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Meeresschildkröte Chelonidea Elegant paddeln die von einem Panzer geschützten Reptilien durch die Meere. Sie finden sie mühelos in den Ozeanen zurecht und die Weibchen finden immer an den Strand ihrer Geburt zurück. Aussehen Meeresschildkröten gehören zur Familie der Cheloniidae. Wissenschaftler fassen sie, zusammen mit der Lederschildkröte, die eine eigene Familie bildet, in der Überfamilie Chelonoidea zusammen. Zu dieser gehören alle Schildkröten, die im Meer leben. Meeresschildkröten haben sich vor rund 200 Millionen Jahren aus Landschildkröten (Testustinidae) entwickelt und unterscheiden sich deutlich von diesen. Meeresschildkröten haben einen ganz typischen Körper: Ihr Panzer ist nicht halbkugelig, sondern stromlinienförmig abgeflacht. Je nach Art ist er im Durchschnitt 60 bis 140 Zentimeter lang. Außerdem ist er nicht ganz verknöchert, also nicht so hart wie bei den Landschildkröten. Ihre Vorder- und Hinterbeine sind zu flossenartigen Paddeln umgebildet. Mit ihnen können die Tiere so gut schwimmen, dass sie bis zu 25 Kilometern pro Stunde schnell sind. Durch die Veränderung der Körperform können sie jedoch Kopf und Gliedmaßen nicht mehr komplett in ihren Panzer einziehen, um sich so vor Feinden zu schützen. Heimat Meeresschildkröten bewohnen rund um den Erdball tropische und subtropische Meere, in denen die Wassertemperatur nie unter 20 Grad Celsius sinkt. Lebensraum Meeresschildkröten halten sich ausschließlich im Meerwasser auf. Sie sind auf der hohen See, aber auch in der Nähe der Küste zu finden. Nur die Weibchen kommen einmal im Jahr an Land, um dort ihre Eier abzulegen. Rassen und Arten Es gibt sieben Arten von Meeresschildkröten: die Suppenschildkröte, die Schwarze Suppenschildkröte, die Unechte Karettschildkröte, die Echte Karettschildkröte, die Oliv- und die Atlantik-Bastardschildröte und die Wallriffschildröte. Die kleinsten Meeresschildkröten sind die Bastardschildkröten: Ihr Panzer wird nur etwa 70 Zentimeter lang. Die Lederschildröte, mit bis zu zwei Meter Länge und bis zu 700 Kilogramm Gewicht die größte der Meeresschildkröten, bildet eine eigene Familie. Lebenserwartung Meeresschildkröte | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt http://www.olis-wilde-welt.de 1 von 3

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Meeresschildkröte

Chelonidea

Elegant paddeln die von einem Panzer geschützten Reptilien durch dieMeere. Sie finden sie mühelos in den Ozeanen zurecht und dieWeibchen finden immer an den Strand ihrer Geburt zurück.

AussehenMeeresschildkröten gehören zur Familie der Cheloniidae. Wissenschaftlerfassen sie, zusammen mit der Lederschildkröte, die eine eigene Familiebildet, in der Überfamilie Chelonoidea zusammen. Zu dieser gehören alleSchildkröten, die im Meer leben.

Meeresschildkröten haben sich vor rund 200 Millionen Jahren ausLandschildkröten (Testustinidae) entwickelt und unterscheiden sichdeutlich von diesen.

Meeresschildkröten haben einen ganz typischen Körper: Ihr Panzer istnicht halbkugelig, sondern stromlinienförmig abgeflacht.

Je nach Art ist er im Durchschnitt 60 bis 140 Zentimeter lang. Außerdem ister nicht ganz verknöchert, also nicht so hart wie bei den Landschildkröten.

Ihre Vorder- und Hinterbeine sind zuflossenartigen Paddeln umgebildet.

Mit ihnen können die Tiere so gut schwimmen, dass sie bis zu 25Kilometern pro Stunde schnell sind.

Durch die Veränderung der Körperform können sie jedoch Kopf undGliedmaßen nicht mehr komplett in ihren Panzer einziehen, um sich so vorFeinden zu schützen.

HeimatMeeresschildkröten bewohnen rund um den Erdball tropische und subtropische Meere, in denen dieWassertemperatur nie unter 20 Grad Celsius sinkt.

LebensraumMeeresschildkröten halten sich ausschließlich im Meerwasser auf.

Sie sind auf der hohen See, aber auch in der Nähe der Küste zu finden.

Nur die Weibchen kommen einmal im Jahr an Land, um dort ihre Eierabzulegen.

Rassen und ArtenEs gibt sieben Arten von Meeresschildkröten: die Suppenschildkröte, die Schwarze Suppenschildkröte,die Unechte Karettschildkröte, die Echte Karettschildkröte, die Oliv- und die Atlantik-Bastardschildröteund die Wallriffschildröte.

