuert über das SIMATIC PCS 7- Prozessleitsystem von Siemens, Strom und Wärme erzeugt.

Die VorteileDie Fertigstellung des Erweiterungs- und Aufrüstungsprojektes in der Anlage Czajka hat die Wasserversor-gung der Stadt in vielerlei Hinsicht verbessert. Zudem kann die Anlage nun mehr als 300.000 m³/Tag Abwässer

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Endkunde Miejskie Przedsiębiorstwo Wodociągów i Kanalizacji w Warszawie

SystemintegratorVeolia, Warbud, OTV, Kruger und WTE Wassertechnik

Systemüberblick • Größte und modernste Abwasser-

aufbereitungsanlage Polens• Für eine Einwohnerzahl von

2,1 Millionen• Projektbeginn: Januar 2008• Derzeitige Kapazität: 200.000 m³/Tag• Endkapazität: 435.000 m³/Tag (Normal-

betrieb); 515.000 m³/Tag (Spitzenlast)• Flussrate von 3–11 m³/s des unter der

Weichsel hindurchführenden Abwasser-kanals (mit zusätzlicher Regenwasser-komponente)

• Derzeitiges Klärschlammaufkommen: 160.000 t/Jahr

Leistungsumfang • Dezentrales SIMATIC PCS 7-Prozessleit-

system• Client/Server-Architektur mit zwei

redundant ausgelegten SIMATIC PCS 7 OS-Servern und fünf SIMATIC PCS 7 OS-Clients

• Zwei SIMATIC PCS 7-Engineering- Stationen

• SIMATIC PCS 7-Webserver• Zentraler SIMATIC PCS 7-Archiv-Server• Videowand-Server mit 8 x 55’’ Video-

wand• Automatisierungsstationen

(5 x SIMATIC S7-400H, 30 x SIMATIC S7-300, 1 x redundante SIMATIC S7-400H)

• Dezentrale SIMATIC ET 200-Ein-/Aus-gangsmodule (SIMATIC ET 200M, SIMATIC ET 200S)

• Über 750 Prozessinstrumente zur Messung von Durchfluss, Druck, Temperatur und Füllstand, zumeist aus der SITRANS-Familie

• 23 SINAMICS G150-Frequenzumrichter für Antriebe (400 kW)

• Mittelspannungsschaltanlagen mit über 100 Feldern

• Über 300 SIVACON S8-Schaltfelder für die Niederspannungsverteilung

• Motormanagementsystem SIMOCODE pro

• SENTRON-Niederspannungsgeräte• 29 Transformatoren (bis zu 3,15 MVA)• Circa 700 km Kabel• Technische Dokumentation• Software-Engineering, Inbetriebnahme

Vorteile auf einen Blick• Sichere, zuverlässige und effiziente

Prozessführung mit SIMATIC PCS 7• Problemlose künftige Erweiterbarkeit

dank offener und skalierbarer SIMATIC PCS 7-Architektur

• Engineering, Montage und Service aus einer Hand

• Modernisierung bei laufendem Betrieb der bestehenden Anlage

vom linken Weichselufer aufbe reiten. Hierdurch konnte die Qualität des Flusswassers – Hauptquelle der städtischen Trinkwasserversorgung – erheblich gesteigert werden. Zudem hat sich der Eintrag von Schadstoffen in die Ostsee deutlich verringert. Das neue SIMATIC PCS 7-Prozessleitsystem ermöglicht es dem Personal, sämtliche Prozesse der riesigen, 22,7 Hektar großen Anlage zentral zu steuern. Dazu werden mit Hilfe von Prozes s-instrumentierung und Analysegeräten von Siemens, wie zum Beispiel Multi-Ranger zur Füllstandsüber wachung oder SITRANS FM-Durchflussmessern, alle Daten erfasst und zusammenge-führt. Zudem sorgen energiesparende SINAMICS-Antriebe in den Pumpwer-ken für eine weitere deutliche Sen-kung der Betriebskosten.

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Wasseraufbereitungsanlage für die Stadt Kelowna, Kanada

Mit modernster dezentraler SIMATIC PCS 7-Steuersystemtechnik wurde das bestehende APACS+ Steuersystem erweitert und aufbereitet.

