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LIfBi info No. 4 | Dezember 2015 Aktuelles vom LEIBNIZ-INSTITUT FÜR BILDUNGSVERLÄUFE NATIONALES BILDUNGSPANEL WEITERE STUDIEN UND PROJEKTE AUS DEM INSTITUT LEIBNIZ-INSTITUT FÜR BILDUNGSVERLÄUFE E.V. Direktor: Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach Wilhelmsplatz 3 | 96047 Bamberg www.lii.de Impressum Kontakt Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, am Leibniz-Instut für Bildungsverläufe gibt es seit kur- zem ein neues DFG Drimiel-Projekt zur Geschlechter- segregaon. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 11. Im Projekt „BildungsLandschaſt Oberfranken (BiLO)“ sind die telefonische Bevölkerungsbefragung und die Internetbefragungen bei den schulischen Anbietern im November ins Feld gegangen – wir hoffen auf eine rege Beteiligung! Auf Seite 9 geben wir einen kurzen Einblick in den aktuellen Stand und das erweiterte Informaons- angebot zur Studie. Für die Teilnehmenden des Naonalen Bildungspanels gab es in diesem Jahr eine besondere Akon: ein Mal- webewerb, der beeindruckende Ressonanz fand – über 1.100 Bilder aus allen Startkohorten sind eingesendet worden! Mehr dazu auf Seite 6. Ein spannendes Jahr geht zu Ende und ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen für Ihre fortwährende Unter- stützung zu danken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Fami- lien eine schöne Weihnachtszeit, besinnliche Feiertage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Ihr Hans-Günther Roßbach Inhalt NEPS – Berichte aus dem Feld 2 NEPS-Ergebnisse werden für die interessierte Öffent- lichkeit übersetzt 4 Aus dem FDZ-LIfBi 5 NEPS-Malwebewerb ein großer Erfolg 6 Aktuelle Entwicklungen in der Zusatzstudie Lehramtsstudierenden-Panel (LAP) der Startkohorte 5 „Studierende“ 8 Letzte Vorbereitungen für die Herbstbefragungen des Projekts „BildungsLandschaſt Oberfranken (BiLO)“ abgeschlossen 9 Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Männern in Deutschland – Wie wichg sind berufliche Geschlech- tersegregaon, geschlechtertypische Tägkeitsinhalte und berufliche Schließung für die Erklärung des „Gen- der Pay Gap“? 11 Aus dem Instut 12

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LIfBi info No. 4 | Dezember 2015 Aktuelles vom LEIBNIZ-INSTITUT FÜR BILDUNGSVERLÄUFE

NATIONALES BILDUNGSPANEL WEITERE STUDIEN UND PROJEKTE AUS DEM INSTITUT

LEIBNIZ-INSTITUT FÜR BILDUNGSVERLÄUFE E.V.

Direktor: Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach Wilhelmsplatz 3 | 96047 Bamberg

www.lifbi.de

Impressum

Kontakt

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe gibt es seit kur-zem ein neues DFG Drittmittel-Projekt zur Geschlechter-segregation. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 11.

Im Projekt „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ sind die telefonische Bevölkerungsbefragung und die Internetbefragungen bei den schulischen Anbietern im November ins Feld gegangen – wir hoffen auf eine rege Beteiligung! Auf Seite 9 geben wir einen kurzen Einblick in den aktuellen Stand und das erweiterte Informations-angebot zur Studie.

Für die Teilnehmenden des Nationalen Bildungspanels gab es in diesem Jahr eine besondere Aktion: ein Mal-wettbewerb, der beeindruckende Ressonanz fand – über 1.100 Bilder aus allen Startkohorten sind eingesendet worden! Mehr dazu auf Seite 6.

Ein spannendes Jahr geht zu Ende und ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen für Ihre fortwährende Unter-stützung zu danken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Fami-lien eine schöne Weihnachtszeit, besinnliche Feiertage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Ihr Hans-Günther Roßbach

Inhalt

NEPS – Berichte aus dem Feld     2

NEPS-Ergebnisse werden für die interessierte Öffent-lichkeit übersetzt     4

Aus dem FDZ-LIfBi     5

NEPS-Malwettbewerb ein großer Erfolg     6

Aktuelle Entwicklungen in der Zusatzstudie Lehramtsstudierenden-Panel (LAP) der Startkohorte 5 „Studierende“     8

Letzte Vorbereitungen für die Herbstbefragungen des Projekts „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ abgeschlossen     9

Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Männern in Deutschland – Wie wichtig sind berufliche Geschlech-tersegregation, geschlechtertypische Tätigkeitsinhalte und berufliche Schließung für die Erklärung des „Gen-der Pay Gap“?     11

Aus dem Institut     12

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Seite 2 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

NEPS – Berichte aus dem Feld

• Startkohorte 1 – Vierte Haupterhebung und fünfter Großpilot

• Letzte Erhebung während der Grundschulzeit in Startkohorte 2

• Siebte Welle der Startkohorte 3 „Klasse 5“

• Startkohorte 4 „Klasse 9“ vollständig im Individualfeld

• Startkohorte 5 „Studierende“ im Übergang – Fünfte CATI-Erhebung mit gutem Rücklauf abgeschlossen

• Siebte Welle der Startkohorte 6

Startkohorte 1 – Vierte Haupterhebung und fünfter Großpilot

Seit April 2015 ist die vierte Haupterhebung der Start-kohorte 1 „Neugeborene“ im Feld. Neben der Befragung der Eltern und den Fragebögen für die Betreuungsein-richtung werden die Kompetenzen der inzwischen 3-jäh-rigen Kinder an einem Tablet-PC getestet. Erfasst werden mit den Tablet-Aufgaben sowohl sprachliche und kogni-tive Fähigkeiten der Kinder als auch selbstregulatorische Fähigkeiten und das Arbeitsgedächtnis. Mit Stand Mitte November wurde bereits eine Ausschöpfungsrate von knapp 80 % erreicht. Das Interesse der Eltern und ihre Beteiligung sind damit auch in der vierten Welle sehr hoch. 98 % der erreichten Eltern gaben ihr Einverständ-nis zur Durchführung der Tablet-Erhebungen mit den Kindern. Auch die Durchführungsrate mit den Kindern ist erfreulich hoch. In 97 % der Fälle konnte zumindest eine der Aufgaben am Tablet mit den Kindern durchgeführt werden.

Erfolgreich beendet wurde im Juli 2015 bereits der fünfte Großpilot zur Vorbereitung der kommenden Haupterhebung. In diesem konnten 184 Erhebungen realisiert werden. Die Ausschöpfungsquote von 76 % liegt damit höher als beim letztjährigen vierten Groß-

piloten, bei welchem eine Ausschöpfungsquote von 71 % erreicht wurde. Im Großpiloten wurden neben den Instrumenten zur Elternbefragung Tablet-Aufgaben für Kinder im Alter von vier Jahren erprobt. In der fünften Welle werden die mathematischen Fähigkeiten sowie die exekutiven Funktionen der Kinder erhoben. Zu-sätzlich kommen in der fünften Welle zum ersten Mal papierbasierte Elternfragebögen zum Einsatz, die die Eltern während der Kompetenzerhebung der Kinder aus-füllen. Auch im Großpiloten zeigte sich, dass die Kinder viel Freude an den Tablet-Aufgaben hatten, so dass wir auf die Haupterhebung der fünften Welle gespannt sind, welche im Frühjahr 2016 starten wird.

