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PROJEKTENTWICKLUNG Gut im Plan Acht Grundstücksankäufe STADTENTWICKLUNG Perspektive: Baugebiet Bauland-Offensive Hessen AKTUELLES Neue umweltfreundliche Fahrzeugflotte NEWS Bundeswettbewerb: Treffurt siegt MAGAZIN FÜR STADTENTWICKLUNG, FLÄCHEN- & IMMOBILIEN-MANAGEMENT Polis Vision # 4 .18 AUSGABE 4/2018 JAHRGANG 13 EXPO REAL RÜCKBLICK 2018 FÜHRUNGSKRÄFTE-TAGUNG Strategie on stage Leitende Mitarbeiter wurden zu „Regisseuren des Wandels“

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Page 1: MAGAZIN FÜR STADTENTWICKLUNG, FLÄCHEN- & IMMOBILIEN … · 2019. 4. 3. · PolisVision 4/ 2018 3 INHALT STADTENTWICKLUNG Arrival City ist lernbar! SEITE 10 UNTERNEHMEN Nachhaltigkeit

PROJEKTENTWICKLUNG

Gut im Plan Acht Grundstücksankäufe

STADTENTWICKLUNG

Perspektive: BaugebietBauland-Offensive Hessen

AKTUELLES

Neue umweltfreundliche Fahrzeugflotte

NEWS

Bundeswettbewerb:Treffurt siegt

MAGAZIN FÜR STADTENTWICKLUNG, FLÄCHEN- & IMMOBILIEN-MANAGEMENT

PolisVision# 4.18 AUSGABE 4/2018

JAHRGANG 13

EXPO REALRÜCKBLICK

2 018

FÜHRUNGSKRÄFTE-TAGUNG

Strategie on stageLeitende Mitarbeiter wurden zu „Regisseuren des Wandels“

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2 PolisVision 4/ 2018

E D I T O R I A L

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Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt

DR. CONSTANTIN WESTPHALDR. THOMAS HAIN MONIKA FONTAINE-KRETSCHMER

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Panta rei – alles fließt. Veränderungen beherrschen Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und machen auch vor der Wohnungswirtschaft nicht halt. Das impliziert für Unternehmen wie das unsere kontinuierlich Anpassungen in der Strategie. Eine Klausurtagung der etwas anderen Art stellte die Weichen für die Umsetzung einer mit externen Beratern erarbeiteten Strategie. Als „Regis-seure des Wandels“ agierten unsere Führungskräfte auf einer echten Theaterbühne, mit Regie-buch, angeleitet von Regisseuren und Schauspielern. Mehr über dieses kreativ-innovative Event auf den Seiten 4 bis 9 dieser Ausgabe.

Fest steht – für 2019 und darüber hinaus: Wir wollen die Nummer eins im Preis-Leistungs-Ver-hältnis in unserem Segment bleiben. Unser Fokus liegt klar auf Mietergruppen mit unteren und mittleren Einkommen. Parallel auf der Agenda: Wachstum auf 75.000 Wohnungen und eine Neu-positionierung im Dreieck Ökonomie, Soziales und Ökologie mit größerer Nähe zu den beiden letzten Polen. Durch den Wegfall von Einnahmen aufgrund geänderter Mietenstrategie müssen zudem neue Geschäftsfelder identifiziert werden, die zur Finanzierung mit beitragen.

Konkrete Schritte in Richtung Digitalisierung haben wir auf der Expo Real (S. 16 bis 19) durch die Beteiligung zweier Startups bewiesen, die aus dem Contest unseres Startup-Accelerators hubitation als Sieger hervorgegangen sind. Aber auch die auf der Messe präsentierte Mieter-App und das Schließsystem KIWI sind weitere Ansätze auf diesem Weg.

Trotz der Konzentration auf neue Ziele und Zukunftsthemen haben wir unsere aktuellen Kern-geschäftsfelder Bauland- und Projektentwicklung sowie Stadtentwicklung keinesfalls vernach-lässigt. Im Detail nachzulesen auf den Seiten 12, 13 und 24 sowie 14 und 15.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit, das fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie ist, erfahren Sie auf den Seiten 20 bis 23 und 27. Besonders stolz sind wir hier auf die Umstellung unseres Fahrzeugpools, die eine enorme CO

2-Ersparnis mit sich bringt.

Zum Jahresende danken wir allen Kunden, den Partnern aus Wirtschaft, Politik und an den Hochschulen sowie unseren Mitarbeitern für die überaus gute Zusammenarbeit und das große persönliche Engagement.

Wir wünschen Ihnen allen einen guten Start ins Jahr 2019!

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PolisVision 4/ 2018 3

I N H A LT

STADTENTWICKLUNGArrival City ist lernbar!

SEITE 10

UNTERNEHMENNachhaltigkeit erlebbar machen

SEITE 20

AKTUELLESDie Zukunft ist digital

SEITE 26

UNTERNEHMEN Stadt. Land. Digitalisierung.Rückblick Expo Real 2018

Forschung zum Rebound-EffektNeues Kooperationsprojekt

Nachhaltigkeit erlebbar machenHessischer Tag der Nachhaltigkeit

Aktiv für den UmweltschutzNachhaltiges Sozialmanagement

PROJEKTENTWICKLUNG Gut im Plan:Acht Grundstückskäufe

AKTUELLES

Wissenschaft trifft PraxisFörderung von Forschung und Ausbildung

Digitale ZukunftMieter-App + KIWI

Umweltfreundlich unterwegsNeue Fahrzeugflotte

Gefragte FachkompetenzMitarbeit in Verbänden

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NEWS Konferenz: Wohnungsneubau

„Hessischer Hof“ gewinnt Azubis: spitze!

Buch-Verlosung

Krimi-Dinner in Sontra

Nachbarschaftsfest Riedberg

Lesespaß in Wiesbaden

Ministerin in Weida Impressum

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TITELTHEMA Strategie on stageKreative Klausur-Tagung

Das Konzept muss passen!Statement Dr. Torsten Fremer

Wirtschaftspsychologie trifft PragmatikStatement Dr. Carl Naughton

„Strategie – warum machen wir das?“Statement Christoph Haub

STADTENTWICKLUNG Lernbar: Arrival CityBundeskongress

Perspektive: BaugebietBauland-Offensive Hessen

Kernstadt als Kulisse Zentrales Projekt: Marktplatz in Alsfeld

Wohnraum statt BracheEFRE für Bad Tabarz

Ortsbild erhalten Sanierung in Stotternheim abgeschlossen

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4 PolisVision 4/ 2018

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Süß

Volatile bis überhitzte Finanz- und Immobilien-märkte, Gesellschaft im Wandel, Klimaschutz, Kundengruppen mit neuen Bedürfnissen, zu-

nehmende Technisierung und Digitalisierung – Herausfor-derungen, denen sich moderne Wohnungsunternehmen unweigerlich stellen müssen. Alle fünf Jahre überprüft auch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt, ob sie mit ihrer Konzernstrategie noch richtig liegt. Unterstützt durch die konstruktiv-kritische Mitarbeit eines Berater-Teams von Ernst & Young Parthenon hat das Unternehmen auf allen Ebenen in den letzten Monaten an neuen Zielen und Weiterentwicklungen gearbeitet. Das Ergebnis: die Strategie 2018+.

Nur Vorausdenken macht fit für die Zukunft„Wir haben in der Vergangenheit bereits vieles richtig ge-macht. Wir starten von einer gesicherten wirtschaftlichen Basis mit guten Geschäftsergebnissen und breiter Akzep-tanz aus Gesellschaft und Politik“, resümiert Dr. Thomas Hain, Leitender Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt. Die Strategie 2018+ soll den Konzern fit für die Zukunft machen: „Jetzt ist es an der Zeit, Themen zu definieren, die das Unternehmen künftig in seinen Kernbereichen Immobilienmanagement, Bauen und Stadtentwicklung zügig nach vorne bringen – in einem umfassenden Verständigungsprozess über die Konzernbereiche hinweg“, ergänzt Geschäftsführungskol-legin Monika Fontaine-Kretschmer.

g Fortsetzung auf den Folgeseiten

Potenziale entdecken – auf den Brettern,die die Welt bedeuten: Führungskräfte der Unternehmensgruppe wurden zu „Regisseuren des Wandels“ bei der Klausurtagung zur „Strategie 2018+“

FÜHRUNGSKRÄFTE-TAGUNG

Strategie on stage

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PolisVision 4/ 2018 5

T I T E LT H E M A

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Kick-off auf der Bühne: Für jeden Teilnehmer gab

es ein individuelles Regiebuch. Dieses begleitete

ihn durch die ganze Tagung.

Er brachte es stets

auf den Punkt: Moderator

Dr. Carl Naughton,

Psychologe und Schauspieler.

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6 PolisVision 4/ 2018

Um stringent arbeiten zu können, wurden vor dem Start neun Module identifiziert: die Unternehmensbereiche Akquisition, Projektentwicklung & Vertrieb, Neubau, Modernisierung und Instandhaltung, Immobilienmanage-ment, Immobiliennahe Dienstleistungen sowie Stadtent-wicklung. Hinzu kommen die Querschnittsthemen Digi-talisierung, Nachhaltigkeit sowie Portfolio-Management und Investition. Für alle wurden Standort-Bestimmungen sowie Chancen-Risiken-Bewertungen vorgenommen – praxisnah, von Vertretern der Unternehmensbereiche und Kompetenzcenter.

Ziele der Strategie 2018+: Wachstum, Nachhaltigkeit, Soziales Die Unternehmensgruppe will als Wohnungsgesellschaft die Nummer eins in der Mitte Deutschlands mit dem bes-ten Preis-Leistungs-Verhältnis im mittleren und unteren Mietensegment sein. Und sie will wachsen: Von derzeit rund 58.000 Wohneinheiten auf 75.000. Das Wertedrei-eck Ökonomie, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung des Unternehmensleitbildes 2014 wird auch weiterhin Bestand haben. Jedoch stehen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung stärker im Fokus. „Der Grund sind neue Vorgaben unserer Gesellschafter in Bezug auf eine sozialverträgliche Mietenpolitik“, erklärt Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal. Sie beeinflussen maßgeblich die Budgetplanung – und somit auch die zukünftige Ausrich-tung. Zwar habe der Konzern bislang Mietsteigerungen stets nur sehr eingeschränkt vorgenommen und nur in dem Maße, wie sie zur Erhaltung der Bestände notwendig waren – die Zielvorgaben seien nun jedoch nochmals ge-strafft worden. Dr. Westphal: „Mieterhöhungen sind auf maximal ein Prozent jährlich für Haushalte mit mittleren und unteren Einkommen beschränkt. Parallel wurde die Förderung für rund 2.000 Bestandswohnungen um fünf Jahre verlängert. Diese Einheiten wären zwischen 2018 und 2023 aus der Bindung gefallen und frei vermietbar gewesen.“ Den Ausfall der Mieteinnahmen muss das Un-ternehmen kompensieren – durch neue Betätigungsfelder, die langfristig Einnahmen sichern. Denn auf der Inves-titionsseite kann nicht reduziert werden. Dr. Hain: „Das Unternehmen wird weiterhin am Ziel des klimaneutralen Bestands bis 2050 sowie den verabschiedeten Wachstums- plänen festhalten.“

Basierend auf diesen Veränderungen war die Strategie 2018+ das Kernthema einer zweitägigen Führungskräfte- Klausurtagung im Hotel Dolce Bad Nauheim. 65 leitende Mitarbeiter erfuhren, wo bereits jetzt die Stärken in den analysierten neun Modulen liegen, wie die Zielsetzung aussieht und wie sie selbst zukunftsorientiert in ihren Teams Potenziale für den Aufbau neuer Leistungsbau- steine wecken können.