Die AnforderungenDas Abwassersystem der Stadt Kelowna sammelt, transportiert, behandelt und entsorgt die häuslichen und industriellen Abwässer der rasch wachsenden Siedlung in der Provinz British Columbia. In der innovativen Aufbereitungsanlage der Stadt wird das Abwasser unter Einsatz modernster UV-Desinfektionstechnologien und eines zukunftsweisendem Geruchs-neutralisierungssystems aufbereitet. Das Abwassersystem der Stadt, an das derzeit knapp 80 Prozent der Einwohner angeschlossen sind, wird erweitert, um auch bisher nicht betreute Gebiete abzudecken und für künftiges Wachs-tum gerüstet zu sein. Die heutige Kapa-zität von 40 Millionen Liter pro Tag wird in naher Zukunft ausgeschöpft sein. Daher wird im Zuge der Aufrüs-tung über die nächsten vier Jahre die Kapazität fast verdoppelt: mit einem Volumen von 70 Millionen Litern. Für die Stadt Kelowna bestand die Herausforderung nicht nur in der Aufrüstung des bestehenden APACS+ Bedien- und Steuersystems bei wei-testgehendem Schutz der ursprüngli-

chen Investitionen, sondern auch in der Vorbereitung des künftigen Steuer systems, das zur Erweiterung der Anlage benötigt wird.

Die LösungUm diesen Zielen gleichzeitig gerecht zu werden, schlug der Systeminte-grator TURN-KEY CONTROLS eine schrittweise Migration vom beste-henden APACS+ Steuersystem auf das hochmoderne SIMATIC PCS 7/APACS+ Bediensystem vor – für minimales Risiko und höchste Investitionsrenta-bilität. In einem ersten Schritt wurden die alten IFIX-Bedienoberflächen durch SIMATIC PCS 7 OS ersetzt. Im zweiten Schritt wurden in den Erweiterungs-bereichen der Anlage SIMATIC S7- Controller eingesetzt und an SIMATIC PCS 7 OS angebunden. In weiteren Migrationsschritten werden die vor-handenen APACS+ ACM-Controller gegen SIMATIC S7-400-Controller ausgetauscht, die APACS+ IO werden über DP/IO-Verbindung an SIMATIC S7-400-Controller angebunden und schließlich die APACS+ IO-Module durch SIMATIC S7 IOs ersetzt. Das

Projekt in Kelowna ist eines von vielen Beispielen dafür, wie Siemens die Nutzbarkeit noch vorhandener APACS+ Systems in aller Welt unter-stützt und verbessert.

Die Vorteile Die schrittweise Migration brachte zahlreiche Vorteile für den Betreiber. Erstens stellt das neue System eine sichere Investition dar, da früher oder später alle APACS+ Produkte durch moderne, zukunftssichere SIMATIC PCS 7-Produkte ersetzt wer-den. Zweitens wird durch das Konzept die Nutzungsdauer der bestehenden APACS+ Geräte (Controller und IOs) verlängert, um damit die erforderlichen Investitionen möglichst niedrig zu halten. Und drittens sind während der Umstellung so gut wie keine Anlagenstillstandszeiten nötig, da während der Inbetriebnahme des neuen Systems das alte System noch als Backup vorhanden ist. Darüber hinaus erlaubt das Konzept die Aufrüstung des Systems in einem vom Kunden selbst gewählten zeitlichen und finanziellen Rahmen,

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während der Kunde dank Totally Integrated Automation (TIA) und des Einsatzes von SIMATIC IT für die Prozesse von kürzeren Realisierungs-zeiten und auch von bereits erhöhter Produktivität profitiert. Das neue, dezentrale SIMATIC PCS 7-Prozessleit-system bietet gegenüber dem beste-henden Steuersystem erhebliche Funktionsverbesserungen und -erwei-terungen, zum Beispiel SFC-Visualisie-rung (Sequential Function Chart) für die fortlaufende Steuerung an der Bedienstation, Asset Management zur besseren Diagnose und vorbeugenden Instandhaltung sowie einen Feldgeräte-manager für die zentrale Parametrierung und Konfiguration intelligenter Feld-geräte. All dies steigert die Betriebs- und Bedieneffizienz und senkt den Wartungsaufwand und die Gesamt-betriebskosten. Zudem bereitet SIMATIC PCS 7 den Weg für die vertikale und horizontale Integration von der Feld- bis zur MIS/MES-Ebene. Der Webserver stellt den Internet-zugriff auf das Bediensystem sicher und ermöglicht damit eine bequeme Fernsteuerung und -überwachung.

