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2017 lastauto-omnibus.de Sonderdruck aus Heft 4 LKW-KABINEN IM ÜBERBLICK KONZEPT-VERGLEICH RENAULT

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2017

lastauto-omnibus.de

Sonderdruckaus

Heft 4

LKW-KABINEN IM ÜBERBLICKKONZEPT-VERGLEICHRENAULT

Nüchterne Buchstabenkürzel haben im Som-mer 2013 bei Renault Trucks die vertrauten Namen Midlum, Lander, Kerax, Premium

und Magnum abgelöst. Nun stehen C und K für Baustofftransporte und Baustelle, D für Verteiler- und T für Fernverkehr. Den D gibt es mit Nie-derflurfahrerhaus („D Access“), typischerweise für Müllsammelaufbauten, sowie als normalen Frontlenker in den Gewichtsklassen 6,5/7,5 Ton-nen, 10 bis 18 und 18 bis 26 Tonnen. Die Fahrer-häuser präsentieren sich entsprechend gestaffelt

mit 2,0, 2,1 und 2,3 Meter Breite. Viertürig als Crew Cab, kurz, mittellang, lang oder lang mit Hochdach. Es sind reichlich Varianten im Ange-bot, wobei es den D Wide (2,3 Meter Kabinen-breite) auch als Sattelzugmaschine mit bis zu 430 PS starkem Elf-Liter-Motor gibt, zum Beispiel für Autotransporter – mittlerer Fernverkehr ist also auch dem D nicht fremd. Fünf- und Acht-Liter-Motoren mit 210 bis 320 PS bilden die weiteren Alternativen. Wenn es im 18-Tonner nur die ei-ne oder andere Übernachtung sein soll, bietet

sich das mittellange „Global Cab“ mit 2,1 Me-ter Breite an. Dann ist aber wirklich Schmalhans Küchenmeister. Außenstaufächer gibt es keine, dafür optional eine Doppelsitzbank mit rund 55 Liter Stauraum darunter. Über der Scheibe und unterm Klappbett kommen weitere knapp 150 Liter dazu. Damit hat es sich im Wesentlichen mit geschlossenem Stauraum. In die fahrerseiti-ge Türtasche passen nur schmale Flaschen, wei-tere kleinere Ablagen finden sich in der linken Flanke, in der Armatur und auf dem gewaltigen,

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KONZEPT-VERGLEICHBeratung: In einer losen Reihe nimmt lastauto omnibus die Kabinen für schweren Verteiler-, regionalen und internationalen Fernverkehr unter die Lupe. Den Anfang machen die noch jungen Baureihen von Renault Trucks.

TEXT: RALF BECKER | FOTOS: KARL-HEINZ AUGUSTIN

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FAHRZEUGE | Serie: Lkw-Kabinen im Überblick [ 3 ]

36 Zentimeter hohen Motortunnel. Aber klar, als Wohn- und Schlafzimmer für wochenlange Touren ist das Fahrerhaus nicht gemacht. Ent-sprechend liegen die Stärken in einem niedrigen Einstieg mit nur zwei treppenförmigen Stufen und einer stadtgerechten Verglasung mit einer zusätzlichen Scheibe unten in der Beifahrertür.

Im Gegenzug lässt sich das Seitenfenster nicht versenken, sondern nur auf halbe Breite elektrisch verschieben. Die Schaltarbeit über-

nimmt in der Regel ein automatisiertes Getrie-be mit sechs (ZF AS-Tronic) oder zwölf Gängen (Volvo I-Shift), der Hebel dafür sitzt am Lenk-rad. Hier zeigt sich übrigens noch ein Relikt des Vorgängers Midlum: Der Motorbremshebel be-findet sich weiterhin linker Hand, im T ist er in-zwischen – wie allgemein üblich – nach rechts gewandert. Die Frontklappe ist unverriegelt, die Einfüllstutzen für Öl, Kühl- und Wischwasser gut zu erreichen. Einen Ölstab gibt es nur am

Motor, die verschiedenen Checks werden elek-tronisch abgerufen. Fahrerhauskippen ist beim D aber grundsätzlich Handarbeit, eine elektri-sche Kipphydraulik bleibt den größeren Baurei-hen vorbehalten.

Was das Thema auf die T-Fahrerhäuser lenkt. Hier lauten die Alternativen kurz, lang, lang mit Hochdach und Großraumfahrerhaus. Da-bei liegt der Unterschied zwischen Version drei

1 Wählbare Alternative: Doppelsitzbank im 2,1 Meter breiten Global Cab der D-Serie.

2 In den niedrig montierten T-Fahrerhäusern ragt der rund einen Meter breite Motortun-nel 20 Zentimeter in die Höhe.

3 Der Kabinenboden im T High Sleeper ist zwar völlig flach, aber zusätzliche Ablagen vorn hat das nicht zur Folge: Der Raum zwischen Cockpit und ebenem Boden ist einfach verblendet.

