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Österreich starkes Land
ABLINGER.GARBEREine Promotionbeilage von
w i r t s c h a f t k u l t u r t o u r i s m u s
m a i 2 01 3
HANNES ANDROSCH, Ex-Minister und Parade-industrieller klagt an
WIRTSCHAFTForschung & Entwick-lung im Visier öster-reichischer Manager
„ ES GIBT KEINEN GRUND ZUFRIEDEN ZU SEIN“
POLITIKÖsterreich im Wahlfieber, wer regiert ab 2014
TOURISMUSRekordjahr 2012 – mit Wertschöpfungseffekten von über 17 Mrd. Euro
BILDUNGÖsterreichs Fachhochschulen holen auf
Österreich starkes Land Österreich starkes Land 1/2013 3
EDITORIAL . INHALT
„Wenn man nicht polarisiert, wird man Aspik“, sagt der Mann,
den mein Kollege Clemens Hirtenberger als grimmigen Sisyphos
bezeichnet. Hannes Androsch, Ex-Finanzminister und Groß-
industrieller, kennt, wenn es um die Miseren im Staate Öster-
reich geht, kein Erbarmen. In kluger Abwägung der Miss- und
Erfolgszustände zeichnet Androsch im Exklusivinterview ein
klares Bild von Österreich, das Seltenheitswert besitzt.
Den Meinungsforschern zufolge verändert die im Oktober
stattfindende Nationalratswahl die politische Landschaft in Ös-
terreich. Parteien schießen wie Pilze aus dem Boden, die meist
nur ein Ziel verfolgen: die Vormachtstellung der beiden Regie-
rungsparteien SPÖ und ÖVP zu brechen. Optimisten hoffen,
dass dadurch ein tiefgreifender Reformprozess möglich wird.
Das Eis im politischen Dauerfeuer beginnt bereits zu dampfen.
So schlecht, wie es die bestehenden und kommenden Oppo-
sitionsparteien gerne darlegen, ist es um Österreich aber nicht
bestellt. Der Tourismus verzeichnet Rekordnächtigungen, die
Arbeitsproduktivität liegt über der von Finnland oder jener
von Deutschland, die Exporte steigen trotz europäischer Wirt-
schaftsflaute, was zu durchgängigen Leistungsüberschüssen in
den letzten Jahren geführt hat, und nicht zuletzt unterstreicht
der zweithöchste Anteil an ausländischen Studenten die Attrak-
tivität österreichischer Hochschulen. Das ist doch auch etwas.
Der am häufigsten verwendete Werkstoff der Welt ist Stahl.
1952 veränderte die „Vereinigte „ Österreichische Eisen- und
Stahlwerkwerke AG“ – heutige voestalpine – mit der Jahr-
hunderterfindung, dem LD-Verfahren, die Stahlproduktionen
weltweit. Damals wie heute stammen viele angewandte Inno-
vationen in der Stahlproduktion aus den Hochöfen des Linzer
Unternehmens. Mit 137 Millionen Euro Forschungsbudget für
2013/14 kommt die voestalpine bei den F&E-Aufwendungen in
der europäischen Metallindustrie auf Platz drei hinter Thyssen-
Krupp mit 248 Mio. und ArcelorMittal mit 237 Mio.
Forschen Sie genug? So lautet das Thema in unserer schon
zur Tradition gewordenen Managerumfrage. Die Wirtschaft
des 21. Jahrhunderts wird eine wissens- und technologiebasierte
sein, sagen Trendforscher. Was sagen die Forschungskaiser aus
Österreich? In naher Zukunft wird unser Elementarbedürfnis
Wohnen ohne hohe Investitionen in F&E nicht mehr leistbar sein.
Eine Antwort darauf ist „Smart
City Vienna“. Ein Slogan, der be-
ginnt Formen anzunehmen.
IMPRESSUM: „Österreich starkes Land“ ist ein redaktioneller Promotionbeihef-
ter vom Verlag Ablinger.Garber in der WirtschaftsWoche. Herausgeber: Ablinger &
Garber GmbH. Geschäftsführung: Walter Garber. Redaktion: E. M. Brauner, Joseph
Brösel, Clemens Hirtenberger, Gloria Staud, Ernst Spreng. Grafik: Thomas Dablander,
Kathrin Marcher, Sonja Henetmayr. Promotion/Anzeigen: Tasso Astl, Hans Gergurich,
Klaus Grabherr, Thomas Lindtner, Teresa Umlauft. Foto Titelseite: Hannes Androsch/
© AIC, Foto: Peter M. Mayr.Ablinger.Garber, Medienturm, A-6060 Hall in Tirol,
Österreich, Tel. +43/5223/513-0, Fax +43/5223/513-30, [email protected],
www.ablinger-garber.at
REDAKTION
4 „ES GIBT KEINEN GRUND ZUFRIEDEN ZU SEIN“Hannes Androsch, Ex-Minister und Paradeindustrieller klagt an
7 Das Lied von Eis und Feuer.Fünf Monate vor der Nationalratswahl ist hektische Bewegung in die österreichische Politik gekommen.
10 Investieren Sie genug in Forschung?Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts wird eine wissens- und technologiebasierte sein, sagen Trendforscher.
16 „Mit ganz lieben Grüßen aus Österreich“ Urlauben im Alpenland ist in. Die Zahlen sprechen für sich.
18 Unsere Stärke ist die Herzlichkeit.Im Gespräch: Elisabeth Gürtler, Grande Dame desösterreichischen Tourismus.
19 Smart City ViennaIn Wien entsteht auf einem aufgelassenen Flugfeld eine ganz neue Art von Wohnbezirk.
THEMENSCHWERPUNKTE
BILDUNG 20 Österreich positioniert sich als attraktiver Hochschulstandort, inklusive MBA's.
URLAUB 27 Gesundheit, Alpen, Kängurus – zwischenNeusiedler- und Bodensee ist alles möglich
CONVENTION 37 Ob Berg oder Stadt, Österreich bewegt sichbeim Tagen auf internationalem Standard
KULTURLL 45 Grenzüberschreitend und auf hohem Niveau zeigt sich Österreichs Kulturlandschaft
UNTERNEHMEN & INSTITUTIONEN
– amadeus terminal 2– Austrian Airlines– Bartenbach LichtLabor– Bösendorfer
Klaviermanufaktur– Convention Partner
Vorarlberg– Donau-Universität Krems– Explorer Hotel Montafon– Fachhochschule Salzburg– Falkensteiner Hotel & Spa
Bleibergerhof– Ferienland Kufstein– Ferry Porsche
Congress Center– Gemäldegalerie Wien– Hotel Zimba, Schruns– Interalpen-Hotel Tyrol– InterSky– KUltura – Ferienland Kufstein
– Lichtakademie Bartenbach– LIMAK Austrian Business
School– MCI Management
Center Innsbruck– Montafon Tourismus– Mountain Resort Feuerberg– Palfinger– PORR– Residenz zu Salzburg– Salzburg Congress– Seehotel Am Kaiserstrand– Stift Klosterneuburg– Tourismusverband
Tux-Finkenberg– Vienna Insurance Group– Villach-Warmbad · Faaker See ·
Ossiacher See Tourismus– Webster University Vienna– Zell am See-Kaprun Tourismus
e. michael brauner
Redaktionsleitung
EDITORIAL
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Viel Freude beim
Lesen wünscht Ihnen
e. michael brauner
4 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 5
WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
Wenn man nicht polarisiert, wird
man Aspik“, sagte Hannes An-
drosch jüngst in einem Radio-
interview. Ein Motto, das der österrei-
chische Industrielle, Ex-Politiker und
lautstarke Kritiker öffentlicher Miss-
stände nur allzu gründlich beherzigt. An-
drosch, der im April 75 wurde, schreibt
Bücher und Aufsätze, in denen er in grim-
migem Ton Fehlentwicklungen in der ös-
terreichischen Politik geißelt, gibt kon-
troversielle Interviews. Als Proponent
eines Volksbegehrens für Reformen im
Bildungssystem wurde er zur Symbolfi-
gur des Widerstands der erbosten Elder
Statesmen gegen politischen Stillstand.
Gleichzeitig zögert er nicht, selbst Verant-
wortung zu übernehmen – unter anderem
als Aufsichtsratsvorsitzender der staatli-
chen Bankenrettungs-Gesellschaft FIM-
BAG, als Vorsitzender des Rates für For-
schung und Technologieentwicklung, als
Aufsichtsratspräsident des AIT Austrian
Institute for Technology, als Chef des Uni-
versitätsrats der Montanuni Leoben.
Dabei blickt Androsch durchaus auf
ein schillerndes Leben zurück. Der aus
einfachen Verhältnissen stammende So-
zialdemokrat und gelernte Steuerbera-
ter wurde 1970 mit 31 zum jüngsten Fi-
nanzminister in der Geschichte der
Republik Österreich bestellt. Seine po-
litische Karriere endete im Skandal,
Androsch wurde wegen Steuerhinter-
ziehung verurteilt, verließ die Politik,
wurde Generaldirektor des Bankhauses
Creditanstalt, später Konsulent der
Weltbank und begann schließlich, über
Beteiligungsmodelle seine eigene Indus-
triegruppe aufzubauen, deren wichtigste
Unternehmen heute die ehemals staat-
lichen Salinen sowie der Leiterplatten-
hersteller AT&S sind.
Das Verhältnis zur SPÖ ist weiterhin
stark abgekühlt, obwohl sich der Großin-
dustrielle Androsch immer wieder als über-
zeugten Sozialdemokraten bezeichnet.
Österreich hat seine Aufwendungen für
Forschung in den letzten Jahren von 2,4 auf
2,81 Prozent des BIP gesteigert. Ein Grund
zur Freude oder immer noch zu wenig?
HANNES ANDROSCH: Leider gibt es über-
haupt keinen Grund, zufrieden zu sein,
im Gegenteil. Ja, wir haben uns seit den
1990er-Jahren verbessert, aber seit 2008
ist die Dynamik draußen. So wird die
Regierung ihr selbst gesetztes Ziel nie-
mals erreichen, nämlich vier Prozent For-
schungsquote bis 2020. Damit fallen wir
auch im Innovationsranking und in der
Wettbewerbsfähigkeit zurück. Wir lie-
gen jetzt schon hinter Deutschland, hin-
ter den USA oder Japan. Vor allem liegen
wir deutlich hinter vergleichbar großen
Ländern wie Finnland, Schweden oder
Schweiz. Und das Schlimmste: Die Aus-
wirkungen der Versäumnisse werden wir
in den 2020er-Jahren zu spüren bekom-
men – wir hinterlassen das Problem also
der nächsten Generation.
Reden wir hier lediglich über fehlende
Dynamik angesichts langfristiger Ziele –
oder macht sich die Geldknappheit schon
im Alltag der Forschungsinstitutionen be-
merkbar?
Wir haben einen Braindrain von rund
5000 Spitzenkräften im Jahr. Wo nicht ge-
forscht wird, da siedeln sich auch keine
Forscher an. Das ist ein sehr ernstes Pro-
blem. Übrigens wiederholen sich die
Versäumnisse auf gesamteuropäischer
Ebene, auch hier wurde das 8. Rahmen-
programm für Forschung und Innovation
von 80 auf 63 Milliarden gekürzt, die Mit-
DER GRIMMIGE SISYPHOSHANNES ANDROSCH, INDUSTRIELLER UND KRITISCHER ELDER STATESMAN, SPRACH
MIT „ÖSTERREICH STARKES LAND“ über die Probleme der Forschung in Österreich, über
Reformstillstand und den Mangel an Zukunftsfantasie in der Politik sowie seine Schwäche für
Aufgaben, mit denen man niemals fertig wird. das interview führten e. michael brauner und clemens hirtenberger
tel zur Landwirtschaft verschoben. Das
sagt eigentlich alles.
Liegt es nur am Geld oder sehen Sie auch
strukturelle Probleme?
Mit der Forschungsarchitektur bin ich
durchaus zufrieden. Die Herausforderung
besteht darin, verstärkt international zu
kooperieren. Wissenschaft ist eine globale
Angelegenheit. Die großen Innovationen,
auf die wir zusteuern, die kann ein Land
allein gar nicht bewältigen, geschweige
denn eine Universität oder ein Labor.
Aber wenn man international mitspielen
will, muss man auch was einbringen.
Welche großen Umwälzungen stehen uns
denn bevor?
Allen voran die digitale Revolution,
die ja jetzt schon viel verändert hat, aber
offensichtlich erst am Anfang steht. Wir
stehen mitten in der dritten großen Zäsur
der Menschheitsgeschichte. In der neo-
lithischen Revolution wurde die Suche
nach Nahrung durch das gezielte Produ-
zieren von Lebensmitteln abgelöst. In der
industriellen Revolution wurde die Mus-
kelkraft durch Maschinen ersetzt, jetzt er-
weitern wir die Hirnleistung durch tech-
nische Geräte.
Eine zentrale österreichische Forschungs-
einrichtung ist das AIT Austrian Institute
for Technology, das aber jahrelang in der
Krise steckte. Sie sind dort Aufsichtsrats-
präsident – wie beurteilen Sie die jüngste
Entwicklung?
Als ich den Vorsitz übernahm, war ich
überzeugt, dass diese Einrichtung abseits
aller Probleme einen gesunden Kern be-
sitzt. Trotzdem hat es mich selber positiv
überrascht, wie schnell der Turnaround
geglückt ist, wie schnell die dort geleistete
HANNES ANDROSCH
„WIR MÜSSEN UNS SISYPHOS ALS GLÜCKLICHEN MENSCHEN VORSTELLEN ...“
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6 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 7
WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
Arbeit wieder Anerkennung in der Scien-
tific Community erringen konnte. Wir ha-
ben die Tätigkeit stark fokussiert, Smart
City ist einer der neuen Schwerpunkte,
Energie und Mobilität sind andere, alles
das sind zukunftsträchtige Disziplinen.
Warum diese hohe Spezialisierung?
Weil das AIT bei seiner Größe nur in
klar definierten Nischen Spitzenleistung
erbringen kann. Wir dürfen uns nicht zer-
splittern, wir sind zu arm, um uns Mittel-
mäßigkeit leisten zu können.
Wie finanziert sich das AIT?
Wir haben eine Basisfinanzierung, die
ungefähr 40 Prozent der Tätigkeit abdeckt,
die restlichen 60 Prozent des Jahresbud-
gets von 120 Millionen treiben wir selber
auf, durch Förderungen und Aufträge aus
der Wirtschaft.
Hat die Forschung eigentlich einen aus-
reichenden Stellenwert in der österrei-
chischen Öffentlichkeit? Man sagt den
Österreichern doch nach, dass sie Innova-
tionen und Veränderungen nicht sonder-
lich schätzen.
Das stimmt nur zum Teil. Technische
Innovationen setzen sich schnell durch in
Österreich, wir waren vor 15 Jahren Pi-
oniere bei der Handydichte und vor 120
Jahren Pioniere beim Eisenbahnbau. Ös-
terreichs Industrie ist stark exportorien-
tiert, was ja auch bedeutet, dass es hier
international gefragte Produkte geben
muss. Hingegen herrscht ein hohes Be-
harrungsvermögen, was gesellschaftliche
Strukturen betrifft. Die Leute wehren
sich gegen Veränderungen, weil es ihnen
in den bestehenden Zuständen halbwegs
gut geht. Daraus resultiert wiederum ein
mangelnder Gestaltungswille der Politik.
Nach wie vor ist es politisch leichter, Geld
für Pensionen und Transfers bereitzustel-
len als für Zukunftsinvestitionen. Was wir
aber brauchen würden, ist eine Agenda
2025, um uns zukunftsfit zu machen.
Liegt hier die Wurzel für den politischen
Stillstand der letzten Jahre?
Die sehe ich vor allem in einem Föde-
ralismus, der völlig entglitten ist. Die Län-
der haben zu großen Einfluss und zu we-
nig Verantwortung. Sie dürfen das Geld
ausgeben, müssen es aber nicht einhe-
ben. Aus dieser Logik heraus haben sich
die Länder empört dagegen gewehrt,
vom Bund budgetär kontrolliert zu wer-
den, sie haben sich gewehrt, als ein ge-
setzliches Spekulationsverbot für öffent-
liche Gelder beschlossen werden sollte.
Sie beharren auf der uneingeschränkten
Verfügung über jene Mittel, die der Bund
für sie bei den Steuerzahlern eintreiben
muss. Da wedelt permanent der Schwanz
mit dem Hund. Das zweite Problem sind
manche Gewerkschaften, die ja para-
doxerweise gerade dort stark sind, wo
die Arbeitnehmer ohnehin in geschütz-
ten Bereichen arbeiten, etwa beim öffent-
lichen Dienst, bei der Eisenbahn. In der
Summe entsteht ein Gridlock.
Keine Aussicht auf Änderung?
Doch, ich bin überzeugt, dass sich in
Österreich durch die nächsten Wahlen
viel ändern wird, weil das bestehende Sys-
tem auch wahltaktisch nicht mehr erfolg-
reich ist. Es wäre schlimm genug, wenn
Parteien die Zukunft des Landes aufs
Spiel setzen, damit sie Wahlen gewinnen.
Aber wenn sie den Stillstand in Kauf neh-
men und dann auch noch die Wähler da-
vonlaufen, dann ist es Zeit für eine neue
Strategie. Man kann auch mit einem opti-
mistischen Reformprogramm erfolgreich
sein – denken Sie an Beispiele wie Gö-
ran Persson in Schweden oder Gerhard
Schröder in Deutschland.
Muss Österreich, muss Europa fürchten,
bald hinter die BRIC-Staaten zurückzufal-
len?
In der Dynamik sind die schon längst
vorne, aber natürlich haben die immer
noch einen gewaltigen Aufholbedarf, um
an europäische Niveaus heranzukommen.
Wir leben aber in einer Weltwirtschaft der
drei Geschwindigkeiten: In den Schwel-
lenländern, nicht nur BRIC, wächst die
Wirtschaft rasant, in den USA mittel-
mäßig und in Europa langsam – oder
schrumpft sogar wie in den Südeuropä-
ischen Ländern. Wenn das so anhält, muss
es früher oder später zu starken Verwer-
fungen kommen.
Sie haben kürzlich Ihren 75er gefeiert, Sie
haben ein Industrie-Imperium geschaf-
fen, in der Politik waren Sie schon als
junger Mann. Mit einem Satz: Sie haben
schon alles erlebt. Was treibt Sie eigent-
lich noch an, sich an so vielen Fronten so
aktiv ins Geschehen zu werfen?
Da gibt es mehrere Gründe. Zum einen
gehöre ich einer Altersklasse an, die ich als
Glücksgeneration bezeichnen möchte. Wir
haben die Wirren des Krieges nur mehr als
Kinder am Rande erlebt, wir wurden groß,
als das Wirtschaftswunder und die optimis-
tischen Sechzigerjahre uns freie Entwick-
lung ermöglichten und unendlich viele
Chancen boten. Daraus leite ich die mo-
ralische Verpflichtung ab, auch der nach-
folgenden Generation etwas anderes zu
hinterlassen als eine Welt der Krisen, der
mangelnden Arbeitsplätze und der finan-
ziell überlasteten Pensionssysteme. Ein
zweiter Grund liegt darin, dass man ein-
fach jung bleibt, wenn man die Freude
am Gestalten nicht verliert und sich im-
mer wieder schwierige Ziele setzt. Camus
meinte: „Wir müssen uns Sisyphos als ei-
nen glücklichen Menschen vorstellen.“ –
weil seine Aufgabe nie zu Ende ging.
DAS LIED VON EIS UND FEUER
Noch selten war die simple Arith-
metik so spannend wie diesmal.
Noch fünf Monate trennen Öster-
reich von der Nationalratswahl im Okto-
ber 2013, und die Umfragen verheißen der
gesamten politischen Klasse nichts Gutes.
Gleich drei Parteien liegen auf einem hi-
storischen Tiefstand bei gleichzeitig gerin-
gen Aussichten, das Ruder bis zum Herbst
noch herumzureißen. Zwei davon sind die
Regierungsparteien SPÖ und ÖVP. Die
dritte ist ausgerechnet die seit über zwei
Jahrzehnten erfolgsverwöhnte FPÖ. Die
Grünen stagnieren bei immerhin acht-
baren 13 Prozent, das BZÖ dürfte im
nächsten Parlament nicht mehr vertreten
sein. Einziger Winner nach derzeitigem
Umfragestand: Frank Stronach.
