lj broschüre 2013 ernährung und bewegung

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Wald Fit in die Zukunft ERNÄHRUNG & BEWEGUNG Fit in die Zukunft ERNÄHRUNG & BEWEGUNG www.landjugend.at

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Unter dem Motto „Fit in die Zukunft“ konzentriert sich die Landjugend im Jahre 2013 österreichweit auf zwei nachhaltige Themen, um somit wieder Zeichen im ländlichen Raum zu setzen.

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Wald

!

Fact

BoxWusstest du, dass …

Wusstest du, dass…• 70 Prozent der Erdoberfläche mit

Wasser bedeckt sind, jedoch nur 2,5Prozent davon sind Süßwas -servorkommen.

• 1,1 Milliarden Menschen, etwa einSechstel der Weltbevölkerung, keinenZugang zu sauberem Was ser haben.

• 40 Prozent der Weltbevölkerung nichtüber eine adäquate Abwas ser ent -sorgung verfügen.

• täglich 6.000 Kinder an Krank heitensterben, die durch unsauberes Was-ser übertragen werden.

• verschmutztes Trinkwasser und man-gelhafte Abwasserentsorgung die Ur-sache für 80 Prozent aller Krankhei-ten in Entwicklungs län dern sind.

• eine einzige Toilettenspülung in denIndustrieländern so viel Was ser ver-braucht, wie eine Person in einemEntwicklungsland pro Tag für Wa-schen, Trinken und Kochen zur Ver-fügung hat.

Fit in die ZukunftERNÄHRUNG &

BEWEGUNG

Fit in die ZukunftERNÄHRUNG &

BEWEGUNG

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I NHA LT

Ernährung & Bewegung

03 Einleitung „Ernährung & Bewegung“

03 Vorwort von Fritz Strobl

04-05 Aktiv Verantwortungfür unsere Gesundheit übernehmen

06-07 Ernährung bringt den Körper in Form

08-09 Fit für’s Leben –Wie viel Bewegung braucht der Mensch?

10-11 Gesunde Bewegung:Ein Medikament ohne Rezept und Nebenwirkungen

12-13 Trendige Sportarten

14-15 Sport in Österreich

16 Obst und Gemüse – Je bunter desto besser!

„Fit in die Zukunft“

Unter dem Motto „Fit in die Zukunft“konzentriert sich die Landjugend imJahre 2013 österreichweit auf zweinachhaltige Themen, um somit wiederZeichen im ländlichen Raum zu setzen.

Einerseits beschäftigen wir uns mit demThema „Vielfalt Landwirtschaft“, wowir den Landwirt in seinen verschie-densten Aufgaben und Tätigkeiten be-leuchten werden. Für uns ist es sehrwichtig, den Stellenwert der heutigenLandwirtinnen und Landwirte in denVordergrund zu rücken. Nicht der Bauervon gestern sondern der Unternehmervon morgen belebt den ländlichen Raum.

Der zweite große Themenblock, mit demwir uns heuer beschäftigen ist „Ernäh-rung & Bewegung“. Wir wollen damit einen aktuellen Trend der Jugendlichenbestärken und hier mit Qualität infor-mieren. Gerade als Jugendorganisationmit rund 90.000 Mitgliedern ist es unsein Anliegen, mit unserer jungen Gene-ration „Fit in die Zukunft“ zu gehen.

Wir freuen uns, gemeinsam mit euch dieSchwerpunktthemen 2013 nach außenzu tragen, um das Markenzeichen dergrößten Jugendorganisation im länd-lichen Raum bestätigen zu können!

Eure BundesleitungELISABETH und MARKUS

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IMPRESSUM :Herausgeber, Verleger: Landjugend Österreich;Schaufler gasse 6, 1014 Wien, Tel. 01/53441-8560,Fax DW 8569, E-Mail: oelj@land jugend.at,http://www.landjugend.at, ZVR-Zahl: 288233040Für den Inhalt ver antwortlich: Landjugend ÖsterreichFotos: iStockphoto, Bilderbox, shutterstockLayout, Reinzeichnung und Gesamtproduktion:

, www.madergrafisch.at, 3100 St. Pölten

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des ÖsterreichischenUmweltzeichens, Druckerei Queiser GmbH, UW-Nr. 780

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„Fit in die Zukunft“ ...

... ein tolles Motto mit großartigen The-men, denen sich die Landjugend 2013widmet! Auch für mich haben dieseSchwerpunkte eine große Bedeutung.Von klein auf hat mich Sport begeistert.Gleichzeitig habe ich gelernt, dass mannur dauerhaft Spitzenleistungen erbrin-gen kann, wenn man sorgsam mit deneigenen Kraftressourcen umgeht undsich auch sinnvoll ernährt.Als Umweltbotschafter der Schi-WM2013 in Schladming ist mir Nachhaltig-keit in allen Bereichen wichtig. Sportund Bewegung machen noch mehrFreude, wenn man sicher sein kann,dass die Natur nicht darunter leidet.Gleiches gilt für unsere Ernährung. Diebeste Quelle für gesunde und abwechs-lungsreiche Ernährung ist die regionaleLandwirtschaft. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, weil ich selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen bin unddiesen vor einiger Zeit übernommenhabe, um Angusrinder zu züchten. DasSchönste an der harten Arbeit, für diewir Bäuerinnen und Bauern stehen, istein Ergebnis mit Qualität, die unsereregionalen, ländlichen Produkte zumAusdruck bringen. Darauf sollten wiralle besonders stolz sein!All diese Werte möchte ich vielen jungenMenschen weitergeben. Übrigens ver-sucht mein Buchprojekt „Fritz Blitz“(www.fritz-blitz.com), diese Wertver-mittlung über Phantansiegeschichten anKinder zu transportieren. Ich wünsche der Landjugend viel Spaßund Erfolg mit ihren Schwerpunkten2013. Wer so viel Engagement zeigt undsich derartig sinnvollen Themen wid-met, wird mit Sicherheit „Fit in die Zu-kunft“ kommen.

Euer FRITZ STROBL,Umweltbotschafter der Schi-WM 2013

Mit dem Schwerpunkt-thema „Ernährung & Bewegung“ beschäftigenwir uns heuer intensivmit der Gesundheit unserer jungen Generation. Gerade alsJugendorganisation istes uns ein Anliegen aufdie wesentliche Bedeu-tung gesunder Ernäh-rung und ausreichenderBewegung hinzuweisenund diese zu fördern.

