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Milchku(h) rier Mi l c hku(h) rier In der Molkerei Milchgeschmackstest Artgerechte Haltung Rezepte mit Milch Rätselhaftes und vieles mehr... Ausgabe 1 März 2018 Klasse 5C Gymnasium Laurentianum

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Page 1: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Milchku(h) rierMilchku(h) rier

In der MolkereiMilchgeschmackstestArtgerechte HaltungRezepte mit MilchRätselhaftesund vieles mehr...

Ausgabe 1 März 2018 Klasse 5C Gymnasium Laurentianum

Page 2: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Page 3: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Muuuuuh!Oder besser gesagt: Guten Tag!

Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns, dass ihr Interesse an

unserer Zeitschrift habt.

Durch unsere Biologielehrerin erfuh-

ren wir nach den Weihnachtsferien von

dem Ku(h)l-Wettbewerb und hatten so-

fort Lust mitzumachen. Wir sind stolz,

dass ihr jetzt das Ergebnis in den Hän-

den haltet.

Im Milchku(h)rier werdet ihr viel über

die Milchkuh, aber auch andere Tiere,

die Milch geben, wie Ziegen und Schafe

erfahren. Wieviel Milch gibt eine Kuh

eigentlich? Und welche Sorten gibt es?

Wie ist der Weg „vom Gras ins Glas“

und was steckt in der Milch? Was ver-

dient eigentlich der Milchbauer oder

die Milchbäuerin an der Milch? Diesen

und anderen Fragen sind wir auf den

Grund gegangen. Wir haben verschie-

dene Milchsorten einem Geschmacks-

test unterzogen und auch eine Umfrage

im Supermarkt und in der Klasse ge-

macht. Außerdem danken wir der Klas-

se 5a und der Schmexperten-AG für

ihre Unterstützung.

Lest euch schlau und löst zwischen-

durch spannende Rätsel.

Und nun wünschen wir euch viel Spaß.

Eure Klasse 5c 3

Page 4: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Page 5: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Inhaltsverzeichnis

Vorwort Seite 3

Inhaltsverzeichnis Seite 5

Milchsorten Seite 6

Ein Tag im Leben der Kuh Erna Seite 7

Tagesablauf einer naturnahen Kuh Seite 8-9

Wie artgerecht ist Milchviehaltung? Seite 10-11

Artgerechte Milchviehhaltung - das denken wir Seite 12-13

Kälberhaltung, Biohaltung Seite 14

Bist du bereit mehr Geld für Milch zu zahlen? Seite 14-15

Vergleich von konventionellen und Biomilchmarken Seite 16

Tierschutz und Umweltschutz Seite 17

Lexikon der Milchnamen Seite 18

Umfrage: Welche Milch trinkt ihr? Seite 19

Der Prozess der Milchherstellung- vom Gras ins Glas Seite 20-21

Pasteurisieren, Hocherhitzen, ESL-Milch, Homogenisieren Seite 22

Rezept: Gerollter Ofenpfannkuchen mit Gemüse Seite 23

Vom Gras ins Glas - warum ist die Milch nicht grün? Seite 24-25

Milch - was steckt drin? Seite 26-27

Laktoseintoleranz - was ist das? Seite 28

Interview mit einer Ärztin zur Laktoseintoleranz Seite 29

Milchqualität und Milcheiweißallergie Seite 30

Milchgeschmackstest Seite 31

Rezept: Minipizzen aus Quark-Öl-Teig Seite 32

Rezept: Apfelringe Seite 33

Buchstabenrätsel Seite 34

Fehlersuchbild Seite 35

Quellenangaben Seite 36-37

Impressum, Danksagung Seite 38-39

5

Milchku(h) rierMilchku(h) rier

Page 6: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

MilchsortenEs gibt viele Arten von Milch und viele Begriffe rund um die Milch. Aber welche Sorten gibt es eigent-

lich? Wer den Milchku(h)rier aufmerksam liest, findet viele Sorten erklärt.

- Rohmilch

- H(altbare) Milch- Vorzugsmilch

- Vollmilch

- Fettarme Milch

- Magermilch

- Frischmilch

- Alpenmilch

- Landmilch- Weidemilch

- Heumilch

- Laktosefreie Milch

- Ziegenmilch

- Schafsmilch

ZiegenmilchDer größte Anteil an Ziegenmilch wird in Euro-

pa zu dem aromatisch schmeckenden Ziegen-

käse verarbeitet. Wer Ziegenmilch trinkt, wird

einen leicht süßlichen, strengen Geschmack

feststellen, der sich unter anderem darauf zu-

rückführen lässt, dass sie schnell Fremdgerüche

annimmt. Außerdem spielt der hohe Gehalt von

Caprinsäure bei dem typischen Geschmack nach

"Ziegenbock" eine Rolle.

Bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung ge-

hen die Meinungen der Experten auseinander.

Einige Professoren raten von Ziegenmilch zur

Säuglingsernährung ab, die Europäische Behör-

de für Lebensmittelsicherheit erklärt die Säug-

lingsnahrung auf Ziegenmilchbasis jedoch für

sicher.

Übrigens nicht nur Menschenkinder vertragen

Ziegenmilch, auch kleine Katzenbabys, die von

der Mutter getrennt wurden, können mit ihrer

Hilfe großgezogen werden.

SchafsmilchSchafe waren schon vor über 8000 Jahren als

Haustiere bekannt. Lange vor der Domestizie-

rung der Rinder waren die Schafe bei den Hir-

tenvölkern des Altertums als Milchlieferanten

beliebt. Auf schlechtem Boden findet sich das

genügsame Schaf besser zurecht als das Rind.

Daher werden in armen Ländern Schafe häufi-

ger zur Milchgewinnung gehalten.

In Deutschland galt das Schaf in Notzeiten als

"Kuh des kleinen Mannes". Eine Schafmilcht-

radition gibt es in Deutschland jedoch nicht,

obwohl eine der leistungsfähigsten Milch-

schafsrassen aus Deutschland stammt. Das

Ostfriesische Milchschaf ist für seine guten

Milcherträge bekannt und beliebt.

Wir Europäer verwenden Schafsmilch in erster

Linie zur Herstellung von Käse. In Griechenland

gibt es den berühmten Feta und auch der aro-

matische, französische Roquefort besteht dar-

aus.

KuhmilchDie Kuhmilch ist die bei uns am häufigsten ge-

trunkene Milch. Deshalb wird in dieser Zeitung,

von nun an nur auf die Kuhmilch eingegangen.

- Mandelmilch- Sojamilch

Pflanzliche MilchZu den bekanntesten pflanzlichen Milchsorten

gehören die Sojamilch und die Mandelmilch. Sie

sind eine Abwechslung auf dem Speiseplan und

ein Milchersatz für Veganer.