Die Modulverantwortlichen

Digitalisierung: Dr. Sven S. Groth, Leiter Kompetenzcenter Unternehmensentwicklung

Nachhaltigkeit: Felix Lüter, Nachhaltigkeitsbeauftragter

Portfolio- und Investitionsstrategie: Kathrin Guldan, Leiterin Kompetenzcenter Portfolio- und Mietenmanagement

Akquisition: Peter Klarmann, Leiter Unternehmensbereich Akquisition, Projektentwicklung & Vertrieb

Neubau: Helge Bitzer, Leiter Unternehmensbereich Neubau

Modernisierung und Instandhaltung: Karin Hendriks, Leiterin Unternehmensbereich Modernisierung/Großinstandhaltung

Immobilienmanagement: Ulrich Albersmeyer, Leiter Regionalcenter Wiesbaden

Immobiliennahe Dienstleistungen: Michael Mahlich,Leiter Unternehmensbereich Immobilienservices

Stadtentwicklung: Markus Eichberger,

Leiter Unternehmensbereich Stadtentwicklung Film zur Führungskräfte-Tagung:

www.youtube.com/watch?v=VOqtjOPUvao

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Teilnehmer wurden zu „Regisseuren des Wandels“Neu die Strategie – neu die Form der Kommunikation der Tagung: Alle Teilnehmer wurden zu „Regisseuren des Wandels“. Backstage auf die Bühne des Dolce Jugend-stil-Theaters geführt, erhielten sie zunächst ihr persön-liches Regiebuch. Dann erarbeiteten sie gemeinsam „on stage“ die Umsetzung und Vermittlung der zentralen Strategie-Inhalte. Unterstützt wurden sie von Coach und Speaker Dr. Carl Naughton, von den Live-Kommunika-tionsexperten um Dr. Torsten Fremer (Klubhaus, Köln) sowie professionellen Regisseuren und Schauspielern. Dabei spielten moderne Elemente wie Body Voting, Camp Fires im ganzen Theater und angrenzenden Räumen sowie eine branchenübergreifende Situationsanalyse von E&Y Parthenon eine wichtige Rolle. Gezeigt wurden auch auf der Expo Real gedrehte Kurz-Statements namhafter Repräsentanten der Politik, von Verbänden und anderen Marktteilnehmern. Auf dem Bühnenboden war zudem eine überdimensionale Strategie-Grafik aufgebracht. In ihr bewegten sich die neun Modulverantwortlichen aus der Führungsmannschaft des Konzerns in ihren jeweiligen Feldern. Sie erläuterten die Ist-Situation und den Weg, den das Unternehmen in genau diesem Bereich nehmen muss, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Am zweiten Tag wurden die Themen nochmals intensi-viert: In einem World Café beleuchteten Arbeitsgruppen in einem roulierenden System die Aspekte der identifizier- ten Module, gefolgt von Rhetorik- und Gestik-Trainings mit professionellen Schauspielern. Weiterer innovativer Aspekt: ein Graphic Recording! Zeichner Mathias Süß

begleitete alle Veranstaltungen, hörte aufmerksam zu und erstellte ein visuelles Protokoll. Dafür fasste er alle Inhalte, Ergebnisse und Ziele der Tagung in einem Strategiebild zu-sammen. Es zeigt die Wegetappen zu zwei Gipfeln mit den anvisierten Zielen „Nr. 1 in Preis-Leistung“ und „75.000 Wohneinheiten“. Das Bild wird allen Mitarbeitern der Unternehmensgruppe als einprägsame Veranschaulichung der Strategie 2018+ zur Verfügung gestellt.

Aufgebracht auf der Bühne des Dolce Jugendstil-

Theaters in Bad Nauheim: eine begehbare Grafik

zur Strategie 2018+.

»Die Unternehmensgruppe bewegt sich täglich auf anspruchsvollem

Terrain und muss sich vielfältigen Einflüssen von außen stellen. Deshalb

müssen wir eine klare Vorstellung von unseren Stärken und Schwächen

haben, unsere Ziele genau kennen und auch die Herausforderungen, die

uns auf unserem Weg erwarten, realistisch einschätzen.«

D R . T H O M A S H A I NLeitender Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt

Svetlana PogosterLeiterin Unternehmensbereich KonzernservicesT 069. 6069-1562, [email protected]

Dr. Sven S. GrothLeiter UnternehmensentwicklungT 069. 6069-1252, [email protected]

T I T E LT H E M A

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8 PolisVision 4/ 2018

Das Konzept muss passen!

Events sind eine ausgezeichnete Plattform, um Verän-derungen zu vermitteln, zu erproben und langfristig zu leben. Dabei gibt es kein Patentrezept. Immer wieder gilt es, genau die Ziele zu analysieren, basierend auf dem bevorstehenden Veränderungsprozess. Nur so können wir als Kommunikationsexperten die passende Lösung ent-wickeln und vom ersten Schritt an alle Teilnehmer auf die gleiche Ebene bringen. Tendenziell ist ein hohes Maß an Partizipation ein wesentlicher Punkt. Immer noch zeichnen sich zu viele Veranstaltungen durch Frontalunterricht und Power-Point-Marathons aus.

Im Falle der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt haben wir über zwei Tage komplett auf Power Point verzichtet und uns einer ganz alten Kulturtechnik bedient – dem Theater. Es kombiniert Bilder mit Worten, es ist unmittelbar, universal, hat Tradition und stellt eine sehr ursprüngliche Art von Kommunikation dar. Alles hat auf der Bühne des Theaters stattgefunden – gleichsam auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Der Zuschauerraum war leer, die neue Strategie auf dem Boden aufgebracht, die Teilnehmer bewegten sich so auch physisch innerhalb der neuen Strategie.

Kernbotschaften der Veränderung wurden so nicht nur in den Kopf, sondern auch in die Herzen der teilnehmenden Führungskräfte transportiert. Alle wurden zu Regisseuren des Wandels! Jeder war über zwei Tage damit befasst, sein persönliches Regiebuch zu entwickeln, um nach der Tagung in der Lage zu sein, die neue Strategie in der jeweils passenden Ansprache weiterzutragen – an Mitarbeiter, Ansprechpartner und Kunden.

Mitbegründer und Geschäftsführender

Gesellschafter von KLUBHAUS, Agentur für

intelligente Live-Kommunikation GmbHFoto: Michael Zellmer

S TAT E M E N T

D R . T O R S T E N F R E M E R

Wirtschaftspsychologie trifft Pragmatik

Wir hatten es mit drei Schlüsselelementen zu tun. Sie dienten nicht nur der erfolgreichen Kommunikation des Wandels, sondern auch dem Wandeln von Ängsten, Be-harrungstendenzen und Ablehnung in Verständnis, Kraft und Stärke.

„Klarheit“, „Kompetenzbestätigung“ und „emotionale Nähe“ – diese Trias bildete den roten Faden der Veran-staltung und war Basis der Interaktion mit Inhalten. Alle Teilnehmer setzten sich gezielt und individuell mit den Thesen der neuen Strategie auseinander, durchdrangen sie und leiteten individuell den Sinn ab. Gleichzeitig lernten sie didaktische Mittel kennen und anwenden, die ihnen in der späteren Kommunikation mit ihren Teams eine gelungene Darstellung von Wandel ermöglichen. Abgeleitet wurde dies aus Erkenntnissen der Psychologie – umgesetzt mit Mitteln des Theaters.

„Klarheit“: Der Mensch kann nur eine begrenzte Menge an Informationen bewusst und reflektiert aufnehmen. Inhalte müssen daher gezielt, punktgenau und vermitt-lungssicher verdichtet werden. Ebenso wichtig: „Kompe-tenzbestätigung“. Jede neue Idee oder Situation stellt per se Bestehendes, Gelerntes, Beherrschtes in Frage. Daher nimmt ein guter Kommunikator des Wandels sich Zeit, zu verdeutlichen, welche der bestehenden Kompe-tenzen im Unternehmen auch später noch zielführend sind. Menschen zu zeigen, was sie bereits richtig machen, um in Zukunft erfolgreich zu sein, ebnet den Weg für neue Kompetenzen. „Emotionale Nähe“: Viele schrecken vor Emotion in der Kommunikation zurück. Oft fehlt die Technik, um diese kompetent in die Situation einzubauen. Dabei muss man wissen, dass zuerst die Emotion verar-beitet wird. Ohne sie ist die pure Information „wert-los“. Es geht daher um das Versinnlichen sachlicher Inhalte und die Vermittlung mit einer affektiven Grundhaltung.

Mitbegründer und Gesellschafter

der Braincheck GmbH

Foto: Kristina Mehlem

S TAT E M E N T

D R . C A R L N A U G H T O N

»Diese Strategie ist keine Quadratur des Kreises:

Mit unserem Know-how, unserer langjährigen Erfahrung sowie

dem Engagement und Gestaltungswillen aller Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter verfügen wir über alle Voraussetzungen,

um diese Ziele zu erreichen.«

D R . C O N S T A N T I N W E S T P H A LGeschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt

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T I T E LT H E M A

„Strategie – warum machen wir das?“

Sowohl die Breite der Bereiche und Funktionen, die es zu erfassen galt, als auch die geforderte Tiefe ließen auf ein umfangreiches Projekt schließen. Uns war klar, dass dies nur gelingen kann, wenn sowohl Geschäftsführung als auch zweite Führungsebene – Geschäftsbereichs-, Kom-petenz- und Unternehmensbereichsleiter – konstruktiv mitarbeiten. Wir wurden nicht enttäuscht: Das außeror-dentliche Engagement des Projektteams „Strategie“ ist für das gute inhaltliche Ergebnis sowie die hohe Akzep-

Director Transaction Advisory Services

Ernst & Young Real Estate GmbH

Foto: Ernst & Young Real Estate GmbH

S TAT E M E N T

C H R I S T O P H H A U B

tanz verantwortlich. Einige Erkenntnisse, die die Analysen zutage förderten, waren für die Führungskräfte durchaus überraschend und wurden konstruktiv aufgenommen.Neben der reinen Technik – der Erarbeitung von konkreten Maßnahmenplänen zur Umsetzung der Strategie in den nächsten Jahren – haben wir als Berater parallel versucht, immer wieder auch den übergeordneten Zusammenhang herzustellen. Er ergibt sich einerseits aus der besonderen Rolle des Konzerns als Organ der öffentlichen Wohnungs-versorgung, andererseits aus den eigenen Visionen und Leitlinien. Die ausführliche Diskussion der Frage „Warum machen wir das?“ war in diesem Kontext ein extrem wich-tiger Erfolgsfaktor.

Wir sind überzeugt, dass die Strategie 2018+ erfolgreich sein wird. Dafür steht ein hohes Maß an Motivation und Begeisterung bei den Führungskräften. Das Einbringen vieler neuer Ideen und Ansätze hat bereits zu einer eige-nen Dynamik geführt.

Mitbegründer und Gesellschafter

der Braincheck GmbH

Foto: Kristina Mehlem

All the world is a stage! Frei nach

Shakespeare fanden am zweiten Tag,

neben Arbeitsgruppen im World Café,

Trainings mit professionellen

Schauspielern statt.

