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15. November 2010 | Ausgabe1 Music Business & the facts behind m-and-b.de Interview Mit Fanta 4 Manager Bär Läsker Porcupine Tree: Ein außergewöhnliches Rockkonzert Toningenieur Leidenschaft zum Beruf machen

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Die allererste Ausgabe mit Fanta4 Manager Andreas "Bär" Läslker im Interview!

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Page 1: Music&Business 1

15. November 2010 | Ausgabe1

Music Business& the facts behind

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InterviewMit Fanta 4 Manager Bär Läsker

Porcupine Tree:Ein außergewöhnliches Rockkonzert

ToningenieurLeidenschaft zumBeruf machen

Page 2: Music&Business 1

Ausgabe 1 | InhaltVorwort | Michaela Hörl, Dominik Guyer

Ihr haltet die erste Ausgabe „Music&Business“ in der Hand!Darüber freuen wir uns und sind ein klein wenig stolz darauf. Es ist das neue Magazin für alle, die mehr über das Musikbusiness erfahren wollen.

Wir sind ein Team von Studierenden aus dem Medienbereich. Einige von uns spielen schon lange ein Instrument, schreiben Songs und produzieren selbst. Andere haben erste Erfahrungen im Künstlermanagement gesammelt.Unser Wissen und die gesammelten Erfahrungen wollen wir mit Hilfe des Magazins teilen und neue, spannende Hintergründe der Musikbranche entdecken.Vielen Leuten in Deutschland ist nach wie vor nicht bewusst, welche Größe und Bedeutung das Musikbusiness auf dem Arbeitsmarkt hat. In den USA ist dieses Bewusstsein bereits vorhanden. Bei uns denken aber die wenigsten ernsthaft über einen Job in dieser Branche nach, auch weil Musik den Ruf hat, eine brotlose Kunst zu sein und man sehr viel Glück braucht, um Erfolg zu haben.

Wir haben gemerkt, dass die Strukturen des Musikbusiness oft undurchsichtig, verstrickt und auf den ersten Blick nicht immer verständlich sind. Wir beleuchten die Hintergründe, werfen einen zweiten Blick auf das Business. Deshalb auch der Untertitel „The Facts behind“.Für besonderes Hintergrundwissen haben wir den Manager der „Fantastischen Vier“ Andreas Läsker (auch „Bär“ genannt) zu einem Interview getroffen. Seine Künstlermanagementfirma existiert seit über 20 Jahren, trotz Digitalisierung und damit sinkenden CD-Verkäufen. Warum und vor allem wie hält er sich mit der Firma so lange am Markt? Was ist seine Strategie?Wir präsentieren außerdem das neue Album von Stone Sour, erkunden den Beruf des Toningenieurs und sagen euch, was in nächster Zeit an coolen Konzerten kommt.

Viel Spaß mit Music&Business!

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!

Michaela Hörlund Dominik Guyer

(Gründer und Herausgeber)

4 Interview Bär Läsker

6 Konzertbericht Porcupine Tree

6 Soundcheck Stone Sour

7 Musikberuf Toningenieur

2 M&B Aus gabe 1/2010 Ausgabe 1/2010 M&B 3

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Interview mit Bär Läsker

Soundcheck Stone Sour

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Interview | Bär Läsker

Ausgabe 1/2010 M&B 54 M&B Aus gabe 1/2010

„Ich habe eigentlich bis heute mit HipHop nichts am Hut.“

Musikmanager hört sich, gerade für die jüngeren Leute wunderbar an. War das dein Kindheitstraum?Bär Läsker: Ich glaube nicht, dass es, als ich Kind war, Musikmanager in diesem Sinne gab. Ich denke, den Beruf gibt es heute noch nicht wirklich, ich glaube den ergreift man und nennt sich dann so. Also, Musikmanager ist ja sowieso eigentlich völliger Quatsch, weil man managt ja nicht Musik, sondern man managt Künstler oder versucht Künstler zu betreuen und zu entwickeln. Oder man versucht die dazu-gehörigen Marketingparameter zu stellen , alles was eben zum Management gehört. Aber Musik selber kann man nicht ma-nagen, das ist ja keine Person. Ich glau-be, dass sich das bei mir entwickelt hat durch meine Affinität zur Musik, die sehr früh begonnen hat. Sowohl durch das Kla-vierspielen als auch durch meine Platten-käufe. Und dann eben der Wunsch, damit mein Geld zu verdienen. Und eben nicht den vermeintlichen klassischen Weg zu gehen, Anwalt zu werden oder Zahnarzt, oder was damals so erstrebenswert war zu meiner Zeit.

