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Musikgeschichte 19./20. Jhd. 07.04.2010 - geschichte von fr 19.jhd bis 1980/1990er-jahre - (orte,personen,fkt. v. musik) - probleme bei einteilung der musik (epochen,...) wann beginnt epoche? wann endet ~? (verschiedene einteilg. in versch. schriften) epochenproblematik 19.jhd: - abweichende einteilg./bezeichng. (wann beginnt epoche? wann endet ~?) 1800-1900: romantik (ideengeschichtl. bezeichng. i. bereich literatur), jedoch oft keine genauere einteilung in abschnitte - romantik -> sprache, die ein geisterreich aufschließt (märchenhaftes...) -> ästhet. ideale wandeln sich ==> von VOKALmusik zu INSTRUMENTALmusik (musik, die vorher als mangel galt > sprache ohne text (beschreiben, was worte nich zu sagen vermögen) >leitgestalt: ludwig van beethoven (1770-1827) > problem: klassik ><romantik? -beethoven zugleich klassik, aber auch bedeutender komp. der romantik (drei phasen...früh(1803), neue phase (1804/1815), spät (bis 1827) - früh-, hoch- spätromantik, dt. u. frz. rom., musikal. und literar. romantik, mögliche einteilungen (abh. v. autor, standort, schwerpkt.): I) 1790-1830 "the age of beethoven" (oxford history of music - zeitalter beethovens - beethoven als leitgestalt der epoche) II) 1815-1914 wiener kongress - wk I (carl dahlhaus: neues handbuch der muwi; die musik des 19. jhd. ->musik als folge historischer ereignisse, z.b. wk I und dessen konsequenzen -> änderg. in sozialgeschichte, kulturgeschichte) III) 1789-1914 franz. revolution - erster weltkrieg ==> "LANGES 19. JAHRHUNDERT" (a history of western music)

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Musikgeschichte 19./20. Jhd. 07.04.2010

- geschichte von fr 19.jhd bis 1980/1990er-jahre

- (orte,personen,fkt. v. musik)

- probleme bei einteilung der musik (epochen,...) wann beginnt epoche? wann endet ~? (verschiedene einteilg. in versch. schriften)

epochenproblematik 19.jhd:

- abweichende einteilg./bezeichng. (wann beginnt epoche? wann endet ~?)

1800-1900: romantik

(ideengeschichtl. bezeichng. i. bereich literatur), jedoch oft keine genauere einteilung in abschnitte

- romantik -> sprache, die ein geisterreich aufschließt (märchenhaftes...)

-> ästhet. ideale wandeln sich ==> von VOKALmusik zu INSTRUMENTALmusik

(musik, die vorher als mangel galt

—> sprache ohne text (beschreiben, was worte nich zu sagen vermögen)

—>leitgestalt: ludwig van beethoven (1770-1827)

—> problem: klassik —><— romantik?

-beethoven zugleich klassik, aber auch bedeutender komp. der romantik

(drei phasen...früh(1803), neue phase (1804/1815), spät (bis 1827)

- früh-, hoch- spätromantik, dt. u. frz. rom., musikal. und literar. romantik, mögliche

einteilungen (abh. v. autor, standort, schwerpkt.):

I) 1790-1830 "the age of beethoven"

(oxford history of music - zeitalter beethovens - beethoven als leitgestalt der epoche)

II) 1815-1914 wiener kongress - wk I

(carl dahlhaus: neues handbuch der muwi; die musik des 19. jhd. —->musik als folge historischer ereignisse, z.b. wk I und dessen konsequenzen -> änderg. in sozialgeschichte, kulturgeschichte)

III) 1789-1914 franz. revolution - erster weltkrieg ==> "LANGES 19. JAHRHUNDERT"

(a history of western music)

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kriterien langes 19.jhd.:

- was ist neuartig an dimension nach 1789?

- rückblick auf 17.jhd.:

- oper = zentrale gatttung

- italien. musiker dominieren musikleben internat.

- entstehung bürgerl. konzertleben

- hof: angesehenster arbeitgeber f. berufsmusiker

- kirche, schule u. stadt verlieren ansehen u. einfluss als musikträger (kantor, organist, stadtmusiker)

- bedeutung laien- und liebhabermusizierens zunehmend

- neu: zeitschriftenwesen/notenmarkt/musikjournalismus (18. jhd.)

epochencharakteristika 19.jhd.:

sozialgeschichtl. aspekte:

- weit verzweigtes konzert-, chorvereins- und verlagswesen

- dadurch neue berufe (chorleiter)

- 1791: Leipziger Allgemeine Musikalische Zeitung (führende musikzeitschrift ein Jhd. lang)

- musikal. bildungsbürgertum entsteht (musik = bildung; abgrenzung bürger v. adel)

- hausmusik, musikalische kränzchen, salons (bsp. klavierspielende tochter = guter ruf)

—> absatz f. klaviere u. klavierlehrer nimmt zu -> "klavierseuche"

- gründung der konservatorien (leipziger k.) / musikschulen

(1792: ablösung der kirchenmusikschule (metries?) in frankreich - beginn der musikschulen (staatlich))

-> aufgabe: laienbildung + professionelle musikal. (aus)bildung

- musikfeste, sängerfeste (musik als massenbegeisterung/~medium)

- virtuosentum (paganini, liszt)

- instrumentenbauliche entwicklungen / zunehmende industrialisierung

ideengeschichtliche aspekte:

- romantik -sehsucht nach vergangenheit (sagen, märchen, mythen) zur überwindung der gegenwart (Robert Schumann: Idee der „poetischen Musik“)

->(abkehr von gegenwart —>napoleonische kriege, besatzung)

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- nationales denken, nationalismus

->(entstehung v. nationalgeschichte)

- historismus (entstehung der geschichtswissenschaft, entstehg. erster musikgeschichtsschreibung)

—> entstehung von repertiore, beleben v. werken verstorbener komponisten (bach-renaissance)

- musik = gegenstand bürgerl. bildung

- musik = kunstreligion (musik als ersatzkonstrukt v. religion neben wissenschaft)

musik = philosophisches-geistiges, metaphysisches konstrukt (theorie des erhabenen)

(hegel: musik = romantischste aller künste, weil töne schnell verschwinden)

idee von einheit der künste => gesamtkunstwerk

wagners musikdramen als mischung von schauspiel, tanz und musik —-> der ring des nibelungen) = fortsetzung der sinfonik

ästhetische und musikal. aspekte:

ästhetischer paradigmenwechsel: von vokal- zu instrumentalmusik

aufwertung instrumentalmusik)

- motivisch-thematische arbeit

-> auch schon in klassik(vorder-und nachsatz, perioden, themen)

- entwicklungsdenken im rahmen der sonatenhauptsatzform; apotheose

apotheose =erlösungsgedanke, religiöser höhepunkt - verwendung bei mahler, strauß, beginnt schon bei beethoven

—-> bekanntes beispiel: sinfonie 5 c-moll; beethoven,1808 (schicksalssinfonie)

→ durch nacht zum licht = thema/programmatik (c-moll (1.-3. satz) -> c-dur (4.satz), musikalisierung von schicksal])

- ästhetik des erhabenen

- entwicklungsdenken in folgenden gattungen vorhanden: klaviersonate, streichquartett, sinfonie, solokonzert, sinfonische dichtung, konzertouvertüre

musikal. form-und gestaltungsprinzipien:

NEU:

