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VON DEN OPFERN DER TAUSEND SONNEN Das unabhängige Magazin zum 26. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 4. Mai 2016 Nr. 2 Wie lebt es sich als junges Mädchen im Rollstuhl in Russland? LENAS KLASSE Skrupellose Reporter unter- wegs in den Krisenregionen der Welt. THANK YOU FOR BOMBING Hiroshima und Nagasaki und die Macht des Atoms in Japan

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Page 1: N r . 2 4 . M a i 2 0 1 6 VON DEN OPFERN DER TAUSEND SONNEN

VON DEN OPFERN DER

TAUSEND SONNEN

Das unabhängige Magazin zum26. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern

4. Mai 2016 Nr. 2

Wie lebt es sich als junges Mädchen im Rollstuhl in Russland?

LENAS KLASSESkrupellose Reporter unter-wegs in den Krisenregionen der Welt.

THANK YOU FOR BOMBING

Hiroshima und Nagasaki und die Macht des Atoms in Japan

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Volles Haus für WillyEröffnungsveranstaltung

Echtheit vs. Klischeebombe Hommage » Frei nach Plan «

„My name is boss“Dokumentarfilm » Girls don‘t fly «

Plutonium unter SpannungDokumentarfilm » Als die Sonne vom Himmel fiel «

Kurzfilme» Jungwild « & » Spoon «

Kurzfilme» A Sense of Warmth « & » Sweet night «

Journalismus mit DoppelmoralSpielfilm » Thank you for Bombing «

Wir sind die Diffusen Spielfilm » Das Leben ist nichts für Feiglinge «

„Ich bin ein Parchimer“Dokumentarfilm » Parchim International «

Unter fahrenden ZügenFocus Baltic Sea » Lenas Klasse «

Zwischen Wahrheit und LügeGedreht in MV » Usedom-Krimi – Engelmacher «

(Super) Mario und die PilzeGastland Belgien » Paradise Trips «

Programmvorschaufür Mittwoch, den 4. Mai 2015

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IMPRESSUM

HerausgeberJugendmedienverbandMecklenburg-Vorpommern e.V.Friedrichstraße 23 18057 Rostock

ChefredaktionLore Bellmann,Marie-Luise Kutzer (V.i.S.d.P.)

RedaktionMarie-Luise Kutzer × Lena Lukow Lore Bellmann × Daniel FockeSophie Wenkel × Kevin SellMarian Fritz × Gerolf VentAnton Hingst × Linn Kreutschmann

OrganisationLore Bellmann

LayoutDaniel Focke, Gerolf Vent

Kontakt JugendgästeetagePfaffenstraße 4 × 19055 Schwerin0176 - 649 094 54 [email protected]/filmab

DruckDruckerei ConellBremsweg 18 × 19057 Schwerin

Auflage500 Exemplare

Gefördert durchPresseclub MV

Besonderen Dank anMax-Peter Heyne

TitelfotoFilmladen Lotus Film

FILMAB.JMMV.DE

INHALT

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EDITORIAL

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Tag 2 bei filmab! – ein Kriminalfilm

DER KUNSTRAUBMehrere Personen anwesend.

Eine Textnachricht erscheint zeitgleich auf allen Smartphones:Wir treffen uns um 12:50 Uhr im Flur und holen das Metall aus dem Rathaus.Personen lesen die Nachricht und verhalten sich weiter auffällig unauffällig.

Schnitt, Zoom auf Uhr: Zehn vor Eins. Mehrere Personen versammeln sich im Flur des Headquarters.

LORE: Alle da? Los geht’s zum Rathaus! Marie, zu Daniel gewandt: Kommst du mit? DANIEL: Nee... ich muss noch … ähm, layouten… [ Verdächtige Stille ]

Schnitt, Kamera folgt der Gruppe durch Schwerin auf dem Weg ins Rathaus, mehrere Treppen hinauf, bis unter das Dach.

LORE: Unser Informant hat uns hierher gelotst. Da sind sie! Die nehmen wir mit.SOPHIE: Okay! Alle? Die sind schwer und unhandlich...KEVIN: Kein Problem, ich trage gleich zwei.

Die Gruppe ergreift die metallenen Gegenstände und beginnt den Abtransport des wertvollen Guts. Vorbei an den Passanten, die zwar neugierig schauen,

aber gar nicht genau wissen, was hier passiert.