Systemüberblick • Die Anlage reinigt die Abwässer von

fast 80 Prozent der Einwohner von Kelowna

• Gesamtkapazität: 70.000 m³/Tag• Über 30 Pumpstationen

Leistungsumfang • Dezentrales Prozessleitsystem aus

SIMATIC PCS 7/APACS+ OS (redundanter PCS 7 OS-Server mit APACS+ System-schnittstelle) mit sieben angeschlos-senen SIMATIC PCS 7 OS-Clients

• Zentraler SIMATIC PCS 7 CAS-Archiv-Server

• SIMATIC PCS 7-Engineering-Station mit SIMATIC PDM (Process Device Manager)

• SIMATIC IT-Manufacturing Execution System

• SIMATIC PCS 7-Wartungsstation• SIMATIC PCS 7-Webserver• Drei SIMATIC S7-400-Controller• 500 SIMATIC S7-E/A-Module• Busnetze anlagenintern und zur

Anbindung der Endgeräte

Vorteile auf einen Blick • Schrittweise zukunftssichere Moderni-

sierung bei laufendem Anlagenbetrieb dank parallelem Einsatz der Steuer-systeme

• Schutz der getätigten Investitionen dank längerer Nutzung der APACS+ Hardware

• Schnelles, zuverlässiges und hochver-fügbares Bedien- und Beobachtungssys-tem, auf das über SIMATIC-Webserver von jedem Büro aus zugegriffen werden kann

• Erweiterte Diagnosefunktionen dank Totally Integrated Automation (TIA) und SIMATIC IT eröffnen Möglichkeiten zur Prozessoptimierung und Sicher-heits- und Produktivitätssteigerung

• Längere Nutzbarkeit der bestehenden APACS+ Komponenten

• Übertragung aller im Laufe der Betriebs-jahre gesammelten Engineering-Daten

• Geringeres Ausfallrisiko dank höherer Datenqualität und Datendichte

• Zuverlässige Anbindung an das Manufacturing Execution System (MES)

• Geringere Wartungs- und Ersatzteil-lagerkosten

• Kontinuierliche Aufrüstung des Prozessleitsystems für mehr Effizienz und Produktivität

Endkunde Abwasseraufbereitungsanlage Kelowna

Systemintegrator TURN-KEY CONTROLS

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Trinkwasser – überall und jederzeit: Automatisierungslösungen für den Wassertransport

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Automatisierungstechnologie für die Wasserpipeline Oguz­Gabala­Baku

Siemens unterstützt dabei, die Wasserversorgung in Aserbaidschans Hauptstadt Baku zu sichern – mit Automatisierungslösungen für das neue Wassertransportsystem.

Die AnforderungenDie Pläne für das Pipeline-Projekt Oguz-Gabala-Baku gehen auf die 1970er Jahre zurück. Wegen des durch die boomende Ölindustrie angetriebenen Bevölkerungswachs-tums war und ist die Stadt auf Wasser-lieferungen von außerhalb angewie-sen. Vor dem Bau der Pipeline gab es in circa 60 Prozent der städtischen Haushalte nur einige Stunden fließend Wasser pro Tag. Seit Abschluss des Projektes haben 75 Prozent der zwei Millionen Einwohner Bakus rund um die Uhr Zugang zu Trinkwasser nach den Qualitätsvorgaben der World Health Organization (WHO). Die 262 km lange Pipeline kommt ohne Pump-stationen aus, da wegen des natürli-chen Gefälles zwischen dem Kaukasus und der Hauptstadt die täglich benötig-ten 432.000 m³ Wasser von selbst zum Wasserreservoir Ceyranbatan fließen. Für die Menschen in Baku ist die Pipe-line „das wichtigste Projekt – nicht nur des Jahres 2010, sondern der letzten 20 Jahre.“