»Wir sprechen bewusst von einer Weiterentwicklung der

bestehenden Strategie. Insofern bleiben unsere bisherigen

Ziele erhalten – sowohl beim Bauen, beim Modernisieren

und Instandhalten als auch in der Stadtentwicklung. Dieser

anstehende Wandel ist eine Chance für alle Bereiche.«

M O N I K A F O N T A I N E - K R E T S C H M E RGeschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt

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10 PolisVision 4/ 2018

BUNDESKONGRESS

Arrival City ist lernbar!

„Gemeinsam in sozialer Verantwortung für Stadt und Land“ – unter diesem Motto fand der 12. Bundeskon-gress Nationale Stadtentwicklungspolitik vom 17. bis 19. September 2018 in Frankfurt statt. Wie kann eine verantwortungsvolle staatliche Entwicklungspolitik den unterschiedlichen Anforderungen für ein „gutes Leben“ gerecht werden? Welche Instrumente und Handlungs-spielräume sind erforderlich? Wie können kommunale Selbstverwaltung, soziale und politische Teilhabe mit individuellen Entwicklungschancen gestärkt werden? Diesen Fragen widmete sich das dreitägige Programm mit zahlreichen Diskussionen, Vorträgen und Rahmen-veranstaltungen.

Bei einer solchen Themensetzung durfte natürlich die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt nicht fehlen. Bereits am Vortag des Bundes-kongresses hatte sie zu einem Podiumsgespräch an ihren Informationsstand in die Römerhallen eingeladen. Unter der Überschrift „Daheim – Ankommen in der Metropol-region“ beleuchteten Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums, Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der Unterneh-mensgruppe, und Moderatorin Marion Schmitz-Stadt-feld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung der Projekt-Stadt, das zentrale Thema des Kongresses.

Ein Stand in den Frankfurter Römerhallen mit Podiumsgespräch

sowie Moderationen bei mehreren Veranstaltungen: Mit vielseitigem

Engagement beteiligte sich die Unternehmensgruppe Nassauische

Heimstätte l Wohnstadt am 12. Bundeskongress Nationale Stadt-

entwicklungspolitik.

In den Römerhallen mit dabei (v. l. n. r.): Markus Eichberger, Leiter Unternehmensbereich

Stadtentwicklung, Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung

ProjektStadt, Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin, Mike Josef, Planungs-

dezernent Frankfurt, Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur, und Peter Cachola Schmal,

Deutsches Architekturmuseum.

Foto: Sabine Antonius

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S TA D T E N T W I C K L U N G

Zuwanderung als Chance begreifenWie Integration gelingen kann, darüber diskutierten Ex-perten auch am dritten Kongresstag bei der Podiumsdis-kussion „Making Heimat – Ankommen in der Metropolre-gion Rhein-Main“ in Raunheim – ebenfalls moderiert von Marion Schmitz-Stadtfeld. Als Arrival City hat die südhes-sische Stadt im Kreis Groß-Gerau die Zuwanderung als Chance begriffen. Im Rahmen der Veranstaltung erfuhren die Besucher, wie die Kommune durch eine engagierte Stadtentwicklungspolitik ein ungewöhnlich hohes Maß an Zugehörigkeit und Heimatgefühl für 118 Nationen entfalten konnte und wie sie als Ankunftsstadt funktio-niert. Neben dem Gastgeber, Raunheims Bürgermeister Thomas Jühe, berichteten Dr. Oliver Weigel, Referatsleiter im Bundesinnenministerium, Claus Kaminsky, Oberbürger-meister der Stadt Hanau, Paul-Gerhard Weiß, Dezernent der Stadt Offenbach, und Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums, über eigene Erfah-rungen. „Arrival City ist lernbar“, so fasste Schmitz- Stadtfeld ein wichtiges Ergebnis der Runde zusammen. Gleichwohl bleibe in Zukunft die Frage bestehen, „wie wir auch weiterhin Wohnraum für Ankommende in unseren Metropolregionen“ bereitstellen können – eine besondere Herausforderung integrierter Stadtentwicklung.

Schon bei der vorausgegangenen Exkursion am Vormittag wurden konkrete Ansätze und Praxisbeispiele vorge-stellt, die in Raunheim zum Handlungsfeld „Integration“ gehören. Dazu zählen ein aktives Quartiersmanagement, ein umfassendes Bildungskonzept sowie ein zukunftsori-entiertes Standort-Management. Ein Beispiel hierfür sei die „Neue Mitte“, bei der besonderer Wert auf großzü-gige Freiflächen gelegt wurde, erklärte Bürgermeister Jühe beim Rundgang. Nur so werde das „Leben auf der Straße“ erst möglich.

Die Ausstellung „Rhein-Main – die Region leben“ im Deutschen Architekturmuseum schließlich komplettierte das Engagement der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt im Rahmen des Bundeskongres-ses. Welche Anforderungen müssen an bestehende und neue Siedlungen gestellt werden, damit das Wachstum der Region nachhaltig gestaltet werden kann? Dieser Frage gingen Peter Cachola Schmal und Marion Schmitz- Stadtfeld unter anderem in einer Diskussionsrunde zum Gezeigten nach.

Marion Schmitz-StadtfeldLeiterin Integrierte Stadtentwicklung ProjektStadtT 069. 6069-1142, [email protected]

Bei der Podiumsdiskussion „Making Heimat“ in Raunheim (v. l. n. r.): Thomas Jühe, Gast-

geber und Bürgermeister der Stadt Raunheim, Peter Cachola Schmal, Deutsches Architektur-

museum, Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Marion Schmitz-Stadtfeld,

Leiterin Integrierte Stadtentwicklung ProjektStadt, Dr. Oliver Weigel, Referatsleiter im Bundes-

innenministerium, und Paul-Gerhard Weiß, Stadtrat der Stadt Offenbach.

Foto

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»Raunheim betreibt eine Stadtentwicklung, die die Integration und die Herstellung von Chancengleichheit als oberste Ziele definiert hat.«

T H O M A S J Ü H EBürgermeister der Stadt Raunheim

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12 PolisVision 4/ 2018

BAULANDENTWICKLUNG

Perspektive: BaugebietBauland-Offensive Hessen GmbH stellt ihre Arbeit im Fachforum vor.

Monika Fontaine-KretschmerGeschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l WohnstadtT 069. 6069-1473, [email protected]

Die Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassau-ische Heimstätte | Wohnstadt, Monika Fontaine-Kretsch-mer, stellte die Bauland-Offensive Hessen (BOH) vor und erläuterte deren Aufgaben. Jährlich würden in Hessen rund 140.000 bezahlbare Wohnungen zu wenig gebaut. Auf der anderen Seite lägen alleine im Gebiet des Regionalverban-des FrankfurtRheinMain rund 3.200 Hektar an Flächen-nutzungsplan-Reserven oder Baulücken brach – sie werden aus den unterschiedlichsten Gründen nicht erschlossen. Die BOH unterstützt daher seit März 2017 Kommunen dabei, Flächen zu mobilisieren und zu entwickeln. Phase eins besteht aus einer umfassenden Machbarkeitsstudie, die sich in Grundlagen-Analyse, Bebauungskonzept, Wirt-schaftlichkeitsbetrachtung und Handlungsempfehlungen gliedert. Die Politik verfügt damit über eine solide Ent-scheidungsgrundlage. Die zweite Stufe stellt die Entwick-lung der Grundstücke dar, die vor allem privatwirtschaftlich umgesetzt oder gemeinsam mit der Bauland-Offensive reglementiert ablaufen kann.

In den wenigen Monaten seit Bestehen sind bei der BOH Aufträge für insgesamt 26 Machbarkeitsstudien eingegan-gen, 13 sind bereits fertiggestellt. Alle zusammen stellen ein Potenzial von 286 Hektar neuer Baufläche oder 10.300 Wohnungen dar.

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens im nächsten Jahr veranstaltete die Hessische Landgesellschaft (HLG) drei innovative Foren – eines davon zur

nachhaltigen Baulandentwicklung. Das landeseigene Un-ternehmen realisiert als „Bauamt auf Zeit“ derzeit über 300 Wohn- und Gewerbegebiete, informierte Geschäftsführerin Prof. Dr. Martina Klärle. Zum Jubiläum präsentierte die HLG zudem den ersten „Leitfaden für Plus-Energie-Siedlungen“. Unter den hochkarätigen Referenten: Staatssekretär Mathias Samson. Er zeigte Aspekte der „Baulandentwicklung aus Sicht der Landesentwicklung“ auf. Prof. Dr. Hans Jürgen Schmitz, Geschäftsführender Direktor des Frankfurter For-schungsinstituts für Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik, nahm sich intensiv der „Nachhaltigen Quartiers- entwicklung“ an.

Interdisziplinär besetztes Forum zur

nachhaltigen Baulandentwicklung – darunter

die Gastgeberin Prof. Dr. Martina Klärle,

Geschäftsführerin der HLG (4. v. l.),

und Monika Fontaine-Kretschmer,

Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe

Nassauische Heimstätte l Wohnstadt (3. v. r.).

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PolisVision 4/ 2018 13

Starke Nachfrage

Die Kreisstadt Hofheim am Taunus wird nach den vorlie-genden Prognosen noch auf Jahre hinaus eine positive Entwicklung bei den Einwohnerzahlen und eine starke Nachfrage nach zusätzlichen Wohnungen und Wohnbau-land aufweisen.

Der Hofheimer Magistrat hat die Bauland-Offensive Hes-sen mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie für die Siedlungserweiterungsfläche „Marxheim II“ beauftragt. Diese sollte aufzeigen, ob die Entwicklung preisgünstigen Wohnraums – insbesondere im Hinblick auf die Wirt-schaftlichkeit – realisierbar ist. Darüber hinaus soll diese als Grundlage für die weiteren Schritte bei der Entwick-lung des Gebiets dienen.

In der Machbarkeitsstudie wurde eine Vielzahl von Fragen für die weiteren Arbeitsschritte aufgezeigt. Sie ist damit ein wichtiger Baustein in der Vorbereitung der Gebiets- entwicklung. Mit der jetzt begonnenen Rahmenplanung können die in der Machbarkeitsstudie genannten Aspekte aufgegriffen und vertiefend bearbeitet werden.

Erster Stadtrat und Baudezernent

der Kreisstadt Hofheim am Taunus

Foto: Antje Kern

S TAT E M E N T

W O L F G A N G E X N E R

Neuland: Entwicklung von Waldflächen

Im Stadtgebiet Taunusstein soll Baurecht für Quartiere und Wohnbauflächen für bezahlbaren Wohnraum ge-schaffen werden. Vor Erarbeitung eines städtebaulichen Rahmenplans soll zu diesem Zweck eine etwa 20 Hektar große Waldfläche im Süden des Ortsteiles Hahn auf ihre Entwicklungspotenziale hin untersucht und in einer Studie die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Gebiets dargestellt werden. Außerdem erwarteten wir auch in der städtebaulichen Konzeptionierung einen ersten inhaltli-chen Impuls, da die Stadt mit der geplanten Entwicklung von derzeitigen Waldflächen Neuland betritt.

Die Zusammenarbeit mit der Bauland-Offensive Hessen verlief sehr professionell und zielgerichtet. Die Belange der Stadt wurden im Verfahren gut abgebildet. Insbesondere die Erstellung preiswerten Wohnraums macht es notwen-dig, bereits in den ersten städtebaulichen Verfahrensschrit-ten die wirtschaftlichen Folgekosten genau zu beleuchten. Die notwendigen Grundstückspreise bestimmen oft, ob die Gesamtkosten der Maßnahmen günstiges Wohnen bezie-hungsweise Vermieten überhaupt erlauben.

