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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 01/ 10 ∙ Januar/ Februar 2010 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte 10 Jahre ein starkes Team Die Deutsche Ärzteversicherung, die Deutsche Ärzte Finanz & MEDI-LEARN können auf zehn Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit zurückbli- cken. Von Lernpostern über Broschüren bis zum MEDI-LEARN Club mit vielen Vorteilen in Sachen Studium, Finanzierung und Versicherung: Welche Früchte die Kooperation seit Beginn hervorge- bracht hat, lest ihr in unserem Jubiläums-Special! Verdienst nach dem Studium? Durch den Tarifdschungel Was bleibt am Monatsende übrig? Welche Tarife gibt es, welche Arbeitgeber-Typen? 12 Big is beautiful! Famulatur in Dallas, Texas Eine McDonald´s-Filiale auf dem Krankenhausgelände: Das gibt es wohl nur in den 03 USA. Doch auch der Famulatur-Arbeitsalltag sieht hier anders aus: Es wird viel verlangt – und ebenso viel geboten. Wer sich reinhängt und Zurückhaltung ablegt, hat von Tag eins an unglaublich viel Spaß. Lesen neben dem Studium Buchtipps für Lehrbuchgeschädigte Liegt mal wieder ein akuter Fall von Prokrastination vor, der berüchtigten 08 „Aufschieberitis?“ Für diese und andere Lebenslagen des Medizinstudenten gibt es praktische Lesetipps und Schmö- ker rund um das Studium. Garantiert lehrbuchfrei! Und was verdienen Assistenten im Schnitt? Der Mammon mag noch so schnöde sein: Was letztlich auf dem Konto landet, wenn der Ar- beitsalltag begonnen hat, dürfte jeden Medizinstudenten interessieren. Eine schweißtreibende Stadt Es wird Zeit für den weißen Kittel Famulatur im Dubai Hospital, V.A.E. von Stefan Klose Nach dem Physikum wird das Medizinstudium zunehmend praktisch Redaktion MEDI-LEARN Nach der Approbation Approbation in der Tasche und Bücher auf den Dachboden? Fehlanzeige. Seit die fachärztliche Weiterbildung reformiert wurde, ist umso mehr berufsbegleitendes Lernen angesagt. Wir stellen Weiterbil- dungsmöglichkeiten, Abschlüsse und An- erkennungsformalitäten vor. S. 02 Inhalt Vom Atlas bis zum Zwerchfell Gleich am Anfang des Studiums werden Mediziner mit dem Tod konfrontiert: Der Präpkurs, die Arbeit am toten Menschen, dient dem Wissen für das Leben. Wie die Studenten auf den Kurs vorbereitet werden, wie Testate ablaufen und wie am Ende den Toten gedacht wird – ein Bericht. S. 10 Patientenaufklärung Operiert ein Arzt einen Patienten, ohne dass dieser in den Eingriff eingewilligt hat, begeht er eine Körperverletzung. Rechtswirksam einwilligen kann der Pati- ent nur, wenn er zuvor im Rahmen eines Aufklärungsgespräches über die Risiken des Eingriffes informiert wurde. Was ist zu beachten? Wir stellen die Details vor. S. 09 Entscheidungshilfe Einen Teil des obligatorischen Pflegeprakti- kums schon vor Aufnahme des Studiums zu absolvieren, schafft nicht nur Luft für Urlaub oder Büffeln in den Semesterferien: Auf Tuch- fühlung mit Kollegen, Patienten und allge- meiner Krankenhaus-Situation gibt es einen „reality check“, ob es die richtige Berufswahl ist, kostenlos dazu. S. 05 Vorklinik Recht Praktikum Chirurgen sind Idealisten Eine Studie – immerhin die größte ihrer Art weltweit – belegt, was schon immer geahnt wurde: Chirurgen sind überlastet, haben zu wenig Zeit für die Familie und müssen viel zu viel Papierkrieg führen. Und doch wür- de eine Mehrheit von 80% der insgesamt 3.600 Befragten wieder diesen Beruf er- greifen – echter Idealismus. S. 12 Klinik D ubai: Hier verbindet sich hier west- licher moderner Einfluss mit tradi- tionell arabischer Lebensweise. Unter der Führung von Scheich Mohammed lebt eine Mischung unterschiedlichster Nationali- täten zusammen in dieser Millionenstadt. Allen Einwohnern steht eine angemessene medizinische Versorgung zur Verfügung. Da die gesamte medizinische Struktur hier sehr am britischen System orientiert ist, erwartete ich, eine gute Basis für eine multinational geprägte Famulatur vor- zufinden. Darüber hinaus existieren hier auch eigenständige Fachdisziplinen, die in Deutschland in dieser Form (noch) nicht zu finden sind, wie „Emergency Medicine“ oder „Critical Care“ bzw. Intensivmedizin, in denen ich Erfahrungen sammeln wollte. Wohnen im Hotel Da mein im Aachener Curriculum fest eingeplantes „Freisemester“ im Som- merhalbjahr lag, plante ich meine Reise für Anfang Juli. Während in den meisten südeuropäischen Ländern zu dieser Zeit touristische Hochsai- son herrscht, ist es in Dubai die Zeit mit den wenigsten Reisenden. Dies liegt an der klimatischen Si- tuation, da es je- den Tag weit über 40 Grad heiß wird. Einen Flug zu bekommen, war kein The- ma, als problematisch hingegen gestalte- te sich das Finden einer adäquaten und preiswerten Unter- kunft. Günstiges Wohnen zwischen all den Fünf-Sterne- Hotels ist in Dubai einfach nicht vor- gesehen: Eine Woh- nung kostet etwa dreimal soviel wie eine vergleich- bare Wohnung in Deutschland. So bleiben letztend- lich nur die Opti- onen, mit anderen Menschen in einer WG zusam- menzuwohnen oder sich nach Schnäpp- chen in den Hotels umzusehen. Für die ersten beiden Wochen habe ich dann zwei verschiedene Hotels gebucht, der Preis lag bei durchschnittlich 300 Euro pro Woche, Frühstück inklusive. Dr. Rolf und Dr. Kai Über das Stadtgebiet von Dubai ist eine Vielzahl von Krankenhäu- sern sowohl in privater als auch in öffentlicher Trägerschaft ver- teilt. Das Dubai Hospital, nörd- lich des Stadtteils Deira gele- gen, ist mit rund 600 Betten eines der beiden großen öffentlichen Krankenhäuser. STUDENT WIE ARZT WERDEN MIT „DOCTORANGESPROCHEN Während im zweiten großen Haus, dem Rashid Hospital, vor allem Traumata versorgt werden – und davon soll es in Dubai sehr viele geben –, tendiert das Patientengut im Dubai Hospital eher zur internistischen und allgemeinchirur- gischen Seite. Im Dubai Hospital sind zwei Deutsche jeweils Chefärzte ihrer Abteilungen, Dr. Rolf (Hartung) als Chef der Allgemein- chirurgie und Dr. Kai (Goldmann) als Chef der Anästhesie. E ine alte Mediziner-Weisheit sagt: „Wer das Physikum schafft, der wird auch Arzt“. Aber nicht sofort, sagt die noch recht junge Approbationsordnung (ÄApprO) aus dem Jahr 2002. Trotzdem wird es langsam Zeit für die Anschaffung des eigenen weißen Kittels, denn nun be- ginnen die „klinischen Semester“. In denen geht es schon ziemlich prak- tisch zu – und im anschließenden Praktischen Jahr natürlich erst Recht. Der Unterricht findet nämlich von nun an nicht mehr nur im Hörsaal statt, sondern gele- gentlich auch am Krankenbett. Die Seminare werden von insgesamt fünf Blockpraktika begleitet, und problem- orientiertes Lernen mit unmittelbarem Patientenbezug spielt eine wichtige Rol- le. Neu ist zudem, dass es in jedem Fach eine Prüfung gibt: mündlich, schriftlich oder als Referat. Es gibt also keine Scheine mehr für die bloße Anwesenheit, sondern benotete Leistungsnachweise für alles und jedes. Das sind zunächst die 21 Hauptfächer von Allgemeinmedizin bis Urologie, sowie ein Wahlfach, das du aus einer ziemlich langen Liste auswählen kannst, die die Approba- tionsordnung gleich mitgeliefert hat. Dort stehen neben Klassikern wie Anästhesiologie und Innere Medizin auch recht spezielle Disziplinen, beispielsweise Flug- oder Tropenmedizin. „PALLIATIVMEDIZINHAT DAS QSB-DUTZEND VOLLGEMACHT Eben weil einige doch eher speziell sind, werden nicht alle zulässigen Wahlfächer auch tatsächlich an jeder Universität angeboten. Wann du es belegst, ist übri- gens nicht genau festgelegt. Aber manche Hochschulen halten ein paar Wochen eines bestimmten Semesters speziell für das Wahlfach frei. Nach der Prüfung erhältst du auch hier einen Schein. Die Note steht zwar auf dem Abschlusszeugnis, geht jedoch nicht in die Berechnung deiner Endnote ein. Benotete Scheine erhältst du außer- dem in den bisher elf Querschnitts- bereichen (QSB). Sie sollen fächerübergreifendes Lernen und Denken fördern und heißen zum Beispiel „Infektiologie, Immunologie“, „Notfall- medizin“ oder „Rehabilitation, Physi- kalische Medizin, Naturheilverfahren“. Erst im Sommer 2009 hat die „Pallia- tivmedizin“ das QSB-Dutzend vollge- macht. Der Unterricht besteht aus Semi- naren in verschiedenen Fachbereichen. An einigen Hochschulen werden sie in Form von Problemorientiertem Lernen (POL) angeboten: Die Studenten erhal- ten verschiedene Fälle und müssen sie bearbeiten. Die Stundenzahl pro QSB ist meist überschaubar. In fünf der klinischen Fächer ist ein Blockpraktikum abzuleisten. Eine bis sechs Wochen am Stück hast du täglich Unterricht in einem Fach. Er findet in Kleingruppen im Krankenhaus statt. BLOCKPRAKTIKA BIETEN EINBLICK IN MEHRERE FÄCHER So lernst du nacheinander die Innere Medizin, Chirurgie, Allgemeinmedizin, Kinderheilkunde und Frauenheilkunde kennen. An manchen Orten folgen alle Blockpraktika direkt aufeinander, so dass sie ein ganzes Semester füllen und einer Famulatur ähneln. An anderen sind sie über mehrere Semester verteilt. Die Qua- lität des Unterrichts hängt stark von der Station, dem unterrichtenden Arzt und nicht zuletzt von deiner Vorbereitung ab. Patientenkontakt und einen Einblick in mehrere Fächer bieten die Blockpraktika aber auf jeden Fall. Fortsetzung auf Seite 2 Dubai ist eine Metropole voller Gegensätze: Gigantische Gebäude und traditionelle Lebensweise koexistieren hier auf engem Raum Weitere Informationen: Die Approbationsordnung für Ärzte: www.medi-learn.de/appro2002

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Page 1: MEDI-LEARN Examensauswertung - Eine schweißtreibende Stadt · 2011. 10. 14. · Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 01/10 ∙ Januar/ Februar 2010 ∙ In Kooperation mit dem

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 01/10 ∙ Januar/ Februar 2010 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

10 Jahre ein starkes TeamDie Deutsche Ärzteversicherung, die Deutsche Ärzte Finanz & MEDI-LEARN können auf zehn Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit zurückbli-cken. Von Lernpostern über Broschüren bis zum MEDI-LEARN Club mit vielen Vorteilen in Sachen Studium, Finanzierung und Versicherung: Welche Früchte die Kooperation seit Beginn hervorge-bracht hat, lest ihr in unserem Jubiläums-Special!

Verdienst nach dem Studium?Durch den TarifdschungelWas bleibt am Monatsende übrig? Welche Tarife gibt es, welche Arbeitgeber-Typen?

12

Big is beautiful!Famulatur in Dallas, Texas Eine McDonald´s-Filiale auf dem Krankenhausgelände: Das gibt es wohl nur in den

03USA. Doch auch der Famulatur-Arbeitsalltag sieht hier anders aus: Es wird viel verlangt – und ebenso viel geboten. Wer sich reinhängt und Zurückhaltung ablegt, hat von Tag eins an unglaublich viel Spaß.

Lesen neben dem StudiumBuchtipps für LehrbuchgeschädigteLiegt mal wieder ein akuter Fall von Prokrastination vor, der berüchtigten

08„Aufschieberitis?“ Für diese und andere Lebenslagen des Medizinstudenten gibt es praktische Lesetipps und Schmö-ker rund um das Studium. Garantiert lehrbuchfrei!

Und was verdienen Assistenten im Schnitt? Der Mammon mag noch so schnöde sein: Was letztlich auf dem Konto landet, wenn der Ar-beitsalltag begonnen hat, dürfte jeden Medizinstudenten interessieren.

Eine schweißtreibende Stadt

Es wird Zeit für den weißen Kittel

Famulatur im Dubai Hospital, V.A.E. von Stefan Klose

Nach dem Physikum wird das Medizinstudium zunehmend praktischRedaktion MEDI-LEARN

Nach der ApprobationApprobation in der Tasche und Bücher auf den Dachboden? Fehlanzeige. Seit die fachärztliche Weiterbildung reformiert wurde, ist umso mehr berufsbegleitendes Lernen angesagt. Wir stellen Weiterbil-dungsmöglichkeiten, Abschlüsse und An-erkennungsformalitäten vor. S. 02

Inhalt

Vom Atlas bis zum ZwerchfellGleich am Anfang des Studiums werden Mediziner mit dem Tod konfrontiert: Der Präpkurs, die Arbeit am toten Menschen, dient dem Wissen für das Leben. Wie die Studenten auf den Kurs vorbereitet werden, wie Testate ablaufen und wie am Ende den Toten gedacht wird – ein Bericht. S. 10

PatientenaufklärungOperiert ein Arzt einen Patienten, ohne dass dieser in den Eingriff eingewilligt hat, begeht er eine Körperverletzung. Rechtswirksam einwilligen kann der Pati-ent nur, wenn er zuvor im Rahmen eines Aufklärungsgespräches über die Risiken des Eingriffes informiert wurde. Was ist zu beachten? Wir stellen die Details vor. S. 09

EntscheidungshilfeEinen Teil des obligatorischen Pflegeprakti-kums schon vor Aufnahme des Studiums zu absolvieren, schafft nicht nur Luft für Urlaub oder Büffeln in den Semesterferien: Auf Tuch-fühlung mit Kollegen, Patienten und allge-meiner Krankenhaus-Situation gibt es einen „reality check“, ob es die richtige Berufswahl ist, kostenlos dazu. S. 05

Vorklinik

Recht

Praktikum

Chirurgen sind IdealistenEine Studie – immerhin die größte ihrer Art weltweit – belegt, was schon immer geahnt wurde: Chirurgen sind überlastet, haben zu wenig Zeit für die Familie und müssen viel zu viel Papierkrieg führen. Und doch wür-de eine Mehrheit von 80% der insgesamt 3.600 Befragten wieder diesen Beruf er-greifen – echter Idealismus. S. 12

Klinik

Dubai: Hier verbindet sich hier west-licher moderner Einfl uss mit tradi-

tionell arabischer Lebensweise. Unter der Führung von Scheich Mohammed lebt eine Mischung unterschiedlichster Nationali-täten zusammen in dieser Millionenstadt. Allen Einwohnern steht eine angemessene medizinische Versorgung zur Verfügung. Da die gesamte medizinische Struktur hier sehr am britischen System orientiert ist, erwartete ich, eine gute Basis für eine multinational geprägte Famulatur vor-zufi nden. Darüber hinaus existieren hier auch eigenständige Fachdisziplinen, die in Deutschland in dieser Form (noch) nicht zu fi nden sind, wie „Emergency Medicine“ oder „Critical Care“ bzw. Intensivmedizin, in denen ich Erfahrungen sammeln wollte.