4 Zentrales Rundinstrument, schlichte Anzeigen: Nüchterne Sachlichkeit herrscht im D-Fahrerhaus.

5 Digitaltacho auch in allen Renault T, großes Display und Drehzahlmesser separat.

In den tief montierten T-Häusern ist der Kühlschrank wegen des Motor-tunnels flacher als im T High Sleeper. Die Folge: nur rund 25 Liter Inhalt.

Ganz klar auf den Verteilerverkehr zugeschnitten: Die auch unten ver-glaste Beifahrertür gewährt beim D-Fahrerhaus zusätzliche Einblicke.

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[ 4 ] FAHRZEUGE | Serie: Lkw-Kabinen im Überblick

Fahrerhausmaße

D 2,1 M Global Cab C/T Night & Day Cab T Sleeper Cab T High Sleeper Cab Außenbreite/-länge (mm) 2.100/2.000 2.300–2.464/2.309 2.300–2.464/2.309 2.300–2.464/2.309

Innenlänge ab Frontscheibe (mm) 1.740 2.060 2.060 2.060

Höhe Stufen (mm) 370/680 335/710/1.000 335/710/1.000 455/765/975/1.330

Einstieg Gesamthöhe (mm) 990 1.335 1.335 1.660

Innenhöhe vor den Sitzen (mm) 1.600 1.570 2.035 2.050

Höhe auf Motortunnel (mm) 1.240 1.380 1.840 2.100

Höhe/Breite Motortunnel (mm) 360/700 200/1.000 200/1.000 –

Länge Liegen, unten/oben (mm) 1.800/– 2.020/–* 2.020/1.900* 1.950/–**

Breite Liegen, unten/oben (mm) 465–575/– 690-800/–* 690-800/700* 630-780/–**

Kopffreiheit Liegen unten/oben (mm) 850/– 990/– 725/595* 1.000/–**

Außenstaufächer links/rechts (Liter) –/– 157/72 157/72 146+81/64+81

* Standardliege unten; optional ausziehbares Bett wie im High Sleeper. ** Ausstattung mit Schrankwand oben und Klapptisch an der Rückwand; zweite Liege optional

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FAHRZEUGE | Serie: Lkw-Kabinen im Überblick [ 5 ]

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und vier nicht in einer noch höheren Dachlinie, sondern in der Montagehöhe: Beim Großraum-fahrerhaus namens High Sleeper ist der Kabi-nenboden völlig eben, der ansonsten 20 Zenti-meter hohe Motortunnel entfällt.

Im Umkehrschluss sind beim Einstieg vier statt drei steile Stufen zu nehmen, allzu oft sollte die Übung im Tagesverlauf also nicht anstehen. Ein Zugeständnis an kleinere Staturen: Über der

vierten Stufe ist als Einstiegshilfe ein zusätzli-cher Haltegriff angebracht.

Innen angekommen, hat das hochgesetzte Haus eine schicke, als Option erhältliche Einrich-tungsvariante zu bieten: Wird bei der Bestel-lung „Maxi space“ angekreuzt, kommt der T High Sleeper in einer Single-Ausstattung auf den Hof. Einen Klapptisch mit Sitzecke an der

Rückwand gab es zwar schon im Renault Mag-num, aber die dann dreigeteilte untere Liege stieß bei den meisten Fahrern auf wenig Gegen-liebe. Jetzt wird der Tisch über das einteilige, auf 78 Zentimeter Breite ausziehbare Bett geklappt, bis knapp vor das Armaturenbrett ausgezogen und zum Tafeln auf dem drehbaren Beifahrer-sitz Platz genommen. Für das Verstauen von Tel-ler und Geschirr liefert Renault auswechselbare

1 Mit flacher Dachlinie müssen sich die lan-gen, aber niedrigen T-Häuser vorne mit ei-nem Wertfach und einer kleinen offenen Ablage bescheiden.

2 Die D Global Cab bietet über der Scheibe immerhin zwei geschlossene Fächer mit zusammen etwas über 50 Liter Inhalt.

3 Im T Sleeper und T High Sleeper ist die Schrankwand vorne identisch. Die drei großen Fächer oben fassen rund 200 Liter.

1 Die obere Liege im T Sleeper ist längsgeteilt und dient mit hochgestelltem Vorderteil als zusätzlicher Stauraum.

2 Mit vorgeklappter Rückenlehne der Doppel-sitzbank hat auch die bescheidene D Global Cab eine kleines Tischchen zu bieten.