Es ist fast ein Treppenwitz der öster-
reichischen Politgeschichte: Seit 1986 der
Aufstieg der FPÖ unter ihrem charisma-
tischen (und 2008 bei einem Autounfall
ums Leben gekommenen) Führer Jörg
Haider begann, suchen SPÖ und ÖVP
fieberhaft nach Rezepten, um den stän-
digen Zulauf zu der rechtspopulistischen
Radautruppe zu stoppen. Doch weder
Ausgrenzung und harte Kritik an den wie-
derkehrenden Nazi-Rülpsern noch die
Umarmung durch eine Regierungsbetei-
ligung (2000 bis 2006) konnte etwas da-
ran ändern, dass die FPÖ immer stärker
wurde, auch nicht, nachdem Heinz Chri-
stian Strache Haider beerbt hatte. Noch
vor einem Jahr wurde der FPÖ prophezeit,
dass sie 2013 hinter der SPÖ zweitstärkste
Partei werden würde.
KEIN GRUND ZUR FREUDEJetzt weist der Trend plötzlich steil bergab
– aber SPÖ und ÖVP haben keinen
Grund zur Freude, denn sie dümpeln in
einem Zustand dahin, der es fraglich er-
scheinen lässt, ob sie überhaupt noch ein-
mal eine große Koalition zuwege bringen.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsfor-
schers Peter Hajek zeigt die SPÖ bei 26
Prozent Stimmpotenzial, 23 Prozent ent-
schieden sich in der Sonntagsfrage für die
ÖVP. Macht zusammen nach Adam Riese
49 Prozent, was für eine gemeinsame Re-
gierungsmehrheit knapp, aber doch zu we-
nig wäre. Klar, diese Umfragen haben zum
gegenwärtigen Zeitpunkt Unsicherheits-
Spannweiten von plus/minus vier Prozent-
punkten, weshalb niemand verlässlich ein-
schätzen kann, wie sehr die Neuauflage
eines rot-schwarzen Kabinetts tatsächlich
gefährdet ist.
Aber dass die nächsten Wahlen die
spannendsten seit Jahrzehnten sein wer-
den, das liegt auf der Hand. Nach Jah-
ren eines Stillstands, den Kritiker gern als
„Packeis“ bezeichneten, weil unabhängig
vom Wahlergebnis immer klar war, dass
eine große Koalition das Ergebnis sein
wird, lodert jetzt das Feuer der Verände-
rung. Und die Brandrodungen in der Par-
teienlandschaft mit nachfolgenden Völ-
kerwanderungen unter den Wählern, die
befinden sich erst am Anfang. Inzwischen
ist immerhin das Phänomen Frank Stro-
nach ein bisschen besser einschätzbar ge-
worden. Der erratische austro-kanadische
Self-Made-Milliardär, Gründer des Au-
tozulieferkonzerns Magna, trat mit sei-
Hirnleistung und technische Geräte im
Forschungslabor der AIT. Foto: Krischanz Zeiller/AIT
FÜNF MONATE VOR DER NATIONALRATSWAHL IST HEKTISCHE BEWEGUNG IN
DIE ÖSTERREICHISCHE POLITIK GEKOMMEN. Vor allem für die Regierungsparteien
SPÖ und ÖVP geht es buchstäblich ums Überleben. Dabei hoffen Optimisten, dass sie
scheitern – und damit ein tiefgreifender Reformprozess ausgelöst wird. von clemens hirtenberger
Wer regiert 2014 in Österreich? Werner Faymann SPÖ und/oder Michael Spindelegger ÖVP.
Fotos: SPÖ, ÖVP/Jakob Glaser
8 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land
WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
ner erst im Herbst 2012 gegründeten Par-rr
tei „Team Stronach“ mittlerweile bei drei
Landtagswahlen an und erreichte bei zwei
davon ziemlich genau den Stimmenanteil,
den ihm auch die Umfragen vorhergesagt
hatten, nämlich rund 10 Prozent – beim
dritten Anlauf in Tirol blieb der Erfolg
allerdings aus. Wenn die Tirol-Schlappe
nicht eine völlige Trendumkehr bedeutet
(was eher unwahrscheinlich scheint), dann
muss im Oktober der Einzug Stronachs ins
Parlament mit einem Klub von bis zu zwei
Dutzend Abgeordneten gerechnet werden.
XENOPHOBIE-ISSUES Stronach holte sich seine Stimmen vor
allem unter bisherigen Nichtwählern – und
aus dem Lager der FPÖ. Bei ihm liegt also
die Ursache für die erste ernsthafte Krise,
die das blaue Lager seit Jahrzehnten erlebt
(sieht man davon ab, dass Jörg Haider selbst
2005 seine Partei spaltete und eine neue
Gruppe, eben das BZÖ, gründete – diese
Spaltung konnte aber die Popularität der
verbliebenen FPÖ unter ihrem neuen Capo
Strache nie wirklich gefährden). Interessan-
terweise gibt es für den Wechsel so vieler
Wähler von Strache zu Stronach handfeste
inhaltliche Gründe und die lassen wieder er-rr
ahnen, welche Umwälzungen der Politland-
schaft in Österreich bevorstehen.
Die FPÖ punktete nämlich im Wesent-
lichen immer mit zwei großen Themen-
komplexen, die auch zwei unterschied-
liche Wählergruppen ansprachen: Auf
der einen Seite standen und stehen die
klassischen Xenophobie-Issues – Stopp
von Zuwanderung, Agitation gegen Mi-
granten, insbesondere gegen den Islam,
oft unterlegt mit rassistischen Untertö-
nen, innig vermischt mit dem FPÖ-Erbe
einer nur wenig verhüllten Nazi-Nähe.
Den zweiten Strang bildet der Protest ge-
gen verkrustete Machtstrukturen, gegen
die roten und schwarzen Seilschaften und
deren Einfluss, ebenso gegen die EU und
ihre abgehoben agierenden Eliten, die in
den Brüsseler Glaspalästen ständig Rege-
lungen erdenken, mit denen sie den ein, -
fachen Bürgerinnen und Bürgern das Le-
ben schwer machen.
Frank Stronach und sein Team TT haben
nun erfolgreich dieses zweite Themenfeld
besetzt. „Uncle Frank“ lieferte bisher ein
Bild von sich und seinen politischen Zie-
len, das direkt aus einer amerikanischen
Midwest-Comedy entnommen sein könnte:
Ethische Werte, persönliche Freiheit und
der Fleiß des Tüchtigen führen zum Er-rr
folg. Was diesen verhindert, sind hinge-
gen Steuern, komplizierte Gesetze, klug-
schwätzende Experten sowie natürlich die
EU. Stronach bietet seinen Wählern also
Anti-Establishment-Populismus, aber ohne
Nazi-Mief und ohne Anti-Ausländer-Emo-
tionen. Interessanterweise nahm niemand
unter den Stronach-Sympathisanten auch
nur den geringsten Anstoß an den etwas
ungewöhnlichen Umständen der Partei-
gründung: Die Fraktion wurde gleichsam
vom Start weg durch die Hintertür ins Par-rr
lament katapultiert, indem der Namensge-
ber erst fünf, später sechs Nationalratsab-
geordnete von anderen Fraktionen abwarb.
Sofort wurden Vorwürfe laut, dass diese in
ihren Stammparteien nicht sonderlich er-rr
folgreichen Abgeordneten schlicht gekauft
worden wären, was heftig dementiert, aber
nie völlig ausgeräumt wurde, freilich auch
die Wähler offenbar nicht im Geringsten
interessiert.
NEUE LIBERALE PARTEIBei so viel Polit-Marketing entging der
großen Öffentlichkeit bisher eine weitere
Parteineugründung, die das exakte Ge-
genteil des Stronach-Projekts darstellt.
Die Gruppe nennt sich Neos, kommt bis-
her ohne prominente Galionsfigur aus, hat
keine spektakulären TV-Auftritte vorzu-
weisen, dafür aber ein Parteiprogramm,
in dem sich alle jene wiederfinden sollten,
die irgendwann in den letzten Jahren ver-rr
zweifelt aufgeseufzt haben: „Ich würde ja
SP/VP/Grün wählen, wenn sie nicht ...“ –
Dieser Gruppe bieten die Neos die gesell-
schaftspolitische Liberalität der Sozialde-
mokraten, aber ohne Gewerkschaftsbeton
und Parteikaderklüngelei; Wirtschafts-
Pragmatismus à la ÖVP, aber ohne deren
katholischen Konservatismus; Grünpolitik
ohne Birkenstockschlapfen-Fundis. Wenig
überraschend fusionierten die Neos bald
mit dem überlebenden Rest des einstmals
durchaus bedeutenden Liberalen Forums.
Dass sie ins Parlament einziehen,
scheint zwar trotzdem unwahrscheinlich,
aber die politische Agenda können sie mit
ihrem Programm durchaus beeinflussen,
vor allem mit ihren Vorschlägen zu mehr
Transparenz und Mitsprache in der Poli-
tik. Längst sind sich nämlich die Experten
einig, dass die Reformblockade, unter der
Österreich seit Jahren leidet, nur überwun-
den werden kann, wenn die Spielregeln
der Politik grundlegend verändert wer-rr
den. Die großen Brocken, die auf Lösung
warten, wurden inzwischen in den Medien
bis zum Überdruss diskutiert, ohne dass
sich etwas bewegt hätte: Bildung gehört
dazu – Österreich ist eines der Schluss-
lichter im PISA-Ranking, obwohl es eines
der teuersten Schulsysteme aller OECD-
Länder unterhält. Aber jegliche Versuche,
das Schulsystem nach den Vorbildern er-rr
folgreicher Nationen wie Finnland um-
zukrempeln, scheiterten am Widerstand
der Lehrergewerkschaft und der Län-
der, die für die Grundschulen verantwort-
lich sind. Ähnliches gilt für das Pensionssy-
stem. Es läuft aus dem Ruder und wird nur
noch durch immer höhere Verschuldung
notdürftig zusammengehalten. Trotzdem
will es einfach nicht gelingen, das effek-
tive Rentenantrittsalter anzuheben. Der
Think-Tank IHS hat ein Sparpotenzial von
mehreren hundert Millionen Euro errech-
net, wenn Gemeinden enger kooperieren,
zum Beispiel gemeinsam Schwimmbäder
und Konzertsäle betreiben, Verwaltungs-
einrichtungen zusammenlegen würden.
Das bleibt aber ebenso tabu wie die Priva-
tisierung Dutzender ineffizient geführter
Landes- und Bundesbetriebe.
TABULOSE VERHANDLUNGENGanz oben auf der Liste der Zukunftskil-
ler steht auch ein Phänomen, das meist
vage mit „Föderalismus“ umschrieben
wird. Gemeint ist damit, dass die neun
österreichischen Bundesländer und ihre
Landeshauptleute gemeinsam ungeheuer
großen Einfluss auf praktisch alle bundes-
politischen Entscheidungen nehmen – al-
lerdings informellen Einfluss, den sie hin-
ter den Kulissen ausüben. Die Folge ist,
dass die Bundesregierung in vielen kon-
troversiellen Fragen Entscheidungen
trifft, die zwar kleinen Gruppen in einzel-
nen Bundesländern nutzen, aber für das
Land insgesamt hohe Kosten oder ver-
minderte Wettbewerbsfähigkeit bedeu-
ten. Vor dem Wähler verantworten müs-
sen die Landeschefs solche Vorgänge nie.
Sie haben ja keine Beschlüsse gefasst,
sondern lediglich auf unsichtbaren We-
gen dafür gesorgt, dass andere dies tun.
So kam es, dass die Landesbeamten un-
geschoren blieben, als den Bundesbe-
diensteten Privilegien gestrichen wurden,
dass die Einführung von höheren Quali-
tätsstandards für Lehrer an den Ländern
scheiterte (wo Lehrerposten nach wie vor
nach parteipolitischen Günstlings-Kri-
terien vergeben werden). Wann immer
Sparbudgets beschlossen werden, holen
sich die Länder auf dem Verhandlungs-
weg zusätzliches Geld vom Bund, weisen
am Jahresende formal positive Budget-
abschlüsse aus – und müssen trotzdem nie
den Sparstift zücken.
Warum sollten alle diese Missstände
ausgerechnet nach dem Oktober 2013 an-
ders werden? Hier bringen Optimisten
wieder die Arithmetik ins Spiel. Wenn
SPÖ und ÖVP keine Mehrheit mehr
schaffen und einen dritten Regierungs-
partner brauchen, brechen Verhandlungen
los, in denen es mit Sicherheit keine Tabus
mehr gibt. Und sollte das Ergebnis eine in-
stabile Regierung sein, werden alle nach
einer Änderung des Wahlrechts rufen, um
bald wieder klare Verhältnisse zu schaffen.
Dafür müssen aber erst recht wieder Spiel-
regeln geändert werden. Das Feuer, unter
dem das Eis wegschmilzt, könnte also noch
lange lodern.
Lange Tradition gibt uns eine feste Basis.
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Gegen die Reformblockaden von Schwarz und Rot: Frank Stronach (Team TT Stronach),
Eva Glawischnig (Die Grünen), Hans Christian Strache (FPÖ) und Matthias Strolz (Neos).
Fotos: Marc Gilligan, Die Grünen, FPÖ, Neos
10 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land
WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
entsprechenden Förder- und Anreizsysteme
von staatlicher Seite notwendig, damit sich
Österreich im internationalen Wettbewerb
als Forschungs- und damit auch Wirtschafts-
standort erfolgreich behaupten kann. Lang-
fristig muss es das Ziel sein, dass der Staat
nicht mehr als ein Drittel der Ausgaben für
F&E trägt. Momentan werden von der öf-
fentlichen Hand in Österreich noch 40 Pro-
zent übernommen. In den Vereinigten
Staaten, im Bezug auf F&E-Investitionen si-
cherlich ein Vorbild, deckt die Wirtschaft na-
hezu 70 Prozent der Ausgaben.
ANDREAS ALTMANNLL
Hochschulleitung,
Rektor und Geschäfts-
führer MCI
Sind Österreichs Bil-
dungseinrichtungen
für diese Herausfor-rr
derung gerüstet und was leistet die Politik,
um den Anforderungen einer Wissens- und
Forschungsgesellschaft gerecht zu werden?
Österreichs Bildungseinrichtungen sind
insgesamt gut aufgestellt und für die Zu-
kunft gerüstet. In Österreich hat man er-rr
kannt, dass es wichtig ist, den „Brain-Drain“
in einen „Brain-Gain“ umzukehren, die be-
sten Köpfe ins Land zu holen, Leistungs-
träger zu fördern und in Wissenschaft,
Bildung, Technologie und Innovation zu in-
vestieren. Schaffung und zügiger Ausbau
des Fachhochschulsektors, zahlreiche Initi-
ativen im Bildungs- und Hochschulsektor
(zum Beispiel Neue Mittelschule, interna-
tionale Klassen, Neuordnung der Lehrer-rr
bildung, Pädagogische Hochschulen), Rot-
Weiß-Rot-Karte, Bildungskarenz, vielfältige
Forschungsförderungsprogramme, Start-up-
Förderungen, Jungunternehmerprogramme
und zahlreiche weitere Initiativen sollen
dazu beitragen.
ad B: Die österreichische Forschungsquote
von 2,8 Prozent des BIP liegt deutlich über
dem Schnitt der EU-27 (zwei Prozent), al-
lerdings deutlich hinter Ländern wie Finn-
land, Schweden und Dänemark, die über
drei Prozent ihres BIP in Forschung inve-
stieren. Es sei jedoch erwähnt, dass die ös-
terreichische Forschungsquote trotz eines
konsequenten Budgetkonsolidierungs-
kurses von Bund und Ländern ungebro-
chen aufrechterhalten wird mit dem Ziel
einer weiteren Erhöhung in den nächsten
Jahren. Neben der Forschungsquote ist für
die internationale Wettbewerbsfähigkeit
vor allem die Arbeitsproduktivität von Re-
levanz. Diese liegt in Österreich derzeit auf
Platz vier in Europa und 16,7 Prozent über
dem EU-Durchschnitt (und beispielsweise
rund sieben Prozentpunkte über jener von
Finnland oder zehn Prozentpunkte über je-
ner von Deutschland). Dementsprechend
verzeichnet die österreichische Wirtschaft
eine beeindruckend steigende Exportquote
und faktisch durchgängige Leistungsbilanz-
überschüsse in den letzten Jahren. Vor die-
sem Hintergrund ist die zitierte Forschungs-
quote von 2,8 Prozent durchaus beachtlich,
wenngleich es das erklärte Ziel sein muss,
diese konsequent weiter zu steigern.
Wie beurteilen Sie den Status österreichi-
INVESTIEREN SIE GENUG IN FORSCHUNG?
ING. JOSEF UNGER
Geschäftsführer
der Unger Stahlbau
GmbH
ad A: Österreich hat
in den letzten Jahren
enorm aufgeholt und
seine F&E-Ausgaben seit dem Jahr 2000
um mehr als 100 Prozent gesteigert. Durch
eine massive Ausweitung des Fördersystems
konnte man vor allem die Ausgabenbereit-
schaft der Unternehmen erhöhen. Zahl-
reiche Unternehmen aus dem Ausland, da-
runter auch viele aus Deutschland, forschen
mittlerweile aufgrund der steuerlichen For-rr
schungsförderung in Österreich. Der Anteil
der ausländischen Firmen an den F&E-Aus-
gaben im Unternehmenssektor macht mitt-
lerweile mehr als 50 Prozent aus. Im Ver-rr
gleich zu anderen Staaten ein enorm hoher
Anteil, an dem man die Attraktivität des
Forschungsstandortes Österreich erken-
nen kann. Es ist noch ein langer Weg, aber
ich denke, dass die eingeschlagene Rich-
tung und die Schaffung von Anreizsystemen
zur Förderung der betrieblichen Forschung
stimmen.
ad B: Mehr ist natürlich immer wünschens-
und erstrebenswert, aber man muss realis-
tisch bleiben. Österreich hat das ehrgeizige,
für 2020 angepeilte Ziel der EU von 3 Pro-
zent nahezu erreicht. Die Investitionen wer-rr
den trotz der angespannten Wirtschaftslage
nicht reduziert, sondern nach wie vor kon-
tinuierlich gesteigert. Mittlerweile gibt es
mehr als 56.000 Beschäftigte in diesem Be-
reich, Tendenz steigend. Zudem muss man
bedenken, dass Österreich ein Land der
Klein- und Mittelbetriebe ist. Großkon-
zerne, die traditionell mehr in F&E inve-
stieren, sind rar. Unternehmen und Politik
haben in den letzten Jahren viel getan, um
die Attraktivität von F&E und dem For-rr
schungsstandort Österreich zu steigern,
aber sich jetzt auf diesen Lorbeeren auszu-
ruhen, wäre fatal. Wir müssen weiterhin da-
ran arbeiten, im internationalen Vergleich
noch besser zu reüssieren. Auch hier gilt:
Stillstand heißt Rückschritt.
ad C: Die Unger Steel Group wächst seit ih-
rer Gründung als Kleinunternehmen vor
mehr als 60 Jahren kontinuierlich und ist
mittlerweile eines der international erfolg-
reichsten Stahlbauunternehmen in Europa
mit rund 1200 Mitarbeitern und 20 Nieder-rr
lassungen. Wir betätigen uns vor allem in
der experimentellen Forschung, versuchen
stetig Produktionsverfahren, Prozesse und
Dienstleistungen zu optimieren. Der Ein-
satz neuester Technologien, Maschinen und
Software macht uns zu einem der innova-
tivsten Unternehmen in unserer Branche.