Im ländlichen Raum bzw. in der Land-wirtschaft spielt die Bewegung im Sinnevon Sport eine große Rolle. Die oft kör-perlichen anstrengenden Arbeiten amBauernhof erfordern einen gesundensportlichen Ausgleich! Weiters wollenwir auf das breite Angebot hinweisen,denn gerade im Lebensraum der Naturgibt es zahlreiche Möglichkeiten sichsinnvoll zu bewegen und gleichzeitigdie Natur zu genießen.In diesem Zusammenhang rückt natür-lich auch unser zweites Thema stark inden Vordergrund, denn nur die Kombi-nation von Ernährung & Bewegung ge-währleistet eine nachhaltige Gesund-heit. Die Grundbausteine der Ernährungsollten vielseitig aufgebaut sein, darüberhinaus können wir durch bewusste Er-nährung auch einen wichtigen Beitragzum Umweltschutz leisten, indem wirregionale und saisonale Produkte von

landwirtschaftlichen Be-trieben in unserer Region

konsumieren.Wir sind davon überzeugt, dass wir„Fit in die Zukunft“ gehen, wennwir uns alle als Botschafter die-ser Themen sehen.

Ernährung & Bewegung

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Aktiv Verantwortungfür unsere Gesundheit übernehmenLFI-FACHBEREICH ERNÄHRUNG & BEWEGUNG

Ob als Gesundheits -begleiterInnen oder ExpertInnen fürgesunde Jause in der„Geschmacksschule“:Im Bereich „Gesundheitund Ernährung“ ent -decken immer mehrösterreichische Bäuer -innen und Bauern einzweites wirtschaftlichesStandbein. Das Länd -liche Fortbildungs -institut (LFI) bietet einebreite Palette an Kursenund Seminaren dazu an.

Es ist der Widerspruch unserer Zeit: Ge-rade in den reichen Volkswirtschaftenleiden viele Menschen an Folgen desÜberflusses, die im Grunde eine neueForm des Mangels sind. So haben derNährstoffmangel durch industriell starkbearbeitete Nahrungsmittel und ein gra-vierender Bewegungsmangel bereits aufdie Jüngsten unserer Gesellschaft dra-matische Auswirkungen. Auf den dar-aus folgenden Trend, hier durch Be-wusstseinsarbeit und effizienteGesundheitsmaßnahmen gegenzusteu-ern, springen besonders viele Bäuerin-nen und Bauern auf. Verwunderlich ist das nicht. „Ernährungist ursächlich mit den Produzenten der

Lebensmittel verknüpft“, sagt HerbertBauer, stellvertretender Geschäftsführerdes LFI Österreich. „Unsere Landwirtin-nen und Landwirte mit ihren frischenregionalen Produkten haben hier ein-fach eine hohe Glaubwürdigkeit.“ Abernicht nur das: Ihr natürlicher Kompe-tenzbereich macht sie auch zu Expertenfür die unverfälschten Nahrungsmittel,die sie anbauen. Zudem leben und ar-beiten sie sehr nahe an den Zyklen undAbläufen der Natur. „Sie können vielwertvolles Wissen vermitteln“, unter-streicht der Bildungsmanager. „Und dar-aus kann sich ein zweites wirtschaftli-ches Standbein im Gesundheitsbereichergeben.“ Dazu bietet das LFI eine großeBandbreite an Möglichkeiten.

Autorin: Uschi Sorz, Landwirtschaftskammer Österreich

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Lebensqualitätund WeitblickAn Seminarbäuerinnen und -bauernetwa besteht großer Bedarf. Mit dementsprechenden LFI-Zertifikat in der Ta-sche sind diese auf Produktpräsentatio-nen von Messen oder in Supermärktenanzutreffen, bieten themenspezifischeKochkurse an oder sind als AMA-Le-bensmittelberaterInnen sowie in Schu-len oder Kindergärten unterwegs. „Dortheißt das Geschmacksschule“, präzisiertHerbert Bauer. „Und dieses Angebotkommt sowohl bei den Eltern und Päda-goginnen als auch bei den Kindern sehrgut an.“ Ein wichtiger Einsatzbereichfür Seminarbäuerinnen und -bauernsind Kooperationen, etwa mit demFonds Gesundes Österreich oder den Be-zirksbauernkammern.

Ein anderer erfolgreicher LFI-Zertifi-katslehrgang ist der zum Gesundheits-begleiter bzw. zur Gesundheitsbegleite-rin. TeilnehmerInnen dieser Ausbildungentwickeln ein individuelles Angebot inden Bereichen Bewegung, Entspannung,Stressvorbeugung und Ernährung. „Beimanchen kann das Rücken- und Hal-tungstraining sein, andere wiederumrichten ihr Programm an Beckenboden-gymnastik, Kinesiologie, Nordic Wal-king oder dem Wohlfühlgewicht aus“,nennt Bauer einige Beispiele.

Abgesehen von den groß angelegtenLehrgängen finden sich im Kursbuchdes LFI aber auch zahlreiche Kurzveran-staltungen wie etwa Wirbelsäulengym-nastik, eine Rückenschule für Bäuerin-nen und Bauern oder der Kurs„Gesundes Bewegen und Arbeiten“, beidem gezeigt wird, wie man die wichtig-

sten Arbeitsbewegungen wie Bücken,Heben, Drehen, Tragen und Ziehen er-gonomisch am sinnvollsten durchführt.Und natürlich jede Menge Kochkurse,nicht selten abgehalten von ausgebilde-ten Seminarbäuerinnen.

„Gesundheit und Ernährung ist beimLFI ein eigener Geschäftsbereich“, soBauer. „Im Jahr 2011 haben wir bei-spielsweise über 3.000 Veranstaltungenmit insgesamt rund 60.000 Teilnahmendurchgeführt.“ Für den größten heimi-schen Anbieter von Erwachsenenbil-dung im ländlichen Raum sind Lebens-qualität und Weitsicht zwei wichtigePositionierungsmerkmale. Dazu gehörtes, die Chancen der Regionalität undNachhaltigkeit zu erkennen und wahr-zunehmen. „Wirtschaftlicher Erfolg istdabei nicht losgelöst von immateriellenFaktoren wie Familie, Gesundheit oderLebensfreude zu sehen“, verdeutlichtBauer. „Erst zusammen ergibt das einrundes Bild.“

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Ernährung bringt den

Die Pyramide zeigt deutlich, dass wir auf kein Lebensmittelkomplett verzichten müssen. Es gibt keine gesunden oderungesunden Lebensmittel, auf die Portionsgröße und Aus-wahl innerhalb der Gruppen kommt es an!