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Page 7: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Hallo, ich bin Erna, die Milchkuh.

Ich lebe in einem

Boxenlaufstall zusammen

mit 50 anderen Kühen.

Mein Tag beginnt früh,

schon um 5 Uhr werde ich

zum ersten Mal gemolken.

Das ist eine Erleichterung

für mich. Danach esse ich etwas Kraftfutter und Heu und trinke ganz viel. Jeden Tag ruhe ich mich

bis zu 12 Stunden aus. Viel Anderes gibt es hier auch nicht zu tun. Außerdem ist die Verdauung des

Futters und die Milchproduktion ganz schön anstrengend. 50 Liter sind es jeden Tag.

Um den Mittag bis zum Nachmittag darf ich im Sommer oft auf die Weide. Diese Tageszeit ist mir

am liebsten. Dann gibt es endlich frisches Gras und frische Luft und ich kann so richtig umherlaufen.

Aber auch einfach nur auf der Weide rumliegen iund in Ruhe wiederkäuen ist schön. Dann geht es

aber wieder nach innen, denn um 17 Uhr werde ich wieder gemolken. Danach wird nur noch faul

rumgelegen, verdaut und dann geschlafen. Schließlich fängt der Tag morgen wieder früh an.

Ein Tag im Leben der Kuh Erna

Ich bin Bauer Lappe!

Ich zeige es dir.

An das Euter einer Kuh (nur weibliche Kühe

haben Euter) wird eine Melkma-schine angeschlossen, die die Milch aussaugt. In ein Glas gegossen, kann

man diese Milch schon trinken. Meist wird sie aber vorher

noch verarbeitet.

Ich möchte gernewissen, wie Milch

gemacht wird!

Ich erkläre es dir.

Danke Bauer Lappe.

Wie sie in das

Euter gelangt und wie

sie verarbeitet werden

kann, liest du in dieser

Zeitung.

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Page 8: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Kühe leben von Natur aus in kleinen

Gruppen mit 20 Tieren. In der Gruppe

gibt es eine Rangordnung. Wo welches

Tier steht, ist vom Alter, ihrem Charak-

ter, ihrem Körpergewicht und ihrer Er-

fahrung abhängig. Die Rangordnung

kann jahrelang gleich bleiben, wenn kei-

ne neuen Tiere dazukommen oder ster-

ben. Wenn es Auseinandersetzungen

gibt, dann drohen sie sich gegenseitig

und verjagen sich, schieben sich hin-

und her und stoßen mit den Hörnern.

Aber es gibt keine ernsten Verletzungen.

DER TAGESABLAUFEINER NATURNAHEN KUH

Die Kühe verbringen 10 Stunden am Tag mit Grasen. Dabei bewegen Sie sich lang-sam vorwärts. Auch wenn Kühe meist still auf einer Weide zu stehen scheinen, lau-fen sie doch mehrere Kilometer am Tag.

Die erwachsenen Kühe grasen, bis die

Kälber erwacht sind und die Mütter zum

Saugen suchen. Die Leitkuh führt die Her-

de zur Weide, die Kälber bleiben oft zu-

sammen im „Kindergarten“.

VERHALTEN DER KUH

Bild 1: Milchkuh8

Page 9: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Die Nachtruhe wird kurz vor Tagesanbruch

mit einer kurzen Wiederkäuphase beendet,

einige Kühe sind aber auch sofort aktiv.

Eine Kuh wird natürlicherweise 18 - 25 Jahre alt und 500 - 800 kg schwer. Kühe sind sehr neu-gierig und intelligente Tiere.

Die optimale Melkzeit der Kühe ist um 5:00 Uhr morgens und um 17:00 Uhr abends, allerdings ist es gut, sich eine halbe Stunde vorher auf den Weg zu machen.

Bild 2: Verhalten der Kuh

Die tägliche Ruhedauer beträgt insgesamt 7-12 Stunden. Zwi-schen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr gibt es eine längere Ruhephase, dann liegen sie überwiegend auf der Weide.

VERHALTEN DER KUHDurch gegenseitiges Lecken, Berühren und Riechen wer-den die Bindungen zwi-schen den Tieren gestärkt.

Regelmässig folgt nach dem

Grasen die sozialen Körper-

pflege und dann wieder eine

ausgedehnte Ruhephase mit

Wiederkäuen.

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Page 10: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

In Deutschland gibt es keine speziellen Gesetze, wie Milchkühe gehalten werden müssen. Es muss das Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Nutztier-haltungs-Verordnung eingehalten werden.

Wieviele Milchkühe leben in Deutschland?Es gibt hier ungefähr 4,3 Millionen Milchkühe in ca. 77.000 Betrieben. Die Holstein-Friesian-Kuh ist eine Kuhrasse, die besonders viel Milch gibt. Sie und auch andere Milchrassen wurden so gezüch-tet, dass sie nicht mehr wie früher 8 l pro Tag ge-ben, was für die Ernährung eines Kalbes ausreichen würde, sondern jeden Tag fast 50 l.

Es gibt 3 HaltungsformenMan unterscheidet 3 Haltungsformen, nämlich 1. die Laufstallhaltung, 2. die Anbindehaltung und 3. die Weidehaltung.

Wie artgerecht ist die Milchviehhaltung?

Bild 3: Laufstallhaltung

Die meisten Milchkühe, nämlich 72 % leben in ei-nem Laufstall. Sie haben etwa 3,5-4,0 m² Fläche zum Liegen, Laufen, Fressen und Melken. Das heißt aber nicht, dass jede Kuh in einem Einzelstall lebt, sondern alle Kühe zusammen mal 3,5 m² (oder mal 4 m²) ergibt die Gesamtfläche für alle Tiere, die in verschiedenen Bereiche eingeteilt ist.

Die zweithäufigste Haltung ist die Anbindehal-tung (27 %).

Lt. Tierschutzgesetz darf man Tiere nicht dauernd anbinden, doch werden oft Ausnahmen gemacht. Die meisten Anbindeställe sind in kleinen Betrie-ben in Bayern zu finden. Bei der Anbindehaltung steht jede Kuh an ihrem eigenen Platz und kann nicht umherlaufen. Die Tiere haben eine Kette oder einen Gurt um den Hals und können sich nur wenig bewegen. Kot und Urin fließen über ein Gitter oder einen Spaltenboden ab, auf dem die Kühe stehen.

