la céramique industrielle. chimie-technologie par albert granger, docteur ès sciences, professeur...

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Zeitschr. far angew. [ Chemie. 43. J. 1890 162 Neue Bucher Forschung", in der Prof. Dr. K e p p e 1 e r in vollendeter Weise die hauptslchlichsten Bestrebungen der keramischen Forschung und das in den letzten zehn Jahren auf diesem Gebiete Er- I eichte schlaglichtartig kennzeichnet. Umrahmt wird der vor- stehend k u n skizzierte Hauptinhalt des Werkchens durch eiii Vorwort von Prof. Dr. R i e k e ,,Zehn Jahre Deutsche Kera- inische Gesellschaft" und zwei SchluSaufsiitze ,,Zur Person Johann Friedrich Bottgers" und ,,Hermann Seger und sein Werk'. Die beiden zuletzt genannten Arbeiten betreffen zwei Manner, denen als Bahnbrechern und Wegweisern fur die deutsche Keramik uberragende Bedeutung zukommt. Aus diesem Grunde zieren ja auch die Kopfe Bottgers und Segers die Ehrenplaketten, die auf der Heidelberger Jubeltagung erst- nialig an verdiente Manner der deutschen Keramik verliehen worden sind. Wer sich uber den Stand der deutschen Keramik, iiber alles das, was in der deutschen keramischen Forschung und Industrie zur Zeit als Wichtigstes hervortritt. rasch und mit wenig Zeitaufwand unterrichten will, dem kann das elegant ausgestattete Werkchen zur Anschaffung bestens empfohlen werden. Funk. [BB. 338.1 La CBrarnique industrielle. Chimie-Technologie par Albert G r a n g e r , Docteur 6s sciences, Professeur au Conservatoire National des Arts et Metiers et ii I'Ecole supkrieure de Ceramique de SBvres. Deux Volumes. 150 fr. Volume I: 398 pages, 165 figures. Gauthier-Villars & Cie., Paris 1929. Die zweite Auflage des erstmalig im Jahre 1906 er- schienenen Buches stellt keinen blo5en Neudruck der ersten clar, sondern enthalt zahlreiche Erweiterungen und Anderungen. Der zugleich sowohl als Hochschullehrer wie als Vorstand des Versuchslaboratoriunis der Manufaktur SBvres tltige Verfasser hat auf Grund seiner engen Beziehungen zu Forschung und Industrie den Inhalt des Buches dem heutigen Stand der Keramik rnit vie1 Geschick und Umsicht angepaBt, wenn auch in dieser Beziehung die einzelnen Abschnitte des bis jetzt vor- liegenden ersten Bandes ungleichmabig behandelt worden sind. Manches, w3s dem deutschen Keramiker durch das Studium der inlandischen Fachzeitschriften, in erster Linie der Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft, gelaufig ist, fehlt in dem Werke viillig oder wird Zuni mindesten sehr fliichtig behandelt. Dies trifft, uni nur einige Beispiele anzufiihren, zu hinsichtlich der meisten Verfahren zur Plastizitatsbestimmung, des Giet3- verfahrens, der Wirkung der Humusstoffe bei letzterem Ver- fahren, der Trocknung der keraniischen Formlinge, vor allem der von der amerikanischen Industrie zuerst benutzten Feuchi- Hei5luft-Trocknung, ferner der selbstregistrierenden Rauchgas- priifer und ahnlicher Apparate zur Brennkontrolle, neuerer Porschungen auf dem Gebiete des inaschinellen Masseschlagens, der kolloidchemischen Vorgange beim Lagern (Mauken) der griinen Massen usw. Im Abschnitt ,,Kaoline und Tone" werden die dem Ver- fasser naturgema5 besonders vertrauten franzosischen plasti- schen Rohstoffe ausfiihrlich behandelt, wahrend bei den von i hin angegebenen deutschen Lagerstatten von Kaolinen und Tonen einige Ungenauigkeiten unterlaufen sind, iluf die hier nicht naher einzugehen ist. Bei der Besprechung der Borsaure und Borate fehlt ein Hinweis auf das niassige Vorkoiiinien tles neu entdeckten, wichtigen Natriurntetraborats Kernit iii Californien. Sehr eingehend sind die Verfahren zur analy- tischen Untersuchung der Rohstoffe, Massen, Glasuren und Farben behandelt. Bei Erwahnung der als Kobalterze in Be- tracht kommenden Asbolane ist ein Hinweis auf deren Gehalt an Mangan und Kupfer unterblieben, die darin neben Eisen rorhanden sind. Ebenso vermi5t man bei der Untersuchung der Nickelverbindungen die Trennung des Nickels und Kobalts mittels nach T s c h u g a e f f - B r u n c k , durch welche die Trennung rnit Nitroso-/?