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LERNSTUFEN NACH
MEINEL/SCHNABEL
und
METHODEN ZUR GESTALTUNG VON
LEHR- UND LERNWEGEN
Sebastian Hartmann, Kim Kölzer
Sport Leistungskurs 2012 Lehrer: Herr Kohlhaas
Inhalt
Lernstufen nach Meinel/Schnabel
Struktur des Lernprozesses
Drei Lernphasen
Praktische Konsequenzen
Methoden zur Gestaltung von Lehr- und Lernwegen
Teillernmethode, Ganzheitsmethode
Methodische Übungsreihen
Methoden beim Erlernen von Sportspielen
Lernstufen nach Meinel/Schnabel
Drei Phasen beschreiben den Lernprozess:
1. Grobkoordination
2. Feinkoordination
3. Stabilisierung und variable Verfügbarkeit
Struktur des Lernprozesses
Die drei Lernphasen sind:
Aufeinander Aufbauend
Nicht umkehrbar
Ineinander fließend übergehend
Phasengliederung ist ausgehend von äußeren,
sichtbaren Aspekten der Bewegungskoordination
Es entstehen charakteristische Veränderungen im Modell
der Bewegungskoordination in jeder Phase
1.Phase: Grobkoordination
Definition: Lernverlauf vom Bekanntwerden mit
neuer Aufgabe bis Realisation der Bewegung bei
Günstigen Bedingungen
Ablaufstruktur des Lernprozesses:
- Erfassung der Lernaufgabe
- Erste, grobe Vorstellung
- Erste Versuche
- Realisation bei günstigen Bedingungen
- angemessene Übungsdauer
1.Phase: Grobkoordination
Erscheinungsbild der Grobkoordination:
- falscher Krafteinsatz
- Verkrampfen
- fehlende Kopplung verschiedener Phasen der
Bewegung
- Geringe Präzision
1.Phase:Grobkoordination
Beispiel für Grobkoordination
2.Phase: Feinkoordination
Definition: Lernverlauf von der Grobkoordination
bis Annäherung fehlerfreier Ausführung der
Bewegung
Ablaufstruktur des Lernprozesses:
- kontinuierliche Verbesserung(räumlich, zeitlich,
dynamisch)
- u.U. auch zeitweilige Stagnation
2.Phase: Feinkoordination
Erscheinungsbild der Feinkoordination:
- unter gewohnten, günstigen Bedingungen Fehlerfreiheit
Bewegung
- hohe Präzision und Konstanz
- dosierter Krafteinsatz
- zweckmäßige Bewegungskopplung
- guter Bewegungsfluss
2.Phase: Feinkoordination
Beispiel für Feinkoordination
3.Phase: Stabilisierung der
Feinkoordination
Definition: Lernverlauf von Feinkoordination bis zu
sicheren Bewegungsausführung auch unter
ungewohnten und schwierigen Bedingungen.
Ablauf des Lernprozesses:
- weitere Verbesserung
- selbst auf hohem Niveau weiteres Lernen
erforderlich
3.Phase: Stabilisierung der
Feinkoordination
Erscheinungsbild der stabilisierten Feinkoordination:
- Fertigkeiten unter wechselnden Bedingungen
- Keine große Aufmerksamkeit für
Bewegungsausführung notwendig
- hohe Bewegungspräzision/-Konstanz
- Genauigkeit und Konstanz der Leistung trotz
Ermüdung, Gegnerdruck
- relativer Abschluss des Lernprozesses
3.Phase: Stabilisierung der
Feinkoordination
Beispiel für stabilisierte Feinkoordination
Praktische Konsequenzen
1.Phase
- motorisches Ausgangsniveau beachten
- Lernaufgabe präzise Stellen
2.Phase
- viele Wiederholungen, aber nicht gedankenlos
- Umweltbedingungen moderat variieren
- Aufmerksamkeitlenkung auf Einzelaspekte der Bewegung
3.Phase
- unter sportartspezifisch variierenden Bedingungen üben
- Wettkampftraining, physischer und psychischer Belastungsdruck
Methoden zur Gestaltung von Lehr- und
Lernwegen
Teillernmethode, Ganzheitsmethode
Methodische Übungsreihen
Methoden beim Erlernen von Sportspielen
Teillernmethode
auch analytisch-synthetische oder zergliedernde Methode
die Fertigkeiten werden nach bestimmten Kriterien in einzelne Abschnitte zerlegt Aufgliederung
Zielbewegung wird in Teilbewegungen gegliedert
nacheinander geübt und erlernt, anschließend wieder zu einer
Gesamtbewegung wird zusammengesetzt
Empfehlenswert bei komplizierte motorische/komplexen Fertigkeiten
Dabei muss man entscheiden:
- welche Bewegungsabschnitte isoliert und welche in Verbindung mit anderen zu üben sind
- über die zeitliche Abfolge der einzelnen Lernschritte
Vorteile & Nachteile
Vorteile:
- das lernen von Einzelbewegungen verringert die Schwierigkeit der Gesamtbewegung
- es ermöglicht, Lernerfolge in Teilschritten zuzulassen
Nachteile:
häufiger Eingriff in die innere Struktur der Bewegung
neue räumliche, zeitliche und dynamische Strukturen
Schwierigkeit beim Zusammenführen der Teilbewegungen bereitet Schwierigkeiten Neuerlernen
Rhymthus der Gesamtbewegung geht verloren
Gesamtzielstellung wird aus dem Auge verloren Zeitverzug
Teillernmethode
Ganzlernmethode
von Beginn wird gesamte Bewegungsablauf geübt
Ziel Bewegungshandlung sofort „auszuführen/lernen“
Zielbewegung kann in einzelne Schwerpunkte und Phasen
gegliedert und gezielt geübt werden
Schwierigkeit wird reduziert durch:
- zeitlich
- räumlich
- dynamisch (Rhythmus, Tempo)
Vorteile & Nachteile
Vorteile:
Struktur und Rhythmus bleiben erhalten
- unkomplizierte Anwendung bei einfacher motorischer Fertigkeiten
- es ergeben sich Ausführungsbedingungen unter Einsatz von technischen Hilfsmitteln oder bewegungsführenden Hilfen
Nachteile:
- beschränkte Anwendbarkeit bei der Erlernung komplizierter motorische Fertigkeiten
Bewegungskombinationen Fehlern
Ganzlernmethode
Torschuss:
Fazit
Die beiden Wege unterscheiden sich lediglich in der
charakteristischen Reihung der eingesetzten
methodischen Grundformen und Maßnahmen.