Die Basis ist ausreichend FlüssigkeitDer Mensch besteht zu 60 % aus Wasser, Flüssigkeitsman-gel kann zu Kopfschmerzen, Leistungsverminderung, Ver-dauungsschwierigkeiten oder Kreislaufproblemen führen.Deshalb sollten wir täglich 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit auf -nehmen. Leitungswasser, Mineralwasser, nicht oder leichtgezuckerter Tee, sowie verdünnte Säfte gehören zu den

idealen Durstlöschern. Unverdünnte Säfte, Limonaden,Energy Drinks und Alkohol dagegen sollten nur in geringenMengen aufgenommen werden!

Darf ’s ein bisschen mehr sein?Bei Obst und Gemüse dürfen wir uns satt essen, denn sieenthalten viele Stoffe die der Körper für seine Gesundheitbraucht. Gleichzeitig haben sie einen niedrigen Kalorienge-halt und sind ideal für alle die auf ihr Gewicht achten wol-len. Reichlich Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu essen istdas Beste was wir für unsere Gesundheit tun können.

Autorinnen: Mag.a Susanne Schneglberger und Mag.a Christine Mahringer-Eder, Lehrerinnen an der HLFS Elmberg

Im Jugendalter beginnen wir, für vieles die Verantwortung zuübernehmen, auch für unsere Ernährung. Doch nicht immersteht das Ziel im Vordergrund, den eigenen Körper gesund undleistungsfähig zu erhalten. Die österreichische Ernährungs -pyramide ist ein Modell, das uns bei der Auswahl der Lebens-mittel unterstützen kann.

Die österreichischeErnährungspyramide:modifiziert nach Vorlagevom Bundesministeriumfür Gesundheit

täglich

täglich

täglich

täglich

wöchentlich

sparsam

selten

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Körper in Form

Brot und Nudeln sowie Erdäpfelwurden, zu Unrecht, langeals Dickmacher bezeichnet. Sie sind wichtige Energieliefe-ranten die uns satt machen und zu den fettarmen Lebens-mitteln zählen. Besonders Vollkornprodukte weisen einenhohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen auf. Wir tununserem Körper also viel Gutes, wenn wir regelmäßig Voll-kornnudeln, Vollkornbrot, Naturreis, Haferflocken oder Müsliessen. Die in ihnen enthaltenen Ballaststoffe führen dazu,dass man schneller satt wird, ohne zu viel Energie aufzuneh-men. Eine Scheibe Vollkornbrot sättigt besser als eineScheibe Weißbrot!

Täglich sollten Milch und Milchprodukte auf dem Speise-plan stehen. Wie Fleisch und Wurst enthalten sie hochwer-tiges Eiweiß. Dazu liefern sie dem Körper Calcium und Vi-tamin D. Laut Österreichischem Ernährungsbericht 2012sind viele Kinder und Jugendliche unzureichend damit ver-sorgt. Eine ausreichende Aufnahme fördert die Festigung desSkelettes sowie die Zahnbildung. Daher täglich ¼ - ½ Literfettarme Milch oder Joghurt, Buttermilch, Topfen und etwasSchnittkäse genießen und gleichzeitig die Knochen durchBewegung stärken. Dabei sollten fettarme Käsesorten undMagermilchprodukte bevorzugt werden.

Fleisch ist ein wichtiger Lieferant von Eisen, Vitamin B12und Vitamin B1. Um ausreichend mit diesen Nährstoffenversorgt zu sein, muss aber nicht jeden Tag Fleisch konsu-miert werden. Leider essen viele ÖsterreicherInnen mehrFleisch und Fleischwaren als ihnen gut tut und nehmen da-durch auch eine große Menge an gesättigten Fettsäuren auf.Fettarme Fleischwaren wie zum Beispiel Schinken und Kra-kauer sollten bevorzugt werden.

Auch Fisch und Eier enthalten lebensnotwendige Stoffe. Da-her lautet die Empfehlung, einmal wöchentlich Fisch und biszu drei Eier wöchentlich in den Speiseplan mit einzubezie-hen. Als Alternative zu Fischstäbchen empfiehlt es sichleicht gesalzenes Fischfilet ganz einfach in wenig Rapsöl zubraten und mit reichlich Kräutern gewürzt zu genießen.

Ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren und Zucker begünstigtdie Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Überge-wicht und Krebs. Beim Kochen sollten daher qualitativhochwertige, gut erhitzbare Öle, wie zum Beispiel Rapsöl,verwendet werden. Als Streichfett sollte man Butter nurdünn aufs Brot streichen. Die in Nüssen enthaltenen Fett-säuren wirken positiv auf die Konzentrationsfähigkeit. Auchbei Fetten und Ölen ist Abwechslung wichtig, da sie unter-schiedliche Fettsäurezusammensetzungen haben.

Der Verzehr von regionalen Produkten fördert die österrei-chische Landwirtschaft und die Verwendung saisonaler Le-bensmittel kann einen wichtigen Beitrag zum Umwelt-schutz leisten. Grundsätzlich gilt, je vielseitiger undabwechslungsreicher wir essen umso besser ist es. DieMenge, die jemand essen sollte, hängt stark davon ab, ober/sie sich viel bewegt oder häufig sitzt.

!Quelle

Bundesministerim für Gesundheit,Publikation „Österreichischer Ernährungsbericht 2012“

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Stärkung von Herzund MuskelnRegelmäßiges körperliches Trainingkräftigt das Herz-Kreislaufsystem undunsere Muskeln. Durch die Bewegungenwerden die Muskelzellen so verändert,dass sie mehr Energie verwerten könnenund damit leistungsfähiger werden. DieMuskulatur ist das größte Organ desKörpers und daher für den Energiever-brauch von entscheidender Bedeutung.Der Mensch nimmt Energie mit derNahrung auf und die Muskulatur ver-brennt sie. Vergleichbar ist das, mit ei-nem Automobil: Ist der Motor größer,wird zwar mehr Treibstoff verbrannt,jedoch ist der Motor dadurch leistungs-fähiger.

Wie wir es nicht machen sollten:wenig Bewegung+ viel Essen= GewichtszunahmeEin wesentliches Problem der heutigenZeit ist, dass immer mehr Personenübergewichtig sind. Das beeinträchtigtmeist nicht nur die Lebensqualität deroder des Einzelnen, sondern macht sie

auch für vorzeitige Erkrankungen an -fällig.

