mehr temporärmitarbeitende, als für das brechen von ... · angestellten der sbb. und viele sind...

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Temporäre Mitarbeitende werden über Temporärfirmen vermittelt und unterstehen nicht den jewei- ligen Gesamtarbeitsverträgen. Sie können deshalb leicht zum Spielball zwischen der Temporär- firma, der Unternehmung und de- ren Belegschaft werden. Dabei sind die Arbeitnehmenden immer die Verlierer. Das Dossier in diesem kon- takt.sev zeigt ein Bild, das uns grosse Sorgen machen muss. Hunderte von Leuten im Gleisbau, in den Industriewerken und in der Reinigung werden nur temporär angestellt. Es werden eindeutig auch Stellen mit temporärem Per- sonal besetzt, die auf lange Sicht bestehen werden. Die SBB um- geht damit nicht nur den Kündi- gungsschutz aus dem Contrat social, sondern sie beschäftigt die Leute zu Löhnen, die weit un- ter jenen der Festangestellten lie- gen. Das ist eine Umgehung des Gesamtarbeitsvertrags zulasten der temporär Arbeitenden. Bisher ist im GAV SBB zum Thema temporäre Mitarbeitende nichts geregelt. Dies müssen wir än- dern. Die Anzahl temporärer Mit- arbeitender muss limitiert und das Recht auf Festanstellung nach einer bestimmten Zeit gesichert werden. Ebenso müssen Tempo- räre die gleichen Arbeitsbedin- gungen bekommen wie Festangestellte. ZUR SACHE « Die Anzahl temporärer Mitarbeitender muss limitiert und das Recht auf Festanstellung gesichert werden. » Manuel Avallone, Vizepräsident SEV Dossier Seiten 12 — 14 Mehr Temporärmitarbeitende, als für das Brechen von Arbeitsspitzen nötig wären SBB umgeht den GAV Die SBB beschäftigt über Temporärfirmen etwa 900 Temporärmitarbeitende. Deren Anteil am Personal ist in der Wagenreinigung und in den Industriewer- ken besonders gross: im IW Bellinzona z. B. sind es 25 % und im IW Yverdon 19 %. Bei gleicher Arbeit verdienen Temporärmit- arbeitende im Schnitt 20 % weniger als die Fest- angestellten der SBB. Und viele sind schon drei, vier oder fünf Jahre im Bundes- betrieb, ohne dass dieser sie fest anstellen wollte. Wenn die Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen schwieriger wer- den, braucht es starke Zeichen von der Strasse. Deshalb ruft der SEV wie die anderen Gewerkschaften seine Mitglie- der auf, zahlreich an den Kundgebungen teilzunehmen. Mit Musik, Kultur und packenden Reden ist vielerorts die Basis für einen echten Festtag gelegt. Eure Teilnahme macht ihn vollkommen. Seiten 9 – 11 Heraus zum 1. Mai! Der Güterverkehr ist Teil des Service public! Dies ist die dezidierte Haltung des SEV zur Güterverkehrsvorlage des Bundesrates, die unverständlicherwei- se gerade in die umgekehrte Richtung geht: Ein verbindliches Verlagerungs- ziel sucht man darin vergebens, man vertraut darauf, dass der «Markt» schon für die richtigen Verhältnisse sorgen werde. Für den SEV ist klar, dass die Vorlage, die jetzt in die Vernehmlassung gege- ben wurde, den Anforderungen an eine güterverkehrspolitische Vision von heu- te nicht genügt. Er wird sich deshalb in der Vernehmlassung dafür einsetzen, dass dem Grundsatz, dass der Güter- verkehr auf die Schiene gehört, mehr Beachtung verschafft wird. Seite 5 Wie weiter beim Güterverkehr? «Für Güter die Bahn» gilt! Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 08 25. April 2013 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Neue Stellenbeschriebe und Neueinreihung dank SEV und Mitgliedern. Seite 24 Telecom Fläche zVg Am 23. und 24. Mai treten die Delegierten des SEV in Bern zum Kongress zusammen. Der Vor- stand hat die wichtigsten Anträge behandelt. Seite 2 Der Kongress naht Viele können sich nicht vorstellen, wie schwie- rig unvorhergesehene Situationen auf Reisen für Gehörbehinderte sind. Wir zeigen es auf. Interview Seiten 6 & 7 Ohne Gehör auf Reisen

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Temporäre Mitarbeitende werdenüber Temporärfirmen vermitteltund unterstehen nicht den jewei-ligen Gesamtarbeitsverträgen.Sie können deshalb leicht zumSpielball zwischen der Temporär-firma, der Unternehmung und de-ren Belegschaft werden. Dabeisind die Arbeitnehmenden immerdie Verlierer.Das Dossier in diesem kon-takt.sev zeigt ein Bild, das unsgrosse Sorgen machen muss.Hunderte von Leuten im Gleisbau,in den Industriewerken und in der

Reinigung werden nur temporärangestellt. Es werden eindeutigauch Stellen mit temporärem Per-sonal besetzt, die auf lange Sichtbestehen werden. Die SBB um-geht damit nicht nur den Kündi-gungsschutz aus dem Contratsocial, sondern sie beschäftigtdie Leute zu Löhnen, die weit un-ter jenen der Festangestellten lie-gen. Das ist eine Umgehung desGesamtarbeitsvertrags zulastender temporär Arbeitenden.Bisher ist im GAV SBB zum Thematemporäre Mitarbeitende nichtsgeregelt. Dies müssen wir än-dern. Die Anzahl temporärer Mit-arbeitender muss limitiert unddas Recht auf Festanstellung nacheiner bestimmten Zeit gesichertwerden. Ebenso müssen Tempo-räre die gleichen Arbeitsbedin-gungen bekommen wieFestangestellte.

ZUR SACHE

«Die Anzahl temporärerMitarbeitender musslimitiert und das Recht aufFestanstellung gesichertwerden.»

Manuel Avallone, Vizepräsident SEV

Dossier Seiten 12 — 14

Mehr Temporärmitarbeitende, als für das Brechen von Arbeitsspitzen nötig wären

SBB umgeht den GAVDie SBB beschäftigt überTemporärfirmen etwa 900Temporärmitarbeitende.Deren Anteil am Personalist in der Wagenreinigungund in den Industriewer-ken besonders gross: imIW Bellinzona z. B. sind es25 % und im IW Yverdon19 %. Bei gleicher Arbeitverdienen Temporärmit-arbeitende im Schnitt20 % weniger als die Fest-angestellten der SBB. Undviele sind schon drei, vieroder fünf Jahre im Bundes-betrieb, ohne dass diesersie fest anstellen wollte.

Wenn die Verhandlungen zwischen denSozialpartnern um die Verbesserung derArbeitsbedingungen schwieriger wer-den, braucht es starke Zeichen von derStrasse. Deshalb ruft der SEV wie dieanderen Gewerkschaften seine Mitglie-der auf, zahlreich an den Kundgebungenteilzunehmen. Mit Musik, Kultur undpackenden Reden ist vielerorts die Basisfür einen echten Festtag gelegt. EureTeilnahme macht ihn vollkommen.

Seiten 9 – 11

Heraus zum 1. Mai!

Der Güterverkehr ist Teil des Servicepublic! Dies ist die dezidierte Haltungdes SEV zur Güterverkehrsvorlage desBundesrates, die unverständlicherwei-se gerade in die umgekehrte Richtunggeht: Ein verbindliches Verlagerungs-ziel sucht man darin vergebens, manvertraut darauf, dass der «Markt»schon für die richtigen Verhältnissesorgen werde.

Für den SEV ist klar, dass die Vorlage,die jetzt in die Vernehmlassung gege-ben wurde, den Anforderungen an einegüterverkehrspolitische Vision von heu-te nicht genügt. Er wird sich deshalb inder Vernehmlassung dafür einsetzen,dass dem Grundsatz, dass der Güter-verkehr auf die Schiene gehört, mehrBeachtung verschafft wird.

Seite 5

Wie weiter beim Güterverkehr?

«Für Güter die Bahn» gilt!

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 08

25. April2013

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Neue Stellenbeschriebeund Neueinreihung dankSEV und Mitgliedern.

Seite 24

Telecom FlächezVg

Am 23. und 24. Mai treten die Delegierten desSEV in Bern zum Kongress zusammen. Der Vor-stand hat die wichtigsten Anträge behandelt.

Seite 2

Der Kongress nahtViele können sich nicht vorstellen, wie schwie-rig unvorhergesehene Situationen auf Reisenfür Gehörbehinderte sind. Wir zeigen es auf.

Interview Seiten 6 & 7

Ohne Gehör auf Reisen

Tieflohnproblem vonKommission erkannt■ Die Wirtschaftskommissiondes Ständerates hat am 8. Aprilvom Bundesrat einen Berichtdazu verlangt, wie in der Schweizdie schwierige Situation der Be-schäftigten mit einem Tieflohnverbessert werden kann. Das istpositiv für die Betroffenen. DieKommission zeigt mit diesemEntscheid dem Bundesrat diegelbe Karte. Denn dieser hattein der Botschaft zur Mindest-lohn-Initiative kalt jeden Hand-lungsbedarf bestritten. SGB

Stadler Rail streicht60 Stellen im Inland■ Der starke Franken setzt demSchweizer Schienenfahrzeugher-steller zu. Daher lässt er in dennächsten 3 Monaten 60 befriste-te Verträge in Altenrhein SG aus-laufen. 250 von 960 Mitarbeiten-den sind dort befristet angestellt.

SBB BusinesspointBern bereits buchbar■ Ab 16. Mai bieten SBB undRebus, die weltweit grösste Be-treiberin von Businesscentern,im 4. Obergeschoss des Bahn-hofs Bern 20 Einzelarbeitsplätzeund 16 Sitzungsräume als ersten«SBB Businesspoint» an. Dazugehören ein Drucker, Wlan undInfrastruktur für Präsentationenund Videotelefonie. Die Bahn-kundschaft soll dort Wartezeitenzum Arbeiten nutzen und Sitzun-gen am Bahnhof abhalten kön-nen. Unter sbb.ch/businesspointoder 0848 888 881 sind bereitsjetzt Buchungen möglich.

17 Mio. für Bike+Rail■ Die SBB ersetzt in den nächs-ten sechs Jahren an kleinen undmittelgrossen Bahnhöfen veral-tete Abstellplätze für Velos undMofas durch moderne, kunden-freundliche und wo nötig grös-sere Anlagen. Jährlich sollen so2500 Abstellplätze entstehen.Insgesamt investiert die SBBunter dem Titel Bike+Rail rund17 Mio. Franken in die Förde-rung der kombinierten Mobili-tät. Das Angebot bleibt gratis.

NEWS

Der SEV-Kongress kommt nä-her: Er findet am Donnerstag,23. und Freitag, 24. Mai imKursaal in Bern statt. Er standim Mittelpunkt der April-Sit-zung des Vorstands. Die Ge-schäftsleitung muss für eineneue Amtsperiode gewähltwerden. Präsident Giorgio Tuti,Vizepräsidentin Barbara Spa-linger, Vizepräsident ManuelAvallone und FinanzverwalterAroldo Cambi stellten sich derNomination. Vorstandspräsi-dent Andreas Menet eröffnetedie Diskussion, und VPT-Zen-tralpräsident Gilbert D’Ales-

sandro ergriff das Wort: «Nochnie hat man in den Medien soviel vom SEV gehört wie in denletzten Jahren. Unsere Ge-schäftsleitung macht hervorra-gende Arbeit; ein erfolgreichesTeam wechselt man nicht.»Der Vorstand schlägt dement-sprechend alle vier einstimmigzur Wahl am Kongress vor,

dies für die Jahre 2013 bis2016.

Andreas Menet bereit für eineweitere AmtszeitDer Vorstandspräsident istgleichzeitig Präsident des Kon-gresses. ZPV-ZentralpräsidentAndreas Menet stellt sich füreine weitere Periode zur Verfü-

gung. Auch er wird vom Vor-stand dem Kongress einstim-mig zur Wahl vorgeschlagen.Einen Wechsel gibt es dagegenbeim Vizepräsidenten des Vor-stands, da Roland Schwagerauf eine Kandidatur verzichtet.Als neuen Vizepräsident hatder Vorstand Danilo Tonina(RPV) nominiert; er erhielt den

Einstimmig schlägt derVorstand dem Kongressvor, die Geschäftslei-tung des SEV für dienächste Amtszeit zu be-stätigen, also GiorgioTuti als Präsident, Vize-präsidentin BarbaraSpalinger, Vizepräsi-dent Manuel Avalloneund Aroldo Cambi, Fi-nanzverwalter.

«Ein erfolgreiches Team wDer SEV-Vorstand hat die wesentlichen Punkte des Kongresses vorbereitet

Keys

tone

Mit Spannung wird der Auftritt von Bundesrätin Doris Leuthard am SEV-Kongress erwartet.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Der SEV-Vorstand ist gleichzeitig auch die Delegiertenversammlung derFerienheimgenossenschaft FHG. Diese Genossenschaft ist Besitzerindes Parkhotels Brenscino. Aroldo Cambi hat die Jahresrechnung 2012vorgestellt, die mit einem Verlust abschliesst. Die Rechnung wurde vonder Versammlung einstimmig genehmigt. Trotz allen Bemühungen undihren guten Angeboten ist es der Equipe des Brenscino unter DirektorMartin Faes nicht gelungen, die Einbussen abzuwenden, die durch den

starken Frankenkurs und die Rückgänge der Hotelübernachtungenentstehen. Diese Entwicklung hat die ganze Schweizer Hotelleriebetroffen, besonders hart aber das Tessin. Mehrere Redner äussertensich mit der Anregung, die SEV-Mitglieder verstärkt ins Brenscino zu«locken». Dies gilt dieses Jahr ganz besonders, da alle SEV-Mitgliedervon einem Rabatt von 30 Prozent profitieren, weil das Hotel sein100-jähriges Bestehen feiert. AC / pmo

Schwieriges Jahr für die Ferienheimgenossenschaft SEV

SEV

Aus Anlass des hundertjährigen Bestehens offeriert das Parkhotel Brenscino den SEV-Mitgliedern während der ganzen Saison 2013einen Rabatt von 30 Prozent auf allen Übernachtungen.

zVg

Bild der Woche

Die «Chemins de fer du Kaeserberg» in Granges-Paccot sind regelmässigen Leser/innen un-serer Zeitung längst ein Begriff. Gut vier Jahre nach der Eröffnung konnte die Modelleisenbahn-anlage nun mit der Familie Spycher aus Schüpfen schon den 50 000 Eintritt feiern. Im Bild se-hen wir den 10-jährigen Roland Spycher im Simulator der Gotthardlokomotive Ae 6/6.

Vorzug gegenüber Urs Mächler(LPV).

Warten auf Doris LeuthardGiorgio Tuti stellte in grobenZügen den Kongressablauf vor.Schwerpunkte bilden die An-träge der Unterverbände undSektionen, die Positionspapie-re und die Wahlen. Darüberhinaus werden mehrere Gästezu Wort kommen. Die Anspra-che von Bundesrätin DorisLeuthard, der Vorsteherin desDepartements für Umwelt, Ver-

kehr, Energie und Kommunika-tion (UVEK) wird mit Spannungerwartet. Sie wird am zweitenKongresstag zu den Delegier-ten sprechen.

40 Jahre SEV-GeschichteGiorgio Tuti hat zudem verra-ten, was den Delegierten alsGeschenk abgegeben wird: EinBuch von rund 150 Seiten Um-fang, das die Geschichte desSEV von 1970 bis 2010 zusam-menfasst. «Ich versprecheeuch: Das ist ein sehr interes-

santes Werk, hervorragend il-lustriert. Man soll nie verges-sen, woher man kommt, um zuwissen, wohin man geht», hieltGiorgio Tuti fest. Der Autor,Historiker Adrian Zimmer-mann, wird am Kongress an-wesend sein und sein Buchselbst vorstellen.

Alberto Cherubini / pmo

Die Kongressanträge und diePositionspapiere werden inder Ausgabe von kontakt.sevvom 10. Mai publiziert.

wechselt man nicht»

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Ich berichte euch heute live vom Rand der Welt. Der nächs-te Hafen westlich von mir ist New York. Wo bin ich? Ich binin Brest, in der Bretagne. Dank der SBB verbringe ich hierfür fünf Wochen einen Sprachaufenthalt und frische meinFranzösisch etwas auf. Das ist gar nicht so leicht, wisst ihr.Zuerst die Anreise, also ich kann euch sagen, die Franzo-sen haben ihre besten TGVs in die Schweiz geschickt. Es istschön, wenn man nur einmal umsteigen muss, um 700 Ki-lometer hinter sich zu lassen. Aber – und jetzt kommt derNachteil: der Umsteigeort ist Paris. Dort nimmt man dieMetro, um vom einen zum anderen Bahnhof zu fahren. Dakann ich nur sagen, mon Dieu, das ist fast nicht möglich.Na ja, ich bin Grossstädterin, normalerweise finde ichmich überall zurecht, doch in Paris, oje … Vor allem mit Ge-päck ist das schwierig, zumal sie in Frankreich das WortLift und Rolltreppe wohl nur an den grösseren Bahnhöfenkennen. Nun, ich kämpfte mich dann mit meinem grossenKoffer und einem Monster von Rucksack durch denU-Bahn-Dschungel, ich hab es überlebt.Und wieder ein TGV und noch fünf Stunden Zugfahrt.Schwups von null auf hundert beschleunigt der Zug wiederund mir kommt es vor, als würde ich fliegen. Nach einerhalben Ewigkeit bin ich dann endlich angekommen, amZiel.Ich kann mich hier sehr gut von allem erholen, die Feriensind gut investiert. Es ist eine sehr ruhige und ländlicheGegend. Brest liegt direkt am Meer und ich wohne bei ei-ner Gastfamilie. Von morgens bis abends französisch zureden fällt mir nicht leicht, vor allem dann nicht, wenn ichnoch müde bin.Aber es ist wirklich schön hier, der Unterricht in der Schulesehr interessant. In der Klasse sind fast nur Chinesen, dasist nicht einfach für mich, denn sie haben einen merkwür-digen Dialekt. Wenn sie französisch reden, klingt das mehrwie chinesisch. Und in der Pause wird eh nur in der Mut-tersprache gesprochen. Ein paar Wörter habe ich schonvon ihnen gelernt. Während meines Aufenthaltes hiermöchte ich mir noch viel anschauen. Die Bretagne besitztviele Kulturgüter, Burgen und Leuchttürme, wunderschöneGärten und traditionelle Häfen. Dieses Land hat wilde Küs-ten und ein kurioses Wetter, manchmal regnet es tage-lang. An schönen Tagen ziehen die Wolken schneller vor-bei als die Sekunden vergehen. So wechselhaft wie hierhabe ich es noch nie erlebt. Hier wachsen die unterschied-lichsten Pflanzen bei sehr strengen Bedingungen. Es ist ei-ne wunderschöne und sehr verwegeneGegend.Vielleicht schaut ihr euch dasauch einmal an, es ist keineriesige Party und man hatkaum Kontakt zu Schweizernoder Deutschen, aber ist dasnicht genau das, was einemSprachaufenthalt entspricht?

Sabrina Tessmer

Ein AbenteuerMEINE MEINUNG

■ Der Vorstand hat denBericht der Geschäftsprü-fungskommission desSEV über das Jahr 2012genehmigt. Der Bericht, denGPK-Präsident Kurt Wüger inder Sitzung vorstellte, würdigtinsbesondere das guteErgebnis der Zufriedenheits-umfrage, die der SEV 2012 beiseinen Mitgliedern durchge-führt hat.

■ Die Sektion PV Zug-Goldau hat unter ihrenMitgliedern keinen Präsiden-ten mehr gefunden. Ausdiesem Grund wurde derZusammenschluss mit derSektion PV Luzern unum-gänglich. Der Vorstand hatdiese Fusion genehmigt.

■ Im Weiteren hat derVorstand die neuen Richtlinien

der FrauenkommissionSEV genehmigt. Es handeltsich dabei vor allem um eineAktualisierung und Verschlan-kung der bestehenden Texte.

■ Elisabeth Jacchini-Mühlemann, Zentralpräsi-dentin des UnterverbandsSBV, hat angekündigt, dasssie auf Ende des Jahres inPension gehen wird.

VORSTAND IN KÜRZE

Tieflohnproblem vonKommission erkannt■ Die Wirtschaftskommissiondes Ständerates hat am 8. Aprilvom Bundesrat einen Berichtdazu verlangt, wie in der Schweizdie schwierige Situation der Be-schäftigten mit einem Tieflohnverbessert werden kann. Das istpositiv für die Betroffenen. DieKommission zeigt mit diesemEntscheid dem Bundesrat diegelbe Karte. Denn dieser hattein der Botschaft zur Mindest-lohn-Initiative kalt jeden Hand-lungsbedarf bestritten. SGB

Stadler Rail streicht60 Stellen im Inland■ Der starke Franken setzt demSchweizer Schienenfahrzeugher-steller zu. Daher lässt er in dennächsten 3 Monaten 60 befriste-te Verträge in Altenrhein SG aus-laufen. 250 von 960 Mitarbeiten-den sind dort befristet angestellt.

SBB BusinesspointBern bereits buchbar■ Ab 16. Mai bieten SBB undRebus, die weltweit grösste Be-treiberin von Businesscentern,im 4. Obergeschoss des Bahn-hofs Bern 20 Einzelarbeitsplätzeund 16 Sitzungsräume als ersten«SBB Businesspoint» an. Dazugehören ein Drucker, Wlan undInfrastruktur für Präsentationenund Videotelefonie. Die Bahn-kundschaft soll dort Wartezeitenzum Arbeiten nutzen und Sitzun-gen am Bahnhof abhalten kön-nen. Unter sbb.ch/businesspointoder 0848 888 881 sind bereitsjetzt Buchungen möglich.

17 Mio. für Bike+Rail■ Die SBB ersetzt in den nächs-ten sechs Jahren an kleinen undmittelgrossen Bahnhöfen veral-tete Abstellplätze für Velos undMofas durch moderne, kunden-freundliche und wo nötig grös-sere Anlagen. Jährlich sollen so2500 Abstellplätze entstehen.Insgesamt investiert die SBBunter dem Titel Bike+Rail rund17 Mio. Franken in die Förde-rung der kombinierten Mobili-tät. Das Angebot bleibt gratis.

NEWS

Der SEV-Kongress kommt nä-her: Er findet am Donnerstag,23. und Freitag, 24. Mai imKursaal in Bern statt. Er standim Mittelpunkt der April-Sit-zung des Vorstands. Die Ge-schäftsleitung muss für eineneue Amtsperiode gewähltwerden. Präsident Giorgio Tuti,Vizepräsidentin Barbara Spa-linger, Vizepräsident ManuelAvallone und FinanzverwalterAroldo Cambi stellten sich derNomination. Vorstandspräsi-dent Andreas Menet eröffnetedie Diskussion, und VPT-Zen-tralpräsident Gilbert D’Ales-

sandro ergriff das Wort: «Nochnie hat man in den Medien soviel vom SEV gehört wie in denletzten Jahren. Unsere Ge-schäftsleitung macht hervorra-gende Arbeit; ein erfolgreichesTeam wechselt man nicht.»Der Vorstand schlägt dement-sprechend alle vier einstimmigzur Wahl am Kongress vor,

dies für die Jahre 2013 bis2016.

Andreas Menet bereit für eineweitere AmtszeitDer Vorstandspräsident istgleichzeitig Präsident des Kon-gresses. ZPV-ZentralpräsidentAndreas Menet stellt sich füreine weitere Periode zur Verfü-

gung. Auch er wird vom Vor-stand dem Kongress einstim-mig zur Wahl vorgeschlagen.Einen Wechsel gibt es dagegenbeim Vizepräsidenten des Vor-stands, da Roland Schwagerauf eine Kandidatur verzichtet.Als neuen Vizepräsident hatder Vorstand Danilo Tonina(RPV) nominiert; er erhielt den

Einstimmig schlägt derVorstand dem Kongressvor, die Geschäftslei-tung des SEV für dienächste Amtszeit zu be-stätigen, also GiorgioTuti als Präsident, Vize-präsidentin BarbaraSpalinger, Vizepräsi-dent Manuel Avalloneund Aroldo Cambi, Fi-nanzverwalter.

«Ein erfolgreiches Team wDer SEV-Vorstand hat die wesentlichen Punkte des Kongresses vorbereitet

Keys

tone

Mit Spannung wird der Auftritt von Bundesrätin Doris Leuthard am SEV-Kongress erwartet.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Der SEV-Vorstand ist gleichzeitig auch die Delegiertenversammlung derFerienheimgenossenschaft FHG. Diese Genossenschaft ist Besitzerindes Parkhotels Brenscino. Aroldo Cambi hat die Jahresrechnung 2012vorgestellt, die mit einem Verlust abschliesst. Die Rechnung wurde vonder Versammlung einstimmig genehmigt. Trotz allen Bemühungen undihren guten Angeboten ist es der Equipe des Brenscino unter DirektorMartin Faes nicht gelungen, die Einbussen abzuwenden, die durch den

starken Frankenkurs und die Rückgänge der Hotelübernachtungenentstehen. Diese Entwicklung hat die ganze Schweizer Hotelleriebetroffen, besonders hart aber das Tessin. Mehrere Redner äussertensich mit der Anregung, die SEV-Mitglieder verstärkt ins Brenscino zu«locken». Dies gilt dieses Jahr ganz besonders, da alle SEV-Mitgliedervon einem Rabatt von 30 Prozent profitieren, weil das Hotel sein100-jähriges Bestehen feiert. AC / pmo

Schwieriges Jahr für die Ferienheimgenossenschaft SEV

SEV

Aus Anlass des hundertjährigen Bestehens offeriert das Parkhotel Brenscino den SEV-Mitgliedern während der ganzen Saison 2013einen Rabatt von 30 Prozent auf allen Übernachtungen.

zVg

Bild der Woche

Die «Chemins de fer du Kaeserberg» in Granges-Paccot sind regelmässigen Leser/innen un-serer Zeitung längst ein Begriff. Gut vier Jahre nach der Eröffnung konnte die Modelleisenbahn-anlage nun mit der Familie Spycher aus Schüpfen schon den 50 000 Eintritt feiern. Im Bild se-hen wir den 10-jährigen Roland Spycher im Simulator der Gotthardlokomotive Ae 6/6.

Vorzug gegenüber Urs Mächler(LPV).

Warten auf Doris LeuthardGiorgio Tuti stellte in grobenZügen den Kongressablauf vor.Schwerpunkte bilden die An-träge der Unterverbände undSektionen, die Positionspapie-re und die Wahlen. Darüberhinaus werden mehrere Gästezu Wort kommen. Die Anspra-che von Bundesrätin DorisLeuthard, der Vorsteherin desDepartements für Umwelt, Ver-

kehr, Energie und Kommunika-tion (UVEK) wird mit Spannungerwartet. Sie wird am zweitenKongresstag zu den Delegier-ten sprechen.

