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Schütze und RelaisMoeller-Schaltungsbuch 01/03
5-1
Seite
5
Hilfsschütze 5-2
Zeit- und Spezialrelais 5-8
Steuerrelais „easy“ 5-16
Multi-Funktions-Display MFD-Titan 5-38
Leistungsschütze DIL, Motorschutzrelais Z 5-42
Leistungsschütze DIL 5-44
Motorschutzrelais Z 5-48
Elektronisches Motorschutzsystem ZEV 5-51
Thermistor-Maschinenschutzgerät EMT6 5-58
Schütze und RelaisHilfsschütze
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Hilfsschütze5Zur Lösung von Regel- und Steuerungsaufga-ben werden vielfach Hilfsschütze verwendet. Sie werden in großer Zahl zum mittelbaren Steuern von Motoren, Ventilen, Kupplungen und Heizeinrichtungen eingesetzt.
Neben der einfachen Handhabung bei Projek-tierung, Steuerungsaufbau, Inbetriebnahme und Wartung spricht hauptsächlich das hohe Sicherheitsniveau für den Einsatz von Hilfs-schützen.
SicherheitEinen wesentlichen Sicherheitsaspekt bilden die Hilfsschützkontakte selbst. Durch kon-struktive Maßnahmen gewährleisten sie die galvanische Trennung zwischen dem Ansteu-erstromkreis und dem geschalteten Stromkreis und im ausgeschalteten Zustand zwischen
dem Kontakteingang und dem Kontaktaus-gang. Alle Hilfsschütze von Moeller haben Kontakte mit Doppelunterbrechung.
Die Berufsgenossenschaft verlangt für Steue-rungen an kraftbetriebenen Pressen der Metallbearbeitung, dass die Kontakte von Schützen zwangsgeführt sind. Zwangsführung ist gegeben, wenn die Kontakte mechanisch so miteinander verbunden sind, dass Öffner und Schließer niemals gleichzeitig geschlossen sein können. Dabei muss sichergestellt sein, dass über die gesamte Lebensdauer auch bei gestörtem Zustand (z. B. Verschweißen eines Kontaktes) die Abstände zwischen den Kon-takten mindestens 0,5 mm groß sind. Die Hilfsschütze DILER und DILR erfüllen diese For-derung.
Hilfsschütze bei Moeller
Moeller bietet zwei Hilfsschütz-Baureihen als Bausteinsystem an:
• Hilfsschütze DILER• Hilfsschütze DILR
Auf den folgenden Seiten finden Sie die Beschreibung der Bausteine.
Bausteinsystem
Das Bausteinsystem bietet viele Vorteile für den Anwender. Grundlage sind die Basisge-räte; Bausteine mit Hilfsfunktionen ergänzen die Basisgeräte. Basisgeräte sind in sich funk-tionsfähige Geräte. Sie bestehen aus einem Wechselstrom- oder Gleichstromantrieb und vier Hilfskontakten.
Bausteine mit Hilfsfunktionen
Es gibt Hilfsschalterbausteine mit 2 oder 4 Kontakten. Die Kombinationen von Schlie-ßern und Öffnern richten sich nach EN 50 011. Die Hilfsschalterbausteine der Leistungs-schütze DILEM und DILM lassen sich nicht auf die Hilfsschütz-Basisgeräte aufschnappen, um doppelte Anschlussbezeichnungen zu verhin-dern, z. B. Kontakt 21/22 im Basisgerät und Kontakt 21/22 im Hilfsschalteraufsatz.
Schütze und RelaisHilfsschütze
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Verklinkungsbaustein
Der mechanische Verklinkungsbaustein erhält den Schaltzustand der Hilfsschütze bei Span-nungsfällen aufrecht.
Bei Spannung an Spule A1–A2 zieht das Schütz an und bleibt in dieser Stellung, bis die Spule E1–E2 angesteuert wird. Dann fällt es in seine Ruhestellung zurück.
Bei Wechselstrombetätigung sind beide Spu-len für 100 % Einschaltdauer ausgelegt. Bei gleichzeitiger Ansteuerung beider Spulen bleibt das Schütz in Arbeitsstellung.
Bei Gleichstrombetätigung ist die Spule A1–A2 für 100 % Einschaltdauer, die Spule E1–E2 für einen Impuls mit einer Länge von mindestens 25 ms und maximal 200 ms aus-gelegt. In diesem Fall kann die Entklinkungs-spule E1–E2 mit einem Schließer des Basisge-rätes abgeschaltet werden. Der Schließer ist während der Verklinkung geschlossen und öff-net bei der Entklinkung.
Zeitbaustein
Zwei pneumatisch verzögerte Zeitbausteine, die sich jeweils auf die Bereiche 0,2 bis 30 s oder 20 bis 180 s umschalten lassen, ermögli-chen zeitverzögerte Funktionen. Die Zeitbau-steine haben einen Schließer und einen Öffner. Sie wirken je nach Typ ansprech- oder rückfall-verzögert. Die Kontakte des Basisgerätes spre-chen unverzögert an. Eine Außenverdrahtung macht weitere Funktionen möglich.
Sonderfunktionen
Bei der Baureihe DILR nehmen die Geräte mit Frühschließer und Spätöffner eine Sonderstel-lung ein. Da sich im Basisgerät der Frühschlie-ßer und im Baustein der Spätöffner befinden, werden aus Toleranzgründen die Geräte nur als Komplettgeräte geliefert. Beim Hilfsschütz DILER entfallen diese Toleranzbetrachtungen, weil sich die überlappenden Kontakte im gemeinsamen Baustein befinden.
E1
E2 A2
A113
14 22 32 44
21 31 43 55
56
67
68
65
66
57
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Schütze und RelaisHilfsschütze
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System und Norm
Die europäische Norm EN 50 011 über „Anschlussbezeichnungen, Kennzahlen und Kennbuchstaben für bestimmte Hilfsschütze“ hat direkte Auswirkungen auf die Handha-bung des Bausteinsystems. In Abhängigkeit von der Anzahl und der Lage der Schließer und Öffner im Gerät und von deren Anschlussbe-zeichnung gibt es verschiedene Ausführungen, die in der Norm durch Kennzahlen und Kenn-buchstaben unterschieden werden.
Anzustreben sind Geräte mit dem Kennbuch-staben E. Die Basisgeräte DILR40, DILR31,
DILR22 und im weiteren Sinne DILR22 D sowie DILER-40, DILER-31 und DILER-31 entspre-chen der Ausführung E.
Bei 6- und 8-poligen Hilfsschützen bedeutet Ausführung E, dass in der unteren oder hinte-ren Kontaktebene vier Schließer angeordnet sind. Verwendet man z. B. die angebotenen Hilfsschalterbausteine bei DILR22 und DILR31, ergeben sich Kontaktbestückungen mit den Kennbuchstaben X und Y.
drei Beispiele für Schütze mit vier Schließern und vier Öffnern mit unterschiedlichen Kennbuchstaben.Ausführung E soll bevorzugt werden.
Handhabung und Systemzubehör
Abweichend vom Standard weist die Spule des Hilfsschützes DILR drei Anschlussklemmen auf, den Anschluss A1 und zweimal den im Gerät gebrückten Anschluss A2.
04DIL 13DIL 22DIL
+DILR40
+DILR31
+DILR22
DILR40/04 q 44 E
DILR31/13 q 44 X
DILR22/22 q 44 Y
51
52
61
62
71
72 82
81 53 61 71 81
82726254 54
53 61
62
71
72
83
84
14
13 33
34
43
44
A1
A2
23
24 14
13 21
22
33
34
43
44
A1
A2 14
13 21
22
31
32
43
44
A1
A2
Schütze und RelaisHilfsschütze
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Verdrahtungsalternativen durch drei Spulenanschlüsse
Beim Hilfsschütz DILR wird an die beiden obenliegenden Klemmen A1–A2 folgende Zusatzausrüstung angeschlossen:
Zur Begrenzung der Abschaltspannungsspit-zen der Schützspule die
• RC-Löschglieder• Dioden-Löschglieder• Varistor-Löschglieder
Als Koppelbaustein mit galvanischer Trennung zwischen Elektroniksteuerung und Leistungs-schütz der
• Verstärkerbaustein VSDIL (a Seite 5-13)Da das gleichstrombetätigte DILER bereits eine integrierte Schutzbeschaltung hat, werden nur
• RC-Löschglieder und• Varistor-Löschgliederfür die wechselstrombetätigten Geräte angeboten.
Schutzbeschaltung
In Kombination mit den klassischen Schaltge-räten wie z. B. Schützen, finden heute zuneh-mend elektronische Geräte Verwendung. Hierzu gehören u. a. speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), Zeitrelais und Koppelbau-steine. Durch Störungen im Zusammenwirken aller Bauteile können die elektronischen Geräte in ihrer Funktion beeinträchtigt wer-den.
Einer der Störfaktoren ist das Ausschalten induktiver Lasten, wie etwa Spulen elektro-magnetischer Schaltgeräte. Beim Ausschalten dieser Geräte können hohe Ausschaltindukti-onsspannungen entstehen, die unter Umstän-
den zur Zerstörung benachbarter elektroni-scher Einrichtungen führen oder über kapazitive Koppelmechanismen Störspan-nungsimpulse erzeugen und damit Funktions-störungen verursachen.
Da ein störfreies Abschalten ohne Zusatzein-richtung nicht möglich ist, wird je nach Einsatz die Schützspule mit einem Entstörbaustein beschaltet. Vor- und Nachteile der einzelnen Schutzbeschaltungen sind im folgenden erläu-tert.
