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3.2007 Bundesforum – Das Magazin der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands LAND LEBEN LUSCHD Das Bundestreffen-BUFO

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3.2007

Bundesforum – Das Magazin der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands

LANDLEBEN

LUSCHDDas Bundestreffen-BUFO

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BUFO EDITORIAL

IHR SEID AM DRÜCKER!Wart Ihr schon mal Cover-Girl oder Cover-Boy? Das BUFO bietet die einmalige Gelegenheit dazu.Die nächste Ausgabe dreht sich um „Land – Klima – Energie“. Wenn Ihr Euch beteiligen möch-tet, schickt uns einfach ein hochauflösendes Foto und eine kurze Beschreibung zum Thema.Mit etwas Glück landet es auf dem Titel des nächsten BUFOs. Wir sind für Euch da, wenn IhrFragen technischer oder künstlerischer Art habt. Ob vor oder hinter der Kamera – viel Glück undein gutes Auge!

Lieber Leserinnen, liebe Leser,

„Denken die eigentlich nur ans Essen?“, dürfte sich so mancher Kurzzeit-Gast auf dem Bundes-treffen gefragt haben. Ganz oft gingen die Gesprächsthemen um Eis, Apfelsaft, Ochsenfleischoder Brot. Was wir den Außenstehenden erst erklären mussten: Natürlich geht es dabei auchum die kurzfristige Befriedigung von „Luschd“ auf irgendwelche Leckereien. Genießen mit allenSinnen ist nämlich pure Lebenslust. Und wenn man über die Bedeutung des Wortes „Lebens-mittel“ nachdenkt, bekommt unsere Schwerpunktsetzung ihre ganz eigene Berechtigung.Denn im Mittelpunkt der Ernährungssouveränität stehen nicht nur Themen wie Herkunft undProduktionsweise unserer Nahrung, sondern auch die grundsätzliche Frage, was wir zumLeben überhaupt brauchen.

Auf dem Bundestreffen hat die KLJB sich auf breiter Basis mit dem Thema Ernährungs-souveränität befasst. Das Reizvolle an diesem Thema ist, dass es auf allen Ebenen bewegt – international, wenn es um Fragen von Hunger und Gerechtigkeit geht, oder lokal, wenn wirüber regionale Wirtschaftskreisläufe diskutieren. Das kraftvolle Reinbeißen in ein Landjugend-brot oder das Schlürfen eines fairen Milchkaffees ist genauso Ausdruck unserer Sichtweise wiedie politische Lobbyarbeit, die wir in der KLJB leisten. So greifbar die Ernährungssouveränitätauf dem Bundestreffen war, so lesbar sollen die Beispiele in diesem BUFO sein. Wir wissen:Das BUFO ist einfach viel zu klein für so ein riesiges Ereignis. Aber ein paar Sprenkel und Fetzen haben wir für Euch festhalten können.

Ein schönes, erinnerungsseliges und luschdvolles Durchblättern wünscht

Johanna Elsä[email protected]

Ein Zehntel der Bundestreffen-

Vorbeitungsgruppe auf dem

aktuellen BUFO-Titel:

Zur Begrüßung der 1.400 Gäste

in Heudorf musizieren und mar-

schieren hier Peter Kesenheimer,

Maxi Mast, Lina Stöhr, Alexandra

Grab und Andreas Reisch.

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BUFOINHALT

SCHWERPUNKT 4 Bundestreffen 2007: Kreativität und Tatkraft6 So wollen wir leben: Öko – Fair – Regional10 Ernährungssouveränität:

Nicht nur eine theoretische Vision12 Keine brotlose Kunst13 Like Ice in the Sunshine13 Kochen für die Großfamilie14 Tagebuch einer Landlosen16 Eindrücke vom Bundestreffen 200718 Heudorf im Ausnahmezustand18 Ja, mir san mim Radl da ...18 Kulturspektakel19 Luschd am Gottesdienst19 Interview mit „The Mellers”

27 LV Bayern: Pfingsttreffen 200728 DV München und Freising: Geschmackswochenende28 DV Würzburg: Sportturnier mit Menschenkicker29 DV Aachen: Wir lassen die Kirche im Dorf30 LV Bayern: 50 Jahre KLB und KLJB30 LV Bayern: Schöpfungsverantwortung31 Personalia

Impressum:BUFO – Das Magazin der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands e. V. (KLJB) Herausgeber: Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e. V. (KLJB) Redaktion: Johanna Elsässer (verantw.) Korrektorat: Ute AckermannVerantwortlich für den Schwerpunkt: Susanne Rauh, Referentin für Internationale Entwicklung Fotos: KLJB (sofern nicht anders gekenn-zeichnet) Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasserin oder des Verfassers wieder, die sich keinesfalls mit derMeinung des Verbandes decken muss. Wir erlauben uns, eingereichte Artikel zu kürzen. Verlag: Landjugendverlag GmbH, Drachenfelsstraße 23, 53604 Bad Honnef, Tel.: 0 22 24/94 65-0 Layout: WWS, Aachen, wws-web.de Erscheinungsweise: 4 x jährlich Bezugspreis: Jahresabo für 4 Ausgaben 6,65 € inkl. Versandkosten und MwSt. Kündigung des Abonnementsist nur drei Monate vor Jahresende möglich. Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

25 Leitbild kreativ umsetzen 25 Ährensache ohne Gentechnik26 60 Jahre Werkbrief 26 Glaubensfragen und mögliche Antworten

SERVICE

BUFO VOR ORT

20 Frühjahrsbundesausschuss in Bonn 21 KLJB boykottiert Coca-Cola22 Jugendarbeit in China kennengelernt23 Landjugend à la française24 Klimakiller einfach wegboxen

BUNDESEBENE

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BUFO SCHWERPUNKT

KREATIVITÄT UND TATKRAFT

Auf dem Bundestreffen hat die KLJB gezeigt, was ihr bei derzukünftigen Entwicklung der Dörfer und der Welt wichtig ist. Als Erinnerung und Denk-Mal haben die TeilnehmerInnendie so genannte „Globalisierungswaage“ hinterlassen.

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nen gewesen wären: Angefangen von den KLJB-OrtsgruppenHeudorf, Dürmentingen und Hailtingen, der 50-köpfigen Vor-bereitungsgruppe aus dem Diözesanverband Rottenburg-Stutt-gart, den MitarbeiterInnen des Heims St. Josef in Heudorf, denVereinen der Gemeinde Dürmentingen bis hin zu den zahlrei-chen unterstützenden AnwohnerInnen sowie den AkteurInnendes Bundesverbandes und allen TeilnehmerInnen. An dieserStelle ein herzliches Dankeschön an alle, die auf unterschied-lichster Weise mit ihrer Kreativität und Tatkraft dazu beigetra-gen haben, dass dieses Bundestreffen ein so riesiger Erfolgwurde.

Besonders freut mich, dass wir sehr viele positive Rückmel-dung von der Bevölkerung für Land-Leben-Luschd bekommenhaben und die KLJB mit dieser Veranstaltung zeigen konnte, wiepositiv das Leben auf dem Land sein kann. In diesem Sinne,lasst uns weiterhin tatkräftig das Land bewegen.

Christian Schä[email protected]

ass die KLJB das Land bewegt,hat sie beim Bundestreffen 2007wieder einmal bewiesen. Rund

1400 Jugendlichen waren bei „Land –Leben – Luschd ...voll fair-rückt!“ in Heu-dorf am Bussen, um zu diskutieren, krea-tiv zu sein, zu feiern und Gemeinschaft zuerleben. Landjugendliche aus siebenNationen haben die Einwohnerzahl desDorfes am Fuße des Bussen vervierfachtund haben sich auf Entdeckungstour inOberschwaben gemacht. Sie haben sichdamit auseinander gesetzt, was das Landzu bieten hat, und verdeutlicht, was derKLJB bei der zukünftigen Entwicklung derDörfer wichtig ist.

Im Mittelpunkt standen dabei Lebens-mittel: Einerseits die Produktion und Ver-teilung vor Ort, aber auch die Situation inden Ländern des Südens, die vielfach vonAbhängigkeit und ungerechten Struktu-ren geprägt ist. So kam es nicht von unge-fähr, dass ein Symbol für den Kampf gegenHunger und Armut entstand: Die Globali-sierungswaage wird als Denkmal für dasBundestreffen 2007 in Heudorf bleiben.Darin wurden die Ideen der Teilnehmerin-nen und Teilnehmer gesammelt, mitdenen sie zu einer gerechteren Welt bei-tragen wollen.

Dass es Alternativen zugunsten einernachhaltigen Entwicklung gibt, wurdenicht nur in den Workshops und Exkursio-nen deutlich, sondern auch in so prakti-schen Dingen wie der Essensversorgung, die komplett ökolo-gisch, regional und fair gestaltet wurde. Die Stärkung desländlichen Raumes kommt auch beim neu geschaffenen KLJB-Brot zum Ausdruck, das beim Abschlussgottesdienst an alle Teil-nehmerInnen als Symbol für eine zukunftsweisende Lebensmit-telversorgung verteilt wurde. Wir freuen uns, wenn möglichstviele Gruppen das Landjugendbrot an Erntedank für die Mini-brotaktion aufgreifen und so das Bundestreffen nachwirkenkann.

Ein besonderer Höhepunkt bei Land-Leben-Luschd war dasgroße Kulturspektakel am Freitagabend. Auf sechs Bühnenhaben zahlreiche Oberschwaben gezeigt, wie musikalischdiese Region ist. Auch bei diesem Programmpunkt waren vieleHelferInnen aus der Gemeinde Dürmentingen eingebunden.

Insgesamt wäre das Bundestreffen nicht so erfolgreichgewesen, wenn nicht vor Ort so viele Menschen auf den Bei-

Der BAKIE, der Bundesarbeitskreis Internationale Entwicklung, hatte die Idee derGlobalisierungswaage. Markus Moser (DV Freiburg) setzte sie in mehr als 200Arbeitsstunden mit einigen zusätzlichen Helferinnen und Helfern in die Tat um.„Mein Handeln fällt ins Gewicht“ – das ist das Motto der Globalisierungswaage.

Ein Betonklotz von rund 500 Kilo Gewicht hängt auf der einen Seite derWaage. Die hat Siegfried Geiger aus Reichenbach gegossen. Der Klotz symboli-siert die negativen Faktoren und Auswirkungen von Globalisierung, zum BeispielAusbeutung und Hunger, Dollar und Euro, die G8 oder die Welthandelsorganisa-tion (WTO). Auf der anderen Seite hängt eine Stahlkugel, in deren Inneren vielekleine Steine unsere persönlichen Beiträge veranschaulichen. Um einen Stein zubekommen, schrieben die Teilnehmenden des Bundestreffens eine Selbstverpflich-tung, was sie dazu beitragen, die Welt und uns selbst ernährungssouveräner zumachen. Am späten Samstagabend war es soweit: Unsere Steine brachten denBlock der Globalisierung ins Wanken!

Die Waage bleibt nun in ausgeglichenem Zustand in Heudorf stehen. Wenn Euchnach sechs Monaten die Postkarten zugeschickt werden, werdet Ihr an Eure Vor-sätze erinnert und daran, dass jeder kleine Beitrag etwas bewegen kann!

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SO WOLLENWIR LEBENDie Maxime für die Organisation des Bundestreffens lautete „öko-fair-regional“. Das Vorbereitungsteam hat die gesamte Veranstaltungmöglichst nach diesen drei Kriterien geplant und durchgeführt. Dabeimussten sie häufig umdenken und neue Wege ausprobieren. Und auchin den Workshops und Exkursionen beschäftigten sich die Teilnehme-rinnen und Teilnehmer mit diesen Themen.

BUFO SCHWERPUNKT

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DIEUMWELT IM BLICK„Leben“ bedeutet, in ständiger Interak-tion mit unserer Umwelt zu sein. Jede undjeder kennt Momente, in denen das sorichtig bewusst wird – wenn wir zumBeispiel die klare Luft auf dem Berggipfeleinatmen oder in der Wiese liegend denGeräuschen der Grillen und Vögel lau-schen. Doch oft ist die Natur und Umweltdurch unser Leben und Handeln in Gefahr,zerstört oder geschädigt zu werden.Obwohl wir das gar nicht wollen. DieKLJB möchte das Bewusstsein hierfürstärken und setzt sich für den nachhalti-gen Umgang mit den natürlichen Res-sourcen – also der Umwelt – ein. Es gibtviele Beispiele – vom Müll sammeln imWald bis zur Organisation von Umwelt-kongressen – wo Landjugendliche zei-gen, dass uns die Umwelt nicht egal ist.

Beim Land-Leben-Luschd-Bundestref-fen wurde beispielsweise auf die Ver-wendung regionaler Produkte geachtet,um unnötige Transportwege zu vermei-den. Zudem gab es nur Mehrweggeschirrund ein Pfandsystem, so dass vieleAbfälle vermieden werden konnten.

Franz PöterReferent für Ökologie an der [email protected]

Technische Anwendungen von Erneuer-baren Energien stehen im Workshop S 47auf dem Programm. Nachdem die Grund-lagen rund um den Einsatz fossiler Brenn-stoffe und die alternativen Energiequellengeklärt sind, geht es ins Detail. Der Work-shopleiter Uwe Holzhammer (31) ist Pro-jektentwickler für Biogasanlagen und ehe-maliger KLJBler. In den letzten Jahren hater beobachten können, wie sich die Diskus-sion verändert. „Die Leute fragen jetztnicht mehr, ob es geht, sondern wie es ambesten funktioniert“, erklärt Uwe.

