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NA-Kurs Eisenstadt 26.4.2012

ErtrinkenErtrinken und und UnterkühluUnterkühlungng

Notarztkurs 2012 Eisenstadt

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„„Ersticken unter Ersticken unter Wasser“Wasser“

1) Willkürliches Atemanhalten unter Wasser(dabei wird viel Wasser verschluckt)

2) Laryngospasmus Hypoxie, Krämpfe3) Eindringen von Wasser

Hypoxie ↑ Bradykardie Asystolie

Wer schreit/winkt hat anderes Problem! Senkrecht im Wasser, Kopf nach hinten

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Tod durch ErtrinkenTod durch Ertrinken

EUEU mind. 20.000/a durch Badeunfälle mind. 20.000/a durch Badeunfälle CHCH 43 (3 Kinder)43 (3 Kinder) DD 438 (18 Kinder) 438 (18 Kinder) AA ~80 (8 Kinder) ~80 (8 Kinder)

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Überleben nur möglich wenn Laienreanimation

und/oder Unterkühlung

8 Kinder † 8 Kinder † (2/3 unter 5a)(2/3 unter 5a)4x so viele überleben mit 4x so viele überleben mit DefizitDefizit

Foto © Christophorus 11

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Wasser zieht Kinder Wasser zieht Kinder magisch anmagisch an 10cm Wasser reichen:

TOTSTELL- (Tauch-) Reflex bis 3a

KINDERERTRINKENLEISE

90% 5min 90% 5min unbeaufsichtigtunbeaufsichtigt in Umkreis von < 10m in Umkreis von < 10m

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BegriffeBegriffe

Immersion = „Eintauchen“ Submersion =„Untertauchen“

„Beinahe-Ertrinken“ „nasses“ oder „trockenes“ Ertrinken

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BLS nach ILCOR 2010BLS nach ILCOR 2010 Rettung aus dem Wasser Initial 5 Atemspenden (im Wasser) 10-15x in 1min (Schwimmkörper)

Fortsetzen wenn < 5min bis zum Land1x wiederholen wenn > 5min vom Land

HDM sobald Festes unter Körper CPR immer mit Beatmung Erbrechen/Aspiration häufig HWS-Verletzung nur nach Sprung zu erwarten

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ALSALS Lungenödem akut Frühzeitige Intubation

Alternativen eingeschränkt: Atemwegsdruck↑ weil Compliance↓

PEEP erst nach ROSC Abkühlung (primär – sekundär):

< 30° max. 3x defibrillieren, keine Medikam. Beenden

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Nach Ertrinkungsunfall:Nach Ertrinkungsunfall: Lungenversagen droht

(zumindest Pneumonie) Daher 24h Hospitalisation

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LungenschädigungLungenschädigung Auswaschen des Surfactant Kollaps der Alveolen intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt Egal ob Salz- oder Süßwasser

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Sturz in kaltes Wasser Sturz in kaltes Wasser (Immersion)(Immersion)Unterkühlung Wasser leitet Wärme 25x

besser als Luft

20° 6 - 40h

10° 1 - 3h

0° 30min

Ist NICHT Haupttodesursache! In CAN 60% der Todesfälle

innerhalb 15minIn GB 55% der Todesfälle

< 3m von Ufer/Boot

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Wasser ≤ 15°Wasser ≤ 15°

2. Schwimmversagen muskulär, neural

1. Kälteschock: Eintauchreflex: Tiefes Einatmen Hyperventilation, Luftanhalten reduziert Panik, Störung der Koordination Mund und Nase nicht mehr über Wasser Aspiration von Wasser Massiver RR- und HF-Anstieg bis Herzinfarkt/VF

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UnterkühlungUnterkühlung

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UrsachenUrsachen

Bei Erwachs: Alkohol/Drogen/PsycheBei Kindern: Ertrinken

Verletzung Tödliche Trias mit Koagulopathie u. Azidose

Kaltwasser Lawine (OP in Narkose)

