musterhygieneplan für kindertagesstätten · musterhygieneplan für kindertagesstätten - teil i:...

31
Musterhygieneplan für Kindertagesstätten Teil I: Infektionsschutz

Upload: others

Post on 27-Oct-2019

8 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten

Teil I Infektionsschutz

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten

Teil I Infektionsschutz

Autorin Dr Kirsten Raithel

Impressum

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg im Regierungspraumlsidium Stuttgart Nordbahnhofstraszlige 135 middot 70191 Stuttgart Tel 0711 904-35000 middot abteilung9rpsbwlde wwwrp-stuttgartde middot wwwgesundheitsamt-bwde 3 neu uumlberarbeitete Auflage April 2010

Bildnachweis copy Monika Adamczyk - Fotoliacom Wir danken den Gesundheitsaumlmtern des Oumlffentlichen Gesundheitsdienstes (OumlGD) Baden-Wuumlrttemberg fuumlr ihre fachlichen Anregungen

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Inhaltsverzeichnis

5 Einleitung

6 Rechtsgrundlagen

7 Aufbau eines Hygieneplans

9 Hygienerelevante Bereiche

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist 9

10 Haumlndehygiene

11 Maszlignahmen bei Infektionen

11 Kleiderablage

11 Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

11 Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

12 Spielsachen und Spielgeraumlte

12 KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

13 Abfallentsorgung

14 Impfprophylaxe

14 Zahnprophylaxe

14 Bettwaumlsche

15 Tierhaltung

15 Spielsand

16 Wasserspiel und Erlebnisbereiche

17 Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

18 Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

19 Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 3

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

20 Toiletten

20 SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum

21 Erste-Hilfe-Raum

22 Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche

23 Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

24 Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

25 Haumlndehygiene

26 Anhang 1

28 Anhang 2

29 Quellen

4 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01012001 muumlssen gemaumlszlig sect 36 Abs 1 unter anderem auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin-dertagesstaumltten Hygieneplaumlne erstellen

Ziel eines Hygieneplans ist es die Kinder und ErzieherinnenKinderpflegerinnen vor Infektionen zu schuumltzen bzw das Infektionsrisiko zu minimieren Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatorischen und bauli-chen Gegebenheiten im einzelnen angepasst und in regelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlber-arbeitet werden In einem Hygieneplan sollten auch die Gesetze Verordnungen und Vorschriften beruumlcksichtigt werden

Hygieneplaumlne sind bereichsbezogene Arbeitsanweisungen die die jeweiligen bau-lich funktionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die moumlglichen Infekti-onsrisiken beruumlcksichtigen Im Hygieneplan sollten auch weitere Maszlignahmen der Gesundheitsfoumlrderung und -erhaltung angesprochen werden die uumlber die Infektions-hygiene hinaus zur Praumlvention auch nichtuumlbertragbarer Erkrankungen fuumlr Kinder und Personal beitragen bzw optimale Bedingungen schaffen die das Lernen beguumlnsti-gen und das Wohlbefinden auch waumlhrend eines ganztaumlgigen Aufenthaltes in der Ein-richtung ermoumlglichen (z B Innenraumlufthygiene Beleuchtung Laumlrm) In Gemeinschaftseinrichtungen ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Leiter der Einrichtung fuumlr die Sicherung der Hygiene (Anleitung und Kontrolle) verantwortlich Er kann diese Aufgabe auch delegieren z B kann er zu seiner Unterstuumltzung einen Hygienebeauftragten bzw ein Hygieneteam benennen derdas die Uumlberwachung und Aktualisierung des Hygieneplans beauftragt istsind Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den

Der Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Er muss jederzeit fuumlr Beschaumlftigte und Reinigungskraumlfte zugaumlnglich und ein-sehbar sein Der folgende Musterhygieneplan ist nur als Hilfestellung gedacht und beschreibt welche allgemeinen Maszlignahmen aus infektionsprophylaktischer Sicht eingehalten werden muumlssen Der vorliegende Musterhygieneplan ist in zwei Teile gegliedert bull Im 1 Teil werden allgemeine Grundlagen genannt die als nuumltzliche Hilfe bei der

Erstellung des individuellen Hygieneplans dienen koumlnnen bull Im 2 Teil sind beispielhaft Kurzhygieneplaumlne in Tabellenform aufgefuumlhrt Integrationskindergarten Anmerkung Bei Fragen und Problemen die bei der Betreuung von Kindern mit

Behinderungen in integrativen Kindertagesstaumltten auftreten stehen die Gesundheitsaumlmter beratend zur Seite

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 5

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 2: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten

Teil I Infektionsschutz

Autorin Dr Kirsten Raithel

Impressum

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg im Regierungspraumlsidium Stuttgart Nordbahnhofstraszlige 135 middot 70191 Stuttgart Tel 0711 904-35000 middot abteilung9rpsbwlde wwwrp-stuttgartde middot wwwgesundheitsamt-bwde 3 neu uumlberarbeitete Auflage April 2010

Bildnachweis copy Monika Adamczyk - Fotoliacom Wir danken den Gesundheitsaumlmtern des Oumlffentlichen Gesundheitsdienstes (OumlGD) Baden-Wuumlrttemberg fuumlr ihre fachlichen Anregungen

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Inhaltsverzeichnis

5 Einleitung

6 Rechtsgrundlagen

7 Aufbau eines Hygieneplans

9 Hygienerelevante Bereiche

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist 9

10 Haumlndehygiene

11 Maszlignahmen bei Infektionen

11 Kleiderablage

11 Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

11 Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

12 Spielsachen und Spielgeraumlte

12 KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

13 Abfallentsorgung

14 Impfprophylaxe

14 Zahnprophylaxe

14 Bettwaumlsche

15 Tierhaltung

15 Spielsand

16 Wasserspiel und Erlebnisbereiche

17 Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

18 Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

19 Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 3

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

20 Toiletten

20 SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum

21 Erste-Hilfe-Raum

22 Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche

23 Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

24 Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

25 Haumlndehygiene

26 Anhang 1

28 Anhang 2

29 Quellen

4 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01012001 muumlssen gemaumlszlig sect 36 Abs 1 unter anderem auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin-dertagesstaumltten Hygieneplaumlne erstellen

Ziel eines Hygieneplans ist es die Kinder und ErzieherinnenKinderpflegerinnen vor Infektionen zu schuumltzen bzw das Infektionsrisiko zu minimieren Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatorischen und bauli-chen Gegebenheiten im einzelnen angepasst und in regelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlber-arbeitet werden In einem Hygieneplan sollten auch die Gesetze Verordnungen und Vorschriften beruumlcksichtigt werden

Hygieneplaumlne sind bereichsbezogene Arbeitsanweisungen die die jeweiligen bau-lich funktionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die moumlglichen Infekti-onsrisiken beruumlcksichtigen Im Hygieneplan sollten auch weitere Maszlignahmen der Gesundheitsfoumlrderung und -erhaltung angesprochen werden die uumlber die Infektions-hygiene hinaus zur Praumlvention auch nichtuumlbertragbarer Erkrankungen fuumlr Kinder und Personal beitragen bzw optimale Bedingungen schaffen die das Lernen beguumlnsti-gen und das Wohlbefinden auch waumlhrend eines ganztaumlgigen Aufenthaltes in der Ein-richtung ermoumlglichen (z B Innenraumlufthygiene Beleuchtung Laumlrm) In Gemeinschaftseinrichtungen ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Leiter der Einrichtung fuumlr die Sicherung der Hygiene (Anleitung und Kontrolle) verantwortlich Er kann diese Aufgabe auch delegieren z B kann er zu seiner Unterstuumltzung einen Hygienebeauftragten bzw ein Hygieneteam benennen derdas die Uumlberwachung und Aktualisierung des Hygieneplans beauftragt istsind Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den

Der Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Er muss jederzeit fuumlr Beschaumlftigte und Reinigungskraumlfte zugaumlnglich und ein-sehbar sein Der folgende Musterhygieneplan ist nur als Hilfestellung gedacht und beschreibt welche allgemeinen Maszlignahmen aus infektionsprophylaktischer Sicht eingehalten werden muumlssen Der vorliegende Musterhygieneplan ist in zwei Teile gegliedert bull Im 1 Teil werden allgemeine Grundlagen genannt die als nuumltzliche Hilfe bei der

Erstellung des individuellen Hygieneplans dienen koumlnnen bull Im 2 Teil sind beispielhaft Kurzhygieneplaumlne in Tabellenform aufgefuumlhrt Integrationskindergarten Anmerkung Bei Fragen und Problemen die bei der Betreuung von Kindern mit

Behinderungen in integrativen Kindertagesstaumltten auftreten stehen die Gesundheitsaumlmter beratend zur Seite

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 5

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 3: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Impressum

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg im Regierungspraumlsidium Stuttgart Nordbahnhofstraszlige 135 middot 70191 Stuttgart Tel 0711 904-35000 middot abteilung9rpsbwlde wwwrp-stuttgartde middot wwwgesundheitsamt-bwde 3 neu uumlberarbeitete Auflage April 2010

Bildnachweis copy Monika Adamczyk - Fotoliacom Wir danken den Gesundheitsaumlmtern des Oumlffentlichen Gesundheitsdienstes (OumlGD) Baden-Wuumlrttemberg fuumlr ihre fachlichen Anregungen

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Inhaltsverzeichnis

5 Einleitung

6 Rechtsgrundlagen

7 Aufbau eines Hygieneplans

9 Hygienerelevante Bereiche

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist 9

10 Haumlndehygiene

11 Maszlignahmen bei Infektionen

11 Kleiderablage

11 Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

11 Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

12 Spielsachen und Spielgeraumlte

12 KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

13 Abfallentsorgung

14 Impfprophylaxe

14 Zahnprophylaxe

14 Bettwaumlsche

15 Tierhaltung

15 Spielsand

16 Wasserspiel und Erlebnisbereiche

17 Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

18 Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

19 Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 3

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

20 Toiletten

20 SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum

21 Erste-Hilfe-Raum

22 Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche

23 Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

24 Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

25 Haumlndehygiene

26 Anhang 1

28 Anhang 2

29 Quellen

4 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01012001 muumlssen gemaumlszlig sect 36 Abs 1 unter anderem auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin-dertagesstaumltten Hygieneplaumlne erstellen