Letzte Erhebung während der Grundschulzeit in Start-kohorte 2

In Startkohorte 2 „Kindergarten“ ist die letzte Erhebung während der Grundschulzeit ins Feld gegangen. Bereits seit Anfang Oktober werden all jene Kinder der Stichpro-be in ihren Haushalten besucht, die seit ihrer Einschu-lung nicht institutionell begleitet wurden oder während ihrer Schulzeit, z. B. wegen eines Schulwechsels, ins Individualfeld übergingen. Dort werden sie gebeten, Aufgaben aus den Domänen Mathematik und Lesen zu bearbeiten. Um die Erhebungszeit und damit die Belas-tung im Haushalt so gering wie möglich zu halten, wird ein Schülerfragebogen bereits vorab zusammen mit dem Ankündigungsschreiben an die Kinder versendet und kann im Idealfall am Erhebungstag selbst schon ausge-füllt von der Erheberin oder dem Erheber mitgenommen werden. Somit wird die benötigte Zeit im Haushalt und damit die Belastung für die Familie auf etwas mehr als eine Stunde reduziert. Um den Anreiz für die Teilnahme an dieser Erhebung zu erhöhen, werden zusätzlich zur üblichen Incentivierung unter allen teilnehmenden Kin-dern, von denen die Kompetenztests und der Fragebo-gen bearbeitet wurden, fünf Fahrradgutscheine im Wert von je 500 Euro verlost.

Seit Mitte November erwartet den übrigen, weit größe-ren Teil der Startkohorte 2 die letzte, auf zwei Tage ver-teilte Erhebung an Schulen, in der über die Inhalte der Individualerhebung hinaus auch die Rechtschreibfähig-keiten erfasst werden (vgl. auch LIfBi info No. 3). Ab dem kommenden Jahr werden dann alle Kinder der Startko-horte 2 individuell begleitet.

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Dezember 2015 | LIfBi info No. 4 | Seite 3

Siebte Welle der Startkohorte 3 „Klasse 5“

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Start-kohorte 3 findet noch bis Ende des Jahres die siebte Haupterhebung im Individualfeld statt. Hier werden alle Schülerinnen und Schüler telefonisch kontaktiert, die sich entweder nicht mehr im allgemeinbildenden Schul-system befinden oder aber die Schule gewechselt ha-ben bzw. an deren Schulen die NEPS-Studie nicht mehr durchgeführt wird. Die Jugendlichen werden gebeten, an einer kurzen Befragung von etwa 15 Minuten teilzu-nehmen. Im Anschluss an das Telefoninterview erhalten die Jugendlichen, die noch eine allgemeinbildende Schu-le besuchen, einen Zugang zu einem Online-Fragebogen.

Für die Schülerinnen und Schüler, die weiterhin eine NEPS-Schule besuchen, findet im März und April 2016 die siebte Haupterhebung im Klassen- bzw. Gruppenkontext statt. Die Mehrheit befindet sich zu diesem Zeitpunkt in Klassenstufe 10. Die Erhebung wird rund eineinhalb Zeit-stunden dauern. In dieser Zeit werden die Jugendlichen gebeten, Aufgaben aus dem Bereich Englisch zu bearbei-ten und einen Fragebogen auszufüllen. Der Fragebogen beinhaltet beispielsweise Fragen zur Freizeitgestaltung, zum Fachunterricht in Mathematik und Deutsch sowie zur beruflichen Zukunftsplanung. Auch die Schulleitun-gen sowie die Klassen-, Deutsch- und Mathematiklehr-kräfte erhalten einen Fragebogen. Ein telefonisches El-terninterview wird es in dieser Welle nicht geben.

Startkohorte 4 „Klasse 9“ vollständig im Individualfeld

Startkohorte 4 „Klasse 9“ ging im Oktober 2015 mit der neunten Welle ins Feld. Die Befragung wird inzwischen vollständig als Individualfeld administriert, da alle Be-fragten spätestens im Sommer 2015 das allgemeinbil-dende Schulsystem verlassen haben.

Der Status der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist äu-ßerst heterogen – man findet Studierende im ersten bis zum dritten Semester ebenso wie Auszubildende, Schü-lerinnen und Schüler in beruflichen Abitur-Bildungsgän-gen und junge Erwachsene, die ihre berufliche Ausbil-dung bereits erfolgreich absolviert haben und sich nun im Arbeitsmarkt befinden.

Für die telefonische Befragung wird ein computerge-stütztes Instrument verwendet, das es durch seine kom-plexe Steuerung erlaubt, nicht nur allgemeine Informa-tionen abzufragen, sondern auch spezifisch auf diese heterogenen Zustände einzugehen und die unterschied-

lichen Lebensläufe umfassend aufzuzeichnen. Zudem wird erneut eine nachgelagerte Online-Befragung einge-setzt, die erstmalig an alle Befragten geht. In einem kur-zen Screening wird der aktuelle Status abgefragt, danach erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen aus den Themengebieten Digitale Lernumwelten, Subs-tanzkonsum, Interessenorientierung sowie Zielorientie-rung. Im Anschluss daran gibt es – wie bereits im letz-ten Jahr – zusätzliche Module für junge Erwachsene, die ein berufliches Abitur anstreben, und für Auszubildende im letzten Ausbildungsjahr. Neu hinzugekommen ist ein Modul für Studierende, welches unter anderem Fragen zum Übergang an die Hochschule, zur Studienfinanzie-rung, zum akademischen Selbstkonzept und zur akade-mischen Integration enthält.

Startkohorte 5 „Studierende“ im Übergang – Fünfte CATI-Erhebung mit gutem Rücklauf abgeschlossen

Für die Startkohorte 5 „Studierende“ fand im Zeitraum von Ende April bis Ende August 2015 die fünfte CATI-Haupterhebung (Computer Assisted Telephone Inter-view) statt. Die Einsatzstichprobe umfasste ca. 14.650 Fälle, wovon etwa 2.400 Zielpersonen der Zusatzstich-probe des Lehramtsstudierendenpanels (LAP) ange-hören. Neben der Fortschreibung des Lebensverlaufs wurden vertiefende Fragen zum Übergang in eine regu-läre Beschäftigung sowie erstmals Fragen zur Promotion gestellt. Ehemalige Lehramtsstudierende im Vorberei-tungsdienst erhielten Fragen zur Struktur und zur Lern-umwelt des Referendariats.

Insgesamt beteiligten sich ca. 10.100 Personen an der Befragung. Mit 68,9 % konnte im Vergleich zur vorange-gangenen CATI-Befragung (66,0 %) eine etwas höhere Ausschöpfungsquote erreicht werden.