Am Nachmittag besuchte die Gruppeeine Biogasanlage in Dietelhofen. Dortempfängt sie ein 18-jähriger Bauerssohn,der die Anlage gemeinsam mit seinemVater betreibt. Er erklärt ihnen die Funkti-onsweise. „Benutzt ihr eigentlich auchgentechnisch verändertes Pflanzenmate-rial für die Anlagen?“, fragt eine Teilneh-merin. Der Bauer schüttelt vehement denKopf. Es sei schon komisch, dass der Bauergar keine Tiere habe und gar keine Lebens-mittel mehr herstelle, findet ein andererTeilnehmer. „Der Begriff des Lebensmittelsist ja viel weiter gefasst“. An der Rolle desLandwirts habe sich gar nicht so viel ver-ändert, meint er. „Auch vor 150 Jahrenwar er schon Energiewirt. Ohne Hafer fürdie Pferde gab es keine Fortbewegung“.

Interview mit Florian AurbacherDV Augsburg und BAKIE-Mitglied

Was habt Ihr in Eurem Workshop genaugemacht?Zunächst sammelten wir die verschiede-nen Formen der Energiegewinnung unddiskutierten sie nach ihren Einsatzmög-lichkeiten, Chancen und Nachteilen beson-ders in Entwicklungsländern. Und dannhaben wir natürlich einen Ofen gebaut!

Wie haben sich die TeilnehmerInnenan dem Workshop beteiligt?Wichtig war mir, dass sie sich mit ihrem Wis-sen, ihren Vorstellungen und Ideen ein-bringen und diskutieren. Und das hat gutfunktioniert, obwohl wir die Diskussion aufEnglisch führen mussten, weil eine Inderinund drei Inder – darunter unser MIJARC Prä-sident George Dixon – dabei waren.

Gab es was, das Dich überrascht hat?Ich fand die Sichtweise der Inder sehr inter-essant. Zum einen zeigten sie die weltpo-litische Bedeutung von fossiler und atoma-rer Energiegewinnung auf, zum anderenstellten sie auch Möglichkeiten der Ener-giegewinnung durch „Mini-Biogasanla-gen“ vor, wie sie in Indien verbreitet sind.

WORKSHOP

ERNEUERBARE ENERGIEN

ÖKOWORKSHOP

SONNENOFEN

Die Gesellschaft muss den großen Wert der ländlichen Region für sich erkennen. Andererseits muss die Bevölkerung auf dem Lande,insbesondere die junge Bevölkerung selbstbewusst unter Beweis stellen,dass sie willens und in der Lage ist, aktiv in die Gestaltung des ländlichenRaumes einzugreifen. Glauben Sie an sich. Mit einer gesunden Mischungaus guten Ideen, dem Mut, diese auch bei Gegenwind weiter zu verfolgenund der Offenheit zum Dialog bin ich zuversichtlich, dass dem ländlichenRaum und seinen Menschen eine gute Zukunft bevorsteht.

DR. FRITZ BRICKWEDDEGeneralsekretär derDeutschen Bundes-stiftung Umwelt (DBU)

PROMINENTE STIMMEN ZU LAND – LEBEN – LUSCHD

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DIE WELT IM DORFFair-play kennt jeder aus dem Sport. DerGrundsatz von fairem Handeln ist, dasswir nicht nur an uns und unsere Vorteiledenken, sondern an mögliche Auswir-kungen unseres Handelns auf andereMenschen. Faires Handeln war ein zentra-ler Grundsatz unseres voll-FAIR-rücktenBundestreffen.

Wir bezahlten beispielsweise ganzbewusst faire Preise für Produkte aus derRegion, wie beispielsweise für die Milchoder den Honig. Wir bezogen unsere Pro-dukte von Unternehmen, von denen wirwissen, dass sie soziale Standards gegen-über ihren MitarbeiterInnen einhalten.

Produkte, die nicht regional produ-ziert werden können oder die es inDeutschland nicht gibt, wie Kakao undleckere Schokolade, Kaffee und Tee, kauf-ten wir aus Fairem Handel. Fair daranist, einen Preis zu zahlen, der den Klein-bauern und -bäuerinnen eine langfristigePreisgarantie zusichert. Somit könnensie ihren Lebensunterhalt sichern, und wirwissen, dass durch die Produktion nie-mand ausgebeutet und auf ökologischeund soziale Standards geachtet wurde.Im MIJARC-Zelt konnten sich so mancheKäuferInnen von dem fairen und des-halb doppelt so guten Geschmack derSchokolade und des Kaffees überzeugen.

Im internationalen Zelt konnten sichdie Besucherinnen und Besucher außer-dem über das Konzept der Ernährungs-souveränität informieren sowie über Part-nerschaften von Diözesanverbänden. Derinternationale Appetizer und die Begeg-nung mit internationalen Gästen aus sie-ben Nationen machte Luschd auf Begeg-nung, Austausch und Solidarität.

Susanne RauhReferentin für intern. Entwicklung ander [email protected]

Der Landjugendverlag vertreibt seit 1998Kleidung aus Biobaumwolle, derengesamte Produktionskette ökologisch undsozial zertifiziert wird – vom Anbau der Bio-baumwolle bis zum fertigen Kleidungs-stück. Den Anfang nahm diese Initiativemit dem Projekt „öko-fair-tragen“,anschließend startete der Vertrieb unterdem Label „LamuLamu“. Auf dem Bundes-treffen hatten KLJBlerinnen und KLJBlerdie Gelegenheit, bei einem Workshopmehr über dieses Projekt zu erfahren.

Die Teilnehmer aus dem Münsterlandund aus Bayern waren offen und interes-siert und wollten die gesamte Produkt-palette des Landjugendverlags kennen-lernen. Diese beschreibt Workshop- undVerlagsleiter Peter Schardt so: „Wie sindständig auf der Suche nach nachhalti-gen Produkten und dem besten Kom-promiss aus Top-Qualität zu einem fairenPreis.“

„Was heißt eigentlich LamuLamu?“,fragt ein Teilnehmer. „In unserem Produk-tionsland Kenia ist „Lamu“ ein Synonymfür gesundes und angenehmes Leben“,erklärt Peter. Die Textilien seien nämlichnach einer idyllischen Insel im IndischenOzean vor Kenia benannt.

Dass den Arbeiterinnen und Arbeiternein fairer Preis für ihre Arbeit gezahltwerden soll, ist für alle Anwesendenselbstverständlich. Was genau aber ist derSozialfonds? Von jedem verkauften Tex-tilstück gehen 50 Cent in den Sozialfonds

nach Kenia. Dort entscheiden die Arbei-terinnen und Arbeiter, was mit dem Geldpassiert – ob es zum Beispiel an jedenausgezahlt wird oder ob sie per Mikro-kredit Gemeinschafts- oder Privatpro-jekte damit finanzieren.

Die ökologischen Produktionsbedin-gungen werden vom Internationalen Verband Naturtextil e.V. (IVN) geprüft. Ersetzt die höchsten Maßstäbe an einegesunde Textilproduktion. „Unsere Part-nerfirmen waren die ersten auf dem afri-kanischen Kontinent, die zertifiziert wur-den“, sagt Peter stolz. Ein besonderspositiver Nebeneffekt sei, dass die Firmenversuchen, ihren gesamten Produktions-ablauf umweltfreundlicher einzurichtenund damit auch über LamuLamu hinausökologisch produzieren.

Spannend wurde es auch bei der Dis-kussion um LamuLamu-T-Shirts für KLJB-Ortsgruppen. „Oft bekommt man zuhören, dass die Gruppen die T-Shirts fürdie Hälfte des Geldes woanders bekä-men“, meint Christian Thiem aus Mün-ster-Roxel. Dass der faire Preis der bes-sere ist, hat seine Ortsgruppe nachlängeren Gesprächen eingesehen. „Aberdas tolle Angebot des Landjugendver-lags kennen noch viel zu wenige in derKLJB“, findet Christian. „Zumal es für KLJB-Angehörige eine besonders nette Be-handlung und sogar Rabatte gibt!“.(jels)

WORKSHOP

ÖKOLOGISCH PRODUZIERTE UND SOZIAL FAIR GEHANDELTE KLEIDUNG

FAIR

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DIE REGION IM HERZENAm Bundestreffen ist es gelungen, dieVersorgung der TeilnehmerInnen fast aus-schließlich mit Produkten aus der Regionzu gewährleisten. Einige Beispiele: Äpfelvon einer Obstwiese am Fuße des Bus-sens, Landjugendbrot vom örtlichen Bäckermeister, Milchprodukte aus eineroberschwäbischen Molkerei. Auch derOchse am Spieß lebte zuvor auf derWeide eines oberschwäbischen Bioland-Bauern.

Wieso ist der regionale Ansatz sobedeutend? In unserer globalisierten Weltwird es immer wichtiger sich bei der Ver-sorgung mit Nahrungsmitteln und Roh-stoffen auf die Region zu konzentrieren.Die Frage nach dem billigsten Produkti-onsstandort sollte nicht im Mittelpunktstehen. Nur so kann ausreichend Wert-schöpfung im ländlichen Raum entstehenund somit Zukunftsperspektiven für dortlebende junge Menschen geschaffenwerden. „Aus der Region – für dieRegion“ ist der Schlüssel zum Erfolg in derRegionalentwicklung. Dies ist auch diezentrale Botschaft des Prinzips der Ernäh-rungssouveränität, dem Schwerpunkt-thema des KLJB-Bundesverbandes.

Der Ansatz der Regionalität wurde aufdem Bundestreffen aber nicht nur bei derEssensversorgung gelebt. Das große Work-shop- und Exkursionsangebot zeigte Möglichkeiten auf, wie sich eine Regionnachhaltig entwickeln kann. Daher giltspätestens seit dem Bundestreffen füralle Teilnehmerinnen und Teilnehmer:Wir tun es – regional!

Helke NeuendorffReferent für LändlicheEntwicklung an [email protected]

Lunchpakete brauchen sie nicht – Essensoll es vor Ort geben. Eine bunt gemischteGruppe von neun KLJBlerInnen machtsich im Kleinbus Richtung Bodensee auf.Sie wollen einen Bauernhof besuchen.Reiseleiter ist Hans Schmeh, Bauer undLandwirt aus Überlingen. Hans ist auchKLJBler und arbeitet seit vielen Jahrenim Bundesarbeitskreis Ländliche Entwick-lung (BAK Land) mit. Er weiß, was KLJB-lerInnen wollen – deshalb gibt’s heutenicht nur trockene Vorträge, sondern auchAustausch und was zum selber machen.

Gemeinsam mit seiner Mutter Anne-liese betreibt Hans einen Bioland-Hof inÜberlingen. Wie viele Bioland-Betriebevermarkten die Schmehs ihre Produkteselbst – an Läden, Bäckereien und Ab-Hof.Hier bekommen die KundInnen Milch, Eier,Getreide, Wurst, Fleisch und Apfelsaft direktvom Erzeuger. Im Hofladen gibt’s außer-dem noch Bier, Honig, Käse, Kartoffeln,Obst und Wein – nicht aus eigener, aberebenfalls ökologischer und regionaler Her-stellung. Gemeinsam diskutiert die Gruppeüber die Vorteile und Herausforderungenvon Direktvermarktungskonzepten. DieTeilnehmerInnen berichten von den Erfah-rungen in ihren Heimatregionen. Sie stel-len fest: „Wo es keine Wertschätzung inRichtung Direktvermarktung gibt, ist auchnoch keine Wertschöpfung möglich“. Inpuncto Bewusstseinsarbeit sei in manchenRegionen Deutschlands noch einiges nach-zuholen, meint ein Teilnehmer.

Dann steht erst einmal Brotbacken aufdem Programm. Wie viel Kraft das Knetenkostet! Gut, dass Hans’ Mutter ein wenigaushilft. Zum Schluss gibt’s leckeres Brotin den kreativsten Formen – Herzen, Bre-zeln oder einfach in Brötchen-Form.

Das Besondere am „Hagenweilerhof“ist eine pfiffige Marketing-Idee: das „Äpfel-Zügle“. Seit fünf Jahren tuckert ein Traktorsamt Erntewagen über’s Land und zeigtTouristen oder anderen Interessierten, wieunterschiedlich Landwirtschaft sein kann.Dieses Freizeit-Bildungsangebot ist einGemeinschaftsprojekt von drei Höfen in derUmgebung. „Viele nutzen unser Bähnlefür Vereins- oder Betriebsausflüge“, erzähltHans. Heute sitzt die KLJB-Delegation indem Wagen, genießt die herrliche Aussichtund lauscht den Worten von Hans und sei-nen Kollegen. Die Ausflugsgesellschaftlernt Wissenswertes über Bio-Kontrollen,Direktvermarktung, Obstanbau, Schnaps-brennen sowie über die Brot-Herstellungin einer nahe gelegenen Bäckerei und darfauf den Höfen einige Leckereien verkosten.„Bei diesen Ausflügen ist uns natürlichwichtig, dass die Leute nicht nur die Pro-dukte oder die Region kennenlernen, son-dern auch die Philosophie, die dahintersteckt“, erläutert Hans. Ein Blick in diebegeisterten Gesichter der KLJB-Reise-gruppe reicht aus: Hier wurde das Lernzieloffensichtlich erreicht. (jels)

WORKSHOP

DIREKTVERMARKTUNG AUF BIOLAND-BAUERNHÖFEN

REGIONAL

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NICHT NUR EINETHEORETISCHE VISIONDas Bundestreffen 2007 hat gezeigt, dass es möglich ist, 1.400 Leute weitgehend nach Prinzipien der Ernährungssouveränität zu versorgen!

