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Hauszeitung der Liechtensteinischen Musikschule Nr. 64 . Juli 2017 Facettenreiche Instrumente

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Hauszeitung der Liechtensteinischen MusikschuleNr. 64 . Juli 2017

Facettenreiche Instrumente

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Editorial

Der Freundeskreis Musikschule engagiert sich bereits seit 20 Jahren ehrenamtlich für unsere Institution. Ideell und finanziell unterstützt er die Musik-schule auf vielfältige Weise. Am 11. Juni konnten wir in unserer Sprache danke sagen: Mit einem grossartigen Jubi-läumskonzert im vollbesetzten SAL würdigten wir die Verdienste des Vereins. Dabei kamen auch die kindgerechten Leihinstru-mente zum Einsatz, welche der Freundeskreis in den vergange-nen zwei Jahrzehnten für unseren Nachwuchs angeschafft hat.

Von diesem Angebot profitieren nun auch einige unserer neuen Schülerinnen und Schüler, die sich im Anschluss an die dies-jährige Instrumentenvorstellung entschieden haben, im kommen-den Schuljahr ebenfalls in die Welt des Musizierens einzu-tauchen.

Eintauchen und Musik geniessen können Sie im Sommer traditi-onsgemäss an den Konzerten der Internationalen Meisterkurse. Ich lade Sie herzlich dazu ein.

Klaus BeckDirektor

Gerne volkstümlich, aber nicht nurDer Fachbereich Volksmusik der Musik-schule fasst die Instrumente Zither, Harfe, Hackbrett und Akkordeon zusammen. Die vielseitigen Instrumente überzeugen aber auch in zahlreichen anderen Stilrichtungen.

AkkordeonDas Akkordeon ist unter vielen Bezeich-nungen bekannt. Handorgel, Harmonika, Ziehharmonika und Örgeli sind nur einige davon. Das Instrument gibt es in unzäh-ligen Ausführungen und Modellen. Es be-steht aus den zwei Teilen Diskant und Bass, die durch einen Balg miteinander verbun-den sind. Durch das Hin- und Herführen des Balges entsteht Druck- oder Saugluft, welche die angenieteten Stimmzungen im Innern zum Schwingen und somit zum Klingen bringen. Hier wird zwischen wech-seltönigen und gleichtönigen Instrumenten unterschieden, je nachdem, ob beim Ziehen

oder Stossen gleiche oder verschiedene Töne erklingen. Das Instrument gibt es in zwei verschiedenen Systemen, diatonisch und chromatisch, sowie in der Ausführung als Knopf- und Tastenakkordeon. Letztere sind immer chromatisch, während Akkor-deons mit Knöpfen auch diatonisch sein können. Vom Clubmodell über Schwyzer Örgeli und vom Organetto bis zum Bayan mit unterschiedlichen Griffsystemen gibt es ein riesiges Sortiment. So gross die Inst-rumentenvielfalt ist, so breit gefächert sind auch die Musikrichtungen, welche darauf gespielt werden können, wie z.B. Volksmu-sik, Klassik, Jazz, TexMex und Tango.

Konzentriertes Spiel im Akkordeon-Ensemble.

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HarfeAn der Liechtensteinischen Musikschule werden die keltische Harfe oder Haken-harfe, die Einfachpedalharfe oder Volks-harfe und die Doppelpedalharfe oder Kon-zertharfe unterrichtet. Die drei Harfen typen unterscheiden sich durch die Grösse, den Klang, die Saitenanzahl und den Haken bzw. den Pedalmechanismus. Grundsätz-lich sind alle Harfen diatonisch gestimmt. Um die Tonarten einzustellen, werden bei der keltischen Harfe die entsprechenden Saiten mit den Haken einen halben Ton hö-hergestellt. Bei der Einfachpedalharfe und Doppelpedalharfe können die Saiten mit-tels Pedaltritt ebenfalls einen Halbton bzw. sogar einen Ganzton höhergestellt werden.

Die Saitenanzahl bewegt sich zwischen 36 und 47 Saiten und mit einer Bandbreite vom Kontra C bis zum G4 ist die Harfe ei-nes der Instrumente mit dem grössten Ton-umfang. Die keltische Harfe wird vor allem für Anfänger und Kinder verwendet. Die Harfe kann als Soloinstrument, im Harfen-ensemble, in der Kammermusik und im Orchester sowie als Begleitinstrument ge-spielt werden.

HackbrettDas Hackbrett ist ein sehr altes Instrument und stammt nach neuesten Erkenntnissen ursprünglich aus Persien. Von dort wan-derte es nach Russland, in den arabischen Raum, über den Balkan in die Donaulän-der, bis es schliesslich in den alpenländi-schen Raum gelangt ist. Seine erste Blüte-zeit muss das Hackbrett schon im 14. und 15. Jahrhundert gehabt haben. Hierzulande kennt man es seit dem 16. Jahrhundert.

Die Trapezform des Hackbretts ist weltweit ungefähr die gleiche und widerspiegelt das Prinzip des Instruments: lange Saiten erge-ben tiefe Töne, kurze Saiten ergeben hohe Töne. Die Saiten werden mit zwei Schlä-geln aus Holz, die auch mit Leder oder Filz

überzogen sein können, angeschlagen. Das Hackbrett ist nicht nur ein Volksmusikins-trument, sondern hat auch eine sehr ausge-prägte klassische Vergangenheit. Es lässt fast jede Musikrichtung zu. So findet man es in der Kammermusik, in der zeitgenössi-schen Musik und wie erwähnt auch in der Volksmusik.

ZitherAus dem einfachen mittelalterlichen «Scheitholt» entstanden, wurde die Zither im Laufe des 17. bis 19. Jahrhunderts zu ei-nem der typischen alpenländischen Volks-instrumente. Daneben entwickelt sie sich nach 1800 zum anspruchsvollen Konzer-tinstrument und zum Hausinstrument in bürgerlichen Kreisen. Nach dem zweiten Weltkrieg verkümmerte die Pflege der «Konzertzither» jedoch zusehends. Als Un-terhaltungs- und Volksinstrument blieb die Zither dennoch beliebt und erreichte durch den Film «Der dritte Mann» 1949 einen neuen Höhepunkt an Popularität. Weit we-niger bekannt ist die jüngste Geschichte. Konservatorien in Österreich und Deutsch-land bieten eine fundierte Ausbildung an, Komponisten werden angeregt, der Zither-literatur neue Impulse zu geben.