Die LösungDie Abwicklung des Projektes erfolgte in Zusammenarbeit mit CASPEL, einem regionalen Systemintegrator, der auf Datenübertragungslösungen, Software-Entwicklung und -Bereitstel-lung sowie Wartung modernster IT-Hardware und Software von führenden Herstellern spezialisiert ist. Siemens lieferte die Automatisie-rungstechnologie für das Pipeline- Projekt. Für die umfassende Überwa-chung der Wasserleitungen und zur Vermeidung potenzieller Störungen installierte CASPEL das Steuer- und Datenmanagementsystem SIMATIC WinCC von Siemens. CASPEL führte die Anpassung des angeschlossenen IT-Systems durch und stellte sicher, dass die weltweit gültigen Standards eingehalten wurden. An verschiede-nen Teilen des Wassersystems von Baku wurden umfangreiche Sanie-rungsarbeiten durchgeführt. Die Automatisierungslösung von Siemens basiert auf dem SIMATIC Produktpaket. Zur Steuerung der Pipeline-Absperr-

ventile und zur Erfassung von Durch-flussdaten, die der Leckerkennung dienen, wurden SIMATIC S7-1200- und SIMATIC S7-300-Module inte-griert. Die Durchflussmesser wurden mit SIMATIC PDM ausgeführt. Die entsprechende Kommunikation kam durch den Einsatz des HART-Protokolls zustande. Die Visualisierung und Überwachung der gesamten Anlage erfolgt auf Basis von SIMATIC WinCC. Die SIMATIC S7-300-Module an den 75 Brunnen der hochgelegenen Quellregion kommunizieren über GPRS-Modems mit den redundant ausgelegten SIMATIC WinCC OS- Servern in der Leitzentrale, während die verschiedenen Außenstationen entlang des Pipelineverlaufs über einen redundanten LWL-Ring angebunden sind.

Die VorteileMit der vielfach bewährten SIMATIC-Automatisierungstechnologie konnte Siemens dazu beitragen, dass die Funktionssicherheit der gesamten Anlage erhöht wurde. Und dank der Fernsteuerung der dezentralen

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SIMATIC S7-1200- und S7-300-Module über GPRS können alle Komponenten der 262 km langen Pipeline mit WinCC bedient und überwacht werden. Bestehende Komponenten konnten problemlos über OPC integriert wer-den. Zudem profitiert der Betreiber von der vollständigen Anlagentrans-parenz dank modernster Kommunika-tionstechnologie und von frühzeitiger Fehlererkennung mit Hilfe verbesser-ter Diagnosefunktionen, zum Beispiel für die Erfassung, Auswertung und Archivierung von Leckwarnungen etc. Gesteigerte Transparenz bedeutet auch besseren Schutz der getätigten Investitionen, da so die Fehlerbehe-bung, beispielsweise im Falle einer Notabsperrung der Pipeline, viel rascher erfolgen kann. Die Anwen-dung der strikten internationalen Siemens-Standards für Projektma-nagement sorgte für einen termin-gerechten Abschluss des Projektes – im Kostenrahmen und bei exzellenter Qualität.

Endkunde Baku Water Authority

Systemintegrator CASPEL LLC

Systemüberblick• Über die 262 km lange Pipeline wird

die Zwei-Millionen-Stadt Baku täglich mit 432.000 m³ Trinkwasser versorgt

• Projektdauer: März 2007 bis Dezember 2010

• Pumpenloser Wassertransport dank des natürlichen Gefälles

• Über 100 Streckenstationen• Zwei Wasserdurchfluss-Messwertgeber• Stetige Trinkwasserversorgung nun für

75 statt 40 Prozent der Bevölkerung

Leistungsumfang• Lieferung und Einrichtung der

Automatisierungstechnologie• Redundant ausgelegtes

SIMATIC WinCC-Steuer- und Datenmanagementsystem

• Kommunikationstechnik• Engineering• SIMATIC S7-1200 und SIMATIC S7-300

entlang der Pipeline zur Steuerung der Absperrventile und für die Daten-sammlung zur Leckerkennung – angeschlossen über redundanten LWL-Ring

• 75 dezentrale SIMATIC S7-300- Controller an den 75 Quellstellen, über GPRS an den SIMATIC WinCC- Server angeschlossen

• Anschluss der bestehenden Leckerken-nungs-Software an SIMATIC WinCC über ein OPC-Interface

Vorteile auf einen Blick • Bequeme, zentrale Überwachung

des gesamten Systems dank des GPRS- und LWL-basierten Kommunikations-netzes – für mehr Transparenz im Pipelinebetrieb

• Vereinfachte Integration anderer Systeme durch offene Standards

• Frühzeitige Fehlererkennung durch bessere Diagnosefunktionen: Erfassung und Archivierung von Ereignissen wie zum Beispiel Online-Auswertung von Leckwarnungen

• Zeit- und Kosteneinsparungen beim Engineering dank einfacher und effizienter Konfiguration

• Einfache Bedienung mithilfe diverser Betriebsmodi: zum Beispiel Orts-/Fern-bedienung, manuelle/automatische Bedienung

• Investitionssicherheit durch rasche Fehlerbehebung, zum Beispiel in Falle von Notsperrungen der Pipeline

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Pumpwerke für ISKI – Asiatische Region von Istanbul, Türkei

Siemens rüstet fünf Pumpstationen für das erweiterte Wasserversorgungsnetz von Istanbul aus.