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Akzidentelle Akzidentelle HypothermieHypothermie Umgebung:Temperatur, Wind, Nässe, Dauer

Mensch:AZ, Erkrankungen, Kleidung, Training

-18°-4°Sturm 65km/h

-15°0°Stark 35km/h

-9°+4°Leicht 15kmh

0°+10°Windstille

Windchill

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AbkühlungAbkühlung Schale – Kern

(Zentralisation)

Myokard: VF ab 34-32°C Kältediurese bis Oligurie Azidose, Gerinnung ↓ Zellschaden – Kalium ↑ Multiorganversagen

CAVE: Bewegung!

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Protektive WirkungProtektive Wirkung

No one is dead before warm and dead (Gregory 1972)

ABER: Die Abkühlung muss schneller als die

Hypoxie sein!

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Hypothermie < 35°CHypothermie < 35°C Stadium I – Erregung: Ansprechbar

KKT bis 32°; KältezitternMortalität nicht erhöht

Stadium II – Erschöpfung: SomnolentKKT bis 28°; Hypotonie, Bradykardie

Stadium III – Lähmung: BewusstlosKKT < 28° Mortalität 50-80%

Stadium IV: Kein Kreislauf

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TemperaturmessungTemperaturmessung Kerntemperatur

A.pulmonalis 36,5-37,5°C ~ Ösophagus (Rektum, Blase) Tympanon unzuverlässig? Axilla, Haut

Präklinisch sichere Kriterien: Wach = Hypothermie Stadium I Bewusstlos = Intubation > Ösoph.Temperatur

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Türen schliessen!

Bewegung vermeidenImmobilisation in der Horizontalen CAVE Bergungstod

Allgemeine Allgemeine MassnahmenMassnahmen

Schutz vor weiterem WärmeverlustKälte/Wind (Nässe)Kopf + Nacken!!Durchzug!!

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AnsprechbarAnsprechbar

Haut fühlen, Ohrtemp. ≥ 32°C St.I Erwärmung („extern“)

durch Isolierung (0,5°/h)Raumtemperatur

Heisse Getränke („intern“) KEIN Alkohol

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SomnolentSomnolent Ohrtemp. < 32° St.II Immobilisieren + isolieren Erwärmen („aktiv extern“):

Warme Infusionen: 1 Liter mit 37°C bei Raumtemp.:Nach 15min nur mehr 32°C !!

Warmluft Erst im KH

(el. Wärmedecke)

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Chemische Chemische WärmepackungWärmepackung An Luft in 10min bis 40°C

Hält 6 – 8 Stunden Isolierung notwendig:

wind- und wasserdicht, saugfähig

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BewusstlosBewusstlos Intubation

CAVE: Propofol 30% höhere Plasmakonzentration

Ösophagus-Sonde: < 28° St.III

KL stabil: „aktiv extern“ 1-2,5°/hWärmepackung/Warmluft CAVE: Afterdrop

Instabil: KH mit Erfahrung „aktiv intern“:HF 3°/h, COOLGARD 6-8°/h 42°, ECMO

Beatmung, Infusionen; Magenspülung, Peritoneallavage

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Kein KreislaufKein Kreislauf Intubation, Ösoph.Sonde < 28° St.IV CPR

Defibrillation meist wirkungslos (3x) Keine Medikamente

Transport unter CPRKH mit HerzLungenMaschine(Kalium unter 12 mmol/l)

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LawineLawineTemperaturabnahme

3 – 8°/hTod nur 5% Hypothermie

(Chancen viel geringer) 15% Trauma 80% Asphyxie

Nur in 10% Lebendbergungen

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Tot wenn keine Atmung + tödliche Verletzungen

oder+ < 32° / > 35min + keine Atemhöhle + Asystolie

Sonst CPR bis zur HLM (wenn Kalium <12)

IKAR 2000 IKAR 2000

„More are dead before warm and dead“

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... danke für ... danke für die die AufmerksamkAufmerksamkeit !eit !

www.notarzt-oberwart.com