Über den Korpus einer Zither sind 32 bis 42 Saiten aufgespannt, fünf davon laufen ähnlich wie bei der Gitarre über ein chro-matisches Griffbrett, die restlichen sind freischwingend, vergleichbar mit der Har-fe. Der Tonumfang beträgt ca. fünf Okta-ven. Zum Spielen wird die Zither auf einen Tisch gestellt, der zur Klangverstä rkung beiträgt. Die dynamische Bandbreite des Instruments ist nicht besonders gross, da-für ist sein Klang sehr oberton- und farben-reich, vergleichbar mit dem einer Laute. Die Zitherfamilie besteht aus der am häu-figsten verwendeten Diskantzither, der Alt-zither, der Quintzither und der Basszither.

Die Zither hat einen Tonumfang von ca. fünf Oktaven.

Hörproben auf YouTube

AkkordeonAkkordeonale 2014

HarfeMonika Stadler: Rondo Naningo

HackbrettHemmaleia Saitenflitzer: Ethno Pop

ZitherAnton Karas: Der Dritte Mann

Empfohlenes Einstiegsalter

Akkordeon 6 JahreSteirische Harmonika 6 JahreHarfe 7 JahreHackbrett 7 JahreZither 8 Jahre

Das Hackbrett ist auch bei Jugendlichen sehr gefragt.

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Dass sich der Aufwand lohnt und das Mu-sizieren in Gruppen viel Positives mit sich bringt, davon sind die Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule überzeugt. Sie ma-chen durchwegs die Erfahrung, dass ihre Schülerinnen und Schüler sehr gerne in Gruppen musizieren und dabei grosse Fortschritte machen. Neben der musikali-schen Entwicklung und den Möglichkeiten für Auftritte wirken sich auch der Spass-faktor, das Gemeinschaftsgefühl und die Erfolge in der Gruppe positiv auf die Moti-vation der Kinder, Jugendlichen und Er-wachsenen aus.

Die Musikschule bildet immer wieder zeit-lich befristete Ensembles für bestimmte Projekte und Anlässe. Folgende fest einge-richtete Ensembles stehen interessierten Musikschülerinnen und -schülern der Inst-rumente Akkordeon, Harfe, Hackbrett und Zither aktuell offen:

AkkordeonensembleSpass am Spiel, Rhythmustraining und freies Spielen stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten des Akkordeonensembles. Ziel ist es, die musikalischen Fähigkeiten und das Zusammenspiel zu fördern und durch öffentliche Auftritte zu festigen.Repertoire: Originalkompositionen für Akkordeonorchester, Literatur verschiede-ner Stilrichtungen (Unterhaltungsmusik, Rock-Pop)Besetzung: Akkordeon, Keyboard, Schlag-zeugAltersgruppe: 8 bis ca. 18 Jahre (Anfänger und Fortgeschrittene)Leitung: Herbert Rümmele

Harmonikaensemble Liechtenstein EchoDie Steirische Harmonika steht im Mittel-punkt dieses Ensembles. Hier musizieren die Schülerinnen und Schüler dieses Instru-mentes gemeinsam in verschieden Zusam-mensetzungen. Das Gelernte wird bei ver-

schiedensten Anlässen zum Besten gegeben.Repertoire: Volksmusik, volkstümliche Musik, UnterhaltungsmusikBesetzung: diatonische und chromatische Harmonikas, Gitarre Altersgruppe: ErwachseneLeitung: German Burtscher

VolksmusikensemblesMehrere Volksmusikgruppen treten bei verschiedenen Veranstaltungen weltlicher und kirchlicher Art auf. Einige Wettbe-

Gemeinsam musizierenDen Schülerinnen und Schülern der Instrumente Akkordeon, Harfe, Hackbrett und Zither bieten sich zahlreiche Möglich-keiten, aktiv in Ensembles der Musikschule mitzuwirken.

werbserfolge und eine mit Volksmusik aus Europa eingespielte CD zeugen von der Qualität dieser Ensembles.Repertoire: verschiedene Stilrichtungen, Volksmusik aus aller WeltBesetzung: Hackbrett, Harfe, Zither, Gitar-re, Akkordeon, Blockflöte, Querflöte, Vio-line, Viola, Violoncello, KontrabassAltersgruppen: Kinder, Jugendliche, Er-wachsene Leitung: Felizitas Allgäuer

Weitere Informationen zum Ensemblespiel sind auf der Webseite der Musikschule unter www.musikschule.li zu finden.

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Wie er in einem Interview mit der Monats-zeitschrift lie:zeit vom Dezember 2016 er-zählt, fand die Harfe 1982 ihren Weg zum ehemaligen Aussenminister und Politiker, Anwalt, Laienschauspieler und -musiker. Seine Grosstante habe ihm damals ohne sein Wissen in ihrem Testament ihre Harfe vermacht, allerdings mit der Auflage, die Harfe auch zu spielen: «Also musste ich es lernen, das Harfenspielen. Mittlerweile bin ich der Harfenpapa der Musikschule.»

Gemeinsam musizierenGertrud Kaufmann-Greiner, Harfenlehrerin an der Musikschule, durfte schon mehrmals an diesem besonderen Anlass teilnehmen, so auch am letzten Harfentag im August 2016. Sie berichtet: «Zwanzig Harfen-spielerinnen und -spieler, darunter auch die ehemalige Harfenlehrerin Annelies Brandstätter-Arnold, waren mit ihren Inst-rumenten, Musizierpartnern sowie Famili-enanhang der Einladung gefolgt. Zahlreiche Instrumente waren in den vielen Jahren be-

reits vertreten: Drehleier, Geigen, Flöten, Klarinetten, Trompete, Alphorn, Zither, Hackbrett, Sänger, Maultrommel, Tischhar-fen, Märchenerzählerinnen, Steirische Har-monika, Akkordeon und Kontrabass.

