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ONLINE - GRAMMATIK http://www.mein-deutschbuch.de Dieses Arbeitsblatt ist urheberrechtlich geschützt Quelle: http://www.mein-deutschbuch.de Übersicht Grammatik Einführung Verben o Konjugation o Das Verb "sein" o Das Verb "haben" o Regelmäßige Verben o Unregelmäßige Verben o Trennbare und zusammengesetzte Verben o Modalverben o Imperativ o Reflexive Verben o Zeitformen Präsens Perfekt Präteritum (Imperfekt) Plusquamperfekt Futur I Futur II o Einführung Passiv Vorgangspassiv Nicht passivfähige Verben Zustandspassiv Passiversatz o Einführung Konjunktiv I / indirekte Rede o Einführung Konjunktiv II Konjunktiv II der Höflichkeit Ratschläge geben Wunschsätze Irreale Bedingungssätze Irreale Vergleichssätze Einführung Verbergänzungen o Nominativ-Ergänzung o Akkusativ-Ergänzung o Dativ-Ergänzung o Dativ- und Akkusativ-Ergänzung o Situativ-Ergänzung o Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung o Direktiv-Ergänzung o Präpositional-Ergänzung Einführung Ergänzungssätze o dass-Sätze im Nominativ o dass-Sätze im Akkusativ o dass-Sätze als Präpositional-Ergänzung o Infinitivsätze o Indirekte Fragesätze o Infinitivkonstruktionen Einführung Nomen o Artikelbestimmung o Pluralbildung o Nomenkomposita o Schwache Nomen (n-Deklination) o Genitiv 1 o Adjektive und Partizipien als Nomen

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Übersicht Grammatik

• Einführung Verben o Konjugation o Das Verb "sein" o Das Verb "haben" o Regelmäßige Verben o Unregelmäßige Verben o Trennbare und zusammengesetzte Verben o Modalverben o Imperativ o Reflexive Verben o Zeitformen

Präsens Perfekt Präteritum (Imperfekt) Plusquamperfekt Futur I Futur II

o Einführung Passiv Vorgangspassiv Nicht passivfähige Verben Zustandspassiv Passiversatz

o Einführung Konjunktiv I / indirekte Rede o Einführung Konjunktiv II

Konjunktiv II der Höflichkeit Ratschläge geben Wunschsätze Irreale Bedingungssätze Irreale Vergleichssätze

• Einführung Verbergänzungen o Nominativ-Ergänzung o Akkusativ-Ergänzung o Dativ-Ergänzung o Dativ- und Akkusativ-Ergänzung o Situativ-Ergänzung o Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung o Direktiv-Ergänzung o Präpositional-Ergänzung

• Einführung Ergänzungssätze o dass-Sätze im Nominativ o dass-Sätze im Akkusativ o dass-Sätze als Präpositional-Ergänzung o Infinitivsätze o Indirekte Fragesätze o Infinitivkonstruktionen

• Einführung Nomen o Artikelbestimmung o Pluralbildung o Nomenkomposita o Schwache Nomen (n-Deklination) o Genitiv

1

o Adjektive und Partizipien als Nomen

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• Einführung Nomenbegleiter o Nullartikel o Bestimmter Artikel o Unbestimmter Artikel o Possessivartikel o Demonstrativartikel o Indefinitartikel o Interrogativartikel

• Einführung Adjektive o Adjektivdeklination nach dem bestimmten Artikel o Adjektivdeklination nach dem unbestimmten Artikel o Adjektivdeklination nach dem Nullartikel o Komparativ und Superlativ o Partizipien als Adjektive / Partizipialkonstruktionen o Zahlwörter o Adjektivgruppen

• Einführung Adverbien o Lokale Adverbien o Temporale Adverbien o Modale Adverbien o Partikeln

• Einführung Pronomen o Personalpronomen o Pronomen "es" o Possessivpronomen o Demonstrativpronomen o Indefinitpronomen o Relativpronomen und Relativsätze

• Einführung Präpositionen o Präpositionen mit Akkusativ o Präpositionen mit Dativ o Wechselpräpositionen o Präpositionen mit Genitiv o Lokale Präpositionen o Temporale Präpositionen

• Fragewörter

• Kasus

• Negation

• Attribute

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• Nominalisierung

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• Satzlehre

o Satzarten

o Konjunktionen

o Satzverbindende Adverbien

o Stellung der Angaben im Satz

o Übersicht Nebensätze

Kausalsätze

Konzessivsätze

Finalsätze

Konditionalsätze

Konsekutivsätze

Adversativsätze

Modalsätze

Übersicht Temporalsätze

Gleichzeitigkeit

Temporale Nebensätze mit "wenn" und "als"

Temporale Nebensätze mit "während"

Temporale Nebensätze mit "seitdem"

Temporale Nebensätze mit "solange"

Temporale Nebensätze mit "bis"

Ungleichzeitigkeit

Temporale Nebensätze mit "bevor"

Temporale Nebensätze mit "nachdem"

Temporale Nebensätze mit "sobald"

Verblisten

• Liste starker Verben

• Liste Kasusergänzungen der Verben

• Liste der Verben mit Präpositional-Ergänzungen

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• Liste Adjektive mit Präpositionen

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Vorwort zur Grammatik

• Wie die Idee der mein-deutschbuch.de-Grammatik entstand. • Warum braucht man Kenntnisse zur deutschen Grammatik? • Für wen ist die mein-deutschbuch.de-Grammatik geschrieben? • Wie kann ich mit der mein-deutschbuch.de-Grammatik Deutsch lernen? • Danksagung

Wie die Idee der mein-deutschbuch.de-Grammatik entstand.

Die deutsche Grammatik gilt als sehr komplex und das nicht nur für diejenigen, die die deutsche Sprache

als Fremdsprache erwerben wollen. Besonders für viele Ausländer, die gewillt sind, sich die deutsche

Sprache anzueignen und bestrebt sind, die deutsche Sprache gut zu beherrschen, sind die Strukturen der

deutschen Grammatik nur schwer zu durchschauen. Dies gilt insbesondere für ausländische

Studienbewerber, die hier in Deutschland nicht nur das Zertifikat für Deutsch als Fremdsprache sondern

auch die DSH-Prüfung bzw. Test-DaF ablegen möchten, um an einer deutschen Hochschule studieren zu

können. Trotz intensiver Vorbereitung auf die DSH-Prüfung gelingt es den Studienbewerbern nicht immer,

im Vorfeld notwendige Kenntnisse in der deutschen Sprache zu erweben. Aus meinen und den Erfahrungen

vieler meiner Kollegen heraus, die seit vielen Jahren im DaF-Unterricht tätig sind, sind es neben

Wortschatzproblemen vielfach nicht ausreichende Kenntnisse in der deutschen Grammatik. Um diesen

Schülern die Möglichkeit zu geben, in aller Ruhe und nach ihren individuellen Rhythmus die deutsche

Sprache grammatisch strukturiert lernen zu können, entstand die Idee, einen möglichst einfachen und

strukturierten Überblick über die deutsche Grammatik anzubieten, die in ihrer Thematik mit einfachen, klar

verständlichen Beispielen erklärt wird. Die moderne Kommunikationsmöglichkeit im Internet, verbunden

mit etwas Programmierkenntnissen ließ dann die Idee wachsen, die deutsche Grammatik auf einer Website

kostenlos zu veröffentlichen. Das als Nebenprodukt ein umfassendes grammatikalisches Nachschlagewerk

nicht nur für ausländische Studienbewerber, sondern auch für Deutschlehrende, deutsche Schüler der

Sekundarstufe 1 sowie für interessierte Muttersprachler entstand, erfreut nicht nur den Autor Norbert

Bensch, sondern auch die vielen interessierten User aus dem In- und Ausland in allen Altersstufen, die

unsere Website regelmäßig besuchen.

Warum braucht man Kenntnisse zur deutschen Grammatik?

Deutsch lernen ist nicht schwer, Deutsch richtig anwenden, dagegen sehr. Dieser Grundsatz gilt für viele

Ausländer, die oft trotz größter Mühe Jahre brauchen, um sich in der deutschen Sprache ohne größere

Schwierigkeiten bewegen zu können. Zu unterscheiden sind hierbei insbesondere Kenntnisse in der

Umgangssprache zur Bewältigung alltäglicher Dialoge und Kenntnisse zum Verstehen wissenschaftlich

geschriebener Texte. Während für die gesprochene Sprache im Alltag im Wesentlichen ein gewisser

Wortschatz ausreicht und grammatische Strukturen nicht all zu wichtig erscheinen, ist es insbesondere für

Studienbewerber und Studenten sehr wichtig, wissenschaftlich geschriebene Texte lesen, verstehen und

sogar verfassen zu können. Hier genügen einfache Kenntnisse der deutschen Sprache nicht mehr aus. Gut

gelernte grammatische Strukturen sind im geschriebenen Deutsch unerlässlich, um schwierigere Texte

verstehen zu können und um ein Studium in Deutschland erfolgreich beginnen und abschließen zu können.

Hier möchte mein-deutschbuch.de den vielen Deutschlernenden eine Hilfestellung geben. Durch unser im

Web einmaliges Nachschlagewerk der deutschen Grammatik bieten wir allen Deutschlernenden und

Interessierten die Möglichkeit an, sich durch unser umfangreiches Grammatik-Nachschlagewerk

weiterzubilden oder nicht verstandene Strukturen nachzulesen und auf einfache Art und Weise zu erlernen.

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Für wen ist die mein-deutschbuch.de-Grammatik geschrieben?

Grundsätzlich ist die mein-deutschbuch.de-Grammatik für all diejenigen geschrieben, die sich damit

beschäftigen, die deutsche Sprache zu lernen oder zu lehren. Die mein-deutschbuch.de-Grammatik kann

sowohl als Nachschlagewerk der deutschen Grammatik, als auch zum Erlernen neuer grammatischer

Strukturen dienen. Sie kann im Selbststudium oder im Sprachunterricht als Zusatzmaterial eingesetzt

werden. Angesprochen werden insbesondere:

• Deutschlernende mit geringen Deutschkenntnissen

Deutschlernende mit geringen Deutschkenntnissen können die mein-deutschbuch.de-Grammatik

dazu verwenden, um neue Grammatik selbständig zu erlernen und um bekannte Grammatik

nachzulesen und zu vertiefen. Eine Hilfestellung zur Übersetzung bietet das integrierte Leo-online-

Wörterbuch.

• Deutschlernende zur Vorbereitung auf die Prüfung Zertifikat für Deutsch als

Fremdsprache

In der mein-deutschbuch.de-Grammatik sind sowohl das Vokabular als auch die Basisgrammatik

zur Vorbereitung auf die Prüfung Zertifikat für Deutsch als Fremdsprache berücksichtigt worden.

Der Autor besitzt eine gültige Prüferlizens für Zertifikat Deutsch, die ihm berechtigt, mündliche

Prüfungen in dem genannten Fach abzunehmen sowie den Prüfungsteil "Schriftlicher Ausdruck" zu

bewerten.

• Deutschlernende mit guten bis fortgeschrittenen Kenntnissen

Deutschlernende mit guten bis fortgeschrittenen Kenntnissen, dies gilt insbesondere für

ausländische Studienbewerber an einer deutschen Hochschule (DSH-Prüfung, Test-DaF), können

ihr Wissen durch unsere mein-deutschbuch.de-Grammatik kontrollieren, Vergessenes oder

Wissenswertes nachschlagen oder Neues erlernen und sich in Kombination mit unseren

angebotenen Vertiefungsübungen (in Vorbereitung) gezielt auf ein wissenschaftliches

Hochschulstudium vorbereiten.

• Schüler der Sekundarstufe 1

Unsere mein-deutschbuch.de-Grammatik als Nachschlagewerk kann interessierten deutschen

Schülern ebenso wie Schülern mit Migrationshintergrund viele neue und nützliche Lerntipps zur

deutschen Grammatik geben. Gerade die wachsende Anzahl der Schüler mit Migrationshintergrund,

ausländische Schüler und Aussiedler, die zum Teil große Schwierigkeiten mit dem richtigen

Gebrauch der deutschen Sprache haben, haben hier die Gelegenheit, sich weiterzubilden und sich

gründliche und zusammenhängende Kenntnisse der deutschen Grammatik anzueignen.

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• Dozenten und Deutschlehrer

Wir geben unseren Kollegen die Erlaubnis, im Rahmen ihres privaten Deutschunterrichts Kopien als

Zusatzmaterial aus unserer mein-deutschbuch.de-Grammatik auszudrucken und in ihrem

Deutschunterricht mit Quellenangabe einzusetzen. Ein weiterer Verkauf oder der Einsatz unserer

mein-deutschbuch.de-Grammatik als offizielles Standardwerk einer Sprachschule ist dagegen

ausdrücklich untersagt. Lizenzen können bei Bedarf unter info(at)mein-deutschbuch(Punkt)de

erworben werden. Bei Verstößen werden Schadenersatzansprüche geltend gemacht. Sehen Sie

dazu unsere Nutzungsbedingungen ein.

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Wie kann ich mit der mein-deutschbuch.de-Grammatik Deutsch lernen?

Die mein-deutschbuch.de-Grammatik bietet den Lernenden einen einfach formulierten und umfassenden

Überblick über das Regelwerk der deutschen Grammatik. Es wurde darauf Wert gelegt, komplizierte und

komplexe Regeln möglichst einfach, unterlegt mit vielen Beispielen aufzubereiten. Der Lernende soll neue

Strukturen möglichst schnell und unkompliziert verstehen. Daher wurde in den Grammatikbeispielen zu

großen Teilen ein aufbauender Grundwortschatz verwendet, der gerade den DaF-Lernenden oder Schülern

mit Migrationshintergrund, deren Wortschatz je nach Niveau noch ziemlich begrenzt ist, gewährleistet, die

neuen grammatischen Strukturen schnell und einfach zu erkennen.

Die mein-deutschbuch.de-Grammatik ist übersichtlich gegliedert. Jeder einzelne Grammatikteil (jede

aufgerufene Seite) bildet in sich eine geschlossene Einheit und eignet sich sowohl zum Nachschlagen als

auch zum Erlernen einer neuen Thematik. Beim Erlernen einer neuen Thematik ist es empfehlenswert, eine

geöffnete Seite von oben nach unten durchzuarbeiten.

Die Gliederung richtet sich grob nach den einzelnen Wortgruppen. Der Inhalt ist aber nicht zwingend nach

Wortgruppen unterteilt, so findet man beispielsweise die Relativsätze nicht unter Nebensätze (allerdings

einen Verweis), sondern unter Relativpronomen, was sich ja auch logisch erschließen lässt.

Alle Grammatikseiten sind nach dem gleichen Schema aufgebaut. Beginnend mit dem Seitenüberblick folgt

zuerst eine Einführung in das gewählte Grammatikthema, das die Basiskenntnisse vermitteln soll. Für

Deutschlernende mit geringen Vorkenntnissen genügt oft die Einführung. Im weiteren Verlauf wird die

jeweilige Thematik intensiver behandelt.

Sowohl in der Gliederung als auch auf den einzelnen Seiten gibt es eine natürliche Progression. Das

bedeutet, was oben in der Gliederung (Verben) oder im Einführungsteil einer einzelnen Seite steht, wird

eher als Basiswissen für die Grundstufe verstanden, was weiter unten steht, wird oft als fortgeschrittenes

Wissen für die Mittel- bzw. Oberstufe eingestuft. Der Wortschatz in den gezeigten Beispielen ist

entsprechend den Niveaustufen angepasst und berücksichtigt in seiner Progression den notwendigen

Wortschatz zum Zertifikat Deutsch als Fremdsprache.

Ist dem Schüler innerhalb einer Erklärung ein grammatikalischer Begriff nicht geläufig, sind diese in der

Regel verlinkt und verweisen auf die entsprechende Seite, auf die die Basisinformationen zu diesem Begriff

erläutert werden.

Bitte denken Sie daran.

Alles Wissen nützt Ihnen nur etwas, wenn man es auch anwendet. Wenden Sie ihr erworbenes Wissen in

der deutschen Sprache an und suchen Sie sich Freunde und Gleichgesinnte. Sprechen oder schreiben Sie

auf Deutsch wo immer Sie nur können. Eine Hilfe um Leute und Gleichgesinnte kennen zu lernen, bietet

unser Chatraum sowie unsere Kontaktbörse auf mein-deutschbuch.de.

Danksagung

Bei der Erstellung der mein-deutschbuch.de-Grammatik halfen über viele Jahre hinweg unzählige Daf-

Schüler aus der ganzen Welt, indem sie dem Autor durch ihre konstruktiv gestellten Fragen, der Erprobung

neuer Materialien und ihrer aktiven Teilnahme am Unterricht wertvolle Anregungen zur Gestaltung der

Inhalte der mein-deutschbuch.de-Grammatik gaben.

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Der Autor

Norbert Bensch

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Verben

1) Was man über Verben wissen sollte.

Verben werden auch als "Tuwörter", "Zeitwörter" oder Tätigkeitswörter bezeichnet. Wörterbücher geben

Verben immer mit dem Infinitiv an (Infinitiv = Grundform = nicht konjugiert). Verben bestehen aus einem

Verbstamm und der Endung "- e n" (sehr selten nur mit "- n").

Infinitiv Stamm Endung

arbeiten arbeit -en

lernen lern -en

machen mach -en

klingeln klingel -n

feiern feier -n

Das Verb bestimmt die Verbergänzungen. Beispiele:

• Die Verben "kaufen", "lieben" und "machen" haben eine Nominativ- und eine Akkusativ-Ergänzung.

Nominativ Verb Akkusativ

Die Frau macht eine Pizza

Der Mann kauft einen Tisch.

Das Mädchen liebt den Jungen.

• Die Verben "antworten, "glauben" und "helfen" haben eine Nominativ- und eine Dativ-Ergänzung.

Nominativ Verb Dativ Satzende

Die Frau antwortet mir nicht.

Der Mann glaubt dem Jungen nicht

Der Junge hilft dem Mädchen.

Siehe auch: Ergänzungen sowie Prädikat

Ein Verb gibt die Zeitform an (deshalb auch "Zeitwörter" genannt):

Zeitform Nominativ Verb Ergänzung Verb 2

Präsens Das Kind macht die Hausaufgaben.

Perfekt Die Mutter hat Suppe gekocht.

Präteritum Das Auto fuhr gegen die Wand.

Verben verändern ihre Form, sie werden "konjugiert". Dadurch sind sie in der Lage, Informationen über die

Anzahl der Personen Singular oder Plural), den Tempus (Präsens, Perfekt, ...) oder den Modus (Indikativ oder

Konjunktiv) zu geben. Diese Veränderungen der Form nennt man "Konjugation".

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Formen Nominativ Verb Ergänzung Verb 2

Singular Das Kind schläft heute unruhig.

Plural Die Väter trinken gerne Bier.

Perfekt Die Katze hat sich aufs Bett gelegt.

Konjunktiv II Ich würde dir gerne helfen.

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2) Wie man Verben konjugiert.

Das folgende Beispiel zeigt die Konjugation des regelmäßigen Verbs "lernen":

Singular l e r n e n Plural

1. Person ich lern e wir lern e n 1. Person

2. Person du lern s t ihr lern t 2. Person

3. Person er / sie / es lern t sie / Sie lern e n 3. Person

• Der Infinitiv lautet " lernen ".

• Der Verbstamm lautet "lern".

• Die Verbendung " - en " wird konjugiert und ist veränderlich (-e, -st, -t und -en).

• Singular

o 1. Person Singular = Person, die spricht

Ich lerne gerne Fremdsprachen.

o 2. Person Singular = Person, die angesprochen wird (du benutzt man für Familienmitglieder und

Freunde).

Lernst du Portugiesisch?

o 3. Person Singular = Person oder Sache, von der gesprochen wird.

Maskulin: Der Mann spricht Deutsch. Er lernt Spanisch.

Feminin: Die Frau spricht Englisch. Sie lernt Chinesisch.

Neutral: Das Kind spricht Italienisch. Es lernt Japanisch.

• Plural

o 1. Person Plural = Personen, die sprechen

Wir lernen Deutsch.

o 2. Person Plural = Personen, die angesprochen werden (Der Plural von du ist ihr. Es werden

gleichzeitig mehrere Familienmitglieder oder Freunde angesprochen.).

Liebe Kinder, lernt ihr immer noch Französisch?

o 3. Person Plural = Personen oder Sachen, von denen gesprochen wird.

Hans und Hilde wollen Serbisch lernen. Sie wollen auch Türkisch lernen.

o 3. Person Plural = Höflichkeitsform für eine Person. (Sie mit großem Buchstaben!)

Herr Jansen, lernen Sie auch Griechisch?

o 3. Person Plural = Höflichkeitsform für mehrere Person. (Sie mit großem Buchstaben!)

Herr Schaaf und Frau Schaff, wollen Sie auch Arabisch lernen?

Siehe auch: Konjugation

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3) Was ist ein Prädikat?

Das Prädikat ist der wichtigste Teil im Satz. Es wird durch Verben ausgedrückt.

Kein Verb, kein Satz!

Das Verb kann allerdings nicht alleine stehen (es gibt nur wenige Ausnahmen!). Es braucht immer eine

Nominativ-Ergänzung, kurz Nominativ. Im Nominativ steht immer das Subjekt.

• Das Subjekt kann eine Person sein. Die W-Frage lautet Wer?:

W-Frage Subjekt Verb Satzende

Ich lerne Deutsch.

Helga lernt Japanisch.

Karl lernt Hebräisch.

Maike lernt Dänisch.

Christina und Christian lernen Niederländisch.

Wer lernt eine Fremdsprache?

Die Schüler lernen Koreanisch.

• Das Subjekt kann eine Sache sein. Die W-Frage lautet Was?:

W-Frage Subjekt Verb Satzende

Was ist blau? Der Himmel ist blau.

Was kostet viel Geld? Ein Haus kostet viel Geld.

Was ist das? Das ist eine Schreibtischlampe.

Was gibt uns Wärme? Die Sonne gibt uns Wärme.

Was ist auf dem See? Ein Boot ist auf dem See.

Das Verb hat immer eine Nominativ-Ergänzung. Es kann nicht alleine stehen!!!

Nominativ + Prädikat = Wer / Was + Verb

Siehe auch: Konjugation, Satzlehre und Ergänzungen

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4) Übersicht

Themen rund ums Verb sind:

• Verben

o Konjugation

o Das Verb "sein"

o Das Verb "haben"

o Regelmäßige Verben

o Unregelmäßige Verben

o Trennbare Verben

o Modalverben

o Imperativ

o Reflexive Verben

o Zeitformen

Präsens

Perfekt

Präteritum (Imperfekt)

Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)

Futur I (Zukunft)

Futur II (vollendete Zukunft)

o Passiv

Vorgangspassiv

nicht passivfähige Verben

Zustandspassiv

Passiversatz

o Konjunktiv II

Konjunktiv II der Höflichkeit

Ratschläge geben

Wunschsätze

Bedingungssätze

Vergleichssätze

o Konjunktiv I.

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Konjugation der Verben

1) Was man über die Verbkonjugation wissen sollte.

Die Konjugation der deutschen Verben ist relativ einfach. Fast alle Verben haben die Endung -en (kaufen,

lieben, malen, ...). Steht das Verb in seiner Grundform (Endung = -en), spricht man vom Infinitiv. Wörterbücher

geben Verben immer mit dem Infinitiv an. Wird das Verb in einem Satz verwendet, muss es konjugiert werden.

Die Konjugation der Verben ist im Präsens nicht so schwierig. Fast alle Verben enden mit der gleichen

konjugierten Endung. Ausnahmen bilden nur die Modalverben (1. + 3. Person Singular), und die

unregelmäßigen Verben (sein, werden und wissen) sowie diejenigen Verben, deren Stammlaut mit s, ß; x

oder z enden (heißen, heizen, ...). In der folgenden Konjugationstabelle steht stellvertretend für alle Verben der

Infinitiv "lernen".

Konjugation:

Singular l e r n e n Plural

1. Person ich lern e wir lern e n 1. Person

2. Person du lern s t ihr lern t 2. Person

3. Person er / sie / es lern t sie / Sie lern e n 3. Person

2) Die Begleiter

In der gezeigten Tabelle erkennt man, dass einige Verbendungen die gleichen Endungen haben:

• Endung für: er / sie / es und ihr = - t

• Endung für: wir und Sie / sie = - en

Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, benötigt das Verb immer einen Begleiter, um die Person, die gemeint

ist, genau zu definieren. Aus diesem Grund muss das Verb einer Person zugeordnet werden. Dies geschieht zum

Beispiel mit einem Namen (Peter, Petra) oder mit einem Personalpronomen (ich, du, ...). Die Person (das

Personalpronomen) steht dabei immer im Nominativ (= Subjekt).

Nominativ + Verb gehören zusammen wie Mutter + Vater !!!!

Position 1 Position 2

Nominativ VerbSatzende

Er lernt Deutsch.

Petra lernt Deutsch.

Das Kind lernt Deutsch.

Wir lernen Deutsch.

Peter und Petra lernen Deutsch.

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3) Konjugation der 1. Person

Zunächst unterscheiden wir zwischen Singular und Plural. Der "Singular" spricht nur eine einzige Person an,

der " Plural" mindestens zwei oder mehr Personen.

Singular

• Mit der 1. Person Singular meint man sich selbst:

o Ich heiße Gustav Lenz.

o Ich bin 30 Jahre alt.

o Ich bin ledig und ich habe keine Kinder.

o Ich wohne hier in Köln.

o Von Beruf bin ich Deutschlehrer.

Plural

• Mit der 1. Person Plural meint man sich selbst und andere Personen:

o Guten Tag. Mein Name ist Meyer und das ist meine Frau.

o Wir machen hier Urlaub.

o Wir sind beide 33 Jahre alt.

o Wir kommen aus Berlin.

o Wir haben drei Kinder.

4) Konjugation der 2. Person

Die 2. Person ist die angesprochene Person. Oft sind es entweder Familienmitglieder oder Freunde. Die 2.

Person spricht somit Familienmitglieder oder Freunde an, zu denen man ein familiäres oder freundschaftliches

Verhältnis hat. Sie werden " geduzt ". Das entsprechende Verb heißt "duzen". In der Praxis werden auch immer

häufiger Arbeitskollegen geduzt, da man mit ihnen oft ein freundschaftliches Verhältnis pflegt.

Singular

• Ist der Gesprächspartner allein, so verwendet man " du ":

o Wie heißt du?

o Wie alt bist du?

o Hast du einen Freund? o Was studierst du?

• Auf eine Frage mit "du", wird mit " ich " geantwortet:

o Wie heißt du? - Ich heiße Petra.

o Wie alt bist du? - Ich bin 22 Jahre alt.

o Hast du einen Freund? - Nein, ich habe keinen Freund.

o Was studierst du? - Ich studiere Medizin.

Plural

• Sind es zwei oder gleich mehrere Gesprächspartner, so verwendet man " ihr ":

o Wie heißt ihr?

o Wie alt seid ihr?

o Was studiert ihr?

o Woher kommt ihr?

• Auf eine Frage mit " ihr ", wird mit "ich + sie / er / es / das" oder mit "wir" geantwortet:

o Wie heißt ihr? - Ich heiße Uta und das ist Karl. / Wir heißen Uta und Karl.

o Wie alt seid ihr? - Ich bin 21 und er ist 24. / Wir sind 21 und 24 Jahre alt.

o Was studiert ihr? - Ich studiere Deutsch und er studiert Chemie. / Wir studieren Physik.

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o Woher kommt ihr? - Ich komme aus Köln und sie aus Brühl. / Wir kommen aus Bremen.

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Tipp: Trifft man Gleichaltrige im privaten Bereich, duzt man sich gewöhnlich. Ist man sich unsicher, bietet man

zuerst das " du " an oder man fragt den / die Gesprächspartner einfach:

• Ich heiße Andi. Und du?

• "Duzen" wir uns?

• Sagen wir "du" zueinander?

• Sollen wir "du" sagen?

• Sollen wir uns "duzen"?

• Komm, wir duzen uns. Ich heiße Peter, und du?

• Kommt, wir duzen uns. Ich heiße Peter, und ihr?

• Wir sagen doch "du"? O.K.?

5) Konjugation der 3. Person

Die 3. Person wird für Personen, Sachen oder Dinge verwendet, über die man spricht. Man unterscheidet sie

nach dem Genus: maskulin, feminin, neutral und nach Numerus (Singular / Plural). Daher gibt es vier

verschiedene Möglichkeiten, Personalpronomen einzusetzen:

• Singular

o Maskulinum

Das Personalpronomen " er " wird für Personen oder Sachen benutzt, die männliches

Geschlecht (maskulin) sind:

Martina hat einen neuen Freund.

Er heißt Hugo.

Hugo ist erst 22 Jahre alt.

Er fährt einen schwarzen Porsche.

Martina hat einen neuen Tisch.

Der Tisch rund.

Er ist aus Glas.

Der ist sehr wertvoll.

o Femininum

Das Personalpronomen " sie " wird für Personen oder Sachen benutzt, die weibliches

Geschlecht (feminin) sind:

Guido hat eine neue Freundin.

Sie heißt Elvira.

Elvira ist erst 19 Jahre alt.

Sie studiert in Heidelberg.

Guido hat eine Katze.

Sie heißt Tuffi.

Tuffi ist braun-weiß gestreift.

Sie ist erst drei Monate alt.

o Neutrum

Das Personalpronomen " es " wird für Personen oder Sachen benutzt, die sächliches

Geschlecht (neutral) sind:

Beatrix hat ein Baby bekommen.

Es heißt Gabriela.

Es wiegt 3.250 Gramm.

Es schläft den ganzen Tag.

Susanne will ein neues Bett kaufen.

Es kostet 759 Euro.

Es ist aber sehr bequem.

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Das Bett ist aus Holz.

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o Das unpersönliche Personalpronomen " man ".

Das unpersönliche Personalpronomen " man " wird benutzt, um generelle Aussagen zu

tätigen.

Hier darf man nicht rauchen.

Man soll fleißig Deutsch lernen.

Hier darf man nicht parken.

Man wird eines Tages die Wahrheit erfahren.

• Plural

Das Personalpronomen der 3. Person im Plural lautet " sie ". Es wird gleichzeitig über mehrere Personen

oder Dinge gesprochen.

o Sabine und Ulli wollen heiraten.

o Im Herbst wollen sie sich das Ja-Wort geben.

o Im November machen sie ihre Hochzeitsreise.

o Michael hat 5 neue Hemden.

o Sie sind alle sehr hübsch.

o Er hat sie in einem Kaufhaus in der Fußgängerzone gekauft.

6) Die Höflichkeitsform

Die Höflichkeitsform, oder auch formelle Anrede genannt, wird ebenfalls mit dem Personalpronomen " Sie "

gebildet, wird aber mit einem großen "S" ("Sie") geschrieben. Man benutzt die formelle Anrede für fremde

Personen, in der Geschäftswelt, beim Einkaufen und vor allem, wenn eine jüngere Person mit einer fremden

älteren Person spricht. Man "siezt" sich, wenn man höflich sein will. Das entsprechende Verb heißt "siezen"

(Gegenteil "duzen"). " Sie " wird immer in der 3. Person Plural konjugiert und gilt sowohl für eine einzelne

Person als auch für mehrere Personen:

• Die Höflichkeit wird im Singular (eine Person) und im Plural (mehrere Personen) gleich konjugiert:

o Guten Tag Herr Schuster.

o Schön, dass Sie da sind.

o Ich habe eine wichtige Nachricht für Sie.

o Guten Tag meine Damen und Herren.

o Es freut mich sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind.

o Haben Sie ein wenig Geduld, bevor ich ...

• Ist die angesprochene Person allein, antwortet sie mit der 1. Person Singular " ich":

o Wie heißen Sie? - Ich heiße Held, Karl Held.

o Wo wohnen Sie? - Ich wohne in der Ottostraße 16.

o Haben Sie Haustiere? - Nein, Ich habe keine Haustiere.

• Werden gleich mehrere Personen angesprochen, antworten sie entweder mit den Pronomen " ich + er /

sie / das " oder mit " wir ":

o Wie heißen Sie - Ich bin Herr Held und das ist Herr Maus.

o Wo wohnen Sie? - Wir wohnen beide im gleichen Haus.

o Halten Sie Haustiere? - Nein, ich habe keine, aber Herr Maus hat eine Katze.

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Vergleiche auch: Personalpronomen

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Das Verb „sein“ als Vollverb

1) Was man über das Vollverb „sein“ wissen sollte.

Das Vollverb " sein" gehört zu der Gruppe der unregelmäßigen Verben.

Konjugation:

Singular s e i n Plural

1. Person ich bin wir sind 1. Person

2. Person du bist ihr seid 2. Person

3. Person er / sie / es ist sie / Sie sind 3. Person

Das unregelmäßige Verb " sein " ist grammatikalisch gesehen sehr interessant, hat es doch als Vollverb

mehrere Funktionsweisen. Darüber hinaus wird es auch als Hilfsverb im Perfekt eingesetzt.

2) Zeitformen

Zeitform Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Präsens Frau Haak ist eine wunderschöne Frau.

Perfekt Melanie ist gestern in Dortmund gewesen.

Präteritum Ursula war schon immer etwas pummelig.

Plusquamperfekt Familie Schmidt war schon oft in Flensburg gewesen.

