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INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 15. JAHRGANG NO. 1910 DONNERSTAG, 22. JÄNNER 2015 SHORT T-Mobile Karin Margetich (Bild) hat am 7. Jänner 2015 die Lei- tung des Personalbereichs von T-Mobile Austria übernom- men; sie berichtet direkt an T-Mobile-CEO Andreas Bier- wirth. Unter ihrer Leitung ste- hen die Abteilungen HR Busi- ness Partner und Recruiting, Personalverrechnung, Per- sonalentwicklung und Com- pensation & Benefit. Weiters verantwortet sie das Facility & Safety Management sowohl für T-Mobile als auch das Schwes- terunternehmen T-Systems. Margetich folgt Joachim Burger nach, der im September 2014 das Unternehmen verlas- sen hat. Sie bringt mehr als 20 Jahre nationale und internati- onale Erfahrung im Personal- bereich mit. Zuletzt war sie für Philips Austria (durch Verkauf später NXP bzw. Knowles Electronics) tätig. (red) Mittelstandsbarometer Die ös- terreichischen Mittelständler zeigen sich im Europavergleich besonders unzufrieden mit der heimischen Standortpo- litik: Über ein Drittel (34%) bezeichnet diese als „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“, nur 15% beurteilen diese als „sehr positiv“ oder „positiv“. Das ist, vor Griechenland, der zweitschlechteste Wert aller abgefragten europäischen Länder. Ein noch schlechteres Zeugnis stellen die Firmen der heimischen Mittelstandspoli- tik aus, mit der sogar fast die Hälfte (47% „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“) unzufrieden ist. Damit belegt Österreich auch in diesem Ranking – ebenfalls vor Griechenland – den vorletz- ten Platz. Das sind Ergebnisse des aktuellen Mittelstandsba- rometers von EY (Bild: Erich Lehner, EY Österreich). (red) © T-Mobile Austria/Flickr © Ernst&Young/APA-Fotoservice/Schedl ZEITUNGEN UND „DIE JUGEND VON HEUTE“ VÖZ-Diskussion: Welche Rolle spielen vor allem Tageszeitungen für jugendliche Leser und wie kann sie erreichen? Seite 4 WIE VIEL KOFFEIN VERTRÄGT DAS KIND? Die Gefährlichkeit von Koffein steht derzeit auf dem EU-Prüfstand; nach der Aufregung kam – teilweise – Entwarnung Seite 7 © VÖZ/Csar © APA/EPA/Oliver Hoslet Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) Stimmen zur EU-US-Handelspartnerschaft Eine Melange aus Panik und berechtigter Sorge In der Verlängerung Es wird weiterhin intensiv und emotional über das geplante Freihandelsabkommen diskutiert: EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström (Bild) besuchte Wien – die Zweifel insbesondere am Investitionsschutz bleiben. Seite 2 © APA/EPA/Herbert Neubauer TREVISION visual solutions visual solutions www.trevision.at Wien. 40 Mio. € stellt die Wirt- schaftsagentur Wien 2015 Betrie- ben von Start-up bis Großkonzern zur Verfügung – allerdings wissen nicht alle Unternehmer von diesen Möglichkeiten. Deshalb will die Stadt ihre Förderungen künftig besser kommunizieren – unter an- derem mit einem eigenen „Förder- tag“, der am 11. Februar im Rat- haus stattfinden wird. „Keine Gießkanne mehr“ „Wir haben inzwischen gar keine Gießkanne mehr, sondern 20 sehr spezifische Förderprogramme“, erklärte Finanzstadträtin Renate Brauner in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Im Fokus stehen die Branchen Dienstleistung, Nahver- sorgung und vor allem Kreativ- wirtschaft, Forschung und Produk- tion sowie Standortmaßnahmen. Die bewilligten Summen reichen dabei von 5.000 bis 1,5 Mio. €. Heuer wolle man auch thema- tische Schwerpunkte setzen: auf Start-ups, gemeinsam genutzte Forschungseinrichtungen wie etwa Labors und auf Social Entrepre- neurship – also Unternehmungen, die sich mit sozialen Fragen be- fassen. „Wir wollen Projekte för- dern, sie sowohl ökonomisch als auch gesellschaftspolitisch sinn- voll sind“, meinte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschafts- agentur. 2014 wurden rund 540 Projekte gefördert, darunter beispielsweise das neue „Brauwerk“ der Ottakrin- ger Brauerei, in dem für Besucher gut beobachtbar nicht nur Spezial- biere etwa nach mittelalterlichen Rezepten hergestellt werden, son- dern auch Bierschulungen statt- finden; 100.000 € hat die Wirt- schaftsagentur hier zugeschossen, insgesamt wurden zwei Mio. € investiert. (APA) Unternehmen/Wien Info-Offensive mit eigenem „Fördertag“ im Rathaus geplant; Topf von 40 Mio. Euro verfügbar Förderprogramme besser kommunizieren Gerhard Hirczi, Chef der Wirtschafts- agentur: „Sinnvolle“ Projekte fördern. © Wirtschaftsagentur Wien/Peter Rigaud

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medianet - die ganze Zeitung

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Page 1: medianet 2201

inside your business. today. 15. Jahrgang no. 1910 donnerstag, 22. Jänner 2015

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T-Mobile Karin Margetich (Bild) hat am 7. Jänner 2015 die Lei-tung des Personalbereichs von T-Mobile Austria übernom-men; sie berichtet direkt an T-Mobile-CEO Andreas Bier- wirth. Unter ihrer Leitung ste-hen die Abteilungen HR Busi-ness Partner und Recruiting, Personalverrechnung, Per-sonalentwicklung und Com-pensation & Benefit. Weiters verantwortet sie das Facility & Safety Management sowohl für T-Mobile als auch das Schwes-terunternehmen T-Systems.