Den musikalischen Höhepunkt bildet tra-ditionell der alte Walzer, welcher von allen Harfenistinnen und Harfenisten gemein-sam gespielt wird. Neben kulinarischen Köstlichkeiten, gemütlichem Plausch und Harfenmusik, bot vergangenes Jahr vor al-lem auch das neue Schwimmbad für die Kinder und Jugendlichen eine willkomme-ne Gelegenheit, sich im herrlichen Nass zu vergnügen.»

Auf geht’s in die nächste RundeDer diesjährige 24. Harfentag findet am 10. September 2017 statt. Bedingung für die Teilnahme ist, ein Stück auf der eige-nen Harfe solo oder in einem Ensemble mit anderen Instrumentalisten oder Sängern aufzuführen.

Ernst Walch lädt zum HarfentagSeit bald einem Vierteljahrhundert lädt Ernst Walch Liechtensteins Harfenis-tinnen und Harfenisten zum jährlichen Harfentag in sein Zuhause nach Planken ein.

8. Vorarlberger Harfentage

Am 24. und 25. September 2016 fanden in der Musikschule in Feldkirch die 8. Vorarlberger Harfentage statt.

Dreissig Harfenspielerinnen, dar-unter fünf Schülerinnen der LMS, musizierten in Ensembles für Anfänger, Leichtfortgeschrittene und Fortgeschrittene zusammen. Spiel, Spass und Spannung bot Bewegung und Abwechslung für die jüngeren Teilnehmerinnen. Im Popularmusikkurs lernten die Harfenspielerinnen verschiedene Begleitgrooves kennen. Beim Abschlusskonzert spielten neben den verschiedenen Ensembles auch alle Teilnehmenden im Harfenorchester zusammen.

Das zahlreich erschienene Publi-kum durfte unter anderem süd-amerikanische und alpenlän-dische Volksmusik, Barock- und zeitgenössische Musik, sowie Pippi Langstrumpf und Black Orpheus geniessen.

Die 9. Vorarlberger Harfentage finden am 30. September und 1. Oktober 2017 in Feld-kirch statt.

In ungezwungener Atmosphäre wird beim traditionellen Harfentag musiziert.

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Wie kam es überhaupt zur Gründung des Freundeskreis Musikschule?Anton Gerner: Vor über 20 Jahren kämpfte die Musikschule – und an vorderster Front ihr damaliger Direktor Josef (Pepi) From-melt infolge des enormen Schülerzuwach-ses mit einer prekären Raumnot. Die Unter-richtsräume waren übers ganze Land ver-teilt und teilweise ungeeignet zum Musi-zieren bzw. Unterrichten. Aus dieser Not heraus trat Pepi Frommelt an mich heran und bat mich zusammen mit weiteren mög-lichen Initiatoren seine Idee, einen Förder-verein zu gründen, zu verwirklichen. Nach einem ausführlichen Gespräch mit Pepi war mir klar, dass etwas unternommen werden musste.

Nach intensiver Vorbereitungsarbeit, dazu gehörte unter anderem die Ausarbeitung der Statuten, war es am 2. November 1997 soweit. Gemeinsam mit Christina Batliner, Werner Marxer, Christa Eberle und Angela Schaaf durfte ich zur Gründungsversamm-lung des Vereins Freundeskreis Musik-schule einladen. Von der bereits damals stattlichen Zahl an Teilnehmern liessen sich ca. 40 Personen als Gründungsmitglie-der eintragen. Im Laufe der Zeit hat sich die Mitgliederzahl bei rund 200 eingependelt.

Welches waren die ersten offiziellen Schritte und Aktivitäten des Vereins?Anton Gerner: Wir begannen aktiv mit der Mitgliedersuche und trugen die Anliegen des Vereins und somit jene der Musikschu-le an die Öffentlichkeit. Ein guter Anlass dafür war der Tag der offenen Rohbautüre im November 1999 beim damals im Bau be-

findlichen Musikschulzentrum Unterland in Eschen. Dort waren wir mit einem Info-stand präsent und konnten den zahlrei-chen Besuchern unsere Anliegen vorbrin-gen und erfreulicherweise viele neue Mitglieder werben.

Neben Neumitgliedern für den Verein suchten wir insbesondere auch das Ge-spräch mit potenziellen Gönnern, welche die Ausstattung der neuen Räumlichkeiten der Musikschule mitfinanzieren sollten. Die Sponsorensuche für die beiden relativ rasch nacheinander eröffneten Musik-schulzentren Eschen und Triesen hat uns über eine längere Zeit intensiv beschäftigt. Wir vom Freundeskreis waren stolz, dass wir viel beitragen und an jedem der beiden Musikschulstandorte sogar eine komplette Raumausstattung aus eigenen Mitteln fi-nanzieren konnten.

Gisela Biedermann: Bereits kurz nach sei-ner Gründung begann der Freundeskreis auch damit, der Musikschule kindgerechte Instrumente zur Verfügung zu stellen. Dar-in sehen wir heute noch eine unserer Hauptaufgaben. Oft sind Familien nicht in der Lage oder es macht keinen Sinn, ein spezielles Kinderinstrument für eine meist nur kurze Zeit anzuschaffen. So können sie diese kostengünstig mieten und – wenn der Wechsel auf das nächstgrössere Instrument ansteht – wieder zurückgeben. Auf die mittlerweile ansehnliche Palette von kind-gerechten Instrumenten sind wir sehr stolz und freuen uns, wenn wir die Nachwuchs-musikerinnen und -musiker damit unter-stützen können.

Seit 20 Jahren guter Freund und WeggefährteDer Freundeskreis Musikschule darf in diesem Jahr sein 20-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Wir haben uns mit der Präsidentin Dr. Gisela Biedermann sowie dem Gründungs- und langjährigen Präsidenten Anton Gerner unterhalten.