Die Weidehaltung

Bei der Weidehaltung dürfen die Kühe neben der Haltung im Stall auch raus auf die Weide. Manch-mal wirbt die Milchverpackung mit dem Aufdruck „Weidemilch“. Das bedeutet, dass die Kühe im Sommer Zugang zu einer Weide haben. Ein Ge-setz gibt es nicht dazu, aber die Milchbauern ver-pflichten sich dann freiwillig, dass ihre Kühe z.B. mindestens 120 Tagen für mindestens 6 Stunden auf die Weide dürfen. Sieht man Kühe auf einer Weide, sind dies aber oft keine Milchkühe, son-dern männliche Rinder.

Bild 4: Anbindehaltung

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Page 11: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Boxenlaufstallhaltung: Es leben viele Tiere (auch hunderte) auf einmal im Stall. Es gibt verschie-dene Bereiche, zum Beispiel einen Fress-, einen Liege- und einen Melkbereich. Die Kühe können sich im Laufstall frei bewegen und sogar manchmal raus.In den Liegeboxen gibt es Einstreu, der Rest ist meist aus Asphalt oder Beton.

Vorteile BewegungsfreiheitTrennung verschiedener Bereichesoziale KontakteAbwechslung

Nachteileimmer noch eingeengter Platzes kann zu Konflikten kommendurch herumliegenden Kot ist der Gang oft rutschig

Vorteile (vor allem für den Bauern) viele Tiere auf engem Raumbilligerkeine Kämpfe oder Verletzungen

Nachteile (vor allem für die Kuh)widerspricht dem Tierschutzgesetzkein normales Sozialverhalten der Kuh möglichTier muss immer in eine Richtung schauenkaum Platz, um sich normal hinzulegenFehlstellung der Gliedmaßen durch zu langes StehenStehen im eigenen Kot, Langeweile

Freiland/Weidehaltung: Die Tiere können sich frei bewegen und mit der Herde gehen. Bei schlechtem Wetter kommen sie nach innen, manchmal können sie auch frei wählen.

Vorteile freie Bewegung frisches Grasdie Gülle wird nach und nach durchdie Kuh auf die Weide gebracht.

NachteileTemperaturschwankungengrößerer PlatzbedarfteurerGefahr durch Raubtiere (Wölfe)

Noch einmal in Kürze:

Anbindebaltung: Die Tiere sind angebunden und können nur in einer Position stehen oder liegen.

Was ich besser finde:

Ich finde die Weidehaltung besser, weil die

Kühe da mehr freie Bewegung haben und

selbstständig das Gras nehmen. Sie sind

nicht eingeengt beim Hinlegen und können

sich gegenseitig belecken. Das gehört zu

ihrem Sozialverhalten. Kühe sollten nicht

angebunden sein und sollten am besten

genug Freiraum haben, da es auch Lebewe-

sen sind. Bei Biomilchkühen wird auch auf

besseres Futter geachtet.

Mehr Meinungen auf den nächsten Seiten. 11Bild 5: Weidehaltung

Page 12: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de
Page 13: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Wie müsste sie deinerMeinung nach aussehen?

Hier einige Antwortender Klase 5C:

ArtgerechteMilchkuhhaltung:

1713

Page 14: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Über das Thema, wie Kälber gehalten werden

sollen, wird viel diskutiert. Viele denken, dass die

kleinen Rinder selbstverständlich bei ihrer Mutter

bleiben, aber das ist nicht so, auch nicht bei Bio-

Bauern. Einige Demeter-Höfe beginnen damit, die

Kälber bei den Müttern zu lassen. Das nennt man

muttergebundene Kälberaufzucht, jedoch sind das

nicht viele. Die Milchausbeute ist geringer und der

Zeitaufwand ist höher. Dadurch würde die Milch

viel mehr kosten. Die Frage ist, ob die Familien

mehr Geld für Milch ausgeben würden.

Die KälberhaltungNur 3 % der Milch stammt von Biobauern. Bei

der Biohaltung gibt es Vorschriften zu den Stäl-

len, zum Futter, dazu, ob den Kühen die Hörner

abgeschnitten werden dürfen und zum „Mut-

terglück“. Auf der übernächsten Seite steht eine

Tabelle, die die Unterschiede zwischen Bio-

milch- und konventionellen Milchmarken zeigt.

Wenn die Tiere mehr Platz haben und besseres

Futter bekommen, muss die Milch auch mehr

kosten. Bist du bereit dazu? Wir haben die Kin-

der unserer Klasse und Menschen in einem Su-

permarkt dazu befragt.

Und was ist Biohaltung?

Bist du bereit mehr Geld für Milch auszugeben?(Umfrage unter Kindern im Alter 9-12 Jahre) n=18

25

20

15

10

5

0

10

3 5

Ja nein habe ich noch nicht drüber nachgedacht

Sind Sie bereit mehr Geld für Milch auszugeben?(Umfrage unter Erwachsenen n=15

Legende:blau = japink = nein

Bist du bereit mehr Geld für Milch auszugeben?Die Produktion von Biomilch, aber auch von Heumilch und Weidemilch ist teurer als andere Milch. Die

Meinung der Klasse 5C ist, dass Biomilch besser ist als andere Milch. Doch sie ist auch teurer. Etwas

billiger ist es direkt beim Bauern zu kaufen, dann verdient auch der Bauer mehr. Das nennt man Direkt-

vermarktung. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit. Deshalb haben wir im Supermarkt und in unserer

Klasse nachgefragt, wer bereit ist, mehr Geld für Milch auszugeben. Und das ist das Ergebnis.

132

14

Bild 6: Geldmünzen

Page 15: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Umfrage im Supermarkt

15

Page 16: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Vergleich von konventionellen und Bio-Milchmarken1

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Wer macht was? Vergleich von konventionellen und Bio-Milchmarken

Bild 7: Tabelle aus: Milchratgeber Welttierschutzgesellschaft e.V.

Page 17: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Ihr habt auf den vorherigen Seiten bereits Vieles über das Leben der Milchkühe erfahren. Viel-leicht seid ihr zu dem gleichen Ergebnis gekom-men wie wir: Die Kühe sollen viel Platz haben und auch auf die Weide dürfen, wenn sie das wollen. Eine weitere Sache hat uns auch erschreckt: dass die Kühe so gezüchtet wurden, dass sie möglichst viel Milch geben. Fast schon das Fünffache zu früher. Das finden wir unnatürlich. Und das das Kälbchen direkt nach der Geburt von der Mutter weg muss, hat uns sehr traurig gemacht.

Tierschutz und Umweltschutz - was können wir tun?