Du bist ja ganz klar über Fanta4 da-zugekommen. Was mussten dieJungs auf den Tisch legen, damit sie dich da-für gewinnen konnten?Bär Läsker: Naja, also zu dem Zeitpunkt war ich ja noch niemand oder zumindest niemand aus heutiger Sicht. Wir haben uns zusammen an das Projekt „Die Fan-tastischen 4“ ran gewagt und es dann er-

folgreich abgeschlossen bzw. erfolgreich zum Laufen gebracht. Ich war allerdings vorher schon im Musikgeschäft. Da ich kein Musiker bin im klassischen Sinne, hat mich das Geschäftliche an der Musik sehr interessiert und deshalb habe ich irgendwann einen Plattenladen aufge-macht. Und genau in diesen Laden sind dann die Fanta 4 reingestolpert und ha-ben gesagt ´Hey, du hast doch ein paar Connections in die Industrie. Willst und kannst du dir nicht mal unser Tape an-hören?´ Da war ein Song darauf, den ich sehr spannend fand und dann habe ich gesagt, ich könnte mir vorstellen, dass wir was zusammen machen. Der Rest ist ja dann Geschichte, die braucht man ja nicht nochmals erklären. (lacht)

Zu dieser Zeit war es noch ein Risiko mit HipHop auf den Markt zu kom-men, denn in Deutschland gab es zu dieser Zeit nichts Erfolgreiches in diesem Bereich. War es für dich von Anfang an klar, dass du mit HipHop in den deutschen Markt einsteigen möchtest?Bär Läsker: (lacht) Nein, ich habe eigent-lich bis heute mit HipHop nichts am Hut. Ich hatte auch damals mit HipHop nicht besonders viel am Hut. Für mich ist das Genre auch nicht wichtig, wenn man mal von den Genres absieht, die ich nicht lei-den kann. Also ich hab mit Volksmusik nichts zu tun, ich hab mit Schlager nichts zu tun und ich hab mit Klassik nicht viel zu tun, wobei ich das hören kann und mag, aber damit im Geschäft nichts zu tun ha-ben möchte. Ich glaube, es hatte für mich nichts mit Risiko oder nicht zu tun, son-

dern es war eine originelle Band. Sie hät-ten auch Punk machen können. Das wäre mir egal gewesen.

Also du warst begeistert von der gan-zen Idee?Bär Läsker: Ich war überzeugt davon. Das war ja auch das erste Mal nach Falco, dass jemand versucht hat mit deutschem Sprechgesang irgendwas zumindest mal ansatzweise Gefälliges zu tun. Da will ich das Wort kommerziell gar nicht ausspre-chen.

Du hast gesagt, dass HipHop nicht so dein Musikgeschmack war. Inwiefern ist es für dich wichtig, dass du einen Künstler hast, hinter dem du wirklich stehst oder auch einen Künstler, wo du denkst, er sei kommerziell erfolg-reich?Bär Läsker: Also es gibt beides. Im Bestfall ist es natürlich eine Personalunion, keine Frage. Natürlich ist es total super, wenn man die Musik, die man verkauft, auch sel-ber „ertragen“ kann. Das ist bei den Fan-tastischen 4 zum Glück der Fall, vor allem sukzessive immer mehr, weil sie machen immer weniger HipHop und immer mehr Musik die mir gefällt. (lacht) Ich bin jetzt grundsätzlich kein HipHop-Hasser, ganz im Gegenteil. Es gibt eine ganze Menge guten HipHop. Ich finde nur in den letzten Jahren ist da nicht mehr viel passiert, we-der im deutschen noch im amerikanischen HipHop. England hat ja sowieso niemals eine Signifikanz erreicht.