LENA: Zum Glück müssen wir nicht weit mit unserer Ware laufen.MARIAN: Stimmt, das Capitol ist schon in Sichtweite.

Am Capitol angelangt, beginnt die Gruppe sofort mit der Entladung des vermeintli-chen Diebesguts. Anton fixiert eines der transportieren Metallelemente mit

geschickten Fingern mit Drahtseil am vereinbarten Ort. Die Gruppe trennt sich in verschiedene Richtungen.

FADE OUT

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Zweifellos sitzen wir in einem Kinosaal. Es ist die Auftakt-veranstaltung des 26. Film-kunstfest M-V in Schwerin und bevor sich die Bilder auf der Leinwand in Bewegung setzen werden, stimmen Band, Orga-nisator_innen, Politiker_innen und Juror_innen das Publikum auf die kommenden Tage ein.

Die Band „Northern Lights“ eröffnet die Veranstaltung, unterbricht und beendet sie. Dazwischen: Volker Kufahl, künstlerischer Festivalleiter, stellt den Eröffnungsfilm vor – den Dokumentarfilm „Rabbi Wolff“. In den kommenden Ta-gen werden 131 Filme aus 24 Ländern zu sehen sein, darun-ter Polen und Belgien als Gast-länder. Kultusminister Mathias Brodkorb und Landtagspräsi-dentin Sylvia Bretschneider be-grüßen, begrüßen, begrüßen, stellen die Juror_innen genau-er vor und verleihen schließ-lich einen ersten von vielen

weiteren Preisen, den Vielfalts-preis. Bevor es losgeht, betritt der „Star des Abends“ die Büh-ne, William Wolff, um dessen Lebensgeschichte es im Film geht. Beschäftigt, wie er ist, geht es für ihn von einer Ver-anstaltung zur nächsten. Doch er lässt es sich nicht nehmen, das Publikum einmal persön-lich zu begrüßen, bevor sich alle Blicke auf die Leinwand richten, die „Northern Lights“ einen letzten Song spielen und dann, dann kann es losgehen, das 26. Filmkunstfest in Meck-lenburg-Vorpommern!

VOLLES HAUS FÜR WILLY

F I L M K U S T F E S T M V

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ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG LINN KREUTSCHMANN

Wenn der Vorhang fällt; wenn hunderte Menschen gespannt Richtung Lein-wand starren; wenn das Licht ausgeht, dann ist ei-gentlich klar, wo man sich befindet ...

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Iris (Corinna Harfouch ) ist die älteste dreier Schwestern. Eine sehr ernste, vernünftige, kalte Person. Anne (Dagmar Man-zel) ist die Rockröhre, ein Frei-geist wie er im Buche steht, mit wilder Frisur, alternativen Kla-motten und einer unglaublich freien, ansteckenden Ausstrah-lung. Marianne (Kirsten Block) ist die jüngste Schwester und wird dem Kleine-Schwestern-Klischee mit ihrer sanften, na-iven, liebevollen, verträumten Art total gerecht. Die drei pla-nen gemeinsam für ihre Mutter Silvia (Christine Schorn) eine große Geburtstagsparty und während Iris darauf bedacht ist, alles richtig und nach Plan zu machen, haut Anne in ih-rem Freidenken alles wieder über den Haufen. Sie mischt das Familiengeschehen und die festgetretenen Rollen kräf-tig auf, sodass sich am Ende jeder wieder über sich selbst Gedanken macht und das eige-ne Handeln hinterfragt.

Am Anfang dachte ich: Bei so klischeebesetzten Charakte-ren kann das kein guter Film

werden. Doch bei all diesem schon erahnten Geschehen schafft es die Dramakomödie, mir die Persönlichkeiten nä-her zu bringen und sie lieben zu lernen. Wenig Spannung, viel Gerede um nichts und einige sinnlose Szenen brin-gen mich immer wieder zum Zweifeln, ob ich den Streifen nun mag oder nicht. Jedoch das lebensnahe Schauspiel und die Echtheit, die rüber kommt, überzeugen. Jede Rolle hatte Momente, in denen ich mich mit ihr identifizieren konnte, sie sehr ins Herz geschlossen

habe und auf der anderen Sei-te wieder Darbietungen zum An-den-Kopf-Fassen. Positiv in Erinnerung bleiben die leichten Tangorhythmen, die passend eingesetzt die Szenen begleiten. Die schönen Farben der Rapsfelder im Sonnenun-tergang und einem idyllischen Dorfleben runden die Sache ab. Ich fühlte mich erinnert an ausgelassene Familienabende in großer Runde. Wenn ich mal einen Wohlfühlmoment brauche, werde ich auf „Frei nach Plan“ zurückgreifen.

