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Hessisches Kultusministerium für den zweiten Schuljahrgang der hessischen Grundschulen (Schuljahr 2008/09)

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Page 1: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Hessisches Kultusministerium

f(

ür den zweiten Schuljahrgang der hessischen Grundschulen Schuljahr 2008/09)
Page 2: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

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Inhalt 1 Allgemeine Einführung .........................................................................3

1.1 Vorbemerkung.........................................................................................3

1.2 Zielsetzung des Lesetests .......................................................................3

1.3 Erstellung der Aufgaben ..........................................................................4

1.4 Umgang mit den Ergebnissen .................................................................5

1.5 Information der Eltern ..............................................................................5

2 Der Lesetest für den zweiten Schuljahrgang ......................................6

2.1 Darstellung und Begründung der Konzeption..........................................6

2.2 Teil 1: „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“ ..................................................8

2.3 Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen............................................8

3 Ergebnisse .............................................................................................9

4 Ausblick ...............................................................................................11

5 Anhang .................................................................................................13 Hinweise zur Durchführung

Hinweise zur Auswertung

Kopiervorlage des Lesetests (Version A und Version B)

Kopiervorlage des Lesetexts „Timos Ferien“

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1 Allgemeine Einführung

1.1 Vorbemerkung

In der Zeit vom 27. bis 29. Mai 2009 haben alle Schülerinnen und Schüler der zweiten

Klassen in Hessen am Lesetest für den zweiten Schuljahrgang teilgenommen. Die

Teilnahme stellt sich wie folgt dar:

Anzahl der beteiligten Schulen 1168

Anzahl der beteiligten Klassen 2627

Anzahl der beteiligten Schülerinnen und Schüler 51655

Die breit angelegte Erhebung der Leseleistung bereits im zweiten Schuljahrgang ist im

Zusammenhang mit den umfangreichen Maßnahmen und Initiativen zur Leseförderung

zu sehen, die im Bundesland Hessen in den letzten Jahren auf den Weg gebracht

worden sind (Strategisches Ziel 1).

1.2 Zielsetzung des Lesetests

Eines der zentralen Elemente der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung im

Bereich schulischer Unterrichtspraxis ist die Durchführung regelmäßiger interner und

externer Evaluationsmaßnahmen. Nachhaltige Entwicklung und intensive Förderung der

Lesekompetenz aller Schülerinnen und Schüler vom Beginn der Grundschulzeit an hat

in Hessen im Rahmen des Strategischen Ziels 1 über mehrere Jahre besondere

Aufmerksamkeit und Unterstützung erfahren. Die vielfältigen Initiativen und Erfolge auf

diesem Gebiet gilt es nun, kontinuierlich weiterzuführen und zu sichern, wobei jede

Grundschule in diesem Prozess aktiv beteiligt ist.

Mit dem Lesetest für den zweiten Schuljahrgang soll besonders das Sinnverständnis der

Kinder beim stillen Lesen überprüft werden. Dabei wird festgestellt, ob die Schülerinnen

und Schüler bereits am Ende des zweiten Schuljahres in der Lage sind, einen

unbekannten, altersgemäßen Text selbstständig für sich zu erlesen und anschließend

schriftliche Fragen zum Inhalt zu beantworten. Die Ergebnisse einer solchen

Lesestandserhebung sind in mehrfacher Hinsicht von Nutzen:

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• Die Lesefähigkeit der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wird qualitativ

erfasst, weil das Leseverstehen differenziert bei unterschiedlich komplexen Lese-

aufgaben überprüft wird – zunächst beim Lesen einzelner Wörter und Sätze, dann

bei einem Lesetext mit anschließenden Fragen.

• Die Lesefähigkeit der Schülerinnen und Schüler kann quantitativ verglichen werden,

denn alle teilnehmenden Schulen bekommen die durchschnittlichen Ergebnisse des

jeweiligen Schulamtsbezirks und der gesamten Erhebung zum Vergleich mitgeteilt.

Es wird kein Ranking der Schulen vorgenommen.