A1 A2
A2
A1 A2
A2
A1 A2
A2
A2A0
A1 A2
A2
A2A0
A1 A2
A2
A1 A2
A2
Schütze und RelaisHilfsschütze
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Schaltbild Verlauf vonLaststrom- undLastspannung
Verpo-lungssi-cher bzw.auch fürWechsel-strom
Zusätz-licheAbfall-verzö-gerung
Indukti-onsspan-nungs-begren-zungdefiniert
– sehr groß 1 V
– mittel UZD
ja klein UVDR
ja klein –
D
+
–
D
+
–0
i I0
u U0
0
U
t1 t2
t0 t
t
D
+
–
ZDu
0
i
t1 t2
t0
I0
U0
U
0t
t
VDRu0
i0
U
t1 t2
I0
U0
t
t
R
C0
t00
T1
I0i
u U0
t
t
Schütze und RelaisHilfsschütze
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Schaltbild Dämp-fungauchunter-halbUGRENZ
Zusätz-licheBetriebs-leistungdurchBeschaf-fung
Bemerkungen
– – Vorteile:
Nachteil:
Dimensionierungunkritisch, geringst-mögliche Induktions-spannung, sehr einfachund zuverlässig
hohe Abfallverzöge-rung
– – Vorteile:
Nachteil:
sehr geringe Abfallver-zögerung, unkritischeDimensionierung,einfacher Aufbau
keine Dämpfung unter-halb UZD
– – Vorteile
Nachteil:
unkritische Dimensio-nierung, hoheEnergie-Absorption,sehr einfacher Aufbau
keine Dämpfung unter-halb UVDR
ja ja Vorteile:
Nachteil:
HF-Dämpfung durchEnergiespeicherung, sofortige Abschaltbe-grenzung, sehr gutgeeignet für Wechsel-spannung
genaue Dimensionie-rung erforderlich
D
+
–
D
+
–
D
+
–
ZD
VDR
R
C
Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
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Elektronische Zeitrelais werden in Schütz-steuerungen eingesetzt, wo kleine Rückstell-zeiten, gute Wiederholgenauigkeit, hohe-Schalthäufigkeit und hohe Gerätelebensdauer gefordert werden. Zeiten können zwischen 0,05 s und 100 h gewählt und leicht einge-stellt werden.
Das Schaltvermögen elektronischer Zeitrelais entspricht den Gebrauchskategorien AC-15 und DC-13.
Von der Betätigungsspannung her gibt es bei den Zeitrelais folgende Unterscheidungen:
• Variante A (DILET... und ETR4)Allstromgeräte:Gleichspannung 24 bis 240 VWechselspannung 24 bis 240 V, 50/60 Hz
• Variante W (DILET... und ETR4)Wechselstromgeräte: Wechselspannung 346 bis 440 V, 50/60 Hz
• ETR2... (als Reiheneinbaugerät nach DIN 43880)Allstromgeräte:Gleichspannung 24 bis 48 VWechselspannung 24 bis 240 V, 50/60 Hz
Den jeweiligen Zeitrelais sind folgende Funk-tionen zugeordnet:
• DILET11, ETR4-11,ETR2-11Funktion 11 (ansprechverzögert)
• ETR2-12Funktion 12 (rückfallverzögert)
• ETR2-21Funktion 21 (einschaltwischend)
• ETR2-42 Funktion 42 (blinkend, impulsbeginnend)
• ETR2-44 Funktion 44 (blinkend, zwei Zeiten; impulsbeginnend oder pausebeginnend einstellbar)
• Multifunktionsrelais DILET70, ETR 4-69/70 Funktion 11 (ansprechverzögert)Funktion 12 (rückfallverzögert)Funktion 16 (ansprech- und rückfallver-zögert)Funktion 21(einschaltwischend)Funktion 22 (ausschaltwischend)Funktion 42 (blinkend, impulsbeginnened)Funktion 81 (impulsgebend)Funktion 82 (impulsformend)ON, OFF
• Multifunktionsrelais ETR2-69Funktion 11 (ansprechverzögert)Funktion 12 (rückfallverzögert)Funktion 21 (einschaltwischend)Funktion 22 (ausschaltwischend)Funktion 42 (blinkend, impulsbeginnened)Funktion 43 (blinkend, pausebeginnend)Funktion 82 (impulsformend)
• Stern-Dreieck-Zeitrelais ETR4-51 Funktion 51 (ansprechverzögert)
DILET70 und ETR4-70 bieten den Anschluss eines Fernpotentiometers. Beide Zeitrelais erkennen das Potentiometer beim Anschluss selbstständig.
Eine Besonderheit stellt das Zeitrelais ETR4-70 dar. Mit zwei Wechslern ausgerüstet ist es umrüstbar auf zwei Zeitkontakte 15-18 und 25-28 (A2-X1 gebrückt) oder ein Zeitkontakt 15-18 und ein Sofortkontakt 21-24 (A2-X1 nicht gebrückt). Ist die Brücke A2-X1 entfernt, vollzieht nur der Zeitkontakt 15-18 die nach-stehend beschriebenen Funktionen.
Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
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Funktion 11
ansprechverzögert
Die Betätigungsspannung Us wird über einen Ansteuerkontakt an die Klemmen A1 und A2 gelegt.
Nach der eingestellten Verzögerungszeit geht der Wechsler des Ausgangsrelais in die Stel-lung 15-18 (25-28).
Funktion 12
rückfallverzögert
Nach Anlegen der Versorgungsspannung an die Klemmen A1 und A2 bleibt der Wechsler des Ausgangsrelais in der Ausgangslage 15-16 (25-26). Werden beim DILET70 die Klemmen Y1 und Y2 durch einen potentialfreien Schlie-ßer überbrückt oder beim ETR4-69/70 oder ETR2-69 ein Potential an B1gelegt, geht der Wechsler unverzögert in die Stellung 15-18 (25-28).
Wird nun die Verbindung der Klemmen Y1-Y2 unterbrochen bzw. B1 vom Potential getrennt, kehrt der Wechsler nach Ablauf der eingestell-ten Zeit in die Ausgangslage 15-16 (25-26) zurück.
Funktion 16
ansprech- und rückfallverzögert
Die Versorgungsspannung Us wird direkt an die Klemmen A1 und A2 gelegt. Werden beim DILET70 die Klemmen Y1 und Y2 durch einen potentialfreien Schließer überbrückt oder beim ETR4-69/70 ein Potential an B1 gelegt, geht der Wechsler nach der eingestellten Zeit t in die Stellung 15-18 (25-28).
Wird nun die Verbindung Y1-Y2 unterbrochen bzw. B1 vom Potential getrennt, geht der Wechsler nach der gleichen Zeit t in die Aus-gangslage 15-16 (25-26) zurück.
Funktion 21
einschaltwischend
Nach Anlegen der Spannung Us an A1 und A2 geht der Wechsler des Ausgangsrelais in die Stellung 15-18 (25-28) und bleibt entspre-chend der eingestellten Wischzeit betätigt.
In dieser Funktion wird also aus einer Dauer-kontaktgabe (Spannung an A1-A2) ein zeitlich definierter Wischimpuls (Klemmen 15-18, 25-28).
t
A1-A215-18
A1-A2
B115-18(25-28)
Y1-Y2
t
A1-A2
B115-18(25-28)
Y1-Y2
t t
A1-A2
15-18(25-28)t
Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
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Funktion 82
impulsformend
Nach Anlegen der Versorgungsspannung an A1 und A2 bleibt der Wechsler des Ausgangs-relais in der Ruhelage 15-16 (25-26). Werden beim DILET70 die Klemmen Y1 und Y2 durch einen potentialfreien Schließer überbrückt oder beim ETR4-69/70 oder ETR2-69 ein Potential an B1 gelegt, geht der Wechsler unverzögert in die Stellung 15-18 (25-28).
Wird nun die Verbindung Y1-Y2 wieder geöff-net bzw. B1 vom Potential getrennt, bleibt der Wechsler solange betätigt, bis die eingestellte Zeit abgelaufen ist. Bleibt Y1-Y2 länger geschlossen bzw. B1 am Potential, geht das Ausgangsrelais ebenfalls nach der eingestell-ten Zeit in seine Ruhelage zurück. Bei der impulsformenden Funktion wird also immer ein zeitlich genau definierter Ausgangsimpuls gegeben, egal ob der Eingangsimpuls über Y1-Y2 oder B1 kürzer oder länger als die ein-gestellte Zeit ist.
Funktion 81
impulsgebend mit festem Impuls
Die Betätigungsspannung wird über einen Ansteuerkontakt an die Klemmen A1 und A2 gelegt. Nach Ablauf der eingestellten Verzöge-rungszeit geht der Wechsler des Ausgangsre-lais in die Stellung 15-18 (25-28) und fällt
nach 0,5 s zurück in die Ausgangslage 15-16 (25-26). Bei dieser Funktion handelt es sich also um einen Wischimpuls mit zeitlicher Ver-zögerung.
Funktion 22
ausschaltwischend
Die Versorgungsspannung Us liegt direkt an A1 und A2. Werden beim DILET70 die Klem-men Y1 und Y2, die vorher zu einem beliebi-gen Zeitpunkt (DILET-70: potentialfrei) kurzge-schlossen worden sind, wieder geöffnet bzw. beim ETR4-69/70 oder ETR2-69 der Kontakt B1 potentialfrei, schließt der Kontakt 15-18 (25-28) für die Dauer der eingestellten Zeit.
Funktion 42
blinkend, impulsbeginnend
Nach Anlegen der Spannung Us an A1 und A2 geht der Wechsler des Ausgangsrelais in die Stellung 15-18 (25-28) und bleibt entspre-chend der eingestellten Blinkzeit betätigt. Die anschließende Pausenzeit entspricht der Blink-zeit.
A1-A2
B115-18(25-28)
Y1-Y2
t
A1-A2
15-18(25-28)0.5 st
B1
A1-A2
15-18(25-28)
Y1-Y2
t
t t t t
A1-A2
15-18(25-28)
Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
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Funktion 43
blinkend, pausebeginnend
Nach Anlegen der Spannung Us an A1 und A2 bleibt der Wechsler des Ausgangsrelais ent-sprechend der eingestellten Blinkzeit in der Stellung 15-16 und geht nach Ablauf dieser Zeit in die Stellung 15-18 (Der Zyklus beginnt mit einer Pause Phase).
Funktion 44
blinkend, zwei Zeiten
Nach Anlegen der Spannung Us an A1 und A2 geht der Wechsler des Ausgangsrelais in die Stellung 15-18 (impulsbeginnend). Durch eine Brücke zwischen den Kontakten A1 und Y1 kann das Relais auf pausenbeginnend umge-schaltet werden. Die Zeiten t1 und t2 können unterschiedlich eingestellt werden.
Funktion 51 Stern-Dreieck
ansprechverzögert
Wird die Betätigungsspannung Us an A1 und A2 gelegt, geht der Sofortkontakt in die Stel-lung 17-18. Nach Ablauf der eingestellten Zeit öffnet der Sofortkontakt; der Zeitkontakt 17-28 schließt nach einer Umschlagszeit tu von 50 ms.