BUFO SCHWERPUNKT

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as Konzept der Ernährungssouveränität ist zunächst ein-mal eine theoretische Vision, wie Armut und Hungerweltweit bekämpft werden könnte. Nationen sollen das

Recht haben, ihre Landwirtschafts- und Ernährungspolitik so aus-zurichten, dass die eigene Bevölkerung mit lokalen, gesunden,kulturell angepassten Nahrungsmitteln versorgt werden kann.

Das Konzept der Ernährungssouveränität stärkt regionaleWirtschaftskreisläufe. Kleinbauern und -bäuerinnen auf derganzen Welt müssen das Recht und die Möglichkeit haben, vonihren Produkten leben zu können. Eine Grundvoraussetzung fürErnährungssouveränität ist der gerechte Zugang zu Ressourcenwie Wasser, Land und Saatgut.

Beim Bundestreffen haben wir versucht, Prinzipien derErnährungssouveränität konkret umzusetzen.

So wurden wir fast ausschließlich mit regionalen Nahrungs-mitteln versorgt, zum Beispiel mit Käse aus der Region,selbst gemachter Erdbeermarmelade, Apfelsaft usw.Unser eigens entwickeltes ökologisches KLJB-Brot enthältregionale Mehlsorten und fair gehandelte Cashewnüsse.Unser (KLJB)-Kaffee kam von äthiopischen Kleinbauern und-bäuerinnen und wurde fair gehandelt Es gab zum Teil fleischlose Speisen für alle, und viele Nah-rungsmittel kamen aus ökologischem AnbauDas Bundestreffen war dosenfreie Zone, es gab ausschließ-lich Pfand-Glasflaschen, um unnötigen Müll zu vermeiden.

Die Jugendberufshilfe-Einrichtung St. Josef hat die Verpflegungwährend der vier Tage Bundestreffen übernommen. Die Umset-zung solcher Konzepte im Alltag von St. Josef ist hauptsächlicheine finanzielle Frage. Überregionale Großhändler sind einfachbilliger. Dennoch: Dangel achtet gerade beim Obst und Gemüsedarauf, dass es aus der Region kommt. Auch das Mehl beziehtdie Einrichtung stets aus den Kornkammern der Umgebung.

Ernährungssouveränität im Alltag konsequent umzusetzenist nicht immer leicht. Die guten Absichten und die Sorge umdie Probleme der Welt sind zwar da, aber wenn ich meineGewohnheiten verändern soll, dann kommt immer wiederetwas anderes dazwischen ... Ernährungssouveränität beginntmit dem alltäglichen Verhalten von uns allen!

Vielleicht können diese Anregungen helfen, auch nach demBundestreffen den Alltag Schritt für Schritt ein bisschen ernäh-rungssouveräner zu gestalten:

An den Vorratsschrank:Hey, ich platze schon wieder! Kaufe doch nur so viel, wieDu wirklich vor dem Haltbarkeitsdatum verbrauchen kannst.Wo kommen denn eigentlich die Produkte her, die ich im Schrank stehen habe (Stichwort: „Lebensmittel-kilometer“)? Was könnte ich regional oder fair-gehandeltbesorgen?

An den Kühlschrank: Lieber wenig, aber frisch, ökologisch, fair, regional und sai-sonal! Müssen es Äpfel aus Neuseeland sein, wenn NachbarsWiese voll davon ist? (Verpackungsabfall, Transportwege).Nach dem Öffnen gleich die Türe zu machen!

Ins Auto: Stell die Klimaanlage so ein, dass Du wenig Sprit ver-brauchst. Ab einer Minute stehen rentiert sich das Abschalten. Hättest Du auch mit dem Rad fahren können?

An die Kaffeemaschine:Am besten schmeckt Kaffee, der fair gehandelt ist, dasheißt an dem nicht nur die Konzerne, sondern auch die Kleinbauern und -bäuerinnen verdienen.

An den PC und die Stereoanlage:Stand-by verbraucht wahnsinnig viel Energie!

An den Mülleimer:Ist auch alles getrennt, was recycelt werden kann?

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Die Bundesregierung setzt sich im Rahmen ihrer Zuständigkeitendafür ein, dass allen jungen Menschen ein Bildungs- und Ausbil-dungsangebot zur Verfügung steht, das ihnen hilft, eine tragfähigeberufliche wie persönliche Basis zu schaffen. Generell gilt: Junge, gut ausgebildete Menschen sind das wichtigste Zukunftskapital unseres Landes – in städtischenBallungszentren ebenso wie in ländlichen Gebieten.

ANGELA MERKELBundeskanzlerin

PROMINENTE STIMMEN ZU LAND – LEBEN – LUSCHD

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Am Schluss des Bundestreffen-Gottesdienstes erhielten alleBesucherinnen und Besucher ein kleines KLJB-Brot. Die KLJB hatzusammen mit dem Verband Bioland ein ökologisches, fairesund regional produziertes Brot entwickelt. Dieses werden KLJB-Ortsgruppen zu Erntedank in ihren Gemeinden gegen Spendenfür einen guten Zweck verteilen. Außerdem wird man dasBrot deutschlandweit in teilnehmenden Bäckereien kaufenkönnen. Auf dem Bundestreffen feierte das Brot seine großePremiere.

Im Rahmen der „Aktion Minibrot“ laden KLJB-Ortsgruppendeutschlandweit jedes Jahr zu einem selber gestalteten

Gottesdienst am Erntedankfest ein. Anschließend werdenkleine Brote, die so genannten „Minibrote“, gegen eine Spendeabgegeben. Der Erlös kommt Projekten in Ländern des Südenszugute. Zur Aktion gehören darüber hinaus kreative Bildungs-arbeit zum jährlich wechselnden Schwerpunktthema und einegute Öffentlichkeitsarbeit. So erreichen die Gruppen jedes Jahreinige tausend Menschen.

„Das Grundnahrungsmittel Brot verdeutlicht ideal, wieErnährungssouveränität funktionieren kann“, meint der KLJB-Bundesvorsitzende Christian Schärtl. Das Getreide könne vonden Bäuerinnen und Bauern vor Ort produziert und in denregionalen Mühlen weiter verarbeitet werden. Das Wasserstammt aus der Quelle der örtlichen Gemeinde. Mit der Ver-arbeitung der Rohzutaten verdient die Bäckerin oder der Bäk-ker im Dorf den Lebensunterhalt für sich und die Familie. „Inder Lebensmittelversorgung sind wir auch auf Importe ausanderen Ländern angewiesen, denn aufgrund der klimati-schen Bedingungen können wir nicht alles selbst produzieren.Deshalb enthält das KLJB-Brot auch eine exotische Zutat:Cashewkerne – selbstverständlich aus dem Fairen Handel“,erklärt Christian weiter.

Das und mehr könnt Ihr in der Arbeitshilfe nachlesen, dievon der Bundesstelle in Zusammenarbeit mit den Diözesanver-bänden Regensburg, Paderborn sowie München und Freisingerarbeitet wurde. Diese gibt inhaltliche Inputs und enthälteinen Gottesdienstvorschlag nebst ganz vielen Methoden fürdie Gruppenarbeit.

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KEINE BROTLOSE KUNSTZUSAMMEN MIT BIOLAND HAT DIE KLJB EIN EIGENES BROT ENTWICKELT

Die vier Tage Bundestreffen haben Akzente gesetzt – vor allem mit demThema der Ernährungssouveränität, sowohl in Diskussionsforen als auch im aktiven Umgang. Hierzu gehörte die spitzenmäßige regionale undsaisonale Versorgung, zum Beispiel mit leckerem Apfelsaft und Kässpätzle.Ein absolutes Highlight war das Kulturspektakel, hier haben wir mit altenund neuen Freunden bis in die Nacht hinein getanzt. Ich bin froh, dass ich soviele Bilder gemacht habe. So habe ich Zeit, das Bundestreffen in Gedankennoch mal zu erleben.

Das Bundestreffen war für mich wie ein kleinerWeltjugendtag. Ich bin so schnell mit anderen KLJBlerinnen und KLJBlern in Kontakt gekommen!Bezeichnend dafür ist vielleicht auch mein Workshop –dort sind wir mit verbundenen Augen einen Baumhochgeklettert – so ein Vertrauen ist ja nicht selbst-verständlich. Für das nächste Bundestreffen habe ichmich mit Leuten aus Bayern und Münster verabredet.

GISELA PANTER (19), Butschbach-Hessel-bach, DV Freiburg

ANJA NENNTWICH(29), Diözesanvorsit-zende KLJB Münster

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Einmal Erdbeer und Vanille bitte“, sagt der Junge in dem blauenBundestreffen-T-Shirt. Simone Stöferle grinst: „Hab ich dichheute nicht schon mal hier gesehen?“. Lächelnd reicht sie das Eisüber die Theke. Zufrieden schleckend schlendert der Junge Rich-tung Volleyball-Feld „Es gibt einige Wiederholungstäter, diezwei- bis dreimal kommen“, weiß Simone. Sie betreibt zusam-men mit ihrer Schwester Martina einen mobilen Stand für dasso genannte „Bauernhof-Eis“. Während der vier Bundestreffen-Tage waren die beiden auf dem Gelände in Heudorf zu Gast.Pflichtprogramm für die beiden KLJBlerinnen.

Ökologisch: Das Eis ist frei von künstlichen Aromen, Farb-stoffen, Emulgatoren und sonstigem unnötigem Ballast. „WoErdbeere drauf steht, ist auch Erdbeere drin“, versichert Haus-wirtschaftstechnikerin Martina.

Regional: Die Milch für das Eis kommt von Simones Mann, derist Landwirt in Ringingen. Bauernhof-Eis™ ist eine geschützteMarke und wurde vor rund 20 Jahren in den Niederlanden ent-wickelt. Bauernhof-Eis™ entstand mit dem Ziel der Direktver-marktung von frischer Milch und wird heute an verschiedenenStandorten in den Niederlanden, in Österreich, der Schweizund in Deutschland produziert. Simone und Martina sind Lizenz-nehmerinnen dieser Marke. Einzige Bedingung: Sie benutzenden Zucker und die Grundrezepte der Firma „Bauernhof-Eis“. LautVertrag dürfen sie ihr Eis nur innerhalb eines bestimmten Post-leitzahlen-Bereichs vertreiben, lange Zwischenlagerung oderTransportwege fallen damit weg.

Fair: Und selbst das Schokoladen-Eis genießt man ernährungs-souverän: Der Kakao kommt aus dem Fairen Handel. Derzeittüfteln Simone und Martina an einer neuen Sorte – auf Basisvon getrocknetem Mango aus dem Fairen Handel.

LIKE ICE IN THE SUNSHINE …AUF DEM BUNDESTREFFEN GAB ES EIS DIREKT VOM BAUERNHOF

Wer schon beim Kochen im Ferienlager mit 50 Kindern insSchwitzen kommt, hätte bei Gabriele Dangels Job in Heudorfein echtes Problem. Dangel ist Hauswirtschaftsleiterin im Heimder Jugendberufshilfe St. Josef in Heudorf. Für sie ist es völlignormal, für 120 Personen zu kochen. Aber für 1.400? „Das sindschon andere Dimensionen“, sagt Dangel und schiebt denWagen mit den 20 Käselaibern ein Stück beiseite. Während desBundestreffens sowie einige Tage davor und danach hat sie dieKoordination für die Verpflegung übernommen. Beim Kalku-lieren und Hantieren einen kühlen Kopf zu bewahren – das istder sympathischen Oberschwäbin mit Bravour gelungen.

Im Vorfeld des Bundestreffens stand sie in engem Kontaktmit dem Vorbereitungsteam. Gemeinsam stimmten sie ab,dass es vielleicht doch 5.000 Müsliriegel für die Lunchpaketesein sollten und fragten sich, ob die 2.000 Eier für die Kässpätzledenn wohl reichten. Es hat gereicht. „Natürlich hatte ich klei-nere Pannen erwartet“, sagt Frau Dangel. Dann sei aber garnichts passiert. Nur bei den Brottaschen habe sie sich einwenig mit den Mengen verschätzt: „Die hatten doch nicht soeinen großen Hunger wie wir dachten.“

Apfelsaft – selbst gepresstDie KLJB im Bistum Rottenburg-Stuttgart war schon im Herbst2006 schwer aktiv: Ortsgruppen haben rund 6,5 Tonnen Äpfelgesammelt. Daraus entstanden 3.500 Liter Saft und 500 LiterMost. Im Vorfeld des Bundestreffens haben die KLJBlerinnenund KLJBler bereits etliche Flaschen für einen guten Zweck ver-kauft. Den Rest gab’s beim Bundestreffen.

Ochs am SpießDas Paradebeispiel für regionale und ökologische Versorgung: DerKLJBler Johannes Bader hat in Eglofs (Landkreis Ravensburg) seitetwa acht Monaten einen Ochsen gezüchtet. Am Schluss wog er350 Kilo. Am Samstagmorgen kam der Ochse auf den Spieß undbrutzelte zwölf Stunden vor sich hin. Stefan Egle aus Erlenmoosund Stefan Ansorge aus Rot an der Rot sorgten mit Öl und demrichtigen Dreh für knusprige bis saftige Gaumenfreuden.