• Lehrkräfte gewinnen zusätzliche Aussagen über Stärken und Schwächen ihrer Klasse im Bereich Leseverstehen. Die Erhebung ist kein Instrument der Auslese.

Sie hilft der Lehrkraft, ergänzend zu anderen Lernbeobachtungen oder Tests, die

Leseleistungen der eigenen Klasse genauer zu bestimmen.

• Da die Leseaufgaben des Tests didaktisch erläutert werden, können diese als

Muster für zukünftige Aufgaben und Lernbeobachtungen dienen. Lehrkräfte erhalten

somit Anregungen für die Gestaltung des Leseunterrichts.

• Durch fachliche Diskussionen und konstruktive Auseinandersetzung mit den

Ergebnissen im Kollegium können Perspektiven für die weitere Arbeit entwickelt

werden. Der Lesetest dient somit auch der internen schulischen Qualitäts-entwicklung.

Mit diesem Instrument wird somit in der ersten Hälfte der Grundschulzeit ein Beitrag

zur schulinternen Evaluation geliefert. Die Orientierungsarbeiten im 3. Schuljahr

greifen dann umfassendere Bereiche des Deutsch- und Mathematikunterrichts auf,

sind aber ebenso als Bestandteil der schulinternen Evaluation zu verstehen.

1.3 Erstellung der Aufgaben

Die Aufgaben des Lesetests für den zweiten Schuljahrgang wurden auf der Grundlage

des Rahmenplans Grundschule und unter Berücksichtigung der Bildungsstandards der

Kultusministerkonferenz im Fach Deutsch für den Primarbereich (Jahrgangsstufe 4) am

Institut für Qualitätsentwicklung erstellt und außerhalb Hessens erprobt. Bei der

Konzeption wurde besonders berücksichtigt, dass es sich um Schülerinnen und Schüler

des zweiten Schuljahrgangs handelt. Die Anforderungen in Bezug auf Textumfang,

inhaltliche Abstraktheit bzw. Komplexität sowie Konzentrationsvermögen sind der

Altersstufe angemessen.

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1.4 Umgang mit den Ergebnissen

Die Rückmeldung an alle Schulen ermöglicht den Lehrkräften, die erzielten Ergebnisse

in der jeweiligen Klasse im Verhältnis zu denen der Schule, des Schulamtsbereichs und

der Gesamtheit der hessischen Grundschulen zu betrachten.

Die Ergebnisse im Einzelnen sind vor allem für die jeweils unterrichtende Lehrkraft von

Bedeutung und verbleiben in ihrer Hand. Sie können helfen festzustellen, ob der

Leseunterricht in der eigenen Klasse bezogen auf die Aufgabenformate und die damit

verbundenen Anforderungen des Lesetests erfolgreich ist. Der Lesetest gilt nicht als

Klassenarbeit und wird nicht benotet.

1.5 Information der Eltern

Eltern sind grundsätzlich vorab über den Lesetest, d.h. über seine Konzeption,

Zielrichtung und Umsetzung zu informieren. Es ist Eltern zu vermitteln, dass die

Ergebnisse des Lesetests den Schulen Hinweise geben, um den Erfolg des

Leseunterrichts insgesamt zu reflektieren und Entscheidungen für die weitere Arbeit zu

treffen.

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2 Der Lesetest für den zweiten Schuljahrgang

2.1 Darstellung und Begründung der Konzeption

Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und

Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich dar. Manche Kinder lesen

eigenständig längere Texte. Bei anderen Kindern kommt es durchaus vor, dass der

Erwerb der basalen Lesefertigkeit noch nicht abgeschlossen oder gefestigt ist.

Im Rahmen der täglichen Lernbeobachtungen wird der Leselernprozess sorgfältig

durch die Lehrkraft verfolgt. Es werden entsprechende Aufgaben im Unterricht

angeboten, die unterstützenden Charakter für das lesende Kind haben und gleichzeitig

Aufschluss über den Entwicklungsstand geben. Die Schlussfolgerungen aus den

Beobachtungen unterliegen jedoch auch immer einer individuellen Wahrnehmung und

Interpretation der einzelnen Lehrkraft.