Bürgermeister

der Stadt Taunusstein

Foto: Stadt Taunusstein

S TAT E M E N T

S A N D R O Z E H N E R

I N B E A R B E I T U N G /F E R T I G G E S T E L LT

286 ha Flächen in Begutachtung

183 ha Nettobauland

98,5 ha Wohnflächenpotenzial

Potenzial für circa 10.300 Wohnungen

A N F R A G E N G E S T E L LT F Ü R 7 2 F L Ä C H E N

15 in Abstimmung

13 in Bearbeitung

13 fertiggestellt

31 nicht geeignet

S TA D T E N T W I C K L U N G

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Wichtiges Projekt: der MarktplatzErste Kosten- und Finanzierungsübersichten sind bereits erstellt, die Rahmenbedingungen für die Führung eines Treuhandkontos festgelegt. Aktuell wird eruiert, wel-che Projekte ab 2019 realisiert werden und welche neu hinzukommen. Sobald die Bewilligung vorliegt, werden die Fördermittel auf die verschiedenen Vorhaben verteilt. Fest steht schon jetzt, dass der Marktplatz ab dem nächsten Jahr neu gestaltet und aufgewertet werden soll. Die vom Büro BPG Landschaftsarchitekten erstellten Entwürfe wurden der Bevölkerung im Rahmen zweier öffentlicher Veranstaltungen im Oktober und November vorgestellt. Barrierefreiheit und denkmalrelevante Aspekte sollen in Einklang gebracht werden. Zudem soll der Platz im Herzen der Stadt künftig möglichst flexibel für Märkte und Veran-staltungen nutzbar sein. Als „Gute Stube“ der Stadt ist er schließlich ein wichtiger öffentlicher Freiraum, der Anwoh-ner, Besucher, Touristen – und manchmal sogar Filmteams – gleichermaßen anzieht. Wie viele der bisher vorhande-nen Parkplätze erhalten bleiben, wird noch diskutiert. Im weiteren Prozess ist vorgesehen, die Bürgerinnen und Bürger mit einzubeziehen. Nur so lassen sich Lösungen er-arbeiten, die von vielen Akteuren mitgetragen werden. Als Anlaufstelle wurde deshalb ein Sanierungsbüro eingerich-tet, das über Städtebauförderung, energetische Sanierung und Denkmalschutz informiert und berät.

E rst im Oktober ist die letzte Klappe für „Die Wolf-Gäng“ gefallen. Aufgrund der einzigartigen Kulisse war Alsfeld Hauptdrehort für diesen Fantasyfilm.

Ein Grund mehr für die nordhessische Stadt stolz zu sein auf ihre pittoreske Fachwerk-Altstadt. Doch schweben über der historischen City auch einige dunkle Wolken: Negative Bevölkerungsentwicklung, einhergehende Leer-stände, ein Gebäudebestand mit erheblichem Sanierungs-bedarf. Daher wurde die Kernstadt 2016 in das Förder-programm Städtebaulicher Denkmalschutz aufgenommen. Bis März 2018 erarbeitete die ProjektStadt das Integrierte Stadtentwicklungskonzept – Grundlage für die Förde-rung in den nächsten zehn Jahren. In einem zweistufigen Bieterverfahren haben sich die Experten aus Kassel nun erneut gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt: Im September erhielten sie den Zuschlag für Sanierungsträ-gerschaft und Programmbegleitung.

Susanne EngelnsProjektleiterin ProjektStadtT 0561. 1001-1325, [email protected]

Die Altstadt als Besucher-Magnet: Nach Integriertem Stadtentwicklungskonzept folgt nun, dank Städtebaulichem Denkmalschutz, die Sanierung.

ALSFELD

Kernstadt bleibt einzigartige Kulisse

Foto

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Über 400 Fachwerk-

häuser und kleine,

verwinkelte Gassen

bestimmen das Bild der

Alsfelder Altstadt.

I M H E R Z E ND E R S TA D T

Einmalige Kulisse: Die historische

Bausubstanz rund um den Marktplatz

in Alsfeld zieht nicht nur Anwohner

und Touristen an – manchmal sogar

auch Filmteams.

14 PolisVision 4/ 2018

S TA D T E N T W I C K L U N G

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PolisVision 4/ 2018 15

S TA D T E N T W I C K L U N G

Eine überwiegend landwirtschaftlich geprägte Bausubstanz bestimmt das Bild von Stotternheim im Thüringer Becken.

Der Rückgang dieses Erwerbszweiges führte jedoch zu einem Verfall der für die Region typischen Anwesen mit Haupt- und Nebengebäuden. Die Folgen: erhebliche bauliche Mängel und – resul-tierend – hoher Sanierungsbedarf. Um dies anzugehen, erklärte die Gemeinde 1994 das über vier Hektar große Areal zum Sanierungsgebiet „Ortskern Stotternheim“. Ab diesem Zeitpunkt wur-den umfangreiche Maßnahmen realisiert, um die städtebaulich bedeutsame Struktur zu erhalten und substanziell zu verbessern. Da diese mittlerweile mit Erfolg durchgeführt und weitestgehend abgeschlossen sind, wurde die Satzung Ende des Jahres wieder aufgehoben. Die Landeshauptstadt Erfurt hat die ProjektStadt, Geschäftsstelle Weimar, damit beauftragt, eine Begründung zur Schlie-ßung des Sanierungsgebiets zu erarbeiten, die im Dezember übergeben wurde. In Abstimmung mit Verwaltung und zuständigen Gremien zeichneten die Stadtentwickler im Vorfeld auch für die Bestandserfassung im Ortskern verantwortlich – inklusive Foto-Dokumentation.

Das prägende Ortsbild erhaltenSTOTTERNHEIM

Nicole HermannProjektleiterin ProjektStadtT 03643. 879-119, [email protected]

Doppelte Freude in Bad Tabarz: Im Juli übergab Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirt-schaft Thüringen (TMIL), einen Zuwendungsbescheid an die Gemeinde im Landkreis Gotha.

Wohnraum statt Brache

BAD TABARZ

Martin GüntherLeiter Fachbereich Stadtentwicklung Thüringen ProjektStadtT 03643. 879-153, [email protected]

Damit erhält der Luftkurort, seit 2016 auch staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad, rund 2,1 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europä- ischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Es ist zudem landesweit der erste Bewilligungsbescheid zur Revitalisierung von Brachflächen aus der insgesamt vierteiligen EFRE-Förderung des TMIL. Genutzt wird das Geld, um eine rund 25.000 Quadratmeter große Industriebrache zu revitalisieren. Nach Abriss und Altlastensanierung wird auf dem Gelände der ehemaligen Batteriefabrik ein neues Quartier entstehen. Das Areal soll die Gemeinde im Ortskern nicht nur aufwerten und neues Bauland für Wohnraum schaffen, sondern auch die historischen Ortsteile Tabarz und Cabarz zusammenführen. Geplant ist zudem der Bau eines Kindergartens mit rund 120 Plätzen.

Bei der erfolgreichen Antragstellung wurde die Gemeinde von der ProjektStadt, Geschäftsstelle Weimar, unterstützt. Sie ist als Sanierungs-trägerin vor Ort unter anderem auch für das Fördermittel-Management zuständig.

Bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids (v. l. n. r.): Mario Lerch, Referats-

leiter Baukultur und EU-Förderung, Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär, David Ortmann,

Bürgermeister von Bad Tabarz, und Martin Günther, Fachbereichsleiter Stadt-

entwicklung Thüringen.

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Eine überwiegend landwirtschaftlich

geprägte Bausubstanz ist typisch für den

Ortskern Stotternheim.

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16 PolisVision 4/ 2018

EXPO REAL 2018

Stadt. Land. Digitalisierung.Akuter Wohnraummangel, Baulandentwicklung, Potenziale des ländlichen Raums, öffentliche Städtebauförderung und fortschreitende Digitalisierung standen im Fokus bei den gut besuchten Talkrunden am Messestand der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt auf der Expo Real 2018. Mit namhaften Referenten aus Theorie und Praxis interdisziplinär besetzt, boten die Fachgespräche einen Querschnitt durch die Themen, die die Wohnungswirtschaft – und auch die Politik – derzeit bewegen.

Praxisnahe Themen lockten auch in diesem

Jahr wieder zahlreiche Besucher an den Stand.

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U N T E R N E H M E N

Blieben auch nach ihrer Panel-Teilnahme weiter im Dialog: die Referenten

Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor VdW südwest (r.), und Ralf Werner,

Instone Real Estate Development GmbH Rhein-Main.Fo

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Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium

des Inneren, für Bau und Heimat (l.), im konzentrierten

Gespräch mit Jens Duffner, Leiter der Unternehmens-

kommunikation.

PolisVision 4/ 2018 17

„Wir haben in Deutschland angespannte Wohnungsmärkte in Ballungsräumen, in Universitätsstädten. Gleichzeitig haben wir aber große Leerstände im ländlichen Gebiet. Beides in den Blick zu nehmen, kann nur mit einem Maß-nahmenbündel passieren: Wir brauchen viele Investoren, verlässliche Rahmenbedingungen, gute Perspektiven.“ Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, brachte die Fakten auf den Punkt. Lösungsansätze diskutierten Markus Eichberger, Unternehmensbereichsleiter Stadtentwicklung der Un-ternehmensgruppe, Knut Kreuch, Oberbürgermeister der Stadt Gotha, sowie die Bürgermeister von Schlüchtern, Matthias Möller, und Rotenburg a. d. Fulda, Christian Grunwald. Sie befassten sich mit dem „Hidden Champion ländlicher Raum“ mit seinen oft verkannten Potenzialen und großen Chancen – wie günstiger naturnaher Wohn-raum für junge Familien oder gute Gründungsbedingun-gen für Startups.

Dass Grundstücke und schneller erteiltes Baurecht ein wesentlicher Schlüssel für den Wohnungsbau sind, aber auch die Baulandentwicklung neue Instrumente braucht, war das Anliegen der Teilnehmer einer weiteren Talkrunde: Christof Nolda, Stadtbaurat Kassel, Fred Kombert, Bisku-pek Scheinert Moog Investorengruppe, Manfred Ockel, Bürgermeister der Stadt Kelsterbach, und Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg, diskutierten mit Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe.

„Es ist ein großer Druck auf dem Wohnungsmarkt. Was wir dringend brauchen, ist die Ausweisung von Bauland“, so Thomas Horn, Verbandsdirektor Regionalverband FrankfurtRheinMain, in einem Interview am Rande der Veranstaltung. Er und sein Verbandskollege Dr. Axel Tausendpfund (VdW südwest) erörterten mit Ralf Werner, Instone Real Estate Development GmbH Rhein-Main, Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt, und Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal die Perspektiven der Projektentwicklung in den Ballungsräumen – nicht selten ein Spagat zwischen Grundstücksmangel und Wohnungsnot.

Die Erfolgsgeschichte der Stadtentwicklung im Zuge öf-fentlicher Städtebauförderung zu würdigen – darum ging es bei einer sehr praxisnahen Podiumsrunde: Staatsse-kretär Gunther Adler, die Oberbürgermeister der Städte Offenbach und Darmstadt, Dr. Felix Schwenke und Jochen Partsch, sowie Peter Neidel, Planungsdezernent der Stadt Gießen, beleuchteten bisherige Erfahrungen. Gemein-sam mit Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer wagten sie den Rückblick, nahmen sich aber auch Zeit für konstruktive Anregungen.

g Fortsetzung auf den Folgeseiten

Zeigten sich bestens gelaunt: Dr. Thomas Hain,

Leitender Geschäftsführer der Unternehmensgruppe (r.),

Geschäftsführungskollegin Monika Fontaine-Kretschmer (l.)

und Axel Gedaschko, GdW-Präsident.