3) Präteritumsform von sein

Die Präteritumsform von sein lautet „waren“:

Konjugation:

1

Singular waren Plural

1. Person ich war wir waren 1. Person

2. Person du warst ihr wart 2. Person

3. Person er / sie / es war sie / Sie waren 3. Person

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4) Funktionen als Vollverb

• Präsentation o Wer sind Sie? - Ich bin Herr Niemand. o Wer bist du? - Ich bin Peter. o Wer ist das? - Das ist meine Freundin. o Wie ist Ihr Name? - Mein Name ist Hase. o Sind Sie Herr Meyer mit "ey"? - Nein, ich bin Herr Meier mit "ei". o Bist du Kurt? - Nein, ich bin Ludwig.

• Berufe o Was sind Sie von Beruf? - Ich bin Mechaniker. o Was machst du beruflich? - Ich bin Fernfahrer. o Bist du auch Student? - Ja, ich bin Studentin und studiere Physik an der RWTH Aachen. o Was macht Ihr Mann? - Er ist Pilot. o Ich bin neu hier. Arbeiten Sie auch hier? - Ja, ich bin der Direktor dieser Fabrik. o Sind Sie der Hausmeister? - Nein, ich bin Mieter. Ich wohne hier.

• sein + Adjektiv (Prädikative Verwendung des Adjektivs) o Wie ist dein neuer Freund? - Er ist jung, schön und reich. o Mein Sohn ist sehr müde. Er muss jetzt ins Bett. o Petra ist außerordentlich hübsch. o Es ist hier sehr laut. Kannst du die Musik leiser machen! o Unser Nachbar ist schon wieder blau. (Er hat viel Alkohol getrunken.) o Was ist los? Du bist heute so seltsam. - Ich muss dir etwas sagen. Ich glaube, ich bin

schwanger.

• sein + es (Nominativfunktion) + Dativ-Ergänzung (Unpersönliche Verben) o Mach das Fenster zu. Mir ist kalt. (Es ist mir kalt.) o Mir ist heiß. Ich geh eine Runde schwimmen. o Mir ist plötzlich so schlecht. Ich muss mich hinsetzen. o Machst du bitte das Fenster auf! Uns ist warm. o Entschuldigen Sie bitte vielmals, das ist mir jetzt aber sehr peinlich. o Das ist mir zu hoch. (Das verstehe ich nicht.)

• sein + Nomen (2 X Nominativ!!) o Warum verlässt du deine Freundin? Du bist ein Esel. o Warum isst du nicht vernünftig, mein Sohn? Du bist ein kleines Schweinchen. o Du bist mein kleiner Prinz. o Du bist mein Sonnenschein, lass mich nie wieder allein! o Ihr Vater ist der reichste Mann in der Stadt. o Dein Arbeitskollege ist der größte Pessimist auf Erden.

• Material o Ist das ein Holztisch? - Nein, der Tisch ist aus Glas. Das ist ein Glastisch. o Ist das Haus aus Stein? - Nein, es ist aus Holz. Das ist ein Holzhaus. o Unser Ehering ist aus reinem Gold. o Woraus ist die Kette? - Sie ist aus Silber. o Dieses Buch ist nicht aus Papier, sondern aus Papyrus. o Die Tasse ist aus Porzellan.

• Situativ-Ergänzung o Wo bist du? - Ich bin im Keller. o Wo ist unser Geld? - Es ist auf der Bank. Wo denn sonst? o Ist das Telefonbuch auf dem Schreibtisch? - Nein, es ist im Schrank. o Sind die Kinder schon im Bett? - Nein, sie sind noch im Bad. o Wo ist Michael? - Er ist noch in Frankfurt.

2

o Seid ihr in München? - Ja, wir sind auf dem Oktoberfest.

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• Hinweise (Demonstrativpronomen) o Was ist das? - Das ist ein Telefonbuch. o Ist das ein Bett? - Nein, das ist kein Bett. Das ist eine Lampe. o Ist das dein Haus? - Nein, das ist das Haus meiner Eltern. o Sind das deine Kinder? - Nein, das sind die Kinder meines Bruders. o Ist das dein Porsche? - Natürlich ist das meiner.

5) Verbverbindungen

Des Weiteren gibt es noch zusammengesetzte Verben. Bei diesen Verbverbindungen bilden zwei

Wortarten gemeinsam den Infinitiv, werden aber getrennt geschrieben.

• auf sein: Du siehst müde aus. Wie lange bist du schon auf?

• da sein: Sind alle Schüler da? Nein, Jessica fehlt heute.

• beisammen sein: Über Weihnachten ist die ganze Familie beisammen.

• dabei sein: Wer fährt morgen mit nach Berlin? - Ich bin dabei. Ich fahr auch mit.

• los sein: Was ist mit dir los? Du siehst so traurig aus. - Meine Katze ist gestorben.

• zusammen sein: Ich bin seit 2 Wochen mit Susi zusammen.

3

Vergleiche auch: Zusammengesetzte Verben

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Das Verb „haben“ als Vollverb

1) Was man über das Vollverb „haben“ wissen sollte.

Das Verb " haben " tritt in der deutschen Sprache sehr häufig auf. Das kommt daher, da es einerseits als

Vollverb und andererseits als Hilfsverb eingesetzt wird. Mit dem Hilfsverb "haben" wird das Perfekt

gebildet. Das Vollverb " haben " kennzeichnet vereinfacht ausgedrückt einen Besitz einer Sache aus. (Sie

hat ein Auto. Er hat keine Zeit und kein Geld.) "Haben" hat eine Nominativ- und eine Akkusativ-

Ergänzung. Die Konjugation lautet wie folgt:

Konjugation:

Singular h a b e n Plural

1. Person ich hab e wir hab en 1. Person

2. Person du ha st ihr hab t 2. Person

3. Person er / sie / es ha t sie / Sie hab en 3. Person

2) Verwendung von " haben " und " sein ".

Die beiden Verben " haben " und " sein " werden oft verwechselt. Als Faustformel kann man folgende

Regel verinnerlichen:

haben + Nomen sein + Adjektiv

haben sein

Subjekt Verb Nomen Subjekt Verb Adjektiv

Das kleine Kind hat großen Durst. Das kleine Kind ist sehr durstig.

Die Männer haben keinen Hunger. Die Männer sind nicht hungrig.

Das Mädchen hat oft Angst. Das Mädchen ist sehr ängstlich.

Die alte Frau hat keine Kinder. Die alte Frau ist kinderlos.

Der alte Mann hat eine schwere Krankheit. Der alte Mann ist sehr schwer erkrankt.

Der Sänger hat einen großen Erfolg. Der Sänger ist sehr erfolgreich.

3) Zeitformen

Zeitform Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Präsens Heinz-Wilhelm hat noch vier weitere Geschwister.

Perfekt Meine Frau hat heute Morgen viel Pech gehabt.

Präteritum Herr Jensen hatte gestern in Unna keinen Erfolg.

Plusquamperfekt Unsere Kinder hatten schon oft sehr viel Glück gehabt.

1

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4) Bildung der Zeitformen

• Perfekt

Das Perfekt des Vollverbs „haben“ wird mit dem Hilfsverb „haben“ und dem Partizip II gebildet:

Perfekt = haben + Partizip II

Singular haben + Partizip II Plural

1. Person ich habe ... gehabt wir haben ... gehabt 1. Person

2. Person du hast ... gehabt ihr habt ... gehabt 2. Person

3. Person er / sie / es hat ... gehabt sie / Sie haben ... gehabt 3. Person

o Gestern hat Thomas sehr viel Angst gehabt.

o Rolf hat am Wochenende kein Glück gehabt.

• Präteritum

Die Präteritumsform von haben lautet „hatten“:

Konjugation:

Singular hatten Plural

1. Person ich hatte wir hatten 1. Person

2. Person du hattest ihr hattet 2. Person

3. Person er / sie / es hatte sie / Sie hatten 3. Person

o Gestern hatte Thomas sehr viel Angst.

o Rolf hatte am Wochenende kein Glück.

• Plusquamperfekt

Das Plusquamperfekt des Vollverbs „haben“ wird mit der Vergangenheitsform von „haben“ und dem

Partizip II gebildet:

Plusquamperfekt = hatten + Partizip II

Singular hatten + Partizip II Plural

1. Person ich hatte ... gehabt wir hatten ... gehabt 1. Person

2. Person du hattest ... gehabt

ihr hattet ... gehabt 2. Person

3. Person er / sie / es hatte ... gehabt sie / Sie hatten ... gehabt 3. Person

o Gestern hatte Thomas sehr viel Angst gehabt.

o Rolf hatte am Wochenende kein Glück gehabt.

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Das Verb „haben“ als Vollverb

1) Was man über das Vollverb „haben“ wissen sollte.

Das Verb " haben " tritt in der deutschen Sprache sehr häufig auf. Das kommt daher, da es einerseits als

Vollverb und andererseits als Hilfsverb eingesetzt wird. Mit dem Hilfsverb "haben" wird das Perfekt

gebildet. Das Vollverb " haben " kennzeichnet vereinfacht ausgedrückt einen Besitz einer Sache aus. (Sie

hat ein Auto. Er hat keine Zeit und kein Geld.) "Haben" hat eine Nominativ- und eine Akkusativ-

Ergänzung. Die Konjugation lautet wie folgt:

Konjugation:

Singular h a b e n Plural

1. Person ich hab e wir hab en 1. Person

2. Person du ha st ihr hab t 2. Person

3. Person er / sie / es ha t sie / Sie hab en 3. Person

2) Verwendung von " haben " und " sein ".

Die beiden Verben " haben " und " sein " werden oft verwechselt. Als Faustformel kann man folgende

Regel verinnerlichen:

haben + Nomen sein + Adjektiv

haben sein

Subjekt Verb Nomen Subjekt Verb Adjektiv

Das kleine Kind hat großen Durst. Das kleine Kind ist sehr durstig.

Die Männer haben keinen Hunger. Die Männer sind nicht hungrig.

Das Mädchen hat oft Angst. Das Mädchen ist sehr ängstlich.

Die alte Frau hat keine Kinder. Die alte Frau ist kinderlos.

Der alte Mann hat eine schwere Krankheit. Der alte Mann ist sehr schwer erkrankt.

Der Sänger hat einen großen Erfolg. Der Sänger ist sehr erfolgreich.

3) Zeitformen

Zeitform Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Präsens Heinz-Wilhelm hat noch vier weitere Geschwister.

Perfekt Meine Frau hat heute Morgen viel Pech gehabt.

Präteritum Herr Jensen hatte gestern in Unna keinen Erfolg.

Plusquamperfekt Unsere Kinder hatten schon oft sehr viel Glück gehabt.

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4) Bildung der Zeitformen

• Perfekt

Das Perfekt des Vollverbs „haben“ wird mit dem Hilfsverb „haben“ und dem Partizip II gebildet:

Perfekt = haben + Partizip II

Singular haben + Partizip II Plural

1. Person ich habe ... gehabt wir haben ... gehabt 1. Person

2. Person du hast ... gehabt ihr habt ... gehabt 2. Person

3. Person er / sie / es hat ... gehabt sie / Sie haben ... gehabt 3. Person

o Gestern hat Thomas sehr viel Angst gehabt.

o Rolf hat am Wochenende kein Glück gehabt.

• Präteritum

Die Präteritumsform von haben lautet „hatten“:

Konjugation:

Singular hatten Plural

1. Person ich hatte wir hatten 1. Person

2. Person du hattest ihr hattet 2. Person

3. Person er / sie / es hatte sie / Sie hatten 3. Person

o Gestern hatte Thomas sehr viel Angst.

o Rolf hatte am Wochenende kein Glück.

• Plusquamperfekt

Das Plusquamperfekt des Vollverbs „haben“ wird mit der Vergangenheitsform von „haben“ und dem

Partizip II gebildet:

Plusquamperfekt = hatten + Partizip II

Singular hatten + Partizip II Plural

1. Person ich hatte ... gehabt wir hatten ... gehabt 1. Person

2. Person du hattest ... gehabt

ihr hattet ... gehabt 2. Person

3. Person er / sie / es hatte ... gehabt sie / Sie hatten ... gehabt 3. Person

o Gestern hatte Thomas sehr viel Angst gehabt.

o Rolf hatte am Wochenende kein Glück gehabt.

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Regelmäßige Verben

1) Was man über regelmäßige Verben wissen sollte.

Die Konjugation der regelmäßigen Verben, auch "schwache Verben" genannt, ist in der deutschen Sprache

einfach. Die meisten deutschen Verben sind regelmäßig. Bei den regelmäßigen Verben bleibt der Stammvokal in

allen Formen, Singular wie Plural, gleich. Am Verbstamm wird eine Endung angehängt. Die Endung zeigt die

Person an.

Singular Plural Infinitiv Stamm

ich du er / sie / es wir ihr Sie / sie

kaufen kauf kauf e kauf st kauf t kauf en kauf t kauf en

lernen lern lern e lern st lern t lern en lern t lern en

machen mach mach e mach st mach t mach en mach t mach en

2) Konjugation der regelmäßigen Verben

Die Stammformen der regelmäßigen Verben verändern sich beim Konjugieren nicht. Folgende Übersicht zeigt die

Personalendungen, die am Verbstamm der regelmäßigen Verben angefügt werden:

Singular m a c h e n Plural

1. Person ich mach e wir mach en 1. Person

2. Person du mach st ihr mach t 2. Person

3. Person er / sie / es mach t Sie / sie mach en 3. Person

3) Lautliche Besonderheiten bei der Konjugation

• Konjugation + e

Bei der Konjugation der Verben gilt: Verbstamm + Endung. Gelegentlich kommt es vor, dass der

Verbstamm mit t; d; m oder n endet. Beispiele dazu sind die Verben: arbeiten, finden, atmen, rechnen

usw. Die Folge sind Ausspracheprobleme bei der 2. und 3. Person Singular sowie der 2. Person Plural.

Deshalb wird bei diesen Personen ein "e" zwischen Verbstamm und Endung eingeschoben. Die

Konjugation lautet dann wie folgt:

Singular a r b e i t e n Plural

1. Person ich arbeit e wir arbeit en 1. Person

2. Person du arbeit e st ihr arbeit e t 2. Person

3. Person er / sie / es arbeit e t Sie / sie arbeit en 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe:

antworten; arbeiten; atmen; begegnen; beobachten; bilden; bitten; finden; gründen; heiraten; mieten;

öffnen; rechnen; reden; retten; trocknen; warten; zeichnen

1

Ausnahmen gelten für Verben mit der Verbstammendung lm; ln; rm und rn wie z.B.: lernen und

qualmen, ...

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• Konjugation - s

Selten endet der Verbstamm mit s; ß; x oder z. Beispiele sind die Verben: reisen, reißen, mixen, reizen

usw. Bei diesen Verben fällt in der 2. Person Singular das "s" weg. Die Konjugation lautet dann wie folgt:

( ) = ohne "s"

Singular h e i ß e n Plural

1. Person ich heiße wir heißen 1. Person

2. Person du heiß( ) t ihr heißt 2. Person

3. Person er / sie / es heißt Sie / sie heißen 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe:

beweisen; heizen; mixen; reisen; reißen; reizen; s. setzen; sitzen;

• Konjugation - e

Nur ein paar Verben enden nicht mit "en", sondern nur mit n. Beispiele sind die Verben: dauern,

erinnern, klingeln und lächeln. Bei den Verben, dessen Verbstamm mit l endet, fällt in der 1. Person

Singular das "e" weg. Die Konjugation lautet dann wie folgt:

Singular s a m m e l n Plural

1. Person ich samm( )le wir sammeln 1. Person

2. Person du sammelst ihr sammelt 2. Person

3. Person er / sie / es sammelt Sie / sie sammeln 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe:

googeln; lächeln; klingeln; und sammeln;

Folgende Verbenstämme enden mit r.

(ich ändere, du änderst, er ändert, wir ändern, ihr ändert):

ändern; dauern (nur 3. Person Singular möglich!!!); erinnern; feiern; klappern; verbessern

2

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Unregelmäßige Verben

1) Was man über unregelmäßige Verben wissen sollte.

Die unregelmäßigen Verben, auch "starke Verben" genannt, stellen zahlenmäßig nur eine kleine Gruppe dar.

Von den etwa 200 starken Verben gehören aber viele zum Grundwortschatz. Die starken Verben zeichnen sich

dadurch aus, dass bei der Konjugation Vokale vom Verbstamm getauscht werden. Im Präsens verändern sich

jeweils nur die 2. und 3. Person Singular. Der Plural wird wie die regelmäßigen Verben konjugiert.

Singular Plural Infinitiv Stamm

ich du er / sie / es wir ihr Sie / sie

geben -i- geb geb e gib st gib t geb en geb t geb en

lesen -ie- les les e lies t lies t les en les t les en

fahren -ä- fahr fahr e fähr st fähr t fahr en fahr t fahr en

2) Vokalwechsel von e nach i

Bei einigen starken Verben wechselt der Stammlaut in der 2. und 3. Person Singular von " e " nach " i ". Folgende

Übersicht zeigt die Veränderungen:

Singular h e l f e n Plural

1. Person ich helf e wir helf en 1. Person

2. Person du hilf st ihr helf t 2. Person

3. Person er / sie / es hilf t Sie / sie helf en 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe: - ab|nehmen; (du / er,sie,es nimmt...ab); - aus|brechen; - brechen; - erschrecken; - essen (du / er,sie,es isst); - fressen (du / er,sie,es frisst); - geben; - gelten (er, sie, es gilt); - helfen; - messen (du / er,sie,es misst); - nehmen (du nimmst; er,sie,es nimmt); - quellen; - schmelzen (er,sie,es schmilzt); - sprechen; - stechen; - sterben; - treffen; - treten (du trittst, er,sie,es tritt); - verderben; - vergessen (du / er,sie,es vergisst); - werfen; - zu|nehmen;

3) Vokalwechsel von e nach i e

Bei einigen starken Verben wechselt der Stammlaut in der 2. und 3. Person Singular von " e " nach " i e ".

Folgende Übersicht zeigt die Veränderungen:

Singular s e h e n Plural

1. Person ich seh e wir seh en 1. Person

2. Person du sieh st ihr seh t 2. Person

3. Person er / sie / es sieh t Sie / sie seh en 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe:

1

befehlen; empfehlen; geschehen (nur 3. Person möglich); lesen (du / er, sie, es liest); sehen; stehlen

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4) Vokalwechsel von a nach ä

Bei einigen starken Verben wechselt der Stammlaut in der 2. und 3. Person Singular von " a " nach " ä ".

Folgende Übersicht zeigt die Veränderungen:

Singular f a h r e n Plural

1. Person ich fahr e wir fahr en 1. Person

2. Person du fähr st ihr fahr t 2. Person

3. Person er / sie / es fähr t Sie / sie fahr en 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe:

- backen; - blasen (du / er, sie, es bläst) - fahren; - fangen; - graben; - halten (du hältst / er, sie, es hält); - laden (du lädst / er, sie, es lädt); - lassen (du / er, sie, es lässt); - schlafen; - schlagen; - tragen; - wachsen;(du / er, sie, es wächst) - waschen

5) Vokalwechsel von au nach äu

Bei einigen starken Verben wechselt der Stammlaut in der 2. und 3. Person Singular von " au " nach " äu ".

Folgende Übersicht zeigt die Veränderungen:

Singular l a u f e n Plural

1. Person ich lauf e wir lauf en 1. Person

2. Person du läuf st ihr lauf t 2. Person

3. Person er / sie / es läuf t Sie / sie lauf en 3. Person

Folgende Verben gehören zu dieser Gruppe: laufen; saufen

6) Wichtige unregelmäßige Verben im Überblick

Folgende Tabelle zeigt die wichtigsten unregelmäßigen Verben:

haben sein werden wissen

ich habe bin werde weiß

du hast bist wirst weißt

er / sie / es / man hat ist wird weiß

wir haben sind werden wissen

ihr habt seid werdet wisst

sie / Sie haben sind werden wissen

Siehe auch: Liste der unregelmäßigen Verben

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Trennbare Verben

1) Was man über trennbare Verben wissen sollte.

In der deutschen Sprache gibt es die Möglichkeit, Verben so genannte Präfixe, auch Verbzusätze genannt,

anzufügen. Präfixe geben dem Verb eine völlig neue Bedeutung und gehen als neue Vokabel in den Wortschatz

ein.

Infinitiv Pos. 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

fahren Morgen fährt Ewald mit dem Zug nach Berlin.

ab|fahren Der Zug fährt um 6:44 Uhr vom Aachener Hauptbahnhof ab.

Das Beispiel zeigt uns zwei Infinitive, zum einen den Infinitiv "fahren", zum anderen den Infinitiv "ab|fahren".

Das trennbare Verb "ab|fahren" besteht aus zwei Teilen. Die zwei Teile werden durch einen Trennstrich " | "

gekennzeichnet. Der Trennstrich gibt die Information, dass dieses Verb "trennbar" ist. Der erste Teil, das Präfix "

ab ", wird nicht verändert und wird in einem Hauptsatz immer am Ende eines Satzes gestellt. Der zweite Teil des

Verbs (fahren) wird wie gewohnt konjugiert. Präfixe sind austauschbar, das heißt, dass auch andere Verben diese

Vorsilben benutzen dürfen.

Infinitiv ohne Präfix Infinitiv mit Präfix

brechen ab|brechen

machen ab|machen

winken ab|winken

wischen ab|wischen

2) Die trennbaren Präfixe

Das Problem bei den Präfixen ist, dass einige Präfixe trennbar sind, andere hingegen nicht. Die Regel lautet:

Wenn das Präfix betont wird, ist es trennbar, wenn es nicht betont wird, ist es nicht trennbar. Folgende Tabelle

zeigt Präfixe, die immer trennbar sind und immer betont werden:

1

Präfixe + Verb Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Der Zug fährt pünktlich nach Hamburg ab.

Im Herbst fällt das Obst von den Bäumen ab.

ab | fahren ab | fallen ab | schreiben ab | ... Der Student schreibt in der Prüfung vom Nachbarn ab.

Kind! Fass die heiße Herdplatte nicht an.

Luisa macht das Licht in der Küche an.

an | fassen an | machen an | springen an | ... Der Motor springt bei dieser Kälte nur sehr schlecht an.

Der Junge baut seine Modelleisenbahn auf.

Warum machst du im Winter immer das Fenster auf?

auf | bauen auf | machen auf | stehen auf | ... Ein Bäcker steht gewöhnlich schon um 2:30 Uhr auf.

Die Meyers bauen zurzeit ihr Haus aus.

Macht bitte sofort das Licht aus.

aus | bauen aus | machen aus | stellen aus | ... Der Künstler stellt seine neuen Werke in Paris aus.

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Präfixe + Verb Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Hoffentlich bricht das Kind auf der Eisfläche nicht ein.

Ohne Wasser gehen alle Lebewesen nach einiger Zeit ein.

ein | brechen ein | gehen ein | schlagen ein | ... Die Kinder schlagen das Kellerfenster ein.

Der Schüler fährt jeden Tag mit dem Bus heim.

Viele Gäste gehen bereits sehr früh heim.

heim | fahren heim | gehen heim | kehren heim | ... Die Soldaten kehren nach dem langen Krieg endlich wieder heim.

Bring mir mal schnell den Hammer her.

Gib sofort meinen Ball her!

her | bringen her | geben her | kommen her | ... Kommt mal alle schnell her.

Gib sofort mein Geld heraus!

Kommt vor dem Gewitter schnell herein.

heraus|geben herein|kommen herauf|kommen her... | ... Kommen Sie doch bitte herauf.

Trudchen fällt auf dem glatten Eis hin.

Niemand guckt zu der Hilfesuchenden hin.

hin | fallen hin | kommen hin | ... Ohne Boot kommt niemand zu der Insel hin.

Fährst du den Berg mit der Seilbahn hinauf?

Niemand geht jetzt aus dem Raum hinaus.

hinauf|fahren hinaus|gehen hinein|fallen hin...| ... Viele Tiere fallen in die Falle hinein.

Der Zug fährt jeden Moment los.

Wann gehen wir denn endlich los?

los | gehen los | fahren los | kommen los | ... Das Tier kommt nach langem Kampf endlich wieder los.

Kommst du heute Abend mit?

Warum singt das Kind das Lied nicht mit?

mit | kommen mit | spielen mit | ... Spielst du mit?

Theodor baut in seinem Garten den Eifelturm nach.

Affen machen dem Menschen vieles nach.

nach | bauen nach | machen nach | trauern nach | ... Meine Tante trauert ihrem verstorbenen Mann keine Träne nach.

Die Frauen bereiten schon den ganzen Tag die Party vor.

Morgen singt der Sänger bei Dieter Dohlen vor.

vor | bereiten vor | zeigen vor | ... Bitte zeigen Sie Ihre Fahrausweise vor.

Machen Sie sofort Ihren Dreck weg.

Ein Ölfleck geht nicht mehr so schnell weg.

weg | machen weg | gehen weg | ... Schmeiß das kaputte Radio weg.

Guck der Frau nicht andauernd zu.

Mach die Tür von draußen zu.

zu | gucken zu | machen zu | nehmen zu | ... Meine Frau nimmt jeden Monat 1 - 2 kg zu.

Geh niemals zwei Schritte zurück.

Wann fahren wir endlich nach Bremerhaven zurück?

zurück|gehen zurück|fahren zurück| ... Schaut bitte nicht zurück.

2

Es handelt sich hier nur um einen kleinen Teil von Beispielen. Insbesondere mit den Präfixen ab-, aus-, ein-, mit-,

und zu- gibt es sehr viele Möglichkeiten.

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3) Die untrennbaren Präfixe

Wird ein Präfix nicht betont, wird es auch nicht getrennt. Folgende Tabelle zeigt Präfixe, die nicht trennbar sind

und nicht betont werden:

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld / Erweiterungen

begegnen Eines Tages begegnest du deinem Traummann.

betreten Betreten des Rasens verboten!

bezahlen Bezahlst du? Ich habe mein Geld vergessen.

empfangen Der Präsident empfängt seine Gäste aus Kamerun.

empfehlen Sein Arzt empfiehlt ihm, das Rauchen aufzugeben.

empfinden Ewald empfindet nichts mehr für Waltrude. Er wird sie verlassen.

entdecken Forscher entdecken einen neuen Saturnmond.

entgleisen Der Zug entgleist, weil auf den Gleisen ein Baum liegt.

entstehen Hier entsteht eine neue Internetseite für DaF.

erkennen Erkennst du mich auf diesem Foto? Da war ich noch ein Baby.

erleben Joachim erlebt täglich Pannen und Pleiten.

erzählen Papa, erzählst du mir eine Gute Nacht Geschichte?

gebären Die Frau gebärt eineiige Zwillinge.

gehören Dieses Buch gehört dir nicht.

gefrieren Wasser gefriert bei Null Grad.

hinterlegen Hinterlegen Sie bei Abwesenheit den Brief bei Müllers.

hintergehen Torsten hintergeht seine Frau. Dieser Mistkerl.

hinterlassen Der Tote hinterlässt seine Frau und 8 Kinder.

missachten Der Radfahrer missachtet die Vorfahrt.

misslingen Der Versuch misslingt den Studenten ständig.

vergnügen Der Fremde vergnügt sich mit dem Geld seiner Frau.

verfahren In Paris verfährt man sich sehr schnell.

vernichten Der Sturm vernichtet große Teile der Ernte.

zerlegen Detlev zerlegt den Motor seines Motorrades.

zerreißen Warum zerreist du meine Fotos?

zerstören Diese Frau zerstört noch unsere Ehe.

3

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4) Problematische Präfixe

Einige Präfixe sind sowohl trennbar, als auch untrennbar. Die alte gelernte Regel bleibt bestehen.

• betontes Präfix = trennbar

• unbetontes Präfix = nicht trennbar

Folgende Tabelle zeigt einige Beispiele auf:

Präfixe trennbar nicht trennbar

durch- Der Seemann trennt das Seil durch.

Wir machen heute die Nacht durch.

Der Polizist durchsucht die Autos.

Das Überschallflugzeug durchbricht die

Schallmauer.

über- Wir setzen morgen mit der Fähre über.

Vorsicht! Die Milch kocht gleich über.

Ich übersetze nur englische Texte.

Immer übersiehst du etwas.

um- Die Firma stellt ihre EDV um. Die Polizei umstellt den Gangster.

unter- Im Sommer geht die Sonne erst gegen 22:00

Uhr unter. Der Arzt untersucht den Kranken.

wieder- Du hast den Ball weggeschossen. Hol ihn sofort

wieder. Die Schüler wiederholen die Sätze des Lehrers.

wider- Unser Beispiel spiegelt das ungelöste Problem

sehr gut wider. Der Angeklagte widerruft seine Aussage.

5) Die zusammengesetzten Verben

Neben den Verben mit Präfixen gibt es noch eine weitere Gruppe, die wie die trennbaren Verben behandelt

werden, die so genannten "zusammengesetzten Verben". In dieser Gruppe verbindet sich ein Verb mit einer

anderen selbständig vorkommenden Wortart zu einem neuen Wort mit neuer Bedeutung.

Wortart + Verb Beispiele Eigenarten

Adjektiv + Verb tot|schlagen werden meist zusammengeschrieben

(Ausnahme Verb = sein/werden immer getrennt)

Nomen + Verb Rad fahren Infinitiv besteht immer aus 2 Wörtern

(Nomen beginnt mit großem Buchstaben)

Verb + Verb spazieren gehen Infinitiv besteht immer aus 2 Wörtern

Bei diesen Kombinationen verschiedener "Wortarten" + Verb wird ein neues Verb mit neuer Bedeutung erzeugt.

Dieses neue Verb ist immer trennbar, wird aber im Infinitiv manchmal zusammen (also ein Wort) und manchmal

auseinander (also zwei Wörter) geschrieben. Einige Beispiele, wo der Infinitiv immer aus zwei Wörtern besteht:

4

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Adjektiv + Verb Nomen + Verb Verb + Verb

bekannt sein

bekannt werden

besser gehen

blass sein

blass werden

blau sein

da sein

dabei sein

gesund sein

hier sein

fest halten

frei sprechen

krank sein

laut reden

leicht fallen

sauber schreiben

schwer nehmen

weg sein

zu sein

Amok laufen

Auto fahren

Bankrott gehen

Eis laufen

Fahrrad fahren

Maschine schreiben

in Not sein

Pleite gehen

Probe fahren

Rad fahren

Recht behalten

Recht bekommen

Schuld haben

Staub saugen

Fußball spielen

Tennis spielen

baden gehen

bestehen bleiben

bleiben lassen

fahren lassen

hängen bleiben

kennen lernen

laufen lassen

lieben lernen

liegen lassen

ruhen lassen

sausen lassen

schätzen lernen

sitzen bleiben

sitzen lassen

spazieren fahren

spazieren gehen

stecken bleiben

stehen bleiben

Zu guter Letzt noch einige Beispiele mit dem Verb "fahren", um aufzuzeigen, wie viele Kombinationen möglich

sein können: (dies gilt in gleicher Weise für viele andere Verben auch)

... fahren Beispielssätze

ab|fahren

an|fahren

Auto fahren

aus|fahren

befahren

durch|fahren

durchfahren

fahren lassen

fort|fahren

los|fahren

mit|fahren

Rad fahren

spazieren fahren

um|fahren

umfahren

verfahren

zerfahren

Der Zug fährt pünktlich um 7:33 Uhr vom Kölner Hauptbahnhof ab.

Der Toyotafahrer fährt die alte Oma mitten auf der Straße an.

Seit mehr als 40 Jahren fährt meine Mutter schon unfallfrei Auto.

Jeden neuen Motor muss man zuerst ausfahren.

Diese Straße befahren nur wenige Autos.

Mein Mann fährt die ganze Nacht von München nach Kiel durch.

Diese Straße durchfahren am Tag nur wenige Autos.

Lässt du mich mit deinem neuen Motorrad fahren?

Der Mann fährt fort und kommt nie wieder.

Idiot! Fahr endlich los!

Ihr fahrt nach Paris. Ich fahre sehr gerne mit.

Mein Bruder fährt sein Leben gern Rad.

Täglich fährt mein Bruder 50 km mit dem Auto spazieren.

Pass auf! Sonst fährst du die Laterne um.

Auf der Autobahn ist ein 35 km langer Stau. Wir umfahren ihn besser.

So ein Mist! Ich verfahre mich jedes Mal, wenn ich in München bin.

Viele Wege sind zerfahren.

5

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Modalverben

1) Was man über Modalverben wissen sollte.

Modalverben treten in einem Satz meistens mit einem zweiten Verb, dem "Vollverb", auf. Das Vollverb steht im

Infinitiv am Satzende. Das Modalverb wird konjugiert und zeigt die Person an:

Position 1 Modalverb Mittelfeld Vollverb

Monika möchte am Wochenende mit ihrem Mann nach Berlin fahren.

Heinrich muss am Wochenende öfters ins Büro gehen.

Sigrid darf am Samstag mit ihren Freundinnen zelten.

Der kleine Junge kann mit Hilfe seiner Hand schon bis zehn zählen.

Die Hausfrau soll ihren Mann um 16:30 Uhr von der Arbeit abholen.

Das Mädchen will zum Frühstück auf keinen Fall Haferschleim essen.

Modalverben verändern den Inhalt eines Vollverbs. Sie "modifizieren" es:

• Monika fährt übers Wochenende nach Berlin.

( = Sie ist am Wochenende nicht da, weil sie am Wochenende in Berlin ist.)