Die AnforderungenISKI, die Wasser- und Abwasserbehörde Istanbuls, ist als Teil der Stadtverwal-tung verantwortlich für die Verwaltung und den Betrieb der Wasserver- und Abwasserentsorgungsnetze sowie die Abwasseraufbereitung. Etwa 13,2 Millionen Einwohner sind an die Infrastruktur, bestehend aus zwölf Abwasser aufbereitungsanlagen und circa 16.900 km Wasserversorgungs-leitungen, angeschlossen. Da die Bevöl-kerungszahl Istanbuls ständig wächst, müssen auch die Wasserver- und Abwasserentsorgungssysteme erwei-tert werden. Zu diesem Zweck wurde ein Projekt zur Modernisierung der bestehenden und zum Bau neuer Pumpwerke aufgesetzt. Ziel war es, den Anschluss einer weiteren Million Einwohner zu ermöglichen. Für die Projektausführung suchte ISKI zuverläs-sige Ausrüstungs- und Lösungsanbie-ter, denn exzellente Partner sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Siche-rung einer zuverlässigen Wasserversor-gung. Als langjähriger Lieferant von ISKI wurde Siemens mit der Lieferung

der Lösung für die lokalen Steuersta-tionen, der Mittel- und Niederspan-nungsanlagen sowie der Antriebe und zugehörigen Ausrüstungen beauftragt.

Die LösungSiemens lieferte die elektrotechni-sche Lösung für alle Pumpwerke des Projektes. Die erfahrenen Projekt-leiter und Inbetriebnahmeteams von Siemens sorgten für exzellente Projektqualität. Gemäß den Vorgaben von ISKI entwickelte Siemens die ein-poligen Schaltplandarstellungen und Panels. In einer zweiten Planungs-phase spezifizierte die regionale Engineering-Abteilung von Siemens nach Effizienzkriterien die optimalen Pumpenantriebe für den gewünsch-ten Wasserdruck und die gewählte Betriebsphilosophie. Als Lösung für die Mittelspannungsversorgung wurde SIMOPRIME von Siemens gewählt. Das Energieversorgungs-system wurde unter Berücksichtigung verschiedener Sommer- und Winter-lastkurven entworfen. Sowohl die modernisierten als auch die neuen

Pumpstationen wurden in das zen-trale Gesamtleitsystem integriert, das als Teil des Gesamtkonzeptes realisiert wurde. Für einen störungs-freien Betrieb der Pumpen installierte Siemens Ultraschall-Füllstandsmesser vom Typ SITRANS-L, um den Wasser-stand in den verschiedenen Versor-gungszonen zu überwachen. Die von Siemens gelieferten technischen Lösungen richteten sich nach den von TSE (Turkish Standards Institute) und TEDAS (Turkish Electricity Distribution Corporation) vorgegebenen Normen. Zudem wurden die technischen Aspekte mit ISKI und der Istanbul Asia Site Electrical Authority (AYEDAS) abge-stimmt. Zur Sicherung der Interopera-bilität zwischen Antrieben und Pumpen arbeitete Siemens eng mit der türki-schen Tochterfirma des internationa-len Pumpenherstellers KSB zusammen.

Die VorteileDank der großen Erfahrung, die die Ingenieure und Projektteams von Siemens mitbrachten, konnte das Projekt innerhalb des zeitlichen und

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EndkundeISKI

Systemintegrator Siemens

Systemüberblick• Erweiterung der bestehenden Wasser-

infrastruktur um fünf Pumpwerke• Jahreszeitlich optimierte Strom-

versorgung• Projektbeginn: 2006• Projektdauer: circa ein Jahr

Leistungsumfang• SIMOTICS-Nieder- und Mittelspannungs-

motoren• SIMOPRIME-Mittelspannungs-

schaltanlagen• Siemens Motor Control Centers (MCC)• DC-Schalttafeln und -Batterien• Prozessinstrumente aus der SITRANS-