Wohnen im HotelDa mein im Aachener Curriculum fest

eingeplantes „Freisemester“ im Som-merhalbjahr lag, plante ich meine Reise für Anfang Juli. Während in den meisten südeuropäischen Ländern zu dieser Zeit

touristische Hochsai-son herrscht, ist es in Dubai die Zeit mit den wenigsten Reisenden.

Dies liegt an der klimatischen Si-

tuation, da es je-

den Tag weit über

40 Grad h e i ß wird.

Einen Flug zu bekommen, war kein The-ma, als problematisch hingegen gestalte-te sich das Finden einer adäquaten und preiswerten Unter-kunft. Günstiges Wohnen zwischen all den Fünf-Sterne-Hotels ist in Dubai einfach nicht vor-gesehen: Eine Woh-nung kostet etwa dreimal soviel wie eine vergleich-bare Wohnung in Deutschland. So bleiben letztend-lich nur die Opti-

onen, mit

anderen Menschen in einer WG zusam-menzuwohnen oder sich nach Schnäpp-chen in den Hotels umzusehen. Für die ersten beiden Wochen habe ich dann zwei verschiedene Hotels gebucht, der Preis lag bei durchschnittlich 300 Euro pro Woche, Frühstück inklusive.

Dr. Rolf und Dr. KaiÜber das Stadtgebiet von Dubai ist

eine Vielzahl von Krankenhäu-sern sowohl in privater als auch in öffentlicher Trägerschaft ver-teilt. Das Dubai Hospital, nörd-lich des Stadtteils Deira gele-gen, ist mit rund 600 Betten

eines der beiden großen öffentlichen Krankenhäuser.

STUDENT WIE ARZT WERDEN MIT „DOCTOR“ ANGESPROCHEN

Während im zweiten großen Haus, dem Rashid Hospital, vor allem Traumata versorgt werden – und davon soll es in Dubai sehr viele geben –, tendiert das Patientengut im Dubai Hospital eher zur internistischen und allgemeinchirur-gischen Seite. Im Dubai Hospital sind zwei Deutsche jeweils Chefärzte ihrer Abteilungen, Dr. Rolf (Hartung) als Chef der Allgemein-chirurgie und Dr. Kai (Goldmann) als Chef der Anästhesie.

Eine alte Mediziner-Weisheit sagt: „Wer das Physikum schafft, der wird auch

Arzt“. Aber nicht sofort, sagt die noch recht junge Approbationsordnung (ÄApprO) aus dem Jahr 2002. Trotzdem wird es langsam Zeit für die Anschaffung des eigenen weißen Kittels, denn nun be-ginnen die „klinischen Semester“. In denen geht es schon ziemlich prak-tisch zu – und im anschließenden Praktischen Jahr natürlich erst Recht. Der Unterricht fi ndet nämlich von nun an nicht mehr nur im Hörsaal statt, sondern gele-gentlich auch am Krankenbett. Die Seminare werden von insgesamt fünf Blockpraktika begleitet, und problem-orientiertes Lernen mit unmittelbarem Patientenbezug spielt eine wichtige Rol-le. Neu ist zudem, dass es in jedem Fach eine Prüfung gibt: mündlich, schriftlich oder als Referat. Es gibt also keine Scheine mehr für die bloße Anwesenheit, sondern benotete Leistungsnachweise für alles und jedes.

Das sind zunächst die 21 Hauptfächer von Allgemeinmedizin bis Urologie, sowie ein Wahlfach, das du aus einer ziemlich langen Liste auswählen kannst, die die Approba-tionsordnung gleich mitgeliefert hat. Dort

stehen neben

Klassikern wie Anästhesiologie und Innere Medizin auch recht spezielle Disziplinen, beispielsweise Flug- oder Tropenmedizin.

„PALLIATIVMEDIZIN“ HAT DAS QSB-DUTZEND VOLLGEMACHT

Eben weil einige doch eher speziell sind, werden nicht alle zulässigen Wahlfächer auch tatsächlich an jeder Universität

angeboten. Wann du es belegst, ist übri-gens nicht genau festgelegt. Aber manche Hochschulen halten ein paar Wochen eines bestimmten Semesters speziell für das Wahlfach frei. Nach der Prüfung erhältst

du auch hier einen Schein. Die Note steht zwar auf

dem Abschlusszeugnis, geht jedoch nicht in die

Berechnung deiner Endnote ein.Benotete Scheine erhältst du außer-dem in den bisher

elf Querschnitts-bereichen (QSB). Sie

sollen fächerübergreifendes Lernen und Denken fördern und heißen zum Beispiel „Infektiologie, Immunologie“, „Notfall-medizin“ oder „Rehabilitation, Physi-kalische Medizin, Naturheilverfahren“. Erst im Sommer 2009 hat die „Pallia-tivmedizin“ das QSB-Dutzend vollge-macht. Der Unterricht besteht aus Semi-naren in verschiedenen Fachbereichen. An einigen Hochschulen werden sie in

Form von Problemorientiertem Lernen (POL) angeboten: Die Studenten erhal-ten verschiedene Fälle und müssen sie bearbeiten. Die Stundenzahl pro QSB ist meist überschaubar.In fünf der klinischen Fächer ist ein Blockpraktikum abzuleisten. Eine bis sechs Wochen am Stück hast du täglich Unterricht in einem Fach. Er fi ndet in Kleingruppen im Krankenhaus statt.

BLOCKPRAKTIKA BIETEN EINBLICK IN MEHRERE FÄCHER

So lernst du nacheinander die Innere Medizin, Chirurgie, Allgemeinmedizin, Kinderheilkunde und Frauenheilkunde kennen. An manchen Orten folgen alle Blockpraktika direkt aufeinander, so dass sie ein ganzes Semester füllen und einer Famulatur ähneln. An anderen sind sie über mehrere Semester verteilt. Die Qua-lität des Unterrichts hängt stark von der Station, dem unterrichtenden Arzt und nicht zuletzt von deiner Vorbereitung ab. Patientenkontakt und einen Einblick in mehrere Fächer bieten die Blockpraktika aber auf jeden Fall.

Fortsetzung auf Seite 2

Dubai ist eine Metropole voller Gegensätze: Gigantische Gebäude und traditionelle Lebensweise koexistieren hier auf engem Raum

Weitere Informationen:Die Approbationsordnung für Ärzte: www.medi-learn.de/appro2002

ine alte Mediziner-Weisheit sagt: „Wer das Physikum schafft, der wird auch

Arzt“. Aber nicht sofort, sagt die noch recht junge Approbationsordnung (ÄApprO) aus dem Jahr 2002. Trotzdem wird es langsam Zeit für die Anschaffung des eigenen weißen Kittels, denn nun be-ginnen die „klinischen Semester“. In denen geht es schon ziemlich prak-tisch zu – und im anschließenden Praktischen Jahr natürlich erst

Der Unterricht fi ndet nämlich von nun an nicht mehr nur im Hörsaal statt, sondern gele-gentlich auch am Krankenbett. Die Seminare werden von insgesamt fünf

Das sind zunächst die 21 Hauptfächer von Allgemeinmedizin bis Urologie, sowie ein Wahlfach, das du aus einer ziemlich langen Liste auswählen kannst, die die Approba-tionsordnung gleich mitgeliefert hat. Dort

stehen neben

Klassikern wie Anästhesiologie und Innere

angeboten. Wann du es belegst, ist übri-gens nicht genau festgelegt. Aber manche Hochschulen halten ein paar Wochen eines bestimmten Semesters speziell für das Wahlfach frei. Nach der Prüfung erhältst

du auch hier einen Schein. Die Note steht zwar auf

dem Abschlusszeugnis, geht jedoch nicht in die

Berechnung deiner Endnote ein.Benotete Scheine erhältst du außer-dem in den bisher

elf Querschnitts-bereichen (QSB). Sie

sollen fächerübergreifendes Lernen und

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2Seite Januar/ Februar 2010

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Die Approbation markiert für Nach-wuchsmediziner den Abschluss

jahrelangen Lernens. Doch zugleich läu-tet der feierliche Anlass für die meisten unter ihnen die Weiterbildung zum Fach-arzt ein – und damit wiederum eine lange Zeit des Lernens. Gehörten bisher jedoch alle Phasen der Ausbildung mehr oder weniger zum Studium, fi ndet das Lernen nun hauptberufl ich statt. Anstelle des großen Überblicks treten Spezialisierung und Erfahrung in einem bestimmten, selbst gewählten Bereich.

Fachliche und rechtliche Details der Weiterbildung sind in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Zwar hat die Bundesärztekammer eine Muster-Wei-terbildungsordnung (MWBO) herausge-geben, doch ist diese eher als Richtlinie anzusehen. Rechtsverbindlich ist allein die WBO der Ärztekammer des Bun-deslandes, in dem die Weiterbildung stattfi ndet. Diese entscheidet zugleich über die Zulassung der Weiterbildungs-stätten, wofür insbesondere Universitäts-kliniken, Krankenhäuser und die Praxen niedergelassener Ärzte infrage kommen. Als Weiterbildungsmöglichkeit zur Wahl stehen zudem einige speziell dafür aner-kannte Kurse.

Drei unterschiedliche Qualifikationen möglichSeit 2003 können in Deutschland durch die Weiterbildung drei unterschiedliche Qualifi kationen erworben werden: Zu-nächst ist das in aller Regel der Titel Fach-arzt, beispielsweise „Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin“. In einem nächsten Schritt kann innerhalb des Gebiets eine Spezialisierung erfolgen, etwa „mit Schwerpunkt Kinder-Kardiologie“. Al-ternativ gibt es Zusatz-Weiterbildungen, die zur Führung von so genannten Zu-satzbezeichnungen berechtigen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang und reicht von Akupunktur bis Tropenmedizin.Kern der neuen Regelungen ist ein re-formiertes Konzept der Fachgebiete und

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Die Nachnamen habe ich in Klammern gesetzt, weil sie vor Ort keine Bedeutung haben: Im Krankenhaus wie auch in den gesamten Emiraten ist es üblich, nur den Vornamen zu benutzen. Dafür wird jeder Arzt und auch jeder Medizinstudent, unabhängig von einer tatsächlichen Promotion, grundsätzlich mit „Doctor“ angesprochen.

Die IntensivstationDie Intensivstation besteht aus zwei Un-terabteilungen, der „medical ICU“ und der „surgical ICU“ und hat insgesamt 15 Betten. Primär werden die Patienten von den Intensivfachärzten versorgt, die chi-rurgischen Patienten entsprechend von den Chirurgen und auch die Anästhesie ist an der Patientenversorgung beteiligt. Allerdings nicht in dem Maße, wie das in Deutschland der Fall ist, sondern eher für spezielle Fälle, wie Pädiatrie. Zu Beginn des Arbeitstages gibt es hier keine Morgenbesprechung. Alle Ärzte des ICU fi nden sich auf der Station ein und schauen sich ihre Patienten und die Aufzeichnungen der vergangenen Stunden an. Zu völlig unterschiedlichen Zeiten fi nden dann Visiten statt; teilwei-

se durch die Stationsärzte allein, bei de-nen der Diensthabende der vergangenen Nacht alles Neue zu den Patienten vor-stellt. So war leider kein einheitlicher Tagesablauf zu erkennen und ich wusste am Anfang nicht recht, was nun meine Aufgaben bzw. Möglichkeiten sind.

DER CHEFARZT WAR STÄNDIG BEMÜHT, THEORETISCHE GRUND-

LAGEN ZU BESPRECHEN

Schnell fand ich heraus, dass es sich hier wohl um keine zielgerichtete An-leitung zum intensivmedizinischen Ar-beiten handelt und dass ein hohes Maß an Eigeninitiative gefragt ist. Dafür gab es immer wieder „Lectures“, mal für die Schwestern, mal für die Ärzte, mal für Medizinstudenten, an denen ich eben-falls teilnahm. Bemerkenswert fand ich, dass der Chefarzt ständig darum bemüht war, immer wieder theoretische Aspekte zu besprechen: So wurden an einem Röntgenbild die Grundlagen zur Befun-dung oder mit einem BGA-Ausdruck der Säure-Basen-Haushalt diskutiert. Die praktische Seite kam hingegen viel zu kurz, da es nicht besonders viele in-

vasive Maßnahmen zu erledigen gab und die Ärzte nicht anboten, Maßnahmen wie arterielle Zugänge, Ascitespunktionen unter Anleitung selbst durchzuführen. Zuschauen durfte ich freilich immer und bekam im Verlauf zwei notfallmäßige In-tubationen zu sehen, eine ZVK-Anlage und eine Aszitespunktion. In meiner ins-gesamt fünfzehntätigen Famulatur fi elen für mich an praktischer Arbeit aber leider nur genau zwei arterielle BGAs ab.

Anästhesie und ChirurgieKurz vor dem Ende der Famulaturzeit be-schloss ich, noch einmal alle Möglichkeiten auszuschöpfen und sprach die beiden deut-schen Chefärzte an, ob ich für jeweils einen Tag in ihrer jeweiligen Abteilung vorbei-schauen dürfe. Dies war in beiden Fällen überhaupt kein Problem und so verbrachte ich einen Arbeitstag in der Anästhesie und einen Tag bei den Chirurgen.

NOCH NIE WAR HISTOPATHO SO LEBENDIG

Dr. Kai, der Anästhesiechef, stellte mich als Gast vor und teilte mich einem Ober-arzt zu, der mich zunächst nur zusehen,

später aber auch intubieren ließ, unter anderem ein sechsjähriges Kind. Der Tag bei den Chirurgen war dann Chefsache: Ich begleitete Dr. Rolf den ganzen Tag, er zeigte mir die anstehenden Operationen, bei denen er als „Supervisor“ den Assi-stenz- und Fachärzten zur Seite stand und nahm mich zum Schluss mit auf seine Vi-site. Dabei erklärte er mir durchgehend, was gerade passierte. Da auch einige un-erfahrene Operateure angelernt wurden, wurde jeder OP-Schritt erläutert, und noch nie konnte ich eine komplette Ope-ration so gut nachvollziehen wie dort. Dr. Rolf brachte jede Gewebeprobe, an diesem Tag einen Schilddrüse und ein Brusttumor, persönlich ins Patho-Labor und begleitete dort die histopatholo-gische Diagnostik.

-kompetenzen. Bis dahin war man da-von ausgegangen, dass sich alle rele-vanten Inhalte einer Disziplin jeweils in der Mindestweiterbildungszeit vermit-teln lassen. Hochspezialisierungen wur-den dadurch ebenso ausgeschlossen wie eine Anpassung der individuellen Curri-cula an einen konkreten medizinischen Versorgungsbedarf der Bevölkerung. Stattdessen wird nun ein Fachgebiet als etwas gedacht, das alle dafür weiterge-bildeten Ärzten gemeinsam und je nach ihren jeweiligen Spezialisierungen ar-beitsteilig betreuen.