Margetich folgt Joachim Burger nach, der im September 2014 das Unternehmen verlas-sen hat. Sie bringt mehr als 20 Jahre nationale und internati-onale Erfahrung im Personal-bereich mit. Zuletzt war sie für Philips Austria (durch Verkauf später NXP bzw. Knowles Electronics) tätig. (red)

Mittelstandsbarometer Die ös-terreichischen Mittelständler zeigen sich im Europavergleich besonders unzufrieden mit der heimischen Standortpo-litik: Über ein Drittel (34%) bezeichnet diese als „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“, nur 15% beurteilen diese als „sehr positiv“ oder „positiv“. Das ist, vor Griechenland, der zweitschlechteste Wert aller abgefragten europäischen Länder. Ein noch schlechteres Zeugnis stellen die Firmen der heimischen Mittelstandspoli-tik aus, mit der sogar fast die Hälfte (47% „eher negativ“ bzw. „sehr negativ“) unzufrieden ist. Damit belegt Österreich auch in diesem Ranking – ebenfalls vor Griechenland – den vorletz-ten Platz. Das sind Ergebnisse des aktuellen Mittelstandsba-rometers von EY (Bild: Erich Lehner, EY Österreich). (red)

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Zeitungen und „die Jugend von heute“

VÖZ-Diskussion: Welche Rolle spielen vor allem Tageszeitungen für jugendliche Leser und wie kann sie erreichen? Seite 4

Wie viel Koffein verträgt das Kind?

Die Gefährlichkeit von Koffein steht derzeit auf dem EU-Prüfstand; nach der Aufregung kam – teilweise – Entwarnung Seite 7©

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Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP) stimmen zur eu-us-handelspartnerschaft

Eine Melange aus Panik und berechtigter Sorge

In der Verlängerung es wird weiterhin intensiv und emotional über das geplante Freihandelsabkommen diskutiert: eu-handelskommissarin Cecilia Malmström (bild) besuchte Wien – die Zweifel insbesondere am investitionsschutz bleiben. Seite 2

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Wien. 40 Mio. € stellt die Wirt-schaftsagentur Wien 2015 Betrie-ben von Start-up bis Großkonzern zur Verfügung – allerdings wissen nicht alle Unternehmer von diesen Möglichkeiten. Deshalb will die Stadt ihre Förderungen künftig besser kommunizieren – unter an-derem mit einem eigenen „Förder-tag“, der am 11. Februar im Rat-haus stattfinden wird.

„Keine Gießkanne mehr“

„Wir haben inzwischen gar keine Gießkanne mehr, sondern 20 sehr spezifische Förderprogramme“,

erklärte Finanzstadträtin Renate Brauner in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Im Fokus stehen die Branchen Dienstleistung, Nahver-sorgung und vor allem Kreativ-wirtschaft, Forschung und Produk-tion sowie Standortmaßnahmen. Die bewilligten Summen reichen dabei von 5.000 bis 1,5 Mio. €.

Heuer wolle man auch thema-tische Schwerpunkte setzen: auf Start-ups, gemeinsam genutzte Forschungseinrichtungen wie etwa Labors und auf Social Entrepre-neurship – also Unternehmungen, die sich mit sozialen Fragen be-fassen. „Wir wollen Projekte för-

dern, sie sowohl ökonomisch als auch gesellschaftspolitisch sinn-voll sind“, meinte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschafts-agentur.

2014 wurden rund 540 Projekte gefördert, darunter beispielsweise das neue „Brauwerk“ der Ottakrin-ger Brauerei, in dem für Besucher gut beobachtbar nicht nur Spezial-biere etwa nach mittelalterlichen Rezepten hergestellt werden, son-dern auch Bierschulungen statt-finden; 100.000 € hat die Wirt-schaftsagentur hier zugeschossen, insgesamt wurden zwei Mio. € investiert. (APA)

Unternehmen/Wien info-offensive mit eigenem „Fördertag“ im rathaus geplant; topf von 40 Mio. euro verfügbar

Förderprogramme besser kommunizieren

Gerhard Hirczi, Chef der Wirtschafts-agentur: „Sinnvolle“ Projekte fördern.