Lesetests dagegen sollen Leseleistungen in definierten Anforderungsbereichen in

standardisierter Form messen und mit den Leistungen einer großen Anzahl von

Gleichaltrigen in Beziehung setzen. Die Bedingungen, unter denen die Leistungen

festgestellt werden, sind bei solchen Verfahren notwendigerweise für alle teil-

nehmenden Klassen einheitlich und nicht auf die besondere Situation der einzelnen

Klasse oder des einzelnen Kindes bezogen. Das ist auch bei diesem Test der Fall.

Bei der Konzeption des Lesetests für den zweiten Schuljahrgang waren die folgenden

Grundsätze leitend:

Der Lesetest soll für Kinder im zweiten Schuljahr angemessen sein.

Die Lesepraxis der Schülerinnen und Schüler im zweiten Schuljahr ist teilweise noch

eng mit dem Schriftspracherwerb verbunden. Viele von ihnen erlesen noch langsam

Wort für Wort. Deshalb ist die Textmenge des Lesetests für das zweite Schuljahr gering

gehalten, sowohl beim Lesetext selbst als auch bei den gestellten Aufgaben.

Alle Schülerinnen und Schüler nehmen teil.

Um allen Kindern die Chance zu geben, ihre Lesefähigkeit zu zeigen, ist der Lesetest

für den zweiten Schuljahrgang so aufgebaut, dass die Schwierigkeit der Aufgaben

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zunimmt. Es sind sowohl einfache als auch schwierige Aufgaben zum Leseverstehen

enthalten.

Die Lesefähigkeit soll ermittelt werden. Deshalb verzichtet der Lesetest für den zweiten

Schuljahrgang weitgehend auf Lösungen, die mit Schreiben verbunden sind.

Lesen und Schreiben gehören eng zusammen, aber Schülerinnen und Schüler im

zweiten Schuljahr haben oft unabhängig von ihrer Lese- und Verstehenskompetenz

noch besondere Mühe, ihre Gedanken aufzuschreiben. Um wirklich nur die Lese-

fähigkeit zu erfassen, sollen die Kinder deshalb (bis auf drei Ausnahmen) aus einer

Anzahl von Antwortmöglichkeiten die richtige ankreuzen (Multiple-Choice-Verfahren).

Das selbstständige, stille Lesen wird überprüft.

Das stille Lesen ist die übliche Form des kompetenten Umgangs mit Texten und sollte

schon früh erlernt werden.

Das sprachliche Niveau ist dem Alter angemessen.

Thema, Wortmaterial und Satzkonstruktionen entsprechen dem sprachlichen Er-

fahrungsstand von Zweitklässlerinnen und Zweitklässlern. Auch Kinder, deren

Muttersprache nicht Deutsch ist, sollen dem Verfahren sprachlich folgen können.

Das Textverständnis wird unterschiedlichen Kompetenzstufen zugeordnet.

• Kompetenzstufe 1 Reproduktion (Fragen Nr. 1, 2, 3 zum Lesetext): Informationen

im Text erkennen und explizit/in unveränderter Form wiedergeben können.

• Kompetenzstufe 2 Reorganisation (Fragen Nr. 4, 5, 6 zum Lesetext): Informationen

aus einem Text entnehmen und in veränderter Form/mit eigenen Worten/aus

anderer Perspektive wiedergeben sowie einfache Schlussfolgerungen ziehen

können.

• Kompetenzstufe 3 Transfer (Fragen 7, 8, 9 zum Lesetext): Informationen auf

vergleichbare Sachverhalte und Anwendungssituationen beziehen, komplexe

Schlussfolgerungen ziehen und einfache Probleme lösen können.