40 Jahre SEV-GeschichteGiorgio Tuti hat zudem verra-ten, was den Delegierten alsGeschenk abgegeben wird: EinBuch von rund 150 Seiten Um-fang, das die Geschichte desSEV von 1970 bis 2010 zusam-menfasst. «Ich versprecheeuch: Das ist ein sehr interes-

santes Werk, hervorragend il-lustriert. Man soll nie verges-sen, woher man kommt, um zuwissen, wohin man geht», hieltGiorgio Tuti fest. Der Autor,Historiker Adrian Zimmer-mann, wird am Kongress an-wesend sein und sein Buchselbst vorstellen.

Alberto Cherubini / pmo

Die Kongressanträge und diePositionspapiere werden inder Ausgabe von kontakt.sevvom 10. Mai publiziert.

wechselt man nicht»

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Ich berichte euch heute live vom Rand der Welt. Der nächs-te Hafen westlich von mir ist New York. Wo bin ich? Ich binin Brest, in der Bretagne. Dank der SBB verbringe ich hierfür fünf Wochen einen Sprachaufenthalt und frische meinFranzösisch etwas auf. Das ist gar nicht so leicht, wisst ihr.Zuerst die Anreise, also ich kann euch sagen, die Franzo-sen haben ihre besten TGVs in die Schweiz geschickt. Es istschön, wenn man nur einmal umsteigen muss, um 700 Ki-lometer hinter sich zu lassen. Aber – und jetzt kommt derNachteil: der Umsteigeort ist Paris. Dort nimmt man dieMetro, um vom einen zum anderen Bahnhof zu fahren. Dakann ich nur sagen, mon Dieu, das ist fast nicht möglich.Na ja, ich bin Grossstädterin, normalerweise finde ichmich überall zurecht, doch in Paris, oje … Vor allem mit Ge-päck ist das schwierig, zumal sie in Frankreich das WortLift und Rolltreppe wohl nur an den grösseren Bahnhöfenkennen. Nun, ich kämpfte mich dann mit meinem grossenKoffer und einem Monster von Rucksack durch denU-Bahn-Dschungel, ich hab es überlebt.Und wieder ein TGV und noch fünf Stunden Zugfahrt.Schwups von null auf hundert beschleunigt der Zug wiederund mir kommt es vor, als würde ich fliegen. Nach einerhalben Ewigkeit bin ich dann endlich angekommen, amZiel.Ich kann mich hier sehr gut von allem erholen, die Feriensind gut investiert. Es ist eine sehr ruhige und ländlicheGegend. Brest liegt direkt am Meer und ich wohne bei ei-ner Gastfamilie. Von morgens bis abends französisch zureden fällt mir nicht leicht, vor allem dann nicht, wenn ichnoch müde bin.Aber es ist wirklich schön hier, der Unterricht in der Schulesehr interessant. In der Klasse sind fast nur Chinesen, dasist nicht einfach für mich, denn sie haben einen merkwür-digen Dialekt. Wenn sie französisch reden, klingt das mehrwie chinesisch. Und in der Pause wird eh nur in der Mut-tersprache gesprochen. Ein paar Wörter habe ich schonvon ihnen gelernt. Während meines Aufenthaltes hiermöchte ich mir noch viel anschauen. Die Bretagne besitztviele Kulturgüter, Burgen und Leuchttürme, wunderschöneGärten und traditionelle Häfen. Dieses Land hat wilde Küs-ten und ein kurioses Wetter, manchmal regnet es tage-lang. An schönen Tagen ziehen die Wolken schneller vor-bei als die Sekunden vergehen. So wechselhaft wie hierhabe ich es noch nie erlebt. Hier wachsen die unterschied-lichsten Pflanzen bei sehr strengen Bedingungen. Es ist ei-ne wunderschöne und sehr verwegeneGegend.Vielleicht schaut ihr euch dasauch einmal an, es ist keineriesige Party und man hatkaum Kontakt zu Schweizernoder Deutschen, aber ist dasnicht genau das, was einemSprachaufenthalt entspricht?

Sabrina Tessmer

Ein AbenteuerMEINE MEINUNG

■ Der Vorstand hat denBericht der Geschäftsprü-fungskommission desSEV über das Jahr 2012genehmigt. Der Bericht, denGPK-Präsident Kurt Wüger inder Sitzung vorstellte, würdigtinsbesondere das guteErgebnis der Zufriedenheits-umfrage, die der SEV 2012 beiseinen Mitgliedern durchge-führt hat.

■ Die Sektion PV Zug-Goldau hat unter ihrenMitgliedern keinen Präsiden-ten mehr gefunden. Ausdiesem Grund wurde derZusammenschluss mit derSektion PV Luzern unum-gänglich. Der Vorstand hatdiese Fusion genehmigt.

■ Im Weiteren hat derVorstand die neuen Richtlinien

der FrauenkommissionSEV genehmigt. Es handeltsich dabei vor allem um eineAktualisierung und Verschlan-kung der bestehenden Texte.

■ Elisabeth Jacchini-Mühlemann, Zentralpräsi-dentin des UnterverbandsSBV, hat angekündigt, dasssie auf Ende des Jahres inPension gehen wird.

VORSTAND IN KÜRZE

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Beim alljährlichen Treffen dervier Bahngewerkschaften ausDeutschland, Österreich, Lu-xemburg und der Schweiz bil-det jeweils eine Tour d’horizonaus den Ländern den Auftakt.Dabei zeigte sich ein überra-schend ähnliches Bild: Die Un-ternehmen – und die Staaten –verweigern sich den sozialenVerbesserungen. Das geht soweit, dass vertraglich verein-barte Verbesserungen nach-träglich gestoppt werden: inÖsterreich eine Arbeitszeitver-kürzung und in Luxemburgeine Lohnerhöhung.

Werbung verstärkenEbenfalls übereinstimmendstellen die Gewerkschaftenfest, dass sie es vorerst nichtschaffen, in der Mitgliederwer-bung von den steigenden Per-sonalzahlen zu profitieren. AmTreffen in Bern wurde deshalbbeschlossen, die Werbeverant-wortlichen der Gewerkschaftenzu einem Workshop zusam-

menzubringen, um erfolgrei-che Konzepte untereinanderauszutauschen.

Regeln festlegenund durchsetzenKonkret wollen die vier Ge-werkschaften auch das Themaanpacken, das klar im Vorder-grund steht: Die Sicherheit desSchienenverkehrs allgemeinund des Personals im Speziel-len angesichts der Liberalisie-rung. Sowohl auf der techni-schen als auch auf dersozialen Ebene wirkt sich aus,dass Billiganbieter in den Ei-senbahnmarkt drängen, diewesentliche Regeln nicht ein-halten und von mangelnderKontrolle profitieren.Die vier Gewerkschaften (EVGaus Deutschland, Vida aus Ös-terreich, Landesverband ausLuxemburg und der SEV) wol-len deshalb insbesonderebeim grenzüberschreitendenVerkehr genau hinschauen undgemeinsam gegen Missbräu-che vorgehen. Diese gewerk-schaftliche Aktion soll durchpolitische Vorstösse begleitetwerden. Diese sind auf einheit-liche Ausbildungsstandards,einheitliche Sicherheitsvor-schriften und klare Regeln fürden Personaleinsatz im grenz-überschreitenden Verkehr aus-gerichtet. Peter Moor

Die deutschsprachigenBahngewerkschaftenwollen weiterhin grenz-überschreitend aktivwerden. Das Hauptthe-ma dabei ist die Sicher-heit für Personal undVerkehr.

Über allem: die SicherheitVier-Länder-Treffen der Bahngewerkschaften in Bern

pmo

Meinungsaustausch in Bern: Die Delegationen aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und (mit dem Rücken zur Kamera) der Schweiz.

Evi Allemann neueVCS-Präsidentin■ Zur neuen Zentralpräsidentindes Verkehrs-Clubs der SchweizVCS ist am letzten Samstag dieBerner Nationalrätin Evi Alle-mann gewählt worden. Die am16. Juli 1978 in Bern geboreneEvi Allemann engagiert sichbereits seit Langem für einenumweltverträglichen undmenschenwürdigen Verkehr. DieJuristin war sieben Jahre langPräsidentin des Vereins «LäbigiStadt», der sich für ein ver-kehrsberuhigtes Bern einsetzt.Seit fast einem Jahrzehnt ist sieVorstandsmitglied der VCS-Sek-tion Kanton Bern. 2003 wurdeAllemann in den Nationalratgewählt, heute gehört sie dernationalrätlichen Verkehrskom-mission an.

Verlagerung brauchtBeschränkung■ In ihrer Vernehmlassungsant-wort zur Sanierung des Gotthard-Strassentunnels spricht sich dieSBB nicht explizit für oder gegeneine zweite Röhre aus. Ihrer Mei-nung nach lässt sich die Verla-gerung des Verkehrs aber nurrealisieren, wenn die Kapazitätder Strasse nicht erhöht werdeund deshalb pro Richtung nureine Fahrspur zur Verfügungsteht. Deshalb begrüsst sie dievorgeschlagene Festschreibungder Beschränkung im Strassen-verkehrsgesetz wie auch dieMöglichkeit eines Referendumsgegen den Bau.

Weiter fordert die SBB, dassder Bau einer zweiten Röhrenicht zu einer Verknappung derMittel für die Bahninvestitionenführen dürfe. Der Abtransportdes Aushubmaterials beim Baueiner zweiten Röhre müsstezwingend mit der Bahn erfolgen.

Die SBB bietet dem Bundesratan, ihn für die Sanierungsphase«bei der frühzeitigen Planungund der Umsetzung von Eisen-bahn-Ersatzlösungen zu unter-stützen und diese bei Anfrageauch zu betreiben.» Die SBBpräferiere dabei eine nachhalti-ge Lösung für den alpenqueren-den Güterverkehr auf der Schie-ne wie den unbegleiteten kom-binierten Verkehr UKV von Lan-desgrenze zu Landesgrenze.

IN KÜRZE

Ein Schwerpunkt der Zusam-menarbeit der europäischenBahngewerkschaften ist inden nächsten Jahren das4. Eisenbahnpaket, das die Eu-ropäische Kommission AnfangJahr vorgestellt hat. DieHauptarbeit dazu wird inner-halb der europäischen Dach-gewerkschaft ETF geleistet,aber die deutschsprachigenLänder führen ebenfalls einegemeinsame Diskussion dazu.Die Beibehaltung von inte-grierten Unternehmensstruk-turen ist ein Schwerpunkt,ebenso die Haltung gegeneine weitere Liberalisierung.Skepsis herrscht in allen Län-dern gegenüber den geplan-ten Befugnissen für dieBahnagentur. Hingegen be-grüssen alle vier Länder dieVereinheitlichung bei Fahr-zeugzulassungen und dietechnische Harmonisierung.Der Zeitplan der EU zeigt, dassdie Gesetzgebung frühestens2015 abgeschlossen seinwird. Die Gewerkschaftenwollen die Zeit nutzen, umihre Anliegen bei den politi-schen Instanzen einzubringen.

4. Eisenbahnpaket

EU

Aus aktuellem Anlass wurdedas Thema Güterverkehrzusätzlich ins Programm desVierländertreffens aufgenom-men. Eine Vertretung desBetriebsrats von DB Schenker,der Güterverkehrstochter derDB, reiste extra nach Bern, uman der Aussprache teilzuneh-men.Rückblickend wurde nochmalsaufgerollt, dass die Beziehun-gen zwischen DB und SBBdurch das forsche Auftretender SBB in Deutschlandwährend Jahren schwerbelastet waren. Wenn nun DBSchenker sich von seinembisherigen Partner BLSzurückzieht und Aufträge anSBB Cargo vergibt, bedeutetdies in erster Linie also eineEntspannung zwischen denbeiden Staatsbahnen. Umsostörender ist daran, dass dasPersonal den Preis zahlenmuss für die Rückkehr zu deneigentlich normalen Verhält-nissen. Sowohl die Schweizerals auch die deutsche Seitesind sicher, dass weitereEntwicklungen im Dreieck DB– SBB – BLS bevorstehen.

DB – BLS – SBB

CARGO

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5AKTUELLkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Sozialplanpflicht kommtins Gesetz

Seit dem Grounding und Kon-kurs der Swissair wurde regel-mässig von der Wirtschaftnach Erleichterungen bei derSanierung von Unternehmengerufen: Ein «Chapter-11-Ver-fahren» nach dem Vorbild desUS-Konkursrechts müsse her.Konkret sollten marode Unter-nehmungen eine Verschnauf-pause und Entlastung erhalten,damit siesich sa-nierenkönnen.Der vor-geseheneVerzichtauf diePflichtzur Übernahme der Mitarbei-tenden war der Wirtschaft einbesonders wichtiges Anliegen.Gewerkschaften und Linkenging das natürlich zu weit.Noch im November 2011 lehn-te der Nationalrat es ab, über-haupt auf die Vorlage einzutre-ten.

Mit einem sozialen Ausgleichgelang es nun, gegen den Wi-derstand von SVP und FDP eineSozialplanpflicht einzuführen.Damit soll den angeschlage-nen Unternehmen eine Chancezur Sanierung und damit zur Si-cherung von Arbeitsplätzen er-möglicht werden. Wenn einUnternehmen mit mehr als 250Mitarbeitenden über 30 Ange-stellte entlässt, muss ein So-zialplan verhandelt werden.Können sich Arbeitgeber undGewerkschaften nicht einigen,wird ein Schiedsgericht ange-rufen.

Mit diesen flankierendenMassnahmen wird erwartet,dass in Krisensituationen Fir-men und damit Arbeitsstellengerettet werden können. FürEntlassene tritt wenigstenseine Abfederung in Kraft, dieheute in verschiedenen GAVbereits praktiziert wird. Insbe-sondere die Schiedsgerichts-barkeit soll eine allgemeineVerbesserung der Sozialplan-standards bewirken. Das Ge-schäft geht nun zurück in denStänderat.

Philipp Hadorn, Nationalrat& Gewerkschaftssekretär SEV

Aus dem Parlament

zVg

Dies ist der Vernehmlassungs-vorlage vom Mittwoch letzterWoche zu entnehmen. Die Ge-werkschaft des Verkehrsperso-nals erachtet diese Einstellungals falsch. Der SEV erwartetvom Bund ein vorbehaltlosesBekenntnis zum Schienengü-terverkehr.

Der Teufel sitzt im DetailAuf den ersten Blick ist der Be-richt des Bundesrats zwar einedeutliche Aussage zugunstendes Schienengüterverkehrs.Doch der Teufel sitzt im Detail:

Bei genauer Betrachtung stelltsich der Bundesrat über weite

Strecken auf den Standpunkt,dass der Markt die Wahl zwi-schen Schiene und Strasse fäl-len solle. «Dies ist eine unhalt-bare Einstellung: Wir erwartenvom Bund eine klare Aussagezur Förderung des Schienen-güterverkehrs», hält SEV-Präsi-dent Giorgio Tuti fest.

Das Verlagerungsziel ist nichtverhandelbarBedenklich sind insbesonderedie Aussagen zur Zukunft vonSBB Cargo sowie der aus-drückliche Verzicht auf dieFestlegung eines Verlage-rungsziels im inländischenVerkehr. Das Schweizervolkhat bisher in allen wesentli-chen Abstimmungen deutlichgemacht, dass es den Grund-satz «Für Güter die Bahn»hochhält.Es kommt hinzu, dass im Be-richt sowohl eine Privatisie-rung von SBB Cargo als auchdie völlige Aufgabe des Wagen-ladungsverkehrs nicht etwaausgeschlossen, sondern di-rekt angesprochen werden.

Der «Markt» wird es nichtrichtenDer SEV erwartet, dass derBund mit geeigneten Massnah-men aktiv dazu beiträgt, dassauch inländisch so viele Güterwie immer möglich auf derSchiene transportiert werden.

Dazu ist vorab ein Bekenntniserforderlich, dass auch Güter-verkehr ein Teil des Service pu-blic ist und damit öffentlichgefördert werden kann. Diewiederholte Anrufung dermarktwirtschaftlichen Grund-sätze, verbunden mit der Re-duktion der finanziellen Mittel,lassen befürchten, dass mitdiesem Bericht im Bundeshausder erste Schritt getan wurde,um den Inland-Güterverkehr zuGrabe zu tragen, wie dies ineinzelnen Nachbarländern be-reits geschehen ist.

Richtige Aufhebung derTrassenprioritätDer SEV stellt fest, dass in denbetrieblichen Überlegungenauch Ansätze enthalten sind,die er unterstützt, so insbeson-dere die Aufhebung der strik-ten Trassenpriorität für denPersonenverkehr. Ebenso istpositiv, dass keine Lockerun-gen der Bestimmungen zumLastwagenverkehr vorgesehensind.Der SEV wird sich im Vernehm-lassungsverfahren detailliertmit der Vorlage – die nicht we-niger als 108 Seiten umfasst! –beschäftigen und seine Stel-lungnahme dem Bund einrei-chen. Er wird sich dabei auchmit der letztes Jahr gegründe-ten Koalition Pro Cargo ab-sprechen. SEV

Der Bundesrat willGüterverkehr auf derSchiene in der Schweizkünftig nicht mehr alsTeil des Service publicbetrachten.

Abbau statt Stärkung?Mutlose Güterverkehrsvorlage des Bundesrats

pan.

«Für Güter die Bahn» – dieser Grundsatz muss in der Schweiz auch in Zukunft gelten.

Nun liegt er zur Vernehmlassungvor, der Entwurf zur Totalrevi-sion des Gütertransportgeset-zes. Die Motion 10.3881 derständerätlichen «Verkehrskom-mission» (KVF SR) verlangte ersteinmal eine «Gesamtkonzeptionfür die zukünftige Förderung desschweizerischen Schienengüter-verkehrs in der Fläche». ImHerbst 2012 führte das Bundes-amt für Verkehr (BAV) eineVorkonsultation in der Branchedurch.Die Motion verlangte ausdrück-lich: «Die Konzeption muss aucheinen Lösungsweg für dieZukunft des Schienengüterver-kehrs in der Fläche im Span-nungsfeld von flächendeckenderBedienung und wirtschaftlichemBetrieb aufzeigen.»Zwar will der vorliegende Ent-wurf endlich die strikte Trassen-priorität des Personenverkehrsgegenüber dem Güterverkehraufheben. Das ist auch dringendnotwendig und ein Meilensteinzur Steigerung von Produktivitätund Attraktivität des Schienen-güterverkehrs.

Entscheidende Förderungsinstru-mente fehlen aber noch:■ ein klares Verlagerungsziel■ die Definition eines Service public für den Güterverkehr

■ Betriebsbeiträge für verein- barte Leistungen.

Güterdienstleistungen zuerbringen, war bisher einegesetzlich verankerte Kernauf-gabe der SBB. Es mutet bizarran, wenn ausgerechnet in einem«Förderungsbericht» der Vor-schlag steht, just diese SBB-Aufgabe ersatzlos zu streichen.

Der vorliegende Entwurf istenttäuschend, er verkennt denVerlagerungsbedarf im Interessevon öV, Strasse und Umwelt;zudem bleibt die Chance zuroffensiven Gestaltung einesService public für den Güterver-kehr ungenutzt. Die Frist für dieVernehmlassung dauert bisMitte August. Noch ist dieZukunft für den Schienenverkehrgestaltbar.

Philipp Hadorn;

Gewerkschaftssekretär SEVLeiter Team Cargo

KOMMENTARDieser Entwurf enttäuscht

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6kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

■ kontakt.sev: Sie sind Sekre-tär der Koordinationsstelle«gehörlose und schwer-hörige Menschen im öffent-licher Verkehr», die geradeeine Umfrage bei rund 30Unternehmen gemacht hat.Welche Ergebnisse gibt es?

Daniel Ziegler : Wir haben fest-gestellt, dass das neue Rollma-terial normalerweise mit Moni-toren ausgerüstet ist. Dies istzweifellos ein grosser Fort-schritt für die Gehörlosen undSchwerhörigen, die auf dieseWeise direkten Zugang zu denInformationen haben. Auf im-

mer mehr Bahnhöfen wird dievisuelle Kommunikation ver-bessert und sie werden mitzusätzlichen Monitoren undLED-Anzeigen ausgerüstet, ins-besondere wenn die SBB ihreGebäude renoviert. Je mehrBildschirme es hat, desto bes-ser für die Gehörlosen, destozufriedener sind sie.

■ Kann man sagen, dass dieGehörlosen und Schwerhö-rigen in Zukunft von dengleichen Rechten profitierenwie die andern Benützendendes öffentlichen Verkehrs?

Nein, da muss noch sehr vielgemacht werden. In älteremRollmaterial sind Bildschirmeso gut wie inexistent. Mehr vi-suelle Information heisst abernoch nicht automatisch besse-re Kommunikation. Bei Unfäl-len, Verspätungen, Zugsausfäl-len oder Anschlussbrüchensind die Informationen oftmangelhaft, um nicht zu sagennicht vorhanden. In neuerenFahrzeugen ist es möglich, beiSpontanansagen im Tele-grammstil auch optisch wichti-ge Informationen zu vermit-teln.

■ Was schlagen Sie vor, umdie Informationen für Gehör-lose und Schwerhörige imöffentlichen Verkehr zu ver-bessern?

Es braucht nicht nur mehr vi-suelle Kommunikation (Moni-tore, LED-Anzeigen), sondern

auch eine verbesserte, gutvernetzte Information. AlleKundeninformationen müssengleichzeitig und gleichwertig

optisch und akustisch vermit-telt werden. Gehörlose undSchwerhörige benötigen zu-sätzlich zu den Angaben überdie nächste Haltestelle unddie Umsteigebeziehungen un-bedingt auch optische In-formationen im Fall von

Verkehrsstörungen und Be-triebsunterbrüchen. Für Ge-hörlose und Schwerhörige istes nicht einfach, zu verstehen,

Daniel Ziegler kämpft seit zwanzig Jahren für die Rechte der Gehörlosen im öffentlichen Verkehr

Der vermehrte Einsatz von Bildschirmen in den Bahnhöfen, in Zügen, Bussen und Trams verbessert vorallem die Mobilität der Gehörlosen und Schwerhörigen im öffentlichen Verkehr. Nach Meinung vonDaniel Ziegler gibt es aber noch viel zu tun im Bereich der visuellen Kommunikation. Vor allem bei Ver-spätungen, Betriebsstörungen und Unterbrüchen. Die Information an die Passagiere wird meistens nurüber Lautsprecher vermittelt, ohne gleichwertige optische Information.

«Je mehr Bildschirmees hat, desto besserfür die Gehörlosen.»

AC

«Gehörlose und Schwerhörige benötigen unbedingtauch optische Infomationen im Fall vonVerkehrsstörungen und Betriebsunterbrüchen.»

Das Behindertengleichstellungs-gesetz (BehiG) ist auf den 1. Janu-ar 2004 in Kraft getreten. Sein Zielist es, die Ungleichheiten, vondenen Behinderte betroffen sind,zu beseitigen. Die Übergangsfristfür Anpassungen an Bauten undInfrastruktur beträgt 20 Jahre,also bis 2024. Der Bundesrat hateine Verlängerung dieser Über-gangsfrist um 15 Jahre beschlos-sen (bis Ende 2039). Dies hat beimSchweizerischen GehörlosenbundSGB zu grossem Ärger geführt. Er

hat in einer Pressemitteilungfestgehalten: «Die Anpassung derBahnhöfe und Fahrzeuge desöffentlichen Verkehrs an dieBedürfnisse der Personen mitBehinderung erlaubt es diesen,sich besser in die Gesellschaft zuintegrieren. Diese Anpassungensind nicht nur für mobitätsbehin-derte Personen nötig, sondernauch für Gehörlose und Schwerhö-rige. Die visuellen Informationenin den Bahnhöfen und Zügen, diediesen Personen Verspätungen

oder Anschlussbrüche anzeigen,lassen noch sehr zu wünschenübrig.» Artikel 22 des Behinder-tengleichstellungsgesetzes vom1. Januar 2004 führt aus: «1. Be-stehende Bauten und Anlagensowie Fahrzeuge für den öffentli-chen Verkehr müssen spätestensnach 20 Jahren nach dem Inkraft-treten dieses Gesetzes behinder-tengerecht sein. 2. Kommunikati-onssysteme und Billettausgabemüssen spätestens zehn Jahrenach Inkrafttreten dieses Gesetzesbehindertengerecht angebotenwerden.» AC / pan.

Das nicht eingehaltene Gesetz ma

Das Behindertengleichstellungsgesetz verlangt, dass die Infor-mationssysteme im öffentlichen Verkehr an die Bedürfnisse derMenschen mit Behinderung angepasst werden. Dies bedingt dieZunahme der visuellen Informationen für die Gehörlosen undSchwerhörigen in den Bahnhöfen, in den Zügen und Bussen.

...... 7INTERVIEW

kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

warum plötzlich alle den Zugverlassen oder zu wissen, obman trotz Verspätung den An-schluss erwischt oder dasGleis wechseln muss. Hiergibt es immer wieder Rekla-mationen.Ich möchte noch etwas anfü-gen, um unsere Forderungnach mehr visueller Informa-tion im öffentlichen Verkehrzu rechtfertigen: Wenn es eineVerkehrsstörung gibt und Auf-regung entsteht, werden be-sonders gehörlose Personen,welche sich erkundigen,manchmal nicht ernst genom-men, weil sie sprachlichschlecht artikulieren und Mü-he haben, sich auszudrücken.

■ Wäre es denn nicht möglich,dass die Unternehmen desöffentlichen Verkehrs beiStörungen via Mobile kom-munizieren?

Doch, hier gibt es bereits eineErsatzlösung. Der Überset-zungsdienst Procom ermög-licht es, dass hörbehinderteund gehörlose Personen, wel-che Informationen benötigenoder sich in einer Notlage be-finden, via SMS oder TexMeeAuskunft und Hilfe anfordernkönnen. Sie wenden sich anden Procom-Übersetzungs-dienst und dieser wiederumvermittelt Hilfe und Unterstüt-zung bei den Sicherheitsdiens-ten und der Transportpolizei-oder holt Informationen beiden zuständigen Leitstellender Transportunternehmungenein. So können auch allfälligeMissverständnisse in der Kom-munikation verhindert werden.Das Institut für Computerlingu-istik der Universität Zürich hatein Pilotprojekt für automati-sche Übersetzung von Kunden-information in Gebärdenspra-

che entwickelt. Die technologi-sche Entwicklung schafft neu-artige Möglichkeiten der Kun-deninformation und bringtgenerell den hörbehindertenund gehörlosen Menschengrosse Verbesserungen.