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2 – medianet Donnerstag, 22. Jänner 2015cover/Prime news

Inside Your Business. Today.

medianet – Österreichs führendeB2B Wirtschaftsplattform

The Opinionmakers Network für Entscheidungsträger und Meinungsmacher

prime news & market watch

> Interview: Cradle-to-Cradle-Pionier Michael Braungart 5

> Feature: Burgerking – oder doch Veganista? 6/7

marketing & media> Innsbrucker Agentur P8

jetzt mit viertem Standort 11

> made2matter: Marken- Positionierung in Echtzeit 13

retail > Klarna untersucht das

Online-Kaufverhalten 19

> Start: Solidaritätskampagne „Nimm dir ein Herz!“ 22

business weekend

> Allergieverordnung: Wirte sind wenig vorbereitet 24

> Zinsschritt in USA rückt näher, anders in Europa 40

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 14. JG. NO. 1884 ¤ 4,– FREITAG/SAMSTAG/SONNTAG, 7.– 9. NOVEMBER 2014

Konferenz in Graz 1.000 Delegierte, 170 Speaker, Regierungsvertreter und Experten aus 50 Ländern

Können die Städte den Planeten retten?

Smart Citys Die „Urban Future Global Conference“ am 18. und 19. November 2014 in Graz ist die größte Konferenz für nachhaltige Stadt entwicklung in Mitteleuropa. Die Mega-Veranstaltung wirft ein Schlaglicht auf die Zukunft der Städte. Seite 4

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„medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 WienRetouren an Postfach 100, 1350 Wien

Einer der Keynote-Speaker in Graz ist der ehemalige Londoner Bürgermeister Ken Livingstone.

„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4 Tel.: +43 1 919 20 - [email protected] | www.medianet.at

Die neuen Mediadaten und den Sonderthemenplan

2015 finden Sie hier:

Analyse Die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström besuchte Österreich, um Bedenken zu zerstreuen; viele Fragen blieben dennoch offen

TTiP: Kritik der reinen vernunft?Wien. Ursprünglich wurde die Idee zu TTIP positiv aufgenommen; sollte das transatlantische Han-delsabkommen doch in der EU ei-nen Wachstumsschub von 0,5% des Bruttoinlandsprodukts auslösen, umgerechnet 120 Mrd. € oder 500 € pro Haushalt. Die Argumente erin-nerten an die Zeit vor dem EU-Bei-tritt Österreichs und den „Ederer-Tausender“ ….

Vor fast exakt einem Jahr, am 21. Jänner 2014, wandte sich der damals zuständige EU-Handels-kommissar Karel De Gucht an die Wirtschafts- und Handelsminister der EU-28: Die umfassenden Be-denken hätten ihn, so De Gucht,

„überzeugt, dass eine öffentliche Reflexion über den Weg, wie die EU diese Verhandlungen in Angriff nehmen soll, notwendig ist“.

„Privatgerichte“

Schon damals standen weniger die Chlorhendln als die umstrit-tenen Investitionsschutzklauseln im Mittelpunkt der transatlan-tischen Dispute. Diese Klauseln erlauben es Unternehmen, Staaten auf internationaler Ebene vor nicht-öffentlichen Schiedsgerichten zu klagen – ein Ansatz, der nicht nur bei NGOs für Unverständnis sorgte. Zuletzt mischte sich auch noch Sor-

ge um ein Aufweichen der geschütz-ten Herkunftsbezeichnungen in die Überlegungen der Europäer.

Am Dienstag jedenfalls war die neue Handelskommissarin Cecilia Malmström in Wien, um erneut für das Abkommen zu werben. Bei einer Debatte bekannte sich al-lein Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zu dem geplanten Ab-kommen – „wir können von einem gut gemachten Abkommen nur profitieren“, sagte er. Allerdings ortet auch Mitterlehner „vier of-fene Themenbereiche“: Die Trans-parenz des Abkommens, die Ga-rantie hoher Standards, der Inves-titionsschutz und die Einbindung nationaler Parlamente.

Greenpeace-Chef Alexander Egit fokussierte erneut auf den Investiti-onsschutz und die damit befassten „Privatgerichte“: Es habe sich be-reits „eine Art Klagsindustrie“ ent-wickelt. Malmström argumentiert hingegen, dass die Klauseln in TTIP im Vergleich zu älteren Abkommen deutlich verbessert worden seien. Außerdem sei die Aufnahme dieser Klausel, erinnerte sie, in den ein-schlägigen Abkommen nicht einsei-tig von den USA, sondern von den 28 Mitgliedsländern „einstimmig gefordert worden“.

Geheimniskrämerei am Anfang sei sicher ein Fehler gewesen, so Malmström, das sei aber von einigen Mitgliedsländern so ge-wünscht worden. Alles werde man aber nie veröffentlichen können, sonst würde man die Verhand-lungen unmöglich machen.

Sonst ist China am Ruder

Eine Lanze für das Abkommen brach auch Karin Exner-Wöhrer von der Industriellenvereinigung, Vorstand der Salzburg Alumini-um AG. Vor allem die wechsel-seitige Akzeptanz von Standards und Qualitätsprüfungen seien für mittelgroße Firmen eine große Erleichterung, die den Export be-schleunigen könne.