ECHTHEIT VS. KLISCHEEBOMBE

H O M M A G E

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» FREI NACH PLAN « LORE BELLMANN

Das Leben ist ein Schlund. Passt du nicht auf – zack bist du weg.

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Damit ist er der erste in West-afrika, der Frauen diese Chan-ce ermöglicht.

Zu Beginn der Dokumenta-tion treffen neun frisch geba-ckene Flugschülerinnen ein, die alle nur ein Ziel haben: Pilotin sein. Doch dies ist für sie gar nicht so einfach, denn zwischen ihren und Jonathans Vorstellungen klaffen Welten. Sein Ton ist rau, seine Art sa-distisch. Er drillt die Frauen wie an einer Militärakademie. Als ersten Schritt in diese Rich-tung weist er ihnen Nummern zu, keine Namen. Lydia ist das Aushängeschild der Flugschu-le. Sie ist seit ihrer Kindheit gehandicapt, doch Jonathan will ihr, ebenso wie den ande-ren, eine Chance geben. Der Traum vom Fliegen scheint für alle nah.

Die 89 Minuten Dokumen-tarfilm geben uns einen Ein-blick in die seit der Koloni-alzeit bestehenden sozialen

Konstrukte und Hierarchien. Das Leben und die Gefühlswelt der Frauen werden klar dar-gestellt, sodass Mitgefühl und Empathie aufkommen. Dies geschieht durch eine Kamera, die nicht eingreift oder wertet, sondern die Szenerien simpel festhält. An dieser Stelle kann man die Filmemacherin Moni-ka Grassl nur loben. Sie schafft eine Atmosphäre, die ein rich-tiges Emotions-Potpourri im Betrachter entstehen lässt.

Der Ton trägt dazu einen

wichtigen Teil bei. Der Ver-zicht auf eine Off-Stimme lässt die Szenen direkt und authen-tisch wirken. Musik wird als Stilmittel sehr dezent, dafür aber an den richtigen Stellen eingesetzt.

Meine Erwartungen an den Film wurden übertroffen. Das Ende ist ebenso überraschend wie der Titel, welcher nicht passender hätte gewählt wer-den können.

„MY NAME IS BOSS“

D O K U M E N T A R F I L M W E T T B E W E R B

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» GIRLS DON‘T FLY « MARIAN W. FRITZ

Ghana. Wir befinden uns auf einem kleinen Flug-platz. Engländer Jonathan ist hier Besitzer einer Flug-schule. Diese eröffnete er nur für Frauen, um sie zu Pilotinnen auszubilden

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„Als die Sonne vom Himmel fiel“ ist ein Dokumentarfilm mit Kiyomi und Shigeru Doi. Kiyomi ist Shigerus Enkelin und auf der Suche nach Fakten um die Abwürfe der Atom-bomben über Hi-roshima und Nagasaki. Ihr Großvater war Arzt und verendete

an den Spätfolgen der Strah-lung. Um herauszufinden, wie dies zu Stande kommen konnte, reist sie durch Japan und befragt Ärtze, Kranken-schwestern und Überlebende zu dem Vorfall. Die Menschen erzählen aus erster Hand, wie weit durch die politische Ver-strickung die Menschenrechte der Zivilisten ignoriert wurden und aktuell noch immer wer-

den. Die Story findet ihren Fortlauf in der

Atomkatastrophe von Fukushima und stellt

die machthaberischen Beziehungen der Po-

litik zum Jahr 1945 her.Die Zitate der Dokumenta-

tion wurden nicht einfach frei übersetzt, sondern sinngemäß in Untertiteln wiedergegeben. Diese laufen fortwährend in einer sehr angenehmen Ge-schwindigkeit, sodass es kein Problem darstellt, dem Text zu folgen. Präzise funktioniert die Wortwahl der Beiträge mit der Musik. Stimmung und At-mosphäre übermannt den Be-trachter. Der Sound ist dyna-misch, wegweisend und ruhig. Auf diesem Weg ist es möglich, sich seine eigenen Gedanken zum Thema zu machen, ohne den Faden zu verlieren. Die thematischen Übergänge schleppen sich ein wenig da-

PLUTONIUM UNTER SPANNUNG

D O K U M E N T A R F I L M W E T T B E W E R B

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» ALS DIE SONNE VOM HIMMEL FIEL «

ANTONHINGST

„Ich war überzeugt, dass der Krieg gut war, aber dann wurde die Atom-bombe abgeworfen.“ „Die Menschen klagen nicht, sie gehen damit um.“

hin, doch die Résumés, die am Ende gezogen werden, lassen dies schnell vergessen.