Ziel eines Hygieneplans ist es die Kinder und ErzieherinnenKinderpflegerinnen vor Infektionen zu schuumltzen bzw das Infektionsrisiko zu minimieren Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatorischen und bauli-chen Gegebenheiten im einzelnen angepasst und in regelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlber-arbeitet werden In einem Hygieneplan sollten auch die Gesetze Verordnungen und Vorschriften beruumlcksichtigt werden

Hygieneplaumlne sind bereichsbezogene Arbeitsanweisungen die die jeweiligen bau-lich funktionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die moumlglichen Infekti-onsrisiken beruumlcksichtigen Im Hygieneplan sollten auch weitere Maszlignahmen der Gesundheitsfoumlrderung und -erhaltung angesprochen werden die uumlber die Infektions-hygiene hinaus zur Praumlvention auch nichtuumlbertragbarer Erkrankungen fuumlr Kinder und Personal beitragen bzw optimale Bedingungen schaffen die das Lernen beguumlnsti-gen und das Wohlbefinden auch waumlhrend eines ganztaumlgigen Aufenthaltes in der Ein-richtung ermoumlglichen (z B Innenraumlufthygiene Beleuchtung Laumlrm) In Gemeinschaftseinrichtungen ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Leiter der Einrichtung fuumlr die Sicherung der Hygiene (Anleitung und Kontrolle) verantwortlich Er kann diese Aufgabe auch delegieren z B kann er zu seiner Unterstuumltzung einen Hygienebeauftragten bzw ein Hygieneteam benennen derdas die Uumlberwachung und Aktualisierung des Hygieneplans beauftragt istsind Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den

Der Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Er muss jederzeit fuumlr Beschaumlftigte und Reinigungskraumlfte zugaumlnglich und ein-sehbar sein Der folgende Musterhygieneplan ist nur als Hilfestellung gedacht und beschreibt welche allgemeinen Maszlignahmen aus infektionsprophylaktischer Sicht eingehalten werden muumlssen Der vorliegende Musterhygieneplan ist in zwei Teile gegliedert bull Im 1 Teil werden allgemeine Grundlagen genannt die als nuumltzliche Hilfe bei der

Erstellung des individuellen Hygieneplans dienen koumlnnen bull Im 2 Teil sind beispielhaft Kurzhygieneplaumlne in Tabellenform aufgefuumlhrt Integrationskindergarten Anmerkung Bei Fragen und Problemen die bei der Betreuung von Kindern mit

Behinderungen in integrativen Kindertagesstaumltten auftreten stehen die Gesundheitsaumlmter beratend zur Seite

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 5

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 4: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Inhaltsverzeichnis

5 Einleitung

6 Rechtsgrundlagen

7 Aufbau eines Hygieneplans

9 Hygienerelevante Bereiche

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist 9

10 Haumlndehygiene

11 Maszlignahmen bei Infektionen

11 Kleiderablage

11 Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

11 Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

12 Spielsachen und Spielgeraumlte

12 KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

13 Abfallentsorgung

14 Impfprophylaxe

14 Zahnprophylaxe

14 Bettwaumlsche

15 Tierhaltung

15 Spielsand

16 Wasserspiel und Erlebnisbereiche

17 Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

18 Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

19 Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 3

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

20 Toiletten

20 SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum

21 Erste-Hilfe-Raum

22 Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche

23 Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

24 Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

25 Haumlndehygiene

26 Anhang 1

28 Anhang 2

29 Quellen

4 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01012001 muumlssen gemaumlszlig sect 36 Abs 1 unter anderem auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin-dertagesstaumltten Hygieneplaumlne erstellen

Ziel eines Hygieneplans ist es die Kinder und ErzieherinnenKinderpflegerinnen vor Infektionen zu schuumltzen bzw das Infektionsrisiko zu minimieren Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatorischen und bauli-chen Gegebenheiten im einzelnen angepasst und in regelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlber-arbeitet werden In einem Hygieneplan sollten auch die Gesetze Verordnungen und Vorschriften beruumlcksichtigt werden

Hygieneplaumlne sind bereichsbezogene Arbeitsanweisungen die die jeweiligen bau-lich funktionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die moumlglichen Infekti-onsrisiken beruumlcksichtigen Im Hygieneplan sollten auch weitere Maszlignahmen der Gesundheitsfoumlrderung und -erhaltung angesprochen werden die uumlber die Infektions-hygiene hinaus zur Praumlvention auch nichtuumlbertragbarer Erkrankungen fuumlr Kinder und Personal beitragen bzw optimale Bedingungen schaffen die das Lernen beguumlnsti-gen und das Wohlbefinden auch waumlhrend eines ganztaumlgigen Aufenthaltes in der Ein-richtung ermoumlglichen (z B Innenraumlufthygiene Beleuchtung Laumlrm) In Gemeinschaftseinrichtungen ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Leiter der Einrichtung fuumlr die Sicherung der Hygiene (Anleitung und Kontrolle) verantwortlich Er kann diese Aufgabe auch delegieren z B kann er zu seiner Unterstuumltzung einen Hygienebeauftragten bzw ein Hygieneteam benennen derdas die Uumlberwachung und Aktualisierung des Hygieneplans beauftragt istsind Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den

Der Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Er muss jederzeit fuumlr Beschaumlftigte und Reinigungskraumlfte zugaumlnglich und ein-sehbar sein Der folgende Musterhygieneplan ist nur als Hilfestellung gedacht und beschreibt welche allgemeinen Maszlignahmen aus infektionsprophylaktischer Sicht eingehalten werden muumlssen Der vorliegende Musterhygieneplan ist in zwei Teile gegliedert bull Im 1 Teil werden allgemeine Grundlagen genannt die als nuumltzliche Hilfe bei der

Erstellung des individuellen Hygieneplans dienen koumlnnen bull Im 2 Teil sind beispielhaft Kurzhygieneplaumlne in Tabellenform aufgefuumlhrt Integrationskindergarten Anmerkung Bei Fragen und Problemen die bei der Betreuung von Kindern mit

Behinderungen in integrativen Kindertagesstaumltten auftreten stehen die Gesundheitsaumlmter beratend zur Seite

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 5

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 5: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

20 Toiletten

20 SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum

21 Erste-Hilfe-Raum

22 Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche

23 Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

24 Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

25 Haumlndehygiene

26 Anhang 1

28 Anhang 2

29 Quellen

4 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01012001 muumlssen gemaumlszlig sect 36 Abs 1 unter anderem auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin-dertagesstaumltten Hygieneplaumlne erstellen

Ziel eines Hygieneplans ist es die Kinder und ErzieherinnenKinderpflegerinnen vor Infektionen zu schuumltzen bzw das Infektionsrisiko zu minimieren Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatorischen und bauli-chen Gegebenheiten im einzelnen angepasst und in regelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlber-arbeitet werden In einem Hygieneplan sollten auch die Gesetze Verordnungen und Vorschriften beruumlcksichtigt werden

Hygieneplaumlne sind bereichsbezogene Arbeitsanweisungen die die jeweiligen bau-lich funktionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die moumlglichen Infekti-onsrisiken beruumlcksichtigen Im Hygieneplan sollten auch weitere Maszlignahmen der Gesundheitsfoumlrderung und -erhaltung angesprochen werden die uumlber die Infektions-hygiene hinaus zur Praumlvention auch nichtuumlbertragbarer Erkrankungen fuumlr Kinder und Personal beitragen bzw optimale Bedingungen schaffen die das Lernen beguumlnsti-gen und das Wohlbefinden auch waumlhrend eines ganztaumlgigen Aufenthaltes in der Ein-richtung ermoumlglichen (z B Innenraumlufthygiene Beleuchtung Laumlrm) In Gemeinschaftseinrichtungen ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Leiter der Einrichtung fuumlr die Sicherung der Hygiene (Anleitung und Kontrolle) verantwortlich Er kann diese Aufgabe auch delegieren z B kann er zu seiner Unterstuumltzung einen Hygienebeauftragten bzw ein Hygieneteam benennen derdas die Uumlberwachung und Aktualisierung des Hygieneplans beauftragt istsind Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den

Der Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Er muss jederzeit fuumlr Beschaumlftigte und Reinigungskraumlfte zugaumlnglich und ein-sehbar sein Der folgende Musterhygieneplan ist nur als Hilfestellung gedacht und beschreibt welche allgemeinen Maszlignahmen aus infektionsprophylaktischer Sicht eingehalten werden muumlssen Der vorliegende Musterhygieneplan ist in zwei Teile gegliedert bull Im 1 Teil werden allgemeine Grundlagen genannt die als nuumltzliche Hilfe bei der

Erstellung des individuellen Hygieneplans dienen koumlnnen bull Im 2 Teil sind beispielhaft Kurzhygieneplaumlne in Tabellenform aufgefuumlhrt Integrationskindergarten Anmerkung Bei Fragen und Problemen die bei der Betreuung von Kindern mit

Behinderungen in integrativen Kindertagesstaumltten auftreten stehen die Gesundheitsaumlmter beratend zur Seite

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 5

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 6: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01012001 muumlssen gemaumlszlig sect 36 Abs 1 unter anderem auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kin-dertagesstaumltten Hygieneplaumlne erstellen

Ziel eines Hygieneplans ist es die Kinder und ErzieherinnenKinderpflegerinnen vor Infektionen zu schuumltzen bzw das Infektionsrisiko zu minimieren Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatorischen und bauli-chen Gegebenheiten im einzelnen angepasst und in regelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlber-arbeitet werden In einem Hygieneplan sollten auch die Gesetze Verordnungen und Vorschriften beruumlcksichtigt werden

Hygieneplaumlne sind bereichsbezogene Arbeitsanweisungen die die jeweiligen bau-lich funktionellen und organisatorischen Gegebenheiten sowie die moumlglichen Infekti-onsrisiken beruumlcksichtigen Im Hygieneplan sollten auch weitere Maszlignahmen der Gesundheitsfoumlrderung und -erhaltung angesprochen werden die uumlber die Infektions-hygiene hinaus zur Praumlvention auch nichtuumlbertragbarer Erkrankungen fuumlr Kinder und Personal beitragen bzw optimale Bedingungen schaffen die das Lernen beguumlnsti-gen und das Wohlbefinden auch waumlhrend eines ganztaumlgigen Aufenthaltes in der Ein-richtung ermoumlglichen (z B Innenraumlufthygiene Beleuchtung Laumlrm) In Gemeinschaftseinrichtungen ist laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) der Leiter der Einrichtung fuumlr die Sicherung der Hygiene (Anleitung und Kontrolle) verantwortlich Er kann diese Aufgabe auch delegieren z B kann er zu seiner Unterstuumltzung einen Hygienebeauftragten bzw ein Hygieneteam benennen derdas die Uumlberwachung und Aktualisierung des Hygieneplans beauftragt istsind Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den