In der Aktuellen Europastunde zu TTIP am Mittwoch im Natio-nalrat warnte Bundeskanzler Fay-mann: Man müsse nicht darauf warten, „dass Konzerne mit milli-onenschweren Schadenersatzkla-gen Druck ausüben“. Am Mittwoch sprach sich auf der anderen Seite des Atlantik US-Präsident Barack Obama in seiner Rede zur Lage der Nation im Kongress nochmals für TTIP aus: Er forderte freie Hand für die derzeit verhandelten Abkom-men mit Europa (TTIP) und Asien (TPP). Man dürfe diese Märkte nicht anderen überlassen. „China will die Regeln für die am schnells-ten wachsende Region schreiben“, sagte er. „Warum sollten wir das zulassen? Wir sollten diese Regeln schreiben.“ (sb/APA)

Chlorhendln ade: Jetzt steht der Investitionsschutz im Fadenkreuz der Kritiker.

Rufer in der Wüste: Mitterlehner steht als „Einziger in der Regierung positiv zu TTIP“.

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Präzedenzfall Als „Präzedenzfall“ für die Gefahren von Investitionsschutzklauseln wird der Rechtsstreit um die Meinl Bank betrachtet: Der Haupteigentümer der Meinl, die Beleggingsmaatschappij Far East B.V. („Far East“), klagt die Republik Österreich vor einem internationalen Schiedsgericht – gemäß Artikel 12 des Investitionsschutz-Abkommens zwischen Österreich und Malta – und sieht sich durch „rechtswidrige Hand-lungen“ der Behörden mit mindestens 200 Mio. € geschädigt. Laut Justizministerium ist dies der erste Fall, wo Österreich vor einem internationalen Schiedsgericht geklagt wird.

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marketing & mediamedianet inside your business. today. donnerstag, 22. jänner 2015 – 3

Zeitungen und „die Jugend von heute“

VÖZ-Diskussion Welche rolle spielen vor allem tageszeitungen für jugendliche Leser, und wie kann man junge Zielgruppen erreichen und zum Lesen motivie-ren? darüber diskutierten branchenvertreter diese Woche. Seite 4

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New York. Der Videodienst Netflix will in zwei Jahren in 200 Ländern aktiv sein und dann hohe Gewinne einfahren. Schon im vergangenen Jahr brachte die breit angelegte Expansion in Europa schnelles Wachstum, auch nach Österreich.

Im Schlussquartal 2014 gewann der Streaming-Service 2,43 Milli-onen neue Kunden außerhalb der USA und übertraf damit deutlich die Erwartungen der Börsianer. Mit weiteren 1,9 Millionen neuen Nutzern im US-amerikanischen Heimatmarkt kam Netflix zuletzt insgesamt auf 57,4 Millionen Kun-den.

Die Aktie schoss nach diesen Zahlen und den ambitionierten Plänen nachbörslich um rund 16% hoch. Drei Monate zuvor hatte die Enttäuschung über die Entwick-lung der Nutzerzahlen im dritten Quartal den Kurs zeitweise um ein Fünftel einbrechen lassen.

Auch die Geschäftszahlen fielen deutlich besser aus als vor einem Jahr; der Quartalsumsatz sprang um mehr als 35% auf 1,3 Mrd. Dol-lar (1,12 Mrd. Euro).

Der Gewinn wurde mit gut 83 Mio. Dollar fast verdoppelt – aller-dings auch dank einer Steuergut-schrift. Für das laufende Quartal

rechnet Netflix wieder nur mit etwa 37 Mio. Dollar Gewinn.

Zugleich verursacht der Fokus auf Eigenproduktionen hohe Kos-ten, das Budget dafür schwoll in-zwischen auf 9,5 Mrd. Dollar an – um zwei Milliarden binnen eines Jahres. Netflix will sich für die Finanzierung im laufenden Quartal rund eine Milliarde Dollar neues Geld als langfristige Schulden holen.

Im laufenden Jahr soll es mit 320 Stunden drei Mal so viel ei-genes Programm wie 2014 geben. Auch die Rivalen wie Amazon set-zen auf eigene Inhalte. (APA)

Streaming Videodienst wächst weiter; budget für eigene Filme und serien bereits bei 9,5 Mrd. dollar

Netflix schon bei knapp 58 Mio. Kunden

Der Streaminganbieter Netflix startete im Herbst 2014 auch in Österreich.

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Publikation

„Arbeiten im Netz“ als Leitfaden der Digital Champions Austria zum Thema Chancen der Digitalisierung erschienen Seite 4

Printversuch

Onlineplattform mokant.at versucht, ab Februar per Crowdfunding vier Printausgaben zu finanzieren Seite 4©

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Klage Die Stadt Paris klagt ge-gen den US-Fernsehsender Fox News wegen Rufschädigung – es ging um einen Fernseh-bericht nach dem tödlichen Attentat auf die Satirezeitung Charlie Hebdo. Darin war die Rede von mehrheitlich von Muslimen bewohnten Vierteln in der französischen Haupt-stadt, die derart gefährlich seien, dass sie sogar von der Polizei gemieden würden.