Funktion ON-OFF
Mit der ON-OFF-Funktion lässt sich die Funk-tion einer Steuerung testen. Sie ist ein Hilfsmit-tel, etwa bei der Inbetriebnahme. Mit der OFF-Funktion lässt sich das Ausgangsrelais abschalten, es reagiert nicht mehr auf den Funktionsablauf. Bei der ON-Funktion wird das Ausgangsrelais eingeschaltet. Diese Funk-tion setzt voraus, dass an den Klemmen A1-A2 die Versorgungsspannung anliegt. Die LED macht auf den Betriebszustand aufmerksam.
LED
ttt t
A1-A2
15-18
t
A1-Y1
A1-A2
Rel LED
A1-Y1
Rel LED
ttt t15-18
t t1 2 1 2 1 2
15-18ttt t t t1 2 1 2 1 2
tu
A1-A2
17-1817-28
t
A1-A2
15-18(25-28)LED
OFF OFFON
Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
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Schütze mit pneumatischem Zeitglied
Nachstehende Funktionen lassen sich mit den pneumatischen Zeitbausteinen TPE11 DIL und
TPD11 DIL in Verbindung mit den Schützen DILR22, DILR31 oder DILR40 realisieren.
einschaltwischend
ausschaltwischend
einschaltunterbrechend
ausschaltunterbrechend
taktend
a Impuls
A1
A2 14 22 32 44 56 68
13 21 31 43 55 67 A1-A2
43-55t
A1
A2
13 21 31 43 65 57
14 22 32 44 66 58
A1-A231-57
t
A1
A2 14 22 32 44 56 68
13 21 31 43 55 67A1-A2
31-32
t
31
32A2
13
2214
21 43 65 57
44 66 58
A1 A1-A243-44
t
�
21 13 67 13
22 14 68
56
55
K2
K2
K1
K2A1
A2A2
A1
14
K1
t1 t2
A1-A2
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Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
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Verstärkerbaustein
Verstärkerbausteine VS-DIL sind Koppelglieder zwischen Elektroniksteuerungen und Leis-tungsschützen DILM oder Hilfsschützen DILR. Die Anpassung stellt ein Relais sicher, das gleichzeitig für die galvanische Trennung sorgt.
Auf der Eingangsseite wird an den Klemmen +/– eine Steuerspannung von 17 bis 30 V DC angelegt. Der Baustein hat eine Leistungsauf-
nahme von etwa 0,6 W. Der Relaisausgang ist in der Lage, Schütze bis zur Baugröße DIL2 AM (AC-3, 30 kW bei 380 bis 440 V) wahlweise mit AC- oder DC-Antrieb zu schalten.
Durch Verwendung von Schützen mit hoher Betätigungsspannung können Fehlschaltun-gen weitgehend ausgeschlossen werden. In den Starkstromkreis können auch die Sicher-heitsverriegelungen gelegt werden.
-
L1
-F0
21
22
22
21
13I
14
0+24 V
-K3
VS
0 V
N
A0
A1
-K2
A1
A2-K3
A1
A2
-K1
Schütze und RelaisZeit- und Spezialrelais
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Der NOT-AUS ist nicht im DC-Stromkreis des Verstärkerbausteins anzuordnen, um einen selbsttätigen Wiederanlauf bei gefahrbringen-den Bewegungen zu vermeiden. Damit wird die Vorschrift EN 60 204-1 erfüllt. Die einge-rahmten Geräte können für mehrere Antriebe verwendet werden.
Der Baustein wird an den obenliegenden Spulenanschlüssen A1-A2 des Schützes ange-schlossen und ist mechanisch am Schütz-grundkörper abgefangen. Am Baustein ist wie-derum der Anschluss A2 vorhanden, um die optimale Zugänglichkeit für die Verdrahtung sicherzustellen. Eine eingebaute LED signali-siert die Schaltstellung.
Besonders bei kompakten Steuerungen erweist es sich als vorteilhaft, wenn Schütz und Verstärkerbaustein eine Einheit bilden. Die beim Verstärkerbaustein VS2DIL einge-baute Schutzbeschaltung beschneidet die Abschaltspannungsspitzen dort, wo sie ent-stehen.
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Steuerrelais „easy“
ESC
DEL
OK
ALT
ESC
MS
NS
RUNERR
POW
BUSPOWER
COM-ERR
ADR
a b
k
l
j
c
g
ih
d
b
e
f
m
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
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a Basisgerät EASY412b Erweiterungsgerät EASY6...c Erweiterungsgerät EASY202-REd Koppelgerät EASY200-EASYe Verbindungsleitungf Netzwerkanbindungen EASY204-DPg Netzwerkanbindungen EASY205-ASIh Netzwerkanbindungen EASY221-COi Netzwerkanbindungen EASY222-DNj Multi-Funktions-Display MFD-Titank EASY-LINK-DS Datensteckerl Basisgeräte, erweiterbar EASY800m Basisgeräte, erweiterbar EASY619/621
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Verknüpfen statt verdrahten
Stromlaufpläne bilden die Basis aller elektrotechnischen Anwendungen. In der praktischen Umsetzung werden Schaltge-räte miteinander verdrahtet. Mit dem Steuerrelais easy geht das ganz einfach per Tastendruck bzw. mit der komfortablen easy-soft am PC. Einfache Menüführung mit 5 bzw. 10 Sprachen erleichtert die Eingabe. Das spart Montage- und Verdrahtungs-kosten – und vor allem wertvolle Zeit. Daher ist easy Ihr Profi für den Weltmarkt.
Steuerrelais easy400
Acht Eingänge, vier Relais- oder Transistorausgänge.Bei allen DC-Varianten stehen zwei Analogeingänge optional zur Verfügung. Für die Schaltplaneingabe bietet easy412 drei Kontakte und eine Spule in bis zu 41 Strompfaden.
Steuerrelais easy600
Zwölf Eingänge, sechs Relais- oder acht Transistorausgänge. Bei allen DC-Varianten stehen zwei Analogeingänge optional zur Verfügung. Für die Schaltplaneingabe bietet easy600 drei Kontakte und eine Spule in Reihe mit bis zu 121 Strompfaden.Auf dem eingebauten Display lassen sich maximal acht belie-bige Texte mit je 48 Zeichen anzeigen. Bei Bedarf blenden Sie je Text zwei Variablen bzw. Bausteinparameter in das Display mit ein. Und der Anwender liest Meldetexte und Werte direkt vom Display im Klartext ab.
Steuerrelais easy800, Multi-Funktions-Display MFD-Titan
Das Steuerrelais easy800 bietet zwölf Eingänge, sechs Relais- oder acht Transistorausgänge.
Bei allen DC-Varianten stehen vier Analogeingänge optional und wahlweise auch ein Analogausgang zur Verfügung. Für die Schaltplaneingabe bietet easy800 vier Kontakte und eine Spule in Reihe mit bis zu 256 Strompfaden.Zusätzlich zeigt das eingebaute Display bis zu 32 beliebige Texte mit je 64 Zeichen an. Je Text blendet der Anwender bei Bedarf mehrere Variablen bzw. Bausteinparameter, an belie-biger Stelle, in das Display ein. So zeigt ihm das Display Melde-texte und Werte im Klartext an.Schnelle Signale zählen, Frequenzen messen oder Inkremental-wertgeber auswerten, kein Problem für easy800. Rechnen, Datenspeicherung oder über das Netzwerk NET kommunizieren, einfach easy.
Verknüpfen statt verdrahten
Steuerrelais easy400
Steuerrelais easy600
Steuerrelais easy800
S1 K1
K1 K2 T1
S4
T1 T1
S5
S6
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
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Vernetzung
Adressierung der Teilnehmer:Sind alle Teilnehmer angeschlossen, so können die Adressen automatisch, geographi-scher Platz gleich Teilnehmernummer, verge-ben werden. Eine Einzeladressierung der Teil-nehmer ist ebenso möglich. Die geographische
Adresse muss nicht mit der Teilnehmeradresse übereinstimmen.
Beispiel Netzwerktopologie:Es sind 4 Teilnehmer miteinander verbunden. Die Teilnehmeradresse 1 ist immer der erste Platz. Alle weiteren Terilnehmeradressen ent-sprechen nicht dem geographischen Platz.
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I 1 - 121 2
1 2
1 2
1 2
Q 1 - 8
I 1 - 12
Q 1 - 6
3 3 AS-Interface
+ –I 1 - 12
Q 1 - 6
8 8
I 1 - 12
Q 1 - 8
R 1 - 12
S 1 - 6
R 1 - 12
S 1 - 8
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-20
Technische Daten• Insgesamt bis zu 320 digitale Ein- und
Ausgänge möglich• 8 Teilnehmer• Baudrate: 10 kBit/s bis 1000 kBit/s• Länge: bis 1000 m möglich• Betriebsarten:
– 1 Master (Platz 1, Teilnehmeradresse 1), 7 I/O-Teilnehmerbis zu
– 1 Master (Platz 1, Teilnehmeradresse 1) und 7 intelligente Teilnehmer
• übertragen von bis zu 32 Doppelwörtern• Uhr, Datum synchronisieren• direkter Zugriff auf Ein- und Ausgang• Programm down- und upload über NET
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-21
Ein- und Ausgänge an EASY412-DC-RC anschließen
+10 V
10 V5 V0 V
~
0 5 10
0 V
F 0.5 Nm3.5 mm
e = 24 V DC(20.4 – 28.8 V DC)
e = 80 mA
+24 V0 V l7, l8
> 1A
"1" 15 V
"0" 5 V
I1-I6 = 2 mA/24 VI7,8 = 2.2 mA/24 V
0 V DCN
F 8 A / B 16L1, L2, L3 (115/230 V AC)+ 24 V DC
F 25.000
1000 W
10 x 58 W
1 2 1 2 1 2 1 2
F 10 000 000Q1 Q2 Q3 Q4
R L
24 V DC115 V AC230 V AC
8 A8 A8 A
2 A2 A2 A
0 V+24 V 0 V l1 I2 I3 I4 I5 I6 I7 I8
>–<–
U
I
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-22
Ein- und Ausgänge an EASY412-AC-RC anschließen
F 0.5 Nm3.5 mm
LN
> 1A
"1" 79 V
"0" 40 V
I1- I6 = 0.5 mA, 230 V
0 V DCN
F 8 A / B 16
L1, L2, L3 (115/230 V AC)+ 24 V DC
F 25.000
1000 W
10 x 58 W
1 2 1 2 1 2 1 2
F 10 000 000Q1 Q2 Q3 Q4
R L
24 V DC115 V AC230 V AC
8 A8 A8 A
2 A2 A2 A
NL N l1 I2 I3 I4 I5 I6 I7 I8
>–
<–
= 0.25 mA, 115 VI7, I8 = 6 mA, 230 V
= 4 mA, 115 V
264 V
= 20 mA 230 V
e = 115/230 V AC50 / Hz(97 – 264 V AC) e = 40 mA 115 V
U
I
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-23
Relais, Beispiel anhand der EASY412..-..