Durch das gut gewählte Bildmaterial und die Insze-nierungen der persönlichen Erfahrungen greift die Doku tief. Ein Einblick in die Ka-tastrophen der Welt, deren Ausmaße ungeheuerlich sind. Gerade weil der Fokus nicht die Risiken der Kernenergie präferiert, ist der Film sehr zu empfehlen.

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Mit Flinten ist es wie mit Whisky, Frauen und Un-terhosen: Was ich mag, mag jemand anderem nicht sonderlich passen. – Alte Jagdweisheit

Der Ruhe suchende Berufsjä-ger Robert (gespielt von Erwin Steinhauer) will zusammen mit seinem Sohn Michael (gespielt von Thomas Schubert) auf die

Jagd gehen. Nur widerwillig fährt Michael, der von der letzten Disco-Nacht gezeichnet ist, mit auf dem Hochsitz. Dort nimmt der bestehende Vater-Sohn-Konflikt seinen Lauf. Der österreichische Regisseur Bernhard Wenger inszeniert in seinem 16-minütigen Kurz-film „Jungwild“ eine familiäre Grundsatzdiskussion über die berufliche Zukunft. Die span-

nenden Charaktere mit ihrem Dialekt begegnen sich in einer idyllischen Natur. Nur das Fla-ckern im Bild stört.

ABER SAUF NED ZU VÜ!

K U R Z F I L M W E T T B E W E R B

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» JUNGWILD « KEVIN SELL

„She broke several things on my head. The spatu-la was missing a part but still used for cooking for years.“

Im vierminütigen Animati-onsfilm von Markus Kempken werden Erinnerungen einer Kindheit erzählt und illustriert – ein Schritt in Richtung Ver-arbeitung. Im erwachsenen Al-ter erzählt er aus dem Off von dem Verhältnis zu seiner Mut-ter. Anderen gegenüber stets freundlich und fröhlich, zeigt sie mit den Kindern allein zu

Haus ein ganz anderes Gesicht. Besonders der Sohn ist regel-mäßig Opfer der häuslichen Gewalt. Hölzerne Löffel oder Bügel nutzt sie, um auf ihn einzuschlagen. Selbst die we-

nig detaillierte Zeichentrick-animation im Bleistiftstil stellt die Grausamkeit in aller Deut-lichkeit dar, dass man sich fast nicht traut, länger hinzusehen.

GRAUE KINDHEITSBEWÄLTIGUNG

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» SPOON « MARIE-LUISE KUTZER

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„A Sense of Warmth“ ist die Erzählung einer Frau, die von Strukturen der modernen Gesellschaft kaputt gespielt scheint. Ihren Kummer proji-

ziert sie daher mit Hass auf die Menschen in ihrer Umgebung und sieht als einzige Lösung die Ferne.

Die Aufmachung des Films ist schlicht in schwarz/weiß mit Untertiteln gehalten. Es gibt keine Musik.

Hintergrundgeräusche und die ruhige Stimme der Prota-gonistin bestimmen die Atmo-sphäre.

Mir gefällt der Film, da ihre Unruhe wohl noch nicht be-siegt ist.

BURNOUT PARADISE

K U R Z F I L M W E T T B E W E R B

» A SENSE OF WARMTH « ANTON HINGST

Eine Insel im Meer, in Ruhe und Zufriedenheit. Abseits der Zivilisation und ihren Zivilisierten. Das scheint das Richtige zu sein.

Die achtjährige Alice (gespielt von Alice Barbezat) und ihr fünfjähriger Bruder Lucas (An-thony Bubloz) besuchen ihren im Sterben liegenden Großva-ter. Die Reaktion der Erwach-senen verstört sie. Kurzer Hand haben die Kinder beschlossen, sich auf eine spannende Rei-se zu ihrem Opa zu bege-

ben. Der sechsminütige Kurz-film „Sweet Night“ von dem schweizerischen Regisseur Frédéric Recrosio beschreibt den Umgang mit dem Tod aus der Perspektive der Kinder.