• Monika möchte übers Wochenende nach Berlin fahren.

( = Sie hat den Wunsch nach Berlin zu fahren. Hat sie Geld und Zeit, fährt sie. Hat sie kein Geld oder

keine Zeit, fährt sie nicht.)

• Monika muss übers Wochenende nach Berlin fahren.

(=Sie hat in Berlin einen wichtigen Geschäftstermin.)

Es gibt 6 Modalverben: dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen.

2) Die Konjugation der Modalverben

Alle Modalverben werden in der 1. und 3. Person, Singular wie Plural, gleich konjugiert:

Folgende Tabelle zeigt die Konjugation der Modalverben:

dürfen können mögen müssen sollen wollen möchten

ich darf kann mag muss soll will möchte

du darfst kannst magst musst sollst willst möchtest

er/sie/es darf kann mag muss soll will möchte

wir dürfen können mögen müssen sollen wollen möchten

ihr dürft könnt mögt müsst sollt wollt möchtet

Sie/sie dürfen können mögen müssen sollen wollen möchten

Das Modalverb "mögen" wird häufiger im Konjunktiv II benutzt und drückt eine besonders höfliche Form aus.

1

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3) Das Modalverb "dürfen"

Das Modalverb "dürfen" benutzt man in folgenden Situationen:

• jdm. eine Erlaubnis erteilen

o Das 12-jährige Mädchen darf heute ins Kino gehen. (Ihre Eltern haben es ihr erlaubt.) o Der Mitarbeiter darf heute früher nach Hause gehen. (Sein Chef hat es ihm erlaubt.) o Der Sohn darf heute länger aufbleiben. (Er fragt seine Mutter und sie sagt "ja".)

• ein Verbot aussprechen / jdm. etwas verbieten (dürfen + Verneinung)

o Im Museum darf man nicht fotografieren. (Der Inhaber verbietet es.) o Das Kind darf heute nicht länger aufbleiben. (Die Mutter verbietet es ihm.) o Der Mitarbeiter darf heute nicht früher gehen. (Sein Chef hat es ihm verboten).

• Vermutung (etwas vermuten / etwas glauben) dürfen im Konjunktiv II. o Wie alt ist wohl die neue Freundin vom Chef? - Sie dürfte gerade erst volljährig sein. (Jemand

glaubt, dass seine Freundin noch sehr jung ist.) o Wie alt ist wohl unser Lehrer? - Er dürfte um die 50 (Jahre alt) sein. o Wie hoch mag wohl dieser Baum sein? - Er dürfte so um die 50 Meter hoch sein.

4) Das Modalverb "können"

Das Modalverb "können" benutzt man in folgenden Situationen:

• jdm. eine Erlaubnis erteilen (auch mit dürfen) o Mama, darf ich draußen spielen gehen? - Ja, du kannst, aber zieh dir eine Jacke an.

(Die Mutter gibt dem Kind die Erlaubnis, draußen zu spielen).

• eine Fähigkeit haben (etwas gelernt haben)

o Ronaldinho kann sehr gut Fußball spielen. (Er hat dafür auch viel trainiert.) o Mein vierjähriger Sohn kann schon sehr gut schwimmen. (Er hat es schon gelernt.) o Können Sie Auto fahren? - Natürlich, ich habe es in der Fahrschule gelernt. o Kannst du Deutsch? - Ja, aber nur ein bisschen, ich lerne es gerade.

• eine Möglichkeit haben o Bei mein-deutschbuch.de kann man sehr einfach Deutsch lernen. (Man muss aber fleißig sein

und alle Kapitel lernen.) o Ein Freund von mir fährt morgen nach Paris. Wenn ich will, kann ich mitfahren. o Meine Frau braucht heute den Wagen nicht. Da kann ich mit dem Auto zur Arbeit fahren.

• eine Schlussfolgerung aus etwas ziehen

o Hans ist nicht zu Hause. Dann kann er eigentlich nur bei seiner Freundin sein. o In Martinas Wohnung brennt kein Licht, dann kann sie nicht zu Hause sein. o Meine Fußballmannschaft hat schon wieder verloren. Jetzt kann sich mein Team nicht mehr

retten und muss absteigen.

• Unfähigkeit + Verneinung

o Helmut kann nicht schwimmen. (Er hat es nicht gelernt.) o Seine neue Freundin kann nicht kochen. (Sie hat kein Talent zum Kochen.) o An dieser Tankstelle kann man keine Brötchen kaufen. (Sie verkauft keine Brötchen.)

• eine Unmöglichkeit ausdrücken + Verneinung o Bei diesem Trainer kann man einfach nichts lernen. (Der Trainer ist nicht gut.) o Menschen können nicht fliegen. (Flugzeuge und Vögel können fliegen.) o Kein Mensch kann ohne Sauerstoff überleben.

• eine Vermutung ausdrücken (etwas glauben / vermuten) (dürfen im Konjunktiv II)

o Heute könnte es Regen geben. (Man sieht schwarze Wolken am Himmel.) o Am heutigen Spieltag könnte es einige Überraschungen geben. (Gute Mannschaften verlieren

an diesem Spieltag.) o Wo ist Papa? - Er könnte entweder im Garten oder in der Garage sein.

2

Eine Vermutung mit dem Modalverb könnte im Konjunktiv II. liegt bei einer hohen Wahrscheinlichkeit (vielleicht

von 75 %), eine Vermutung mit dem Modalverb können im Konjunktiv II. dagegen nur bei einer geringeren

Wahrscheinlichkeit (vielleicht 50 %).

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5) Das Modalverb "mögen"

Das Modalverb "mögen" benutzt man in folgenden Situationen:

• eine Ablehnung äußern (mögen + Verneinung, oft ohne zweites Vollverb)

o Möchtest du etwas essen? - Nein danke, ich mag nicht (essen). Ich habe keinen Hunger

o Den neuen Kollegen mag ich nicht. Ich mag auch nicht mit ihm zusammenarbeiten.

o Ich mag keine Popmusik und unseren Lehrer mag ich auch nicht.

• einen Gefallen bekunden (meist ohne zweites Vollverb)

o Mein neuer Freund mag Fußball, Bücher lesen, schwimmen gehen und Rammstein.

o Der Gast geht in die Kneipe und mag ein oder auch zwei Bier trinken.

o Meine Frau mag die Musik von Herbert Grönemeyer. Volksmusik dagegen mag sie nicht.

• eine Unlust haben / keine Lust haben zu etwas) mögen + Verneinung

o Heute mag ich nicht zur Arbeit gehen. Ich habe heute keine Lust zu arbeiten.

o Mein Mann hat Probleme. Er mag aber nicht mit mir darüber sprechen.

o Meine Tochter mag neuerdings keine Kleider mehr tragen.

• einen Wunsch äußern, eine höfliche Bitte formulieren, mögen im Konjunktiv II

o Möchten Sie lieber ein Bier oder einen Wein (trinken)?

o Im Urlaub möchte mein Mann in die Berge, aber ich möchte lieber ans Meer.

o Ich möchte so gern einmal zum Mond fliegen. Das ist mein größter Wunsch.

6) Das Modalverb "müssen"

Das Modalverb "müssen" benutzt man in folgenden Situationen:

• einen Befehl äußern

o Kinder, ihr müsst etwas essen, damit ihr bei Kräften bleibt.

o Wenn Sie den Kredit haben wollen, müssen Sie diesen Vertrag unterschreiben.

o Du musst jetzt gehen, sonst verpasst du noch deinen Zug.

• etwas nicht müssen (= Negation + brauchen zu + Infinitiv)

o Du bist schon 18. Du musst nicht mehr zur Schule gehen, aber du solltest.

Du bist schon 18. Du brauchst nicht mehr zur Schule zu gehen, aber du solltest.

o Wenn du nicht willst, musst du nicht den Teller leer essen.

Wenn du nicht willst, brauchst du nicht den Teller leer zu essen.

o Du musst jetzt nicht gehen. Wenn du möchtest, kannst du heute bei mir bleiben.

Du brauchst jetzt nicht zu gehen. Wenn du möchtest, kannst du heute bei mir bleiben.

• eine Notwendigkeit

o Der Schüler muss täglich seine Hausaufgaben machen, wenn er Deutsch lernen will.

o Ein Bäcker muss jeden Tag sehr früh aufstehen.

o Ein Fußballspieler muss täglich hart trainieren, wenn er Erfolg haben will.

• Schlussfolgerung

o Jedes Lebewesen muss einmal sterben, früher oder später.

o Viele Menschen haben kein Geld. Deshalb müssen sie jeden Tag arbeiten gehen.

o Meine Mutter sagte immer: "Wer schön sein will, muss leiden."

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7) Das Modalverb "sollen"

Das Modalverb "sollen" benutzt man in folgenden Situationen:

• einen Auftrag weitergeben

o Sie sollen sofort Ihr Büro anrufen. Das hat Ihre Sekretärin gesagt.

o Wenn du ihn siehst, sag ihm bitte, dass er mich sofort anrufen soll.

o Ich soll Herrn Oberbutterzier diesen Brief persönlich übergeben.

• einen Befehl äußern

o Ich habe gesagt, du sollst dich jetzt schlafen legen!

o Kinder, ihr sollt jetzt sofort eure Hausaufgaben machen

o Du sollst jetzt deinen vorlauten Schnabel halten und still sein.

• ein Gerücht hören / verbreiten

o Man sagt, die Firma Hansen & Co. soll Pleite sein.

o Die Leute erzählen sich, dass Herr Fischer seine Frau betrügt. Er soll eine Geliebte haben.

o Der neue Freund von Gaby soll sehr viel Geld haben.

• ein Gebot / Gesetz einhalten

o Man soll nicht töten.

o Man soll keine Drogen nehmen.

o Man soll immer die Wahrheit sagen."

• einen Zweck verfolgen

o Diese Beispiele sollen Ihnen helfen, den Gebrauch der Modalverben zu verstehen.

o Die Strafe soll dir eine Lehre sein.

8) Das Modalverb "wollen"

Das Modalverb "wollen" benutzt man in folgenden Situationen:

• sich weigern etwas zu machen (wollen + Negation)

o Der kleine Bub will nicht in die Schule gehen.

o Das Kind will abends einfach nicht ins Bett gehen.

o Holger will nicht mehr diese schlecht bezahlte Arbeit machen.

• einen Willen / Wunsch äußern

o Georg will nächstes Jahr in Italien Urlaub machen.

o Erik will seine Freundin heiraten, aber sie will nicht.

o Herr Huschenkreuscher will so schnell wie möglich seinen Job wechseln.

Möchten ist eine höfliche Umschreibung von wollen. Mit wollen wird ein unbedingter Wunsch ausgedrückt. Der

Tennisspieler will nicht gegen seinen besseren Gegner verlieren. (Deshalb kämpft er bis zum Umfallen gegen die

drohende Niederlage und vielleicht gewinnt er auch das Match.) "Mama, ich will ein Eis", ist eine sehr unhöfliche

Forderung des Kindes. "Wollen" kann in einem Dialog sehr unhöflich wirken. Besser ist hier die höflichere Variante

mit "möchten: "Mama, ich möchte ein Eis."

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9) Die Modalverben als Vollverben

Gelegentlich kann man ein Modalverb auch alleine als Vollverb benutzen. Voraussetzung ist eine eindeutige

Identifizierung der Situation:

• Ich muss jetzt nach Hause (gehen / fahren).

• Mein Mann hat heute Nachmittag keine Zeit. Er muss in die Stadt (fahren).

• Der Mann ist Ausländer. Er kann aber schon sehr gut Deutsch (sprechen / verstehen).

• Ich mag kein Bier (trinken).

• Er mag keine Pizza (essen).

• Ich muss mal (Pipi machen / aufs Klo gehen).

• Ihr dürft jetzt nach Hause (gehen).

• Der Arbeiter will mehr Lohn (haben).

Wenn ein Zusammenhang / eine Situation klar ist, kann man ebenfalls das 2. Verb weglassen:

• Meine Frau kann nicht kochen. - Meine kann es dagegen sehr gut.

• Peter kann nicht zur Hochzeit kommen. Gisela kann auch nicht.

• Können Sie den Wagen reparieren? - Das ist kein Problem, das kann ich.

Siehe auch:

• Perfekt mit Modalverben

• Präteritum mit Modalverben

• Plusquamperfekt mit Modalverben

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• Futur I mit Modalverben

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Imperativ

1) Was man über den Imperativ wissen sollte.

Der Imperativ wird nur benutzt, wenn man eine oder mehrere Personen persönlich / direkt anspricht. Der

Imperativ gilt also nur für die 2. Person Singular "du", die 2. Person Plural "ihr" und die Höflichkeitsform "Sie".

Demnach ist die 3. Person Singular " er, sie, es" nicht möglich. Für Personen, die man duzt (du / ihr), verwendet

man den informellen Imperativ. Beim informellen Imperativ lässt man das Personalpronomen weg, bei "du"

zusätzlich die konjugierte Endung "st".

• Mach (st du) die Tür zu!

• Macht (ihr) die Tür zu!

Für Personen, die man siezt (Sie), verwendet man den formellen Imperativ. Das Personalpronomen bleibt beim

formellen Imperativ erhalten. Präfixe trennbarer Verben sowie Reflexivpronomen werden hinter dem Imperativ

gestellt.

Ein Imperativsatz kann sowohl mit einem Punkt "." als auch mit einem Ausrufezeichen "!" enden. Ein "!" gibt

Aufforderungssätzen Nachdruck, verstärkt also einen Befehl. Mit einem "." wird ohne Nachdruck gesprochen.

Die Wörter "bitte" und "bitte mal" machen den Imperativ freundlicher und höflicher.

• Mach das Fenster zu!

• Mach das Fenster zu.

• Mach bitte das Fenster zu.

• Mach bitte mal das Fenster zu.

• Mach doch bitte mal das Fenster zu.

Beim Imperativ kommt es darüber hinaus sehr auf die richtige Betonung an. Die Betonung und die

Sprechgeschwindigkeit können den ausgesprochenen Imperativ höflich oder als Befehl erscheinen lassen. "Schnell

und laut gesprochen" wirkt als unhöflich und gilt als Befehl.

2) Die Funktionen des Imperativs

Den Imperativ benutzt man für:

1

Funktion Beispiele

Anleitungen und

Gebrauchsanweisungen

Geben Sie zuerst Öl in die Pfanne.

Schneiden Sie drei Zwiebeln klein.

Servieren Sie dazu einen Rotwein.

Appell

Stoppt den Krieg! Sofort!

Verbietet die Todesstrafe!

Rettet die Wale!

Anweisungen

Seid ruhig! Papa schläft.

Folgen Sie den Anweisungen des Personals!

Treten Sie ein.

Bitte

Gib mir bitte sofort meinen Ball zurück!

Geben Sie mir bitte 2 kg Bananen.

Schließen Sie alle Türen ab, wenn Sie gehen.

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Funktion Beispiele

Ratschläge

Rauch nicht so viel!

Iss nicht jedes Mal so viel und denk an deine Figur!

Fahr vorsichtig! Es friert heute Nacht und die Straßen sind nass.

Verbot

Rauchen Sie hier nicht!

Betreten verboten!

Schalten Sie im Unterricht Ihr Handy aus!

Warnung / Ermahnung

Stopp! Bleib stehen! Da kommt ein Auto!

Lass das!

Geht ins Bett, Kinder. Sonst wird Papa böse, es ist schon fast 22:00 Uhr.

3) Der Imperativ der regelmäßigen Verben

Folgende Tabelle zeigt einige Beispiele mit regelmäßigen, trennbaren sowie reflexiven Verben auf:

Infinitiv du ihr Sie

s. aus|ruhen Ruh dich aus. Ruht euch aus. Ruhen Sie sich aus.

gehen Geh nach Haus! Geht nach Haus. Gehen Sie raus!

herein|kommen Komm herein. Kommt herein. Kommen Sie herein.

lernen Lern Deutsch. Lernt Deutsch. Lernen Sie Deutsch.

s. setzen Setz dich. Setzt euch. Setzen Sie sich.

trinken Trink deine Milch! Trinkt eure Milch! Trinken Sie Ihr Bier.

zu|hören Hör mir zu! Hört mir zu! Hören Sie mir zu!

4) Imperativ mit Vokalwechsel

Einen Vokalwechsel von e nach "i" oder "ie" in der 2. Person Singular nimmt der Imperativ mit:

Infinitiv du ihr Sie

essen -i- Iss langsamer! Esst den Fisch! Essen Sie die Suppe.

...|geben -i- Gib mir auch was ab. Gebt das Geld zurück. Geben Sie ihm Recht.

...|lesen -ie- Lies es mir vor. Lest nicht ab. Lesen Sie den Text.

...|sehen -ie- Sieh mal her! Seht mal nach rechts. Sehen Sie ihn gut an.

Dagegen wird ein Vokalwechsel von a nach "ä" nicht mitgenommen:

• Fahr mit.

• Schlaf gut.

• Lauf schneller.

• Sauf nicht so viel!

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5) Imperativ mit Stammauslaut -t; -d; sowie -m; -n

Bei den Verben mit dem Stammauslaut -t; -d; sowie -m; -n; (Verben wie arbeiten, reden, atmen, öffnen) wird

auch im Imperativ ein "e" beigefügt:

Infinitiv du ihr Sie

...|arbeiten Arbeite weiter. Arbeitet schneller. Arbeiten Sie nicht so viel!

...|atmen Atme ruhiger! Atmet tief ein. Atmen Sie langsam wieder aus.

...|finden Finde den Schlüssel wieder! Findet Nemo. Finden Sie ihren Namen heraus!

heiraten Heirate ihn nicht. Heiratet! Heiraten Sie bloß nicht!

6) Ausnahmen

Folgende Verben sind irregulär:

Infinitiv du ihr Sie

sein Sei lieb! Seid auf der Hut! Seien Sie vorsichtig!

haben Hab keine Angst. Habt Mitleid. Haben Sie Erbarmen.

werden Werde Mitglied. Werdet glücklich. Werden Sie reich.

7) Ersatzformen

Es gibt auch zahlreiche Alternativen zum Imperativ, wie folgende Tabelle aufzeigt:

Ersatzformen Beispiele

Infinitiv

Zimmer aufräumen!

Haare schneiden!

Zähne putzen!

Nomen

Hilfe!

Ruhe dahinten!

Geld oder Leben!

Partizip II

Rauchen verboten!

Füttern verboten!

Spenden gern gesehen!

Passiv

Jetzt wird gegessen!

Vor dem Spielen werden die Hausaufgaben gemacht!

Jetzt wird ins Bett gegangen.

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Reflexive Verben

1) Was man über reflexive Verben wissen sollte.

Reflexive Verben verlangen ein zusätzliches Reflexivpronomen, das im Akkusativ oder im Dativ stehen kann.

Reflexiv bedeutet rückbezüglich. Das Reflexivpronomen bezieht sich auf das Subjekt im Satz zurück.

Das reflexive Verb "sich freuen" hat eine Nominativ- und eine reflexive Ergänzung im Akkusativ. Die

reflexive Ergänzung wird mit einem Reflexivpronomen ausgedrückt.

Subjekt reflexives Verb Reflexivpronomen

Ich freue mich.

Du freust dich.

Er freut sich.

Wir freuen uns.

2) Die Reflexivpronomen

Das Reflexivpronomen ist abhängig vom Subjekt. Es muss immer die gleiche Person angeben, die das Subjekt

vorgibt. Für die 1. und 2. Person Singular und Plural werden die entsprechenden Formen des Personalpronomens

im Akkusativ bzw. im Dativ übernommen. Nur die 3. Person bildet eine eigene Form: "sich". Diese Form bleibt

sowohl im Dativ und Akkusativ als auch im Singular und Plural bestehen.

Reflexivpronomen Personalpronomen

Akkusativ Dativ

ich mich mir

du dich dir

er / sie / es / man sich sich

wir uns uns

ihr euch euch

Sie / sie sich sich

1

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3) Reflexivpronomen mit Dativ oder mit Akkusativ?

Der Gebrauch der reflexiven Verben ist nicht immer einfach. Man muss zwischen echten - und unechten

reflexiven Verben unterscheiden. Das Verb "waschen" hilft uns bei der Erklärung. Das Verb "waschen"

verlangt eine Nominativ- und eine Akkusativ-Ergänzung.

Subjekt Verb Akkusativ-Ergänzung

Die Mutter wäscht ihren Sohn.

Der Vater wäscht sein Auto.

Im genannten Beispiel wäscht eine Person (Subjekt = die Mutter / der Vater) eine Person oder Sache (Akkusativ

= Sohn / Auto).

Das Verb waschen kann aber auch reflexiv benutzt werden. Das geschieht, wenn sich das Reflexivpronomen auf

das Subjekt bezieht. Das Subjekt (Mutter / Vater) wäscht dann keine andere Person oder Sache, sondern sich

selbst. Das Reflexivpronomen nimmt nun die Stellung der Akkusativergänzung ein.

Subjekt reflexives Verb Reflexivpronomen Angaben

Die Mutter wäscht sich jeden Morgen.

Ich wasche mich täglich.

Wenn das Verb jedoch eine weitere Akkusativ-Ergänzung erhält, muss das Relativpronomen im Dativ

stehen.

Subjekt reflexives Verb Reflexivpronomen im Dativ Akkusativ-Ergänzung

Du wäschst dir deine Hände.

Ich wasche mir meine Haare.

Reflexive Verben, in denen das Reflexivpronomen im Akkusativ steht, haben oft zusätzlich noch eine

Präpositional-Ergänzung. Der Infinitiv lautet dann z.B. " s. freuen auf ". Diese Verbgruppe sollte man mit

der entsprechenden Präposition auswendig lernen.

Subjekt reflexives Verb Reflexivpronomen Präpositional-Ergänzung

Der Student freut sich auf die Semesterferien.

Peter interessiert sich für Petra.

Ich bedanke mich für Ihre Einladung.

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4) Liste der echten reflexiven Verben

"Echte reflexive Verben" können nur reflexiv gebraucht werden. Die Akkusativ-Ergänzung kann also nicht mit

einer anderen Person oder Sache (Ich wasche das Kind / das Auto) getauscht werden. Die wichtigsten echten

reflexiven Verben - einige davon nur im Akkusativ, andere nur im Dativ - werden in folgender Tabelle aufgeführt:

echte reflexive Verben im Akkusativ echte reflexive Verben im Dativ

- sich auf den Weg machen - sich auf|regen über + Akk - sich aus|kennen - sich aus|ruhen - sich bedanken für + Akk - sich beeilen + Finalsatz - sich beschweren über + AKK - sich bewerben um + Akk - sich bücken - sich entschließen + Infinitivsatz - sich entschuldigen für + Akk - sich erholen - sich erkälten - sich erkundigen nach + Akk - sich freuen auf / über + Akk - sich fürchten vor + Dat - sich interessieren für +Akk - sich irren - sich konzentrieren auf + Akk - sich kümmern um + Akk - sich schämen für + Akk - sich sehnen nach + Dat - sich um|sehen in + Dat - sich verbeugen vor + Dat - sich verirren - sich weigern + Infinitiv - sich wundern über + Akk

- sich etwas denken

- sich Mühe geben + Infinitivsatz

- sich ... lassen

- sich Sorgen machen

- sich etwas merken

- sich vor|stellen + Infinitivsatz

Pos. 1 Verb Reflexivpronomen Angaben Ergänzungen Verb 2

Ich rege mich täglich über das Wetter auf.

Hugo regt sich stündlich über seinen Chef auf.

Du gibst dir kaum Mühe, richtig Deutsch zu lernen.

Echte reflexive Verben haben immer ein Reflexivpronomen. Man erkennt sie daran,

• dass man das Reflexivpronomen nicht weglassen kann:

o Ich freue mich. (Falsch: Ich freue.)

• dass man nicht nach dem Reflexivpronomen fragen kann:

o Er freut sich. (Falsch: Wen freust du?)

• dass Reflexivpronomen kann nicht durch eine andere Person ersetzt werden:

o Er freut sich. (Falsch: Ich freue dich.)

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5) Liste der unechten reflexiven Verben

Die andere Gruppe der reflexiven Verben nennt man unechte reflexive Verben. Das bedeutet, dass man sie

sowohl reflexiv als auch mit einer Akkusativ-Ergänzung benutzen kann. Einige unechte reflexive Verben werden

nur im Dativ verwendet.

Folgende Tabelle zeigt einige Anwendungsbeispiele auf:

Verb mit Akkusativ-Ergänzung

unechte reflexive Verben + Reflexivpronomen im Akkusativ

Verb mit Akk-Erg. oder reflexiv im Dativ

Die Mutter wäscht ihr Baby. Die Mutter wäscht sich. Meine Mutter wäscht mir meine Wäsche.

Ich wasche meine Wäsche selbst.

Ich wasche mich. Ute wäscht ihrem Freund die Socken.

Du trocknest das Geschirr ab. Du trocknest dich ab. Warum trocknest du dir deine Hände nicht ab?

Du ärgerst mich immer. Er ärgert sich oft über seinen Chef. Reflexiv im Dativ nicht möglich

Meine Frau kann mich nicht mehr ändern.

Du wirst dich nicht mehr ändern. Der Schneider ändert mir meine Jacke.

Die Mutter duscht die Kinder. Du duschst dich nur alle 10 Tage. Eric duscht sich nur den Oberkörper ab.

Folgende Liste enthält einige unechte reflexive Verben. Sie können sowohl reflexiv als auch mit Akkusativ-

Ergänzung benutzt werden, wie es in den zuvor gezeigten Beispielen nachzulesen ist.

- sich ab|trocknen - sich an|strengen - sich an|ziehen - sich ändern - sich ärgern über + Akk - sich auf|regen - sich bewegen - sich duschen - sich entschuldigen - sich erinnern an + Akk - sich fragen; ob... - sich fürchten - sich gewöhnen an + AKK - sich kämmen - sich nennen - sich rasieren - sich schminken - sich setzen - sich treffen - sich um|drehen - sich um|ziehen - sich verletzen - sich verteidigen - sich vor|bereiten - sich waschen - sich wiegen

Bei den folgenden echten und unechten reflexiven Verben kann das Reflexivpronomen bzw. die andere Person nur

im Dativ stehen: "Etwas" steht hier stellvertretend für eine Akkusativ-Ergänzung.

Infinitiv Pos. 1 Verb 1 Ergänzungen / Angaben Verb 2

sich etwas ab|gewöhnen Ich gewöhne mir das Rauchen ab.

sich etwas an|gewöhnen Rolf hat sich eine gewisse Faulheit angewöhnt.

sich etwas an|sehen* Wir schauen uns auch den Film an.

sich etwas an|ziehen Zieh dir sofort eine Jacke an.

sich etwas borgen* Kannst du mir etwas Geld borgen?

sich die Haare kämmen Kämm dir sofort deine Haare!

sich etwas kaufen Papa, kauf mir sofort ein Eis.

sich etwas leihen* Könntest du mir kurz dein Auto leihen?

sich etwas leisten (können)* Wir können uns kein Auto leisten.

sich die Zähne putzen Das Kind will sich nicht die Zähne putzen.

sich etwas vorstellen* Ich kann mir das nicht vorstellen.

sich die Hände waschen Ihr müsst euch noch eure Hände waschen.

sich etwas wünschen (zu) Was wünscht du dir zum Geburtstag?

4

* echtes reflexives Verb

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6) Reziproke Verben

Reziproke Verben haben die Besonderheit, dass sie nur im Plural Verwendung finden. Das Reziprokpronomen

"sich" lässt sich mit "einander" ersetzen.

• Peter liebt Petra und Petra liebt Peter.

• Peter und Petra lieben sich.

• Sie lieben einander.

Weitere reziproke Verben sind:

- sich gegenseitig ärgern

- sich miteinander an|freunden

- sich einander begrüßen

- sich einigen

- sich kennen

- sich lieben

- sich sehen

- sich streiten

- sich miteinander verbrüdern

- sich verfeinden

- sich verkrachen

- sich miteinander vertragen

5

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Zeitformen / Tempus

1) Was man über die Zeitformen wissen sollte.

In der deutschen Sprache gibt es sechs verschiedene Zeitformen. Die einzelne Zeitform wird Tempus

genannt:

• Vergangenheit

o Perfekt

o Präteritum (Imperfekt)

o Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)

• Gegenwart

o Präsens

• Zukunft

o Futur I

o Futur II

2) Die Vergangenheit

Die Vergangenheit besitzt zwei Zeitstufen. Das Perfekt und das Präteritum bildet eine Zeitstufe, das

Plusquamperfekt die andere. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Perfekt und das Präteritum zur gleichen

Zeitstufe gehören. Der Unterschied liegt alleinig in ihrer Verwendung:

• Das Perfekt

Das Perfekt benutzt man überwiegend in der gesprochenen Sprache, also beim Sprechen. Das Perfekt

braucht einen Gesprächspartner, dem man etwas aus der Vergangenheit berichten möchte. Der

Gesprächspartner ist dem Sprecher vertraut und kommt in der Regel aus der Familie, dem Freundes-

oder dem Bekanntenkreis. Beispiele:

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Gestern bin ich in Karlsruhe gewesen.

Dort habe ich vor dem Schloss einen alten Schulfreund wiedergesehen.

Zuerst habe ich ihn gar nicht erkannt.

• Das Präteritum

Das Präteritum benutzt man überwiegend in geschriebenen Texten. Dazu gehören zum Beispiel

Zeitungen, Zeitschriften, Literatur etc. Auch die Nachrichten im Fernsehen oder im Radio berichten

Vergangenes im Präteritum, obwohl diese gesprochen werden. Beispiele:

1

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Gestern trafen sich die Regierungsparteien im Kanzleramt.

Dort berieten sie über die geplanten Steuererhöhungen.

Die Koalition tagte bis zum späten Abend hinter verschlossenen Türen.

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• Das Plusquamperfekt

Das Plusquamperfekt, auch die Vorvergangenheit genannt, gibt die Vergangenheit wieder, die vor dem

Präteritum / Perfekt geschehen war und die für die Handlung im Präteritum / Perfekt wichtig ist. Deshalb

heißt sie auch Vorvergangenheit. Beispiele:

o Klaus war bereits ins Bett gegangen und hatte das Licht ausgemacht, als plötzlich das

Telefon klingelte. Er tastete nach seiner Brille, die normalerweise auf dem Nachttischchen lag,

als ihm plötzlich einfiel, dass er sie bereits im Bad ausgezogen hatte, weil er noch geduscht

hatte, bevor er ins Bett ging. ...

3) Das Präsens

Das Präsens drückt aus:

• Was jetzt passiert.

Position 0 Position 1 Verb 1 Mittelfeld / Satzende

Peter sitzt in der Badewanne.

Er hört Musik

und liest ein Buch.

Plötzlich klingelt das Telefon.

• Was früher begonnen hat und bis jetzt andauert.

Position 1 Verb 1 Mittelfeld / Satzende

Luis lernt schon seit drei Monaten Deutsch.

Seit Januar wohnt er in Heidelberg.

Seine deutsche Freundin ist bereits im vierten Monat schwanger.

• Was für immer gilt.

Position 1 Verb 1 Mittelfeld / Satzende

Sein Name ist Jürgen Beckenbauer.

Er und seine Familie kommen aus einem Dorf in der Nähe von München.

Der Planet "Erde" hat nur einen Mond.

• Ein zukünftiges Geschehen.

2

Position 1 Verb 1 Mittelfeld / Satzende

Morgen gehen Anna und ich ins Kino.

Übermorgen fliegen wir nach Amerika.

Am 08.08. kommen wir aus den USA zurück.

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4) Die Zukunft

Wie bereits gesehen, wird ein zukünftiges Geschehen mit dem Präsens in Verbindung mit einem

Zeitwort gebildet, das einen Hinweis auf ein zukünftiges Ereignis gibt. Zeitwörter sind zum Beispiel gleich,

in 5 Minuten, in einer Stunde, heute Abend, morgen, übermorgen, in drei Tagen, am kommenden

Wochenende, nächste Woche, etc. ... Das Futur I und II erfüllen andere Aufgaben.

• Futur I

Das Futur I wird benutzt:

o um eine Prognose zu machen

Es zieht sich immer mehr zu. Es wird heute noch regnen.

Marianne ist sehr verliebt. Sie wird ihn wohl bald heiraten.

Der Patient ist sehr schwer erkrankt. Wahrscheinlich wird er das nicht überleben.

o um über Pläne zu sprechen

Holger wird im Sommer in die USA fliegen.

Bettina wird nach der Schule eine Ausbildung beginnen.

Herr Noll wird bald in Rente gehen. Er ist schon 64.

o um ein Versprechen abzugeben

Mama, ich werde jetzt immer lieb sein. Das verspreche ich dir.

Ab morgen werde ich eine Diät machen. Ich bin einfach zu dick.

Mein Mann wird endlich das Rauchen aufgeben. Das hat er mir versprochen.

o um eine Vermutung in der Gegenwart zu formulieren

Ute sieht so glücklich und zufrieden aus. Sie wird wohl frisch verliebt sein.

Dein Mann kommt jeden Tag später nach Hause. Der wird doch wohl keine Geliebte

haben, oder?

Der Student schaut nur aus dem Fenster und schreibt nicht. Er wird die Prüfung wohl

nicht schaffen.

o um eine Aufforderung zu machen (Alternative zum Imperativ!)

Du wirst mir sofort das Geld zurückgeben.

Ihr werdet euch sofort bei Herrn Kunert entschuldigen!