Siebte Welle der Startkohorte 6

Anfang August ist die siebte Welle der Erwachsenen-befragung ins Feld gegangen. Wie in den Wellen zuvor, werden die Befragten erneut darum gebeten, ihren Le-benslauf seit dem letzten Befragungszeitpunkt zu be-richten. Daneben geht es um inhaltliche Themen wie Weiterbildung, rationale Entscheidungen, Anforderun-gen im Beruf, berufliche Veränderungen, Lernumwelten, Ruhestand, Gesundheit und gesundheitliche Arbeitsbe-lastung sowie kulturelle Identität und Integration. Von knapp 11.200 Befragten, die diesmal überwiegend tele-fonisch befragt werden, konnten bereits rund 5.700 In-terviews realisiert werden (Stand 28.10.2015).

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Seite 4 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

NEPS-Ergebnisse werden für die interessier-te Öffentlichkeit übersetzt

Um die Nutzbarkeit und Verbreitung der Ergebnisse des Nationalen Bildungspanels zu erhöhen, arbeitet das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe aktuell an der Auf-bereitung wissenschaftlicher Publikationen für Politik und Medien sowie für die breite Öffentlichkeit.

Zu verstehen ist der Prozess der „Aufbereitung“ als eine Art „Übersetzung“ wissenschaftlicher Publikationen in eine allgemeinverständliche Sprache. Allen Interessier-ten soll auf diese Art und Weise Einblick in die Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit NEPS-Daten gewährt werden. Das Resultat einer solchen „Auf-bereitung“ ist eine Kurzzusammenfassung einer wissen-schaftlichen Publikation, die gemäß dem Standard

• die bibliometrischen Angaben zur Originalliteratur,

• aussagekräftige Schlagworte,

• eine kurze Hinführung zum Thema,

• die zu erörternde(n) Fragestellung(en),

• eine Beschreibung der verwendeten Daten und der angewandten Methoden,

• die Ergebnisse der Untersuchung sowie

• ein kurzes Fazit

beinhaltet.

So werden beispielsweise Passagen wissenschaftlicher Publikationen wie die folgende allgemeinverständlich „übersetzt“:

Die simultane Schätzung des Modells bei nicht fixier-ten Parametern führt zu einer guten Passung (χ2(32) = 35.054, p = .325, TLI = .998, CFI = .999, RMSEA = .013, SRMR = .019). Die Restriktion gleicher Faktorladungen in beiden Gruppen führt zu einer signifikanten Steige-rung des χ2-Wertes (Δχ2(8) = 23.292, p = .003). Erlaubt man dem Modell, die Ladung eines Indikators auf den

latenten Faktor Leseinteresse (Item e) in beiden Gruppen frei zu schätzen, wird der Anstieg des χ2-Wertes (Δχ2(7) = 11.673, p = .112) nicht signifikant. Dies ist ein Fall von partieller metrischer Invarianz. Da jedoch für den Fak-tor Leseinteresse zwei Items messäquivalente Faktorla-dungen aufweisen, kann dennoch von einer invarianten Erfassung des Faktors ausgegangen werden (Brown, 2006; Byrne et al., 1989). Die zusätzliche Annahme glei-cher Intercepts aller acht Indikatoren kann auf Grund des χ2-Differenz-Tests (Δχ2(5) = 7.719, p = .172) beibehalten werden. (Nusser et al., 2015, S. 108-109)

Eine allgemeinverständliche Übersetzung könnte hier wie folgt lauten:

Inwieweit eine vergleichende Erfassung der Lesemo-tivation und des Selbstkonzeptes bei verschiedenen Schülergruppen möglich ist, lässt sich im Rahmen von sogenannten Mehrgruppenvergleichen testen, d. h. der gleichzeitigen Schätzung eines Messmodells mit Daten von mehreren Gruppen und unter verschiedenen Bedin-gungen. Anhand bestimmter Modellmaße kann dann die Güte bzw. die Angemessenheit eines solchen Modells be-stimmt werden und somit die Frage, ob die Messwerte der beiden Gruppen vergleichbar sind, zuverlässig beant-wortet werden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass für das Konstrukt der Lesemotivation die Erfassung an Förderschulen und Hauptschulen (mess-)äquivalent erfolgt ist. Somit können Unterschiede in den Messwer-ten der beiden Gruppen sinnvoll als Unterschiede in der Ausprägung der Lesemotivation interpretiert werden. Ein Vergleich der beiden Gruppen hinsichtlich ihrer Lesemo-tivation […] ist möglich. (Ausschnitt aus der Aufbereitung der Publikation von Nusser, L., Carstensen, C. H. & Artelt, C. (2015). Befragung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Lernen: Ergebnis-se zur Messinvarianz. Empirische Sonderpädagogik, 2, 99–116)

Die in dieser Art und Weise aufbereiteten Kurzzusam-menfassungen wissenschaftlicher Publikationen werden allen Interessierten in Kürze auf der Homepage des LIfBi und der NEPS-Homepage in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung gestellt; für die NEPS-Teilnehmer-Homepage www.neps-studie.de wird die deutsche Fas-sung aufbereitet.

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Dezember 2015 | LIfBi info No. 4 | Seite 5

Aus dem FDZ-LIfBi

NEPS nun komplett

Seit der erstmaligen Veröffentlichung von Daten der Startkohorte 1 „Neugeborene“ im März 2015 und der damit einhergehenden Komplettierung des Angebots an Forschungsdaten zu nun allen sechs Panelstudien des Nationalen Bildungspanels konnten der wissenschaftli-chen Fachöffentlichkeit weitere Scientific-Use-Files zur Auswertung bereitgestellt werden. Noch im gleichen Monat erschienen die Befragungs- und Testdaten aus zwei zusätzlichen Erhebungswellen der Startkohorte 6 „Erwachsene“. Neu zur Verfügung stehen zudem die Da-ten der dritten Erhebungswelle der Startkohorten 2 „Kin-dergarten“ und 3 „Klasse 5“ mit jeweils umfangreichen Stichprobenaufstockungen sowie Informationen von den Kindern, den Eltern, dem Lehrpersonal und den Schullei-tungen. Eine vollständige Übersicht über alle bis Ende 2017 geplanten Releases von NEPS-Daten bietet der aktu-alisierte Zeitplan auf den Seiten des Datenzentrums unter www.neps-data.de.

Neue Dimension für Analysen

Nach konstruktiven Gesprächen wurde gemeinsam mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) und in enger Abstimmung mit der Kultusminister-konferenz (KMK) ein Weg gefunden, der Wissenschaft die bislang nicht veröffentlichte Bundeslandkennung für die im Kontext von Schulen und (Fach-)Hochschu-len erhobenen NEPS-Daten zugänglich zu machen. Zwar bleiben unmittelbare Bundeslandvergleiche weiterhin davon ausgeschlossen, dennoch bedeutet die Ergänzung der NEPS-Daten um dieses zentrale Kontextmerkmal eine bedeutsame Erweiterung des bisherigen Analyse-potenzials.

1000. Datennutzer registriert

Der stetige Zuwachs an neuen Daten und die dadurch steigende Attraktivität des NEPS-Infrastrukturangebots für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellun-gen spiegelt sich in einer kontinuierlich wachsenden An-zahl an Forschungsprojekten wieder. Im Zuge dieser po-sitiven Entwicklung konnte kürzlich auch die Marke von 1.000 Nutzerinnen und Nutzern überschritten werden.