Welches sind Ihre persönlichen Beweggrün-de, im Freundeskreis aktiv mitzuwirken?Gisela Biedermann: Mich verbindet vieles mit der Musikschule: Ich selbst sowie alle meine Kinder waren über viele Jahre Schü-ler an der Liechtensteinischen Musikschu-le, meist mit mehreren Instrumenten. Von 2000 bis 2008 konnte ich als Stiftungsrats-präsidentin die Geschicke der LMS mitbe-stimmen und habe in dieser Zeit nur posi-tive Erfahrungen gemacht. Dabei habe ich den Freundeskreis sehr gut kennen und vor allem auch schätzen gelernt. Nun das Amt der Präsidentin des Freundeskreises aus-zuüben, ist für mich eine schöne Weiter-führung meines bisherigen Engagements für die Musikschule.

Anton Gerner: Ich fühle mich in vielerlei Hinsicht mit der Musikschule verbunden. Als Musikant, ehemaliger Dirigent und Präsident des Liechtensteiner Blasmusik-verbandes war und ist mir die musikali-sche Bildung sowie das gemeinsame Musi-zieren ein grosses persönliches Anliegen. Die Musikschule muss unbedingt die erfor-derliche Unterstützung erfahren, sodass sie ihren Auftrag jederzeit und in jeder Hin-sicht erfüllen kann.

Wie macht der Freundeskreis heute auf sei-ne Anliegen und Aktivitäten aufmerksam? Anton Gerner: Es gibt Anlässe im Jahreska-lender der Musikschule, wie beispielswei-se das traditionelle Lehrerkonzert oder das Schlusskonzert zum Ende eines Schuljah-res, bei denen wir die Bewirtung in Form eines Apéros übernehmen. Dies sind im-mer wieder tolle Gelegenheiten, um mit

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musikschulnahen Personen ins Gespräch zu kommen.

Gisela Biedermann: Zur schönen Tradition geworden ist auch unser Nikolaussäck-chen, welches wir anlässlich des jährlichen Preisträgerkonzerts des Musikschulwettbe-werbes an die zahlreichen mitwirkenden Musikerinnen und Musiker verteilen. Es ist mir schon zu Ohren gekommen, dass einige der langjährigen Teilnehmerinnen und Teil-nehmer behaupten, schon deswegen immer noch mitzumachen. (lacht)

Als weitere Gelegenheit, auf uns aufmerk-sam zu machen, nutzen wir unsere jährli-che öffentliche Mitgliederversammlung im März. Im Anschluss an den statutarischen Teil organisieren wir jeweils einen Vortrag, der im Zusammenhang mit Musik und Mu-sizieren steht und von allgemeinem Inter-esse ist. Auf diesem Wege erreichen wir auch Personen, die noch nicht in Verbin-dung zur Musikschule oder zum Freundes-kreis stehen.

Zu seinem 15-jährigen Jubiläum liess der Freundeskreis der Musikschule eine nam-hafte Spende zukommen, um einen neuen zweckgebundenen Fonds für die Begab-tenförderung einzurichten. Inwiefern können die Schülerinnen und Schüler der Musikschule davon profitieren?

Gisela Biedermann: Die Begabtenförderung ist neben dem Instrumentensponsoring die zweite grosse Säule unserer Tätigkeit. Sie unterstützt talentierte Schülerinnen und Schüler bei ihrer Teilnahme an Wettbewer-ben im Ausland, finanziert Korrepetitoren sowie ergänzende Unterrichtsstunden auf dem bestehenden oder einem zusätzlichen Instrument. Zudem konnte die Musikschu-le dank dieses Fonds vor drei Jahren schul-eigene Stufentests und die damit verbunde-nen Theoriekurse für ihre Schülerinnen und Schüler einführen und kann diese nach wie vor kostenlos anbieten.

Was wünschen Sie sich persönlich für die weitere Entwicklung des Freundeskreises bzw. der Musikschule?Anton Gerner: Ich hoffe, dass die musikali-sche Bildung weiterhin einen gebührenden Platz in Liechtensteins Lehrplänen findet. Die LMS muss ihren Auftrag auch in Zu-kunft in jeder Hinsicht erfüllen können und durch die öffentliche Hand sowie durch Pri-vate gefördert werden. Der Freundeskreis wird seinen Beitrag dazu leisten, wenn auch teilweise in anderer Form als vor 20 Jahren. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass die Kinder und Jugendlichen in unserem Land auch weiterhin eine gute musikalische Aus-bildung geniessen können.

Gisela Biedermann: Ich hoffe, der Freun-deskreis bleibt noch lange bestehen, auch wenn wir die Aufgaben unseres ursprüng-lichen Auftrags bereits erfüllt haben. Ich bin überzeugt, es ergeben sich immer wie-der neue Perspektiven und daraus auch neue Aktivitäten und Notwendigkeiten. Wir werden «mit unseren Ohren nahe an der Musikschule» bleiben und damit die jeweiligen neuen Bedürfnisse erkennen und wie wir uns einbringen können. Wir müssen flexibel bleiben und werden uns doch an gültigen und bewährten Leitplan-ken orientieren. Natürlich darf unsere Mit-gliederzahl weiter wachsen!

Für die Musikschule wünsche ich mir, dass in der Wahrnehmung der Entscheidungs-träger ausreichend Platz für sie bleibt. Dies in Anbetracht dessen, dass die Kulturförde-rung derzeit sehr unter Sparmassnahmen zu leiden hat. Doch ich bin zuversichtlich, dass es immer Menschen geben wird, die gerne Musik machen und eben auch solche, die Institutionen wie der Musikschule hel-fen, ihren Auftrag zu erfüllen.

Frau Biedermann, Herr Gerner – vielen Dank für das Gespräch und dem Freun-deskreis Musikschule herzlichen Glück-wunsch zum 20. Geburtstag und alles Gute für die Zukunft!

Präsidentin Gisela Biedermann und Gründungspräsident Anton Gerner beim Jubiläumskonzert zum 20. Geburtstag des Freundeskreis.