Was kann man also tun?Am besten ist es, die Milch direkt dort zu kaufen, wo man weiß wie sie produziert wird. Dann kann man sicher sein, dass die Bedingungen in Ord-nung sind. Man soll sich nicht von Namen und Bildern auf Verpackungen täuschen lassen, denn das Wort Alpenmilch auf der Packung oder ein Bild von einer schönen Wiese bedeuten nicht, dass die Milchkühe in ihrem Leben eine Weide gesehen haben. Auch sollte man insgesamt nicht zu viel Milch konsumieren.

Wir vermuten, dass die Milch sehr viel teurer werden muss, wenn die Kälber länger bei ihren Müttern bleiben dürfen. Die meisten Kinder und die Erwachsenen im Supermarkt, die wir gefragt haben, sind aber bereit mehr zu zahlen.

Wie umweltschonend ist die Milchherstellung?

Die Herstellung von einem Liter Rohmilch erzeugt auch etwa 1 kg CO2 Emissionen (CO2 = Kohlen-dioxid). Das sind 4% der Treibhausgase, die ein deutscher Bürger pro Tag verursacht. Das steht im Milchbericht 2014. Das liegt daran, dass die Milch meist noch eine weite Strecke transportiert wird, bevor sie verkauft wird. Auch das Futter für die Kühe muss transportiert werden. Außerdem wird sehr viel Wasser für die Milchherstellung be-nötigt. Bis ein Liter Milch im Kühlschrank steht, sind im Durchschnitt 100 Liter Wasser verbraucht worden. Allein 150 Liter Wasser trinkt eine Kuh am Tag. Dazu kommt Wasser für die Reinigung der Ställe, den Anbau des Futters .... . Produkte, die aus Milch hergestellt werden, verbrauchen noch viel mehr Wasser und CO2. Um ein Kilo But-ter herzustellen, braucht man ca. 22 Liter Milch – das wären also 2200 Liter Wasser.Außerdem verbraucht das Heizen der Ställe und das Melken Energie. Wenn man die Wärme beim Melken einer Kuh speichert und diese anstatt ei-ner Heizung benutzt, kann es sehr umweltscho-nend werden. Doch wenn man nur Strom zum Melken verbraucht wird, wird es nicht umwelt-schonend.

Sei dir dessen bewusst undschätze deine Milch!

Bild 8: Kuh mit neugeborenem Kalb

Page 18: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Alpenmilch? Landmilch?Milchtüten werben oft mit Kühen und Gras und suggerieren ein ländliches Idyll. Die Begriffe «Al-penmilch“ oder „Landmilch» haben keine Aus-sagekraft. Unter Alpenmilch verstehen Molke-reien in der Regel Milch, die in den Alpen und dem Alpenvorland produziert wurde.Weder über die Haltung noch über die Fütte-rung der Tiere sagt die Bezeichnung etwas aus.

Weidemilch? Heumilch? Biomilch?Die Anforderungen an Biomilch sind in der EU-Bio-Verordnung geregelt. Die Kühe müssen immer Zugang zur Weide haben, soweit die Umstände es gestatten, und im Winter genug Bewegungsfreiheit im Stall. Sie dürfen kein gen-technisch verändertes Futter und keine vorbeu-genden Medikamente bekommen. Jeder Biokuh stehen mindestens sechs Quadratmeter Stallflä-che zu (zum Vergleich: 3,5 -4 Quadratmeter sind es bei der herkömmlichen Laufstallhaltung). Bei der Biomilch geht es also um die Tierhaltung und um die Fütterung. Die verschiedenen Bio-Erzeu-ger haben zusätzlich noch eigene Vorgaben, die hinsichtlich Weidezeit, Fütterung, Hornamputa-tion... erfüllt werden müssen.Bei der Bezeichnung „Heumilch“ liegt der

Schwerpunkt auf der Fütterung, während bei

„Weidemilch“ die Tierhaltung im Vordergrund steht – also die Weidehaltung, die mit frischem Grünfutter einhergeht..Der Begriff „Weidemilch“ ist lebensmittelrechtlich nicht geregelt. Er sagt aus, dass die Kühe während der Vegetationsperiode Weidegang haben. Man-che Hersteller geben konkrete Angaben zur Dauer der Weidehaltung an, sowohl zur Mindestanzahl an Weidetagen im Jahr als auch zur Weidedauer pro Tag, oftmals 120 Tage pro Jahr für mindestens 6 Stunden. Bei anderen findet man dagegen kaum Informationen auf der Verpackung.Weiterhin bleibt oftmals unklar, woraus die zu-sätzliche Fütterung sowohl im Sommer als auch im Winter besteht und ob es Vorgaben für die Tierhaltung im Winter gibt. Einige, aber nicht alle Anbieter, verzichten auf gentechnisch veränderte Futtermittel.

Heumilch ist Milch von Kühen, die nicht mit Silage und Gärfutter gefüttert werden. Vielmehr erhalten die Kühe frisches Grünlandfutter, Heu und Getrei-de.Die Bezeichnung ist EU-weit rechtlich geschützt. Damit verbunden sind Produktionsstandards, das sogenannte Heumilchregulativ, das Produzenten erfüllen müssen, die Heumilch vermarkten wollen.

Die Begriffe auf dieser Seite hat die Arbeitsgemeinschaft „SchmExperten“ für uns recherchiert:

Bild 9: Weidende Kühe

Page 19: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Welche Milch trinkt ihr?(Umfrage unter Kindern im Alter 9-12 Jahre) n=18

Legende:grün = Vollmilchblau = Kakao/Vanille-/Erdbeermilchrot = H-Milchgelb = Biomilch

Welche Milch trinkt ihr?Wir haben eine Umfrage in unserer Klasse gemacht und gefragt, welche Milch getrunken wird.

18 Kinder haben sich beteiligt und die Frage nach ihrer Lieblingsmilch beantwortet.

Hier seht ihr das Ergebnis.

2

3

6

7

Kakao, Vanille- und ErdbeermilchUns ist aufgefallen, dass die meisten Kin-der Vollmilch oder Biomilch (ebenfalls Voll-milch) trinken. Nur 3 Kinder mochten H-Milch und sogar nur 2 Kinder trinken Kakao, Vanille- oder Erdbeermilch. Die drei letzten Milchgetränke enthalten neben dem natürlichen Milchzucker auch noch zugesetzten Zucker.

19Bild 10: Glas Milch auf Wiese

Page 20: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Zuerst grasen die Kühe auf der Weide, zumin-

dest in der Bio- und Weidehaltung. In der Mas-

sentierhaltung werden viele Kühe auf wenig

Raum gehalten. Einige sehen nie eine Weide

mit frischem Gras. Mehr dazu in dem Artikel

„Wie artgerecht ist die Milchkuhhaltung?“

Als nächstes verdaut die Kuh das Gras. Dann

wird das Gras in den Eutern zu Milch verarbei-

tet. Wenn ihr mehr über die Verdauung und die

Milchentstehung erfahren wollt, schaut in den

Artikel „Vom Gras ins Glas: Warum ist die Milch

nicht grün?“ auf Seite 24 - 25.