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Seite 6 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

NEPS-Malwettbewerb ein großer Erfolg

Im Rahmen der Panelpflege wurde im Sommer 2015 der NEPS-Malwettbewerb gestartet. Die etwa 60.000 Studi-enteilnehmerinnen und -teilnehmer waren aufgerufen, sich zum Thema „Was ist das Wichtigste, das Sie bisher in Ihrem Leben gelernt haben?“ Gedanken zu machen und uns ihre Bilder dazu zu schicken. Über 1.100 Einsen-dungen von Personen aus allen Startkohorten erreichten uns. Immerhin neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren über 60 Jahre alt, rund einhundert waren jünger als vier Jahre. Besonders überrascht hat uns, dass im-merhin über 280 junge Erwachsene im Alter von 19 bis 26 Jahren teilgenommen haben. Diese hohe Beteiligung quer durch alle Startkohorten hat uns sehr gefreut!

Eine Vorauswahl von 85 Bildern wurde einer Jury vor-gelegt. In der Jury vertreten waren neben LIfBi-Direktor Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach und der wissenschaft-lich-koordinierenden Geschäftsführerin Dr. Jutta von Maurice Repräsentantinnen und Repräsentanten der einzelnen Startkohorten und der Erhebungsinstitute IEA DPC und infas. Die künstlerische Expertise steuerte die Bamberger Malerin Christine Gruber, Mitglied im Berufs-verband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfran-ken, bei.

Alle Jurymitglieder waren erstaunt über die sehr hohe Qualität der eingesendeten Bilder und begeistert vom Ideenreichtum, den sie zeigen. Nach eingehendem Stu-dium der Bilder verteilten die Beteiligten ihre Punkte und am Ende stand ein eindeutiger Sieger des Juryent-scheids fest. Die Zeichnung stammt von der 26-jährigen Sonja aus der Startkohorte 5 „Studierende“.

„Die ausgewählten 85 Bilder sind alle mit viel Liebe, Ei-fer und Bedacht gemalt und gezeichnet. Schön für die Gewinner. Das Siegerbild ist zerbrechlich, fein nuanciert, atmosphärisch, da es aufgrund der schwarzen Farbe und der Abwärtsbewegung des Sprunges auch etwas Be-

drohliches hat, angemessen in unruhiger Zeit. Das wird überraschen.“ So äußerte sich Christine Gruber über die Werke. Die Gewinnerin des Juryentscheids kann sich nun über eine Reise für zwei Personen nach Bamberg freuen.

Wie auch schon in den Teilnamebedingungen zum Mal-wettbewerb angekündigt, wurde unter allen Einsendun-gen, unabhängig von der künstlerischen Qualität der Bilder, eine Reihe von Preisen verlost, wobei der Haupt-preis aus einer Reise für bis zu vier Personen nach Bam-berg besteht. Alle Gewinnerinnen und Gewinner des NEPS-Malwettbewerbs wurden bereits benachrichtigt.

Was uns ebenfalls sehr gefreut hat, waren die persönli-chen Geschichten oder Erläuterungen, die vielen Bildern beigelegt waren. Teils berührend, teils amüsant, teils sehr ausführlich, teils in wenigen Worten zusammenge-fasst konnten wir lesen, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der NEPS-Studie bewegt. Viele der Teilneh-

Auswahlsitzung der Malwettbewerb-Jury

Siegerbild des NEPS-Malwettbewerbs

Brigitte Bogensperger und Philipp Bauer, Datenschutz LIfBi, bei der Verlosung der Gewinne

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Dezember 2015 | LIfBi info No. 4 | Seite 7

menden bedankten sich für den mit dem Wettbewerb initiierten Denkanstoß, einmal über sich selbst und den persönlichen Wandel zu reflektieren.

Die kleinsten Künstlerinnen und Künstler, denen wir un-sere Frage gestellt haben, stellen vor allem das Sprechen und das Laufen lernen als das Wesentlichste in ihrem Leben heraus. Ganz besonderer Stolz strahlte aus den Beiträgen rund um das Laufrad. Doch nicht nur diese grundlegenden Schritte in die Eigenständigkeit und das Erfahren der Welt beschäftigen die etwa 3- bis 4-Jähri-gen. Für einen dieser jungen Teilnehmer wurde die Er-kenntnis „Es ist gefährlich, ohne einen Raumanzug in den Weltraum zu gehen“ bedeutsam, nachdem er ein Video vom Start einer Weltraumrakete gesehen hatte. Ein anderes Kind beschreibt als das Wichtigste, was es in seinem Leben bisher gelernt hat, die Tatsache, dass Katzen auch schwimmen können.

Je älter die Teilnehmenden, umso tiefgründiger und philosophischer sind die Antworten. Ein Schüler aus der Grundschule malte zum Beispiel ein Bild davon, wie er sich am Wasserkocher verbrühte und fügte auf der Rückseite als Kommentar hinzu: „Es gibt Dinge, die soll-ten besser Erwachsene machen, auch wenn man glaubt, man ist schon groß genug. Sonst kann das böse enden.“ Für viele Grundschülerinnen und Grundschüler ist das Lesen das Wichtigste, das sie bisher gelernt haben. Das Thema Lesen zieht sich vom Grundschulalter an durch alle Altersklassen. Ebenso spielt der Umweltschutz eine wesentliche Rolle. Aber auch das Erlernen verschiede-ner Sportarten wie Schwimmen, Basketball- oder Fuß-ballspielen steht bei den etwa 10-Jährigen hoch im Kurs.

Authentisch zu sein und für seine eigenen Ansichten einzustehen, ohne sich von anderen manipulieren zu lassen, ist für einen Großteil der älteren Schülerinnen und Schüler das Wichtigste, was sie bis dato gelernt haben. Sich trotz der Andersartigkeit oder Meinungsverschie-denheit auf seine Freunde verlassen zu können, macht einen zweiten thematischen Schwerpunkt der jugendli-chen Künstler aus. Freundschaft zu „wahren, hüten und pflegen“ gehört damit zu den wichtigsten Erkenntnissen. Daneben erscheint die eigene Familie als ein weiterer Stützpfeiler in jeder Lebenslage. Viele junge Erwachse-ne unter den Teilnehmenden beschäftigt vor allem ein Thema: Respekt, Toleranz und Hilfsbereitschaft. Den Mut zu finden, seinen eigenen Weg entgegen der Ein-wände anderer Personen zu gehen, ist generell ein wei-teres charakteristisches Thema junger und auch älterer Erwachsener des Malwettbewerbs. Eine studentische

Teilnehmerin kommentiert ihren Beitrag wie folgt: „Aus Angst davor, Fehler zu machen, fehlt der Mut, um Neues zu wagen. Damit stehen wir uns nur selbst im Weg.“

Das voneinander und miteinander Lernen spielt in vie-len Bildern ebenfalls eine wesentliche Rolle – auch rund um das Thema Integration, das sich in den Werken der Künstlerinnen und Künstler aller Altersklassen wider-spiegelt. „Zusammenhalt schafft Zukunft!“ bringt es eine Teilnehmerin auf den Punkt. Wir haben gelernt, dass es ganz unterschiedliche Dinge sind, die die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer als das Wichtigste ansehen, was sie in ihrem bisherigen Leben gelernt haben, dass es aber auch viele Gemeinsamkeiten gibt. Die Aussage eines Teilnehmers trifft es hier wohl am besten: „Das Wichtig-ste, das ich in meinem Leben gelernt habe, ist nicht, wie man eine Gleichung löst oder eine Analyse schreibt, son-dern dass Bildung ein Geschenk ist und etwas, das man einzig für sich tut.“

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Seite 8 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

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LEHRAMTSPANELSTUDIERENDEN

Aktuelle Entwicklungen in der Zusatzstudie Lehramtsstudierenden-Panel (LAP) der Startkohorte 5 „Studierende“

In der Zusatzstudie Lehramtsstudierenden-Panel (LAP) der Startkohorte 5 wurden weitere bereichsspezifische Konstrukte für Lehramtsstudierende sowie Referenda-rinnen und Referendare in einem Telefoninterview erho-ben.