-Naphthol zweifellos uberholt ist. - Inhaltlich vonuglich ist der SchluBabschnitt des ersten Bandes uber die Gtasuren, wie iiberhaupt die Schreib- weise des Verfassers sehr ansxhaulich, und der Inhalt des Ruchs durch daa bedeutende Mai3 personlicher Kritik fur den Fachmann besondera wertvoll undm fesselnd ist. Ein ab- schliefjendes Urteil fiber Grangers Werk mochte ich erst nach Einsichtnahme in den in Balde zu erwartenden zweiten Band abgeben, in dem die einzelnen keramischen Fabrikationszweige behandelt werden. Funk. [BB. 320.1 Dimethylglyoxim Die Entstehung der Mediterran-Roterden (Terra-Rossa). Von A. R e i f e n b e r g. Sonderausgabe aus Kolloidchemische Beihefte, Leipzig 1929. Preis geh. RM. 5,-. Die vorliegende Abhandlung stellt einen interessanten Ver- such dar, die an kolloiden Systemen im Laboratorium gemachten Erfahrungen fiir eine Theorie iiber die Entstehung einer Bodeii- art nutvbar zu machen. Als Mediterran-Roterden definiert R. die Bljden, welche auf Kalkgestein unter dem Einflu5 des typischen ,,Mittelmeer- Kliinas" entstehen, d. h. bei trockenen Sommern und feucht- warmen Wintern rnit einem Regenfaktor (Niederschlagsmenge zu Durchschnittstemperatur) zwischen 40 und 60. Sie sind reicher an Si02 und (Al, Fe),O, als das Ursprungsgestein, be- sitzen ziemlich hohen Salzgehalt und meist alkalische Reaktion. Humusarmut und Eisenreichtuni bedingen die rote Farbe. Regen- faktoren voii der genannten Grofje haben die Roterdengebiete in Spanien, Siidfrankreich, Italien, Griechenland und Palastina. In den Landern am Ostrande der Adria finden sie sich bei wesent lich hoheren Regenfaktoren, doch diirften sie dort fossibr Ent- stehung sein und nur durch besondere Umstande an der Uniwandlung etwa in Braunerden verhindert worden sein. Zur Erlauterung der Vorgange in den Baden wird zunachst auf einige allgemeine Vorstellungen iiber Ladung und Hydratation \on Kolloiden eingegangen und sodann speziell auf die kolloide Kieselsaure und das kolloide Eisen- und Aluminiumoxyd. Be- sonders eingehend werden die interessanten, vom Verfasser selbst untersuchten ,,Adsorptionsverbindungen" von SiOz mit den beiden Trioxyden behandelt, die einerseits durch Ver- inischen der beiden Komponenten als Sole, andererseits durch Peptisation von gefalltem, auch gegliihtem Oxyd durch Kiesel- sauresol entstehen. Diese Peptisation faBt R. als Austausch- adsorption gegen Alkali auf. Wahrend der Peptisation steigt der pH-Wert des Kieselsauresols, bei der Koagulation durrl: Neutralsalze, welche die Hauptmasse der Kieselsaure in MIsung laBt, sinkt er. Diese Metalloxyd-Kieselsaure-Adsorbate zeigen in ihrer Flockung durch Salze, Sauren und Basen groBe Ahnlich- keit rnit dem Ton, dessen Verhalten als Kolloid auch ein be- sonderes Kapitel gewidmet ist. Im Gegensatz zu manchen friiheren Autoren ist R. der Meinung, die Roterden seien nicht einfach der nach Kalk- und Magnesiaabfuhr verbliebene Riick- stand. Vielmehr finde au5erdem noch eine Zufuhr von Kiesel- saure, Eisen- und Aluminiumoxyd aus dem unterliegenden Kalk- stein statt, wobei die Kieselsaure die Rolle eines SchutzkolloidQ bzw. Peptisntors spielt. Die von ihr mit Aluminium-Eisenoxyd gebildeten Adsorbate aiirden danii im Boden durch den hohen Elektrolytgehalt koaguliert. Fur eine solche Beweglichkeit des Eisenoxyds spricht sein Auftreten in Form festhaftender Haut- chen aii anderen Partikeln Einerseits lie8 sich zeigen, da6 der kolloide Anteil des Bodens vonugsweise Kieselsaure isl, andererseits, da8 Kieselsauresole Eisenoxyd aus dem unter- liegenden Kalkgestein in erheblicher Menge herauszulosen ver- inogen. Eisen- und Aluminiumoxyd sind in den BWen ebenso wie die genannten Adsorbate negativ geladen. Die Verwitte- rung von Basalt irn gleichen Klima fiihrt zu dunkelbraunen Boderi ahnlicher Zusamniensetzung, dereri Farbung R. ihreni Oxydulgehalt zusrhreibt. Die eingehende Beriicksichtiguiig der bisherigen Literatur iiiaclit die vorliegeiide Monographie besonders begriiaenswert GeiiieinfaSliehe Daratellung des Eisenhiittenwesens, heraus- gegeben voin Verein deutscher Eisenhuttenleute in Diisseldorf. 13. Auflage, 1929. Verlag: Stahl-Eisen, Diisseldorf. RM. 15,-. Der ini Jahre 1880 aus eineni Zweigverein des Vereins deutscher Ingenieure gebildete Vereiii deutscher Eisenhiitten- leute hat im Jahre 1889 in erster Auflage eine gemeinfaaliche Darstellung des Eisenhiittenwesens erscheinen lassen. Die redaktionelle Bearbeitung des ungemein ausgedehnten Gebietes ist von Auflage zu Auflage vollkommener geworden. WIhrend die erste Auflage in der Hauptsache aus einem tech- nischen Teil bestand und nur einen relativ kurzen wirtschaft- lichen Anhang hatte, ist bei den spateren Auflagen aus diesem Anhang ein zweiter w i r t s c h a f t 1 i c h e r T e i 1 geworden, dessen Umfang jetzt sogar etwas groBer ist als der des tech- n i s c h e n T e i 1 e s. Seit der 12. Auflage des Buches ini Jahre 1923 sind in der Eisenindustrie der ganzen Welt so tiefgreifende technische, wirt- H. Zoeher. [BB. 98.1