Der Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Er muss jederzeit fuumlr Beschaumlftigte und Reinigungskraumlfte zugaumlnglich und ein-sehbar sein Der folgende Musterhygieneplan ist nur als Hilfestellung gedacht und beschreibt welche allgemeinen Maszlignahmen aus infektionsprophylaktischer Sicht eingehalten werden muumlssen Der vorliegende Musterhygieneplan ist in zwei Teile gegliedert bull Im 1 Teil werden allgemeine Grundlagen genannt die als nuumltzliche Hilfe bei der

Erstellung des individuellen Hygieneplans dienen koumlnnen bull Im 2 Teil sind beispielhaft Kurzhygieneplaumlne in Tabellenform aufgefuumlhrt Integrationskindergarten Anmerkung Bei Fragen und Problemen die bei der Betreuung von Kindern mit

Behinderungen in integrativen Kindertagesstaumltten auftreten stehen die Gesundheitsaumlmter beratend zur Seite

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 5

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 7: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Rechtsgrundlagen Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) hat am 01012001 das Bundesseuchengesetz abgeloumlst Zweck des Infektionsschutzgesetzes ist es uumlbertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen Infektionen fruumlhzeitig zu erkennen und ihre Weiter-verbreitung zu verhindern Das IfSG hat zum Leitsatz - bdquoPraumlvention durch Informa-tion und Aufklaumlrungldquo - und setzt dabei in hohem Maszlige neben behoumlrdlichen Aufga-ben und Zustaumlndigkeiten auch auf die Eigenverantwortung sowie Mitwirkung und Zu-sammenarbeit der Traumlger und Leiter von Gemeinschaftseinrichtungen sowie jedes Einzelnen Der 6 Abschnitt des Infektionsschutzgesetzes IfSG enthaumllt besondere Vorschrif-ten fuumlr Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen in denen Betreute und Betreuer taumlglich in engem Kontakt miteinander stehen Enge Kontakte beguumlnstigen die Uumlber-tragung von Krankheitserregern Darauf muss in einer Gemeinschaftseinrichtung mit anderen Vorsichtsmaszlignahmen reagiert werden als in der Familie weil die Verantwor-tung fuumlr die Gruppe besondere Beachtung verdient Es gilt dabei immer tragfaumlhige Loumlsungen zwischen allen Beteiligten zu finden Gemaumlszlig sect 36 IfSG sind Gemeinschaftseinrichtungen verpflichtet ihre innerbetriebli-chen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene in Hygieneplaumlnen festzulegen Die Inhalte der Hygieneplaumlne sind vom Gesetzgeber nicht vorgeschrieben Die Erstellung bleibt den Gemeinschaftseinrichtungen uumlberlassen Da dies fuumlr die meisten Einrich-tungen eine neue Verpflichtung ist sollten die Gesundheitsaumlmter Hilfestellung leis-ten Diese sind nach wie vor fuumlr die infektionshygienische Uumlberwachung der Ge-meinschaftseinrichtungen zustaumlndig und koumlnnen dabei beratend oder anordnend eingreifen Umfang und Zeitabstaumlnde der Uumlberwachung stehen im Ermessen der Gesundheitsaumlmter sect 34 IfSG beschreibt die Gesundheitlichen Anforderungen Mitwirkungspflichten der Gemeinschaftseinrichtungen und Aufgaben des Gesundheitsamtes Nach sect 34 Abs 1 IfSG duumlrfen Kinder unter sechs Jahren die an einer infektioumlsen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdaumlchtig sind Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen Eine Belehrung gemaumlszlig sect 35 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung und dann alle zwei Jahre durch den Dienstherrn oder z B durch dendie Hygienebeauftragten er-folgen die Belehrung ist schriftlich zu dokumentieren Auch die Kinder sollten regelmaumlszligig uumlber hygienebewusstes Verhalten informiert wer-den Eine Belehrung gemaumlszlig sectsect 4243 IfSG muss zu Beginn der Beschaumlftigung fuumlr Perso-nen erfolgen die Taumltigkeiten mit Lebensmitteln ausuumlben Die erste Belehrung erfolgt durch das Gesundheitsamt Die entsprechende Bescheinigung darf bei Aufnahme der Taumltigkeit nicht aumllter als drei Monate sein Der Dienstherr belehrt die betreffenden Personen nach Aufnahme ihrer Taumltigkeit im weiteren jaumlhrlich uumlber die genannten Tauml-tigkeitsverbote und uumlber die Verpflichtung dem Arbeitgeber Hinderungsgruumlnde un-verzuumlglich mitzuteilen Die Teilnahme an diesen Belehrungen wird dokumentiert

6 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 8: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Unter der Voraussetzung dass die Verarbeitung von Lebensmitteln im Zusammen-hang mit Kochtagen ein Bestandteil des paumldagogischen Konzepts ist und in etwa den gleichen Umfang hat wie Vereinsfeste und aumlhnliche Veranstaltungen (dreimalJahr) kann den Erzieherinnen eine vereinfachte Belehrung angeboten werden Es ist al-lerdings darauf hinzuweisen dass eine Belehrung nach sect 43 IfSG erforderlich wird sobald die Voraussetzung fuumlr eine vereinfachte Belehrung entfallen z B bei regel-maumlszligiger Zubereitung von Mahlzeiten in der Kindertageseinrichtung Das fruumlher nach dem Bundesseuchengesetz fuumlr gewerbsmaumlszligig im Lebensmittelbe-reich taumltige Personen notwendige Gesundheitszeugnis ist somit nicht mehr erforder-lich Stattdessen werden diese Personen regelmaumlszligig uumlber die gesetzlichen Anforde-rungen beim Umgang mit Lebensmitteln und die eigenen gesetzlichen Verpflichtun-gen belehrt Die Belehrung beinhaltet Informationen uumlber Erkrankungen die leicht durch Lebensmittel auf andere Personen uumlbertragen werden koumlnnen sowie Informa-tionen uumlber welche Lebensmittel besonders leicht Krankheitserreger weiterverbreitet werden koumlnnen Auszligerdem werden Taumltigkeits- und Beschaumlftigungsverbote bei be-stimmten Krankheiten bzw Krankheitssymptomen aufgezeigt Treten solche Hinde-rungsgruumlnde auf ist die betreffende Person verpflichtet dies ihrem Dienstherrn un-verzuumlglich mitzuteilen Die Bescheinigung uumlber die Erstbelehrung und die letzte Dokumentation der Beleh-rung durch den Arbeitgeber sind aufzubewahren und an der Betriebsstaumltte verfuumlgbar zu halten Bei Taumltigkeiten an wechselnden Standorten genuumlgt die Vorlage einer be-glaubigten Abschrift oder einer beglaubigten Kopie Zum Umgang mit Lebensmitteln gilt die Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Seit 1 Januar 2006 gilt ferner die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittel-hygiene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertageseinrichtungen Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen Durch die Bereitstellung von Musterhygieneplaumlnen kann die Beschaumlftigung mit dem Thema Infektionshygiene wesentlich vereinfacht werden Dabei sollten gesetzliche Regelungen Vorschriften und aktuelle Richtlinien genauso wie praktische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Kommunal- und ggf Krankenhaushygiene einflieszligen

Aufbau eines Hygieneplans Generell ist Hygiene ein wichtiger Aspekt zur Verhuumltung von Infektionen Hierunter fallen die oumlrtlichen Maszlignahmen sowie die Verhaltensweisen der Beteiligten die ei-nen Schutz bewirken sollen Da es sich um einen Hygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten handelt zielt dieser in erster Linie auf die Gesunderhaltung und den Schutz vor Infektionskrankheiten von Kindern und ErzieherinnenKinderpflegerinnen ab Jeder ist gehalten zur Hygiene beizutra-gen Der persoumlnlichen Hygiene kommt mithin entscheidende Bedeutung zu Dieses Grundverstaumlndnis von Hygiene sollte auch den Kindern vermittelt werden Ein Hygieneplan kann nicht allgemeinguumlltig sein sondern muss auf die organisatori-schen und baulich-funktionellen Gegebenheiten im Einzelnen angepasst und in re-gelmaumlszligigen Abstaumlnden uumlberarbeitet werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 7

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 9: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Zur Erstellung eines Hygieneplans sind folgende Daten und Maszlignahmen notwendig

bull Die Ermittlung moumlglicher Infektionsrisiken und Maszlignahmen zur Risikominimierung (Ist-Analyse und Soll-Analyse)

bull Die Uumlberwachung auf Einhaltung der festgelegten Maszlignahmen (Kontrollmaszlig-nahmen) und die Schulungsmaszlignahmen

In einem Hygieneplan sollten auch Gesetze Verordnungen Vorschriften und Emp-fehlungen beruumlcksichtigt werden Ebenso koumlnnen beispielhaft meldepflichtige Krank-heiten im Hygieneplan aufgefuumlhrt werden Besondere Bedeutung wird neben allen empfohlenen oder vorgeschriebenen Ein-zelmaszlignahmen dem Hygienemanagement und der Aufklaumlrung und Schulung der Mitarbeiter beigemessen Nur durch sachlich richtige Informationen klar geregelte Verantwortlichkeiten Mitwir-kung und Zusammenarbeit aller Beteiligten kann auf Dauer ein guter Hygienestan-dard erreicht werden und damit der Intention des IfSG Rechnung getragen werden Bei der Erarbeitung der Plaumlne wird eine einheitliche Gliederung angestrebt die grundsaumltzliche Aussagen zum Hygienemanagement den Maszlignahmen der soge-nannten Basishygiene zu Sondermaszlignahmen beim Auftreten bestimmter Er-krankungen sowie zur spezifischen Mitteilungspflicht (sect 34 IfSG) der Leitung der Gemeinschaftseinrichtung an das Gesundheitsamt enthaumllt Desinfektions- und Reinigungsplaumlne sowie ein Verzeichnis wichtiger rechtlicher Grundlagen und Empfehlungen sind als Anlage Bestandteil des Hygieneplans Einzelne Gliederungspunkte koumlnnen je nach Einrichtung entfallen oder mehr oder weniger ausfuumlhrlich behandelt werden Eines sollte jedoch deutlich gemacht werden ein Hygieneplan ist nicht nur ein De-sinfektions- und Abfallbeseitigungsplan Hygienemanagement Der Leiter der Einrichtung traumlgt die Verantwortung fuumlr die Sicherung der hygienischen Erfordernisse und nimmt seine Verantwortung durch Anleitung und Kontrolle wahr Es ist sinnvoll jeweils einen MitarbeiterIn oder mehrere Personen als Hygienever-antwortliche zu benennen Die verantwortlichen Personen sind im Hygieneplan namentlich einschlieszliglich ihrer Erreichbarkeit einzufuumlgen Zu den Aufgaben des Hygienemanagements gehoumlren bull Erstellung und Aktualisierung des Hygieneplans bull Umsetzung der im Hygieneplan festgelegten Maszlignahmen bull Durchfuumlhrung der Hygienebegehungen bull Aufrechterhaltung des Kontaktes zum Gesundheitsamt und zu den Eltern