Bei der Stichprobenziehung für die Studierenden-Ko-horte des Nationalen Bildungspanels wurden Lehr-amtsstudierende durch eine Aufstockungsstichprobe überproportional berücksichtigt, sodass in der ersten Telefonbefragung 2011 ca. 5.500 Interviews für diese Zielgruppe realisiert werden konnten.

Seither sind die Lehramtsstudierenden nahezu durch-gängig in den Erhebungen der Startkohorte 5 befragt worden. Dank zusätzlicher Fördermittel des Bundesmi-nisteriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist es seit der Onlinebefragung 2014 möglich, ein lehramtsspezifi-sches Frageprogramm mit zu erheben.

In der Telefonbefragung 2015 konnten mit immerhin noch 3.100 verbleibenden Personen der LAP-Zielgruppe Interviews durchgeführt werden. Soweit sich diese Stu-dienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer noch nicht im Vorbereitungsdienst befanden oder diesen bereits absolviert hatten, erhielten sie zusätzlich zum Grundpro-gramm der Befragung Fragen zur bereichsspezifischen Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrkräften, die mit-tels einer etablierten Skala erfasst wurde. In der reali-sierten Stichprobe der Telefonstudie 2015 befinden sich bereits knapp 350 Personen mit einem laufenden oder abgeschlossenen Lehramtsreferendariat. Diese Zielgrup-pe wurde zusätzlich danach gefragt, wie sie das Referen-dariat als Lernumwelt wahrnimmt. Auch wurden Fragen zur emotionalen Erschöpfung, zur Berufszufriedenheit sowie zur Planung und Gestaltung von Unterrichtspro-zessen gestellt.

Es wird beabsichtigt, Selbstwirksamkeit, emotionale Er-schöpfung und Berufszufriedenheit in der nächsten Tele-fonerhebung 2016 auch bei Lehrkräften zu erheben, die sich bereits im Beruf befinden. Auf diese Weise wird es möglich sein, Entwicklungen in diesen Bereichen zu un-tersuchen.

Die Beteiligung der Teilnehmenden in der LAP-Zusatzstu-die ist als sehr gut anzusehen. So beläuft sich in der Tele-fonstudie 2015 die Ausschöpfung für die Aufstockungs-stichprobe Lehramt auf bemerkenswerte 71,8 %.

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Dezember 2015 | LIfBi info No. 4 | Seite 9

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Letzte Vorbereitungen für die Herbstbefra-gungen des Projekts „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ abgeschlossen

Die letzten Vorbereitungen für die große Bevölkerungs-befragung mit rund 8.000 Teilnehmerinnen und Teilneh-mern in ganz Oberfranken sind abgeschlossen. In der Befragung stehen individuelle Bildungsentscheidungen sowie die Wahrnehmung der entsprechenden Angebote in allen Altersgruppen der Bevölkerung im Mittelpunkt.

Dank der Unterstützung der oberfränkischen Einwoh-nermeldeämter konnte in den letzten Wochen die Aus-gangsstichprobe für die Befragung zusammengestellt werden. Zunächst wurden die zufällig ausgewählten Personen mit Hauptwohnsitz in Oberfranken postalisch über das Projekt informiert und so um ihre Mitarbeit ge-worben. Das Schreiben enthielt weiterhin die Bitte, eine Telefonnummer (sofern nicht schon vorhanden) zurück-zusenden, damit die Befragung telefonisch durchgeführt werden kann. Mit dem Schreiben sind den Teilnehmen-den altersgruppenspezifische Broschüren zugesendet worden, die gezielt über die Fragestellungen in der je-weiligen Gruppe informieren.

Zurzeit kontaktiert das beauftragte Erhebungsinstitut die ausgewählten Personen, bittet sie um Teilnahme, um dann auch gleich mit dem Interview zu starten. Voraus-sichtlich wird es bis Ende Februar 2016 dauern, bis alle Personen erreicht und alle Interviews geführt sind. Wie die Pilotstudie zum Test der Befragung gezeigt hat, ist die Bereitschaft der oberfränkischen Bevölkerung hoch, an solch einer Studie teilzunehmen. Auch die Rückmeldun-gen sind sehr positiv: die Fragen berühren nach Meinung der Befragten viele wichtige Bereiche und auch das Kon-zept sowie die Fragenführung wurden gelobt. Einzig die Länge der Befragung an sich wurde bemängelt, weshalb die Fragen nun so gekürzt wurden, dass ihre Beantwor-tung im Schnitt 30 Minuten nicht übersteigen wird.

Auch die Onlinebefragung der oberfränkischen Schulen ist erfolgreich angelaufen. Wieder kamen eine Informa-tionsbroschüre sowie postalische Anschreiben zum Ein-satz. Es wurde je ein eigener Fragebogen für allgemein-bildende und berufliche Schulen entwickelt, um den Spezifika gerecht werden zu können. Das Befragungsfens-ter beträgt je drei Wochen. Wie inzwischen auch geklärt werden konnte, wird es – dank der Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst – möglich sein, auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik zurückzugreifen, wodurch die Länge der Befragung bedeutend reduziert werden kann. Viele der für das Projekt BiLO relevanten und grundlegenden Informationen zu den strukturellen Merkmalen der Schulen (Schülerzahlen, Klassengrößen etc.) werden nämlich bereits zu Schuljahresbeginn von den Schulen an das Statistische Landesamt geliefert, so dass es hier ein enormer Gewinn für alle ist, wenn diese Daten nicht doppelt erfasst werden müssen.

Abbildung 1: Broschüren für die Teilnehmenden an der BiLO-Studie

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Seite 10 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

NATIONALES BILDUNGSPANEL WEITERE STUDIEN UND PROJEKTE AUS DEM INSTITUT

Für alle Studien im Rahmen des Projekts BiLO ist die Teilnahme der angefragten Personen essentiell, um eine zuverlässige Beschreibung der Bildungsinfrastruktur erstellen zu können. Erst auf dieser Grundlage wird es möglich, die individuellen Bildungsentscheidungen der zufällig ausgewählten Personen repräsentativ für Ober-franken auswerten zu können. Ein wichtiger Baustein war dabei, möglichst viele Personen bereits im Vorfeld der Studie über die Inhalte und Ziele zu informieren. In mehreren Medien, wie in den Amtsblättern von Ge-meinden als auch in der Oktoberausgabe des amtlichen Schulanzeigers von Oberfranken (PDF), wurde daher zur Teilnahme aufgerufen.