Interview: Alberto Cherubini / pan.AC

Daniel Ziegler ist Sekretär der Koordinationsstelle «gehörlose und schwerhörige Menschen im öffentlicher Verkehr».

Daniel Ziegler ist 60-jährig und seit 1993 Geschäftsstel-lenleiter der Interessengemeinschaft Gehörlose, Hör-und Sprachbehinderte der Kantone Bern und Freiburg. Erist Sekretär der Koordinationsstelle «Gehörlose undSchwerhörige im öffentlichen Verkehr», die von derSchweizerischen Fachstelle Barrierefreier öffentlicherVerkehr in Olten ins Leben gerufen worden ist.

Neben dem Kampf für die Rechte der Hörbehinderten imöffentlichen Verkehr organisieren Daniel Ziegler undseine Mitarbeitenden den Zugang zu kulturellen Veran-staltungen für hörbehinderte und gehörlose Kulturinter-essierte, beispielsweise Besuche in Museen mit Gebär-densprache und mit Höranlagen. «Wir unterstützen auchdie Vereinigung MUX, die Rockkonzerte in Gebärden-sprache übersetzt», sagt Daniel Ziegler. «Übersetzerin-nen und Übersetzer übersetzen nicht nur die Liedertextein Gebärdensprache , sondern mit Mimik, Gestik undKörpersprache wird auch der Sound des Stückes vermit-telt. Das gefällt den Gehörlosen sehr. Letzthin haben wireine Gruppe von rund 70 Gehörlosen zu einem Konzertder Berner Rockgruppe Züri West begleitet. Es war eingrosser Erfolg.»

GEHÖRLOSE LIEBEN ROCKMUSIK

Laut Daniel Ziegler sind in un-serem Land rund 8000 Perso-nen von Gehörlosigkeit betrof-fen. «Und etwa ein MillionMenschen sind schwerhörig»,ergänzt der Geschäftsstellen-leiter der Interessengemein-schaft Gehörlose, Hör- undSprachbehinderte der KantoneBern und Freiburg.

8000 Gehörlose inder Schweiz

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6kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

■ kontakt.sev: Sie sind Sekre-tär der Koordinationsstelle«gehörlose und schwer-hörige Menschen im öffent-licher Verkehr», die geradeeine Umfrage bei rund 30Unternehmen gemacht hat.Welche Ergebnisse gibt es?

Daniel Ziegler : Wir haben fest-gestellt, dass das neue Rollma-terial normalerweise mit Moni-toren ausgerüstet ist. Dies istzweifellos ein grosser Fort-schritt für die Gehörlosen undSchwerhörigen, die auf dieseWeise direkten Zugang zu denInformationen haben. Auf im-

mer mehr Bahnhöfen wird dievisuelle Kommunikation ver-bessert und sie werden mitzusätzlichen Monitoren undLED-Anzeigen ausgerüstet, ins-besondere wenn die SBB ihreGebäude renoviert. Je mehrBildschirme es hat, desto bes-ser für die Gehörlosen, destozufriedener sind sie.

■ Kann man sagen, dass dieGehörlosen und Schwerhö-rigen in Zukunft von dengleichen Rechten profitierenwie die andern Benützendendes öffentlichen Verkehrs?

Nein, da muss noch sehr vielgemacht werden. In älteremRollmaterial sind Bildschirmeso gut wie inexistent. Mehr vi-suelle Information heisst abernoch nicht automatisch besse-re Kommunikation. Bei Unfäl-len, Verspätungen, Zugsausfäl-len oder Anschlussbrüchensind die Informationen oftmangelhaft, um nicht zu sagennicht vorhanden. In neuerenFahrzeugen ist es möglich, beiSpontanansagen im Tele-grammstil auch optisch wichti-ge Informationen zu vermit-teln.

■ Was schlagen Sie vor, umdie Informationen für Gehör-lose und Schwerhörige imöffentlichen Verkehr zu ver-bessern?

Es braucht nicht nur mehr vi-suelle Kommunikation (Moni-tore, LED-Anzeigen), sondern

auch eine verbesserte, gutvernetzte Information. AlleKundeninformationen müssengleichzeitig und gleichwertig

optisch und akustisch vermit-telt werden. Gehörlose undSchwerhörige benötigen zu-sätzlich zu den Angaben überdie nächste Haltestelle unddie Umsteigebeziehungen un-bedingt auch optische In-formationen im Fall von

Verkehrsstörungen und Be-triebsunterbrüchen. Für Ge-hörlose und Schwerhörige istes nicht einfach, zu verstehen,

Daniel Ziegler kämpft seit zwanzig Jahren für die Rechte der Gehörlosen im öffentlichen Verkehr

Der vermehrte Einsatz von Bildschirmen in den Bahnhöfen, in Zügen, Bussen und Trams verbessert vorallem die Mobilität der Gehörlosen und Schwerhörigen im öffentlichen Verkehr. Nach Meinung vonDaniel Ziegler gibt es aber noch viel zu tun im Bereich der visuellen Kommunikation. Vor allem bei Ver-spätungen, Betriebsstörungen und Unterbrüchen. Die Information an die Passagiere wird meistens nurüber Lautsprecher vermittelt, ohne gleichwertige optische Information.

«Je mehr Bildschirmees hat, desto besserfür die Gehörlosen.»

AC

«Gehörlose und Schwerhörige benötigen unbedingtauch optische Infomationen im Fall vonVerkehrsstörungen und Betriebsunterbrüchen.»

Das Behindertengleichstellungs-gesetz (BehiG) ist auf den 1. Janu-ar 2004 in Kraft getreten. Sein Zielist es, die Ungleichheiten, vondenen Behinderte betroffen sind,zu beseitigen. Die Übergangsfristfür Anpassungen an Bauten undInfrastruktur beträgt 20 Jahre,also bis 2024. Der Bundesrat hateine Verlängerung dieser Über-gangsfrist um 15 Jahre beschlos-sen (bis Ende 2039). Dies hat beimSchweizerischen GehörlosenbundSGB zu grossem Ärger geführt. Er

hat in einer Pressemitteilungfestgehalten: «Die Anpassung derBahnhöfe und Fahrzeuge desöffentlichen Verkehrs an dieBedürfnisse der Personen mitBehinderung erlaubt es diesen,sich besser in die Gesellschaft zuintegrieren. Diese Anpassungensind nicht nur für mobitätsbehin-derte Personen nötig, sondernauch für Gehörlose und Schwerhö-rige. Die visuellen Informationenin den Bahnhöfen und Zügen, diediesen Personen Verspätungen

oder Anschlussbrüche anzeigen,lassen noch sehr zu wünschenübrig.» Artikel 22 des Behinder-tengleichstellungsgesetzes vom1. Januar 2004 führt aus: «1. Be-stehende Bauten und Anlagensowie Fahrzeuge für den öffentli-chen Verkehr müssen spätestensnach 20 Jahren nach dem Inkraft-treten dieses Gesetzes behinder-tengerecht sein. 2. Kommunikati-onssysteme und Billettausgabemüssen spätestens zehn Jahrenach Inkrafttreten dieses Gesetzesbehindertengerecht angebotenwerden.» AC / pan.

Das nicht eingehaltene Gesetz ma

Das Behindertengleichstellungsgesetz verlangt, dass die Infor-mationssysteme im öffentlichen Verkehr an die Bedürfnisse derMenschen mit Behinderung angepasst werden. Dies bedingt dieZunahme der visuellen Informationen für die Gehörlosen undSchwerhörigen in den Bahnhöfen, in den Zügen und Bussen.

...... 7INTERVIEW

kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

warum plötzlich alle den Zugverlassen oder zu wissen, obman trotz Verspätung den An-schluss erwischt oder dasGleis wechseln muss. Hiergibt es immer wieder Rekla-mationen.Ich möchte noch etwas anfü-gen, um unsere Forderungnach mehr visueller Informa-tion im öffentlichen Verkehrzu rechtfertigen: Wenn es eineVerkehrsstörung gibt und Auf-regung entsteht, werden be-sonders gehörlose Personen,welche sich erkundigen,manchmal nicht ernst genom-men, weil sie sprachlichschlecht artikulieren und Mü-he haben, sich auszudrücken.

■ Wäre es denn nicht möglich,dass die Unternehmen desöffentlichen Verkehrs beiStörungen via Mobile kom-munizieren?

Doch, hier gibt es bereits eineErsatzlösung. Der Überset-zungsdienst Procom ermög-licht es, dass hörbehinderteund gehörlose Personen, wel-che Informationen benötigenoder sich in einer Notlage be-finden, via SMS oder TexMeeAuskunft und Hilfe anfordernkönnen. Sie wenden sich anden Procom-Übersetzungs-dienst und dieser wiederumvermittelt Hilfe und Unterstüt-zung bei den Sicherheitsdiens-ten und der Transportpolizei-oder holt Informationen beiden zuständigen Leitstellender Transportunternehmungenein. So können auch allfälligeMissverständnisse in der Kom-munikation verhindert werden.Das Institut für Computerlingu-istik der Universität Zürich hatein Pilotprojekt für automati-sche Übersetzung von Kunden-information in Gebärdenspra-

che entwickelt. Die technologi-sche Entwicklung schafft neu-artige Möglichkeiten der Kun-deninformation und bringtgenerell den hörbehindertenund gehörlosen Menschengrosse Verbesserungen.

Interview: Alberto Cherubini / pan.

AC

Daniel Ziegler ist Sekretär der Koordinationsstelle «gehörlose und schwerhörige Menschen im öffentlicher Verkehr».

Daniel Ziegler ist 60-jährig und seit 1993 Geschäftsstel-lenleiter der Interessengemeinschaft Gehörlose, Hör-und Sprachbehinderte der Kantone Bern und Freiburg. Erist Sekretär der Koordinationsstelle «Gehörlose undSchwerhörige im öffentlichen Verkehr», die von derSchweizerischen Fachstelle Barrierefreier öffentlicherVerkehr in Olten ins Leben gerufen worden ist.

Neben dem Kampf für die Rechte der Hörbehinderten imöffentlichen Verkehr organisieren Daniel Ziegler undseine Mitarbeitenden den Zugang zu kulturellen Veran-staltungen für hörbehinderte und gehörlose Kulturinter-essierte, beispielsweise Besuche in Museen mit Gebär-densprache und mit Höranlagen. «Wir unterstützen auchdie Vereinigung MUX, die Rockkonzerte in Gebärden-sprache übersetzt», sagt Daniel Ziegler. «Übersetzerin-nen und Übersetzer übersetzen nicht nur die Liedertextein Gebärdensprache , sondern mit Mimik, Gestik undKörpersprache wird auch der Sound des Stückes vermit-telt. Das gefällt den Gehörlosen sehr. Letzthin haben wireine Gruppe von rund 70 Gehörlosen zu einem Konzertder Berner Rockgruppe Züri West begleitet. Es war eingrosser Erfolg.»

GEHÖRLOSE LIEBEN ROCKMUSIK

Laut Daniel Ziegler sind in un-serem Land rund 8000 Perso-nen von Gehörlosigkeit betrof-fen. «Und etwa ein MillionMenschen sind schwerhörig»,ergänzt der Geschäftsstellen-leiter der Interessengemein-schaft Gehörlose, Hör- undSprachbehinderte der KantoneBern und Freiburg.

8000 Gehörlose inder Schweiz

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8 VERKEHRSPOLITIKkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Die betriebswirtschaftlicheRechnung basiert auf denBuchhaltungsergebnissen derBahnen und zeigt auf, wie gutdiese mit ihren Einnahmen undmit den Beiträgen der öffentli-chen Hand ihre Kosten decken.So gesehen verbuchten die Ei-senbahnunternehmen 2011 ei-nen Überschuss von 0,4 Mrd.Franken: Einem Gesamtertragvon 10,4 Mrd. Franken standenAusgaben von 10,0 Mrd. ge-genüber.Die Erträge der Eisenbahnensetzten sich 2011 zu 41 % aus

Verkehrserträgen, zu 32 % ausBeiträgen der öffentlichen Handund zu 27 % aus übrigen Erträ-gen (z. B. aus den bahneige-nen Immobilien) zusammen.Mit 4,2 Mrd. Franken war derVerkehrsertrag für sich alleine2011 deutlich kleiner als der Be-triebsaufwand (7,5 Mrd.). Wäh-rend die Verkehrserträge imPersonenbereich seit 1975deutlich gestiegen sind, habensie im Güterbereich abgenom-men.Im Gegensatz zur betriebswirt-schaftlichen Eisenbahnrech-nung werden in der volkswirt-schaftlichen Rechnung die Un-terstützungsleistungen der öf-fentlichen Hand ausgeklammert.Berechnet wird, wie viel der Ver-kehrsträger «Schiene» aus ge-samtwirtschaftlicher Sicht kos-tet, das heisst, wenn man davonausginge, dass die Eisenbahn-unternehmen ihre Kosten fürVerkehr und Infrastruktur mitDarlehen zu Marktbedingungenselbst finanzieren müssten.Die volkswirtschaftliche Rech-nung weist für 2011 einen Net-toertrag von 7,0 Mrd. Franken

aus. Demgegenüber stehen10,7 Mrd. Franken Gesamtauf-wand (Betriebsaufwand undKapitalkosten) sowie 5,3 Mrd.Franken Zinsaufwand des ku-mulierten Defizits. Es ergibtsich eine sogenannte «Unter-deckung I» von 8,9 Mrd. Fran-ken. So gesehen vermag dieBahn ihre Kosten lediglich zu44 % selbst zu decken (Kosten-deckungsgrad I). Werden aus-serdem die kalkulatorischenZinsen der Spezialfinanzierungmiteinberechnet (d. h. der hy-pothetische Zinsaufwand fürdie Gelder, welche die öffent-liche Hand den Bahnen fürGrossprojekte wie die Neatoder die Bahn 2000 zur Verfü-gung stellte), fällt die Eigen-wirtschaftlichkeit auf 41 %.

Subventionen für EisenbahnenGemäss der betriebswirt-schaftlichen Eisenbahnrech-nung beliefen sich 2011 dieBeiträge der öffentlichen Handan die Eisenbahn auf insge-samt 3,3 Mrd. Franken. Etwasmehr als die Hälfte davon,nämlich 1,1 Mrd. Franken, wa-

ren Abgeltungen für das Ver-kehrsangebot. Diese wurdenzu 51,3 % vom Bund, zu 48,6%von den Kantonen und zu0,1 % von den Gemeinden be-zahlt. Dazu kamen Infrastruk-turbeiträge in der Höhe von2,2 Mrd. Franken. Der Gesamt-beitrag von 3,3 Mrd. Frankenist seit 1996 einigermassenkonstant geblieben.Den Zahlen der Eidgenössi-schen Finanzverwaltung lässtsich ausserdem entnehmen,wie hoch die Beiträge und

Darlehen sind, welche derBund (also ohne Kantone undGemeinden) zugunsten des ge-samten öffentlichen Verkehrsausgibt. 2011 waren dies rund3 Mrd. Franken. BFS

Die vollständige Eisenbahn-rechnung 2011 ist als 15-seiti-ge Publikation beim Bundes-amt für Statistik in Neuenburgerschienen und kann bei die-sem unter der Bestellnummer321-1100-05 gratis bezogenwerden.

Die schweizerische Ei-senbahnrechnung prä-sentiert die Entwicklungder Erträge und Kostender Eisenbahnbetriebeaus zwei unterschiedli-chen Blickwinkeln. Er-stellt wird eine be-triebswirtschaftlicheRechnung zum einenund eine volkswirt-schaftliche Rechnungzum anderen.

Die Rechnung, bitte!Die schweizerische Eisenbahnrechnung ist erschienen BF

SBF

S

� Ich interessiere mich für den Beitritt zum SEV; schickt mir bitte Unterlagen!

� Ich will kontakt.sev genauer kennenlernen und bestelle ein Probeabonnement (6 Ausgaben).

� Ich abonniere kontakt.sev zum Preis von 40 Franken für ein Jahr.

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Noch nicht Abonnent/-in von kontakt.sev ?Mitglieder des SEV bekommen automatisch kontakt.sev – das Abonnement ist im Beitrag enthalten. Aber auch Leserinnen und Leser,die nicht SEV-Mitglied sind, können kontakt.sev abonnieren. Das Jahresabonnement kostet 40 Franken.

Oder vielleicht zuerst einmal ein Probeabonnement? Sechs Ausgaben von kontakt.sev gratis zum Kennenlernen!

Am einfachsten: SEV-Mitglied werden!

GEWERKSCHAFTEN ......

9kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Fern von Fairness: Die Reallöhne derErwerbstätigen mit Lehre sind in denletzten 10 Jahren gar leicht zurückge-gangen. Eine Lehre, der klassischschweizerische Einstieg ins Berufs-leben, garantiert keinen guten Lohnmehr. Beleg dafür ist, dass ein Drittelaller Tieflohnbezüger über einen Lehr-abschluss verfügt.Wie wenn das nicht genug wäre: DieFrauen werden diskriminiert. Sie ver-dienen im Schnitt immer noch 18 % we-

niger als Männer. Und nach Auslage-rungen und Privatisierungen zeigt sichimmer wieder dasselbe Bild: Untenwerden Menschen in Prekarität gestos-sen, oben in den Überfluss katapultiert.Und die dazwischen sollen gefälligstden Gürtel enger schnallen.

Gewerkschaftliche Vorschlägefür die notwendige ÄnderungDas muss ändern. Wir haben wirksameVorschläge. Etwa die Mindestlohn-initiative. Oder die 1:12-Initiative.Diese Initiativen wollen faire Löhne,überall in der Schweiz. Für alle, diearbeiten. Die Mindestlohninitiativegarantiert allen für Vollzeitpensen min-destens 4000 Franken pro Monat. Über400 000 Menschen, davon 300 000Frauen, werden unverzüglich mehrGeld zum Leben haben. Die verbesser-ten Mindestlöhne werden den Weg zurLohngleichheit ebnen. Faire Löhnewerden für mehr Gerechtigkeit sorgen

und heute Benachteiligten mehr ge-sellschaftliche Teilnahme ermöglichen.

Es gibt nicht nur «reiche Alte»Extreme Ungleichheit gibt es auch imAlter. Den reichen Alten stehen vieleRentner/-innen gegenüber, die jedenFranken zweimal umdrehen müssen,bevor sie ihn ausgeben. Vom Verspre-chen der Bundesverfassung, dass dieRenten aus AHV und Pensionskasse zu-sammen die Fortsetzung der gewohn-ten Lebenshaltung ermöglichen sollen,können sie bloss träumen. Die bürgerli-che Politik blendet diese Wirklichkeitjedoch konstant aus. An der Leine vonEconomiesuisse drohen Bundesrat undParlamentsmehrheit weiterhin mit Ren-tenabbau. Das Wort dafür – «Schulden-bremse» – ist so alt wie die Gesinnungdahinter: Entsolidarisierung und sozia-ler Wildwest.

Vorschläge für die AltersvorsorgeDas muss ändern. Wir haben wirksameVorschläge. Etwa die AHVplus-Volks-initiative. Sie verlangt einen Zuschlagvon 10 % für alle AHV-Renten. Sie willbessere Renten, überall in der Schweiz.Jahrelang mussten wir, im Trommelfeu-er der Neoliberalen, nur gegen Abbau

antreten. Aber jetzt wollen wir nicht nurdas Schlimmere verhindern, jetzt wol-len wir das Bessere erreichen. BessereRenten mit AHVplus.

Weitere BaustellenUnd wir sorgen auch für:■ eine gerechte Steuerpolitik. Heute

entlastet die Steuerpolitik die Rei-chen und bürdet den normalen Leu-ten mehr auf. Damit verstärkt sie diematerielle Ungleichheit;

■ weniger Leistungsdruck auf die Ar-beitnehmenden. Stress am Arbeits-platz löst heute immer mehr gesund-heitliche Probleme aus;

■ besseren Schutz der Arbeitnehmen-den. Es darf nicht sein, dass denen,die sich gegen schlechtere Arbeits-bedingungen wehren, einfach gekün-digt werden kann, wie der Skandal-fall des Spitals «La Providence» inNeuenburg erneut gezeigt hat.

All das muss ändern. All das kann unse-re Bewegung ändern. Im Bündnis mitallen fortschrittlichen Kräften sind wirin der Lage, den unsozialen Trend zukehren. Faire Löhne und bessere Ren-ten sind der Grundstein für die sozialeWende.

Schweizerischer Gewerkschaftsbund

Einkommen und Vermögensind in unserem Land äusserstungerecht verteilt. Obenprasst eine selbsternannte Eli-te von Abzockern. Sie predi-gen den reinen Markt undmeinen damit mehr eigenenReichtum. Unten und in derMitte wird der Druck auf dieEinkommen immer stärker.

Fern von Fairness1.-Mai-Aufruf des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds

Und dann brachte der Pöstler plötzlich eine Rente. 1948. Die Alten hatten nicht eingezahlt,aber das Volk verwandelte sich in eine gute Fee. Jetzt zahlen wir, beschlossen die Jungenmit überwältigendem Mehr, damit die Angst kleiner werde, und die Jungen wurden älter.Es habe noch viele Jahre ein Vertrauen geherrscht, sagt einer, der sich mit der Briefpostauskennt. Er sagt: Stell dir vor. Noch Anfang 70er-Jahre wird ein Lernender bei der Postgefragt: «Kannst du die AHV allein zustellen?» Der Chef ist eine Woche weg. Der Lernendebleibt allein mit 120 000 Franken und der Chef hat gesagt: «Meine Frauen wollen aber nurHunderternötli.» Also packt der Lernende alle Innen- und Aussentaschen voll, ausgepolstertwie ein Michelin geht er durchs Dorf, von Tür zu Tür. Das sei das Vertrauen gewesen, einVorschuss sozusagen, den man dann habe rechtfertigen wollen, jahrzehntelang.

Und so geht es bei der AHV auch im Grossen und Ganzen: Alle zahlen ein, für die Alten,und erhalten später einmal eine Rente, von den Jungen.Aber weil es heute schon Frauen gibt, die ab und zu ein Zweihunderternötli ausgeben, sollihr Rentenalter erhöht werden. Sie machen jetzt weniger Zweiten als früher, heisst es,und ich kenne eine Frau namens Jocelyn Magnayon, die hat schon Tausendernötli trans-portiert, weil die Eltern von jenseits des Ozeans angerufen haben, um mitzuteilen: «Jetztmüssen wir wieder arbeiten.» Nach drei Jahren Pension war das Geld futsch gewesen,eine Mickeymouseversicherung hatte Kapital ausbezahlt zur Pensionierung, sie hatten dasinvestiert, wie empfohlen alles angelegt, dann kam die Asienkrise rabenschwarz, «jetztarbeiten wir wieder – bis wir tot sind», sagen die Eltern und Jocelyn bringt ab und zu einpaar Tausendernötli per Flugzeug, weil das keine Spesen kostet, wenn die Nötli gut ver-steckt sind in Innentaschen und Büstenhalter. Eine Versicherung, die Jocelyn Magnayonheisst, rechnet weit voraus: Was wird die Rente hier wert sein und dort, minus Mieteoder Zins, soll der Franken doch weiter steigen.Überall wird vorausgerechnet. Die Mickeymouseversicherungen warnen vor sinkendenRenditen, Kapitalisten beschwören den Niedergang des Kapitalismus. Sie sagen, wirmüssen jetzt Angst haben. Das Verhältnis zwischen Jungen und Alten werde ungünstig,zahlenmässig. Das stimmt ja, aber es kommen laufend Leute dazu, die hier arbeitenwollen. Weil die Arbeit nicht ausgeht. Und es kann doch nicht sein, dass sich alle, dieeinen Lohn bekommen und Prämien einzahlen, plötzlich in Luft auflösen, platzen wie eineFinanzblase in der Krise. Ich vertraue auf folgende Rechnung: Der Pöstler und JocelynMagnayon, alle Verkäuferinnen und ich müssen so viel verdienen, dass es auch für dieRenten reicht. Weil wir etwas grösser sind als die Familie von Jocelyn und einige von unsdas grosse Geschäft machen, dürfte es für richtig gute Renten reichen. Annette Hug

Die wunderbare Versicherung

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10 GEWERKSCHAFTENkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Kanton. Aargau

Aarau, Mittwoch, 1. MaiAb 15.00 Uhr auf dem Kirch-platz. 15.30 Uhr Besammlungauf dem Bahnhofplatz, Ab-marsch 15.50 Uhr. Ansprachenvon SR Paul Rechsteiner, SP,Präsident SGB, St. Gallen; LeylaGül, Co-Generalsekretärin SPSchweiz, Bern; und Lotty Fehl-mann Stark, Stadtpräsidiums-kandidatin, SP, Aarau. Modera-tion durch Bajram Arifaj,Unia-Sekretär, Aarau. Festwirt-schaft mit Info- und Marktstän-den. Poetry-Slam mit Lisa Christ,Tanzgruppe «flow2flow» undMusik mit «Gogos Black Box».

Baden, Mittwoch, 1. MaiAb 12.30 Uhr auf dem Theater-platz. 14.00 Uhr Kundgebungdurch Baden. Ansprachen vonFlorian Vock, Präsident SP Tur-gi-Gebenstorf; Paul Rechsteiner,Ständerat SP, Präsident SGB,St. Gallen; und Andrea Arezina,Einwohnerrätin, Präsidentin SPBaden. Moderation durch AndyVogt, Forum 1. Mai Baden. Fest-wirtschaft mit Grill. Kinderpro-gramm, Kultureinlagen von Mix!tRap in Gebärden- und Lautspra-che. Ab 20.00 Uhr Archiv-Discoim Royal, Baden, Bild- und Ton-mix von DJ Max & Tosen.

Bremgarten, Mittwoch, 1. MaiAb 17.00 Uhr im Zeughaussaalbeim Schellenhausplatz. An-sprachen von David Roth, Prä-sident Juso Schweiz, Luzernund Patrizia Bertschi, ehem.Grossrätin SP, Netzwerk Asyl,Ennetbaden. Begrüssung durchStefan Dietrich, SP-PräsidentBremgarten-Zufikon. Festwirt-schaft mit Grill. Darbietungeneiner serbischen Tanz- und Ge-sangsgruppe und einer tamili-schen Kinder-Tanzgruppe.

Brugg, Mittwoch, 1. MaiAb 17.00 Uhr auf dem Neu-marktplatz. Ansprachen vonPascal Pfister, Sekretär UniaAargau, Dieter Egli, Grossrat,SP-Fraktionspräsident und Cé-dric Wermuth, Nationalrat SP,

Baden. Moderation durch HeiniKalt, Präsidium SP Bezirk Brugg.Festwirtschaft, Apéro, Grill. Poe-try-Slam mit Patti Basler.