8 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 10: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Die Uumlberwachung der Einhaltung von Hygienemaszlignahmen erfolgt u a durch Bege-hungen der Einrichtung durch dendie Hygienebeauftragten Dabei sollten auch not-wendige bauliche Maszlignahmen aufgenommen werden soweit sie die hygienischen Erfordernisse betreffen Die Ergebnisse werden schriftlich dokumentiert Ein Hygieneplan ist jaumlhrlich hinsichtlich seiner Aktualitaumlt zu uumlberpruumlfen und ggf zu aumlndern Der Hygieneplan muss fuumlr alle Beteiligten jederzeit zugaumlnglich und einsehbar sein

Hygienerelevante Bereiche Ausstattung In Kindertagesstaumltten gibt es folgende hygienerelevante Bereiche die eine besonde-re Aufmerksamkeit in Hinblick auf hygienische Maszlignahmen und die Ausstattung er-fordern und daher bei der Ist-Analyse beruumlcksichtigt werden muumlssen bull Gruppen- und Spielraumlume bull Flure bull Sanitaumlrraumlume bull Erste-Hilfe-Raum (Haumlnde- und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank

aufbewahren) bull RuheraumSchlafraum bull Turn- und Gymnastikraum bull Tierhaltung bull PutzmittelraumlumeReinigungsutensilien bull EntsorgungAbfall bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe bull Spielsachen Spielgeraumlte und Spielsand

Problematische Bereiche Als hygienisch problematisch zu betrachten sind unter anderem z B

bull Kuschelecken bull Krabbelbereich

Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene be-sonders wichtig ist

bull Erste-Hilfe-Raum bull Sanitaumlrraumlume bull Wickelbereich bull KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 9

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 11: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Haumlnde sind durch ihre vielfaumlltigen Kontakte mit der Umgebung und anderen Men-schen die Hauptuumlbertraumlger von Infektionskrankheiten Zu den wichtigsten Maszlignah-men der Infektionsverhuumltung und Bekaumlmpfung von Krankheiten gehoumlrt das Haumlnde-waschen und ggf die Haumlndedesinfektion

Das Haumlndewaschen reduziert die Keimzahl auf den Haumlnden Es ist zwingend erfor-derlich in der Kuumlche vor dem Umgang mit Lebensmitteln nach dem Zubereiten von mit Erde behafteten Lebensmitteln rohem Fleisch und Eiern und insbesondere nach jedem Toilettengang und Wickelvorgang Ebenfalls nach Tierkontakt und nach inten-sivem Kontakt zu Kindern die an Durchfall Husten oder Schnupfen leiden Haumlnde-waschen sollte grundsaumltzlich zu Dienstbeginn der ErzieherinnenKinderpflegerinnen erfolgen Zum Haumlndewaschen sind fluumlssige Waschpraumlparate aus Spendern und Ein-malhandtuumlcher zu verwenden Gemeinschaftshandtuumlcher sollten nicht benutzt wer-den

Jedes Kind sollte je nach Alters und Entwicklungsstand eine ordnungsgemaumlszlige Handwaschtechnik erlernen (Schulungsmaterial z B unter httpwwwhygiene-tipps-fuer-kids

10 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

und wwwbzgade) Diese gruumlndliche Haumlndereinigung sollte nach dem Spielen nach jeder Verschmutzung nach jedem Toumlpfchen- oder Toilettengang nach Tierkontakt und vor und nach jedem Essen erfolgen

Die Haumlndedesinfektion dient dazu gegebenenfalls Krankheitserreger so zu reduzie-ren dass es nicht zu einer Uumlbertragung von Krankheiten kommt Nach Erste-Hilfe-Maszlignahmen z B nach Kontakt mit Blut und Sekreten nach Kontakt zu Kindern die an Durchfall leiden und ggf nach dem Wickelvorgang (z B im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen) ist eine Haumlndedesinfektion notwendig Prophylaktische Haumlndedesinfektion sollte vor dem Anlegen von Pflastern Verbaumlnden oauml durchgefuumlhrt werden Ein viruswirksames Haumlndedesinfektionsmittel (in Abspra-che mit dem Gesundheitsamt) sollte unter Verschluszlig bereitgestellt sein (z B Erste-Hilfe-Schrank) Auch bei Desinfektionsmitteln ist auf das Verfallsdatum zu achten

Fuumlr eine Haumlndedesinfektion ist es erforderlich ca 3 - 5 ml Haumlndedesinfektionsmittel mindestens 30 Sekunden lang in die trockenen Haumlnde einzureiben (Fingerzwischen-raumlume Handruumlcken und Fingerkuppen sowie Nagelfalz nicht vergessen)

Einmalhandschuhe sind bei Kontakt mit Blut Eiter Sekreten anzuwenden Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr bei Durchfall oder Erbrechen empfiehlt es sich auch beim Wickelvorgang mit Einmalhandschuhen zu arbeiten Nach dem Arbeiten mit Einmalhandschuhen muss eine zusaumltzliche Haumlndedesinfekti-on durchgefuumlhrt werden Haumlnde- sowie ein Flaumlchendesinfektionsmittel (siehe S 17 und 18) sind an einem sicheren Ort vorzuhalten z B im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 12: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Maszlignahmen bei Infektionen

Beim Auftreten von uumlbertragbaren Krankheiten Laumlusen oder Ungezieferbefall sind spezielle Maszlignahmen zu ergreifen die im Hygieneplan festgelegt sein muumlssen Das zustaumlndige Gesundheitsamt ist gegebenenfalls umgehend durch die Leitung der Einrichtung zu informieren (Meldepflicht nach sect 34 IfSG)

Zu beachten sind ferner die Empfehlungen des RKI fuumlr die Wiederzulassung an Kindertagesstaumltten (zu finden uumlber das Internet wwwrkide oder koumlnnen direkt an ihrem oumlrtlichen Gesundheitsamt erfragt werden)

Ein Uumlberblick zu auftretenden Infektionen in Kindertagesstaumltten ist im Anhang 1 bei-gefuumlgt Maszlignahmen die beim Ausbruch von Infektionskrankheiten z B Norovirus-Erkrankungen und Influenza AH1N1 getroffen werden sollten im Hygieneplan auf-genommen werden Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Betreuung wird auf das Merkblatt des Landesgesundheitsamtes - Staatlicher Gewerbearzt verwiesen (wwwgesundheitsamt-bwde)

Kleiderablage Die Ablage der Oberbekleidung sollte so angebracht sein dass es keinen direkten Kontakt zwischen den Kleidungsstuumlcken der Kinder gibt (Abstand ca 20 cm) z B als Schutz vor Uumlbertragung von Laumlusen Die Kleiderhaken sollten mit einem perso-nengebundenen Kindermotiv versehen sein Zusaumltzlich sollte die Garderobe mit einer Ablage (mit Trennwand) fuumlr jedes Kind fuumlr Muumltzen und Schals sowie fuumlr Straszligen-schuhe ausgestattet sein Aufgrund der Krabbelkinder sollten im Aufenthaltsbereich nur saubere Hausschuhe getragen werden die woumlchentlich gruumlndlich zu reinigen sind

Hygiene im Turn- und Gymnastikraum

Im Sinne einer wirksamen Fuszligpilzprophylaxe sollten Turn- oder Gymnastikschuhe getragen werden

Hygiene in Spiel- und Kuschelecken

In den Spiel- und Kuschelecken sind die Hygiene-Maszlignahmen besonders streng zu beachten da hier der Kontakt zu den Materialien und Spielgeraumlten besonders eng ist Eine taumlgliche Reinigung sollte erfolgen Sofas Matratzen und aumlhnliche Sitz- und Liegeflaumlchen sollten mit geeigneten abnehmbaren und waschbaren Bezuumlgen verse-hen sein und regelmaumlszligig gewaschen werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 11

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 13: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Spielsachen und Spielgeraumlte bull Es ist darauf zu achten dass Spielsachen von ihrer Beschaffenheit her leicht zu

reinigen sind bull Bei sichtbarer Verschmutzung muss eine sofortige Reinigung ggf auch eine

Desinfektion erfolgen bull Textile Spielsachen sollten waschbar sein

KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe Wird in einer Kindertagesstaumltte Essen angeboten handelt es sich um eine Gemein-schaftsverpflegung (Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung DIN 10506) Um lebensmittelbedingte Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen zu verhin-dern muumlssen an den Umgang mit Lebensmitteln besonders hohe Anforderungen gestellt werden Die Zustaumlndigkeit liegt bei den Aumlmtern fuumlr Lebensmitteluumlberwachung und Veterinaumlrwesen bull Verantwortlich fuumlr die Lebensmittelhygiene ist der Leiter der Einrichtung bull Hygienisch richtiger Umgang mit Lebensmitteln ist einzuhalten bull Alle Beschaumlftigten die in der Schule regelmaumlszligig mit Lebensmitteln in Beruumlhrung

kommen sind nach sectsect 4243 IfSG zu belehren (siehe Rechtsgrundlagen) bull Kuumlchen sollten den Anforderungen der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV)

entsprechen bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhy-

giene fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette so auch fuumlr die Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstaumltten Ziel ist die Sicherstellung eines einheitlichen Hygienestandards in der Europaumlischen Union

bull Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points) besteht in der Erhebung einer Risikoanalyse und Ermittlung kritischer Kontrollpunkte und ist ein vorbeugendes System So sollen vorbeugende Kontrollmaszlignahmen im Prozess-ablauf die hygienische Qualitaumlt der Lebensmittel gewaumlhrleisten Das HACCP-Konzept ist Bestandteil der Eigenkontrolle

bull Eigenkontrollen sind durchzufuumlhren und zu dokumentieren bull Es sollten Ruumlckstellproben von jeder Speise aufbewahrt werden (DIN 10526) fuumlr