Ein mitreißendes Thema wird umrahmt mit stimmungsvol-ler Musik. Fragwürdig bleibt die abgeklärte Gefühlslage der Protagonisten.

GEBT DEN KINDER DAS KOMMANDO

„Das kostbarste Vermächt-nis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückge-lassen hat.“

(Vinzenz Erath)

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» SWEET NIGHT « KEVIN SELL

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Ein Krieg steht in Afghanistan kurz bevor. Zwei amerikani-sche Soldaten sollen angeblich mehrere Exemplare des Korans verbrannt haben. In Kabul ver-sammeln sich Reportageteams aus aller Welt.

Ewald (Erwin Steinhauer), ein kurz vor der Rente stehen-der Auslandskorrespondent, wird schon am Flughafen in Wien mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Lana (Manon Kahle), eine junge, ambitio-nierte Journalistin, würde al-les geben, um erfolgreich und ernst genommen zu werden. Cal (Raphael von Bargen),

schon eine Größe der Krisen-reportage, ist unzufrieden mit der Einengung, die er erfährt, und testet seine Grenzen etwas zu weit aus.

Für den Film sprach Barbara Eder (Regie) in Krisengebieten mit Reporterinnen und Repor-tern, um deren Emotionen zu verstehen. Ursprünglich plante sie einen Film mit diesen Men-schen, aber schnell wurde ihr klar, dass dies nicht nur deren berufliche Karriere gefährden könnte. Deshalb entschied sie sich für Schauspieler – aber gegen ein festes Drehbuch. Die Details entwickelten sich erst bei den Proben und Dreh-arbeiten, was man dem Film überhaupt nicht anmerkt. Schonungslos werden die Ge-schichten erzählt, brutal und

ekelerregend. Absurd, als eine Bombe inmitten von Kabul explodiert, ruft ein Journalist freudestrahlend: „It‘s happe-ning now! The war ist starting, come on!“

Der Film löst in mir Ver-zweiflung aus. Wenn diese Geschichte auf realen Unter-haltungen beruht, kann es dann auch nur ein Kunstgriff sein oder sind Journalisten in Kriegsgebieten tatsächlich so karrierefixiert, dass es sie nicht interessiert, dass ihr Beitrag einen Krieg auslösen könnte? Und kann es wirklich sein, dass sie sogar dankbar für die Toten und die eigene emotio-nale Verstümmlung sind, wenn nur eine gute Story dabei he-rausspringt – „Thank you for bombing“ eben?

JOURNALISMUS MIT DOPPELMORAL

S P I E L F I L M W E T T B E W E R B

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» THANK YOU FOR BOMBING « LENA LUKOW

Aus manchen Menschen bringt die Abwesenheit von Krieg das Schlimmste hervor.

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Tief einatmen, zuerst der Plot, das gehört sich so: Zwei de-primierte Akademiker, ein Postdoktorand und seine Ex, die nicht mehr studieren will, machen sich auf nach Nord-deutschland, wo vor einem heruntergekommenen Städt-chen das Wattenmeer spinnt. Irgendwie Akte X, mysteriös: Seit 1994 herrscht dort Dau-erebbe, das Wasser bleibt weg und hat die Kinder des Ortes gleich mitgenommen. Diese Rätsel wollen die Protago-nisten lösen, sonst scheint es niemanden mehr zu interes-sieren. Es folgt eine thema-

tisch nette Hommage an „In-terstellar“ - ohne irgendeinen Plotsinn. Nach Geplänkel mit traurigen Eltern und metha-phernschweren Wattwandern endlich: die infantile Haupt-figur hat auch keinen Bock mehr.Warum meine Atemübung zu Beginn? Man merkt es mir vielleicht noch an, aber ich war geneigt, meinen Frust trotz Welpenschutz über die-sen Abschlussfilm von Sebas-tian Hilger in wortgegossenen Spott, Verriss und Zynismus zu ersaufen. Mehr als geneigt – die Redaktion hat unter meinen Schimpftiraden ge-litten. Meine Wut fokussier-te sich dabei immer mehr auf den Regisseur. Er hatte alle Möglichkeiten: talentier-te Schauspieler, eine fähige Drehbuchautorin – sogar als

Lebenspartnerin – und einen Kamerachef, der mit seinen Bildern noch viel rettet. So-wie massig transzendente Kulissen und Wattschlamm-Greenscreen – besser geht’s nicht, alles da! Aber nein… Ich schaute mir im Netz alle Interviews von dem Mann an, wollte wissen, was denn schief ging. Hörte seinen „Generati-on Y“-Erklärungsversuch des Plots: Innere Leere nach der Ausbildung. Watt gleich Lee-re, ja, verstanden – geschenkt. Lag es am Ende an einem Regisseur-Drehbuchautorin-Scriptdisput? Oder hat die Abschlussfeier der Diploman-den oder die Schlammeinöde dort oben die Wahrnehmung für eine tragende Geschichte und rettende Postproduktion geraubt? Bitte, lasst es das Watt sein.