Die Fanta 4 haben früher viel mehr Platten verkauft aber es war auch die einzige Rapband die es in der Zeit ge-geben hat. Sterben die Musikfans aus die Szenen bilden und wird eher jeder zum allgemeinen Chartshörer?Bär Läsker: Das liegt aber daran, dass die Profile fehlen. Der Markt ist genau das-selbe wie die Musik. So wenig wie man Musik managen kann, so wenig kann man den Markt managen. Man kann den Markt zwar beeinflussen und du kannst ihm folgen oder nicht folgen, aber du kannst nicht sagen ich bin so oder so. Du bist authentisch oder nicht. Entweder es interessiert sich jemand für dich oder auch nicht. Da wo ich wohne hab ich ne HiFiAnlage und Boxen stehen. Da setz ich mich hin und höre Eagles oder Su-pertramp. Aber auch neue Platten. Und dann kommen Musiker zum mir und sa-gen: „Warum macht keiner mehr solche Musik?“ Dann sag ich immer: „Weil ihr sie nicht macht!“ - „Ja wenn ich die Musik mach dann verdien ich damit kein Geld.“Ja fuck it meinst du Supertramp haben sich damals Gedanken gemacht ob sie damit Geld verdienen? Man muss es tun und wenn es keiner tut findet es nicht statt. Und wenn es nicht statt findet ändern sich die Hörgewohnheiten. Und dann kommen noch Formatradio und TV dazu und ruck zuck stehen wir da wo wir stehen. Und wir reden seit 30 Jahren über den Untergang der Musikkultur und wir sind mitten dabei.

Nimmst du noch neue Künstler an?Bär Läsker: Ich hab noch eine neue Band, aber das ist auch ein absoluter Ausnahme-fall, weil ich bei denen seit 15 Jahren das erste Mal das Gefühl hatte, die könnten so ein Potential haben wie die Fantas da-mals. Es ist einfach eine grandiose Band. Da stimmt alles, da stimmt das Umfeld, der Approach von denen ist genial, weil die Band im Prinzip aus 5 Leuten besteht von denen 3 auf der Bühne stehen und die anderen zwei kümmern sich um den Kram dahinter. Also eine GbR, die einfach schon mal von vornherein weiß : Wir können das nicht alleine. Und sehr intelligente Leute, musikalisch brutalst talentiert und textlich vor allem extrem ta-lentiert. Was auch schön ist: Man kann es gar nicht beschreiben was für Musik sie machen, was ich auch total super finde.

Nie ans aufhören gedacht?Bär Läsker: Was soll ich denn machen? Ich kann doch nichts anderes. (lacht) Ich bin im Zweitberuf Fotograf. Ich kann auch von meiner Fotografie leben. Das ist auch nicht das Problem. Ich wollt ur-

sprünglich mal Fotograf werden. Mit 15 damals, hieß aber Fotograf werden: Geh mal in den Fotoladen, mach deine Einzel-handelskaufmannslehre. War jetzt irgend-wie nicht so mein Berufswunsch.

Hat es denn deiner Meinung nach noch Aussichten ins Musikbusiness einzusteigen?Bär Läsker: Natürlich hat es noch Aus-sichten. Es wird immer Musik geben. Die Frage ist nur: Wohin geht das Geschäfts-modell? Aber du musst aus den Denk-mustern raus, da die Denkmuster offen-sichtlich dafür verantwortlich sind, dass es nicht funktioniert. Ist doch ganz einfach. Das Denkmuster: um sich fortzubewegen braucht man einen Verbrennungsmotor, ist genauso Schwachsinn. Das ist die dämlichste Art und ineffizienteste Art vor-wärts zu kommen. Also es wird gemacht, weil wenn einer vornweg galoppiert heißt es: Moment! Kein Stress. Und die Idee war von uns und nicht von dir, weil sonst bist du weg (schlägt auf den Tisch). Das ist so. Sich gegenseitig behindern ist ja auch ein großer Sport in Deutschland.