- radikales entwicklungsdenken -> zuspitzung des materials

- zyklusbildung; zyklische anlage (ZYKLIZITÄT) durch wiederaufgriff von motiven/themen i. untersch. sätzen u. mit versch.funktionen

= thema eines satzes kann in anderen sätzen auftauchen bzw. als überleitung dienen (->beethoven sinfonie 9)

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- entwickelnde variation

- double function form: mehrsätzigkeit in der einsätzigkeit

- mehrdeutigkeit(ambiguität) formaler zusammenhänge

- programmatik; literarische vorlagen auch f. instrumentalmusik

(-> beethoven sinfonie 5)

(-vorbereitend zur nächsten Sitzung: in Sinfonie 6 und 9 (beethoven) reinhören)

14.4.2010

Beethoven (1770/1827)

Bedeutung:

- hebung nahezu sämtlicher musikalischen gattungen auf neuen standard

- neue anforderungen an interpreten und zuhörer (professionalisierung der musik)

- musik wird zu autonomer kunst/selbstständiges kunstwerk (kunst für die kunst),

idee der absoluten musik, erfordert beschäftigung u intellektueller durchdringung,

augenmusik (intellektualiserung der musik)

- konsequenz: allmähliche orientierung an den werken beethovens

- beethovens werke werden neuer maßstab

Hauptwerke:

9 symphonien

5 klavierkonzerte, ein violinkonzert

16 streichquartette (von 6er-serie zu einzelwerken!)

32 klaviersonaten ("neues testament" für klavierliteratur)

oper "fidelio"

missa solemnis

liederzyklus "an die ferne geliebte"

. . .

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Beethovens schaffensperioden:

i) frühe periode (1770/1802)

ii) mittlere periode (1803/1814)

iii) späte periode (1815/1827)

i)

— ausbildungsjahre in bonn und anstellung am hof

- reise nach wien und treffen m mozart

- übersiedlung nach wien und beruf als freier musiker (vorher bei hofe angestellt) beethoven nicht erster bürgerl. komponist gewesen!(immernoch zeit seines lebens auf unterstützung von gönnern angewiesen)

ii)

— beginn beethovens taubheit -> heiligenstädter testament

- "ganz neue manier" -> zunehmend kontrastierende tonsprache => heroischer stil

- sinfonie 3 "eroica" (erst napoleon gewidmet, dann widmung gestrichen)

=> heldensinfonie

- sinfonie 5 => schicksalssinfonie

- sinfonie 6

sinfonie nr.6 f-dur:

- programmsinfonie

(erweiterte satzbezeichnungen,z.b. "erwachen heiterer empfindungen bei der ankunft auf dem lande")

- abweichend vom klassischen schema (4-sätzig) -> 5. Satz vorhanden

- 1. satz, anfang:

- weiche streichermelodie, holzbläser (ländliche instrumente)

- tonart f-dur -> typisch für pastoralmusiken (pastor = der hirte)

- beiname der sinf. 6 => PASTORALE (verdeutlichung des ländlichen lebens)

iii)

- sinfonie nr.9

- beethovens "spätstil" -> rücksichtslos und selbstverwirklichend, unerbittlich

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-> komponist am ende seines schaffens

- themen nur noch subtil verändert

- werke sind sehr lang

- aus musikal. langen gesten werden kurze gedankeneinwürfe

- aufgreifen von altem (fugato -> aufnahme der barocken fugenform)

- weicht vehement von klass. standards ab

- führt vokales element (chor, 4 gesangssolisten) in instrumentalmusik ein [4. satz] (damals skandal!)

- hörbeispiele (erster satz, anfang; quinten abwärts; streichertremolo;

vierter satz - aufgreifen der themen aller vorherigen sätze (fragmentarisch, abrupt)

- ungeheure intensität (chor,soli)

beethoven-rezeption:

- probleme mit dem spätwerk

- musikal. parteienstreit

- anknüpfungspunkte 5.,6. und 9. sinfonie

- programmatik (drama) -><- tradition (reine instrumentalkomp.)

- 1830er/1840er-Jahre

- 1850/60er: Teilung in

- Traditionalisten (bsp. schumann) -><- Zukunftsmusiker (bsp. liszt)

Zentrale Komponisten (unterschiedliche sinfonische konzepte):

franz schubert (1797/1828)

felix mendelssohn-bartholdy (1809/1847)

robert schumann (1810/1856)

franz liszt (1811/1886); sinfonische dichtung

richard wagner (1813/1883); aufgehen der sinfonie im musikal. drama

anton bruckner (1824/1896)

johannes brahms (1833/1897)*; entwickelnde variation

gustav mahler (1860/1911)

richard strauss (1864/1949); tondichtung

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*erste sinfonie erst 1876 (über 20 jahre arbeit)

21.04.2010

Brahms 1. Sinfonie (von den musikkritikern als „ beethovens 10. betitelt, da

viele Gemeinsamkeiten)

- wenn langes Sangliches Thema – immer wieder variiert und zusammengesetzt

Anton Bruckner (1824-1896)

- lebte in Wien

- völlig anderes Konzept der Sinfonik

- von Haus aus Organist, viele Jahre an einer der größten Orgeln Österreichs

gewirkt, war meisterhafter Improvisator

- diese Art des Orgelspielens findet man in seinen Werken wieder

- gegeneinander angesetzte Große Klangflächen, blockhafte Dynamik

- große Sinfonische Entwürfe, keine genuinen Themen, sondern

Themenfelder

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- eigentlich Sonatenhaupsatzform in der Regel 2 gegensätzliche Themen – bei

B. 3 Themenfelder die in der Exposition gegeneinander gesetzt werden

- „Durchbruchskomposition“

- Sinfonie #4 – „die Romantische“

- Ausmaße der Sinfonien bis 64 Minuten – stieß oft auf Kritik

- Schrieb keine Programmmusik in diesem Sinne (auf literarische Vorlage

bezogen), sondern reine Instrumentalsinfonien mit einem andren Konzept

- Bruckner Rhythmus: Mischung aus Duole und Triole – Kreisendes Thema in

der 4. Sinfonie

- Scherzo – voller Kontraste, Steigerungswellen – Komponieren in

WELLENFORM – typisches Prinzip bei Bruckner

- Traditionell 4 Sätze – 4. Satz ist ähnlich angelegt wie ein Kopfsatz (häufig

Sonatenhauptsatzform)

- apprupter Finalsatz ( Steigerungen mitten im Sinfonischen Geschehen,

beginnt nicht ruhig, hat schon einen drängenden Puls, beginn im pianissimo,

schnelle und konstante Steigerung bis zum ersten Bläserthema)

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- 9 Sinfonien – 9. unvollendete

- 1865 beginnt künstlerisches Schaffen

Hector Berlioz (1803-1869) - „Symphonie fantastique „ – wichtigster

Wegbereiter der Programmmusik

- Musik mit einem Programm - idee fixed : seine geliebte (motiv), 5 Sätze

- Träumerei (1.satz)

- Ball (2.satz)

- Gang zum scharfott (4. satz)

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Instrumentalkonzert

- Große Zahl von Solokonzerten

- Zusammenhang mit Virtuosentum, Konzertwesen, Instrumentenbau

- Wichtigste Soloinstrumente: Klavier, Violine, Violoncello, Klarinette

- Klavier, aber der Mitte des 19, Jhd in jedem Bürgerlichen Haushalt

vorhanden, diente der Geselligkeit

-

- Komponisten von Violinkonzerten:

- Niccolo Paganini

- Louis Spohr (überragender Pädagoge und Virtuose des frühen 19. jhd)