Zudem ist nun die eigens für die Teilnehmenden an diesen Befragungen erstellte Website verfügbar: www.bilo-studie.de. Interessierte können sich dort um-fassend über die Studie, den Ablauf der einzelnen Befra-gungen und deren Inhalte sowie wichtige Aspekte zum Datenschutz informieren. Darüber hinaus finden sich dort auch Stimmen zur BiLO-Studie von Personen aus verschiedensten Bereichen in Oberfranken.

Das Projektteam bedankt sich sehr herzlich bei allen, die bisher dazu beigetragen haben, die BiLO-Studien im Vor-feld der Erhebungen bekannt zu machen und zu ermög-lichen!

Aktuell konzentriert sich die Projektarbeit auf die Vorbe-reitungen für die Befragung der Kindertages- bzw. Kin-derpflegeeinrichtungen und der Theater, die sehr gut im Zeitplan liegen. Die Onlinebefragungen werden momen-tan programmiert; zeitnah erfolgt eine Aktualisierung der Listen der Bildungsanbieter, so dass der Feldstart Ende Januar des kommenden Jahres planmäßig erfolgen kann. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Jugendämter der Landkreise, die für das Projekt das Ein-verständnis der Kindertagespflegepersonen eingeholt haben, dass ihre Adressen an das Projekt BiLO weiterge-geben und für die Befragung verwendet werden dürfen. Sobald die o. g. Studien im Feld sind, wird damit begon-nen, die bisher zusammengetragenen Daten aufzube-reiten und auszuwerten sowie den „Atlas BildungsLand-schaft Oberfranken“ vorzubereiten.

Das Projekt „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ wird von der Oberfrankenstiftung seit 2014 mit einer Laufzeit von fünf Jahren finanziert und ist am Leibniz-In-stitut für Bildungsverläufe angesiedelt. Das Projekt BiLO geht der Frage nach, wie individuelle Bildungsentschei-

dungen mit dem (individuell bekannten) verfügbaren Bildungsangebot vor dem Hintergrund der sozia-

len Herkunft zusammenspielen.

Abbildung 2: Ausschnitte der Website für die Teilneh-menden der BiLO-Studie

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Dezember 2015 | LIfBi info No. 4 | Seite 11

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„Gender Pay Gap“, in Deutschland. Unklar ist jedoch nach wie vor, warum in „Frauenberufen“ geringere Löh-ne gezahlt werden. Ist allein der Anteil an Frauen in ei-nem Beruf dafür verantwortlich? Oder gibt es andere Merkmale von Berufen, die mit dem Frauenanteil zu-sammenhängen und die zentral für das Verständnis der Lohnlücke sind? Und wenn ja, wie hat sich der Einfluss unterschiedlicher Berufscharakteristika auf die Lohnlü-cke zwischen Männern und Frauen während der letzten 30 Jahre verändert?

Um diese Fragen zu beantworten, wird in der zweiten Projektphase (Juni 2015 – Juni 2018) untersucht, wel-che Bedeutung die geschlechtliche Differenzierung der Berufsstruktur in Deutschland für die Entwicklung der Lohnlücke seit Mitte der 1970er Jahre hat.

Theoretisch unterscheiden wir dabei drei Mechanismen: • die Entwertung von frauentypischen

Tätigkeitsinhalten,

• die geringere Nachfrage nach spezifischem Humankapital in Frauenberufen und

• die höheren beruflichen Schließungspotenziale in „Männerberufen“.

Basis der Analysen ist ein einzigartiger und innovativer Datensatz zu individuellen Löhnen im Lebensverlauf: Die ersten drei Wellen von NEPS Startkohorte 6 „Erwachse-ne“ wurden mit Registerdaten des Instituts für Arbeits-markt- und Berufsforschung (IAB) verlinkt und enthalten dadurch zusätzlich sehr valide Lohn- und Firmeninfor-mationen für die Erwerbsverläufe der Befragten. Zur Modellierung und Dekomposition der geschlechtlichen Lohnlücke werden diesen Individualdaten die Informa-tionen des in der ersten Projektphase generierten Be-rufsdatensatzes zugespielt und mit beruflichen Struk-turdaten angereichert, die bislang nicht berücksichtigt wurden: berufliche Tätigkeitsprofile und Indikatoren be-ruflicher Schließung.

Lohnungleichheiten zwischen Frauen und Männern in Deutschland – Wie wichtig sind berufliche Geschlechtersegregation, geschlechtertypische Tätigkeitsinhalte und berufliche Schließung für die Erklärung des „Gender Pay Gap“?

Der folgende Beitrag skizziert das Erkenntnisinteresse des Projekts „Wage inequalities between women and men in Germany – How relevant are occupational sex segregation, gender-typical job tasks and occupational closure for understanding the gender pay gap?“, das im Rahmen der zweiten Bewilligungsphase des Schwer-punktprogramms 1646 „Education as a Lifelong Process“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Leibniz- Institut für Bildungsverläufe durchgeführt wird.

In Deutschland ist das Berufsprinzip zentral für die Ver-bindung zwischen (Aus-)Bildungssystem und Arbeits-markt und daher besonders relevant für die Genese von Ungleichheiten über den Lebensverlauf. Das Projekt un-tersucht daher genau diese Bedeutung des Berufsprin-zips für die (Re-)Produktion von Geschlechterungleich-heiten im deutschen Arbeitsmarkt.

In der ersten Projektphase (Mai 2012 – Mai 2015) wur-de zunächst die langfristige Entwicklung beruflicher Ge-schlechtersegregation in Deutschland dargestellt und analysiert, wie der Frauenanteil in Berufen kausal mit anderen Berufsmerkmalen, z. B. dem Lohnniveau, dem Teilzeitanteil oder den Qualifikationsanforderungen in diesem Beruf zusammenhängt. Die Ergebnisse dieser Analysen wurden dazu genutzt, den Einfluss dieser be-ruflichen Merkmale auf individuelle Manifestationen von Geschlechterungleichheiten in Karriereverläufen zu untersuchen. Insofern fokussierte die erste Projektpha-se vornehmlich auf nicht-monetäre Aspekte der Arbeits-marktungleichheiten zwischen Frauen und Männern.