Kompetenzstufen sind in diesem Verfahren im Sinne komplexer werdender An-

forderungen an die Leseleistung und vor allem als fachdidaktische Kategorisierung der

Aufgaben und als Orientierungshilfe zu verstehen. Im Lesetest für den zweiten

Schuljahrgang sind die Aufgaben so ausgewählt, dass die Höhe der Kompetenzstufen

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mit der in der Pilotierung ermittelten Schwierigkeit der einzelnen Aufgaben weitgehend

korrespondiert. Dennoch kann es vorkommen, dass Aufgaben der Kompetenzstufe 3

von Schülerinnen und Schülern gelöst werden, die in den unteren Kompetenzstufen

nicht alle Fragen richtig beantwortet haben.

Die Bearbeitungszeit muss möglichst kurz sein.

Der erste Teil („Wörter lesen“ und „Sätze lesen“) dauert mit Erklärungen der Lehrkraft

10 Minuten (davon Bearbeitungszeit 5 Minuten), für den zweiten Teil (Lesetext mit

Fragen) sind maximal 30 Minuten als reine Bearbeitungszeit vorgesehen.

2.2 Teil 1: „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“ Dieser Teil ist als „Aufwärmphase“ gedacht. Es ist zu erwarten, dass die Schülerinnen

und Schüler die Aufgaben ohne Schwierigkeiten lösen und Zuversicht für das gesamte

Verfahren gewinnen.

Wörter lesen Auf vier Bildern sind Gegenstände zu sehen, denen das passende Wort zugeordnet

werden muss. Zur Auswahl stehen jeweils vier unterschiedliche Wörter, von denen ein

Wort korrekt ist. Die vier Wörter sind einander in Silbenzahl und Lautstruktur ähnlich.

Geprüft werden schnelles Worterkennen und Genauigkeit in der Wahrnehmung.

Sätze lesen Zu zwei Situationsbildern sollen die Schülerinnen und Schüler jeweils aus vier

nebenstehenden Sätzen den einzig zutreffenden Satz auswählen und ankreuzen. Hier

müssen nicht nur einzelne Wörter erkannt, sondern diese zu einer inhaltlichen Aussage

verbunden und dann mit den Bildinformationen abgeglichen werden.

2.3 Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen

Dieser Teil des Lesetests ist maßgeblich für die Feststellung des Erfolgs beim

sinnerfassenden Lesen von altersgemäßen Texten.

Ein kurzer Erzähltext wird still gelesen. Im Anschluss daran sollen neun Fragen

beantwortet werden. Bis auf drei Ausnahmen sind die Antworten vorformuliert, die

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richtige muss aus jeweils vier Möglichkeiten herausgefunden und angekreuzt werden

(Multiple-Choice-Verfahren).

In diesem Aufgabenteil ist die geforderte Verstehensleistung am höchsten. Um die

Fragen richtig zu beantworten, muss das lesende Kind aus den 191 Wörtern des Textes

einen Bedeutungszusammenhang der Handlung erschließen und differenzierte

Merkmale und Handlungsmotive der Personen konstruieren.

Für das Ankreuzen der korrekten Antworten müssen die Schülerinnen und Schüler

verschiedene Antwortalternativen inhaltlich nachvollziehen, kritisch beurteilen und die

zutreffende auswählen. Das geschieht in den oben erwähnten unterschiedlichen

Kompetenzstufen.

3 Ergebnisse

Die Ergebnisse des Lesetests für den zweiten Schuljahrgang zeigen, dass die

vorliegenden Aufgaben von den Schülerinnen und Schülern in großer Breite erfolgreich

gelöst werden konnten.