Und was müsste konkret am Musik-business geändert werden?Bär Läsker: Ich glaube, dass das proprietä-re Überstellen von Musik nicht mehr lange laufen wird. Also, dass du Musik verkaufst. Ich glaube, dass es nur einen Weg gibt, um diesem Problem Herr zu werden und zwar muss man die Qualität nach vor-ne holen. Das kann man nur, indem man selbstverantwortlich handelt und nicht ei-nem Industriekonzern überlässt was an-geblich gut ist und was nicht. Man muss sich von diesen Dingen befreien, die stö-ren. Was stört? Das sind die Kosten, um eine CD zu veröffentlichen. Also, Herstel-lung inklusive Marketing, Promotion und so weiter, dieses ganze System ist ja in-terdisziplinär. Das heißt, die Plattenfirma verdient ja nicht Geld, wenn sie die Fanta 4 veröffentlicht, sondern sie verdient Geld, wenn sie eine Mischkalkulation macht aus allen Tops und Flops. Die Fanta 4 zahlen logischerweise mit ihrem Erfolg die ganzen Flops mit. So wie das bei jeder Firma ist. Das heißt, du hast eine Dauerkonsolidie-rung im Kreis rum, die am Ende gerade mal eine schwarze Null schreibt. Und alle ernährt, die da drin arbeiten. Ok von daher sozial gesehen alles prima.Aber ich bin mir sicher, dass auf diese Weise, das Musik-business nicht dauerhaft bestehen kann.

Interview: Constantin Schley und

Dominik Guyer

Fakten zu Bär Läsker

Name:Andreas LäskerGeboren am:19.September 1963 in LudwigsburgSchulbildung:Bricht die Schule ab, um als DJ zu arbeiten (u.a. in der Kult-Disco Boa)

Außerdem1989:Erfolgreich als Musikmanager der Band die „Fantastischen 4“1996:Mitgründer von „Four Music“ (Hurts, Fanta4, Clueso, Marteria...)2007:Jurymitglied in der fünften Staffel von DSDS2009:Gewinnt Live Entertainment Award in der Kategorie „Künstlermanager des Jahres 2009“

Ein gesprächiger und schlagfertiger Bär: Constantin Schley (Links) und Dominik Guyer (Rechts) sprachen über 2 Stunden lang mit Fanta4-Manager „Bär Läsker“ (Mitte).

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Toningenieur | MusikberufKonzertbericht & Soundchek | Porcupine Tree & Stone Sour

Ausgabe 1/2010 M&B 76 M&B Aus gabe 1/2010

Porcupine TreeAm 8. Oktober war es nun endlich soweit, das lang ersehnte Porcupine Tree Konzert in Karlsruhe stand an. Mit dem Johan-nes Brahms Saal wurde hierfür eine zugegebenermaßen unge-wöhnliche Location für ein Rockkonzert ausgewählt (es gibt dort ausschließlich Sitzplätze!), was die Begeisterung der Fans jedoch nicht schmälerte und zu einem Gig vor ausverkauftem Haus führ-te.Nicht ganz unschuldig daran sind mit Sicherheit auch Oceansize, welche mit ihrem markanten, irgendwo im progressiven Post Me-tal anzusiedelnden Set den Abend stilgerecht eröffneten.Präsentiert wurden neben diversen Klassikern auch einige neue Tracks des aktuellen Albums „Self Preserved While The Bodys Float Up“.Zwar schien das Interesse der anwesenden Zuschauner insge-samt eher gering zu sein, dies hinderte die Band jedoch nicht einen starken Auftritt zu absolvieren, mit dem sie mit Sicherheit den ein oder anderen neuen Fan für sich gewinnen konnten.Nach der darauf folgenden Umbaupause war es dann endlich soweit, der Hauptact des Abends stand an.Die Lichter gingen aus, die letzten Besucher fanden den Weg zu ihren Plätzen und ein Mix aus Licht und Rauch tauchte die Bühne in ein dunkles, lilafarbenes Meer, bevor Porcupine Tree endlich die Bühne betra-ten und fulminant mit „Even Less“ in ein über zweistündiges Set