- Felix Mendelssohn Bartholdy (Violinkonzerte gilt als einer der Höhepunkte

des Violinkonzertes e-moll op. 64)

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KAMMERMUSIK

- kleine Besetzungen in flexibler Ausrichtung

- Kammermusik ist genuin immer noch eine elitäre Musik (Kontinuität zum

18. JHD)

- Hatten den Anspruch besonders künstlerisch gearbeitet zu sein

- Orginalitätsdenken (ein werk hat unverwechselbar zu sein, darf sich nicht

wiederholen oder an andere anlehnen, höchste Ansprüche an die

Ausführenden und Zuhörer)

- Leseverständnis wird vorausgesetzt indem sich die normalen Menschen die

Partituren besorgen

- Aus einem geselligen Fokus ins Rampenlicht des Konzertsaals, die Musik

und Instrumente müssen klanglich einem größeren Saal gerecht werden –

Impulse für den Klavierbau

- Abkehr von der Serie – Kammermusikwerke wurden früher als Teil einer

Sammlung präsentiert- der Trend geht nun zunehmend dazu einem Titel

auch nur einen Namen

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KAMMERMUSIK NACH BEETHOVEN

- Streichquartett bleibt angesehene Gattung, allerdings verändert es sich ein

wenig durch den boom des Klavierspielens

- Führend wird die Kammermusik mit Klavier (Bspw. Klaviertrio)

- Voraussetzungen hierfür waren Hausmusik, Salon und Konzerte

- typipsch für das Streichquartett ist die „ durchbrochene Arbeit“ .- das heißt:

jede stimme wird gleich behandelt, motivisch thematische Gedanken

wandern durch die stimmen oder werden weitergeführt, gleichmäßige

Verteilung der motivisch thematischen arbeit durch alle stimmen für alle

stimmen

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Klaviermusik:

- taucht in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten auf

- omnipräsent in vielen Umgebungen, in unterschiedlichen Qualitäten (von

Übungs- Stückchen bishin zu äußert komplexen stücken)

- anspruchsvolle Gattung: Klaviersonate (nicht unbedingt populär, aber sehr

anspruchsvoll Bsp. H-Moll Sonate- Liszt; zyklisches Prinzip, Mehrsätzigkeit

in der Einsätzigkeit)

- Idee einer poetischen Klaviermusik (vor allem Robert Schuhmann- inspiriert

von den literarischen Gedanken der Romantiker – Idee einer Sprache

jenseits der Worte, Sprache durch Töne, Lyrisches Klavierstück)

- Liedform – musikalisch schlichte Form – ABA – hat einen Rahmen und

einen Mittelteil mit leichtem Kontrast)

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Zentrale Gattungen

- Klavierstück

- Klaviersonate

- Ballade ( literarisches Grundinteresse, ein Bezug ist vorhanden – narrative

Gesten)

- Etüde

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28.4.2010

VOKALMUSIK DES 19.JHD( Chor)

Getragen von breitem Laienchorwesen (aus den gehobenen Schichten,

kamen zusammen unter einem gewissen Bildungsgedanken)

- Männerchöre: Liedertafel, Liederkranz (liedertafel – norddeutschen Raum ;

kranz: süddeutschen Raum) – bildeten den Breiten Bodensatz für die

gemischten Chören, zahlenmäßig gab es von ihnen viel mehr (Liederkranz –

Kaffekränzchen – zusammenkuft wo man singt)

- Liedertafel: Die Ritter der Tafelrunde (bezug zum Mittelalter, beginnender

Historismus) ; Friedrich Zelter gab einen Impuls; 24 Personen aus der

Berliner Elite, man Tafelte zusammen, trug gedichte vor, trug lieder vor ->

Berliner Liedertafel)

- Zahlreiche Gründungen von zusammenkünften von Männerchören in

Deutschland

- Gründung des Vereinswesens (stark durch den Freiheitsgedanken

beeinflusst – Dtl. Durch französische truppen besetzt im zuge der frz.

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Revolution, seit 1806 kein HDDR – in norddeutschland /Preußen, fühlte man

sich massiv bedroht, man suchte zusammenkünfte, möglichkeiten wo man

sich treffen konnte um über politik zu debattieren, freiheitsgedanke zum

Ausdruck bringen – das ganze 19. Jhd speiste sich durch den

Freiheitsgedanken – dementsprechendes Liedgut – 1815 im Freiheitskampf

gegen Napoleon wurden viele nationale oder auch zm großen Teil

nationalübersteigernde fremdenfeindliche Lieder gesungen –

- Männerchöre deutliche national und politisch geprägt

- SÄNGERFESTE: man traf sich in versch. Stätten – Nürnberg

- Man traf sich mit Fahnen, in Festhallen, Zelten, Sängerwettbewerbe

- Repertoire: Chorlieder, Kantaten mit nationalen Themen

- Thema: „wein, Weib, Gesang“ Kampf, Tapferkeit, Vaterland

- Einstimmiger bis vierstimmiger Gesang

- Einfache Musik, oberstimmenbetont (ähnlich dem Chroal oder dem lied,

klare Melodie, mit einfachen Akkorden aufgefüllt, leicht zu erlernen, gut zu

berhalten große textverstädlichkeit, relativ leicht verbreitung)

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Liederschreiber: Albert Medfessel – gesangspädagoge, klavier, theorielehrer

von Edward Griegs Mutter,

- Männerchöre breite, politisch agitierende Bewegung die teilweise auch mit

Misstrauen betrachtet wurde politischer seits, andererseits wurde es

begrüßt – starke Außenwirkung, Deutsches Chorwesen neben dem

englischen BERÜHMT für schlagkraft, für größe, gute Gesangsausbildung –

stimmideal

- gemischte Chöre: Rückgrat der Chorkultur (aus gehobener Schicht)

- man zeigte Kulturfähigkeit, wahren die Tradition der großen Komponisten

(auf Großfesten/Festivals)

- man zeigte eigene Bildungsposition, man setzte sich auf den Festivals als

Teilnehmer massiv damit auseinander

- Musikfeste waren ein internationales Phänomen (ERSTE MUSIKFEST 1810

im thüringischen Thüringen)

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- 1819 Musikfestverein gegründet (NIEDERRHEINISCHE MUSIKFESTE)- fanden

jährlich statt; Uraufführung zentraler werke, riesige Verbreitung

- Mendelssohn begründete viele Musikvereine- bildete Ruf als Dirigent –

DADURCH Berufung ans Kapellhaus in Leipzig – Soziale Netzwerke also

wichtig für die Karriere vieler großer Musiker

- Liebliches Wohl spielte eine große Rolle , Geselligkeit wurde groß

geschrieben, man betrachtete sich als Freund

Frauenchöre

- kaum ein Frauenchor tauchte in der Presse auf, denoch gab es sie

- waren meist keine richtigen Vereine (öffentlich, staatlich geprüft, formal

gemeldet)

- inoffizielle Vereine, man traf sich in einem Milieu aus bekannten,

regelmäßige Proben, privater, halböffentlicher Charakter

- Rolle der Frau 19. Jhd. – Rolle wurde zugewiesen, Hausfrau

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Epochencharakteristika des langen 19. JHD

Sozialgeschichtliche Aspekte

- weitverzweigtes Konzert,- chorvereins und verlagswesen

- Musikalisches Bildungsbürgertum

- Hausmusik, musikalische Känzchen, Salons

- Gründung von Konservatorien

- Musikfeste, Sängerfeste

- Virtuosentum

- Instrumentenbauliche Entwicklung/zunehmende Industrialisierung

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MUSIKFESTE:

