motive und bedürfnisse internationaler studierender für einen verbleib in deutschland
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Motive und Bedürfnisse internationaler Studierender für Motive und Bedürfnisse internationaler Studierender für einen Verbleib in Deutschland
Workshop zur neuen Initiative Study and Work | Berlin | 14. Januar 2015Simon Morris-Lange | Stellv. Leiter des SVR-Forschungsbereichs
Agenda
1. Bleibemotivation internationaler Studierender
2. Bleibemotivation internationaler Absolventen
3. Längsschnittstudie „Study and Work“
Seite 2
Deutschland weiterhin unter den Top 5 Studienzielen
1. USA (2013: 819.644 internationale Studierende)
2. Großbritannien (2013: 544.935 internationale Studierende)
3. Frankreich (2013: 295.084 internationale Studierende)
4. Deutschland (2013: 282.201 internationale Studierende)
5. Australien (2013: 231.186 internationale Studierende)
6. Kanada (2013: 222.530 internationale Studierende)
Seite 3
6. Kanada (2013: 222.530 internationale Studierende)
D als attraktives Zielland für internationale Studierende aus allen Herkunftsregionen. Angelsächsische Länder mit stärkerem Fokus auf Asien.
Quellen: IIE 2014, HESA 2014, Campus France 2014, DZHW 2014, AEI 2014, CIC 2014
Internationale Studierende in D: Wieder erstarktes Wachstum nach jahrelanger Stagnation
142.786
188.436
204.644
5%
10%
15%
20%
150.000
200.000
250.000
Seite 4
Quelle: DZHW 2014
-10%
-5%
0%
5%
0
50.000
100.000
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Bildungsausländer Wachstum
Motivation für ein Studium in Deutschland
61%
65%
66%
71%
73%
81%
D ist ein hochtechnisiertes Land
Sprachkenntnisse verbessern
bessere Studienbedingungen
Ruf deutscher Hochschulen
Spezialkenntnisse erwerben
Bessere Berufschancen
Seite 5
Quelle: Apolinarski/Poskowsky 2013
20%
42%
49%
49%
54%
61%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%
Studiengang auf Englisch
größeres Studienangebot
keine Studiengebühren
akademische Freiheit
D kennenlernen
D ist ein hochtechnisiertes Land
Idealzuwanderer aufgrund ihres Fachkräftepotenzials?!? Internationale Studierende…
…sind hervorragend ausgebildet, öfter auch in MINT-Fächern.
…sind mit den Gegebenheiten in Deutschland gut vertraut.
…können oft besser Deutsch sprechen als andere Neuzuwanderer.
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Aber: Wollen sie
überhaupt bleiben?
Quellen: SVR-Forschungsbereich 2012, Alichniewicz/Geis 2013
SVR-Forschungsprojekt zeigt: Hoher Bleibewille bei internationalen Studierenden in Deutschland
DE F NL GB
Bleibewillige (Master) 79,8 % 65,5 % 64,0 % 51,4 %
Bleibewillige (Doktoranden) 67,0 % 59,5 % 61,7 % 48,7 %
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Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012
Eine große Mehrheit der Bildungsausländer (aus Nicht-EU-Ländern) möchte nach dem Studium Arbeitserfahrung in D sammeln.
Wichtigste Einflussfaktoren auf die Bleibeabsicht
Faktor Einfluss
Alter –
Dauer des Aufenthalts in dem Land +
Arbeitserfahrung in dem Land +
Zufriedenheit mit Studienerfahrungen +
Herkunftsland Nord-, Südamerika, Afrika (im Vergleich zu China) -
MINT-Fächer (im Vergleich zu Sozial- und Geisteswissenschaften) +
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Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012
Sprachkenntnisse, erste Arbeitserfahrungen, klare Informationen und eine positive Studienerfahrung beeinflussen die Bleibeabsicht positiv.