„easy“ stellt Ihnen sechs verschiedene Relais-typen für die Verdrahtung in einem Schaltplan zur Verfügung.
Das Schaltverhalten der Relais stellen Sie über Spulenfunktionen und Parameter ein.
Die Einstellmöglichkeiten für Ausgangs- und Hilfsrelais werden mit den Spulenfunktionen beschrieben.
Relaistyp „easy“-Anzeige
AnzahlRelais
Spulen-funktion
Parameter
Ausgangsrelais
Hilfsrelais (Merker)
Funktionsrelais Zeit
Funktionsrelais Zähler
Funktionsrelais Zeitschaltuhr
Funktionsrelais zur Analogwert-verarbeitung
Q Q1...Q4 X -
M M1...M16 X -
T T1...T8 X XC C1...C8 X XÖ Q1...Q4 - X
A A1...A8 - X
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-24
Spulenfunktionen, Beispiel anhand der EASY412..-..
Das Schaltverhalten von Relaisspulen bestim-men Sie über die Spulenfunktion. Für das Aus-gangsrelais Q und das Hilfsrelais M gibt es die folgenden Spulenfunktionen.
Das Hilferelais „M“ wird als „Merker“ einge-setzt. Es unterscheidet sich vom Ausgangsre-lais „Q“ nur dadurch, dass es keine Ausgangs-klemmen hat.
Regeln zur Verdrahtung von Relaisspulen
Benutzen Sie die Funktion „Schütz“ oder „Stromstoß“ nur einmal für jede Relaisspule.
Steuern Sie mit der Funktion „Verklinken“ und „Verklinkung lösen“ jede Relaisspule an, ein-mal zum Verklinken, einmal zum Rücksetzen.
Schaltplan-Darstellung
„easy“-Anzeige
Spulenfunktion Beispiel
Schützfunktion
Stromstoßfunktion
Verklinken (Setzen)
Verklinkung lösen (Rücksetzen)
Ä ÄQ1ÄM1
ä äQ4äM7
S SQ2SM3
R RQ2RM3
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-25
Parametersatz für Zeiten, Beispiel anhand der EASY412..-..
In der Parameteranzeige eines Zeitrelais ver-ändern Sie Schaltfunktion, Sollzeit mit Zeitbe-reich und die Freigabe der Parameteranzeige.
Das Schützsymbol „ “ vor „TRG“ und „RES“ zeigt an, ob die Spulenfunktion im Schaltplan verdrahtet ist. Bei Zugang über den Menü-
punkt „PARAMETER“ werden die Spulenan-schlüsse nicht gezeigt.
ü w00.00gS n30.00n
Ä sTRG dT1 yRES b +
Schaltfunktion (Istzeit)
Triggerspule
Resetspule
Sollzeit
Relais-Nr.
Parameter-anzeige
Zeitbereich
Ä
Parameter Schaltfunktion
Ansprechverzögert schalten
Ansprechverzögert mit Zufallszeitbereich schalten
Rückfallverzögert schalten
Rückfallverzögert mit Zufallszeitbereich schalten
Impulsformend schalten
Blinkend schalten
X?Xâ?âüÜ
Parameter Zeitbereich und Sollzeit Auflösung
Sekunden, 10 x Millisek., 00.00 ... 99.99 10 ms
Minuten: Sekunden, 00:00 ... 99:59 1 s
Stunden: Minuten, 00:00 ... 99:59 1 min.
S 00.00M:S 00:00H:M 00:00
Parametersatz über Menüpunkt „PARAMETER“ anzeigen
Aufruf möglich Aufruf gesperrt+ -
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-26
Kontakte und Relais verdrahten
Fest verdrahtet Mit „easy“ verdrahtet
H1
S1
S2
K1
K1
H1
S1 S2
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-27
Grundschaltungen
Der Schaltplan von „easy“ wird in Kontakt-plantechnik eingegeben. Dieses Kapitel ent-hält einige Schaltungen die Ihnen als Anre-gung für Ihre eigenen Schaltpläne dienen sollen.
Die Werte in den Logiktabelle bedeuten für Schaltkontakte
0 = Schließer offen, Öffner geschlossen1 = Schließer geschlossen, Öffner offen
für Relaisspulen „Qx“
0 = Spule nicht erregt1 = Spule erregt
Negation
Negation bedeutet, dass der Kontakt bei Betätigung nicht schließt sondern öffnet (NICHT-Schaltung).
Im „easy“-Schalt-planbeispiel tauschenSie beim Kontakt „I1“ mit der ALT-Taste Öff-ner und Schließer.
Logiktabelle
Dauerkontakt
Um eine Relais-spule ständig an Spannung zu legen, verdrahten Sie eineVerbin-dung über alle Kontaktfelder von der Spule nach ganz links.
Logiktabelle
I1 Q1
1 0
0 1
i1-------ÄQ1
--- Q1
1 1
---------ÄQ1
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-28
Reihenschaltung
„Q1“ wird mit einer Reihen-schaltung von drei Schließern angesteuert (UND-Schal-tung).
„Q2“ wird mit einer Reihenschaltung von drei Öffnern angesteuert (NOR-Schaltung).
Im „easy“-Schaltplan können Sie bis zu drei Schließer oder Öffner in einem Strompfad in Reihe schalten. Müssen Sie mehr Schließer in Reihe schalten, benutzen Sie Hilfsrelais „M“.
Logiktabelle
Parallelschaltung
„Q1“ wird mit einer Parallel-schaltung von mehreren Schlie-ßern angesteuert (ODER-Schaltung).
Eine Parallelschal-tung von Öffnern steuert „Q2“ an (NAND-Schal-tung).
Logiktabelle
I1 I2 I3 Q1 Q2
0 0 0 0 1
1 0 0 0 0
0 1 0 0 0
1 1 0 0 0
0 0 1 0 0
1 0 1 0 0
0 1 1 0 0
1 1 1 1 0
I1-I2-I3-ÄQ1i1-i2-i3-ÄQ2
I1 I2 I3 Q1 Q2
0 0 0 0 1
1 0 0 1 1
0 1 0 1 1
1 1 0 1 1
0 0 1 1 1
1 0 1 1 1
0 1 1 1 1
1 1 1 1 0
I1u------ÄQ1I2sI3k
i1u------ÄQ2i2si3k
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-29
Wechselschaltung
Eine Wechsel-schaltung wird in „easy“ mitzwei Reihenschaltun-gen, die zu einer Parallelschaltung zusammengefasst werden, realisiert (XOR).
XOR heißt diese Schaltung von dem Begriff exklusiv Oder-Schaltung. Nur wenn ein Kon-takt eingeschaltet ist, ist die Spule erregt.
Logiktabelle
Selbsthaltung
Eine Kombination aus Reihen und Parallelschaltung-wird zu einer Selbsthaltung ver-drahtet.
Die Selbsthaltung wird durch den Kontakt „Q1“ erzeugt, der parallel zu „I1“ liegt. Wenn „I1“ betätigt und wieder geöffnet wird, übernimmt der Kontakt „Q1“ den Stromfluss so lange, bis „I2“ betätigt wird.
Logiktabelle
Die Selbsthalteschaltung wird zum Ein- und Abschalten von Maschinen eingesetzt. Einge-schaltet wird die Maschine an den Eingangs-klemmen über den Schließer S1, ausgeschaltet über den Öffner S2.
S2 öffnet die Verbindung zur Steuerspannung, um die Maschine auszuschalten. Dadurch ist sichergestellt, dass die Maschine auch bei Drahtbruch abgeschaltet werden kann. „I2“ ist im unbetätigten Zustand immer eingeschal-tet.
Alternativ kann die Selbsthaltung mit Drahtbruch-überwachung auch mit den Spu-lenfunktionen „Setzen“ und „Rücksetzen“ auf-gebaut werden.
I1 I2 Q1
0 0 0
1 0 1
0 1 1
1 1 0
I1-i2u---ÄQ1i1-I2k
I1uI2----ÄQ1Q1k
S1 Schließer an „I1“ S2 Öffner an „I2“
I1 I2 KontaktQ1
Spule Q1
0 0 0 0
1 0 0 0
0 1 0 0
1 1 0 1
1 0 1 0
0 1 1 1
1 1 1 1
I1-------SQ1i2-------RQ1
S1 Schließer an „I1“ S2 Öffner an „I2“
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-30
Wird „I1“ eingeschaltet, verklinkt die Spule „Q1“. „I2“ kehrt das Öffnersignal von S2 um und schaltet erst dann durch, wenn S2 betätigt wird und damit die Maschine abgeschaltet werden soll oder wenn ein Drahtbruch auftritt.
Halten Sie die Reihenfolge ein, in der die bei-den Spulen im „easy“-Schaltplan verdrahtet sind: Erst die „S“-Spule, danach die „R“-Spule verdrahten. Die Maschine wird beim Betätigen von „I2“ dann auch ausgeschaltet, wenn „I1“ weiter eingeschaltet ist.
Stromstoßschalter
Ein Stromstoß-schalter wird häu-fig für Lichtsteue-rungen wie z. B. für die Treppen-hausbeleuchtung eingesetzt.
Logiktabelle
Ansprechverzögertes Zeitrelais
Die Ansprechver-zögerung kann genutzt werden, um kurze Impulse auszublenden oder um mit dem Star-ten einer Maschine eine weitere Bewe-gung zeitverzögert einzuleiten.
I1 Zustand Q1 Q1
0 0 0
1 0 1
0 1 1
1 1 0
S1 Schließer an „I1“
I1-------äQ1
S1 Schließer an „I1“
I1-------TT1T1-------ÄM1
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-31
Stern/Dreieckanlauf
Mit „easy“ können Sie zwei Stern-Dreieck-schaltungen realisieren. Der Vorteil von „easy“ ist, dass Sie die Umschaltzeit zwischen
Stern- / Dreieckschütz sowie die Wartezeit zwischen dem Abschalten Sternschütz/ Ein-schalten Dreieckschütz frei wählen können.