Schlüsselwerke:

Joseph Haydn . Die Schöpfung (1798) Erschaffung der Welt

Friedrich Schneider :Das Weltgericht (1819) – löste die Schöpfung als

führendes werk ab, zwischen 1820 und 1840 war Schneiders Weltgericht das

meistgespielte Oratiorium in deutschen Sprachraum, Schneider war

Kapellmeister in dessau, ausgehend vom Weltgericht zm bedeutendsten

oratorienschreiber der Zeit; erinnerungsMotivik, große Rolle Anteilig der

Chöre

Felix Mendelssohn Bartholdy „Paulus“ (1836), „ Elias“ (1846)

12.5.2010

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Musiktheater 19.Jhd

Oper entstanden um 1600 im höfisch aristokratischen Kontext

Seit Kommerzialisierung Venedig 1638 – frei besuchbare Opernhäuser –

Karriereverbreitung

Es bildete sich ein gewisses Repertoire

Französische Operntradition – an Sprache orientiert – Tendenz zu großen

Tableaus (chorpersonal) „tragedie lyrique“ – hochstehende Form der Oper

„opera comique“ –komische Ausprägung der Oper

Italienische Operntradition – Trennung von Rezitation und Arie –

„Nummernoper“-begrenztes Personal; „opera serie“ – anspruchsvolle Sujets;

„opera buffa“ – speiste aus comedia de’larte „Kasperletheater“ – phantastische

Figuren

Oper angesehenste Gesellschaftliche Gattung

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Bürgertum suchte im 19. jh einen Ort wo es sich präsentieren konnte,

gesellschaftlich unterhalten konnte, wo man wahrgenommen werden konnte ->

Konzertsaal, aber noch glanzvoller in den Opernhäusern

In 1.Hälfte des 19. Jhd , viele Theater erbaut – Repertoire Bildung wurde

beflügelt

Stärkerwerdendes Bewusstsein für Erfolgswerke die sich stark verbreite haben,

zunehmender Bedarf -> Repertoire

ITALIENISCHE OPERNTRADITION

Wichtige Vertreter:

Rossini

Donizetti

Bellini

Stilistische Weiterentwicklung der opera seria -> geprägt durch neuartiger

Gesangsstil, neue szenische Strukturen, neuartiges dramatisches Konzept

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„opera seria“ wird zu „ melodrama serio“ -> etwas wo die Bedeutung der

Melodie stärker akzentuiert wird

Opera Buffa -> Tendenz zur Gattungsvermischung , Opera buffa mehr an

realitäts-gesellschaftskritisch- durch Gattungsvermischung = Zwischenform :

„opera semiseria“

Trend zur Gestaltung größerer Zusammenhänge : ita.. szena (Szene) szena et

Aria

GIACCHOMO ROSSINI:

Bedeutendster Komponist der damaligen Zeit

Schrieb insgesamt 39 Opern, die international verbreitet waren und dadurch

Gattungsprägend waren

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Gaetano Donizetti

Stimme ist das wichtigste in der ital. Oper zu dieser Zeit, kunstvoll

ornamentierte frei schwingende Melodielinien

Technisch sehr schwer zu singen, wirkt auf der Bühne mühelos und leicht

19. Jhd: - zunehmende Entdeckung des großen Reizausübenden unbekannten

FRANZÖSISCHE OPER

„grand opera“ – aus der “tradgedie lyrique” – bildet neuen Typus aus –

durchkomponierte Oper, historische, anspruchsvolle, realistische Stoffe, enthalten

stark politische Bezüge, zentraler Komponist: „Giacomo Meyerbeer“,

„opera comique“- keine Rezitative, sondern gesprochene texte, nicht

durchkomponiert; realistische Stoffe; gelegentlich komisches; typisches Merkmal:

couleur locale (UMGEBUNG), versuch größere Einheiten zu bilden (Tableau Bilden)

. zusammenhängendes Ganzes

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- Erinnerungsmotivik; Motive vorhanden die an vorangegangene Sachen

erinnern, diese Motive werden zitiert, nicht verändert

BSP.: CARMEN – Georges Bizet

Zwischenform: „ drame lyrique“

FAZIT:

Ab 1850 zunehmende Internationalisierung, immer mehr

Gattungsüberschneidungen

DEUTSCHE OPER

Situation 18. Jhd – Oper nahezu nicht existent

Sporadische Versuche – Pflege des Singspiels (keine auskomponierte Rezitative,

sondern Gesangseinlagen)

Man sehnte sich schon lange nach einer deutschen National Oper

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1821 – in Dresden : „DER FREISCHÜTZ“ – Carl Maria von Weber – erste

deutsche Nationaloper (Phantastische Stoffe -> ins metaphysische aber auch

beängstigende)

Weitere Komponisten

E.T.A Hoffmann

Spore

Marschner

Einer der Grundsteine der sogenannten deutschen Romantischen Oper – einer

eigenen Operntradition

Was ist das eigenständige an dieser Oper? - wie in auch den andren

Operntraditionen sowohl in Frankreich und Italien ….zahlreiche Chöre, fehlende

Rezitative, couleur locale, Motivik

!!!!! GEGENARGUMENT: es gibt mentale Strukturen, im sinne von „ das

denken meinen und fühlen von kollektiven, Gesellschaften“ – Idee einer deutsch

romantischen Oper war schon im 18.jhd präsent – Kontinuität, ästhetische

Vorstellungen, Idee und Intention der Komponisten war, eine deutsche

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romantische Oper zu schreiben und keine französische Oper zu „ verdeutschen“

!!!!!!!!!

KOMISCHE OPER: deutschte Spieloper

Albert Lorzing – der Wildschütz; der Waffenschmied

Otto Nikolei – die lustigen Weiber von Windsor

Friedrich von Flotow -

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19.5. 2010

MUSIKDRAMEN Richard Wagner 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883

- Stammte aus Schauspielermillieu

- Typisches „ theaterkind“

- Starker Antisemit

Wagners Vorstellungen zur Oper:

- Ablehnung der Oper traditioneller Herkunft -> zu einseitig

- strebte „ gesamtkunstwerk“ an

- Idee speiste sich aus Rückblick auf antike Tragödie

- Seine Form: Musikdrama-> Modifikation des Dramas (Verbindung Sprache,

Musik und Malerei -> eine perfekte Einheit)

- Musik sollte eine neue Qualität erhalten

- Stofflich : weltanschaulich religiös in dem Sinn dass Kunst selbst zu einer

Religion werden konnte und diese ersetzen konnte

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Seine Dramen erregten internationales Aufsehen

Wagner wollte seine Musikdramen nicht in einem normalen Opernbetrieb

aufführen, -> in Bayreuth eigenes Festspielhaus -> in der Provinz -> man sollte

hinpilgern

Stoffe:

- einerseits am Anfang typisch romantisch, historisch (greift auf mythische

Stoffe, Sagen zurück, Stoffe aus deutschem Mittelalter, Stoffe aus der

- es geht immer um unendliche Liebe und Erlösung über Liebe

1841 „Der fliegende Holländer“ (1840 in Paris entstanden, 41 in Dresden

uraufgeführt)

- setzt sich ab von der typischen Gesangstechnick

- Vermischung von Rezitativ und Arie -> kantabler Gesang, Sprechgesagt, die

sich stark an der Sprache orientiert

- Massiver Blechbläser-Apparat

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– Die Dauer seiner Werke zeichnet Richard Waner aus -> Drang zur Ausdehnung