Übergewicht lässt sich sehr einfach erklä-ren: wenn mehr Kohlen bestellt werden,als der Ofen verbrauchen kann, wird derÜberschuss zwischengelagert. Ist einZwischenlager voll muss das nächste an-gelegt werden. Analog dazu verhält sichunser Körper: eine zu hohe Energiezufuhrbedeutet, dass überschüssige Kilokal-orien (kcal) in Form von Fettpöls -

Bewegung ist gesundund wichtig – das wissen die meisten Menschen, doch weißtdu auch, wie die Bewegung auf unserenKörper wirkt und warum?

Beispiel

Gehen wir 30 Minuten laufen, so wer-den ca. 300 kcal verbraucht. Das Esseneiner Leberkässemmel dauert nur ca.fünf Minuten, liefert jedoch ca. 500 kcalan Energie. Die überschüssigen 200 kcalwerden als Fett im Körper gespeichert.Da dies sehr oft passiert, nehmen sehrviele Menschen langsam an Körper-masse zu, bis sie schließlich deutlich zuviel davon haben. 9.000 kcal überschüs-sige Energie bedeuten 1 kg zusätzlichesFett!

!

„Fit für’s Leben“Wie viel Bewegung braucht der Mensch?Autor: Dr. Matthias Zaloudek, Arzt für Allgemeinmedizin, Sportarzt Landesklinikum Krems

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ten beherrscht. Neue Sportarten kannman, wie z.B. auch schreiben und lesen,nur durch viel und vor allem regelmä-ßiges Üben erlernen. Neben Ausdauerund Kraft sollten die Übungen auch dieBeweglichkeit und Koordination för-dern.

Einfachste Geschicklichkeitsübungensind z.B. das Stehen auf einem Bein, so-wie Bewegungsmuster wie die Rollevorwärts/rückwärts. Laufen, Rad fah-ren, Bergaufgehen und Schwimmensollten als typische Ausdauersportartennicht fehlen. Um Kraft und Beweglich-keit zu schulen, empfehlen sich Klettern,verschiedene Kampfsportarten, aberauch Ballett oder Gymnastik.

Gesünderes LebenRegelmäßige körperliche Bewegungwirkt sich positiv auf das Herz-Kreis-lauf-System, den Bewegungsapparatund den Energiehaushalt aus. Diese Ef-fekte sind sowohl beim Sport als auchim Alltag zu spüren und in Kombinationmit einer ausgewogenen Ernährung er-gibt das ein gesünderes Leben. Gesund-heit ist die Voraussetzung dafür, dassdas Leben Spaß macht.

Weitere Informationen gibt es beimIPAS (Institut für Präventiv- und ange-wandte Sportmedizin): www.ipas.at!

terchen gespeichert werden. Um Gewichtabzunehmen, muss das Verhältnis Zu-fuhr: Verbrauch in Richtung niedrigererEnergiezufuhr und höherer Energiever-brauch verschoben werden. Dies ge-schieht durch angepasste Ernährung undregelmäßige Bewegung.

Gute Muskeln,starke KnochenDie Muskulatur ist nicht nur für unserenEnergiehaushalt wichtig, sondern auchfür den Bewegungsapparat. Sie schütztdie Wirbelsäule und unsere Gelenke undfördert die Mineraleinlagerung in dieKnochen – macht diese also fester. Da-durch kann orthopädischen Problemenvorgebeugt werden. Springen, laufenund andere Stoßbelastungen fördernden Knochenaufbau und sollten zumin-dest dreimal pro Woche Bestandteil desTrainingsprogrammes sein. Denn Einessteht fest: mit einem muskulösen, straf-fen Körper machen wir eine deutlichbessere Figur! Ganz nebenbei macht Be-wegung sehr viel Spaß, kann bei derPersönlichkeitsentwicklung helfen undbei entsprechendem Können auch den„gewissen Kick“ ermöglichen.

Bewegung ist mehrals nur Laufen undLiegestützBewegung macht am meisten Spaß,wenn man fit ist und mehrere Sportar-

!InternationaleEmpfehlungenfür gesundheits-wirksame Bewegung

Die internationalen Empfehlungen fürgesundheitswirksame Bewegung sinddas Ergebnis umfassender wissenschaft-licher Untersuchungen. Sie besagen:

Für Kinder und Jugend-liche (bis 18 Jahren)• 60 Minuten pro Tag körperliche Ak-tivität mit zumindest mittlerer Inten-sität, d.h. die Aktivität soll so an-strengend sein, dass dabei zwar nochgesprochen, aber nicht mehr gesun-gen werden kann (z.B. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Langlaufen, Rudern).

• muskelkräftigende Übungen an min-destens drei Tagen pro Woche (z.B.Klettern, Tanzen, Hüpfen, Kampf-sport) sowie knochenstärkende Übun-gen (z.B. Springen, Laufen, Zumba)

• zusätzlich Übungen für die Beweg-lichkeit und Koordination (Ballspiele,Jonglieren, Gleichgewichtsübungen,Slack Line, Parkour)

Für Erwachsene gilt imPrinzip dasselbe, nurdass man als Mindest-umfang fordert:• fünf Mal 30 Minuten pro Woche Aus-dauerbelastung mit moderater Inten-sität (also z.B. Nordic Walken) oder,wenn man fit genug ist, dreimal30 Minuten Ausdauerbelastung mithöherer Intensität, also z.B. Laufen.Optimal ist auch bei Erwachsenen einUmfang von etwa fünf Stunden proWoche, vor allem, wenn es um daslangjährige Halten des Körperge-wichts geht.

• Zusätzlich zweimal pro Woche Kraft-training, z.B. im Fitnessstudio mitHanteln, Geräten oder Eigengewicht(also die traditionellen Übungen ausdem Turnunterricht).

• Koordination und Gleichgewicht soll-ten am besten täglich in Form kleinerÜbungen trainiert werden (Einbein-stand, rückwärts Gehen, etc.).

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Gesunde Bewegung:Ein Medikament ohne Rezept und Nebenwirkungen

Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkran-kungen, sowie Rückenprobleme und Übergewicht entwickelnsich zu einem Problem für die Gesundheit. So prägen sehr oftsitzende Tätigkeiten, Bewegungsmangel, einseitige Bewe-gung und unausgewogene Ernährung die Lebensweise unse-rer Gesellschaft. Für den Menschen sind jedoch Ernährung,Bewegung und geistig-seelische Ausgewogenheit von immen-ser Bedeutung und gerade der persönliche Lebensstil ist zen-traler Bestandteil unserer Gesundheit.