So betätigen wir uns zum Beispiel als Beta-
User für ein 3D-Konstruktionsprogramm
und stellen unsere Erfahrungen und Inputs
für neue Anwendungen gerne zur Verfü-
gung. Die investierte Zeit hilft uns langfristig
unsere Position auszubauen und unterstützt
dabei auch andere Unternehmen wie bei-
spielsweise unsere Kunden und Partner. Zu-
dem kooperieren wir sehr eng mit der HTL
Pinkafeld und unterstützen dabei unter an-
derem diverse Forschungsprojekte sowohl
mit theoretischer als auch praktischer Aus-
richtung. Des Weiteren planen wir die Eta-
blierung eines neuen Hochschullehrganges
gemeinsam mit der Fachhochschule Bur-rr
genland. Wir haben vor, diesen Bereich in
den nächsten Jahren zu verstärken und noch
mehr zu investieren.
ad D: Langfristig denken – kurzfristig und
flexibel handeln. Was allgemein für wirt-
schaftliches Denken gilt, ist auch für F&E
erfolgversprechend. Risiken müssen abge-
wogen, Bedenken ernst genommen wer-rr
den, dürfen aber nicht zu einer Verlangsa-
mung des wirtschaftlichen Motors führen.
Wir brauchen mehr Unternehmen, die sich
ihrer Verantwortung bewusst sind, nicht un-
überlegt, aber mit entsprechendem Engage-
ment und Weitblick dafür sorgen, dass sich
die wirtschaftliche Lage national und in-
ternational wieder stabilisiert. F&E nimmt
hier eine entscheidende Rolle ein und sollte
dementsprechend, vor allem von den Un-
ternehmen selbst, gefördert werden. Hierzu
ist auch der weitere engagierte Ausbau der
DIE WIRTSCHAFT DES 21. JAHRHUNDERTS wird eine wissens- und
technologiebasierte sein, sagen Trendforscher. von e. michael brauner
Für Manager von großen Unternehmen
wie die VOEST, OMV oder Unger
Steel sind hohe Ausgaben für F&E
eine notwendige Selbstverständlichkeit.
Österreichs Industrie fordert noch bessere
Rahmenbedingungen für die Forschungs-
arbeit von der Politik, die ist wiederum
der Meinung, diese auch schon geschaffen
zu haben. Und die Bildung verweist auch
auf die Wichtigkeit der Arbeitsproduktivi-
tät. Da liegt Österreich vor Finnland und
Deutschland an 4. Stelle in Europa. Mehr
dazu auf den folgenden Seiten.
A. F&E nehmen einen immer größeren Spielraum
in den Zukunftsstrategien von Unternehmen
und Politik ein - zumindest in der Theorie. Sind
Österreichs Unternehmen für diese Herausfor-rr
derung gerüstet und was leistet die Politik um
den Anforderungen einer Wissens- und For-rr
schungsgesellschaft gerecht zu werden?
B. Österreich investierte zuletzt 2,8 Prozent des
BIP in F&E – in Finnland sind es 3,8 Prozent,
auch China und Japan weisen über 3 Prozent
aus. Reichen Österreichs Anstrengungen in
diesem Bereich oder müssen wir mehr für F&E
aufwenden, um auch in Zukunft ein konkurrenz-
DIE FRAGEN ...
DIE ANTWORTEN ...
Die neue Art zu reisen.Jetzt neu komponiert: Das einzigartige Flugerlebnis an Bord der neuen Austrian Business Class. Auf Langstrecken fl iegen Austrian Airlines Gäste ab sofort mit völlig fl achem Bett, individuell einstellbarer Sitzpolsterung, modernstem Entertainment-System und bestem österreichischen Service. Mehr auf businessclass.austrian.com
fähiger Wirtschaftsstandort zu bleiben?
C. Wie beurteilen Sie den Status in Ihrem
eigenen Unternehmen? Sind die jährlichen
Aufwendungen für Forschung und Entwick-kk
lung ausreichend? Oder planen Sie, hier
Ihr Investment zu erhöhen?
D. Ausgaben für F&E rechnen sich nur lang-
fristig, das Risiko ist überdies sehr hoch. Wie
kann dieses Problem in Zeiten schnelllebiger
Wirtschaftskreisläufe gelöst werden?
Wie sollte die Aufgabenteilung zwischen
Wirtschaft und Staat im Bereich Forschung
idealerweise aussehen?
12 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 13
WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
scher Unternehmen? Sind deren jährliche
Aufwendungen für Forschung und Entwick-kk
lung ausreichend? Funktioniert die Zusam-
menarbeit von Bildungsstätten und Unter-rr
nehmen?
Die von den österreichischen Unterneh-
men geleisteten Forschungsaufwendungen
zeigen tatsächlich ein verbesserungsfä-
higes Bild, zumal die österreichischen For-rr
schungsausgaben nur zu etwa 44 Prozent
von Unternehmen geleistet werden und da-
mit den öffentlichen Forschungsaufwen-
dungen in Österreich mit rund 40 Prozent
ein unüblich großer Anteil zufällt. In die-
sem Zusammenhang ist jedoch zu erwäh-
nen, dass Österreichs Wirtschaft von einer
Struktur gekennzeichnet ist, die einer ho-
hen Forschungsorientierung tendenziell
entgegensteht:
– Hoher Anteil von Klein- und Kleinst-
betrieben, wenig Mittelständler, kaum
Großunternehmen oder internationale
Konzerne
– Hoher Dienstleistungsanteil wie Ban-
ken/Versicherungen/Finanzdienstleister,
Tourismus- & Freizeitwirtschaft, Kunst &
Kultur
Vor diesem Hintergrund ist die zitierte For-rr
schungsquote von 2,8 Prozent noch beacht-
licher, wenngleich es das erklärte Ziel sein
muss, diese konsequent weiter zu steigern.
Die österreichische Bundesregierung hat in
ihrer 2011 beschlossenen Forschungsstrate-
gie das Ziel formuliert, dass zukünftig we-
nigstens zwei Drittel der F&E-Ausgaben
aus der Wirtschaft kommen sollen. Ge-
rade weil die österreichische Wirtschaft auf-
grund ihrer strukturellen Verfasstheit nur
begrenzt selbst zu Forschung & Entwick-
lung sowie Bildung & Schulung in der Lage
ist, ist die Zusammenarbeit mit den Hoch-
schulen von besonderer Bedeutung. Hier
hat es in den letzten Jahren substanzielle
Verbesserungen gegeben und insbesondere
das in Europa einzigartige Angebot berufs-
begleitender Studiengänge einen wahren
Innovations- und Internationalisierungs-
schub in der Wirtschaft ausgelöst.
ad D: Jede Investition birgt Risiken und
so verhält es sich auch (und insbesondere)
mit Investitionen in Forschung & Entwick-
lung. Dieses Risiko kann nie auf null ge-
setzt werden, jedoch insbesondere durch
hohe internationale Vernetzung, Informa-
tionsaustausch/Benchmarking sowie durch
Forschungs-, Entwicklungs-, Innovations-
und Bildungspartnerschaften, zum Beispiel
Hochschulen & Unternehmen, Hochschu-
len & Hochschulen, Inland & Ausland etc.
DORIS BURES
Bundesministerin für
Verkehr, Innovation
und Technologie
ad A: Wie wichtig
Forschung und Ent-
wicklung für den Un-
ternehmenserfolg ist, ist sowohl der Politik
als auch den Unternehmen selbst sehr be-
wusst. Die heimischen Unternehmen haben
in den vergangenen Jahren ihren Einsatz für
die technologische Entwicklung in allen Be-
reichen verstärkt. Unterstützt von einer von
der gesamten Regierung getragenen, lang-
fristigen Strategie. Im Ergebnis sieht man:
Mehr Unternehmen als je zuvor investie-
ren in F&E und mehr Unternehmen als je
tun das im Rahmen von strategischen For-rr
schungsförderungsprogrammen meines Mi-
nisteriums.
ad B: Ich glaube, ein realistisches Bild be-
kommt man, wenn man sich die Dynamik
anschaut. Die F&E-Quote ist in den letzten
20 Jahren von 1,36 Prozent auf knapp 3 Pro-
zent gestiegen. Damit sind wir freilich noch
nicht am Ziel. Bis 2020 soll die Forschungs-
quote weiter angehoben werden, auf nahe
vier Prozent. Aber mir kommt es auch auf
die Qualität an, gezielte Schwerpunkte set-
zen wir dort, wo die heimische Wissenschaft
und die Unternehmen schon vorne sind und
wo die Effekte der Forschung und Techno-
logie sich am stärksten positiv auf den Wohl-
stand und die Beschäftigung in Österreich
auswirken – also in den Bereichen Umwelt-
und Energie, Mobilität, Informations- und
Kommunikationstechnologien und bei den
Produktionstechnologien.
Wie beurteilen Sie den Status der österrei-
chischen Unternehmen? Sind Ihrer Meinung
nach dort die jährlichen Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung ausreichend?
Die Unternehmen und die öffentliche Hand
haben in den vergangenen Jahren ihre In-
vestitionen in F&E ausgeweitet. Besonders
hervorzuheben ist hier, dass auch in den Kri-
senjahren 2009 und 2010 die Forschungs-
ausgaben gewachsen sind. Auch die Un-
ternehmen haben unter sehr schwierigen
gesamtwirtschaftlichen Bedingungen nicht
nachgelassen bei der Innovation. Zugleich
hat die Regierung gezielt, als antizyklische
Maßnahme, zusätzliche Mittel für F&E be-
reitgestellt. Derzeit stehen wir bei einem öf-
fentlich finanzierten Anteil von knapp unter
50 Prozent. Mittelfristig, und das ist ein aus-
drückliches Ziel unserer FTI-Strategie, soll
es so sein, dass wir zu einem Verhältnis von
einem Drittel öffentlich zu zwei Dritteln pri-
vat kommen.
ad D: Die Forschungsförderung ist genau
dazu da, um gesellschaftlichen und wirt-
schaftlichen Fortschritt zu unterstützen.
Das heißt konkret, einen Teil des Risikos
zu übernehmen, weil so für alle, für den
Wirtschaftsstandort und die Beschäftigten
ein Nutzen entsteht. Dabei konzentrieren
wir uns auf die gesamte Innovationskette –
eine Innovation ist dann erfolgreich, wenn
sie angewendet wird, wenn neue Produkte,
Produktionstechnologien, Materialien sich
im Produktionsprozess und am Markt eta-
blieren.
GERHARD ROISS
Vorstandsvorsitzender
OMV
ad A: In Österreich
wird vieles geboten,
was die besten Köpfe
der Welt anzieht – so-
zialer Friede, Sicherheit, gut ausgebaute In-
frastruktur. Das Land ist im europäischen
Vergleich auf einem sehr guten Weg. Wich-
tig ist aber, nicht nachzulassen. Ein Beispiel
dafür ist die indirekte Forschungsförderung
über Steuer- und Forschungsfreibeträge.
Das gibt der Wirtschaft die nötige Flexibili-
tät, bedarfsorientiert zu forschen.
ad B: Österreich ist ein sehr konkurrenzfä-
higer Standort. Für uns als internationale,
integrierte Öl- und Gasgesellschaft ist das
Land der ideale Platz, um Geschäfte in der
Region zu machen und unsere internati-
onalen Aktivitäten zu steuern. Forschung
und Entwicklung sind Schlüssel, um diese
Position abzusichern. Wichtiger als Quoten
sind die optimalen Rahmenbedingungen.
ad C: Die OMV ist ein Unternehmen, das
Hochtechnologie im Kerngeschäft wie der
Exploration und Produktion auf Öl- und
Gasfeldern weltweit in großem Ausmaß an-
wendet und weiterentwickelt. F&E-Pro-
jekte sind für uns die Möglichkeit, in die
Zukunft zu schauen. Im Jahr 2012 haben
wir rund 21 Millionen Euro für klassische
F&E-Projekte ausgegeben. In den kom-
menden Jahren werden die Ausgaben – ab-
hängig von den Projekten – deutlich höher
ausfallen und mittelfristig bis zu 50 Millio-
nen Euro pro Jahr erreichen.
ad D: Staaten haben vor allem die Auf-
gabe, Innovationen anzustoßen. Die dafür
nötigen Mittel sollten in Form von Start-
förderungen zur Verfügung stehen. Letzt-
lich muss sich jede neue Technologie auf
dem Markt beweisen. Förderungen, die
über einen gewissen Zeitraum hinausge-
hen, sind kontraproduktiv.
CHRISTOPH
NEUMAYER
Generalsekretär
der Industriellen-
vereinigung
ad A: Die österreichi-
schen Betriebe ge-
ben je nach Berechnung jährlich mehr als
eine Milliarde Euro für die Aus- und Wei-
terbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter aus. 60 Prozent der gesamten hei-
mischen F&E-Ausgaben kommen aus dem
privaten Sektor. Die Unternehmen leisten
also einen wesentlichen Beitrag zur Wis-
sens- und Forschungsgesellschaft. Dafür be-
nötigen sie aber auch die entsprechenden
Rahmenbedingungen, um weiter erfolg-
reich sein zu können. Sowohl die direkte
Projektförderung als auch die indirekte
durch die Forschungsprämie sind daher
massiv standortrelevant. Nicht zuletzt des-
halb hat sich die IV dafür eingesetzt, dass
den Anliegen der Unternehmen mehr Ge-
wicht gegeben und eine unbürokratische
sowie praktikable Neuregelung der Ver-rr
gabe umgesetzt wurde.
ad B: Die positive Dynamik ist auf dem
Sektor der F&E-Performance seit dem Kri-
senjahr 2009 ins Stocken geraten. Deswe-
gen ist eine antizyklische Vorgehensweise
unbedingt notwendig. Natürlich geht es ei-
nerseits um eine Erhöhung der öffentlichen
F&E-Ausgaben. Gleichzeitig muss naturge-
mäß sichergestellt sein, dass bereitgestellte
Mittel effizient eingesetzt werden. Ande-
rerseits ist Österreich im europäischen Ver-rr
gleich – dem Innovation Union Scoreboard
2011 – in den letzten Jahren um mehrere
Ränge zurückgefallen. Wir dürfen uns nicht
immer weiter von der selbst gesteckten
Zielsetzung der Bundesregierung, als „In-
novation Leader“ in die erste Liga der In-
novationsstandorte vorzustoßen, entfernen.
Hier müssen wir gemeinsam gegensteuern.
Wie beurteilen Sie den Status der österrei-
chischen Unternehmen? Sind Ihrer Meinung
nach dort die jährlichen Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung ausreichend?
Österreichs Industrieunternehmen sind
wie kaum ein anderer Wirtschaftssektor
dem immer intensiver werdenden inter-
nationalen Wettbewerb ausgesetzt. Und
sie schlagen sich trotz extrem herausfor-
dernder Bedingungen hervorragend, da
die Unternehmen während der Krise ihre
Strukturen rechtzeitig angepasst, weiter
modernisiert und vor allem in F&E inve-
stiert haben. Eine große Herausforderung
für die Betriebe bleibt das Thema Fach-
kräfte: Bereits heute haben acht von zehn
Industrieunternehmen in Österreich Pro-
bleme, qualifiziertes Personal in Zukunfts-
feldern wie Technik oder Produktion zu
finden – die Tendenz ist weiter steigend.
Diesen klaren Wettbewerbsnachteil müs-
sen wir im Interesse des heimischen Wohl-
standes mit allen Kräften auflösen. Wir
setzen uns daher nachdrücklich für die
Nachwuchssicherung, insbesondere in den
sogenannten MINT-Fächern, in Österreich
ein.
ad D: Österreichs Wettbewerbsfähigkeit
und damit nachhaltig Wachstum und Jobs
sind schon in der Vergangenheit eng mit
Forschung, Entwicklung und Innovati-
onen verknüpft gewesen – und in Zukunft
wird dies noch stärker der Fall sein, keine
Frage. Wie eingangs bereits erwähnt, wird
die Masse hier von den privaten Betrieben
getragen. Der Staat hat die Funktion eines
„Ermöglichers“. Wenn die Wirtschaft nicht
behindert wird, können wir freier atmen
und wettbewerbsfähiger – und damit for-rr
schungsintensiver – arbeiten.
DR. WOLFGANG
EDER, Vorsitzender
des Vorstandes und
CEO der voestalpine
AG / Leitung der
Steel Division
ad A: Wissen und
Technologie waren doch seit jeher die Ba-
sis unternehmerischen Erfolges, selbst
wenn Trendforscher diese Schlagworte of-
fenbar erst jetzt entdecken. Zahlreiche, ge-
genüber dem Mitbewerb vergleichsweise
kleine, österreichische Unternehmen sind
daher auch in technologisch anspruchs-
vollsten Bereichen schon seit vielen Jahren
Weltmarktführer. Hier haben wir uns ei-
nen Technologievorsprung erarbeitet, der
zum einen auf den langjährigen, konse-
quenten Forschungs- und Entwicklungsfo-
kus der Unternehmen selbst, zum anderen
aber auch auf das zweifellos immer noch
gute Umfeld in Österreich (Stichworte:
hochqualifizierte und bestens ausgebildete
Mitarbeiter, Forschungsförderung, hervor-
ragende universitäre Einrichtungen und
dergleichen) zurückzuführen ist. Das In-
novationsklima in Österreich hat sich in
den letzten Jahren also zweifellos verbes-
sert. Allerdings wird der Innovationsvor-
sprung Europas allgemein gerade gegen-
über Fernost und China sukzessive kleiner.
Da muss es ein Umdenken auch in der Po-
litik geben. Es hat sich in der Forschungs-
landschaft zweifellos vieles in die richtige
Richtung bewegt – es könnte aber wesent-
lich mehr sein. Vor allem geht es um die in-
dustriepolitischen Rahmenbedingungen
im Allgemeinen, die ja nicht losgelöst von
einer innovativen Wirtschaft betrachtet
werden können. Wenn sich beispielsweise
ganze Branchen, mit denen wir seit vielen
Jahrzehnten in intensiven Partnerschaften
gemeinsam neue Technologien entwickeln,
aus Europa verabschieden, werden auch
die Innovationen der Zukunft anderswo
stattfinden. Innovationen erfolgen dort,
wo produziert wird. Das ist eine logische,
aber langfristig sehr gefährliche Entwick-
lung für ganz Europa.
PROMOTION WIRTSCHAFT
Österreich starkes Land 1/2013 1514 Österreich starkes Land 1 / 2013
WIRTSCHAFT
ad B: Was wir uns wünschen: Österreich
liegt im EU-Innovationsranking irgendwo
zwischen Platz sechs und Platz acht. Wir
hatten früher schon einmal den Anspruch,
unter die Top drei zu kommen. Diesen An-
spruch sollten wir wieder formulieren und
vor allem konsequent umsetzen, um ge-
nauso wie die skandinavischen Länder
nachhaltig im Innovationsbereich weltweit
eine führende Position einzunehmen. Da-
bei geht es weniger um rein prozentuelle
Ziele, sondern eher darum, wie effizient die
Mittel eingesetzt werden.
ad C: Im Geschäftsjahr 2012/13 haben wir
ein Rekordbudget von 132 Millionen Euro
in den Bereich F&E investiert, in dem ak-
tuell mehr als 700 Mitarbeiter beschäf-
tigt sind. Im laufenden Geschäftsjahr wer-
den wir die Mittel abermals deutlich in
eine Größenordnung von rund 140 Mil-
lionen Euro erhöhen und wir wollen die
steigende Tendenz auch in Zukunft beibe-
halten. Die voestalpine ist damit das for-
schungsintensivste Unternehmen Öster-
reichs. Spezialisierung, Technologie- und
Qualitätsführerschaft waren und sind
für uns die Zukunftssicherung. Innova-
tion, Forschung und Entwicklung haben
daher im Konzern höchste Priorität und
sind auch die Basis für unsere langfristige
Wachstumsstrategie. Mit weltweit rund
100 wissenschaftlichen Institutionen ha-
ben wir inzwischen Forschungskoopera-
tionen – und wir arbeiten auch in diesem
Bereich nur mit den besten Partnern zu-
sammen. Aber wie bei staatlichen Ausga-
ben gilt auch hier: Es geht nicht nur um die
Höhe der Mittel allein, sondern darum, sie
richtig und effizient einzusetzen, und stän-
dige Weiterentwicklung nicht nur als reine
F&E-Aufgabe, sondern als Teil der Unter-
nehmenskultur zu begreifen, die in jedem
einzelnen Bereich gelebt werden muss.
ad D: Man braucht für wirkliche Innovati-
onen gerade in unserer Industrie zweifellos
einen langen Atem. Man muss sich hohen
F&E-Aufwand auch leisten können, das
heißt, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
eines Unternehmens ist die Grundvoraus-
setzung für einen entsprechend starken und
konsequenten F&E-Fokus. Gerade der vo-
estalpine-Konzern ist ein gutes Beispiel da-
für, dass wirtschaftlicher Erfolg, eine kon-
tinuierlich verfolgte Strategie und hoher
F&E-Aufwand einander nicht ausschlie-
ßen, sondern auf lange Sicht sogar bedin-
gen. Wir haben etwa im Automobilbereich,
der Bahninfrastruktur oder dem Energiebe-
reich vergleichsweise lange Entwicklungs-
und Produktzyklen, die Schnelllebigkeit gilt
hier also nur sehr bedingt. Die ideale Aufga-
benteilung sollte so aussehen, dass der Staat
schlichtweg die Rahmenbedingungen für
eine starke, leistungsfähige und damit zu-
kunftssichere Industrie und für ein moder-rr
nes Schul- und Hochschulsystem, vor allem
auch im Bereich der Grundlagenforschung,
sicherstellt. Mit den Herausforderungen am
Markt werden gute Unternehmen, wie be-
reits bisher, auch alleine, eigenverantwort-
lich und mit möglichst wenig dirigistischen
Eingriffen fertig. Wir forschen ja nicht, weil
wir für einzelne Projekte Förderungen er-rr
halten, sondern weil wir uns von Innovati-
onen ein Marktpotenzial und Mehrwert für
die Kunden erwarten.