Du hast gestern eine andere Frau geküsst. Das wird dir noch Leid tun!

• Futur II

Das Futur II wird sehr selten benutzt. Es prognostiziert eine abgeschlossene Handlung in der

Zukunft oder eine abgeschlossene Vermutung.

o Prognose mit abgeschlossener Handlung

Im Jahre 2.133 wird man alle Lebewesen komplett geklont haben.

Im Jahre 5.498 werden die Fische im Meer ausgestorben sein.

Im Jahre 100.000 wird der letzte Mensch die Erde berlassen haben, da sie unbewohnbar

geworden sein wird.

3

o Vermutung mit abgeschlossener Handlung

Alle Passagiere haben das Flugzeug verlassen. Nur Herr Jansen ist nicht dabei gewesen. Er

wird den Flug wohl verpasst haben.

Bei uns wurde eingebrochen. Die Einbrecher werden wohl durchs offene Kellerfenster ins

Haus gekommen sein.

Der Student hat sein Studium nach nur 4 Semestern mit "sehr gut" abgeschlossen. Er

wird wohl sehr fleißig gewesen sein.

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Das Präsens

1) Was man über das Präsens wissen sollte.

Die Konjugation der Verben im Präsens wurde in den vorangegangenen Kapiteln eingehend besprochen. Wir

wissen bereits, wie

• die Verben sein und haben,

• die regelmäßigen und unregelmäßigen Verben,

• die trennbaren und untrennbare Verben,

• die Modalverben und

• die reflexiven Verben

konjugiert werden. Alle Beispiele zeigen die Konjugation der Verben im Präsens.

2) Der Gebrauch des Präsens

Das Präsens drückt aus:

• Was jetzt passiert.

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Verb 2

sitzen Bernd sitzt gerade in der Badewanne.

lesen Er liest ein spannendes Buch.

klingeln Plötzlich klingelt jemand an der Tür.

auf|machen Dann macht jemand die Badezimmertür auf.

• Was früher begonnen hat und bis jetzt andauert.

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Verb 2

lernen Luis lernt schon seit 3 Monaten Deutsch.

wohnen Er wohnt seit vier Wochen in Oldenburg.

sein Seine Freundin ist im zweiten Monat schwanger.

an|springen Leider springt seit Tagen sein Auto nicht an.

• Was für immer gilt

1

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Verb 2

heißen Der Mann heißt Jürgen Beckenbauer.

kommen Er kommt aus einem kleinen Dorf in Bayern.

sein Er ist Geschäftsmann von Beruf.

wohnen bleiben Er bleibt für immer in seinem Dorf wohnen.

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• Was zukünftig passiert

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Verb 2

gehen Morgen geht Fritz mit Susi ins Kino.

fliegen Übermorgen fliegt er mit ihr nach Amerika.

heiraten Bald heiratet er sie.

3) Über ein zukünftiges Ereignis sprechen

Ein zukünftiges Geschehen ist in der deutschen Sprache nicht schwierig zu bilden. Es wird mit dem Präsens in

Verbindung mit einem Zeitwort gebildet, das einen Hinweis auf ein zukünftiges Ereignis gibt. Folgende

Zeitwörter geben ein zukünftiges Ereignis an:

- sofort (in ein paar Sekunden) - gleich (in ein paar Sekunden / Minuten) - in 5 Minuten - in einer Stunde - bald (in ein paar Minuten / Stunden) - nachher (in ein paar Minuten / Stunden) - heute Abend - morgen - morgen früh - morgen Mittag / Abend - übermorgen - in drei Tagen - am kommenden Wochenende - nächste Woche - übernächste Woche - demnächst - in ein paar Tagen / Wochen) - bald (Tage / Wochen je nach Kontext) - in drei Wochen - im nächsten Monat - im kommenden Sommer / Winter - in einem halben Jahr - in zwei Monaten - nächstes Jahr - im nächsten Jahr - in drei Jahren - im Jahre 2089 - in der Zukunft

Sätze, die ein zukünftiges Ereignis angeben sollen, beginnen häufig mit einem entsprechenden Zeitwort.

- Gleich kommt dein Vater von der Arbeit zurück.

- Übermorgen fährt Ulrike in Urlaub.

- In zwei Monaten wird unser Sohn volljährig.

2

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Das Perfekt

1) Was man über das Perfekt wissen sollte.

Das Perfekt, auch vollendete Gegenwart genannt, wird in der gesprochenen Sprache benutzt, und beschreibt

eine abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit mit Gegenwartsbezug oder einen erreichten Zustand. Man

benutzt das Perfekt ausschließlich im privaten Bereich, wenn man mit Freunden oder mit Familienmitgliedern

über etwas spricht, was vergangen ist. So wird das Perfekt auch in privaten Briefen benutzt, um

Familienmitgliedern oder Freunden schriftlich mitzuteilen, was man beispielsweise im Urlaub erlebt hat.

Das Perfekt besteht aus zwei Teilen, dem Hilfsverb "haben" oder "sein" und dem "Partizip II":

haben / sein + Partizip II = Perfekt

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Meine Frau hat eine Pizza gemacht.

Die Kinder haben heute keine Hausaufgaben gemacht.

Ich bin gestern nach Bielefeld gefahren.

Das Kind ist am Sonntag schon um 6:30 Uhr aufgewacht.

!!! Das Hilfsverb wird konjugiert und zeigt die Person an!!!

!!! Das Partizip II ist unveränderlich und schließt den Satz ab!!!

2) Die Hilfsverben "haben" und "sein"

Die Hilfsverben "haben" und "sein" werden wie die Vollverben haben und sein konjugiert.

Das Perfekt mit dem Hilfsverb "haben" bilden:

• alle Verben mit Akkusativ-Ergänzung:

o Er liebt mich noch heute. - Damals habe ich ihn auch geliebt.

o Thomas liest ein Buch. - Thomas hat ein Buch gelesen.

o Hein gibt täglich sehr viel Geld aus. - Hein hat täglich sehr viel Geld ausgegeben.

• alle reflexive Verben:

o Er wäscht sich selten. Heute hat er sich auch noch nicht gewaschen.

o Du erkältest dich noch. Siehst du, du hast dich schon erkältet.

o Beeil dich! - Warum, du hast dich doch auch nicht beeilt.

• alle Modalverben als Vollverb (ihr Gebrauch ist aber selten!!):

o Das habe ich nicht gewollt. - Die Arbeit hat er nicht machen wollen.

o Der Schüler hat die Aufgabe nicht gekonnt. - Der Schüler hat es nicht machen können.

o So viele Hausaufgaben hast du nicht machen müssen.

• die meisten anderen Verben:

o Mein Nachbar hilft mir nicht. - Aber ich habe ihm immer geholfen.

o Gibst du mir ein Bonbon ab? - Ich habe dir gestern auch eins abgegeben.

1

o Heute regnet es zum Glück nicht. - Gestern hat es den ganzen Tag geregnet.

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Das Perfekt mit dem Hilfsverb "sein" bilden:

• alle Verben der Ortsveränderung:

Infinitiv Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

gehen Mein Kollege ist heute früher nach Hause gegangen.

an|kommen Unser Zug ist heute mal wieder zu spät angekommen.

fahren Gestern sind wir mit dem Fahrrad nach Ulm gefahren.

• alle Verben der Zustandsänderung:

Infinitiv Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

auf|stehen Ich bin heute Morgen sehr früh aufgestanden.

auf|wachsen Meine Frau ist in einem kleinen Dorf bei Ulm aufgewachsen.

einschlafen Endlich ist das kranke Kind wieder eingeschlafen.

sterben Ihr Mann ist schon mit 43 Jahren gestorben.

wachsen Was sind deine Kinder schon gewachsen.

• folgende Verben:

Infinitiv Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

bleiben Mein Freund ist gestern sehr lang bei uns geblieben.

gelingen Mir ist endlich mein Experiment gelungen.

geschehen Was ist gestern eigentlich auf der Party geschehen?

passieren Gestern ist etwas Schreckliches passiert.

sein Seid ihr auch schon mal in der Schweiz gewesen?

werden Das Kind ist heute 8 Jahre alt geworden.

3) Das Partizip II

Das Partizip II, auch " Mittelwort " genannt, benutzt man für die Bildung folgender Zeitformen:

• Perfekt:

Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

Gestern haben wir einen Deutschtest geschrieben.

Der Bus ist bereits vor zwei Stunden abgefahren.

Im Urlaub habe ich täglich stundenlang mit meiner Freundin telefoniert.

• Passiv:

Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

Das Auto wird erst morgen Nachmittag repariert.

Das Haus wird bald abgerissen.

Zuerst werden die Kartoffeln geschält.

• Plusquamperfekt:

2

Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

Die Schüler hatten ihre Hausaufgaben bereits gemacht.

Die Eltern hatten panische Angst um ihre Kinder gehabt.

Viele Gäste waren schon sehr früh gegangen.

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Das Partizip II kann aber auch als Adjektiv benutzt werden:

• Verb + Partizip II als Adjektiv:

Position 1 Verb Mittelfeld Partizip II

Das Geschäft bleibt heute wegen Krankheit geschlossen.

Das Fenster ist geöffnet.

Das Haus ist komplett abgebrannt.

• Partizip II als Adjektiv + Nomen:

Position 1 Verb Mittelfeld Partizip II

Das schwer verletzte Tier ist nach wenigen Tagen verstorben.

Der abgetrennte Finger konnte wieder angenäht werden.

Der verstorbene Mann hinterließ ein Millionenerbe.

Aus diesen vielseitigen Gründen nimmt das Partizip II eine sehr wichtige Stellung in der deutschen Grammatik

ein. Man sollte das Partizip II gezielt lernen und in der Bildung des Partizips II keine größeren Schwierigkeiten

haben.

3) Das Partizip II. der regelmäßigen Verben

• Das Partizip II. der regelmäßigen Verben wird wie folgt gebildet:

ge + Verbstamm + t

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

kaufen ge kauf t Ich habe mir ein neues Auto gekauft.

lachen ge lacht t Im Urlaub haben wir die ganze Zeit gelacht.

lernen ge lern t Habt ihr in Aachen Deutsch gelernt?

lieben ge lieb t Früher hat sie mich noch innig geliebt.

machen ge mach t Hast du deine Hausaufgaben gemacht?

• Lautliche Besonderheiten:

Gelegentlich kommt es vor, dass der Verbstamm mit t; d; m oder n endet. Beispiele sind die Verben:

arbeiten, atmen, rechnen usw. Die Folge sind Ausspracheprobleme beim Bilden des Partizip II. Deshalb

wird beim Partizip II. ein "e" zwischen Verbstamm und der Partizipendung "t" eingeschoben.

ge + Verbstamm + et

3

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

antworten ge antwort et Er hat mir nicht geantwortet.

arbeiten ge arbeit et Mein Mann hat gestern zu viel gearbeitet.

heiraten ge heirat et Wann habt ihr geheiratet?

trocknen ge trockn et Die Wäsche ist schon getrocknet.

zeichnen ge zeichn et Der Maler hat das Haus schon gezeichnet.

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• Das Partizip II. der trennbaren Verben, sofern sie nicht zu den unregelmäßigen Verben gehören,

wird wie folgt gebildet:

Präfix + ge + Verbstamm + t

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

ab|machen ab ge mach t Warum hast du das Bild abgemacht?

an|machen an ge macht t Hast du die Heizung angemacht?

auf|bauen auf ge bau t Habt ihr das Zelt aufgebaut?

ein|legen ein ge leg t Hast du die CD eingelegt?

mit|spielen mit ge spiel t Habt ihr gestern mitgespielt.

• Das Partizip II. der Verben mit festen Präfixen, sofern sie nicht zu den unregelmäßigen Verben

gehören, wird stets ohne "ge" gebildet:

Verbstamm + t

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

bezahlen bezahl t Sie haben Ihre Rechnung noch nicht bezahlt.

entdecken entdeck t In der Südsee hat man eine neue Fischart endeckt.

erleben erleb t Habt ihr in Amerika viel erlebt?

gehören gehör t Diese Uhr hat mal deinem Großvater gehört.

zerstören zerstör t Die Bombe hat das ganze Haus zerstört.

• Das Partizip II. der Verben, die mit "-ieren " enden, wird ebenfalls ohne "ge" gebildet:

Verbstamm + t

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

fotografieren fotografier t Mein Vater hat nur die Löwen fotografiert.

markieren markier t Habt ihr alle Lösungen markiert?

passieren passier t Was ist dir denn passiert?

studieren studier t Helmut hat auch in Aachen studiert.

zentrieren zentrier t Warum haben Sie den Text nicht zentriert?

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4) Das Partizip II. der unregelmäßigen Verben

Die Endung des Partizip II ist bei den unregelmäßigen Verben "-en". Zusätzlich findet häufig ein

Vokalwechsel im Wortstamm statt. Daher sollte man die unregelmäßigen Verben mit dem dazugehörigen

Partizip II besonders gut lernen. Beispiele:

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

fahren ge fahr en Mein Vater ist gegen das Tor gefahren.

sehen ge seh en Gestern habe ich Peter gesehen.

trinken ge trunk en Wie viel Bier hast du gestern getrunken?

Siehe Liste der unregelmäßigen Verben.

5) Das Perfekt mit Modalverben

Das Perfekt der Modalverben wird in der Praxis nur selten benutzt. In der Regel wird das Präteritum benutzt.

Die Modalverben als Vollverb bilden das Perfekt wie folgt:

haben + Partizip II

Infinitiv Partizip II Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

dürfen gedurft Das hast du nicht gedurft.

können gekonnt Alle Schüler haben die Rechenaufgaben gekonnt.

mögen gemocht Herrn Murx haben die Schüler nicht gemocht.

müssen gemusst Klaus hat in jeder Pause auf die Toilette gemusst.

sollen * * Diese Form existiert nicht

wollen gewollt Das habe ich nicht gewollt.

Das Perfekt der Modalverben mit einem zusätzlichen Vollverb wird wie folgt gebildet:

haben + Infinitiv Vollverb + Infinitiv Modalverb

Infinitiv Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

dürfen Das hast du nicht machen dürfen.

können Alle Schüler haben die Rechenaufgaben lösen können.

mögen Viele Schüler haben nicht zur Schule gehen mögen.

müssen Klaus hat auch schmutzige Arbeiten machen müssen.

sollen Wir haben das Zimmer aufräumen sollen.

wollen Das habe ich nicht machen wollen.

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Präteritum (Imperfekt)

1) Was man über das Präteritum wissen sollte.

Das Präteritum, auch Imperfekt genannt, bildet zusammen mit dem Perfekt eine Zeitstufe. Der Unterschied liegt

alleinig in ihrer Verwendung. Das Perfekt wird in der gesprochenen Sprache benutzt, während das Präteritum

überwiegend in geschriebenen Texten Verwendung findet, wie zum Beispiel in Zeitungen, Zeitschriften, Literatur,

Geschichten, Märchen etc. Aber auch in den Nachrichten, im Fernsehen oder im Radio wird das Präteritum

benutzt, um über Vergangenes zu berichten.

Die Personalpronomen "du" und "ihr" werden im Präteritum sehr selten benutzt, da diese Personen ausschließlich

in der gesprochenen Sprache, also im Perfekt, Anwendung finden.

Die Ausnahme bilden die Verben " haben ", " sein " sowie die " Modalverben ". Sie sind im Präteritum einfacher

zu bilden. Daher werden die Präteritumformen dieser Verben auch im Perfekt benutzt. Das ist möglich, da das

Perfekt und das Präteritum die gleiche Zeitstufe vertreten.

Für alle Verben im Präteritum gilt: Die 1. und 3. Person wird gleich konjugiert, im Singular wie im Plural.

2) Die Bildung des Präteritums der " regelmäßigen Verben "

Das Präteritum der regelmäßigen Verben, auch schwache Verben genannt, bildet man wie folgt:

Verbstamm + Präteritumendung

Person Stamm Endung Beispiele

ich lernen -te Damals lernte ich in Berlin Deutsch.

du lernen -test Du lerntest im Skiurlaub viele Menschen kennen.

er/sie/es lernen -te Der Junge lernte auf der Schule Französisch.

wir lernen -ten Wir lernten in Afrika eine Menge über die Wildnis.

ihr lernen -tet Lerntet ihr Spanisch?

sie / Sie lernen -ten Sie lernten viel für das Leben.

Lautliche Besonderheiten:

Gelegentlich kommt es vor, dass der Verbstamm mit t; d; m oder n endet. Beispiele sind die Verben: arbeiten,

atmen, rechnen usw. Die Folge sind Ausspracheprobleme beim Bilden des Präteritums. Deshalb wird beim

Präteritum ein " e " zwischen " Verbstamm " und der " Endung " eingeschoben.

Person Verbstamm Endung Beispiele

ich arbeiten -ete Damals arbeitete ich in Berlin.

du heiraten -etest Wie alt warst du, als du heiratetest?

er/sie/es atmen -ete Der Schwerverletzte atmete nur noch sehr schwach.

wir beobachten -eten Wir beobachteten den Fremden schon sehr lange.

ihr warten -etet Warum wartetet ihr stundenlang auf ihn?

sie / Sie antworten -eten Die Frauen antworteten ihnen nicht.

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3) Die Bildung des Präteritums der "unregelmäßigen und starken Verben"

Einige Verben, zum Beispiel "haben", "sein", und "werden", werden sehr häufig benutzt, da sie auch in der

gesprochenen Sprache, also im Perfekt, benutzt werden. Einige davon finden darüber hinaus auch als Hilfsverb

Verwendung. Das Präteritum der folgenden Verben sollte man unbedingt kennen:

Infinitiv Präteritum ich / er; sie; es du wir / sie; Sie ihr

sein waren war warst waren wart

haben hatten hatte hattest hatten hattet

werden wurden wurde wurdest wurden wurdet

wissen wussten wusste wusstest wussten wusstet

denken dachten dachte dachtest dachten dachtet

gehen gingen ging gingst gingen gingt

fahren fuhren fuhr fuhrst fuhren fuhrt

bringen brachten brachte brachtest brachten brachtet

lassen ließen ließ ließt ließen ließt

Das Präteritum der unregelmäßigen Verben hat sehr oft eine andere Stammform als im Infinitiv. Weitere

unregelmäßige und starke Verben gibt es in der Liste der unregelmäßigen Verben.

4) Die Bildung des Präteritums der Modalverben

Die Perfektformen der Modalverben sind vom Satzbau ein wenig kompliziert, daher werden auch in der

gesprochenen Sprache die Modalverben im Präteritum benutzt.

Infinitiv Präteritum ich / er; sie; es du wir / sie; Sie ihr

dürfen durften durfte durftest durften durftet

können konnten konnte konntest konnten konntet

mögen mochten mochte mochtest mochten mochtet

möchten* wollten wollte wolltest wollten wolltet

müssen mussten musste musstest mussten musstet

sollen sollten sollte solltest sollten solltet

wollen wollten wollte wolltest wollten wolltet

* Der Konjunktiv II. von mögen ist "möchten". " Möchten " ändert sich allerdings im Präteritum in "wollten".

Position 1 Position 2 Mittelfeld Satzende

Subjekt Verb 1 Ergänzung Verb 2

Die Kinder durften gestern Abend mit ihren Freunden ins Kino gehen.

Die Arbeiter konnten wegen des schlechten Wetters nicht arbeiten.

Viele Schüler wollten bei dem schönen Wetter keine Hausaufgaben machen.

Alle Arbeitnehmer mussten im vergangenen Monat viele Überstunden leisten.

Die Ärzte sollten sich nach der Operation sofort beim Chefarzt melden.

Peter wollte als kleiner Junge nie zur Schule gehen.

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Das Plusquamperfekt

1) Was man über das Plusquamperfekt wissen sollte.

Das Plusquamperfekt, auch die Vorvergangenheit genannt, ist das Tempus der Vorzeitigkeit gegenüber dem

Präteritum und dem Perfekt. Es gibt die Vergangenheit wieder, die vor dem Präteritum / Perfekt geschehen war

und die für die Handlung im Präteritum / Perfekt wichtig ist. Deshalb heißt sie auch Vorvergangenheit.

2) Die Bildung des Plusquamperfekts

Das Plusquamperfekt wird wie folgt gebildet:

Präteritum von haben / sein + Partizip II

Bei der Frage, ob das Hilfsverb mit " haben " oder " sein " gebildet wird, gelten dieselben Regeln wie beim

Perfekt.

Perfekt Plusquamperfekt Beispiele

ist gegangen war gegangen Der Mitarbeiter war schon gegangen, als der Chef nach ihm fragte.

hat gekocht hatte gekochtDie Frau hatte bereits die Suppe gekocht, als ihr plötzlich der Suppentopf

herunterfiel.

ist gefahren war gefahren Viele Gäste waren bereits nach Hause gefahren, als der Präsident kam.

ist gestorben war gestorbenAls der Notarzt eintraf, war das Unfallopfer bereits an seinen starken

Verletzungen gestorben.

hat telefoniert hatte telefoniertNachdem Andreas mit seiner Exfrau telefoniert hatte, ist er in eine Kneipe

gegangen und hat sich sinnlos betrunken.

3) Anwendungsbeispiele

Das Plusquamperfekt wird generell nicht als eine einzelne Aussage verwendet. Die Vorzeitigkeit, die das

Plusquamperfekt ausdrückt, wird immer im Bezug zu einer Aussage im Präteritum bzw. dem Perfekt gestellt. Es

kann zu folgenden Kombinationen kommen:

• Plusquamperfekt im Hauptsatz

1

Hauptsatz mit Plusquamperfekt Hauptsatz in der Vergangenheit

Pos. 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Ihm war schlecht. Er hatte zuvor 8 Grillwürstchen gegessen.

Sie waren sehr gut gelaunt. Sie hatten gegen den FC mit 5:0 gewonnen.

Karl hatte einen Unfall. Zuvor hatte er sehr viel Alkohol getrunken.

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• Plusquamperfekt im Nebensatz

Nebensatz mit Plusquamperfekt

Konj. Subjekt Mittelfeld VerbenHauptsatz

Nachdem ich dich angerufen hatte, bin ich einkaufen gegangen.

Nachdem Tom die Wahrheit erfahren hatte, reichte er die Scheidung ein.

Nachdem die Dinosaurier ausgestorben

waren,

eroberten die Säugetiere den

Planeten.

Vergleiche auch Nebensätze

• Plusquamperfekt mit Modalverb

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verben 2

Gestern hatten wir nur schmutzige Arbeiten machen müssen.

Das Schulkind hatte seine Hausaufgaben nicht machen wollen.

Der Mechaniker hatte das Auto nicht reparieren können.

• Plusquamperfekt mit Modalverb im Nebensatz

Nebensatz mit Plusquamperfekt

Konjunktion Subj. Mittelfeld VerbenHauptsatz

Nachdem wir nur schmutzige Arbeiten hatten machen müssen, kündigten wir.

Nachdem Tom das Auto nicht hatte reparieren können, ging er.

Nachdem Tim seine Hausaufgaben hatte machen müssen, ging er zu Bett.

2

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Das Futur I

1) Was man über das Futur I wissen sollte.

Wenn man über die Zukunft sprechen möchte, verwendet man normalerweise das Präsens mit einem Zeitwort.

Das Futur I wird bei folgenden Gelegenheiten angewandt:

• eine Prognose machen

o Es zieht sich immer mehr zu. Es wird heute noch regnen.

o Marianne ist sehr verliebt. Sie wird ihn wohl bald heiraten.

o Der Patient ist sehr schwer erkrankt. Wahrscheinlich wird er das nicht überleben.

• über Pläne sprechen

o Holger wird im Sommer in die USA fliegen.

o Bettina wird nach der Schule eine Ausbildung machen.

o Herr Noll wird bald in Rente gehen. Er ist schon 64.

• ein Versprechen abgeben

o Mama, ich werde jetzt immer lieb sein. Das verspreche ich dir.

o Ab morgen werde ich eine Diät machen. Ich bin einfach zu dick.

o Mein Mann wird endlich das Rauchen aufgeben. Das hat er mir versprochen.

• eine Vermutung in der Gegenwart äußern

o Ute sieht so glücklich und zufrieden aus. Sie wird wohl frisch verliebt sein.

o Dein Mann kommt jeden Tag später nach Hause. Der wird doch wohl keine Geliebte haben. Oder?

o Der Student schaut nur aus dem Fenster und schreibt nicht. Er wird die Prüfung wohl nicht schaffen.

• eine Aufforderung machen (Alternative zum Imperativ!)

o Du wirst mir sofort das Geld zurückgeben.

o Ihr werdet euch sofort bei Herrn Kunert entschuldigen!

o Du hast gestern eine andere Frau geküsst. Das wird dir noch Leid tun!

2) Die Bildung

Das Futur I wird mit dem Hilfsverb " werden " und dem Infinitiv gebildet.

werden + Infinitiv

Singular w e r d e n Plural

1. Person ich werde wir werden 1. Person

2. Person du wirst ihr werdet 2. Person

3. Person er/sie/es wird sie / Sie werden 3. Person

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3) Futur I mit Modalverben

• Unsere Kinder müssen noch sehr viel arbeiten.

• Er kann wohl nicht mehr als Mechaniker arbeiten.

• Wir müssen morgen sehr früh aufstehen.

• Man muss Ihnen den Zahn ziehen.

Das konjugierte Modalverb, welches im Präsens auf Position 2 steht, wird im Futur I im Infinitiv ans Satzende

gestellt.

werden + 2 X Infinitiv

• Man hat heutzutage kein Geld mehr. Unsere Kinder werden noch sehr viel arbeiten müssen.

• Der Patient hat beide Beine verloren. Er wird wohl nicht mehr als Mechaniker arbeiten können.

• Morgen werden wir sehr früh aufstehen müssen.

• Man wird Ihnen den Zahn wohl ziehen müssen.

2

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Das Futur II

1) Was man über das Futur II wissen sollte.

Das Futur II wird sehr selten benutzt. Es prognostiziert eine abgeschlossene Handlung in der Zukunft oder

eine abgeschlossene Vermutung.

• Prognose mit abgeschlossener Handlung

In der Praxis wird diese Form allerdings sehr selten benutzt. Es wird durch das Perfekt in Verbindung mit

zukünftigen Zeitangaben (morgen, bald, in zwei Tagen, ...) ersetzt. (Beispiele dazu in den Klammern).

o Im Jahre 2.133 wird man alle Lebewesen komplett geklont haben.

(In den nächsten Jahrzehnten hat man alle Lebewesen komplett geklont.)

o Im Jahre 5.498 werden die Fische im Meer ausgestorben sein.

Irgendwann sind die Fische im Meer ausgestorben.)

o In 100.000 Jahren werden neuartige Lebewesen den Planeten Erde erobert haben.

(In einigen Jahrtausenden haben neuartige Lebewesen den Planeten Erde erobert.

• Vermutung mit abgeschlossener Handlung

o Alle Passagiere haben das Flugzeug verlassen. Nur Herr Jansen ist nicht dabei gewesen. Er wird

den Flug wohl verpasst haben.

o Bei uns wurde eingebrochen. Die Einbrecher werden wohl durch`s offene Kellerfenster ins Haus

gekommen sein.

o Der Student hat sein Studium nach nur 4 Semestern mit "sehr gut" abgeschlossen. Er wird

wohl sehr fleißig gewesen sein.

2) Die Bildung

Das Futur II wird mit dem Hilfsverb " werden " und der Perfektform gebildet.

werden + Partizip II + Hilfsverb

3) Anwendungsbeispiele

Da das Futur II mit 2 Hilfsverben gebildet wird (" werden " + " haben / sein "), sind Kenntnisse über den Satzbau

sowie die Verbstellung im Nebensatz notwendig.

• Hauptsatz

o Morgen werden wir endlich die Arbeit geschafft haben.

o In einer Woche werden wir endlich unsere Prüfung bestanden haben.

o Im Sommer werden wir unser Haus endlich fertig gebaut haben.

• Nebensatz

o Morgen feiern wir, weil wir endlich die Arbeit geschafft haben werden.

o Bald werden wir mehr wissen, weil wir von ihm die Wahrheit erfahren haben werden.

1

o Da der Mensch bald ausgestorben sein wird, werden die Ameisen den Planeten erobern.

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Das Passiv

1) Was man über das Passiv wissen sollte.

Wenn wir vom Passiv reden, müssen wir zuerst einmal den Unterschied zwischen einem Aktivsatz und einem

Passivsatz klären. In einem Aktivsatz ist die Person wichtig, die etwas macht. Die W-Frage "wer" fragt nach

der handelnden Person, die etwas tut und stellt einen direkten Zusammenhang mit dem Verb her. Man fragt:

Wer backt den Kuchen? Der Bäcker backt den Kuchen.

Wer repariert das Auto? Der Mechaniker repariert das Auto.

Wer packt die Koffer? Der Gast packt die Koffer.

In einem Passivsatz ist die handelnde Person ( = Agens ), also das Subjekt, unwichtig. Das Geschehen selbst,

die Aktion ist wichtig und steht im Mittelpunkt. Man fragt:

Was passiert? Ein Kuchen wird gebacken.

Was passiert? Ein Auto wird repariert.

Was passiert? Die Koffer werden gepackt.

" Wer " den Kuchen backt, also die Person ( Agens ), ist für den Vorgang nicht wichtig und wird im Passivsatz

normalerweise nicht genannt. Soll die Person, die etwas tut, dennoch genannt werden, so gebraucht man

• bei einer direkten Person oder Ursache die Präposition von + Dativ

o Der Kuchen wird vom Bäcker gebacken.

o Das Auto wird vom Mechaniker repariert.

o Die Koffer werden vom Gast gepackt.

• bei einer indirekten Person oder Ursache die Präposition durch + Akkusativ (selten)

o Die Kerzen werden durch den Wind ausgeblasen.

o Der Brief wird durch den Boten überbracht.

o Der Patient wird durch die Operation gerettet.

Voraussetzung zum Erlernen des Passivs sind gute Kenntnisse über die jeweiligen Verbergänzungen. Man sollte

den jeweiligen Kasus (Nominativ, Akkusativ und Dativ) unterscheiden können.

2) Passivformen

1

Beim Passiv sind die handelnden Personen nicht wichtig, nicht bekannt oder nicht vorhanden. Das Passiv

beschreibt entweder eine Handlung bzw. einen Prozess oder einen Zustand bzw. ein Resultat. Daher gibt es

zwei Passivformen: Vorgangspassiv und Zustandspassiv

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• Eine Handlung oder ein Prozess wird mit dem Hilfsverb " werden " + Partizip II gebildet. Wenn wir

vom Passiv reden, ist gewöhnlich diese Form gemeint, wird aber auch, um Verwechslungen zu

vermeiden, Vorgangspassiv oder werden-Passiv genannt.

o Das Fenster wird vom Lehrer geöffnet.

o Die Hausaufgaben werden vom Schüler gemacht.

o Das Schwimmbad wird geschlossen.

Das Vorgangspassiv stellt den Vorgang, die Handlung

oder das Geschehen in den Vordergrund.

Siehe dazu: Vorgangspassiv

• Ein Zustand bzw. ein Resultat wird mit dem Hilfsverb " sein " gebildet. Diese Form nennt man auch

Zustandspassiv oder sein-Passiv.

o Das Fenster ist geöffnet.

o Die Hausaufgaben sind gemacht.

o Das Schwimmbad ist geschlossen.

Das Zustandspassiv drückt ein Ergebnis

bzw. einen Zustand aus.

Siehe dazu: Zustandspassiv

2

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Nicht passivfähige Verben

1) Was man über nicht passivfähige Verben wissen sollte.

Das Passiv kann mit fast allen Verben mit Akkusativ-Ergänzung gebildet werden. Mit einigen Verben kann das

Passiv jedoch nicht gebildet werden. Dazu gehören fast alle Verben, die im Perfekt mit dem Hilfsverb „sein“

gebildet werden. Es gibt noch weitere Ausnahmen.

2) Nicht passivfähige Verben

• Verben der Fortbewegung

gehen: Wir gehen jetzt nach Hause.

laufen: Die Touristen laufen geschwind zum Bahnhof.

schlendern: Das Paar schlendert Hand in Hand durch die Straßen.

• Verben der Zustandsveränderung

auf|wachen: Morgen wachen wir alle sehr früh auf.

durch|fallen: Viele Studenten sind durchgefallen.

wachsen: Die Kinder wachsen schnell heran.

• Die Verbgruppe mit " sein "

bedeuten Was bedeutet das?

dar|stellen: Was stellt das Bild dar?

• Alle reflexiven Verben

sich putzen: Die Kinder putzen sich 2 x täglich die Zähne.

sich waschen: Die Arbeiter waschen sich ihre schmutzigen Hände.

• Unpersönliche Verben, die mit " es " gebildet werden

frieren: Es friert.

es gibt: Auf der Straße gibt es nur Blinde.

regnen: Jetzt regnet es schon den ganzen Tag.

1

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• Die Verbgruppe mit " wissen "

erfahren: Wie hast du ihre Adresse erfahren?

kennen: Woher kennst du Claudia Schiffer?

wissen: Woher weißt du das?

• Modalverben als Vollverben

dürfen: Frauen dürfen alles, Männer nichts.

können: Kannst du Chinesisch?

• Verben mit einer Mengenangabe als Akkusativ-Ergänzung

enthalten: Die Flasche ist leer. Sie enthält nichts.

kosten: Wie viel kostet das Buch?

wiegen: Wie viel wiegt der Kürbis?