Grundlegende Bewegungsmusterlernen wir in der KindheitSchon in den ersten Lebensjahren werden grundlegende Be-wegungsmuster ausgebildet und angelegt. Was in dieser Zeitversäumt wird lässt sich später nur noch sehr schwer kor-rigieren. Die Koordination verschiedener Körperteile und Be-wegungen wird schrittweise erlernt. Kinder entwickeln da-durch ein Arsenal an Bewegungsmustern, die dann inGefahrensituationen zur Verfügung stehen. Gerade diese ko-ordinativen Fähigkeiten sind zur Vermeidung von Unfällendurch Sturz und Fall besonders wichtig.In mehreren internationalen Studien wurden bereits dievielen positiven Effekte gesunder Bewegung nachgewiesen.So spielt diese bereits bei der psychomotorischen Entwick -lung von Kindern eine wesentliche Rolle, ist von großer Be-deutung für die Erhaltung des energetischen Gleichgewichtssowie eines gesunden Körpergewichts, hilft bei der Bewäl-tigung von Stress und fördert die körperliche und geistigeLeistungsfähigkeit während des ganzen Lebens.

Bewegungsmangel:ein trauriger TrendBei einer Wiener Studie (Pratscher, 2005) über das Bewe-gungsverhalten von SchülerInnen wurden die Bewegungs-defizite sehr deutlich. So wird der durchschnittliche Tages-ablauf mit ca. 21 Stunden im Liegen, Sitzen oder Stehen undnur ca. drei Stunden in Bewegung verbracht. Die Sitzzeitennehmen dabei zu, je älter die SchülerInnen werden. In der-selben Studie wurde festgestellt, dass sich die durchschnitt-lichen Sitzzeiten der SchülerInnen von 1998 bis 2005 umdurchschnittlich mehr als 1,5 Stunden täglich verlängert haben.

Autor: Andreas Walter MAS, Gesundheitsförderer, Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB)

Die Welt und das Lebensumfeld derMenschen sind von Fortschritt, Entwicklung und Veränderunggeprägt. Auch wenn die so genannte„Wohlstandsgesellschaft“ viele Vorteile gebracht hat, sind auch einige negative Entwicklungen zu erkennen.

Grafik

en: Quelle Studie „Fit4

Life“ der SV

B

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Bewegungsverhalten von 11- bis18-jährigen aus landwirtschaftlichenHaushalten nach Alter und Geschlecht

Bewegungsverhalten von Jugendlichen

Anteil der bewegungsfreudigen Jugendlichen nach Alter und Geschlecht

bewegungsfreudigbewegungsneutralbewegungsfaul

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Mädchen

Burschen

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Auch von der Sozialversicherung der Bauern (SVB) wurdeheuer eine Studie „Fit4Life“ über die Gesundheit und Sicher-heit von Kindern und Jugendlichen aus bäuerlichen Fami-lien veröffentlicht. Dabei wird im Vergleich zu einer öster-reichweiten Studie (HBSC Studie; „Health Behaviour inSchool-aged Children Study“) deutlich, dass Jugendliche ausder Landwirtschaft mehr Bewegung machen als der durch-schnittliche österreichische Jugendliche.

Beim Ernährungsverhalten zeigt sich ebenso, dass sich bäu-erliche Jugendliche im Österreich-Vergleich gesünder ernäh-ren. Es werden deutlich mehr Obst, Gemüse und Milchpro-dukte und deutlich weniger ungesunde Produkte (Burger,Pommes, Chips, Limonade) verzehrt. Dabei zeigt sich jedochauch, Mädchen sind deutlich ernährungsbewusster als Bur-schen. Sie konsumieren doppelt so oft gesunde und nur halbso oft ungesunde Lebensmittel.

Laut Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)sollten Kinder täglich 60 Minuten mit mittlerer bis hoher In-tensität körperlich aktiv sein. In der Realität erfüllen diesenAnspruch leider nur sehr wenige. Herzinfarkte oder Schlag-anfälle betreffen meist erst ältere Menschen. Ursachen fürdiese Erkrankungen sind jedoch oft schon im Kindesalterentstanden. Übergewicht, Fehlernährung oder Bewegungs-mangel sind immer öfter schon bei Kindern und Jugend-lichen zu beobachten. Diese Risikofaktoren sollten möglichstbald erkannt und eine Fehlent wick lung schon im Kindesal-ter gestoppt werden.

Bewegung und Sport sind der Ausdruck von Lebensfreudeund eine Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden.Der Grundstein für ein gesundes Bewegungs- und Ernäh-rungsverhalten wird in der Kindheit und Jugend gelegt undist richtungsweisend für unser weiteres Leben.

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Ernährungseinstellung von Jugendlichen und Eltern aus bäuerlichenHaushalten nach Alter und Geschlecht

Ernährungseinstellung von Jugendlichen (links) und Eltern (rechts)

Anteil der ernährungsbewussten Jugendlichen (links) und Eltern (rechts) nach Alter und Geschlecht

ernährungsbewusstnicht ernährungsbewusstErnährungsproblem

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Mädchen

Burschen

älter als 5040 bis 4930 bis 3920 bis 290%

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MütterVäter

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Trendige SportartenImmer wieder kommen neue Sportarten nach Österreich, egal obParkour, CrossFit, Mountainboard,Slackline oder Kitesurfen. DieseSportarten sind im Moment voll imTrend, aber was steckt genau hinterdiesen Begriffen?

ParkourBei Parkour versucht der, der die Sportart betreibt (= der Taceur) trotz allen Hindernissen, den schnellsten und vor allem effektivsten Weg von einem Startort zum selbstge-wählten Zielort zu finden. Zum Überwinden von Hinder-nissen zählen z.B. das Klettern über Mauern, das Über-springen von Zäunen, Bänken und Mülleimern oder dasBalancieren auf schmalen Eisenstangen, wobei diesenicht ver ändert werden dürfen. Parkour wird haupt-sächlich in Städten betrieben, ist aber auch in der freienNatur ohne weiteres möglich. Der Franzose David Belle, der Erfinder des Parkour, hat dieerlernten Fähigkeiten der „Méthode naturelle“ von sei-nem Vater weiterentwickelt. Er bezeichnet Parkourals eine Disziplin, die die Kunst der Bewe-gung und die Technik ver-bindet und der einigephilosophischeElemente

zugrunde liegen. Gefährliche Aktionen oder Waghalsigkeitgehören nicht zum Parkour-Gedanken. Außerdem gibt esbeim ursprünglichen Parkour keinen Wettkampf, die Tra-ceure gehen nur soweit sie es sich selbst zutrauen.