Kauf Das Online-Netzwerk Twitter will sein Angebot für Nutzer in Schwellenländern ausbauen und übernimmt da-für die Marketingfirma ZipDial aus Bangalore in Indien. Das gab Twitter am Dienstag auf seinem Firmenblog bekannt. Der Kurznachrichtendienst habe bereits in der Vergangen-heit mit ZipDial zusammenge-arbeitet, hieß es. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Award Die öffentlich-rechtli-chen Fernsehsender sind bei den Nominierungen für die 51. deutschen Grimme-Preise den privaten enteilt: Sie stel-len 58 der 62 Anwärter für die begehrten Auszeichnungen für Qualitätsfernsehen. Auch der ORF ist mit der arte-Koproduktion „Polt“ und der WDR-Koproduktion „Unter Menschen“ nominiert. (APA)

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Der neue medianet Sonderthemenplan 2015 ist jetzt ab-rufbar!

(www.medianet.at)

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4 – medianet Marketing & Medien Donnerstag, 22. Jänner 2015

Woche des Zeitungslesens Österreichs Medienvertreter über Trends und Gewohnheiten junger Leser

„Sie lesen nicht Zeitung, sondern Facebook“

Wien. „Wir wollen die Funktion der Zeitungen, Magazine und Kaf-feehäuser als Ort der Debatte be-tonen.“ Mit diesen Worten leitete Gerald Grünberger, Geschäftsfüh-rer des Verbands Österreichischer Zeitungen VÖZ, vergangenen Frei-tag die „Woche des Zeitungslesens im Wiener Kaffeehaus“ ein, eine Initiative des Verbandes Österrei-chischer Zeitungen und der Fach-gruppe der Wiener Kaffeehäuser.

Am Montag, dem 19. Jänner, ga-ben in zweiter Runde Thomas We-ber (the Gap), Stefan Apfl (datum),

Mesi Tötschinger (VGN), Markus Muliar (Café Markusplatz) und Herbert Lackner (profil) unter der Moderation von Veronika Dolna (die Furche) ihre Meinungen rund um das Thema „Wie man junge Menschen für Zeitungen und Kaf-feehäuser begeistern kann“ zum Besten.

Kein sozialer Druck

Im Mittelpunkt der zweiten Diskussion, „Old Boys und Young Girls“, der Kaffeehaus-Initiative standen das geänderte Informa-tionsverhalten der Jugendlichen

und der Wandel gesellschaftlicher Maßstäbe.

Den jungen Menschen, so Tho-mas Weber, fehle es am Verständ-nis für einzelne Medienkanäle und am sozialen Druck, sich zu infor-mieren. „Sie lesen nicht Zeitung, sondern ihre Timeline auf Face-book.“ Als entscheidenden Faktor führte Weber das Bildungssystem an, mit Erinnerungen an die eigene Schulzeit.

„Auf den Mehrwert des Zeitungs-lesens bin ich in der Schule gesto-ßen worden; von allein wäre ich nicht darauf gekommen“, bemerkt der the Gap-Herausgeber. Abseits

von beruflichen Pfaden sei der so-ziale Druck, zu lesen, jedoch dra-stisch gesunken – eine Tatsache, die auch Stefan Apfl wahrgenom-men hat. „Die Lagerfeuerfunktion ist aufgesplittert worden“, kons-tatiert der datum-Redakteur mit Bezug auf die steigende Anzahl an Infokanälen. „Es entsteht ein neu-er Nachrichtenstrom, jeder liest etwas anderes.“

Jugendliches Desinteresse

Der Maßstab darüber, was eine relevante Information sei, habe sich geändert. Weshalb man heute

via Social Media auch „mehr Leute erreicht, als über ein klassisches Nachrichtenportal“, so Apfl und pflichtet Weber bei: „Die Antwort auf die Frage heute Abend ist die Bildung.“

Im Gegenzug betonte Herbert Lackner, dass „mehr als 70 Prozent der Österreicher Zeitung lesen. Die-se Zahl ist vielleicht zurückgegan-gen, aber es gibt immer noch viele Abonnenten.“

Das Problem läge vielmehr da-rin, die junge Zielgruppe zu errei-chen. Die Jugend von heute wür-den sich ihre Informationen nicht mehr aus Zeitungen holen, sondern aus dem Internet. „Nichtsdesto-trotz scheitern sie nicht am Infor-mationsstand“, so Lackner. Mesi Tötschinger von der Verlagsgrup-pe News VGN sprach von einem teils ungewissen Schicksal in der Zeitungslandschaft: „Ich glaube stark an die Zukunft des Maga-zins. Und ein bisschen weniger an die Zukunft der Zeitung“, erläuterte Tötschinger.

Lebendige Tradition

Diskutiert wurde an diesem Abend auch über die Parallelen zwischen Zeitung und klassischem Wiener Kaffeehaus. Weber be-schrieb dieses als „fast innovati-onsfreien Raum“, wobei Markus Muliar, Betreiber des Café Markus-platz, darauf verwies, dass dort die „Tradition lebendig erhalten“ blei-be.

