meister eckhart - mystische schriften

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Die Werke Eckharts sind teils in lateinischer, teils in mittelhochdeutscher Sprache abgefasst. Keines von ihnen ist im Autograf erhalten. Die deutschen Werke sind wesentlich breiter überliefert als die lateinischen. Neben kompletten Werken sind Entwürfe, teils winzige Fragmente sowie Zitate in fremden Schriften erhalten. In manchen Fällen ist die Authentizität allerdings strittig.Deutsche WerkeMit seinen deutschen Werken wendet sich Eckhart ausdrücklich auch und besonders an die „ungelehrten Leute“. Er verwirft die Vorstellung einer nur den theologisch gebildeten Lateinkundigen zugänglichen Wahrheit, die vor dem einfachen Volk zu verbergen sei. Nach seiner Überzeugung soll man auch die erhabensten Lehren der allgemeinen Öffentlichkeit verkünden, denn die Ungelehrten seien diejenigen, die der Belehrung bedürfen. Das Risiko, dass manches nicht richtig verstanden wird, sei in Kauf zu nehmen.[12] Die deutschen Werke sind: Die rede der underscheidunge (oft als „Reden der Unterweisung“ übersetzt; der überlieferte Titel ist nicht authentisch). Dies ist eine Sammlung von zwanglos aneinandergereihten Unterweisungen über eine Vielzahl geistlicher Themen und Fragen der Lebensführung. Die zwischen 1294 und 1298 in Erfurt entstandene Schrift enthält Antworten auf Fragen der (geistlichen) „Kinder“, das heißt der Mönche, mit denen der Autor als Prior Lehrgespräche führte. Es ist das am breitesten überlieferte Werk Eckharts.Fragment der deutschen Predigt 5b in einer Handschrift, die zu Eckharts Lebzeiten angefertigt wurde[13] Die Predigten. Bisher sind 110 deutsche Predigten kritisch ediert, weitere 18 werden noch zur Edition vorbereitet. Zu den bekanntesten Predigten zählen Nr. 86 Intravit Iesus in quoddam castellum und Nr. 52 Beati pauperes spiritu. Eine Predigtsammlung des 14. Jahrhunderts, der Paradisus anime intelligentis („Paradies der vernünftigen Seele“), enthält 64 Predigten, von denen die Hälfte von Eckhart stammt. In der älteren Forschung wurde vermutet, dass es sich bei den erhaltenen Predigttexten großenteils um unautorisierte Aufzeichnungen von Hörern handelt. Das ist aber nach heutigem Forschungsstand unwahrscheinlich. Philologische und historische Indizien sprechen dafür, dass Eckhart die Texte autorisiert hat (abgesehen von vereinzelten Ausnahmen). Wahrscheinlich hat er selbst eine Sammlung seiner deutschen Predigten schriftlich fixiert, wobei es sich nicht um bloße Kopien gehaltener Ansprachen handelte, sondern um für ein Lesepublikum redigierte Fassungen. Allerdings wurden die überlieferten Texte zum Teil von späteren Redaktoren erheblich überarbeitet. Außerdem muss mit überlieferungsbedingter Textverderbnis gerechnet werden.[14] Das „Buch der göttlichen Tröstung“. Eckhart schrieb das zur Gattung der Trostschriften gehörende Werk für die verwitwete Königin Agnes von Ungarn, deren Vater, König Albrecht I., 1308 ermordet worden war. Dass die Königin Eckhart mit der Abfassung dieser Schrift beauftragte, zeugt von seinem hohen Ansehen. Zusammen mit der Predigt „Vom edlen Menschen“ bildet das „Buch der göttlichen Tröstung“ den Liber Benedictus („Buch ’Gelobt’“), der nach den lateinischen Anfangsworten Benedictus deus („Gelobt sei Gott“) so genannt wird. Das Gedicht Granum sinapis („Das Senfkorn“), dessen Echtheit nicht gesichert, aber plausibel ist. Es ist zusammen mit einem lateinischen Kommentar überliefert, der früher zu Unrecht Eckhart selbst zugeschrieben wurde.[15]Umstritten ist die Echtheit des Traktats „Von Abgeschiedenheit“, in dem ein zentraler Begriff von Eckharts Lehre erläutert wird. Der Herausgeber Josef Quint hält den Traktat für echt, andere Forscher bestreiten die Authentizität. Nach Ansicht von Kurt Ruh bestehen weitgehende Übereinstimmungen mit Eckharts authentischer Lehre und seinem Stil, doch stammt die Schrift nicht von ihm selbst