CrossFitCrossFit ist ein Gruppen-Workout, das durch einen Trainerbetreut wird und bei dem der ganze Körper durch gezielteÜbungen und Drills trainiert wird. Das Trainingsprogrammwurde 1980 von dem Amerikaner Greg Glass erfunden undhat sich in Amerika und weiten Teilen Skandinaviens durch-gesetzt. Bei vielen Spezialeinheiten der Polizei und des Mi-litärs zählt CrossFit zum Trainingsprogramm.CrossFit beinhaltet Übungen in den Bereichen kardiovasku-läre Ausdauer (Herz- und Blutgefässe betreffende Ausdauer),

Kraftausdauer, Kraft, Flexibilität, Leistung, Schnellig-keit, Balance, Geschicklichkeit, Koordination und Be-

wegungsgenauigkeit. Das Training findet stets in einemhohen Pulsbereich statt, wobei die Grenzen der eigenenLeistungsfähigkeit permanent erweitert werden.Das Herzstück des Trainings ist das „Workout of the day“,das eine täglich wechselnde Herausforderung darstellt.Dabei wird eine Übungsabfolge, die vorab nur dem Trai-ner bekannt ist, drei bis fünfmal sehr schnell ausgeführt.CrossFit eignet sich für SportlerInnen aller Alters- undFähigkeitsstufen, je nach Bedarf gibt es unterschied-

liche Trainingsstärken.

MountainboardDas Mountainboard ist eineMischung aus Skateboard undSnowboard und zählt zu den

Funsportgeräten. Das Board kannauf jedem Untergrund zum Einsatz kommen,egal ob im Gelände oder im Wald. Das wichtigste

am Mountainboard sind die Achsen, denn mit die-sen wird es gesteuert und die Federung für die Fahr-

ten im Gelände. Das Fahren auf dem Mountainboardbenötigt viel Gleichgewichtsgefühl, denn das Board ist

sehr schmal. Es wurde Anfang der 1990er in Amerika er-funden und etablierte sich nach und nach

auch in Europa. Wird das Mountainbo-ard mit einem Lenkdrachen kombi-

niert, kann man damit am StrandKitesurfen.

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SlacklineUnter Slacklinen versteht man das Balancieren auf einem2,5 bis 5 cm breiten Band, das zwischen zwei Fixpunkten(meist Bäumen) aufgespannt ist. Ein Slackline-Set bestehtaus einem Band, zwei Baumschlingen und einem Spann -system. Das Band ist nicht straff gespannt, sondern hängtetwas durch und ist dehnbar. Die Schwierigkeit ist daher dieBewegungen ständig auszugleichen, da der Balancepunktwesentlich tiefer liegt als beim ähnlichen Seiltanz.Slacklinen wurde in den 1960ern von Kletterern im Yose-mine-Nationalpark (USA) als Ersatzbeschäftigung an Regen-tagen erfunden. Im Laufe der Zeit verbreitete es sich auchaußerhalb des Klettersports und wurde zu einer populärenTrendsportart. Mittlerweile wird es auch immer mehr vonSpitzensportlern und in der Physiotherapie als Gleich -gewichtstrainingsmittel eingesetzt. Derzeit gibt es viele verschiedene Formen davon, die häu-figste Variante ist die klassische Slackline (10 bis 30 mlang, auf ca. 1 m Höhe angebracht) am Land zwischen zweiBäumen gespannt, daneben gibt es beispielweise noch Lon-glines (50 bis 200 m lang), Highlines (bis 60 m lang, Höhebeliebig) und Waterlines, also über fließendem oder stehen-dem Gewässer.

KitesurfenKitesurfen ist eine sehr junge Trendsportart, die sich aus demklassischen Windsurfen entwickelt hat und eine Mischungaus Wellenreiten und Drachenfliegen ist. Zum Kitesurfen be-nötigt man ein Board (Brett) und einen Kite (Drachen), so-wie eine Bar (Stange), die Lines (Leinen), ein Trapez und ei-nen Wetsuit (Neoprenanzug). Die zwei wesentlichen Merkmale sind das Board und derKite: Das Kiteboard ist flach, hat sehr scharfe Kanten unddarauf sind Bindungen. Der Kiteschirm ist zwischen 9 m2

und 12 m2 groß, Anfänger sollten dabei einen kleinenSchirm benutzen.Die ersten dem Kitesurfen ähnlichen Versuche wurdenvom Amerikaner Cory Roeseler aus Oregon in den 1980ernunternommen. Etwa zeitgleich entwickelten die GebrüderLegaignoux in Frankreich den so genannten Tubekite. Seinen ersten Boom erlebte das Kitesurfen in den späten1990er Jahren auf den Hawaiianischen Inseln. Viele derweltbesten Windsurfer - allen voran die lebende LegendeRobby Naish - entdeckten das Kitesurfen als sportliche Her-ausforderung. In Österreich gibt es Kitesurfen seit 1998.

RacketlonTischtennis – Badminton – Squash und Tennis! Vier Diszi-plinen, eine Turniersportart: Racketlon. Die Regeln sindziemlich einfach: Eins gegen Eins, vom kleinsten bis zumgrößten Schläger, vier Sätze bis 21 Punkte, gezählt wird imRunning Score System, das bedeutet jeder Punkt zählt. AmEnde gewinnt derjenige, der insgesamt die meisten Punktegesammelt hat. Es ist also ein Allrounder der beliebtestenRückschlagspiele Europas für jedermann. Lange Erholung zwischen den Sätzen ist den Sportlernallerdings nicht vergönnt. Nur fünf Minuten sollen zwischenzwei Sätzen liegen. Eine Handtuch- oder Trinkpause wäh-rend des Satzes muss zusätzlich vom Schiedsrichter geneh-migt werden.Der Ursprung des Racketlon liegt in Skandinavien Anfangder 1990er Jahre. 2003 kam der Sport durch Marcel Weiglerstmals nach Österreich. Seit 2004 gibt es mit der RFA (Rak-ketlon Federation Austria) auch einen eigenen Verband dermehrere offizielle Turniere im Jahr veranstaltet.