– Alle extreme verbinden -> Ambitus, Besetzung …etc

DER RING DES NIBELUNGEN

- Opernzyklus aus 4 Opern

- Wagner selbst sprach von einer Trilogie mit einem Vorspiel

- Vorspiel: Oper Weingold (1853/54)

- 2. Oper: Die Walküre

- 3.Oper : Siegfried (erste beiden Akte 56/57 -> 1869 der Schluss des

Siegfried wurde fertig gestellt)

- 4. Oper: Götterdämmerung

Erste Texte aus dem Jahr 1846 -> Eine Arbeit von 30 Jahren

Themen : Liebe, Erlösung, politische Macht

Handlung:

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- Motive aus germanischer Sagen und Götterwelt

TRISTAN UND ISOLDE

- ging an die harmonischen Grenzen

- kaum mehr funktional interpretierbar

- Akkorde die zunehmenden chromatisch zugespitzt sind

- während der Ring der Nibelungen eher flächig angelegt ist mit klar

abgrenzenden Leitmotiven ist der Tristan geboren aus einer einigen Uridee

die von Anfang an immer wieder variiert und verändert wird

PARZIVAL

- eines der umstrittensten Werke

- bringt offensiv christliche Kultur auf die Bühne

- Thema: heiliger Gral

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2.06.2010

19 Jahrhundert Musikalische Moderne

- Zeit gigantischer Gegensätze Gesellschaftlicher Art und Musikalischer Art

- Zentren: Wien und Paris

Spätromantik: - weiterführung des romantischen Denkens

Expressionismus:

- von der Spätromantik kaum zu trennen

- entwurf eines Werkes das für sic Kunstwerkcharakter beansprucht

- Absoluter Ausdruckswillen

Gattungsmischungen

Einbauen von Vokalen Elementen

Lied: aufkommen des ORCHESTERLIEDES

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Atonalität:

Kein musikalisches Regelwerk, nur noch ausgehörte Klänge

Klangfarbe, Spannung, Ausdrucksgehalt allein konstituieren die Musik

Schönberg: mehr kleinere Werke komponiert

Bei größeren Werken, Werke mit Text

Eine Zeit mit vielen Gegensätzen

Gegensätze erwachsen auf bestehenden Traditionen und deren aufbrechen

Musik hängt eng zusammen mit philosophischen künstlerischen moralischen

ideenwelt

Experimentieren mit musikalischen Gattungen im bereich der Sinfonie, der

Kammermusik

Unterschiedliche Reaktionen: spätromantisches Fortführen der Tradtition

Neue Akkorde (quart - akkorde – vorstufe zu neuen Stufen – Atonalität)

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Alle Musik in der damaligen Zeit versucht Weltanschauungsmusik zu sein

Man äußert sich und vertritt seine künstlerische auffassung

Gerade komponisten wie Mahler (Maler) – bauten philosophische Themen ein

in die Kompositionen

Bsp: Nietzsche – Zarathustra – Strauss’sche Tondichtung

Kirche, philosophie und dichtung zusammenbringen und etwas eigenes zu

bauen – experimenteller charakter um 1900

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9.6.2010

EUROPÄISCHE MUSIK um 1900

Weltanschauungsmusik

„Tondichtungen“, Richard Strauss, Arnold Schönberg

Sinfonien: Gustav Mahler

Krise der Tonalität und Konsequenzen

Chromatik

Modales Komponiere

Pentatonik

Ganztonleiter

Quartenakkorde

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Atonalität – keine tonalen zentren, Kläge stehen gleichberechtigt

nebeneinander

- aus den Regeln ausbrechen, auch Dissonanzen können nebeneinander

stehen

- Harmonischer Zusammenhang nicht mehr möglich

- Großformen erschienen nahezu unmöglich (Großformen rein beruhend auf

Harmonik)

- Zunehmend Vokalmusik

- Überwiegens „MINIATUREN“ komponiert (kurze Stücke)

MUSIK IN DER 2 HÄLFTE DES 20. JHD

Folgenschwere gesellschaftliche Einschnitte

Erster Weltkrieg (1914-1918)

Weltwirtschaftskriese (Oktober 1929) – Black Friday -

Machtergreifung Adolf Hitler (1933)

Zweiter Weltkrieg (1939-1945)

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Antitraditionalismus fördert das Experimentieren/NEUE MUSIK

- man sehnte sich nach ganz ursprünglicher Kunst „Primitivismus“

- man sehnte sich zum Anfang, zum wesentlichen, zum „mensch sein“

- in der Naurforschung: Suche nach Anfang der Welt

- Chemie: suche nach kleinsten Atomen

- Musik: suche nach dem Anfang

Musikalische Strömungen:

Atonalität

Avantgarde, Futurismus, Emazipation des Geräuschs

Neoklassizismus

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Zwölftonmusik

Folklorismus, Primitivismus

Jazz einache Musik der „ schwarzen“ – Ursprüngliches Volk

Kraftvoll und unverdorben

- neues Lebenselixier

- faszinierend war das Rhytmische, die Vitalität

- dies war der europäischen Musik bis dato sehr fremd

ENTFESSELUNG DES RHYTHMUS; Ideal einer Maschienenmusik, die dem

Zeitalltag gemäß erschien, dem Zeitalter der Industrie

Zeitoper – Gebrauchsmusik- Musik des Alltags- Nützlichkeit

- Form des Musiktheaters, meist technische Sachen präsentiert

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NEUE MUSIK - Überblick

- Avantgarde – die, die voraus denken, die „speerspitze der künstlerischen entwicklung“; Konnten nur schwer verstanden werden – entfremdung vom publikum

- FUTURISMUS : diejenigen die eine zukünftige Musik komponieren wollten, in den Jahren 1910 gab es Tendenzen mit einer Abwendung von der Gegenwart hin zur Zukunft, immer wieder Manifeste publiziert; Bekannteste: MARINETTI (italiener) – futuristisches Maniest (1909)

- NEOKLASSIZISMUS: frz. Rückbesinnung, Neubelebung dieses klassischen zeitalters; man greift etwas auf was vor der Romantik liegt, man blendet das 19. Jhd als gescheitert, verloren aus und greift auf die beiden Jahrhundete davor zurück; Alte Formen, neuer Stilbsp. Strawinski „ebony concerto“

- ATONALITÄT – kurz vor 1910- Klänge gemäß ihrem Ausdrucksgehalt;

Dodekaphonie (=12-Ton-Musik) als neue Kompositionsform

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1912- ZENTRALWERK DES EXPRESSIONISMUS :

SCHÖNBERG: PIERROT LUNAIRE op 21

(Vertonung eines Gedichtzyklus)

2. Wiener schule- benannt nach Schaffungsort Wien – man sah sich nicht als

Brecher, als zerstöer der Tradition, sondern als bewahrer und fortentwickler

dieser Tradition – großer Unterschied zur AvantGarde – in der Tradition des

motivisch thematischen Arbeit

1911- 13 ANTON VON WEBER (bekannt für kurz und gedrängte, knappe

Komposition, 6 Bagatellen - Streichquartett

6Bagatellen für Streichqaurtett op 9

- insgesamt: Jahre von sehr gegensätzlichen Strönungen

- gegenseitig abstoßen aber auch gegenseitig impulse verleiten

2.06.2010

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Europäische Musik um 1900 I

Musikalische Moderne (ca. 1890-1914)

Vereint starke Gegensätze

- Spätromantik

o Impressionismus

o Expressionismus

o Dekadenz, Fin de Siécle

o Exotismus (neue Musiksysteme, Fluchtweg aus Chromatisierung Wagners, neue Wurzeln gesucht und in außereurop. Musik gefunden)

o Atonalität

o Wagnerismus u. Gegenpositionen: Friedrich Nietzsche

o Kunstreligion

- Meditative Musik, harmonische Einfachheit vs. Moderne, komplizierte, avantgardistische Musik

o Satie vs. Strauß

Warum musikalische Modern?