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18 PolisVision 4/ 2018

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Das haben Wohnungsunternehmen längst erkannt. Den Mieter als Kunden in seinem Lebensumfeld abzuholen und auf seine Bedürfnisse einzugehen, ist heute eine zentrale Aufgabe im Immobilienmanagement. Mit einer maßgeschneiderten Mieter-App kommt die Unternehmensgruppe diesem An-spruch nach (s. S. 26). Auf der Messe wurde sie vorgestellt von Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal, Frankfurts Servicecenterleiterin Sandra Gesper und Entwickler Stefan Zanetti, Founder & CEO Allthings Technologies AG.

„Wir werden es auch in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich nicht schaffen, in den Städten so viele Wohnungen preisgünstig zu bauen, weil es dort einfach kapazitätsmäßig zu eng wird. Ein neues Miteinander von Stadt und Land ist erforderlich. Dazu gehören Themen wie Nahverkehr, digitale Infrastruktur, Konnektivität, digitale Geschäftsmodelle“, so formulierte es GdW-Präsident Axel Gedaschko im Vorfeld der Runde „Von Bits, Bots und Apps – Digitalisierungsstrategien in der Immobilienwirtschaft“. Neben ihm diskutierten Gregor Schiffer, Geschäftslei-tender Partner Future Management Group, sowie die Startup-Vertreter aus dem hubitation-Contest der Unter-nehmensgruppe Laura Uhrhan, fresh energy, und Matthias Luthe, Smartivate, mit dem Leitenden Geschäftsführer Dr. Thomas Hain über die Realisierbarkeit von digitalen Services in der Wohnungswirtschaft.

Das traditionelle Netzwerk-Event „Hessen-Treff“ hatte diesmal einen besonderen Programmpunkt: Dr. Thomas Hain stellte die Gewinner des Contests des Startup- Accelerators hubitation vor: fresh energy, die den Energie- verbrauch senken via Smart Meter, der mittels eines Algorithmus energieabnehmende Geräte identifiziert. Und: Smartivate, die einzelne Smart-Home-Elemente gemäß der individuellen Bedürfnisse der Bewohner konfigurieren. Beide Gründer präsentierten den über 200 Besuchern ihre innovativen Geschäftsideen, die durch die Zusammenar-beit mit dem Wohnungskonzern bereits den Weg in die praktische Anwendung gefunden haben.

Jens DuffnerLeiter UnternehmenskommunikationT 069. 6069-1321, [email protected]

Der traditionelle Hessen-Treff der

Unternehmensgruppe ist eine etablierte

Plattform zum Netzwerken.

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»Wir benötigen nach heutigen Schätzungen ungefähr 1,5 Millionen Wohnungen neu, wir haben aber auch 1,8 Millionen leerstehende Wohneinheiten.«

G U N T H E R A D L E R

Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat

Filme zur Expo Real:

www.youtube.com/channel/UCLk4cmwt3d1JalR4l6sJgog/videos

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PolisVision 4/ 2018 19

U N T E R N E H M E N

Rebound-Effekt: Kooperation bei Forschungsprojekt

Effizienzsteigerungen senken die Kosten für Produkte oder Dienstleistungen. Das führt dazu, dass sich das Verhalten der Nutzer ändern kann: Aufgrund geringerer Kosten erhöht sich die Nachfrage. Ursprüngliche Einsparungen werden dadurch

teilweise wieder aufgehoben. Der sogenannte Rebound-Effekt setzt ein. Doch warum ändert sich mit steigender Energieeffizienz das Nutzerverhalten und konterkariert so das angestrebte Ziel? Was sind die Ursachen? Welche Rolle spielen dabei sozio-kulturelle und sozio-ökonomische Faktoren? Diesen Fragen geht das Forschungsprojekt KOSMA (Komponenten der Entstehung und Stabilität von Rebound-Effekten und Maßnahmen für deren Eindämmung) auf den Grund. Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt und das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) analysieren Entstehungskomponenten und Wirkungsweisen direkter Rebound- Effekte im Wärmebereich auf Haushaltsebene. Weitere Partner: das ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung sowie das Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung ISI. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist bis März 2022 terminiert.

Die Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, Dr. Thomas Hain (r.),

Monika Fontaine-Kretschmer (2. v. r.) und Dr. Constantin Westphal (l.)

verkündeten die Zusammenarbeit am Messestand gemeinsam

mit Dr. Monika Meyer, Geschäftsführerin des Instituts Wohnen und

Umwelt (IWU).

Konversionsfläche: Visionen in 3D

Nicht durch die rosarote, sondern durch futuristische 3D-Brillen konnten interessierte Besucher die Entwicklungsvision für das „Patrick-Henry-Village“ visuell erleben. Das Areal, selbst auch als 3D-Modell am Stand der Region Rhein-Neckar aufgebaut, ist eine von fünf Konversionsflächen in Heidelberg. Die ProjektStadt, Marke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt, ist dort von Beginn an mit verschiedensten Stadt- und Projektentwick-lungsaufgaben betraut. Marius Becker, Projektleiter vor Ort: „Mit dieser Hightech-Präsentation wollen wir potenziellen Investoren die Entwicklungsmöglichkeiten des Gebiets anschaulich darstellen. Wir wollen gezielt Lust machen auf dieses neue Projekt, das ganz im Zeichen von ‚Wohnen.Arbeiten.Leben.4.0‘ steht.“

»Vor zehn Jahren hatten wir die Finanzkrise. Wohnen war eigentlich ein staubtrockenes Thema, das niemanden interessierte. Es war scheinbar alles gebaut. Zehn Jahre später: überhitzte Märkte, Wohnungswirtschaft im Fokus, ebenso sozialpolitische Erwägungen, die nicht immer mit ökonomischen Erwägungen im Einklang gehen.«

A X E L G E D A S C H K O

Präsident des GdW - Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.

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20 PolisVision 4/ 2018

Auch der Nachwuchs kam auf seine

Kosten und lernte, was sich aus Müll

alles basteln lässt.

Beim Fahrrad-TÜV konnten

Mieter ihre Drahtesel checken

lassen.

VIELFÄLTIG

NACHHALTIG

HESSISCH

Beim Rundgang durchs Quartier in Niederrad (v. l. n. r.):

Felix Lüter, Nachhaltigkeitsbeauftragter, Holger Lack,

Regionalcenterleiter, Dr. Christian Hey, Abteilungsleiter

für Klimaschutz im Hessischen Umweltministerium,

und Sandra Gesper, Servicecenterleiterin.

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PolisVision 4/ 2018 21

Nachhaltigkeit erlebbar machen

5. HESSISCHER TAG DER NACHHALTIGKEIT

Mit einem abwechslungsreichen Programm beteiligte sich die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt am „5. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit“. In zwei Frankfurter Quartieren hatten Mieter Gelegenheit zu sehen, zu schmecken und zu fühlen, was hinter dem Gedanken eines nachhaltigen Lebensstils steckt.

„Vielfältig – Nachhaltig – Hessisch: So wollen wir leben!“ Unter diesem Motto ging der landesweite Aktionstag im September 2018 in die fünfte Runde – und verzeichnete mit über 600 Veranstaltungen einen neuen Rekord! Auch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt hatte für diesen Tag ein spannendes und informatives Programm auf die Beine gestellt. Im Rahmen zweier Feste zum Modernisierungsabschluss zeigte sie, wie Nachhaltigkeit in ihren Siedlungen gelebt wird. Gleichzeitig wollte sie sich so bei ihren Mietern für die Geduld während der Baumaßnahmen bedanken.

Die Bewohner der Melibocusstraße in Niederrad und der Leo-Gans-Straße in Fechenheim nahmen dieses Angebot gerne an. Mit jeder Menge Aktionen rund um Nachhaltig-keit sowie Spiel und Spaß für die ganze Familie verbrach-ten sie einen unterhaltsamen Nachmittag. Dr. Christian Hey, Abteilungsleiter für Klimaschutz im Hessischen Um- weltministerium, nutzte die Gelegenheit für einen Besuch. „Beide Siedlungen sind herausragende Beispiele für eine gelungene soziale und energetische Quartiersentwick-lung“, erklärte ihm Regionalcenterleiter Holger Lack. „Im Laufe der vergangenen Jahre ist es uns gelungen, die Lebensqualität für unsere Mieter zu erhöhen und gleich-zeitig unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern.“

Auf dem Weg zum nachhaltigen QuartierSchon seit Jahren ist die Adolf-Miersch-Siedlung in Frankfurt-Niederrad das Vorzeige-Quartier der Unterneh-mensgruppe, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Neubau-wohnungen im Passivhaus-Standard, rundum energetisch modernisierte Bestandswohnungen, Solarstrom von den Dächern, die „Essbare Siedlung“, Alltagshilfen für ältere Menschen, der aus nachwachsenden Rohstoffen konzi-pierte Wohnwürfel für Studierende „Cubity“ – all dies sind Bausteine auf dem Weg zum nachhaltigen Quartier. Dazu zählt auch Carsharing: An einem Infostand erfuhren die Mieter, wie einfach sich dieses zu attraktiven Kondi-tionen nutzen lässt. Seit Kurzem steht in der Melibocus-straße ein E-Mobil mit Ladestation bereit – für eine Fahrt gab es einen Gutschein zu gewinnen.

Holger LackLeiter Regionalcenter Frankfurt T 069. 2695778-0, [email protected]

Mieterstrom vom DachGut kam auch der Fahrrad-TÜV an, bei dem Mieter ihre Drahtesel auf Verkehrssicherheit hin überprüfen lassen konnten. Vor Ort waren auch „Clean-FFM“, die Initiative für mehr Sauberkeit und Lebensqualität in der Stadt, sowie ein Info-Pavillon des regionalen Energieversorgers Mainova. Die Besucher erfuhren alles über günstigen Strom sowie das Mieterstrom-Modell, das die Unterneh-mensgruppe gemeinsam mit Mainova anbietet. Wäh-renddessen suchte der Nachwuchs im „Stromfresser-Zelt“ nach Energieverschwendern, tobte sich bei Bewegungs-spielen aus oder zauberte mit Profis des Catering-Ser-vices Ketao „Zucchini-Spaghetti mit Tomatensauce und Kräutern“ – mit Produkten aus nachhaltigem Anbau.

Umfassende Modernisierung in Fechenheim„Wir sind geschrumpft“ – so lautete das Motto des Festes zum Modernisierungsabschluss in Fechenheim. 17,5 Millionen Euro hat die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt in den letzten zehn Jahren in die nachhaltige Modernisierung des Quartiers Leo-Gans- und Max-Eyth-Straße investiert. „Durch diese Maßnahmen haben wir den Energieverbrauch um 64 Prozent und die CO

2-Emissionen um 63 Prozent gesenkt“, so Lack. Der

Energiebedarf ist von rund 5,9 Millionen Kilowattstunden pro Jahr auf rund 2,1 Millionen, der CO

2-Ausstoß von

1.700 auf 600 Tonnen gesunken. „Mit der eingesparten Energie kann man mit einem Elektroauto 39 Mal zum Mond und wieder zurück fahren!“

Upcycling für den NachwuchsInfos gab es auch rund um Müllvermeidung und -ent- sorgung. Piktogramme zeigten einprägsam, wie recy- clefähige Abfälle richtig entsorgt werden. Ein besonders spannendes Angebot gab es für die Kinder: Sie bastelten aus alten Verpackungsmaterialien neue Spielsachen.