WIR SIND DIE DIFFUSEN

S P I E L F I L M W E T T B E W E R B

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» WIR SIND DIE FLUT « DANIEL FOCKE

An der Nordseeküste lockt die leere Weite: Es ver-schwindet das Meer und mit ihm die Kinder eines kleinen Ortes. Am Ende holt es die Filmemacher.

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Parchim zählt 18.000 Einwoh-ner und liegt mitten in Europa. Der Wirtschaftsstandort Meck-lenburg-Vorpommern zählt zu den am schnellsten wachsen-

den Regionen in Deutschland. Ressourcen sind reichlich vor-handen, sowohl Land als auch Wasser. So sieht das zumindest der chinesische Investor Jona-than Pang. Er kaufte 2007 den ehemaligen Militärflughafen in Parchim für 30 Millionen Euro. Hier soll in naher Zu-kunft Parchim Airport City entstehen und damit ein neuer Umschlagpunkt zwischen Eu-ropa, China und Afrika.

Stefan Eberlein und Manuel

Fenn hatten Schwierigkeiten, 90 Minuten dieser Dokumen-tation zu füllen. Von ihrem eigentlichen Thema wichen sie schließlich ab und die letzte Stunde des Films zieht sich un-erträglich in die Länge. Schuld daran scheinen nicht die Re-gisseure zu tragen, sondern das echte Leben. Die Doku wurde in einem Zeitraum von sieben Jahren gedreht. Dafür wird erstaunlich wenig Inhalt transportiert. 30 Minuten wä-ren vollkommen ausreichend gewesen, um alles Relevante wiederzugeben. Es gibt nahe-zu keine Spannung und eine aufbauende Handlung fehlt bis zum Schluss.

Gelungen ist den beiden Fil-memachern hingegen das Por-trät des Investors. Sie schafften es sogar, intime Momente sei-nes Lebens festzuhalten.

Leider wird die Dokumenta-tion dadurch nicht aufgewer-tet, da der Protagonist genauso langweilig ist, wie sein Flug-hafen. Die einzige Regung, die der Film in uns hervorruft, ist nach Parchim zu fahren, um uns von der Wahrheit zu über-zeugen.

„ICH BIN EIN PARCHIMER“

D O K U M E N T A R F I L M W E T T B E W E R B

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» PARCHIM INTERNATIONAL «

ANTON HINGSTMARIAN W. FRITZ

Diplomatisch, wie ein echter Geschäftsmann steht Jonathan Pang sei-nen neuen Mitarbeitern gegenüber: Ein kleiner Mann, der Großes zwi-schen Hamburg und Ber-lin vollbringen will.

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Die 16-jährige lacht viel, hängt mit ihren Freunden rum, ver-liebt sich und findet ihre Leh-rerinnen doof. Aber Lena (Ma-ria Poezhaeva) sitzt aufgrund einer Muskelerkrankung im Rollstuhl. Sechs Jahre lang wurde sie Zuhause unterrich-tet, dann darf sie wieder zur Schule – in eine Sonderklasse. Ihre Mitschüler integrieren sie sofort, sie ist befreit von ihrer Einsamkeit und außerdem ver-liebt sie sich in Anton (Filipp Avdeyev). Der Korridor für die körperlich und geistig behin-derten Jugendlichen ist zwar mit einem Gitter von dem der

anderen getrennt und Lena fühlt sich im Unterricht unter-fordert, aber sie scheint glück-lich. Doch dann ändert sich al-les. Die anderen scheinen sich an der Beziehung zwischen ihr und Anton zu stören.