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Sport in ÖsterreichDie Bundes-Sportorganisation (BSO) hat als ordentliche Mitglieder drei Sportdach-verbände (ASKÖ, ASVÖ, SPORTUNION)), 60 Sportfachverbände, das ÖsterreichischeOlympische Comité (ÖOC), das Österreichische Paralympische Comité (ÖPC) sowieden Österreichischen Behindertensportverband. Darüber stehende Organe sind derBundes-Sportfachrat als Zusammenschluss der Fachverbände, der Bundes-Sportratals Gremium der Dachverbände sowie die Bundessportversammlung.

Oberstes Organ der ÖsterreichischenBundes-Sportorganisation ist dieBundes sportversammlung, diesich paritätisch aus Vertretern der Dach-verbände ASKÖ, ASVÖ und SPORT -UNION sowie den Vertretern der Fachver-bände (einer pro Verband) und je einemVertreter des Österreichischen Olympi-schen Comités, des Österreichischen Pa-ralympischen Comités und des Österrei -chischen Behindertensportverbandes zusammensetzt. Die Bundes-Sportver-sammlung tritt einmal jährlich zusam-men, alle Funktionäre der einzelnen Or-

gane und Gremien werden für eine drei-jährige Funktionsperiode gewählt.

Der Bundes-Sportrat bildet denZusammenschluss der DachverbändeASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION. DerBundes-Sportrat, dessen Vorsitz jähr-lich nach dem Rotationsprinzip wech-selt, tritt mindestens einmal pro Jahr zu-sammen. Zu den Hauptaufgaben desGremiums zählen die Koordination unddie Umsetzung sportpolitischer Anlie-gen, die vor allem in dem Kompetenz-bereich der Dachverbände liegen, wie

zum Beispiel Schule & Sport, Funktio-närsschulung, Breiten-, Gesundheits-und Trendsport, u.a.m.

Der Bundes-Sportfachrat stelltdas Gremium der Fachverbände dar undtritt in der Regel zwei Mal im Jahr zu-sammen. Arbeits-Schwerpunkte sind dieBehandlung gemeinsamer Anliegen derFachverbände, Mitwirkung bei der Aus-bildung von TrainerInnen und Lehr -wart Innen, Anerkennung neuer Sportar-ten, die Aufnahme neuer Fachverbände,u.a.m.

Autorin: Nina Höfler, SPORTUNION Österreich

Österr. Institut fürSchul- und Sport-

stättenbau

Bundes -ministe-rium für

Landesver-teidigungund Sport

SektionSport

Heeres-sport-zentrum

FondGesundesÖsterreich

Bundes-sport-

akademie

Schul-sport

Uni-versitäts-sport

Bundes -ministe-rium für

Gesundheit

Bundes ministeriumfür Unterricht, Kunst

und Kultur

Staatlich und nicht-staatlich besetzte Institutionen

Staatlicher Bereich Nicht-staatlicher Bereich

Institut für medizinische undsport wissenschaft -liche Beratung

Österr. Institut fürSport medizin

Bundessport- undFreizeitzentrum

TeamRot-Weiß-Rot Sporthilfe Sportpools

Bundes -ministe-rium fürWissen-schaft undForschung

ÖsterreichischeBundes-Sportorganisation

Öster -reichischerBehinder-tensport-verband

Bundes-Dach-

verbände

Landes-Dach-

verbände

Landes-sport-organi-sationen

Bundes-Fach-

verbände

Landes-Fach-

verbände

Österr. Olympisches Comité

Österr. Paralympisches Committee

Special Olympics Österreich

Weitere Sportverbände

Sportvereine

Bundes -länder

Landes -regie-rungen

Quellen: Sportun

ion (Seite 14), S

tatistik

Austria, G

esun

dheitsbefragun

g 20

06/07, erstellt am 23.10

.200

7 (Seite 15)

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Die 1945 gegründete SPORTUNIONÖsterreich stellt mit ihren rund 3.900Mitgliedsvereinen eine herausragendegesellschaftspolitische Kraft dar. Mit 140verschiedenen Sportarten verfügt dieSPORTUNION über das vielfältigsteSportangebot in der österreichischenSportlandschaft.

Etwa 840.000 Mitgliedschaften zeugenvon der Bedeutung der SPORTUNION inseiner Trägerfunktion für die Bereichedes Breiten-, Freizeit-, Gesundheits- undLeistungssports in Österreich. Unter demDach der SPORTUNION Österreich sindüber 750 gewählte FunktionärInnen inden Landesverbänden ehrenamtlich en-gagiert. Die Zahl der Aufgabenträge-rInnen in den Vereinen ist schwer ab-schätzbar. Rechnet man durchschnittlich10 Personen eines Vorstandes pro Ver-ein hoch, ergibt sich eine Zahl von über39.000 ehrenamtlich engagierten Funk-tionärInnen.

Der Versuch, die Wertschöpfung ehren-amtlichen Engagements allein von ge-wählten SPORTUNION FunktionärIn-nen in den Vereinen zu berechnen, istäußerst schwierig. Rechnet man jedoch

Die Dachverbände am Beispiel der SPORTUNION

die Anzahl von 39.000 FunktionärInnenmit einer Wochenstundenleistung vonnur drei Stunden hoch, ergeben sichbundesweit 117.000 unentgeltlich ge-leistete Wochenstunden. Bei 40 WochenVereinsbetrieb pro Jahr ergibt sichwiederum eine Summe von 4.680.000Mio. Stunden im Jahr. Das entspricht(bei 38,5 Stunden Vollarbeitszeit) ca.3.039 Arbeitsplätzen.

Die Erreichung des Verbandszweckeserfolgt auf Grundlage der ethischen undgeistigen Werte des Christentums imBekenntnis zur friedlichen Völkerver-bindung durch Sport und österreichi-scher Kulturpflege. In SPORTUNIONVereinen bewegen sich Menschen in ei-ner an christlich-sozialen Werten orien-tierten Gemeinschaft.

Folgende Werte und Themen sind fürunser Handeln von zentraler Bedeu-tung:• Fairness• Toleranz• Teamgeist• Ethik im Sport• Wertevermittlung und • Persönlichkeitsbildung

!Fachverbändeund Dachverbände

Warum gibt es sie, wassind ihre Aufgaben?