.
NK1M
K1M
K1M
K1T
K1T
K3M
K3M
K5M
K5M
L
S1
S2
K3M
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-32
Funktion des „easy“-Schaltplans
Start/Stopp der Schaltung mit den externen Tastern S1und S2. Das Netzschütz startet die Zeitrelais in „easy“.
Wenn in Ihrem „easy“ eine Schaltuhr einge-baut ist, können Sie den Stern-Dreieckanlauf mit der Schaltuhr kombinieren. In dem Fall schalten Sie das Netzschütz auch über „easy“.
1 12 2
Q1
I1L N
Q2
K3M K5MK1MN
K1M
LN
S1
S2
I1: Netzschütz eingeschaltet
Q1: Sternschütz EIN
Q2: Dreieckschütz EIN
I1u------TT1 dt1----ÄQ1 dT1----TT2 hT2----ÄQ2
T1: Umschaltzeit Stern-Dreieck (10 bis 30 s)
T2: Wartezeit zwischen Stern aus, Dreieck an (30, 40, 50, 60 ms)
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-33
Treppenhausbeleuchtung
Für eine konventionelle Schaltung benötigen Sie mindestens fünf Teilungseinheiten im Ver-teiler, d. h. ein Stromstoßschalter, zwei Zeit-relais, zwei Hilfsrelais.
„easy“ benötigt vier Teilungseinheiten. Mit fünf Anschlüssen und dem „easy“-Schaltplan ist die Treppenhausbeleuchtung funktions-fähig.
Wichtiger HinweisMit einem „easy“-Gerät können vier dieser Treppenhausschaltungen realisiert werden.
NL
S1
S2
S3
K3TK1 K2T
K4
K4
K5
K5
K3T K1
K2T
K5
5 s 6 min
H1
H2
H3
K3T
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-34
NL
S1
S2
S3
H1
H2
H3
1 2
Q1
I1L N
Taster kurz betätigt, Licht EIN oder AUS , Stromstoßschalter-Funktion schaltet auch bei Dauerlicht aus.
Licht nach 6 min. aus Automatisch auschalten, bei Dauerlicht ist diese Funktion nicht aktiv.
Taster länger als 5 s betätigt, Dauerlicht
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-35
Der „easy“ Schaltplan für nebenstehende Funktionen sieht wie folgt aus:
„easy“-Schaltplan erweitert, nach vier Stun-den wird auch das Dauerlicht ausgeschaltet.
Bedeutung der verwendeten Kontakte und Relais:
I1-------TT2T2-------SM1I1u------äQ1T3kQ1-m1----TT3q1-------RM1
I1------uTT1 hTT2T2-------SM1T1u------äQ1T3sT4kQ1um1----TT3 h------TT4
q1-------RM1
I1 Taster EIN/AUS
Q1 Ausgangsrelais für Licht EIN/AUS
M1 Hilfsrelais, um bei Dauerlicht die Funk-tion „6 min. automatisch Ausschalten“ abzublocken.
T1 Zyklusimpuls zum Ein-Ausschalten von Q1, ( , impulsformend mit Wert 00.00 s)
T2 Abfrage, wie lange der Taster betätigt war. War er länger als 5 s betätigt, wird auf Dauerlicht geschaltet. ( , ansprechverzögert, Wert 5 s)
T3 Ausschalten bei einer Lichteinschalt-zeit von 6 min. ( , ansprechverzögert, Wert 6:00 min.)
T4 Auschalten nach 4 Stunden Dauer-licht. ( , ansprechverzögert, Wert 4:00 h)
ü
X
X
X
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-36
4-fach Schieberegister
Um eine Information, – z. B. gut/schlecht- Trennung – zwei, drei oder vier Transport-schritte weiter zwecks Sortierung der Teile zu speichern, können Sie ein Schieberegister ein-setzen.
Für das Schieberegister wird ein Schiebetakt und der Wert („0“ oder „1“), der geschoben werden soll, benötigt.
Über den Rücksetzeingang des Schieberegister werden nicht mehr benötigte Werte gelöscht. Die Werte im Schieberegister durchlaufen das Register in der Reihenfolge
1., 2., 3., 4. Speicherstelle.
Blockschaltbild des 4-fach Schieberegisters
a TAKTb WERTc RESETd Speicherstellen
Funktion:
Belegen Sie den Wert „0“ mit dem Informati-onsinhalt „schlecht“. Wird das Schieberegister versehentlich gelöscht, werden keine schlech-ten Teile weiterverwendet.
1 2 3 4
a b cd
Takt Wert Speicherstelle
1 2 3 4
1 1 1 0 0 0
2 0 0 1 0 0
3 0 0 0 1 0
4 1 1 0 0 1
5 0 0 1 0 0
Reset = 1 0 0 0 0
I1 Schiebetakt (TAKT)
I2 Information (gut/schlecht) zum Schieben (WERT)
I3 Inhalt des Schieberegisters löschen (RESET)
M1 1. Speicherstelle
M2 2. Speicherstelle
M3 3. Speicherstelle
M4 4. Speicherstelle
M7 Hilfsrelais Zykluswischer
M8 Zykluswischer Schiebetakt
Schütze und RelaisSteuerrelais „easy“
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-37
Schiebetakt erzeugen
4. Speicherstelle setzen
4. Speicherstelle löschen
3. Speicherstelle setzen
3. Speicherstelle löschen
2. Speicherstelle setzen
2. Speicherstelle löschen
1. Speicherstelle setzen
1. Speicherstelle löschen
Alle Speicherstellen löschen
I1um7----ÄM8h------ÄM7
M8uM3----SM4dm3----RM4dM2----SM3dm2----RM3dM1----SM2dm1----RM2dI2----SM1hi2----RM1
I3------uRM1dRM2dRM3hRM4
Schütze und RelaisMulti-Funktions-Display MFD-Titan
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-38
Multi-Funktions-Display MFD-Titan
Anzeigen, Steuern, Regeln und Kommunizie-ren – einfach MFD-Titan.
MFD-Titan vereint die Funktion der Befehls- und Meldegeräte RMQ-Titan® sowie dem Steuerrelais „easy“ zu einer Einheit, dem Mul-tifunktionsdisplay.
Das MFD-Titan besticht durch sein brillantes, vollgrafisches, leistungsfähiges und hinter-grundbeleuchtetes Display.
Stromlaufpläne bilden die Grundlage aller elektrotechnischen Anwendungen. Das MFD-Titan zeichnet sich durch die praxisnahe Umsetzung dieser Stromlaufpläne und die ein-fache Bedienung aus. Per Tastendruck werden die Schaltgeräte und Funktionen einfach mit-einander verknüpft und parametriert. Einfache Menüführung mit 10 Sprachen erleichtern die Eingabe. Dies spart Wartungs- sowie Verdrah-tungskosten und vor allem wertvolle Zeit.
Wenn Sie problemlos:
• Werte eingeben,• Texte, Datum und Uhrzeit,• 7-Segmentziffern,• Grafische Elemente z. B. Firmenlogos,
Maschinenteile,• Störmeldung und Bedienvorgängeanzeigen und realisieren wollen, unterstützt und bietet Ihnen dies alles das MFD-Titan.
Ihnen stehen nahezu alle Leistungsmerkmale einer SPS und eines MMI zur Maschinenbedie-nung und Anlagenüberwachung zur Verfü-gung.
Programmieren Sie diese Funktionen einfach mit der komfortablen Bedien- und Visualisie-rungssoftware EASY-SOFT-Pro.
MFD-Titan nehmen sie einfach und schnell in Betrieb. Einfach Platz sparen, mit MFD-Titan in Ihren Schaltschränken und Installationsvertei-lern. Eines für alles, dann ist MFD-Titan ein-fach die richtige Wahl.
Das MFD-Titan ist modular aufgebaut. Zu den einzelnen Baugruppen gehören die Anzeige-einheit, die Spannungsversorgung mit CPU sowie die optionalen Ein- und Ausgänge. Ein-fache Montage mit nur 2 x 22,5 mm Stan-dard-Befestigungslöcher aus der RMQ-Titan® Befehls- und Meldegerätewelt. Einfache und sichere Anschlusstechnik über Cage-Clamp.
Die einzelnen Module werden einfach zusam-men gesteckt. Dies spart Zeit und Kosten bei der Montage und Sie benötigen kein Werk-zeug.
Die entsprechenden E/A-Module besitzen 12 digitale und 4 analoge Eingänge sowie einen Analogausgang und 4 Transistor- oder Relais-ausgänge. Darüber hinaus können die bewährten Erweiterungsmodule des Steuerre-lais „easy“ lokal oder dezentral verwendet werden.
Einfach kommunizieren – MFD-Titan besitzt mehrere Kommunikationsmöglichkeiten:
• einfache Punkt zu Punkt Verbindung mit einer easy800 oder einem
• MFD-Titan via der seriellen Schnittstelle,• einfach im easy-NET mit bis zu 8 Teilnehmer
(bestehend aus MFD-Titan und oder easy800),
• einfach mit bis zu 4 verschiedenen Bussy-stemen (AS-Interface, in Vorbereitung Profibus DP, CANopen und DeviceNET).
Schütze und RelaisMulti-Funktions-Display MFD-Titan
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-39
Hierbei kann das MFD-Titan als Anzeige-, Pro-grammier- sowie als Parametriergerät einge-setzt werden.
Das ergonomische Design verbindet einen optimalen Bedienkomfort mit hoher Funktio-nalität. Hierbei ist die Schutzart mindestens IP65. Für den rauen Vor-Ort-Einsatz im Maschinen- und Apparatebau steht eine Schutzhaube zur Verfügung.
Bei Anwendungen z. B. in der Nahrungsmittel-industrie schütz die flexible Membrane das MFD-Titan zusätzlich.
Abgerundet wird das MFD-Titan Sortiment mit der optionalen individuellen Laserbeschriftung der Frontseite. Die hintergrundbeleuchteten Funktionstasten können anwendungsabhän-gig belegt werden.
Die beiden in der Front befindlichen LED's sind ebenfalls frei programmierbar.