MINT-Fächer (im Vergleich zu Sozial- und Geisteswissenschaften) +
Gut informiert zu rechtlichen Möglichkeiten +
Einschätzung, dass internationale Studierende willkommen sind +
Fortgeschrittene Sprachkenntnisse (Einfluss nur in Deutschland) +
Während ihres Studiums planen die meisten internationalen Studierenden nur einen kurzen Verbleib
39,2
43,4
38,6
35,4
29,5
25,4
35,2
46,9
18,820,3 20,1
20%
30%
40%
50%
Seite 9
Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012
Die Bleibeentscheidung formt sich i.d.R. während des Studiums und z.T. danach. Berufliche Möglichkeiten spielen oft die wichtigste Rolle.
12,412,511
6,1 5,3
0%
10%
Deutschland Frankreich Niederlande Großbritannien
unsicher 1-2 Jahre 3-5 Jahre >5 Jahre
2011: Fast die Hälfte aller Befragten in D fühlte sich nicht ausreichend über Bleibemöglichkeiten informiert
19,2 19,5
32,530,5
36,5 35,6
45,943,5 43,3
37
20%
30%
40%
50%
Seite 10
Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012, Apolinarski/Poskowsky 2013
Seit Reform des AufenthG (insbes. §16(4)) sind rund 60% mit den genutzten Informationsangeboten zufrieden. Aber: nur 14% nutzen sie.
14,7 15,1
6,9 6,85,1
7,9
0%
10%
Deutschland Frankreich Niederlande Großbritannien
gut oder sehr gut etwas schlecht oder gar nicht nicht zutreffend/ich weiß nicht
43
31,5
48,8
24.8
27,4
29,4
22,2
41,1
21,8
Niederlande
Frankreich
Deutschland
„Nach meinem Abschluss habe ich gute Chancen, hier eine Arbeit zu finden, die meiner Qualifikation entspricht.“
Die Karrieremöglichkeiten im Deutschland werden positiv eingeschätzt
36,2 30,7 33,1
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Großbritannien
stimme zu/stimme voll zu neutral stimme überhaupt nicht zu/stimme eher nicht zu
Quelle: SVR-Forschungsbereich 2012
MINT-Studierende sind besonders zuversichtlich (60% stimmen zu).
Fazit internationale Studierende: Die wichtigsten Ergebnisse
� Wunsch zu bleiben ist groß (für best. Dauer)
� Karrieremöglichkeiten positiv eingeschätzt
� viele Studierende fühlen sich schlecht informiert
� weitere Probleme: mangelnde Offenheit, Diskriminierungserfahrungen, geringe Sprachkenntnisse, hoher Studienabbruch
� Steuerbarkeit studentischer Zuwanderung: Studierende reagieren auf Veränderungen der
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Studierende reagieren auf Veränderungen der Rahmenbedingungen
� Potential nicht ausgeschöpft; Verbleib und v.a. Berufseinstieg kein Selbstläufer
Quellen: SVR-Forschungsbereich 2012, Dömling 2013, Heublein et.al. 2012
Hindernisse nicht nur rechtlicher Natur. Selbst ‚Idealzuwanderer‘ brauchen Unterstützung.
14% 9% 8%
arbeitssuchend, ohne Arbeitsstelle arbeitssuchend, ohne Vollzeitstelle
arbeitssuchend, mit Vollzeitstelle
Verbleib ≠ adäquate Beschäftigung: 1-2 Jahre nach
Abschluss sind 31% der int. Absolventen arbeitssuchend
0% 20% 40% 60% 80% 100%0%
Anmerkung: Daten beziehen sich auf in Deutschland gebliebene int. Absolventen, die ihren Abschluss im Jahr 2011 und 2012 erreicht haben und sich zum Befragungszeitpunkt (Januar-April 2013) als arbeitssuchend bezeichnen.Quelle: Hanganu/Heß 2014, eigene Berechnung
Knapp ein Viertel der internationalen Absolventen sind 1-2 Jahre nach Abschluss ohne Job bzw. ohne Vollzeitstelle.