Der Prozess der Milchherstellung – vom Gras ins Glas

Beim Melken wird die Milch gewonnen. Fast im-

mer werden dabei Melkmaschinen benutzt.Unten sind zwei Bilder, auf denen gemolken wird. Auf dem oberen wird von Hand gemol-ken, auf dem unteren mit der Maschine.

Bild 11: Eine Kuh grast auf der Weide

Bild 16: Die 4 Mägen einer Kuh20

Bild 12 (oben): Melken von Hand, Bild 13 unten: Melken mit der Maschine

Page 21: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Was passiert in der Molkerei?Der Bauer verkauft die Milch an eine Molkerei, wo

sie pasteurisiert (Milch wird erhitzt, um Bakterien

abzutöten) oder hocherhitzt wird und homogeni-

siert (Fett wird fein in der Milch verteilt) wird. Mit

solch einem fahrbaren Milchtank kann die Milch

zur Molkerei gebracht werden. Hat ein Bauer

keinen fahrbaren Milchkühltank, wird die Milch

von der Molkerei abgeholt. Anschließend wird

die Milch im Supermarkt zu niedrigen Preisen

angeboten.

Bild 14 (oben): Fahrbarer Milchtank, Bild 15 (unten): moderne MolkereiBild 12 (oben): Melken von Hand, Bild 13 unten: Melken mit der Maschine

Page 22: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Na ja, beim Pasteurisieren wird die Milch 30 Minu-

ten auf 64 °C erhitzt um für den Menschen schäd-

liche Bakterien und Viren abzutöten. Dann wird

sie abgekühlt. Die Milch ist 5 bis 7 Tage haltbar.

Bei der Haltbaren Milch (H-Milch) wird ultrahoch-

erhitzt, das bedeutet, dass die Milch einige Sekun-

den auf 135° C erhitzt wird. Sie ist dann ca. 6 Mo-

nate haltbar.

Es gibt seit 1990 eine „neue“ Milch, die ESL-Milch

(extended shelf life, = deutlich längere Haltbarkeit

im Regal‘), die länger als pasteurisierte Milch halt-

bar ist, aber nicht so lange wie H-Milch. Die Bak-

terien werden mit einer Methode herausgefiltert,

dann wird sie etwas höher erhitzt als bei pasteu-

risierter Milch. Die Milch ist dann sehr lange halt-

bar, im Kühlschrank sogar mehrere Wochen und

schmeckt ähnlich wie frische Milch.

Pasteurisieren, Hocherhitzen, Homogenisieren, was ist das genau?

Das Homogenisieren hat nichts mit der Haltbarkeit

zu tun. Es bedeutet, dass die Milch in einem großen

Kessel geschüttelt wird, bis das Fett, welches vorher

nur auf der Oberfläche war, sich in der ganzen Milch

verteilt hat.

Dann wird die Milch gekauft

und wandert in ein Glas:

Lecker! :)

Bild 17: Gerät zum Pasteurisieren

Bild 18: Das Homogenisieren

Bild 19: Milch im

Glas

Page 23: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Rezepttipp der SchmExperten:Gerollter Ofenpfannkuchen mit Gemüse

23

Zutaten für 4 – 6 Personen

Du brauchst:

5 Eier125 g Mehl1 TL Backpulver125 ml Milch75 ml Wasser½ TL Salz1 große Stange Lauch2 große Möhren1 Paprikaschote150 g Fetakäse oder geriebenen KäseÖl

Heize ein Backblech im Ofen bei 200 °C vor.

Putze und wasche den Lauch und schneide die Stange in sehr feine Ringe.

Wasche die Möhren und schneide sie mit einem Sparschäler der Länge nach in dünne Streifen.

Wasche und entkerne die Paprikaschote und schneide sie mit einem Messer ebenfalls in feine Streifen.Für den Teig verrühre Mehl, Backpulver, Milch, Eier, Wasser und Salz in einer großen Schüssel so lange, bis die Klümpchen verschwunden sind. Nimm dann das heiße Backblech aus dem Ofen und lege es mit Backpapier aus. Verteile mit dem Backpinsel etwas Öl auf dem Backpapier.

Dann gieße den Teig gleichmäßig auf das Blech. Vertei-le das Gemüse auf dem Teig und zerbrösele den Feta-käse (oder geriebenen Käse) darüber.

Du brauchst außerdem:

1 Backblech1 Messer1 Sparschäler1 SchneidebrettBackpapier1 Rührschüssel1 Mixer oder Schneebesen1 Backpinsel

Bild 20: Lauch vorbereiten

Schiebe das Blech für ca. 20 Min. in den vorgeheizten Backofen.

Dann hole das Blech heraus und rolle den Pfannkuchen von der Längsseite her auf (am besten zu zweit).Wenn der Anfang gemacht ist, braucht ihr nur an dem Backpapier zu ziehen, das Aufrollen geht dann von ganz alleine und das Backpapier löst sich vom Pfann-kuchen.

Zum Servieren wird die Rolle in Scheiben geschnitten.

Guten Appetit!

Bild 21: Ungebackener Rollpfannkuchen

Bild 22: Gebackener Rollpfannkuchen

Page 24: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Vom Gras ins Glas: Warum ist die Milch nicht grün?

Eine Kuh frisst jeden Tag 70 Kilogramm frisches

Gras. Dazu kommen 50-100 Liter Wasser und et-

was Salz. Nachdem sie das Gras mit ihren brau-

nen Zungen abgerupft haben, schlucken sie es

und der Grasbrei wandert in den ersten Magen.

Nach etwa 30 Minuten kommt der Brei wieder

zurück ins Maul, wird nochmals gründlich durch-

gekaut und hinuntergeschluckt. Nun wandert der

Grasbrei immer fleißig hin und her, bis er im vier-

ten Magen ganz klein

angekommen ist.

Ein Rind hat vier Mägen:

Pansen, Netzmagen, Blätter-

magen und Labmagen. Insgesamt

fassen die vier Mägen ungefähr 110- 2 3 0

Liter Flüssigkeit oder Nahrung.

Bild 23: Der Weg des Grases durch dir Mägen der Kuh.24

Page 25: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Die Milch bildet sich im Euter der weiblichen Kuh.