Natürliches Tageslicht bringt nicht
nur Helligkeitsspitzenwerte von
über 100.000 Lux und hohe Be-
leuchtungsqualität, sondern gilt auch als
ökologisch sinnvollster Energieträger.
Diese Überlegung bildet eine Grundlage
für das Architekturprojekt der Neuen
Stadtbücherei Augsburg, das auf enge
Vernetzung von Architektur, Lichtpla-
nung und Haustechnik setzt. Für die Be-
leuchtung konzipierte das Tiroler Un-
ternehmen Bartenbach Lichtlabor im
Oberlichtbereich drei mit reflektierendem
Spezial-Aluminium ausgekleidete „Licht-
trompeten“, deren mehr als 400 präzise
aufeinander ausgerichtete Spiegelfacetten
diffuses Tageslicht für eine ausreichende
Grundbeleuchtung gezielt in das Zen-
trum der Bücherei leiten. An den Fassa-
den sorgen Lichtlenklamellen für effek-
tiven Sonnenschutz und lenken Tageslicht
in das Gebäude. Reflektierende Paneele
Lichttrompeten lenken das Licht. Spiegelfacetten der Lichttrompete.
EINE INTEGRIERTE TAGESLICHT- UND KUNSTLICHTLÖSUNG DES TIROLER UNTERNEHMENS
BARTENBACH LICHTLABOR steigert die Raumqualität und Energieeffizienz in der Stadtbücherei Augsburg.
Gesunde Lichtarchitektur für Leseratten
transportieren es weiter, sodass Bücher-
regale und Lesezonen gleichmäßig blen-
dungsfrei beleuchtet werden. Das neue
Lichtkonzept hebt die mentale Leistung
deutlich an, Stresserscheinungen und Er-
müdungen wirkt es gleichzeitig mit op-
timierter Lichtverteilung, ausreichender
Sicht nach außen und optimal ange-
passter Kunstlichtergänzung entgegen.
„Diese gelungene Integration der Licht-
technik zeigt auf, wie sinnvoll Tages-
und Kunstlichtplanung in der Konzepti-
onsphase sind“, weiß Verena Bartenbach,
Public-Relation-Verantwortliche des Tiroler
Lichtexperten. PR
KONTAKT
Bartenbach LichtLabor GmbH
Rinner Straße 14, A-6071 Aldrans
www.bartenbach.com
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So viel Unruhe hat der Airport von
Friedrichshafen lange nicht mehr
gesehen. Dickbäuchige Propeller-
maschinen des Typs ATR 72-600 mischen
sich unter die Bombardier-Dash-Ma-
schinen, Gruppen von Mechanikern und
neue Crews flitzen durch die Hangars.
InterSky hat Schuld an dem geschäf-ff
tigen Treiben. Die Regionalfluglinie, die
hier ihren Heimathafen angesiedelt hat,
liegt seit Monaten im Expansionsfieber
und legte einen Wachstumsschub hin,
der das Unternehmen in kürzester Zeit
auf mehr als das doppelte Volumen ka-
tapultierte. Die Flotte wuchs von drei auf
sechs Maschinen – zwei ATR 72-600 wur-
den angeschafft, eine ATR 72-200 ist von
Avanti Air auf zwölf Monate eingeleast,
um das Passagieraufkommen zu bewäl-
tigen. Mit den neuen Flugzeugen stieg
die Transportkapazität um 130 % an.
50 Crewmitglieder wurden zusätzlich an-
geheuert.
Insgesamt eine logistische Herausfor-rr
derung besonderer Art, wie InterSky-Ge-
schäftsführer Peter Oncken betont: „Es hat
sich bewährt, dass wir immer auf schlanke,
effiziente Strukturen mit flachen Hierar-
chien Wert legten. Es beflügelt, wenn der
Grund für die Mehrarbeit im außerge-
wöhnlichen wirtschaftlichen Erfolg liegt.“
Die neuen Maschinen haben zusätz-
liche Städteverbindungen ermöglicht, die
sofort gut angenommen wurden: Karls-
ruhe – Hamburg (Oncken: „Eine enorm
stark nachgefragtes Angebot, da gibt es
offenbar besonders viel Austausch zwi-
schen diesen Städten.“), Graz – Zürich,
Salzburg – Zürich. Die Strecken werden
dreimal täglich bedient, die Passagiere
sind überwiegend Geschäftsreisende. In
dieser Nische sieht InterSky noch Poten-
zial, denn der Geschäftsverkehr zwischen
den mittelgroßen Städten in Deutschland
und Österreich nimmt stetig zu. Schnelle
Verbindungen kommen den Managern
der mittelständischen Wirtschaft da gele-
gen. „Hier gibt es jede Menge Fantasie“.
Wenn das Wachstum anhält, könnten
2014 zwei weitere Maschinen dazukom-
men, der Airline-Chef denkt auch über ei-
nen Service zwischen Graz und Hamburg
nach. Selbst die Strecke Friedrichshafen –
Wien könnte wieder aufgenommen wer-
den. „Das Erfolgsgeheimnis besteht darin,
eine Nische zu finden“, freut sich Oncken.
Die Nische von InterSky umfasst ne-
ben den regionalen Business-Verbin-
dungen auch Charterflüge zu abgelegenen
Urlaubsdestinationen: Menorca, Olbia
(Sardinien), Pula und Zadar in Kroatien.
Neapel wird von Friedrichshafen und
Memmingen aus angeflogen. Genf – Elba,
Berlin – Elba oder Graz – Naxos sind wei-
tere Beispiele. Destinationen und Fre-
quenz richten sich nach der Nachfrage –
für die sorgen „erfahrene Partner aus der
Reisebranche", so Oncken.
Insgesamt war 2012 für InterSky ein
gutes Jahr mit einem positiven Abschluss,
der nach den länger andauernden Turbu-
lenzen der Luftfahrtbranche nicht zu er-
warten gewesen war. Jetzt blicken On-
cken und InterSky-Haupteigentümer
Hans Rudolf Wöhrl ein bisschen weiter
in die Zukunft. „Wir sind auf der Suche
nach tüchtigen jungen Mitarbeitern für
ein stabiles Team. Ich glaube, dass wir
weiter wachsen: Das Ziel sind zehn Ma-
schinen in den nächsten drei Jahren.“ PR
Da waren’s plötzlich sechsNACH JAHREN DER KONSOLIDIERUNG HAT INTERSKY einen
rasanten Wachstumsschub hingelegt: Die Flotte wuchs von drei auf
sechs Maschinen, neue Städteverbindungen werden angeboten.
Zwei ATR 72-600-R Maschinen verstärken die Flotte von InterSky. Fotos: InterSky
KONTAKT
InterSky Luftfahrt GmbH
Bahnhofstraße 10, A-6900 Bregenz
Tel. +43/5574/48800-70
www.flyintersky.com
enatte e MMoser und Peter OOncnckeken,,
GGGesese chchhäfäfäftststsfüfüführhrhrererer IIIntntnterererSSSkykyky
FACTS
– Gründung: 2001
– Flugzeuge: 3 Dash 8-Q300, 2 ATR 72-600,
1 ATR 72-200 (ACMI Leasing von Avanti Air)
– Mitarbeiter: 150
– Umsatz 2012: 22,6 Mio. Euro
– Passagiere 2012: 160.000
16 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 17
WIRTSCHAFTWIRTSCHAFT
keiten fördern und interkulturelle Kom-
petenzen aufbauen. Mit diesen Zutaten
gelang es, eines der größten Assets des ös-
terreichischen Tourismus aufzubauen –
nämlich die Mitarbeit von Menschen, die
auf Eigenheiten der Gäste verständnis-
voll reagieren, ohne dabei ihre Authentizi-
tät zu verlieren. Herzlichkeit, die aus einer
Leidenschaft entspringt, unterscheidet sich
bedeutsam von angelernter, aufgesetzter
Freundlichkeit, hinter der womöglich nur
die Angst steht, den Job zu verlieren.
Der österreichische Fremdenverkehr
beschäftigt heute rund 315.000 Menschen,
sein Anteil am BIP ist mit 5,5 Prozent be-
achtlich und die direkten Wertschöpfungs-
effekte kletterten 2012 auf 17,104 Mrd.
Euro. Milliarden, die zum Großteil wieder
in die touristischen Infrastrukturen des
Landes fließen: wie z.B. in die historischen
Altstädte, in moderne Bauten und in den
Erhalt der Natur- und Kulturlandschaf-
ten Österreichs. „Aber schon seit Langem
kommen die Gäste nicht mehr ausschließ-
lich wegen der einzigartigen Kombination
aus Natur und Kultur, Tra-
dition und Moderne und
– nicht zu vergessen – der
alpinen Kulinarik nach Ös-
terreich. Sie kommen auch
oder vor allem wegen der
angenehmen Begegnung
mit den Menschen. Erst
durch die Begegnung mit
den österreichischen Gast-
gebern entstehen intensive Urlaubserleb-
nisse, die noch lange nachwirken“, fügt Pe-
tra Stolba hinzu.
SOMMER FORCIERENWas Österreich vor allem ausmacht, offen-
bart sich in der kalten Jahreszeit, denn die
alpine Kulisse mit ihren vielen schneesi-
cheren Pistenkilometern macht das Land
zu einer bevorzugten Winterdestination.
Erst vor wenigen Wochen wurde diese
Kernkompetenz bei der Ski-WM in Sch-
ladming wieder eindrucksvoll untermau-
ert, zu der über 40.000 Besucher in den
gebirgigen Winkel der Steiermark reisten.
Viele werden wiederkommen – und ihre
Freunde ebenfalls herschicken: Das Mei-
nungsforschungsinstitut T-MONA erhob,
dass 90 Prozent der Österreich-Gäste ei-
nen Urlaub in Österreich sicher bzw. sehr
sicher weiterempfehlen werden.
Was im Winter an Gästesteigerungen
gelingt, glückt im Sommer nicht immer.
Dabei war Österreich historisch gesehen
ursprünglich eine Sommerdestination,
meint Wirtschaftsminister Reinhold Mit-
terlehner: „In den 1970er-Jahren lag das
Nächtigungsverhältnis bei rund 70 Pro-
zent im Sommer und 30 Prozent im Win-
ter. 2005 wurden, nicht zuletzt aufgrund
der hohen Investitionen in den österrei-
chischen Wintersportgebieten, erstmals
mehr Winternächtigungen als im Som-
mer verzeichnet.“ Wälder, Seen und in-
takte Natur werden langfristig den Som-
mer wieder attraktiver machen, meint
Petra Stolba: „Die Menschen sehnen sich
zunehmend nach klarem Wasser, frischer
Luft und Menschen, die mit ihrer Land-
schaft verbunden sind. Fügt man noch
das gute Essen, die Gastfreundschaft und
das facettenreiche Kulturangebot hinzu,
dann bietet Österreich die idealen Voraus-
setzungen für das individuelle Sommer-
urlaubsglück.“
„MIT GANZ LIEBEN GRÜSSEN AUS ÖSTERREICH“
Für Petra Stolba liegt der wichtigste
Grund des Touristenbooms auf der
Hand. „Wir punkten mit einem opti-
malen Preis-Leistungsverhältnis im Som-
mer und auch im Winter“, sagt die Chefin
der Österreich Werbung. Ergänzend dazu
meint Michael Mair, Leiter des Institutes
für Tourismusmanagement, dass der Er-
folg auch an den tollen Ferien-Angeboten
der heimischen Betriebe zu messen sei.
Letztlich – und darin waren sich die mei-
sten Tourismus-Experten in Sachen Erfolg
einig – punktete die Innovationskraft der
Branche. Ein Beispiel dafür ist der jüngst
geschaffene Wiener Smartguide, der es
den Besuchern mit einem Tablet-PC und
Kopfhörern ermöglicht, die Stadt indivi-
duell zu erkunden. Die Innovation e-Tou-
rismus hat zwar Buchungen erleichtert,
aber wenn auf eine digitale Anfrage nicht
rasch geantwortet wird, schwindet die
Chance, einen Gast zu gewinnen, rapide.
LEIDENSCHAFT IM TOURISMUS ZULASSEN Nicht nur in Österreich. Jedes Geschäft
braucht ein Gesicht oder zumindest eine
Stimme (am Telefon) – besonders im
Fremdenverkehr. „Es kommt immer auf
die Menschen an“, meint Eva Bruckner,
Tourismus-Studiengangsleiterin der Fach-
hochschule Salzburg. Ihrer Ansicht nach
sollten alle, die im Tourismus arbeiten, die
Fähigkeit besitzen, Gästebedürfnisse zu
antizipieren und bereit sein, sich immer
wieder auf neue Entwicklungen einzustel-
len. Deswegen warnt die Expertin vor star-
ren Regelwerken: „Es geht darum, Stan-
dardlösungen zu vermeiden und darauf
zu schauen, wie man sich auf einem enger
werdenden Markt von der Konkurrenz ab-
setzen kann“, sagt sie in der Presse und gibt
den Menschen in der Tourismusbranche
gleich ein Motto mit auf den Weg: Leiden-
schaften zulassen, Kommunikationsfähig-
Österreich punktet immer stärker im Wintertourismus, wie bei der Ski-WM in Schladming. Foto: Schladming-Dachstein/Herbert Raffalt Mitterlehner: „Österreich war einst Sommerdestination.“ Foto: Parlamentsdirektion/Zolles/Mike Ranz
URLAUBEN IM ALPENLAND IST IN. DIE ZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH:
Über 130 Millionen Nächtigungen 2012, fünf Millionen mehr als im Vorjahr.
Das Land an der schönen, blauen Donau feiert ein Rekordjahr im Tourismus.
Was steckt hinter dem Erfolg? von joseph brösel und clemens hirtenberger
„FÜR UNS IST NACHHALTIGKEIT
nicht nur ein Marketinggag, sondern
eine Wertehaltung.“
Petra Stolba, GF Österreich Werbung
Foto: Christian Jungwirth/BMWFJ
18 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 19
WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT
UNSERE STÄRKE IST DIE HERZLICHKEITELISABETH GÜRTLER IST DIE GRANDE DAME DES ÖSTERREICHISCHEN
TOURISMUS, Herrin über legendäre Hotels wie das Sacher in Wien und Salzburg,
das Bristol in Wien oder das Astoria in Seefeld. Mit „Österreich starkes Land“
sprach sie über Luxusreisende, Stammgäste und die Notwendigkeit, sich als
Destination klar zu positionieren.
Mit dem Astoria in Seefeld betrei-
ben Sie ein Wintersporthotel. Wie
war die Wintersaison?
ELISABETH GÜRTLER: Ungewöhn-
lich lang – viel Schnee ist in Tirol
immer gut für den Tourismus. Ob-
wohl ich der Meinung bin, dass
Seefeld sich viel stärker als Ganz-
jahresdestination präsentieren
muss, weil das Angebot dort so
vielfältig ist: von Golf über Wan-
dern bis zu Wellness und Ge-
sundheit. Da es noch dazu von
den Flughäfen München und In-
nsbruck rasch erreichbar ist, eig-
net sich die Region ideal für Anti-
Stress-Kurz urlaube.
Damit sprechen Sie eines der hei-
ßen Themen im österreichischen
Tourismus an: Wellness als Mit-
tel gegen die einseitige Saisonab-
hängigkeit.
Wellness ist wichtig für den
Komfort der Gäste, aber als An-
reiz zu wenig. Ich glaube, jede Re-
gion muss für sich herausfinden,
wo jeweils ihre Stärke liegt – bei
den einen sind das Familien mit
Kindern, bei den anderen Action
und Party, oder es gibt ein echtes
Gesundheitsangebot. In Zukunft
werden diese klaren Profile stark
an Bedeutung gewinnen, die Frage, wa-
rum die Gäste gerade hierher kommen
sollen.
Tun Sie das nicht vor allem wegen der
persönlichen Betreuung?
Das ist tatsächlich eine der großen
Stärken des österreichischen Tourismus.
Gäste schätzen es, wenn sie in ein Haus
kommen, wo sie von Anfang an wie gute
Bekannte oder gar Freunde behandelt
werden. Genau deshalb haben auch so
viele Hotels Stammgäste, die viele Jahre
lang immer wieder kommen. Die österrei-
chische Herzlichkeit, die müs-
sen wir unbedingt pflegen.
Stimmt es, dass die Zahl der be-
sonders kaufkräftigen Reisen-
den zunimmt?
Das kommt auf die Destina-
tion an, aber im Grunde rittern
alle um den Luxusgast. Da darf
man allerdings nicht übersehen:
Das sind zwar Gäste, denen es
nicht drauf ankommt, ob ein
Zimmer 50 Euro mehr oder we-
niger kostet. Dafür wollen sie
aber auch das Beste. Bei diesen
Gästen kommt es übrigens auch
ganz schlecht an, wenn in Wien
am Sonntag alles geschlossen
ist. Shopping ist ein wichtiges
Element für das Reise-Erlebnis.
Zum Glück hat Wien tolle Bou-
tiquen und hochwertige Läden,
nur sind sie eben leider sonn-
tags zu.
Wien ist als Destination sehr im
Trend, aber präsentiert sich die
Stadt nicht ein bisschen zu alt-
modisch? Da gibt es doch mehr
als Hofburg und Schönbrunn.
Ach du liebe Zeit – diese
Diskussion führe ich seit mehr
als 20 Jahren. Ich find’s eh gut,
wenn in Wien moderne Architektur ge-
baut wird, aber warum die Leute wirk-
lich kommen, das ist doch der Glanz der
imperialen Vergangenheit. Dieses Erbe,
diese Kultur, die bis heute intakt ist und
weitergeführt wird, das ist doch, was alle
anderen nicht haben.
In der Smart City Vienna auf einem ehemaligen Flugfeld sollen die Gebäude am besten selbst Energie erzeugen. Fotos: schreinerkastler.at (2), Luftbild Redl
Hotel- und Tourismus-Grande-Dame Elisabeth
Gürtler führt unter anderem das Hotel Astoria in
Seefeld. An der Tiroler Feriendestination schätzt
sie das vielfältige Angebot und fordert mehr
Spezialisierungen. Foto: Hotel Sacher
SMART CITY VIENNA
Ein halbes Jahr vor der Nationalrats-
wahl im Oktober 2013 regiert die
Aufregung in den Parteizentralen.
Auf der Suche nach zugkräftigen Wahl-
kampfthemen sind die Politstrategen auf
das Wohnen gestoßen. Mieten werden
immer teurer, die Immobilienpreise stei-
gen – es ist ein Thema, das alle Bevölke-
rungsschichten gleichermaßen betrifft.