10 Tage bei Tiefkuumlhlung mit entsprechender Beschriftung und Datierung bull Fragen zu Lagerung und Behandlung von Lebensmitteln muumlssen mit dem zu-

staumlndigen Veterinaumlramt geklaumlrt werden (DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Ge-meinschaftsverpflegung)

bull Die Ausgabe von Rohmilch ist nicht zulaumlssig bull Die Anlieferung von Speisen darf nur in ordnungsgemaumlszlig gereinigten und ge-

schlossenen Behaumlltern erfolgen bull Warme Speisen muumlssen bis zur Ausgabe eine Temperatur von ge 65degC aufweisen

(DIN 10508)

12 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 14: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

bull Vor und nach der Zubereitung und Ausgabe von Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu reinigen

bull Personalhygiene jeder der Lebensmittel fuumlr andere zubereitet muss auf seine persoumlnliche Hygiene achten

bull Kleine saubere Wunden an Haumlnden oder Armen mit wasserundurchlaumlssigem Pflaster abkleben und Handschuhe tragen

bull Auf Lebensmittel darf nicht gehustet oder geniest werden bull Alle benutzten Geschirr- und Besteckteile sind heiszlig zu reinigen z B Geschirr-

spuumller (65degC) bull Sauberes Geschirr sollte in geschlossenen Schraumlnken gelagert werden bull Geschirrtuumlcher und Lappen sind nach Benutzung entsprechend aufzubereiten

und taumlglich zu wechseln bull Arbeitsflaumlchen Tische Essenswagen und Tabletts sind nach Gebrauch sorgfaumlltig

zu reinigen bull Der Muumllleimer ist mindestens arbeitstaumlglich zu leeren und zu reinigen (auch hier

ist ein Schimmelpilzwachstum moumlglich) Der Muumllleimer muss mit einem Deckel versehen sein

Verpflegungssysteme bull Frischkostsystem

Die Mahlzeiten werden an Ort und Stelle frisch zubereitet bull Warmverpflegesystem (Catering)

Hier erfolgt die Versorgung von Speisen die zuvor anderswo z B in einer Groszlig-kuumlche gekocht worden sind und bis zur Abgabe heiszlig gehalten werden

bull Cook and Chill oder Tiefkuumlhlsystem Die Gerichte werden in gekuumlhlter oder tiefgefrorener Form angeliefert und vor dem Verzehr in entsprechenden Vorrichtungen erhitzt

bull Mischkuumlchensystem Es werden woanders fertig gestellte und vor Ort frisch zubereitete Speisen ne-beneinander verwendet und angeboten

Die Tische sind vor und nach den Mahlzeiten mit einem sauberen feuchten Tuch das nach Verschmutzung zu wechseln ist zu reinigen Insbesondere vor aber auch nach dem Essen sind die Haumlnde gruumlndlich zu waschen

Abfallentsorgung Muumllleimer in den Gruppen- und sonstigen Raumlumen sind nach Beendigung der Kin-derbetreuung entsprechend der Abfallentsorgungsordnung der Gemeinde (Muumllltren-nung) taumlglich zu leeren Die Abfallbehaumllter muumlssen vor dem Zugriff der Kinder ge-schuumltzt sein Einwegwindeln sind mit dem Hausmuumlll zu entsorgen Der Muumllleimer muss mit einem Deckel verschlieszligbar sein

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 13

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 15: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Impfprophylaxe Eine Impfprophylaxe fuumlr Beschaumlftigte ist im Arbeitsschutzgesetz und der Biostoffver-ordnung geregelt Der Impfkalender fuumlr Saumluglinge und Kinder richtet sich nach den aktuellen Empfeh-lungen der STIKO

Zahnprophylaxe Werden in der Einrichtung regelmaumlszligig die Zaumlhne geputzt ist folgendes zu beachten bull Fuumlr die Zahnputzutensilien sind Regale oder Halterungen bzw Lochbretter be-

reitzustellen bull Uumlber dem Waschbecken sind jeweils Spiegel in kindgerechter Houmlhe anzubringen

denn Kinder sollten sich beim Zaumlhneputzen beobachten koumlnnen bull Um Verwechselungen auszuschlieszligen sind Becher und Zahnbuumlrsten mit einem

personengebundenen Motiv zu versehen Das Motiv bzw die Markierung sollte dauerhaft erkennbar sein z B unter zur Hilfenahme von Isolierbaumlndern oder was-serfesten Stiften

bull Um einen Kontakt der Zahnbuumlrsten der Kinder zu vermeiden sollten die Zahn-putzhalterungen Lochbretter einen ausreichenden Abstand zu einander haben

bull Die Zahnbuumlrsten sind nach Gebrauch unter flieszligendem Wasser zu reinigen und regelmaumlszligig (ca alle 4 Wochen) auszutauschen Fragen hierzu beantwortet das Gesundheitsamt Abteilung Zahngesundheit

bull Einmalhandtuumlcher sind zu empfehlen

Bettwaumlsche Wird in einer Kindereinrichtung regelmaumlszligig Mittagsschlaf angeboten ist aus hygieni-scher Sicht um die Uumlbertragung von Krankheitskeimen Laumlusen etc zu vermeiden die Bettwaumlsche personengebunden zu verwenden Die Schlafbekleidung sollte min-destens woumlchentlich die Bettwaumlsche mindestens alle 2 Wochen gewechselt werden Verunreinigte Waumlsche ist sofort zu wechseln Die Schlafdecken Kissen und Matratzen (mit Fluumlssigkeitsdichten waschbarem Schonbezug) sind 1-2 x jaumlhrlich sowie nach Personenwechsel zu reinigen Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche bei mindestens 60degC in der eigenen Ein-richtung oder zentral zu waschen Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten Mit infektioumlsen Ausscheidungen verunreinigte Waumlsche ist mit einem desinfizierenden Waschverfah-ren zu waschen

14 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 16: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Tierhaltung bull Jede Tierhaltung kann ein gesundheitliches und hygienisches Risiko sein

(Infektionen Allergien Parasitenbefall Biss- u Kratzverletzungen) Die paumldago-gischen Vorteile muumlssen gegenuumlber den gesundheitlichen Aspekten genau ab-gewogen werden

bull Eine Tierhaltung muss artgerecht erfolgen abhaumlngig von geeigneten Raumlumlich-keiten und ggf vorhandenen Auszligenbereichen Dies sollte mit dem zustaumlndigen Veterinaumlramt abgesprochen werden Die Tiere sind einer regelmaumlszligigen tieraumlrztli-chen Kontrolle zu unterziehen

bull In die Entscheidung uumlber Tierhaltung sind Elterngremien einzubeziehen Eltern muumlssen informiert werden

bull Ein gezielter Reinigungsplan mit Verantwortlichkeit muss erstellt werden Die Raumlume mit den Tieren muumlssen intensiv geluumlftet und taumlglich feucht gewischt wer-den Besser sollten die Tiere im Freien gehalten werden

bull Futter und Pflegeutensilien (Stroh Heu Streu Reinigungsgeraumlte) sollten separat gelagert werden

bull Nach dem Umgang mit den Tieren hat eine gruumlndliche Haumlndewaschung zu erfol-gen

Spielsand Fuumlr das Einrichten eines Sandspielplatzes ist auf Herkunft und Qualitaumlt des Sandes zu achten Sand darf nicht durch Schadstoffe belastet sein Bei Neubefuumlllung muss vom Lieferanten die Qualitaumlt des Spielsandes durch Zertifikat ausgewiesen werden Zur Pflege des Sandes sollten folgende Punkte beachtet werden bull Zulauf von Hunden und Katzen unterbinden (Einzaumlunung)

bull Sandkaumlsten uumlber Nacht bzw Wochenende abdecken

bull Haumlufiges Harken zur Reinigung und Beluumlftung des Sandes Eine Drainage sollte moumlglich sein

bull Taumlgliche visuelle Kontrolle auf organische (Tierexkremente Lebensmittel Muumlll etc) und anorganische Verunreinigung (z B Glas) Verunreinigungen aller Art sind sofort zu eliminieren

Mikrobiologische Untersuchungen des Spielsandes haben nur eine begrenzte Aus-sagekraft und koumlnnen nicht als Basis fuumlr Empfehlungen zur Sandpflege herangezo-gen werden Ein regelmaumlszligiger Sandaustausch pro Spielplatzsaison scheint nicht un-bedingt erforderlich Bei starker Verschmutzung soll ein sofortiger Sandwechsel er-folgen ansonsten jaumlhrlich bis zu 3 Jahren (Hygienische Beurteilung von Spielsand - Merkblatt LGA April 2005)

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 15

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 17: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Wasserspiel und Erlebnisbereiche Aus hygienischer Sicht sind Wasserspiel- und Erlebnisbereiche bei denen Trink-wasser uumlber befestigte Flaumlchen (z B Fliesen Steinplatten) mit Bodeneinlauf ver-spruumlht oder verrieselt wird unproblematisch Im Bereich des Sandes darf ausschlieszlig-lich mit Trinkwassser gespielt werden Planschbecken sind taumlglich zu leeren und zu reinigen bei grober Verschmutzungen des Wassers (z B durch Faumlkalien) ist ein so-fortiger Wasserwechsel und eine gruumlndliche Reinigung und Desinfektion des Be-ckens erforderlich Informationen zur Trinkwasserhygiene sowie Legionellenpraumlvention in Warmwas-sersystemen und Duschen sind im Anhang 2 aufgefuumlhrt

16 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 18: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung

Reinigung - was ist das Die Reinigung dient dazu den Schmutz und die darin befindlichen Keime von den Oberflaumlchen Gegenstaumlnden und dem Fuszligboden zu entfernen In Kindertagesstaumltten sollte keine trockene sondern nur eine feuchte Staubentfernung durchgefuumlhrt wer-den da trockenes Staubwischen zu Staubaufwirbelung fuumlhrt Bei der Feuchtreini-gung auch der Fuszligboumlden ist darauf zu achten dass keine Schmutzverschleppung stattfindet Die Wischlappen muumlssen regelmaumlszligig gewechselt werden Reinigungsplan Fuumlr jede Einrichtung ist zusaumltzlich zu einem Hygieneplan noch ein Reinigungsplan zu erstellen in dem die verwendeten Mittel Konzentrationen und Einwirkzeiten aufzufuumlhren sind die zur Reinigung und gegebenenfalls zur Desinfektion verwendet werden (siehe Beispiel eines Reinigungsplanes)