Im Sinne ihrer Nachhaltig-

keitsstrategie arbeitet

die Unternehmensgruppe

konsequent daran, ihren

ökologischen Fußabdruck

zu reduzieren.

Ö K O L O G I S C H E RF U S S A B D R U C K

U N T E R N E H M E N

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22 PolisVision 4/ 2018

Aktiv für den Umweltschutz

NACHHALTIGES SOZIALMANAGEMENT

Bereits den Jüngsten spielerisch die Themen Mülltrennung und Abfallentsorgung näherzu-bringen, darum ging es bei der Aktion „Helden für vier Tage“ von „Sauber Zauber“, veranstaltet

von der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt sowie dem Kinder- und Jugendhilfswerk „Jumpers – Jugend mit Perspektive“. Im Sommer gingen Mädchen und Jungen aus dem Quartier rund um die Lange Straße in Lohfelden bei Kassel an vier Nachmit- tagen dem Müllproblem auf den Grund. Dazu gehörte auch, den Unrat im Viertel einzusammeln und ordnungs-gemäß zu entsorgen. Einige der scheinbar wertlosen Fundstücke ließen sich sogar recyclen – aus ihnen wurden kleine Kunstwerke. „Wir wollen vor allem den Nachwuchs für den verantwortungsbewussten Umgang mit Res-sourcen sensibilisieren“, erklärt Jürgen Bluhm, Leiter des Regionalcenters Kassel der Unternehmensgruppe. „Auch viele Erwachsene machen sich kaum Gedanken darüber, wie sehr sie ihre Umwelt durch achtlosen Umgang mit Abfall belasten.“ Wünschenswert sei es daher, „dass die Kinder als Botschafter ein entsprechendes Bewusstsein dafür in die Familien tragen“.

Mit zahlreichen sozialen Initiativen richtet sich die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt an Mieterkinder in ihren Quartieren. Altersgerechte Projekte vermitteln dem Nachwuchs schon frühzeitig einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen.

Fulda: große Schilder, tanzende BecherVerantwortung für ihr Wohnumfeld und ihre Umwelt über-nehmen auch die „Kleinen Feger“. Das von der Unterneh-mensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt initiierte Projekt hat sich bereits seit Jahren erfolgreich in Siedlungen der Wohnungsgesellschaft etabliert. Regelmäßig treffen sich Kinder aus den Vierteln und ziehen durch die Straßen. Gemeinsam mit einem erwachsenen Begleiter lesen sie auf, was andere achtlos haben fallen lassen – auch in Fulda Ziehers-Nord. Mit zwei besonderen Aktionen haben sie im September auf das Müllproblem aufmerksam gemacht. In einer Gemeinschaftsaktion mit dem AWO-Stadtteilbüro und der Geschwister-Scholl-Schule sind knapp 100 bunte Schil-der mit Motiven entstanden, die auf den richtigen Umgang mit Müll hinweisen. Diese werden nun überall im Stadtteil aufgestellt – vorrangig an Orten, an denen sich besonders viel Unrat ansammelt. Großen Zuspruch bekamen die „Klei-nen Feger“ auch für eine weitere Aktion: Im Rahmen des Sommerfests der katholischen Kirchengemeinde St. Paulus und der evangelischen Bonhoeffergemeinde Ziehers-Nord machten die Acht- bis Zehnjährigen mit einem Tanzauf-tritt auf den Wegwerf-Irrsinn aufmerksam – verkleidet als Coffee-to-go-Becher.

U N T E R N E H M E N

Verkleidet als Coffee-to-go-Becher

sensibilisierten die „Kleinen Feger“ ihr

Publikum für mehr Umweltbewusstsein.

Laut Deutscher

Umwelthilfe landen

bundesweit

rund 7,6 Millionen

Einwegbecher

pro Tag im Müll!

W E G W E R F -I R R S I N N

7,6 Mio.pro Tag

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PolisVision 4/ 2018 23

Umweltspiele in WiesbadenFür Sauberkeit sorgen rund 20 Mädchen und Jungen im Wiesbadener Europaviertel. Auch hier sind die „Kleinen Feger“ der Unternehmensgruppe aktiv – in Kooperation mit CASA e. V., dem Centrum für aktivierende Stadt-teilarbeit. Ausgestattet mit Eimern, Handschuhen und Greifzangen säubern sie Wege und Spielplätze in der Nachbarschaft. Im August bekamen die fleißigen Sammler Besuch von Umweltpädagogin Nicola Böye. Mit ihren „Umweltspielen“ verdeutlichte sie die Themen Müll, Ab-falltrennung und den Erhalt der Natur. So legte sie unter anderem Fotokarten mit verschiedenen Motiven aus: im Meer treibende Plastiktüten, überquellende Papierkörbe, meterhohe Müllberge und Glasscherben auf dem Waldbo-den. Jedes Kind durfte sich ein Bild aussuchen und sollte seine Wahl erklären. Dabei kamen viele Aspekte zu Tage – etwa wie gefährlich zerbrochene Glasflaschen im Wald sind. Die Scherben könnten wie ein Brennglas wirken und bei großer Hitze einen Brand entfachen.

»Wir wollen den Nachwuchs für einen verantwortungsbewusstenUmgang mit Ressourcen sensibilisieren.«J Ü R G E N B L U H M

Leiter Regionalcenter Kassel

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt

Jürgen BluhmLeiter Regionalcenter KasselT 0561. 1001-1226, [email protected]

Carmen Neumann-HofmannKompetenzcenter Sozialmanagement und MarketingT 069. 6069-1151, [email protected]

Fotokarten mit Müllmotiven

waren während der Umweltspiele in

Wiesbaden ein wichtiges Utensil.

Auf einer vergrößerten Darstellung war beispielsweise zu erkennen, dass mittlerweile überall auf der Welt kleinste Kunststoffteilchen zu finden sind. Diese Mikroplastik- Partikel enthalten häufig Giftstoffe und werden erst im Laufe von 100 Jahren abgebaut. „So wollen wir zeigen, dass es beim Müllsammeln um viel mehr geht als nur um Sauberkeit“, erklärt Carmen Neumann-Hofmann, Mitar-beiterin im Sozialmanagement der Unternehmensgruppe.

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24 PolisVision 4/ 2018

P R O J E K T E N T W I C K L U N G

Reimund KaleveLeiter Akquisition und ProjektentwicklungT 069. 6069-1525, [email protected]

Sami BehnamProjektleiter NeubauT 069. 6069-1164, [email protected]

K A S S E L : Ein ehemaliges

Verwaltungsgebäude macht Platz

für circa 335 Mietwohnungen.

D ie Akquisition geeigneter Grundstücke stellt bei der Schaffung von Wohnraum nach wie vor die größte Herausforderung dar. In den letzten 14

Monaten wurde von der Unternehmensgruppe Nassau- ische Heimstätte | Wohnstadt hier Beachtliches geleistet! Insgesamt acht Grundstücke hat der Konzern in diesem Zeitraum erworben. Investition: 62 Millionen Euro. Mit einer Gesamtfläche von etwa 66.000 Quadratmetern bieten die Areale unter anderem im Ballungsraum Rhein-Main Potenzial für 1.200 Wohnungen.

GRUNDSTÜCKSERWERBE

Gut im PlanDer Ankauf von weiteren acht Grundstücken für insgesamt 62 Millionen Euro bringt die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt ihrem anvisierten Ziel von 4.900 neuen Wohnungen bis 2021 näher.

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sJüngster Erfolg: der Erwerb eines Grundstücks im Süden Darmstadts. Auf dem Gelände der ehemaligen Housing Area ist die Umwandlung der Lincoln-Siedlung in vollem Gange. Hier entsteht ein urbanes und grünes Stadtquartier – ein Zuhause für rund 5.000 Menschen aller Alters- und Einkom-mensklassen. 225 Wohneinheiten sollen es werden, davon 45 Prozent im geförderten Segment. „Mit der Schaffung von preiswertem Wohnraum, der auch in Darmstadt dringend benötigt wird, leisten wir im Rahmen dieser Konversion un-seren Beitrag bei dieser nachhaltigen Quartiersentwicklung“, so Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal.

Auch in Nordhessen hat die Unternehmensgruppe nach einer passenden Fläche für ein großes Neubauprojekt gesucht – in Kassel wurde sie jetzt fündig. Ein ehemaliges landeseigenes Verwaltungsgebäude in der Frankfurter Stra-ße macht Platz für etwa 335 Mietwohnungen. Wohnfläche: circa 25.000 Quadratmeter. Gewerbe mit 3.500 Quadrat-metern sowie eine Tiefgarage mit 285 Stellplätzen sind ebenfalls geplant. Weitere Zukäufe erfolgten in Frankfurt am Main – zur Arrondierung des Schönhof Viertels, in Kelsterbach, Marburg und Kassel.

Schon weiter ist die Unternehmensgruppe in Frankfurt- Preungesheim. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Peter Feldmann fand im Oktober die Grundsteinlegung der „Melagärten“ in der Boskoopstraße statt. In drei Baukör-pern entstehen 76 Mietwohnungen mit Mietergärten für Senioren, Singles und Familien. Die am mediterranen Stil orientierten Gebäude erreichen Passivhaus-Standard, die Warmwasserbereitung wird durch Solarthermie unterstützt.

Fehlende Flächen

sind das Nadelöhr

bei der Schaffung

von bezahlbarem

Wohnraum.

N A D E L Ö H R

M E L A G Ä R T E N : Peter Feldmann, Oberbürger-

meister der Stadt Frankfurt, Dr. Constantin Westphal,

Geschäftsführer der Unternehmensgruppe,

Ulli Nissen, Bundestagsmitglied, und Ulrich Baier,

stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher (v. l. n. r.)

bei der Grundsteinlegung.

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Ernst May, Architekt und Professor der TU Darmstadt, prägte von 1925 bis 1930 das „Neue Frankfurt“. In Erinnerung an May, der auch eine Zeit lang Frankfurter Stadtbaurat und Aufsichts-

ratsvorsitzender der Nassauischen Heimstätte war, vergibt die Unternehmensgruppe seit 1988 alle zwei Jahre einen mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis an Studierende der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur. Im Oktober wurden die Gewinner des 15. Ernst-May-Preises geehrt. Wie verändert sich das öffentliche und gemeinschaftliche Leben, wenn sich soziale Kontakte in den digitalen Raum verlagern? Wie beeinflussen Digitalisierung und mediale Vernetzung das Wohnen? Zum Thema „Das vernetzte Haus“ hatten die Studierenden in diesem Jahr die Aufga-be, den Prototyp eines Gebäudes für 150 Menschen zu entwerfen. Ab 2020 wird das Preisgeld auf 10.000 Euro angehoben.