Agenda
1. Motive und Bedürfnisse internationaler Studierender
2. Motive und Bedürfnisse internationaler Absolventen
3. Längsschnittstudie „Study and Work“
Seite 14
In D Gebliebene: Top 5 Gründe für Verbleib
1. Berufserfahrung in D
2. Lebensqualität in D
3. Chancen auf dt. Arbeitsmarkt
4. Einkommensniveau in D
5. (Weiter-)Bildung in D
Quelle: Hanganu/Heß 2014, eigene Darstellung
Berufliche Perspektive als entscheidender Bleibefaktor.
52%
25%
Während des Studiums in D
Vor dem Studium in D
Wann fällt die Entscheidung über den Verbleib?
23%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Nach dem Studium in D
Quelle: Hanganu/Heß 2014, eigene Darstellung
Unklar: Wie erleben internationale Studierende diesen Entscheidungsprozess? Welche Unterstützung wird wann benötigt?
Agenda
1. Motive und Bedürfnisse internationaler Studierender
2. Motive und Bedürfnisse internationaler Absolventen
3. Längsschnittstudie „Study and Work“
Seite 17
Längsschnittstudie „Study and Work“: 2 Messzeitpunkte
� Zentrale Fragen:
� Ziele f. Berufseinstieg
� Erwartung bez. Arbeitssuche
� Zentrale Fragen:
� Aktuelle Beschäftigung
� Erfahrung bei Arbeitssuche
+18 Monate
Sommer 2015 Ende 2016
� Wer? Internationale Studierende in den höheren Semestern
� Wer? Dieselben int. Studierenden nach Abschluss
Arbeitssuche
� Wanderungsabsicht
� Unterstützungsbedarf und Wissen über Angebote
Bisherige Querschnittstudien können diese Fragen nur unzureichend beantworten.
Arbeitssuche
� Aktueller Wohnort
� Größte Hürden / wichtigste Unterstützung
Erkenntnisinteresse der Studie
� Welche Unterstützung benötigen internationale Studierende in welcher Phase?
� Unterschiedliche Unterstützungsbedarfe einzelner Subgruppen int. Studierender?
� Wie können internationale Studierende am besten erreicht werden?
� Wie können Hochschulen und regionale Wirtschaftsakteure gemeinsam zur Unterstützung des Berufseinstiegs internationaler Studierender beitragen?
� Regionale Unterschiede?� Regionale Unterschiede?
� Welche Rolle spielen International Offices und Career Center?
� Grad der Professionalisierung der Netzwerkarbeit? Handlungsbedarf?
Welche Hürden bestehen vor Ort? Was funktioniert? Was hat Study & Work bewirkt?
Zeitplan: Längsschnittstudie „Study and Work“
2014
� Aufarbeitung der bisherigen Forschung zum Berufsübergang int. Studierender (SVR-Forschungsbereich, BAMF, IQ-Netzwerk, HoF, CBIE, P2P, SER, etc.)
2015
� Vorbereitung der Erhebung (Gespräche mit Hochschulen, regionaler Wirtschaft, Studierenden, Verwaltung, etc.)
Fortlaufend
� Experten-gespräche
� inhaltl. Begleitung Studierenden, Verwaltung, etc.)
� Fragebogen ausarbeiten (Anschlussfähigkeit zu bisheriger Forschung des SVR-FB u.a.), technische Umsetzung, Stichprobe festlegen
� 1. Messzeitpunkt (Sommer 2015): Durchführung erste Umfrage unter Studierenden; anschl. Datenauswertung
2016/2017
� Veröffentlichung eines Policy Briefs zu den Absichten und Erwartungen int. Stud.
� 2. Messzeitpunkt (Ende 2016): Durchführung zweite Umfrage unter ehem. Studierenden; anschl. Datenauswertung
� Berichterstellung und Ergebnispräsentation in 2017
Begleitung von Ver-anstal-tungen im Rahmen des Projekt
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Kontakt: [email protected]