Lenzburg, Mittwoch, 1. MaiAb 15.00 Uhr auf dem Metzg-platz. Ansprachen von FlorianVock, Präsident Juso Aargau,Gebenstorf; Max Chopard-Acklin, Nationalrat SP, Sekre-tär Unia Aargau, Nussbaumen;und Yvonne Feri, NationalrätinSP, Wettingen. ModerationChristian Capacoel, Unia-Se-kretär, Aarau. Festwirtschaft,Grill und traditionelles Mittag-essen, Brasilbar, Früchtestand,Kaffee und Kuchen, Infostän-de, Töggeli- und Ping-Pong-Ti-sche. Musik mit den «Jamba-laya Mix». Festende 19.00 Uhr.

Rheinfelden, Mittwoch, 1. MaiAb 11.30 Uhr im Rumpel. Ab-marsch 13.30 Uhr zur Schiff-lände, 14.00 Uhr Ansprache vonMartin Grässlin, DGB, Betriebs-ratsvorsitzender GABA Lörrach.Ab 15.30 Uhr Ansprachen imRumpel von Susanne Leuteneg-ger Oberholzer, NationalrätinSP, Muttenz; Peter Driessen, Vi-ze-Präsident Arbeiterkommissi-on Roche, Unia; und Marco Tre-visan, CLI/Unia, Binningen.Begrüssung durch Claudia Roh-rer, Präsidentin SP Rheinfel-den/CH; und Klaus Eberhardt,SPD, Oberbürgermeister Rhein-felden/D. Festbetrieb im Rum-pel. Enzos Spaghetti und Unter-haltung mit Donato.

Schöftland, Mittwoch, 1. Mai Ab 18.00 Uhr im Waldhaus. An-sprachen von Kurt Emmenegger,Grossrat SP/Präsident Aarg. Ge-werkschaftsbund, Baden; undLotty Fehlmann Stark, Kandida-tin Stadtpräsidium Aarau, SP.Begrüssung durch Elsbeth Kauf-mann, Gemeinderätin, SPSchöftland. Festwirtschaft mitSpaghetti, Marktstand Weltla-den und Infostände solidarsuis-se und Gewerkschaften.

Zofingen, Mittwoch, 1. MaiAb 15.00 Uhr in der Markthalle.Ansprachen von Roland Schies-ser, Unia, Bern; Rahela Syed,Stadtratskandidatin, SP, Zofin-

gen; und Martin Killias, Profes-sor für Strafrecht und Kriminolo-gie, SP, Lenzburg. ModerationMartin Zimmerli, Präsident Mai-feierkommission Zofingen. Fest-betrieb mit Tombola und Musikvon «The Klezmorim Quartet».

Kanton Basel Landschaft

Gelterkinden, Mittwoch, 1. Mai13.30 Uhr Besammlung beimBahnhof. Umzug zum Park. An-sprachen von Roberto Zanetti,Ständerat SP; Dr. Katrin Distler,DGB; und Daniel Münger, Präsi-dent GBBL. Das Fest findet imPark statt, bei Regen im Zelt.

Kanton Basel Stadt

Basel, Mittwoch, 1. Mai10.30 Uhr Besammlung in derClarastrasse (Abschnitt Riehen-ring-Hammerstrasse), Umzugzum Marktplatz. Kundgebungmit Ansprachen von Paul Rech-steiner, Nationalrat SP, Präsi-dent SGB; und Sibel Arslan,Grossrätin Basel. AnschliessendFestbetrieb auf dem Barfüsser-platz. Konzerte von AernschdBorn und Greis. Ab 16 Uhr Multi-kulti-Darbietungen. Kinderspiel-wagen. Festende 19.00 Uhr.

Kanton Bern

Bern, Mittwoch, 1. MaiMaifeier auf dem Bundesplatz.Ab 16 Uhr Besammlung zumUmzug in der Kramgasse.16.30 Uhr Abmarsch. 17.15 UhrAnsprachen von Béatrice Stu-cki, vpod, Präsidentin GSB,Grossrätin SP; Sandra Vögeli,Unia, und Flavio Haldi, Syndi-com, Vertreter/in der Jugend;Blaise Kropf, vpod, Grossrat,Grüne; Margret Kiener Nellen,Syndicom, Nationalrätin SP;Bruno Palamara, Unia, Vertreterder Migrant/innen, zum Ab-schluss singt die «Linggi Schnu-re» die «Internationale». Ab18.30 Uhr Konzert mit DavidEmanuel, Singer/Songwriter,

ab 19.30 Uhr Dezmond Dez +Tommy Vercetti & Band, Rap.Bei regnerischem Wetter findenFeier und Fest im Hotel Bernstatt. Auskunft: GSB-Sekretari-at, Telefon 031 372 50 00 [email protected] Telefon 1600. Risottovon 18 bis 19 Uhr mit Maibän-del gratis. Diverse Verpfle-gungsmöglichkeiten: Spiessliaus Nicaragua, Pizza aus demHolzofen, Minestrone, Brat-würste, Kaffee und Kuchen. Ab10 Uhr Lenincup das traditio-nelle Fussballturnier auf der All-mend. Am 1. Mai können Ver-käuferinnen und VerkäuferMaibändel am Stand des GSBauf dem Bundesplatz beziehen.

Biel, Mittwoch, 1. Mai 2013Ab 13.00 Uhr Barbetrieb auf demZentralplatz. 16.00 Uhr Besamm-lung auf dem Bahnhofplatz.16.15 Uhr Abmarsch zum Zen-tralplatz. Begrüssung durch Da-niel Hügli, Präsident Gewerk-schaftsbund Biel-Lyss-Seeland.Ansprachen von BR Alain Ber-set, SP; Josef Lang, Vize-Präsi-dent Grüne Schweiz; und MariaBernasconi, Nationalrätin und Co-Präsidentin SP Frauen. 17.50 UhrVergabe Unia-Preis «Arbeit undSolidarität». 18.00 Uhr Gruss-botschaften. Ab 18.15 Uhr Bar-betrieb mit Konzert von MichaSportelli. 20.00 Uhr Festende.

Burgdorf, Mittwoch, 1. MaiAb 17.30 Uhr auf der Brüder-Schnell-Terrasse, bei schlech-tem Wetter in den Marktlauben.Ansprachen von Ernst Schläp-fer, zweimaliger Schwingerkö-nig, Schaffhausen, vpod; undElisabeth Zäch, Stadtpräsiden-tin. Festbetrieb ab 16.30 Uhr,Musik von der HarmoniemusikBurgdorf und Pflanzplätz.

Lengnau, Mittwoch, 1. MaiAb 17.00 Uhr im Dorfschulhausin der Aula. Begrüssung durchMargrit Gatschet, Leiterin Unia-Sekretariat Grenchen-Lengnau.Ansprache von Nadine Mass-hardt, Nationalrätin SP, Bern.

Langenthal, Mittwoch, 1. MaiAb 16.30 Feier auf dem Wur-platz. Es sprechen SR HansStöckli und «Dr. Walter B.Grünspan» (Matthias Kunz).

Spiez, Mittwoch, 1. Mai17.00 Uhr beim Rondell vordem Terminus. Ansprache vonCorrado Pardini, Nationalrat,Unia, Biel; politische Satirevon Gusti Pollak, Boltigen imSimmental. Anschliessend ge-meinsamer Spaziergang zumKirchgemeindehaus. Ab 18.00Uhr Zusammensein mit Speis,Trank und Satire. MusikalischeUmrahmung durch ein Quintettdes Musikvereins Spiez.

«Faire Löhne –bessere Renten» ist dieses Jahr das Motto am 1. Mai

Unser Feiertag!

SGB

GEWERKSCHAFTEN ......

11kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Thun, Mittwoch, 1. Mai14.00 Uhr Besammlung auf demRathausplatz. Ansprachen vonBalthasar Glättli, Nationalrat, Grü-ne, vpod; Margret Kiener Nellen,Nationalrätin SP; und Vania Alle-va, Co-Präsidentin Unia, Vizeprä-sidentin SGB. Moderation durchFranz Schori, Stadtrat, PräsidentSP Thun, und Roman Gugger, SEV,Co-Präsident Grüne Kanton Bern,Darbietungen von Thomas Melon,Zapievala, einer albanischenTanzgruppe und DJ Safaridoktor.Spielgeräte für Kinder und Er-wachsene, Schätzfrage mit at-traktiven Preisen, Risotto, Brat-wurststand und Crêpes. Abend-programm ab 19.00 Uhr mitElectric Hellessence, KollektivA-Perron, Uristier. 20.20 Uhr An-sprache von David Roth, Präsi-dent Juso. Ab 22.00 Uhr Nacht-programm: Balkandisko-Mund-werk-Bar mit Sevdah.

Kanton Graubünden

Chur, Mittwoch, 1. Mai13.30 Uhr Besammlung aufdem Bahnhofplatz. 14.00 UhrUmzug zum Arcas. Ansprachenvon Jon Pult, Grossrat, Präsi-dent SP Kanton Graubünden,je ein/e Vertreter/in der Jusound der Migranten. Festbetriebmit Verpflegungsmöglichkeiten.Hüpfburg für die kleinen Gäste.

Kanton Luzern

Luzern, Mittwoch, 1. MaiAb 11.00 Uhr auf dem Kapell-platz. 17.00 Uhr Umzug viaHauptpost–Jesuitenkirche-Wein-markt wieder zurück zum Kapell-platz. Ansprachen von: YvonneSchärli, Regierungsrätin KantonLuzern, Ebikon, und Kurzanspra-chen lokaler Gruppierungen wäh-rend der Demonstration. Festbe-trieb mit Speis, Trank, Politikund Kultur. Festende 22.00 Uhr.

Kanton Schaffhausen

Schaffhausen, Mittwoch, 1. Mai10.30 Uhr Besammlung auf demFronwagplatz. 11.00 Uhr Umzugvia Vorstadt, Schwertstrasse,Bahnhofstrasse und Obertor zumFronwagplatz begleitet von Tam-bouren. Ansprachen von GiorgioTuti, Präsident SEV; Seraina Fü-rer, Kantonsrätin Juso, und Os-man Osmani, Unia-Sekretär fürMigration. Volksfest bis 15.30 Uhrauf dem Fronwagplatz, ab17.00 Uhr im Mosergarten.

Kanton Sankt Gallen

Rapperswil, Mittwoch, 1. MaiAb 11.30 Uhr auf dem Fisch-marktplatz. Ansprache vonJacqueline Fehr, SP-Nationalrä-tin, Winterthur. Festbetrieb bis18.00 Uhr.

Sankt Gallen, Mittwoch, 1. Mai17.00 Uhr Besammlung auf demBahnhofplatz, Umzug via Mul-tergasse, Burggraben zur Markt-gasse mit la banda di sangallo.Ansprachen von Jacqueline Fehr,SP-Nationalrätin; Andrea Scheck,Juso; Anna Bleichenbacher; Jusound Guglielmo Bozzolini, SEL(Sinistra, Ecologia e libertà). An-schliessend kulinarische Höhen-flüge in der Marktgasse, MartinAmstutz, Bandoneon. 20.00 UhrFilm in der Grabenhalle «Salva-dor Allende».

Sankt Gallen, Freitag, 3. MaiAb 19.30 Uhr im Frauenarchiv,Florastrasse 6. Reden zu denThemen Krise in Griechenland,«allgemeines Unglück – sub-jektives Elend» und Allein imStreik – was tun?: Sofia Roditi,Sprecherin des Frauenkomiteesim Stahlwerk von Aspropirgos;Katsaros Panagiotis, Streikfüh-rer von Aspropirgos; und Flori-an Eicher, Vertreter de MLGS.

Walenstadt, Mittwoch, 1. MaiAb 17.30 Uhr Restaurant Chur-firsten. Ansprachen von PaulRechsteiner, Ständerat SP, Prä-sident SGB, St. Gallen; undClaudia Friedl, Nationalrätin,St. Gallen. Festbetrieb mit Es-sen, Musik, Kaffee und Kuchen.

Wil, Mittwoch, 1. MaiAb 19.30 Uhr im Restaurant Ad-ler. Ansprachen von DanielStraub, Psychologe, Gründungs-mitglied, Agentur [mit] Grund-einkommen; und Edith Graf-Lit-scher, SP-Nationalrätin, SEV-Sekretärin, Frauenfeld. Festbe-trieb mit Musik der «WallbangerJazzgroup» aus Frauenfeld – jaz-zig angehauchte Musik, edelverfeinert mit Blues und Latin.

Kanton Solothurn

Balsthal, Mittwoch, 1. MaiAb 14.30 Uhr beim Bürgerhaus.Ansprache von Susanne Schaff-ner, Kantonsratspräsidentin, So-lothurn. Gemütliches Beisam-mensein mit Speis und Trank.

Grenchen, Mittwoch, 1. Mai14.15 Uhr Besammlung beimBahnhof Süd, Umzug zur AltenTurnhalle, ab 15.00 Uhr Redenvon Boris Banga, Stadtpräsi-dent, Angela Kummer, SP Gren-chen, Claudio Marreri, Unia.

Olten, Mittwoch, 1. Mai13.30 Uhr Besammlung auf demBifangplatz. 14.00 Uhr Ab-marsch zum KulturzentrumSchützi. Ansprachen von DoreHeim, SGB-Zentralsekretärin,Bern; Nico Lutz, Geschäftslei-tung Unia, Bern; und Lisa Christ,Slam-Poetin. Moderation durchSiv Lehmann. Italienische Kü-che, Sangria, Bar, Tombola undRobinsonspielplatz. 20.15 UhrKonzert der Bead Clan (JJ Calecover). Festbetrieb bis 1.00 Uhr.

Rodersdorf, Mittwoch 1. Mai16.00 Uhr beim Gemeindesaal.Musik, Erzählungen und Kaba-rett (J. Rittmeyer), Reden vonIrene Meier-Reber, SP-Präsi-dentin Amtei, und Max Eichen-berger, Gemeindepräsident.

Solothurn, Mittwoch, 1. Mai14.45 Uhr Besammlung beimGewerbeschulhaus. 15.00 UhrAbmarsch zur Fischergasse. Re-den von Andi Gross, NationalratSP, Delegierter Europarat, Zü-rich; Markus Baumann, Präs.GbS SO. Festbetrieb mit kulina-rischen Spezialitäten aus ver-schiedenen Ländern. KurdischeMusik und Volkstänze. 18 UhrKozert Baseball Bat Boogi Bas-tards. Von 21.00 bis 02.00 Uhr1.-Mai-Disco im Kreuz.

Kanton Thurgau

Weinfelden, Mittwoch, 1 MaiAb 10.30 Uhr auf dem Markt-platz (Festzelt). Reden von Dani-el Lampart, Chefökonom SGB,Bern; Edith Graf-Litscher, SP-Na-tionalrätin, SEV-Sekretärin, Frau-enfeld; und Dino Lioi, PräsidentKreuzlinger Gewerkschaftsbund.Festwirtschaft mit Grillspeziali-täten, Crêperie und Anderem.Musik vom Thurtal-Express.Spielgelegenheit für die Kleinen.

Kanton Zug

Zug, Mittwoch, 1. MaiAb 17.00 Uhr auf dem Landsge-meindeplatz. Reden von DavidRoth, Präsident Juso Schweiz;Andreas Lustenberger, Co-Präsi-dent Junge Grüne Schweiz; Rue-

di Amrein, Unia; Judith Dissler,vpod; Barbara Amsler, Gleich-stellungsbeauftragte SEV; Mar-kus Mathis, SP Kanton Zug; Jo-landa Spiess-Hegglin, AlternativeStadt Zug. Verpflegungs- und In-fostände. Festende: 21.00 Uhr.

Kanton Zürich

Bülach, Mittwoch, 1. MaiAb 10.30 Uhr im KulturzentrumGuss 39, Schaffhauserstrasse102. Ansprachen von Isabel Ga-jardo, Juso Zürich Unterland;Christa Suter, Unia Winterthur;und Franco Cavalli, alt National-rat SP. Festbetrieb mit Musikvon Zaphir. Drei Frauen, dreisture Köpfe, drei Instrumentepro Kopf … vielseitige Musik,gespielt mit Charme, Herz undEigensinn. 16.00 Uhr Festende.

Dietikon, Mittwoch, 1. MaiAb 12.00 Uhr Festbetrieb aufdem Kirchplatz. 14.00 Uhr An-sprache von Katharina Prelicz-Huber, vpod-Präsidentin.

Richterswil, Mittwoch, 1. MaiDie Feier findet ab 14.00 Uhrim Richterswiler Horn statt.

Uster, Mittwoch, 1. Mai13.45 Besammlung beim Bahn-hof. Umzug zur Landihalle. An-sprachen von Jacqueline Ba-dran, Nationalrätin SP; und Da-niela Nieves. Festwirtschaft13.00 – 17.00 Uhr bei der Lan-dihalle im Stadtpark. Musik vonden Catbird aus Winterthur.

Winterthur, Freitag, 26. AprilAb 22.00 Uhr 1.-Mai-Party imKraftfeld. 23.00 Uhr SocalledJjiddisch Hiphop, 1.00 Uhr Tru-baci Soundsistema. Eintritt 15Franken mit Maibändel.

Winterthur, Mittwoch, 1. Mai11.15 Uhr Kundgebung aufdem Neumarkt. Ansprachenvon Natalie Imboden, Unia;Guglielmo Bozzolini, ECAP; AdaMarra, Nationalrätin SP; ÖmerKiral, kurdisches KulturzentrumWinterthur; David Roth, Vize-präsident SP, Präsident Juso.12.30 Uhr Demonstration.14.00 Uhr Cédric Wermuth, Na-tionalrat SP. 13.15 - 17.00 UhrFestbetrieb in der Reithalle.

Zürich, Dienstag, 30. April14.30 Uhr im Volkshaus, Weis-ser Saal. Zu aktuellen politi-schen und sozialen Themen

reden Albert Wettstein, ehema-liger Chefarzt StadtärztlicherDienst Zürich; und Heidi Bucher-Steinegger, Pflegefachfrau, Ge-sundheitsschwester, Kantons-rätin Grüne. Grussadressen vonJulia Gerber Rüegg, Präsidentindes GewerkschaftsbundesGBKZ, vpod-Regionalsekretä-rin; und Daniel Frei, Präsidentder SP des Kantons Zürich.

Zürich, Mittwoch, 1. Mai10 Uhr Besammlung an der La-gerstrasse. Schlusskundgebungauf dem Bürkliplatz, Ansprachenvon Marina Carobbio, National-rätin SP, Mitglied Vorstandvpod-Tessin, Präsidentin Miete-rInnen-Verband Schweiz; SusiStühlinger, Autorin, JournalistinWOZ, Kantonsrätin AL Schaff-hausen; Sofia Roditi, Sprecherindes Frauenkomitees der Stahlar-beiterfamilien und Gewerkschaf-terin aus Aspropirgos Athen,Griechenland (Gast des 1.-Mai-Komitees). Die Roten Falken, Ak-tivist/innen verschiedener Ge-werkschaften in aktuellen Ar-beitskämpfen. Darbietung derBand Raspberry Jamwood. DieGewerkschaften betreiben dieGewerkschaftsbeiz «Zur RotenEintracht» auf dem Kasernenare-al. Öffnungszeiten: Mittwoch,1. Mai 14.00 – 22.00 Uhr, Sams-tag, 4. Mai, 14.00 – 2.00 Uhr,Sonntag, 5. Mai 14.00 – 22.00Uhr. Internationales Volksfestauf dem Kasernenareal mit Kuli-narischem aus aller Welt, Polit-diskussionen, Filmvorführungenund Konzerten am 1. Mai (nachder Kundgebung) sowie am Wo-chenende vom 4./5. Mai.

Zürich, Mittwoch, 1. Mai16.00 – 17.30 Uhr im Zeughaus5, beim Kasernenareal. Wohnenund Arbeiten – arbeiten, um zuwohnen? Das Recht auf Wohnenwird in städtischen Agglomerati-onen wie Zürich zum Luxusgut.Spekulanten verdienen sichdumm und dämlich, währendnormale Menschen kaum mehrbezahlbaren Wohnraum finden.Wer profitiert? Wer verliert? Undwas können wir tun? Informationund Diskussion mit Marina Ca-robbio, 1.-Mai-Rednerin, SP-Na-tionalrätin, Präsidentin Schwei-zerischer Mieterinnen- undMieterverband (SMV); NiklausScherr, Gemeinderat AlternativeListe, Mieterinnen- und Mieter-verband Stadt Zürich; PhilippKlaus, Inura-Institut.

Zusammenstellung: vpod / SEV

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er SEV unternimmt al-les, um klare und ab-schliessende Regeln

für die SBB festzulegen, damitdie maximale Anzahl der tem-porären Angestellten pro Ein-satzbereich 5 % nicht über-steigt», forderte die TS-SektionRomandie sud-ouest am SEV-Kongress 2011 in einem An-trag. «Gegenüber den Sozial-partnern (Gewerkschaft) und

D Personalkommissionen soll dieSBB in diesen Bereichen dieZahlen offenlegen», verlangteder Antrag weiter. Der Kon-gress hiess diesen gut.

900 Temporäre bei der SBBWie viele Angestellte von Tem-porärbüros stehen bei der SBBim Einsatz? Insgesamt seien esrund 900, «also nur 3 % desgesamten Personalbestandes»,

erklärte Konzernmedienspre-cher Christian Ginsig auf Anfra-ge. «Die meisten ausgeliehe-nen Mitarbeitenden arbeiten inder Reinigung und im Unterhaltder Züge, um kurzfristige Spit-zen und längerfristige Schwan-kungen abzudecken.» Wie vieleTemporärangestellte in den In-dustriewerken oder in der Zug-vorbereitung tätig sind, war vonder SBB aber nicht zu erfahren.

Höheres UnfallrisikoDank seinem Netz von Vertrau-ensleuten weiss der SEV je-doch, dass der Anteil der Tem-porärangestellten in gewissenSBB-Bereichen weit über 3 %liegt, dass etliche von ihnenschon seit drei, vier oder fünfJahren bei der SBB tätig sindund dass ihre Zahl ständigsteigt. Im Industriewerk (IW)Bellinzona zum Beispiel liegt

ihr Anteil bei 25 %, und im IWYverdon bei 19 % (siehe Boxunten und Artikel rechts).«Der SEV kann akzeptieren,dass die SBB unter klar defi-nierten Bedingungen auf tem-poräre Mitarbeitende zurück-greift», sagt Olivier Barraud,Gewerkschaftssekretär SEV.«Aber deren hohe Zahl und dielange Dauer ihrer Einsätze ingewissen SBB-Bereichen sind

Die SBB beschäftigt in gewissen Bereichen auffällig viele Temporärmitarbeitende,und von diesen arbeiten manche schon seit über fünf Jahren im Unternehmen …

Die SBB greift auf immer mehr Temporärmitarbeitende zurück und lässt deren Einsätze immer länger laufen,ohne sie fest anzustellen. Die Zahl der Temporärmitarbeitenden nimmt in Industriewerken und Reinigung beun-ruhigende Ausmasse an. Das Thema dürfte am SEV-Kongress im Mai zu hitzigen Diskussionen führen.

Manche Temporärangestelltenarbeiten seit Jahren bei der SBB

«Temporärarbeit bedeutet prekäre Anstellungs-bedingungen. Damit wird der Contrat social umgan-gen. Denn wenn Temporärmitarbeitende nicht mehrgebraucht werden, werden sie einfach entlassen.»

Olivier Barraud, Gewerkschaftssekretär SEV

AC

Im Tessin verdienen Wagen-reiniger bei der Zugvorbe-reitung der SBB in Chiasso3000 Franken netto pro Mo-nat. Viele sind seit mehrerenJahren als Wagenreinigerbei der SBB tätig.

Im SBB-Industriewerk inBellinzona sind 25 % derBelegschaft von Temporär-büros ausgeliehene tempo-räre Mitarbeitende. Im IWYverdon-les-Bains beträgtderen Anteil 19 %.

Temporärmitarbeitende werdenvon Temporärbüros an die SBBausgeliehen. Die SBB arbeitetmit fünf Büros zusammen: Adecco, Manpower, Randstad,Das Team und Kelly Services.Temporärmitarbeitende unterste-hen nicht dem Gesamtarbeitsver-trag der SBB, sondern dem GAVder Temporärbranche. Diesenhaben die Gewerkschaften Unia,

Syna und KV Schweiz mit demArbeitgeberverband der Tempo-rärfirmen, Swissstaff, abge-schlossen. Diesen GAV hat derBundesrat für die ganze Schweizals allgemeinverbindlich erklärt.Er schreibt einen Mindestlohnvon 21 Franken 95 brutto in derStunde vor. Für Regionen mithohen Löhnen gilt ein Mindest-lohn von 23 Franken 59.

Separater GAV

Das Industriewerk (IW) Yverdonbeschäftigt zurzeit rund 393Personen. Davon sind 74 tem-poräre Mitarbeitende, was19 % des Personalbestandesentspricht!Zudem gibt es im IW Yverdoneine ganze Anzahl von Mitar-beitenden mit befristetem Ver-trag. Zu diesen gehört Erwin(fiktiver Name): «Ich arbeiteseit 2006 im IndustriewerkYverdon. In den ersten dreiJahren war ich Temporärmitar-beitender. Ich war über Adeccoeingetreten. Danach erhielt ichvon der SBB einen auf drei Jah-

re befristeten Arbeitsvertrag.Letztes Jahr wurde der Vertragum zwei Jahre verlängert. Ichhabe keine Garantie, nächstesJahr meine Stelle behalten zukönnen.Ich mag meine Arbeit. In densieben Jahren beim IW Yverdonhat mein Pflichtenheft nichtgeändert. Ich möchte gernefest angestellt werden. Dochdas Unternehmen hat dies bis-her abgelehnt. Und ich bin imIW Yverdon nicht der einzige,der seit mehreren Jahren be-fristet angestellt ist und eineFestanstellung wünscht.»

Für SEV-GewerkschaftssekretärJean-Pierre Etique verletzt die-se Verweigerung einer Festan-stellung klar Artikel 19.2 desGAV SBB. Dort heisst es: «Eineallfällige Befristung des Ar-beitsverhältnisses ist auf längs-tens drei Jahre möglich. ImRahmen von Projekten kanndiese Frist auf längstens fünfJahre ausgedehnt werden. (...)Nach Ablauf von drei bzw. fünfJahren gilt das Arbeitsverhält-nis als unbefristet.» Jean-PierreEtique ist denn auch guterHoffnung, dass Erwin eine Fest-anstellung erhalten wird. AC / Fi

Ob temporär oder befristetangestellt: in beiden Fällen istder Kündigungsschutz minimal

SBB-Industriewerk Yverdon-les-Bains

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kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

für die Gewerkschaft ein Pro-blem. Temporärarbeit bedeutetprekäre Anstellungsbedingun-gen. Damit wird der Contrat so-cial, den der SEV und die SBBmiteinander abgeschlossenhaben, umgangen. Denn wennTemporärmitarbeitende nichtmehr gebraucht werden, wer-den sie einfach entlassen. Zu-dem sind temporäre Mitar-beitende einem grösserenSicherheitsrisiko ausgesetzt:Laut der Suva ist bei ihnen dasUnfallrisiko 22 % höher als beiFestangestellten.»