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Für viele der erschienenen Gäste reichten die 550 Sitzplätze im SAL nicht aus. Sie mussten sich mit einem Stehplatz begnü-gen, kamen aber dennoch in den Genuss vielfältiger und qualitativ hochstehender Darbietungen. Das Volksmusikensemble «KlangFolk» unter der Leitung von Felizi-tas Allgäuer gab ebenso einen Querschnitt seines Könnens zum Besten wie die Strei-chergruppe «Gigabyte» unter der Leitung von Imelda Biedermann und Markus Kess-ler, deren junge Mitglieder teilweise auf

den vom Freundeskreis finanzierten kind-gerechten Instrumenten spielten. Nikolaus Pfefferkorn dirigierte das Projektorchester, welches im letzten Teil des Konzertes mit drei Werken begeisterte.

Bildungsministerin Dominique Ganten-bein gab sich die Ehre und überbrachte Glückwünsche und Grussworte vonseiten der Regierung. In seiner Festansprache liess Gründungspräsident Anton Gerner die Geschichte des Freundeskreis der letz-

Jubiläumskonzert zum 20. GeburtstagMit einem grossartigen Konzert verdankte und ehrte die LMS am Sonntag, 11. Juni 2017, die Verdienste des Freundeskreis Musikschule.

ten 20 Jahre Revue passieren und zeigte sich sichtlich begeistert von der Entwick-lung der Musikschule. Ebenso grosses Lob erhielten die Mitwirkenden von der derzei-tigen Präsidentin Dr. Gisela Biedermann. Als «guter Freund» werde der Freundes-kreis die Musikschule auch in Zukunft gerne unterstützen, meinte sie in ihrer An-sprache. Diesen Vorsatz setzte sie sogleich in die Tat um und überreichte Direktor Klaus Beck einen Scheck in der Höhe von 20 000 Franken.

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Seit seiner Gründung vor 20 Jahren unterstützt der Freun-deskreis Musikschule unsere Bildungseinrichtung finanziell und ideell: Sein Einsatz für die Finanzierung der Raumaus-stattungen unserer Musikschul-zentren, die Anschaffung kind-gerechter Leihinstrumente, die Zuwendungen an den Stipen-dienfonds sowie an den vor fünf Jahren neu gegründeten Fonds für die Begabtenförderung, die Bereitstellung von Aperitifs und Geschenken – jede einzelne Aktivität ist eine grosszügige Geste des Vereins der Musik-schule, ihren Lehrpersonen sowie den Schülerinnen und Schülern gegenüber.

Wir schätzen die freundschaft-liche Verbundenheit mit dem Freundeskreis sehr. Für unsere Bildungsinstitution ist dieses ehrenamtliche Engagement von enormem Wert und kann nicht genug gewürdigt werden. Im Namen der Musikschule gratu-liere ich dem Freundeskreis herzlich zum 20. Geburtstag! Dem Vorstand und allen Mit-gliedern danke ich für ihren Einsatz und ihre Treue und freue mich, wenn wir auch in Zukunft darauf zählen dürfen.

Klaus BeckDirektor

Ein herzliches Dankeschön unserem Freundeskreis

Der Vorstand (v.l.): Xaver Biedermann, Schellenberg, Dr. Gisela Biedermann, Vaduz, Präsidentin, Fritz Erb, Vaduz, Lea Ritter, Mauren, Vizepräsidentin, Anton Gerner, Eschen, Nicole Bolter, Schellenberg und Astrid Büchel, Gamprin

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Wiederum bietet die Liechten-steinische Musikschule ihren Schülerinnen und Schülern mit dem Musikwettbewerb «Musizieren in Liechtenstein» am 11. und 12. November 2017 eine Plattform, um ihr Können von einer Fachjury bewerten zu lassen. Der Wettbewerb wird als öffentlicher Ensemblewett-bewerb mit zwei bis zwölf Mitwir-kenden in den verschiedensten Stilbereichen (Kammermusik, Volksmusik, Popularmusik) durchgeführt. Die Preisträger stellen sich im traditionellen Schlusskonzert der Öffentlich-keit vor.

Ausschreibungen und Anmelde-formulare liegen in den Musik-schulzentren auf oder können auf www.musikschule.li unter Downloads heruntergeladen werden.

Die Musikschule gratuliert!Auch dieses Jahr haben Schülerinnen und Schüler der Liechtensteinischen Musik-schule sehr erfolgreich an den grossen Musikwettbewerben in der Schweiz und in Österreich teilgenommen. Dabei haben sie wie in den vergangenen Jahren zahlreiche erfreuliche Resultate erzielt.

Landeswettbewerb «Prima la Musica»Vom 8. bis 12. März dieses Jahres haben neun unserer Musikschülerinnen und -schüler die Chance ergriffen und am Vor-arlberger Landesmusikwettbewerb «Prima la Musica» teilgenommen. Sie sammelten dabei wichtige Erfahrungen und erzielten grossartige Resultate:Caroline Verling, QuerflöteKlasse Sabrina Gerner, 2. PreisCosima Schlegel, QuerflöteKlasse Sabrina Gerner, 1. Preis mit Berech-tigung zur Teilnahme am Bundeswettbe-werbHannah Wirnsperger, Querflöte;Klasse Sabrina Gerner, 1. Preis mit Berech-tigung zur Teilnahme am Bundeswettbe-werb

Der Bundeswettbewerb mit den besten Teilnehmern aus allen Bundesländern und

Liechtenstein fand vom 23. bis 31. Mai 2017 in St. Pölten statt. Hierbei erreichten sowohl Cosima Schlegel als auch Hannah Wirnsperger einen beachtlichen 3. Preis.