3 Standardmäßig misst die untere Liege im T Night & Day und T Sleeper in der Breite 690 bis 800 Millimeter (in der Mitte).

4 Drehbarer Beifahrersitz, riesiger Auszieh-tisch über der einteiligen Liege und ein pass-genauer Geschirrkasten noch dazu – die „Maxispace“-Variante des T High Sleeper dürfte etliche Freunde gewinnen.

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Schaumstoff-Formteile mit. Oben ist statt einer zweiten Liege eine Schrankwand eingebaut, die mit Rollläden verschlossen ist, rund 235 Liter fasst und mit einer weiteren Steckdose aufwar-tet. Insgesamt sind damit drei mal 24 Volt und zwei mal 12 Volt plus Zigarettenanzünder gebo-ten. AUX- und USB-Anschluss gibt es sowieso. Kurz: Das Maxispace-Konzept wirkt insgesamt sehr hochwertig und im Detail gut durchdacht. Dazu passt dann auch noch die kleine Schublade unter dem Fahrersitz, die sich zur Seite hin aus-ziehen lässt und allerhand Kleinkram schluckt.

Fahrer der tief montierten Night & Day beziehungs-weise Sleeper Cab müssen auf die Maxispace-Variante verzichten. Die ausziehbare Liege ist zwar ebenfalls eine Option, aber der drehba-re Beifahrersitz ist mit dem einen Meter breiten Motortunnel nicht vereinbar. Gleiches gilt für die kleine Schublade unterm Fahrersitz, sie ent-fällt. Eine weitere Folge des Motortunnels: Der Kühlschrank unter dem Bett fasst nur rund 25 Liter, im High Sleeper sind es gut 40. Die Stan-dardliege in den T-Häusern ist hinter den Sit-zen 69 Zentimeter breit, in der Mitte maximal 80, wobei die Matratze bauchig geformt in den Innenraum ragt. Bei den beiden tief montierten T-Kabinen liegt der Unterschied tatsächlich in der Dachhöhe, was bei der maximalen Stehhöhe rund 1,6 oder gut zwei Meter bedeutet. Bis Ober-kante Windschutzscheibe sind die Fahrerhäu-ser ansonsten identisch. Über der Scheibe fehlen dem kleineren Haus die drei großen Schränke mit rund 200 Liter Fassungsvermögen, es blei-ben nur das kleine Wertfach und die offene Ab-lage rechts. Die Sleeper Cab hat zudem weiteren Stauraum in Form der längsgeteilten oberen Lie-ge in petto: Mit hochgeklapptem Vorderteil las-sen sich Klamotten und Bettzeug absturz sicher verstauen.

Bei beiden langen T-Häusern kommen die weit öffnenden Außenstaufächer zusammen auf cir-ca 230 Liter Fassungsvermögen, wobei die Auf-teilung asymmetrisch ist: Das große Staufach

auf der Fahrerseite ist komplett von innen wie außen zugänglich, auf der Beifahrerseite ist der vordere Teil zum Innenraum hin abgeschottet und der hintere Teil bei hochgeklappter Liege zu erreichen. So weit gilt das auch für die Au-ßenstaufächer beim High Sleeper, bei dem aber links wie rechts noch weitere Fächer unter dem Kabinenboden hängen. Ein nettes Detail in allen T-Fahrerhäusern: Das obere der beiden Hand-

schuhfächer vorm Beifahrer wird von der Klima-anlage mitgekühlt.

Bei dem Vergleich präsentierte Renault das Night & Day-Haus übrigens nicht mit einem T, sondern mit einer Zugmaschine aus der C- Serie. Abgesehen vom etwas höheren Einstieg mit Kip-per-Chassis macht das aber keinen Unterschied. Und schließlich geht es ja bisweilen auch mit Baustoffsattel auf längere Fahrt. ◼

1 Drei Stufen führen in die tief montierten T-Fahrerhäuser, hier die Sleeper Cab.

2 Ebener Kabinenboden, dafür vier Stufen er-klimmen – logische Gegenrechnung bei der T High Sleeper Cab.

3 Mit drei schnellen Schritten geht es in die schmale Global Cab der D-Serie.

Im T High Sleeper gibt es optional eine hintere Schrankwand mit rund 235 Liter Volumen.

Impressum: Sonderdruck des ETM Verlags aus lastauto omnibus 4/2017 Verantwortlich: Stephanie Stark, Telefon (07 11) 7 84 98-12 · www.etm.de

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FAHRZEUGE | Serie: Lkw-Kabinen im Überblick [ 7 ]

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