• Die Verbgruppe mit " haben / bekommen "

behalten: Du kannst dir das Geld behalten.

bekommen: Schatz, ich muss dir was sagen. Wir bekommen ein Baby.

besitzen: Der Landwirt besitzt viele Schweine.

haben: Hast du Geschwister? - Nein, keine.

kriegen: Kinder kriegen meistens ihren Willen.

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Zustandspassiv

1) Was man über das Zustandspassiv wissen sollte.

Das Vorgangspassiv stellt ein Geschehen, einen Vorgang dar. Es beschreibt eine Veränderung. Beim

Zustandspassiv, auch sein-Passiv genannt, ist dieser Vorgang beendet. Er ist abgeschlossen. Das

Zustandspassiv zeigt somit einen erreichten Zustand, ein abgeschlossenes Ereignis an und ist das

Ergebnis eines vorausgegangenen Vorgangs. Das Agens entfällt weitgehend. Das Zustandspassiv kann nur

mit transitiven Verben gebildet werden. Diese Verben müssen darüber hinaus eine Handlung ausdrücken,

die zu einem neuen Zustand führen.

abgeschlossene Handlung Aktivsatz

Vorgangspassiv

Präsens Passiv Perfekt Zustandspassiv

Kai schließt die Tür. Die Tür wird

geschlossen.

Die Tür ist geschlossen

worden. Die Tür ist geschlossen.

Ute schließt die

Türen.

Die Türen werden

geschlossen.

Die Türen sind

geschlossen worden. Die Türen sind geschlossen.

Der Arzt operiert den

Patienten.

Der Patient wird

operiert.

Der Patient ist operiert

worden. Der Patient ist operiert.

Rolf repariert das

Auto.

Das Auto wird

repariert.

Das Auto ist repariert

worden. Das Auto ist repariert.

2) Die Bildung des Zustandspassivs

Das Zustandspassiv wird mit dem Hilfsverb sein und dem Partizip II gebildet:

sein + Partizip II

• Das Geschäft ist schon seit zwei Tagen wegen Krankheit geschlossen.

• Diese Kellertür ist schon seit ewigen Zeiten verriegelt. Sie lässt sich nicht mehr öffnen.

3) Die Zeitformen

Es gibt drei Zeitformen: Präsens, Präteritum und Futur I.

Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II Hilfsverb 2

Das Auto ist bereits repariert. Präsens

Die Betten sind bereits gemacht.

Das Auto war schon repariert. Präteritum

Die Betten waren schon gemacht.

Das Auto wird morgen repariert sein. Futur I

Die Betten werden auch morgen gemacht sein.

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Passiversatzformen

1) Was man über Passiversatzformen wissen sollte.

In Passivsätzen ist die handelnde Person (Agens) nicht wichtig und wird in der Regel weggelassen. Um eine

Häufung von Passivkonstruktionen zu vermeiden, können Ersatzformen verwendet werden. Obwohl es sich bei

den Ersatzformen um Aktivsätze handelt, geben sie keine Auskunft über die handelnden Personen.

2) Die Ersatzformen

• Unpersönliche Pronomen

Die einfachste Form das Passiv zu umschreiben und die handelnde Person nicht zu benennen, ist die

Benutzung unpersönlicher Pronomen wie, " man " und " jemand ". (zählt jedoch nicht zu den

klassischen Passiversatzformen)

Position 1 Hilfsverb Mittelfeld Partizip II

Hermann putzt gerade die Schuhe. Aktivsatz

Maria kocht die Suppe.

Die Schuhe werden gerade geputzt. Passiv

Die Suppe wird gekocht.

Man putzt gerade die Schuhe. man

Jemand kocht die Suppe.

• sich lassen + Infinitiv

Diese Form ist eine Umschreibung des Passivs mit dem modalen Aspekt von " können ".

Position 1 Verb Mittelfeld Verb Hilfsverb

Hercules kann das Tor nicht öffnen. Aktivsatz

Die Männer können den Tisch nicht bewegen.

Das Tor kann nicht geöffnet werden. Passiv

Der Tisch kann nicht bewegt werden.

Das Tor lässt sich nicht öffnen. s. lassen + Infinitiv

Der Tisch lässt sich nicht bewegen.

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• sein + Adjektivendung auf -bar oder -lich

Diese Form ist ebenfalls eine Umschreibung des Passivs mit dem modalen Aspekt von " können ".

Position 1 Verb Mittelfeld Verb Hilfsverb

Die Arbeiter können die Aufgabe nicht lösen. Aktivsatz

Der Schüler kann sehr schön schreiben.

Die Aufgabe kann nicht gelöst werden. Passiv

Die Schrift kann sehr gut gelesen werden.

Die Aufgabe lässt sich nicht lösen. s. lassen + Inf.

Die Schrift lässt sich sehr gut lesen.

Die Aufgabe ist nicht lösbar. sein + Adjektiv

Die Schrift ist gut leserlich.

• sein + zu + Infinitiv

Diese Form ist eine Umschreibung des Passivs mit den modalen Aspekten von "können oder "müssen"

sowie nicht können, nicht müssen, nicht wollen und nicht dürfen.

Position 1 Verb Mittelfeld Verb

Gustav will das Auto nicht verkaufen. Aktivsatz

Sie müssen die Rechnung sofort bezahlen.

Das Auto ist nicht zu verkaufen. sein + zu + Infinitiv

Die Rechnung ist sofort zu bezahlen.

• bekommen-Gruppe + Partizip II

Diese Form wird oft in der Umgangssprache angewendet. Sie kann nur mit Verben gebildet werden, die

eine Dativ- und Akkusativ-Ergänzung besitzen.

Position 1 Verb Mittelfeld Verb

Die Tante schenkt dem Kind 100 Euro. Aktivsatz

Der Lehrer erklärt den Schülern die Grammatik.

Dem Kind werden 100 Euro geschenkt. Passiv

Den Schülern wird das Passiv erklärt.

Das Kind kriegt 100 Euro geschenkt. bekommen + Infinitiv

Die Schüler bekommen das Passiv erklärt.

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Indirekte Rede / Konjunktiv I

1) Was man über den Konjunktiv I wissen sollte.

Der Konjunktiv I wird in der indirekten Rede verwendet. In der indirekten Rede gibt ein Sprecher eine

Äußerung eines anderen Sprechers wieder, ohne sie wörtlich zu wiederholen.

• direkte Rede: Der Präsident sagt: "Ich werde die Steuern senken."

• indirekte Rede: Der Reporter berichtet: Der Präsident sagte, er werde die Steuern senken.

Der Sprecher ist in diesem Fall der Präsident. Seine Äußerung "Ich werde die Steuern senken." gibt der

Reporter indirekt wieder und berichtet, dass der Präsident die Steuern senken werde. Bei der indirekten Rede

muss man allerdings zwischen privaten und offiziellen Aussagen unterscheiden.

• Im privaten Bereich (Freunde, Familie) wird der Konjunktiv kaum angewandt. Man benutzt den

Indikativ und einen Nebensatz, der mit dass eingeleitet wird.

o direkte Rede: Tom sagt zu Ute: "Ich liebe dich."

o indirekte Rede: Toms Bruder sagt zu Utes Schwester: Tom hat zu Ute gesagt, dass er sie liebt.

• Der Konjunktiv findet in der indirekten Rede ausschließlich in öffentlichen Berichten Verwendung, wie

zum Beispiel in den Nachrichten von Funk und Fernsehen, Zeitungsberichten, politische Reden etc.

o direkte Rede: Der Polizeisprecher sagt: "Der Täter ist gefasst."

o indirekte Rede: Die Zeitung schreibt: Der Polizeisprecher sagte, dass der Täter gefasst sei.

2) Satzeinleitende Verben und Nomen

Damit Zuhörende erkennen, dass eine Äußerung indirekt wiedergegeben wird, muss die indirekte Rede durch ein

Verb des Sagens / Fragens / Denkens oder durch ein entsprechendes Nomen eingeleitet werden.

• Verben, die eine indirekte Rede einleiten:

antworten, äußern, behaupten, berichten, denken, erklären, fragen, glauben, meinen, sagen etc.

- Der Minister antwortete, dass er den Bericht so nicht akzeptieren könne.

- Der Regierungssprecher erklärte, der Minister sei sich der Umweltproblematik bewusst.

• Nomen, die eine indirekte Rede einleiten:

die Antwort, die Aussage, die Äußerung, die Behauptung, die Erklärung, die Frage etc.

- Die Antwort des Ministers habe lange auf sich warten lassen.

- Seine Äußerungen seien eine Zumutung für alle Anwesenden gewesen.

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3) Bildung der Gegenwartsformen

Der Konjunktiv I wird gebildet durch Verbstamm + Konjunktiv-Endung:

Pronomen Endung Infinitiv Stamm Stamm + Endung

ich -e gehen geh geh e

du -est gehen geh geh est

man -e gehen geh geh e

wir -en gehen geh geh en

ihr -et gehen geh geh et

Sie / sie -en gehen geh geh en

Die 1. Person Singular " ich " ist im Konjunktiv I mit dem Indikativ übereinstimmend, sodass kein Unterschied

zwischen diesen beiden Formen zu erkennen ist. Deshalb werden in der indirekten Rede die Ersatzformen des

Konjunktiv II benutzt, damit erkennbar ist, dass es sich um eine indirekte Rede handelt. Ausnahmen bilden nur

die Modalverben und das Verb "sein".

Der Gebrauch des Konjunktiv I in der 2. Person Singular " du " ist mittlerweile veraltet und wird in der Praxis

kaum noch angewandt. Auch hier werden die Ersatzformen des Konjunktiv II angewandt.

Die 3. Person Singular " man / er / sie / es " ist die einzige Form, die durchgängig im Konjunktiv I benutzt wird.

Sie ist sehr einfach, denn man nehme den Infinitiv und streiche die Endung " -n " und schon ist der Konjunktiv I

gebildet.

Im Plural werden für alle Personen die Ersatzformen des Konjunktiv II angewandt. Einzige Ausnahme ist

wiederum das Verb "sein".

Folgende Tabelle zeigt auf, welche Konjunktivformen bei welchen Personen angewandt werden:

blau = Konjunktiv I

rot = Konjunktiv II

sein haben werden Modalverben andere Verben

ich sei hätte würde könne würde gehen

du sei(e)sthättest

habest

würdest

werdestkönntest würdest gehen

er / sie / es sei habe werde könne gehe

wir seien hätten würden könnten würden gehen

ihr sei(e)t hättet würdet könntet würdet gehen

Sie / sie seien hätten würden könnten würden gehen

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4) Weitere Veränderungen bei der Bildung der indirekten Rede

• Die indirekte Rede steht immer in derselben Zeit wie die entsprechende direkte Rede, unabhängig von

der Zeitform, in der das Verb des redeeinleitenden Satzes steht:

direkte Rede: Peter sagt: "Ich werde Petra immer lieben".

indirekte Rede: Peter sagt, er werde Petra immer lieben.

indirekte Rede: Peter sagte, er werde Petra immer lieben.

indirekte Rede: Peter hat gesagt, er werde Petra immer lieben.

indirekte Rede: Peter hatte gesagt, er werde Petra immer lieben.

• Die indirekte Rede kann mit einem dass-Satz (Nebensatz) eingeleitet werden:

direkte Rede: Klaus sagt: "Ich muss täglich 10 Stunden arbeiten".

indirekte Rede: Klaus sagt, er müsse täglich 10 Stunden arbeiten.

indirekte Rede: Klaus sagte, dass er täglich 10 Stunden arbeiten müsse.

• In der indirekten Rede ändern sich die Pronomen sinngemäß:

direkte Rede: Ute sagt: "Mein Sohn nimmt ohne mich zu fragen mein Auto".

indirekte Rede: Ute sagte, ihr Sohn nehme ohne sie zu fragen ihr Auto.

indirekte Rede: Ute sagte, dass ihr Sohn ohne sie zu fragen ihr Auto nehme.

• Adverbiale Angaben des Ortes oder der Zeit müssen in der indirekten Rede sinngemäß geändert

werden:

direkte Rede: Kai sagt: "Hier in Kiel ist es heute sehr warm".

indirekte Rede: Kai sagte, dort in Kiel sei es gestern sehr warm gewesen.

indirekte Rede: Kai sagte, dass es gestern dort in Kiel sehr warm gewesen sei.

5) Fragen in der indirekten Rede

Eine direkte Frage wird in der indirekten Frage als Nebensatz wiedergegeben. Bei Fragen ohne Fragewort (Ja- /

Nein- Fragen) wird die Konjunktion " ob " verwendet, bei Fragen mit Fragewort (W-Fragen) wird dasselbe

Fragewort als Einleitung des Nebensatzes verwendet:

direkte Ja-/ Nein- Frage: Otto fragt Susi: "Darf ich dich küssen?".

indirekte Ja-/ Nein- Frage: Otto hat Susi gefragt, ob er sie küssen dürfe.

direkte W-Frage: Otto fragt Susi: "Warum willst du mich nicht heiraten?".

indirekte W-Frage: Otto hat Susi gefragt, warum sie ihn nicht heiraten wolle.

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6) Imperativ in der indirekten Rede

Der Imperativ in der indirekten Rede wird durch Modalverben wiedergegeben. "Sollen" gebraucht man bei einer

Aufforderung oder einem Befehl. "Mögen" gebraucht man bei einer höflichen Bitte.

direkter Imperativ: Der Ehemann fordert: "Beeil dich mal ein bisschen"!

indirekter Imperativ: Er verlangt von ihr, sie solle sich ein bisschen beeilen.

indirekter Imperativ: Er hat zu ihr gesagt, dass sie sich ein bisschen beeilen möge.

7) Bildung der Vergangenheit

In der indirekten Rede gibt es nur eine Vergangenheit. Basis bilden die Perfektformen von haben / sein:

Konjunktivformen von haben / sein + Partizip II

Infinitiv direkte Rede indirekter Imperativ

versprechen

er versprach,

er hat versprochen,

er hatte versprochen

er habe versprochen

fahren

er fuhr,

er ist gefahren,

er war gefahren

er sei gefahren

Sofern das Verb im Perfekt mit dem Hilfsverb "haben" gebildet wird, werden selbstverständlich alle anderen

Personen mit den Konjunktivformen des Hilfsverbs "haben" gebildet (siehe Bildung Konjunktiv I). Die

Konjunktiv I-Formen des Hilfsverbs "sein" werden ebenso übernommen:

Infinitiv direkte Rede indirekter Imperativ

versprechen

ich versprach,

ich habe versprochen,

ich hatte versprochen

ich hätte versprochen

fahren

ich fuhr,

ich bin gefahren,

ich war gefahren

ich sei gefahren

Auch bei der Bildung der Vergangenheit mit Modalverben wird als Basis das Perfekt benutzt:

Infinitiv direkte Rede indirekter Imperativ

wollen

Er wollte die Arbeit machen.

Er hat die Arbeit machen wollen.

Er hatte die Arbeit machen wollen.

Er habe die Arbeit machen wollen.

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8) Das Futur in der indirekten Rede

• Futur I

Die indirekte Rede des Futur I bildet man wie folgt:

Konjunktivformen von "werden" + Infinitiv

ich würde gehen, du würdest gehen, er werde gehen, ...

• Futur II

Die indirekte Rede des Futur II bildet man wie folgt:

Konjunktivformen von "werden" + Infinitiv Perfekt

ich würde gegangen sein, du würdest gegangen sein, er werde gegangen sein, ...

ich würde gearbeitet haben, du würdest gearbeitet haben, er werde gearbeitet haben, ...

9) Das Passiv in der indirekten Rede

• Passiv Gegenwart

Passiv + Gegenwart bildet man wie folgt:

Konjunktivformen von "werden" + Partizip II

ich würde operiert, du würdest operiert, er werde operiert, ...

• Passiv Vergangenheit

Passiv + Vergangenheit bildet man wie folgt:

Konjunktivformen von "sein" + Partizip II + worden

ich sei operiert worden, du seiest operiert worden, er sei operiert worden, ...

• Passiv Zukunft

Passiv + Zukunft bildet man wie folgt:

Konjunktivformen von "werden" + Partizip II + werden

ich würde operiert werden, du würdest operiert werden, er werde operiert werden, ...

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Konjunktiv II

1) Was man über den Konjunktiv II wissen sollte.

Der Indikativ bezeichnet eine wirkliche, eine reale Welt, die man sehen, tasten, riechen, schmecken oder hören

kann. Diese Welt kann stattfinden:

Indikativ Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

in der Gegenwart: Der Lehrer erklärt den Schülern den Konjunktiv II.

in der Vergangenheit: Der Lehrer erklärte den Schülern den Konjunktiv II

in der Zukunft: Der Lehrer wird den Schülern den Konjunktiv II erklären.

im Passiv: Den Schülern wird der Konjunktiv II erklärt.

Mit dem Konjunktiv II verlassen wir die reale Welt und widmen uns der irrealen Welt. Die irreale Welt ist das

Reich der Phantasien, der Vorstellungen, der Wünsche, der Träume, der irrealen Bedingungen und Vergleiche,

aber auch der Höflichkeit. Diese gedachten, angenommenen oder möglichen Sachverhalte, die nicht real sind

und nicht existieren, werden mit dem Konjunktiv II gebildet.

Konjunktiv II = Traumwelt, nicht realIndikativ = reale Welt

Verb 1 Subj. Mittelfeld Verb 2

Ich bin immer allein. Wäre ich doch nicht immer alleine.

Ich habe keine Freunde. Hätte ich doch nur ein paar Freunde.

Ich wohne in einer Holzhütte. Würde ich doch nur in einem Palast wohnen.

Ich kann nicht in Urlaub fahren. Könnte ich doch bloß in Urlaub fahren.

Ich gewinne nicht im Lotto. Würde ich doch endlich im Lotto gewinnen.

In den Beispielen sieht die reale Welt wirklich sehr trist aus. Die Wunschwelt im Konjunktiv II dagegen ist rosig.

Die Wunschwelt zeigt das Gegenteil der tristesten realen Welt, bleibt aber wahrscheinlich ein Traum und somit

irreal.

2) Die Bildung in der Gegenwart

Man hat 2 Möglichkeiten, den Konjunktiv II zu bilden:

• würde + Infinitiv

• Verbformen des Konjunktiv II

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3) Die Bildung des Konjunktiv II mit würde + Infinitiv

Die meisten Verben benutzen das Hilfsverb " werden ", um den Konjunktiv II zu bilden. " Werden " muss aber

verändert werden, damit es den Konjunktiv II anzeigt. Die Form des Konjunktiv II wird vom Präteritum

abgeleitet: werden = " wurden ". Die Präteritumsform "wurden" erhält einen Umlaut " würden ".

würden + Infinitiv

Singular w ü r d e n Plural

1. Person ich würde wir würden 1.Person

2. Person du würdest ihr würdet 2.Person

3. Person er / sie / es würde Sie / sie würden 3.Person

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Indikativ Eva kauft teure Schuhe.

Konjunktiv II Ihr Mann würde die teuren Schuhe nicht kaufen.

Indikativ Susanne fährt ohne Geld in Urlaub.

Konjunktiv II Ihre Freundin würde nicht ohne Geld in Urlaub fahren.

Indikativ Der Angestellte kommt jeden Tag zu spät zur Arbeit.

Konjunktiv II Seine Kollegen würden nicht zu spät zur Arbeit kommen.

Der Konjunktiv II bildet eine gegenteilige Meinung zum Indikativ. Daher muss einer der beiden Sätze verneint

werden.

4) Die Bildung des Konjunktiv II mit den Verbformen

Alle Verben bilden auch eine eigene Konjunktiv II-Form, die ohne das Hilfsverb " würden " gebildet wird. Bei den

regelmäßigen Verben ist allerdings der Konjunktiv II mit dem Indikativ Präteritum identisch, da diese Verben

keinen Umlaut bilden können. Aus diesem Grund wird bei den meisten Verben der Konjunktiv II mit dem Hilfsverb

gebildet. Nur bei wenigen Verben benutzt man die eigene Konjunktiv II-Form. Die Bildung bleibt wie beim Verb

"werden" gleich:

Präteritumform + Umlaut

Zu den wenigen Verben, die immer den Konjunktiv II in der Originalform verwenden, gehören:

• die Modalverben

Infinitiv Präteritum Konj. II ich / er/sie/es du wir / Sie/sie ihr

dürfen durften dürften dürfte dürftest dürften dürftet

können konnten könnten könnte könntest könnten könntet

mögen mochten möchten möchte möchtest möchten möchtet

müssen mussten müssten müsste müsstest müssten müsstet

sollen * sollten * sollten sollte solltest sollten solltet

wollen * wollten * wollten wollte wolltest wollten wolltet

2

* "wollen" und "sollen" bilden im Konjunktiv II keinen Umlaut!!!

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• alle Hilfsverben sowie einige unregelmäßige Verben, die häufig benutzt werden.

Infinitiv Präteritum Konj. II ich / er, sie, es du wir / Sie, sie ihr

sein waren wären wäre wär(e)st wären wäret

haben hatten hätten hätte hättest hätten hättet

werden wurden würden würde würdest würden würdet

finden fanden fänden fände fändest fänden fändet

gehen gingen gingen ginge gingest gingen ginget

kommen kamen kämen käme kämest kämen käm(e)t

lassen ließen ließen ließe ließest ließen ließet

schlafen schliefen schliefen schliefe schliefest schliefen schlief(e)t

wissen wussten wüssten wüsste wüsstet wüssten wüsstet

5) Konjunktiv II der Vergangenheit

Es gibt nur eine Vergangenheit im Konjunktiv II gegenüber den drei Vergangenheitsformen im Indikativ. Als

Basis dient die Perfektform: "haben / sein + Partizip II", wobei die Hilfsverben die Konjunktiv II-Formen " hätten "

bzw. " wären " erhalten.

wären / hätten + Partizip II

Position 1 Verb1 Mittelfeld Verb 2

Perfekt Die Frau ist immer zu spät gekommen.

Präteritum Die Frau kam immer zu spät.

Plusquamperfekt Die Frau war immer zu spät gekommen.

Konj. II der Verg. Die Frau wäre nicht zu spät gekommen.

Perfekt Der Mann hat kein neues Auto gekauft.

Präteritum Der Mann kaufte kein neues Auto.

Plusquamperfekt Der Mann hatte kein neues Auto gekauft.

Konj. II der Verg. Der Mann hätte ein neues Auto gekauft.

6) Konjunktiv II der Vergangenheit mit Modalverben

Die Modalverben bilden den Konjunktiv II der Vergangenheit mit dem Hilfsverb haben im Konjunktiv II sowie

einem "doppelten Infinitiv". Das Modalverb wird an das Satzende gestellt.

hätten + Infinitiv + Modalverb im Infinitiv

3

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Position 1 Verb 1 Mittelfeld Infinitiv Infinitiv

Präteritum Oscar musste gestern arbeiten.

Perfekt Oscar hat gestern arbeiten müssen.

Konj. II mit Modalverb Oscar hätte gestern arbeiten müssen.

Präteritum Lena durfte nach Köln fahren.

Perfekt Lena hat nach Köln fahren dürfen.

Konj. II mit Modalverb Lena hätte nach Köln fahren dürfen.

!!! Vorsicht !!!

Der Konjunktiv II zeigt immer das Gegenteil vom Indikativ an! Im Perfekt und Präteritum (Indikativ) hat Oscar

gearbeitet und Lena ist nach Köln gefahren. Im Konjunktiv II der Vergangenheit hat Oscar nicht gearbeitet, hätte

es aber tun sollen und Lena war nicht in Köln, hätte aber fahren dürfen!

7) Konjunktiv II und Passiv

• Konjunktiv II der Gegenwart plus Passiv.

Diese Konstruktion wird so gebildet:

würden + Partizip II + werden

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Partizip II werden

Aktivsatz Der Lehrer korrigiert bald den Test.

Passivsatz Der Test wird bald korrigiert.

Konj. II mit Passiv Der Test würde bald korrigiert werden.

Aktivsatz Karmen schließt jetzt das Tor.

Passivsatz Das Tor wird jetzt geschlossen.

Konj. II mit Passiv Das Tor würde jetzt geschlossen werden.

• Konjunktiv II der Vergangenheit plus Passiv.

Diese Konstruktion wird so gebildet:

wären + Partizip II + worden

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Partizip II worden

Aktivsatz Urmel reparierte gestern das Auto.

Passivsatz Das Auto wurde gestern repariert.

Konj. II mit Passiv Das Auto wäre gestern repariert worden.

Aktivsatz Karsten hat den Schlüssel gefunden.

Passivsatz Der Schlüssel ist gefunden worden.

Konj. II mit Passiv Der Schlüssel wäre gefunden worden.

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Vorsicht! In diesen Beispielen ist im Konjunktiv II weder das Auto repariert, noch der Schlüssel gefunden!

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Konjunktiv II der Höflichkeit

1) Was man über den Konjunktiv II der Höflichkeit wissen sollte.

Überall dort, wo Fremde auf Fremde aufeinandertreffen, wie zum Beispiel:

• im Restaurant,

• in der Kneipe,

• beim Einkaufen,

• im Geschäft,

• auf der Straße,

• auf der Bank,

• auf der Post,

• am Bahnhof,

• unter Arbeitskollegen ...

gibt es bestimmte Höflichkeitsregeln, die man beachten sollte,

• um höflich mit anderen in Kontakt zu treten,

• um höflich etwas zu fragen,

• um höflich eine Bitte zu formulieren,

• um höflich um einen Gefallen zu bitten oder

• um höflich eine Auskunft zu erfragen.

In all den genannten Situationen findet der Konjunktiv II der Höflichkeit seine Anwendung. Dies sind also Orte

oder Situationen, wo man sich formell gegenübertritt und sich "siezt". Allerdings hindert sie niemand daran, auch

mit Freunden oder Familienmitgliedern besonders höflich umzugehen. Selbstverständlich gilt es auch, die

Höflichkeit durch Intonation, Gestik und Mimik abzurunden. Es ist einfach eine Frage der persönlichen Etikette,

wie man sich selbst verkaufen möchte.

2) Höfliche Fragen

Der " Konjunktiv II ", die " Modalverben " sowie das Wort "bitte" machen jede Frage / Bitte höflicher.

1

Funktion Beispiele

ohne Verb

sehr unhöflich Tür zu!

Imperativ

nicht freundlich

Mach die Tür zu!

Mach bitte die Tür zu.

Frage

freundlich

Machst du bitte die Tür zu?

Kannst du bitte die Tür zu machen?

Konjunktiv II + Frage

viel freundlicher

Würdest du bitte die Tür zumachen?

Wärst du so nett und machst die Tür zu?

Konjunktiv II + Modalverb

sehr freundlich

Dürfte ich dich bitten, die Tür zuzumachen?

Könntest du bitte die Tür zumachen?

Wärst du so freundlich und könntest die Tür zumachen?

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Funktion Beispiele

ohne Verb

sehr unhöflich 3 Bier!

Imperativ

unhöflich Bringen Sie 3 Bier!

Partikel

ein bisschen freundlicher

Bringen Sie uns doch noch 3 Bier.

Bringen Sie uns bitte noch 3 Bier.

Konjunktiv II + Frage

viel freundlicher

Würden Sie uns bitte noch 3 Bier bringen?

Wir hätten noch gern 3 Bier.

Konjunktiv II + Modalverb

sehr freundlich

Dürfte ich Sie bitten, uns noch 3 Bier zu bringen?

Könnten Sie uns bitte noch 3 weitere Bier bringen?

Wären Sie so freundlich und könnten uns noch 3 Bier bringen?

3) Höfliche Bitte

Die Partikel " vielleicht ", " (ein)mal " und " gern " macht eine Bitte noch höflicher. Beispiele:

• Ich hätte gern noch zwei Bier.

• Könntest du mir vielleicht mal helfen?

• Könntest du mir bitte mal den Salzstreuer reichen?

• Hättest du vielleicht einen Augenblick Zeit für mich?

• Dürfte ich Sie mal um einen Gefallen bitten?

• Entschuldigung. Hätten Sie vielleicht mal die genaue Uhrzeit?

• Entschuldigen Sie bitte. Könnten Sie mir vielleicht die Uhrzeit sagen?

• Entschuldigen Sie bitte. Könnten Sie mir vielleicht den Weg zum Bahnhof erklären?

2

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Konjunktiv II: Ratschläge geben

1) Was man sollte, wenn man Ratschläge geben möchte.

Ratschläge können mit dem Imperativ formuliert werden, geben aber weitgehends einen Befehl weiter und hören

sich sehr unhöflich an. Geschickter formuliert sind Ratschläge, die mit dem Konjunktiv II gebildet werden. Sie

haben in der Regel keinen befehlenden Ton, sondern eher einen empfehlenden Charakter für einen Ratsuchenden.

Folgende Redemittel sind üblich:

Ich an deiner Stelle ...

Hans: "Meine Frau hat mich verlassen. Was soll ich jetzt nur machen?" -

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Jörg Ich an deiner Stelle würde mir noch heute eine Neue suchen.

Peter Ich an deiner Stelle würde ihr keine Träne hinterher weinen.

Siggi Ich an deiner Stelle würde sofort die Scheidung einreichen.

Bernhard Ich an deiner Stelle würde sie noch heute zum Essen einladen.

Tim Ich an deiner Stelle würde sie ein bisschen eifersüchtig machen.

Jens Ich an deiner Stelle würde ihr erneut deine Liebe zu ihr beweisen.

Hans: Danke meine Freunde. Welchen Ratschlag soll ich denn jetzt befolgen?

Wenn ich du wäre, ...

Klaus: "Müsst ihr auch täglich Überstunden leisten? –

NS = Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Gustav Wenn ich du wäre, würde ich mir sofort einen neuen Job suchen.

Ludwig Wenn ich du wäre, würde ich mal ein paar Tage krank feiern.

Sascha Wenn ich du wäre, würde ich mir die Überstunden ausbezahlen lassen.

Edgar Wenn ich du wäre, würde ich auch mal "nein" zum Chef sagen.

Heidi Wenn ich deine Frau wäre, würde ich mich über das viele Geld freuen.

Anne Wenn ich du wäre, würde ich mit meinem Chef darüber sprechen.

Konjunktiv II von sollen = sollten + Infinitiv

Hilde: Könntet ihr mir keinen guten Rat geben? Ich werde von Tag zu Tag dicker. -

Position 1 Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Evelyn Du solltest viel mehr auf deine Ernährung achten.

Martina Du solltest dich auf jeden Fall mehr bewegen.

Sieglinde Du solltest nicht jeden Tag 12 Hamburger essen.

Doris Du solltest unbedingt eine strenge Diät machen.

Gerda Du solltest täglich im Schwimmbad einige Runden drehen.

Nadja Du solltest öfters ein Fitnessstudio besuchen.

1

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Irreale Wünsche

1) Was man über irreale Wunschsätze wissen sollte.

Irreale Wünsche (irreale Wunschsätze) zeigen immer das Gegenteil des Indikativs an. Eine negative Realität in

einem Indikativsatz (Er hat kein Geld.) wird im Wunschsatz positiv dargestellt (Er hat Geld.) und umgekehrt. Oft

wird das gegenteilige Adjektiv + Komparativ benutzt (kalt = wärmer / faul = fleißiger). Um einen Wunschsatz

anzuzeigen, muss das Verb im Konjunktiv II stehen. In irrealen Wunschsätzen müssen die Modal-Partikeln " bloß

", " doch ", " nur ", oder eine Kombination dieser Partikel benutzt werden. Wunschsätze enden mit einem

Ausrufezeichen ( ! ). Es gibt 2 Möglichkeiten, Wunschsätze zu bilden:

Verb auf Position 1:

Wunschsatz // Verb = Position 1 Indikativ

Verb 1 Subjekt Mittelfeld Verb 2

Hier ist es so kalt. Wäre es doch nur wärmer!

Ich habe kein Geld. Hätte ich doch nur etwas Geld!

Die Putzfrau ist so faul. Wäre sie bloß etwas fleißiger!

Meine Tochter hatte einen Unfall. Wäre der Unfall doch nur nicht passiert!

Der Zug fährt so spät ab. Würde er doch nur früher abfahren!

Ich kann nicht nach Ulm fahren. Könnte ich doch bloß nach Ulm fahren!

Du hast ihm nicht geantwortet. Hättest du ihm doch eine Antwort gegeben!

Warum habe ich ihr zum Abschied

keinen Kuss gegeben. Hätte ich

ihr doch zum Abschied einen

Kussgegeben!

Nebensatz mit "wenn":

Wunschsatz = Nebensatz Indikativ

Konjunktion Subjekt Mittelfeld Verben

Hier ist es so langweilig. Wenn es hier doch nur interessanter wäre!

Er hat keine Zeit für mich. Wenn er nur mehr Zeit für mich hätte!

Der Junge spricht so undeutlich. Wenn er doch nur deutlicher sprechen würde!

Der Zug kommt immer zu spät. Wenn er doch nur pünktlicher wäre!

Mein Hund Bello ist gestorben. Wenn Er doch noch leben würde!

Jenny kann nicht kochen. Wenn sie doch bloß besser kochen könnte!

Ich habe Erika nicht gesehen. Wenn ich sie doch nur gesehen hätte!

1

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Irreale Bedingungssätze (Konditionalsätze)

1) Was man über irreale Bedingungssätze wissen sollte.

Es gibt reale Bedingungssätze (Indikativ):

• Wenn mein Freund meine Hilfe braucht, helfe ich ihm. (Präsens)

Ich helfe meinem Freund sofort, wenn er meine Hilfe braucht.