KOCHEN FÜR DIE GROSSFAMILIEREGIONALE UND ÖKOLOGISCHE VERSORGUNG BEIM BUNDESTREFFEN

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grundbesitzern oder Konzernen gehören, werden nicht bewirt-schaftet. Konflikte als Reaktion auf diese Ungerechtigkeitensind unausweichlich.

Seit 1985 hat das MST ungenutztes oder gesetzeswidrigbewirtschaftetes Land besetzt. Auf diesen Ländereien wer-den zunächst so genannte acampamentos (Camps) errichtet.Werden die Prozesse gegen die Landbesitzer gewonnen,errichten die ehemaligen Landlosen assentamentos (Siedlun-gen) und schließen sich zu kleinen Kooperativen zusammen.

Rund 400 000 Menschen leben zurzeit in Lagern und war-ten auf Land, manche von ihnen bis zu zehn Jahre. Unter demDruck der privaten Milizen ist dieser Kampf oft nicht unge-fährlich. QUELLE UND WEITERE INFORMATIONEN: WWW.MSTBRASILIEN.DE

Was ist die Landlosenbewegung MST?Die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ (portugiesisch:Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra), auch „Bewe-gung der Landlosen“ oder kurz MST bezeichnet, ist die größtesoziale Bewegung Lateinamerikas. Sie hat geschätzte 1,5 Mil-lionen Mitglieder und ist heute bereits in 23 der 27 Staaten Bra-siliens vertreten. Das MST setzt sich vornehmlich für die Umset-zung einer radikalen Landreform ein, stellt darüber hinausaber auch soziale, ökologische und politische Forderungen.

Die extrem ungleiche Landverteilung in Brasilien war derHauptgrund für das Entstehen des MST. In Brasilien besitzenetwa 10 Prozent der Bevölkerung rund 80 Prozent des Landes. In anderen Zahlen: 20 Großgrundbesitzern gehören20 Millionen Hektar Land, während sich die gleiche Fläche 3,3 Millionen Kleinbauern teilen. Viele der Böden, die Groß-

Im Landlosencamp empfand eine Gruppe von Bundestreffen- TeilnehmerInnen am eigenen Leib nach, wie Menschen ohne eigenes Land leben müssen. In dem Dauerworkshop befassten siesich mit den Hintergründen und Auswirkungen von Landlosigkeitund diskutierten Strategien zur Lösung des Problems.

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17. Mai 2007„Sag mal, Kathrin, beim Bundestreffen habenwir so eine Aktion vom BAKIE Bundesarbeits-kreis für Internationale Entwicklung, und wirbräuchten noch ein paar Leute. Kannst du malne Nacht im Freien schlafen?“ fragt mein ehe-maliger Vorstandskollege Jürgen. „Ja klar,hab ich ja beim Weltjugendtag auch gemacht“,antworte ich.

30. Juni 2007BAKIE-Wochenende in Hannover. Beim Mittag-essen sitzen wir alle zusammen, und icherkläre stolz, dass ich mir extra eine neueLuftmatratze gekauft habe. Auf einmalherrscht absolute Stille. Alle schauen aufJürgen. „Sag mal Jürgen, was hast du Kathrindenn erzählt, was sie machen soll?“ „Ähm,eigentlich nicht viel, ich dachte das machenwir zusammen.“ „Okay,“ sage ich, „dann brau-che ich also keine Luftmatratze?“ „Äh, nein,nicht wirklich!“ Dann kommt noch ein Nach-satz: „Wir schlafen auf Pappe!“

26. Juli 2007Bei der Ankunft ist alles noch ein wenig chaotisch. Fragen über Fragen, die beiminhaltlichen Input von Markus weitestgehendgeklärt werden können. Bei einigen Bildernaus Brasilien und den Bemerkungen, die Mar-kus dazu macht, geht ein Raunen durch dieGruppe. Wie gut wir es im Vergleich haben!15 Jahre ein Stück Land besetzen in derHoffnung, dass es einem zugeschrieben wirdund dann noch die permanente Angst, erschos-sen zu werden. Keine schönen Gedanken.

Nach der Eröffnungsshow treffen wir unsum Mitternacht, um unser Nachtlager vorzu-bereiten. Ein Dachüberstand, Pappe undSchlafsack – das ist alles, was wir haben.

27. Juli 20075 Uhr: Aufstehen, um Land zu besetzen.Lange nicht mehr so gut geschlafen! DieSägegeräusche der männlichen Teilnehmer ausunserer Gruppe konnte man ignorieren. Es warwarm, bequem und eine interessante Nacht.

Nachdem wir unser Land besetzt hatten fin-gen wir mit dem Hüttenbau an. Das Bauen gingerstaunlich schnell. Ein paar Holzdielenhier, ein bisschen Pappe da und fertig warunser Eigenheim.

Zum Mittag mussten wir uns selbst waskochen. Reis, Mais, Bohnen, Tomatenmark, einpaar Gewürze und reichlich Wasser – undschon hatten wir eine sehr nahrhafte undwohlschmeckende Mahlzeit.

Unsere selbstgebaute Dusche war sehr kalt,aber es war okay. Jeden Tag bräuchte ich dasnicht, und ich weiß warmes Wasser nun durch-aus zu schätzen.

28. Juli 2007Unsere Besetzung des Trinkwasserhahns hateinige Leute noch einmal mehr auf uns auf-merksam gemacht. Leider waren einige auchetwas aggressiv, da sie sich nicht dieZähne putzen konnten oder ein paar Schritteweiter gehen mussten. Aber: Wir waren fürein paar Momente Gesprächsthema. Das istdoch auch schon ein Erfolg.

29. Juli 2007Abreisetag. Nachdem wir unser Camp abgebauthatten, ging’s zum Gottesdienst und danndirekt in den Bus und ab in den Norden.

Ich muss sagen, ich hatte wirklich Beden-ken und sogar ein wenig Angst vor dem Land-losencamp. Aber wir haben das Beste darausgemacht. Wir waren eine super Truppe. Ich binfroh und dankbar für diese Erfahrung.

... DANN BRAUCHE ICH ALSO KEINE LUFTMATRATZE?Tagebuch einer Landlosen

Jungen Menschen in der KLJB will ich gerne auf den Weg geben, dass sich Engagement auf Gemeindebene auf jeden Fall lohnt. Sie haben dadurch die Möglichkeit, Demokratie zu leben und aktiv den Erhalt der ländlichen Lebensqualität zu beeinflussen. KLJBerinnen undKLJBler, seid stolz auf Werte wie Heimatverbundenheit, Freundschaft,Gemeinschaftssinn und Lebensfreude. Ihr habt damit ein Lebensfundament,das sich nicht so leicht erschüttern lässt. Die Ressourcen des ländlichen Raumeswollen genutzt werden!

WOLFGANG WÖRNERBürgermeister derGemeinde Dürmentingen

PROMINENTE STIMMEN ZU LAND – LEBEN – LUSCHD

Katrin SchütteDV Osnabrück

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Ich möchte die KLJB dazu beglückwünschen, Ernährungssouveränität als Oberthema eines solchen Treffens zu wählen. Das beeindruckt mich. Wir genossen die Ernährungssouveränität und das regionale schwäbische Essen!Mir hat sehr gut gefallen, wie kleine Schilder daran erinnern, kein Wasser zu verschwenden oder daran, nur so viel zu nehmen, wie man essen kann.

SEBASTIAN PUTHEN aus Kerala, Indien, Vorstands-Mitglied des Teams MIJARC Asien

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+ + + INTERNATIONALE STIMMEN + + + INTERNATIONALE STIMMEN + + +

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Ein „Aschuggerle” zur Begrüßung: Gemütliches Kreis-Sitzen mit1.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Sichtlichen Spaß im Hochseilgarten hatte Veronika Nordhues aus dem DV Vechta. Nur eines von rund 130 Workshop- und Exkursionsangeboten.

„Mir kennet alles – außer hochdeutsch”: Die Oberschwaben warenherzliche und ideenreiche Gastgeberinnen und Gastgeber.

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Im Rahmen unseres Ziels, Armut und Hunger in der Welt zu bekämpfen, setzensich die MIJARC und ihre Mitgliedsorganisationen für Ernährungssouveränität ein.Vielen Dank an die KLJB, dass sie mit ihrer Arbeit dazu beiträgt, dieses Ziel zu erreichen und Gratulation zu diesem fantastischen Bundestreffen!

BERTA VIZCARRA MIR aus Spanien, Europa-Vorsitzende der MIJARC

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INTERNATIONALE STIMMEN + + + INTERNATIONALE STIMMEN + + + INTERNATION

In den Abendstunden brodelte die Stimmung bei den Konzerten – zumBeispiel beim Auftritt von X-Plosive.

Vertrauen ist gut! Ein Teilnehmer testet seine Grenzen beim Baum-und Kistenturmklettern.

Nach anderthalb Jahren Vorbereitungszeit ging es endlich richtig los!Kurzes Ausruhen auf der Wiese für Siegfried Geiger.

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JA, MIR SAN MIM RADL DA …Vom Festzelt zum Lagerfeuer, vom Dorfgemeinschaftshaus zurMuggebudde: Rund 130 Fahrräder machten es möglich! Dankzahlreicher Fahrrad-Spenden aus der Bevölkerung konnten dieStrecken zwischen den Veranstaltungsorten bequem und öko-logisch per „Land-Rad“ zurückgelegt werden. Räder waren imgesamten Dorf im Einsatz. Selbst zu Workshopangeboten in denNachbardörfern wurde geradelt. Einige davon leuchtetenbesonders schön, nachdem sie von Workshopteilnehmerin-nen und -teilnehmern angemalt wurden. Einige Jugendlichebauten ein Tandem oder sogar ein Dreier-Fahrrad. Ein weite-rer Workshop kümmerte sich darum, platte Räder wieder inSchuss zu bekommen. Nach dem Bundestreffen wurden dieRäder an soziale Einrichtungen gespendet.

Warum nicht gleich per Fahrrad anreisen, dachten sich zahl-reiche KLJBlerInnen aus der näheren Umgebung. Genausodachten auch die KLJBlerInnen aus Bergheim-Müllekoven. Infünf Tagen radelten sie die 300 Kilometer von Heidelbergdirekt bis Heudorf. Ihr seid die waren Öko-Heldinnen und Hel-den des Bundestreffens!

KULTURSPEKTAKELDer Freitagabend gehörte der Kultur. Auf sechs Bühnen gab’sein buntes Programm für die Bundestreffen-Gemeinde. Von derJazzband, Percussion-Gruppe und Gospel-Chor, über Blasmusik,Volkstanz aus Winterstetten-Dorf, Alphorn aus Urlau, Showtanzaus Eberhardzell und Guggen-Musik aus Dürmentingen auf derKleinkunstbühne bis hin zur Ska-Band war für jeden Geschmacketwas geboten. Man konnte sich richtig treiben lassen. Undimmer mal wieder kam man mit einer Heudorferin oder einemHeudorfer ins Gespräch. Denn auch die hatten sich unters KLJB-Volk gemischt und genossen die gute Stimmung.

Einsatzleiter MatthiasWinkler vom Roten Kreuz verarztet einenverletzen KLJBler.

Pamina Otto und Anja Kleiner beim Küchendienst

Erwin Hölzl ausHeudorf hilft auch fleißig mit.

Showtanz aus Eberhardzell und Alphornbläser aus Urlau

HEUDORF IM AUSNAHMEZUSTANDHeudorfs Bevölkerung hat die vier Tage Ausnahmezustandneugierig verfolgt. Erwin Hölzl hat vor 25 Jahren die KLJB Heu-dorf gegründet und lebt gleich neben dem Heudorfer Schloss.„Ich freue mich besonders, dass die drei KLJB-Ortsgruppen soeng zusammenarbeiten. Wie man sieht, klappt das wunderbar!“

Bei der Essensausgabe waren die Vereine der Gemeinde Dürmentingen stark eingespannt. Pamina Otto (14) und AnjaKleiner (17) vom Musikverein Hailtingen stehen im Festzelt undverteilen Maultaschen und Salat an die hungrigen Jugendlichen.„Für uns war sofort klar, dass wir die KLJB hier unterstützen“,meint Pamina. Insgesamt helfen rund ein Dutzend Mitgliederdes Musikvereins bei der Essensausgabe mit. „Am Anfangwar’s schon ein bisschen stressig, aber gegen Ende konntenwir ein bisschen langsamer machen“, sagt Anja.

Auch der Rote-Kreuz-Dachverband Biberach war mit rund 16Leuten am Bundestreffen beteiligt. In zwei bis drei Schichtenpro Tag waren sie rund um die Uhr für die KLJB da. Sie sindbegeistert, wie friedlich und herzlich die jungen Leuten mit-einander umgehen. Bereitschaftsleiter Matthias Winkler istvon seinen sonstigen Einsätzen mehr Unruhe gewöhnt. „Dem-entsprechend hatten wir hier auch wenig zu tun. Die meistenBehandlungen sind auf das heiße Wetter, auf Insektensticheoder Sportverletzungen zurückzuführen“, erklärt Winkler.

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LUSCHD AM GOTTESDIENSTMit einem feierlichen Gottesdienst im Hof des HeudorferSchlosses endete das Bundestreffen am Sonntag. Im Abschluss-gottesdienst drehte sich alles um das Thema Brot. Bischof Dr.Gebhard Fürst feierte den Gottesdienst mit den Jugendlichenund war begeistert vom engagierten Handeln der KLJB: „Ichwünsche der KLJB, dass die Jugendlichen ihre Lebenserfahrun-gen im ländlichen Raum an die Menschen in der Stadt weiter-geben können. Denn wir sollten nicht vergessen: Das Brotkommt vom Land“.