Ein Reinigungsplan ist ein Bestandteil des Hygieneplans der jeweils fuumlr die einzel-nen Bereiche erstellt und dort ausgehaumlngt werden muss Es ist jedoch auch wichtig dass die Einhaltung der vorgegebenen Maszlignahmen dokumentiert und regelmaumlszligig uumlberwacht wird

In einem Reinigungsplan sind fuumlr die jeweiligen Bereiche Maszlignahmen festzulegen wer wo wann womit und wie reinigt

Textile Bodenbelaumlge Falls textile Bodenbelaumlge vorhanden sind sollten diese mehrmals in der Woche (wuumlnschenswert ist arbeitstaumlglich) abgesaugt und mindestens einmal jaumlhrlich feucht mit einem speziellen Reinigungsgeraumlt gereinigt werden (Spruumlh-Extraktionsmethode) Je nach Verschmutzung wird die trockene Shampoonierung mit anschlieszligendem ausgiebigen Querluumlften empfohlen

Reinigungsutensilien Reinigungsutensilien duumlrfen nicht zu einer Keimverschleppung fuumlhren Die textilen Reinigungsutensilien muumlssen daher sachgemaumlszlig arbeitstaumlglich aufbereitet werden (desinfizierend gewaschen z B bei 95degC) oder duumlrfen nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt sein (Einmaltuumlcher) Reinigungsutensilien die mehrfach verwendet wer-den duumlrfen nur trocken bis zum naumlchsten Gebrauch gelagert werden

Reinigungsutensilien sind in einem separaten Raum oder Schrank aufzubewahren und vor unerlaubtem Zugriff zu sichern

Flaumlchendesinfektion (sS10) Eine Flaumlchendesinfektion wird in Gemeinschaftseinrichtungen nur in besonderen Faumlllen notwendig werden (z B beim Ausbruch von uumlbertragbaren Krankheiten) Die-se erfolgt in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Eine Ausnahme stellt die Wickelkommode dar Wenn keine Einwegunterlagen ver-wendet werden muss diese nach jedem Wickelvorgang mit einem alkoholischen Praumlparat desinfiziert werden

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 17

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 19: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Gezielte Desinfektion (sS10) Diese muss unmittelbar nach einer Kontamination mit erregerhaltigem Material (Blut Eiter Sekrete Stuhl Urin Erbrochenes) durchgefuumlhrt werden Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Hierbei ist zunaumlchst das kontaminierte Material mit einem in Desinfektionsmittel getraumlnkten Einmaltuch (Zellstoff u auml) zu entfernen und das Tuch sofort in den Abfall zu entsorgen Anschlieszligend ist die Flaumlche wie im Hygieneplan vorgeschrieben durch eine Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren Eine Spruumlhdesinfektion ist aufgrund einer moumlglichen inhalativen Belastung abzulehnen bei alkoholischen Desinfektionsmitteln besteht bei der Anwendung auf groumlszligeren Flauml-chen Explosionsgefahr

Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche

In Anlehnung an die DIN 77400 werden in diesem Musterhygieneplan nur Empfeh-lungen gegeben

bull Toilettenanlagen (Fuszligboumlden Handwaschbecken WC Urinale Tuumlren Tuumlrklinken) sollten taumlglich gereinigt werden

bull Wickelraumlume sollten taumlglich gereinigt werden bull Fuszligboumlden von Aufenthalts-Spiel-Schlafraumlumen (siehe Tabelle) bull Falls Waschbecken in Spielraumlumen installiert sind sind diese mit Papierhandtuuml-

chern und Seifenspender auszustatten und taumlglich zu reinigen bull Kuumlche taumlglich reinigen bull Tische an denen die Mahlzeiten eingenommen werden sind nach Verunreini-

gung und jeder Nutzung zu reinigen Die folgenden Musterplaumlne fuumlr Reinigung und Desinfektion stellen Mus-terloumlsungen dar die Sie auf Ihre Gemeinschaftseinrichtung anpassen sollten Die Mindestreinigungshaumlufigkeiten (Mindestreinigungsfrequenz) die in der DIN 77400 (Deutsches Institut fuumlr Normierung Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden) formuliert wurden sollten nicht unterschritten werden

18 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 20: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

WaschbeckenTuumlrgriffe taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Tische

nach Bedarf mindestens jedoch 2x pro Woche feucht vor und nach Essenseinnahme am Tisch

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Nebenraumlume 1x pro Woche

Reinigungsmittel saugenfeucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

WaumlndeFensterFensterbretter nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

SchraumlnkeRegale nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Heizkoumlrper nach Bedarf mindestens 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Beleuchtung mindestens 1 - 2x jaumlhrlich Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

MatratzenDeckenKissenKuschel-eckenSofa

MatratzenSofa regelmaumlszligig ab-saugen mind 1x Woche Decken und waschbare Bezuumlge regelmaumlszligig waschen

Staubsauger Haushaltswaschmaschine

Matratzenuumlberzug waschbar DeckenUumlberzuumlgeTextilspiel- sachen in der Waschmaschine waschen

ReinigungspersonalErzieherin

Spielsachen

Reinigungsmittel Haushaltswaschmaschine nach Bedarf

mindestens 1x woumlchentlich bei Saumluglingen taumlglich

feucht wischen

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 19

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 21: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Toiletten Was Wann Womit Wie Wer

WCUrinal Faumlkalausgussbecken taumlglich und bei Verunreinigung Sanitaumlrreiniger feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

HandwaschbeckenTuumlrklinken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Wandfliesen Zwischenwaumlnde

woumlchentlich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Fuszligboumlden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum Was Wann Womit Wie Wer

Sitzbaumlnke taumlglich und bei Bedarf Desinfektionsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

Spinde (innen) bei Bedarf mindestens 1x monatlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

1Duschen nach Gebrauch Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Handwaschbecken taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Fuszligboumlden Umkleiden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin 1 2Fuszligboden-Turnraum je nach Nutzungsgrad und bei

Verunreinigung 1 - 2xpro WocheReinigungs- und Pflegemittel feucht wischen ReinigungspersonalErzieherin

1Anmerkungen Auf Barfuszligbegangenen Boumlden ist zur Prophylaxe von Fuszligpilz- und Warzen die zusaumltzliche Anwendung eines komplett viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektions- mittel erforderlich sup2 Bei Nutzung durch Vereine sind Reinigung und gegebenenfalls Desinfektion vor Beginn des Schulbetriebes erforderlich Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Urinale Toiletten und Faumlkalausgussbecken muumlssen mit separaten Tuumlchern gereinigt werden 20 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 22: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Erste-Hilfe-Raum

Was Wann Womit Wie Wer Liege mindestens 1x monatlich

und bei Verunreinigung sofort Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Oberflaumlchen des Mobiliars bei Verschmutzung mit Blut Urin Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Waschbecken nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen ErsthelferVerantwortlicher

Fuszligboden bei Verschmutzung mit Blut Urin Stuhl Erbrochenem + Sekreten sofort

Desinfektionsmittel feucht wischen Einwirkzeit beachten

ErsthelferVerantwortlicher

Anmerkungen Verschmutzung mit Blut Serum Sekreten Urin Stuhl oder Erbrochenem sofort durch das Aufsichtspersonal mit Haushaltspapier entfernen und ohne Zwi-

schenablage in einem Abfallbeutel deponieren Gereinigte Flaumlche mit einem in Desinfektionsmittel (VAH-gelistet) getraumlnkten Einmaltuch gruumlndlich wischen Es sind geeignete Handschuhe zu tragen Anschlieszligend Einmaltuch und Handschuhe ebenfalls im Abfallbeutel deponieren zuknoten und im Restmuumlll ent-sorgen Wichtig keine Spruumlhdesinfektion

Hier sind die Handelsnamen und die Verbrauchskonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzeln aufzufuumlhren Empfehlung Haumlndedesinfektionsmittel und Flaumlchendesinfektionsmittel im Erste-Hilfe-Schrank aufbewahren Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 21

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 23: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche Haumlndewaschen vor Beginn der Taumltigkeiten

Was Wann Womit Wie Wer entscheidet der Traumlger

1nach Benutzung taumlglich und bei Verunreinigung

Reinigungsmittel Desinfektionsreiniger oder Flaumlchendesinfektionsmittel

feucht wischen feucht wischen desinfizieren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Arbeitsflaumlchen SpuumllbeckenWaschbecken

Toumlpfe Geschirr Besteck nach Benutzung Geschirrspuumllmittel manuelles Spuumllen oder Spuumll-maschine benutzen

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Kuumlhlschrank alle 2 - 4 Wochen Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

GefrierschrankGefriertruhe nach Bedarf mind 1 x Jahr Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Vorratshaltung monatlich Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Tuumlrklinken Fenstergriffe Lichtschalter Moumlbelgriffe

bei Verschmutzung sofort sonst woumlchentlich

Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

Fuszligboden taumlglich und bei Verunreinigung Reinigungsmittel feucht wischen Reinigungspersonal

WaumlndeTuumlrenMoumlbelFensterbaumlnke regelmaumlszligig nach Bedarf mindes-tens jedoch 1 - 2x jaumlhrlich

Reinigungs-Pflegemittel feucht abwischen Reinigungspersonal

Grill- u Backgeraumlte Dunstabzugshaube nach Benutzung Reinigungsmittel feucht wischen Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Geschirrtuumlcher Reinigungstuumlcher

arbeitstaumlglich Waschmaschine

Kochwaumlsche staubgeschuumltzt aufbewahren

Erzieherin hauswirtschaftliche Kraft

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren Hier sind die Handelsnamen und die Endkonzentrationen der verwendeten Reinigungsmittel einzelnen aufzufuumlhren 1 Nach Umgang mit bestimmten Lebensmitteln (z B Gefluumlgel Eier ungewaschener Salat usw die mit krankmachenden Keimen behaftet sein koumlnnen) sind die Arbeitsflaumlchen gruumlndlich mit Desinfektionsreiniger zu behandeln und anschlieszligend mit Wasser welches Trinkwasserqualitaumlt haben muss ausreichend nachzuwischen