Die kleinsten Meeresschildkröten sind die Bastardschildkröten: Ihr Panzer wird nur etwa 70 Zentimeterlang. Die Lederschildröte, mit bis zu zwei Meter Länge und bis zu 700 Kilogramm Gewicht die größteder Meeresschildkröten, bildet eine eigene Familie.

Lebenserwartung

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Meeresschildkröten können vermutlich 75 Jahre oder noch älter werden.

AlltagMeeresschildkröten sind sehr gute Schwimmer. Die Vorderbeine dienenals Paddel, die sie vorantreiben, die Hinterbeine als Steuer.

Salzdrüsen am Kopf sorgen dafür, dass die Tiere das mit demMeerwasser aufgenommene Salz wieder ausscheiden können. Soregulieren sie den Salzgehalt ihres Blutes.

Meeresschildkröten haben keine Kiemen,sondern Lungen. Sie müssen also zum Atmenimmer wieder an die Meeresoberfläche auftauchen.

Doch sie haben sich so stark an das Leben im Meer angepasst, dass siebis zu fünf Stunden tauchen können, ohne Luft zu holen. Möglich ist diesdadurch, dass sich ihr Stoffwechsel beim Tauchen so stark verlangsamtund ihr Herz nur ganz selten schlägt, sodass sie weniger Sauerstoff

verbrauchen.

Meeresschildkröten sind Vagabunden. Sie halten sich nicht in einembestimmten Meeresgebiet auf, sondern legen bis zu 100 Kilometer pro Tagzurück. Dabei folgen sie den Meeresströmungen.

Sie orientieren sich aber auch am Magnetfeld der Erde und vielleicht aucham Sonnenlicht. Wie das genau funktioniert, weiß man noch nicht.

Die Weibchen schwimmen zur Eiablageimmer zu dem Strand, an dem sie selbst geschlüpft sind, selbst wenn sieTausende von Kilometern zurücklegen müssen.

Die Weibchen eines Strands finden sich innerhalb von ein paar Nächtenan diesem ein, sodass alle Eier innerhalb weniger Tage gelegt werdenund die Jungen später gleichzeitig schlüpfen.

Freunde und FeindeVor allem die frisch geschlüpften Schildkrötenbabys haben viele Feinde.Oft werden schon die Eier von Nesträubern geplündert. Viele Junge fallenauf ihrem Weg vom Strand zum Meer hungrigen Vögeln wie Möwen undRaben zum Opfer.

Aber auch im Meer warten hungrige Feinde wie Krabben und Raubfische.Im Durchschnitt erreicht nur eine Schildkröte von 1000 dasfortpflanzungsfähige Alter von 20 bis 30 Jahren.

Erwachsene Meeresschildkröten werden höchstens von Haien oder Schwärmen von Raubfischenbedroht - und vom Menschen, der sie wegen ihres Fleisches und ihrer Panzer jagt.

NachwuchsMeeresschildkröten paaren sich im Meer. Dann schwimmen die Weibchenzu dem Strand, an dem sie geschlüpft sind. Im Schutz der Nacht kriechensie auf den Strand, graben eine 30 bis 50 Zentimeter tiefe Mulde in denSand, legen rund 100 Eier hinein und schaufeln die Mulde wieder zu.Größe und Aussehen der Eier erinnern an einen Tischtennisball.

Im Durchschnitt legt ein Weibchen vier Gelegeab. Anschließend krabbelt es zurück ins Meer.

Die Eier müssen immer an Land gelegt werden, da die sich in den Eiernentwickelnden Babys keine Kiemen, sondern Lungen haben und Luftatmen müssen. Würden die Eier im Wasser schwimmen, würden dieKleinen ertrinken.

Für das Ausbrüten der Eier sorgt die Sonne. Je nach der Temperatur

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entwickeln sich in den Eiern Männchen oder Weibchen: Liegt die Temperatur über 29,9 Grad Celsius,entstehen Weibchen. Ist sie niedriger, entwickeln sich in den Eiern Männchen.

Sind die 20 Gramm leichten Jungen nach 45 bis 70 Tagen geschlüpft,krabbeln sie so schnell wie möglich über den Strand ins Meer.

Den Weg weist ihnen der Mond: Sein Licht reflektiert auf derMeeresoberfläche, die dann hell leuchtet.

Die Schildkröten-Babys wandern instinktiv auf diese helle Fläche zu.

ErnährungJunge Meeresschildkröten ernähren sich vor allem von Tintenfischen,Krebsen, Quallen und von Fischen.

Erwachsene Tiere fressen auch Seegras, Algen und Tang.

© Südw estrundfunk 2016

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