Nur weibliche Kühe geben Milch. Ausgelöst wird

das von dem Hormon Prolaktin. Dieses Hormon

wird produziert, wenn die Kuh trächtig ist und

bald ein Kalb bekommt. Schon vor der Geburt

beginnt die Milchbildung. Das Euter besteht aus

Drüsengewebe mit 2 Milliarden kleinen Hohlräu-

men. In diesen sitzen die Milchdrüsenzellen die

ununterbrochen Milch erzeugen.

Ihr habt eben schon gelesen, dass

das grüne Futter der Kuh in den 4

Mägen verdaut wird.

Es wird in seine chemischen Bau-

steine aufgespalten und aufbe-

reitet. Diese Bausteine sind die

Ausgangsstoffe für die Milch.

Sie werden durch das Blut in das

Euter transportiert und neu zu-

sammengesetzt, so dass sie ge-

nau richtig als Nahrung für ein

Kälbchen sind.

Auch die Zusammensetzung

von Eiweiß und Fett in

der Milch ist anders, als

zuvor. Das sieht man

auch an der Farbe der

Milch. Die ist immer weiß, egal

welche Farbe die Nahrung hat.

Damit 1 Liter Milch entstehen kann, muss das

Euter von 500 Litern Blut durchflossen werden.

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Page 26: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Milch - was steckt drin?Habt ihr euch schon einmal gefragt, was so alles in der Milch steckt?Wir erklären es euch. Viel Spaß dabei!

Die Milch enthält alle wichtigen Nährstoffe,

also Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß. Das ist

auch logisch, denn die Milch ist ja eigentlich für

das Kälbchen gedacht. Beim Menschen ist das

ja nicht anders – in den ersten Monaten, wenn

ein Baby gestillt wird, bekommt es auch „nur“

Muttermilch.

Aber zurück zur Kuhmilch:

Kuhmilch besteht zum größten Teil, nämlich zu

ungefähr 90% aus Wasser. Außerdem enthält

ein Liter Milch etwa 50 Gramm Kohlenhydrate

(Zucker in Form von Milchzucker), 35 Gramm

Eiweiß und etwas mehr als 1 Gramm Salz. Je

nach Sorte kommen dann noch bis zu 15 bis 38

Gramm Fett hinzu. Je mehr Fett, desto länger ist

die Milch haltbar.

Für kleine Kinder (und Kälbchen) ist Milch sehr

wichtig, da in ihr viel Calcium ist. Calcium ist gut

für den Knochenaufbau. Aber auch Energie lie-

fert die Milch. Außerdem enthält Milch Vitamin

B2 und B12, welche auch wichtig für den Stoff-

wechsel sind.

• Sahne

• Quark

• Schmand

• Butter

• Schlagsahne

• Buttermilch

• Joghurt

• Käse

• Milchdrinks

Fallen dir noch mehr ein?

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Welche Produkte sind aus Milch gemacht?

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Das fand die Arbeitsgemeinschaft SchmExperten heraus:

Inhaltsstoffe der MilchAlle beschriebenen Kuhmilchsorten enthalten:87 % Wasser3 % Eiweiß1,5 - 3,8 % Milchfett (je nach Fettgehaltsstufe)5 % Kohlenhydrate (Milchzucker=Laktose)0,8 % Calcium, Eisen, Natrium, Kalium, Magne-sium, Phosphor, Jod und Zink und die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.

Wie das Milchfett zusammengesetzt ist, unter-scheidet sich je nach Fütterung.Ökologisch erzeugte Milch hat insgesamt mehr wertvolle Omega-3-Fettsäuren als konventio-nelle Milch.

Je höher der Anteil an grünlandbasiertem Win-terfutter ist, und je niedriger die Kraftfutter- und Maissilagenfütterung, desto höher ist der Gehalt an wertvollen Fettsäuren.

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Fettgehaltsstufen von MilchJede Milch hat Fettprozente. Doch wie viel Pro-

zent hat welche? Hier ein paar Beispiele:

- Rohmilch 3,8 % Fett

- Vollmilch mindestens 3,5% Fett

- fettarme Milch 1,5 % Fett

- Magermilch 0,1 - 0,5 % Fett

Das abgeschöpfte Fett der Milch wird zu Sahne

oder Butter weiterverarbeitet.

! !

Page 28: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Laktoseintoleranz ist eine kleine Krankheit, die

Menschen dazu führt, keine Laktose oder nicht

viel Laktose zu vertragen. Laktose ist Milch-

zucker. Wenn diese Menschen dann trotzdem

Milch trinken, bekommen sie Bauchschmerzen.

Die Laktoseintoleranz kommt durch den Man-

gel an Laktase. Laktase ist ein Enzym, welches in

der Dünndarmwand gebildet wird, und das den

Milchzucker (die Laktose) im Körper zu dem ein-

fachen Zucker Glucose verdaut. Wenn das Enzym

fehlt, wandert die unverdaute Laktose in den

Dickdarm. Wenn sie dort von Bakterien abgebaut

wird, entstehen Blähungen und Übelkeit.

Weltweit haben 90 von 100 Menschen dieses

Problem, also fast alle. In Deutschland haben 15

von 100 Menschen diese Unverträglichkeit, in

Schweden nur 3 von 100.

Was ist zu tun?Viele, die Milch nicht vertragen, können trotz-

dem Joghurt oder andere Milchprodukte essen,

weil meistens doch noch eine bisschen von dem

Enzym Laktase da ist. Auch gibt es kleine Tablet-

ten, die das Enzym Laktase enthalten, die mit der

Milch zusammen genommen werden können. Es

gibt auch sehr viele laktosefreie Milchprodukte

zu kaufen. Ich selber habe eine Laktoseintoleranz

und habe deshalb bei dem Geschmackstest nur

die laktosefreie Milch probiert.

Bei der laktosefreien Milch wird Laktase dazu-

gegeben, so dass die Laktose schon abgebaut ist.

Laktoseintoleranz - was ist das?

28

Bild 24: Laktosefreie Milch

Page 29: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Interview mit Frau Dr. Weritz, Allgemeinmedizinerin aus Warendorf

Larissa: Guten Tag Frau Dr. Weritz, wir haben einige Fragen zu Laktose und zur Laktoseintoleranz. Was bewirkt die Laktose im Körper?

Fr. Dr. Weritz: Menschen mit Laktoseintoleranz bekommen Blähungen.

Emma: Was sind Enzyme?

Fr. Dr. Weritz: Enzyme sind Eiweiße im Körper. Sie sind dazu da, bestimmte Stoffe im Körper zu spalten. Hat man diese Enzyme nicht, z. B. das Enzym Laktase für den Milchzucker, bekommt man Bauchschmerzen, da die Stoffe nicht abgebaut werden können. Das nennt man Laktoseintoleranz.

Larissa: Wozu benötigen wir Milchzucker?