Ergebnisse von Teil 1 „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“

Landesmittelwert der erreichten Punkte in Prozent

Teil 1: „Wörter lesen“ 98,7%

Teil 1: „Sätze lesen“ 90,5% Ergebnisse von Teil 2 „Text lesen / Fragen beantworten“

Landesmittelwert der erreichten Punkte in Prozent

Teil 2: „Text / Fragen“ insgesamt 75,0%

Teil 2: „Text / Fragen“ zur Kompetenzstufe 1 92,6%

Teil 2: „Text / Fragen“ zur Kompetenzstufe 2 77,0%

Teil 2: „Text / Fragen“ zur Kompetenzstufe 3 55,3%

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Fragen zur Kompetenzstufe 1

Landesmittelwert der erreichten Punkte in Prozent

Kompetenzstufe 1 insgesamt 92,6% Frage 1 93,0% Frage 2 96,0% Frage 3 88,0%

Fragen zur Kompetenzstufe 2

Landesmittelwert der erreichten Punkte in Prozent

Kompetenzstufe 2 insgesamt 77,0% Frage 4 80,0% Frage 5 80,0% Frage 6 71,0%

Fragen zur Kompetenzstufe 3

Landesmittelwert der erreichten Punkte in Prozent

Kompetenzstufe 3 insgesamt 55,3% Frage 7 52,0% Frage 8 61,0% Frage 9 53,0%

Ergebnisse bei Schülerinnen und Schülern mit erschwerenden Bedingungen beim Lesenlernen Um die Ergebnisse einzelner Gruppen, von denen man annehmen muss, dass ihr

Leselernprozess unter erschwerenden Bedingungen verläuft und deshalb besonderer

Aufmerksamkeit und Förderung bedarf, gezielt in den Blick nehmen zu können, wurden

bestimmte Merkmale der Schülerinnen und Schüler erfasst.

In der gesamten Stichprobe betrug der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund

30,0%, in einigen Klassen lag er deutlich über der Hälfte. Der Anteil der Schülerinnen

und Schüler mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten betrug 4,9%. Die folgende Ab-

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bildung zeigt Beispiele für Unterschiede der Lösungsprozentsätze bei Schülerinnen und

Schülern mit erschwerenden Bedingungen beim Lesenlernen.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass auch diese Kinder die vorliegenden Leseaufgaben

erfolgreich bearbeiten konnten.

4 Ausblick

Der Lesetest prüft Leistungen nicht wie eine Klassenarbeit, die auf einen begrenzten

Unterrichtsinhalt bezogen ist, der unmittelbar vorher im Unterricht behandelt wurde,

sondern er bezieht sich auf allgemeine Lesekompetenzen der Kinder. Er ist kein

Instrument zur Individualdiagnose der Lesefähigkeit oder zur Erklärung möglicher

Ursachen von Leseschwierigkeiten.

Mit ihm können die beteiligten Lehrkräfte in einem zeitlich und organisatorisch

überschaubaren Rahmen schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt in der Grundschule

erfahren, wie die Leseleistung der eigenen Klasse einzuschätzen ist. Gerade vor dem

Hintergrund der großen Vielfalt in der Gestaltung des Anfangsunterrichts und der

Methodik des Lese- und Schreibunterrichts kann eine solche Einschätzung als

Orientierungsrahmen auch Sicherheit bieten, um sich in Bezug auf Standards der

Leseleistung zu verorten. In diesem Sinn können aus den Ergebnissen Hinweise für den

Erfolg des eigenen Leseunterrichts sowie Bestätigung und Ansporn für die weitere

Arbeit gewonnen werden.

In diesem Zusammenhang wird nochmals auf die didaktischen Fachinformationen in

den zehn Lese-Infos des Hessischen Kultusministeriums hingewiesen, die zusammen

mit einer Liste von Kriterien zur Auswahl von Fibeln und einer Elternbroschüre im „Lese-

Ordner: Texte erschließen – Welten entdecken“ gesammelt sind. Dieser Lese-Ordner ist

jeder hessischen Grundschule zugeleitet worden. Im Schuljahr 2008/09 ist zusätzlich

Landesmittelwert der erreichten Punkte in Prozent

nur Kinder mit Migrationshintergrund

nur Kinder mit LRS

Fragen zur Kompetenzstufe 1 89,1% 79,3%

Fragen zur Kompetenzstufe 2 66,5% 56,8%

Fragen zur Kompetenzstufe 3 39,7% 30,9%

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eine Broschüre „Didaktische Materialien zum sinnerfassenden Lesen“ erschienen, die

zahlreiche kommentierte Aufgabenvorschläge für die Praxis im Unterricht enthält.