Den Abschluss der Veranstal-tungsreihe des VÖZ bildet ein Ge-spräch der Kaffeehausliteraten am Donnerstag, dem 22. Jänner, um 19 Uhr im Café Museum. Heinz Sichrovsky (News) diskutiert mit den Autoren Christine Nöstlin-ger, Angelika Hager und Gerhard Loibelsberger.

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Zeitungen, Kaffeehäuser und die Jugend „von heute“ im Fokus einer VÖZ-Veranstaltungsreihe.

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Thomas Weber, Herausgeber des Kultur- und Musikmagazins The Gap.

Goldbach Audience vermarktet DoodleWien. Goldbach Audience Aus-tria übernimmt die exklusive Vermarktung der bekannten Online-Scheduling-Plattform Doodle in Österreich. Mit groß-flächigen Werbeformaten, ka-lenderbasierter Werbung und kreativen Sonderwerbeformen werden hierzulande 900.000 ak-tive User (weltweit mehr als 25 Mio.) angesprochen

„Doodle passt aufgrund sei-ner Zielgruppenstruktur opti-mal in unser Angebot, womit sich für Werbetreibende, aber auch die entsprechenden Port-foliopartner, optimale Syner-gieeffekte ergeben“, so Georg Klauda, Geschäftsführer Gold-bach Audience Austria.

e-dialog ist ab sofort mailingwork-Partner

Wien. Für erfolgreiches E-Mail- Marketing müssen Anforderun-gen und Software einwandfrei zusammenpassen. Die Wiener Spezialagentur e-dialog ver-traut daher auf die Expertise von mailingwork und ist ab sofort Partner und Reseller; überzeugt haben dabei sowohl Produkt als auch Support.

Es sei laut Aussendung spe-ziell an den Bedürfnissen von Marketingexperten ausgerich-tet und zur Durchführung von crossmedialen Kampagnen entwickelt – und weiter: „Mo-dernste Technologie, innovative Funktionen und Responsive Design machen es zu einem State of the Art-Tool.“

mokant.at versucht Print per Crowdfunding

Wien. „Kein Schnickschnack. Nur echte Geschichten“ – unter diesem Motto wird mokant.at ab 2015 auch gedruckt erschei-nen – wenn die Finanzierung klappt. Das Online-Magazin mokant.at gibt es seit vier Jahren. 25.000 Euro braucht mokant.at, um vier Ausgaben zu drucken.

„Wir glauben daran, dass es genug Menschen gibt, die nicht möchten, dass echter Journalismus zur Mangelware wird und deswegen bereit sind, echten Journalismus zu unter-stützen“, so mokant.at Chef-redakteurin Sofia Khomenko. Die Finanzierungsphase startet am 3. Februar. Informationen zum Projekt finden sich unter: https://www.startnext.com/mokant-at. (red)

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e-dialog vertraut auf die E-Mail- Marketing-Spezialisten mailingwork.

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Derzeit „nur“ Online, versucht man nun auch Print-News zu bringen.

Wien. Die diese Woche veröffent-lichte Publikation „Das neue Arbei-ten im Netz” will Mut machen, sich mit den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung auseinander-zusetzen. 70 Experten sind dem Aufruf von Meral Akin-Hecke, Ös-terreichs Digital Champion, gefolgt und haben einen umfangreichen Leitfaden erstellt, der einen brei-ten Überblick gibt, welche Chan-cen die Digitalisierung für einzelne Personen bietet. Die Onlineversion des Leitfadens ist kostenlos als E-Book und als barrierefreies PDF-Dokument unter leitfaden.werde-digital.at erhältlich. Unter dieser Adresse kann auch eine gedruckte Version zum Preis von 6 Euro be-stellt werden.

„Wir wollen mit dem Leitfaden einerseits einen Beitrag leisten, möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher zu Digital Cham-pions zu machen, und andererseits auch zeigen, wie Online-Zusam-menarbeit konkret funktioniert“, so Akin-Hecke, die die von der EU-Kommission definierte Rolle als „Digital Champion“ in Österreich innehat.

Bei der Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Präsentation statt-fand, betonten alle Teilnehmer, dass die Digitalisierung überwie-gend positive Aspekte habe, von denen Menschen, Demokratie und die Gesamtwirtschaft profitieren können.

Jede und jeder Einzelne habe es in der Hand, an dieser Entwick-lung teilzuhaben und den Wandel aktiv mitzugestalten. Johannes

Kopf, Vorstand des Arbeitsmarkt-service Österreich (AMS), betonte: „Das Wissen über die richtige An-wendung digitaler Tools ist eine Querschnittskompetenz, die über alle Berufe hinweg an Bedeutung gewinnt. Als AMS sind wir sehr froh über Initiativen wie WerdeDi-gital.at, die das sehr niederschwel-lig vermitteln können.“

Meral Akin-Hecke und Mit- herausgeber David Röthler haben

noch einiges vor: „Wir und alle, die mit ihrem Fachwissen zu unserem Leitfaden beigetragen haben, ha-ben jetzt eine wichtige Aufgabe: Wir müssen unser gesammeltes Wissen zu denen bringen, die es brauchen.“