Tiefere Löhne«Die ausgeliehenen Mitarbei-tenden werden nach Obligatio-nenrecht sowie den orts- undbranchenüblichen Bedingun-gen angestellt», erläuterteChristian Ginsig gegenüberkontakt.sev. «Sie unterstehennicht dem GAV SBB», präzi-sierte SBB-Sprecherin PatriciaClaivaz. Der SEV weiss: Tempo-rärmitarbeitende verdienen imSchnitt 20 % weniger als Fest-angestellte für die gleiche Ar-beit. Und die SBB kann bei ih-nen Sozialkosten sparen.

Alberto Cherubini / Fi

SBB

In ihren Industriewerken heuert die SBB über Temporärbüros sehr viel Temporärpersonal an. Dazu kommen etliche Mitarbeitende mit befristeten Verträgen.

Anfang April 2010 erfahren diedamals drei Temporärangestelltenbei der SBB-Zugvorbereitung inChur, dass ihnen ab Mai die Zeit-zuschläge für Nachtdienst gekürztwerden: Statt 10 % von 22 bis24 Uhr und 30 % von 24 bis 4 Uhr(bzw. bis 5 Uhr bei Arbeitsantrittvor 4 Uhr), wie in der Verordnungzum Arbeitszeitgesetz AZGvorgesehen, sollen sie nur noch10 % von 23 bis 6 Uhr erhalten,entsprechend dem Arbeitsgesetz.

Einer der drei, der seit April 2008bei der SBB arbeitet – nennen wirihn X –, erkundigt sich nach demGrund für diese Verschlechterung.Doch Teamleiter und Temporär-firma verweigern ihm jede Dis-kussion. Also sucht er Rat beiSEV-Regionalsekretär Peter Peyer.Diesem erzählt er auch, dass erauf einer seiner Diensttouren alsWagenreiniger zusätzlich Ran-gierarbeiten machen muss, fürdie er gar nicht ausgebildet ist.

Peter Peyer interveniert beimPersonaldienst des SBB-Bereichs,worauf dieser Ende Mai die un-zulässigen Rangierdienste unter-

bindet und eine Abklärung derZeitzuschlag-Frage einleitet. (DieSBB anerkennt später, dass Tem-porärpersonal im Betriebsdienstebenfalls dem AZG untersteht.)

X aber wird nun vom Teamleiterignoriert und bekommt Mitte Juni von der Temporärfirma dieKündigung für seinen SBB-Ein-satz per Ende Juli 2010, undzwar auf Antrag der SBB. VomSEV erhält X einen Anwaltzugewiesen, und dieser klagtnach gescheiterter Schlichtungdie SBB und die Temporärfirmawegen missbräuchlicher Kündi-gung ein. Denn alles deutetdarauf hin, dass X gekündigtwurde, weil er es gewagt hat,sich mithilfe der Gewerkschaftgegen die Verschlechterung derNachtzuschläge und die Rangier-arbeiten zu wehren.

Nachdem das Bezirksgericht ausformellen Gründen nicht auf denFall eintreten wollte, ist diesernun beim Kantonsgericht hängig.Er zeigt, wie prekär die Anstel-lungsbedingungen des Temporär-personals auch bei der SBB sind. Fi

SEV akzeptiert keine Rachekündigungen

Temporärarbeit liegt bei derSBB im Trend, auch südlich derAlpen. Das bekannteste Bei-spiel dafür ist zweifellos dasIndustriewerk (IW) Bellinzona:Dort hat die Zahl der Temporär-angestellten im Verhältnis zuden Festangestellten, die demGAV SBB unter-stehen, schonAnlass zu vie-len Diskussio-nen gegeben,insbesonderenach demStreik von 2008. Obwohl dieMaintenance-Verantwortlichendie Absicht kundtaten, den An-teil der Temporärmitarbeiten-den auf 10 % zu limitieren,

hatten diese Ende März 2013in der Produktion des IW 95von 372 Stellen inne. Ihr Anteilbeträgt also über 25 %!Angesichts solcher Prozent-zahlen fällt es schwer, zu glau-ben, dass so viele Temporär-mitarbeitende nur eingestellt

werden, um Ar-beitsspitzen zubrechen, dieüber kurzeoder mittlereFrist wieder ab-flachen werden.

Daran ist umso mehr zu zwei-feln, als der Prozentsatz in IW-Abteilungen, die als besonders

Fortsetzung auf Seite 14

Prekärarbeitim Tessin aufdem Vormarsch

Viele Temporäre im Industriewerk Bellinzonaund bei der Wagenreinigung in Chiasso

«Ende März waren imIW Bellinzona 95 von 372Mitarbeitenden Temporär-angestellte, über 25 %!»

......

12kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

er SEV unternimmt al-les, um klare und ab-schliessende Regeln

für die SBB festzulegen, damitdie maximale Anzahl der tem-porären Angestellten pro Ein-satzbereich 5 % nicht über-steigt», forderte die TS-SektionRomandie sud-ouest am SEV-Kongress 2011 in einem An-trag. «Gegenüber den Sozial-partnern (Gewerkschaft) und

D Personalkommissionen soll dieSBB in diesen Bereichen dieZahlen offenlegen», verlangteder Antrag weiter. Der Kon-gress hiess diesen gut.

900 Temporäre bei der SBBWie viele Angestellte von Tem-porärbüros stehen bei der SBBim Einsatz? Insgesamt seien esrund 900, «also nur 3 % desgesamten Personalbestandes»,

erklärte Konzernmedienspre-cher Christian Ginsig auf Anfra-ge. «Die meisten ausgeliehe-nen Mitarbeitenden arbeiten inder Reinigung und im Unterhaltder Züge, um kurzfristige Spit-zen und längerfristige Schwan-kungen abzudecken.» Wie vieleTemporärangestellte in den In-dustriewerken oder in der Zug-vorbereitung tätig sind, war vonder SBB aber nicht zu erfahren.

Höheres UnfallrisikoDank seinem Netz von Vertrau-ensleuten weiss der SEV je-doch, dass der Anteil der Tem-porärangestellten in gewissenSBB-Bereichen weit über 3 %liegt, dass etliche von ihnenschon seit drei, vier oder fünfJahren bei der SBB tätig sindund dass ihre Zahl ständigsteigt. Im Industriewerk (IW)Bellinzona zum Beispiel liegt

ihr Anteil bei 25 %, und im IWYverdon bei 19 % (siehe Boxunten und Artikel rechts).«Der SEV kann akzeptieren,dass die SBB unter klar defi-nierten Bedingungen auf tem-poräre Mitarbeitende zurück-greift», sagt Olivier Barraud,Gewerkschaftssekretär SEV.«Aber deren hohe Zahl und dielange Dauer ihrer Einsätze ingewissen SBB-Bereichen sind

Die SBB beschäftigt in gewissen Bereichen auffällig viele Temporärmitarbeitende,und von diesen arbeiten manche schon seit über fünf Jahren im Unternehmen …

Die SBB greift auf immer mehr Temporärmitarbeitende zurück und lässt deren Einsätze immer länger laufen,ohne sie fest anzustellen. Die Zahl der Temporärmitarbeitenden nimmt in Industriewerken und Reinigung beun-ruhigende Ausmasse an. Das Thema dürfte am SEV-Kongress im Mai zu hitzigen Diskussionen führen.

Manche Temporärangestelltenarbeiten seit Jahren bei der SBB

«Temporärarbeit bedeutet prekäre Anstellungs-bedingungen. Damit wird der Contrat social umgan-gen. Denn wenn Temporärmitarbeitende nicht mehrgebraucht werden, werden sie einfach entlassen.»

Olivier Barraud, Gewerkschaftssekretär SEV

AC

Im Tessin verdienen Wagen-reiniger bei der Zugvorbe-reitung der SBB in Chiasso3000 Franken netto pro Mo-nat. Viele sind seit mehrerenJahren als Wagenreinigerbei der SBB tätig.

Im SBB-Industriewerk inBellinzona sind 25 % derBelegschaft von Temporär-büros ausgeliehene tempo-räre Mitarbeitende. Im IWYverdon-les-Bains beträgtderen Anteil 19 %.

Temporärmitarbeitende werdenvon Temporärbüros an die SBBausgeliehen. Die SBB arbeitetmit fünf Büros zusammen: Adecco, Manpower, Randstad,Das Team und Kelly Services.Temporärmitarbeitende unterste-hen nicht dem Gesamtarbeitsver-trag der SBB, sondern dem GAVder Temporärbranche. Diesenhaben die Gewerkschaften Unia,

Syna und KV Schweiz mit demArbeitgeberverband der Tempo-rärfirmen, Swissstaff, abge-schlossen. Diesen GAV hat derBundesrat für die ganze Schweizals allgemeinverbindlich erklärt.Er schreibt einen Mindestlohnvon 21 Franken 95 brutto in derStunde vor. Für Regionen mithohen Löhnen gilt ein Mindest-lohn von 23 Franken 59.

Separater GAV

Das Industriewerk (IW) Yverdonbeschäftigt zurzeit rund 393Personen. Davon sind 74 tem-poräre Mitarbeitende, was19 % des Personalbestandesentspricht!Zudem gibt es im IW Yverdoneine ganze Anzahl von Mitar-beitenden mit befristetem Ver-trag. Zu diesen gehört Erwin(fiktiver Name): «Ich arbeiteseit 2006 im IndustriewerkYverdon. In den ersten dreiJahren war ich Temporärmitar-beitender. Ich war über Adeccoeingetreten. Danach erhielt ichvon der SBB einen auf drei Jah-

re befristeten Arbeitsvertrag.Letztes Jahr wurde der Vertragum zwei Jahre verlängert. Ichhabe keine Garantie, nächstesJahr meine Stelle behalten zukönnen.Ich mag meine Arbeit. In densieben Jahren beim IW Yverdonhat mein Pflichtenheft nichtgeändert. Ich möchte gernefest angestellt werden. Dochdas Unternehmen hat dies bis-her abgelehnt. Und ich bin imIW Yverdon nicht der einzige,der seit mehreren Jahren be-fristet angestellt ist und eineFestanstellung wünscht.»

Für SEV-GewerkschaftssekretärJean-Pierre Etique verletzt die-se Verweigerung einer Festan-stellung klar Artikel 19.2 desGAV SBB. Dort heisst es: «Eineallfällige Befristung des Ar-beitsverhältnisses ist auf längs-tens drei Jahre möglich. ImRahmen von Projekten kanndiese Frist auf längstens fünfJahre ausgedehnt werden. (...)Nach Ablauf von drei bzw. fünfJahren gilt das Arbeitsverhält-nis als unbefristet.» Jean-PierreEtique ist denn auch guterHoffnung, dass Erwin eine Fest-anstellung erhalten wird. AC / Fi

Ob temporär oder befristetangestellt: in beiden Fällen istder Kündigungsschutz minimal

SBB-Industriewerk Yverdon-les-Bains

...... 13DOSSIER

kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

für die Gewerkschaft ein Pro-blem. Temporärarbeit bedeutetprekäre Anstellungsbedingun-gen. Damit wird der Contrat so-cial, den der SEV und die SBBmiteinander abgeschlossenhaben, umgangen. Denn wennTemporärmitarbeitende nichtmehr gebraucht werden, wer-den sie einfach entlassen. Zu-dem sind temporäre Mitar-beitende einem grösserenSicherheitsrisiko ausgesetzt:Laut der Suva ist bei ihnen dasUnfallrisiko 22 % höher als beiFestangestellten.»

Tiefere Löhne«Die ausgeliehenen Mitarbei-tenden werden nach Obligatio-nenrecht sowie den orts- undbranchenüblichen Bedingun-gen angestellt», erläuterteChristian Ginsig gegenüberkontakt.sev. «Sie unterstehennicht dem GAV SBB», präzi-sierte SBB-Sprecherin PatriciaClaivaz. Der SEV weiss: Tempo-rärmitarbeitende verdienen imSchnitt 20 % weniger als Fest-angestellte für die gleiche Ar-beit. Und die SBB kann bei ih-nen Sozialkosten sparen.

Alberto Cherubini / Fi

SBB

In ihren Industriewerken heuert die SBB über Temporärbüros sehr viel Temporärpersonal an. Dazu kommen etliche Mitarbeitende mit befristeten Verträgen.

Anfang April 2010 erfahren diedamals drei Temporärangestelltenbei der SBB-Zugvorbereitung inChur, dass ihnen ab Mai die Zeit-zuschläge für Nachtdienst gekürztwerden: Statt 10 % von 22 bis24 Uhr und 30 % von 24 bis 4 Uhr(bzw. bis 5 Uhr bei Arbeitsantrittvor 4 Uhr), wie in der Verordnungzum Arbeitszeitgesetz AZGvorgesehen, sollen sie nur noch10 % von 23 bis 6 Uhr erhalten,entsprechend dem Arbeitsgesetz.

Einer der drei, der seit April 2008bei der SBB arbeitet – nennen wirihn X –, erkundigt sich nach demGrund für diese Verschlechterung.Doch Teamleiter und Temporär-firma verweigern ihm jede Dis-kussion. Also sucht er Rat beiSEV-Regionalsekretär Peter Peyer.Diesem erzählt er auch, dass erauf einer seiner Diensttouren alsWagenreiniger zusätzlich Ran-gierarbeiten machen muss, fürdie er gar nicht ausgebildet ist.

Peter Peyer interveniert beimPersonaldienst des SBB-Bereichs,worauf dieser Ende Mai die un-zulässigen Rangierdienste unter-

bindet und eine Abklärung derZeitzuschlag-Frage einleitet. (DieSBB anerkennt später, dass Tem-porärpersonal im Betriebsdienstebenfalls dem AZG untersteht.)

X aber wird nun vom Teamleiterignoriert und bekommt Mitte Juni von der Temporärfirma dieKündigung für seinen SBB-Ein-satz per Ende Juli 2010, undzwar auf Antrag der SBB. VomSEV erhält X einen Anwaltzugewiesen, und dieser klagtnach gescheiterter Schlichtungdie SBB und die Temporärfirmawegen missbräuchlicher Kündi-gung ein. Denn alles deutetdarauf hin, dass X gekündigtwurde, weil er es gewagt hat,sich mithilfe der Gewerkschaftgegen die Verschlechterung derNachtzuschläge und die Rangier-arbeiten zu wehren.

Nachdem das Bezirksgericht ausformellen Gründen nicht auf denFall eintreten wollte, ist diesernun beim Kantonsgericht hängig.Er zeigt, wie prekär die Anstel-lungsbedingungen des Temporär-personals auch bei der SBB sind. Fi

SEV akzeptiert keine Rachekündigungen

Temporärarbeit liegt bei derSBB im Trend, auch südlich derAlpen. Das bekannteste Bei-spiel dafür ist zweifellos dasIndustriewerk (IW) Bellinzona:Dort hat die Zahl der Temporär-angestellten im Verhältnis zuden Festangestellten, die demGAV SBB unter-stehen, schonAnlass zu vie-len Diskussio-nen gegeben,insbesonderenach demStreik von 2008. Obwohl dieMaintenance-Verantwortlichendie Absicht kundtaten, den An-teil der Temporärmitarbeiten-den auf 10 % zu limitieren,

hatten diese Ende März 2013in der Produktion des IW 95von 372 Stellen inne. Ihr Anteilbeträgt also über 25 %!Angesichts solcher Prozent-zahlen fällt es schwer, zu glau-ben, dass so viele Temporär-mitarbeitende nur eingestellt

werden, um Ar-beitsspitzen zubrechen, dieüber kurzeoder mittlereFrist wieder ab-flachen werden.

Daran ist umso mehr zu zwei-feln, als der Prozentsatz in IW-Abteilungen, die als besonders

Fortsetzung auf Seite 14

Prekärarbeitim Tessin aufdem Vormarsch

Viele Temporäre im Industriewerk Bellinzonaund bei der Wagenreinigung in Chiasso

«Ende März waren imIW Bellinzona 95 von 372Mitarbeitenden Temporär-angestellte, über 25 %!»

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14kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Fortsetzung von Seite 13

zukunftsträchtig gelten, eben-so hoch oder noch höher ist.Beispielsweise in der Radsatz-bearbeitung sind von 53 Mitar-beitenden gar 29 Temporär-angestellte, also 55 %. Unswurde dies von Giovanni* be-stätigt, der in diesem Bereichseit Monaten an der Seite vonKollegen arbeitet, die dort seitJahren tätig sind, ohne je festangestellt worden zu sein.

Tiefere LöhneObwohl Giovanni ein Eidgenös-sisches Fähigkeitszeugnis in ei-nem branchenspezifischen Be-ruf besitzt, verdient er wenigerals 35 Franken pro Stunde.Nach den Abzügen für den 13.Monatslohn und die Ferien ver-bleibt ihm ein Monatslohn vonrund 3700 Franken. Gleich we-nig verdient Bruno*, der im IWdiverse Weiterbildungen absol-viert hat und schon seit mehre-ren Jahren dort arbeitet. «Es isteine schwierige Situation füruns, weil uns kein Spielraumfür ein persönliches oder famili-

äres Projekt bleibt», sagen Gio-vanni und Bruno. «Aber auch,weil wir es uns nicht erlaubenkönnen, unseren Vorgesetzteneine Bitte abzuschlagen, selbstwenn diese in letzter Minutekommt. Und auch wenn manuns nicht direkt droht.»In einem Interview, das neulichim Hausblatt «Presenza Opera-ting» erschien, bekräftigtendie IW-Verantwortlichen ihrenWillen, bei der Radsatzbear-beitung die Produktion weiterauszubauen, nachdem erhebli-che Mittel in diesen Bereich in-vestiert worden sind. Es sindalso nicht schlechte Zukunfts-perspektiven, die hier denRückgriff auf Temporärmitar-beitende rechtfertigen.

Viele Temporäre auch in andernAbteilungen des IW ...Ähnlich präsentiert sich die Si-tuation in der Lokomotivabtei-lung, die laut SBB dazu be-stimmt ist, künftig die Lokomo-tive des IW Bellinzona zu wer-den. Doch diese schönenAussichten haben bisher keineBestätigung in stabilen Ar-

beitsverhältnissen gefunden.Denn auch da gibt es Bereiche,wo über 50 % der Mitarbeiten-den bei Temporärbüros ange-

heurt sind. Ein Kollege, den dieRedaktion kennt, der aber sei-nen Namen nicht in der Zei-tung sehen möchte, hat sichaufgrund seiner grossen Erfah-rung in diesem Bereich schonmehrmals um eine Stelle im IWBellinzona bemüht. Doch jedesMal erhielt er zur Antwort,dass temporäre Arbeitsverhält-nisse bevorzugt würden.

… und in andern SBB-BereichenBei der SBB im Tessin gibt esnicht nur im IW Bellinzona vie-le Temporärmitarbeitende, son-dern beispielsweise auch beider Wagenreinigung, was fürdiese gesamtschweizerisch ty-pisch ist. In Chiasso sind ge-nau 50 % der 16 Wagenreini-ger Temporärangestellte und

arbeiten zumeist schon seitJahren dort. Dies gilt auch fürAlfredo*, der für alle Diensteeingesetzt wird, ausser als

Gruppenleiter. Trotzdem ver-dient er weniger als 22 Fran-ken in der Stunde, 13. Monats-lohn und Ferien inbegriffen. In«guten» Monaten kommt er somit 14 Nachtschichten auf et-wa 3000 Franken netto, nachden diversen Lohnabzügen.Damit ist er erheblich schlech-ter gestellt als die Festange-stellten. Doch er gibt die Hoff-

nung nicht auf, einmal eben-falls zu diesen zu gehören,was ihm bessere Perspektiveneröffnen würde. «Doch vorläu-fig heisst es für mich: Vogelfriss oder stirb», sagt Alfredound öffnet die Arme.Da einige Temporärangestellteauch Ausbildungen als Rangie-rer absolvieren konnten, gibtes sie inzwischen sogar in die-sem traditionellen Monopolbe-ruf der SBB …

Pietro Gianolli / Fi

* Auf Wunsch der Betroffenenwurden ihre Namen zur Wah-rung ihrer Anonymität abgeän-dert, ebenso Anstellungsdauerund Lohn, aber in der gleichenGrössenordnung belassen.

Arch

iv

Die hohe Zahl der Temporärangestellten im IW Bellinzona gibt seit Langem immer wieder zu reden.

«In Chiasso sind genau 50 % der 16 WagenreinigerTemporärangestellte und arbeiten zumeist schon seitJahren dort.»

Ende 2012 mussten mehrereMitarbeitende mit befristetenVerträgen das Industriewerk (IW)Biel verlassen. Die Verträge wur-den nicht verlängert, weil Auf-träge ausliefen und 2013 weni-ger Aufträge budgetiert sindals 2012. Dies trotz dem Pro-jekt «Jura», gemäss dem dasIW Biel ab Anfang 2014 fürsämtliche Fahrzeuge der SBB-Division Infrastruktur zustän-dig sein wird: eine riesigeHerausforderung! Dafür werdezusätzliches Personal nötigsein, sagt Manfred Brunnervon der Personalkommission.

Investition in gut ausgebildeteFestangestellte lohnt sich«Wer aber glaubt, wir fänden aufdem Markt jederzeit Mechani-

ker, die sich mit den Motorenunserer zahlreichen, oft bejahr-ten Fahrzeugtypen auskennen,der täuscht sich!», warnt Man-fred Brunner. Dasselbe gelte fürElektriker oder Schlosser mitSchweiss-Fachprüfung. Daherfände es Brunner wichtig, lang-fristig in gut ausgebildetes, er-fahrenes Handwerkerpersonalzu investieren, zumal dieses imIW überaltert ist.«Statt befristete oder temporä-re Mitarbeitende immer wiederzu entlassen, nachdem sie ein-gearbeitet sind, sollten diesenach einer klar definierten Zeitfest angestellt werden», for-dert SEV-Gewerkschaftssekre-tär Jürg Hurni, «und zwar in al-len Bereichen der SBB!»

Fi

Wenn Mitarbeitendegehen (müssen), gehtKnow-how verloren

Industriewerk Biel

SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Urs Kieliger, Ressortleiter LPVCargo, begrüsste am 3. April inOlten die Cargo-Vertreter derSektionen. Mit offenem Dialogwurden die Traktanden effizi-ent durchgearbeitet. Leidersind noch immer einige Stand-orte in unserem Gremium nichtvertreten. Am schwierigsten istdie Situation der Sektion Ba-sel, die momentan führungslosist. Angesichts der anstehen-den Veränderungen, gerade inden Transitdepots, ist das äus-serst ungünstig, sowohl für dieBasler Kollegen als auch fürden LPV als Ganzes.Weiter informierte Urs Kieliger,dass der LPV momentan voneiner öffentlichen Gegendar-stellung zu der sehr einseiti-gen Berichterstattung der SBBzum Thema Sicherheit absieht.Man wird das aber an geeig-neter Stelle thematisieren unddarauf hinweisen, dass genausolche Mätzchen der Personal-zufriedenheit (Konzernziel) ab-träglich sind. Momentan wer-den die NA-Zeiten infolge LEA-und iPad-Einführung eruiert.

Bei der Informationspolitik desLPV ist man nach wie vor derMeinung, dass sich der LPVnicht als Briefträger für nega-tive Nachrichten der SBB ein-spannen lassen darf (LCB 100Abbau). Der LPV soll analysie-ren, abklären, informieren undreagieren. Zudem sind denMitgliedern Kontakte und Hilfeanzubieten. Nur so ist eine effi-ziente und sachkundige Unter-stützung möglich.Momentan wird abgeklärt, obdie P-Regelung betreffend Sal-doüberträge per Ende Jahr(höchstens 30 Stunden zulas-ten des Mitarbeitenden) eineKonzernregelung ist und auchbei Cargo gilt.Die Sektionsvertreter wiesenhauptsächlich auf drei Prob-lemthemen hin: Die Schwierig-keiten, konforme Einteilungenzu erarbeiten, welche insbe-sondere der 14/28er-Regelungund der 60-Stunden-Regelungentsprechen; von der Zentralefast chronisch falsch gezeich-nete Touren – handelt es sichda um eine Zermürbungstak-

tik, um Wissenslücken betref-fend BAR oder schlicht um eineungenügende Arbeitseinstel-lung? Bei den zum Teil krassenUngleichgewichten der Perso-nalbestände ist man der Mei-nung, dass die akquiriertenumfangreichen DB-Schenker-Leistungen (für SBB Cargo oderSBB Cargo International), dieeinsetzenden Pensionierungensowie die Standortfrage vonSBB Cargo International dieeinmalige Chance bieten, intel-ligente und sozialverträglicheLösungen zu finden, um dieSituation zu normalisieren.Zusätzlichen mittelfristigenHandlungsspielraum bietet da-bei auch die Eröffnung desGotthard-Basistunnels im Jahr2016.Der angeregte Gedankenaus-tausch wurde allseits ge-schätzt. Einander zuzuhörenund grundsätzliche Stossrich-tungen zu definieren ist nachwie vor ein grosses Bedürfnis.

Rolf Braun,

Ressortvertreter LPV Mittelland

Gedankenaustausch wird sehr geschätzt■ Unterverband LPV

Am 19. März konnte PräsidentJean-Pierre Neuhaus 76 Teil-nehmende zur Frühjahrsver-sammlung in Fribourg begrüs-sen. Speziell begrüsste er dieJubilar/innen mit 40, 50 und60 Jahren SEV-Mitgliedschaft.Yolanda Fasel und BernardBrodard stellten die «Pro Se-nectute» vor. Ein Film diesernützlichen Organisation, diedieses Jahr in Fribourg ihren90. Geburtstag feiert, gibt ei-nen interessanten Einblick indie zahlreichen Aktivitäten, diegrösstenteils durch Freiwilligeangeboten werden. Kranken-besucherin Evelyne Lambertund Thérèse Ribotel besuchtenüber 30 Kranke. Im Weiterenüberbrachte der Präsident den90-jährigen Mitgliedern einGeschenk. Der neue KassierCharles Savary meldete, dassfünf Mitglieder verstorbensind, fünf Mitglieder austratenund zwei Neumitglieder be-grüsst werden konnten. Aktuellzählt die Sektion 341 Mitglie-der. Die Kasse schloss ab mit

einem Überschuss von CHF676.75. In seinem Jahresrück-blick liess der Präsident dasGeschehen in der weiten Welt,in der Schweiz, im SEV undin der Sektion Revue passie-ren.Als Ersatz für den ausschei-denden Clovis Meuwly wirdGilbert Bourqui in die Ge-schäftsprüfungskommission ge-wählt. Wichtige Daten: 14. Mai, Be-such der Saidef; 11. Juni, Aus-flug auf den Lac Léman mitMittagessen in St-Gingolph;27. August, Picknick in GrosPrarys; im September Herbst-wanderung; 12. November,Herbstversammlung in Düdin-gen.Zum Schluss bat der Präsidentalle, die Karte der Initiative«AHVplus» zu unterschreiben.Das Hotel Brenscino feiert2013 sein 100-Jahr-Jubiläum.Aus diesem Anlass erhaltenalle Mitglieder einen Rabattvon 30 Prozent.