Entsprechend eifrig wetteifern SPÖ und
ÖVP – sie sind derzeit zugleich Regie-
rungspartner und Wahlgegner – um die
attraktivsten Ideen für leistbares Woh-
nen. In Wien will die rote Stadtregie-
rung mit einem städtebaulichen Groß-
projekt punkten, der Initiative Seestadt
Aspern. Auf einem verlassenen Flugfeld
am Rande der Stadt soll in den kommen-
den Jahren ein Wohnbezirk der ganz an-
deren Art entstehen – Smart City Vienna.
ENERGIEBEDARF REDUZIERENSmart City – da ist es, das neue Zauber-
wort der Städteplaner. Im Zeitalter von
Computertechnik und Mobilkommunika-
tion sollen auch urbane Zonen mit Elek-
tronik vollgepackt werden, sollen tech-
nische Geräte das Zusammenleben
steuern, bequemer, sicherer und nach-
haltiger machen. Denn das erste Ziel des
Hightech-Stadtviertels gilt der Reduk-
tion von Treibhausgasen und Energie-
verbrauch. Überwiegend sollen erneuer-
bare Energien zum Einsatz kommen, vor
allem aber müssen sämtliche Gebäude
von vornherein so gebaut werden, dass sie
ohne Klimaanlagen auskommen, wenig
Energie verbrauchen – ja sogar noch sel-
ber Energie erzeugen.
GLEICHBERECHTIGT ARBEITENHört sich gut an, ist aber verdammt
schwierig umzusetzen. Die gemeinschaft-
liche Planung aller Aspekte, vom Gebäu-
desektor über die elektrischen und ther-
mischen Netze bis hin zum öffentlichen
Verkehr, verlangt nach einer einheitlichen
Struktur in der Verwaltung. Die gibt es
aber noch nicht. Eine Aufgabe, die auch
die Beamtengewerkschaft herausfordert.
Bisher trennte man die Verantwortlich-
keiten in der Verwaltung nach kleinen Ein-
heiten – es war ja nicht notwendig, ein ge-
meinsames „großes Ding“ zu entwickeln
bzw. mitzugestalten. In einer Smart City
kommt es aber nicht darauf an, welcher
Verwaltungssektor das Sagen hat. Alle an
der Aufgabe Beteiligten müssen gleichbe-
rechtigt zusammenarbeiten können.
Um vernetzte Planungsfragen anzuge-
hen, hat das Austrian Institute of Techno-
logy (AIT) technisch-wissenschaftliche
Expertisen für die einzelnen Entschei-
dungsprozesse erstellt, die demnächst re-
alisiert werden sollen. Ab dem Zeitpunkt,
und das haben die Stadtväter von Wien
schon angekündigt, wo Planungssicher-
heit auf allen Gebieten gegeben ist, wird
umgesetzt.
Neben den essenziellen technolo-
gischen Erneuerungen sind vor allem
die Bewohner einer Smart City gefor-
dert. Sie werden maßgeblich an den ge-
ringen Emissionen von Treibhausgasen
und am kargen Energieverbrauch betei-
ligt sein. Demnach ist die soziale Betrach-
tungsweise von urbanen Systemen und des
Nutzungsverhaltens unausweichlich mit
der praktischen Umsetzung einer Smart
City verbunden. Noch können sich we-
nige Menschen vorstellen, in der Seestadt
Aspern am Rande von Wien zu leben, aber
mit zunehmendem Wissen wachsen das
Verständnis und der Wille, dort zu wohnen,
wo die Zukunft schon begonnen hat.
Nicht zuletzt muss auch die Industrie,
die für die Hardware von Smart City ver-
antwortlich zeichnet, in den allgemeinen
Prozess miteingebunden sein. So betrach-
tet, ist die Seestadt Aspern oder Smart
City Vienna ein Aufklärungsprojekt, das
die politische Kommunikation herausfor-
dert – nicht nur vor einer Wahl.
IN WIEN ENTSTEHT AUF EINEM AUFGELASSENEN FLUGFELD EINE GANZ NEUE ART
VON WOHNBEZIRK. Hinter den technischen Revolutionen, die dort erprobt werden, steht
JPI Urban Europe, ein transnationales Forschungsprogramm im Bereich Stadtentwicklung,
an dem auch das Austrian Institute of Technology federführend beteiligt ist. von e. michael brauner
20 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 21
BILDUNG IN ÖSTERREICH
3
KOOPERATIONEN, SYNERGIEN, PROFILIERUNGNICHT ZULETZT DER DRITTHÖCHSTE ANTEIL AN AUSLÄNDISCHEN
STUDIERENDEN unterstreicht die Attraktivität des Hochschulstandortes Österreich.
Aufgrund der Kleinstrukturiertheit müssen die Universitäten jedoch künftig noch
intensiver zusammenarbeiten. das interview führte gloria staud
Nachteil dabei: Die Einrichtungen sind
teilweise zu kleinteilig. Für Forschung
und Bildung benötigt man eine kritische
Größe, denn Großinfrastruktur zum Bei-
spiel bedeutet teure Einrichtungen.
Welche Lösungen gibt es dafür?che Lösungen gibt es dafür?
DDie Universitäten müssen verstärkt
koopperieren. Zahlreiche Universitäten
tun dies bereits, wir haben in den Ver-
handdlungen zu den Leistungsvereinba-
runggen mit den Universitäten gezielt
daraauf geachtet und ich poche im Hoch-
schuulplan darauf. So gibt es beispiels-
weisse derzeit im universitären Bereich
interrnational ein regelrechtes Wett-
rennnen um den größten und schnells-
ten Rechner. Dieses „High Performance
Commputing“ wird unter anderem in As-
tronomie und Astrophysik angewendet.
Im JJahr 2011 konnten Wien und Linz
zweii Großrechner ausbauen, auf die nun
auchh mehrere andere Universitäten zu-
greiffen. Auch für Doktoratskollegs gibt
es eeine kritische Größe. Bei zu
kleinnen Universitäten sind
diesee Projekte oft zum
Scheeitern verurteilt,
da es zu wenige
Betrreuer gibt. Die
Lösuungen heißen
auchh hier Koope-
ratioonen, Synergien
und Profilierung.
Dammit lassen sich
gleicchzeitig Kosten
sparren.
Der Bundesminister für Wissen-
schaft und Forschung, UNIV.-PROF.
DR. KARLHEINZ TÖCHTERLE, sieht
in der Autonomie der Hochschulen einen
großen Vorteil. Im Interview kündigt er
den weiteren Ausbau der Fachhochschu-
len an und spricht von der Vorreiiterrolle
Österreichs.
Herr Bundesminister Töchterle, Öster-rr
reich hat mit 22 staatlichen UUniversi-
täten, 13 Privatuniversitäten uund 21
Anbietern von Fachhochschul-SStudien-
gängen eine attraktive Bildunngsland-
schaft. Wie ist Österreich heute imm inter-rr
nationalen Vergleich aufgestellt?VV
KARLHEINZ TÖCHTERLE: Mit deen Ent-
scheidungen des Universitätsgesetzzes 2002
erhielten die öffentlichen Univeersitäten
weitgehende Autonomie. Die Fiinanzie-
rung erfolgt überwiegend durch staatliche
Mittel, der Geldgeber hat ein Mitssprache-
recht. Damit sind viele autonomme Ent-
scheidungen möglich – ein weseentliches
Kriterium für universitäre Qualiität. So
konnte sich die Universitätslandschhaft gut
entwickeln. Inzwischen nehmen sicch viele
Länder Österreich zum Vorbild, wirr sind in
gewissen Bereichen ein echter Vorrreiter.
Wie hat sich die österreichiscche Bil-
dungslandschaft historisch entwicckelt?
Österreich verfügt über eine hoohe An-
zahl von tertiären Bildungsanstaltten und
pädagogischen Hochschulen. Das bedeu-
tet eine reichhaltige Bildungslanddschaft,
die allerdings sehr zersplittert iist. Der
bildung in österreich Welchen Stellenwert messen Sie den
Fachhochschulen in Österreich bei?
Der Ausbau der Fachhochschulen be-
gann in Österreich spät, damit ergibt sich
momentan eine Relation von 12 Prozent
zu 88 Prozent der Studierenden gegen-
über den Universitäten. Wir möchten je-
doch die Fachhochschulen künftig stark
forcieren und haben im letzten Jahr den
Ausbau vorangetrieben. Anzustreben
wäre, auch laut einer internationalen Ex-xx
pertengruppe, ein Prozentverhältnis von
40 (FHs) zu 60 (Universitäten). Ich bin
überzeugt, dass die Fachhochschulen ein
Erfolgsmodell sind. Ihr Vorteil liegt da-
rin, dass sie sich die Studenten aussuchen
können und präzise Planung vornehmen
können. Der Forschungsfokus soll wei-
terhin primär bei den Universitäten lie-
gen.
Wie bewerten Sie die deutsche Hoch-
schullandschaft im Vergleich zu ÖsterVV -rr
reich?
Deutschland ist eine bemerkenswerte
orschung, Macht in Wissenschaft und FoMacht in Wissenscha
s auch als die wir unsmit großartigen Unis, d
en letztennnen. In deVorbilder nehmen kön
Exzellenzmen der EJahren gab es im Rahm -
ekte. Die sante Projinitiative viele interess
ür Österäre auch füExzellenzinitiative wä -
internatiig für die ireich gut, da sie wichti -
st.onale Positionierung is
Kann sich D von unand auch eutschla -
serem H was abstem etwochschulsys -
schauen?
d ist, dass eutschlandEin Problem in De
die Lehländer fürdie einzelnen Bundesl -
it fällt es sind, damirerbildung zuständig s
hen Stanweiten hohschwer, einen bundesw -
h ist auchblematischdard zu fixieren. Prob
der Numerus Clausus.
r auslänerreich füWie attraktiv ist Öste -
dische Studenten?
thöchstenen zweitÖsterreich hat d
tudierendischen SAnteil an ausländ -
, wie gutdas zeigt,den in der EU,
ationalenon internader Standort vo
men wird.angenommStudierenden a
ersitäten, der UnivDie Qualität
m Landqualität imdie Lebensq
end freieweitgeheund der
n Unis –ng zu denZuga
gibt es snahmen Aus
ZUR PERSON
Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle
geboren 13.05.1949, Studium der Fächer Klas-
sische Philologie und Germanistik an der Uni-
versität Innsbruck, 1986 Habilitation für Klas-
sische Philologie, 2000-2007 Vorstand/
Leiter des Institutes für Sprachen und Lite-
raturen. 2005-2007 Studienleiter der Philo-
logisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät,
2007 Rektor an der Universität Innsbruck.
Seit 21.04.2011 Bundesminister für Wissen-
schaft und Forschung (parteifrei).
ÖSTERREICHS HOCHSCHULLANDSCHAFT:
– 22 staatliche Universitäten
– 13 Privatuniversitäten
– 21 Anbieter von Fachhochschul-
Studiengängen
Die fünf Studienfelder, in denen die
Testphase für die StudienplatzTT -
finanzierung beginnt:
Wirtschaftswissenschaften, Informatik,
Biologie, Architektur, Pharmazie.
im Kunst-, Sport- und Medizinbereich –
machen Österreich attraktiv. Zudem
haben wir mit Südtirol einen weite-
ren starken Incoming-Faktor in unmit-
telbarer Nähe. Ich finde, wir haben ein
tolles Land zum Studieren und können
stolz darauf sein.
In Österreich zahlt der Großteil der Stu-
denten derzeit keine Studiengebühren,
es wird jedoch darüber diskutiert. Wie
kann die Finanzierung der Universitäten
in Österreich künftig aussehen?
Wir müssen die Schieflagen in der
Finanzierung ausgleichen. Ich würde
flächendeckende Studienbeiträge be-
fürworten. Wir beginnen gerade mit der
Testphase der Studienplatzfinanzierung
in fünf überdurchschnittlich nachge-
fragten Fächern. Die Kapazitäten unserer
Universitäten sind nicht endlos ausbau-
fähig, wir brauchen dringend mehr Leh-
rende und bessere Betreuungsverhält-
nisse. Daher haben wir in einem neuen
Gesetz die Kapazitäten für stark nach-
gefragte Fächer festgelegt und den Unis
die Möglichkeit für Zugangsregelungen
gegeben. Außerdem haben wir 95 Pro-
fessorenstellen neu eingerichtet, insge-
samt werden wir für mehr Lehrende gut
36 Millionen Euro ausgeben.
nachlesbar. Sie zeigen erfreulicherweise
einen ständigen Anstieg von wissen-
schaftlichen Publikationen. Im siebenten
europäischen Forschungsprogramm holt
Österreich rund 130 Prozent der For-
schungsgelder wieder ins Land zurück.
Auch bei den ERC-Grants, in denen ein
scharfer Wettbewerb herrscht, schnei-
det Österreich sehr gut ab. Momentan
„matchen“ wir uns mit der Schweiz um
Platz eins bei der Verwendung von nicht-
österreichischen Grants. Österreich hat
sich also durchwegs als attraktiver For-
schungsstandort positioniert.
Wie stellen sich die einzelnen Studien-
standorte dar?
Es gibt die traditionellen „alten“
Standorte Wien, Graz und Innsbruck. In-
zwischen holen aber andere Standorte
auf. So positioniert sich etwa Linz immer
stärker. Forschung und Entwicklung sind
hier schon gut ausgebaut, zudem gibt es
Bestrebungen für eine medizinische Fa-
kultät. Niederösterreich ist mit der Do-
U i ität K t f t lltnau-Universität Krems gut aufgestellt.
Dazu kommt das 2009 eröffnete Exzel-
lenzinstitut IST Austria (Institute of Sci-
ence and Technology Austria), für das wir
eine Finanzierungssicherheit bis 2026 ha-
ben. In Niederösterreich gibt es auch den
Teilchenbeschleuniger MedAustron, eine
enge Kooperation mit dem Europäischen
Kernforschungszentrum CERN. Die Uni
Innsbruck schafft es in vielen Rankings
zu guten Platzierungen, so ist sie
etwa beim Leiden-Ranking immer
wieder weit vorne.
Wie positioniert sich Österreich im inter-r
nationalen Hochschulvergleich?
Die Erfolge des Universitätsgesetzes
2002 sind bereits messbar und jedes Jahr
in den Wissensbilanzen der Universitäten
Fo
to: F
isch
er
22 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land
BILDUNG IN ÖSTERREICH
auch hinter dem Namen einen Titel führen
kann.
Dass eine Geschichte wie diese im In-
ternet die Runde macht, zeigt deutlich, wie
schnell sich der Master of Business Admi-
nistration einen Stellenwert erworben hat:
Schließlich muss eine Sache schon recht
allgemein bekannt sein, damit es sich lohnt,
darüber Witze zu machen.
SAUTEUER, ABER WIRKSAMTatsächlich hat das MBA-Studium in den
letzten Jahren einen wahren Boom er-rr
lebt. Die Absolventenzahlen steigen be-
ständig, mittlerweile kann man in Öster-rr
reich aus 62 MBA-Programmen wählen,
auch die honorige Wirtschaftsuniversität in
Wien oder die Karl-Franzens-Universität
Graz bieten Studiengänge an. Steckt hin-
ter der starken Zunahme der Masterstu-
dien für künftige Manager ein echter Trend
oder nur eine kurzlebige Mode? Immerhin
sind MBA-Kurse ganz schön teuer, bis zum
Diplom kann die Ausbildung schon 25.000
bis 30.000 Euro kosten, ganz zu schweigen
von ein bis zwei Jahren harter, zeitinten-
siver Arbeit.
MBA sind ideale Bildungsprogramme A
für Aufsteiger, die ein natur- oder geistes-
wissenschaftliches Studium sowie einige
Jahre Berufserfahrung hinter sich haben,
jetzt aber Führungspositionen in einem Un-
ternehmen erklimmen sollen. Sie erhalten
dann eine intensiv komprimierte Zusatz-
ausbildung in Betriebswirtschaft, in Ma-
nagementtechniken und in der Kunst der
Derzeit können Studenten in Österreich aus 62 MBA-Programmen wählen. Mit der Ausbildung ergeben sich auch wertvolle Netzwerke.
Fotos: Donau-Uni Krems
Bei den MBAs sollten die Programme
sorgfältig ausgewählt werden.
FRÜH ÜBT SICH, WER EIN MASTER WERDEN WILLDIE FÜHRUNGSELITE VON MORGEN STUDIERT MBA.
Business-Master-Programme erleben einen Boom. Sind sie wirklich
der Schlüssel zur Managementkarriere? von dominik pointner
Österreicher lieben ihre Titel – sagt
ein beliebtes Klischee mit wah-
rem Kern. Weil aber viele bei all
ihren Professor- und Kommerzialrats-Eh-
ren kaum noch Platz auf den Visitenkarten
hatten, wurden M.A. und MBA eingeführt.
Damit man künftig nicht nur vor, sondern
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ten förmlich überrannt. Die Betreiber
– Wirtschaftskammer und Arbeiter-
kammer Salzburg gemeinsam – reagier-
ten mit einer laufenden Ausweitung
des Angebots. Es umfasst heute die vier
Disziplinen Sozial- und Wirtschaftswis-
senschaften, Ingenieurwissenschaften,
Design, Medien & Kunst sowie Ge-
sundheitswissenschaften. Die 24 Studi-
engänge umspannen ein Feld, das von
ÜBER 20 STUDIEN, 2400 STUDIERENDE: Die
FH Salzburg ist zu einer der wichtigsten Bildungs-
stätten Westösterreichs herangewachsen.
SMARTE BILDUNG
Tourismusmana-
gement über
Holztechnologie
bis zur Ergo-
therapie reicht.
Der gute Ruf
der Ausbildung
beruht nicht zu-
letzt auf der re-
gionalen Koope-
ration – und auf
der Bereitschaft,
rasch auf neue Anforderungen zu rea-
gieren: So startet im Herbst ein Studi-
engang für das Zeitalter der Energie-
wende. Er nennt sich „Smart Building“.
Gemeinsam mit
Mag. Raimund
Ribitsch leitet Mag.
Dr. Doris Walter
die FH Salzburg als
Geschäftsführerin.
Foto: A. Hauch/FH Salzburg
Teamführung. Der große Nachfrage-
boom hat natürlich auch das Angebot
enorm vervielfältigt – mit dem bedau-
erlichen Nebeneffekt, dass nicht jedes
Programm neben den drei Buchstaben
hinter dem Namen auch wirklich Wis-
sen, Können und Ansehen bringt.
DIE RICHTIGE WAHL TREFFENUm sicherzugehen, dass der Gegen-
wert eines Jahresgehalts sinnvoll ein-
setzt wurde, lohnt es sich, die jährlich
erscheinenden Rankings genau anzu-
sehen und das für die eigenen Karri-
erepläne maßgeschneiderte Programm
sorgfältig zu wählen. Wer die rich-
tige Wahl trifft, profitiert vom MBA in
mehrfacher Hinsicht: Neben den tat-
sächlichen Fähigkeiten und dem Turbo
für die Karriere erwerben die Absol-
venten nämlich gleichsam automatisch
auch ein langfristig wertvolles Netz-
werk – schließlich werden aus vielen
Mitstudenten schon wenig später ein-
flussreiche Wirtschaftsbosse.
Die LIMAK Austrian Business School zählt zu den Pionieren der Business Schools in Österreich. Mit ihrer engen Verbindung zur Industrie und ihrer globalen Vernetzung ist sie auch heute Garant für eine Führungskräfte- Weiter bildung, die den eigenen Erfolgsaussichten neue Perspektiven eröffnet. Mehr über die LIMAK und ihre MBA-Programme 2013 erfahren Sie im Internet unter www.limak.at
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26 Österreich starkes Land 1 / 2013
BILDUNG IN ÖSTERREICH PROMOTION
Österreich starkes Land 27
VON WILDSCHWEINEN UND WALLABIESDIE ÖSTERREICHISCHE ANTWORT
Asterix und Obelix – Ottenschlag im Waldviertel. von e. michael brauner
Wallabies sind etwas kleinere Kän-
gurus und normalerweise in
Australien beheimatet. Wild-
schweine dagegen waren immer schon
in den Wäldern Europas zuhause. In der
freien Wildbahn sollten die beiden Arten
eigentlich nicht aufeinandertreffen. Au-
ßer vielleicht im dünn besiedelten Nor-
den Österreichs.