Anknüpfung an Ausspruch von Hermann Bahr

- Einerseits Zeit der Gegensätze, verschiedener Ausdrucksstile, aber auch Verbindungen zwischen ihnen

- musikalische Moderne – betont Innovation der Kompositionstechnik (was ist das Neue? ~ Innovative?

- Auch Besinnung auf alte Techniken vorhanden (siehe Carl Orff?)

- Mischen von Gattungen [Schönberg: Verklärte Nacht; Orchesterlieder, Vertonung von Postkartentexten zu Orchesterbegleitung, Streichquartett mit Gesangsstimme [Schönberg: Streichquartett 2, fis-moll (1907/08)]]

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- Spätromantik

o Kammermusik, Lied, Oratorium, …

o Harmonik zugespitzt, Ausmaße der Gattungen monumentalisiert (Länge, Zahl der Musiker)

o Moderne Orchestration – in monumentalen Gattungen differenzierteste Ausgestaltung (kammermusikalischer Einsatz des Orchesterapparates) – Bezug zu Kunst – Pointillismus

- Impressionismus (Ravel, Debussy)

o Auffangen einer Stimmung (Impression)

o Durch Ausstellung entstanden (sollte Maler diskreditieren)

- Expressionismus (Strauß)

o Kunstwerkcharakter

o Verknüpfung zu Spätromantik

o Absoluter Ausdruckswille (Strauß: Elektra; kühne Harmonik)

HB: Anfang Elektra

o Harmonik unmittelbar an Inhalt geknüpft

o Erstmals Passagen in Richtung Atonalität

- Exotismus (Debussy)

o Außereurop. Musik

o Weltaustellung 1880/1900 – Musiker aus franz. Kolonien (Java)

o Pentatonik, Ganztonleitern, Bezüge zur Modalität, keine saubere Stimmung, leittonfreie Komposition

o Beeinflussung und Faszination für die Komponisten

o N-Amerika-Musik; Militärbands in Europa neue Formen von Blasmusik (Richtung Ragtime)

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- Fin de Siécle

o Ende eines Zeitalters

Jahrhundert des Hinterfragens, Aufstreben der Naturwissenschaften, Hinterfragen der Moralvorstellungen, Religion, Normen, Aufkommen Psychoanalyse (Freud), Philosophie Nietzsche/Schopenhauer

Umwertung aller Werte, Entwurf einer diesseitsbezogenen Lebenseinstellung (R. Strauß: Zarathustra, nach Nietzsches Werk)

Künstlerische Auseinandersetzung mit Literatur (enge Verbindung)

Zentren der Zeit: Wien, Berlin, Paris

Wien/Paris – führende Metropolen

Leben in Metropolen geprägt v. regem künstlerischen Angebot

Paris:

Jedes Café musikalisch besetzt

Bruch zwischen Künstler und Gesellschaft

Belle epoque (?)

Wiedererforschung des Mittelalters (gerade in Frankreich)

Erik Satie (1866-1925)

Montmartre, Außenseiter der Gesellschaft

Alkoholiker

An zahlreichen Entwicklungen beteiligt

Zahlreiche Miniaturen geschrieben

Künstlerkreise – Huldigung Wagners (Rosenkreuz-Orden)

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komponiert Musik für Treffen der Kreise (quasiliturgisch) – Abkehr von klassischen Satzregeln (Quintparallelen, Parallelbewegungen, fehlende Tonika am Schluss, keine diatonische Spannung Versuch des leittonfreien Komponierens)

Claude Debussy

Kein genereller Außenseiter

Ausbildung am Konservatorium Paris

Träger des Rom-Preises

Kritiker des Musiksystems

Entwicklung v. Provokationen und Neudenken

HB:„Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“ (Debussy)

o Kein Programm, kein sinfonischer Gedanke

o Kein Entwicklungsdenken antiakademisches/-bürgerliches Denken

o Melodie, überwiegend in Flöte, Mischung aus binärer und ternärer Gestaltung (2er- und 3er- Rhythmen)

o Arabesque für Debussy „göttlich“, Vorbilder aus außereuropäischer Musik

Wollte so frei komponieren „wie Wind und Eingeborene“

Maurice Ravel

Bolero – Wiederholung, Auffüllen der Melodie, Verstärken der Melodie

o Für alle typisch:

Klangmixturen – ein Akkord – durch Verschiebung (und Parallelbewegungen bzw. Quintparallelen)

Ergänzung von Dreiklängen durch Hinzufügen der Sept, Sext, None

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- Wichtige Komponisten

Pucchini (1858/1924)

Hugo Wolf (1860/1903)

Mahler (1860/1911)

Debussy (1862/1918)

Strauss (1864/1949)

Busoni (1866/1924)

Satie (1866/1925)

Reger (1873/1916)

Schönberg (1874/1951)

Ravel (1875/1937)

Auffällig: 1860er-Generation

erst Wagner-Fans/Anhänger, schließlich aber von ihm abgewendet

Deutschland

Spätromantik Weg zum Expressionismus

o Arnold Schönberg – „Zerstörer der Tonalität“?

*1874

Auch „normal“ komponiert (Kammermusik) und Beteiligung am Trend der deutschen Spätromantik

Kammermusik mit sinfonischem Denken

HB Streichsextett op.4 „Verklärte Nacht“, Satz I (Vorlage: Gedicht von Richard Dehmel „Weib und Welt“, 1896) Inhalt: bürgerliches Gedankengut und dessen Ausspielen

gegeneinander (Ausleben der Sexualität, Geschlechterfragen)

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Folgt programmatischen Gedanken des Textes (komponiert an den Zeilen entlang), aber unprogrammatische Satzbezeichnungen („Sehr langsam. Breiter. Sehr ruhig, …“)

Übertragung der Programmmusik in die Kammermusik

Auch: Streichquartett 2 op.10, (fis-moll) (1907/08): Streichquartett

+ Sopran

Vertonung von Texten Stephan Georges (entrückte, ferne Texte)

Verwenden von Zitaten (Volkslied „O du lieber Ausgustin“

„alles ist hin“ Streichquartett 2 = Beginn der Atonalität, Ende der tonalen Musik

HB: Streichquartett 2 (Schönberg), III. Litanei, IV. Entrückung

o kein klassisches Streichquartett mehr

fehlende durchbrochene Arbeit

IV. Satz: nur noch Klangebenen erkennbar (fließend vs statisch), verschiedene Gesten (Ausdrücke) vorhanden, jedoch harmonische Deutung nicht mehr möglich, Ausreizen der Tonhöhen (Flageolett Vl.), Vereinigung von Extremen (höchste Vl-Töne und tieftste Saite Vcl)

Gegensätze der Zeit entstehen durch Tradition vorher bzw durch Abgrenzung von ihr und Umdeutung