Die Vorbereitungen für den Gottesdienst hatten gut einhalbes Jahr Zeit in Anspruch genommen. Koordiniert undgesponnen hat den Großteil des Gottesdienstes der Bundes-arbeitskreis Pastoral auf dem Land (BAK PauL). Mit dem Thema„Luschd auf Leben“ wollte er dem Bundestreffen einen emo-tionalen Abschluss geben. Besonders schön: Für die Kommu-nion-Austeilung war es dem Arbeitskreis gelungen, Leute ausden verschiedenen Wirkungskreisen des Bundestreffens zufinden. So waren Helferinnen aus dem BAK PauL dabei, MIJARC-Priester, der Arbeitskreis Religiöses aus dem DiözesanverbandRottenburg-Stuttgart, Landjugendseelsorger und Leute ausHeudorf.

Bemerkenswert für viele Besucherinnen und Besucher wardie so genannte „Sprechmotette“ zum Leben auf dem Land undzu Werten der KLJB. Bundesseelsorger Andreas Heger hatte hier-bei das Kommando übernommen. „Das war ein ganz schönesWagnis“; gesteht Andreas, der zum ersten Mal ein solches Mini-Sprech-Theater vorbereitet hatte. „Zwar hatte ich im Vorfeld mitjemandem gesprochen, der so etwas schon mal gemacht hat– aber es dann vor den 1.400 Leuten auszuprobieren – das warspannend!“. Spannend und bewegend war auch das Zuhörenund Mitmachen – während des ganzen Gottesdienstes.

DANCE TO SKAInterview mit „The Mellers“, die beim Kulturspektakel spielten

Die neunköpfige Ska-Band aus Biberach und Umgebungheizte der KLJB im großen Festzelt mächtig ein. Schnelle, treibende Rhythmen, mehrstimmige Gesänge und Bläser-sätze animierten zum Tanzen. Musikalisch stammen dieJungs ursprünglich aus Musikvereinen, Bigbands und Hard-Rock-Formationen. Die Bandmitglieder sind zwischen 23und 38 Jahre alt. Vom Zimmermann über den Arzt bis zum Physiker geht die Bandbreite der vertretenen Berufe. Band-leader Nico steht Rede und Antwort.

Was ist überhaupt Ska?Ska ist eine Mischung aus satten Grooves, Reggae-Rhythmen,ausdrucksstarkem Bläsersatz und mitreißenden Texten. Ska isteben Spaß und gute Laune pur – wie Ihr gemerkt habt.

Die Stimmung war wirklich spitze. Ist das immer so bei Euch?Natürlich! Aber hier auf dem Bundestreffen war’s besondersgroßartig. Wir spielen gerne auf Landjugendpartys. Hier ist dieAtmosphäre weniger verklemmt als auf anderen Veranstaltun-gen. Kontakte knüpfen ist hier viel leichter als anderswo.

Was heißt „anderswo“? Wo spielt Ihr denn sonst so?Ganz unterschiedlich. Wie jede normale Band haben wir auchmal ganz klein angefangen. 1998 war das. Aber dann habenwir zum Beispiel auch schon mal auf dem Southside-Festivalgespielt – das ist eines der größten Open-Air-Festivals für alter-native Musik in Süddeutschland. Das war ganz witzig. ImGrunde wissen wir aber, wo wir hingehören.

Wenn Ihr richtig groß rauskommen wollt, müsst Ihr dochin die Städte. Nicht unbedingt. Es geht uns auch nicht ganz so sehr ums „großrauskommen“. Wir wollen vor allem Spaß haben. Und dasgeht auf dem Land einfach viel besser. Viele von uns stammenja selbst vom Land und möchten hier auch bleiben. Der Umgangist einfach viel persönlicher. Nur ein Beispiel vom Bundestref-fen: Als Verpflegung gab es Wurstsalat. Das sagt ja wohl alles.

Bischof Dr. Gebhard Fürst

Rottenburg-StuttgartsSeelsorger Martin Rodi

Standing Ovations für dasVorbereitungsteam beimAbschlussgottesdienst

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KLJB-Frühjahrbundessausschuss in Bonn: Rund 40 Delegierte ausganz Deutschland waren am 23. Juni auf den Venusberg gereist,um sich auszutauschen und gemeinsam über die Geschicke desBundesverbandes zu beraten.

Neben dem Haushaltsabschluss 2006 und der Diskussion umden Coca-Cola-Boykott (siehe nächste Seite) befassten sich dieKLJBlerinnen und KLJBler mit einer landwirtschaftlichen Studien-fahrt nach Spanien. Sie beschlossen, dass der KLJB-Bundesver-band 2008 erstmalig eine landwirtschaftliche Studienfahrtnach Andalusien anbieten wird. Eingeladen sind alle KLJBlerin-nen und KLJBler, die Lust haben, Land und Leute sowie unserespanische Partnerbewegung Movimiento de Juventud RuralCatólica (MJRC) kennen zu lernen. Themen sind hier unteranderem Bewässerungsfeldbau, Grüne Gentechnik, Migrationund Menschenrechte – und natürlich Ernährungssouveränität.Daneben kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auchin Kontakt mit KLJBlerinnen und KLJBlern aus dem ganzenBundesgebiet. Termin ist der 5.-14. September 2008.

GROSSE ENTSCHEIDUNGENUND KLARE MEINUNGENBundesausschuss wählte neue Geschäftsführerin und spricht sich für Coca-Cola-Boykott aus

Zudem standen zwei Wahlen auf dem Programm. Einstimmigwählte der Bundesausschuss Markus Lutz aus dem Diözesan-verband München und Freising in die Bundesschiedsstelle.Auch das Amt der Geschäftsführung war neu zu besetzen. Dieeinzige Kandidatin Theresia Runde wurde mit überwältigen-der Mehrheit gewählt. Die 26-jährige Diplom-Kauffrau ausdem brandenburgischen Pritzwalk überzeugte durch ihre umfas-sende Fachkenntnis sowie ihr lebhaftes Interesse an den Themen der KLJB. Theresia verfügt über breit gefächerte Erfah-rungen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen, Projektma-nagement und Fundraising. Diese will sie zugunsten der KLJBeinsetzen. „Ich bin begeistert, dass ich meine betriebswirt-schaftlichen Kenntnisse in eine so profilierte Organisation wiedie KLJB einbringen kann“, sagt sie.

Durch ihre Kindheit in einer katholischen Familie in derDDR setzte Theresia Runde sich schon früh mit ihrem Glaubenund der katholischen Kirche auseinander. Eine KLJB-Ortsgruppegab es in ihrer Pfarrei zwar nicht, sie konnte aber in den ver-gangenen Jahren zahlreiche anderweitige Erfahrungen in derGemeinde- und Jugendarbeit sammeln. Ebenso kennt sie eineweitere zentrale Bezugsgröße der KLJB aus eigener Erfahrung:den ländlichen Raum. Ihre brandenburgische Herkunft hilftihr, wichtige Bedürfnisse und Probleme junger Menschen aufdem Land zu verstehen.

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Fröhliche Gesichte beim nun wieder vollständigen Bundesvorstand (v.l.n.r.):Christian Schärtl, Wolfgang Ehrenlechner, Monika Kleiser, Theresia Runde, Andreas Heger

Diplom-Kauffrau Theresia Runde wurde mit überwältigender Mehrheit zur Geschäftsführeringewählt.

Überschwengliche Freude über die Herrentorte, die zu ChristianesAbschied gereicht wurde.

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Für Theresias Vorgängerin Christiane Fuchs-Pellmann (40) warder Frühjahrbundesausschuss Abschied und Wiedersehens-freude zugleich. Schon seit dem 1. März ist sie Geschäftsfüh-rerin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB). Aufdem Bundesausschuss gab es für sie eine feierlich-entspannteDankesparty. Mit einem anregenden Gottesdienst, liebevollenAbschiedsgeschenken und Standing Ovations dankten Vertre-terinnen und Vertreter des Verbands Christiane für ihre neun-jährige Tätigkeit. Der BDKJ-Vorsitzende Dirk Tänzler würdigteihr herausragendes Engagement für die katholische Jugend mitder Goldenen Ehrennadel des Dachverbands.

BDKJ-Vorsitzender Dirk Tänzler verleiht Christiane Fuchs-Pellmann die Goldene Ehrennadel des Dachverbands.

KLJB BOYKOTTIERT COCA-COLAMit großer Mehrheit beschloss der Frühjahrsbundesausschussden Boykott von Coca-Cola-Produkten. Die KLJB schließt sichdamit der Position des BDKJ an. Der Boykott stützt sich aufzunehmende Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen durchden multinationalen Konzern.

Wie uns der Präsident der MIJARC, George Dixon Fernandezaus Indien berichtet, betrifft das rücksichtslose Verhalten desKonzerns alle Menschen, die im Umkreis der Abfüllanlagenleben. Nach Georges Angaben bohrten Coca-Cola und Pepsi inIndien auf gepachtetem Land zahlreiche Brunnen, um denWasserbedarf ihrer großen Produktionsmenge zu decken. AlleinCoca-Cola entnehme dem Grund täglich etwa 1,5 Millionen LiterWasser. Dieses Vorgehen verursacht die Absenkung des Grund-wasserspiegels und somit Wasserknappheit in vielen Gegen-den Indiens. Wassermangel schmälert die landwirtschaftlichenErträge und führt somit zu Lebensmittelknappheit, Hungerund gesundheitlichen Problemen. Ausgeliefert sind diesenPraktiken insbesondere die armen Menschen, die sich keineAlternativen leisten können.

Die kolumbianische Nahrungsmittelgewerkschaft Sinaltrai-nal ist Initiator der weltweiten Kampagne gegen Coca-Cola, diedurch die mehrfache Verletzung von Menschenrechten begrün-det wird. In Kolumbien wird dem Konzern vorgeworfen, dieGewerkschafts- und Versammlungsfreiheit seiner Mitarbei-terInnen zum Teil massiv einzuschränken.

Der weltweite Boykott von Coca-Cola-Produkten soll errei-chen, dass der Getränkehersteller soziale, ethische und öko-logische Standards einhält. Durch unsere Beteiligung sind alleKLJB-Mitglieder dazu aufgerufen, über die Produktionsbedin-gungen alltäglicher Produkte nachzudenken und von unsererMacht der Konsumierenden aktiv Gebrauch zu machen.

Zur Produkt-Palette von Coca-Cola gehören zum Beispiel auchFanta, Sprite, Nestea, Bonaqua oder Lift Apfelschorle. Alterna-tiven sind in Deutschland hergestellte Limonaden (zum BeispielBionade, Sinalco, Afri-Cola, Fritz-Cola und viele andere) oder –wenn’s auch gleich gesund sein soll – regional produzierte bzw.fair gehandelte Fruchtsäfte.

Susanne RauhReferentin für Internationale Entwicklung an der [email protected]

WWW.INDIARESOURCE.ORG, WWW.MULTIWATCH.CH

WWW.SINALTRAINAL.ORG, WWW.COCA-COLA-GMBH.DE

WWW.LABOURNET.DE/INTERNATIONALES/CO/COCACOLA

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BUFO BUNDESEBENE

JUGENDARBEIT IN CHINAKENNEN GELERNTDaniela Schramm (DV Würzburg), Michael Fischer (DVRegensburg) und Stefan Heling (DV Münster) waren aufAustauschfahrt in ChinaChina, Städte, Sensationen – drei junge Leute aus der KLJB nah-men an einer zehntägigen Austauschreise in die Volksrepublikteil. In diesem und im nächsten Jahr reisen insgesamt vier Grup-pen mit je 100 Jugendlichen nach China. Die Einladung hat derchinesische Ministerpräsident anlässlich seines Staatsbesu-ches im September 2006 in Berlin ausgesprochen. Den Anfangdes Austausches machten die Jugendverbände und Jugendor-ganisationen. 100 Vertreterinnen und Vertreter aus allen EckenDeutschland repräsentierten die breite Landschaft der Jugend-arbeit in der Bundesrepublik. In China kümmerte sich der All-chinesische Jugendverband (ACYF) um das Programm, aufdeutscher Seite war das Bundesministerium für Familie, Senio-ren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für die Reise zuständig. Aufdem Programm standen neben diversen Treffen mit Jugend-verbandsvertreterinnen und -vertretern zum Beispiel die Stif-tung für Armutsbekämpfung, die Deutsche Botschaft, die Chi-nesische Mauer, der Shaolin-Tempel in der Provinz Henan undjede Menge anderer kultureller und politischer Einrichtungen.

Wie war die Stimmung in der Reisegruppe?

Michael: Die Stimmung war wirklich super. Besonders natür-lich im Bus 3, in dem wir drei von der KLJB waren. Wir habenauf unseren Busfahrten gesungen (chinesisch und deutsch) undviel gelacht und auch sehr viel Spaß mit unserem „Tourguide”Shang gehabt! Sehr interessant und informativ war natürlichauch der Austausch untereinander. Bei den vielen Erfahrungenund verschiedenen Organisationen aus Deutschland nahmendie Fragen untereinander gar kein Ende.Daniela: Diese bunte Bandbreite in der deutschen Jugendar-beit ist auf jeden Fall ein wesentlicher Unterschied zur chine-sischen Jugendverbands-Landschaft. Darauf können wir Deut-schen wirklich stolz sein.