• Vergangenheit nicht möglich!

und irreale Bedingungssätze (Konjunktiv II):

• Wenn ich seine Hilfe bräuchte, würde er mir auch sofort helfen. (Präsens)

Er würde mir auch sofort helfen, wenn ich seine Hilfe brauchen würde.

• Wenn ich seine Hilfe gebraucht hätte, hätte er mir auch sofort geholfen. (Vergangenheit)

Er hätte mir auch sofort geholfen, wenn ich seine Hilfe gebraucht hätte.

Der Nebensatz wird mit wenn oder falls eingeleitet und formuliert die Bedingung.

Der Hauptsatz formuliert die Folge. Beispiel:

• Indikativ: Hans hat kein Geld, aber viele Schulden.

• Folge (Indikativ): Beate heiratet ihn nicht.

• (Indikativ) Bedingung: Beate sagt zu Hans: "Wenn du viel Geld hast, heirate ich dich."

• irrealer Bedingungssatz: Wenn Hans viel Geld hätte, würde Beate ihn heiraten.

Der irreale Bedingungssatz ist nur ein Gedankenspiel. Deshalb stehen HS und NS im Konjunktiv II und zeigen vom

Indikativ das Gegenteil an. Die Folge ( Sie heiratet ihn. ) wird wahrscheinlich nicht eintreten, da Hans in der

realen Welt kein Geld besitzt und dazu noch viele Schulden hat. Kein Geld, keine Beate, ist seine bittere Realität.

2) Bildung Gegenwart

Bei der Bildung von irrealen Bedingungssätzen ist darauf zu achten, dass:

• zuerst das Subjekt benannt wird (Rolf, Tom)

• und im zweiten Teil des Satzes das Subjekt mit Personalpronomen wiederholt wird,

• ein irrealer Bedingungssatz immer das Gegenteil vom Indikativ wiedergibt.

o Positiv wird negativ / Er hat ( ) Zeit. = Wenn er keine Zeit hätte, ...

o Negativ wird positiv / Er hat kein Geld. = Wenn er viel Geld hätte, ...

o Bei Adjektiven kann auch das gegenteilige Adjektiv benutzt werden, meist mit Komparativ.

(Er ist zu langsam. = Wäre er schneller, ...)

• Hauptsatz + Nebensatz

1

Indikativ Rolf hat keine Zeit. Er kommt nicht mit.

irreale Bedingung Rolf würde mitkommen, wenn er Zeit hätte.

Indikativ Tom läuft zu langsam. Deshalb kann er nicht gewinnen.

irreale Bedingung Tom könnte gewinnen, wenn er schneller laufen würde.

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• Nebensatz + Hauptsatz

Indikativ Rolf hat keine Zeit. Deshalb kommt er nicht mit.

irreale Bedingung Wenn Rolf Zeit hätte, würde er mitkommen.

Indikativ Tom kann nicht gewinnen. weil er zu langsam läuft.

irreale Bedingung Wenn Tom schneller laufen würde, könnte er gewinnen.

• ohne " wenn "

Indikativ Weil Rolf keine Zeit hat, kommt er nicht mit.

irreale Bedingung Hätte Rolf Zeit, würde er mitkommen.

Indikativ Tom läuft zu langsam. Er kann nicht gewinnen.

irreale Bedingung Würde Tom schneller laufen, könnte er gewinnen

3) Bildung Vergangenheit

• Hauptsatz + Nebensatz

Indikativ Rolf hatte keine Zeit. Er ist nicht mitgekommen.

irreale Bedingung Rolf wäre mitgekommen, wenn er Zeit gehabt hätte.

Indikativ Tom ist zu langsam gelaufen. Deshalb konnte er nicht gewinnen.

irreale Bedingung Tom hätte gewinnen können, wenn er schneller gelaufen wäre.

• Nebensatz + Hauptsatz

Indikativ Rolf hatte keine Zeit. Er ist nicht mitgekommen.

irreale Bedingung Wenn Rolf Zeit gehabt hätte, wäre er mitgekommen.

Indikativ Tom konnte nicht gewinnen, weil er zu langsam lief.

irreale Bedingung Wenn Tom schneller gelaufen wäre, hätte er gewinnen können.

• ohne " wenn "

Indikativ Rolf hat keine Zeit gehabt. Er ist nicht mitgekommen.

irreale Bedingung Hätte Rolf Zeit gehabt, wäre er mitgekommen.

Indikativ Tom ist zu langsam gelaufen. Deshalb hat er nicht gewinnen können.

irreale Bedingung Wäre Tom schneller gelaufen, hätte er gewinnen können.

2

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Irreale Vergleichssätze

1) Was man über irreale Vergleichssätze wissen sollte.

Irreale Vergleichssätze drücken einen Vergleich aus, der nicht real ist. Der Hauptsatz äußert eine reale

Feststellung und steht daher im Indikativ. Der Nebensatz gibt den irrealen Vergleich an und steht im Konjunktiv

II. Irreale Vergleichssätze stehen normalerweise nach Verben des persönlichen Befindens oder der persönlichen

Wahrnehmung. Folgende Konnektoren leiten irreale Vergleichssätze ein:

als ob + Nebensatz

Nebensatz Hauptsatz

Konjunktion Mittelfeld Verben

Er tut so, als ob er mich nicht sehen würde.

Er sieht aus, als ob er einen Frosch verschluckt hätte.

Ich fühle mich so, als ob ich seit drei Tagen nicht geschlafen hätte.

als + Hauptsatz

Hauptsatz 2 Hauptsatz 1

Konjunktion Verb 1 Mittelfeld Verb 2

Du tust so, als würdest du mich nicht verstehen.

Es sieht so aus, als hättest du größere Geldprobleme

Meine Frau gibt so viel Geld aus, als wären wir Millionäre.

als wenn, wie wenn + Nebensatz (seltener)

Nebensatz Hauptsatz

Konjunktion Mittelfeld Verben

Der Redner spricht so laut, als wenn ihn niemand hören würde.

Du schaust sie an, wie wenn du noch nie eine Blondine gesehen hättest.

Der Lehrer redet so, als wenn er allwissend wäre.

1

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Verbergänzungen

1) Was man über Verbergänzungen wissen sollte.

Das Herzstück eines jeden Satzes bildet das Verb. Ein Verb alleine hat aber keine Aussagekraft, daher verlangt

jedes Verb bestimmte Ergänzungen. Alle Verben benötigen mindestens eine Ergänzung, können aber auch

mehrere Ergänzungen verlangen. Die wichtigste Ergänzung ist die Nominativ-Ergänzung. Im Nominativ steht

immer das Subjekt. Das Subjekt (= Nominativ) bildet zusammen mit dem Verb eine feste Einheit. Das Verb

wiederum wird nach der Person, die im Nominativ steht, konjugiert (Person: ich, du, er, ... / Numerus: Singular,

Plural) und gibt zudem Auskunft über den Tempus:

• Personen

Du singst. Heidi singt. Die Kinder singen.

• Numerus ( Singular / Plural )

Ich singe. Hubert singt. Helmut und Hannelore singen.

• und Tempus ( Zeitform ).

Hubert singt. ( Präsens ) Torsten hat gesungen. ( Perfekt ) Frank wird singen. ( Futur I )

Andere Verben können mehrere Ergänzungen haben:

• eine Nominativ- und eine Akkusativ-Ergänzung

Ich liebe dich. Liebst du mich auch?

• eine Nominativ- und eine Dativ-Ergänzung

Ich helfe dir. Hilfst du mir auch?

• eine Nominativ-, eine Dativ- und eine Akkusativ-Ergänzung

Ich gebe dir mein Geld. Gibst du mir auch dein Geld?

• eine Nominativ- und eine Präpositional-Ergänzung

Der Sohn kämpft gegen seinen Vater. Ich warte auf dich.

Neue Verben sollte man am besten sofort zusammen mit ihren jeweiligen Ergänzungen lernen. Hilfestellung dazu

geben die folgenden Abschnitte, in denen die einzelnen Ergänzungen erklärt werden.

2) Übersicht der Verbergänzungen

Verben können folgende Verbergänzungen verlangen:

1) Verben mit Nominativ-Ergänzung 2) Verben mit Akkusativ-Ergänzung 3) Verben mit Dativ-Ergänzung

4) Verben mit Dativ- und Akkusativ-Ergänzung 5) Verben mit Situativ-Ergänzung

6) Verben mit Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung 7) Verben mit Direktiv-Ergänzung

1

8) Verben mit Präpositional-Ergänzung siehe auch: Liste der Kasus-Ergänzung

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Verbergänzungen

1) Was man über Verbergänzungen wissen sollte.

Das Herzstück eines jeden Satzes bildet das Verb. Ein Verb alleine hat aber keine Aussagekraft, daher verlangt

jedes Verb bestimmte Ergänzungen. Alle Verben benötigen mindestens eine Ergänzung, können aber auch

mehrere Ergänzungen verlangen. Die wichtigste Ergänzung ist die Nominativ-Ergänzung. Im Nominativ steht

immer das Subjekt. Das Subjekt (= Nominativ) bildet zusammen mit dem Verb eine feste Einheit. Das Verb

wiederum wird nach der Person, die im Nominativ steht, konjugiert (Person: ich, du, er, ... / Numerus: Singular,

Plural) und gibt zudem Auskunft über den Tempus:

• Personen

Du singst. Heidi singt. Die Kinder singen.

• Numerus ( Singular / Plural )

Ich singe. Hubert singt. Helmut und Hannelore singen.

• und Tempus ( Zeitform ).

Hubert singt. ( Präsens ) Torsten hat gesungen. ( Perfekt ) Frank wird singen. ( Futur I )

Andere Verben können mehrere Ergänzungen haben:

• eine Nominativ- und eine Akkusativ-Ergänzung

Ich liebe dich. Liebst du mich auch?

• eine Nominativ- und eine Dativ-Ergänzung

Ich helfe dir. Hilfst du mir auch?

• eine Nominativ-, eine Dativ- und eine Akkusativ-Ergänzung

Ich gebe dir mein Geld. Gibst du mir auch dein Geld?

• eine Nominativ- und eine Präpositional-Ergänzung

Der Sohn kämpft gegen seinen Vater. Ich warte auf dich.

Neue Verben sollte man am besten sofort zusammen mit ihren jeweiligen Ergänzungen lernen. Hilfestellung dazu

geben die folgenden Abschnitte, in denen die einzelnen Ergänzungen erklärt werden.

2) Übersicht der Verbergänzungen

Verben können folgende Verbergänzungen verlangen:

1) Verben mit Nominativ-Ergänzung 2) Verben mit Akkusativ-Ergänzung 3) Verben mit Dativ-Ergänzung

4) Verben mit Dativ- und Akkusativ-Ergänzung 5) Verben mit Situativ-Ergänzung

6) Verben mit Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung 7) Verben mit Direktiv-Ergänzung

1

8) Verben mit Präpositional-Ergänzung siehe auch: Liste der Kasus-Ergänzung

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Verben mit einer Akkusativ-Ergänzung (transitive Verben)

1) Was man über Verben mit einer Akkusativ-Ergänzung wissen sollte.

Die meisten deutschen Verben fordern eine Akkusativ-Ergänzung, auch Akkusativ-Objekt genannt. Verben,

die eine Akkusativ-Ergänzung haben / haben können, nennt man transitive Verben.

Transitive Verben

• bilden das Perfekt mit dem Hilfsverb "haben",

o lesen: hat gelesen

o kaufen: hat gekauft

• können ins Passiv gesetzt werden, wobei die Akkusativ-Ergänzung im Passiv zum Subjekt wird.

o Er kauft den Wagen. - Der Wagen wird gekauft.

o Er liest den Text. - Der Text wird gelesen.

Das Akkusativ-Objekt kann eine Person oder eine Sache sein.

• Ist das Akkusativ-Objekt eine Person, so lautet die W-Frage "Wen"?

Akkusativ-Erg. Verb Nominativ Subjekt Verb Akkusativ-Ergänzung

Wen liebt Ulrike? - Sie liebt Sascha.

Wen besucht Frank? - Er besucht seinen kranken Onkel.

Wen fragt das Kind? - Es fragt seine Mutter.

Wen untersucht der Arzt? - Er untersucht Herrn Knuffelpuffel.

o Die W-Frage " Wen? " fragt nach der Person im Akkusativ.

o Die Antwort gibt die Person an, die im Akkusativ steht.

o Im Akkusativ können Namen (Sascha), Pronomen (dich, seinen) oder Nomen (Herrn, Onkel)

stehen.

o Stehen im Akkusativ Pronomen, Artikel oder eine N-Deklination, müssen diese im

Akkusativ dekliniert werden.

• Ist das Akkusativ-Objekt eine Sache, so lautet die W-Frage "Was"?

Akkusativ-Erg. Verb Nominativ Subjekt Verb Akkusativ-Ergänzung

Was kauft Gerda? - Sie kauft teure Schuhe.

Was liest Jennifer? - Sie liest einen spannenden Roman.

Was hatte Bernd? - Er hatte viel Glück.

Was machst du? - Ich backe einen Marmorkuchen.

o Die W-Frage " Was " fragt nach der Sache im Akkusativ.

1

o Die Antwort gibt die Sache an, die im Akkusativ steht. Die Sache kann im Singular oder im

Plural stehen.

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o Sachen gehören immer zu der Nomengruppe (der Tisch, die Lampe, das Buch) und sind

entweder maskulin (der), feminin (die) oder neutral (das).

o Sachen werden oft nur mit Personalpronomen angegeben.

- Da ist ein Tisch. - Siehst du ihn?

- Da ist eine Lampe. - Siehst du sie?

- Da ist ein Buch. - Siehst du es?

o Stehen im Akkusativ Pronomen, Artikel oder eine N-Deklination, müssen diese im

Akkusativ dekliniert werden.

Das Verb fordert die Akkusativ-Ergänzung.

Subjekt + Prädikat + Akkusativ

Wer / Was + Verb + wen / was

2) Verben mit doppelter Akkusativ-Ergänzung

Folgende Verben haben eine doppelte Akkusativ-Ergänzung:

Verb Beispiele

ab|fragen Kannst du mich die Vokabeln abfragen?

ab|hören Kannst du mich die Vokabeln abhören?

kosten Das hat sie nur ein müdes Lächeln gekostet.

lehren Der Lehrer lehrt uns das Einmaleins.

nennen Warum nennst du mich einen Esel?

2

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Verben mit einer Dativ-Ergänzung (intransitive Verben)

1) Was man über Verben mit einer Dativ-Ergänzung wissen sollte.

Die meisten deutschen Verben fordern eine Akkusativ-Ergänzung. Nur wenige Verben dagegen fordern eine

Dativ-Ergänzung. Verben sind transitiv, wenn sie eine Akkusativ-Ergänzung haben (können); Verben, die ohne

eine Akkusativ-Ergänzung gebildet werden, sind intransitiv. Dazu gehören ebenso Verben mit einer Dativ-

Ergänzung.

Intransitive Verben

• können zwar ins Passiv gesetzt werden, die Dativ-Ergänzung wird im Passiv jedoch nicht

verändert!

o Er hilft ihr. - Ihr wird geholfen.

o Er gratuliert ihm. - Es wird ihm gratuliert.

In einer Dativ-Ergänzung stehen ausschließlich Personen, Nomen und Pronomen. Die Dativ-Ergänzung gibt

meist das Ziel der Handlung oder den Empfänger an.

• Die W-Frage lautet "Wem"?

Dativ-Erg. Verb Nominativ Subjekt Verb Dativ-Erg.

Wem antwortet sie? - Sie antwortet ihrem Vater.

Wem gehört das Buch? - Es gehört mir.

Wem gratulierst du? - Ich gratuliere dem Sieger.

Wem hilft der Mann? - Er hilft Ludwina.

o Die W-Frage " Wem " fragt nach der Person im Dativ.

o Die Antwort gibt die Person an, die im Dativ steht.

o Im Dativ können Namen (Ludwina), Pronomen (mir) oder Nomen (dem Sieger) stehen.

o Stehen im Dativ Pronomen, Artikel oder eine N-Deklination, müssen diese im Dativ

dekliniert werden.

Das Verb fordert die Dativ-Ergänzung.

Subjekt + Prädikat + Dativ

Wer / Was + Verb + wem

1

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Liste der wichtigsten Verben mit Dativ-Ergänzung

Zur Erinnerung: Es gibt viele Verben mit Akkusativ-Ergänzung, aber nur wenige Verben mit einer Dativ-Ergänzung. Daher sollte man die Verben, die eine Dativ-Ergänzung haben, lernen!

Verb Beispiele

ab|sagen Ich muss Ihnen morgen leider absagen.

ähneln Das Kind ähnelt seinem Vater sehr.

antworten Warum antwortest du mir nicht?

begegnen Gestern bin ich einer sehr hübschen Frau begegnet.

bei|stehen Lieber Gott. Steh mir bei!

beitreten Holger ist einer Umweltschutzorganisation beigetreten.

danken Ich danke Ihnen.

dienen Womit kann ich Ihnen dienen?

drohen Willst du mir etwa drohen?

ein|fallen Zu deinem Problem fällt mir leider auch nichts ein.

entgegen|kommen Warum kommst du mir nicht ein bisschen entgegen?

fehlen Seine verstorbene Frau fehlt ihm so sehr.

folgen Bitte folgen Sie mir unauffällig.

gefallen Gefällt dir die Blonde dort an der Theke?

gehorchen Alle Kinder müssen ihren Eltern gehorchen.

gehören Gehört das Schiff dir?

gelingen Der Kuchen ist dir sehr gut gelungen.

genügen Das genügt mir. Ich höre auf.

glauben Seine Frau glaubt ihm nicht.

gratulieren Die Kollegen gratulieren Herrn Kleiber zum Geburtstag.

gut tun Eine Seereise wird dir gut tun.

helfen Entschuldigung. Könnten Sie mir einen Augenblick helfen?

missfallen Der neue Freund von Astrid missfällt ihren Freundinnen.

sich nähern Der Hurrikan nähert sich sehr schnell der kleinen Insel.

nach|laufen Der arrogante Typ läuft jedem Rock hinterher.

nützen Das nützt mir gar nichts.

passen Das neue Kleid passt deiner Schwester sehr gut.

passieren Das ist mir vorher noch nie passiert.

platzen Mir platzt gleich der Kragen!

raten Ich rate dir schnellstens zum Arzt zu gehen.

sich schaden Du schadest dir nur selbst, wenn du lügst.

schmecken Das bayrische Bier schmeckt meinem Vater besonders gut.

vertrauen Liselotte vertraut ihrem Mann nicht mehr.

verzeihen Verzeih mir nur noch das eine Mal!

weh tun Mein Zahn tut mir höllisch weh.

widersprechen Du sollst mir nicht andauernd widersprechen!

zu|hören Kannst du mir nicht einmal zuhören?

zu|stimmen Ich kann deiner Argumentation nicht zustimmen.

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Verben mit Dativ- und Akkusativ-Ergänzung

1) Was man über Verben mit Dativ- und Akkusativ-Ergänzung wissen sollte.

Einige wenige Verben haben sogar drei Ergänzungen, eine Nominativ-, eine Dativ- und eine Akkusativ-

Ergänzung. Zu dieser Gruppe gehören vor allem Verben des Gebens, Nehmens und Sagens. Diese Verben haben

die Besonderheit, dass gleich zwei Personen und eine Sache in einem Satz vorkommen.

• In der Nominativ-Ergänzung steht die Person, die das Verb konjugiert.

• In der Dativ-Ergänzung steht in der Regel die andere Person, die etwas "empfängt".

• In der Akkusativ-Ergänzung steht die Sache:

Infinitiv Position 1

Nominativ

Pos. 2

Verb

Position 3

Dativ = Person

Position 4

Akkusativ = Sache

geben -i- Holger gibt Susanne einen Kuss.

leihen Der Schüler leiht der Schülerin seinen Bleistift.

schenken Die Tante schenkt ihrem Neffen ein neues Fahrrad.

wünschen Der Chef wünscht seinem Buchhalter eine gute Besserung.

• Bei Nomen oder Namen steht die Nominativ-Ergänzung in der Regel auf Position 1.

• Das Prädikat behält in Aussagesätzen die Position 2.

• Bei Nomen und Namen erhält das Dativ-Objekt die Position 3.

• Das Akkusativ-Objekt steht am Satzende.

• Stehen im Dativ oder Akkusativ Pronomen, Artikel oder eine N-Deklination, müssen diese im

entsprechenden Kasus dekliniert werden.

Das Verb fordert die Dativ-Ergänzung und die Akkusativ-Ergänzung.

Subjekt + Prädikat + Dativ + Akkusativ

Wer + Verb + wem + was

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2) Objektwechsel bei Personalpronomen

• Bei Nomen oder Namen gilt:

Nominativ + Verb + Dativ + Akkusativ

Infinitiv Nominativ Verb Dativ = Person Akkusativ = Sache

geben Der Chef gibt der Sekretärin den Brief.

• Ist das Akkusativ-Objekt ein Personalpronomen werden die Objekte getauscht:

Nominativ + Verb + Akkusativ + Dativ

Infinitiv Nominativ Verb Akkusativ = Sache Dativ = Person

geben Der Chef gibt ihn der Sekretärin.

• Es können folgenden Kombinationen auftreten:

rot = Dativ-Objekt ( Person )

blau = Akkusativ-Objekt ( Sache )

Infinitiv Nominativ Verb Objekt Objekt

geben Der Chef gibt der Sekretärin den Brief.

geben Der Chef gibt ihr den Brief.

geben Der Chef gibt ihn der Sekretärin.

geben Der Chef gibt ihn ihr.

geben Er gibt ihn ihr.

2

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3) Liste der wichtigsten Verben mit Dativ- und Akkusativ-Ergänzung

Es gibt nur wenige Verben mit Dativ- und Akkusativ-Ergänzung. Daher sollte man diese Verben lernen.

Folgende Liste gehört zum Grundwortschatz: (...) = Dativ kann auch weggelassen werden.

Verb Beispiele

an|vertrauen Ich muss dir unbedingt ein Geheimnis anvertrauen.

beantworten Kannst du mir bitte meine Frage beantworten!

beweisen Ich liebe dich. Das werde ich dir beweisen.

borgen Kannst du mir bis morgen dein Auto borgen?

bringen Eva, bringst du (uns) noch bitte drei Flaschen Bier.

empfehlen -ie- Können Sie (uns) ein gutes Restaurant empfehlen?

erklären Papa, kannst du (mir) den Unterschied zwischen einem Mann und einer Frau erklären?

erlauben Die Eltern erlauben ihrer Tochter das Rauchen nicht.

erzählen Opa, kannst du (uns) eine Geschichte erzählen?

geben -i- Warum gibst du es mir nicht?

glauben Ich glaube dir kein einziges Wort mehr.

kaufen Mein Vater kauft (mir) ein Motorrad.

leihen Ich leihe niemandem mein neues Auto.

liefern Die Firma liefert (uns) die bestellte Ware nicht.

mit|teilen Teilt ihr uns euren Hochzeitstermin mit?

rauben Die Räuber raubten (uns) unser ganzes Geld.

reichen Der Verlierer reichte dem Gewinner seine Hand.

sagen Warum hast du (mir) das nicht gesagt?

schenken Schenkst du mir deine alte Uhr?

schicken Ich schicke Ihnen die bestellte Ware per Kurier.

schreiben Er hat (ihr) einen Liebesbrief geschrieben.

senden Ich werde Ihnen eine E-Mail senden.

stehlen Man hat (mir) das Geld gestohlen.

überlassen Unsere Tante hat uns ihr Vermögen überlassen.

verbieten Ich verbiete es dir.

verschweigen Er hat (mir) seine uneheliche Tochter verschwiegen.

versprechen -i- Du hast es (mir) versprochen.

weg|nehmen -i- Warum nimmst du (mir) den Ball weg?

wünschen Wir wünschen dir alles Gute zum Geburtstag.

zeigen Zeigst du uns deine Münzsammlung?

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Verben mit einer Situativ-Ergänzung

1) Was man über Verben mit einer Situativ-Ergänzung wissen sollte.

Einige Verben haben eine Ergänzung mit lokaler Bedeutung, die nach einem Ort fragen. Diese Ergänzung nennt

man Situativ-Ergänzung. Das Fragewort dazu lautet " Wo? ".

Wo Verb Nominativ Subjekt Verb Situativ-Ergänzung

Wo ist meine neue Brille? - Sieist

liegt

in deiner Brusttasche.

neben dem Telefon.

unter der Zeitung.

vor der Tasse.

hinter dem Buch.

auf deiner Nase.

• Die W-Frage der Situativ-Ergänzung lautet Wo?.

• Verben mit einer Situativ-Ergänzung haben keine Objekte, weder ein Dativ-, noch ein Akkusativ-

Objekt!!!

• Das Subjekt kann eine Person oder eine Sache sein.

o Wo ist Peter? - Er ist im Keller.

o Wo ist der Salzstreuer? - Er steht neben deinem Teller.

• Um eine Antwort auf die W-Frage "wo" geben zu können, braucht man meist Wechselpräpositionen

(manchmal auch Präpositionen mit Präpositionen mit Dativ).

Alternativ können auch lokale Adverbien eine Antwort auf die Frage mit "Wo?" geben.

• Wechselpräpositionen können genaue Angaben darüber geben, wo sich gerade wer / etwas befindet.

• Die Situativ-Ergänzung verlangt Wechselpräpositionen mit Dativ.

• Nur wenige Verben haben eine Situativ-Ergänzung.

Subjekt + Prädikat + Wechselpräposition + Dativ

2) Verben mit einer Situativ-Ergänzung

Die Verben hängen, liegen, sitzen, stecken und stehen gehören zu den starken Verben. Sie sind intransitiv,

das heißt, sie haben kein Akkusativobjekt!!! Sie sind leicht mit Verben aus der Verbgruppe mit Akkusativ-

und Direktiv-Ergänzung zu verwechseln.

Infinitiv Nominativ Verb Mittelfeld Situativ-Ergänzung

hängen Dein Mantel hängt wie immer im Schrank.

liegen Deine Jacke liegt seit gestern in der Ecke.

sitzen Der Junge sitzt seit Stunden ruhig am Tisch.

stecken Der Schlüssel steckt nicht im Türschloss.

stehen Mein Glas steht nicht mehr auf dem Tisch.

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Die genannten Verben fragen meist nach Sachen, Gegenständen aus dem Alltag oder nach Personen, die sich in

der unmittelbaren Umgebung befinden. In der Antwort werden Wechselpräpositionen oder lokale Adverbien

benutzt, um den genauen Ort anzugeben. Vergleiche dazu die Verben mit Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung.

Wer / Was + Verb + Präposition (Wechselpräposition + Dativ)

• Wo liegt das Buch? - Es liegt auf dem Tisch.

• Wo sitzt Helmut? - Er sitzt neben mir.

Folgende Verben haben ebenfalls eine Situativ-Ergänzung. Sie geben darüber Auskunft, wo sich Personen oder

Sachen befinden. Meist sind es Orte, die vom Sprecher aus weiter entfernt sind. In der Antwort werden meist

Wechselpräpositionen + Dativ benutzt, je nach Situation kann in der Antwort jedoch auch eine Präposition

+ Dativ stehen. Vergleiche dazu die Verben mit Direktiv-Ergänzung.

Infinitiv Nominativ Verb Mittelfeld Situativ-Ergänzung

arbeiten Herr Jolly arbeitet seit 45 Jahren in einer Fabrik.

s. befinden Der Dieb befindet sich im 2. Stock.

bleiben Das Mädchen bleibt den ganzen Tag in der Wohnung.

sein Der Gast ist schon seit 30 Minuten in der Sauna.

statt|finden Heute findet der Unterricht im Raum 207 statt.

wohnen Erwin wohnt nicht mehr bei seinen Eltern.

3) Die Vergangenheitsformen von hängen, liegen, sitzen und stehen

Infinitiv Verg. Nominativ Verb Situativ-Ergänzung Partizip II

Präsens Dein Hemd hängt im Schrank.

Perfekt Dein Hemd hat im Schrank gehangen. hängen

Präteritum Dein Hemd hing im Schrank.

Präsens Deine Hose liegt auf dem Stuhl.

Perfekt Deine Hose hat auf dem Stuhl gelegen. liegen

Präteritum Deine Hose lag auf dem Stuhl.

Präsens Die Puppe sitzt am Fenster.

Perfekt Die Puppe hat am Fenster gesessen. sitzen

Präteritum Die Puppe saß am Fenster.

Präsens Oliver steht auf der Brücke.

Perfekt Oliver hat auf der Brücke gestanden. stehen

Präteritum Oliver stand auf der Brücke.

2

Zum Vergleich die Vergangenheitsformen der Verben mit Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung!

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Verben mit Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung

1) Was man über Verben mit Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung wissen sollte.

Einige Verben haben eine Akkusativ- und eine Direktiv-Ergänzung. Die Direktiv-Ergänzung gibt eine Orts-

bzw. eine Richtungsänderung an. Wird in einer Direktiv-Ergänzung eine Wechselpräposition benutzt,

verlangt diese den Akkusativ. Das Fragewort dazu lautet "wohin".

Position 1 Verb Subjekt Akkusativ-Ergänzung Direktiv-Ergänzung

Wohin legt Reimar seine neue Brille?

Er legt seine neue Brille

auf den großen Tisch.

neben das Telefon.

auf die Zeitung.

vor die Kaffeetasse.

hinter das Spielebuch.

• Die W-Frage der Direktiv-Ergänzung lautet wohin.

• Die Verben haben drei Ergänzungen, Nominativ + Akkusativ- + Direktiv-Ergänzung!!!

• Das Subjekt ist eine Person ( Reimar ), die Akkusativ-Ergänzung eine Sache ( Brille ).

• Die Direktiv-Ergänzung wird mit einer Präposition eingeleitet.

• Oft handelt es sich dabei um eine Wechselpräposition

• Wechselpräpositionen können genaue Angaben darüber geben, wohin wer gerade etwas bewegt.

• Die Wechselpräposition verlangt in einer Direktiv-Ergänzung den Akkusativ.

• Nur wenige Verben haben eine Direktiv-Ergänzung.

Subjekt + Prädikat + Akkusativ-Ergänzung + Wechselpräposition (+ Akkusativ)

2) Verben mit Akkusativ und Direktiv-Ergänzung

Die Verben hängen, legen, setzen, stecken und stellen gehören zu den schwachen Verben. Sie sind transitiv,

das heißt, sie haben ein Akkusativobjekt!!! Sie sind leicht mit den Verben mit einer Situativ-Ergänzung zu

verwechseln.

Infinitiv Nominativ Verb Akkusativ-Erg. Direktiv-Erg. + Akk

hängen Erich hängt seinen Mantel in den Schrank.

legen Martina legt ihre auf das Bett.

(sich) setzen Das Mädchen setzt ihre Puppe ans Fenster.

stecken Der Mann steckt den Schlüssel ins Türschloss.

stellen Der Gast stellt sein Auto vor die Einfahrt.

Wer + Verb + was (Akkusativ) + wohin (Wechselpräposition + Akkusativ)

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• Wohin legt Hans das Buch? - Auf den Tisch.

• Wohin setzt sich Helmut? - Neben mich.

Vergleiche dazu die Verben mit einer Situativ-Ergänzung.

Folgende Verben haben ebenfalls eine Akkusativ-Ergänzung und eine Direktiv-Ergänzung. In der Antwort werden

meist Wechselpräpositionen (+Akkusativ) benutzt, je nach Situation kann in der Antwort jedoch auch eine

Dativpräposition stehen. Vergleiche dazu die Verben mit einer Direktiv-Ergänzung aber ohne Akkusativ-

Ergänzung!

Infinitiv Nominativ Verb Akkusativ-Ergänzung Direktiv-Ergänzung

bringen Herr Jolly bringt die Leiter in den Keller.

gießen Frau Holm gießt den Kaffee in die Tassen.

packen Die Gäste packen ihre Kleider in die Koffer.

schicken Herr Klauber schickt mehrere Briefe in die Schweiz.

tragen Wer trägt die Tische in den Garten?

werfen Claudia wirft die alten Zeitungen in den Container.

3) Die Vergangenheitsformen von hängen, legen, setzen und stellen

Infinitiv Tempus Nom. Verb Akkusativ-Erg. Direktiv-Ergänzung Partizip II

Präsens Hans hängt sein Hemd in den Schrank.

Perfekt Hans hat sein Hemd in den Schrank gehängt. hängen

Präteritum Hans hängte sein Hemd in den Schrank.

Präsens Ute legt ihre Bluse auf den Stuhl.

Perfekt Ute hat ihre Bluse auf den Stuhl gelegt. legen

Präteritum Ute legte ihre Bluse auf den Stuhl.

Präsens Heike setzt ihre Puppe ans Fenster.

Perfekt Heike hat ihre Puppe ans Fenster gesetzt. setzen

Präteritum Heike setzte ihre Puppe ans Fenster.

Präsens Oliver stellt sein Glas auf den Tisch.

Perfekt Oliver hat sein Glas auf den Tisch gestellt. stellen

Präteritum Oliver stellte sein Glas auf den Tisch.

2

Siehe zum Vergleich die Vergangenheitsformen der Verben mit Situativ-Ergänzung.

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Verben mit einer Direktiv-Ergänzung

1) Was man über Verben mit einer Direktiv-Ergänzung wissen sollte.