Die Abfallentsorgung muss arbeitstaumlglich erfolgen

22 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 24: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume

Was Wann Womit Wie Wer

Bettgestelle Regelmaumlszligig mind 4 x jaumlhrlich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel Feucht wischen ErzieherinReinigungspersonal

BodenTeppichboden Mindestens 1x pro Woche bei Verschmutzung sofort

ReinigungsmittelStaubsauger Feucht wischensaugen ErzieherinReinigungspersonal

Matratzen Matratzenschonbezug

Regelmaumlszligig mind 2 x jaumlhrlich bei Personenwechsel

Reinigungsmittel feucht abwischen waschen

ErzieherinReinigungspersonal

Kissen-Deckenbezuumlge Decken Haumlufigkeit abhaumlngig vom Ver-schmutzungsgrad bei Verunreini-gung sofort sonst alle 2 Wochen

Waschmaschine Wechseln waschen ErzieherinEltern

Hinweis - Jedes Kind sollte seine eigene Bettwaumlsche haben - Idealerweise wird empfohlen die Waumlsche in der eigenen Einrichtung oder zentral zu waschen (alle 2 Wochen) - Beim Waschen in der Einrichtung selbst ist auf eine Trennung von Schmutzwaumlsche und sauberer Waumlsche zu achten

bei Matratzen im Kindergarten ist es sinnvoll einen fluumlssigkeitsdichten Matratzenschonbezug zu verwenden Dieser kann bei Verschmutzung feucht abgewischt und ggf desinfiziert werden Der Matratzenschonbezug ist regelmaumlszligig 1-2 x Jahr zu waschen Fuumlr ausreichende Luumlftung in den Raumlumen ist zu sorgen Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 23

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 25: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich

Was Wann Womit Wie Wer

desinfizieren (nicht spruumlhen) feucht wischen

ErzieherinBetreuungspersonal Desinfektionsmittel Reinigungsmittel

Wickeltische Nach jeder Benutzung ohne Unterlage nach jeder Benutzung mit Unterlage

ErzieherinBetreuungspersonal desinfizieren (nicht spruumlhen) Desinfektionsmittel nach VAH-

Liste nach Verunreinigung mit Koumlrperfluumlssig-keiten Stuhl

Abfallbehaumllter fuumlr Schmutzwindeln

Mindestens 1 x taumlglich Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Leeren reinigen und desinfizie-ren

ErzieherinBetreuungspersonal

Toumlpfchen Nach jeder Benutzung Reinigungs- Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

Nassreinigung vor naumlchster Benutzung vollstaumlndig trocknen lassen

ErzieherinBetreuungspersonal

ErzieherinBetreuungspersonal

desinfizieren Bei Durchfallerkrankung

Desinfektionsmittel nach RKI-Liste

Haumlnde nach jedem Wickelvorgang Waschlotion in Spendern Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

ErzieherinBetreuungspersonal

Badewanne nach Benutzung Desinfektionsmittel nach VAH-Liste

reinigen und desinfizieren ErzieherinBetreuungspersonal

Fuszligboumlden 1x taumlglich bei Verschmutzung sofort

Reinigungsmittel feucht wischen ErzieherinBetreuungspersonal

Hinweis - Schutzkittel taumlglicher Wechsel bzw bei Verschmutzung Bei Durchfall eines Kindes ist ein sofortiger Wechsel notwendig - Geeignete Einmalpapierunterlagen (Rolle) sind aus hygienischen Gruumlnden zu empfehlen oder jedes Kind sollte seine eigene textile Unterlage haben - Im Falle einer erhoumlhten Infektionsgefahr z B bei Durchfall oder Umgang mit infektioumlsem Material muumlssen die Haumlnde mit einem viruswirksamen Praumlparat

desinfiziert werden - Toumlpfchen sind moumlglichst personengebunden zu verwenden oder es sollte nach jeder Benutzung eine Desinfektion durchgefuumlhrt werden

Fuumlr die Entsorgung von Faumlkalien aus den Toumlpfchen ist ein Faumlkalienausgussbecken erforderlich

Hinweis Es sind Einmal-Reinigungstuumlcher oder zur Wiederverwendung geeignete Reinigungstuumlcher zu verwenden die jedoch desinfizierend gewaschen werden (Kochen als Waschverfahren empfohlen) muumlssen Die Reinigung ist nur mit sauberen Tuumlchern auszufuumlhren

24 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 26: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Haumlndehygiene

Was Wann Womit Wie Wer

Personal Haumlnde waschen Zum Dienstbeginn vor und nach Umgang mit Lebensmitteln vor und nach dem Essen bei Verschmutzung nach Toiletten-benutzung nach Tierkontakt

Auf die feuchte Haut geben und mit Wasser aufschaumlumen

Waschlotion in Spendern

nach dem Spielen vor dem Es-sen bei Verschmutzung nach Toilettengang nach Tierkontakt

Kinder

Haumlnde desinfizieren Nach Kontakt mit Stuhl mit Urin u a Koumlrperausscheidungen (z B nach dem Wickeln) nach Ablegen der Schutzhandschuhe

Personal

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Nach Verunreinigung mit infektiouml-sem Material

Kinder

Prophylaktische Haumlndedesinfekti-on

Vor dem Anlegen von Pflastern und Verbaumlnden

VAH-gelistetes Haumlndedesinfektionsmittel

Ausreichende Menge mind 3 - 5 ml auf der trockenen Haut gut verreiben

Personal

Haumlnde pflegen Nach dem Waschen Hautcreme aus Tuben oder Spendern

Auf trockenen Haumlnden gut verrei-ben

Alle

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 25

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 27: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 1 Der Befall von Kindern mit Kopflaumlusen ist ein immer wieder auftretendes Problem in Gemeinschaftseinrichtungen Die Bekaumlmpfung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen ElternErziehungsberechtigten Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheits-amt Wichtig ist dass beim Auftreten von Kopflaumlusen rasch und konsequent gehandelt wird Die Eltern sind gemaumlszlig sect34 Abs 5 IfSG verpflichtet bei Kopflausbefall ihres Kin-des sofort die Gemeinschaftseinrichtung zu informieren diese leitet personenbezogene Daten an das Gesundheitsamt weiter (Kopflaumluse - was kann ich tun Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Stand November 2008) Noroviren sind weltweit verbreitet und zaumlhlen in Deutschland zu den haumlufigsten Erre-gern infektioumlser Magen-Darminfektionen Die Viren sind aumluszligerst umweltstabil und sehr ansteckend Infektionen mit Noroviren treten besonders haumlufig in den Wintermonaten auf Die Ausscheidung der Viren erfolgt uumlber den Stuhl des Menschen oder durch Bil-dung virushaltiger Aerosole waumlhrend des Erbrechens Es besteht eine sehr hohe Infek-tiositaumlt Dies erklaumlrt auch die sehr rasche Ausbreitung innerhalb von Gemeinschaftsein-richtungen Da der erkrankte Mensch mit seinem Stuhl sehr groszlige Mengen an Viren ausscheidet spielt die direkte Uumlbertragung von Mensch zu Mensch die groumlszligte Rolle Eine Uumlbertragung ist zum einen moumlglich durch eine sogenannte Schmierinfektion also uumlber nicht ausreichend gesaumluberte Haumlnde nach Toilettenbenutzung Infektionen koumlnnen aber auch von kontaminierten Nahrungsmitteln oder Getraumlnken ausgehen Auch ist eine Uumlbertragung durch kontaminierte Gegenstaumlnde moumlglich Die wichtigsten Krankheitszeichen sind akut beginnendes heftiges Erbrechen starke Durchfaumllle ausgepraumlgtes Krankheitsgefuumlhl krampfartigen Bauchschmerzen Kopf- und Muskelschmerzen Die betreffenden Personen sind insbesondere waumlhrend der akuten Erkrankung und mindestens 2 Tage oft jedoch bis zu 2 Wochen nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfaumlhig Damit ist eine sorgfaumlltige Beachtung allgemein uumlblicher Hygieneregeln (Haumlndewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln sowie vor Einnahme von Speisen und insbesondere nach jedem Toilettengang) auch im An-schluss an eine Erkrankung von auszligerordentlicher Bedeutung Bei infektioumlsen Magen-Darminfektionen in Schulen z B Verdacht auf Norovirusin-fektionen muumlssen symptomatische Kinder umgehend nach Hause geschickt undoder von Angehoumlrigen abgeholt werden Der Kontakt zu anderen Kinder ist zu minimieren die Betreuung ist guumlnstigerweise durch eine Einzelperson sicherzustellen Erbrochenes und Stuhl muumlssen mit Einmalwischlappen entfernt werden Abschlieszligend sind die kon-taminierten Flaumlchen mit einem geeigneten viruzid wirksamen Flaumlchendesinfektionsmittel gewischt werden Die wichtigste Maszlignahme ist die sorgfaumlltige Einhaltung der Haumlndehy-giene und Desinfektion Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist vom Personal oder den Eltern uumlber das Auftreten oder den Verdacht einer Norovirus-Erkrankung zu informieren (sect 34 Abs 5 IfSG) und diese muss umgehend das Gesundheitsamt (sect 34 Abs 6 IfSG) benachrichti-gen Influenza die Grippe - hervorgerufen durch Influenzaviren - ist eine fieberhafte Er-krankung der Atemwege Sie ist hoch ansteckend und wird durch kleinste Troumlpfchen beim Niesen und Husten oder beim Haumlndeschuumltteln leicht uumlbertragen Klinische Anzei-

26 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 28: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

chen sind ploumltzlich einsetzendes hohes Fieber Kopf- und Gliederschmerzen trockener Reizhusten Schuumlttelfrost und Schweiszligausbruumlche Auch bei jungen Menschen besteht ein schweres Krankheitsgefuumlhl Wegen des engen Personenkontaktes in Gemein-schaftseinrichtungen spielen Kinder und Jugendliche als Reservoir fuumlr die Weiter-verbreitung eine groszlige Rolle Seit Mai 2009 zirkuliert ein neues Influenza-Virus anfangs als Schweine-Grippe be-zeichnet nun Neue Influenza AH1N1 Das Virus ist hochansteckend Charakteristika sind z B die rasche Verbreitung in der menschlichen Bevoumllkerung die Verlagerung schwerer Erkrankungen in juumlngere Altersgruppen und die groszligen regionalen Unter-schiede in der Ausbreitung Bisher ruft die pandemische Influenza AH1N1 uumlberwiegend leichte Erkrankungen und vorwiegend in der jungen Bevoumllkerung hervor Aus medizinischer Sicht wird dringend empfohlen das persoumlnliche Erkrankungsrisiko durch einfache Verhaltensmaszlignahmen deutlich zu reduzien bull Regelmaumlszligiges Haumlndewaschen mit Wasser und Seife bull beim Husten sollte in ein Einmal-Taschentuch oder in den Aumlrmel gehustet werden

und nicht in die Hand bull benutzte Papiertaschentuumlcher sollten direkt entsorgt werden bull Raumlume sollten regelmaumlszligig geluumlftet werden (3 - 4 mal taumlglich fuumlr 10 Minuten) bull auf engen Koumlrperkontakt moumlglichst verzichten wie z B Umarmungen Kuumlssen