Wo seht Ihr weitere Unterschiede zwischen deutscher undchinesischer Jugendverbandsarbeit?

Stefan: Erste Irritationen entstanden zum Beispiel um dieBedeutung des Wortes „Jugend“. Die Vertreterinnen und Ver-treter des chinesischen Verbands waren wesentlich älter als wir.In China giltst du auch noch als jugendlich, wenn du 40 bist. Michael: … und der chinesische Verband ist für knapp 300 Mil-lionen Jugendliche zuständig! Natürlich sieht Jugendverbands-

arbeit – soweit ich das jetzt beurteilen kann – in einemkommunistischen Staat einfach anders aus als bei

uns. Auch durch die Ein-Kind-Politik erfahren dieJugendlichen viel mehr Druck von zuhause. Da

wird die Zeit für Engagement im Jugend-verband knapp. Vielleicht wird deshalb derGroßteil der Jugendverbandsarbeit vonden 30 bis 35-jährigen Jugendlichenbestritten – so zumindest mein Eindruck.Daniela: Was mir aufgefallen ist, warennatürlich die unterschiedlichen Auffassun-gen in Bezug auf Demokratie. Die Chinesen

fanden das wohl etwas nervig bei uns. Einermeinte mal zu mir: „Mensch, ihr braucht

immer so lang für Eure Abstimmungen! Gibt eskeinen, der einfach für euch alle sprechen kann?“.

Nahmen auf ihrer China-Reise somanche Herausforderung lockeran: Die KLJBlerInnen DanielaSchramm, Michael Fischer undStefan Heling

Pompöse und herzlicheEmpfänge prägten das Bild der China-Reise.

Die Würzburger KLJBlerinDaniela Schramm beimKochen mit ihrer Gastfamilie.

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Hier rauchten die Köpfe: Blick in den Tagungssaal der französischen Landjugend MRJC.

Vive la KLJB: Bundesvositzender Christian Schärtl, Florian Nestmann (DV Bamberg), Anja Nenntwich (DV Münster) und Susanne Rauh (Referentin für Internationale Entwicklung)

LANDJUGEND Á LA FRANÇÇAISEKLJB-Delegation war bei der MRJC-Generalversammlung in FrankreichDie französische Landjugendbewegung MRJC (MouvementRural de Jeunesse Chrétienne) hat eine Delegation der KLJB zuihrer Generalversammlung nach Besançon eingeladen. Neu-gierig machte sich Anfang Juli eine Gruppe von acht KLJBlerIn-nen von Orts-, Diözesan- und Bundesebene auf den Weg.

Alle sieben Jahre treffen sich Delegierte aus allen TeilenFrankreichs zur so genannten „Orientierungsversammlung“.Dort beraten sie immer wieder neu über Werte, Aufgabenund Orientierungen der MRJC. „Où allons-nous? (‚Wohin gehenwir?’) – das war das Motto der Generalversammlung der MRJC.Die Jugendlichen diskutierten Ziele und Strategien sowie kon-krete Aktionen für die nächsten Jahre.

Parallel zur Konferenz hatte die französische Bewegungzwei Exkursionen für uns organisiert, so dass wir einen Einblickin das ländliche Leben bekommen und Pilotprojekte der MRJCkennen lernen konnten. Wir besuchten beispielsweise eineFarm, die rund 30 arbeitslosen Jugendlichen die Möglichkeit gibt,sich an das landwirtschaftliche Arbeitsleben zu gewöhnen.

Die eifrigen französischen Delegierten machten auch abendsnoch weiter. Am Montagabend diskutierten Kleingruppen in denumliegenden Dörfern mit der Bevölkerung über Entwicklungendes ländlichen Raums. Wer tagsüber so hart diskutiert, musssich abends auch stärken. Am Sonntagabend genossen wir köst-liche Spezialitäten aus allen Regionen Frankreichs. Auch unserwestfälische Schinken und Bamberger Pressack kamen dabeisehr gut an. Unser Besuch in Frankreich war in vielerlei Hinsichtinspirierend für unsere eigene Arbeit. Bei unserer herzlichenVerabschiedung gaben wir die Einladung zurück und warbenfür unser Bundestreffen.

SUSANNE RAUH

REFERENTIN FÜR INTERNATIONALE ENTWICKLUNG AN DER KLJB-BUNDESSTELLE

[email protected]

WEITERE INFOS ZUR FRANZÖSISCHEN LANDJUGENDBEWEGUNG:

WW.MRJC.ORG

Was werdet Ihr in Deutschland vermissen?

Stefan: Die Herzlichkeit der Menschen. In China haben wir unssehr willkommen gefühlt. Wir hatten prima Begleiter vomAllchinesischen Jugendverband in unserer Nähe. Zu denenmöchten wir nun freundschaftliche Kontakte knüpfen – erst malallerdings nur per E-Mail.

Wie habt Ihr als Landjugendliche die riesigen Städte erlebt?

Michael: In Shanghai gibt es Leuchtreklame und Hochhausbe-leuchtung so weit das Auge reicht. Auch wenn diese um 23 Uhrabgeschaltet wird, ist der Gedanke an Energieeinsparung wohleher zweitrangig ... Daniela: Landleben ist in China ganz stark gleichbedeutend mitBenachteiligung und Unterentwicklung. Leider blieb für dieseThemen kaum Zeit. So bekamen wir fast nur die schillerndenund bombastischen Großstädte präsentiert. Überhaupt gab esim offiziellen Programm keine Gelegenheit zur kritischen Aus-einandersetzung mit dem wirtschaftlichen und politischenSystem.Stefan: Schade ist auch, dass es keine organisierte Landjugendin China gibt. Zumal die Landflucht bei jungen Leuten hier sehrviel stärker ausgeprägt ist als in Deutschland.

Und was hat Euch während der zehn Tage am meistengefehlt?

Michael: Schwierig zu sagen ... Wir wurden so verwöhnt undsuper durch die Woche begleitet, dass mir auf Anhieb nichtseinfällt. Außer vielleicht frische Luft.

Daniela: Allerdings! Nach zehn Tagen Smog-Himmel, drücken-der Hitze und Hochhaus-Flair war die Rückkehr in mein frän-kisches Dorf eine wahre Erleichterung. Während der Reisehabe ich viel von der boomenden Wirtschaft, von Fortschrittund Modernität in China mitbekommen. Ich habe aber auchgemerkt, wie arm man ist, wenn man nie die Sterne sieht undnie die Sonne genießen kann. Fo

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BUFO 3.200724

KLIMAKILLER EINFACH WEGBOXENEuropas Jugend fordert mehr Erneuerbare Energien und mehr Engagement für Klimaschutz

Mit kreativen Aktionen vor den Gefahren eines weltweiten Klimawandels warnen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen – das war eines der Ziele auf der YouPEC-Konferenz Ende Juniin Berlin. YouPEC steht für „European Youth Perspective onEnergy and Climate”.

Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer kamen ausallen Ländern der EU sowie der Türkei, Norwegen und derSchweiz in Berlin zusammen. Gemeinsam diskutierten sie vordem Hintergrund der deutschen EU-Ratspräsidentschaft überdie Energie- und Klimapolitik aus Sicht der jungen Generation.Das Jugendbündnis Zukunftsenergie hatte Ende Juni zu diesemKongress eingeladen und aus einer Vielzahl von Bewerbungendie Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Sehr wich-tig war dabei der Austausch zwischen den verschiedenen Län-dern, denn die Situation ist offensichtlich überall verschieden.Die Jugendlichen waren sich einig, dass der schnelle Ausbauder regenerativen Energien und Maßnahmen zur Energieein-sparung und Effizienzsteigerung dringlich sind, damit dieLebensgrundlagen für zukünftige Generationen erhalten blei-ben. In einer fünfseitigen Deklaration formulierten die Teilneh-merinnen und Teilnehmer Forderungen an die deutsche unddie folgenden EU-Ratspräsidentschaften. Die Deklaration über-reichten sie an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Dieserversprach das Dokument in die Übergabegespräche mit der por-tugiesischen Regierung, die den Ratsvorsitz ab Juli 2007 über-nahm, zu integrieren.

Bei der YouPEC war neben der politischen Auseinandersetzungauch Zeit bei einer Energie-Rallye durch Berlin gleichzeitiggelungene Beispiele der Nutzung regenerativer Energien unddie Stadt kennen zu lernen. Zudem entwickelten die Jugend-lichen in einem ausführlichen Open-Space-Prozess Projekt-ideen, mit denen sie in ihren Heimatländern mehr Aufmerk-samkeit für die Themen Klimaschutz und Erneuerbare Energienerzielen wollen.

Ein Höhepunkt der Konferenz war die Abschlussaktion vordem Reichstagsgebäude. In einem Schaukampf musste sich dieErde gegen Angriffe von fünf Klimakillern (zum Beispiel Flug-verkehr oder fossile Energien) zur Wehr setzen – und siegte bra-vourös! Damit verdeutlichten die Jugendlichen, dass ein nach-haltiger Umgang mit den Ressourcen notwendig ist, da sonstdie Lebensgrundlagen auf der Erde zerstört sind. „Knock out climate change“ – diese Forderung stand in allen Sprachen aufeinem Banner, mit dem die Jugendlichen auch durch Berlinzogen und öffentliches Aufsehen erregten.

Fotos und Berichte von den Aktionen gibt es auf der Home-page www.youpec.eu. Dort findet Ihr auch ein Forum – denndie mit der Aktion angestoßene Vernetzung geht weiter, undInteressierte sind jederzeit willkommen.

FRANZ PÖTER

REFERENT FÜR ÖKOLOGIE UND FUNDRAISING AN DER KLJB-BUNDESSTELLE

[email protected]

Jugendliche aus ganz Europa über-reichten eine Klima-Deklaration an Umweltminister Sigmar Gabriel – und ein schönes YouPEC-T-Shirtbekam er noch dazu.

Eine der öffentlichen Aktionenwährend der YouPEC: Im Box-kampf gegen die Klimakillergeht die Erde als Siegerin hervor.

BUFO BUNDESEBENE

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BUFO SERVICE

LEITBILD KREATIV UMSETZENNeue Arbeitshilfe zur LandpastoralWie wünschen wir uns als KLJB Kirche auf dem Land? Und wiekann man dabei auch den immer schwieriger werdenden Rah-menbedingungen begegnen? Diese und ähnliche Fragen ste-hen im Mittelpunkt der Diskussion zum Thema „Landpastoral“.

Im Januar 2006 fand das zweite Landpastorale Symposiumstatt, bei dem verschiedene Akteurinnen und Akteure derLandpastoral, unter anderem auch die KLJB, das Leitbild „Wirsind Kirche auf dem Land“ erarbeiteten und verabschiedeten.Es liefert eine sehr gute Basis für weitere Diskussionen zur Land-pastoral. Für uns als Bundesarbeitskreis „Pastoral auf demLand“ (BAK PauL) ist klar, dass es hierfür weder eine eindeu-tige noch eine für unsere Diözesan-, Kreis- und Ortsverbändeflächendeckende Lösung gibt. Die Diskussion über die Kircheauf dem Land muss aber genau dort passieren.

Um den Prozess dazu anzustoßen und Euch in Eurer Arbeitzu diesem Thema zu unterstützen, hat der BAK PauL eine

Arbeitshilfe zum Leitbild erarbeitet. Darin gibt es jede MengeMethoden und Ideen, wie Ihr als Diözesanvorstand, als Kreis-runde oder Ortsgruppe mit dem Leitbild arbeiten könnt – ange-fangen von Diskussionsmethoden über die kreative und prak-tische Auseinandersetzung bis hin zu Ideen für spirituelleImpulse und Gottesdienste. Dabei finden sich in der Arbeits-hilfe sowohl Methoden zur generellen Auseinandersetzungmit dem Leitbild wie auch zu den einzelnen Leitsätzen. Es liegtalso an Euch, was Ihr genau bearbeiten wollt.

Im Herbst reichen wir Euch noch einen zweiten Teil derArbeitshilfe nach. Auf der Bundesversammlung 2008 werdenwir uns dann über den Diskussionsprozess und Eure Ergebnisseaustauschen. Viel Spaß beim Schmökern in der Arbeitshilfe undbeim Ausprobieren der Methoden wünscht der BAK PauL!

VERENA MEURER

BUNDESARBEITSKREIS „PASTORAL AUF DEM LAND“ (BAK PAUL)

BUFO 3.2007 25

ÄHRENSACHE OHNE GENTECHNIKKLJB unterstützt Brottüten-Aktion für Bäckereien und Naturkosthandel

Das Thema Gentechnik liegt der KLJB am Herzen. Gerade auchim Hinblick auf die anstehende Gentechnik-Gesetzes-Debatteist Erntedank ein guter Anlass, das Thema weiter in die öffent-liche Diskussion zu bringen.