Schweizerischer JugendmusikwettbewerbBei den Entrada des Schweizerischen Musikwettbewerbs (sjmw) vom 24. bis 26. März 2017 haben sechs Schülerinnen im Fach Klavier teilgenommen und tolle Ergebnisse erzielt:Susanna Hanke, KlavierKlasse Alesh Puhar, 2. Rang Sophia Kind, KlavierKlasse Elena Büchel, 2. Rang Emil Laternser, KlavierKlasse Alesh Puhar, 2. Rang Jeffrey Nguyen, KlavierKlasse Christine Tschanett, 2. Rang Daniel Berger, KlavierKlasse Alesh Puhar, 2. Rang Julius Berger, KlavierKlasse Alesh Puhar, 2. Rang

LeistungsabzeichenBei den vom Liechtensteiner Blasmusik-verband durchgeführten Prüfungen zum Jungmusiker Leistungsabzeichen (JMLA) konnten zwei Schülerinnen der Musik-

Musikwett-bewerb 2017

Cosima Schlegel, Melissa Laukas und Fabian Marxer (v.l.) nach erfolgreich abgelegter Oberstufenprüfung bzw. bestandenem Jungmusiker Leistungsabzeichen in Gold.

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schule die höchste Auszeichnung, das Leistungsabzeichen in Gold, entgegenneh-men:

Cosima Schlegel, QuerflöteKlasse Sabrina Gerner, ausgezeichneter ErfolgFabian Marxer, SaxophonKlasse Marco Walser, guter Erfolg

Alle Musikschülerinnen und -schüler, wel-che ein Instrument spielen ohne Mitglied in einem Blasmusikverein zu sein, haben die Möglichkeit diese Stufentests an der Musikschule abzulegen. Die Anforderun-gen für die Oberstufenprüfung entsprechen exakt den Gold-Prüfungen des Blasmusik-verbandes. Hier haben zwei Schüler der Musikschule die höchste Stufe (Oberstufe) erfolgreich bestanden:Melissa Laukas, QuerflöteKlasse Regine Wischuf, sehr guter ErfolgRoger Wohlwend, KlavierKlasse Maria Meier, ausgezeichneter Erfolg

Wir gratulieren den erfolgreichen Schüle-rinnen und Schülern und den Lehrperso-nen sowie den Korrepetitoren, welche bei diesen Wettbewerben und Prüfungen Grossartiges geleistet haben herzlich zu ih-ren tollen Leistungen!

Jugendblasorchester-WettbewerbAm Sonntag, 21. Mai 2017 hat in Götzis der 10. Jugendblasorchester-Wettbewerb statt-gefunden. Mit dabei war auch das «Jugend-

blasorchester Liechtenstein», ein Projekt-orchester unter der Leitung von Musik-referent Gerhard Lampert, welches der Blasmusikverband gemeinsam mit der Musikschule zusammengestellt hat.

Insgesamt 47 Jugendliche aus allen zehn Verbandsvereinen haben sich gewissen-haft auf ihren Auftritt vorbereitet und konnten am Wettbewerbstag die drei Juro-ren überzeugen. Das «Jugendblasorchester Liechtenstein» hat sich fantastische 88,83 Punkte und damit den dritten Rang in der Stufe BJ erspielt.

Das Jugendblasorchester Liechtenstein wird am 29. Oktober 2017 nach Linz an den Bundeswettbewerb reisen und dort im renommierten Saal des Brucknerhauses auftreten.

Das Jugendblasorchester Liechtenstein erspielte sich beim Jugendblasorchester-Wettbewerb einen ausgezeichneten dritten Rang.

Erfolg für das Stefan Frommelt Trio: Das im April 2017 er-schienene Album hat es bereits in die iTunes NewJazz Bestsellerliste geschafft.

Die Downloads des Albums in der Sparte im amerikanischen, kanadischen und schweizeri-schen (inkl. Liechtenstein) iTunes Music Store sind wesentlich höher als normal bei New comern. Es sind bis zu 20 000 Downloads statt normal maximal 1 500. Und auch das bekannteste deutsche Jazzmagazin «Jazz-thing» aus Köln druckte in der letzten Ausgabe ein Review der CD des Musikers und Musik-lehrers.

Das Piano-Trio mit Stefan Frommelt, Piano, Marius Meier, Kontrabass, und Marvin Studer, Schlagzeug, sucht auf «Some Kind Of Odd» die Schönheit des Ungeraden, in der jeder seine eigenen speziellen Momente findet. Die Stücke spielen mit aktuellen Strömungen in unge-raden Metren und Formen inner-halb der klassischen Eckpfeiler Melodie, Harmonie und Rhyth-mus, welche den Rahmen bilden für Stücke, innerhalb derer viel Freiraum für Interaktion und Improvisation besteht. Sprühen-de Energie und Spass an der dynamisch agilen Triobesetzung kennzeichnen diese neue Pro-duktion.

CD-Tipp

Some Kind Of Odd

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David Mäder

15 JahreLehrer im Fach E-Bass

Mit Ende dieses Schuljahres im Juli 2017 tritt Manfred Büchel nach 39-jähriger Tätigkeit als Lehrer im Fach Klarinette und Saxophon in den vorzeitigen Ruhestand. Neben seiner Unter-richtstätigkeit beschäftigte er sich seit langer Zeit mit der Er-stellung von geeignetem Unter-richtmaterial für seine Schüle-rinnen und Schüler. Dabei war es ihm wichtig, dem Lerntempo und Können des Schülers sowie dem Lernziel entsprechende Literatur zur Verfügung zu stellen.

Pensionierung

Pepi Hofer

40 JahreLehrer im Fach Violoncello

Alexander Matt

20 JahreLehrer im Fach Klavier

Brigitta Hutter

30 JahreLehrerin im Fach Musik-erziehung und Blockflöte

Dienstjubiläen

Volkmar Kramarz fasst in seinem Buch «Warum Hits Hits werden» die Ergebnisse seiner Untersu-chung erfolgreicher Songs und exemplarischer Eigenproduktio-nen zusammen. Es gibt bestimm-te Konstruktionsmerkmale, die sich bei erfolgreichen Popmusik-Stücken mithilfe unterschiedli-cher Analysekriterien feststellen lassen. Diesen variablen und invariablen Vorgaben geht der Autor detailliert nach. Darüber hinaus zeigt er durch Befragun-gen von Pop-Hörern und bei-spielsweise über die Messung ihrer Gehirnaktivitäten Erkennt-nisse in Bezug auf die begleiten-den Harmonie-Abfolgen auf, die sich als massgeblich für den Erfolg eines Stückes erweisen. Damit rückt bei dieser Betrach-tung von weltweit erfolgreichen Hits die Musik mit ihrer direkten emotionalen Wirkung auf den Rezipienten in den Mittelpunkt.