„Lenas Klasse“ ist ein un-glaublich frustrierender Film. Die Ungerechtigkeit des Schul-system ist gerade noch zu er-tragen. Aber als die Mitschüler sich gegen Lena verschwören, sie vollkommen ohnmächtig ist und nichts zu tun weiß, überkommt mich ebenfalls ein Gefühl der Hilflosigkeit. Die Schule wirkt wie ein Gefäng-nis. Die Stadt hat nichts zu bieten außer mehreren Glei-sen, auf denen ständig Güter-

züge fahren. Damit schafft der Regisseur Iwan I. Twerdowski zu gleichen Teilen ein erschüt-terndes, aber auch authentisch wirkendes Set-Up. Die teilwei-se beeindruckende Improvi-sation der Schauspieler trägt sicherlich auch dazu bei; im Drehbuch wurden keine Texte vorgegeben.

„Lenas Klasse“ zeigt be-eindruckend die Welt einer jungen Rollstuhlfahrerin in Russland. Der Schockmoment kurz vor Ende lenkt allerdings von der Message total ab, so dass zumindest bei mir nur noch bodenlose Erschütterung bleibt.

UNTER FAHRENDEN ZÜGEN

F O C U S B A L T I C S E A

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» LENAS KLASSE « LENA LUKOW

Eigentlich ist Lena so wie alle anderen.

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Wieder im Hellen überquert ein Taxi die Brücke nach Use-dom. Darin sitzt Julia Thiel (Lisa-Maria Potthoff), die in ihrem ersten Fall als Kommis-sarin nach einer Reha mit dem Fall einer verschwundenen polnischen Hotelangestellten beauftragt wird. Kurze Zeit später findet man die Lei-che einer Gynäkologin. Auch Julias Mutter, Karin Lossow (Katrin Sass), gerät unter Ver-dacht. Julia muss sich nicht nur mit den beiden mysteriö-sen Fällen, sondern auch mit familiären Konflikten und Be-ziehungen auseinandersetzen.Der Film besticht dabei nicht nur durch die Herausforde-rungen, denen sich Julia aus-gesetzt sieht. Ganz nebenbei werden die Folgen ihres eige-nen Unfalls herausgearbeitet, mit denen sie noch lange zu kämpfen hat. Im Gegensatz zu anderen Charakteren, die zwar ebenso wichtig sind, je-doch kaum näher beleuchtet

werden, wird Julias starke Persönlichkeit herausgearbei-tet. Gelegentlich fehlt hier ein differenzierter Blick auf die Authentizität der Handlungs-motive sämtlicher Personen – und es stellt sich die Frage, wovon die eigenen Handlun-gen eigentlich beeinflusst und gelenkt werden.Positiv wirkt das Deutsch-Pol-nische Verhältnis, das vor al-lem durch die geographische

Lage Usedoms eine bedeuten-de Rolle spielt: Hand in Hand arbeiten die Polizisten beider Länder zusammen und auch die Landesgrenze spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Die Mischung aus persönlichen Konflikten und der Relevanz des zentralen Handlungsortes, der Ostsee, ist herausragend gelungen.

ZWISCHEN WAHRHEIT UND LÜGE

G E D R E H T I N M V

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» USEDOM-KRIMI: ENGELMACHER « LINN KREUTSCHMANN

Das Raubtier streift die Dünen, blickt sich um, wit-tert. Aus einem Steinhaus flimmert Licht, sonst geht die Dämmerung fast in völlige Finsternis über.

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Was ich recherchiere: das Stichwort „Paradise Trips“ im Katalog des Filmkunstfestes oder in der Onlinepräsenz des Spielfilmes. Was ich erwarte: einen unbeschwert-feucht-fröhlichen Streifen über einen pensionierten Busfahrer auf einem spontanen und erleuch-tenden (Acid-)Trip. Was ich bekomme: einen fast durch-gängig grummeligen Greis zwischen vielen schönen Men-schen, zwar festgehalten in schönen Bildern, aber einem langatmigem Plot.Mario Dockers (Gene Bervo-ets) trägt einen buschigen Schnauzbart zu seiner ausge-

wachsenen Halbglatze, dazu ein kurzärmliges Hemd mit Krawatte – zwei gewagte Kombinationen. Während er im Vorgarten den metallisch-glänzenden Bus mit der Auf-schrift „Paradise Trips“ rei-nigt, bereitet seine Frau Linda Pommes, Steaks und Mayon-naise zu. Die wortkarge Stim-mung während des Essens wird durch ein Telefonklin-geln unterbrochen, worauf-hin Mario seinem vielleicht letzten Jobangebot zusagt. Er fährt mit seinem Bus eine Hor-de von Hippies nach Kroatien, wo diese ihrem exhibitionis-tischem Hedonismus frönen. Unverhoffte Begegnungen und Ereignisse werden Mario zu einem Sinneswandel brin-gen.