Die berufliche Geschlechtersegregation ist aber zentral für die Erklärung der geschlechtlichen Lohnlücke, des

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Seite 12 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

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Aus dem Institut

• Duale Berufsausbildung am LIfBi

• Gastbesuch von Dr. Miriam Roth Douglas, Ph.D., und Studierenden der West Liberty University, West Virginia

• Prof. Dr. Cordula Artelt in den Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt

• LIfBi zu Gast bei CLOSER in London – Vorstellung und Austausch zu Kooperationsmöglichkeiten

• 9. Wissenschaftstag der Europäischen Metropolregion Nürnberg – Wissenstransfer, der Erfolgsschlüssel für die Zukunft

• Staatssekretärin Quennet-Thielen (BMBF) betont Bedeutung des LIfBi für die wissenschaftlich fundierte Weiterentwicklung des Bildungssystems

• Summer School on Longitudinal and Life Course Research 2015 in Bamberg

• Vertreter des „DreamStart“-Programms des koreanischen Gesundheitsministeriums besuchen das LIfBi

• 2. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des LIfBi

• Weltweites Interesse an NEPS-Daten auf acht internationalen Tagungen

• LERN-Nachwuchsworkshop zur Nutzung von komplexen Datenbeständen im Bereich der empirischen Bildungsforschung am LIfBi

• Eröffnungskonferenz zur zweiten Phase des Schwerpunktprogramms 1646

• „Gute Bildung in Kindertageseinrichtungen lebt von der Unterstützung lokaler Potenziale“

• LIfBi mit NEPS und BiLO auf dem Bamberger Schulleitungssymposium 2015 und BiLO stellt sich Schulleitungen der oberfränkischen Gymnasien vor

• Gastaufenthalte am LIfBi im Jahr 2015

Duale Berufsausbildung am LIfBi

Im Rahmen der Ausbildungs-Initiative der Leibniz-Ge-meinschaft unter dem Motto „Zukunft durch Ausbildung“ ermöglicht das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe als IHK-zertifizierter Ausbildungsbetrieb seit September 2015 insgesamt vier Auszubildenden eine dreijährige duale Berufsausbildung.

Koordiniert wird die Ausbildung am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe von Ilona Kellermann, Operative Leite-rin des Arbeitsbereichs Personal. In der Zentralen Koor-dinierungsstelle lernt Pia Bechtloff als Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung (zuständiger Ausbilder: Dr. Michael Mudiappa, Arbeitsbereich Studienplanung und -controlling). Die Verwaltungsabteilung bildet Ma-ximilian Anton zum Fachinformatiker/Systemintegration aus (zuständiger Ausbilder: Christopher Ulbrich, Arbeits-bereich IT). Annalena Popp und Saskia Beckmann lernen als Kauffrauen für Büromanagement (zuständige Ausbil-derin: Verena Distler, Arbeitsbereich Finanzen/Control-ling/Beschaffung).

In den nächsten Ausgaben des Newsletters LIfBi info

Abbildung 3: Die Auszubildenden am LIfBi (vordere Rei-he) gemeinsam mit den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie dem Direktorium

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werden die beteiligten Personen und die Berufe näher vorgestellt. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe freut sich, vier jungen Menschen eine fundierte Berufs-ausbildung ermöglichen zu können und wünscht ihnen alles Gute für die Ausbildungsjahre. Herzlicher Dank geht an die Ausbildungsverantwortlichen der Leibniz-Geschäftsstelle, Christina Glowienka und Andreas Blie-meister, für die zahlreichen Praxistipps während der Pro-jektplanungsphase.

Gastbesuch von Dr. Miriam Roth Douglas, Ph.D., und Studierenden der West Liberty University, West Virgi-nia

Am 04. Juli 2015 besuchte Dr. Miriam Roth Douglas, Ph.D., Direktorin des Community Education Program am College of Education der West Liberty University in West Virginia gemeinsam mit einer Gruppe Studierender das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, um sich über das Nationale Bildungspanel zu informieren. Der Besuch fand im Rahmen des von Dr. Miriam Roth Douglas kon-zipierten zweiwöchigen Auslandsprogramms „Summer study-abroad“ statt.

Prof. Dr. Cordula Artelt in den Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt

Die NEPS-Professorin übernimmt für vier Jahre den einzigen Platz für Erziehungswissenschaft/Bildungs-forschung im Senat der Deutschen Forschungsgemein-schaft. Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe gratu-liert herzlich!

LIfBi zu Gast bei CLOSER in London – Vorstellung und Austausch zu Kooperationsmöglichkeiten

Am 24. Juli 2015 trafen sich Prof. Dr. Hans-Günter Roß-bach, Dr. Jutta von Maurice und Dr. Daniel Fuß mit Ver-treterinnen und Vertretern des Programms „Cohort and Longitudinal Studies Enhancement Resources“ (CLOSER) in London, um sich über gemeinsame Ziele und mögliche Kooperationen auszutauschen.

9. Wissenschaftstag der Europäischen Metropolregion Nürnberg – Wissenstransfer, der Erfolgsschlüssel für die Zukunft

Unter dem Titel „Wissenstransfer. regional – national –international“ informierten und diskutierten über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Fachpanels auf dem 9. Wissenschaftstag der Europäischen Metropolre-

gion Nürnberg am 28. Juli 2015 in Hof. Insbesondere im Panel „Demografischer Wandel – Chancen für die Regi-on“ wurde deutlich, dass dieses Thema großes Schnitt-mengenpotenzial mit der Forschungsarbeit am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe aufweist.

Staatssekretärin Quennet-Thielen (BMBF) betont Bedeutung des LIfBi für die wissenschaftlich fundierte Weiterentwicklung des Bildungssystems

Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, Direktor des Leibniz-In-stituts für Bildungsverläufe, begrüßte am Mittwoch, den 19. August 2015, Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekre-tärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, in Bamberg. „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Nationale Bildungspanel (NEPS) seit 2008 mit Nachdruck gefördert und damit der empi-rischen Bildungsforschung ein hervorragendes neues Instrument zur Verfügung gestellt“, so Roßbach.

Summer School on Longitudinal and Life Course Re-search 2015 in Bamberg

Vom 31. August bis zum 04. September 2015 richtete das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe zusammen mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Unterstüt-zung der Society for Longitudinal and Life Course Re-search (SLLS) die Summer School on Longitudinal and Life Course Research aus.

Als Initiative eines Netzes führender europäischer For-schungsinstitute und Forschungsgesellschaften stellt die SLLS Summer School eine Plattform für Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im interdis-ziplinären Feld der Lebensverlaufsforschung bereit. Die Summer School konnte dabei Mel Bartley (London),

Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen und Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach

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Seite 14 | LIfBi info No. 4 | Dezember 2015

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Francesco Billari (Oxford), David Blane (London), Cees Elzinga (Amsterdam), Hill Kulu (Liverpool), Aat Liefbro-er (Amsterdam), Dimitri Mortelmans (Antwerpen), Karel Neels (Antwerpen), Matthias Richter (Halle) und Gilbert Ritschard (Genf) als externe Dozenten gewinnen. Als Re-präsentanten der ausrichtenden Institutionen referier-ten Michael Gebel und Christian Aßmann. Neben den Veranstaltungen mit methodischem Schwerpunkt zu den Themen „Multilevel Analysis“, „Event History Ana-lysis“ und „Sequence Analysis“ umfasste das Programm Vorlesungen zum Potenzial und zu den interdisziplinären Traditionen der Lebensverlaufsforschung. Abgerundet wurde das Programm durch eine Einführung zum The-ma „Einwerben von Drittmittelprojekten“. Allen Teilneh-menden war zudem die Möglichkeit gegeben, sich als NEPS-Datennutzerin bzw. -nutzer zu registrieren.

Vertreter des „DreamStart“-Programms des koreani-schen Gesundheitsministeriums besuchen das LIfBi

Am 11. September 2015 besuchte eine 22-köpfige Dele-gation des „DreamStart“-Programms, einer Initiative zur Kinderfürsorge des koreanischen Gesundheitsministe-riums, das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bam-berg.

2. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des LIfBi

Am 24. und 25. September 2015 fand die 2. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des Leibniz-Instituts für Bil-dungsverläufe in Bamberg statt. Das Institut freute sich dabei insbesondere, Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Ulrich Mayer (Max-Planck Institut für Bildungsforschung/Yale Univer-sity), Prof. Dr. Kerstin Schneider (Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Elsbeth Stern (ETH Zürich; leider verhin-dert) als neue Beiratsmitglieder begrüßen zu dürfen.

Weltweites Interesse an NEPS-Daten auf acht interna-tionalen Tagungen

Im Sommer warb das Leibniz-Institut für Bildungsverläu-fe auf insgesamt acht bedeutenden wissenschaftlichen Tagungen mit einem Ausstellungsstand um neue Daten-nutzerinnen und -nutzer für das Nationale Bildungspanel und erreichte so mehr als 20.000 potenzielle Nutzerin-nen und Nutzer:

• 6. Konferenz der European Survey Research Association (ESRA) in Reykjavík/Island

• 16. Konferenz der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) in Limassol/Zypern

• 110. Jahrestagung der American Sociological Association (ASA) in Chicago/USA

• 8. SELF Conference (Self-Concept Enhancement and Learning Facilitation) in Kiel

• 12. Konferenz der European Sociological Association (ESA) in Prag/Tschechien

• Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) in Klagenfurt/Österreich

• 16. European Conference on Educational Research (ECER) in Budapest/Ungarn

• 80. Tagung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) in Göttingen

Lesen Sie ausführlichere Berichte auf unserer Website.

LERN-Nachwuchsworkshop zur Nutzung von kom-plexen Datenbeständen im Bereich der empirischen Bildungsforschung am LIfBi

Vom 28. September bis 2. Oktober 2015 fand am Leib-niz-Institut für Bildungsforschung in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ein vom Leibniz-Forschungsverbund „Bildungspo-tenziale“ (Leibniz Education Research Network, LERN) unterstützter Nachwuchsworkshop zum Umgang mit großen Datenbeständen der Bildungsforschung statt.

Der Workshop diente der Entwicklung von gemeinsa-men Forschungsfragen im Bereich der empirischen Bil-dungsforschung, wobei ein spezieller Fokus auf den je-weils detailliert vorgestellten Datenbeständen von NEPS (Nationales Bildungspanel), SOEP (Sozio-Oekonomisches Panel), PIAAC (Programme for the International Assess-ment of Adult Competencies) und dem IQB-Länderver-gleich lag.

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Eröffnungskonferenz zur zweiten Phase des Schwer-punktprogramms 1646

Am 01. und 02. Oktober 2015 veranstaltete das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Schwer-punktprogramm 1646 „Education as a Lifelong Process. Analyzing Data of the National Educational Panel Study (NEPS)” die Eröffnungskonferenz der zweiten Phase in den Räumlichkeiten des Leibniz-Instituts für Bildungs-verläufe in Bamberg.

Nach einer erfolgreichen ersten Förderphase (2012 – 2014) startet das Schwerpunktprogramm 1646 in diesem Jahr in eine zweite Phase (2015 – 2017): Sieben neue Projekte präsentierten im Rahmen der Eröffnungskonfe-renz ihre Forschungsfragen und Hypothesen, während bereits bestehende, verlängerte Projekte einen Über-blick über ihre bisherigen Arbeiten sowie einen Ausblick über die weiteren Analysen für die nächsten drei Jahre vorstellten.

„Gute Bildung in Kindertageseinrichtungen lebt von der Unterstützung lokaler Potenziale“

Unter dem Motto „Qualität in der frühen Bildung – wel-che Rolle spielen die politischen Akteure“ brachte die Leibniz-Gemeinschaft am Abend des 30. September 2015 Akteure aus Politik und Wissenschaft zu einer Podiums-diskussion unter der Leitung von Christine Burtscheidt, Leiterin Kommunikation der Leibniz-Gemeinschaft, in Berlin zusammen.

Die Kinder- und familienpolitische Sprecherin der Bun-destagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, MdB Franziska Brantner, und MdB Markus Weinberg, familienpoliti-scher Sprecher der CDU/CSU–Bundestagsfraktion, reprä-sentierten die Positionen von Regierung und Opposition im Parlament, Bettina Bundszus, Abteilungsleiterin Kin-der und Jugend im Bundesministerium für Familie, Se-nioren, Frauen und Jugend, den administrativen Teil des Regierungshandelns. Von Seiten der Wissenschaft disku-tierten neben Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach auch Prof. Dr. Markus Hasselhorn, Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung, und Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung „Bildung und Familie“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsfor-schung dieses für die Zukunft der Gesellschaft eminent bedeutungsvolle Thema.

LIfBi mit NEPS und BiLO auf dem Bamberger Schullei-tungssymposium 2015 und BiLO stellt sich Schulleitun-gen der oberfränkischen Gymnasien vor

Rund um die Veranstaltungen zum Thema „Führen in der Schule – Handwerk und Kunst“ herrschte reges In-teresse am NEPS und dem Projekt „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“, welche vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe im Rahmen des 12. Bamberger Schul-leitungssymposiums am 23. bis 24. Oktober 2015 mit einem Informationsstand präsentiert wurden. Der Aus-tausch mit den oberfränkischen Schulleiterinnen und Schulleitern vertiefte Kontakte, die von BiLO im Rahmen anderer Veranstaltungen bereits geknüpft wurden. Im Gespräch mit Schulleitungen aus verschiedenen Regi-onen konkretisierten sich der Bedarf und das Potenzial eines „BiLOs“ in größerem Maßstab. Viele Nachfragen ergaben sich auch zum Nationalen Bildungspanel, ins-besondere zu Möglichkeiten, sich systematisch über die Ergebnisse aus den NEPS-Daten informieren zu können.

Auf Einladung des Ministerialbeauftragten für die Gym-nasien in Oberfranken, Dr. Edmund Neubauer, präsen-tierte sich das Projekt „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ auf der Direktorentagung der oberfränkischen Gymnasien am 09. Juli 2015 in Bayreuth und warb um eine hohe Beteiligung an der im Herbst 2015 startenden Schulbefragung.

Gastaufenthalte am LIfBi im Jahr 2015

Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe konnte in die-sem Jahr folgende Gastwissenschaftlerinnen und -wis-senschaftler begrüßen (in chronologischer Reihenfolge):Angela Roth und Heinz Krombholz (beide Staatsinstitut für Frühpädagogik, IFP); Götz Rohwer (Ruhr-Universität Bochum); Dirk Oberschachtsiek (IHK-Forschungsstelle Bildung Bayern); Kai S. Cortina (University of Michigan); W. Steven Barnett (National Institute for Early Education Research, Rutgers University); Yuliya Kosyakova (Euro-pean University Institute); Jenny Chesters (University of Canberra); Jürgen Baumert (Max-Planck-Institut für Bil-dungsforschung); Marc Helbling (Otto-Friedrich-Univer-sität Bamberg); Jan-Philipp Kolb (GESIS–Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften); Pia Blossfeld (Nuffield College Oxford).

Eine Auflistung aller Gastaufenthalte ab 2009 mit Anga-be zu Dauer und Vortrags- bzw. Schwerpunktthema fin-den Sie auf unserer Website.