Der Autor Volkmar Kramarz lehrt Musikwissenschaft an der Uni-versität Bonn mit den Schwer-punkten Popularmusik und Audio-Produktion. Er ist aktiver Rock-gitarrist und Autor von Song-books sowie Lehr- und Sachbü-chern.

ISBN-10: 3837627233

Buch-Tipp

Warum Hits Hits werden: Erfolgs-faktoren der Popmusik

Viele Jahre engagierte er sich auch als Kammer- und Orches-termusiker in verschiedenen Formationen in der Region.

Wir bedanken uns bei Manfred Büchel sehr herzlich für die lang-jährige Tätigkeit an der Musik-schule. Für den neuen Lebens-abschnitt wünschen wir ihm alles Gute und viel Freude bei seinen zahlreichen Interessen, denen er sich nun ausgiebig widmen kann.

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Sie bringen täglich zahlreichen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen das Musi-zieren bei. Wie kamen Sie selbst zur Musik?Klaus Pfefferkorn: Die Musik wurde mir sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Ich wuchs im Montafon auf, wo mein Vater an der dortigen Musikschule verschiedene In-strumente unterrichtete. Ich habe ihn oft spielen gehört und es lag nahe, dass er mir die Musik näherbrachte. Im Alter von ca. elf Jahren nahm er mich mit nach Schaan, wo eine Passion von Bach aufgeführt wur-de. Dieses Konzert berührte mich sehr und so führte ein paar Jahre später kein Weg mehr am Musikstudium vorbei, welches ich im Hauptfach Violine am Mozarteum in Salzburg absolvierte. Ein Highlight wäh-rend meines Studiums war die Zeit, die ich an der Oper in Palermo verbringen konnte. Die Arbeit in diesem professionellen Or-chester mit Weltklasse-Dirigenten und Bal-lett- und Opernstars war eine tolle Erfah-rung und Bereicherung.

Welche Eigenschaften muss man mitbrin-gen, um Violine zu lernen?Natürlich braucht man als Streicher ein gu-tes Gehör, aber besonders auch Durchhal-tevermögen. Man erkennt sofort, ob jemand wirklich von sich aus will und Freude an der Sache hat. Wenn die Musik «ihi goht», einen berührt, dann beginnen die Kinder-augen zu strahlen!

Hat sich die Unterrichtstätigkeit in den vergangenen 30 Jahren verändert?Ja, tendenziell ist den Kindern leider die-ser Durchhaltewille und auch teilweise die Konzentration abhandengekommen. Mir ist es nach wie vor wichtig, jeden Schüler

nach seinen Möglichkeiten zu fördern. Da-bei geht es nicht darum, dass alle dasselbe Programm durchlaufen, sondern jeden dort abzuholen, wo er gerade steht. Ich fordere auch gerne die Eltern dazu auf, ihre Kinder zu Hause positiv zu fördern, sie zu unter-stützen und zu loben. Ich sehe meine Schü-lerinnen und Schüler ja nur einmal pro Woche.

Sie sind auch als Leiter von Orchestern aktiv?Die Jugendarbeit im Orchester ist eine Lei-denschaft von mir. Zum Jubiläumskonzert «20 Jahre Freundeskreis» im Juni haben wir unser LMS-Orchester mit Musikschü-lern aus Werdenberg erweitert. So durfte ich ein 75-köpfiges Jugendorchester leiten und mit ihnen verschiedene Werke, darun-ter auch eine meiner eigenen Kompositio-nen, aufführen. Ausserdem dirigiere ich seit 2001 das Städtische Orchester Blu-denz.

Das heisst, Sie komponieren auch?Ja, das ist neben dem Orchesterspiel mein Ausgleich zum Unterrichten. Leider bleibt mir momentan nicht allzu viel Zeit dafür. Ich schreibe natürlich auch Stücke für mei-ne Schüler und fürs Orchester. Einige Wer-ke warten allerdings noch auf ihre Veröf-fentlichung.

Werfen wir zum Schluss einen Blick in die Zukunft: Was darf und soll sie bringen?In einigen Jahren werde ich mich als Leh-rer verabschieden und mich in der Pension mehr dem Komponieren widmen.

Natürlich steht die Gesundheit an erster Stelle. Mallorca, die Heimat meiner Frau,

«Ich bekam die Musik in die Wiege gelegt»Klaus Pfefferkorn ist ein Vollblutmusiker und seit über 30 Jahren als Musiklehrer für Violine und Viola an der LMS tätig. Mit Leidenschaft engagiert er sich auch für die Jugendarbeit im Musikschulorchester.

ziehen wir als Alterswohnsitz in Betracht. Ansonsten bin ich sehr zufrieden und hof-fe, dass es so bleibt. Meine drei, mittlerwei-le erwachsenen Kinder stehen gut im Le-ben. Das ist mir sehr wichtig. Die beiden Töchter haben sich ebenfalls der Musik verschrieben. Sie sind beide Sängerinnen geworden, eine im Jazz und die zweite im klassischen Bereich. Mein Sohn ist noch im Studium.

Klaus Pfefferkorn, herzlichen Dank für die interessanten Einblicke in Ihr Musikerle-ben.

In der nächsten Ausgabe:Christoph Gabathuler, Gesang

Klaus Pfefferkorn gefällt es auf Mallorca, der Heimat seiner Frau.

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Das Musik-ZauberschlossEin Spass für alle, die mit dabei waren, war die dies-jährige Instrumenteninformation im Musikschulzentrum Oberland in Triesen. Zahlreiche Kinder und ihre Eltern nutzten die Gelegenheit, die Musikschule und ihr Angebot kennenzulernen.