Grundsätzlich erfolgen Weiterbil-dungen hauptberufl ich, werden laut WBO „angemessen vergütet“ und durch dazu befugte Ärzte geleitet. Die vermittelten Inhalte und ausge-übten Tätigkeiten müssen in Logbü-chern notiert werden, welche bei der Anmeldung zur Abschlussprüfung zusammen mit dem Zeugnis des anleitenden Arztes einzurei-

chen sind. Die Bundesärztekammer hat Muster-Logbücher für jede Fachrich-tung herausgegeben, doch genau wie bei der Weiterbildungsordnung gilt: Bei Abweichungen ist letztlich die Version der Ärztekammer verbindlich, bei der die Prüfung abgelegt werden soll.

Quereinstieg über Länder-grenzen vielfach unmöglichKomplizierter wird die Sache, wenn ein Teil der Weiterbildung oder diese kom-plett im Ausland stattfi ndet. Zumindest innerhalb der europäischen Gemein-schaft ist das im Prinzip zulässig, da ein generelles Niederlassungsrecht für die freien Berufe besteht. Allerdings sind die Weiterbildungssysteme von Staat zu Staat teilweise sehr verschieden struktu-riert, so dass ein Quereinstieg in vielen Fällen nicht möglich ist.

Zudem lässt sich später nicht jeder im einen Land erworbene Titel in den ver-meintlich gleichwertigen Titel eines anderen Landes umtauschen. Was geht und was nicht, steht im „Verzeichnis der Anerkennung von Facharztdiplo-men gemäß der Richtlinie 93/16/EWG des Rates zur Erleichterung der Freizü-gigkeit für Ärzte und zur gegenseitigen Anerkennung ihrer Diplome, Prüfungs-zeugnisse und sonstigen Befähigungs-nachweise“, im Internet als PDF-Datei auf den Seiten der Bundesärztekammer verfügbar.

Eine vollständig außerhalb der euro-päischen Gemeinschaft durchgeführte Weiterbildung wird zumeist nicht mit einem deutschen Facharzt-Titel belohnt. Mindestens ein Jahr muss für diesen in der Bundesrepublik als Assistenz-arzt im angestrebten Gebiet in Vollzeit

gearbeitet werden. Welche Teile der außereuropäischen Ausbildungszeiten überhaupt angerechnet werden, entschei-det die zuständige Landesärz-

tekammer im Rahmen einer Einzel-fallprüfung.

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und begleitete dort die histopatholo-

Namen eintragen und schon

Famulatur im Dubai Hospital, V.A.E. Fortsetzung von Seite 1

Weitere Informationen:Musterweiterbildungsordnung: www.medi-learn.de/musterweiterbildungWeiterbildungsplaner: www.weiterbildungsplaner.de

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www.medi-learn.deMLZJanuar/ Februar 2010 3Seite

In den Foren gelauscht

Verrückteste Laborwerte„Was war der verrückteste Laborwert, den ihr jemals bei einem Patienten gesehen habt?“ möchte Alex1 wissen und erhält zum Beispiel folgende Ant-worten: Zucker 1,1 mmol/l, Krea 12,4 und Natrium 182! Foren-User Hypno-tel wirft zwar ein „Ich frage mich bei fast jedem zweiten Post, ob (Labor/Abnahme) Fehler.“ Aber der Thread ist ein spielerischer Ansporn, die Re-ferenzwerte zu lernen. Sonst kann dir bei „Troponin 200 ng/ml“ gar nicht der Unterkiefer herunter klappen!www.medi-learn.de/MF37467

Woher kommt der Optimismus?„Spongebob88“ war als Zivi im Ret-tungsdienst ein Jahr lang in verschie-denen Krankenhäusern unterwegs. Er hat mit vielen Ärzten gesprochen und immer wieder die Überstunden, die beachtliche Wochenarbeitszeit und viele, viele Dienste miterlebt. Jetzt hat er die Möglichkeit, Medizin zu studieren. Doch möchte er wirklich einmal so arbeiten? Woher kommt der Optimismus der Studenten; die Freu-de auf den Arztberuf? Interessante Ansichten fi ndest du hier:www.medi-learn.de/MF52742 Studium - und dann?„Nutellator83“ ist dort angekom-men, wo sich viele hin wünschen: Am Ende des Studiums, kurz vor einer Stelle als Arzt. Im Stress der Prüfungsvorbereitung hat er sich noch gar nicht um seine Bewerbung gekümmert. Da ist er nicht der Ein-zige. Wie ist das jetzt mit Einstel-lungschancen, Urlaub, Doktorarbeit oder mit Hartz IV? Jedes Jahr schlie-ßen Tausende ihr Studium ab, Erfah-rungen und Tipps gibt es also viele:www.medi-learn.de/MF55000

Lern- und MotivationstippsBei 12 Semestern, 19 Monaten unbe-zahlten Praktika und unzähligen Prü-fungen kann einem schon die Puste ausgehen. Doch: Tausende Leute ha-ben das Medizinstudium vor dir be-wältigt, irgendwie muss es möglich sein. Die meisten Studenten zögern nicht, ihre Tipps im Forum preiszu-geben oder zu schreiben, wie du die scheinbar unendliche Stoffmenge bewältigen kannst. Nellya87 hat so-gar eine Seite mit „Do's und Don'ts eines erfolgreichen Medizinstudi-ums“ zusammengestellt. Neugierig? Hier geht’s zur Diskussion: www.medi-learn.de/MF54584

PJ und FehltageIm PJ gibt es keinen Urlaub. 20 Fehl-tage sind erlaubt. „Fehltage sind – wie der Name schon sagt – keine Urlaubs-tage. Deshalb muss sie Dir auch Nie-mand genehmigen.“ Schreibt „Rico“ im MEDI-LEARN-Forum. Ob es möglich ist, diese Tage gebündelt ans Ende des PJ zu legen, und wie das mit gesplitteten oder Auslands-Tertialen ist, kannst du hier nachlesen:www.medi-learn.de/MF22197

Famulatur in der Plastischen Chirurgie in Dallas, Texas von Julian Wichmann

Big is beautiful! Oder: Chirurgie bei den Cowboys

Big is beautiful: Dieses Motto war während meiner zweimonatigen Fa-

mulatur in Dallas, Texas, an allen Ecken und Enden zu sehen. Riesige Einkaufs-zentren, jeder zweite Wagen auf der Stra-ße ein Pickup oder SUV und ein haus-eigener McDonald’s im Klinikgebäude! Und: Es war für mich die bisher mit Ab-stand beste und lehrreichste Famulatur.

Schnelle AntwortIch bewarb mich ungefähr acht Monate vor Beginn per E-Mail, nachdem ich ei-nen Bericht einer ehemaligen Studentin im Internet gelesen hatte, die dort bereits rotiert war. Die Antwort kam schnell, in Amerika ist Kommunikation via Mail mittlerweile Standard. Nach ein paar Mails hin und her, in denen kleinere Fra-gen über die Dauer der Famulatur geklärt wurden, musste ich die üblichen Papiere dann per Luftpost schicken. Das war nicht ganz so einfach, da man z.B. erst einmal jemanden fi nden muss, der einem

ein englisches Zertifi kat über einen ne-gativen Mendel-Mantoux Test ausstellt. Danach ging aber alles problemlos und ich hatte meine Bestätigung.

Scrubs statt AnzugAm Wochenende vor Beginn der Famu-latur nutzte ich noch den Schlussverkauf in den riesigen Shopping Malls und kam so günstig auch an ein Outfi t mit feiner Hose, Hemd und Krawatte. Es gibt in

den USA ständig irgendwelche Rabatte und Shopping ist einfach unglaublich günstig. Nach meinen ersten Tagen in der Klinik entschloss ich mich dann aber, wie alle anderen Ärzte, nur „scrubs“ und Kittel zu tragen. Hemd und Krawatte tra-gen beispielsweise die Oberärzte, wenn sie Patienten zur Nachuntersuchung sehen. In den USA ist es übrigens auch erlaubt, schon in OP-Kleidung und Kit-tel zur Arbeit zu kommen und darin auch wieder zu gehen. Das hat durchaus ab und zu für lustige Gespräche gesorgt, etwa wenn einem der Tankwart „you’re gonna be a doctor? I’m proud of you, man!“ zuruft und das tat-sächlich ernst meint!

Viel geboten, viel verlangtIn den Kliniken musste ich mich natür-lich jede Woche neu orientieren, da ich mit neuen „Residents“ arbeitete, die aber, wie eigentlich ausnahmslos jeder Mensch dort, sehr hilfsbereit waren. Ich

war immer um ca. sechs Uhr früh mit ihnen auf Visite, abends verließ ich die Klinik meist zwischen 18 und 19 Uhr.

ABKÜRZUNGEN FÜR FACHBEGRIFFE SIND IN DEN USA

SEHR GEBRÄUCHLICH

In den USA wird Studenten viel geboten, es wird aber auch viel verlangt. So weit das also ging, bereitete ich mich auf OPs

vor, las Artikel und probierte, mir das Vokabular anzueignen. Trotzdem war am Anfang auf jeden Fall eine Sprach-barriere vorhanden, da ich, trotz sehr gutem Englisch, selbst die Eigennamen für jedes einzelne Instrument neu lernen musste. Auch Notizen zu machen oder zu verstehen, war für mich am Anfang schwer, da Abkürzungen in den USA noch viel gebräuchlicher sind und von Fach zu Fach unterschiedliche Bedeu-tungen haben.Es ist also durchaus sinnvoll, sich vor-her im Internet ein paar Anleitungen zum Schreiben der SOAP notes (das steht für: subjective, objective, assess-ment und plan) zu besorgen. Diese sind unglaublich wichtig und jeder Assi-stenzarzt wird sich darüber freuen und euch mehr beibringen, wenn ihr mor-gens die Runde macht und die Kurven-dokumentation macht, sodass er sie nur noch unterzeichnen muss. Dieser Punkt ist tatsächlich schwer und erfordert viel

Eigeninitiative und Mut, wird euch aber sehr viel bringen!

Nip/TuckDer erste Monat war sehr erfüllend und aufregend. Bei OPs war ich fast immer steril am Tisch dabei, wenn sich nicht zu viele Assistenzärzte darum drängelten. Die Atmosphäre war immer freundlich und man muss dann einfach aus sich he-rauskommen und eigenständig fragen, ob

man auch an den Tisch darf, denn das ist nahezu immer „no problem“. Während man in Deutschland in manchen Kliniken wie ein Störenfried behandelt wird, freu-en sich Amerikaner immer über Einsatz, Leistung und Initiative. In der ersten Wo-che war ich im „outpatient building“, wo es größtenteils kosmetische Eingriffe gab. Viele Brustvergrößerungen, viele Bauch-deckenstraffungen („tummy tuck“), viele Laser-Eingriffe. Auch sehr oft: Brust- und Nippelrekonstruktionen.Spitzenreiterin aber war mit Abstand die Fettabsaugung (Liposuktion): Sie wurde bei sehr vielen Eingriffen einfach noch zusätzlich ge-macht. Je nachdem, welche Chirurgen gerade im Haus waren, wurden auch viele handchirurgische Eingriffe durchgeführt.

Traurige SchicksaleIn der zweiten Woche war ich im „Park-land Memorial Hospital“. Hier werden Patienten mit mangelhaftem Versiche-rungsschutz behandelt, weswegen ich hier wohl auch die beeindruckendsten OPs und traurigsten Schicksale zu Ge-sicht bekommen habe.Nahezu jeden Tag gab es mindestens einen „free fl ap“, um eine Wunde zu de-cken. Eine junge Patientin hatte nach einem komplizierten Verkehrsunfall und langem Krankenhausaufenthalt einfach niemanden an ihre Wunde am Bein heran-

gelassen, da sie sehr schmerzempfi ndlich war. Es kam, wie es kommen musste, die Osteomyelitis verlangte nach einem wei-teren Eingriff. Eine andere Patientin gab an, unter einer Heizdecke eingeschlafen zu sein und wachte mit Verbrennungen dritten Grades auf. Da waren sich auch die „Residents“ nicht sicher, ob das Ganze nicht unter Drogeneinfl uss passiert war.

Sicherheit weltweit

Mit dem neuen Haftpflichtschutz ins Pflegepraktikum,in die Famulatur oder ins Praktische Jahr.

www.aerzte-finanz.de

Mit dem neuen Haftpflichtschutz ins Pflegepraktikum,

oder ins Praktische Jahr.

www.aerzte-finanz.deFortsetzung auf Seite 12

Willkommen im Staate Texas

Page 4: MEDI-LEARN Examensauswertung - Eine schweißtreibende Stadt · 2011. 10. 14. · Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 01/10 ∙ Januar/ Februar 2010 ∙ In Kooperation mit dem

4Seite Januar/ Februar 2010

www.medi-learn.deMLZ

KurzbeschreibungAuf ca. 1400 Seiten werden alle IMPP-re-

Medizin Kompaktleitfaden (Carl Grossmann Verlag)von Elke Lassel

levanten Themenkomplexe abgehandelt. Im gesamten Buch fi ndet sich ein sehr in-formationskomprimierender Schreibstil. Ursache-Wirkungs-Beziehungen werden beispielsweise mit Pfeilen zwischen ein-zelnen Stichpunkten symbolisiert.

ZielgruppeFür den Studenten, der das Studium zu 90% hinter sich gebracht hat, machen die meisten Stichpunkte Sinn und sind ohne weiteres Nachschlagen verständlich. Eine Sammlung einschlägiger Lehrbücher er-setzt dies jedoch auf keinen Fall. Eben jene Sekundärliteratur braucht man auch hier und da, wenn manchmal das eigene Ge-dächtnis überfordert ist. InhaltInsgesamt ist der „Medizin Kompakt-leitfaden“ stark auf das IMPP, bzw. den Gegenstandskatalog ausgerichtet und zur Vorbereitung auf das Hammerexamen ge-

Titel: Medizin KompaktleitfadenAutoren: Dr. med. Carolie Kretschmer Verlag: Carl Grossmann VerlagISBN: 978-3-941159-00-6Preis: 49,80 €

dacht, jedoch nicht bzw. nur sehr bedingt zum Primärstudium.

DidaktikDie didaktische Aufarbeitung der Themen-komplexe ist sehr gut gelungen. Zu jeder wichtigen Erkrankung fi ndet man kom-primierte Informationen bezüglich Ätiolo-gie, Pathologie, Symptomen, Diagnostik, Einteilung, Therapie und weiteren rele-vanten Kategorien. Weiterhin gibt es dick gedruckte Überschriften beziehungsweise Kategorisierungen der Textbausteine, die den Text sinnvoll und übersichtlich glie-dern und Platz für Notizen lassen

Aufbau Durch die stark gebündelten Informati-onen braucht man etwas mehr Lesezeit pro Seite im Vergleich zu in ausschweifender Prosa verfassten Werken. Insgesamt über-wiegt der Textanteil deutlich, jedoch sind an wichtigen Stellen auch Tabellen und

Schema-Zeichnungen oder Diagramme vorhanden. Auch ein ausführliches Inhalts- und Abkürzungsverzeichnis ist vorhanden.

PreisDas Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit sehr gut zu bewerten. Für unter 50 € fi ndet man kein anderes umfassendes Buch zur Vorbereitung auf das Hammerexamen.

FazitAlles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Werk. Es erfüllt seinen Zweck: Dem unter chronischen Zeitmangel leidenden Medizinstudenten im Praktischen Jahr bei der Vorbereitung aufs Hammerexamen zu helfen.