Aus diesem Grund gibt es ein von der Arbeitsgemeinschaftbäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. und dem Verein zur För-derung einer nachhaltigen Landwirtschaft (FaNaL) e.V. initiier-tes Erntedankplakat, welches das Thema Gentechnik aufgreift.Die KLJB unterstützt diese Initiative. Kombiniert wird das Ganzemit der in diesem Frühjahr gestarteten Brottüten-Aktion „Ähren-sache OHNE Gentechnik“ für Bäckereien und den Naturkosthan-del. Knapp zwei Millionen Brottüten sind gedruckt und über dieTresen gereicht worden – jetzt folgen weitere Brottüten, dies-mal unter dem Motto: „Nicht nur eine Frage der Ähre – ohneGentechnik!“ Und mit einem anderem Cartoon auf der Rück-seite. Auch diese Aktion wird von der KLJB unterstützt. Anlass war und ist der seit Ende November 2006 laufende Frei-setzungsversuch von gentechnisch verändertem Weizen in Gaters-leben, weltweit eine der größten Genbanken u. a. für alte Getrei-desorten. Gegen diesen Freisetzungsversuch gab und gibt eserheblichen Widerstand aus der Bevölkerung – aber gerade auchseitens des Bäckerhandwerks und der Mühlen, BäuerInnen undZüchterInnen. Auch auf der politischen Ebene wird die Freisetzungsehr kontrovers diskutiert.

Ein breites Bündnis hat Klage gegen die Genehmigung derFreisetzung von gentechnisch verändertem Weizen erhoben.Gerne könnt Ihr die Klage mit einer Spende für die „Rechts-hilfe gegen Gentechnik auf dem Acker“ unterstützen:Rechtshilfe Gentechnik, Georg Janßen, Konto 1 252 283 03, BLZ 240 900 41, Volksbank Lüneburg, Stichwort „Rechtshilfe“.

Ziel der Aktion ist es, die Bevölkerung weiter bezüglich Gen-technik in der Landwirtschaft zu informieren und zu sensibili-sieren, insbesondere vor dem Hintergrund der anstehendenDebatte um die Neuregelungen des Gentechnikgesetzes imHerbst dieses Jahres.

Es wäre toll, wenn Ihr die Materialien bei Euren Erntedank-aktionen mit aufgreifen würdet. Nähere Informationen gibt esan der Bundesstelle.

MONICA KLEISER

KLJB-BUNDESVORSITZENDE

[email protected]

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BUFO SERVICE

Zum Geburtstag des Werkbriefes ist eine Jubiläumsausgabe erschienen.Im August 1947 wurde der erste Werkbrief von Dr. EmmeranScharl, dem ersten Landjugendseelsorger für Bayern, veröffent-licht. Aus dem Plan, die Werkbriefe vorläufig herauszugebensind inzwischen 60 Jahre geworden. Keine andere (regelmä-ßig erscheinende) Reihe von Arbeitshilfen der katholischenJugendarbeit in Deutschland hat nach unserem Kenntnisstandeine so beeindruckende Tradition. Seither haben viele Gene-rationen von Jugendlichen und Verantwortlichen in der (Land-)Jugendarbeit von den praxistauglichen Informationen undImpulsen aus den Werkbriefen profitiert.

Das Jubiläumsheft mit dem Titel „60 Jahre Werkbrief für dieLandjugend” erzählt von den Anfängen bis zur heutigen Zeit.Unter anderem mit:

historischen Werkbriefschmankerlnprominenten GlückwünschenRedaktionserfahrungenInterviews, zum Beispiel mit Alois Glückeinem Vorwort von Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger

60 JAHRE WERKBRIEF FÜR DIE LANDJUGEND (1947-2007)

60 JAHRE WERKBRIEF FÜR DIE LANDJUGEND2007, 48 FARBIGE SEITEN, SCHUTZGEBÜHR € 1,50

... stehen im Mittelpunkt dieses neuen Werkbriefes: Fragen rundum das Thema „Glaube und Kirche“, die Jugendliche und jungeErwachsene formuliert haben. Der Werkbrief versucht möglicheAntworten zu geben oder noch besser: anzubieten.

Denn wenn es um Glaubensfragen geht, ist die ganz per-sönliche Auseinandersetzung durch nichts zu ersetzen. Jede undjeder Einzelne muss Antworten finden, die stimmig und trag-fähig für das eigene Leben sind.

Der Werkbrief gibt dazu Impulse und Anregungen – ohne denAnspruch, fertige Antworten zu liefern, ohne den Anspruch, alles(er-)klären zu können. Neben den Fragen der Jugendlichen undden dazugehörigen Antworten finden sich interessante Hinter-grundinformationen zu den einzelnen Themen.

Wie immer ist der Werkbrief zusätzlich mit zahlreichenpraxisorientierten Methodenvorschlägen gestaltet, damit dieTheorie gleich kreativ und praktisch umgesetzt werden kann.Der Werkbrief befasst sich mit folgenden Themengebietenund u.a. diesen Fragen:

GLAUBENSFRAGEN ...

GlaubeGlauben heißt nichts wissen, oder!?Was glaube ich?SchöpfungNaturwissenschaft und Schöpfung – ein Widerspruch?Woher kommt eigentlichdie Welt?Historischer JesusKonnte Jesus wirklich Wunder wirken?Was heißt „Wiederkunft Christi“?

Zudem finden sich – verstreut über den Werkbrief – Kurzbe-schreibungen interessanter Glaubenszeuginnen und Glaubens-zeugen der Gegenwart bzw. der jüngeren Vergangenheit. Siesind so formuliert, dass sie als Grundlage für ein Rätsel verwen-det werden können.

GLAUBENSFRAGEN2007, 112 SEITEN, TASCHENBUCH, ART.-NR. 1010 0701, € 5,50

BEZUGSADRESSE

LANDESSTELLE DER KATHOLISCHEN LANDJUGEND BAYERNS

KRIEMHILDENSTRAßE 14, 80639 MÜNCHEN, TEL. 089/178 651-0

[email protected]

BUFO 3.200726

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BUFO VOR ORT

BUFO 3.2007 27

LV Bayern Über 40.000 ehrenamtliche Heldinnen und Heldenhaben bei der vom Bayerischen Jugendring initiierten Aktion „DreiTage Zeit für Helden“ Mitte Juli gemeinsam für soziale Projektegeschuftet. Die Bilanz der bisher größten 72-Stunden-Aktionder Jugendarbeit: drei Millionen ehrenamtlich geleistete Stun-den und über 1.900 gute Taten in ganz Bayern.

Von den beteiligten Jugendorganisationen war die KLJB derstärkste Verband. 180 KLJB-Gruppen aus ganz Bayern nahmenan der Aktion teil. Deren Aufgaben waren so vielfältig wie dieAktion selbst. Die KLJB Thundorf-Straß baute zum Beispiel in Teisendorf einen ehemaligen Stall in einen Lagerraum für „DieTafel” um. Auch ein paar Kilometer weiter nördlich versprüh-ten KLJBLerinnen und KLJBler jede Menge positive Energie:Die KLJB Petting renovierte einen Kinderspielplatz, in Wambachtaten KLJBlerinnen und KLJBler etwas für die Umwelt: Sie leg-ten einen Biotop-Teich im Garten des Landjugendhauses an.Sportlich ging’s bei der KLJB Kienberg zu: Hier bauten Landju-gendliche an einem Beachvolleyball-Platz. Die meiste Zeit warImprovisieren angesagt. Denn alle Jugendgruppen hatten ihreAufgaben erst zum Aktionsstart erfahren. „Die Begeisterung dar-über, sich gemeinsam für einen guten Zweck einzusetzen, halfaber über viele Schwierigkeiten und Durststrecken hinweg“,erklärte Simone Lechner, Vorsitzende des KLJB-Diözesanverban-des München und Freising.

JOHANNA ELSÄSSER

KLJB-BUNDESSTELLE

KLJB: STARK FÜR BAYERN

Unfassbar Die KLJB Petting gestaltete mit viel Kreativität ein Spielhäuschen auseinem riesigen Holzfass.

LV Bayern Die Fairhandelsmesse im Augsburger Rathaus am7. Juli bot endlich die Gelegenheit: Die Wettschulden der verlo-renen 250-öko-fairen-T-Shirt-Wette mit den jugendpolitischenSprechern der Landtagsfraktionen und dem FairhandelshausBayern sind eingelöst.

Landesvorstand und AKIS (Arbeitskreis Internationale Solida-rität) hatten im Rahmen des Projekts „25.000!“ gewettet, dasssie – mit Hilfe der jugendpolitischen Sprecherinnen und Spre-cher der Landtagsfraktionen – im Bayerischen Landtag 250öko-faire Produkte aus der LamuLamu-Kollektion verkaufen. Lei-der verloren sie die Wette mit 125 verkauften T-Shirts. AlsWettpate hatte sich das Fairhandelshaus Amperpettenbach zurVerfügung gestellt und angeboten, bei einer gewonnenenWette auf dem Landestreffen 2006 faire Betthupferl zu vertei-len. Im Gegenzug versprach die KLJB, für den Fall, dass sie dieWette verlieren würde, beim Auf- und Abbau der ersten Fairhan-delsmesse in Augsburg mit anzupacken. Zehn Mitglieder aus KLJB-Landesvorstand und AKIS sowie Martin Hinterbrandner von derSPD halfen also den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern desFairhandelshauses beim Auf- und Abbau des Messestandes. Eshat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht und bot denKLJBlern und KLJBlerinnen einen tieferen Einblick und persön-liche Kontakte mit den Fairhandels-Profis. Die Messe war gutbesucht und das EineWeltNetzwerk Bayern war mit der Veran-staltung sehr zufrieden.

MELANIE REITINGER-HÖNIG

REFERENTIN INTERNATIONALES, KLJB BAYERN

WETTEINSATZ EINGELÖST

Daumen hoch!Auf der Fairhandelsmesse in Augsburg präsentierte der Landesverband Bayern sich als fairer Verlierer

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„Wir lassen die Kirche im Dorf”Diese Strohkirche errichtete die KLJB-Ortsgruppe Dülken. Sie ist eine originalgetreue Nachbildung der Pfarrkirche St. Ulrichim Maßstab 1:4,25. Der 20 Meter hohe Turm der Strohkirche warsogar von der nahe gelegenen Autobahn A 61 sichtbar.

BUFO 3.200728

BUFO VOR ORT

KLJB AACHEN BAUTE RIESIGE KIRCHE AUS STROH

DV Aachen Nach der Aktion „KLJB – Wir machen dem Landden Hof“ im letzten Jahr macht die KLJB Aachen derzeit mit demSchwerpunkt „KLJB – Wir lassen die Kirche im Dorf“ auf ihre Themen aufmerksam. „Wir wollen zeigen, dass die KLJB-Orts-gruppen ein unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen undkirchlichen Lebens in den Dörfern sind“, erklärt KLJB-Diözesan-vorsitzende Sabrina Müller. Höhepunkt und Abschluss des dies-jährigen Jahresschwerpunkts war der öffentliche Aktionstag am19. August in Viersen-Dülken, bei dem der Aachener BischofDr. Heinrich Mussinghoff vor der Kulisse einer riesigen Stroh-kirche den Eröffnungsgottesdienst zelebrierte. Rund dreizehnOrtsgruppen waren an der Aktion beteiligt. Sie sorgten für guteUnterhaltung und einen reibungslosen Ablauf. So organisier-ten sie etwa eine Ausstellung von landwirtschaftlichen Old-timern, viele Überraschungen rund um Land und Landjugendund nicht zuletzt Angebote für Kinder wie zum Beispiel eineHüpfburg. Mehr als 1.000 KLJBlerinnen, KLJBler und Gäste fei-erten an diesem Tag die Kirche im Dorf.

HERMANN-JOSEF NOLL

BILDUNGSREFERENT DER KLJB AACHEN

DV München und Freising Der DAKEW (Diözesane ArbeitskreisEine Welt) der KLJB München und Freising veranstaltete AnfangJuli ein „Geschmacks-Wochenende”. Dabei ging es neben demSchmecken mit allen Sinnen auch um Themen wie die Verteilungdes Hungers auf der Welt. Das Thema Ernährungssouveränitätbegleitet den DAKEW schon einige Zeit und hat den Arbeitskreiszu dem Themen-Wochenende inspiriert.

Zuerst einmal stutzten alle bei dem Anblick des blauenKartoffelbreis. Sieht ja auch wirklich komisch aus. Aber probierthat es dann doch jeder. Doch bevor man sich traute, das „komi-sche Zeug“ in den Mund zu nehmen, wurde erst einmal darangerochen. Beim Schmecken werden halt alle unsere Sinnebenötigt. Auch wurde ein Sinnespfad auf diesem Wochen-ende entwickelt. Dieser fand bereits auf dem Bundestreffen sei-nen Einsatz. In Holzkisten arrangiert kann man zum Beispiel ver-schiedene Sorten von Getreide ertasten oder mit Gewürzenseine Nase testen. Dazu gibt’s jeweils kurz und knapp zusam-mengefasste Informationen. Dieser Sinnespfad wird nun einenPlatz in unserem Jugendhaus in Wambach finden. Den Sams-tagabend krönte ein traumhaftes Menü rund um die Welt mitvielen verschiedenen Speisen von verschiedenen Kontinenten.

Beim Zubereiten nahmen die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer die verwendeten Produkte ganz genau in den Blick. Her-stellungswege oder Herkunft wurden dabei auf einer Weltkartemit Pinnadeln und gezogenen Fäden anschaulich dargestellt.

SIMONE LECHNER

DIÖZESANVORSITZENDE DER KLJB MÜNCHEN UND FREISING

BLAUER KARTOFFELBREIUND GRÜNES PFIRSICH-KOMPOTT

Auch das ist ErnährungssouveränitätSchmecken mit allen Sinnen

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Spaß trotz Regen im MenschenkickerSport und gesunde Ernährung stellen eine wichtige Kombination dar.