Fr. Dr. Weritz: Wir benötigen keinen Milchzucker.

Emma: In welchen Milchprodukten ist Milchzucker?

Fr. Dr. Weritz: In fast allen verarbeiteten Milchprodukten ist Milchzucker in unterschiedlicher Menge.

Larissa: Gibt es ähnliche Erkrankungen wir Laktoseintoleranz?

Fr. Dr. Weritz: Ja, es gibt weitere Erkrankungen, die den Darm betreffen, und weitere Unverträglich- keiten, die schlimmer sind als die Laktoseintoleranz.

Emma: Wie wird Laktose hergestellt?

Fr. Dr. Weritz: Laktose kommt natürlicherweise in Milch vor. Der Milchzucker, den es zu kaufen gibt, wird aus Molke gemacht, die bei der Käseherstellung übrigbleibt.

Larissa: Wie verarbeitet der Körper die Laktose?

Fr. Dr. Weritz: Die Laktose ist ein Doppelzucker und wird im Dünndarm aufgespalten in zwei Einfach- zucker, aber nur, wenn das Enzym Laktase im Körper vorhanden ist.

Emma: Wird man durch Laktoseintoleranz eingeschränkt?

Fr. Dr. Weritz: Ja, wird man. Denn man kann nur noch laktosefreie Lebensmittel zu sich nehmen.

Emma: Herzlichen Dank.

Dieses Interview wurde uns von der Klasse 5A zur Verfügung gestellt.

29Bild 25: Interview

Page 30: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Viele Erwachsene und auch einige Kinder sind von der Laktoseintoleranz betroffen,

durch die sie bei der Lebensmittelauswahl etwas eingeschränkt sind. Über sie

ist auf den vorherigen Seiten schon berichtet worden. Ein anderer Inhaltsstoff

der Milch kann ebenfalls zu Problemen führen, das Milcheiweiß.

Hier noch ein Beitrag von den SchmExperten:

Milcheiweißallergie - Milch ist nicht gleich Milch

3-5 % aller europäischen Kinder entwickeln

eine Milcheiweißallergie.

Eine Untersuchung dreier Universitätsinstitute

fand heraus, dass es dabei auf die

Fütterung der Rinder ankommt.

Fressen die Rinder Grünfutter, ist der Vitamin A

Gehalt der Milch höher. Bei der Verstoffwech-

selung des Vitamin A entsteht Retinsäure. Ver-

binden sich beta-Lactoglobulin (ein wichtiges

Milcheiweiß) und die Retinsäure (Vitamin A),

wird unser Immunsystem nicht gegen das Ei-

weiß aktiv. Das Vitamin A schützt also vor der

Entstehung einer Allergie.

Die Forscher mutmaßen, dass „Die künstliche

Ergänzung der Nahrung mit Vitaminen wo-

möglich nicht die gleiche Wirkung wie natür-

liche Wirkstoffe erzielt.“ Es ist daher wichtig,

den Tieren schon genügend Vitamin A bei der

Haltung oder Fütterung zuzuführen, z. B. durch

die vermehrte Gabe von Grünfutter. Hierzu soll

noch weiter geforscht werden.

Im Vergleich zu einer allergischen Reaktion

gegen Milcheiweiß ist die Laktoseintoleranz

harmlos. Ihr kann durch die Einnahme von

Laktase vor dem Verzehr von Milchprokukten

begegnet werden. Diese Möglichkeit haben

Milcheiweißallergiker nicht.

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Page 31: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Milchsorten im GeschmackstestWir – die Klasse 5c – haben 7 verschiedene Milchsorten einem Geschmackstest unterzogen.

Nach Auswertung der Ergebnisse konnten wir

gleich zwei Sieger ermitteln: die frische Vollmilch

3,5% und die frische Hofmilch konnten beide im

Schnitt 8,2 Punkte sammeln. Weit abgeschlagen

auf dem letzten Platz ist die Ziegenmilch gelan-

det – den meisten war sie etwas zu streng.

Interessant war auch, dass wir vorher festgestellt

haben, dass alle schon einmal frische Vollmilch

probiert hatten, aber noch niemand Heumilch.

Immerhin drei von uns hatten schon mal Zie-

genmilch probiert. Auch hatten sieben aus der

Klasse schon mal

laktosefreie Milch

getrunken, obwohl

nur einer aus der

Klasse laktoseinto-

lerant ist.

Der Geschmacks-

test hat viel Spaß

gemacht und uns

motiviert, auch einmal andere Milchsorten, z.B.

Heumilch auszuprobieren.

Zur Probe standen Frische Bio-Vollmilch,

laktosefreie Milch, frische Vollmilch 3,5% Fett,

Heumilch, frische Hofmilch aus Telge, Ziegen-

milch und H-Milch.

Nacheinander haben wir alle Sorten probiert

und Punkte von 0 (ungenießbar) bis 10 (köstlich)

vergeben.

Die Werte haben wir an der Tafel gesammelt:

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Bild 26: 7 Milchsorten für Milchgeschmackstestktosefreie Milch

Bild 27: Auswertungstafel

Page 32: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Zutaten für 8 kleine Pizzen

Du brauchst für den Teig: 125 g Bio-Magerquark1/2 TL Salz5 EL Olivenöl1 Ei200 g Vollkornweizenmehl1 TL Backpulver

Für den Belag:2 EL Tomatenmark150 g Champignons150 g gek. Schinken100 g frisch geriebener Goudakäse10 Kirschtomaten1/2 Bund Basilikum

Du brauchst außerdem: 1 Backblech1 Mixer mit Knethaken1 Rührschüssel1 Schneidemesser und 1 Streichmesser1 Schneidebrett1 Käsereibe1 Nudelholz zum Ausrollen

Bild 28: Teiglinge

Rezepttipp der SchmExperten:Mini-Pizzen aus Quark-Öl-Teig

In einer Schüssel 125 g Magerquark, 5 El Olivenöl und 1 Ei mit den Knethaken des Mixers verrüh-ren.200 g Mehl, 1 Tl Backpulver und 1/2 Tl Salz mi-schen und mit der Quarkmischung zu einem glat-ten Teig verkneten. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen durchkneten und in 8 kleine Kugeln teilen. Die Kugeln mit dem Nu-delholz zu kleinen Kreisen ausrollen.

Die Champignons mit einem Tuch trocken abrei-ben, den Schinken, die Champignons, den Basili-kum klein schneiden, die Kirschtomaten halbie-ren und den Käse reiben.Die Pizzen mit Tomatenmark bestreichen und mit den geschnittenen Zutaten belegen. Zum Schluss mit dem Käse bestreuen, mit den halbierten Kirschtomaten belegen.