Engagement ausgeweitetGewürdigt wurden an diesem Abend außerdem zwei weitere Preisträger: Erstmals hat die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt 2018 auch den Günter-Bock-Preis der Architekturklasse der Städelschule (Städelschule Architecture Class, SAC) finanziert. Er ist nach dem Frankfurter Architekten benannt, der diese Klas-se von 1972 bis 1984 leitete und schon 1969 den Grand Prix de l'Architecture de l'Urbanisme in Cannes gewann. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2007 jährlich an die besten Studierenden im ersten Jahr des Postgraduierten-Studiums vergeben. Das Gewinner-Pro-jekt 2018 ist im Master-Studio „Architecture and Aesthetic Practice“ entstanden. Es ist eng mit der diesjährigen Teil-nahme der SAC am Programm „Performing Architecture“ verbunden, dem Beitrag des Goethe-Instituts zur Biennale in Venedig. Künftig weitet die Unternehmensgruppe ihre Förderung von Forschung und Ausbildung auf Nordhessen

aus: 2019 wird erstmalig der mit 10.000 Euro dotierte Paul-Bode-Preis an Studierende des Fachbereichs Archi-tektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung der Univer-sität Kassel vergeben. „Die Förderung junger Menschen in ihrer Ausbildung hat bei uns eine lange Tradition und ist eine der Säulen des gesellschaftlichen Engagements der Unternehmensgruppe“, erklärt Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer. „Die Wohnungsbaubranche muss auf aktuelle Anforderungen und Veränderungen reagieren. Dafür benötigen wir neben unserer langjährigen Erfahrung auch frischen Wind und neue Ideen.“

Wissenschaft trifft PraxisMit gleich drei Preisen fördert die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt angehende Architekten und Stadtplaner.

HOCHSCHUL-ENGAGEMENT

Dennis HofmannReferent der Technischen GeschäftsführerinT 069. 6069-1111, [email protected]

Das Geschäftsführungstrio der Unternehmensgruppe nach

der Vertragsunterzeichnung mit Prof. Dr.-Ing. Uwe Altrock,

Dekan und Leiter des Fachgebiets Stadterneuerung und

Planungstheorie an der Uni Kassel (hinten, links).

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A K T U E L L E S

Reimund KaleveLeiter Akquisition und ProjektentwicklungT 069. 6069-1525, [email protected]

Sami BehnamProjektleiter NeubauT 069. 6069-1164, [email protected]

Die Gewinner des Günter-Bock - und des Ernst-May-Preises mit Monika Fontaine-Kretschmer

(hinten, Mitte) und Dennis Hofmann (r.), beide Unternehmensgruppe, sowie Prof. Dr. Johan

Bettum (3. v. r.) von der Städelschule und Bjoern Schmidt (5. v. r.) von der TU Darmstadt.

Kreative Ideen und

neue Perspektiven:

darauf setzt die

Unternehmensgruppe

bei ihrer Nachwuchs-

förderung.

F R I S C H E R W I N D

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26 PolisVision 4/ 2018

A K T U E L L E S

Welche Anforderungen die Mieter an die digitale Plattform stellen und welche Inhalte sie wünschen, wird derzeit eruiert. Dank des modularen Aufbaus lassen sich Leistun-gen auch noch später integrieren. Weiteres Plus: Die App erfüllt auch eine soziale Funktion. Mieter und Vermieter treten aus der Anonymität, knüpfen soziale Kontakte und netzwerken. Bleibt die Resonanz positiv, soll sie auf alle Bestände ausgeweitet werden.

Ohne Schlüssel ins HausEin weiteres digitales Pilotprojekt der Unternehmensgrup-pe läuft derzeit in Darmstadt: Dort testen Bewohner und Mitarbeiter das schlüssellose Zugangssystem KIWI. „Wir erhoffen uns einen deutlichen Komfortgewinn für unsere Mieter. Besonders, wenn sie mit voll bepackten Einkaufs- taschen vor der Tür stehen", erklärt Ulrich Albersmeyer, Leiter des zuständigen Regionalcenters. Auch die Mitar-beiter profitieren: Kundenbetreuer, Techniker sowie Haus- und Siedlungsbetreuer sind ebenfalls mit KIWI-Transpon-dern ausgestattet. Damit lässt sich der Zugang zu den Häusern aus der Ferne steuern. Zeitaufwendige Anfahrten zum Öffnen der Türen für Dienstleister und Handwerker gehören somit der Vergangenheit an.

Die Zukunft ist digital

MIETER-APP + KIWI

Mieter-App und schlüsselloser Türzugang: Neue technische Services der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt.

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Holger LackLeiter Regionalcenter FrankfurtT 069. 2695778-0, [email protected]

Ulrich AlbersmeyerLeiter Regionalcenter WiesbadenT 0611. 99040-3717, [email protected]

D er Innovationsdruck ist in der Wohnungswirt-schaft angekommen: „Digitale Kompetenz wird in den nächsten Jahren mehr und mehr zum

Wettbewerbsvorteil“, konstatiert Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt. „Im Rahmen unserer Digitalisie-rungsstrategie möchten wir das Angebot für unsere Mie-ter um entsprechende Lösungen erweitern.“ Daher steht in fünf ausgewählten Quartieren seit September die Mie-ter-App zur Verfügung, die mit dem Technologie-Unter-nehmen Allthings entwickelt wurde. In der Basis-Version der Startphase können sich Interessierte an einer digitalen Pinnwand über Angebote von Vereinen, Gastronomie und Einzelhandel in ihrem Quartier informieren. Gleichzeitig haben sie Zugang zu Services der Unternehmensgruppe – mit passenden Ansprechpartnern. Auch Schäden lassen sich so – samt Fotos – schnell melden. „Unser Ziel ist es, bestmöglichen Support zu bieten, die Kommunikation zu verbessern und die Zufriedenheit der Mieter weiter zu steigern“, erläutert Holger Lack, zuständiger Leiter des Regionalcenters Frankfurt.

Mit neuen technischen Services stellt sich

die Unternehmensgruppe schon heute den

Herausforderungen der Zukunft.

Über die Mieter-App

erhält der User

Informationen über

sein Quartier,

aber auch über das

Service-Angebot der

Unternehmensgruppe.

M I E T E R - A P P

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PolisVision 4/ 2018 27

NEUE FAHRZEUGFLOTTE

Umweltfreundlich unterwegs

Der Umbau der Fahrzeugflotte ist ein signifikan-ter Baustein des Mobilitätskonzepts, einge-bettet in die umfassende Nachhaltigkeitsstra-tegie der Unternehmensgruppe Nassauische

Heimstätte | Wohnstadt. „Klimaschutz beginnt für uns im eigenen Haus“, erklärte der Leitende Geschäftsfüh-rer Dr. Thomas Hain bei der ersten Nutzung des neuen Dienstwagenpools im Oktober. „Mit der Umstellung sind wir unserem Ziel, nachhaltiges Handeln in allen Bereichen der Unternehmensgruppe zu verankern, wieder ein gutes Stück näher gekommen.“ Den Mitarbeitern stehen nun neun Elektro- sowie 13 Erdgasfahrzeuge zur Verfügung. In welchem Maße der Konzern damit die Umwelt schont, rechnet Svetlana Pogoster, für die Flottenerneuerung zuständige Unternehmensbereichsleiterin, vor: „Durch den Wechsel senken wir die Treibhausgas-Emissionen im Betrieb um bis zu 40 Prozent.“

Einfache HandhabungDas Handling ist einfach: Über eine Buchungssoftware wird je nach Verfügbarkeit sowie Länge der geplanten Strecke ein Wagen mit Elektro- oder Erdgasantrieb zuge-wiesen. So kommt für jede Dienstfahrt das zum Bedarf passende Fahrzeug zum Einsatz. Sobald diese anschlie-ßend wieder verfügbar sind, erfolgt automatisch eine Rückmeldung an das System. Damit trägt das IT-gestützte Verfahren zu einer verbesserten Auslastung bei. Möglichst bald sollen noch 19 Pedelec-Fahrräder den Fuhrpark ergänzen. Aktuell wird zudem die Einführung eines Job- tickets und eines Firmenrad-Leasingmodells geprüft.

Alternative Angebote auch für MieterUmweltfreundliche Mobilitätsangebote gibt es aber auch für die Mieter: In der Adolf-Miersch-Siedlung in Frank-furt-Niederrad steht seit Kurzem ein E-Mobil mit Lade- station bereit. Weitere Stationen sind auf der „Mainhöhe“ in Kelsterbach und die „Südliche Ringstraße“ in Langen vorgesehen. Ergänzend erhält jede Pilotsiedlung eine Bikesharing-Station für je zwei Pedelecs und ein Lasten-rad. Hinzu kommen Fahrradboxen, in denen Bewohner gegen eine Gebühr ihre Räder einstellen können. In einer Testphase soll die Nutzung der Mobilitätsangebote begleitet und überprüft werden.

Mit dem Umbau der

Fahrzeugflotte senkt die

Unternehmensgruppe

die Treibhausgas-

Emissionen im Betrieb um

bis zu 40 Prozent.

T R E I B H A U S G A S -E M I S S I O N E N

Erdgas und Strom statt Benziner: Die Unternehmens-gruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt stellt ihren Fuhrpark um. Auch für Mieter gibt es attraktive Mobilitätsangebote.

Erste Probefahrt: Dr. Thomas Hain, Leitender Geschäftsführer

(am Steuer), Svetlana Pogoster, für den Flottenaustausch

zuständige Unternehmensbereichsleiterin, und Felix Lüter,

Nachhaltigkeitsbeauftragter (l.).

»Klimaschutz beginnt für uns im eigenen Haus.«

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Leitender Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt

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Svetlana PogosterLeiterin Unternehmensbereich KonzernservicesT 069. 6069-1562, [email protected]

Ulrich AlbersmeyerLeiter Regionalcenter WiesbadenT 0611. 99040-3717, [email protected]

40%WENIGER

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Der Bundesverband für Wohnen und Stadtent-wicklung (vhw) hat Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nas-

sauische Heimstätte l Wohnstadt, beim Verbandstag im November in sein Kuratorium gewählt. Intention dieses Gremiums ist es, den Vorstand um Prof. Dr. Jürgen Aring bei der Erfüllung gemeinnütziger Aufgaben zu beraten. Der wissenschaftlichen Arbeit verpflichtet, engagiert sich der vhw durch Fortbildung und Forschung in den Bereichen Wohnen und Stadtentwicklung. Erklärte Ziele: die kommunale Leistungsfähigkeit und eine vielfältige Bürgergesellschaft zu fördern sowie die Demokratie zu stärken.

Ebenfalls im November ist Fontaine-Kretschmer ein wei-teres Amt übertragen worden: Sie wurde zur Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Stadtentwickler im GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immo-bilienunternehmen e. V. bestimmt. Deren Ziel ist es, die fachlichen Interessen der Mitgliedsunternehmen des GdW zu wahren sowie dem Erfahrungsaustausch und Wissens- transfer zu dienen.

Eine weitere Funktion hatte die Geschäftsführerin bereits im September übernommen: Sie wurde im Rahmen der Akademieversammlung in Mainz zum neuen Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) berufen. Das Wirkungsfeld hier: die Förderung von Städtebau und Landesplanung in Praxis, Lehre und Forschung. Mit ihrer breitgefächerten Expertise wird Fontaine-Kretschmer die Arbeit der 1922 gegründeten renommierten Institution zukünftig unterstützen.

Bereits seit einem Jahr ist Fontaine-Kretschmer im erweiterten Vorstand des neu gegründeten Verbandes Die Stadtentwickler.Bundesverband e. V. tätig. Dort agiert sie ab sofort als stellvertretende Sprecherin des Vorstandes. Zu ihren Aufgaben zählen insbesondere die Lobbyarbeit in die Bundespolitik sowie Aufbau und Pfle-ge von Netzwerken mit anderen Immobilienverbänden und -institutionen. Der noch junge Verband hatte sich 2017 aus dem Zusammenschluss der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sanierungsträger (ADS) mit der Bundesvereini-gung der Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften e. V. (BVLEG) gegründet. Mit gestärkter Stimme wollen die Mitglieder aktuelle Schwerpunkte und künftige Her-ausforderungen – wie Wohnungsnot und Digitalisierung – im Bund noch besser thematisieren und angehen.