Familie (Messwertgeber für Durchfluss, Füllstand, Druck)

• Kabel und Kabeltrassen• Rohre• Elektrische und mechanische Installation• Inbetriebnahme• Ausgleichssystem

Vorteile auf einen Blick• Effizientes Energiemanagement durch

Optimierung der Lastspitzen• Mehr Transparenz dank zentralem

Z ugriff auf alle Betriebsdaten von der Leitwarte aus

• Hohe Zuverlässigkeit und Prozess-qualität durch fortlaufende Über-wachung auf Feldebene

• Kontinuierliche Prozessüberwachung mit Ultraschall-Füllstandsmessern auf Feldebene

• Gleichartige Systemarchitektur in fünf Pumpstationen vereinfacht Engineering, Wartung und Prozess-steuerung

finanziellen Rahmens fertiggestellt werden. Siemens lieferte bewährte und zuverlässige elektrotechnische Lösungen, die perfekt auf die mecha-nischen Komponenten abgestimmt sind. Dadurch konnte der Kunde nicht nur das Energiemanagement verbes-sern, zum Beispiel durch die Optimie-rung von Lastspitzen. Dank kontinu-ierlicher Überwachung auf Feldebene profitiert er auch maßgeblich von einer höheren Prozessqualität und -zuverlässigkeit. Zum Leistungs-umfang gehörte darüber hinaus die Projektdokumentation. Die exzellente Projektdurchführung wurde durch die Anwendung der internationalen Siemens-Qualitätsstandards sicher-gestellt.

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Wasserversorgungsprojekt in Jacksonville, Florida, USA

SINAUT Fernwirktechnik von Siemens unterstützt das Versorgungsunternehmen JEA dabei, die Wasserversorgung im Nordosten Floridas zu sichern.

Die AnforderungenIm Nordosten Floridas ist JEA für die Strom- und Wasserversorgung der Einwohner und Unternehmen sowie für die Abwasserentsorgung zuständig. Für seine 305.000 Wasserkunden und 230.000 Abwasserkunden betreibt JEA etwa 6.750 km Wasserleitungen und über 6.000 km Abwasserkanäle sowie sieben regionale und acht nicht-regio-nale Abwasseraufbereitungsanlagen. Die Aufgabe von Siemens lag in der Modernisierung des veralteten Pumpen-steuersystem für die 1.273 Hebe-anlagen. Diese leiten das Abwasser durch 15 Wasseraufbereitungsanlagen und unterstützen zudem die Ableitung von Regenwasser. Gefragt war ein Automatisierungssystem, in das künftig weitere Pumpenkapazitäten und Kommunikationsanbindungen integriert werden können, da JEA mit dem Erwerb weiterer benachbarter Wassersysteme und dem Anschluss bisheriger Senkgrubennutzer an das Abwassersystem rechnet.

Die LösungUm modernste Funktionen und einfache Erweiterbarkeit zu ermög-lichen, installierte Siemens eine Automatisierungslösung auf Basis von SIMATIC S7-300-Modulen. Darüber hinaus kamen ein SINAUT ST7-Fernwirksystem, SIMOCODE pro V-Motormanagement und eine SIMATIC WinCC-Schnittstelle (HMI) zum Einsatz. Das SIMATIC S7-300- System bietet die lokale Steuerlogik und die Datenerfassungsfunktionalität für SINAUT ST7. Zudem fungiert das System als PROFIBUS-Master für zwei SIMOCODE pro V-Systeme, die die Motoren vor Überlastung schützen, sowie für lokale Ein-/Ausgangs-Module zur Beobachtung der analogen Brunnenfüllstandswerte und der digi-talen Schwimmersignale. Sollte die PROFIBUS-Verbindung ausfallen, sorgt SIMOCODE pro V für Redundanz und übernimmt die Steuerung des Pumpen-betriebs, bis das Kommunikationsnetz

wieder funktioniert. Zudem sendet SIMOCODE pro V wichtige Diagnose- und Betriebsdaten an die Leitzentrale, um anhand dessen die Systemleistung zu bewerten. Erweitert wird das Auto-matisierungssystem durch die über SINAUT ST7 integrierten speziellen Hard- und Software-Komponenten zur Datenfernübertragung. Volle Bedien- und Beobachtungsfunkti o-nalität wird über den zuverlässigen Datentransfer per SINAUT ST7 zwischen den Hebeanlagen und der Master-Leitzentrale erreicht. Im Falle einer Verbindungsstörung speichert das jeweilige SINAUT ST7-Modul die Daten und sendet sie, sobald die Verbindung wiederhergestellt ist. Somit stellt SINAUT ST7 den schnellen Zugriff auf alle Hebeanlagen und eine zentrale Erfassung sämtlicher Daten in SIMATIC WinCC sicher. Für höchst-mögliche Zuverlässigkeit sorgt ein unterbrechungsfreies SITOP-DC-Stromversorgungssystem als Backup.