Die Pizzen bei 190 °C 15-20 Minuten im Umluft-backofen backen.

Guten Appetit!

Bild 29: belegte Pizza vor dem Backen

Bild 30: fertige Pizza

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Rezepttipp der SchmExperten:Apfelringe im Pfannkuchenteig

Du brauchst pro Person: 1 Ei50 g Mehl60 ml Biomilchetwas Zimt (muss nicht sein)etwas Honig oder Zucker zum Süßen (muss nicht sein)

Rapsöl zum Braten

1 Apfel pro Person

Du brauchst außerdem: 1 Mixer oder Schneebesen1 Rührschüssel1 Messer (oder ein Apfelschneider (Luxus))1 Schneidebrett1 Suppenkelle1 Esslöffel (EL)1 Pfannenwender (Küchenfreund)

Das Ei mit der Biomilch und dem Mehl in einer Schüssel verrühren. Hierzu kannst du einen Mixer oder einen Schneebesen verwenden.Nach Geschmack etwas Zimt und Honig hinzufü-gen.Der Honig kann auch weggelassen werden. Wer möchte, kann den Apfelring auch nach dem Bra-ten mit etwas Zucker bestreuen.

Die Äpfel waschen und in Scheiben schneiden.Schälen ist nicht notwendig.

2 EL Öl in eine Pfanne geben und erhitzen.

Eine Scheibe Apfel in eine Suppenkelle legen und zusätzlich mit der Kelle etwas (wenig) Teig neh-men.Den Apfelring mit dem Teig in das heiße Öl geben, dabei auch etwas Teig über den Apfel gießen.

Wenn der Apfelring auf der Unterseite gebräunt ist, muss er mit dem Pfannenwender umgedreht werden.

Bild 31: fertige Pizza

Page 34: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Page 35: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

Original und Fälschung: Finde 8 Fehler

Original

Fälschung

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Page 36: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Bild Innenumschlag: https://leerdammer.de/imager/public/7239/Kuh-auf-Weide-Sitzend- Web_329df4584a8ebb525f37453b5cfb4697.jpg

Bild 1: http://www.nostradamus-dimde.de/wp-content/uploads/2015/10/Kuh.png

Bild 2: http://www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/Rinderhaltung/verhalten/ver_5.htm

Bild 3: https://www.planet-wissen.de/sendungen/kuehe-milchkuehe-deutschland-100~_v-gseagaleriexl.jpg

Bild 4: http://www.grundrecht-leben.de/fotos/fotos_anbindehaltung.html

Bild 5: http://blog.besserhaushalten.de/wp-content/uploads/2013/10/Kuh_3.jpg

Bild 6: https://kontrastriga.files.wordpress.com/2014/07/mc3bcnzenfreisteller_freigestellt_versuch3cut.jpg

Bild 7: Milchratgeber Welttierschutzgesellschaft e.V.

Bild 8: https://sapiensoup.com/kalbfreundliche-milch

Bild 9: http://tapar.ch/images/rinder3.jpg

Bild 10: https://www.tz.de/bilder/2017/09/27/8722387/1150263243-stiftung-warentest-milch-ZVgjwUdC1a7.jpg

Bild 11: http://www.picswiss.ch/02-FR/f-FR-02/FR-21-06.jpg

bild 12: https://static1.squarespace.com/static/57861bd346c3c44eccd098c2/5886332a9de4bbfe8c51c941/5886332b 86e6c0961f115ebf/1485189942565/Kuh_melken.jpg

Bild 13: https://www.swissmilk.ch/fileadmin/filemount/uploads/pics/maschinen-geraete-melkanalage.jpg

Bild 14: http://www.risto-gbr.de/images/fahrbarer-milchtank-02.jpg

Bild 15: https://www.milchhof.li/fileadmin/_processed_/b/f/csm_IMG_9172_9ce2f68c69.jpg

Bild 16: https://www.coopzeitung.ch/site/presse/displayImageThumbService/9741803/600x400/2.jpg?acitvCropping

=true&multimediaElement=true

Bild 17: http://www.finkmilch.com/images/pasteur1.jpg

bild 18: http://slideplayer.org/slide/632011/1/images/30/Homogenisierung+3.+Milchverarbeitung+nicht+homogenisi erte+Milch.jpg

bild 19: https://smartfoodme.com/

Bild 20-22 SchmExperten

Bild 23: https://www.coopzeitung.ch/site/presse/displayImageThumbService/9741803/600x400/2.jpg?acitvCropping =true&multimediaElement=true

bild 24: https://shop.netto-online.de

Bild 25: https://www.stevealtier.com/wp-content/uploads/2017/07/Interview.jpg

Bild 26: Lena Steinwachs

bild 27: Lena Steinwachs

Bild 28-31: SchmExperten

Bild 32: Lena Steinwachs

Quellen:

Page 37: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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https://www.ifeu.de/

Quelle: https://demeter.de/muttergebundene-kaelberaufzucht

https://www.tz.de/muenchen/gastronomie/stiftung-warentest-milch-getestet-8722387.html

https://www.wasistwas.de/archiv-natur-tiere-details/wie-kommt-die-milch-in-die-kuh.html

https://www.agrarheute.com/tier/rind/

https://idw-online.de/en/news?print=1&id=688560

Informationsdienst wissenschaft

https://superkuehe.wdr.de/

http://www.spiegel.de/wissenschaft/superkuehe/milchkuehe-wie-leben-kuehe-in-deutschland-a-1166382.html

http://www.deutschlandfunk.de/milchpreiskrise-und-tierhaltung-kuehe-sollten-auf-die-weide.697.

de.html?dram:article_id=360216

https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user.../Rinder_Haltung_und_Verhalten.pdf

http://www.ign-nutztierhaltung.ch

https://www.oekolandbau.de/

https://www.proplanta.de/Rind/Sozialverhalten-von-Kuehen-Wissenswertes-Rind_Tier1230905917.html

http://www.vegan-news.de/rinder-sozialverhalten/

https://www.bmel.de/DE/Tier/Nutztierhaltung/Rinder/rinder_node.html

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38 Bild 32: Klasse 5C

Impressum

38 Bild 32: Klasse 5C

Idee: Klasse 5C und Lena SteinwachsRedaktion und verantwortlich für den Inhalt: Klasse 5CTitelbild: Martina BoscherFotos: s. QuellenAuflage: 3Wir danken der Klasse 5A und den SchmExperten für ihre Unterstützung.

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Page 39: Milchku(h) rier - laurentianum-warendorf.de

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Wir hoffen der hat euch gefallen, und ihr habt viel über die Kuh und den Milchbauern gelernt. Bis zum nächsten Mal,

Eure Klasse 5C

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