Weitere Aktionen geplant

Das solle durch die Verbreitung des Leitfadens geschehen, aber auch durch weitere Projekte, die 2015 im Rahmen von WerdeDigi-tal.at umgesetzt werden. So wird es ab März eine Webinar-Reihe geben, in welcher die Inhalte des Leitfadens im Rahmen von frei zu-gänglichen Videokonferenzen ver-mittelt werden. Zusätzlich wird die Digitale Landkarte auf der Website der Initiative weiter ausgebaut, so-dass dort möglichst alle Angebote zur Verbesserung der digitalen Kompetenz in Österreich auffind-bar sind. „Es gibt schon sehr viel in diesem Bereich. Vieles ist leider kaum sichtbar. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Angebote zu vernetzen“, erklärt Meral Akin-Hecke. (red)

Publikation Chancen der Digitalisierung von Digital Champion Austria als Beitrag zur allgemeinen Aufklärung

digitalisierungs-Leitfaden „arbeiten im netz“

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David Röthler (Projektleiter und Mitherausgeber des Leitfadens), Meral Akin-Hecke (Digital Champion Austria) mit Johannes Kopf, Vorstand AMS Österreich.

„Heute muss man sich

mit einer Zeitung fast

schon rechtfertigen. Es

ist nicht mehr schick.“

thomas weber herausgeber „the gap“

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Wäre HEROLD MDOnline ein Auto, würde es so aussehen.

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retailinside your business. today. donnerstag, 22. JÄnner 2015 – 6

EU erarbeitet Gutachten: Wieviel Koffein verträgt das Kind?

Flyin’ high ist der Koffeingehalt eines energy drinks für Kinder zu hoch? die gefährlichkeit von Koffein steht derzeit am eu-Prüfstand. nach der aufregung kam (teilweise) ent-warnung. Seite 7

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Der elch hält Durch

Trotz Krise will der schwedische Möbelhändler Ikea in Russland weiter expandieren und investieren Seite 7

Bier ist gut, limo Besser

Das weltweit zweitgrößte Bierunternehmen SABMiller legt im Erlös deutlich zu – nicht zuletzt dank der Limonaden Seite 7

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Linz/Wien. Seit über drei Jahren kämpft backaldrin um seinen Kornspitz als Marke. Doch laut Entscheid des Oberlandesgerichts Wien ist „Kornspitz“ für die Ver-braucher zur Gebäckbezeichnung avanciert. Die Bäcker wird das freuen: Bislang durften sie den „Kornspitz“ nämlich nur verkaufen, wenn sie auch die Backmischung vom Erfinder backaldrin verwen-det haben.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg erklärte be-reits im März 2014, dass die Marke „Kornspitz“ verfallen kann, wenn der Markenname zur allgemein-

gebräuchlichen Bezeichnung für das Produkt geworden ist. In Fol-ge war das Oberlandesgericht Wien am Wort. Dieses stellt jetzt fest, dass „Kornspitz“ keine Marke, sondern eine Bezeichnung für ein bestimmtes Weckerl sei.

Entscheidung vertagt

GF Wolfgang Mayer kündigte indes an, Rechtsmittel beim OGH einzulegen. Bis zu dessen Entschei-dung bleibe „Kornspitz“ eingetra-gene Marke – die Bezeichnung dür-fe nur mit Zustimmung von backal-drin verwendet werden. (red)

Rechtsstreit Kornspitz soll von der Marke zur bezeichnung fürs Produkt mutieren

Ein „Kornspitz“ ist keine Marke

Peter Augendopler: mit Kornspitz offen-bar mehr erfunden als nur eine Marke.

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Wien. Kaisersemmel, Schwarzbrot & Co sind für die meisten Öster-reicher vom Frühstück bis zum Abendessen eine fixe Konstante. Dennoch sinkt die Zahl der klas-sischen Bäckereibetriebe. Vier gin-gen in 2015 schon Pleite, 2014 mel-deten 39 Konkurs an, 2013 waren es 38 (laut KSV1870). Zuletzt stieg aber der Optimismus der Branche leicht an: Laut KMU Forschung rechnen aktuell 21% der Bäckerei-betriebe mit Umsatzsteigerungen gegenüber dem ersten Quartal 2014, 18% erwarten Rückgänge und 61% gehen von einer unverän-derten Lage aus. (APA)

Stimmungsbild trotz schwieriger Lage optimismus

Bäcker zuversichtlich

Brot & Gebäck gehört dazu – die Lage der Bäcker ist dennoch nicht rosig.

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Energy Drinks Laut der deutschen Verbraucherorganisation Foodwatch gelten 6,6% der Jugendlichen als Hochverzehrer von Koffein

Kein Red Bull für Jugendliche?Wien/Osnabrück. So wirklich leicht hatten es die Energy Drinks ja nie. Die Zulassungsbedingungen in ei-nigen Ländern waren oft nahe dem Hürdenlauf, auch in Deutschland. Nun droht eine Neuauflage in Sa-chen Handicaps: Vytenis Andri-ukaitis, seines Zeichens EU-Kom-missar für Gesundheit und Le-bensmittelsicherheit, will Schritte gegen die umstrittenen Munterma-cher prüfen. Anstoß dafür ist ihm die ungebrochene Beliebtheit der koffeinhaltigen Energy Drinks bei Kindern und Jugendlichen – der damit verbundene hohe Koffein-konsum sei somit „besorgniserre-gend“.