Monika Fontaine-KretschmerGeschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l WohnstadtT 069. 6069-1473, [email protected]

Monika Fontaine-Kretschmer übernimmt weitere Aufgaben in Verbänden

Gefragte Fachkompetenz

VERBANDSARBEIT

Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe (M.), im Kreis

ihrer Akademie-Kollegen: Dr. Monika Meyer, Vorsitzende der DASL-Landesgruppe Hessen,

Rheinland-Pfalz, Saarland (l.), Dipl.-Ing. Jochen Krehbiehl, Leiter Stadtplanungsamt Darmstadt

(2. v. l.), Prof. Dr. Elisabeth Merk, DASL-Präsidentin (2. v. r.), und Dipl.-Ing. Claudia Becker,

Mitglied der Geschäftsleitung von Planquadrat Elfers Geskes Krämer PartG mbB (r.).

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Neugewählter Vorstand des Stadtentwickler.Bundesverbandes

e. V. (v. l. n. r.): Artur Maier, Schatzmeister, Monika Fontaine-

Kretschmer, stellvertretende Sprecherin, Eckhard Horwedel,

Sprecher, und Dr. Matthias Rasch, Vorstandsmitglied.

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Praxisorientiertes

Know-how ist auf

Verbandsebene und in

der akademischen

Ausbildung sehr gefragt.

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PolisVision 4/ 2018 29

N E W S

REGIONALKONFERENZ IN STUTTGART

Ob Ballungsgebiet, Speckgürtel oder ländlicher Raum – der Bedarf an neuen Wohnungen ist riesig! Oft scheitern oder verzögern sich Neubauvorhaben allerdings aus Angst oder Unwissen seitens der Kommunen oder besorgter Bürger vor den Auswirkungen. Die die-ses Mal in Stuttgart tagende Regionalkonferenz „Akzeptanz für mehr Wohnungsneubau in Stadt und Region“ des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat nahm sich des brisanten Themas Mitte November an. Im Expertenforum „Innenentwicklung in Klein- und Mittelstädten – Flächenpotenziale erheben und aktivieren“ diskutierten mit Markus Eichberger, Leiter Stadtentwicklung der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt (l.), Mathias Metzmacher, Referatsleiter Wohnen und Gesell-schaft im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (r.), und Oliver Martini, Erster Beigeordneter der Stadt Offenburg. Eichbergers Schwerpunkt lag auf aktuellen Praxis-Erfahrungen im Rahmen der Bauland-Offensive Hessen GmbH.

Wohnungsneubau braucht Verständnis

Markus EichbergerLeiter Unternehmensbereich StadtentwicklungT 069. 6069-1507, [email protected]

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TREFFURT

„Hessischer Hof“ gewinnt

Alice DingerProjektleiterin ProjektStadtT. 03643 879-138, [email protected]

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Große Freude in Treffurt: Das gemeinsame Projekt der Stadt und des Thüringer Standorts der ProjektStadt

zur Sanierung des Einzeldenkmals „Hessischer Hof“ ist Sieger des diesjährigen Bundeswettbewerbs „Euro-

päische Stadt: Wandel & Werte“! In dem historischen Gebäude soll ein internationales Zentrum für das Zim-merhandwerk entstehen. Das eingereichte Nachnut-zungskonzept für das Fachwerkhaus aus dem Jahre 1600 überzeugte die Jury und setzte sich gegen 90

Mitbewerber in der Kategorie „Stadtgebäude“ durch. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro wird inves-

tiert, um das Projekt weiter voranzutreiben. Staatsse-kretär Gunther Adler (r.) und Star-Architekt Sir David Chipperfield (2. v. r.) übergaben die Auszeichnung an Alice Dinger, Projektleiterin ProjektStadt (2. v. l.), und

Danilo Braunholz, Bauamtsleiter der Stadt Treffurt.

BESTER AUSBILDER

Für die aktuelle Studie „Deutschlands beste Ausbilder“ befragte das Wirtschafts-magazin Capital mehr als 700 Unternehmen. Führend dabei: die Unternehmens-gruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt. Mit insgesamt vier von fünf Sternen bei der Ausbildung wurde ihr eine exzellente Berufsausbildung bestätigt.

Damit befindet sie sich auf Augenhöhe mit namhaften Unternehmen wie Bertelsmann oder Henkel. Bereits seit Jahren liegt das Ausbildungsniveau weit über dem Branchen- durchschnitt, und Absolventen belegen stets vorderste Plätze. In diesem Jahr schlossen Mareike Thienert (l.) und Petar Kajinic (r.) die Ausbildung zu Kaufleuten für Büroma-nagement mit „Sehr gut“ ab. Kajinic wurde von der IHK Frankfurt sogar zum Landes-besten in seiner Berufsgruppe gekürt. Aktuell werden 19 Nachwuchskräfte ausgebildet.

Azubis: spitze!

Peter SchirraUnternehmensbereichsleiter Personal, IT und RechtT 069. 6069-1337, [email protected]

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Wer ist der Mörder? Das war die große Frage im Verein Bürgerhilfe Sontraer Land e. V. am letzten Oktoberfreitag. Gemeinsam mit dem Verein hatte die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt in Kassel ihre Mieter und Besucher der Bürgerhilfe zum spannenden „Krimi-Dinner“ in den „Blickpunkt“ eingeladen. Der kostenfreie Abend mit Hobby-Detektivin Miss Marple war für alle gedacht, die sich solch eine Veranstaltung normalerweise nicht leisten können. Oder auch für diejenigen, die aufgrund ihres Alters nicht mehr aktiv am sozialen Leben teilhaben können. Die unterhaltsame Darbietung frei nach Agatha Christie wurde von der Kasseler Autorin, Regisseurin und Schauspiele-rin Andrea C. Ortolano verfasst und aufgeführt. Alle Anwesenden „ermittelten“ mit viel Spaß und detektivischem Talent.

„Ein fröhlicher und absolut gelunge-ner Tag für Groß und Klein“ – so das Fazit zum ersten Nachbarschaftsfest im Neubau-Quartier „Riedbergwel-le“ im Frankfurter Nordwesten. Die Idee für ein gemeinsames Kennen-lernfest stammte vom zuständigen Servicecenter und dem Sozialma-nagement der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt. Dank tatkräftiger Unterstützung

einiger Mieter, darunter viele Familien mit Kindern, und Mitarbeitern der Wohnungsge-sellschaft wurde an einem Augustnachmittag bei strahlendem Sonnenschein mit kulina-rischen Köstlichkeiten und abwechslungsreichem Rahmenprogramm gefeiert. „Über 80 Bewohner nutzten diese Gelegenheit, um sich besser kennenzulernen“, zog Holger Lack, Leiter des zuständigen Regionalcenters, zufrieden Bilanz.

Ein mörderisch guter Abend

Gemeinsam wohnen und feiern

KRIMI-DINNER

RIEDBERGWELLE

Jennifer LinkeKompetenzcenter Sozialmanagement und MarketingT 0561. 1001-1356, [email protected]

Holger Lack Leiter Regionalcenter FrankfurtT 069. 2695778-0, [email protected]

Das Publikum beteiligte

sich mit detektivischem

Eifer an der Mördersuche.

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Noch druckfrisch ist die aktualisierte Publikation „Klimaneutralität – Hessen 5 Jahre weiter“.

Die Veröffentlichung fasst das Ergebnis der Arbeit des Lernnetzwerkes des Hessischen Ministeriums für Finanzen zur CO

2-neutralen Landesverwaltung

zusammen. Neben den Landesbehörden zählen Unternehmen, Kommunen, Vereine und Verbände zu

den Mitwirkenden. Unter den 60 Beiträgen von rund 80 Autorinnen und Autoren befinden sich

auch drei der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt. Sie investiert kontinuierlich

in die Nachhaltigkeit ihrer fast 60.000 Wohnungen: Seit 1990 sind rund die Hälfte davon

bereits energetisch modernisiert – zu weiter moderaten Durchschnittsmieten.

BUCHTIPP

Bücher zu gewinnen!

VERLOSUNG

Die „PolisVision“ verlost fünf Bücher! Teilnahme unter dem Kennwort „Buchtipp“ an:

[email protected]

Felix LüterNachhaltigkeitsbeauftragter T 069. 6069-1280, [email protected]

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Herausgeber:Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l WohnstadtUnternehmenskommunikation

Schaumainkai 4760596 Frankfurt am MainTelefon 069. 6069-0Telefax 069. [email protected]

Wolfsschlucht 1834117 KasselTelefon 0561. 1001-0Telefax 0561. [email protected]

Redaktion: hd…s agentur für presse- und öffentlichkeitsarbeit, Wiesbaden: Heike D. Schmitt, Sonja Keller, Robert Schmauß, Stefan Krämer, Anke BrockertUnter nehmenskommunikation: Jens Duffner (V. i. S. d. P.), Frederik Lang

Gestaltung: pure:design, Mainz: Peter Stulz, Petra Ruf

Druck: Werbedruck Petzold GmbH, Gernsheim/Rhein Weitere Fotos: Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt, ProjektStadt, privat, Shutterstock.comTitelbild: gettyimages.de

IMPRESSUM

PROMI-LESUNG

„Gruseliger“ Auftritt für Dr. Constantin Westphal (r.) vor jungem Publikum beim Wiesbadener „Bücherspielplatz“: Der Geschäftsführer der Unterneh-mensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt traf sich mit Wiesbadens Oberbürgermeister und „Bücherspielplatz“-Schirmherr Sven Gerich, um Erst- und Zweitklässlern der Friedrich-von-Schiller-Schule vorzulesen.

Für die Kinder schlüpften die beiden VIPs in die Charaktere der frechen Geister Luzi und Marti aus Britta Nonnasts Buch „Wer hat Angst vorm schwarzen Gespenst“. Initiiert wurde der Lesespaß im Rahmen des Projekts „Bücher- spielplatz“ vom Börsenverein des deutschen Buchhandels und dem Stadtteil-zentrum Casa e. V., Kooperationspartner der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt.

Gespenstische Geschichten

Ulrich AlbersmeyerLeiter Regionalcenter WiesbadenT 0611. 99040-3717, [email protected]

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GRUSELIGER

LESESPASS

BÜCHERSPIELPLATZWIESBADEN

STADTUMBAU

Hoher Besuch in Weida

Seit zehn Jahren wird in Weida erfolgreich das Integrierte Stadtentwicklungskonzept umgesetzt.

Erarbeitet von der ProjektStadt, Geschäftsstelle Weimar, die seit 1991 als Sanierungsberaterin vor Ort tätig ist, wird es nun fortgeschrieben. 2002 wurde die Stadt im

thüringischen Landkreis Greiz zudem in das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost aufgenommen. Seither ist in der historischen, überwiegend denkmalgeschützten

Innenstadt viel saniert und neu gebaut worden, Plätze wur-den geschaffen und Brachen beseitigt. Von den Ergebnissen überzeugten sich Ende Juni politische Entscheidungsträger

des Landes – darunter auch Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller.

Martin GüntherLeiter Fachbereich Stadtentwicklung Thüringen ProjektStadtT 03643. 879-153, [email protected]

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Bauverein AG/Imagebroschüre 2012/bauverein Imagebroschüre - Seite 27 mew - 26.05.2014 12:36

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