Krise der Tonalität

Chromatik

Modales komponieren

Pentatonik

Ganztonleiter

Quartenakkorde

Atonalität

Weltanschauungsmusik

„Tondichtungen“: Richard Strauss, Schönberg

Sinfonien (Mahler Sinfonie der Tausend)

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Versuche (Experimente) der Komponisten

16.6.2010

Musik in der ersten Hälfte des 20. Jhd

- NSDAP – Judenverfolgung – Berufsverbote für jüd. Komponisten

- WK II – Judenverfolgung nach außen getragen – (Vernichtungslager Auschwitz)

- Ideologische Zuspitzung durch totalitäre Systeme Propagandazwecke

Bsp. WK II Vergnügungsfilme, Schlager, Unterhaltungsindustrie

Propagandalieder, Kampflieder („SA- Lied“)

Arbeiterlieder (Lieder der Kommunisten – „Internationale“)

SU genaue Vorgaben für Kunst, Musik

Sollte Arbeiter- und Bauernstaat verherrlichen

Keine Avantgarde

Ausgrenzung

- Entartete Musik (Ausstellung Dtl.; Goebbels; Zeigen der systemuntreuen Kunst/Musik)

- Emigration

- Brain Dain (Abfließen der Gehirne/ ~ Intelligenz)

- Kulturtransfer (1930er/40er Jahre Flucht nach Amerika, beeinflusst Wiss. und Kultur)

- Globalisierung (Beeinflussung der amerikanischen Kunstmusik durch Emigranten Kurt Weill komponiert für Broadway; Erich Wolfgang Korngold als Filmmusikkomponist tätig; Schönberg als Musiktheorielehrer in L.A. tätig, Emigration der Musikwissenschaftler [Schenker])

o Entartete Musik

Komponisten:

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Busoni (1866/1924)

Schönberg

Ravel

Bartok

Strawinsky

Anton Webern

Edgar Varese (1883/1965)

Alban Berg

Hindemith (1895/1963)

Kurt Weill (1900/1950)

o Fast alle emigriert

o Gerade Komponisten betroffen, die in 1880er Jahren geboren wurden

o Bartok

Folklorismus – Allegro barbaro!!

o Strawinsky. Le Sacre du Printemps (in Paris: Massacre du Printemps)

Neoklassizismus (Rückbesinnung auf Altes + Verfremdung!)

Neuarrangement von alten Melodien (Widerspruch zum Frühlingsopfer als Beispiel fürAvantgarde)

Bsp. Suite (ursprünglich Pergolesi) – ergänzt durch Toccata und andere Formen

Aus Vokalstimmen werden neue Instrumentalstimmen, neue Instrumente hinzugefügt

o Schönberg. Pierrot lunaire

Expressionismus; atonal, formal auch alte Schemata aufgegriffen Passacaglia Neoklassizismus?)

Um 1920: Fünf Klavierstücke op.23

Theodor W. Adorno

Schönberg als Held der Neuen Musik

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Strawinsky als Verräter der Neuen Musik (nicht logisch genug, nicht intellektuell genug)

Biographie:

o Schüler Alban Bergs

o Eigentlich Soziologe, aber auch Schreiber im Feuilleton

o Musiktheoretische Beratung Thomas Manns

o Nach WK II: Institut für Sozialforschung

Frankfurter Kritische Schule

o Ästhetische Theorien

Denken der künstlerischen Avantgarde nach WK II

„Musik nach Auschwitz möglich?“

Kunst muss gebrochen sein, muss die Wahrheit brechen (Adorno. Ästhetik)

Arnold Schönberg - Dodekaphonie

Verehrer Mozarts und Brahms

o „Brahms the progressive“

Dodekaphonie – Besinnung auf Kontrapunkt und Neuanordnung der elf Töne einer chromatischen Tonleiter

Reihenfolge durch Komponist festgelegt (Muster, darf nicht geändert werden; Reihe darf erst abgespielt werden, wenn jeder Ton gespielt wurde)

Reihenprinzip – rechnerisch, logisch, mathematisches Prinzip

Ausgangsprinzip:

o Grundgestalt = Ausgangsreihe

o Krebs = Grundgestalt rückwärts (Kontrapunkt siehe Bach)

o Umkehrung = Umkehrung der Intervallabstände der Grundgestalt

o Krebs der Umkehrung = Umkehrung rückwärts

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o Transposition = Transponieren der Grundgestalt/Krebs/Umkehrung/Krebsumkehrung

Ermöglicht einen großen Tonvorrat

(Enharmonische Verwechslungen sind erlaubt)

Tonwiederholungen erlaubt

Töne horizontal (nacheinander) oder vertikal (akkordisch, als gemeinsamer Klang) möglich

HB: Schönberg. Klavierstücke (Glenn Gould, Klv.)

- Problem d Dodekaphonie:

klingt beliebig, aber ist logisch und mathematisch, intellektuell,

fehlender Ausdruck – berechnete Musik

HB: Schönberg. Ein Überlebender aus Warschau (Kantate) (1947)

Für Orchester, Sprecher und Männerchor

Verbindung von Texten und jüdischem Gebet

Geschichten des Holocaust erst später in die USA gelangt

Schönberg erschüttert

Expressives Stück

Mischung aus Dodekaphonie und Expressionismus

o Verstärkung des Textes

o Fanfare (Assoziation zu Militär)

Alban Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“

Komponiert für Manon Gropius (Tochter von Mahlers Frau)

Aber auch in gewisser Weise Alban Bergs Requiem

Zitat Bach-Choral „Es ist genug“

Umsetzung der 12- Tonmusik

o relativ frei (Terzschichtung von 12-Ton-Klängen)

o Wozzeck/Lulu dadurch großen Erfolg

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Dodekaphonie, aber „publikumsfreundlich“

JAZZ

o Auch als entartet bezeichnet

o Nicht passend zur Rassenideologie der Nazis (nordischer Mensch)

o Galt in Dtl. als „exotisch“

o Rhythmik des Jazz besonders interessant

o Nach WK II: Neubeginn, Zusammenbruch, Reinigung, Neuaufbau

o HB: Hindemith. Suite (1922)

Neoklassizismus und Integration von modernen Tänzen (Ragtime, Chilly)

Ragtime (mit Gebrauchsanweisung)

o Überlege nich lange!

o Vergiss, was du in der Klavierstunde gelernt hast!

o Eher Wert auf Rhythmik gelegt als auf Melodik (Synkopierung)

o Strawinsky: Ebony Concerto (Klarinette + Band) – Zusammenarbeit mit Benny Goodman

o Ende 1920er/Anfang 1930er Jahre – „Symphonic Jazz“

o Ernst Krenek: Johnny spielt auf (1927)

Zeitoper, Künstleroper, Jazzoper

Finale auf Pariser Bahnhof – 12 Uhr

Chor: Die alte Zeit vorbei

o Reise nach Amerika (unbekanntes Land)

Handlung (Abriss):

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Max (Komponist) (Bezug zu Freischütz) – Schaffenskrise, keine Kreativität (Bezug zu Lebensgefühl)

o Geht in die Berge (Einsamkeit) – Suizidgedanke

o Trifft Sängerin Anita – Liebe – Rückkehr der Kreativität- Stück soll in Paris aufgeführt werden

o Anita nach Paris – Hotelband – Jazzgeiger Johnny (schwarz) – triebhaft, grob, unkultiviert

o Johnny will eine Geige eines Gastes haben (Daniello, Virtuose, schleimig, oberflächlich)

o Geige als Symbol der Kultur Europas

o Happy End und Reise von Max und Anita i.d. USA

- 23.06.2010

- Musik zwischen 1950 und 1975 - - - · Osten: nach der Wende Nachholbedarf (neue bzw. "fremde" Musik galt als - "entartet" im Nationalsozialismus) - - · Bestreben, traditionslos zu komponieren und die Vergangenheit hinter sich

zu - lassen, von vorne zu beginnen - - · Zwölftonmusik => serielle Musik: Reihen festlegen auf unterschiedliche - Parameter (Prinzip der Zwölftonmusik) - - · Pierre Boulez (*1925)= führender Komponist - - · serielle Musik enger Bezug zur Mathematik, Verhältnisse (zB. 12 Tonhöhen,