Das kam nämlich so: Im rauen Wald-
viertel, wo sich mancherorts nicht einmal
die Füchse gute Nacht sagen, hegte und
pflegte eine Bauernfamilie ein Wallaby-
Pärchen. Skippy und Kenga waren ein
Geburtstagsgeschenk für den Bauern von
guten Freunden aus Australien. Die put-
zigen Beuteltiere sind für die Haltung als
Haustiere gut geeignet, so lebten sie seit
Herbst 2012 am Hof der Familie Schram-
mel unweit von Ottenschlag. Irgendwann
gelang es den beiden Rackern allerdings,
einen ohnehin meterhohen Zaun zu über-
winden – die einzige Barriere, die sie von
der Freiheit eines nahegelegenen Tannen-
walds fernhielt.
SKIPPY UND KENGA Kaum hatte sich die Flucht herumgespro-
chen, war in kurzer Zeit der ganze nahe-
gelegene Ort Ottenschlag auf den Bei-
nen. Nicht nur der Ort, denn die Medien
stürzten sich schnell auf die Meldung der
ungewöhnlichen Fahndung, sodass bald
mehr oder weniger ganz Österreich An-
teil nahm. Selbst in den USA bewirk-
ten die abgängigen Wallabies aus Aus-
tria –nicht Australien – ein für Österreich
ungewohntes Medienecho. Skippy und
Kenga sind mittlerweile wieder zurück,
weshalb man in Ottenschlag gleich ein
wenig weiter dachte: Sollte sich ein der-
art medienwirksames Spektakel nicht
auch noch touristisch verwerten lassen?
Vor zwei Jahren hatte schon ein Rudel
wildgewordener Wildschweine, das sich in
den Ort verirrte, das beschauliche Städt-
chen in die Schlagzeilen katapultiert. Die
Chance, sich da gleich einem internati-
urlaubserlebnis österreich
Der farbenprächtige Graumohn des Waldviertels fasziniert auch Frauen aus der Provence Foto: emb
28 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 29
URLAUBSERLEBNIS ÖSTERREICH URLAUBSERLEBNIS ÖSTERREICH
Wenn die Russen einkaufen rollt der Rubel. Do skoroj vstrechi – Auf ein baldiges Wiedersehen! Foto: Ötztal Tourismus/Rudi Wyhlidal
HURRA, DIE RUSSEN KOMMEN!KEIN ANDERES URLAUBERSEGMENT WÄCHST SO RASCH wie das
der Gäste aus der ehemaligen Sowjetunion. Viele kommen nicht nur zum
Skifahren – sie wollen gleich auch den Export ankurbeln. von joseph brösel
terreichische Wirtschaftsminister Rein-
hold Mitterlehner anlässlich der Ski-WM
2013 in Schladming. Zu diesem Zeit-
punkt ahnte der Minister nicht, dass der
heurige Winter weit über die normale
Saison hinaus für traumhafte Pisten in
den Alpen sorgen würde. Während viele
Stadtbewohner schon in Depression ver-
fielen angesichts der nicht enden wol-
lenden Kälteperiode, frohlockten die
Hoteliers in den traditionellen Winter-
sportorten, wo man heuer bis Mitte April
Skifahren und Langlaufen konnte. Eine
Gruppe von Gästen fühlte sich beson-
onalen Publikum als Refugium in der
Wildnis zu präsentieren, wurde aber ver-
säumt. Vielleicht transportieren ja Skippy
und Kenga noch besser den Slogan „Kraft
aus der Natur“, mit dem Ottenschlag um
Besucher wirbt.
Durchaus passend, übrigens. Das
Waldviertel gehört tatsächlich zu den
unberührten Regionen und den unent-
deckten Urlaubsperlen in Österreich.
„Wer einmal hier war, den zieht es immer
wieder hierher zurück“, meinen Ruth und
Gerhard, die im Lebens.Resort Otten-
schlag, einem vier Sterne Gesundheitsho-
tel, ihre Kurzurlaube verbringen.
XUND LEBENEin kommender Trend, wie Marketingex-
perten herausgefunden haben. Nach der
Wellness- und Selfness-Mode der Neun-
zigerjahre könnte echter Gesundheits-
tourismus der große Boom der nächsten
Jahre sein. Die Nachfrage steigt nach Auf-
enthalten, bei denen die Gäste nicht nur
ein bisschen Sauna und Massage genie-
ßen, sondern wirklich entspannen, ent-
schlacken, etwas für Kreislauf, Leber und
Verdauung tun, womöglich noch unter
ärztlicher Aufsicht – und das alles im Ur-
laub, wohl gemerkt, nicht als Kur.
Ruth und Gerhard sind da also unbe-
absichtigt zu Pionieren geworden. Auf
der Suche nach Beschaulichkeit, Kom-
fort und gesundem Essen auf Haubenni-
veau landeten die beiden Mittvierziger
aus Wien in der Xundheitswelt. Auf ein-
mal war alles anders, schwärmt Ruth, die
nach einem ausgedehnten Waldspazier-
gang im Moorbad Entspannung findet.
Gerhard, der neben seiner Lehrtätig-
keit auch mit Immobilien handelt,
schwimmt seine Längen im Hallen-
bad mit warmen Außenbecken und
diskutiert im Anschluss daran mit
Therapeuten der Gender Medizin
über die unterschiedlichen
Risikofaktoren von Män-
nern und Frauen.
Das Resort, das vor fünf
Jahren als eine von insge-
samt sieben Xundheits-
welten im Waldviertel sei-
nen Betrieb aufnahm,
musste zuallererst die Ge-
meinde Ottenschlag von
seiner touristischen Wirk-
samkeit überzeugen. Da-
mals zweifelten die Bürger
der noch etwas verschla-
fenen Gemeinde, dass ein
Hotel erfolgreich sein kann,
wenn es Krankenkassenpa-
tienten mit ganz „norma-
len“ Urlaubern mischt.
Gesundheitshotel mit Grüner Haube: das Lebens.Resort Ottenschlag Foto: emb
GRAUMOHN UND WHISKYFünf Jahre später können sich die Ot-
tenschlager ihren Ort ohne das Lebens.
Resort nicht mehr vorstellen. Mit einer
durchschnittlichen Auslastung von über 90
Prozent bringt das mit der grünen Haube
ausgezeichnete Hotel wirtschaftliches Le-
ben in die hochgelegene (850 Meter See-
höhe) Waldregion. Was schon immer da
war, aber oft nur im Verborgenen blühte,
reifte auch mit den Gästen der Xundheits-
welten. Ab Juli, wenn sich der Graumohn
zur Blüte entfaltet, ähnelt die hügelige
Landschaft des Waldviertels den blauen
Lavendelwelten in der Provence. Eine
Pracht inmitten dunkler Wälder, die viele
Insidertouristen aus ganz Österreich an-
lockt. Zur Freude des Mohnwirten Neu-
wiesinger in Armschlag, der mit seinen
unwiderstehlichen Mohnknödel mit Ho-
lunderkoch die köstlichen Nachspeisen-
gerichte des Waldviertel um Welten ange-
hoben hat. Wer glaubt, dass echter Whisky
nur unter der Sonne Tennessees oder im
schottischen Hochland reifen kann, der
wird in Roggenreith nahe Ottenschlag
eine große Überraschung erleben. Dort
hatte ein Landwirt 1995 die Idee, aus 60 %
Roggen und 40 % Gerstenmalz Whisky zu
erzeugen. 1998, als dann der erste öster-
reichische, original Waldviertler Whisky,
der fast drei Jahre lang in hei-
mischen Eichenfässern lagerte,
ausgeschenkt wurde – da wa-
ren sich alle darin einig, den
Zaubertrank der Druiden ent-
deckt zu haben. Heute präsen-
tiert sich das Familienunterneh-
men Haider mit einer
Whisky-Erlebnis-
welt, wo man mit
stattlichen 6,- Euro
Eintritt pro Person
in die Geheimnisse
der Whiskyerzeugung
ein geweiht wird.
Möglich, dass
auch die entlaufenen
Kängurus dem Ge-
ruch des Whiskys ge-
folgt sind und sich
erst nach ein paar
durchzechten Näch-
ten wieder einfangen
ließen – sicher ist das
aber nicht.
Der Tourismus ist für Österreich
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor
und hat die Konjunktur in der
Wirtschaftskrise maßgeblich unterstützt:
In der aktuellen Wintersaison erwarten
wir weitere Rekorde bei den Ankünf-
ten und Nächtigungen“, bemerkte der ös-
Österreich starkes Land 1/2013 31
PROMOTION URLAUBSERLEBNIS ÖSTERREICH
30 Österreich starkes Land 1 / 2013
URLAUBSERLEBNIS ÖSTERREICH
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Der größte Fitnesspark der Alpen ist geöffnet: willkommen im Montafon
Im Sommer verwandelt sich das Mon-
tafon mit dem größten Skigebiet
Vorarlbergs in den wohl größten und
abwechslungsreichsten Fitnesspark der
Alpen. Das Montafon präsentiert sich
sportlicher und vielfältiger denn je. Da-
von profitieren nicht nur regelmäßig die
britische Rudernationalmannschaft, die
spanische Fußballnationalmannschaft
und viele weitere Weltmeister, sondern
auch alle Urlauber und Sportler, die sich
in einer hochalpinen Bergwelt aktiv er-
holen und verwöhnen lassen möchten.
Für Wanderer, Bergsteiger und Klet-
terer gibt es faszinierende und abwechs-
lungsreiche Touren für jeden Geschmack
und Schwierigkeitsgrad. Unter anderem
eine Panoramawanderung mit einem
atemberaubenden Blick über 200 Gipfel.
Oder die Besteigung des Piz Buins – der
mit 3312 m höchste Berg Vorarlbergs.
Ein wahres Eldorado ist das Monta-
fon auch für Biker. Neben zahlreichen
Bikestationen stehen insgesamt 860 km
Mountainbikerouten zur Verfügung. Von
einfachen Strecken für Anfänger bis zu
schwereren mit Tragepassagen für Profis
ist alles vorhanden.
Für Familien mit Kindern eröffnet sich
ein einzigartiges Freizeit- und Vergnü-
gungsangebot – von vielen kindertaug-
lichen Wanderungen und Spielplätzen
bis hin zum Aktivclub, dem besonderen
All-inclusive-Angebot im Montafon. Es
gibt immer wieder Neues und Unver-
gessliches im Montafon zu erleben.
VERANSTALTUNGEN· Montafon Alpine Trophy:
31.5. bis 2.6.2013
· Montafoner Sommer: 28.6. bis 7.7.2013
· Silvretta Classic Rallye Montafon:
4.7. bis 7.7.2013
· Montafon Arlberg Marathon: 6.7.2013
· Montafoner Treppencup: 20.7.2013
· Montafoner Sagenspiele:
20.7. bis 30.8.2013
· M³ Montafon Mountainbike Marathon:
26.7. bis 27.7.2013
· Silvretta Gebirgsmarsch: 15.8.2013
· Montafoner Volksmusiktage:
30.8. bis 1.9.2013
· septimo 2013: 1.9. bis 5.10.2013
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16.6. bis 7.7.2013 und 8.9. bis Ende
Sommersaison 2013, EUR 159,– pro Person
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ren Urlaub so schön wie möglich zu gestal-
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Tschagguns in der herrlichen Montafoner
Bergwelt. Diese zentrale Lage bietet einen
idealen Ausgangspunkt zum Wandern und
für sonstiges Bergsportvergnügen. Ein Ur-
ders angezogen von den schneesicheren
Alpen: Touristen aus Russland.
Von November 2012 bis Februar 2013
steigerten sich die Nächtigungen rus-
sischer Skifans um rund 100.000, ein
Plus von 11,7 Prozent. Erstmals klet-
terten die Nächtigungen russischer Gä-
ste in diesem Zeitraum über eine Mil-
lion. Die Statistik weiß überdies, dass sie
im Schnitt 6,9 Nächte blieben und 155
Euro pro Tag konsumierten – gute, kauf-
kräftige Gäste also.
Das mag auch daran liegen, dass es
eher die gebildete Oberschicht ist, die
sich einen Winterurlaub in Österreich
gönnt. Eine Befragung ergab, dass rund
62 Prozent über einen Universitätsab-
schluss verfügen, überraschend viele ver-
folgen neben ihren Urlaubsfreuden auch
noch geschäftliche Interessen – zum Bei-
spiel, indem sie österreichische Waren
nach Russland importieren.
Sergey Netschajev, russischer Bot-
schafter in Österreich, hebt in einem Be-
richt der Tageszeitung die Presse die sehr
guten wirtschaftlichen Beziehungen der
beiden Länder hervor: „Mit einer Steige-
rung der österreichischen Exporte nach
Russland um 10,2 Prozent auf 3,23 Milli-
arden Euro wurde erstmals die Drei-Mil-
liarden-Euro-Export-Schallmauer durch-
brochen. Damit liegt Russland auf Platz
zehn unter den Top-Exportpartnern Ös-
terreichs und sogar an fünfter Stelle hin-
sichtlich der Exportsteigerungen.“
ZA ZDOROVYE UND PROSTKein Wunder, dass sich die anfängliche
Scheu vor den vermeintlich lautstark
„Kalinka“ grölenden Russen in den No-
belskiorten wie Seefeld, St. Anton oder
Ischgl in Respekt und Wohlgefallen ge-
wandelt hat. Obwohl die meisten Rus-
sen nach wie vor mehr als nur ein Glas
Wodka am Abend über die Theke wan-
dern lassen. Im Unterschied aber zu frü-
heren Jahren leisten ihnen heute die Ös-
terreicher trinkfreudige Gesellschaft.
„RUSSLAND LIEGT AUF PLATZ ZEHN
unter den Top Exportpartnern Österreichs
und sogar an fünfter Stelle hinsichtlich
der Exportsteigerungen.“
Sergey Netschajev, russischer Botschafter in Österreich
Foto: Parlamentsdirektion/Bildagentur Zolles KG/Leo Hagen
32 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 33
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In den Bergen Kraft tanken
Mit unzähligen Schritten hat man
den Berg erklommen. Nun steht
man am Gipfel, genießt die
herrliche Aussicht, atmet tief ein. Die
frische Luft strömt in die Lungen, die
Sonnenstrahlen prickeln auf der Haut
und man fühlt die Kraft, die sich entfal-
tet und zu weiteren Leistungen anspornt.
Um dieses Erlebnis zu erfahren, sind
die Gäste im Ferienland Kufstein genau
richtig, denn hier – inmitten der herr-
lichen Tiroler Bergwelt – vereint sich der
sportliche Aktiv-Urlaub mit absolut ent-
spanntem Wohlbefinden.
SPORT UND ERHOLUNG PERFEKT KOMBINIERTAcht romantische Urlaubsdörfer umrah-
men die geschichtsträchtige Festungs-
stadt Kufstein und bilden in dieser
Einheit das Ferienland Kufstein. Einge-
bettet in das idyllische Naturschutzge-
biet des Zahmen und Wilden Kaisers er-
geben sich hier vielfältige Sport- sowie
auch Erholungsmöglichkeiten, um Kraft
für den Alltag zu tanken.
ES GEHT HOCH HINAUFVon den Berggipfeln aus betrach-
tet, raubt einem die Aussicht über das
Ferienland Kufstein schier den Atem.
Auf entspannten Familienwanderungen,
erlebnisreichen Rundwanderwegen vor
bezaubernder Bergkulisse oder auf an-
spruchsvollen Gipfel- und Klettertouren
im berühmten Kaisergebirge kommen
Hobby-Bergsteiger sowie auch Kletter-
maxe in den absoluten Berg-Genuss.
ZEIT FÜR ENTSPANNUNGNach der körperlichen Betätigung ist es
dann Zeit, auch der Seele etwas Gutes
zu tun. Hierfür ist eine energetische
Heilwanderung mit anschließendem En-
ergie-Coaching oder eine Einheit Yoga
Das Ferienland Kufstein bietet mit seinen zahlreichen und vielfältigen
Wandermöglichkeiten die PERFEKTE SYMBIOSE VON SPORT UND ERHOLUNG.
und Pilates oder Qigong mitten in der
Natur, die im Rahmen des kostenlosen
Wochenprogramms angeboten wird, ge-
nau das Richtige, um Kraft für bevorste-
hende Aufgaben zu schöpfen.
DAS GLÜCK GEHT DURCH DEN MAGENBeim Rundum-Wohlgefühl darf Kulina-
risches natürlich nicht fehlen. Im Feri-
enland Kufstein spielt die gesunde Kü-
che eine zentrale Rolle, denn das Glück
geht auch durch den Magen. Wer in den
Bergen unterwegs ist, stärkt sich am be-
sten in einer der zahllosen Hütten und
Berggasthöfe mit Bio-Produkten und
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34 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 35
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die Region Villach, vom höchsten Berg
Österreichs, dem Großglockner, entlang
von Flüssen, Bächen und Wasserfällen
immer südwärts ans Meer, quer durch
Kärnten, Slowenien und Italien – ein
wahrer Garten Eden.
Neun glitzernde Seen versprechen Ba-
despaß pur. Den Ossiacher See kennt man
nicht nur der Badefreuden wegen. Zur in-
ternationalen Berühmtheit wurde er als
Austragungsstätte des Festivals „Carin-
thischer Sommer“. Südlichster Badesee ist
der Faaker See, dessen türkisblaue Farbe
völlig unretuschiert für jedes erdenkliche
Postkartenmotiv gut ist.
Naturpark Dobratsch – eingebettet
zwischen dem Gailtal und dem Villacher
Becken liegt der erste Kärntner Natur-
park, der Dobratsch. Auf 1732 m Höhe
erstreckt sich ein grenzenloses Wander-
paradies mit einem atemberaubenden
Rundumblick.
Das Zentrum bildet die sympathische
Stadt Villach, die die Herzen von Bumm-
lern und Kulturinteressierten höher schla-
gen lässt und zum Verweilen einlädt. In
Österreich verbindet man mit Villach als
Erstes den Villacher Fasching und den Vil-
lacher Kirchtag. Und tatsächlich ist damit
über die Stadt an der Drau und vor allem
ihre Bewohner recht viel gesagt. Hier weiß
man – bei allem Arbeitseifer während des
Tages –, wie man das Leben genießt.
40 Mio. Liter Wasser mit einer Tem-
peratur von 29,5 Grad sprudeln täglich
aus dem Erdinneren in die Therapiebä-
der von Warmbad-Villach. Eine Beson-
derheit des Villacher ThermenResorts
stellt Österreichs einziges Urquellbe-
cken dar. Die neue „KärntenTherme
Warmbad-Villach“ garantiert einen ein-
zigartigen Urlaubsmehrwert. PR
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36 Österreich starkes Land 1 / 2013
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Sommerliche Hochgefühle zwischen Gletscher, Berg und See
Das Zusammenspiel dieses alpinen
Naturraumes ermöglicht Sport-
lern, Familien und Erholungssu-
chenden abwechslungsreiche Aktivitäten
und Erlebnisse direkt vor der Haustür:
vom Wandern und Biken über Wasser-
sport in und auf dem glasklaren Zeller
See, Paragliden oder Drachenfliegen mit
Blick auf die 3000er der Hohen Tauern
bis zu einer Runde auf einem der schöns-
ten Golfplätze im Alpenraum.
GRENZENLOSES WANDERVERGNÜGENFür Wanderschuhe ist Zell am See-Ka-
prun ein Eldorado. Schon hier am Ein-
gang zum Nationalpark Hohe Tauern
locken 400 bestens ausgeschilderte Wan-
derkilometer. Vom gemütlichen Fami-
lienausflug bis zur knackigen Hoch-
gebirgstour mit Dreitausender-Gipfel
haben Gäste hier alle Möglichkeiten.
Eine besondere Attraktion für Kinder
sind die Ausflüge mit vierbeinigen Ge-
fährten – beim Lama-Trekking überneh-
men die Tiere das lästige Gepäck.
DAS BIKE-REVIER SETZT TRENDSEgal, ob sportlich mit dem Mountainbike
die Berge erklimmen oder gemütlich mit
der Familie rund um den Zeller See ra-
deln: Auf dem über 240 Kilometer großen
Radwegenetz der Region und auf insge-
samt 1300 Streckenkilometern im Salz-
burger Land findet jeder seinen Platz. Für
Downhill-Fahrer ist der Maiskogel die
richtige Adresse und im Bikepark in Ka-
prun können sich die Freestyler austoben.