Die ermutigenden Ergebnisse des Lesetests auch in diesem Schuljahr können als

Zeichen gewertet werden, dass Aufgaben von höherem Anspruchsniveau bereits mehr

und mehr erfolgreich im Unterricht der unteren Klassenstufen eingesetzt werden. Zu

verdanken ist dies der großen und vielfältigen Leistung der Lehrkräfte in den

Grundschulen und ihrem besonderen Engagement für die Leseförderung der

Schülerinnen und Schüler. Nun gilt es, die Erfolge weiter zu sichern und auszubauen.

Dabei werden Themen wie die Förderung der Lesekompetenz in allen Fächern und im

Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Grundschule und vorschulischen Einrichtungen

auf der Grundlage des Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren in

Hessen oder zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen eine wichtige Rolle

spielen.

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5 Anhang

Hinweise zur Durchführung

Hinweise zur Auswertung

Kopiervorlage des Lesetests (Version A und Version B)

Kopiervorlage des Lesetexts „Timos Ferien“

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Reis Ei Eis Eisen

Hinweise zur Durchführung Teil 1: „Wörter lesen“ und „Sätze lesen“ Reine Bearbeitungszeit (ohne Erklärungen): 5 Minuten

Das Multiple-Choice-Verfahren wird an einem Beispiel demonstriert:

Wörter lesen

Es wird wie in der nebenstehenden Abbildung ein Eis an die Tafel gemalt und die vier Wörter darunter geschrieben. Die Schülerinnen und

Schüler nennen die richtige Lösung. Dieses Wort wird angekreuzt.

Das Vorgehen bei einer eventuellen Korrektur wird den Schülerinnen

und Schülern ebenfalls an der Tafel erläutert (falsche Lösung deutlich

durchstreichen, richtige Lösung ankreuzen).

Sätze lesen Die Schülerinnen und Schüler werden darauf hingewiesen, dass unten auf der Seite

jeweils vier Sätze zu einem Bild gelesen werden sollen und die richtige Lösung

anzukreuzen ist. Es ist immer nur ein Satz richtig!

Die Lehrkraft verweist auf das Stoppschild unten rechts auf der Seite und bittet die

Kinder, auf den Hinweis zum Umblättern zu warten und gemeinsam weiterzu-

arbeiten.

Teil 2: Lesetext mit anschließenden Fragen Reine Bearbeitungszeit (ohne Erklärungen): 30 Minuten

Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Lesetext „Timos Ferien“.

Vor dem Lesen werden folgende Hinweise gegeben:

• Immer nur eine Antwort ist richtig und wird angekreuzt.

• Zur Kontrolle kann man Antworten im Text überprüfen.

• Bei drei Fragen müssen Antworten frei geschrieben werden.

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Hinweise zur Auswertung

Die Auswertungsvorgaben sind so angelegt, dass die Aufgaben schnell und einfach

ausgewertet werden können.

Grundsätzlich wird in allen Teilen für jede korrekte Antwort ein Punkt gegeben.

Im Teil 1 Bereich „Wörter lesen“ sind maximal 4 Punkte zu erreichen.

Richtige Lösungen:

Ente, Messer, Regal, Mandarine

Im Teil 1 Bereich „Sätze lesen“ sind maximal 2 Punkte zu erreichen.

Richtige Lösungen:

Bild 1: Der Hund hat eine Wurst im Maul.

Bild 2: Die Kinder sind im Schwimmbad.

Im Teil 2 „Text / Fragen“ wird für jede korrekte Antwort 1 Punkt gegeben.