Hiermit können Betriebszustände angezeigt und Alarmmeldungen einfach signalisiert wer-den.
Zentrale Erweiterung
CPU: MFD-CP8..
Display: MFD-80..
CPU: MFD-CP8..
I/Q:MFD-T...MFD-R...
EASY-LINK
• AS-Interface• in Vorbereitung
– PROFIBUS DP– CANopen– Device Net
easy200
Schütze und RelaisMulti-Funktions-Display MFD-Titan
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-40
Schnittstelle MFD-CP8..
MFD... easy800 MFD...
Schütze und RelaisMulti-Funktions-Display MFD-Titan
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-41
Netzwerk NET Topologie
Netzwerkverbindung durch das Gerät geschleift.
1 1
2 21 2
1 2
I 1 - 12
Q 1 - 6
3 3 AS-Interface
+ –
8 8
I 1 - 12
Q 1 - 8
R 1 - 12
S 1 - 6
R 1 - 12
MFD
MFD
S 1 - 8
Geografischer Ort, Platz
Teilnehmeradresse
Schütze und RelaisLeistungsschütze DIL, Motorschutzrelais Z
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-42
Bemes-sungs-betriebs-strom Iebei
max. Bemessungsleistung AC-3 Konv.thermStromIth = IeAC-1
Typ
220 V,230 V
380 V,400 V
660 V,690 V
1000 V
A kW KW kW kW A
6,6 1,5 3 3 – 20 DILEEM
8,8 2,2 4 4 – 20 DILEM
8,8 2,2 4 5,5 – 20 DIL00M
12 3 5,5 7,5 – 20 DIL00AM
15,5 4 7,5 11 – 35 DIL0M
22,5 5,5 11 15 – 35 DIL0AM
30 7,5 15 18,5 – 55 DIL1M
36 11 18,5 22 – 55 DIL1AM
43 15 22 30 – 90 DIL2M
58 18,5 30 37 – 90 DIL2AM
72 22 37 55 37 100 DIL3M80
85 25 45 75 45 100 DIL3AM85
104 37 55 90 55 160 DIL4M115
142 45 75 110 65 160 DIL4AM145
185 55 90 175 108 225 DILM185
225 70 110 215 108 250 DILM225
250 75 132 240 108 300 DILM250
300 90 160 286 132 350 DILM300
400 125 200 344 132 450 DILM400
500 155 250 344 132 550 DILM500
580 185 315 560 600 630 DILM580
650 205 355 630 600 700 DILM650
750 240 400 720 800 800 DILM750
820 260 450 750 800 850 DILM820
Schütze und RelaisLeistungsschütze DIL, Motorschutzrelais Z
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
5
5-43
Hilfsschalterblöcke
Typ für Aufbau
für Seitenanbau
Motor-schutz-Relais
Elektroni-schesMotorschutz-System ZEV
DILEEM
DILEM
02DILEM
11DILEM
22DILEM
– ZE-0,16
bis
ZE-9
DIL00M Z00-0,16
DIL00AM – bis
DIL0M 11DILM
DIL0AM 22DILM Z00-24
DIL1M 31DILM DILM820-XHI11-SI Z1-10
DIL1AM 22DDILM DILM820-XHI11V-S01SDILM10SDILM11SDILM
bis ZEV
DIL2M +
DIL2AM Z1-75 ZEV-XSW-25
DIL3M80 Z5-35/SK ZEV-XSW-65
DIL3AM85 bis ZEV-XSW-145
DIL4M115 ZEV-XSW-820
DIL4AM145 Z5-150/SK
DILM185 Z5-70/FF250
DILM225 DILM820-XHI11-SI bis
DILM250 – DILM820- Z5-250/FF250
DILM300 DILM820- ZW7-63
DILM400 bis
DILM500
DILM580 ZW7-630
DILM650
DILM750 –
DILM820
Schütze und RelaisLeistungsschütze DIL
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-44
Zusatzausrüstungen
Gerät DILE(E)M DIL00MbisDIL2AM
DIL3M80bisDIL4AM145
DILM185bisDILM500
DILM580bisDILM820
Schutzbeschaltung integriert integriert
RC-Löschglieder X X X
Dioden-Löschglieder X
Varistor-Lösch-glieder
X X X
Sternpunktbrücke X X X
Parallelverbinder X X X bisDILM185
Zusatzklemmen X
Hauptstrom-klemmen
nurDIL1(A)M,DIL2(A)M
Mechanische Verrieglung
X X X X X
Plombierhaube X
Pneumatische Zeitbausteine
X
Verklinkungs-bausteine
nurDIL00(A)M
Verstärkerbausteine X
Kabel-/Band-klemmen
X X
Einzelspulen X X X X
Elektronikmodule X X
Elektronikmodule inklusive Spulen
X X
Klemmenabdek-kung
X X
Schütze und RelaisLeistungsschütze DIL
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-45
Leistungsschütze DILM
Sie werden nach IEC/EN 60 947, VDE 0660 gebaut und geprüft. Für jede Motorbemes-sungsleistung zwischen 3 kW und 450 kW steht ein geeignetes Schütz zur Verfügung.
Gerätemerkmale
• Kraftantriebe für Wechsel- und Gleichstrom. DILEEM bis DIL2AM besitzen ein spezielles Gleichstrommagnetsystem, DIL3M80 bis DIL4AM145 eine umschaltbare Zweiwi-ckelspule. Mit vier verschiedenen Multifre-quenz- und Multispannungsspulen werden beim DILM185 bis DILM820 die Spannungs-bereiche 48 bis 500 V 50/60 Hz und 24 bis 250 V DC abgedeckt.
• Die Schütze DILM185 bis DILM820 können auf drei verschiedene Arten angesteuert werden.– konventionell über die Spulenanschlüsse
A1-A2– direkt aus einer SPS über die Anschlüsse
A3-A4– durch einen leistungsarmen Kontakt über
A10-A11• Alle Schütze bis zum DIL4AM145 sind direkt
finger- und handrückensicher im Sinne von VDE 0160 Teil 100. Ab DILM185 sind zusätzliche Klemmenabdeckungen erhält-lich.
• Die Schütze DILE(E)M und DIL00(A)M inclu-sive der entsprechenden Aufbauhilfsschalter sind mit Schraubklemmen oder schraublos mit Federzugklemmen verfügbar.Die Schütze mit schraublosen Klemmen verfügen sowohl an den Hauptstrombahnen als auch an den Spulenanschlüssen und den Hilfschaltern über Federzugklemmen.
Die rüttelfesten und wartungsfreien Feder-zugklemmen können jeweils zwei Leiter,0,75 bis 2,5 mm2, mit oder ohne Aderend-hülse klemmen.
• Die Anschlussschrauben aller Hilfsschalter und Magnetspulen sowie der Hauptleiter bis DIL2AM sind für Pozidriv Schraubendreher Größe 2 ausgelegt.
• Alle Schütze lassen sich mit Befestigungs-schrauben montieren. DILEEM bis DIL2AM können daneben auch auf die 35-mm-Hutschiene nach EN 50 022 aufge-schnappt werden.DIL3M80 bis DIL4AM145 auf die 75-mm-Hutschiene nach EN 50 023.
Neben den Einzelschützen bietet Moeller auch fertige Gerätekombinationen an:
• Wendeschütze DIUL für 3 bis 75 kW/400 V• Stern-Dreieck-Schütze SDAINL für
5,5 bis 132 kW/400 V
Anwendungen
Der Drehstrommotor beherrscht die Antriebs-technik. Abgesehen von Einzelantrieben klei-ner Leistung, die häufig von Hand geschaltet werden, steuert man die meisten Motoren mit Hilfe von Schützen und Schützkombinationen. Die Leistungsangaben in Kilowatt (kW) oder die Stromangabe in Ampere (A) sind deshalb das kennzeichnende Merkmal für die richtige Auswahl von Schützen.
Die konstruktive Gestaltung der Motoren ist für die zum Teil recht unterschiedlichen Bemessungsströme bei gleicher Leistung ver-antwortlich. Sie bestimmen weiterhin das Ver-hältnis von Einschwingspitze und Stillstand-strom zum Bemessungsbetriebsstrom (Ie).
Schütze und RelaisLeistungsschütze DIL
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Das Schalten von Elektrowärmeanlagen, Beleuchtungseinrichtungen, Transformatoren und von Anlagen zur Blindleistungskompensa-tion mit ihrer typischen Eigenart erhöht die Vielfalt der unterschiedlichen Beanspruchung von Schützen.
Die Schalthäufigkeit kann in allen Anwen-dungsfällen stark variieren. Die Skala reicht z. B. von weniger als einer Schaltung pro Tag bis zu tausend und mehr Schaltspielen pro
Stunde. Bei Motoren trifft dabei nicht selten die hohe Schalthäufigkeit mit Tippen und Gegenstrombremsen zusammen.
Schütze werden durch verschiedenartige Befehlsgeräte von Hand oder automatisch in Abhängigkeit von Weg, Zeit, Druck oder Tem-peratur betätigt. Notwendige Abhängigkeiten mehrerer Schütze untereinander können durch Verriegelungen über ihre Hilfsschalter leicht hergestellt werden.
Leistungsschütze DILP
Zum problemlosen Schalten von Netzen inklu-sive des Neutralleiters oder zum wirtschaftli-chen Schalten ohmscher Lasten kommen Schütze DILP zur Anwendung.
In Drehstrom- Verteilungssystemen werden überwiegend dreipolige Schalt- und Schutzge-räte eingesetzt. Vierpolige Schalt- und Schutz-geräte werden eingesetzt, um in besonderen
Anwendungsfällen den Neutralleiter mit zu schalten.
Im Bereich der vierpoligen Anwendungen gibt es nationale Unterschiede im Bezug auf die Normenlage, das übliche Verteilungssystem und die über die Normen hinausgehenden Gewohnheiten.
Leistungsdatenmax. Bemessungsbetriebsstrom Ie
AC-1 offen konv. therm.Strom
40 °C 50 °C 70 °C Ith = Ie AC-1 offen
Typ
160 A 160 A 155 A 160 A DILP160/22
250 A 230 A 200 A 250 A DILP250/22
315 A 270 A 215 A 315 A DILP315/22
500 A 470 A 400 A 500 A DILP500/22
630 A 470 A 400 A 630 A DILP630/22
800 A 650 A 575 A 800 A DILP800/22
Schütze und RelaisLeistungsschütze DIL
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Für die Schütze DIL0M bis DIL2AM gibt es zusätzlich an das Schütz anbaubare vierte Pole NDIL...M, mit denen sich ein vierpoliges Abschalten realisieren lässt.