Ab Sommer 2013 runden die neuen Free-
ride-Mountainbike-Trails das Angebot
perfekt ab.
EVENT-TIPP: Neue Wasser-Licht-Musik- und Laser-
show: Der „Zeller Seezauber“ findet von
Juni bis Oktober zweimal in der Woche
statt. Der Eintritt ist frei. Aber auch die
beiden Seefeste ziehen jedes Jahr aufs
Neue ein großes Publikum an. PR ZELL AM SEE-KAPRUN TOURISMUS
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Österreich starkes Land 1/2013 37
TAGEN MIT ALPINEM LIFESTYLEÖSTERREICH BIETET EINE HETEROGENE LANDSCHAFT
für Tagungen und Kongresse. Das Tagen in urbanen Räumen
wechselt sich mit der Kultur des alpinen Lifestyles ab. von ernst spreng
Gerade der Westen Österreichs hat im
Bereich von Tagungen, Messen und
Kongressen viele Alleinstellungs-
merkmale. Vor allem eines zeichnet die Ta-
gungsorte und -hotels zwischen Vorarl-
berg und Salzburg aus: Mitten im Herzen
von Europa sind die Verkehrsanbindungen
ausgezeichnet. Der Tagungsort ist inner-rr
halb weniger Stunden von Deutschland, der
Schweiz oder Italien aus erreichbar.
RÜCKZUGSORTEAber nicht nur die leichte Erreichbar-
keit ist ein Argument für das Tagen zwi-
schen den Bergen. „Es gibt einen unbe-
streitbaren Vorteil für ein Meeting am
Land – das sind die mittleren und klei-
nen Meetings, die intensiv arbeiten und
diskutieren, die quasi den Klausurcha-
rakter für ihre Veranstaltung bevorzugen“,
erklärt Christian Mutschlechner, Präsi-
dent der Austrian Business Convention.
„Die Städte sind für die größeren Kon-
gresse interessant, wo nicht nur Fortbil-
dung, sondern auch das Netzwerken in-
tensiv gelebt wird.“
NACHHALTIGZurück zur zentralen Lage. Gerade im
Sinne eines nachhaltigen, umweltbe-
wussten Tagens ist die Anreise ein wich-
tiges Thema für Kongressveranstalter.
Auch hier geht man in Österreich einen
sehr bewussten Weg. Mit dem Umwelt-
zeichen „Green Meetings“ wurde eine
Marke eingeführt, die darauf abzielt, Ver-
anstaltern alle Möglichkeiten zu bieten,
um ihre Tagungen umweltbewusst abzu-
halten. Intensiv zusammengearbeitet wird
hier mit regionalen Lebensmittelprodu-
zenten. Ziel ist es, Kongressveranstal-
ter dazu zu animieren, der Regionalität
zu frönen. Die Richtlinien des Umwelt-
zeichens wurden anhand mehrerer Ver-
anstaltungen auf ihre Durchführbar-
keit getestet und bieten eine ausgereifte
Grundlage für ein Green Meeting.
Eine Vorreiterrolle übernimmt hier das
Bundesland Vorarlberg. Im März 2013 er-
hielt das Vorarlberger Convention Büro
(CPV) das Österreichische Umweltzei-
Das Festspielhaus Bregenz wurde vor Kurzem als „Bestes Kongresszentrum Österreichs in seinerKK Größe" mit dem MICE Award ausgeAA -
zeichnet. Foto: Marco Mathis/Vorarlberg Tourismus
conventiontagen in den alpen
Österreich starkes Land 1/2013 39
PROMOTION CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN
38 Österreich starkes Land 1 / 2013
CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN
„CONTENT IS KING“CHRISTIAN MUTSCHLECHNER, PRÄSIDENT DES AUSTRIAN
CONVENTION BUREAUS (ACB), sieht in Kongressen und
Tagungen die Weiterbildung der Zukunft angesiedelt.
Herr Mutschlechner, welche
aktuellen Trends sehen Sie im
internationalen MICE-Geschäft?
Was ist Veranstaltern beson-
ders wichtig?
Veranstalter agieren immer
mehr in Richtung „Content is
King“. Die wissenschaftliche
Qualität muss top sein und
auch die Formen des Wissens-
transfers werden immer wich-
tiger. Hier ist eine jüngere Generation jetzt
am Werk, die Tagungen und Kongresse als
wichtigen Punkt in der internationalen Ver-
netzung sehen und sich dort präsentieren
bzw. lernen wollen.
Auf der Homepage-Startseite des ACB fin-
det man die Frage „Warum Österreich“? Wie
würden Sie diese Frage für Kongressveran-
stalter beantworten?
Österreich bietet eine hervorragende In-
frastruktur für Kongresse. Nicht nur in den
Städten, sondern auch außerhalb, haben un-
sere Tagungshotels tolle Angebote. Die in
der Tagungsindustrie tätigen Dienstleister
arbeiten auf hohem internationalem Stan-
dard und machen die Kongressteilnahme so
angenehm wie möglich, damit sich die Teil-
nehmer auf den Inhalt und die Fortbildung
konzentrieren können. Umrahmt wird dies
vom positiven Image Österreichs speziell im
Tourismus.
Nachhaltigkeit ist ein Thema der Zeit. Wie ist
Österreich in Sachen „Green Meetings“ auf-
gestellt?
Wir haben in Österreich einen etwas dif-
ferenzierten Zugang zu dem Thema gewählt.
So wurde gemeinsam mit dem Lebensmi-
nisterium das „Green-Meeting-Zertifikat“
eingeführt. Dies bedeutet, dass wir die Ver-
anstaltung selbst in den Mittelpunkt stellen
und nicht nur die Hardware. Bei der Orga-
nisation und Durchführung von Kongressen
kann durch Maßnahmen des Veranstalters
wesentlich mehr bewirkt werden. Das ist un-
ser Fokus. Die Green-Meeting-Zertifizierung
ist das erfolgreichste Umweltzei-
chen, das je in Österreich einge-
führt wurde.
Brauchen Tagungen heute ein
großes Rahmenprogramm oder
ist es immer mehr Business?
Wir sehen einen klaren Trend
hin zu Fortbildung und Ausbil-
dung. Speziell im Medizinbereich
sind Rahmenprogramme über-
haupt kein Thema mehr. Wir beobachten
schon seit einigen Jahren eine klare Versach-
lichung, einen stärkeren Fokus auf Inhalte.
Welche Rolle spielen die heimischen Kon-
gress-Dienstleister?
Wir sind froh, dass wir hochprofessionelle
Agenturen haben, die international aufge-
stellt sind und ein wesentliches Element in
der Vermarktung Österreichs darstellen. Ös-
terreich hat seit Jahren einen starken Fo-
kus auf das internationale Kongressgeschäft.
Professionelle Dienstleister sind hier ein ab-
solutes Muss. Nur so können wir die vorhan-
dene Infrastruktur gut auslasten.
Wie sehen die Trends der Zukunft im MICE-
Bereich aus?
Klar ist, dass es weiter in Richtung Kon-
gresse als Bildungsplattform gehen wird. Die
Versachlichung von Kongressen ist schon da.
Alles Beiwerk – wie Rahmenprogramme
etc. – wird fast verschwinden. Kongresse po-
sitionieren sich als Plattform, wo laufende
Aus- und Weiterbildung passieren wird und
sind so elementar für lebenslanges Lernen.
ZUR PERSON: Christian Mutschlechner
ist Präsident des Austrian Convention
Bureaus und Leiter des Vienna Convention
Bureau im Wien Tourismus. Internationale
Auszeichnungen. Unter anderem wurde
Mutschlechner in die „Hall of Leaders“
des Convention Industry Council – quasi
den „Olymp“ der internationalen Kongress-
industrie – aufgenommen.
chen des Lebensministeriums als
Lizenznehmer für „Green Mee-
tings und Green Events“. Damit ist
CPV berechtigt, nachhaltige Ver-
anstaltungen zu zertifizieren.
STADT UND BERGWas in Westösterreich unter Ta-
gungsveranstaltern besonders hoch
bewertet wird, ist die Verbindung
von historischen Städten mit aus-
gezeichneter Kongress-Infrastruk-
tur und der alpinen Landschaft,
von der diese Städte umgeben
werden. Man braucht kein beson-
deres Rahmenprogramm, die Na-
tur direkt vor den Kongressorten
inszeniert sich selbst und bietet die
Möglichkeit, sich zwischen den Ta-
gungsinhalten auf kurzem Weg
mitten in der Natur zu erholen.
Tagungsorte im Westen Öster-
reichs punkten durch hervorra-
gende Infrastruktur – verbunden
mit historischen Stätten und der
Nähe zur Natur. Foto: Salzburg Congress
Salzburg verbindet hochwertige
Tagungsstätten mit historischem
Ambiente, Kulturgenuss und
alpinem Lifestyle. Foto: Salzburg Congress
Salzburg Congress hat sich als Location für mittelgroße europäische Kongresse aufgestellt. Foto: Salzburg Congress
Das Angebot in der Kongressdesti-
nation Salzburg ist breit gefächert.
Unterschiedliche Locations bie-
ten sich an, mit einem Ziel: Internatio-
nalen Veranstaltern den Mehrwert einer
kleinen Destination zu beweisen. Man
reagiert flexibel, investiert kontinuierlich
in die Infrastruktur und profitiert vom all-
gemeinen Trend großer Unternehmen,
auf Understatement zu setzen und sich
von High-End-Destinationen zu verab-
schieden. Der Partner Paracelsus Medi-
zinische Privatuniversität (PMU) trägt
dazu bei, vermehrt Kongresse in die Stadt
zu bringen.
INTERNATIONALE MASSSTÄBEAufgrund der positiven Bilanz 2012
investierte Salzburg Congress in eine
neue Inhouse-Technik. „Ausschlaggebend
dafür war das Anforderungsprofil der
ESGAR, die 2014 hier stattfindet“, er-
klärt Barbara Schwaiger, Sales Managerin
von Salzburg Congress. „Unser Haus hat
sich in den vergangenen Jahren als her-
vorragende Location für mittelgroße eu-
ropäische Kongresse für bis zu 1300 Teil-
nehmer und begleitende Ausstellungen
entwickelt. Anhand solcher Veranstal-
tungen können wir uns an internationalen
Maßstäben messen. Zudem setzen unsere
Kunden voraus, dass wir die Trends ken-
nen und es verstehen, diese zukunftsori-
entiert umzusetzen.“
ÜBERRASCHEND INNOVATIVDer amadeus terminal 2 ist eine Location,
die europaweit einzigartig ist: Direkt am
Flughafen Salzburg, nur wenige Kilometer
vom Stadtzentrum entfernt, punktet er mit
bester Erreichbarkeit über den eigenen
Autobahnanschluss und das öffentliche
Verkehrsnetz. „Wir bieten dem Kunden
Raum für seine Ideen. Die Infrastruk-
tur ermöglicht es ihm, sein individuelles
Konzept zu gestalten“, ist Daniela Minatti,
Sales & Coordination-Verantwortliche des
amadeus terminal 2, überzeugt.
SYNERGIEN DURCH VIELFALTAuch historische Räumlichkeiten wer-
den für das Veranstaltungssegment im-
mer wichtiger. Im Jahr 2012 fanden in den
Salzburg boomt als KongressstadtDIE MOZARTSTADT ÜBERZEUGT internationale Veranstalter von den Vorteilen einer kleinen Destination.
Prunkräumen der Residenz zu Salzburg
rund 500 Veranstaltungen statt. „Salz-
burg profitiert von seinem hohen Be-
kanntheitsgrad. Doch Salzburg ist nicht
nur die pittoreske Altstadt, sondern hat
auch ganz moderne Seiten. Internatio-
nale Veranstalter schätzen die Synergie-
Effekte, die sich daraus ergeben“, sagt Bir-
git Meixner von den Salzburger Burgen
und Schlössern. „Das historische Ambi-
ente der Residenz ist Teil des großen eu-
ropäischen Erbes. Dadurch, dass man
diese wertvollen Räume für Events bu-
chen kann, decken sie einen sehr exklusi-
ven Bereich der Branche ab.“ PR
KONTAKT
Salzburg Congress – www.salzburgcongress.at
amadeus terminal 2 – www.amadeus-terminal2.com
Residenz zu Salzburg – www.salzburg-burgen.at
Schnell erreichbar: Der amadeus
terminal 2 liegt direkt am Flughafen.
Foto: amadeus terminal 2
Setzt auf das historische Erbe: die
Kongress-Location Residenz zu Salzburg
Foto: Burgen & Schlösser
40 Österreich starkes Land 1 / 2013 Österreich starkes Land 1/2013 41
CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN PROMOTION PROMOTION CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN
der in vielerlei Hinsicht
als „Umwelt-Musterland“.
Auch in der Veranstal-
tungsbranche spielen Um-
weltschutz und soziale
Verantwortung eine im-
mer größere Rolle. Mit
dem kürzlich gestarteten
Nachhaltigkeitsprozess
will Convention Partner
Vorarlberg den Weg zu ei-
ner der führenden Green
Events-Regionen im
deutschsprachigen Raum
bereiten. Das Ökologie
Institut Vorarlberg be-
gleitet CPV und die hei-
mischen Partnerbetriebe
aus Gastronomie und Ho-
tellerie während des Pro-
zesses. Nach erfolgreich
durchgeführter Testver-
anstaltung im März 2013 er-
hält das Vorarlberger Conven-
tion Büro das Österreichische
Umweltzeichen des Lebens-
ministeriums als Lizenzneh-
mer für „Green Meetings und
Green Events“. Damit ist CPV
ab sofort berechtigt, nachhal-
tige Veranstaltungen zu zerti-
fizieren. Auch einige Partner-
betriebe haben bereits einen
„grünen“ Weg eingeschlagen.
Vorreiter und Vorbild in Sa-
chen „Green Meetings“ ist das
Festspiel- und Kongresshaus
Bregenz, das seit zwei Jahren
entsprechend zertifiziert ist.
2013 wurde das Festspielhaus
Bregenz mit dem Meeting
Experts Green Award vom
EVVC und vom Verein Ger-
man Convention Bureau aus-
gezeichnet. PR
KONTAKT
Convention Partner Vorarlberg
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A-6901 Bregenz
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Vorarlbergs Landschafts-
kompositionen beein-
drucken und bieten viel
Raum für Programme aller
Art – mit dem großen Vorteil,
dass die Entfernungen ange-
nehm kurz sind.
Auffallend ist das oftmals
überraschende Miteinander
von Traditionellem und Mo-
dernem, das die zeitgenös-
sische Architektur besonders
deutlich sichtbar macht. Die
neuen Häuser setzen Bautra-
ditionen und heimisches Holz
ganz neu in Szene und we-
cken damit international Auf-
merksamkeit. Die Kultur-
schaffenden bringen die große
Welt ins kleine Land. Die Kü-
che verfeinert regionale Köst-
lichkeiten auf höchst kreative
Weise. Die Auswahl an ge-
pflegten Stadt- und Landho-
tels – viele Generationen von
Familien geführt – ist groß.
Diesem variantenreichen Um-
feld verdankt es Vorarlberg,
auch ein bevorzugter Standort
für Kongresse und Tagungen
zu sein.
PRAKTISCH UND PROFESSIONELLWer eine Tagung oder einen
Kongress in Vorarlberg plant,
wendet sich am besten an Con-
vention Partner Vorarl berg
(CPV). Seit nunmehr zehn
Jahren berät das Team von
CPV und hilft bei der Aus-
wahl des geeigneten Veran-
staltungsortes, holt Angebote
ein, wickelt Buchungen ab, ko-
ordiniert Zimmerkontingente,
organisiert Transfers und Rah-
menprogramme. Auf Wunsch
betreut CPV auch Veran-
staltungen aller Größenord-
nungen – von der Teilnehmer-
registrierung bis zum Inkasso.
AUSSERGEWÖHNLICH UND STILVOLLRund 50 Anbieter in ganz
Vorarlberg vereint Conven-
tion Partner Vorarlberg.
· das moderne, mehrfach aus-
gezeichnete Festspiel- und
Kongresshaus Bregenz mit
Veranstaltungsräumen für
Groß-Kongresse ebenso wie
für kleinere Veranstaltungen
· das Kulturhaus Dornbirn so-
wie die Messe Dornbirn mit
ihren modernen Hallen
· das Montforthaus Feldkirch,
das 2014 nach einem Gene-
ralumbau neu eröffnet
· Tagungs- und Eventlocations
wie Theaterbühnen, Konzert-
säle, modernisierte Fabriks-
gebäude, Bodenseeschiffe
und Bergrestaurants
· Seminar- und Incentive-Ho-
tels in den Städten und in
den bergigen Landesteilen
· Anbieter von Ausflugs- und
Incentive-Programmen
UMWELTORIENTIERT UND NACHHALTIGVorarlberg gilt im Kreise der
österreichischen Bundeslän-
Vorarlberg will sich zu
einer führenden Green-
Events-Region entwickeln.
Foto: Gasthof Krone, Hittisau
Kreativ und umweltbewusst Tagen in Vorarlberg VORARLBERG, SCHÖN GELEGEN IN ÖSTERREICHS WESTEN zwischen dem Bodensee und den
Bergen, vereint beste Arbeitsatmosphäre mit Kultur, Natur, köstlicher Küche und einem ausgeprägten
Know-how für gelungene Inszenierungen. Mit kreativen Tagungsformaten und umweltorientiertem
Handeln setzt Convention Partner Vorarlberg zukunftsweisende Akzente.
Österreich starkes Land 1/2013 43
PROMOTION CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN
42 Österreich starkes Land 1 / 2013
CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN
Modern Tagen
Ein kompetentes Team mit langjäh-
riger Erfahrung kümmert sich um
die gesamte Organisation und um
jedes noch so kleine Anliegen der Gä-
ste. Von diesem Haus dürfen Sie ruhig
mehr erwarten – vom Business-Meeting
bis zum Event: Seminare, Kongresse, Ta-
gungen und Produktpräsentationen so-
wie Bälle, Ausstellungen, Feiern, Thea-
ter oder Tanz und vieles mehr. Vor den
Toren des „Zentrum der Einzigartigkeit“
bietet die Destination Gästen und Ver-
anstaltern unzählige Möglichkeiten für
Side-Events und Incentives. PR
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ARCHITEKTUR setzt das Ferry
Porsche Congress Center in Zell
am See einen reizvollen Akzent.
Dank seiner einmaligen Lage und Größe etabliert sich das Interalpen-Hotel Tyrol als
perfekte Tagungs-Location.
Im März dieses Jahres lud die Reifen-
firma Pirelli zur Präsentation ihrer Neu-
heiten. An einem ganz besonderen Ort
in Buchen bei Seefeld staunten die Kunden
nicht nur über die Innovationen des Produ-
zenten, sondern auch über die besondere
Location, das Interalpen-Hotel Tyrol. Mit-
ten zwischen den Berggipfeln genossen die
Gäste Wohlfühl- und Eventambiente auf
5-Stern-Superior- und Leading-Hotel-Ni-
veau, die rasanten Bergstraßen luden zu
spektakulären Testfahrten.
GROSSEVENTS UND PRIVATE MEETINGSPirelli ist nur einer der Kunden, die das mon-
däne Interalpen-Hotel als Tagungs- und
Eventhaus für große Präsentationen ein-
bucht. Mit einer Tagungsfläche von ca. 1000
Quadratmetern und einem Ballsaal mit
knapp 600 Quadratmetern sind hier Ta-
gungen, Kongresse und Incentives für bis zu
400 Personen möglich. Zehn Konferenz- und
Banketteinrichtungen in unterschiedlichen
Größen bieten genügend Raum und Mög-
lichkeiten für kleine Meetings, aber auch
Großveranstaltungen. Der Saal Innsbruck
kann auf 580 Quadratmeter geöffnet und
mit bis zu 400 Stühlen besetzt werden. Die
funktionellen Räume sind schlicht gehal-
ten und für unterschiedliche Präsentationen
gestaltbar, bei der Technik setzt das Interal-
pen-Hotel Tyrol auf den aktuellsten Stand.