Raf Reyntjens „Paradise Trips“ besticht durch sphärische Ka-meraeinstellungen von sehr ästhetischen Momentaufnah-men. Nicht nur Liebhabern der elektronischen Tanzmusik wird der Soundtrack zusagen, denn zwischen den ganzen Ratatam-Ratatam-Utz-Utz-Utz-Sounds haben sich diverse Akustik-Perlen versteckt. Was dabei leider auf der Strecke bleibt, ist ein zielgerichteter Handlungsstrang. Der größ-te Teil des Filmes besteht aus kurzen Streitsequenzen, die leider weder zielführend, noch informativ oder inter-essant sind. Schade, denn die Kulisse des modernen Wood-stocks hatte so einiges zu bie-ten.

(SUPER) MARIO UND DIE PILZE

G A S T L A N D B E L G I E N

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» PARADISE TRIPS « SOPHIE WENKEL

Streit und dunkle Wolken statt Trips und Erleuch-tung im Paradies

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17:00 CAPITOL 2 » 2 Nights till Morning « von Mikko Kuparinen FIN/LIT 2015 – 84 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln» Clumsy little Acts of Tenderness « von Miia Tervo FIN 2015 – 9 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

17:15 CAPITOL 6 » Offline - Das Leben ist kein Bonuslevel « von Florian Schnell D 2016 – 87 Min. – empfohlen ab 12 Jahren (Gäste: F. Schnell, M. Jahn, M. Emde, B. Munz)

19:00 CAPITOL 1

CAPITOL 4

» Parchim International « von Stefan Eberlein D 2015 – 90 Min. (Gäste: S. Eberlein, M. Fenn, A. Fenn, M. Weihrauch, K. Lemme) » Berlin Metanoia « von Erik Schmitt D 2015 – 15 Min. » Wem gehört der Osten? « von Matthias Hoferichter D 2015 – 52 Min. (Podiumsdiskussion: H. Holter, O. Jacobs, G.-H. Kröchert)

19:15 CAPITOL 3

CAPITOL 5

» Einer von uns « von Stephan Richter Ö 2015 – 86 Min. – empfohlen ab 14 Jahren

» Hannas schlafende Hunde « von Andreas Gruber D/Ö 2015 – 108 Min. (Gast: A. Gruber)

» Sweet Night « von Frédéric Recrosio CH 2015 – 6 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

19:30 CAPITOL 2

CAPITOL 6

» Als die Sonne vom Himmel fiehl « von Aya Domenig (Gast: A. Domenig) D/FIN 2015 – 78 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

» Trail & Error « von Antje Heyn D 2016 – 5 Min.» Mariupolis « von Mantas Kvedaravicius LIT/D/F/UA 2016 – 96 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

» Woods « von Ignas Meilūnas FIN 2015 – 12 Min. – ohne Dialog / Deutschlandpremiere

21:15 CAPITOL 3 » Paradise Trips « von Raf Reyntjens B/HR/NL 2015 – 90 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

» Liebe geht übers Pferd « von Francois Bierry B/F 2014 – 22 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

21:30 CAPITOL 4 » Girls don‘t fly « von Monika Grassl (Gäste: B. Cölle, S. Kulik) D/A 2016 – 89 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

» Jungwild« von Bernhard Wenger Ö 2016 – 16 Min. – Uraufführung

21:45 CAPITOL 1

CAPITOL 2

CAPITOL 6

» Wir sind die Flut « von Sebastian Hilger (Gast: S. Hilger) D 2016 – 85 Min.

» A Sense of Warmth « von Sven Johne D 2015 – 15 Min.Kurzfilmwettbewerb I – 10 Filme (mit Gästen) insgesamt 110 Min.

» The Red Spider « von Marcin Koszałka PL/CZ/SK 2015 – 90 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

» Fences « von Natalia Krawczuk PL 2015 – 7 Min. – ohne Dialog

22:00 CAPITOL 5 » Thank you for Bombing « von Barbara Eder Ö 2015 – 100 Min. – Originalversion mit dt. Untertiteln

» Spoon « von Markus Kempken D 2016 – 4 Min. – Originalversionmit dt. Untertiteln

PROGRAMM AM MITTWOCH

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