Haumlndeschuumltteln bull Keine gemeinsamen Trinkgefaumlszlige oder Geschirr benuumltzen Ein Krankheitsverdacht ist derzeit bei Personen gegeben die ploumltzlich an den og Grip-pe-Symptomen leiden Personen mit entsprechenden Beschwerden sollten die Ge-meinschaftseinrichtung nicht besuchen und sich bei ihrem Hausarzt vorstellen am bes-ten ihren Besuch dort telefonisch anmelden In diesem Zusammenhang weisen wir auf die aktuellen RKI-Empfehlungen hin (wwwrkide)Vor diesem Hintergrund ist es fuumlr Schulen ratsam entsprechende Vorkehrungen zu treffen um bei einem Ausbruch ge-ruumlstet zu sein

Folgende Punkte sollten als Vorsorgemaszlignahmen beachtet werden (wwwrkide

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 27

wwwsozialministerium-bwde und wwwkultusministerium-bwde)

bull Information und Schulung der Mitarbeiter (wwwpandemierisikoinfo) Krankheitsbild Praumlventionsmaszlignahmen aktueller Status der Pandemie Vorbild-funktion bei der Hygiene (wwwwir-gegen-virende) Empfehlung der jaumlhrlichen In-fluenza-Schutzimpfung Festlegung der Vorgehensweise

bull Information der Eltern (wwwpandemierisikoinfo) Informationsblatt uumlber die Virusgrippe (Krankheitsbild Uumlbertragung Inkubationszeit Komplikationen Schutzimpfung Meldepflicht Prophylaxe Wiederzulassung und Therapie)

bull Schulung der Kinder (wwwpandemierisikoinfo) Informationen uumlber die Erkrankung Schulung des Hygienebewusstseins Praumlvention

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 29: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Anhang 2 Trinkwasserhygiene das Trinkwasser wird von den oumlrtlichen Wasserversorgern in der Regel in einwandfreier Qualitaumlt geliefert Die Ursachen fuumlr Beschwerden liegen meist im Bereich der Rohrleitungen und technischen Armaturen (Hausinstallation) Die Leitung der Gemeinschaftseinrichtung ist dazu angehalten die Qualitaumlt des Trinkwassers auf-rechtzuerhalten dazu existieren zahlreiche rechtliche Vorgaben (z B Trinkwasserver-ordnung VDI 6023) Wartungsprotokolle- und evt vertraumlge der Hausinstallation durch eine Fachfirma sollten in den Hygieneplan aufgenommen werden Legionellen koumlnnen in Warmwassersystemen der Wasch- und Duschanlagen vorkom-men und vermehren sich vor allem im Temperaturbereich von 25-45degC Sie sind daher vor allem ein Problem in groumlszligeren Gebaumluden mit einem langen Leitungsnetz und somit abschnittsweise laumlngerer Stagnation des Wassers Das Kaltwasser sollte unter 20degC und das Warmwasser heiszlig d h mindestens 55degC bis zum Zapfhahn sein Erkrankun-gen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf wobei bei bei-den Begleiterscheinungen wie Unwohlsein Fieber Kopf- Glieder- Thoraxschmerzen Husten Durchfaumllle und Verwirrtheit vorkommen koumlnnen Die eigentliche Legionaumlrskrankheit zeigt sich in einer schweren Lungenentzuumlndung die unbehandelt in 15-20 der Faumllle toumldlich verlaumluft Als Hauptinfektionsweg ist das Einatmen erregerhaltiger lungengaumlngiger Aerosole aus dem Warmwasserbereich an-zusehen Somit stellen insbesondere Duschen aber auch Aerosole am Wasserhahn Gefahrenquellen dar Zur Legionellenprophylaxe sind Duschen die nicht taumlglich genutzt werden regelmauml-szligig durch ca 5-minuumltiges Ablaufen lassen von Warmwasser (bei maximaler Erwaumlr-mungsstufe) zu spuumllen Uumlber die Notwendigkeit regelmaumlszligiger bakteriologischer Unter-suchungen auf Legionellen beraumlt Sie das Gesundheitsamt Kalkablagerungen an den Duschkoumlpfen sind in regelmaumlszligigen Abstaumlnden zu entfernen (wwwrkide und Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden Umweltbun-desamt 2008) Bezuumlglich der Legionellenproblematik ist das Arbeitsblatt W 551 vom DVGW zu beach-ten und einzuhalten

28 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 30: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

Quellen bull Infektionsschutzgesetz - IfSG vom 20072000 bull Lebensmittel- und Futtergesetzbuch - LFGB vom 01092005 bull Lebenssmittelhygieneverordnung - LMHV vom 5 August 1997 Neufassung 2007 bull Seit 1 Januar 2006 gilt die Verordnung (EG) Nr 8522004 uumlber Lebensmittelhygie-

ne fuumlr alle Betriebe in saumlmtlichen Bereichen der Lebensmittelkette bull Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001 bull Allgemeine Bedingungen zur Versorgung mit Trinkwasser - AVBWasserV bull VDI 6023 bull Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG vom 070896 bull Arbeitsstaumlttenverordnung - ArbStaumlttV vom12082004 bull Biostoffverordnung vom 27011999 bull Hygieneverordnung BW vom 11062002

Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg 29

bull HACCP-Konzept (httpwwwbfrbundde und httpwwwschuleplusessende) bull Wiederzulassungsempfehlungen des Robert Koch Institutes (RKI) fuumlr Schulen und

sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen (wwwrkide) bull Aktuelle Liste der gepruumlften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren des

RKI (wwwrkide) bull VAH-gelistete Desinfektionsmittel - Verbund fuumlr Angewandte Hygiene

(wwwvah-onlinede) wwwrkidebull Empfehlungen der Staumlndigen Impfkomission - STIKO Juli 2009 ( )

bull Leitfaden fuumlr die Innenraumhygiene in Schulgebaumluden - Umweltbundesamt 2008 (wwwumweltbundesamtde)

bull Kopflaumluse - was kann ich tun - Merkblatt fuumlr Eltern und Erziehungsberechtigte Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg Stand November 2008 (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Zur Beschaumlftigung werdender Muumltter bei der Tagesbetreuung Merkblatt des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Wuumlrttemberg - Staatlicher Gewerbearzt (wwwgesundheitsamt-bwde)

bull Rahmenhygieneplan fuumlr Schulen Laumlnder-Arbeitskreis BrandenburgSachsenMecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Stand April 2008

bull Hygieneplan fuumlr Schulen LGL Bayern Stand Juli 2007 Informationen des Robert Koch-bull Informationen zur Neuen Influenza AH1N1 (

Instituts zu Influenza AH1N1) wwwwir-gegen-virendebull FaltblattBroschuumlre Selbstverteidigung gegen Grippe ( )

bull Informationen uumlber das Bundesministerium fuumlr Gesundheit Stand Juli 2009 bull RKI Informationsstelle des Bundes fuumlr biologische Sicherheit

(wwwpandemierisikoinfo) wwwsozialministerium-bwde wwwkultusministerium-bwdebull und

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen
Page 31: Musterhygieneplan für Kindertagesstätten · Musterhygieneplan für Kindertagesstätten - Teil I: Infektionsschutz Einleitung Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

Musterhygieneplan fuumlr Kindertagesstaumltten - Teil I Infektionsschutz

(wwwhygiene-tipps-fuer-kids

30 Landesgesundheitsamt Baden-Wuumlrttemberg

bull Handwaschtechnik und wwwbzgade) bull VDI-Richtlinie VDI 6000 Blatt 6 Ausstattung von und mit Sanitaumlraumlumen ndash Kindergaumlr-

ten Kindertagesstaumltten Schulen Nov 2006 bull DVGW-Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwaumlrmungs- und Trinkwasserleitungsanla-

gen Technische Maszlignahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Pla-nung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen April 2004

bull DVGW-Arbeitsblatt W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwaumlrmungsanlagen Dez 1998

bull DIN 19643 Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser bull DIN 77400 Reinigungsleistungen in Schulgebaumluden bull DIN 10506 Lebensmittelhygiene - Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10526 Ruumlckstellproben in der Gemeinschaftsverpflegung bull DIN 10508 Lebensmittelhygiene - Temperaturen fuumlr Lebensmittel

  • Einleitung
  • Rechtsgrundlagen
  • Aufbau eines Hygieneplans
  • Hygienerelevante Bereiche
  • Bereiche in denen der Personenschutz bzw die Koumlrperhygiene besonders wichtig ist
  • Haumlndehygiene
  • Maszlignahmen bei Infektionen
  • Kleiderablage
  • Hygiene im Turn- und Gymnastikraum
  • Hygiene in Spiel- und Kuschelecken
  • Spielsachen und Spielgeraumlte
  • KuumlcheEssenszubereitungEssensausgabe
  • Abfallentsorgung
  • Impfprophylaxe
  • Zahnprophylaxe
  • Bettwaumlsche
  • Tierhaltung
  • Spielsand
  • Wasserspiel und Erlebnisbereiche
  • Grundsaumltzliches zur Flaumlchenreinigung
  • Reinigungsintervalle fuumlr verschiedene Bereiche
  • Reinigungsplan fuumlr SpielraumlumeGruppenraumlume
  • Toiletten
  • SanitaumlrraumlumeTurn- und Gymnastikraum
  • Erste-Hilfe-Raum
  • Reinigungsplan fuumlr die Kuumlche
  • Reinigungsplan fuumlr Ruheraumlume
  • Reinigungsplan fuumlr Wickelbereich
  • Haumlndehygiene
  • Anhang 1
  • Anhang 2
  • Quellen