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Die VorteileMit dem neuen Automatisierungs-system verfügt JEA jetzt über eine Zwei-Wege-Kommunikation mit SINAUT ST7. Damit können Fern-diagnose, Software-Upgrades und sonstige Wartungs- und Reparatur-maßnahmen durchgeführt werden, die andernfalls Techniker vor Ort übernehmen müssten. Auch ist die Kommunikation mit jedem anderen Endgerät im System jederzeit möglich. Zudem lassen sich durch die Synchro-nisierung der Pumpen Energieeinspa-rungen erzielen. Alle Kommunikations-vorgänge zwischen dem zentralen Steuersystem und den entfernt liegen-den Hebeanlagen werden automatisch protokolliert – einschließlich Art und Zeitpunkt von Fehlermeldungen. Das bedeutet: Fehler können jetzt viel schneller behoben werden. Zudem steht SIMOCODE pro V für höchste Zuverlässigkeit: Denn selbst wenn die Steuerung über SPS ausfallen sollte, betreibt das System die Hebeanlagen weiter.

EndkundeJEA

Systemüberblick• Modernisierung des veralteten Pumpen-

steuersystems für 1.273 Hebeanlagen, die das Abwasser durch 15 Behand-lungszentren leiten

• Regenwassermanagement• Steuerungskapazität für zusätzliche

Pumpen und Datenkommunikation

Leistungsumfang• SIMATIC WinCC-Laufzeitstation mit

SINAUT ST7cc-Runtime• SCADA-Anbindungs-Software

SINAUT ST7sc• SIMATIC S7-300 SPS mit SINAUT TIM

und redundantem SIMOCODE pro V-Motormanagement an jeder Hebeanlage

• PROFIBUS• Zentrale Zeitsynchronisierung für

die gesamte Anlage• SITOP UPS-Stromversorgung• Engineering• Inbetriebnahme

Vorteile auf einen Blick • Wesentlich bessere Kommunikation

dank SINAUT ST7-Fernwirksystem, zum Beispiel Schwellwertüberschreitungs-meldungen bei Betriebsstörungen

• Schnelle und kostensparende Diagnosen, Software-Upgrades und Wartung mithilfe des Fernzugriffs per SINAUT ST7-Proto-koll

• Energieeinsparungen durch optimierte Hydrauliksteuerung (Betrieb der Pump-stationen wird so harmonisiert, dass sie nicht gegeneinander arbeiten)

• Beträchtlich verkürzte Fehlerbehebungs-zeiten durch automatisch generierte Diagnoseprotokolle (alle Kommunika-tionsvorgänge zwischen dem zentralen Leitsystem und den dezentralen Hebe-anlagen werden festgehalten)

• Hohe Systemverfügbarkeit mittels SIMOCODE pro V-Motormanagement-system, das selbst bei Ausfall des SPS-Steuernetzes den Pumpenbetrieb aufrechterhält

• Bis zu 20 Prozent geringerer Energie-verbrauch dank der Management-funktionen von SIMOCODE pro power

• Offenes System für einfache künftige Erweiterungen und Upgrades

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Page 38: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Von der Trinkwasseraufbereitung und Meerwasserentsalzung bis zur Abwasserreinigung und Wasser-verteilung kann Siemens als zuver-lässiger Partner für den gesamten Wasserkreislauf alle Anforderungen der kommunalen Wasserwirtschaft bedienen. Unser Portfolio bietet nachhaltige Lösungen, die die Umwelt schonen, da sie für einen niedrigen Energieverbrauch, geringe Wasserverluste und niedrige Lebens-zykluskosten sorgen und zum Beispiel auch Wasserrecycling ermöglichen. Über zertifizierte Siemens Solution Partner in aller Welt bieten wir Ihnen heraus-ragende und exakt auf Ihre Bedürf-nisse abgestimmte Lösungen.