4-polig DILM
Komplettschütz DILEM4DIL00M4
Baustein NDIL0MNDIL1MNDIL2M
Schütze und RelaisMotorschutzrelais Z
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Motorschutz mit thermischen Motorschutzrelais Z
Motorschutzrelais, in den Normen Überlastre-lais genannt, zählen zur Gruppe der stromab-hängigen Schutzeinrichtungen. Sie über-wachen die Temperatur der Motorwicklung mittelbar über den in den Zuleitungen fließen-den Strom und bieten einen bewährten und preiswerten Schutz vor Zerstörung durch
• Nichtanlauf• Überlastung• PhasenausfallMotorschutzrelais nutzen die Eigenschaft des Bimetalls aus, Form und Zustand bei Erwär-mung zu ändern. Wird ein bestimmter Tempe-raturwert erreicht, betätigen sie einen Hilfs-schalter. Erwärmt wird das Bimetall durch vom Motorstrom durchflossene Widerstände. Das Gleichgewicht zwischen zugeführter und abgegebener Wärme stellt sich je nach Strom-stärke bei verschiedenen Temperaturen ein. Wird die Ansprechtemperatur erreicht, löst das Relais aus. Die Auslösezeit ist von der Strom-stärke und der Vorbelastung des Relais abhän-gig. Sie muß für alle Stromstärken unterhalb der Gefährdungszeit der Motorisolation lie-gen. Aus diesem Grund sind in EN 60 947 für Überlastung Maximalzeiten angegeben. Zur Vermeidung von unnötigen Auslösungen sind darüber hinaus für den Grenzstrom und den Motorstillstand Minimalzeiten festgelegt.
Phasenausfallempfindlichkeit
Motorschutzrelais Z bieten aufgrund ihrer Konstruktion wirkungsvollen Schutz bei Aus-fall einer Phase. Ihre sogenannte Phasenaus-fallempfindlichkeit entspricht den Anforderun-gen von IEC 947-4-1 und VDE 0660 Teil 102. Damit bieten diese Relais auch die Vorausset-zungen für den Schutz von EEx e-Motoren.
Wenn sich die Bimetalle im Hauptstromteil des Relais infolge dreiphasiger Motorüberlastung ausbiegen, wirken sie alle drei auf eine Aus-löse- und eine Differentialbrücke. Ein gemein-samer Auslösehebel schaltet bei Erreichen der Grenzwerte den Hilfsschalter um. Auslöse- und Differentialbrücke liegen eng und gleich-mäßig an den Bimetallen an. Wenn nun z. B. bei Phasenausfall ein Bimetall nicht so stark ausbiegt (oder zurückläuft) wie die beiden anderen, legen Auslöse- und Differential-brücke unterschiedliche Wege zurück. Dieser Differenzweg wird im Gerät durch eine Über-setzung in zusätzlichen Auslöseweg umge-wandelt; die Auslösung erfolgt schneller.
Schütze und RelaisMotorschutzrelais Z
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Projektierungshinweise a Seite 8-7 „Motor-schutz in Sonderfällen“;
Weitere Hinweise zum Motorschutza Kapitel 8 „Rund um den Motor“.
Normalbetrieb ungestört dreiphasige Überlast Ausfall einer Phasea Auslosebrückeb Differentialbrückec Differenzweg
97S
95
98 96
97 95
98 96
97 95
98 96
�
�
�
Schütze und RelaisMotorschutzrelais Z
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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Auslösekennlinien
Diese Kennlinien sind Mittelwerte der Streu-bänder bei 20 °C Umgebungstemperatur vom kalten Zustand aus: Auslösezeit in Abhängig-keit vom Ansprechstrom. Bei betriebswarmen Geräten sinkt die Auslösezeit der Motor-schutzrelais auf etwa ein Viertel des abgelese-nen Wertes. Die Kennlinien der Motorschutz-relais ZE, Z00, Z1 und Z5 entsprechen den
Daten der Prüfberichte des Physikalisch-Tech-nischen Bundesamtes (PTB). Sie dienen zur richtigen Auswahl der Motorschutzrelais für EExe-Motoren und zur Dokumentation am Betriebsort. Für jeden Einstellbereich ist eine Kennlinie verfügbar.
2h100604020106421
4020106421
0.6
ZEZ00Z1
1 1.5 2 3 4 6 8 10 15 20x Einstellstrom
2-phasigSeku
nden
Min
uten
3-phasig
2h100604020106421
4020106421
0.6
Z5
6 8 1015 20 3 41 1.5 2x Einstellstrom
3-phasig
Seku
nden
Min
uten
2-phasig
2 h100604020106421
4020106421
1 1.5 2 3 4 6 8 10 15 200.6
ZW7
�
Min
uten
Seku
nden Niedrigstmarke
Höchstmarke
Einstellstrom
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
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Arbeitsweise und Bedienung
Elektronische Motorschutzrelais gehören, wie die nach dem Bimetallprinzip arbeitenden Motorschutzrelais, zu den stromabhängigen Schutzeinrichtungen.
Die Erfassung des aktuell fließenden Motor-stromes in den drei Außenleitern eines Motor-abganges erfolgt beim Motorschutzsystem ZEV mit separaten Durchstecksensoren oder einem Sensorgürtel. Diese werden mit dem Auswertegerät kombiniert, sodass eine getrennte Anordnung von den Stromsensoren und dem Auswertegerät ermöglicht wird.
Die Stromsensoren basieren auf dem aus der Messtechnik bekannten Rugowski-Prinzip. So besitzt der Sensorgürtel im Gegensatz zu den Stromwandlern keinen Eisenkern, sodass er nicht in die Sättigung gehen und so einen sehr weiten Strombereich erfassen kann.
Durch diese induktive Stromerfassung haben die verwendeten Leiterquerschnitte im Last-kreis keinen Einfluss auf die Auslösegenauig-keit. Bei elektronischen Motorschutzrelais ist es möglich, größere Strombereiche einzustel-len, als dies bei elektromechanischen Bimetall-relais möglich ist. Bei dem System ZEV wird der gesamte Schutzbereich von 1 bis 820 A mit nur einem Auswertegerät abgedeckt.
Das elektronische Motorschutzsystem ZEV realisiert den Motorschutz sowohl mittels der indirekten Temperaturmessung über den Strom als auch mittels der direkten Tempera-turmessung im Motor mit Thermistoren.
Indirekt wird der Motor bei Überlast, Phasen-ausfall und unsymmetrischer Stromaufnahme überwacht.
Bei der direkten Messung wird die Temperatur in der Motorwicklung mittels eines oder meh-rerer PTC-Kaltleiter erfasst. Bei Übertempera-tur wird das Signal an das Auslösegerät wei-tergeleitet und die Hilfsschalter betätigt. Ein Rücksetzen ist erst nach Abkühlung der Ther-mistoren unter die Ansprechtemperatur möglich. Durch den integrierten Thermistor-Anschluss lässt sich das Relais als Motor-vollschutz einsetzen.
Zusätzlich schützt das Relais den Motor gegen Erdschluss. Schon bei einem geringen Schaden an der Isolierung der Motorwicklung fließen kleine Ströme nach außen ab. Diese Fehler-ströme registriert ein externer Summenstrom-wandler. Er addiert die Ströme der Phasen, wertet sie aus und meldet Fehlerströme an den Mikroprozessor des Relais.
Durch Vorwählen einer der acht Auslöseklas-sen (CLASS) wird eine Anpassung des zu schützenden Motors an normale oder erschwerte Anlaufbedingungen ermöglicht. So können thermische Reserven des Motors sicher ausgenützt werden.
Das Motorschutzrelais wird mit einer Hilfs-spannung versorgt. Das Auswertegerät verfügt über eine Multispannungsausführung, die es ermöglicht, alle Spannungen zwischen 24 V und 240 V AC oder DC als Versorgungsspan-nung anzulegen. Die Geräte besitzen ein monostabiles Verhalten; bei Ausfall der Ver-sorgungsspannung lösen sie aus.
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
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5-52
Neben den bei Motorschutzrelais üblichen Öff-ner (95-96)- und Schließer (97-98)-Kontakten ist das Motorschutzrelais ZEV mit je einem programmierbaren Schließer (07-08) und Öff-ner (05-06) ausgestattet. Die erstgenannten, üblichen Kontakte reagieren auf die direkt über die Thermistoren oder die indirekt über den Strom erfasste Erwärmung des Motors, einschließlich der Phasenausfallempfindlich-keit
Den programmierbaren Kontakten lassen sich verschiedene Meldungen zuordnen, wie
• Erdschluss,• Vorwarnung bei 105 % thermischer Bela-
stung,• separate Meldung „Thermistor-Auslösung“,• interne Gerätestörung.Die Funktionszuordnung erfolgt menügeführt mit Hilfe eines LC-Displays. Die Stromstärke des Motors wird werkzeuglos mit Hilfe der Bedientasten eingegeben und kann auf dem LC-Display eindeutig kontrolliert werden.
Darüber hinaus ermöglicht das Display eine differenzierte Diagnose des Auslösegrundes,
wodurch eine schnellere Fehlerbehandlung möglich ist.
Die Auslösung bei 3-poliger, symmetrischer Überlast mit dem x-fachen Einstellstrom erfolgt innerhalb der durch die Auslöseklasse bestimmten Zeit. Die Auslösezeit verringert sich gegenüber dem kalten Zustand in Abhän-gigkeit von der Vorbelastung des Motors. Es wird eine sehr hohe Auslösegenauigkeit erreicht. Die Auslösezeiten sind über den gesamten Einstellbereich konstant.
Übersteigt die Unsymmetrie des Motorstromes 50 %, löst das Relais nach 2,5 s aus.
Die Zulassung für den Überlastschutz von explosivgeschützten Motoren der Zündschutz-art „erhöhte Sicherheit“ EEx e nach Richtlinie 94/9/EG sowie der Bericht des Physikalisch Technischen Bundesamtes (PTB-Bericht ) sind vorhanden (EG-Baumusterprüfbescheini-gungs-Nummer PTB 01 ATEX 3233). Ergän-zende Informationen können im Handbuch AWB2300-1433D „Motorschutzsystem ZEV, Überlastüberwachung von Motoren im EEx e-Bereich“ nachgelesen werden.