Das Musik-Zauberschloss ist eine Ge-schichte, in der die gängigen Instrumente, welche in der Musikschule erlernt werden können, auf kindergerechte Art vorgestellt werden. Die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer wurden im Rahmen der Auffüh-rung aktiv ins Geschehen miteinbezogen: Sie halfen dem grossen Zauberer Cantus Firmus Magnus beim Zauberspruch und beim Erraten der Instrumente. Dabei san-gen sie kräftig mit und lachten viel.

Anschliessend durften alle Instrumente nach Lust und Laune ausprobiert werden. Die Lehrpersonen standen für Informatio-nen und Beratungen zur Verfügung. «Wir freuen uns sehr, im August wieder zahlrei-che neue Schülerinnen und Schüler an der Musikschule zu begrüssen und wünschen ihnen viel Spass beim Erlernen ihres Inst-ruments», meinte Direktor Klaus Beck zum Abschluss des einmal mehr sehr gelunge-nen Anlasses.

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Buch-Tipp

Mein erstes Musikbilderbuch: Eine kleine Nachtmusik

Mélanie Hélène Bonis (1858 bis 1937) war eine französische Komponistin. Ihre Werke liess sie meist unter dem Pseudonym Mel Bonis publizieren, weil sie Sorge hatte, dass sie als Frau in der Welt der Komponis-ten nicht akzeptiert wird. Geboren und auf-gewachsen ist sie in Paris. In ihrer Familie interessierte sich niemand für Musik. Zwar stand in der Wohnung ein Klavier, aber niemand spielte darauf. Bis Mélanie es ent-deckte. Ihre Mutter war nicht begeistert, dass das kleine Mädchen Stunden an dem Instrument verbrachte. Sie spielte Lieder nach, die sie in der Schule gelernt hatte,

und improvisierte auch. Ein Freund der Familie entdeckte eines Tages die ausser-gewöhnliche musikalische Begabung des zwölfjährigen Mädchens und überzeugte die Eltern, ihrer Tochter Klavierunterricht zu ermöglichen. Mélanie Bonis schuf rund 300 Kammermusikwerke, Klavierstücke sowie weltliche und geistliche Lieder und Orgelkompositionen.

Hörbeispiel auf YouTube

Zupfi will’s wissen:

Wie haben berühmte Kompo nisten ihre Kindheit verbracht?

TiernamenDie fehlenden Buchstaben des Rätsels sind mit Num-mern versehen. Schreibe die entsprechenden Noten-namen in die Felder des Rätsel-Diagramms.

Mozarts «Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur» ist eines der weltweit meistgespielten Werke überhaupt. Sie hat Autor Heinz Janisch zu einer magi-schen, traumhaft schönen Ge-schichte inspiriert. Von einer weissen Feder, von Noten-blättern und vom Mondlicht wird hier erzählt – und von einem müden Wolfgang Amadeus, der sich im Schlaf an Stationen seiner Kindheit erinnert: An das Üben am Klavier unter den Augen des strengen Vaters, an die langen Reisen in der Postkutsche und an die Konzerte in Schönbrunn bei Kaiserin Maria Theresia.

Empfohlen ab 3 JahrenErscheint am 18. August 2017ISBN 978-3-219-11745-5

Kennst du den schon?Was heisst Geigenkasten auf

Spanisch?– Fidel Castro

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Impressum Herausgeberin Liechtensteinische Musikschule (LMS), St. Florinsgasse 1, 9490 Vaduz, T 235 03 30 F 235 03 31, [email protected] www.musikschule.li Redaktion anita heule communications, Eschen, www.communications.li Gestaltung beck grafikdesign est., Planken, www.beck-grafikdesign.li Druck Lampert Druckzentrum AG, Vaduz, www.ldz.li Fotos LMS, zvg, wikipedia Auflage 2 800 Exemplare

KonzerteDie Lehrkräfte und Studierenden der Meis-terkurse sind traditionsgemäss in öffentli-chen Konzerten zu hören, zu welchen wir Sie herzlich einladen.

Montag, 10. Juli 2017, 19.30 UhrEröffnungskonzert der 47. Internationalen MeisterkurseRathaussaal Vaduz

Samstag, 15. Juli 2017, 20.00 UhrSchlusskonzert StreicherMusikschulzentrum Triesen

Mittwoch, 19. Juli 2017, 20.00 UhrJazztimeGemeindesaal Triesen

Donnerstag, 20. Juli 2017, 20.00 UhrSchlusskonzert GesangMusikschulzentrum Triesen

Samstag, 22. Juli 2017, 20.00 UhrSchlusskonzert JazzMusikschulzentrum Triesen

Weitere Infos: www.meisterkurse.li

Sponsoren

Internationale MeisterkurseZum 47. Mal bieten die Internationalen Meisterkurse Musikerinnen und Musikern aus aller Welt sowie einem breiten Publikum eine Plattform für vielfältige Begegnungen mit hochkarätigen Künstlern unserer Zeit.

Studierende aus der ganzen Welt werden sich von 8. bis 22. Juli 2017 in den Sparten Klassik und Jazz intensiv mit ihrem Instru-ment bzw. ihrer Stimme auseinanderset-zen. Mit Kurt Widmer, Barbara Doll sowie Rafael Rosenfeld sind auch in diesem Jahr wieder grosse Meister zu Gast, welche die Klassik-Meisterkurse in den Fächern Ge-sang, Violine und Violoncello leiten.

Ebenfalls hochkarätige Dozenten konnten für die Jazz-Meisterkurse in den Fächern Gesang, Saxophon, Trompete, Posaune, Gi-tarre, Klavier, Kontrabass und Schlagzeug verpflichtet werden. Besonderes Gewicht wird in diesem Bereich dem Musizieren in Workshop-Bands verschiedener Grössen und Besetzungen beigemessen und auch die Improvisation erhält gebührend Platz im Kursprogramm.

Liechtensteinische Post AG

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