Weitere Informationen zu den Automatisierungslösungen für die Wasserwirtschaft finden Sie auf unserer Website:

www.siemens.de/wasser/automation

Bausteinbibliotheken für effizientes EngineeringAls Systemintegrator müssen Sie Standard-Systeme schnell und ohne großen Aufwand an die spezifischen Anforderungen Ihrer Kunden in der Wasser- und Abwasserindustrie anpassen. Als Anlagenbetreiber wünschen Sie sich eine übersichtliche und intuitive Bedienerführung, mit der sich Bedienfehler von vornherein verhindern lassen. Für das Prozess-leitsystem SIMATIC PCS 7 und die SIMATIC WinCC-Bedienoberfläche gibt es die Industry Library mit wasser-spezifischen Funktionsbausteinen. Darüber hinaus bietet die SIMATIC Water Library Advanced vorgefertigte Templates für wasserspezifische Applikationen, die Ihnen helfen, die Inbetriebnahmezeit zu verkürzen.

Mehr über die wasserspezifischen Bibliotheken erfahren Sie unter:www.siemens.de/wasser/wasserbibliothek

Consultant-DVDMit der kostenlosen Consultant-DVD bietet Siemens eine Sammlung nütz-licher Werkzeuge, die Berater, System-integratoren und Anlagenbetreiber effektiv in allen Planungsphasen für Anlagen der Wasserwirtschaft unter-stützt.

Die Consultant-DVD erhalten Sie kosten-frei nach vorheriger Registrierung unter: www.siemens.de/wasser/ consultantdvd

Links zum Thema Wasser

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Page 39: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Weitere Siemens­Projekte in aller Welt

Entsalzungsanlagen• Victoria, Australien,

Endkunde: Melbourne Water Systemintegrator: Hunter Watertech, Techeng und Siemens

Wassertransport• Larissa, Griechenland

Endkunde: DEYA Larissa Systemintegrator: AKATT S.A. und INIOCHOS Ltd. (beides Siemens Solution Partner)

• Sallmannsberg, Deutschland Endkunde: Bayerische Rieswasserversorgung Systemintegrator: Wetzel & Partner Ingenieurgesellschaft GmbH

Wasseraufbereitungsanlagen• Hamburg, Deutschland

Endkunde: Hamburg Wasser Systemintegrator: GreyLogix (Siemens Industry Partner)

• Wien-Mauer, Österreich Endkunde: Wiener Wasserwerke Systemintegrator: Siemens

• Vörde Löhnen, Deutschland Endkunde: Wasserwerke Dinslaken GmbH Systemintegrator: Siemens

Wasseraufbereitungsanlagen• Stadt Luxemburg, Luxemburg

Endkunde: Stadt Luxemburg Systemintegrator: Alpha Umwelttechnik

• Adelsdorf, Deutschland Endkunde: Gemeinde Adelsdorf Systemintegrator: Hemos AG (Siemens Solution Partner)

• Bad Salzuflen, Deutschland Endkunde: Stadt Bad Salzuflen Systemintegrator: GreyLogix Aqua (Siemens Industry Partner)

• Wien, Österreich Endkunde: Entsorgungsbetriebe Simmering GmbH (EbS) Systemintegrator: Cegelec Anlagen- und Automatisierungs-technik GmbH & Co. KG

• Steinhof Braunschweig, Deutschland Endkunde: Abwasserverband Braunschweig Systemintegrator: GreyLogix Automation (Siemens Industry Partner)

• Peine, Deutschland Endkunde: Stadt Peine Systemintegrator: BN Automation (Siemens Industry Partner)

• Lobau, Österreich Endkunde: Wiener Wasserwerke Systemintegrator: Siemens

• Coomera, Australien Endkunde: Gold Coast Water Systemintegrator: Water Alliance (United Group Ltd. gemeinsam mit Gold Coast Water)

Mehr Referenzen finden Sie unter: www.siemens.de/wasser/referenzen

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Page 40: Nachhaltige Automatisierungs lösungen für unsere wichtigste

Die Informationen in dieser Broschüre enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern kön-nen. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.

Alle Erzeugnisbezeichnungen können Marken oder Erzeugnisnamen der Siemens AG oder anderer, zuliefernder Unternehmen sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Herausgeber und Copyright © 2013: Siemens AG Industry Sector Water Industry Postfach 4848 90026 Nürnberg Deutschland

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