Franz Rohner

Die «Pro Senectute» –eine gute Sache

■ PV Fribourg

Die Generalversammlung mit24 Teilnehmenden (inkl. Vor-standsmitglieder) fand am23. März in Olten statt.Die Sitzung beinhaltete nebstStandardtraktanden den Rück-blick auf den erfolgreichenKunstevent 2012 in Luzern/Sarnen.Rückblickend wurde dem OKbewusst, wie viel Arbeit in derOrganisation und Durchfüh-rung dieses InternationalenKunstevents steckte. Hier seinochmals ein grosses Danke-schön an die engagierte UrsulaOrsolini ausgedrückt, die alsPräsidentin von railart.ch undProjektleiterin der «expo12»fungierte. Sie hat alle Fädengekonnt in der Hand behaltenund mit dem ebenfalls sehrmotivierten OK einen für dieeuropäischen und SchweizerKünstlerkolleginnen und -kol-

legen unvergesslichen Anlassin der Schweiz gestaltet.Weniger erfreulich war, dasseinige Austritte zu vermeldenwaren, unter anderem wirdUrsula Orsolini nach zehnjähri-ger Präsidiumstätigkeit auf dieGeneralversammlung 2014 zu-rücktreten.Etwas Sorgen bereitet demVorstand, dass wenig neueMitglieder und vor allem jungeKünstlerinnen und KünstlerInteresse bekunden, beirail-art.ch mitzumachen. Mass-nahmen und Ideen sind inDiskussion und der Vorstandwird sie weiterverfolgen.Die nächste nationale Kunst-ausstellung findet vom 26. Ok-tober bis 3. November in derAlten Kirche in Flüelen statt.rail-art.ch freut sich über einenBesuch.

Patrizia Bonsignori

Junge Künstler/innen undneue Mitglieder sind gefragt

■ rail-art.ch

Der Höhenluft trotzend mach-ten die Loki-Sänger den Auf-takt. Und der gelang ihnen auch.Die Generalversammlung (GV)verlief dann aber nicht im ge-wohnten Rahmen. Die Traktan-denliste versprach keine gros-sen Änderungen, dafür aberder Jahresbericht des Präsi-denten und die Finanzen.Aufgeteilt in zwei Gruppen,konnten sich die Teilnehmen-den intensiv mit den beidenTraktanden auseinanderset-zen. Kritisch wurden die Sätzehinterfragt und transparenterkommentiert. Man merkteschnell, dass mehr Arbeit da-hintersteckte, als im Bericht zulesen war. Auch bei den Finan-zen war bald klar: das Geldmuss und kann anders einge-setzt werden. Für die Ausbil-dung und Werbung werden zu-künftig entsprechende Kreditegesprochen, auch für vermehr-

te Zusammenkünfte ohne gros-ses Arbeitsprogramm liegt et-was drin. Fazit aus der kurzenArbeit der Teilnehmenden: Bei-de Themen sollen an der Üetli-bergtagung am 20. Juni inten-siv bearbeitet werden.Die Verabschiedung des APK-Berichts und des Revisorenbe-richts erfolgte dann wieder imPlenum. Der Antrag, dass Be-richte und Protokolle schneller

zu erscheinen hätten, wurdeselbstverständlich angenom-men. Die Wahlen der Delegier-ten an die DV und den Kon-gress gingen rasch über dieBühne. Einige Mitglieder konn-ten für 40 respektive 25 JahreSEV-Mitgliedschaft geehrt wer-den und die Neupensioniertenwurden in den wohlverdientenRuhestand verabschiedet.

Peter Mathis

Eine etwas andere Generalversammlung■ LPV Zürich

zVg

Geehrte Mitglieder für 40 respektive 25 Jahre SEV-Mitgliedschaft.

SEKTIONEN......

16kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Im März traf sich der Zentral-vorstand (ZV) in Genf zur zwei-tägigen Sitzung. Werner Grafkonnte wegen einer Knieopera-tion nicht teilnehmen. Der ZVwünscht ihm baldige Genesung.Zentralpräsident Hanspeter Eg-genberger informierte über dieaktuellen Themen bei der SBB.Division P: Eine vermehrte Ver-pendelung in der Ostschweizwird bis Ende 2013 eingeführt,was zu Personaländerungenführt. Die Software Sopre funk-tioniert noch nicht richtig, des-halb wurde die Umsetzungverschoben. Infra: Über dieKorruption bei der Infrastruk-tur wurde in den Medien be-richtet. Die SBB nimmt die Sa-che ernst und will verhindern,dass solche Umstände wiedergeschehen. Cargo: Das ProjektNetz ist abgeschlossen undwird nun weitergeführt in derLinie. Die Stellenbeschriebe

für das neue Berufsbild ORS(Operative RCP Steuerung)wurde mit kleinen Korrekturenweitergeleitet. Betreffend den«Beschluss 25» zur Lokführer-kurve wird nun in einer Arbeits-gruppe (je vier Teilnehmer SBBund SEV) diskutiert, wer in die-se Kurve kommen könnte. Fürdie Umfrage zur Sicherheit wer-den zirka 6000 Mitarbeitendeangeschrieben. Zudem wird ei-ne Umfrage zur Personalzufrie-denheit mit zirka 1000 Mitar-beitenden durchgeführt.Aktuell zählt der UnterverbandRPV 1265 Mitglieder. Am 29.Mai findet in Bern ein SEV-Bil-dungskurs zum Thema: «Er-folgreich werben für die Ge-werkschaft» statt. Alle sindaufgefordert, daran teilzuneh-men. Antonio Gisondi, Migra-tionsbeauftragter, berichteteüber seine Tätigkeiten undmachte aufmerksam auf die

Migrationstagung vom 9. No-vember in Olten mit verschie-denen interessanten Themen.Im Weiteren diskutierte der ZVdie Jahresrechnung 2012 unddas Budget 2014 und behan-delte die GAV-Anträge des RPV.Der Antrag für die Regionalzu-lagen wird beibehalten. ZweiAnträge betreffend Zulagen fürein höher eingereihtes Amtwurden zu einem Antrag zu-sammengefasst. Die restlichensind abgeschrieben, da sie mitToco umgesetzt wurden.Patrick Rouvinez nahm die Ge-legenheit wahr und stellte dieHelvetia-Versicherung vor. DieAngebote für die SEV-Mitglie-der sind attraktiv mit sehr vie-len Rabatten. Ein grosser Dankgebührt Michel Tochtermann,Präsident RPV Genf, für die ge-lungene Organisation.

Medienstelle RPV

Reich befrachtete Zentralvorstandssitzung■ Unterverband RPV

Am 9. März fand in Malters die4. Generalversammlung (GV)statt. 23 Mitglieder sind derEinladung gefolgt.Kassenbericht und Mutationenwurden als Folie präsentiert.Der Jahresbericht des Präsiden-ten und des Werbebeauftragtenkonnten im «Jahresbüchli»nachgelesen werden, ebenfallsdas Protokoll der letztjährigenGV. Das «Jahresbüchli» fiel die-ses Jahr sehr mager aus, da derInserateanteil massiv zurückge-gangen ist. Die GAV entschied,

diesem Büchlein für immer Le-bewohl zu sagen. Die Kasseschloss mit einem beängsti-genden Minus ab. Dies zwingtden Vorstand, Sparmassnah-men einzuleiten. Die GV geneh-migte das Budget 2013, ent-schied jedoch, 2014 dasBudget anzupassen. Der Vor-stand stellte den Antrag, dieGV ab 2014 elektronisch aufzu-zeichnen. Dies erleichtere demSekretär das Verfassen desProtokolls. Die Versammlungstimmte dem Antrag zu. Der

Präsident sowie alle Vorstands-mitglieder wurden wiederge-wählt. Das langjährige GPK-Mitglied Karl Schindler tratnach über 16 Jahren zurück.Daniel Fretz wurde als GPK-Ersatzmitglied gewählt. FranzFuchs, Rangiermeister P Lu-zern, und Beat Odermatt, Rail-Clean Zug, traten letztes Jahr inden wohlverdienten Ruhe-stand. Für 40 Jahre SEV-Treuewurden Herbert Achermann,Claudio Zacek und MarkusWüthrich geehrt. Ludwig Reyer

Ab 2014 wird GV elektronisch aufgezeichnet■ RPV Zentralschweiz

zVg

Von links: Franz Fuchs, Herbert Achermann und Claudio Zacek.

Zur Rangiertagung vom 6. Aprilbegrüsste ZentralpräsidentHanspeter Eggenberger 46 Kol-legen und sechs Gäste. RolfWullschleger, Leiter AMC, stell-te das Arbeitsmarktcenter vor.Mit dem AMC, ehemals NOA,hat die SBB im Jahr 2000 ge-startet. Vorläufer dazu war derContrat Social. Mitarbeitende,die wegen Reorganisation dieStelle verlieren, werden vomAMC während der beruflichenNeuorientierung begleitet. AlsNOA 2011 in AMC umgetauftwurde, erfolgte eine Umstruk-turierung. Das AMC ist heute indie vier Bereiche GAV, Fit, Jobinund Crescento gegliedert. DieHauptaufgaben sind Beratung,Coaching, Bewerbungskompe-tenz und Personalvermittlung.

Bei Stellenverlust werden dieBetroffenen bereits währendeiner Präventionszeit von dreiMonaten begleitet und bera-ten. In den letzten zwei Jahrenkonnte bei 50 bis 58 Prozentder Fälle schon in der Präventi-onszeit eine Lösung gefundenwerden. Ziel ist, dass die Be-troffenen innerhalb eines Jah-res, spätestens aber innertzweier Jahre, eine Stelle beider SBB antreten oder externeine Stelle finden.Weiter informierte HanspeterEggenberger über die neuesteEntwicklung bei P-ZV (StoppSopre) und das neue ProjektPiano (Optimierung der Ran-gierbahnhöfe). Die Rangierta-gung 2014 findet am 26. Aprilin Aarburg statt. Bruno Kirchhofer

Infos zum Arbeitsmarktcenter■ Unterverband RPV

Der Präsident begrüsste zwölfMitglieder zur 114. Mitglieder-versammlung. Nach den statu-tarischen Traktanden fandenErneuerungswahlen statt. DerVorstand setzt sich neu zusam-men aus Markus Pfluger, Präsi-dent, Bruno Kirchhofer, Vize-präsident und Sekretär sowieSilvia Kirchhofer, Kassierin. AlsPlatzvertreter bestätigt wurdenGerardo Sibilia, P-OP ZV, XurxoAlmeida und René Wegmüller,Cargo. Die GPK setzt sich zu-

sammen aus Rolf Heimlich undXurxo Almeida. Für die geleis-tete Arbeit im Vorstand wurdenKassier Marco D’Orazio undAnton Brügger, GPK-Mitglied,mit einem Präsent geehrt. Für25 Jahre SEV-Treue wurdenAyhan Akyol, Carlo Cerchione,Alim Demir, Malik Erdogan undHeinz Janz mit einem Sackmes-ser und dem SEV-Abzeichengeehrt. Anschliessend wurdein gemütlicher Runde ein Im-biss offeriert. Bruno Kirchhofer

Neuer Vorstand gewählt■ RPV Basel

An der Delegiertenversamm-lung der EFFVAS (EisenbahnerFoto-, Film- und Video-Amateu-re der Schweiz) in Brig gabPedro Neuenschwander nach21 Jahren Mitarbeit im Zentral-vorstand (davon 19 Jahre alsZentralpräsident) sein Amt ab.Er wurde als Dank für seinelangjährigen Verdienste zumEhrenmitglied ernannt. SeineNachfolge tritt Ralph Haltinner(Sektion Bern) an. Neuer Zent-ralkassier wird Daniel Elsener(Sektion Luzern).

Vom 18. bis 22. September2014 wird ebenfalls in Brig derInternationale Fotosalon derFISAIC durchgeführt. Die Vor-bereitungen sind bereits fort-geschritten. Zu organisierengibt es unter anderem eineJurierung für zirka 2500 Bilder,ein attraktives Rahmenpro-gramm für die Gäste aus wei-ten Teilen Europas sowie ver-schiedene Ausstellungen zumPräsentieren der besten Wett-bewerbsarbeiten.

Ursula Arn

Präsidiumswechsel■ EFFVAS

SEKTIONEN ......

17kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Am 9. April startete das SEV-Regionalsekretariat St. Gallenzusammen mit SEV-Vizeprä-sidentin Barbara Spalinger,Gewerkschaftssekretär FelixBirchler und SEV-MitarbeiterinAnita Mattes ihre Besuchstou-ren 2013 (Rapperswil–Sams-tagern–Einsiedeln).In Rapperswil besuchten sie,unterstützt von Gewerkschafts-sekretär Peter Peyer aus Chur

und Christian Iten, PräsidentVPT Südostbahn, das Zugper-sonal sowie Mitarbeitende derZugreinigung. Beim Besuchder Betriebswehr durften siedas seit Februar bezogeneneue Betriebsgebäude besich-tigen. Es besticht durch seineumweltfreundliche Bauweise,durch angenehme Büros undfreundliche Aufenthaltsräume.In Samstagern assen die Ge-werkschaftsleute in der Kanti-ne der SOB zu Mittag undwurden nach einer kurzen Vor-stellung des Betriebs durchGeschäftsleitungsmitglied Ro-land Kressbach, von ThomasSimon durch den Betrieb ge-führt. Sie erhielten spannendeEinblicke in die vielfältigen Ar-beitsbereiche des Fahrzeugun-terhaltszentrums. Eine Loko-motive, die gerade in derGrundierung gespritzt wurde,zeigte sich von einer ganz an-

deren Seite, als man es sichsonst gewohnt ist. Auch dieliebevoll und detailgetreudurch die Polymechanikerler-nenden des SOB-Fahrzeugun-terhaltszentrums gefertigtenGartenbahnen beindrucktendie Besucher/innen. Die Mitar-beitenden freuten sich überdie «Schoggiprügeli» des SEV.Es konnten interessante Ge-spräche zu aktuellen Themengeführt werden. Anita Mattes

■ SEV-Regionalsekretariat St. Gallen

«SEV bi dä Lüt» – erste Besuchstour

zVg

Paul Krayenbühl von der Be-triebswehr Rapperswil führt dieGewerkschaftsleute durch dasneue Betriebsgebäude.

zVg

SOB-Lokomotive im «Schlaf-rock» – sie ist frisch grundiert.

Unter Leitung von PräsidentRobert Eisenring fand MitteMärz in Sargans die Hauptver-sammlung statt. Gesamterneu-erungswahlen standen an. AlleVorstandsmitglieder hattensich wieder für ihr Amt bewor-ben und wurden in stiller Wahlbestätigt. Hauptthema bildetedas Ferienreglement. Dem An-trag, anonyme Abstimmungendazu durchzuführen, wurdestattgegeben. Salvatore Soli-mine beantragte versuchsweiseund auf ein Jahr befristet dieAufsplittung der Ferienbänderauf Teilzeit- und Vollzeitmitar-beitende. Im Depot Chur wür-den zwei Ferienlisten geführt:Eine wie gewohnt, aber nur fürdie Vollzeitmitarbeitenden unddie andere für Teilzeitmitarbei-tende, wo sich diese je nachBeschäftigungsgrad eintragen.Nach zusätzlichen Infos undlängerer Diskussion wurde derAntrag Feriensplitting mit 19 zu7 Stimmen bei 3 Enthaltungenangenommen und läuft als ein-jähriger Versuch. KonstruktiveRückmeldungen nehmen derVorstand und Salvatore Soli-mine gerne entgegen. An der

nächsten HV wird über eine de-finitive Einführung abgestimmt.Dann stellte sich die Frage, wiedie Ferieneintragungen diesesJahr erfolgen sollen: Wie 2012in zwei Durchgängen oder nachaltem System in einem Durch-gang? Die zusätzliche Abstim-mung erfolgte, weil die Eintra-gung in zwei Durchgängen alsVersuch auf ein Jahr befristetwar. Zahlreiche negative Rück-meldungen waren beim Vor-stand eingegangen. Die Ab-stimmung ergab 24 zu 3Stimmen bei 2 Enthaltungen fürdas alte System mit einemDurchgang und mit aufgeteiltenFerienbändern. Der Vorstandist gespannt auf die Reaktio-nen.Stefan Decasper bot Einblick indie aktuellen Peko-Geschäfte.Die aktuellen Infos betreffendTransportpolizei, Dienstkleider,REX-Begleitung und das neueELAZ wurden sehr geschätzt.Zentralpräsident Andreas Me-net orientierte über die aktuel-len ZPV-Geschäfte mit News zuden Arbeitszeitmodellen, denBegleitungen IR und der Fan-Züge. Bei den laufenden Petiti-

onen interessierte speziell derSimulator, der nur prüfungs-mässig eingesetzt wird. Dieserist ein grosser Stressfaktor fürdie meisten Mitarbeitenden.Andreas Menet erklärte, dassGespräche mit der SBB laufen.Die Vorschläge seitens des ZPVwie jährliche Übungsmöglich-keit oder Verzicht auf Prü-fungsrelevanz des Simulatorshabe die SBB bis anhin abge-lehnt. Der ZPV machte auchden Vorschlag, dass VM eineneigenen Simulator zulege.Dann könnte man z. B. im Rah-men der Sinfo-Kurse damitüben. Weiter informierte derZentralpräsident, dass dasThema der Begleitung der IRfür den ZPV noch nicht abge-schlossen ist und weitere Ver-handlungen laufen.Der Präsident erwähnte zumSchluss das gemeinsame Fa-milienpicknick mit dem ZPVCalanda am 14. Juni in Stugls.Beim gemütlichen Teil wurdenKarl Krättli für 40 Jahre sowieJohann Albert und ThomasSchneider für 25 Jahre SEV-Mitgliedschaft geehrt.

Peter Fritschi

Das Ferienreglement sorgt für Diskussionen■ ZPV Rheintal-Chur

Am 12. April begrüsste Präsi-dent Peter Hostettler nach ei-nem feinen Nachtessen im Res-taurant Schlüssel in Walden-burg die Gewerkschaftsmitglie-der zur Generalversammlung.Der Präsident las seinen Jah-resbericht vor, der mit Applausgewürdigt wurde. Das Jahr2012 schloss gemäss Kassa-bericht mit einem kleinerenVerlust ab als budgetiert (dankdem Arbeitseinsatz verschie-dener Mitglieder am Weih-nachtsmarkt). Das Budget2013 wurde mit einem Verlustgenehmigt. Aufgrund des

Rücktritts des bisherigen Aktu-ars Christian Bader wurde einNachfolger gesucht. Einstim-mig wählte die VersammlungChristian Tettamanti und dank-te dem zurücktretenden Chris-tian Bader für dessen Einsatz.Ein Mitglied bedankte sichbeim neu gewählten Aktuar fürdessen Bereitschaft, im Vor-stand mitzuarbeiten, denn diessei nicht selbstverständlich.Nachdem der Präsident dieVersammlung geschlossenhatte, wurde noch ein Dessertserviert und der Abend gemüt-lich beendet. Christian Bader

Neuer Aktuar gewählt■ VPT Waldenburg

Im städtischen Altersheim Limmat in Zürich feierte unserMitglied Kraszentia Ziegler am 11. April 2013 ihren 101. Geburts-tag. Die Jubilarin freute sich bei guter Gesundheit über unserenBesuch. Präsident Kurt Egloff und die Betreuerin Anna-Marie Gastlüberbrachten die besten Glückwünsche und wünschten ihr für dieZukunft alles Gute. PV Zürich

Herzlichen Glückwunsch zum 101. Geburtstag

zVg

Anna-Marie Gastl (links) und die Jubilarin Kraszentia Ziegler.

Zur Frühjahrsversammlung vom27. März begrüsste PräsidentPierre Ackermann 55 Mitglie-der. Zu Beginn erwähnte er,dass Ende 2012 der Deckungs-grad bei der PensionskasseSBB rund 99 Prozent betrug.Der PV kämpft für eine Erhö-hung des Rail Checks im Werteiner Multitageskarte. Wahlen:Pierre Ackermann stellt sichwiederum als Präsident zurVerfügung. Benoit Koller, Os-

car Schaub und Lucien Mouttetbleiben ebenfalls in ihren Äm-tern. Emile Lachat ersetzt denzurückgetretenen Jean-LouisEschmann.Ständerat Claude Hêche orien-tiert, dass der Direktor desBAV und der SBB die direkteVerbindung Basel–Delémont–Biel niemals aufgeben werden.Aber wir müssen wachsambleiben.

Oscar Schaub

Pierre Ackermann bleibtweiterhin Präsident

■ PV Jura

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18 SEKTIONENkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Aus Anlass der Jubiläums-Delegierten-versammlung trafen sich die Delegier-ten der Einzel- und Kollektivmitglieder,die Mitglieder der Kontrollstelle undGäste am 9. April im noch immer win-terlichen Grindelwald. Präsident Mar-kus Kaeser hiess alle herzlich willkom-men, speziell die EhrenmitgliederBruno Krattinger und Andi Lüthi sowieden Organisator der beliebten Jasstur-niere, Jürg Hurni.Das 50-Jahr-Jubiläum bot Gelegenheit,die Entstehungsgeschichte in einemkurzen Rückblick zusammenzufassen.Dieser zeigt seit der Gründungsver-sammlung am 9. April 1953 in der da-maligen «Börse» Bern eine spannendeund turbulente Erfolgsgeschichte derFSG. Eine rekordverdächtige Belegungkonnte z. B. Samedan im Jahre 1962mit 204 Wochen ausweisen. Aber esgab auch Objekte, die weniger rentier-ten und von welchen sich die FSG tren-nen musste, Giens (Südfrankreich) und

Bluche-Montana. Dafür wurden in dieObjekte in Grindelwald, Samedan undauf der Bettmeralp viel Energie, unzäh-lige Arbeitsstunden und sinnvolle In-vestitionen gesteckt, welche durch ho-he Beliebtheit bei den Gästen belohntwerden. Der FSG kann in all den vergan-genen Jahren ein sehr gutes Zeugnisausgestellt werden mit attraktiven Feri-enwohnungen, ausgezeichneten Dienst-leistungen und einer professionellenVerwaltung. Die Zusammenarbeit mitder Reisekasse reka und dem Internet-portal Interhome zahlen sich aus.Das Geschäftsjahr 2012 kann als gutesbezeichnet werden. Sicher hat die imVorjahr beschlossene Senkung desZinssatzes auf den Einlagen auf 0,5Prozent dazu beigetragen. Aber aucheine umsichtige Finanzplanung unddie konsequente Einhaltung der Unter-haltsbudgets durch die Betreuer habendazu geführt, dass die Rechnung einenÜberschuss vor Abschreibung von

CHF 349 177.92 aufweist. Nach Vornah-me der Abschreibungen auf allen Ob-jekten resultiert ein Jahresgewinn vonCHF 2677.92. Die Kontrollstelle attes-tiert der FSG eine tadellos geführteBuchhaltung und eine solide Finanzie-rung. Die Stimmberechtigten geneh-migten sowohl den Geschäftsberichtwie auch der Voranschlag 2013. DemBuchhalter, Jürg Schneider, wird für seineausgezeichnete und exakte Arbeit ge-dankt.Präsident Markus Kaeser verabschiede-te den bisherigen Leiter der Kontroll-stelle, Erwin Schwarb, mit herzlichenWorten und einem speziellen TropfenWein. Als Nachfolgerin wurde Sia Lim,stellvertretende Finanzverwalterin SEV,gewählt. Für den ausgetretenen SandroRubin wird Ursula Lüthi, Personalleite-rin SEV, als Mitglied der VerwaltungFSG gewählt.Die nächste Delegierten- und General-versammlung findet am 25. März 2014

in Bern statt. Dann werden ein neuerPräsident und ein neuer Buchhalter zuwählen sein. Markus Kaeser und JürgSchneider werden nach dem laufendenGeschäftsjahr abtreten.

Ursula Lüthi, Personalleiterin SEV

und Mitglied der Verwaltung FSG

50. Delegiertenversammlung in Grindelwald – ein Jubiläum!■ FSG Ferien- und Skihausgenossenschaft der Eisenbahner

Hinweis in eigener Sache:Auf der Website www.fsg-ferien.ch fin-den sich viele Informationen über dieFerienhäuser, die Vermietung, Aktionensowie der ausführliche Geschäfts-bericht. Alle SEV-Mitglieder sind auf-grund der Verbandszugehörigkeit Kol-lektivmitglied der FSG und haben An-spruch auf 10 % Rabatt auf denGrundpreisen. Einzelmitglieder erhal-ten zusätzlich 10 % Rabatt! Entspre-chende Informationen können in denStatuten abgerufen werden. Reservatio-nen werden auch telefonisch entgegen-genommen, 031 911 46 88.