Frage Richtige Lösung Nr. 1 (K I) drei Wochen Nr. 2 (K I) am Strand spielen Nr. 3 (K I) auf einem Campingplatz Nr. 4 (K II) der Hund von Frau Engel

Nr. 5 (K II) - in den Sommerferien

Als nicht richtig gilt: - in dieser Zeit

Nr. 6 (K II) enttäuscht

Nr. 7 (K III)

Mögliche Antworten (oder sinngemäß): - dass Struppi bei Timo bleibt - dass Timo auf Struppi aufpasst - Frau Engel lässt den Hund in den Ferien bei Timo - Papa sagt: „Wir nehmen den Hund.“

Als nicht richtig/nicht ausreichend gilt: - dass Struppi mitkommen kann - dass sie zum Campingplatz fahren - Papa hat so eine Idee

Richtige Antworten sollen die Schlussfolgerung erkennen lassen, dass der Vater vorschlägt, den Hund bei Timo zu lassen, damit dieser sich doch auf die Ferien freuen kann.

Fortsetzung auf der folgenden Seite

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Frage Richtige Lösung Nr. 8 (K III) er jeden Tag mit Struppi Spaß haben kann

Nr. 9 (K III)

Mögliche Antworten (oder sinngemäß): - Dann weiß er, was Struppi braucht. - Da steht, was Struppi mag. - Damit sich Struppi (bei ihm) wohlfühlt. - Damit er Struppi gut versorgen kann.

Als nicht richtig/nicht ausreichend gilt: - Damit er weiß, was er machen muss. - Damit Struppi bei ihm bleiben kann. - Weil Struppi ein Hund ist. - Er hat Struppi lieb.

Richtige Antworten sollen den Bezug zu Struppi explizit herstellen und darauf hinweisen, dass es hier um die Bedürfnisse oder Versorgung des Hundes geht.

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Lesetest für den zweiten Schuljahrgang

A

Name: _______________________

Klasse: ____________

Page 18: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Welches Wort passt zum Bild? Kreuze an.

Ente Ernte Eltern Erde

Meister Metzger Mensch Messer

Regen Regal Riegel Regel

Marzipan Marmelade Mandarine Matratze

Welcher Satz passt zum Bild? Kreuze an.

Der Hund bellt laut.

Der Hund hat eine Wurst im Maul.

Der Hund hat einen kurzen Schwanz.

Der Hund ist an der Leine.

Ein Junge steht am Beckenrand.

Ein Mädchen sitzt auf einer Rutsche.

Drei Kinder sind im Wasser.

Die Kinder sind im Schwimmbad.

A -1-

Page 19: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Fragen zur Geschichte „Timos Ferien“ Welche Antwort stimmt? Kreuze an. 1. Wie lange wollte Timos Familie wegfahren?

drei Wochen vier Wochen vierzehn Tage zwei Wochen

2. Was möchte Timo am liebsten in den Ferien tun?

Fahrrad fahren am Strand spielen ins Schwimmbad gehen zu Hause fernsehen

3. Wo möchte Frau Engel Urlaub machen?

zu Hause in den Bergen auf einem Campingplatz am Meer

4. Wer ist Struppi?

der Hund von Timo der Hund auf dem Campingplatz der Hund von Oma der Hund von Frau Engel

5. In welchen Ferien wird Oma aus dem Krankenhaus entlassen?

_________________________________________________

_________________________________________________

A -2-

Page 20: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

- täglich frisches Wasser - Dosen- und Trockenfutter - drei Mal am Tag rausgehen - Fell bürsten - Schlafkorb mit Kuscheldecke- Spielen und Toben

6. Welches Wort beschreibt am besten, wie Timo sich am Anfang der Geschichte fühlt?

entsetzt beleidigt wütend enttäuscht

7. Welche Idee hat Timos Vater am Ende der Geschichte? ______________________________________________ ______________________________________________

8. Timo kann sich zum Schluss doch auf die Ferien freuen, weil…

er doch Ferien am Meer machen kann. er Oma im Krankenhaus besuchen kann. er jeden Tag mit Struppi Spaß haben kann. er Ferien auf dem Campingplatz machen kann.

9. In den Ferien schreibt sich Timo diese Liste. Wozu genau braucht er sie?

_____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ ______________________________________________________

A -3-

Page 21: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Lesetest für den zweiten Schuljahrgang

B

Name: _______________________

Klasse: ____________

Page 22: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Welches Wort passt zum Bild? Kreuze an.