KurzbeschreibungDieses Lehrbuch der Pathologie hat das

Basiswissen Allgemeine und Spezielle Pathologie (Springer)von Julia Trinschek

Format eines Kurzlehrbuchs und um-fasst 667 Seiten. Trotzdem fi ndet man wirklich alles, was in der Klinik an pa-thologischem Wissen verlangt wird hier wieder. Der Text ist größtenteils stich-wortartig geschrieben, wenn ganzer Text vorkommt, dann besteht er aus kurzen, leicht verständlichen Sätzen. ZielgruppeMeiner Meinung nach richtet sich dieses Buch an die Studenten im klinischen Abschnitt, da es alles enthält, was in der Klinik an pathologischem Wissen ver-langt wird. InhaltEs ist umfassend, gut verständlich und ansprechend gestaltet. Was mich ein we-nig gestört hat, ist, dass wirklich die mei-sten Lehrinhalte stichwortartig aufgeli-stet sind und immer nach dem gleichen Muster dargestellt werden.

DidaktikDas ganze Layout des Buchs ist sehr ansprechend, alles ist in verschiedenen Farben markiert, es enthält sehr viele Abbildungen in guter Qualität und eini-ge Tabellen. In der Mitte enthält es eini-ge Fallbeispiele, die durch ihre lustigen Überschriften schon die Neugierde we-cken (z.B. „Wahrsagen aus dem Urin“).

Aufbau Vor jedem neuen Kapitel gibt es eine kur-ze Einleitung mit sehr kurzer Erläuterung der Funktion des besprochenen Organs und der Schwere der entsprechenden Er-krankungen. Weiterhin fi ndet man vor den Krankheiten die kurzen Erläuterungen im „Glossar-Kästchen“ zu Begriffen, die für das Verständnis wesentlich sind. Zudem wird jedes Krankheitsbild nach den Punk-ten „Defi nition“, „Kausalpathogenese“, „Makroskopie“, „Mikroskopie“, „Formal-pathogenese“, „Klinik“ und „Komplika-

tionen“ aufgearbeitet. Ein weiteres Extra sind „Take-home-messages“ mit Dingen, die man auf jeden Fall wissen sollte.

PreisDas Preis-Leistungsverhältnis - es kostet 39,95 € - ist auf jeden Fall gut, wenn man bedenkt, wieviele Farbbilder enthalten sind, und wie aktuell dieses Lehrbuch ist.

FazitDieses Lehrbuch erläutert trotz des Kurz-lehrbuchformats alle möglichen Krank-heitsbilder und das Format ist der sehr kurzen und präzisen Darstellung des Inhalts vor allem in Stich-punkten zu verdanken.

KurzbeschreibungDas Buch umfasst 423 Seiten sowie etwa 180 Abbildungen. Dieser 3. Band der Ta-

Taschenatlas Anatomie - Nervensystem und Sinnesorgane (Thieme)

schenatlasreihe beschäftigt sich mit der Anatomie des Nervensystems. Das Buch soll als ein kompaktes Kompendium den Aufbau und die Funktion des Nervensy-stems darstellen.

ZielgruppeDie Zielgruppe dieses Buches sind Stu-denten der ersten Semester in Vorberei-tung auf Anatomieprüfungen. Dieses Buch ist weiterhin als Nachschlagewerk für die Klinik geeignet. Es werden al-lerdings grundsätzliche Kenntnisse der Anatomie benötigt.

InhaltDer Taschenatlas steht grundsätzlich zwischen einem großen Nachschlage-werk und einem Kurzlehrbuch. The-men werden gemessen am Umfang des Buches sehr detailliert behandelt. Zum Thema Hypothalamus-Hypophy-sen-Achse wäre ein Absatz zur neuroen-dokrinen Regulation mit einer Abbildung

zu Feedback und Feedforward-Loops wünschenswert.

DidaktikDas Buch enthält keine Merksätze, Repe-titorien oder Fragen zur Selbstkontrolle. Meiner Meinung nach ist dies allerdings auch nicht beabsichtigt, da es sich hier um ein sehr kompaktes Lehrbuch handelt, welches durch Abbildungen und deren Er-läuterung den Lernenden unterstützt. Die klinischen Bezüge greifen jedoch häufi g das gelernte anatomische Wissen auf und fordern zur Anwendung auf. Die Sprache ist sehr gut verständlich. Auf Grund der hohen Dichte an Informationen muss man die Texte allerdings häufi g mehrmals le-sen. Dies ist jedoch meiner Meinung kein Fehler des Autors.

Aufbau Das Buch ist sehr übersichtlich und die Gliederung ist logisch und sinnvoll. Kli-nische Bezüge sind in Kästen hervorgeho-

ben und anatomische Strukturen sind fett gedruckt um die Orientierung im Text zu erleichtern. Beides ist sehr hilfreich. PreisIch denke der Preis von 29,95 € ist durch-aus angemessen. Inhaltlich bietet dieses Buch den Stoff der Neuroanatomie in handlichem Format und ergänzt zu dem einen großen Anatomieatlas.

FazitDas Format des Taschenatlas gibt dem Stu-denten die Möglichkeit den Text über gut gewählte Abbildungen zu verstehen. Dies ist vor allem für das komplexe Gebiet der Neuroanatomie ein hervorra-gendes didaktisches Format.

Titel: Basiswissen Allgemeine und Spezielle Pathologie Autoren: Ursus-Nikolaus Riede, Martin Werner, Nikolaus FreudenbergVerlag: SpringerISBN: 978-3-540-79213-0Preis: 39, 95 €

Titel: Taschenatlas Anatomie - Nervensystem und SinnesorganeAutor: Werner Kahle, Michael Frotscher Verlag: ThiemeISBN: 978-3-13-492210-3 Preis: 29,95 €

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Ex-emplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw280

unter chronischen Zeitmangel leidenden Medizinstudenten im Praktischen Jahr bei der Vorbereitung aufs

emplar – einfach Namen eintragen www.medi-

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw282

gewählte Abbildungen zu verstehen. Dies ist vor allem für das komplexe Gebiet der Neuroanatomie ein hervorra-

unter allen Teilnehmern ein Exem-

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Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exem-plar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw281

heitsbilder und das Format ist der sehr kurzen und präzisen Darstellung

unter allen Teilnehmern ein Exem-

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von Judith Nace (Assistenzärztin in Tübingen)

Kurz notiert

Gene erklären nicht allesDie RNA gilt nur als notwendiges Zwi-schenprodukt, um die Erbinformation der DNA zu Proteinen umzusetzen. Tübinger Wissenschaftler messen der RNA die Fähigkeit bei, von sich aus wichtige Prozesse zu steuern. Sie muss nicht auf den Impuls regulatorischer Proteine warten. Sie bildet komplexe dreidimensionale Strukturen aus. So beeinfl usst ein RNA-Abschnitt einen anderen, der weiter entfernt liegt. Von diesem Einfl uss der RNA auf lebens-wichtige Zell-Prozesse erhofft man sich die Möglichkeit zur Entwicklung neuer Antibiotika.

Mechanismus der Metastasenentstehung Forscher der Uni Freiburg haben neue Erkenntnisse zu den molekularen Me-chanismen der Metastasen-Entstehung erlangt. Einige Zellen bösartiger Tu-moren besitzen den Faktor ZEB1, der ein embryonales Mobilitätsprogramm reaktiviert und damit die Ausbreitung der Tumorzellen im Körper ermögli-cht. Gleichzeitig blockiert ZEB1 be-stimmte microRNAs und verhindert dadurch den Abbau von Stammzell-Faktoren. Das hilft den Tumorzellen, am Metastasierungsort wieder ihren Wachstumsprozess zu starten.

Hunger macht aktiv Um gesund zu bleiben, braucht der Körper Fastenzeiten zwischen den Mahlzeiten. Jede Nahrungszufuhr führt dazu, dass der Körper Insulin ausschüt-tet. Bei Hunger sinkt der Insulinspie-gel, ein Transkriptionsfaktor (Foxa2) wird aktiviert und fördert die Bildung von zwei Eiweißstoffen, die Nahrungs-aufnahme und spontane Bewegung auslösen. „Wer einer Katze oder einem Hund vor der Fütterung zuschaut, kann dies sehr gut beobachten", sagt Profes-sor Stoffel von der ETH Zürich.

Kurz- u. Langzeitgedächt-nis weniger getrenntNeurowissenschaftler aus London und Magdeburg untersuchten Personen mit einer ausgeprägten Dysfunktion beider Hippocampi. Sie maßen ihre Hirnaktivität während verschiedener Gedächtnistests. Es könnte sein, das die klassische anatomische Eintei-lung in Kurz- und Langzeitgedächtnis überdacht werden muss: Die Ergeb-nisse deuten auf zwei getrennte Kurz-zeitgedächtnis-Netzwerke hin. Schä-den im Hippocampus beeinträchtigen auch Teile des Kurzzeitgedächtnisses, wurde herausgefunden.

Kinder-Uni Medizin: DVDAn der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) gibt es eine Kinder-Uni Medi-zin: Immer dienstags und donnerstags in den ersten beiden Wochen der baden-württembergischen Sommerferien kön-nen acht- bis zwölfjährige Kinder aus-probieren, wie es sich anfühlt, in einem großen Hörsaal zu sitzen und den Vor-lesungen aus der Medizin zu lauschen, mitzumachen und Fragen zu stellen. Eine DVD enthält die Highlights aus allen Vorlesungen 2009. Mehr Infos: www.umm.de/1821.0.html

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Das Herz

Detailtreue Anatomie zum Anfassen.Qualität von 3B Scientifi c.

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www.medi-learn.deMLZJanuar/ Februar 2010 5Seite

In den Foren gelauscht

Zahnarztgehalt Foren-Benutzer Maniac ist Zahni im siebten Semester und fragt sich, ob seine Gehaltsvorstellungen stimmen. Was wird er in der Assistenzzeit verdienen? Was als fertiger Zahn-arzt? Und wie viel bleibt vom Brutto übrig, gerade wo Zahnärzte meist selbstständig sind? Gut, dass ande-re mehr Ahnung haben und intensiv über Praxiskredite, die Aussagekraft von Durchschnittswerten und den Vergleich zu „Humani-Fachärzten“ diskutieren. Mach mit:www.medi-learn.de/MF54239

Notarzt-Simulator„Hallo zusammen, hiermit eröffne ich die MEDI-LEARN-Leitstelle für den Notarzt-Einsatz. Wer Inte-resse hat, kann sich gerne den Piep-ser schnappen und mit Tatütata zum Einsatzort düsen... mal sehen, wie vielen Patienten wir helfen können.“ So beginnt der Notarzt-Simulator. Echte Notärzte und andere Retter simulieren typische Notfälle. Jeder kann mitmachen, Diagnosen und Therapien vorschlagen oder selber Fälle erstellen:www.medi-learn.de/MF35135

Warum wird vom Vorlernen abgeraten?Da hörst du auf die Tipps im Forum, verzichtest aufs Vorlernen und dann sitzt du in den ersten Vorlesungen und bist einfach nur erschlagen von der Stoffmenge. Hättest du nur vor-gelernt! Ja, eine Antwort im Forum ist: „Hättest du vorgelernt, würdest du genauso dasitzen wie jetzt, hät-test aber den Sommer sinnlos ver-geudet.“ Diese Meinung wird längst nicht von allen geteilt. Hat dir Vorler-nen etwas gebracht?www.medi-learn.de/MF54597

Anatomie lernenWie hast du das Telefonbuch, äh, die Anatomie gelernt? Wie hast du die Prüfungen bestanden, auch ohne fotografi sches Gedächtnis? Wenn du noch dabei bist, fi ndest du im Forum sicher Hilfe. Welchen Stel-lenwert Atlanten, Internetseiten, Bücher und der Präppkurs haben und welche Lernmethoden dir das Leben einfacher machen, wird in folgendem Thread diskutiert:www.medi-learn.de/MF53718

Mediscript-CD auf Windows 7Die CD mit Examensfragen – dein Freund und Helfer bei der Prüfungs-vorbereitung. Für Vista gab es genü-gend Tricks, doch läuft sie auch auf Windows 7? Ob es bei dir nur mit einem virtuellen Laufwerk funktio-niert, kannst du hier diskutieren:www.medi-learn.de/MF53877

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Einblicke in einen OP

Für viele Nachwuchsärzte so schwer vorhersagbar wie das WetterRedaktion MEDI-LEARN

Erste systematische Studie zur Lebensqualität deutscher Chirurgenvon Anna Julia Voormann (idw)

Wie viel verdiene ich nach dem Medizinstudium?

Chirurgie - Traumberuf unter Albtraumbedingungen?

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es online auch als Audio-- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Für die Mehrheit der Bundesbürger steht fest: Neben Politikern und

Managern sind Ärzte die Großverdiener schlechthin. Nicht ganz so klar ist der Fall für die Mediziner selbst – insbe-sondere zu Beginn ihrer Laufbahn oder noch davor. Was sie als Assistenzarzt tatsächlich verdienen werden, ist vie-len mindestens bis zur ersten Gehalts-abrechnung ein Rätsel. Wesentliche Gründe dafür dürften der Tarif-Dschun-gel im Gesundheitswesen und das kom-plizierte Steu- errecht sein. Was der

Arbeitgeber am Monatsende auf dein Konto überweist, ist so schwer vorher-zusagen wie das Wetter.

Es fängt schon damit an, was für einen Arbeitgeber du hast. Es gibt Tarifverträge unter anderem für Ärzte an Unikliniken, an kommunalen Krankenhäusern, im Bundes- oder im Landesdienst. Kirch-liche Träger zahlen anders als berufsge-nossenschaftliche, und auch zehn Jahre nach der Wiedervereinigung gibt es in Deutschland tarifl iche Unterschiede zwi-

schen alten und neuen Bundesländern. Oft geht es um Details: So mögen die Basisgehälter die gleichen sein, aber bei der wöchentlichen Arbeitszeit und be-trieblichen Altersversorgung, dem Weih-nachts- oder Urlaubsgeld kann es gravie-rende Unterschiede geben.Tarifverträge sind in großer Auswahl als PDF im Internet zu haben. Die tragen dann so eingängige Namen wie „Än-derungstarifvertrag Nr. 1 vom 8. April 2008 zum Tarifvertrag zur Überleitung der Ärztinnen und Ärzte an kommu-nalen Krankenhäusern in den TV-Ärzte/

VKA und zur Regelung des Übergangs-rechts (TVÜ-Ärzte/VKA) vom 17. Au-gust 2006“. Kein Witz. Falls du dir das Leben etwas einfacher machen möch-test: An Unikliniken gilt entweder der „Tarifvertrag Länder“ (TV-L) oder der „TV Ärzte“. Für die kommunalen Kran-kenhäuser wurde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände der TV-Ärzte/VKA abgeschlossen. Wer nicht beim Land, sondern beim Bund

beschäftigt ist, wird nach dem Tarif-vertrag für den Öffentlichen Dienst (TVÖD) bezahlt.