starteten, das quer durch alle Schaffensphasen der Band führte.Neben dem grandiosen „Lazarus“ konnte vor allem „Anesthetize/The Pills I‘m Taking“ vom überragenden Album „Fear of a blanc planet“ überzeugen. forderte Steven Wilson, Gitarrist, Sänger und Kopf der Band, das Publikum auf, sich von ihren Sitzen zu erheben und an die Bühne zu kommen, da er sich nach eigener Aussage sonst dabei „really stupid“ vorkäme.Hier zeigte sich vor allem der grandiose Sound des Abends, wel-cher nicht nur jedem Instrument seinen Freiraum gewährte und differenziert wiedergab, sondern auch den mächtigen Sound, der in den metallischen Passagen gegen Ende des Songs nicht nur das Publikum zum Kochen und Köpfe zum Nicken, sondern auch den Saal zum Beben brachte.Nach einer anschließenden 10-minütigen Pause setzte das Quin-tett das Konzert fort und spielte erstmals am Abend Songs ihres aktuellen Longplayers „The incident“.Das Publikum ließ sich dies-mal gar nicht erst groß bitten und so versammelte sich schon mit dem Wiedererscheinen der Band auf der Bühne, ein Großteil des Publikums vor der Bühne und feierte die Band bei jeder Möglich-keit mit tosendem Applaus.Mit „Sleep togehter“ setzten Porcupine Tree als Schlusspunkt der regulären Setlist noch einmal einen Höhepunkt, bevor nach minu-tenlangen stehenden Ovationen zur Zugabe in Form von „Arriving somewhere but not here“ eine Zugabe folgte, wie sie hätte kaum besser gewählt werden können.Ein idealer Schlusspunkt eines herrlichen Konzertabends.

Markus Liebich

Konzertbericht

Düster und unheimlich ertönen die ersten Klänge des Klaviers, das eine langsame Melodie durch den Raum schweben lässt. Man kann es sich sehr gut auf einem Konzert vorstellen: Am Ende der Klaviermelodie gehen die Lichter aus, es wird immer dunkler und dann gehen schlagartig alle Lichter an und die Band stürmt auf die Bühne. Mit Mission „Statement“ folgt darauf auch direkt der erste richtige Song in typischer Stone Sour Manier: Rockig, groovend und mit einer fetten Produktion versehen. Diese zwei Lieder zeigen bereits, auf was wir uns bei der ganzen CD einstellen dürfen, nämlich sowohl auf Rockballaden, als auch auf etwas härtere Sounds. Im Gegensatz zu „Come What Ever May“ oder gar „Stone Sour“ fällt diese Aufteilung diesmal jedoch deutlich zu Gunsten der ra-diofreundlichen Seite aus.Dass dies jedoch keineswegs negativ sein muss, stellen Stone Sour mit Songs wie „Miracles“ oder „Hesitate“ schnell klar.Besonders hervorzuheben ist dabei die Leistung von Fronter Corey Taylor, der nicht zum ersten Mal beweist, dass er über eine außergewöhnliche und einzigartige Stimme verfügt.Seine Ohrwurm-Refrains geben selbst musikalisch eher simpel angelegten Songs den nötigen Pepp, um dennoch immer in die Playlist zu gelangen. Interessant ist auch der längste Song des

Albums, „Threadbare“, der im Instrumentalteil sogar leicht an Metallica erinnert. Durch die geschickte Kombination aus metal-lischen Riffs, reichlich Melodie und einem von Coreys typischen Refrains spiegelt „Threadbare“ die gesamte Bandbreite von Au-dio Secrecy hervorragend wider. Audio Secrecy ist vielleicht ein bisschen mehr Mainstream als die vorherigen Alben der Band, aber eben ohne direkt Mainstream zu sein. Das ist meiner Mei-nung nach auch das Besondere an dem Album. Es ist nämlich auch für Leute geeignet, die auch etwas softere Musik hören und dennoch hat es den Charakter eines echten Rockalbums nicht verloren und bietet durchaus auch Stücke für Metalfans.

Michaela Hörl

SoundcheckStone Sour - Audio Secrecy

Band: Stone Sour Album: Audio Secrecy Inhalt: 17 Tracks + Bonus DVD mit Fanmaterial und KonzertmitschnittLabel: Roadrunner Records

Musikberuf...