Elektronisches Motorschutzsystem ZEV
Auswertegerät Durchstecksensoren Sensorgürtel
1 bis 820 A 1 bis 25 A 40 bis 820 A
3 bis 65 A
10 bis 145 A
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-53
Auslösekennlinien
Auslösekennlinie für 3-polige Belastung
Diese Auslösekennlinien zeigen die Abhängig-keit der Auslösezeit aus dem kalten Zustand vom Ansprechstrom (Vielfache des Einstell-stromes IE ). Nach einer Vorbelastung mit 100 % des eingestellten Stromes und der damit verbundenen Erwärmung auf den war-men Betriebszustand reduzieren sich die ange-gebenen Auslösezeiten auf ca. 15 %.
Auslösegrenzwerte bei 3-poliger symetrischer Belastung
x
2h
1510
100
1
2010
5
21
1 2 5 8
3
7
97 10643
2
5
Einstellstrom
ZEV 3-polig
Seku
nden
Min
uten
201510
CLASS 5
CLASS 40353025
Ansprechzeit
< 30 min. bei bis zu 115 % des Einstell-stromes
> 2 h bei bis zu 105 % des Einstellstromes aus kaltem Zustand
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-54
Elektronisches Motorschutzsystem ZEV mit Erdschlussüberwachung und thermistorüberwachtem Motor
a Fehlerb programmierbarer Kontakt 1c programmierbarer Kontakt 2d Stromsensor mit A/D-Wandlere Selbsthaltung des Leistungsschützes,verhindert einen automatischen Wiederanlauf
nach Ausfall der Steuerspannung und Span-nungsrückkehr (wichtig für EEx e-Anwendungen, a AWB2300-1433D)
L1L2L3N
96 06 0898
95 05 07A1 A2 PEC1
Z1
Z2
C2
T2
T1 <
>
M3~
Reset
Fern-Reset
S1
S2 K1M
K1M
~=
97
I µP
Mode
Class
TestReset
Up
Down
L1
A
D
L2 L3
%79.020
PE
K1M
a
b
c
d
e
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-55
Thermistroschutz
Zum Motorvollschutz können an den Klemmen T1-T2 bis zu sechs PTC-Kaltleiter-Temperatur-
fühler nach DIN 44081 und DIN 44082 mit einem Kaltleiterwiderstand RK F 250 O ange-schlossen werden.
NAT= Nennauslösetemperatura Auslösungb Wiedereinschaltungc drei Temperaturfühlerd sechs Temperaturfühler
Das ZEV schaltet bei R = 3200 O g15 % ab und bei R = 1500 O +10 % wieder zu. Bei einer Abschaltung auf Grund des Thermistor-
Eingangs schalten die Kontakte 95-96 und 97-98 um. Zusätzlich kann die Thermistoraus-lösung zur differenzierten Auslösemeldung auf einen der Kontakte 05-06 oder 07-08 parame-triert werden.
Bei der Temperaturüberwachung mittels Ther-mistoren treten auch bei einem Fühlerbruch keine gefährlichen Zustände auf, da das Gerät in diesem Fall unverzüglich abschaltet.
R [O]
5000
10000
2000
3680
1500
1000900
800
700
600
500
a c
d
b
NAT -10-20 +10+5 +20 +30 -30 K
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-56
Elektronisches Motorschutzsystem ZEV mit Kurzschlussüberwachung am Thermistor-eingang
Kurzschlüsse im Thermisterkreis können bei Bedarf durch den zusätzlichen Einsatz eines Stromwächters K1 (z. B. Typ EIL 230 V AC der Fa. Cronzet oder des baugleichen Typs 3U6352-1-1AL20 der Fa. Siemens) erfasst werden.
Eckdaten:• Kurzschlussstrom im Fühlerkreis F 2,5 A• max. Leitungsläng zum Fühler 250 m (unge-
schirmt)
• Summenkaltleiterwiderstand F 1500 O• Parametrierung ZEV: „Autoreset“• Einstellung Stromwächter:
– Gerät auf Stromniedrigstmarke– Überlastauslösung– Speicherung der Auslösung
• Quittierung des Kurzschlusses nach dessen Beseitigung mit Taster S3
L1L2L3N
96 06 0898
95 05 07A1 A2 PEC1
Z1
Z2
C2
T1
T2 <
>
M3~
Reset
Fern-Reset
S1
S2 K1M
K1M
~=
97
I µP
Mode
Class
TestReset
Up
Down
L1 L2 L3
%79.020
PE
IN1
M
IN2 IN3 11
A1 A2 12 14
S3K1M
K1
A
D
ZEV-XSV-...
Schütze und RelaisElektronisches Motorschutzsystem ZEV
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-57
Gerätemontage
Die Gerätemontage ist auf Grund der Aufklips- und Durchstecktechnik denkbar einfach.
Detail zur Montage können der jedem Gerät beiliegenden Montageanweisung AWA2300-1694 bzw. dem Handbuch AWB2300-1433D entnommen werden.
Montage ZEV und Stromsensor
• ZEV in die gewünschte Einbaulage positio-nieren
• ZEV auf den Stromsensor aufrasten• Motorzuleitungen pro Phase durch den
Stromsensor führen
Montage auf der StromschieneBesonders leicht ist auch der Rogowski-Sensor ZEV-XSW-820 mittels Befestigungsband mon-tierbar. Dabei spart der Anwender Montage-aufwand und Zeit.
• Befestigungsband um die Stromschiene legen
• Verbindungsstift einrasten• Befestigungsband straff ziehen und mit
dem Klettverschluss verbinden• Anbringen der Sensorleitungen a nachfol-
gende Abbildung
1123
1
2
3
Schütze und RelaisThermistor-Maschinenschutzgerät EMT6
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-58
EMT6 für Kaltleiter
Wirkungsweise
Mit Einschalten der Steuerspannung wird bei kleinem Widerstand des Kaltleiter-Tempera-turfühlers das Ausgangsrelais angesteuert. Die Hilfskontakte werden betätigt. Bei Erreichen der Nenn-Ansprechtemperatur (TNF) wird der Fühlerwiderstand hochohmig. Das wiederum bringt das Ausgangsrelais zum Abfallen. Die Störung wird durch eine LED signalisiert. Sobald sich mit Abkühlen des Fühlers ein ent-sprechend kleinerer Widerstand einstellt, schaltet das EMT6 automatisch wieder ein. Bei EMT6-DB(K) kann der automatische Wieder-anlauf durch die Umstellung des Gerätes auf „Hand“ verhindert werden. Die Rücksetzung des Gerätes erfolgt über die Reset-Taste.
Das EMT6DBK ist mit einer Kurzschlusserken-nung im Fühlerkreis ausgestattet. Sinkt der Widerstand im Fühlerkreis unter 20 Ohm, löst es aus. Eine nullspannungssichere Wiederein-schaltsperre speichert den Fehler bei Span-nungsausfall. Wiedereinschalten ist erst nach Beseitigen des Fehlers möglich, wenn die Steuerspannung wieder ansteht.
Da alle Geräte nach dem Ruhestromprinzip arbeiten, sprechen sie auch auf Drahtbruch im Fühlerkreis an.
US
A1
A2
PTC
N
T1 T2
21 13
22 14
L
Power Tripped
US
A1
A2
PTC
N
T1 T2
21Y2Y1 13
22 14
L
+24
V
Rese
tPower Tripped
Schütze und RelaisThermistor-Maschinenschutzgerät EMT6
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-59
EMT6 als Kontaktschutzrelais
Anwendungsbeispiel
Steuerung der Beheizung eines Vorrats-behälters
a Steuerstromkreisb Heizung
K1M: Heizungsschütze
Funktionsbeschreibung
Einschalten der Heizung
Wenn der Hauptschalter Q1 eingeschaltet ist, das Sicherheitsthermostat F4 nicht ausgelöst hat und die Bedingung T F Tmin erfüllt ist, kann die Heizung eingeschaltet werden. Bei Betätigen von S1 steht die Steuerspannung am Hilfsschütz K1 an, das über einen Schließer in Selbsthaltung geht. Der Wechsler des Kontakt-thermometers hat die Stellung I-II. Der nieder-ohmige Fühlerkreis des EMT6 garantiert, dass K1M über K2/Schließer 13-14 erregt wird; K1M geht in Selbsthaltung.
Ausschalten der Heizung
Das Heizungsschütz K1M bleibt in Selbsthal-tung, bis der Hauptschalter Q1 ausgeschaltet wird, die Taste S0 betätigt wird, der Sicher-heitsthermostat ausgelöst oder T = Tmax ist.
Bei T = Tmax hat der Wechsler des Kontakt-Thermometers die Stellung I-III. Der Fühler-kreis des EMT6 (K3) ist niederohmig, der Öffner K3/21-22 geöffnet. Das Hauptschütz K1M fällt ab.
L13 400 V 50 Hz
L2L3N
-Q1
L1
-K1MA2
A1 1 3 5
2 4 6
U V W
I� I� I�
400 V 50 Hz�
�
Schütze und RelaisThermistor-Maschinenschutzgerät EMT6
Moeller-Schaltungsbuch 01/03
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5-60
Sicherheit gegen Drahtbruch
Die Sicherheit gegen Drahtbruch in der Fühlerleitung von K3 (z. B. Nicht-Erkennung des Grenz-wertes Tmax) ist durch den Einsatz eines Sicherheitsthermostaten gewährleistet, der bei Über-schreiten von Tmax über seinen Öffner F4 zwangsläufig nach dem Prinzip abschaltet: „Ausschal-ten durch Entregen“.
a Kontakt-Thermometer-Wechsler
I-II Stellung bei TF Tmin
I-III Stellung bei TF Tmax
K1: Steuerspannung ein
K2: Einschalten bei TF Tmin
K3: Ausschalten bei Tmax
S0: Aus
S1: Start
F4: Sicherheitsthermostat
230 V 50 Hz
-S0
-S1
-F4
-K1
-K2 -K1M
-K1M-K21313
1414
-K3
-K3EMT6 EMT6A2
T1 T2 A1 T2 T1 A1
A2
A1
21
22
A2-K1
N
A1 X1
X2A2- H1
II III
L1
-F1 4A
F
-K1
1424
1323