Nettogehalt lag bei rund 2000 EuroOb nun TV-L oder TV Ärzte – die Ba-sisgehälter unterscheiden sich kaum oder gar nicht. Aber wie hoch ist denn so ein Basisgehalt für Assistenzärzte überhaupt? Ohne Berücksichtigung der zahlreichen und stark vom Einzelfall abhängigen Ab-züge sind es grob geschätzt 3500 Euro brutto. In

einer MEDI-LEARN-Umfrage gaben Nachwuchsmediziner an, dass es zwi-schen 1600 und 2600 Euro letztendlich auf ihr Konto schaffen. Bei mehr als 40 Prozent waren es ziemlich genau 2000. Den Rest teilen sich das Finanzamt, die Sozialversicherung und noch ein paar an-dere. Immerhin einen Teil der gezahlten Steuern kannst du dir sehr wahrscheinlich im folgenden Jahr zurückholen. Voraussetzung für diese Schätzung ist, dass du Berufsanfänger, unverheiratet und kinderlos bist. Denn dank Tarifvertrag

steigt dein Gehalt während der Zeit als Assistenzarzt beinahe jedes Jahr um einen festgelegten Betrag. Wer heiratet, zahlt anschließend in aller Regel weniger Steu-ern und kann sich je nach Lage der Din-ge noch über ein paar weitere Vergünsti-gungen vom Fiskus freuen. Und wie viel vom Bruttogehalt übrig bleibt, hängt nicht zuletzt von der Zahl der auf der Steuerkar-te eingetragenen Kinder ab.

Tariflicher Stundenlohn zwischen 15 und 20 EuroIm Studium denkt aber kaum jemand in Kategorien wie Netto- oder Bruttogehalt. Gute Jobs unterscheidest du von schlech-ten eher durch den Stundenlohn: Neun oder zehn Euro im Büro sind defi nitiv besser als fünf Euro in der Videothek. Als Assistenzarzt darf es dann natürlich ger-ne ein bisschen mehr sein. Wer ehrlich

rechnet und zum Beispiel das Weih-nachtsgeld und andere Sonder-

zahlungen berücksichtigt, kommt laut Tarif selbst im ungünstigsten Fall auf mehr als zehn Euro brutto

pro Stunde.

Typisch sind 15 bis 20 Euro in den ersten Berufsjahren – zumindest auf dem

Papier. Denn die tarifl ich vorge-sehene Arbeitszeit von rund 40 Stunden pro Woche wird vielerorts erheblich über-

schritten. Wie eine Klinik mit deinen Überstunden umgeht,

nämlich dir mehr Geld zahlt, Frei-zeitausgleich gewährt oder sie einfach als selbstverständlich ansieht, kann deinen ef-fektiven Stundenlohn viel stärker beeinfl us-sen als die Feinheiten des Tarifs. Es ist daher völlig legitim und üblich, sich rechtzeitig vor dem Unterschreiben des Arbeitsvertrags genau danach eingehend zu erkundigen.

gel im Gesundheitswesen und das kom-plizierte Steu- errecht sein. Was der

Arbeitgeber am Monatsende auf dein Konto überweist, ist so schwer vorher-zusagen wie das Wetter.

2008 zum Tarifvertrag zur Überleitung der Ärztinnen und Ärzte an kommu-nalen Krankenhäusern in den TV-Ärzte/

VKA und zur Regelung des Übergangs-rechts (TVÜ-Ärzte/VKA) vom 17. Au-

und stark vom Einzelfall abhängigen Ab-züge sind es grob geschätzt 3500 Euro brutto. In

einer MEDI-LEARN-Umfrage gaben Nachwuchsmediziner an, dass es zwi-schen 1600 und 2600 Euro letztendlich auf ihr Konto schaffen. Bei mehr als 40

ne ein bisschen mehr sein. Wer ehrlich rechnet und zum Beispiel das Weih-

nachtsgeld und andere Sonder-zahlungen berücksichtigt,

pro Stunde.

Typisch sind 15 bis 20 Euro in den ersten Berufsjahren – zumindest auf dem

Papier. Denn die tarifl ich vorge-

deinen Überstunden umgeht, nämlich dir mehr Geld zahlt, Frei-

zeitausgleich gewährt oder sie einfach als selbstverständlich ansieht, kann deinen ef-fektiven Stundenlohn viel stärker beeinfl us-sen als die Feinheiten des Tarifs. Es ist daher völlig legitim und üblich, sich rechtzeitig

Mehr als 70 Prozent der Chirurgen hierzulande geben an, zu wenig

oder gar keine Zeit für Privat- und Fa-milienleben zu haben. Zu diesem vor-läufi gen Ergebnis kommt die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) in der weltweit größten Analyse dieser Art zur Lebensqualität deutscher Chirur-ginnen und Chirurgen. Über erste, noch unveröffentlichte Ergebnisse berichteten Experten auf einer Pressekonferenz der DGCH in Berlin.Der Arbeitsalltag von Chirurgen hat sich in den letzten Jahren erheblich gewan-delt. Neben Operationen gehören dazu immer umfangreichere administrative Aufgaben – nicht selten zu Lasten wich-tiger Gespräche mit Patienten und Kol-legen. Überstunden und Extremeinsätze sind zur Regel geworden. „Chirurgen tragen die höchste Arbeitsbelastung al-ler Klinikärzte, ihre risikoreiche Tätig-keit birgt zudem große Verantwortung“, sagt Privatdozent Dr. med. Mag. Artium Thomas Bohrer, Würzburg. Immer mehr zusätzliche Arbeitszeit verbringen sie am Schreibtisch. Familie und Beruf unter ei-nen Hut zu bringen sei daher besonders schwer, so der Oberarzt an der Klinik und

Poliklinik für Thorax-, Herz- und Thora-kale Gefäßchirurgie des Universitätskli-nikums Würzburg.

80 PROZENT WÜRDEN DEN BERUF EIN ZWEITES MAL WÄHLEN

Mit Unterstützung der DGCH führen Bohrer und weitere Experten deshalb erstmals systematische Analysen der berufl ichen Situation von Chirurgen durch. An der Befragung nahmen mehr als 3600 Besucher aller Jah-restagungen der Fachgesellschaften der DGCH im Jahr 2008 bis Okto-ber 2009 teil. Damit handelt es sich um die weltweit größte Studie dieser Art. Noch nie wurden im deutsch-sprachigen Raum mehr Ärzte einer Berufsgruppe zu ihrer Lebensqualität befragt.Anhand erster Ergebnisse von bisher 1800 Fragebögen zeigt sich: Etwa 40 Prozent der befragten Chirurginnen und Chirurgen schätzen ihre Lebens-qualität schlechter ein als die der restlichen Bevölkerung. Drei Viertel der Befragten beklagen sich darüber, dass sie zu wenig Zeit für ihr Privat-

und Familienleben hätten. Sie führen außerdem an, dass mit einem Anteil von zwei Drittel verwalterische Tätigkeit Überhand gewinnt und das operative Handwerk zu kurz kommt. Trotzdem würden etwa 80 Prozent den Beruf des Chirurgen ein zweites Mal wählen. „Die meisten Chirurgen zeichnen sich durch

einen hohen Grad an Idealismus aus“, erläutert Bohrer das Zwischenergebnis. Denn mehr als 95 Prozent sind nach ei-gener Aussage gerne im Operationssaal. Einige beschreiben dies sogar als ihre liebste Aufgabe. Wie Arbeitsbedingungen und Karrie-reperspektiven in der Chirurgie ver-bessert und Familien optimal in den Berufsalltag eingebunden werden kön-nen, diskutierten Bohrer und weitere Experten der DGCH auf einer Pres-sekonferenz am 9. Dezember 2009 in Berlin. Die endgültigen Ergebnisse der Studie werden im Rahmen des 127. Kongresses der DGCH im April 2010 in Berlin vorgestellt.

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6Seite Januar/ Februar 2010

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Zusammenarbeit hat in zehn Jahren viele Früchte getragen

Ein ganz besonderes Jubiläum feiern MEDI-LEARN,

Deutsche Ärzteversicherung und Deutsche Ärzte

Finanz in diesem Herbst: Die drei Partner können auf

nunmehr zehn gemeinsame Jahre der Zusammenarbeit

im Interesse junger Mediziner zurückblicken. Aus die-

sem Anlass stellen wir einige der wichtigsten Früchte

vor, die diese Kooperation bereits getragen hat: viel-

fältige kostenlose Angebote wie das Biochemie-Poster,

Länderinformationen, Vorträge zur effektiven Exa-

mensvorbereitung und nicht zuletzt den MEDI-LEARN

Club. Außerdem werfen wir einen Blick auf den Weiter-

bildungsplaner und die Broschüre „Tipps für den Scha-

densfall“ – zwei Services insbesondere für junge Ärzte.

Leichter lernen in derVorklinik mit dem Biochemie-PosterZu den „dickeren Brocken“ der vorklinischen Fächer zählt die Biochemie mit ihren unzähligen Fakten, Struk-turformeln und Stoffwechsel-Wegen. Jeder, der die Vor-klinik hinter sich hat, kann ein Lied davon singen, wenn es um besonders schwierige Fächer geht! Das Grundver-ständnis der biochemischen Vorgänge im menschlichen Körper ist sowohl für die regelmäßigen Prüfungen im Semester als auch fürs Physikum unerlässlich. In Koo-peration mit der Deutschen Ärzte Finanz haben die Exa-mensexperten von MEDI LEARN beim Biochemie Po-ster die Zahl der Strukturformeln auf den examens- und prüfungsrelevanten Umfang reduziert. Zugleich wurde jedoch der Gesamtzusammenhang der Stoffwechselvorgänge nicht aus dem Auge verloren und auf zellulärer Ebene dargestellt. Das Poster im For-mat DIN A1 zeigt ihn in Form einer überdimensionalen Zelle und ist der ideale Begleiter durch die gesamte Vorklinik. Es fasst die wesentlichen und wichtigsten Abläufe, die immer wieder Gegenstand von Examens-fragen oder Klausuren sind, auf gedächtniswirksame Weise zusammen. So macht Lernen wirklich Spaß. Das Stoffwechsel-Poster Biochemie kann als kostenloser Service auf den Webseiten der Deutschen Ärzte Finanz bestellt werden unter http://www.medi-learn.de/biochemie-poster

Erfolgreiche Auslandspraktika dank LänderinformationenWährend der klinischen Semester kann dann endlich das theoretisch erworbene Wissen bei mehreren Ge-legenheiten am Patienten vertieft werden. Ob Famulatur, PJ oder gar das Krankenpfl egepraktikum – viele Medizinstudenten planen mindestens eines ihrer Praktika im Ausland zu absolvieren. Und dies aus gutem Grund, denn viele Arbeitgeber legen Wert auf Flexibilität, die man durch den Sprung ins Ausland schon zu Studienzeiten unter Beweis gestellt hat. Mancher Student plant sogar die gesamte Zeit der Praktika im Ausland zu verbringen. Mit den kostenlosen Länderinformationen der Deutschen Ärzteversicherung kannst du dir die Planung für die Zeit im Ausland merklich erleichtern. Mit diesen umfangreichen und speziell auf den Informati-onsbedarf junger Mediziner zugeschnittenen Broschüren steht deiner perfekten Auslandsplanung kaum noch etwas im Wege: Unter anderem enthalten sie Einreisebestimmungen, Adressen, Interviews mit Me-dizinern und Berichte zu über 29 Staaten. Die kostenlosen Länderinformationen der Deutschen Ärzte-versicherung werden dir nach der Onlinebestellung per Post nach Hause geschickt. Du kannst dir bis zu fünf verschiedene Länder aussuchen. Also gleich für den kommenden Auslandsaufenthalt auf Nummer sicher gehen und deine persönlichen Exemplare kostenlos bestellen unter http://www.medi-learn.de/land

Bestens gerüstet für Prüfungen mit „MEDI-LEARN vor Ort“ Kaum liegt der letzte Auslandsaufenthalt in Form des PJ-Tertials hinter dir, heißt es auch schon: Lernen für das Hammerexamen. Bereits zu einer festen Einrichtung zählen die zwei Mal jährlich durchgeführten Vortragstouren „MEDI-LEARN vor Ort“. Top-Referenten der MEDI-LEARN-Repetitorien in Kooperation mit der Deutschen Ärzte Finanz und dem Georg Thieme Verlag sind an vielen Universitäten unterwegs. Sie halten Vorträge zur ef-fektiven Examensvorbereitung oder den MC-Techniken zur Fragenbeantwortung in schrift-lichen Prüfungen und erleichtern den jungen Medizinern damit das Bestehen der Klausuren wie auch der Staatsexamina. In den meist zweistündigen Workshops werden zahlreiche Expertentipps vermittelt, um die Leistungen in Physikum und Hammerexamen, den univer-sitären Testatem und Klausuren zu verbessern. Die Vortragstouren fi nden meist im Mai und Juni für das Sommersemester sowie November und Dezember für das Wintersemester statt. Der Eintritt ist frei, weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit fi ndest du im Internet unter http://www.medi-learn.de/mlvo

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In Kooperation mit:

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Zwei optimale Wegweiser zur ärztlichen WeiterbildungNach sechs Jahren Studium stellt sich eine für die Karriere- und Lebensplanung entscheidende Frage: Welche Facharztausbildung strebe ich an? Es gibt zahlreiche Fachrichtungen, doch wie genau sieht die Ausbildung zum Chirurgen, Internisten oder in den anderen Fachrichtungen aus? Spätestens im PJ solltest du dich über das Fachgebiet, auf dem du später den Facharzt machen möchtest, zum ersten Mal genauer informieren. Doch wie? Mit dem Weiterbildungs-planer bietet die Deutsche Ärzteversicherung einen sehr informativen Service für angehende Ärzte. Das Online-Angebot mit ausführlichen Informationen für alle Fachgebiete wird ergänzt durch eine Broschü-re, die auf Anforderung kostenlos per Post ins Haus kommt. Der Weiterbildungsplaner ist ein optimaler Wegweiser und beantwortet wichtige Fragen rund um das berufl iche Traumprofi l. Wie ist die Weiterbildung in dem Fach der Wahl aufgebaut? Wie lange dauert die jeweilige Weiterbildung? Wie viel Zeit kann im am-bulanten Bereich absolviert werden? Welche Anrech-nungsfächer sind möglich? Die kostenlose Broschüre zur ärztlichen Weiterbildung kann unter http://www.medi-learn.de/broschuere bestellt werden. Der Weiterbildungsplaner der Deutschen Ärzteversi-cherung fi ndet sich unter http://www.medi-learn.de/weiterbildungsplaner

Broschüre gibt Tipps für richtiges Verhalten im SchadensfallTrotz intensiver Aus- und Weiterbildung sind Ärzte vor Fehlern nicht gefeit. Als Mediziner kommt man deshalb nicht darum herum, sich mit rechtlichen Fragen der Arzthaftpfl icht auseinander zu setzen: Welche Behandlungs- und Aufklärungsfehler sind möglich? Welche Konsequenzen können Behandlungsfehler haben? Auf welche Art können die erfahrenen Schadensexperten der Deutschen Ärzteversicherung helfen, wenn doch einmal etwas passiert? Dies sind nur einige der Fragen, auf die in einer kostenlosen Broschüre ausführliche Information und Hilfe bereit stehen. Immer öfter wird Ärzten von Patienten oder deren Angehörigen ein Behandlungsfehler oder mangelnde Aufklärung hinsichtlich der Risiken bei einer Behandlung vorgeworfen. Die Broschüre „Tipps für das richtige Verhalten bei einem Haftpfl icht-Schadensfall“ gibt Empfehlungen und Hinweise für das Patienten-gespräch und die Qualitätssicherung. Sie kann kostenlos bestellt werden unter http://www.medi-learn.de/schadensfall

Erfahrener Partner in allen Berufs- und LebensphasenMit über 125 Jahren Erfahrung im Bereich der Vorsorge und den Versicherungen für Mediziner

und andere Heilberufe zählt die Deutsche Ärzteversicherung zu den renommierten Anbietern am