Ernte Ente Eltern Erde

Messer Metzger Mensch Meister

Regen Riegel Regal Regel

Marzipan Marmelade Matratze Mandarine

Welcher Satz passt zum Bild? Kreuze an.

Der Hund bellt laut.

Der Hund hat einen kurzen Schwanz.

Der Hund hat eine Wurst im Maul.

Der Hund ist an der Leine.

Ein Mädchen sitzt auf einer Rutsche.

Die Kinder sind im Schwimmbad.

Ein Junge steht am Beckenrand.

Drei Kinder sind im Wasser.

B -1-

Page 23: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Fragen zur Geschichte „Timos Ferien“ Welche Antwort stimmt? Kreuze an.

1. Wie lange wollte Timos Familie wegfahren?

vier Wochen vierzehn Tage drei Wochen zwei Wochen

2. Was möchte Timo am liebsten in den Ferien tun?

am Strand spielen zu Hause fernsehen Fahrrad fahren ins Schwimmbad gehen

3. Wo möchte Frau Engel Urlaub machen?

am Meer zu Hause in den Bergen auf einem Campingplatz

4. Wer ist Struppi?

der Hund von Timo der Hund von Frau Engel der Hund auf dem Campingplatz der Hund von Oma

5. In welchen Ferien wird Oma aus dem Krankenhaus entlassen?

_________________________________________________

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B -2-

Page 24: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

- täglich frisches Wasser - Dosen- und Trockenfutter - drei Mal am Tag rausgehen - Fell bürsten, - Schlafkorb mit Kuscheldecke- Spielen und Toben

6. Welches Wort beschreibt am besten, wie Timo sich am Anfang der Geschichte fühlt?

entsetzt beleidigt enttäuscht wütend

7. Welche Idee hat Timos Vater am Ende der Geschichte? ______________________________________________ ______________________________________________

8. Timo kann sich zum Schluss doch auf die Ferien freuen,

weil…

er doch Ferien am Meer machen kann. er Oma im Krankenhaus besuchen kann. er Ferien auf dem Campingplatz machen kann. er jeden Tag mit Struppi Spaß haben kann.

9. In den Ferien schreibt sich Timo diese Liste. Wozu genau braucht er sie?

_____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ _____________________________ ______________________________________________________ B -3-

Page 25: Lesetest Internetbericht end - Hessisches …...Am Ende des zweiten Schuljahres stellt sich die Leseleistung der Schülerinnen und Schüler einer Klasse meistens recht unterschiedlich

Timos Ferien Timo ist traurig. Gerade hat ihm Papa gesagt, dass sie diesmal in den Sommerferien nicht ans Meer fahren wie sonst immer. Oma wird in dieser Zeit aus dem Krankenhaus entlassen und Mama und Papa wollen sich jeden Tag um sie kümmern. „Sei nicht traurig, Timo, hier bei uns kann man in den Ferien auch eine Menge Spaß haben“, tröstet Papa ihn. Aber Timo will wie jedes Jahr drei Wochen lang am Strand spielen. Daraus wird nun nichts. Diese Ferien werden die langweiligsten seines Lebens! Es klingelt an der Tür. Papa macht auf. Timo hört Frau Engel aus dem zweiten Stock im Hausflur sprechen. Struppi ist auch dabei, er bellt kurz. Timo spitzt seine Ohren. Er kann nicht alles verstehen, was Frau Engel sagt. Er hört: „Urlaub …Campingplatz … neue Besitzer … Die wollen keine Hunde... Aber wo sollen wir denn mit Struppi hin? Wir haben doch schon gebucht.“ „Tja“, sagt Papa, „das ist wirklich ärgerlich. Aber vielleicht gibt es doch eine Lösung für Ihr Problem, Frau Engel. Ich habe da so eine Idee.“ Begeistert springt Timo auf, rennt zur Tür und ruft laut: „O ja Papa, das wäre schön!“