Methodische Übungsreihe
Definition:
„Methodische Übungsreihen sind nach methodischen
Grundsätzen geordnete Übungsfolgen, die zur Erlernung einer
bestimmten motorischen Fertigkeit (Zielübung) oder Aneignung
eines bestimmten Ausprägungsgrades motorischer
Eigenschaften führen sollen “ F. Fetz
Methodische Übungsreihe
Vorgegebene Abfolge von Übungen mit ansteigendem
Schwierigkeitsgrad,
Abzugrenzen von der methodischen Spielreihe
Starke Steuerung durch Lehrkraft deduktiv
Zu Beginn können vorbereitende Übungen stehen
hilfreich für Gesamtbewegung
Methodische Übungsreihe
Prinzipien:
Prinzip der verminderten Lernhilfe
Prinzip der graduellen Annäherung
Prinzip der Aufgliederung in funktionelle
Teileinheiten
Prinzip der verminderten Lernhilfe
Stützt sich auf die Ganzlernmethode
Wird benutzt wenn die Struktur der Bewegung nicht
zu komplex ist
Es werden Hilfen gegeben Angstabbau,
Schwerpunktverlagerung
Hilfestellung wird sukzessive abgebaut
Prinzip der graduellen Annäherung
Es wird von einer gekonnten Bewegung
ausgegangen (Basis)
Auf diese Basis wird aufgebaut
Stufenweise modifiziert bis der Lernende die
Zielübung erlernt hat
Bsp:
Sprung über den Barren
Prinzip der Aufgliederung in
funktionelle Teileinheiten
Zielübung wird in einzelne Teile zerlegt
Hoher Komplexitätsgrad der Fertigkeit
Hauptanwendungsbereich sind Spiele:
Handball( Fangen & Prellen)
Soll unabhängig voneinander gelernt werden
Beispiel:
Methoden beim erlernen von
Sportspielen
Methodische Spielreihe
- Hintereinanderschaltung mehrerer Spiele
- Komplexität soll verringert werden
- Mögliche Parameter: Spielerzahl, Feldgröße, Material
- Schwierigkeitsgrad wird an Fähigkeiten angepasst
Unterscheidung zwischen drei Typen:
1. Die Technik-Taktik-Methode
2. Die Konfrontationsmethode
3. Die Spielgemäßemethode
1. Die Technik-Taktik-Methode
- Teillernmethode
- Spiel wird in Elemente zerlegt
- Durch Hinzufügung von spieltaktischen Aufgabenstellungen
wird der Schwierigkeitsgrad erhöht (vom einfachen zum
komplexen)
Schema: Technische Grundfertigkeiten (isoliert geübt)
Komplexübungen (spieltypische Abfolge)
Taktische Grundformen (Einbeziehung von Gegnern)
Zielspiel
1. Die Technik-Taktik-Methode
Vorteile:
- Einbeziehung des Gegners erfolgt allmählich
- Einzelne Elemente können fehlerfrei erlernt
werden
Nachteile:
- Es dauert lange bis endlich gespielt wird
2.Die Konfrontationsmethode
- Ganzheitsmethode
- Durch Spielen ein Spiel lernen
- Vereinfachung von Sportspielen
- Elementare Grundidee wird erhalten
2.Die Konfrontationsmethode
Vorteile:
- Hohe Motivation beim erlernen des Sportspiels
- Es wird sofort Spielerfahrung gesammelt
Nachteile:
- Schüler sind mit komplexeren Spielsituationen
überfordert Lernprozess wird stagniert
- Nachteil für schwächere Schüler
3. Spielgemäße Methode
Kombination von methodischen Spielreihen und
methodischen Übungsreihen
Quellen:
- Kohlhaas Arbeitsblätter
- Google Bilder
- Sportfss.de
- Wikipedia
Vielen Dank fürs Zuhören