Er werde mit der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) darü-ber „diskutieren, was die EU-Staa-ten hier gegebenenfalls unterneh-men sollten“, sagte Andriukaitis gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Kommission werde sich die EFSA-Stellungnahme und

mögliche Konsequenzen genau an-schauen, wenn sie voraussichtlich im Sommer in ihrer endgültigen Fassung vorliege, sagte der Kom-missar.

Abgabe erst ab 18 gefordert

Auch der deutsche Verbraucher-zentrale-Bundesverband (vzbv) forderte ein Abgabeverbot für kof-feinhaltige Energy Drinks an Ju-gendliche unter 18 Jahren. „Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Bundesamt für Ri-sikoforschung sind auch wir der Meinung, dass die Drinks für Kin-der und Jugendliche nicht geeignet

sind“, beurteilt Sophie Herr, Team-leiterin für Ernährung beim vzbv, die ihrer Meinung nach wohl doch eher relative Erquicklichkeit der Energy Drinks. Ebenso engagiert sich die Verbraucherorganisation Foodwatch entsprechend; sie hatte zuvor schon gefordert, den Verkauf von Energy Drinks an Kinder und Jugendliche zu verbieten.

Laut einer Studie der EFSA kon-sumieren Millionen Jugendliche in der EU zu viel Koffein. Demnach nehmen Jugendliche in fünf von 13 untersuchten EU-Mitgliedsstaaten mehr Koffein zu sich, als empfoh-len. Der Studie zufolge sollten Er-wachsene und Minderjährige eine

Dosis von drei Milligramm Koffe-in pro Kilo Körpergewicht am Tag nicht überschreiten.

Per Redaktionsschluss wurden die diskutierten Grenzwerte al-lerdings relativiert: Nun heißt es, dass Einzeldosen von Koffein bis zu 200 Milligramm und Tagesra-tionen von bis zu 400 Milligramm zumindest für Erwachsene in Eu-ropa gesundheitlich unbedenklich seien. Auch Schwangere dürfen sich mit bis zu 200 Milligramm täglich munter halten. Für Kinder bleibt es dabei, dass eine tägliche Aufnahme von drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht als sicher angesehen wird. (APA)

EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis will rechtliche Schritte gegen koffeinhaltige Energy Drinks prüfen.

medianet retail – 7REtail & pRoDucERsDonnerstag, 22. Jänner 2015

ikea Russland-Pläne

Weiter expansivStockholm. Der weltgrößte Möbel-konzern Ikea hält trotz Krise in Russland an seinen Expansions-plänen für das Land fest. „Wir ha-ben einen langfristigen Plan für Russland“, betont Ikea-Sprecherin Martina Smedberg. Auch wenn der Absturz des russischen Rubel Ikea im Dezember dazu gezwungen ha-be, vorübergehend den Verkauf von Küchenmöbeln und -geräten auszusetzen, bleibe das Vorha-ben, bis 2020 zwei Mrd. € in Russ-land zu investieren, bestehen. Aus Angst vor steigenden Preisen und einem Verfall der Landeswährung hatten im Dezember zahlreiche Russen ihre Ersparnisse in Möbel, Elektronik und sogar Autos inves-tiert. Ikea ist seit dem Jahr 2000 in Russland präsent und dort nahezu konkurrenzlos. (APA)

Bier Fast so gut wie Limo

SABMiller legt zuLondon. Die Großbrauerei SABMil-ler (Pilsner Urquell, Peroni) hat im abgelaufenen Quartal dank Zuwächsen in Lateinamerika und Afrika mehr umgesetzt: Die Erlöse kletterten um vier Prozent. Besser als Bier verkauften sich aber Soft-drinks. Rückgänge gab es indes in China; das Management machte dafür das ungewöhnlich schlechte Wetter in weiten Teilen des Lan-des verantwortlich. SABMiller ist weltweit die Nummer zwei nach Anheuser-Busch InBev. (APA)

SABMiller reüssiert nicht nur mit Bier, sondern auch mit Softdrinks.

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EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis: zu hoher Koffeinkonsum der Jugendlichen.

Page 8: medianet 2201

Ihr nächster Traumurlaub?

Stoppt den Plastikmüll!

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Zehn Millionen Tonnen Müll lan-den jährlich in unseren Meeren, der Großteil davon ist Plastik. Helfen Sie uns, die Verschmutzung unserer Umwelt zu stoppen: Unterzeichnen Sie jetzt die Petition gegen unnöti-ges Wegwerf-Plastik.

Jetzt Petition unterzeichnen:

SMS mit „PLASTIK” an

0664 - 660 30 30*

* SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition gegen Wegwerf-Plastik und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf.

Greenpeace dankt dem Medianet Verlag für die Unterstützung durch die Schaltung dieses Gratisinserats.