7 - Lautstärken, 4 Anschlagsstärken => Verhältnis 12:7:4), durchgeplant, - durch"gerechnet" - - · Merseille (1908-1992): ungewöhnliche Taktarten (4/4 + eine 16tel),

entwickelte - Lehre über die Anschlagstechnik, -arten und -stärke - - · enormer Aufwand solch Material einzustudieren, ästhetischer Anspruch:

ähm?! - =>KLUFT - -

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- · Karl Heinz Stockhausen 1928–2007 ("Helicopterquartett") - - - · "Darmstädter Ferienkurse": Festival zur Vorstellung der zeitgenössischen - atonalen Musik (tonal zu komponieren galt als anrüchig ("Mainstream")) - - - · Aleatorik: Zufallsprinzip, Musik in der das Zufallsprinzip vorherrscht, "Spiel

mit der - Freiheit" <=> serielle Musik - - · "Notation": Punkte und Striche unterschiedlicher Größe, Dicke, Länge, - Ausdehnung, Position etc. => Notenbild = Grafik, Interpretation der Symbole

ist - frei, klangliche Experimente - - => John Cage (1912-1992), geprägt / inspiriert von Henry Thoreaus - - · Musik für "präparierte Klaviere" - - · konkrete Musik <=> elektronische Musik - - · Karl Heinz Stockhausen: Aufnehmen von Klängen / Geräuschen und Ein- und - Ausschwingen der Töne / Geräusche wegschneiden (konkrete Musik) - - · elektronische Musik: eng verbunden mit serieller Musik, aus dem

elektronischen - Spektrum durch das Schwingen von Sinuskurven (synthetische) Klänge - gewinnen (Stockhausen: "Gesang der Jünglinge") -> wegweisend für andere - Komponisten - - - · Minimal Music: aus wenigen motivischen Zellen über Wiederholungen etwas

zu - bauen (Ralley, Philipp Glas) - - - - Zusammenfassung: - Ost <=> West, Kalter Krieg, versch. Ideologien - Sozialistischer Realismus: Musik = politischer Dienst <=> freie Musik -

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30.06.2010

Musikgeschichte Jazz um 1900 · Bebop Mitte 90er · Cool Jazz 1940 · Free-Jazz · Fusion Jazz-Rock um 1970 · Entstehung des Jazz: New Orleans · Sklavenarbeit (z.B. für die Trockenlegung der Sümpfe), Schwarzafrikaner, Weiße, viele Menschen mit unterschiedlichen Traditionen -> Jazz (religiöse Gesänge wie Spiritual, Kirchenlieder <-> Arbeitslieder, Märsche, Blasinstrumente, Trommeln, Elemente der Tanzmusik, europ. Tänze wie Walzer, Tango, Kaffeehaus-Musik: Klavier und Geige, kommt alles zusammen mit afrikan. Traditionen, formal geprägt durch Elemente der Marschmusik (Rag-Time), 12-taktiges Blues-Schema: 4 Takte Tonika, 2 Takte Subdominante, 2 Takte Tonika, 2 Takte Dominante, 2 Takte Tonika; Hot-Intonation: unsauberes Ausführen von großer und kleiner Terz, Septime und Sexte (Blue Notes); Rhythmik die auf Synkopen basiert, Betonung der unbetonten Zählzeiten, Vorziehen von Zählzeiten (siehe Swing)) Zusammenfassung Merkmale: · Prägung durch den Blues mit seinen Blue Notes · Improvisation · Swing · Hot-Intonation · triolisches Spielgefühl Scott Joplin (1868-1917) · "Der Entertainer" Die Schallplatte (seit 1917)

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· für Geschichte des Jazz bedeutendes Medium (weil Jazzstücke in der Regel nicht ausnotiert vorliegen, sondern lediglich als "lead-sheet") · seit 1930 Radio und Rundfunk · frühe Aufnahme-Methoden: Musiker spielen in einen Trichter, dessen Schwingungen von einer Nadel in eine Wachsmatte gezeichnet wurden, wofür es ein Lese-Gerät gab, dass die Matrizen wiederum in hörbare Töne wandelte · später Mikrofone · "equal but separate" - Gleichheit für Schwarze und Weiße, aber getrennt (zB getrennte Friseure, Café´s etc.) · Zusammenkunft im städtischen Leben, man machte gemeinsam Musik auf den Straßen etc. · Klavier, Kontrabass, Banjo, Drums/Trommeln (Rhythmus-Gruppe, "Time- Keeping" -> Merkmal des New Orleans Jazz, relativ gerade, in einem Marschrhythmus gehalten) für Tanzmusik New Orleans / Dixieland (Chicago): · Lead-Stimme, die durch eine zweite Stimme umspielt wurde (zB zweite Trompete, Klarinette in Hochlage (Verzierung", Posaune = Fundamentstimme, glissando, Bass-Figuren ("tail-gate")) bedeutende Jazzmusiker: · Buddy Bulden kraftvoller Musiker (konnte angeblich mehrere Orchester übertönen), führender

Tanzmusiker · Louis Armstrong Trompetenmusiker · Jelly Roll Morton Klaviermusiker, stilbildend, "Professor" (spielten im Bordell Klavier), · King Oliver führender schwarzer Musiker, "King Oliver Band" (zeitweise Louis Armstrong als zweiter

Trompeter, Förderung durch King Oliver),

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· Trend von Gruppen- zu Solo-Improvisation (chorusartige minutenlange Passagen für virtuose Soli) · Wechsel von New Orleans -> Chicago als Jazz-Zentrum in den goldenen 20er Jahren: Krieg (stahlverarbeitende Industrie, angekurbelt durch die Kriegsproduktion), höhere Löhne, großer/zentraler Umschlagplatz für Vieh- und Fleischproduktion, häufiger Endpunkt von Süd-Nord-Tourneen, "Black- Belt" (Slums-Gürtel um das traditionelle Stadtviertel, Ort an dem Schwarze musizierten) · drittes Zentrum des Jazz: New York (Abwanderungen aufgrund von Bandenkriegen aus Chicago) Nachtrag: Schwarze Musiker werden zu Idolen von jungen Weißen (sind begeistert von der

Musik der Schwarzen) Swing · Big Band (unterschiedliche Sektionen / Abteilungen, Ablösung des Lead-Sheets, Arrangements werden wichtiger (benötigt für Big Bands), "Tinpan- Alley" ("Zinnfallen-Allee"-> "Tingeltangel", überall aus den Wohnungen der Straße klangen Töne, weil Arrangements für Big Bands komponiert wurden, Pejoration des Wortes im Laufe der Zeit) · Entstehungsgrund: lautere Musik, "Verstärkung", ausreichende Beschallung größerer Räume · concerto-Prinzip, Instrumente agieren nach-/mit- oder gegeneinander, call-and- response Bessie Smith Ella Fitzgerald