Die FachverbändeSie vertreten jeweils ihre Fachsparte, inder es eine oder mehrere Sportarten ge-ben kann.Sie sind also die Interessensvertretungihrer Sportarten und Disziplinen.Der Fachverband konzentriert seine Ar-beit auf den Leistungssport, organisiertStaatsmeisterschaften und österreichi-sche Meisterschaften sowie internatio-nalen Sportverkehr, die sportwissen-schaftliche Betreuung, etc.

Die DachverbändeSie sind die Vertretung aller ihrer Mit-glieds-Sportvereine. In Österreich sindder größte Teil aller Sportvereine Mit-glied in einem der drei großen Dachver-bände• ASKÖ (Arbeitsgemeinschaft für Sportund Körperkultur in Österreich)

• ASVÖ (Allgemeiner SportverbandÖsterreichs)

• SPORTUNION (Österreichische Turn-und Sportunion)

Derzeit weisen die Dachverbände ca.12.500 Mitgliedsvereine mit etwa 3,5Millionen Mitgliedschaften auf.Warum es drei Dachverbände gibt, hathistorische Ursachen. Während dieVorläufer organi sationen von ASKÖ undSPORTUNION bereits schon seit über100 Jahren das Sportvereinswesen inÖsterreich aufgebaut haben, wurde derASVÖ als parteiunabhängiger Sammel-verband im Jahr 1949 gegründet, auchwegen der Einführung des SPORT-TOTO.Im Unterschied zu den Fachverbändenkümmern sich die Dachverbände in er-ster Linie um die direkte Vereinsbetreu-ung und Vereinsservicierung, unabhän-gig der Größe oder Leistungsstärke einesVereins.

(Jahre)>7560–7545–5930–4415–290%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

FrauenMänner

Körperliche Aktivität in Prozent (Als körperlich „aktiv“ eingestuft werden Personen,die zumindest an drei Tagen pro Woche durch Radfahren, schnelles Laufen oder Aero-bic ins Schwitzen kommen.

Körperliche Aktivität bzw. Inaktivität in Prozent insgesamt (Frauen links, Männer rechts).

31,6%23,3%

76,7% 68,4%aktivinaktiv

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Obst und Gemüse –

Je bunter desto besser!Autorin: Dipl.-Päd. Ing. Elisabeth Heidegger, Landwirtschaftskammer NÖ

Die Zeiten haben sichgeändert: Früher mussten die vorwiegendschwer körperlich arbeitenden Menschenihren hohen Energie -bedarf mit energie -reichen Nahrungsmittelnund vielen Kalorien decken. Gemüse, das einen niedrigen Energie-wert hat, wurde meistnur als Beilage gereichtund oft als „Arme Leute-Essen“ missachtet.

Heute geht der Trend in die andere Rich-tung! Körperlich anstrengende Arbei-ten sind zurückgegangen und Überge-wicht ist stark im Ansteigen.

Zur Erhaltung unserer Gesundheit undStärkung unserer Abwehrkräfte sindObst und Gemüse unverzichtbar! Undnebenbei sind sie auch fett- und kalo-rienarm.

Obst und Gemüse brauchen Fürsorge!Damit Aroma, Duft und Farbe nicht ver-loren gehen, sollten wir im Umgang mitObst und Gemüse einige Punkte beach-ten:• Beim Einkauf Produkte mit kurzenTransportwegen bevorzugen, der Um-welt, Qualität und des Genusses weg-gen!

• Obst und Gemüse bleibt länger frisch,wenn es nach dem Einkauf in einfeuchtes Tuch eingewickelt bzw. in

luftdurchlässige Folienbeutel einge-packt in den Kühlschrank gegebenwird.Vorsicht: Einige Gemüsearten sindkälteempfindlich! Diese sollten gutverpackt an einem kühlen, dunklenOrt aufbewahrt werden! Dazu zählenErdäpfel und vor allem Fruchtgemüsewie Gurken, Paradeiser, Paprika, Kür-bis und Zucchini.

• Erdäpfel immer mit Papier abdecken,um sie vor Licht zu schützen und so-mit die Bildung von grünen Stellenund giftigen Trieben zu vermeiden.

Wichtig ist nicht nur „WAS“ zubereitetwird, sondern vor allem auch „WIE“ dieZubereitung erfolgt. Sie beeinflusst denNährstoffgehalt von Obst und Gemüseganz entscheidend und sorgt dafür, dassdie inneren Werte der kostbaren Pro-dukte nicht verloren gehen!

Tipps für die Zubereitung vonObst & Gemüse:• Obst und Gemüse möglichst nichtschälen, sondern nur kurz, abergründlich waschen. Viele Inhaltsstoffesitzen direkt in oder unmittelbar un-ter der Schale.

• Obst und Gemüse nie im Wasser lie-gen lassen – damit Mineralstoffe undandere wasserlösliche Inhaltsstoffenicht ausgeschwemmt werden.

• Viele Vitamine und sekundäre Pflan-zenstoffe sind extrem hitzeempfind-lich. Statt Kochen von Gemüse des-halb besser dämpfen oder kurz garen.Je kürzer die Kochzeiten sind, destomehr wertvolle Substanzen bleibenerhalten.

• Im Dampf gegartes Gemüse enthältmehr wertvolle Vitamine und Inhalts-stoffe, ist knackiger und im Ge-schmack intensiver. Ob im Dampfga-rer, mit einem Siebeinsatz im Topfoder im Druckkochtopf, das Gemüsekommt mit dem Wasser nicht in Be-rührung.

• Das Garen im Wok erlaubt ebenfallseine schnelle, vitamin- und nährstoff-schonende Zubereitung, mit wenigWasser!

• Wenn man Gemüse nicht zusammenmit Lebensmitteln isst, die schon Fettenthalten, sollte man bei der Zuberei-tung einige Tropfen Öl beigeben. Dieserleichtert im Körper die Aufnahmefettlöslicher Substanzen wie Caroti-noide, Vitamin E und K.

• Zerkleinertes Obst- und Gemüse mög-lichst kurz an der Luft stehen lassen.Die Zugabe von Zitronensaft oder Es-sig verhindert das Braunwerden undden Vitamin C-Verlust.

!Tipp

2 Portionen Obst und 3 Portionen Ge-müse (ca. 60 dag) sollten über den Tagverteilt gegessen werden! Egal ob• frisch geerntet und roh gegessen,• Trockenfrüchte und Nüsse zwischen-durch,

• frisch gepresste Obst- und Gemüse-säfte,

Hauptsache abwechslungsreich!