Markt. Die Deutsche Ärzteversicherung ist seit 1881 anerkannter Spezialist für Versicherungen und

Finanzdienstleistungen für die akademischen Heilberufe. Gegründet von Ärzten (unter anderem

Robert Koch) für Ärzte in Berlin ist sie heute ein anerkannter Partner der Ärzteschaft in allen Be-

rufs- und Lebensphasen. Die Deutsche Ärzteversicherung bietet alles, was als Student und Berufsstarter für einen erfolg-

reichen Beginn der Karriere als Ärztin oder Arzt in Sachen Vorsorge, Versicherung und Finanzen

benötigt wird: Ob Haftpfl icht oder Berufsunfähigkeit, Krankenversicherung oder Altersvorsorge –

hier ist die Zukunft in guten Händen. Zusätzliche Angebote wie die Schutzpakete Famulatur oder

PJ runden die am Bedarf des Medizinstudenten und jungen Arztes orientierte Palette der Leistungen

für junge Mediziner ab. Ausführliche Informationen dazu unter www.medi-learn.de/sicherheit

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Erfolg im Studium von Anfang an Der MEDI-LEARN CLUBEine der wohl interessantesten Serviceleistungen ist der vor drei Jahren gegründete MEDI-LEARN Club für junge Mediziner (www.medi-learn.de/club). Er bietet einen um-fassenden Service mit Leistungen in allen Phasen des Medi-zinstudiums, z.B. Examensservice deluxe, MEDI-LEARN Zeitung, kostenlose Mitgliedschaft im Hartmannbund, ex-klusive Seminare etc. Alle diese Leistungen erleichtern dir dein Leben und Lernen als Student. Jede der am Club be-teiligten Firmen - Deutsche Ärzte Finanz, MEDI-LEARN und Hartmannbund - engagieren sich mit ihrer Kompetenz und Expertise, um dir eine optimale Angebotspalette an-zubieten. Jeder bringt seine Stärken ein: MEDI-LEARN seine Erfahrungen und inhaltlichen Leistungen rund ums Studium, die Deutsche Ärzte Finanz ihre Seminare und regionalen Ansprechpartner und der Hartmannbund die berufspolitische Verantwortung für die Studenten. Ein besonderes Extra im MEDI-LEARN Club ist die erfor-derliche Berufs- und Privathaftpfl icht für dich als Me-dizinstudent, auf die du damit kostenlos zurück greifen kannst. Erfolg kennt natürlich keinen Stillstand und der MEDI-LEARN Club entwickelt sich immer weiter: Stän-dig werden die Leistungen auf Aktualität überprüft und bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt. Der rasant hohe Mitglie-derzuwachs zeigt, dass der Club mit seinen Angeboten auf dem richtigen Weg ist. Außerdem übernimmt die Deutsche Ärzte Finanz sämtliche Mitgliedsbeiträge und ermöglicht es so, dass der MEDI-LEARN Club kostenfrei ist. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit fi ndest du unter: www.medi-learn.de/club

Weitere Informationen:

Homepage Deutsche Ärzte Finanz

http://www.aerzte-finanz.de

Homepage Deutsche Ärzteversicherung

http://www.aerzteversicherung.de

Homepage MEDI-LEARN

http://www.medi-learn.de

In Kooperation mit:

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Weil Pannen nun mal passieren: die günstige Haftpflichtversicherung für junge Ärzte.Eine kleine Unachtsamkeit hier, ein dummer Zufall da: Ein Haft-pflichtschaden ist schnell passiert. Die Deutsche Ärzteversiche-rung schützt Dich als Medizinstudenten oder Arzt in der Weiter-bildung weltweit zum besonders günstigen Preis. Bei Studenten ist der private Schutz schon mit dabei – bei Ärzten in der Weiter-bildung gibt‘s ihn auf Wunsch dazu.

Schütze Dich mit der Jungarzt-Haftpflichtversicherung der Deutschen Ärzteversicherung!

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MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es auch online als Audio-Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Es gibt ein Lesen neben dem Studium! Buchtipps für den lehrbuchgeschädigten Studiosusvon Nawied Tehrani

Kurz notiert

Zusammenhang zwischen IQ und Fitness Eine kürzlich in Schweden veröffent-lichen Studie zeigt einen klaren Zu-sammenhang zwischen körperlicher Fitness und dem IQ der Probanden. Für die Studie wurden die Tests von 1,2 Millionen Wehrdienstleistenden ausge-wertet. Wichtig ist weniger die Kraft, als vielmehr die Funktion von Herz und Lungen. Ein weiteres Ergebnis ist, dass körperliche Fitness eine höhere Bildung wahrscheinlicher macht.

Patienten beraten PatientenAngebot der Uniklinik Heidelberg: Patienten mit neu aufgetretenem Prostata-Krebs wird der Kontakt zu ehemaligen Patienten angeboten. Diese haben bereits verschiedene Behandlungen durchlaufen und bie-ten gern genutzte Erfahrungen aus erster Hand. Für Prostata-Krebs gibt es unterschiedliche Therapie-Op-tionen. Die Entscheidung ist nicht immer einfach.

OASE für Düsseldorfer MedizinstudentenEigentlich war nur ein Nachfolgebau der abgerissenen Fachbibliothek der Medizinischen Fakultät geplant: Jetzt bekommen die Düsseldorfer Studenten eine OASE (Ort des Austauschs, des Studiums und der Entwicklung) – ein modernes Lern- und Kommunikations-zentrum, das auch architektonisch eine innovative und lebendige Lehrkultur symbolisieren wird. Entstanden ist die Idee unter Mitwirkung der Fachschaft Medizin, 2011 soll das Gebäude bereits fertig gestellt sein. Die „Oase“ kann dem Studienstandort nur gut tun – die Qua-lität des Medizinstudiums an der Uni Düsseldorf lag in der MEDI-LEARN Umfrage 2008 auf dem letzten Platz.

Uni Mainz berücksichtigt TMSSeit Dezember 2009 können sich Stu-dienbewerber online für den TMS, den „Test für medizinische Studiengänge“ anmelden. Der Test fi ndet im Mai dieses Jahres statt. Ein gutes Ergebnis bringt Pluspunkte bei der ZVS-Bewer-bung. Bisher haben sieben Universi-täten die TMS-Ergebnisse bei der Aus-wahl ihrer Studenten berücksichtigt. Ab jetzt gehört Mainz dazu.

Schmerzennach OP völlig unnötig„Schmerzen nach einer Operation sind völlig unnötig, das sollten Patienten wissen“ sagt Prof. Dr. Neugebauer auf dem Akutschmerzkongress in Köln. In Deutschland werden jährlich 6,5 Mil-lionen Menschen operiert, ein Drittel von ihnen leidet danach an starken Schmerzen. Die heutige Medizin kann dies verhindern. Um das zu erreichen, müssen die Organisation im Kranken-haus verbessert und die Patienten in-formiert werden.

48 Menschen-leben gerettetSeit zwei Jahren läuft am Uniklinikum Greifswald das „Qualitätsprojekt Sep-sis.“ Jährlich sterben in Deutschland 50.000 Menschen an einer Blutvergif-tung (Sepsis). Mit einfachen Maßnah-men konnte diese Rate in Greifswald auf 31 Prozent gesenkt werden. Perso-nal wurde darin geschult, eine Sepsis früher zu erkennen und adäquat zu behandeln.

In der MLZ-Ausgabe 03/08 haben wir einige Buchtitel vorgestellt, die den

Wiedereinstieg ins normale Lesen er-möglichen sollten, ohne dabei ganz auf Medizin zu verzichten. Von „Kaffee, Käse, Karies“, Biochemie im Alltag, ging es bis zum „Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“. Diesmal wollen wir ein paar Bücher vorstellen, die dem Denken neben dem Studium auf die Sprünge helfen.

Woher die Zeit kommen sollEine der Hauptfragen, die im Zusam-menhang mit Büchern neben dem Me-dizinstudium auftaucht: „Und wann soll ich das bitteschön alles lesen?“ Die Antwort darauf fi ndet sich in David Al-lens Erfolgsbuch „Getting Things Done“ (deutsche Version: „Wie ich die Dinge geregelt kriege“). Es stellt euch nützliche Denkhilfen zur Seite, um den Alltag ef-fektiver zu meistern, den Kopf für das Wesentliche freizukriegen und die Pro-krastination, die berühmt-berüchtigte lange Bank, auf die man gerne alles schiebt, ein wenig zu verkürzen. Es gibt Menschen, die sogar behaupten, nach der Lektüre dieses Titels ordentlicher gewor-den zu sein!

Wohin das alles führen sollIn ein ähnliches Horn wie Allen stößt Stephen Covey in seinem Klassiker „The 7 Habits of Highly Effective People“. Auch er reißt das Thema Zeitplanung an. Bei ihm ist sie jedoch nur eine von sieben Schlüsseleigenschaften, die zu Er-folg führen. Covey verschafft seinen Le-sern Einblicke in Bereiche, in denen man sich ansonsten unbewusst orientiert. Dies kann nicht nur bei der persönlichen Le-bensplanung hilfreich sein, sondern auch beim Umgang mit anderen Menschen.

Was man im Gespräch lieber auslassen sollteDiesen wiederum beschreibt Marshall Rosenberg in seinem Klassiker „Gewalt-freie Kommunikation“ sehr viel genauer und widmet sich vor allem Konfl ikten. Wer vor diesen immer zurücksteckt, wird in Rosenbergs Buch wirksame Rezepte fi nden, ein Problem anzusprechen, ohne einen apokalyptischen Streit herauf-zubeschwören. Auf dem Weg zur per-fekten Konfl iktlösung erfahren wir Wis-senswertes über verschiedene Wege der Kommunikation, die Rolle von Gefühlen und die Macht der Empathie.

Wenn die Weltin einen Kopf passen soll Sehr viel davon verlangt der Autor Va-lentin Braitenberg. In „Das Bild der Welt im Kopf“ versucht er nichts Geringeres, als sein gesamtes Weltbild in einem Buch zusammenzufassen. Was absurd klingt, erweist sich nach einer überraschend kurzen Eingewöhnungsphase als unter-haltsame und lehrreiche Lektüre. Dabei lädt Braitenberg zur Meditation über tief-gründige Fragen ein.

Was man lieber nicht fragen sollteIm Vergleich dazu oberfl ächlich sind die Fragen, denen Mark Leyner und Billy Goldberg in ihrem Buch „Warum schlafen Männer nach dem Sex immer ein?“ nachgehen. Diese versuchen sie einerseits wissenschaftlich fundiert und andererseits mit der sich jeweils anbie-tenden Portion Humor zu beantworten. Da anscheinend mehrere Leser des in der MLZ 3/2008 vorgestellten Vorgän-

ger-Buchs des Autorenduos „Wa-rum haben Männer Brustwar-zen?" wissen wollten, ob einem nach dem Verzehr von Samen Pfl anzen im Bauch wachsen können, hatten die Autoren die Gelegenheit, mit nur einer Antwort gleich mehrere Menschen zu veralbern.

Was uns ein ehe-maliger Arzt bringen sollAn Humor man-gelt es auch dem ehe-maligen Kollegen Eckart von Hirsch-hausen bekanntlich nicht. Im Gegenteil: Wer „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ noch nicht gelesen hat, dem sei dies hiermit wärmstens empfoh-len. Egal ob Call-Center, Fruchtfl iegen oder Matratzenkauf: Hirschhausen um-schreibt Alltagssitua-tionen mit großem Witz, gewinnt mit vielen An-sichten die Sympathien des Lesers und tröstet über man-che Unannehmlichkeit des Le-bens mit Humor hinweg. In diesem Buch steckt noch der Hirschhausen, den die F.A.Z. feierte und nicht der Hirschhau-sen, über den sie sich lustig macht. Warum Vince Ebert lieber nicht für Sie denken sollteDer ehemalige Unternehmensberater Vince Ebert ist nicht nur ein Freund von Hirschhausen, sondern sein Buch „Denken Sie selbst! Sonst tun es an-dere für Sie“ steht in vielen Buch-handlungen gleich neben „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“. Eberts Buch jedoch ist keine wirkliche Denk-

Buchtipps für den lehrbuchgeschädigten Studiosus

ger-Buchs des Autorenduos „Wa-rum haben Männer Brustwar-zen?" wissen wollten, ob einem nach dem Verzehr von Samen Pfl anzen im Bauch wachsen können, hatten die Autoren die Gelegenheit, mit nur einer Antwort gleich mehrere Menschen zu

Was uns ein ehe-maliger Arzt bringen sollAn Humor man-gelt es auch dem ehe-maligen Kollegen Eckart von Hirsch-hausen bekanntlich nicht. Im Gegenteil: Wer „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“ noch nicht gelesen hat, dem sei dies hiermit wärmstens empfoh-len. Egal ob Call-Center, Fruchtfl iegen oder Matratzenkauf: Hirschhausen um-schreibt Alltagssitua-tionen mit großem Witz, gewinnt mit vielen An-sichten die Sympathien des Lesers und tröstet über man-che Unannehmlichkeit des Le-bens mit Humor hinweg. In diesem Buch steckt noch der Hirschhausen, den die F.A.Z. feierte und nicht der Hirschhau-sen, über den sie sich lustig macht.

so viel hupen, dass man sich nicht selbst beim Denken beo-bachten kann und warum man zuerst versuchen sollte zu verstehen, bevor man versucht, verstanden zu werden. Wer danach keinen Unterschied zu vorher feststellt, hat entweder schon alles gewusst oder beim Lesen nicht mitgedacht. In diesem Sinne: auf-schlussreiche Lektüre!

hilfe im Leben. Man hätte stutzig werden können, dass auf der Rückseite ein Lob von Stefan Raab das Buch anpreist. Leider hat es an vielen Stellen auch dessen Niveau: zu viele Klischees, wie Witze über Auto klau-ende Polen, trüben die Lesefreude. Wer Privatfernsehen für einen Segen hält, kann diesem Buch etwas abgewinnen. Für alle anderen heißt es, zwischen den wenigen Stellen mit intelligentem Witz durchzuhalten.

Falls das nicht reichen sollteWer alle diese Bücher gelesen hat, sollte wissen, warum Inder im Verkehr

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MEDI-LEARN bietet dir insgesamt 14 Startseiten mit diversen Informationen zu den Abschnitten auf dem Werde-gang zu Arzt. Vom Abitur bis hin zur Facharztprüfung.

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MEDI-LEARN wird lokal. Für jede Uni in Deutschland hat MEDI-LEARN eine eigene Seite mit diversen Informationen rund um Finanzen & Wohnen, Freizeit & Party, Ausbil-dung & Lehr u.v.m.

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Studienplatztauschbörse, Chat, Gewinnspiel-kompass, Auktionshaus oder Jobbörse – die interaktiven Dienste von MEDI-LEARN runden das Onlineangebot ab und stehen allesamt kostenlos zur Verfügung.

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Von Anfang an in guten Händen: Der MEDI-LEARN Club begleitet dich von der Bewerbung über das Studium bis zum Ham-merexamen. Exklusiv für dich bietet der Club dir umfangreichen Service.

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&Die Community für Medizinstudenten junge Ärzte

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Die MEDI-LEARN Foren sind der Treffpunkt für Medizinstudenten und junge Ärzte – pro Monat werden über 42.000 Beiträge von den rund 41.000 Nutzern geschrieben.