BUFO 3.2007 29

DV Würzburg Beim zweiten Menschenkicker-Turnier der KLJBWürzburg konnte die Heimmannschaft aus Dipbach erstmalsden Menschenkicker-Titel verteidigen. Acht Mannschaften ausder ganzen Diözese Würzburg nahmen Ende Juni an dem Tur-nier im Garten des Dipbacher KLJB-Hauses teil. Trotz wechsel-haften Wetters und zahlreicher Regenschauer hatten die teil-nehmenden Kinder und Jugendlichen eine Menge Spaß.

In diesem Jahr stand das Menschenkickerturnier ganz im Zei-chen der Gesundheit. Es sollte verdeutlicht werden, dass Sportund gesunde Ernährung eine wichtige Kombination darstellen.Aus diesem Grund wurde neben dem üblichen Siegerpokal erst-mals der DEUS (Dipbacher Ernährungs- und Sportpreis) vergeben.

Zur Ermittlung des DEUS-Gewinners wurde während desMenschenkicker-Turniers ein differenziertes Analyse-Instru-ment eingesetzt. Geleistete sportliche Tätigkeiten sowie derVerbrauch von Speisen und Getränken wurden über den gesam-ten Tag überprüft. Der Energieverbrauch und die Energieauf-nahme wurden dann in Plus- oder Minuspunkte umgesetzt. AmEnde des Tages gewann Laura Grömling aus Gramschatz denersten Dipbacher Ernährungs- und Sportpreis.

ALEXANDER KOLBOW

KIRCHLICHER JUGENDREFERENT AN DER REGIONALSTELLE WÜRZBURG

KLJB WÜRZBURG VERGIBT ERSTMALS DIPBACHER ERNÄHRUNGS-UND SPORTPREIS

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e. V. (KLJB)ist einer der größten kirchlichen Jugendverbände in der Bundes-republik Deutschland. Wir setzen uns für die Belange Jugendlicherund junger Erwachsener im ländlichen Raum ein. Unsere Themensind insbesondere ländliche Entwicklung, Landpastoral, Schöp-fungsverantwortung, internationale Solidarität und Geschlechter-gerechtigkeit.

Wir suchen für unsere Bundesstelle in Bad Honnef-Rhöndorfeine/n Theologen/in oder Priester für das Amt

DES BUNDESSEELSORGERS/DER BUNDESSEELSORGERINDer/die Bundesseelsorger/in ist Mitglied des Bundesvorstandesder KLJB und wird für die Dauer von drei Jahren gewählt. EineWiederwahl ist möglich. Die Wahl findet auf der Bundesver-sammlung vom 27.02.-02.03.2008 statt.

Zu den allgemeinen Aufgaben im Bundesvorstand gehören insbesondere:– Leitung der bundesverbandlichen Gremien– Vertretung des Bundesverbandes zu den Diözesan-

und Landesverbänden– Vertretung der KLJB-Interessen gegenüber der Deutschen

Bischofskonferenz und gegenüber anderen Organisationen und Institutionen der Bundesrepublik Deutschland

– Mitwirkung bei der Planung, Vorbereitung und Leitung von bundeszentralen Maßnahmen und Veranstaltungen

Spezifische Aufgaben des Bundesseelsorgers/der Bundesseelsorgerin sind u.a.: – Verantwortung für die pastorale Arbeit der KLJB– Grundsatzarbeit in den Bereichen Landpastoral,

Jugendpastoral und zur theologischen und spirituellen Fundierung der KLJB-Arbeit

– Leitung fachspezifischer Gremien

Wir erwarten von den Bewerber/innen folgende Voraussetzungen:– ein abgeschlossenes Studium der katholischen Theologie– Leitungserfahrung, insbesondere in der Jugendverbandsarbeit– Kenntnis der Lebenssituation Jugendlicher im ländlichen

Raum– Identifikation mit den Zielen der KLJB– die Bereitschaft und die Fähigkeit, verbandliche Positionen

in den kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Raum hinein zu vertreten und weiter zu entwickeln

Voraussetzung für eine Kandidatur ist die vorherige Genehmi-gung durch die Deutsche Bischofskonferenz.

Die Anstellung erfolgt im Rahmen einer Vollzeitstelle in Anlehnung an den TVöD bei der KLJB Deutschlands e.V. Aussagefähige Bewerbungen erbitten wir bis 15. November2007 an den KLJB-Wahlausschuss, z.H. Andreas Heger, Drachenfelsstraße 23, 53604 Bad Honnef Tel. 0 22 24/94 65-36, E-Mail [email protected].

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BUFO 3.200730

Klimawandel! – Wertewandel? – Lebenswandel?!Die Landesrunde Bayern setzte sich mit dem Thema Umwelt in der Kirche und in der kirchlichen Jugendarbeit auseinander.

LV Bayern Anfang Juli trafen sich Haupt- und Ehrenamtliche,Landjugendseelsorger und Interessierte zur diesjährigen Landes-runde und Landjugendseelsorgetagung. Der Studienteil beschäf-tigte sich mit dem Thema „Schöpfungsverantwortung: Klima-wandel! – Wertewandel? – Lebenswandel?!”.

Entstanden ist die Idee dazu auf der Landesversammlung2007, die den Klimawandel zum Thema hatte. Als Referentkonnte Markus Vogt, Professor für Sozialethik an der theolo-gischen Fakultät der Ludwig-Maximilian-Universität in München,gewonnen werden. Informativ und abwechslungsreich zeich-nete er Entwicklungen des Themas „Umwelt” in der Kirche undin der kirchlichen Jugendarbeit auf und gab Impulse, wie dieJugend dieses Thema lustvoll und ohne Zukunftsängste neu ent-decken kann.

Im Anschluss an Prof. Vogts Impuls sammelten die Teilneh-merinnen und Teilnehmer Praxisbeispiele in der Arbeit der KLJB– was gut funktioniert und was nicht so gut bei den jungen Men-schen ankommt. Die Fülle der Ergebnisse zeigte mal wieder,dass sich die KLJB schon seit vielen Jahren intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzt.Die Gruppe der Landjugendseelsorger sammelte Vorschläge fürdie Weiterarbeit im religiösen und spirituellen Bereich und ent-wickelte sehr kreative Ideen.

Auch der Austausch zwischen den Diözesanverbänden undder Landesebene kam nicht zu kurz. So wurden Erfahrungenim Bereich der Kommunikation zwischen den verschiedenenEbenen ausgetauscht, das geplante religiöse Projekt beratensowie Tipps für Mitgliederaktionen gesammelt.

KATHARINA NIEMEYER

REFERENTIN AGRAR UND ÖKOLOGIE

KLJB BAYERN

LUSTVOLL UND OHNEZUKUNFTSÄNGSTE DEMKLIMAWANDEL BEGEGNEN

Landpastoral „beackert und bepflügt”Über 100 Gäste waren zu Gast im „Haus des Pflug”, um das Jubiläum von KLJB und KLB zu feiern

LV Bayern Beim Festakt zur Einweihung des umgebauten„Haus des Pflug“ würdigten Landtagspräsident Alois Glück undder Leiter des Katholischen Büros Bayern, Prof. Dr. Peter Beer, dieArbeit der Landesverbände von KLB und KLJB, die seit 50 Jahrendort ihren Sitz haben. Über 100 ehemalige und aktive Landes-vorstände, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Verbändewaren der Einladung gefolgt und feierten den gelungenenUmbau des „Haus des Pflug“ in der Kriemhildenstraße in München/Nymphenburg.

Mit Otto Stimmer, von 1952-1954 Landesvorsitzender der KLJBund von 1958-1969 Landesvorsitzender der KLB Bayern, war einZeitzeuge der ersten Stunde dabei. Er konnte beeindruckend vonder Aufbauarbeit erzählen, die unter der charismatischen Führung von Prälat Dr. Emmeran Scharl geleistet wurde.

Der Präsident des Bayerischen Landtags, der als Landes-sekretär der KLJB Bayern von 1964-1971 selbst im „Haus desPflug” tätig war, betonte in seiner Festrede, sein „ganzer wei-terer Lebensweg sei ohne die Erfahrungen und Prägungendieser Jahre bei der Landjugend nicht denkbar“.

Beim feierlichen Gottesdienst zur Einweihung des Umbausund der Erweiterung des „Haus des Pflug“ würdigte Prof. Dr.Peter Beer, der Leiter des Katholischen Büros Bayern, den Einsatz der beiden Verbände KLJB und KLB. Der Name desHauses stehe für die Qualität des Schaffens: Hier werde das Einsatzfeld der Landpastoral „beackert und gepflügt und Arbeitmit Tiefgang geleistet”. Für die Zukunft wünschte Beer den bei-den Verbänden, dass Glaube, Hoffnung und Liebe weiterhin dastragende Fundament des „Haus des Pflug“ seien und damitauch des Einsatzes von KLJB und KLB.

KATHARINA NIEMEYER

REFERENTIN AGRAR UND ÖKOLOGIE

KLJB BAYERN

KLB UND KLJB SEIT 50 JAHREN UNTER EINEM DACH

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BUFO 2.2007 31

BUFO PERSONALIA

DV Trier: Frank Kettern (34) istneuer Diözesanvorsitzenderdes BDKJ Trier. Frank war langeJahre Diözesanvorsitzender derKLJB im Bistum Trier. Ihm isteine kirchen- und jugendpoli-tische Profilierung des BDKJ einwichtiges Anliegen für seineAmtszeit. „Die Verbände imBDKJ sind die kompetentenAnsprechpartner für Frieden,soziale Gerechtigkeit, Bewah-rung der Schöpfung“, erklärtFrank, der in politischen Ent-scheidungsprozessen auf diePartizipation von Kindern undJugendlichen setzt.

Bundesstelle: Am 16. Juli hatdie neue Bundesgeschäftsfüh-rerin Theresia Runde ihr Büroin der Bundesstelle in Rhön-dorf bezogen. Sie war vomBundesausschuss Ende Junimit großer Mehrheit gewähltworden. Kurz nach Amtsan-tritt durfte Theresia gleich dasBundestreffen miterleben.Abgeschreckt? „Wohl eherangesteckt“, meint Theresia.

Bundesstelle: Das Bundestref-fen ist vorbei – und damitendet leider auch die Projekt-stelle von Lore Nakasci. Die 25-jährige Diplom-Theologinhat mit strategischer Denke,endloser Energie und spritzi-gen Ideen wesentlich dazu bei-getragen, dass das Bundestref-fen ein solcher Erfolg wurde.Jetzt tritt sie ihre Praxis-Aus-bildung zur Pastoralassistentinin Schrobenhausen (DiözeseAugsburg) an.

DV Würzburg: WolfgangScharl wurde Ende Juni vomDiözesanausschuss der KLJBWürzburg einstimmig für diekommenden drei Jahre alsDiözesanlandjugendseelsor-ger wiedergewählt. In seinerWahlrede erklärte er, dass sichin der KLJB in vorbildlicherWeise spirituelle Tiefe undgesellschaftliches und politi-sches Engagement verbinde– etwa im Einsatz für FairenHandel, internationale Ge-rechtigkeit, ökologisches Be-wusstsein oder die Zukunfts-chancen der Landwirtinnen,Landwirte und der Menschenin den ländlichen Regionen.

DV Mainz: Sarah Brucherseifer,Evelyn Erk, Dennis Diehl,Adriano Funiati und PeterSchreiber, die neuen Mitgliederder Mainzer Diözesanleitung,sind ganz groß in der Kontakt-arbeit tätig. Neue Veranstal-tungen wie das „KLJB Acticity“,das zusammen mit der Orts-gruppe KLJB Köngernheim unddem Kinder- und Jugendstu-fenteam verwirklicht werdensoll, der Weinstand beim Bun-destreffen, die Aktion „Unsschickt der Himmel“ und vielesmehr steht oder stand auf demProgramm der Diözesanlei-tung. Besonders reizvoll für dieDiözesanleitung sind die Vor-bereitungen für das Jahr 2009,denn hier wird die KLJB Mainz50 Jahre.

DV Freiburg: Auf einer außer-ordentlichen Diözesanver-sammlung der KLJB Freiburgwurde Jürgen Schindler, derzeitKaplan in Immendingen, ein-stimmig zum neuen GeistlichenLeiter des KLJB-Diözesanverban-des gewählt. „Ich will Jugend-liche dabei unterstützen, Glau-ben und Spiritualität als Teilihres Lebens zu verstehen undzu integrieren“, erklärt Schind-ler. Die Delegierten der Ver-sammlung sammelten vieleneue Ideen, wie Glaube undSpiritualität in den KLJB-Grup-pen vor Ort ganz anders gelebtwerden können. Gemeinsammit der Kommission „Spiritua-lität“ wird Jürgen Schindlerdiese Ideen sichten und ent-sprechende Aktionen und Ver-anstaltungen konzipieren.

DV Paderborn: Einstimmigwählte die Paderborner KLJBDaniel Robbert zum neuenDiözesanpräses. Die Wahl warnotwendig geworden, weilAndreas Kreutzmann, der dasAmt bisher innehatte, abAnfang September auf Bittedes Erzbischofes von Pader-born eine Aufgabe im Rahmender Priesterausbildung über-nimmt. Neben seiner Wahlzum KLJB-Diözesanpräses wirdDaniel Robbert auch als Vikarim Pastoralverbund Büren ein-gesetzt werden.

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Page 32: LAND LEBEN LUSCHD - kljb.org · BUFO 3.2007 7 DIE UMWELT IM BLICK „Leben“ bedeutet, in ständiger Interak-tion mit unserer Umwelt zu sein. Jede und jeder kennt Momente, in denen