Professionelle Partner im Ausstattungs- und
Incentivebereich verbreitern die Möglich-
keiten. Als kostenlose „Deko“ und zusätz-
liches Highlight bietet die Aussicht aus den
bodenlangen Fenstern Entspannung und Er-
holung für die Seminarteilnehmer.
Dank seiner außergewöhnlichen Größe
mit 280 Zimmern erlaubt das Hotel Ge-
schäftskunden, auch für Großevents einzu-
buchen. Gleichzeitig können auch Tagungs-
suiten und Board-Rooms für Gespräche im
vertraulichen Rahmen belegt werden.
Das Resort des Interalpen-Hotel Tyrol
überzeugt die Tagungsteilnehmer zudem
mit seiner einzigartigen Lage und viel-
fältigen Möglichkeiten für Rahmenpro-
gramme. Inmitten der faszinierenden Ti-
roler Bergwelt im Naturschutzgebiet
zwischen Karwendel, Wetterstein und der
Hohen Munde bleiben die Teilnehmer
von Meetings konzentriert zusammen, da-
mit lenkt sich die Konzentration auf die
Kernthemen der Tagung. Gleichzeitig liegt
das Haus grenznah zu Deutschland und
nur wenige Fahr-Minuten vom exklusiven
Gipfeltreffen in ExklusivlageUNTER DEM MOTTO „TAGEN MIT WEITBLICK“ offeriert das 5-Sterne-Superior-Haus
Interalpen-Hotel Tyrol exklusive Möglichkeiten für Meetings und Tagungen bis zu 400 Personen.
Der Saal Innsbruck kann auf 580 Quadrat-
meter geöffnet werden.
Die unterschiedlichen Räume bieten alle
Möglichkeiten für Meetings und Konferenzen.
Ferienort Seefeld und der Tiroler Landes-
hauptstadt Innsbruck entfernt, sodass eine
komfortable Anfahrt und Ausflüge ohne
lange Fahrzeiten gewährleistet sind.
Ein Klettergarten direkt am Haus,
Rafting, Brauereiseminare, Hüttenabende,
Sommer- und Winterbiathlon, Rallyes mit
verschiedensten Fahrzeugen durch die ein-
malige Alpenwelt, Ballonfahrten über die
Alpen, Ritterabende, Kochkurse, Kräuter-
wanderungen, Galadinner im Lappland-
zelt, Trommelfestival oder auch ein Film-
dreh mit anschließender Oskar-Verleihung
sind nur einige Ideen, die das Team im In-
teralpen-Hotel Tyrol in Zusammenarbeit
mit den jeweiligen Partnern für die Veran-
staltungsorganisatoren und Firmen umset-
zen kann. PR
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TAGUNGEN BOOMENÖSTERREICH KANN AUF EIN SEHR ERFOLGREICHES
TAGUNGSJAHR 2012 ZURÜCKSCHAUEN. Das belegt
der aktuelle „Meeting Industry Report Austria“.
Das Austrian Convention Bureau
(ACB) und die Österreich Wer-
bung (ÖW) präsentierten vor
Kurzem die Ergebnisse der österrei-
chischen Tagungsstatistik. Der Meeting
Industry Report Austria 2012 (MIRA)
zeigt erfreuliche Zuwächse im gesam-
ten Geschäftssegment. „Dank seiner
hervorragenden Infrastruktur, der aus-
gezeichneten Lage im Herzen Europas,
der Innovationskraft der Tourismusun-
ternehmen und der besonderen Ange-
botsqualität kann sich Österreich welt-
weit zu den gefragtesten Destinationen
in der Meeting-Industrie zählen“, er-
klärt Dr. Petra Stolba, Geschäftsführe-
rin der Österreich Werbung.
2,8 MIO. NÄCHTIGUNGENInsgesamt wurden im Jahr 2012 14.082
Veranstaltungen mit mehr als 1,3 Mil-
lionen Teilnehmern gezählt. Das sind
im Vergleich zu 2011 5,5 % mehr Ver-
anstaltungen bei etwa gleichbleibender
Teilnehmerzahl. Deutlich schlägt sich
die Tagungsindustrie auch bei den
Nächtigungszahlen des österreichi-
schen Tourismus nieder. 2,8 Millionen
Nächtigungen konnten im sogenannten
MICE-Segment generiert werden.
TRENDS BESTÄTIGTDie aktuelle MIRA-Studie belegt auch,
dass in Österreich die Trends der Ta-
gungsindustrie klar erkannt wurden.
So zum Beispiel der Trend zu wissen-
schaftlichen Kongressen. Sie sind ein
stabiles, wachsendes Geschäftsseg-
ment. Veranstalter investieren nach
wie vor gerne in Weiterbildung und
Networking. In den vergangenen vier
Jahren steigerte sich die Anzahl der
Kongresse kontinuierlich. Insgesamt
wurden 2012 in Österreich 3153 Kon-
gresse abgehalten – ein Plus von 8,1 %
im Vergleich zu 2011.
Die Versachlichung der Kongress-
wirtschaft erkennt man auch an den
Kennzahlen der Teilnehmer und der
Länge der Veranstaltungen. Tendenzi-
ell ist in den vergangenen vier Jahren
die Teilnehmerzahl bei Kongressen um
rund 20 Prozent gesunken. Nimmt man
den Mittelwert der letzten vier Jahre,
so dauern Kongresse in Österreich
durchschnittlich 2,5 Tage.
THEMENWECHSELInteressant ist auch der thematische
Wechsel der Tagungen in Österreich.
Humanmedizin war das Spitzenthema
der letzten Jahre. 2012 wurde die-
ses erstmals österreichweit von Ta-
gungen rund um Wirtschaft und Politik
überholt. Auf Platz drei positionierten
sich geisteswissenschaftliche Kon-
gresse mit einem enormen Zuwachs
von 29,6 %.
BUNDESLÄNDERVERGLEICHEindeutig geht aus der MIRA-Studie
hervor, dass die westlichen Bundes-
länder Österreichs besonders stark bei
Firmentagungen positioniert sind. Die
Landeshauptstädte sind Kongressma-
gneten, Firmentagungen bevorzugten
ländliche Regionen. Rund 50 % der
Kongresse fand man in den Landes-
hauptstädten. Firmentagungen fan-
den größtenteils außerhalb der Lan-
deshauptstädte statt, dies zeigte sich
besonders in Niederösterreich und
der Steiermark. 48 % der gesamten
Tagungsnächtigungen konnten 2012
in den Landeshauptstädten generiert
werden. Stadt und Land teilten sich
somit die Nächtigungen im Kongress-
Geschäft paritätisch auf. Auf einen
hohen Nächtigungsanteil im Kongress-
segment könnten insbesondere die
Stadt Salzburg und Graz verweisen.
Spitzenreiter im österreichischen Kon-
gressgeschäft bleibt weiterhin Wien.
Fast die Hälfte des gesamten österrei-
chischen Kongressgeschäftes fällt auf
die Bundeshauptstadt.
44 Österreich starkes Land 1 / 2013
CONVENTION – TAGEN IN DEN ALPEN PROMOTION
Internationale Wasserkraft- Konferenz für Tirol gewonnenDIE ÖSTERREICHISCHEN ALPEN ZIEHEN ALS KONGRESS-STANDORT AN. Aktuelles Beispiel
ist die Wasserkraftkonferenz „Hydro“, die erfolgreich nach Tirol gebracht werden konnte.
Von 7. bis 9. Oktober 2013 tagen im
Congress Innsbruck 1500 Exper-
ten aus 80 Nationen zum Thema
Wasserkraft und deren Nutzung. Einer
der Schwerpunkte der dreitägigen inter-
nationalen Konferenz ist die Weiterent-
wicklung der Nutzung der Wasserkraft
vor allem in weniger entwickelten Län-
dern Afrikas. Das weltweite Interesse
an diesem Kongress ist groß. Innsbruck
reiht sich damit in eine Reihe mit inter -
nationalen Großstädten ein. Die letzten
Austragungsorte der alljährlich stattfin-
denden, prestigeträchtigen Konferenz
waren Lissabon, Bilbao und Prag.
GUTES NETZWERKEN„Die Gewinnung der Hydro Power Con-
ference ist ein gutes Beispiel für die sehr
gute Zusammenarbeit des Convention
Büros Tirol, der Wissenschaft, Wirtschaft
und der Congress und Messe Innsbruck“,
erklärt Christian Mayerhofer (Congress
und Messe Innsbruck). „Es ist uns ge-
meinsam gelungen, den Veranstalter die-
ser internationalen Konferenz für die De-
stination Tirol zu begeistern. Das ist nur
möglich, wenn im internationalen Ver-
gleich höchste Ansprüche erfüllt werden
können.“
Für das Convention Bureau Tirol stellt
der Kongress eindrucksvoll die Synergie-
Effekte unter Beweis, die durch die Zu-
sammenarbeit kompetenter Partner ent-
stehen. „Gemeinsam konnten wir diese
internationale Veranstaltung für Innsbruck
gewinnen – und so kann sich Tirol mit In-
nsbruck einmal mehr als Top-Destina-
tion für internationale Kongresse präsen-
tieren. Gerade die Internationalität ist für
das gesamte Land besonders wichtig – ei-
nerseits für die Reputation, andererseits
auch für die Wertschöpfung. Internatio-
nale Kongresse generieren hier den höch-
sten Beitrag“, erklärt Christine Stelzer, GF
des Convention Bureaus Tirol. PR
Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Kongress-Veranstaltern machte es möglich, die „Hydro 2013“ nach Innsbruck
zu bringen. Im Bild: Prof. Dr. Markus Aufleger (Uni Innsbruck) und Christine Stelzer, GF Convention Bureau Tirol. Foto: Convention Bureau Tirol
Österreich starkes Land 1/2013 45
kulturhighlights
AUF ALTEN SPUREN UND NEUEN WEGEN
Als besonderes Bindeglied in den
kulturellen Beziehungen zwischen
Oberösterreich und Südböhmen
soll die grenzüberschreitende Landesaus-
stellung 2013 unter dem Titel „Alte Spu-
ren. Neue Wege“ die beiden Regionen
zusammenführen. Kloster Vyšší Brod, das
Regionalmuseum von Cesky Krumlov so-
wie das Seidl-Atelier und die ehemalige
Synagoge, die Braucommune Freistadt
und die Eybl-Häuser mit dem ehema-
ligen Bürgerspital von Bad Leonfelden
zeigen historisch bedeutsame Originalex-xx
ponate im Kontext mit packenden Insze-
nierungen. Für alle vier Standorte gibt ein
gemeinsames Ausstellungsticket.
KRONJUWELEN UND NIE REALISIERTESSeltene Schätze holt das Kloster Hohen-
furth (Vyšší Brod) zur grenzüberschrei-
tenden Landesausstellung aus seinem
Fundus. Erstmals wird das legendäre Za-
wischkreuz gezeigt, das in seiner kultu-
rellen Bedeutung den Kroninsignien des
Königreichs Böhmen gleichkommt. Ne-
ben den Kunstschätzen des Mittelalters
kann man hier auch den Orden der Zi-
sterzienser (besser) kennenlernen.
Parallel dazu steht im Regionalmu-
seum Krumau die gemeinsame Ge-
schichte des Grenzraumes im Mit-
telpunkt. Vor allem gemeinsam
geplante, aber nie realisierte
Projekte werden manche zum
Staunen bringen. So gab es
den Plan, Österreich zu unter-
tunneln, um mit der Eisen-
bahn an die Adria zu gelan-
gen. In Krumaus ehemaliger
Synagoge erfahren die Besucher, wie
vier Fotografen aus den Ausstellungs-
standorten die Gemeinsamkeiten
der Regionen in ihren Bildern inter-
pretieren.
GESCHICHTLICHES IM BRAUHAUSIn Freistadt finden die Ausstel-
lungsaktivitäten in der Braue-
rei statt. Ausgehend von einem virtuellen
Relief kann man sich eine Übersicht über
die vier Ausstellungsorte verschaffen und
die Rolle der Städte und Märkte, die Han-
delsrouten vom Mittelalter bis zur Gegen-
wart, den gemeinsamen Naturraum und
die Rolle der Grenzen mitverfolgen.
Den Themen „Straße – Handel
– Verkehr“ sowie „Medizin und
Fürsorge“ widmet sich die Lan-
desausstellung in Bad Leon-
felden. Die Exponate in den
Eybl-Häusern dokumentie-
ren die Bedeutung der histo-
rischen Salzstraße und den hi-
storischen Konflikt zwischen Freistadt
und Bad Leonfelden. Im ehemaligen
Bürgerspital wird auf die Volksfröm-
migkeit, die Volksmedizin und die
Lebensumstände in der Region einst
und jetzt Bezug genommen.
www.landesausstellung.com
DAS HISTORISCHE VERHÄLTNIS VON OBERÖSTERREICH UND SÜDBÖHMEN
fokussiert die heurige grenzüberschreitende Landesausstellung. von gloria staud
Bürgerspital Bad Leonfelden Foto: Bad Leonfelden Regionalmuseum Krumau Foto: Krumau Freistadt zeigt Panoramas Foto: Architekt E. Woschitz
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KULTUR-HIGHLIGHTS PROMOTION PROMOTION KULTUR-HIGHLIGHTS
Mit einem qualitätvollen Kultur-
angebot setzt das Ferienland
Kufstein mit der Dachmarke
„KUltura“ besondere Akzente.
BEETHOVEN UND VERDI-AKZENTEUnter dem Motto „Betont anders“ laden
die fünften „Tiroler Beethoven-Tage“
zum akkustischen Innehalten ein. Hoch-
karätig besetzte Konzerte, u. a. mit den
K&K Philharmonikern sowie dem K&K
Opernchor, versprechen einen mitrei-
ßenden Auftakt des Kultursommers 2013.
31.5.–8.6.2013
www.beethoven-tage.atFür ihre Sommerproduktionen ziehen die
Tiroler Festspiele Erl heuer ins neue Fest-
spielhaus. Bewusst setzt die Leitung der
Festspiele 2013 nicht auf Wagner, sondern
bezieht sich auf ein anderes musikalisches
Geburtstagskind: Zu Giuseppe Verdis
200. Geburtstag werden die Opern
„Il trovatore“, „Rigoletto“ und „La Travi-
ata“ aufgeführt. Außerdem erklingen alle
neun Sinfonien Ludwig van Beethovens.
Sommer 2013: 4.–28.7.
Winter 2013/14: 26.12.–6.1.
www.tiroler-festspiele.at
OPERETTENHIGHLIGHT UND MEISTERKURSEIn diesem OperettenSommer beehrt
„Der Vogelhändler“ den wetterfesten Fe-
stungshof der Josefsburg. Die beeindru-
ckende Kulisse sowie prächtige Kostüme,
ein spielfreudiges Ensemble, ein stimmge-
waltiger Chor und ein exzellentes Orche-
ster prägen die Operette in drei Akten.
2.–17.8.2013
www.operettensommer.comEin ausgezeichnetes Podium für junge,
aufstrebende Künstler, die in verschie-
denen Meisterkursen vom reichen künst-
lerischen Erfahrungsschatz der internati-
onal anerkannten Referenten profitieren
können, bietet die Academia Vocalis, die
heuer 25 Jahre alt wird. 13.6.–9.8.2013
www.academia-vocalis.com
GANZES DORF AUF DER BÜHNEDie Passionsspiele Erl feiern heuer ihr
400. Jubiläum. Alle sechs Jahre beteili-
gen sich an die 600 Laiendarsteller aus
Erl am Passionsspiel. Ein aktueller Text
von Felix Mitterer, eine besondere Kreuz-
wegsszene sowie eigens komponierte Pas-
sionsmusik verleihen der Inszenierung be-
sonderen Charakter.
26.5.–5.10.2013
www.passionsspiele.at PR
BEST WESTERN PLUS HOTEL
ALPENROSE, KUFSTEIN
KUltur genüsslich
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1x Genuss-Menü (5-Gang) mit Glas-
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www.kultur-tirol.at
KULTURA HOTEL-TIPPS
Der unnachahmliche „KUltura“-GenussUNTER DER DACHMARKE „KULTURA“ zeigt das Ferienland Kufstein
auch im Jahr 2013 kulturelle Highlights auf internationalem Niveau.
Sommer-Highlights: Tiroler Beethoven-Tage, Academia Vocalis, Tiroler Festspiele Erl, OperettenSommer Kufstein und Passionsspiele Erl.
Fotos: Tiroler Beethoven-Tage, Academia Vocalis, Tiroler Festspiele Erl, OperettenSommer, Passionsspiele Erl
Tribüne auf der Festung Kufstein.
Foto:Ferienland Kufstein
DAS STIFT KLOSTERNEUBURG,
GEGRÜNDET 1114 VON LEOPOLD III.,
DEM HEILIGEN UND LANDESPATRON
VON ÖSTERREICH, IST NAHE VON
WIEN EINE HISTORISCH BEDEUTENDE
SEHENSWÜRDIGKEIT.
Seit Bestehen des Stiftes wird sa-
krale Kunst in Auftrag gegeben,
erworben und gesammelt. Mit der
Galerie der Moderne setzt das Stift jetzt
neue Maßstäbe. Der Blick der zeitge-
nössischen Künstler auf Glaubensinhalte
regt zu Gedanken an und vermittelt un-
terschiedliche Impulse. Die neu eröffnete
Galerie der Moderne widmet sich Wer-
ken aus dem 20. und 21. Jahrhundert,
auch jenen, die zeitgemäße Themen kri-
tisch interpretieren. PR
KONTAKT
Stift Klosterneuburg,
Tägl. 9-18 Uhr, Stiftsplatz 1
A-3400 Klosterneuburg, Tel. +43/2243/411-212
www.stift-klosterneuburg.at
Neue Galerie der Moderne
Stift Klosterneuburg bei Wien. Foto: Stift Klosterneuburg
PRAKTIKABILITÄT, KREATIVITÄT
UND SPASS VEREINT DAS NEUE
BÖSENDORFER SILENT PIANOTM.
Die traditionsreiche Wiener Kla-
vier-Manufaktur L. Bösendorfer
Klavierfabrik GmbH baut hand-
gefertigte Flügel und Klaviere seit
1828. Das auf der Frankfurter Musik-
messe erstmals vorgestellte Bösendorfer
Silent PianoTM verfolgt einen neuen
Weg. Durch die Kombination von akus-
tischer und digitaler Welt – den hand-
gefertigten Bösendorfer Instrumenten
und dem SH Silent System von Yamaha
– wurde ein Instrument kreiert, das das
Maximum an Praktikabilität, Kreativi-
tät und Spaß ermöglicht. Der mit binau-
raler Samplingtechnik aufgenommene
Klavierklang ermöglicht bei eingeschal-
teter Stummschaltung die ungestörte
Perfektionierung des Klavierspiels,
ohne andere zu beschallen. Außer-
dem verfügt das neue System über Auf-
nahme- und Transponierfunktion so-
wie Vernetzung mit neuen Medien wie
Tablet-PC’s etc. PR
KONTAKT
L. Bösendorfer Klavierfabrik GmbH
Gymelsdorfer Gasse 42
A-2700 Wiener Neustadt
Tel. +43/2622/27530
www.boesendorfer.com
Das Beste aus zwei Welten
Bösendorfer Artist: Dora Deliyska
Foto: Bösendorfer
Hieronymus BoschTizian | RembrandtRubens | Van Dyck
Schillerplatz 3, 1010 WienDi – So 10 — 18 Uhr
www.akademiegalerie.at
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KULTUR-HIGHLIGHTS
Intelligentes Baueneröffnet Möglichkeiten
Typisch PORR
140 Jahre nach seiner Errichtung wird das Gebäude seiner ur-
sprünglichen Bestimmung gerecht. Renoviert und revitalisiert von
der PORR. Die internationale Hotelgruppe Kempinski hat in dem
Ringstraßenjuwel ein 5-Sterne-Hotel eröffnet, in den obersten
beiden Geschossen entstanden 17 Luxuswohnungen. Auch dieses
Projekt ist typisch für die PORR: Kreativ entwickelt, bautechnisch
perfekt ausgeführt und effizient verwertet. Seit 140 Jahren schreibt
die PORR Baugeschichte. Und ist mit ihrer Strategie des intelli-genten Wachstums im In- und Ausland erfolgreich.
Palais Hansen Kempinski
www.porr-group.com