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Bei „freiwilligen Eingriffen“ eine hohe Hürde!von Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung)

Wiesbadener Arzt zum Vizepräsident gewähltvon ACTÄ e.V.

Pflicht für Mediziner: Patientenaufklärung

Weltkongress der Akupunktur in Straßburg

Bewerberworkshop

Worauf legen Chefärzte wert?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-fi nanz.de

Bewerberworkshop

Operiert ein Arzt einen Patienten, ohne dass dieser in den Eingriff

eingewilligt hat, begeht er eine Körper-verletzung. Rechtswirksam einwilligen kann der Patient nur, wenn er zuvor im Rahmen eines Aufklärungsgespräches über die Risiken des Eingriffes infor-miert wurde. Hinsichtlich der notwen-digen Intensität solcher Hinweise diffe-renziert der Bundesgerichtshof nach der Dringlichkeit: Je weniger dringlich der Eingriff, desto intensiver das Ansprechen von möglichen unerwünschten Ergebnis-sen oder Komplikationen.

Das höchste deutsche Zivilgericht, der Bundesgerichtshof (BGH), hat dies in der sogenannten Blutspendeentschei-dung (BGHZ VI ZR 279/04) nochmals zusammengefasst. Ein Polizeibeamter verlangte von einem Blutspendedienst Schmerzensgeld und weiteren Scha-denersatz wegen chronifizierter neu-ropathischer Schmerzen in seinem lin-ken Arm, wegen der er seinen Dienst nur noch halbschichtig leisten kann. Der Polizeibeamte hatte durch den Einstich eine Traumatisierung des ner-vus cutaneus antibracchii medialis er-litten, aufgrund derer sich ein Neurom entwickelte, das zweimal einschließ-lich der Verlagerung des betroffenen

Nervs erfolglos operiert wurde. Der Polizist begründete seine Forderungen mit einer unzureichenden Aufklärung über die mit der Blutspende verbun-denen Risiken.Bevor der Fall in Revision zum Bun-desgerichtshof ging, hatte das Oberlan-desgericht eine Haftung des Blutspen-dedienstes bejaht. Der eingetretene Nervschaden hafte der Blutspende als seltenes Risiko an, zumal die Verwen-dung von Nadeln mit größerem Kaliber als bei einer "normalen" Blutentnah-me das Verletzungsrisiko erhöhe; eine Chronifi zierung der durch die Nerv-verletzung ausgelösten Schäden sei in diesen Fällen typisch. Deshalb sei über das entsprechende Risiko aufzuklären. Gerade weil der Eingriff medizinisch nicht geboten gewesen sei, sei eine ausführliche und eindringliche Infor-mation über etwaige nachteilige Fol-gen der Blutspende erforderlich gewe-sen, so wie dies im Übrigen auch den gesetzlichen Vorgaben aus dem Gesetz zur Regelung des Transfusionswesens (TFG) entspreche.

Der Bundesgerichtshof bestätigte diese Wertung. Es entspreche der ständigen Rechtsprechung, dass ärztliche Heilein-griffe grundsätzlich der Einwilligung

des Patienten bedürfen, um rechtmäßig zu sein, und dass diese Einwilligung nur wirksam erteilt werden kann, wenn der Patient über den Verlauf des Eingriffs, seine Erfolgsaussichten, seine Risiken und mögliche Behandlungsalternativen mit wesentlich anderen Belastungen, Chancen und Gefahren im Großen und Ganzen aufgeklärt worden ist. Ein Spender sei als Patient in diesem Sinne anzusehen. Und hinsichtlich des Umfangs der Aufklärungspfl icht könne die Situation des fremdnützigen Spen-ders nicht schlechter sein als diejenige eines Patienten, der sich einem rein kos-metischen Eingriff unterzieht. Ein Pati-ent sei aber umso ausführlicher und ein-drücklicher über Erfolgsaussichten und etwaige schädliche Folgen eines ärzt-lichen Eingriffs zu informieren, je weni-ger dieser medizinisch geboten ist, also nicht oder jedenfalls nicht in erster Linie der Heilung eines körperlichen Leides dient, sondern eher einem psychischen und ästhetischen Bedürfnis.

Nach dem BGH sind die Anforderungen an die Aufklärung in solchen Fällen sehr streng: Der Patient muss darüber unterrichtet werden, welche Verbesse-rungen er günstigenfalls erwarten kann, und ihm müssen alle Risiken sehr deut-

lich vor Augen geführt werden, damit er genau abwägen kann, ob er einen etwaigen Misserfolg des ihn immer-hin belastenden Eingriffs oder sogar gesundheitliche Beeinträchtigungen in Kauf nehmen will, selbst wenn diese auch nur entfernt als Folge des Ein-griffs in Betracht kommen. So war im vorliegenden Fall der bloße Hinweis auf die Möglichkeit der Beschädigung eines Nervs nicht ausreichend, weil die Gefahr bestand, dass diese irreversibel ist, chronische Schmerzen zur Folge hat und die Lebensführung in erheblichem Maße beeinträchtigen kann. Genau das hätte aufgezeigt werden müssen.

Fazit: Bei sogenannten freiwilligen, medizinisch nicht indizierten Eingriffen ist der Arzt ganz besonders verpfl ich-tet, den Patienten davor zu schützen, sich in eine ihm unbekannte Gefahr zu begeben. Er muss dem Patienten scho-nungslos offen legen, welche Risiken sich verwirklichen können und welche Auswirkungen dies dann für die persön-liche Lebenssituation hat. Grundsätzlich spielt es keine Rolle, mit welcher – viel-leicht nur sehr geringen – Wahrschein-lichkeit sich ein solches Risiko ver-wirklichen kann, wesentlich sind alleine schon seine Existenz.

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

Quelle:ATCÄ e.V. (Akupunktur- und TCM-Gesell-schaft in China weitergebildeter Ärzte e.V)www.atcae.org

Die Akupunktur hatte es in der westlichen Welt bisher sehr

schwer gehabt, in Deutschland in be-

sonderem Maße, von der Schulme-dizin als gleichwertig anerkannt zu werden. Akupunktierende Ärzte wur-

den - und werden - von vielen ihrer Kollegen

schwer gehabt, in Deutschland in be- werden. Akupunktierende Ärzte wur-den - und werden - von vielen

ihrer Kollegen

als Spinner, oder schlimmer noch, als Scharlatane angesehen und die Aku-punktur als Humbug abgelehnt. Wie positiv sich das verändert hat, kann man an Folgendem sehen: Das Europa-parlament in Straßburg hat sich erstmals als Veranstaltungsort für eine nicht po-

litische Veranstaltung, nämlich den Weltkongresses und die General-

versammlung der WHO akkredi-tierten WFAS, der Weltföderation der Akupunkturgesellschaften, geöffnet. Normalerweise beher-bergt das Europaparlament nur die hohe Politik. Die Erlaubnis, erstmals einen Kongress, nämlich wie erwähnt den Weltkongress der Akupunktur und auch die Generalversammlung der WFAS in diesem hohen Hause zu veran-stalten, bedeutet daher eine en-orme Aufwertung der Akupunk-tur. Es ist quasi der Ritterschlag für die Akupunktur. Erfreulich für Wiesbaden ist, dass die Aku-punkturgesellschaft ATCÄ mit Sitz in Wiesbaden, Koorganisator und Dr. Germann , Arzt aus Wies-baden , Vize-Ehrenpräsident des Kongresses war. Die WFAS, von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) als NGO Organisation akkredi-tiert, ist eine weltumspannende Organisation mit etwa 120.000 Mitgliedern. Die WHO unter-stützte den Kongress und die Generalversammlung und so nahmen am straßburger Kon-gress viele hundert Teilnehmer aus der ganzen Welt und viel „Akupunkturprominenz“ teil. Grußbotschaften aus vielen Ländern wurden verlesen, da-runter eine des brasilianischen Präsidenten und des deutschen

Gesundheitsministeriums. Hervorzu-heben ist die Teilnahme der Direktorin der Abteilung traditionelle Medizin der WHO, Frau Prof. Zhang. Schwerpunkt des Kongresses war die Akupunktur bei Erkrankungen der Frau, insbesondere in der Schwangerschaft und rund um die Geburt.

AUFWERTUNG DER INTERNATIONLEN STELLUNG DEUTSCHER AKUPUNKTUR

Aber auch andere klassische Akupunk-turthemen, wie Schmerz, Allergie, Sucht, neurophysiologische Forschung und vieles andere mehr, wurden behandelt. Die wissenschaftlichen Arbeiten wur-den vom wissenschaftlichen Komitee, in dem die ATCÄ- Mitglieder Dr. Braun, Dr. Eckelt, Dr. Germann und Dr. Kunz mitarbeiteten, gesichtet und bewertet. In der Generalversammlung standen Neu-wahlen des Vorstands an und diese er-brachte einen weiteren großen Erfolg für die ATCÄ aus Wiesbaden. Ihr stellvertretender Vorsitzender, Dr. Michael Germann, wurde zum Vize-präsiden und Herr Rinnössel zum Vor-standsmitglied der WFAS gewählt. Was eine erhebliche Aufwertung der inter-nationlen Stellung der deutschen Aku-punktur bedeutet.

Das Europaparlament in Straßburg - hier tagte der Weltkongress der Akupunktur

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IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Dr. Marlies Weier, Dr. Lilian Goharian, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf und Thomas Trippenfeld

Layout & Graphik: Kristina Junghans

Berichte: Redaktion MEDI-LEARN, Nina Dalitz, Stefan Klose, Carolin Proske, Anna Ritzkat, Julian Wichmann, Nawied Tehrani

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 KielTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Grenada Tourism, Artikelautoren, www.flickr.com

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 30. März 2010. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich. Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Ham-merexamina hat jedoch gezeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstim-mung mit dem alten 2. Staatsexamen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsex-amens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammen gestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter:

www.medi-learn.de/hammerplan

amens kaum geprüft amens kaum geprüft wird.

Vom Atlas bis zum Zwerchfell

„Was aber dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn. Es ist leicht zu sterben, wenn es in der Ordnung der Dinge liegt.“

Diese Worte, entnommen aus Antoine de Saint-Exupérys Roman „Terre des Hommes“, geistern in meinem Kopf herum, während ich mit Spannung dem Präparierkurs entgegen sehe, der mich gleich im ersten Semester des Medizin-studiums erwartet. Gleichzeitig beschäf-tigen mich vielerlei Fragen: Wie werde ich mit dem Anblick toter Menschen zu-rechtkommen? Wird mir übel werden? Wie viele Studenten arbeiten an einem Präpariertisch zusammen? Und wie ist die Betreuung durch Professoren und Assistenten?

Wissen für das LebenDarüber hinaus überkommt mich je-doch auch die Neugier, wie der Mensch von innen aussieht, wie sich ein Herz anfasst und wie Darm, Niere und Le-ber angeordnet sind. All dies geht mir durch den Kopf und füllt meine Gedan-ken, sodass mich allein Saint Exupérys Sicht gelassen stimmt, wobei der Tod für uns Medizinstudenten auch in ganz praktikabler Hinsicht einen Sinn ergibt, nämlich um uns Wissen anzueignen, welches wir dann für das Leben an-wenden können. An einem der ersten Studientage im Oktober sitzen wir, 800 Münchner Erstsemester, nun im altehrwürdigen großen Hörsaal der Anatomie. Er verläuft oval, die Sitze steil nach unten ange-ordnet, einer Arena gleich auf einen kleinen freien und ebenfalls ovalen Platz zu, auf dem bald der Professor für makroskopische Anatomie seine Einführung für den Präparierkurs, offi ziell

Einblicke in den Präparierkursvon Carolin Proske

„Praktikum zum Kurs der Makrosko-pischen Anatomie“, geben wird. Immerhin so viel wissen wir schon: Neben dem Präparierkurs gibt es die kursbegleitende Vorlesung, in der die wichtigsten anatomischen Kenntnisse vermittelt werden, Präparierschritte ge-zeigt und erläutert und Klausurfragen besprochen werden.

Disziplin gefordertGanz in Grün gekleidet, denn das ist auch später im Präpkurs das Erkennungsmerk-mal der Professoren und Assistenten, erscheint unser Professor schließlich. Er wirkt streng und ruft uns von Anfang an zur notwendigen Disziplin auf, an die er uns später immer wieder erinnern wird. Zugleich nimmt er uns mit seiner Gelas-senheit und seinen bisweilen lustigen Be-merkungen etwas von der Sorge um die nächste Zeit. Schließlich ist der Tag gekommen, an dem wir das erste Mal in den Präparier-saal gehen. Wir sind in zwei Gruppen zu je 400 aufgeteilt. In meinem nagelneuen weißen Kittel betrete ich nun erstmals den Saal. Um mich herum viele andere Studenten, wirres Treiben. Gleißendes

Licht aus den Leuchten an der

Decke zeich-net ein kühles, klares Bild von all dem, was um mich herum ist. Zum ersten Mal sehe ich

die fünf großen, halbmondförmigen Apsiden, die sich in einen größe-

ren ebenfalls ha lb-

runden Raum ergeben, an dessen Längs-seite ich nun stehe. In den Apsiden ste-hen Tische. Tische, auf denen später die Toten liegen werden, heute jedoch zum Glück nur einige Knochen aus Kunst-stoff. An Schnüren hängen an den Sei-tenwänden der Apsiden große Bilder des menschlichen Körpers, Muskeln, Adern, Abdomen und darauf viele Begriffe, die mir nichts sagen, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Ich suche meine Apsis auf und kurz da-rauf stehe ich auch schon am richtigen Platz und treffe zum ersten Mal die an-deren sieben Studenten, mit denen ich die nächsten drei Monate zusammenar-beiten werde. Während wir uns alle noch gegenseitig vorstellen und unsere ersten Erfahrungen austauschen, treffen die Präp-Assis ein, Studenten aus höheren Semestern, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Das erste TestatDann geht es los: Wir drehen und wen-den die Knochen und lernen Begriffe zu den verschiedenen Strukturen, betrach-ten Röntgenbilder und füllen Fragen in einem Skript aus, das speziell auf den Präparierkurs abgestimmt ist. So wird unser Arbeiten bald zur Gewohnheit. Doch nach zwei Wochen gibt es bereits die erste der insgesamt fünf Anatomie-prüfungen, das Knochentestat. Dazu werden alle 800 Studenten nacheinander in den Präpariersaal gelotst und müssen dort einen Parcours mit insgesamt 15 Tischen passieren. An jedem Tisch gibt es eine Frage zu einer Struktur oder eine Frage, die im Zusammenhang mit dem Stoffgebiet steht. Teilaufgabe A erfordert fast immer das bloße Erkennen, was aber auch nicht immer leicht ist, Teilaufgabe B verlangt das Einordnen in einen Zu-sammenhang und erfragt Details. Ich bin dran. Mit einem Klemmbrett im Arm, auf dem die Prüfungsbögen sind, durch-laufe ich den Prüfungsparcours. „Den-

ken“ schreit das Gehirn und ich nehme nichts mehr um mich wahr. Frage um Frage geht es die Tische entlang, und nach 15 Minuten ist endlich alles vorbei. Geschafft verlasse ich die Uni, und „ge-schafft!“ rufe ich, als abends die Ergeb-nisse im Internet stehen: bestanden!