...Toningenieur Ein anspruchsvoller Beruf vereint musikalisches Können und technisches Verständnis.

Bevor man Toningenieur oder einen damit verwandten Studien-gang (z.B. Audiovisuelle Medien, Medientechnik) belegen kann, muss man zunächst eine Aufnahmeprüfung bestehen. Hier wird meistens das Spielen eines Instruments gefordert und außerdem findet eine Theorie- und Gehörbildungsprüfung statt. Mittlerweile kann man in vielen Musikschulen Gehörbildungsunterricht neh-men oder man lässt es sich von einem der Musiklehrer beibrin-gen. Im Studium selbst lernt man neben seinem Hauptinstrument, mit dem man die Aufnahmeprüfung gespielt hat, noch Klavier oder Gitarre. Musikalische Grundlagen, Akustik und Audiotechnik bil-den neben Fächern wie Mathematik und Physik einen Schwer-punkt. Ist das Studium abgeschlossen, gibt es verschiedene Bereiche in denen der Toningenieur arbeiten kann. Zum einen werden bei allen öffentlichen und privaten Fernseh– und Rundfunksendern Leute mit dieser Ausbildung gesucht. Zum anderen bietet die Film- und Musikindustrie viele Möglichkeiten. Gerade bei großen Filmproduktionen hat der Toningenieur die Aufgabe, sich um die Mikrofonierung zu kümmern und auch um die Nachbearbeitung von Szenen und das Mischen und einfügen der Filmmusik und der Geräusche. Natürlich bietet auch die Musikindustrie viele Arbeitsmöglichkeiten. Entweder als fest angestellter Toningenieur

bei einem Label oder auch als selbstständiger Toningenieur mit einem eigenen Tonstudio. Letzteres ist aber meist mit hohen Kos-ten verbunden und das Risiko, zu wenig Aufträge zu bekommen, besteht natürlich auch. Generell kombinieren viele Toningenieure ein Homestudio, in dem sie v.a. kleineren Bands Aufnahmen auch preislich ermöglichen, mit einer Teilzeitanstellung. Somit ist zumindest ein regelmäßiges Einkommen gesichert. Als Toningenieur muss man auf jeden Fall viel Begeisterung für Musik aus allen möglichen Genres mitbringen und sich darüber klar sein, dass man oft unregelmäßige und teilweise sehr lange Arbeitszeiten hat. Wenn eine Band im Studio ist, wird oftmals bis in die Nacht hinein recorded und meist mehrere Wochen nachbe-arbeitet. Ebenso arbeitet der Toningenieur bei Veranstaltungen, die oftmals bis spät in die Nacht dauern. Wenn man sich für diesen Beruf begeistern kann, wird man al-lerdings mit vielen tollen Leuten in Kontakt kommen, egal ob mit Bands, Produzenten oder Managern. Man lebt mit der Medien-branche und mit der Musik und kann sich den Traum verwirkli-chen, die Musik nicht nur als Hobby weiterzuleben, sondern als Beruf.

Michaela Hörl

www.hoerl-getraenke.de

Unsere Partner

„Die nächste Ausgabe von Music&Business erscheint am 15. Februar 2011 !Thema: Selbstvermarktung im Web 2.0“

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Impressum

Herausgeber & Verlag:Music&Business GbRMichaela Hörl und Dominik Guyer Mitterweg 11a, 85088 VohburgKontakt: 0711 / 912 808 [email protected]

Redaktion: Elsa Maier, Constantin Schley, Linda Görlich, Michaela Hörl, Dominik GuyerBildredaktion: Roman MerkleRedaktion und Art Director:Markus Liebich, Matthias GronbachRedaktion & Design Homepage: Lisa BauerLektorat: Sandra Pieper

Music&Business erscheint alle drei Monate; Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfälti-gung auf Datenträgern wie CD-ROM etc. sowie sämtliche Beiträge nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die Music&Business GbR (den Verlag).

Bildnachweis:Roman Merkle (S.1,2,3,4,5); Roadrunner Records (S. 3,6)

Cover: Roman Merkle (www.theartofsin.de), Matthias Gronbach

Auflage: 3000

www.m-and-b.de