Präsident Walter Holderegger begrüss-te am 3. April rund 140 Kolleginnenund Kollegen zur Hauptversammlungim Gemeindezentrum Lötschberg inSpiez. Ein besonderer Willkomm galtden Kollegen der PensioniertengruppeEmmental.In seinem Jahresbericht kam der Präsi-dent nach einem Rückblick auf das glo-

bale Geschehen zu den Belangen vonBLS und SEV zu sprechen. Die jüngsteMeldung, wonach die BLS Cargo ab2014 den grössten Teil ihres Güterver-kehrs am Gotthard an die SBB verlierenwird, mit einem Verlust von bis zu 80Stellen, löst auch bei den Pensioniertengrosse Betroffenheit aus. Als Zeichender Solidarität wurde an der Versamm-

lung einstimmig eine Resolution verab-schiedet, in der sozialverträgliche Lö-sungen für die Betroffenen gefordertwerden. Auch das Kostensenkungs-programm «Gipfelsturm» der BLS dürfenicht auf dem Buckel des Personalsausgetragen werden. Intern wird überdie Fusion der PensioniertengruppenBLS und Emmental nachgedacht.Beat Reichen, Mitglied des Stiftungs-rats, berichtete, dass die Symova imvergangenen Jahr eine Performance vonannähernd 7 Prozent erzielt habe. DerDeckungsgrad betrage nun 102 Pro-zent. Die Zusammenführung der Vor-sorgewerke RM und BLS ab 1. Januar2013 in der Symova sei reibungslosüber die Bühne gegangen.Michael Buletti, SEV-Gewerkschaftsse-kretär, orientierte neben der Situationbei BLS Cargo über das Sparprogramm«Gipfelsturm», welches auch mit Kündi-gungen einhergeht. Der SEV werde sichvehement für die betroffenen Kollegeneinsetzen. Zudem warb er für die lau-fende Initiative «AHVplus» des Schwei-

zerischen Gewerkschaftsbundes (SGB),welche eine lineare Erhöhung der AHV-Renten um 10 Prozent zum Ziel hat.Geehrt wurden 46 Kolleginnen und Kol-legen für 40, 50 und 60 Jahre SEV-Mit-gliedschaft. Seit Dezember sind 10 Kol-legen, die pensioniert wurden, zu unse-rer Gruppe gestossen, 23 Mitgliedersind ausgetreten und 8 gestorben. Ak-tuell zählt die Gruppe noch 609 Mitglie-der.Die Erfolgsrechnung 2012 schliesst beieinem Aufwand von 5947 Franken miteinem Gewinn von 111 Franken ab.Tätigkeitsprogramm 2013: 7. Mai,Hauptversammlung der Sektion inThun; 19. Juni, Jahresausflug, gemein-sam mit den Pensionierten Emmental;16. November, VPT-Tagung in Thun;4. Dezember, Weihnachtsversammlungin Spiez.Die Detailprogramme der Wandergrup-pe werden jeweils in der Agenda vonkontakt.sev, VPT Sektionen, VPT BLS,Gruppe Pensionierte publiziert.

Hans Kopp

■ VPT BLS, Gruppe Pensionierte

Die Pensionierten zeigen sich solidarisch mit den Aktiven

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Die Jubilare mit 40, 50 und 60 Jahren SEV-Mitgliedschaft.

www.sev-online.ch

SEKTIONEN ......

19kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Zur GV im Hotel Bern in Bern erschienenvorletzten Samstag trotz Frühlingsson-ne zahlreiche Sektionsmitglieder undhiessen den Antrag des Sektionsvor-standes auf Erhöhung des Sektionsbei-trages um 1 Franken 60 einstimmig gut.Damit verwarfen sie die Alternative, denSEV-Kalender nicht mehr automatischabzugeben. Der Kalender kostet 1 Fran-ken 20 pro Monat inklusive Versandund Unfallversicherung. Letztere siehtbei Tod oder Ganzinvalidität eine Ein-malzahlung von 5000 Franken vor.Zuvor hatte die GV die Rechnung 2012mit 3658 Franken Verlust und das Bud-get 2013 mit einem Defizit in derselbenGrössenordnung genehmigt. KassierBeat Poschung hatte zudem dargelegt,dass die Beitragserhöhung die nächstenBudgets etwa ausgleichen würde – na-türlich mit einem Unsicherheitsfaktorbeim Aufwand für Veranstaltungen undAktionen, die aktualitätsabhängig unddaher nicht im Voraus planbar sind. Ausdem gleichen Grund plädierte Sektions-präsident Beat Jurt dafür, das Sektions-vermögen von zurzeit 67 250 Frankennicht jedes Jahr weiter abzubauen. DieGPK sah es gleich und nannte weitereGründe für die Beitragserhöhung: PeterBlaser verwies auf den administrativenAufwand, den die Kalenderabgabe auf

Bestellung verursachen würde. Und JürgWymann (SCB-Jüre) fand: «Man hat 1.60schon dümmer ausgegeben!» TS-Vize-zentralpräsident Willi Wenger gratulier-te der GV zu ihrem Entscheid. Er ist zu-versichtlich, dass die Mitglieder ange-sichts aller Leistungen, die sie von derSektion für 4 Franken im Monat erhal-ten, dem SEV treu bleiben werden.Johannes Wartenweiler, Sekretär derGewerkschaftsbünde des Kantons Bernund der Stadt Bern, die vom TS Mittel-land mitfinanziert werden, zeigte auf,wie wichtig gewerkschaftliche Einfluss-nahme in der Politik ist, z. B. in denKommissionen des Grossen Rats, wo die

Vorentscheide fallen. Die bürgerlicheRatsmehrheit will 600 Mio. sparen, fast10 % des frei verfügbaren Kantonsbud-gets (!), die Regierung 450 Mio. Warten-weiler erinnerte daran, dass es die SVPwar, die in den 80er-Jahren durch Steu-erabbau den Kanton ruinierte, zusam-men mit leihfreudigen Banken, die denKanton 3 Mia. kosteten. Seither ist die10-Milliarden-Schuld durch x Sparpro-gramme auf 5 Mia. reduziert worden.SEV-Gewerkschaftssekretär Jürg Hurnierläuterte den Stand laufender SBB-Pro-jekte. Bei CompanyMail, Transport undLogistik konnte der SEV die Schliessungdreier Standorte verhindern, die BielerKollegen müssen aber nach Bern wech-seln. Bei der Billettautomatenbetreuungsah «New Rida» eine vollständige Neu-bewerbung aller Mitarbeitenden vor.Dank dem SEV genügt nun das Ausfülleneines Fragebogens. Zurzeit erleidet dasProjekt eine weitere Verzögerung, da dieSBB den Prozess des Geld-Handlingsüberprüfen will. Hier wie bei allen Reor-ganisationen erwartet der SEV, dass früh,transparent und korrekt informiert wird! Fi

■ TS Mittelland

«Man hat 1 Franken 60 schon dümmer ausgegeben!»Die Generalversammlung derTS-Sektion Mittelland hat be-schlossen, den Sektionsbeitragnächstes Jahr von 2 Franken 40auf 4 Franken zu erhöhen.

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Die GV sagte einstimmig Ja zu Rechnung ’12 (Bild), Budget ’13 und höheren Beiträgen.

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GKB-Sekretär Johannes Wartenweiler.

Die Sektionspräsidenten RolandSchwager und Mani Schaffer konntenerfreulicherweise 63 Kolleginnen undKollegen zur gemeinsamen Mitglieder-versammlung begrüssen. Sie führtenals eingespieltes Duo souverän durchdie Traktanden. Zu Beginn rief RolandSchwager zum Unterschreiben der In-itiative AHVplus auf und lud alle zurTeilnahme an den 1.-Mai-Kundgebun-gen ein.Elisabeth Jacchini, ZentralpräsidentinSBV, informierte kurz über die bevor-stehende Fusion. Für die SBV-Kollegin-nen und -Kollegen bedeutet die Re-duktion von 13 auf 5 Sektionen eineHerausforderung. Für alle Mitgliederwird die neue Organisation mit denBranchen eine Veränderung bedeuten.Die Probleme in der Arbeitswelt könnenin diesem neuen Gremium direkter an-

gesprochen werden und die Form derIntervention besser gewählt werden.Die Delegierten werden aus den zahl-reichen Vorschlägen den Namen desneuen Unterverbands an der Delegier-tenversammlung am 22. Mai bestim-men und am 19. September in Oltenneu gründen. Danach müssen die ein-zelnen Sektionen neu gegründet wer-den. Bei der Sektion Bern findet dieGründungsversammlung am 30. Okto-ber um 17.30 Uhr statt. Hierzu wirdeine repräsentative Basis von 5 Prozentder Mitgliedschaft benötigt. Diese stim-men stellvertretend für alle anderen derGeburt dieser neuen Sektion zu.Die Bewerbungsfrist für die Stelle alsneuer Zentralpräsident/neue Zentral-präsidentin läuft noch bis Ende Mai.Die Wahl ist anlässlich der Gründungs-versammlung am 19. September in Ol-

ten vorgesehen. Auch für weitere Char-gen läuft die «Personalsuche». Ein Auf-ruf geht an alle Mitglieder, die Präferen-zen für ein mögliches Amt mitzuteilen.Ohne Mitglieder, welche bereit sind,sich (weiterhin) zu engagieren, funktio-niert dieser neue Unterverband nicht.Die beiden Zentralpräsidenten gebendazu gerne Auskunft.Mitgliederwerbung: Der SBV geht mitPausenkaffee auf Tour durch dieSchweiz. Am 14. Februar standen Elisa-beth Jacchini und Markus Bürk den be-stehenden und potenziellen Mitglie-dern im Verkauf Rede und Antwort. Dasvorliegende Konzept darf kopiert wer-den. Erste Erfolge bei der Werbungkonnten bereits verbucht werden. Wer-bung bedeutet auch, Arbeitskollegin-nen und -kollegen täglich auf den SEVanzusprechen und dabei auch – nebst

der Tatsache, dass ein starker Sozial-partner in den GAV-Verhandlungen mitder SBB sehr wertvoll ist – die Vorteileder Dienstleistungen wie Berufsrechts-schutz, kostengünstige Coop-Rechts-schutzversicherung, SEV-Zeitung kon-takt.ch, Movendo-Weiterbildungskurseusw. aufzuzeigen.Der VPV veranstaltet auch in diesemJahr einen Werbewettbewerb. Für dieerfolgreichsten Werber gibt es tollePreise zu gewinnen!Im Anschluss an die Versammlung refe-rierte Jon Bisaz, Leiter Energie, Telecomund Elektroanlagen der SBB, auf sehrunterhaltsame und kurzweilige Art zumThema SBB-Energiestrategie unter demTitel «Raus aus dem Atomstrom». Dabeikonnte er aufzeigen, wie wichtig dasEnergiesparen jedes Einzelnen ist.

Urs Schopfer und Werner Amrein

Gemeinsam in Richtung Fusion■ VPV Bern und SBV Bern

Am 16. März eröffnete Präsident Nik-laus Krummenacher im RestaurantTribschen in Luzern die 5. Generalver-sammlung (GV). Dass nur wenige Mit-glieder kamen, könnte den Eindruck er-wecken, alle Abwesenden seien sorglosund wohl im Unternehmen eingebettet.Dazu im Widerspruch stehen aber Aus-sagen über Enttäuschungen, die täglichdie Runde machen.Nichts desto weniger führte der Präsi-dent gewohnt souverän durch die GVund nutzte Inputs geschickt zu kon-struktiven Diskussionen. Ebenfallsdurften wir zwei fachkundige Gäste be-grüssen: Der neue SEV-Gewerkschafts-sekretär Daniel Froidevaux klärte unsüber den Stand des Lohnsystems Tocound die Lohngarantien auf und erläuter-te die Ziele der Lohnrunde. Er fürchteteumsonst, sein französischer Akzentkönnte ein Nachteil sein, denn er wirkteim Gegenteil charmant und gewitzt.

SEV korrigiert SBB-SchnellschüsseAls zweiter Gast führte das UrgesteinWerner Schwarzer, ZentralpräsidentTS, durch Aktuelles im Unterverband.Er berichtete in gewohnt lautstarker,leicht ironischer Weise über Scharmüt-zel mit gewissen Schnellschiessern,deren unsortierte Blitzgedanken durchunsere Gewerkschaft und durch uns mitviel Arbeit wieder geradegebogen wer-den müssen. Nach einer gelungenen GVgab es ein feines Nachtessen und ange-regte Diskussionen. Emil Grünenfelder

Länger überlegenwäre oft besser

■ TS Zentralschweiz

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20 AGENDAkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

2. MaiOlten,Restaurant Bahn-hof (Gleis 13)

■ PensioniertesZugpersonal Olten

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag-nachmittag im Monat. Auswärtige Kollegen sindherzlich willkommen.

2. Mai14.30 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstagnach-mittag im Monat. Auch Kollegen anderer Kate-gorien sind freundlich eingeladen.

Pensionierte SBB

24. Mai20 Uhr, Ettingen,Rest. Rebstock

■ VPT BLT

Hock

Ungezwungenes Beisammensein zum Ge-dankenaustausch unter Arbeitskolleginnen und-kollegen.

16. Mai(Durchführung beijeder Witterung)

■ VPT RhB, Pensionierte

Sommerausflug Meran

Anreise mit allen Zügen Vereina, Unter- undOberengadin etc. Zernez PTT ab 8.15 Uhr (Be-sammlung), Meran an 11.43 Uhr; Meran ab15.46 Uhr (Vinschgerbahn), Zernez an 18.38 Uhr.Anschlüsse in alle Richtungen. Mittagessen imRestaurant Forst in Meran. (Menü 1: Penne,Rindsgulasch mit Reis und Gemüse, Vanilleeismit Himbeeren 22 Euro; Menü 2: Spinatplätzli,Zwiebelrostbraten mit Reis und Salat, Tiramisu24 Euro) Bei der Anmeldung bitte Menü ange-ben. Tk/GA oder Halbtax gültig auf RhB und PTT.Vinschgerbahn 15 Franken (11 Euro). Anmeldungbis 12. Mai an Felix Murk, 081 413 74 65,078 606 60 25, [email protected].

3. Mai ■ VPT BLS, Pensionierteund PensionierteEmmental

Wanderung

Leichte Wanderung ab Lueg via Affoltern, Neu-egg nach Rüegsau, Wanderzeit zirka 3½ Stun-den. Rucksackverpflegung. Spiez ab 8.22 Uhr,Thun ab 8.39 Uhr, Bern ab 9.07 Uhr; Solothurn ab9.01 Uhr, Huttwil ab 8.46 Uhr. Burgdorf ab 9.46Uhr (Bus), Lueg an 10.09 Uhr. Rückfahrt abRüegsau 15.48 Uhr (Bus), Hasle-Rüegsau an15.53 Uhr; Anschluss auf die Züge in alle Rich-tungen. Anmeldung bis am 1. Mai an Fritz Adolf,034 422 81 57, [email protected].

2. Mai18..30 Uhr,Alpnach Dorf,RestaurantSchlüssel

■ VPT Zentralbahn

Generalversammlung

Vorgängiges Nachtessen, Versammlungsbeginnum 19.30 Uhr. Der Vorstand freut sich aufmöglichst viele Anmeldungen.

30. April(Verschiebe-datum: 7. Mai)

■ VPT RBS, Pensionierte

Wanderung:Brienz Abzw. Giessbach–Giessbach– Iseltwald

Schöne Wanderung mit kurzen Auf- und Abstie-gen (+/–240 m); 2 bis 2½ Stunden. Gutes Schuh-werk,Wanderstöcke empfehlenswert. Rucksack-verpflegung. Worb-Dorf ab 7.45 Uhr, Solothurnab 7.48 Uhr, Bern ab 8.34 Uhr, Interlaken Ost ab9.33 Uhr, Brienz Bahnhof (Postauto) ab 10.00 UhrBrienz Abzw. Giesbach an 10.11 Uhr. Rückfahrtab Iseltwald mit Schiff um 16.10 Uhr. Anmeldenbis 27. April bei Kurt Bühler, 031 839 11 15.

30. April19.45 Uhr,Château d’Oex,Buffet de la Gare

■ VPT MOB

Generalversammlung

Die Traktanden werden in den Personallokalenausgehängt. Der Vorstand freut sich auf euerzahlreiches Erscheinen.

Sektionen VPT

3. Juni19.15 Uhr,Aarau,RestaurantEinstein

■ SBV Aarau-Solothurn

Letzte Versammlung(inkl. Auflösung der Sektion)

Zu Gast ist SEV-Vizepräsident Manuel Avallone.Traktanden gemäss Einladung. Zusätzlich Auf-lösung der Sektion infolge Fusion der Unterver-bände SBV und VPV. Alle Mitglieder SBV-VPV inder Region sind herzlich eingeladen! Anmeldungbis 12. Mai an [email protected] U146963.

29. April19 Uhr,Samedan,RestaurantHirschen

■ ZPV Samedan undLPV Engadin-Bernina

Offenes Gespräch mit demSEV-Sekretär

Keine Traktanden. Neben Aktualitäten aus demSEV soll vor allem Platz für Anliegen, Wünscheund Kritik der Mitglieder an SEV-Gewerkschafts-sekretär Peter Peyer sein. Das Zug- und Lokper-sonal der beiden Sektionen ZPV Samedan undLPV Engadin-Bernina ist herzlich zu diesem An-lass eingeladen.

Sektionen

31. Mai18.30 Uhr,Biel,RestaurantRomand

■ SBV Arc Jurassien

Frühlingsversammlung

Als Gast begrüssen wir Jürg Hurni, Gewerk-schaftssekretär SEV. Nach der Versammlungwird ein Nachtessen offeriert. Anträge per E-Mail bis 25. Mai an [email protected] bitte bis 25. Mai an René Zürcher,078 825 66 90, [email protected].

4. Mai10.45 Uhr,Andermatt,Gasthaus Tell

■ VPT Matterhorn Gotthard

Generalversammlung

Traktanden gemäss Einladung. Anmeldungen fürBegleitpersonen bitte dem Präsidenten melden.

4. Mai14.15 Uhr,Weinfelden,Gerichtsherren-stube«Zur Trauben»

■ PV Thurgau

Frühlingsversammlung

Der Sängerbund Romanshorn eröffnet die Ver-sammlung. Vortrag von Christian Griesser, ProSenectute, über Patientenverfügungen. Ab-schliessend gibts Kaffee und Kuchen.

6. Mai14.15 Uhr,Oberwinterthur,Hotel Römertor

■ PV Winterthur-Schaffhausen

Sektionsversammlung

Das Musikkorps Alte Garde erfreut uns mit demFrühlingskonzert.

13. Mai19.30 Uhr,Chur

■ ZPV Calanda

Frühlingsversammlung

Der Ort wird in kontakt.sev Nr. 9 bekanntge-geben oder mit den Traktanden per E-Mail ge-sandt und im Zugpersonal-Zimmer in Chur aus-gehängt.

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheintvierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Auflage: 30 778 Ex. (Gesamtauflage 45 451 Ex.), WEMF-beglaubigt 21.11.2012

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Alberto Cherubini, Anita Engimann, BeatriceFankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected];Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], Telefon 031 357 57 57,Telefax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11, Telefax 044 928 56 00,[email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Solprint, Subingen; www.solprint.ch.

Ein Unternehmen der AZ Medien AG

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am Freitag, 10. Mai 2013.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 2. Mai 2013, 8 Uhr

Inserateschluss: 29. April 2013, 10 Uhr

AGENDA ......

21kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

5. Mai

Biel ab 7.25 Uhr

■ Touristenclub Biel

«Pfädeli-P’tits sentiers»Wanderung T1-T4

Wir starten in Orvin und folgen dem zeitweiseziemlich ausgesetzten Bergwanderweg mit einerkurzen Kletterpassage (Alpinwanderweg T4).Mittagessen in der Clubhütte. Rückweg über denJorat und die Montchnô-Höhle. Orvin ab 16.08Uhr. Auskunft und Anmeldung bis 1. Mai bei UeliHabegger, 079 632 77 39, 032 331 36 30, [email protected].

2. MaiBiel ab 17.22 Uhr

■ Touristenclub Biel

MuseumsbesuchAlpines Museum Bern

Führung durch die Ausstellung «Helvetia Club;Die Schweiz, die Berge und der SchweizerAlpenclub» mit anschliessendem Nachtessen.Auskunft bei Ueli Habegger, 079 632 77 39,032 331 36 30 oder [email protected].

2. Mai ■ ESC Winterthur

Leichte Wanderung«Fridliweg GL»

Route: Linthal–Schwanden–Glarus; 5 Stunden,–170 m. Kafi beim Start. Mittagessen im Restau-rant. Winterthur ab 7.33 Uhr, Zürich ab 8.12 Uhr,Ziegelbrücke ab 9.05 Uhr. Winterthur an zirka18.30 Uhr. Anmeldung bitte bis 30. April anToni Wiedmer, 052 383 29 97, 079 733 50 92(nur unterwegs).

30. April18.10 Uhr, Zürich,Hauptbahnhof,VIP-Raum EscherN1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Die Sammlertreffen finden jeweils am letztenDienstag im Monat statt. Informationen, Kaufund Tausch sowie Kleinauktionen. Interessierteund neue Mitglieder sind herzlich willkommen.

Sport und Kultur

19. Juni ■ PV St. Gallen

VoranzeigeJahresausflug

Mit der Einzahlung von 40 Franken pro Person istman für die Teilnahme am Jahresausflug ange-meldet. Einzahlung möglichst über Bank- resp.PC-Konto (Spesen). Anmeldeschluss 15. Mai.

6. JuniNigoline di CorteFranca (BS), Agri-turismo Solive

■ PV Ticinowww.sev-pv.ch/ticino

Frühlingsausflug inFranciacorta

Carreise ab Airolo / Bellinzona / Lugano mit Zwi-schenhalten in verschiedenen Ortschaften. 1½Stunden Aufenthalt in Iseo. Mittagessen auf ei-nem Bauernhof. Preis: CHF 70, alles inbegriffen.Weitere Infos siehe Website. Anmeldungen bis27. Mai an Biagino Gioli, 091 825 85 83 [email protected].

16. Mai14.30 Uhr,Göschenen,GasthausWeisses Rössli

■ PV Uri

Voranzeige Frühlings-versammlung

Der Vorstand begrüsst euch erstmals in Gösche-nen. Die Traktandenliste wird allen Mitgliedernzugestellt. Dem Schreiben liegt auch das detail-lierte Programm zur diesjährigen Sektionsreisevom 5. Juni auf die Rigi bei. Anmeldung bis16. Mai unter 041 885 11 15 oder Anmeldetalonan die Versammlung mitbringen.

16. Mai12 Uhr, Chiasso,RestaurantCarlino (Treff-punkt: 11.30 UhrBahnhof Chiasso)

■ Pensionierte ZugführerGotthardisti

Treffen

Das Menü inkl. Apéro, Dessert, Wein, Mineral-wasser und Kaffee kostet CHF 48. Anmeldungbitte bis 13. Mai an Angelo Bartesaghi, Fercasa,6833 Novazzano, 091 683 59 70 oder Cleto Dille-na, Via Fornasette, 6833 Vacallo, 091 683 85 06oder per E-Mail an [email protected].

29. April10.10 Uhr,Brunnen,Bahnhofplatz

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Leichte Wanderung auf demWeg der Schweiz

St. Gallen ab 8.02 Uhr, Zürich ab 9.09 Uhr.Wanderung rund um den Urnersee in 4 Stunden.Verpflegung aus dem Rucksack. Anmeldung bis28. April an Othmar Zwyssig, 071 277 87 55,[email protected].

3. Mai6.45 Uhr,Bütschwil

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Anno 3. Mai 1914 –1. Klubtour: WanderungSchnebelhorn

Kaffeepause in Bütschwil, ab ab 7.39 mit (PTT)nach Libingen. Wanderung via Schnebelhorn,Hörnli nach Fischingen oder Lütisburg in zirka6 Stunden, +/–1200 m. Rucksackverpflegung.Anmeldung bis 30. April an Niki Brändle,071 351 45 14.

15. Mai14.30 Uhr, Zürich,Volkshaus

■ PV Zürich

Frühlingsversammlung

Als Gast begrüssen wir Doris Bianchi, SGB.Sie wird zur Initiative AHVplus informieren. DiePartner/innen sind ebenfalls herzlich eingeladen.

15. Mai14.30 Uhr,Konolfingen,Kirchgemeinde-haus (6 Minutenab Bahnhof)

■ PV Bern

Frühlingsversammlung

Oswald Sigg, ehemaliger Bundesratssprecher,spricht über die Initiative für ein bedingungs-loses Grundeinkommen. Zum Zvieri lassen wiruns mit Hamme und Kartoffelsalat (bezahlt ausder Sektionskasse) verwöhnen. Bern ab 13.36oder 13.42 Uhr.

27. April ■ ESV Rheintal-Walenseewww.esv-rhw.ch

Jura-Wanderung T1-T2.

Sargans ab 6.25 Uhr, Zürich ab 7.30 Uhr nachBiel, Seilbahn nach Magglingen. WanderungMagglingen–Hohmatt–Twannbachschlucht–Scher-nelz–Ligerz oder La Neuveville, zirka 4 Stunden.Verpflegung aus dem Rucksack oder in «Beizen»unterwegs. Anmeldung bis am Vortag beiKurt Suter, 061 831 47 71, 079 769 42 13 [email protected].

14. Mai9 Uhr, Posieux,Parkplatz SAIDEF,(route deChâtillon 70)

■ PV Fribourg

Besuch der Kehrricht-verbrennungsanlage desKantons Fribourg (SAIDEF)

Fribourg (Bus) ab 8.38 Uhr, Froideville an 8.45Uhr, ab dort 15 Minuten zu Fuss (Parkplätze fürAutofahrer/innen vorhanden.) Froideville (Bus)ab 12.36 Uhr, Café de la Glâne an 12.38 Uhr(Fribourg an 12.43 Uhr). Billette bitte selber be-sorgen. Führung von 9.15 bis 11.15 Uhr. Mittag-essen im Café de la Glâne in Villars-sur-Glâne24 Franken. Kaffee offeriert aus der Sektionskas-se. Busabfahrt Richtung Fribourg stündlich umXX.08 Uhr. Wer nur zum Mittagessen kommt,bitte auch anmelden. Anmeldung bis 2. Mai anCharly Humbert, 026 401 16 01 oder an Margue-rite Michel, 026 475 17 62.

14. Mai ■ PV Bernwww.sev-pv.ch/bern

Wanderung am Brienzersee

Bern ab 10.04 Uhr, Thun ab 10.22 Uhr, Interla-ken-Ost (Schiff) ab 11.07 Uhr nach Ringgenberg.Gemütliche Wanderung auf schönem Wander-weg nach Niederried; zirka 1 Stunde, 2–3 kurzeSteigungen. Grillieren bei der gedeckten Brätli-stelle «Entenstein». Wanderstöcke empfehlens-wert. Rückreise ab Niederried (SBB) um 14.15oder 15.15 Uhr (Thunersee evtl. mit Schiff). An-meldungen bitte bis 13. Mai an Andreas Lüthi,034 402 32 70, [email protected].

14. Mai14.30 Uhr, Suhr,Gasthaus Bären(Nähe Bahnhof)

■ PV Aargauwww.sev-pv.ch/aargau

Frühlingsversammlung

Jürg Bitterli, Baudepartement Sektion öffentli-cher Verkehr Kanton Aargau, referiert zum The-ma «der öffentliche Verkehr im Kanton Aargau».Musikalische Umrahmung mit der ZithergruppeSeetal. Verkauf von SEV-T-Shirts. Ende März ha-ben Sie den SEV-Ausweis mit Jahresprogrammerhalten. Unregelmässigkeiten bitte dem Präsi-denten melden. Haben Sie für die Sektionsreiseins Emmental vom 26. Juni schon einbezahlt?