Arme und BeineErstmal bekommen wir Studenten nun Arme und Beine zum Präparieren. Zu-gegeben, ganz wohl ist es uns nicht, als wir die roten Planen abdecken. Aber wir ahnen, was wir gleich zu Gesicht bekom-men werden und so trifft uns der Anblick nicht ganz unvorbereitet. Einzig der Ge-ruch nach Formalin ist vor allem am An-fang nicht leicht zu ertragen, denn er ist sehr intensiv und reizt die Augen. Doch auch hier werden wir bald Routiniers und lernen nun eifrig für das Muskeltestat.Als letztes großes Novum erfolgt nach dem Muskeltestat der Austausch der Ex-tremitäten durch komplette Leichen. Re-spektvoll stehen wir Studenten um den Tisch herum. Irgendwie kommt jedem für einen Moment die Sprache abhan-den. Während wir noch unsere Gedanken sortieren, kommt einer der Apsisleiter an unseren Tisch, nimmt uns bei der Hand und zeigt uns ruhig und besonnen die ersten Schritte. So gehen dann auch wir beherzt an die Sache und jeder von uns präpariert mit seinem Skalpell ein Stück Mensch, der vor ihm liegt.So vergehen Tage und Wochen, und ste-tig machen wir uns die Anatomiekennt-nisse zu Eigen.

Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

Präp-Kurs: Erst wird am Modell gelernt, dann an der Leiche

Page 11: MEDI-LEARN Examensauswertung - Eine schweißtreibende Stadt · 2011. 10. 14. · Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 01/10 ∙ Januar/ Februar 2010 ∙ In Kooperation mit dem

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Das Skriptenreihen Cartoon-Rätsel

Gewinnspiel: Trage einfach die Lösung unter www.medi-learn.de/cartoon-quiz ein. Hier erhältst du auch Hinweise, die dir das Rätseln erleichtern. Zu gewinnen gibt es ein Skelett von 3B Scientifi c und wertvolle Fachbü-cher vom Georg Thieme Verlag. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis 30. März 2010.

• CARTOON 1In diesem Fall ist es der 5. Buch-stabe des Faches, welchen du in der Lösung an Stelle 4 und 11 ein-setzen kannst.

• CARTOON 2In diesem Fall ist es der 5. Buchsta-be des Faches, welchen du in der Lö-sung an Stelle 12 einsetzen kannst.

• CARTOON 3In diesem Fall sind es der 3. und

Welcher Cartoon gehört zu welchem Skript?

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

MEDI-LEARN

7. Buchstabe des Faches, welche du in der Lösung an Stelle 3 und 9 einsetzen kannst.

• CARTOON 4 In diesem Fall sind es der erste und letzte Buchstabe des Faches, wel-che du in der Lösung an Stelle 5 und 13 einsetzen kannst.

• CARTOON 5 In diesem Fall sind es der 2. und letzte Buchstabe des Faches, wel-

che du in der Lösung an Stelle 8 und 10 einsetzen kannst.

• CARTOON 6 In diesem Fall ist es der 4. Buchsta-be des Faches, welchen du in der Lösung an Stelle 6 einsetzen kannst.

• CARTOON 7 In diesem Fall ist es der letzte Buch-stabe des Faches, welchen du in der Lösung an Stelle 7 einsetzen kannst.

• CARTOON 8 In diesem Fall ist es der 2. Buch-

Hier erhältst du auch Hinweise, die dir das Rätseln erleichtern. Zu gewinnen gibt es ein Skelett von 3B Scientifi c und wertvolle Fachbü-

stabe des Faches, welchen du in der Lösung an erster Stelle einsetzen kannst.

• CARTOON 9 In diesem Fall ist es der letzte Buchstabe des Faches, wel-chen du in der Lösung an Stel-le 2 einsetzen kannst.

Viel Spaß dabei wünscht dir dein MEDI-LEARN Team!

1 2 3

4 5 6

7 8 9

Und so geht's zur Lösung! Sobald du das Cartoon einem Skriptcover zugeordnet hast, gibt es jeweils einen oder mehr Buchstaben im Namen, die dir dabei helfen, das Lösungswort zu ermitteln. Die Cover gehören zu den Büchern der MEDI-LEARN Skriptenreihe, Details dazu fi ndest du unter der URL www.medi-learn.de/skript.

Die Skriptenreihe ist gerade druckfrisch in 3. Aufl age erschienen.

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12Seite Januar/ Februar 2010

www.medi-learn.deMLZ

Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Ausgabe 26 unseres Digitalen Nachschlags präsentiert dir weitere spannende Artikel – dieses Mal unter anderem zum Thema Impfungen und Pfl egepraktikum – und Fortsetzungen von Beiträgen aus der gedruckten Ver-sion. Außerdem: ein Bericht aus der Gehirnforschung. All das erfährst du im Digitalen Nachschlag. Er steht kosten-los als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die folgende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Pflegen in LausanneEin telefonisches Vorstellungsgespräch, französische Fachausdrücke, typische Praktikantenjobs und als Entschädigung viel Zeit mit kleinen Patienten, die zum Teil weit gereist sind: Ein Bericht vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudoise, der Uni-klinik Lausanne, wägt die Vor- und Nachteile eines Pflegepraktikums im Ausland ab.

Vom Atlas bis zum Zwerchfell„Was aber dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn. Es ist leicht zu ster-ben, wenn es in der Ordnung der Dinge liegt.“ So die schönen Worte aus Antoi-ne de Saint-Exupérys Roman „Terre des Hommes“. In der Fortsetzung des Be-richts aus dem Präpkurs an der Uni Mün-chen lest ihr, wie die Studierenden mit einer würdevollen Feier der Menschen gedenken, die ihren Körper der Ausbil-dung junger Mediziner zur Verfügung ge-stellt haben.

Famulatur im Dubai HospitalIn der Fortsetzung berichtet Stefan von weiteren Erfahrungen mit der Kultur und Sprache während seiner Famulatur in Du-bai. Zudem weiht er uns ein in die Anästhe-sie und Chirurgie hautnah - "Noch nie war Histopatho so lebendig!".

Medizinstudium

Prävention spart Millionen ein Die Ausgaben der Krankenkassen für Di-abetes mellitus, Asthma oder Herzinsuffi-zienz steigen 2010 bis 2020 von 13 auf 18,5 Milliarden Euro an. So lautet die Pro-gnose, die sich aus einer aktuellen Hoch-rechnung des Instituts für Medizin-Ökono-mie & Medizinische Versorgungsforschung an der FH Köln ergibt. Gefordert wird mehr Eigenverantwortung des Patienten: Präven-tion durch Information.

Impfungen retten LebenDurch erfolgreiche Impfungen sind gefähr-liche Krankheiten, wie Pocken, Kinderläh-mung, Diphtherie, Tetanus oder Masern heute bei uns selten geworden. Sie sind aber noch nicht verschwunden. Nachläs-sigkeit beim Impfschutz, Fehlinformation und mangelndes Wissen über Risiken von Nichtimpfungen stellen neue Gefahren-herde dar.

Alle Artikel findet ihr kostenlos unter:www.medi-learn.de/mlz-nachschlagPS: MLZ im DigitalaboUnter www.medi-learn.de/mlz kannst du die MEDI-LEARN Zeitung ab sofort im Di-gitalabo als PDF gratis bestellen.

Forschung

Famulatur in der Plastischen Chirurgie Mit Abstand der härteste Fall war aber ein junger Soldat, der von einer elektrischen Lei-ter in eine Starkstromleitung geschoben worden war. Eine Trapezius-Plastik führte zum vorläufi gen Resultat: Der gan-ze Kopf war bis auf den Mund zwar nun von Haut und Muskel bedeckt, menschliche Formen wie eine Augenhöhle fehlten aber komplett. Der Patient wur-de beatmet und lag im Koma, reagierte aber auf Menschen im Raum und wenn wir seine Ver-bände wechselten. Die Bilder seiner Kinder an der Wand und die Gespräche mit seinem Vater haben mich schon belastet.

Awesome! Die dritte und vierte Woche verbrachte ich im Children’s Hospital. Hier war selbst der Aufzug kunterbunt dekoriert und auch Pfl aster gab es nur mit Disney-Aufdruck. Viele, viele Lippen- und Gaumen-spalten korrigierten wir hier. Auch autologe Transplantati-onen aus Rippen- oder Hüft-knochen waren teilweise not-wendig. Des Weiteren führten wir viele Ohrrekonstruktionen jeglichen Grads durch.

ICH DURFTE LÖCHER BOH-REN, GEWINDE EINFRÄSEN UND

SCHRAUBEN VERSENKEN

Der spannendste Fall war ein zwölfjäh-riger Junge mit Craniosynostose. Zu viert sägten wir seinen Schädel in ca. 15 Stücke, schleiften sie teilweise und setzen alles neu zusammen, um seinem

Gehirn mehr Platz zu schaffen. Ich durf-te hier dann, nachdem ich einfach einmal gefragt hatte, beinahe alle Löcher selbst bohren, die Gewinde einfräsen und dann die Schrauben versenken. Nach unge-fähr sechs Stunden waren wir fertig. Ich klatschte mich mit einem der Assistenten ab und wir beide kommentierten das Gan-ze mit „that was awesome!“

Keine Zurückhaltung!Ich kann jedem nur empfehlen, in den

USA zu famulieren. Die Krankenhäuser sind meist hervorragend ausgestattet und vom Chefarzt bis zum Wachmann sind wirklich nahezu alle wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass man sehr viel zu tun haben wird. Wie in manchen deutschen Kliniken um zwei Uhr mittags nach Hause geschickt zu werden, weil es angeblich nichts mehr zu tun gibt, das existiert in den USA nicht. Wer das Ganze aber als die rie-

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Fortsetzung von Seite 3

Pflegepraktikum in der Neurologie von Anna Ritzkat

Der Pflichtdienst als Entscheidungshilfe

Jeder Medizinstudent kennt es: das Pfl ichtpfl egepraktikum. Ganze 90

Tage verbringt man da als Praktikant in irgendeinem Krankenhaus und muss dabei einen Teil seiner wertvollen Seme-sterferien opfern. Außer, man leistet ei-nen Teil des Dienstes schon vor dem Stu-dium ab. Ich dachte, da tue ich mir doch was Gutes und kann die vorlesungsfreie Zeit im doch ziemlich stressigen Studi-um erholsamer verbringen. Also bewarb ich mich gleich nach dem bestandenen Abitur für ein sechswöchiges Praktikum in einem Kinderzentrum im 30 Kilome-ter entfernten, recht großen Krankenhaus von Zwickau. Etwas ärgerlich fand ich, dass ich zuvor eine Impfbescheinigung vorlegen muss-te, die mich gleich noch 30 Euro gekostet hat. Dazu kam, dass ich nicht wie geplant auf die Kinderstation sollte, sondern in der Neurologie gebraucht wurde. Meine ersten Gedanken waren: Oh Gott, schaffe ich das, mich um Menschen zu kümmern, die vielleicht nicht mehr richtig reden oder denken können? Meine Aufregung vor dem ersten Tag stieg gewaltig an.

Mit jedem Tag einfacherUnd dann war er auch schon da, der erste Tag. Wie immer, stand erst erstmal der ganze organisatorische Kram an: Unter-weisung in Hygiene, Belehrung über die Aufgaben als Praktikanten auf Station,

Entgegennehmen der Arbeitskleidung und so weiter. Im Endeffekt war das aber auch ganz gut, denn dann kam man erst gegen neun auf seine Station und der größte Stress war da schon vorbei.Der erste Tag ist meiner Meinung nach immer sehr unangenehm. Man kennt noch niemanden, weder Patienten noch Personal, und muss ständig stellen Fra-gen: Wer? Wie? Wo? Was? Aber mit jedem Tag wird es einfacher. Und dann beginnt es so richtig Spaß zu machen, denn man hat schon mehr Selbstvertrau-en in die eigene Arbeit und kann es sehr genießen, mit den Patienten zu arbeiten. Ich hatte großes Glück mit meiner Sta-tion: Am Anfang waren noch eine neue Schwesternschülerin und ein neuer Zivi mit da und wir haben uns schnell ange-freundet. Auch die Schwestern waren al-lesamt sehr locker drauf und haben jeden Spaß mitgemacht.

WER DIE CHANCE BEKOMMT, SOLLTE SIE AUF JEDEN FALL NUTZEN

Das Klima ist bei so einem Praktikum von großer Bedeutung, denn es ent-scheidet, ob du jeden Morgen oder Mittag – je nach Schicht – auch Lust hast, zur Arbeit zu gehen. Es gibt, fi nde ich, nichts Schlimmeres, als wenn man die Arbeit als lästiges Übel empfi ndet. Dann vergeht die Zeit sehr langsam und

das Aufstehen um halb fünf fällt dreimal so schwer.

Praktikum verlängertIch wurde glücklicherweise schnell mit in den Tagesablauf integriert und durfte mehr machen als in den anderen Praktika, die ich zuvor absolviert hatte. Mir gefi el es dort so gut, dass ich gleich noch um eine Woche verlängert habe! Neben den normalen Praktikanten-Arbeiten wie Ge-schirr abwaschen, Essenskarten schrei-ben, Kaffee kochen und Tisch decken, konnte ich auch die Blutzuckerproben er-stellen, Blutdruck messen, neue Patienten aufnehmen und vieles mehr. Ich fühlte mich als richtiger Teil der Station! In sieben Wochen Praktikum bekommt man schon so einiges mit. Selbst ein Sta-tionsumzug stand auf dem Plan. Jeder, der das schon mal mitgemacht hat, weiß, wie stressig das ist, nicht zuletzt für die Patienten. Wer die Chance hat, mal auf der Neurologie zu arbeiten, sollte sie auf jeden Fall nutzen. So interessant hätte ich mir das nie vorgestellt. Es hat selbst mei-ne Pläne, Kinderärztin zu werden, völlig über den Haufen geworfen!

Wenig ÄrztekontaktMit den Ärzten selbst kam ich in der Zeit leider nicht sehr viel in Kontakt. Mit ei-nigen konnte ich mich wenigstens kurz unterhalten, und ein sehr freundlicher

Medizinstudent hat mir einige Arbeits-vorgänge gezeigt. Besonders die Rönt-genbilder haben es mir dabei angetan. Meistens war aber so wenig Zeit frei, dass ich gar nicht die Möglichkeit hatte, mal kurz zu verschwinden. So konnte ich nicht, wie manch anderer Glückspilz, in den OP schauen oder ähnliche High-lights erleben. Dennoch fand ich meinen ganzen Aufenthalt sehr lehrreich. Am vorletzten Tag konnte ich dann wenig-stens die lang ersehnte Visite mitmachen.

Für mich ist es das RichtigeAlles in allem eine tolle Erfahrung, die ich bestimmt noch ein zweites Mal ma-chen will. Generell ist ein Praktikum sehr hilfreich, um den Grundaufbau und -ablauf einer Station zu verstehen. Man erkennt, wie viel Respekt die Schwestern für ihre Arbeit verdienen, und ich kann es vor allem denen empfehlen, die sich noch nicht so sicher sind, ob denn die Ar-beit im Krankenhaus wirklich das Rich-tige sie ist. Für mich ist es das Richtige, und so warte ich momentan noch sehn-süchtig auf die Mitteilungen der ZVS!

sengroße Chance wahrnimmt und die uns in Deutschland teilweise angelernte Zurückhaltung von Tag eins an ablegt, der wird unglaublich viel Spaß haben!

An die Arbeit: In den USA wird viel Einsatz von Studenten gefordert. Dafür wird viel Praxiserfahrung geboten

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