Verben mit einer Direktiv-Ergänzung geben eine Ortsveränderung von Ort A nach Ort B an. Diese Verben haben

kein Akkusativ-Objekt! Das Fragewort zu diesen Verben lautet "Wohin". In der Antwort können sowohl

• Präpositionen mit Dativ

o Wohin gehst du? - Zu Martina.

o Wohin fährt Gerd? - Nach Hamburg.

• als auch Wechselpräpositionen + Akkusativ stehen!

o Wohin gehst du? - In den Keller.

o Wohin fährt Gerd? - An den See.

Auf eine Wechselpräposition folgt der Akkusativ!

Position 1 Verb Subjekt Direktiv-Ergänzung

Wohin fährt Oscar?

Er fährt

ans Meer.

nach Amsterdam.

in die Türkei.

zum Arzt.

auf die Seychellen.

• Die W-Frage der Direktiv-Ergänzung lautet wohin.

• Die Verben haben zwei Ergänzungen: Nominativ + Direktiv-Ergänzung!!!

• Die Direktiv-Ergänzung wird mit einer lokalen Präposition eingeleitet.

• Es handelt sich dabei entweder um eine Präposition mit Dativ (nach, zu)

• oder um eine Wechselpräposition (an, auf, in, hinter, ...).

• Eine Wechselpräposition verlangt in einer Direktiv-Ergänzung den Akkusativ.

• Nur wenige Verben haben eine Direktiv-Ergänzung.

Subjekt + Prädikat + Präposition (Dativ- oder Wechsel- + Akkusativ).

• Alternativ zu einer lokalen Präposition können ebenso lokale Adverbien als Direktiv-Ergänzung

eingesetzt werden.

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2) Verben mit einer Direktiv-Ergänzung

Es gibt folgende Verben mit einer Direktiv-Ergänzung:

Infinitiv Nominativ Verb Direktiv-Ergänzung

eilen Christian eilt zu seinem Geschäftstermin.

fahren – ä - Michaela fährt mit dem Fahrrad zum Bahnhof.

fliegen Wir fliegen im Dezember nach Südamerika.

gehen Die Studenten gehen nach den Vorlesungen in die Kneipe.

gelangen Schließlich gelangt man zur Kapelle.

kommen Martin kommt täglich zu spät zum Unterricht.

laufen – äu - Der Mann läuft von Athen nach Berlin.

rennen Das Mädchen rennt 10 Mal um den Sportplatz.

springen Die Kinder springen über den schmalen Bach.

steigen Mein Mann steigt nicht gern aufs Dach.

ziehen Mein Nachbar zieht im Sommer nach Düsseldorf.

Siehe zum Vergleich die Verben mit einer Akkusativ- und Direktiv-Ergänzung

Siehe zum Vergleich die Verben mit einer Situativ-Ergänzung

3) Die W-Frage "woher"

Die W-Frage " Wohin " fragt nach einer Ortsveränderung von Ort A nach Ort B.

Die W-Frage " Woher " fragt nach der umgekehrten Ortsveränderung von Ort B nach Ort A. (Die sprechende

Person ist immer in Ort A.) Das dazugehörige Verb heißt "kommen".

• Woher kommst du? - Ich komme aus den USA.

• Woher kommst du gerade? - Ich komme gerade vom Arzt.

4) Die W-Fragen wohin, wo und woher im Vergleich

Jedes Verb hat eine bestimmte W-Frage:

2

Wohin-Verben Wo-Verben Woher-Verben

bringen fahren fallen

fließen fliegen führen

gehen laufen legen

reisen rennen schicken

senden tragen um|ziehen

werfen ...

an|kommen arbeiten

sich befinden bleiben

fahren finden

gehen geschehen

landen sein

statt|finden treffen

wohnen ...

kommen

stammen

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Die W- Frage "Wohin" fragt nach der Richtung.

Die W- Frage "Wo" fragt nach dem Ort.

Die W- Frage "Woher" fragt nach der Herkunft.

Ändert sich die W-Frage, so ändert sich auch die dazugehörende Präposition. Im Einzelnen gibt es viele

Möglichkeiten. Die Wichtigsten zeigt folgende Tabelle auf:

• Wohin gehst du? - Ich gehe zu Peter / zum Arzt.

• Wo bist du? - Ich bin bei Peter / beim Arzt.

• Woher kommst du gerade? - Ich komme gerade von Peter / vom Arzt.

verschiedene Orte Wohin geht ...? Wo ist ...? Woher kommt ...?

Personen zu Peter

zum Arzt

bei Peter

beim Arzt

von Peter

vom Arzt

Städtenamen nach Amsterdam

nach Bremen

in Köln

in Mannheim

aus London

aus Moskau

Länder/Kontinente nach Belgien

nach Südamerika

in Italien

in Afrika

aus China

aus Asien

Länder mit Artikel in die Türkei

in die USA

in der Türkei

in den USA (Plural!)

aus der Türkei

aus den USA

ländliche Region aufs Land auf dem Land vom Land

Inseln auf die Insel Sylt

auf die Seychellen

auf der Insel Sylt

auf den Seychellen

von der Insel Sylt

von den Seychellen

Bergnamen auf den Mont Blanc

auf das Matterhorn

auf der Zugspitze

auf dem Matterhorn

vom Mont Blanc

vom Matterhorn

Bergregionen in die Alpen

in die Eifel

in den Alpen (Pl.)

in der Eifel

aus den Alpen

aus der Eifel

Gewässer

ans Meer

an den Rhein

an den Bodensee

am Meer

am Rhein

am Bodensee

vom Meer

vom Rhein

vom Bodensee

geschlossene Räume

in den Supermarkt

in den Park

in den Wald

ins Kino

ins Theater

in die Kirche

im Supermarkt

im Park

im Wald

im Kino

im Theater

in der Kirche

aus dem Supermarkt

aus dem Park

aus dem Wald

aus dem Kino

aus dem Theater

aus der Kirche

öffentliche Gebäude

auf die Post

auf die Bank

auf den Bahnhof

auf den Marktplatz

auf das Konzert

auf das Rathaus

auf der Post

auf der Bank

auf dem Bahnhof

auf dem Markt

auf dem Konzert

auf dem Rathaus

von der Post

von der Bank

vom Bahnhof

vom Markt

vom Konzert

vom Rathaus

Hause nach Hause zu Hause von zu Hause

3

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Verben mit Präpositionen

1) Was man über Verben mit Präpositionen wissen sollte.

Einige Verben bilden ihre Ergänzung beginnend mit einer Präposition (Verben mit Präpositionen). In

diesen Fällen gibt die Präposition den Kasus (Akkusativ / Dativ) an. Verben mit Präpositional-Ergänzungen sollte

man mit der entsprechenden Präposition + den verlangten Kasus lernen. Einige ausgewählte

Anwendungsbeispiele dazu:

• Verben mit Präpositional-Ergänzung + Akkusativ o achten auf

Die Autofahrer müssen auf den Verkehr achten. o lachen über

Die Kinder lachen über den Lehrer. o warten auf

Wir warten schon seit Wochen auf besseres Wetter.

• reflexive Verben mit Präpositional-Ergänzung + Akkusativ

o sich entschuldigen für Ich entschuldige mich für mein schlechtes Benehmen.

o sich interessieren für Heinz interessiert sich nicht für schnelle Autos.

o sich vor|bereiten auf Der Student bereitet sich auf die Prüfung vor.

• Verben mit Präpositional-Ergänzung + Dativ

o ab|hängen von Der Student hängt noch vom Geld seiner Eltern ab.

o gehören zu Der Hund gehört zu Herrn Nolte.

o tanzen mit Möchten Sie mit mir tanzen?

• reflexive Verben mit Präpositional-Ergänzung + Dativ o sich beschäftigen mit

Warum beschäftigst du dich so selten mit deinen Kindern? o sich unterhalten mit

Gestern haben wir uns lange mit unserer neuen Nachbarin unterhalten. o sich verabschieden von

Leider müssen wir uns jetzt von euch verabschieden.

• Verben mit mehreren Präpositional-Ergänzungen

o sich bedanken bei + Dat für + Akkusativ Ich bedanke mich bei Ihnen für den schönen Abend.

o sich beschweren bei + Dat über + Akkusativ Ich möchte mich bei Ihnen über meinen neuen Kollegen beschweren.

o sprechen mit + Dat über + Akkusativ Der Chef möchte mit Ihnen über die Geschäftsentwicklung sprechen.

• In seltenen Fällen gibt es zusätzlich eine Dativ- oder Akkusativergänzung

o jdn. bitten um + Akkusativ

Mein bester Freund hat mich gestern um 10.000 Euro gebeten.

o jdm. danken für + Akkusativ

Ich Danke Ihnen für Ihre Hilfe.

o jdn. warnen vor + Dat

Er hat mich vor den Waffen einer Frau gewarnt.

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2) W-Fragen mit Präpositionen

In einer Präpositional-Ergänzung steht entweder eine Person oder eine Sache.

• Fragt man nach einer Person, gilt:

Für wen interessiert sich Thomas? - Er interessiert sich für Heike.

An wen denkst du? - Ich denke immer an meine verstorbene Mutter.

Mit wem hast du gestern getanzt? - Ich habe den ganzen Abend mit Frank getanzt.

Akkusativ-Präposition + wen

Dativ-Präposition + wem

• Fragt man nach einer Sache, gilt:

Wofür interessiert sich Thomas? - Er interessiert sich für schnelle Autos.

Woran denkst du? - Ich denke immer an unseren Urlaub.

Womit machst du die Tür auf? - Natürlich mit dem Schlüssel.

Wo(r) + Präposition

Siehe auch: Liste der Verben mit Präpositional-Ergänzungen

Siehe ebenso: dass-Sätze als Präpositional-Ergänzung

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Ergänzungssätze

1) Was man über Ergänzungssätze wissen sollte.

Jedes Verb hat bestimmte Ergänzungen.

• Manchmal hat das Verb eine Akkusativ-Ergänzung,

o Ich liebe Martina.

• manchmal eine Dativ-Ergänzung

o Hilfst du mir?

• und manchmal eine Präpositional-Ergänzung.

o Meine Freundin interessiert sich für klassische Musik.

Alle bisher gezeigten Beispiele haben eins gemeinsam. Als Verbergänzungen werden entweder Pronomen (mich,

mir, ...), Namen (Martina, Köln, ...) oder Nomen (Musik) verwendet. Gelegentlich kommt es vor, dass ein ganzer

Sachverhalt als Ergänzung stehen kann. Einzelne Pronomen, Namen oder Nomen werden dabei durch einen

ganzen Satzinhalt ersetzt. Eine Satzergänzung wird am häufigsten anstelle einer Nominativ-, Akkusativ- oder

Präpositional-Ergänzung benutzt.

Position 1 Position 2 Position 3 Ende

Nominativ Verb Akkusativ Satzende

Das freut mich sehr.

Im gezeigten Beispiel ist "das" die Nominativ-Ergänzung. "Das" steht hier stellvertretend für einen

Sachverhalt, den wir noch nicht kennen, da uns der Sachverhalt, die Information, bisher nicht gesagt wurde.

Erst wenn "das" durch einen Inhalt / Satz (=Sachverhalt) angegeben wird, wird die Situation deutlich:

Position 1 Position 2 Position 3 Ende

Nominativ Verb Akkusativ Satzende

Dass du die Deutschprüfung bestanden hast, freut mich sehr.

• Im gezeigten Beispiel handelt es sich um einen Subjektsatz.

• Das "das" fällt weg und wird durch einen kompletten Satz ersetzt.

• Der neue Sachverhalt wird als Subjektsatz bezeichnet, da er im Nominativ steht.

• Satzergänzungen im Nominativ werden oft mit der Konjunktion "dass" eingeleitet.

• dass-Sätze sind Nebensätze (NS).

• Die Satzergänzung bildet im Hauptsatz (HS) eine Position (NS, Verb)

• Der Nebensatz wird mit einem Komma ( , ) abgeschlossen.

1

• In Nebensätzen wird das konjugierte Verb ans Satzende gestellt.

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2) Was sind Ergänzungssätze?

Ergänzungssätze sind Nebensätze. Das konjugierte Verb steht in Nebensätzen am Satzende.

Ergänzungssätze beginnen

• in Aussagesätzen mit " dass " oder " ob ",

o Ich weiß, dass er sehr viel Geld hat.

o Ich weiß aber nicht, ob er glücklich ist.

• in Ja- / Nein- Fragen mit " ob ",

o Weißt du, ob Herr Gans verheiratet ist? / (Ist Herr Gans verheiratet?)

o Kannst du mir sagen, ob Gerd zur Party kommt? / (Kommt Gerd zur Party?)

• in W-Fragen mit der W-Frage.

o Weißt du, wo unser Lehrer wohnt? / (Wo wohnt unser Lehrer?)

o Kannst du mir sagen, warum er das macht? / (Warum macht er das?)

• Infinitivsätze enden dagegen mit zu + Infinitiv.

o Er weiß, sich zu helfen. / (Er hilft sich selbst.)

o Ich hoffe, die Prüfung zu bestehen. / (Ich bestehe die Prüfung.)

3) Unterschied von "dass" und "ob".

Man unterscheidet zwei Konjunktionen: "dass" und "ob".

• Die Konjunktion "dass"

Die Konjunktion "dass" verwendet man, wenn etwas bekannt ist oder man sich sicher ist. Folgende

Verben drücken in ihrer Aussage etwas Bekanntes aus:

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Nebensatz

Warum denkst du, dass Peter durch die Prüfung fällt? denken

Ich denke nicht, dass es heute noch regnen wird.

fürchten Ich fürchte, dass sie ihn verlassen wird.

Ich glaube nicht, dass Sabine heute noch kommt. glauben

Er glaubt, dass Kai das Geld gestohlen hat.

Ich hoffe nicht, dass du von der Schule fliegst. hoffen

Ich hoffe darauf, dass Oscar mir helfen wird.

Stimmt es, dass Ludwig Sabine geküsst hat? stimmen

Es stimmt leider, dass er seinen Job verloren hat.

vermuten Ich vermute, dass unser Sohn heimlich raucht.

2

Weitere Verben sind: der Meinung sein; überzeugt sein; möglich sein; notwendig sein;

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• Die Konjunktion "ob"

Die Konjunktion "ob " verwendet man, wenn etwas unbekannt ist oder man sich nicht sicher ist.

Folgende Verben drücken in ihrer Aussage etwas Unbekanntes aus:

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Nebensatz

keine Ahnung haben Ich habe keine Ahnung, ob Sylvia verheiratet ist.

s. fragen Ich frage mich, ob du mich noch liebst.

nach|forschen Warum forschst du nicht nach, ob er das Geld hat.

prüfen Helmut prüft, ob er genug Geld hat.

neugierig sein Ewald ist neugierig, ob Ute einen Freund hat.

• Verben mit "dass" und "ob"

Bestimmte Verben können eine Sicherheit oder eine Unsicherheit ausdrücken. Ist man sich in der Aussage

sicher, so gebraucht man "dass". Ist man sich in der Aussage unsicher, so gebraucht man "ob".

Infinitiv Position 1 Verb Mittelfeld Nebensatz

Morgen erfährst du, dass er dich betrügt. erfahren

Morgen erfährst du, ob Jochen mitfährt oder nicht.

Ich erinnere mich daran, dass du mich gefragt hast. s. erinnern (an)

Ich erinnere mich nicht, ob er das gesagt hat.

Er sagte, dass er vorbeikommt. sagen

Er sagte mir nicht, ob er noch vorbeikommen will.

Es ist wichtig, dass du mitkommst. (un)wichtig sein

Es ist unwichtig, ob er kommt oder nicht.

Ich weiß, dass du mich belügst. wissen

Ich weiß; nicht, ob er mir die Wahrheit sagt.

4) Nebensätze auf Position 1.

Eine Satzergänzung stellt man gewöhnlich nach dem Hauptsatz.

Position 1 Verb Mittelfeld Ergänzungssatz

Es tut mir Leid, dass ihr verloren habt.

Es freut mich, dass ihr gewonnen habt.

Bei unpersönlichen Verben muss das " es " auf Position 1 stehen. Steht der Nebensatz auf Position 1, so

entfällt das "es" im Hauptsatz.

Position 1 Position 2 Ende

Ergänzungssatz Verb Satzende

Dass ihr verloren habt, tut mir leid.

Dass ihr gewonnen habt, freut mich.

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dass-Sätze als Nominativergänzung

1) Was man über dass-Sätze als Nominativergänzung wissen sollte.

Dass-Sätze als Nominativ-Ergänzungen werden zum größten Teil mit unpersönlichen Verben gebildet, deren

Subjekt mit "es" gebildet werden.

• Steht ein Aussagesatz vor dem Nebensatz, steht " es " auf Position 1.

o Es ist schade, dass du jetzt gehen musst.

o Es ärgert mich, dass ich durch die Prüfung gefallen bin.

• Wird die Position 1 anderweitig vergeben, entfällt "es".

o Möglich ist, dass er verreist ist.

o Mir gefällt, dass unser Chef für ein paar Tage nicht vor Ort sein kann.

• Ein Ja- / Nein- Fragesatz wird immer vor dem Nebensatz genannt.

o Stimmt es, dass der Trainer entlassen worden ist?

o Freut es dich, dass deine Mannschaft Pokalsieger geworden ist?

• Steht der Nebensatz zuerst, entfällt " es " im Hauptsatz.

o Dass du mit dem Rauchen aufgehört hast, freut mich.

o Dass dein Hund gestorben ist, tut mir leid.

2) Unpersönliche Verben, die dass-Sätze als Nominativ-Ergänzung einleiten.

Im Folgenden werden einige unpersönliche Verben vorgestellt, die dass-Sätze als Nominativergänzung

einleiten:

• Es ist (nicht) angenehm, dass es wärmer wird.

• Es ärgert mich (nicht), dass du immer zu spät kommst.

• Es ist (nicht) erfreulich, dass so viele Schüler in der Prüfung durchgefallen sind.

• Ist es (nicht) erlaubt, dass man im Zugabteil raucht.

• Es freut mich (nicht), dass du wieder verliebt bist.

• Es gefällt mir (nicht), dass du endlich mal dein Zimmer aufräumst.

• Es ist mir egal, dass Herr Holzhausen entlassen worden ist.

• Es ist (nicht) falsch, dass man Frau Sauerbier gekündigt hat.

• Es ist (nicht) gut für die Banditen, dass man die Pistole gefunden hat.

• Es tut mir (nicht) Leid, dass du deinen Job verloren hast.

• Es ist (nicht) möglich, dass der Patient bald entlassen wird.

• Ist es (nicht) nötig, dass Sie ihm helfen?

• Es ist (nicht) notwendig, dass der undichte Wasserhahn repariert wird.

• Es ist (nicht) richtig, dass man Herrn Sibel entlassen hat.

• Ist es nicht schade, dass der Sommer zu Ende geht?

• Es ist nicht schlecht, dass er auch einmal verloren hat.

• Es ist nicht schön, dass Herr Proll seine Nachbarin beleidigt hat.

• Es stimmt nicht, dass er sie geschlagen hat.

• Ist es nicht traurig, dass Frau Suhler gestorben ist?

• Es ist nicht unangenehm, dass es endlich mal wieder regnet.

• Es ist nicht unmöglich, dass Hannelore zu ihrem Mann zurückkehrt.

• Es ist mir nicht verständlich, dass der Autofahrer mit 1,8 Promille noch Auto fährt.

• Ist es (nicht) wahr, dass der Chef in die neue Mitarbeiterin verknallt ist?

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• Es wundert mich nicht, dass der Sohn von Herbert Drogen nimmt.

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dass-Sätze als Akkusativergänzung

1) Was man über dass-Sätze als Akkusativergänzung wissen sollte.

Die Akkusativ-Ergänzung im Hauptsatz ist normalerweise ein Pronomen, ein Name oder ein Nomen. In einem

dass-Satz als Akkusativ-Ergänzung ist die Akkusativ-Ergänzung ein Nebensatz, der mit der Konjunktion "dass"

eingeleitet wird. Das konjugierte Verb wird wie immer in einem Nebensatz ans Satzende gestellt.

Position 1 / Nominativ Position 2 / Verb Akkusativ-Erg. Satzende

Ich weiß das schon.

Im gezeigten Beispiel ist "das" die Akkusativ-Ergänzung. "Das" steht hier stellvertretend für einen Sachverhalt,

den wir noch nicht kennen, da uns der Sachverhalt, die Information, bisher nicht gesagt wurde. Erst wenn wir

"das" durch einen Satz (=Sachverhalt) angeben, wird uns die Situation deutlich:

Nominativ Verb Mittelfeld dass-Satz als Akkusativ-Ergänzung

Ich weiß schon, dass Bernd den Mathetest mit "sehr gut" bestanden hat.

2) Verben, die dass-Sätze als Akkusativ-Ergänzung einleiten.

Einige Verben bilden sehr häufig einen dass-Satz als Akkusativ-Ergänzung.

Einige ausgewählte Anwendungsbeispiele dazu:

Infinitiv Hauptsatz dass-Satz als Akkusativ-Ergänzung

an|nehmen Dein Chef nimmt an, dass du heute mit Fieber im Bett liegst.

befürchten Ich befürchte, dass ein Klimawandel nicht mehr zu stoppen ist.

behaupten Wer behauptet, dass der Buchhalter das Geld unterschlagen hat?

denken Ich denke, dass du etwas gegen dein Übergewicht tun solltest.

erwarten von Ich erwarte von dir, dass du in der Schule fleißig bist.

s. erzählen Man erzählt sich, dass der Chef in seine Sekretärin verliebt sein soll.

s. fragen Ich frage mich, ob das alles seine Richtigkeit hat.

glauben Man glaubt, dass es auch auf dem Mars Wasser geben könnte.

hören Ich habe gehört, dass Umweltorganisationen Proteste planen.

hoffen Viele Bürger hoffen, dass die neue Regierung die Steuern senken wird.

meinen Erika meint, dass dir das neue Kleid nicht stehen würde.

mit|teilen Es wurde mitgeteilt, dass beim Schusswechsel eine Geisel verletzt wurde.

sagen Warum sagst du mir nie, dass du mich immer noch liebst?

sehen Hast du gesehen, dass er uns den Mittelfinger gezeigt hat?

vergessen Ich habe vergessen, dass unser Vorgesetzte heute Geburtstag hat.

verlangen von Ich verlange von dir, dass du dich in der Schule mehr anstrengst.

vermuten Es wird vermutet, dass sich der Gesuchte noch in der Stadt aufhält.

versprechen Er hat mir versprochen, dass wir im Sommer nach Brasilien fahren.

wissen Hast du gewusst, dass Frau Holm am Herzen operiert worden ist?

s. wünschen Der Junge wünscht sich, dass sich seine Eltern nicht mehr streiten.

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dass-Sätze als Präpositionalergänzung

1) Was man über dass-Sätze als Präpositionalergänzung wissen sollte.

"Die Präpositional-Ergänzung im Hauptsatz" sind normalerweise Pronomen, Namen oder Nomen.

• Ich interessiere mich nur für dich.

• Peter interessiert sich nur für Petra.

• Holger interessiert sich nur für schnelle Autos.

In einem dass-Satz als Präpositional-Ergänzung ist die Präpositional-Ergänzung kein Nomen, sondern ein

Nebensatz, der mit der Konjunktion "dass" eingeleitet wird.

• Ich freue mich darüber, dass du die Prüfung bestanden hast.

• Wir verlassen uns darauf, dass ihr uns helft.

• Achte bitte darauf, dass du dich nicht schmutzig machst.

Die Präposition bleibt jedoch dem Hauptsatz erhalten. Aus diesem Grund muss man einen Bezug vom

Nebensatz zur Präposition im Hauptsatz herstellen. Dies geschieht

• bei Sachen mit so genannten Präpositionaladverbien " wo(r) " und " da(r) + Präposition"

o Die Präpositionaladverbien wo(r) + Präposition fragen nach der Präpositional-Ergänzung:

- Wofür interessierst du dich?

o Das "r" wird benutzt, wenn die Präposition mit einem Selbstlaut beginnt:

- woran, worauf, woraus, worin, worüber, worum, worunter.

o Alle anderen Präpositionen ohne (r):

- wobei, wofür, wogegen, womit, wovon, wovor, wozu.

o Die Präpositionaladverbien da(r) + Präposition werden benutzt

wenn die Sache wiederholt wird und somit bekannt ist

oder wenn die Sache in einem folgenden Nebensatz angegeben wird.

- siehe Anwendungsbeispiele mit Bezug auf Sachen weiter unten.

• und bei Personen mit Präposition + wen / wem / Pronomen. Der Kasus ist dann von der benutzten

Präposition abhängig.

o Auf wen kannst du dich immer verlassen? - Auf dich.

o Mit wem hast du getanzt? - Mit der Lehrerin.

1

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2) Anwendungsbeispiele mit Bezug auf Personen

Wenn die Präpositional-Ergänzung eine Person ist, ist in der Regel kein dass-Satz als Präpositional-Ergänzung

möglich, da die Personen entweder mit Namen oder Pronomen angegeben werden. Präpositionaladverbien werden

nur gebraucht, wenn sich die Präpositional-Ergänzung auf Sachen oder Sachinhalte bezieht.

• sich ärgern über + Akk

o Über wen ärgerst du dich manchmal?

o Ich ärgere mich täglich über meinen Chef.

o Über ihn ärgere ich mich allerdings auch öfters.

• sich beschäftigen mit + Dat

o Warum beschäftigst du dich so selten mit deinen Kindern?

o Mit ihnen beschäftige ich mich täglich.

o Aber du beschäftigst dich nur mit deinen Pferden.

• sich interessieren für + Akk

o Ist dir auch schon aufgefallen, dass sich unser Sohn nur noch für Mädchen interessiert?

o Das stimmt so nicht. Er interessiert sich nur für Martina.

o Da gebe ich dir Recht. Für sie interessiert er sich auch, und für Gerda, Lena, Sabine, ...

3) Anwendungsbeispiele mit Bezug auf Sachen

• sich ärgern über + Akk

o Worüber ärgerst du dich manchmal?

o Ich ärgere mich täglich darüber, dass mein Kollege so faul ist.

(Ich ärgere mich täglich über die Faulheit meines Kollegen.)

o Darüber ärgerst du dich?

(Über seine Faulheit ärgerst du dich?)

• sich verlassen auf + Akk

o Worauf kann man sich heute noch verlassen?

o Du kannst dich darauf verlassen, dass dir deine Freunde helfen.

(Du kannst dich auf die Hilfe deiner Freunde verlassen.)

o Natürlich kann ich mich darauf verlassen, dass mir geholfen wird.

(Natürlich kann ich mich auf die Hilfe meiner Freunde verlassen.)

• rechnen mit + Dat

o Womit muss am Wochenende gerechnet werden?

o Natürlich muss am Wochenende damit gerechnet werden, dass es regnet.

(Natürlich muss am Wochenende mit Regen gerechnet werden.)

o Damit muss man in Deutschland immer rechnen.

(Mit Regen muss man in Deutschland immer rechnen.)

2

Vergleiche auch Nominalisierung

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Infinitivsätze

1) Was man über Infinitivsätze wissen sollte.

In der deutschen Sprache enden die meisten Verben mit " -en ", (lachen, laufen, machen, ...). Die Grundform

eines Verbs, also die nicht konjugierte Form eines Verbs, nennt man "Infinitiv". Verben im Wörterbuch stehen

immer im Infinitiv. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch ein " Infinitiv " im Satz stehen. Dies ist oft der

Fall, wenn 2 Verben im gleichen Satz stehen sollen. Als Verbform kann der Infinitiv mit oder ohne "zu" im Satz

stehen.

Infinitiv ohne " zu ": Ich kann die Prüfung schaffen.

Infinitiv mit " zu ": Ich hoffe, die Prüfung zu schaffen.

Sätze werden Infinitivsätze genannt, wenn der Infinitiv mit "zu" gebildet wird.

2) Infinitiv ohne " zu ".

In folgenden Fällen wird der Infinitiv ohne " zu " gebraucht:

• Beim Gebrauch der Modalverben (dürfen, können, müssen, ... ).

o Man soll sich morgens und abends die Zähne putzen.

o Jedes Lebewesen muss eines Tages sterben.

o Bei Rot darf man nicht über die Ampel gehen.

• Beim Gebrauch der Verben " bleiben " und " lassen ".

o Sonntags bleibt meine Frau liebend gerne bis mittags im Bett liegen.

o Seit Anfang des Monats lasse ich mir morgens die Brötchen an die Tür bringen.

• Beim Gebrauch der Verben " gehen " und " fahren ", sowie " sehen " und " hören ".

o Jeden Samstag gehen meine Eltern stundenlang in der Stadt einkaufen.

o Mein Bruder fährt am liebsten mit seinem Auto spazieren.

o Bei klarem Himmel sieht man am Horizont viele Flugzeuge fliegen.

o Früh morgens hört man auf dem Land sehr viele Vögel zwitschern.

• Bei der Bildung des Futur I mit dem Hilfsverb " werden ".

o Nächste Woche wird unser Chef für eine Woche nach Amsterdam fliegen.

• Bei der Bildung des Konjunktivs II mit dem Hilfsverb " würden ".

o Am liebsten würde ich jetzt ins Bett gehen.

3) Infinitiv mit " zu "

Wenn man von Infinitivsätzen spricht, ist immer die Infinitivkonstruktion mit "zu" gemeint.

• Bestehst du die Prüfung? - Ja, ich bestehe die Prüfung. Na ja, ich hoffe es zumindest.

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• Reparierst du das Auto? - Ja, ich repariere es selbst. Na ja, ich versuche es.

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Eine Infinitivkonstruktion mit "zu" ist ein subjektloser Nebensatz, dem ein Hauptsatz vorausgeht. Das

Subjekt wird im Hauptsatz bestimmt.

• Bestehst du die Prüfung? - Ja, ich hoffe, die Prüfung zu bestehen.

• Reparierst du das Auto? - Ja, ich versuche, selbst das Auto zu reparieren.

o Infinitivkonstruktionen haben kein Subjekt. Es entfällt.

o Infinitivkonstruktionen können sich entweder auf eine Person oder Sache im Hauptsatz

beziehen.

o Da Infinitivsätze kein Subjekt haben, können sie auch nicht konjugiert werden und stehen

deshalb im Infinitiv.

o Der Infinitiv steht am Satzende der Infinitivkonstruktion.

o " zu " + Infinitiv sind zwei Wörter, sie werden getrennt geschrieben.

Handelt es sich um ein trennbares Verb, so steht " zu " zwischen Verbzusatz (Vorsilbe) und dem Verb. Der

Infinitiv der trennbaren Verben wird demnach zusammengeschrieben.

• Er versucht, das Fenster aufzumachen.

• Er versucht, das Fenster wieder zuzumachen.

4 ) Infinitivsatz oder dass-Satz?

Infinitivsätze und dass-Sätze gehören zu der Familie der Satzergänzungen. Sie sind also irgendwie miteinander

verwandt. Bestimmte Verben können sowohl einen dass-Satz als auch eine Infinitivkonstruktion bilden.

Bestimmte Verben bestimmen also, ob man einen Ergänzungssatz bilden kann oder nicht. "Hoffen" ist so ein

Verb, das einen Ergänzungssatz einleiten kann. (Weitere Verben werden weiter unten vorgestellt.)

• Ich hoffe, dass ich meine Jugendliebe bald wiedersehe.

• Ich hoffe, meine Jugendliebe bald wiederzusehen.

o Ein dass-Satz ist jederzeit möglich, sofern das Verb im einleitenden Satz einen

Ergänzungssatz zulässt.

o Wenn sich der einleitende Satz (Ich hoffe, ... ) und der folgende Ergänzungssatz (dass...)

auf eine identische Person / Sache (ich) bezieht, kann eine Infinitivkonstruktionen gebildet

werden.

o In einer Infinitivkonstruktion fällt das Subjekt (ich) sowie die Konjunktion (dass) weg. Der

Infinitiv mit "zu" wird ans Satzende gestellt.

o Es wird empfohlen, die beiden Sätze mit einem Komma zu trennen, ist aber fakultativ.

• Ich hoffe, dass mein Sohn die schwierige Prüfung besteht.

• Peter freut sich darüber, dass seine Tochter die Fahrprüfung bestanden hat.

o In den Beispielen ist keine Infinitivkonstruktion möglich, da die Personen nicht identisch sind

(ich / mein Sohn /// Peter / seine Tochter).

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o Nur bei identischen Personen ist eine Infinitivkonstruktion möglich!!!

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5) Wichtige Verben, die oft eine Infinitivkonstruktion einleiten.