8. Mai10 Uhr,Luzern,Busbahnhof

■ PV Luzern

Picknick bei der Mooshütte

Wir fahren mit der Auto AG nach Süesstannen,Luzern ab 10.20 Uhr und wandern in 40 Minutenzur Mooshütte. Picknick mit grillieren bis 13.30Uhr. Wir wandern weiter in zwei Gruppen nachSempach Station. (Variante I dauert 50 Minutenund Variante II 80 Minuten) Anschliessend Kaf-feehöck im «La Pista». Rückfahrt ab Sempach um15.38 /15.57 Uhr oder 16.27 Uhr. Anmeldungenbis 4. Mai an [email protected], 041 467 15 91.

7. MaiBasel,RestaurantBundesbahn

■ PensioniertesZugpersonal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlich will-kommen.

5. Mai(Datum noch pro-visorisch)

■ ESV Rheintal-Walenseewww.esv-rhw.ch

Familienklettern

Klettern 3.–6. Grad im Klettergarten. Gut geeignetfür Familien und Einsteiger/innen. Anmeldungbis am Vortag bei Tin Frehner, 081 723 64 67,051 281 59 38, [email protected].

6. Mai18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

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22 AGENDAkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Baumann Maria, Witwe des Max,Olten; gestorben im 87. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Bieri Eduard, pensionierter Zuggehilfe,Luzern; gestorben im 87. Altersjahr.PV Luzern.

Bosshard Alfred, pensionierter Bahn-hofvorstand, Wädenswil; gestorbenim 91. Altersjahr. PV Zürich.

Brunner Karl, pensionierter ChefWagenkontrolle, Thun; gestorbenim 87. Altersjahr. PV Bern.

Cattaneo Raoul, pensionierterZugführer, Feuerthalen; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Curschellas Paul, pensionierter Zug-führer, Chur; gestorben im 80. Altersjahr.PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Eggenberger Christof, pensionierterHallenchef, Grabs; gestorben im86. Altersjahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Eichenberger Arthur, pensionierterStellwerkbeamter, Langenthal; gestorbenim 86. Altersjahr. PV Bern.

Eichenberger Hans, pensionierterBetriebsbeamter, Bärau; gestorbenim 84. Altersjahr. PV Bern.

Erni Erwin, Gleismonteur, Kehrsatz;gestorben im 59. Altersjahr. VPT BLS.

Fankhauser Werner, pensionierterRangiermeister, Lüterkofen; gestorben im81. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Fischer Hans, pensionierter Lokomotiv-führer, Zürich; gestorben im 81. Altersjahr.PV Zürich.

Fuhrer Marie, Witwe des Karl,Ipsach; gestorben im 96. Altersjahr.PV Biel.

Geiger Emil, pensionierter Verwaltungs-beamter, Zürich; gestorben im 82. Alters-jahr. PV Zürich.

Gull Robert, pensionierter Schienen-traktorführer, Hinwil; gestorben im82. Altersjahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Heiniger Lina, Witwe des Paul,Basel; gestorben im 91. Altersjahr.PV Basel.

Hochstrasser Alfred, Solothurn; ge-storben im 89. Altersjahr. VPT RBS.

Holzer Marie, Naters; gestorbenim 87. Altersjahr. PV Wallis.

Hörter Hubert, Basel; gestorben im71. Altersjahr. VPT Deutsche Bahn.

Huber Thekla, Witwe des Walter,Basel; gestorben im 88. Altersjahr.VPT Deutsche Bahn.

Hug Alice, pensionierte Rottenköchin,Sissach; gestorben im 89. Altersjahr.PV Basel.

Kiener Ernst, pensionierter Dienstchef,Gümligen; gestorben im 88. Altersjahr.PV Bern.

Kistler Meinrad, pensionierter Schienen-traktorführer, Reichenburg; gestorben im75. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Kreuzer Alex, pensionierter Betriebs-angestellter, Iseltwald; gestorben im95. Altersjahr. VPT BLS, Pensionierte.

Krienbühl Arnold, pensionierterRangiermeister, Goldau; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Luzern.

Kummer Walter, Rangiermeister, Basel;gestorben im 88. Altersjahr. PV Basel.

Lämmler Alois, pensionierter Dienst-chef Betrieb, Buchs SG; gestorbenim 82. Altersjahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Matzinger Peter, pensionierterDirektor, Arlesheim; gestorbenim 85. Altersjahr. VPT BLT.

Meier Arthur, pensionierter Rangier-lokomotivführer, Gretzenbach; ge-storben im 90. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Moser Paul, pensionierter Stations-vorstand, Burgdorf; gestorben im100. Altersjahr. VPT BLS, Pensionierte.

Nadig Paulina, Witwe des Josef, Chur;gestorben im 95. Altersjahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Pfister Olga, Witwe des Werner,Klagenfurt; gestorben im 83. Alters-jahr. PV Luzern.

Reber Simone, Witwe des Roland,Allschwil; gestorben im 83. Altersjahr.PV Basel.

Schärer Wilhelm, pensionierter Hallen-chef, Zuchwil; gestorben im 91. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Seemann Walter, pensionierterLokomotivführer, Zürich; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Zürich.

Strebel Olga, Witwe des Josef,Bergdietikon; gestorben im 93. Alters-jahr. PV Aargau.

Studer Heidi, Witwe des Fritz,Zofingen; gestorben im 81. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Stutz Fritz, pensionierter Stellwerk-beamter, Auenstein; gestorben im84. Altersjahr. PV Aargau.

Thalmann Paul, pensionierter Zug-führer, Jona; gestorben im 84. Alters-jahr. PV Glarus-Rapperswil.

Tresch Elias, pensionierter Rangier-angestellter, Erstfeld; gestorben im90. Altersjahr. PV Uri.

Waeber Marcel, pensionierter Schienen-traktorführer, Liestal; gestorben im83. Altersjahr. PV Basel.

Wälti Franz, pensionierter Fahrdienst-leiter, Nidau; gestorben im 90. Altersjahr.PV Biel.

Weber Hans, pensionierter TechnischerBeamter, Herzogenbuchsee; gestorbenim 79. Altersjahr. PV Bern.

Widmer Hans, pensionierter Zug-führer, Arbon; gestorben im 93. Alters-jahr. PV Thurgau.

Wyss Margaretha, Witwe des Guido,Kappel SO; gestorben im 92. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Zimmermann Rosa, Witwe des Arnold,Rotkreuz; gestorben im 92. Altersjahr.PV Luzern.

Unsere Verstorbenen

15. Mai ■ ESC Basel, Ski undBergsport Krokus

Wanderung der Reussentlang

Basel SBB ab 7.47 Uhr; Bern ab 7.36 Uhr nachAarau–Lenzburg, umsteigen nach Wohlen. Lenz-burg ab 8.37 Uhr, Wohlen ab 8.50 Uhr, Bremgar-ten-Obertor an 9.01 Uhr. Leichte, flussland-schaftlich schöne Wanderung der Reuss entlangaufwärts bis Rottenschwil; zirka 2 Stunden. Mittag-essen im Landgasthof Hecht, dann zurück nachBremgarten; zirka 2 Stunden. Anmeldungen bis12. Mai an Manfred Gurtner, 061 461 03 42,[email protected].

14. Mai10.08 Uhr,Chiasso

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung zum südlichstenGrenzstein der Schweiz

Zürich ab 7.09 Uhr. Wanderung via SantoStefano–Pedrinate zum Grenzstein 75b. Abstiegüber Laghetto nach Chiasso, insgesamt 3½ Stun-den, +/–320 m. Rucksackverpflegung. Anmel-dung bis 13. Mai an Ernst Egli, 071 277 72 36oder ehrenprä[email protected].

22. Mai9.44 Uhr abMontreux nachLes Avants-Sonloup

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Narzissen-WanderungSonloup–Les Pléiades

St. Gallen ab 5.44 Uhr, Montreux an 9.39 Uhr.Leichte Wanderung Sonloup, Lauteret, RefugePautex, Prantin nach Les Pléiades; 3½ Stunden,+650/–460 m). Rucksackverpflegung. Les Pléiadesab 15.31 Uhr, Lausanne an 16.40 Uhr. Anmel-dung bis 19. Mai an Rolf Vogt, 027 346 11 94.

24. und 25. Mai ■ ESV Rheintal-Walensee

Klettern in Somêtres

Die Routen in den verschiedensten Schwierig-keitsgraden sind wild verstreut, was dem Ganzeneinen speziellen Charakter verleiht. Routenlän-gen von 20 bis 70 m, 4-5c. Anmeldung bis amVortag bei Hanspeter Berliat, 052 747 22 18,079 794 30 68, [email protected].

14. Mai ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Wanderung T1: Hagneck–Lüscherz–Hofmannsfluh–Erlach–St. Petersinsel

Billette nach Hagneck via Biel und ab St. Peters-insel Nord via Ligerz. Winterthur ab 6.55 Uhr, Zü-rich ab 7.30 Uhr nach Biel; Winterthur an 18.03Uhr. Wanderausrüstung. Wanderzeit 4¼ Stun-den; 13 Kilometer, +400/–430 Höhenmeter. Mit-tagessen in Erlach. Kleine Zwischenverpflegungmitnehmen. Anmeldung bis 12. Mai an HansueliFräfel, 044 272 82 96 oder [email protected](nur unterwegs 079 861 35 26).

11. Mai ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Wanderung Morgartenberg

Luzern ab 8.18 Uhr; Rückkehr um 19.25 Uhr.Route: Sattel–Morgartenberg–Raten–Unterägeri,zirka 6 Stunden. Verpflegung im Restaurant.Auskunft über die Durchführung erteilt Touren-leiter Marcel Hofer am Vorabend ab 19 Uhr,041 280 02 41.

9. und 10. Mai ■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Familien-/Kinderkletternin Mettmen (GL)

Klettergebiet Widerstein (oberhalb Stausee Ga-richti). Gut ausgerüsteter Klettergarten auf zirka1800 m mit grossem Routenangebot in allenSchwierigkeitsgraden für Anfänger und Fort-geschrittene. Übernachtung mit Halbpensionim Naturfreundehaus. Anmeldung bitte bis3. Mai an Beat Frei, [email protected],071 352 61 67. Info zur Anreise, Ausrüstungoder zum Ersatzort bei zuviel Schnee nach An-meldeschluss.

22. Juni9.45 Uhr,St. Gallen,SporthalleSchönenwegen

■ SVSE Badminton

13. SVSE Schweizermeis-terschaften Badminton

Kategorien Einzel, Damen, Herren, Senioren (abJahrgang 1978), U 16 (bis Jahrgang 1998). Spiel-berechtigt sind alle öV-Mitarbeitenden, inkl. An-gehörige mit FVP-Ausweis und SVSE-Mitglieder.Anmeldungen bis 26. Mai auf SVSE-Website.Infos bei Peter Lienhard, 071 951 77 87.

27. Mai–8. JuniNaters,RestaurantAletsch

■ SVSE Kegeln

48. Walliser-SESKV-Kegel-Meisterschaft

Startzeiten täglich von 9 bis 18 Uhr. Kategorien,Wurfprogramm, Einsatz und Auszeichnungen ge-mäss Reglement SESKV. Anmeldung an ChristianRotzer, 027 923 87 19. Ab Meisterschaftsbeginn076 514 11 25 (nur während den Startzeiten).

SERVICE ......

23kontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

… eine SBB-Betriebskranken-kasse. Sie hatte eine sozialeAufgabe und eine von den Ver-sicherten mitbestimmte Lei-tung. Sogar beim Übergang vonder SBB-Krankenkasse war an-fänglich noch eine Vertreterindes SEV in der Geschäftsleitungmit dabei. Ob das heute nochso ist?Ich frage mich – und mit mir hof-fentlich noch viele –, wie Stif-tungsratspräsident Franz Müllerim Editorial der «atupri-news»Nr. 77 einfach so sagen kann,das neue Rechnungslegungs-modell lege die Basis, «unter-nehmerische Kernaufgaben (…)obrigkeitlich einzuschränken»,und dass Gegenvorschläge (zurEinheitskrankenkassen-Itiative)«nicht gerade den Langschussder Initiative bringen, aberdurch weitere Hand- und Fuss-

fesseln die unternehmerischeFreiheit noch mehr ans Gängel-band nehmen.» Dies werde da-mit «schmackhaft gemacht,dass die Prämien dadurch,wenn nicht gerade sinken, sodoch weniger steigen. Es gelte,die (angeblich) überhöhten Ver-waltungskosten […] und unnöti-gen Werbeausgaben usw. zusenken. Als wäre das ein Grundfür die Prämienersteigerungender letzten Jahre.»Jedenfalls erreicht Franz Müllerdamit bei mir gerade das Ge-genteil: Krankenkassen sind ei-ne soziale Aufgabe und gehö-ren nicht dem ultra-liberali-sierten Markt und Wettbewerbausgesetzt zum Profit der Stif-tungsräte und Konsorten. Es le-be – endlich – die Einheitskran-kenkasse. Beim Bart des HerrnFranz Müller … Max Krieg, Bern

Es war einmal …

Unter dem Titel «FragwürdigerVorstandsbeschluss» schiesstJosef Bühler in seinem Leser-brief eine Breitseite gegen denVorstand des SEV und gegendas SEV-Personal ab.Im angesprochenen Bericht ausder Vorstandssitzung lese ich,dass der SEV kostenbewusstgearbeitet und wegen der Bör-senentwicklung mit Gewinn ab-geschlossen hat. Das ist erfreu-lich; es gibt dem SEV Spielraumzu aktivem gewerkschaftlichemEngagement für seine Mitglie-der. Tatsächlich wird mit einemTeil des Rechnungsüberschus-ses auch die Arbeitgeberreser-ve in der Pensionskasse desSEV aufgestockt. Das Geld wirddamit nicht «verschenkt», son-dern weitsichtig zur Seite ge-legt. Als SEV-Mitglied habenwir gleichzeitig auch Arbeitge-berfunktion für die Angestelltenim Sekretariat.

Wir machen es besser, als wires bei der SBB erlebt haben.Sie hat die Pensionskasse ver-nachlässigt, und den Preis zah-len nun die Aktiven mit ihrenSanierungsbeiträgen – und diePensionierten, die keine Aus-sicht auf einen Teuerungsaus-gleich haben.Eine Gewerkschaft soll ihrenFunktionären fortschrittliche Ar-beitsbedingungen bieten. Siesetzen sich ja für unsere Inte-ressen ein.Es ist dem Verbandsvorstandkein Vorwurf zu machen, wenner zugunsten seiner Angestell-ten nach den gesetzlichen Vor-gaben und Möglichkeiten han-delt. Denn leider haben dieStimmberechtigten 1972 dieVolkspensionsinitiative bachabgeschickt, die die Altersvorsor-ge nach dem Umlageverfahren,wie von der AHV bekannt, ein-richten wollte. Manches Pro-blem wäre uns erspart geblie-ben.

Walter Müller, PV Bern

FragwürdigerRückenschussZum Leserbrief von JosefBühler; kontakt.sev 7/13

Leserbrief

§Walter kontaktierte dasSEV-Rechtsschutzteamund meldete, dass erwährend der Parkplatz-kontrolle auf dem Bahn-hof einer Privatbahnvon einem wegfahren-den Auto touchiert undam Knie verletzt wurde.

Link zum Recht

Vom Auto getroffenDer SEV erreichte eine aussergerichtliche Einigung – trotz einem uneinsichtigen Autofahrer.

Walter musste sich in ärztli-che Behandlung begebenund die Arbeit während rundsechs Wochen zu 100 % aus-setzen. Da der Kollege ingrösserem Umfang Schicht-und Sonntagsarbeit hätteverrichten müssen, stelltesich vorliegend die Fragenach Schadenersatz für dieentgangenen Zulagen sowienach einer Genugtuung.Im Gespräch mit Walter er-fuhr der SEV, dass die örtli-che Polizei vor Ort gewesen,den Unfall aufgenommen undWalter einem Alkoholtest un-terzogen habe, welcher nega-tiv ausgefallen sei. Über sei-ne Rechte als Opfer habe ihndie Polizei nicht orientiert.Den Fahrzeuglenker habeman auch einem Alkoholtestunterzogen, alsdann habedieser seine Fahrt fortsetzendürfen. Vom Unfallrapporthabe er keine Kopie erhalten,somit kenne er weder denNamen des Unfallverursa-chers noch dessen Haft-pflichtversicherung.Der SEV gelangte deshalb miteiner schriftlichen Anfrage anjene Polizeidienststelle, wel-che den Unfall aufgenommenhatte, und bat um Bekannt-gabe der Personalien und derzuständigen Haftpflichtversi-cherung, zwecks Eingabe vonSchadenersatzansprüchen.In der Folge meldete sich derzuständige Polizeibeamte te-lefonisch beim SEV-Rechts-schutzteam und erteilte diegewünschten Auskünfte. Fer-ner teilte er dem SEV mit,dass die weitere Untersu-chung durch die Polizei desWohnortskantons durchge-führt werde. Das entspre-

chende Amtshilfeverfahrensei am Laufen. Sobald dieUntersuchung abgeschlossensei, würden wir die Untersu-chungsberichte erhalten.Nachdem der SEV nun diePersonalien des Unfallverur-sachers kannte, wurde dieserschriftlich über die kommen-de Schadenersatzforderungvororientiert und um Be-kanntgabe der Adresse sei-ner Haftpflichtversicherungsowie der Versicherungsnum-mer gebeten. Kurze Zeit spä-ter meldete sich der Unfall-verursacher telefonisch undteilte dem SEV mit, dass erden Fall – sofern die Forde-rung nicht allzu hoch sei –der Versicherung wegen demSelbstbehalt und Bonusver-lust nicht melden und dieKosten selbst übernehmenwerde.Walter konnte nach rundsechs Wochen die Arbeit wie-der zu 100 % aufnehmen. Erinformierte den SEV, dasssich sein Arbeitgeber sehrkulant zeigte und ihm sämtli-che Zulagen gemäss den ur-sprünglich geplanten Arbeits-einsätzen ausbezahlt habe.Entsprechend sei ihm hierbeikein Schaden entstanden. Al-lerdings hätten die Kniever-letzung und die damit ver-bundenen Schonauflagendes Arztes dazu geführt, dasser seine im gleichen Haushaltlebende pflegebedürftigeMutter nicht mehr vollum-fänglich selbst habe betreu-en können. Er habe hierfürdie Hilfe von Drittpersonenorganisieren und in Anspruchnehmen müssen. Weiter be-richtete Walter, dass sich derUnfallverursacher nie bei ihmgemeldet und sich auch nichtentschuldigt habe.

Opfer sollte schuld seinInzwischen wurde der SEVvon der Polizei mit den voll-ständigen Untersuchungs-akten bedient. Diesen war zuentnehmen, dass der Unfall-verursacher – ohne Erfolg –versuchte, die Schuld demUnfallopfer in die Schuhe zu

schieben. Auf Anfrage desSEV bestätigte zudem der be-handelnde Arzt, dass Walterwährend rund sechs Wochenstark handicapiert war, glück-licherweise jedoch nicht mitnegativen Langzeitfolgen zurechnen habe.

Geld ohne EntschuldigungIn Kenntnis aller Fakten unddes Umstandes, dass die Ge-richte in der Schweiz – an-ders als in den USA – beiKörperschädigungen nur ge-ringe Schmerzensgelder bzw.Genugtuungen zusprechen,gelangte der SEV nochmalsschriftlich an den Unfallverur-sacher. Der SEV-Brief orien-tierte diesen über den insge-samt glimpflichen Ausgangdes von ihm zu verantworten-den Unfalls. Geschildert wur-den jedoch auch die negati-ven Begleiterscheinungender Knieverletzung, welchedie Zahlung eines pauscha-len Schmerzensgeldes (grös-serer dreistelliger Betrag)rechtfertigten. Der SEV liessdem Unfallverursacher imSchreiben die Wahl, den Be-trag innert 30 Tagen selbstoder über die Haftpflichtver-sicherung zu begleichen.Kurze Zeit später bestätigteder Unfallverursacher demSEV, dass er den gefordertenBetrag in den folgenden Ta-gen überweisen werde, ver-bunden mit den besten Wün-schen an Walter. Zu einer Ent-schuldigung konnte sich derAutomobilist jedoch weiter-hin nicht durchringen. Viel-mehr merkte er an, dass dieZahlung keine Schuldaner-kennung darstelle …Nach dem Eingang der Zah-lung meldete sich Walterbeim SEV und bedankte sichfür die gute Unterstützungund Begleitung. Obwohl erGlück im Unglück hatte undein angemessenes Schmer-zensgeld erhielt, belastete esihn auch rund acht Monatenach dem Unfall noch, dasssich der Unfallverursacherderart uneinsichtig zeigte.

Rechtsschutzteam SEV

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24 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 08/1325. April 2013

Für Gewerkschaftssekretär UrsHuber, der beim SEV das TeamInfrastruktur leitet, hat sich dieSEV-Sammeleingabe zu denToco-Einreihungen bei TelecomFläche dreifach gelohnt: «Dererste Erfolg war, dass wir dieSBB dazu bringen konnten,das Ganze nochmals anzu-schauen. Zweitens ist die Stel-lenlandschaft tatsächlich kor-rigiert worden. Und drittenswurden viele Kolleg/innen

wirklich besser eingereiht. Bei30 von 60 Verfügungen, diedem SEV bisher vorliegen, istdies der Fall.»Seitens SEV übernahm Gewerk-schaftssekretär Arne Heglanddie Federführung für die Kor-rektur der fragwürdigen Ein-reihungen bei Telecom Fläche.Er musste viel Überzeugungs-arbeit leisten, bis die SBB-Ver-antwortlichen ein Jahr nach derEinführung von Toco endlichbeschlossen, die veraltetenStellenbeschriebe aufzudatie-ren, die Stellen durch HumanResources (HR) neu bewertenzu lassen und alle Mitarbeiten-de nochmals einzureihen.Dies wäre Arne Hegland kaumgelungen ohne das grosse En-

gagement von Bruno Mauch,der bis vor einem Jahr bei derTelecom-Region Ost die «FieldForce» von rund 40 Netzwerk-spezialisten leitete (heute ist erEingriffsmanager). Als fast alleseine Mitarbeitenden durchToco zu Lohngarantiefällen wur-den, ging er den Gründen nachund fand bald heraus, dass dieStellenbeschriebe, die er 1999selbst verfasst hatte, einfachabgeschrieben worden waren.

Enormer technischer Wandelund gestiegene AnforderungenSeither hat sich die Telecom-Technik aber rasant weiterent-wickelt. Beispielsweise ist dasanaloge Zugfunknetz durch dasdigitale GSM-R abgelöst wor-

den, das heute auch für Ab-fahrtsbefehle via SMS genutztwird. Telecom betreibt auchdas DatenübertragungsnetzRail-IP, welches die Stellwerkeverbindet, das IP-Netz für dieBüroarbeitsplätze, die Be-triebskommunikationsanlagen,die Geschäftstelefonie oderden Tunnelfunk. Die SBB-Da-tennetze dienen heute auchzur Steuerung von Abfahrts-anzeigen und Durchsagen aufden Perrons, von Weichenhei-zungen oder zur Kontrolle derStromabnehmer der Loks.Mit den immer komplexerenAnlagen sind auch die Anforde-rungen an die Telecom-Mitar-beitenden gestiegen, zumal siebeim Pikettdienst weitgehendauf sich selbst gestellt sind.Von ihrem Können hängt es beiPannen ab, wie lange der Zug-verkehr gestört bleibt. Für die-sen ist Telecom in den letztenJahren immer wichtiger gewor-den. Zugleich ist die Halbwerts-zeit des Telecom-Wissens ge-sunken: Dieses ist heute nachzwei bis drei Jahren teilweiseschon überholt. Daher musssich das Telecom-Personal per-manent weiterbilden.Unter Berücksichtigung all die-ser Aspekte hat Bruno Mauchmit einer Arbeitsgruppe in der

Region Ost neue Stellenbe-schriebe erarbeitet, die späterals Grundlage verwendet wur-den – zuerst aus eigenem An-trieb und dann im Auftrag undunter Führung der Leitung BIH.Die Stellenbeschriebe wurdenin Workshops mit den andernStandorten auf schweizweiteTauglichkeit überprüft. «Ge-wisse Stellenbewertungensind noch diskutabel, doch imgrossen Ganzen sollte dieseFunktionslandschaft nun fürdie nächsten Jahre brauchbarsein», sagt Bruno Mauch.

Mehr TransparenzMitarbeitende, deren Einrei-hung unbefriedigend blieb, sol-len sich vom Chef die Gründeerklären lassen, empfiehlt Bru-no Mauch. Es sollte nun nach-vollziehbar sein, welche Anfor-derungen für eine höhereEinreihung zu erfüllen wären.Für die Berufsbilder wurdenLaufbahnen definiert, sodasssich entsprechende Zielverein-barungen abschliessen undWeiterbildungen planen lassen.«Auch müssen die Chefs beiden Anforderungsniveaus keineStellenkontingente mehr ein-halten», betont Bruno Mauch.«All dies dürfte zu einemMotivationsschub führen!» Fi

Bei der Einführung desLohnsystems Toco per1. Juli 2011 sind von denrund 400 Mitarbeiten-den von Telecom Fläche(TC-BIH) viele tiefer ein-gereiht worden. Rund100 machten über denSEV Einsprachen. Inzwi-schen wurden alle Stel-lenbeschriebe überar-beitet. Darauf basierendie Neueinreihungen,die seit Mitte April kom-muniziert werden. VieleMitarbeitende habenprofitiert, und für dieanderen sollte ihre Ein-reihung nun immerhinnachvollziehbar sein.

Korrektur erreicht – dank MitgliedernBereich Telecom Fläche der SBB-Infrastruktur gibt Mitarbeitenden neue Stellenbeschriebe und Einreihungen

zVg

Ein Netzwerkspezialist verbindet Anwender mit dem Datennetz.

Das Bild in der letzten Ausgabevon kontakt.sev zeigte denhöchstgelegenen Bahnhof Europasauf 3454 m.ü.M., das Jungfrau-joch. Ein Bild, das die Lösungerläutert, finden Sie unterwww.sev-online.ch.

40 Franken in Reka-Checksgewonnen hat

Serge Planchamp aus Mont-Pèlerin, Mitglied des VPVLausanne

Auch diesmal lautet unsere Frage:«Wo ist das?» Der Preis wird unterallen richtigen Antworten verlost.

Der Name der Gewinnerin oderdes Gewinners und die Auflösungdes Rätsels erscheinen in dernächsten Nummer.

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Photomystère: Wo ist das?

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