Einige Verben bilden sehr häufig eine Infinitivkonstruktion. Einige ausgewählte Anwendungsbeispiele dazu:

Infinitiv Hauptsatz Infinitivkonstruktion

an|bieten Er hat mir angeboten, mir bei der schwierigen Arbeit behilflich zu sein.

an|fangen Gleich fängt es an, zu regnen.

auf|hören Hör doch endlich auf, den ganzen Tag an unserer Tochter rumzunörgeln.

beabsichtigen Wir beabsichtigen, in den nächsten Jahren ein Haus zu bauen.

beginnen Der Student beginnt, sich auf die schwierige Prüfung vorzubereiten.

s. bemühen Bemüh dich darum, endlich auf eigenen Füßen zu stehen.

beschließen Der Kanzler beschloss, die erneuerbaren Energien massiv auszubauen.

bitten Ich bitte dich, die Türen leise zu schließen.

denken an Denk bitte daran, morgen die Mülltonnen auf die Straße zu stellen.

s. entschließen Er entschließt sich, sich von seiner untreuen Frau scheiden zu lassen.

erlauben Mein Vater erlaubt mir, mit euch im Sommer nach Italien zu fahren.

gelingen Gelingt es dir, die alte Waschmaschine zu reparieren?

glauben Warum glaubst du, eines Tages steinreich zu sein?

helfen bei Hilf mir doch dabei, den alten Schrank auf den Speicher zu tragen.

hoffen auf Viele hoffen darauf, einmal das ganz große Geld zu gewinnen.

meinen Warum meinst du, immer Recht haben zu müssen?

scheinen Der Fremde scheint, kein einziges Wort zu verstehen.

verbieten Ich verbiete dir, mit diesem faulen Taugenichts auszugehen.

vergessen Er hat vergessen, seiner Frau zum Geburtstag zu gratulieren.

versprechen Versprich mir, für immer und ewig treu zu bleiben.

versuchen Versuch mal, diesen Kastanienbaum hochzuklettern.

vor|haben Seppel hat vor, im nächsten Jahr nach Brasilien zu fliegen.

warnen vor Ich warne dich davor, dich mit diesem miesen Typ anzulegen.

s. weigern Er hat sich geweigert, die Tische in den Keller zu bringen.

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6) Wichtige Adjektive und Partizipien, die eine Infinitivkonstruktion einleiten.

Darüber hinaus bilden einige Adjektive und Partizipien in Verbindung mit dem Verb "sein" sehr häufig eine

Infinitivkonstruktion.

Einige ausgewählte Anwendungsbeispiele dazu:

Infinitiv Hauptsatz Infinitivkonstruktion

bereit sein zu Er ist dazu bereit, dir endlich Paroli zu bieten.

entschlossen sein Ich bin fest entschlossen, unserem Chef meine Meinung zu sagen.

erlaubt sein Es ist nicht erlaubt, in öffentlichen Gebäuden zu rauchen.

erstaunt sein über Wir sind darüber erstaunt, dich hier im Hofbräuhaus zu treffen.

falsch sein Es war falsch von dir, das Auto zu verkaufen.

gesund sein Es ist nicht gesund, stundenlang am Computer zu spielen.

gewohnt sein Ich bin es gewohnt, täglich nur 4 Stunden zu schlafen.

gut sein Es ist gut, sich auf Freunde verlassen zu können.

leicht sein Es ist nicht leicht, viel Geld zu verdienen.

richtig sein Es war richtig, den faulen Mitarbeiter zu entlassen.

überzeugt sein von Wir sind davon überzeugt, die qualifiziertesten Mitarbeiter zu haben.

verboten sein Es ist verboten, mit Schuhen eine Moschee zu betreten.

wichtig sein Es war wichtig, den Kollegen das Problem zu erläutern.

7) Wichtige Nomen, die eine Infinitivkonstruktion einleiten.

Zu guter Letzt bilden einige Nomen sehr häufig eine Infinitivkonstruktion. Einige ausgewählte

Anwendungsbeispiele dazu:

Infinitiv Hauptsatz Infinitivkonstruktion

die Absicht haben Er hat die Absicht, nach Paris zu fahren.

Angst haben (vor) Er hat Angst, zu versagen.

eine Freude sein Es ist uns eine Freude, Sie hier begrüßen zu dürfen.

(keine) Lust haben Hast du Lust, mit mir ins Kino zu gehen?

Problem haben Sie hatte das Problem, zu viele falsche Freunde zu haben.

Spaß haben bei Wir hatten Spaß dabei, Herrn Stoppa zu veräppeln.

(keine) Zeit haben Ich habe keine Zeit, ständig mein Zimmer aufzuräumen.

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Indirekte Fragesätze

1) Was man über indirekte Fragesätze wissen sollte.

Man unterscheidet zwei Fragesätze:

• Ja-/Nein- Fragen (Entscheidungsfragen): (Verb = Position 1)

o Liebst du deinen neuen Freund?

o Wollen die asiatischen Kunden Toilettenpapierrollen kaufen?

o Interessiert Frau Mutzke sich für den roten Sportwagen?

o Warten die Besucher auf Herrn Muckelschnuckel?

• W-Fragen (Ergänzungsfragen): (W-Frage = Position 1 und Verb = Position 2)

o Woher kommt die attraktive Studentin?

o Was machen Sie hier in meinem Büro?

o Worauf warten die europäischen Touristen?

o Welcher Wein schmeckt unseren Gästen besser?

Bei den gezeigten Beispielen handelt es sich um direkte Fragen. Fragen können aber auch in Nebensätzen

stehen. Steht eine Frage im Nebensatz, spricht man von einer indirekten Frage. Indirekte Fragen wirken viel

höflicher als einfache Fragen.

• Bei Ja-/Nein- Fragen benutzt man die Konjunktion " ob ":

Hauptsatz Konjunktion Mittelfeld Verb

Kannst du mir sagen, ob du deinen neuen Freund liebst.

Wissen Sie, ob die asiatischen Kunden Toilettenpapierrollen kaufen wollen.

Ich wüsste gern, ob sich Frau Mutzke für den roten Sportwagen interessiert.

Können Sie uns sagen, ob die Besucher auf Herrn Muckelschnuckel warten.

• W-Fragen bleiben W-Fragen:

Hauptsatz Konjunktion Mittelfeld Verb

Ich hätte gern gewusst, woher die attraktive Studentin kommt.

Könnten Sie mir bitte sagen, was Sie hier in meinem Büro machen.

Niemand weiß, worauf die europäischen Touristen warten.

Unser Chef möchte wissen, welcher Wein unseren Gästen besser schmeckt.

o Indirekte Fragesätze sind Nebensätze.

o In Nebensätzen steht das konjugierte Verb am Satzende.

o Indirekte Fragesätze wirken höflicher.

o Die Konjunktion "ob" steht bei Ja- / Nein- Fragen und leitet einen Nebensatz ein.

1

o Eine W-Frage bleibt eine W-Frage, wird jedoch zum Nebensatz.

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Infinitivkonstruktionen

1) Was man über Infinitivkonstruktionen wissen sollte.

Die Infinitivkonstruktionen "um ... zu", "ohne ... zu" und "anstatt ... zu" sind unabhängig von bestimmten

Verben. Sie haben andere Funktionen. Sie haben allerdings gemein, dass das Verb im Infinitiv am Satzende

steht und dass sie subjektlos sind.

• Die Studenten lernen Deutsch, um in Deutschland zu studieren.

• Helmut ging nach Hause, ohne sich zu verabschieden.

• Der Programmierer surft im Internet, anstatt zu arbeiten.

2) "um ... zu"

Mit der Konjunktion "um ... zu" werden Finalsätze ausgedrückt. Ein Finalsatz fragt nach einem Ziel bzw. einer

Absicht. Das Fragewort lautet "wozu". Ist das Subjekt im Beziehungssatz (=Hauptsatz) mit dem Nebensatz

identisch, wird die Konjunktion "um ... zu" benutzt. In der Infinitivkonstruktion entfällt das Subjekt. Der Infinitiv

wird am Ende des Satzes gestellt.

• Wozu lernst du Deutsch?

o Ich möchte in Deutschland studieren.

o Ich möchte mich besser mit Deutschen unterhalten können.

o Ich möchte bessere Berufsaussichten haben.

o Ich möchte die Deutschen besser verstehen können.

Hauptsatz Konj. Mittelfeld zu + Infinitiv

Ich lerne Deutsch, um in Deutschland studieren zu können.

Ich lerne Deutsch, um mich besser mit Deutschen unterhalten zu können.

Ich lerne Deutsch, um bessere Berufsaussichten zu haben.

Ich lerne Deutsch, um die Deutschen besser verstehen zu können.

Siehe auch Finalsätze

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3) "ohne ... zu"

Die Konjunktion "ohne ... zu" kann anstelle einer Negation benutzt werden.

• Peter ist nach Hause gegangen. Er hat sich nicht verabschiedet.

• Der Angler fischt am See. Er hat keinen Angelschein.

• Frau Jolly geht im Supermarkt einkaufen. Sie hat kein Geld dabei.

• Der Autofahrer fährt in der Nacht Auto. Er hat das Licht nicht angeschaltet.

Hauptsatz Konj. Mittelfeld zu + Infinitiv

Er ist nach Hause gegangen, ohne sich zu verabschieden.

Der Angler fischt am See, ohne einen Angelschein zu haben.

Frau Jolly geht einkaufen, ohne Geld dabei zu haben.

Er fährt in der Nacht Auto, ohne das Licht anzuschalten.

Siehe auch Negation / Konjunktionen mit verneinenden Aussagen und fehlende Begleitumstände

4) "(an)statt ... zu"

Die Konjunktion "(an)statt ... zu" benutzt man, wenn etwas anderes passiert, als die erwartete Situation.

• Hans hilft seinem Freund nicht. Er bleibt lieber zu Hause.

• Herr Kost bleibt nicht zu Hause. Er arbeitet lieber.

• Elke sieht nicht gern fern. Lieber liest sie ein spannendes Buch.

• Arndt geht nicht gern schwimmen. Er geht lieber spazieren.

Hauptsatz Konj. Mittelfeld zu + Infinitiv

Hans bleibt lieber zu Hause, anstatt seinem Freund zu helfen.

Herr Kost arbeitet lieber, anstatt zu Hause zu bleiben.

Elke liest lieber ein Buch, statt fernzusehen.

Arndt geht lieber spazieren, statt schwimmen zu gehen.

Siehe auch alternative Begleitumstände

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Nomen (Substantiv, Hauptwort)

1) Was man über Nomen (Substantive, Hauptwörter) wissen sollte.

Im Deutschen sind etwa 50 % aller Wörter Nomen. Nomen werden auch Substantive oder Hauptwörter

genannt. Nomen und Namen beginnen im Deutschen immer mit einem großen Buchstaben!

• Haus; Maus; Mann; Frau; Kind; Universität; Bürgermeister; Umweltschutzorganisation; ...

Nomen haben im Deutschen ein grammatisches Geschlecht, auch Genus genannt. Man unterscheidet drei

verschiedene Geschlechter. Das Geschlecht wird mit einem Artikel angegeben:

• Maskulinum, maskulin oder männlich sind: (Artikel = der)

der Abend, der Bart, der Computer, der Dienstag, der Esel, der Fuß, der Gast, ...

• Femininum, feminin oder weiblich sind: (Artikel = die)

die Arbeit, die Bluse, die Cafeteria, die Dose, die Erde, die Fantasie, die Geige, ...

• Neutrum, neutral oder sächlich sind: (Artikel = das) das Auto, das Bier, das Café, das Deodorant,

das Elfenbein, das Fest, das Geschenk, ...

Nomen können im Singular oder Plural stehen. Der Artikel für alle Nomen im Plural ist "die":

Maskulinum Femininum Neutrum

Singular Plural Singular Plural Singular Plural

der Abend die Abende die Arbeit die Arbeiten das Auto die Autos

der Bart die Bärte die Bluse die Blusen das Band die Bänder

der Computer die Computer die Cafeteria die Cafeterien das Café die Cafés

der Dienstag die Dienstage die Dose die Dosen das Deodorant die Deodorants

der Esel die Esel die Erbse die Erbsen das Elfenbein die Elfenbeine

der Fuß die Füße die Fantasie die Fantasien das Fest die Feste

der Gast die Gäste die Geige die Geigen das Geschenk die Geschenke

Nomen und ihre Begleiter (Artikel) werden dekliniert:

• maskulin:

Die Frau küsst den Mann. / Die Frau des Mannes heißt Elvira.

• feminin:

Hilfst du der Frau? / Die Frau heißt Isolde.

• neutral:

Gratulierst du dem Kind? / Die Mutter des Kindes heißt Edeltraud.

1

Die jeweilige Deklination des Nomens und seine Begleiter gibt der Kasus vor, in dem das Nomen steht.

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Kleine Hilfen zur Artikelbestimmung (Genusbestimmung)

1) Hilfen zur Artikelbestimmung (Genus) der Nomen

Die englische Sprache zeigt sich bei der Artikelbestimmung äußerst intelligent. Alle Nomen haben den

gleichen Artikel "the". Das Spanische hingegen hat zwei Geschlechter, maskulin ("el") und feminin ("la"). Im

Deutschen dagegen unterscheidet man drei Geschlechter (Genus):

• Maskulinum

o Der Artikel lautet " der ": der Mann

• Femininum

o Der Artikel lautet " die ": die Frau

• Neutrum

o Der Artikel lautet " das ": das Kind

Bei der Artikelbestimmung ergibt sich folgende Problematik:

• the sun, el sol, die Sonne

• the moon, la luna, der Mond

Eine Artikelbestimmung in der englischen Sprache ist demnach kein Problem. Aber warum ist:

• "the sun" im Spanischen maskulin und im Deutschen feminin und

• "the moon" im Spanischen feminin und im Deutschen maskulin?

Die Artikelbestimmung im Deutschen ist leider sehr schwierig.

Am besten lernt man ein neues Nomen immer zusammen mit dem jeweiligen Artikel.

Tipp: Alle neuen Nomen werden mit Pluralbildung in eine Tabelle geschrieben:

Maskulinum Femininum Neutrum nur Plural

der Mond, -e die Sonne, -n das Auge, -n die Ferien

der Osterhase, -n die Tafel, -n das Bett, -en die Leute

... ... ... ...

2) Genusbestimmung durch das biologische Geschlecht

Das Genus richtet sich normalerweise nach dem biologischen Geschlecht:

• maskulin

der Mann, der Schüler, der Student, der Lehrer, der Dozent, der Herr, der Mechaniker, ...

• feminin

die Frau, die Schülerin, die Studentin, die Lehrerin, die Dozentin, die Mechanikerin, ...

o Bei Berufen wird beim femininen Geschlecht in der Regel ein - in angehängt.

o Es gibt folgende Ausnahmen:

das Weib, das Baby, das Kind, das Mädchen, das Fräulein, die Person

1

o Bei bestimmten Berufen gilt:

die Hausfrau / der Hausmann // der Kaufmann / die Kauffrau

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3) Genusbestimmung durch Nachsilben

Das Genus kann man bei einigen Nomen an den Nachsilben erkennen. Nomen sind

• bei folgenden Endungen neutral (Neutrum = das):

o -chen (Diminutive: -chen und -lein macht alles klein)

- Bäumchen, Bärchen, Häschen, Herzchen, Mädchen, Schätzchen, Stühlchen, ...

o -lein

- Bächlein, Fräulein, Häuslein, Peterlein, Strümpflein, Stühllein, Tischlein, ...

o -ment

- Argument, Dokument, Element, Instrument, Medikament, Statement, ...

o -tum

- Brauchtum, Christentum, Eigentum, ... (Ausnahmen: der Irrtum, der Reichtum)

o -um

- Datum, Publikum, Stadium, Universum, ...

• bei folgenden Endungen feminin (Femininum = die):

o -anz

Allianz, Arroganz, Bilanz, Distanz, Toleranz, ...

o -ei

Bäckerei, Bücherei, Druckerei, Metzgerei, Reederei, Tischlerei, Schlägerei, ...

o -enz

Existenz, Intelligenz, Konferenz, Prominenz, Tendenz, ...

o -heit

Frechheit, Freiheit, Geborgenheit, Krankheit, Sicherheit, Trunkenheit, Wahrheit, ...

o -ie

Demokratie, Energie, Fotografie, Linie, Ökonomie, Prämie, Studie, ...

o -keit

Einigkeit, Einsamkeit, Geschwindigkeit, Heiterkeit, Müdigkeit, Sauberkeit, ...

o -ik

Fabrik, Klinik, Politik, Statistik, Technik, ...

o -in (weibliche Berufsbezeichnungen)

Ärztin, Hündin, Köchin, Sekretärin, Studentin, Türkin, ...

o -ion

Aktion, Diskussion, Information, Nation, Position, Produktion, Region, Religion, ...

o -ität

Aggressivität, Aktivität, Humanität, Objektivität, Passivität, Stabilität, ...

o -schaft

Feindschaft, Freundschaft, Gesellschaft, Mannschaft, Meisterschaft, Partnerschaft, ...

o -ung

Bewegung, Endung, Entfernung, Erziehung, Hoffnung, Umgehung, Zeitung, ...

o -ur

Agentur, Diktatur, Natur, Rasur, Rezeptur, Tastatur, Zensur, ...

• bei folgenden Endungen maskulin (Maskulinum = der):

o -ant

Emigrant, Fabrikant, Lieferant, Mandant, Repräsentant, Spekulant, ...

o -ent

Absolvent, Agent, Dirigent, Interessent, Konkurrent, Patient, Präsident, Student, ...

o -ich

Gänserich, Kranich, Pfirsich, Teppich, ...

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o -ling

Feigling, Lehrling, Pfifferling, Schmetterling, Zwilling, ...

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o die meisten Nomen auf -er

(Ausnahmen: die Butter, das Fenster, die Leiter, die Mutter)

o -ismus

Alkoholismus, Atheismus, Faschismus, Nationalsozialismus, Rassismus, Realismus, Sexismus,

Tourismus, ...

o -ist

Artist, Jurist, Journalist, Optimist, Pessimist, Realist, Terrorist, Tourist, ...

o -or

Autor, Direktor, Doktor, Katalysator, Moderator, Monitor, Motor, Reaktor, ...

4) Genusbestimmung durch Bedeutungen

Das Genus einiger Nomen kann man an seiner Bedeutung erkennen.

• Folgende Nomen sind immer maskulin:

o Tageszeiten, Jahreszeiten, Monate, Wochentage

Morgen, Mittag, Abend, Frühling, Sommer, Januar, Februar, Montag, Dienstag, ...

(Ausnahmen: die Nacht, die Mitternacht)

o Himmelsrichtungen

Süden, Westen, Norden, Osten, Südwesten, Nordosten, ...

o Wetter, Niederschläge

Föhn, Hagel, Hurrikan, Monsun, Nebel, Regen, Schnee, Tornado, Wind, ...

(Ausnahmen: das Eis, die Hitze, die Kälte, die Wolke)

o alkoholische Getränke

Cognac, Likör, Punsch, Rum, Schnaps, Sekt, Tequila, Wein, Wodka, ...

(Ausnahme: das Bier)

o Automarken

Audi, Fiat, Ford, Mercedes, Toyota, VW, ...

• Folgende Nomen sind immer feminin:

o Motorradnamen

BMW, Honda, Kawasaki, Yamaha, ...

o Schiffsnamen

Gorch Fock, Kaiser Wilhelm, Titanic, Queen Elizabeth, ...

o Zigarettennamen

Camel, Havanna, Lord Extra, Marlboro, ...

o Substantivierte Zahlen

Eins, Zwei, Dreizehn, Hundert, Tausend, Million, Milliarde, Billion, ...

• Folgende Nomen sind immer neutral

o Farbnamen

Blau, Himmelblau, Rosarot, Rot, Schneeweiß, Weiß, ...

o Substantivierte Verben

Essen, Lernen, Reisen, Trinken, ...

Am besten lernt man ein neues Nomen immer zusammen mit dem jeweiligen Artikel.

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Plural (Mehrzahl)

1) Was man über den Plural (Mehrzahl) wissen sollte.

Die meisten Nomen haben zwei Formen:

• Singular ( Einzahl )

Der Singular gibt an, dass das entsprechende Nomen nur einmal vorhanden ist.

o Eberhard hat ein Haus.

o Sein Haus ist sehr groß.

• Plural ( Mehrzahl )

Der Plural gibt an, dass das entsprechende Nomen mehrmals vorhanden ist.

o Eberhard hat viele Häuser.

o Seine Häuser sind sehr groß.

Bei der Pluralbildung lässt sich keine allgemeingültige Regel bestimmen. Die meisten Nomen jedoch bilden ihre

Pluralform mit " (e)n " oder " e ". Einige bilden bei der Pluralbildung einen Umlaut ( ä / ö / ü ).

Alle Nomen im Plural haben den Pluralartikel " die ".

2) Die Pluralformen

Man unterscheidet folgende Pluralformen:

• Maskuline und neutrale Nomen, die auf -er, -en, -el, -chen, -lein enden, haben keine Pluralendung!

Maskuline Nomen erhalten bei den Selbstlauten a, o, und u oft einen Umlaut.

das Fenster - die Fenster der Fehler - die Fehler der Apfel - die Äpfel

das Mädchen - die Mädchen der Garten - die Gärten der Vater - die Väter

das Männlein - die Männlein das Zeichen - die Zeichen der Vogel - die Vögel

• Die meisten maskulinen und neutrale Nomen bilden ihre Pluralform mit -e. Die maskulinen Nomen haben

oft einen Umlaut, feminine Nomen dagegen immer.

der Ball - die Bälle das Boot - die Boote die Kuh - die Kühe

der Tag - die Tage das Gedicht - die Gedichte die Laus - die Läuse

der Tisch - die Tische das Telefon - die Telefone die Nacht - die Nächte

• Alle maskulinen Nomen der n-Deklination, die meisten femininen Nomen, viele Fremdwörter sowie

einige neutrale Nomen bilden ihre Pluralform mit -(e)n. Die Pluralform wird in dieser Gruppe fast immer

ohne Umlaut gebildet.

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der Junge - die Jungen das Auge - die Augen die Frage - die Fragen

der Löwe - die Löwen das Bett - die Betten die Idee - die Ideen

der Student - die Studenten das Ohr - die Ohren die Straße - die Straßen

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• Die meisten neutralen Nomen sowie einige maskuline Nomen bilden ihre Pluralform mit der Endung -er.

In dieser Gruppe bilden die meisten Nomen mit den Selbstlauten a, o oder u einen Umlaut.

das Buch - die Bücher das Land - die Länder das Wort - die Wörter

das Haus - die Häuser der Mann - die Männer der Wald - die Wälder

das Bild - die Bilder das Kind - die Kinder das Licht - die Lichter

• Nomen mit den Endungen a, i, o oder u, Abkürzungen sowie Fremdwörter aus dem Englischen bilden

ihre Pluralform mit -s.

das Foto - die Fotos das Kino - die Kinos das Taxi - die Taxis

das Sofa - die Sofas die Oma - die Omas der Opa - die Opas

der Lkw - die Lkws der Pkw - die Pkws das Team - die Teams

• Nomen mit den Endungen -nis und -in verdoppeln ihren Konsonanten.

das Ereignis - die Ereignisse das Ergebnis - die Ergebnisse

die Ärztin - die Ärztinnen die Lehrerin - die Lehrerinnen

3) Die Pluralformen bei Fremdwörtern

Fremdwörter behalten teilweise ihre ursprüngliche Pluralendung, andere übernehmen die deutsche Pluralendung -

en. Einige ausgewählte Fremdwörter bilden ihre Pluralendung wie folgt:

• Pluralformen mit -en

das Album - die Alben der Atlas - die Atlanten das Datum - die Daten

die Firma - die Firmen der Globus - die Globen das Konto - die Konten

das Museum - die Museen das Risiko - die Risiken das Thema - die Themen

• Fremde Pluralendungen

der Index - die Indizes das Komma - die Kommata das Lexikon - die Lexika

das Praktikum - die Praktika das Solo - die Soli das Visum - die Visa

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4) Nomen, die nur im Singular- oder nur im Plural benutzt werden.

Einige Nomen werden nur im Singular oder nur im Plural benutzt. Die wichtigsten davon werden in folgender

Tabelle aufgeführt:

nur Singular nur Plural

das Alter der Ärger die Alimente die Einkünfte

der Frieden das Geld die Eltern die Ferien

die Geduld das Glück die Gebrüder die Geschwister

die Hitze die Kälte die Kosten die Lebensmittel

der Lärm die Zeit die Leute die Personalien

• Ich habe kein Geld. Bernd hat keine Zeit. Der Lehrer hat viel Geduld. ...

• Meine Eltern sind nicht da. Die Ferien sind schön. Die Lebensmittel sind teuer. ...

5) Pluralformen im Dativ

Wird eine Pluralform im Dativ benutzt, so erhält die Pluralform ein zusätzliches -n.

• Mit den Jahren hat sich Rolf stark verändert.

• Die Eltern haben ihren Kindern zu Weihnachten Fahrräder geschenkt.

• Wie geht es deinen Freunden?

• Seit Monaten hat es hier nicht mehr geregnet.

• Das Essen hat unseren Gästen sehr gut geschmeckt.

Ausnahmen: Das Plural-n entfällt,

• wenn die Pluralform mit -s gebildet wird und

o Mit diesen Fotos ist er weltberühmt geworden.

o Bei den Omas ist es manchmal am schönsten.

• wenn die Pluralendung bereits ein -n ist.

o Jochen hat gestern nur mit einem hübschen Mädchen getanzt.

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o Auf den Straßen ist man sich heute nicht mehr sicher.

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Nomenkomposita

1) Was man über das Nomenkompositum wissen sollte.

Die Bildung von neuen Substantiven geschieht in der deutschen Sprache relativ häufig. In einem Kompositum

(Plural: Komposita) werden verschiedene Wörter zu einem neuen Wort zusammengefügt. Ein Kompositum besteht

aus mindestens zwei Wörtern. Ein Nomenkompositum kann auch aus vielen verschiedenen Wörtern bestehen.

Manchmal ist ein Nomenkompositum aus vier, fünf, sechs und mehr Einzelwörtern zusammengesetzt (Beispiele

dazu). In einem Nomenkompositum bestimmt das letzte Nomen das Genus und den Numerus. Ein

Nomenkompositum kann sich zusammenstellen aus:

• Nomen + Nomen

der Tisch + die Decke die Tischdecke

das Haus + die Tür + der Schlüssel der Haustürschlüssel

Eine Tischdecke ist eine Decke für den Tisch.

Ein Haustürschlüssel ist ein Schlüssel für die Tür eines Hauses.

• Verb + Nomen

warten + das Zimmer das Wartezimmer

rasieren + der Apparat der Rasierapparat

Ein Wartezimmer ist ein Zimmer, in dem man wartet.

Ein Rasierapparat ist ein Apparat, mit dem man sich rasiert.

• Adjektiv + Nomen

alt + das Papier das Altpapier

frisch + das Fleisch das Frischfleisch

Altpapier ist altes Papier.

Frischfleisch ist Fleisch, das frisch ist.

• Adverb + Nomen

links + die Kurve die Linkskurve

nicht + der Raucher der Nichtraucher

Eine Linkskurve ist eine Kurve, die nach links geht.

Ein Nichtraucher ist eine Person, die nicht raucht.

1

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2) Fugenzeichen

Werden zwei Nomen aneinandergereiht, geschieht dies bei der Mehrzahl dieser Wortkombinationen problemlos:

• das Fenster + das Glas = das Fensterglas /// der Kredit + die Karte = die Kreditkarte

Etwa bei 30 Prozent der Zusammensetzungen wird ein so genanntes " Fugenzeichen " eingefügt. Ein

Fugenzeichen ist ein Verbindungslaut zwischen den beiden Wörtern, meist -e, -(e)s, -(e)n oder -er. Leider gibt

es keine festen Regeln für die Einfügung eines Fugenzeichens. Relativ häufig ist das " Fugen-s " anzutreffen.

Meistens dienen die Fugenzeichen der Aussprache. Einige ausgewählte Beispiele:

• Fugenzeichen -e (seltener / oft Verb (-(e)n vom Infinitiv fällt weg) + Nomen)

o lesen + die Brille = die Lesebrille /// baden + das Zimmer = das Badezimmer

o schlafen + das Zimmer = das Schlafzimmer /// sprechen + die Stunde = die Sprechstunde

o der Hund + Hütte = die Hundehütte /// die Maus + die Falle = die Mausefalle

• Fugenzeichen -(e)s ( häufiger anzutreffen ) Oft bei Zusammensetzungen mit Wörtern auf -tum, -ling, -ion,

-tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht, und -ung anzutreffen.

o die Geburt + der Tag + das Geschenk = das Geburtstagsgeschenk

o die Gesundheit + der Minister = der Gesundheitsminister

o die Schwangerschaft + der Test = der Schwangerschaftstest

• Fugenzeichen -(e)n (meist die entsprechende Pluralform)

o der Student + der Ausweis = der Studentenausweis

o die Straße + die Bahn = die Straßenbahn

o der Rabe + die Mutter = die Rabenmutter

• Fugenzeichen -er (meist die entsprechende Pluralform)

o das Kind + das Zimmer = das Kinderzimmer

o das Wort + das Buch = das Wörterbuch

o der Mann + der Gesang + der Verein = der Männergesangsverein

3) Einige Beispiele für lange Nomenkomposita

• die Armbrust

• die Mehrzweckhalle

• das Mehrzweckkirschentkerngerät

• die Gemeindegrundsteuerveranlagung

• die Nummernschildbedruckungsmaschine

• der Mehrkornroggenvollkornbrotmehlzulieferer

• der Schifffahrtskapitänsmützenmaterialhersteller

• die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft

• die Feuerwehrrettungshubschraubernotlandeplatzaufseherin

• der Oberpostdirektionsbriefmarkenstempelautomatenmechaniker

• das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz

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• die Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft

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N-Deklination (schwache Nomen)

1) Was man über die N-Deklination (schwache Nomen) wissen sollte.

Zu der Gruppe der N-Deklination gehören nur maskuline Nomen! Nomen der N-Deklination, auch

schwache Nomen genannt, erhalten im Akkusativ, Dativ und Genitiv ein zusätzliches " -n ".

• ( 1 ) Können Sie mir bitte den Namen des Zeugen buchstabieren?

• ( 2 ) Können Sie mir bitte die Namen der Zeugen buchstabieren?

• ( 3 ) Das Mädchen hat mit dem Jungen aus der Nachbarschaft getanzt.

• ( 4 ) Das Mädchen hat mit den Jungen aus der Nachbarschaft getanzt.

o Die Nomen "der Junge, der Name und der Zeuge" sind schwache Nomen.

o Nomen, die zur N-Deklinationsgruppe gehören, erhalten im Singular Akkusativ, Dativ und

Genitiv ein zusätzliches " -n ".

o In den Beispielen unter den Ziffern 1 und 3 stehen die Nomen im Singular. Dies kann

man aber nur am Artikel erkennen.

( 1 ) den Namen = Akkusativ maskulin Singular

( 1 ) des Zeugen = Genitiv maskulin Singular

( 3 ) dem Jungen = Dativ maskulin Singular

o In den Beispielen unter den Ziffern 2 und 4 stehen die Nomen im Plural. Dies kann man

aber nur am Artikel erkennen.

N-Deklination und Pluralbildung ist beim Nomen identisch.

( 2 ) die Namen = Akkusativ Plural

( 2 ) der Zeugen = Genitiv Plural

( 4 ) den Jungen = Dativ Plural

o Nur der deklinierte Artikel lässt eine Unterscheidung zwischen N-Deklination im

Singular und Plural zu!

o Nur maskuline Nomen gehören zur N-Deklination!

2) Wie erkennt man Nomen der N-Deklination?

Die Zahl der Nomen, die zur Gruppe der N-Deklination gehören, ist relativ klein.

Schwache Nomen

• sind immer maskulin

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• enden immer auf -e. Zu dieser Gruppe gehören vor allem:

der Buchstabe, der Gedanke, der Name ( diese 3 Nomen im Genitiv + -s = Namens ) und

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o Nationalitäten

der Afghane, der Baske, der Brite, der Bulgare, der Chinese, der Däne, der Franzose, der

Grieche, der Ire, der Jude, der Jugoslawe, der Kroate, der Kurde, der Mongole, der Pole, der

Russe, der Schotte, der Türke, der Ungar.

o Personen

der Angsthase, der Bote, der Bube, der Bursche, der Erbe, der Experte, der Gatte, der Heide,

der Insasse, der Junge, der Junggeselle, der Knabe, der Kollege, der Kommilitone, der

Komplize, der Kunde, der Laie, der Neffe, der Riese, der Sklave, der Zeuge.

o Tiere

der Affe, der Bär, der Bulle, der Coyote, der Drache, der Hase, der Falke, der Fink, der Löwe,

der Ochse, der Rabe, der Schimpanse.

• enden auf -and, -ant, -ent ( meist Personen ) N-Deklination + -en = den Studenten

der Absolvent, der Agent, der Assistent, der Astronaut, der Demonstrant, der Diamant, der

Dirigent, der Doktorand, der Elefant, der Emigrant, der Konsonant, der Konsument, der Lieferant,

der Musikant, der Student, der Präsident, der Produzent.

• enden auf -oge, -ad, -at ( meist Berufsbezeichnungen ) N-Deklination + en

der Automat, der Biologe, der Bürokrat, der Diplomat, der Gynäkologe, der Kamerad, der

Kandidat, der Pädagoge, der Soldat, der Soziologe.

• enden auf -ist ( Personen, Berufe ) N-Deklination + en

der Autist, der Christ, der Egoist, der Idealist, der Journalist, der Kapitalist, der Kommunist, der

Polizist, der Sozialist, der Spezialist, der Terrorist, der Tourist

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• und folgende Ausnahmen ( meist Personen oder Berufsbezeichnungen ) N-Deklination + en

der Architekt, der Bauer (+ n), der Chaot, der Depp, das Herz ( des Herzens ), der Held, der

Favorit, der Fotograf, der Graf, der Herr (+ n), der Idiot, der Mensch, der Nachbar (+ n), der Narr,

der Pilot, der Prinz.