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Zeitschr. far angew. [ Chemie. 43. J. 1890 162 Neue Bucher

Forschung", in der Prof. Dr. K e p p e 1 e r in vollendeter Weise die hauptslchlichsten Bestrebungen der keramischen Forschung und das in den letzten zehn Jahren auf diesem Gebiete Er- I eichte schlaglichtartig kennzeichnet. Umrahmt wird der vor- stehend k u n skizzierte Hauptinhalt des Werkchens durch eiii Vorwort von Prof. Dr. R i e k e ,,Zehn Jahre Deutsche Kera- inische Gesellschaft" und zwei SchluSaufsiitze ,,Zur Person Johann Friedrich Bottgers" und ,,Hermann Seger und sein Werk'. Die beiden zuletzt genannten Arbeiten betreffen zwei Manner, denen als Bahnbrechern und Wegweisern fur die deutsche Keramik uberragende Bedeutung zukommt. Aus diesem Grunde zieren ja auch die Kopfe Bottgers und Segers die Ehrenplaketten, die auf der Heidelberger Jubeltagung erst- nialig an verdiente Manner der deutschen Keramik verliehen worden sind.

Wer sich uber den Stand der deutschen Keramik, iiber alles das, was in der deutschen keramischen Forschung und Industrie zur Zeit als Wichtigstes hervortritt. rasch und mit wenig Zeitaufwand unterrichten will, dem kann das elegant ausgestattete Werkchen zur Anschaffung bestens empfohlen werden. Funk. [BB. 338.1

La CBrarnique industrielle. Chimie-Technologie par Albert G r a n g e r , Docteur 6s sciences, Professeur au Conservatoire National des Arts et Metiers et ii I'Ecole supkrieure de Ceramique de SBvres. Deux Volumes. 150 fr. Volume I: 398 pages, 165 figures. Gauthier-Villars & Cie., Paris 1929.

Die zweite Auflage des erstmalig im Jahre 1906 er- schienenen Buches stellt keinen blo5en Neudruck der ersten clar, sondern enthalt zahlreiche Erweiterungen und Anderungen. Der zugleich sowohl als Hochschullehrer wie als Vorstand des Versuchslaboratoriunis der Manufaktur SBvres tltige Verfasser hat auf Grund seiner engen Beziehungen zu Forschung und Industrie den Inhalt des Buches dem heutigen Stand der Keramik rnit vie1 Geschick und Umsicht angepaBt, wenn auch in dieser Beziehung die einzelnen Abschnitte des bis jetzt vor- liegenden ersten Bandes ungleichmabig behandelt worden sind. Manches, w3s dem deutschen Keramiker durch das Studium der inlandischen Fachzeitschriften, in erster Linie der Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft, gelaufig ist, fehlt in dem Werke viillig oder wird Zuni mindesten sehr fliichtig behandelt. Dies trifft, uni nur einige Beispiele anzufiihren, zu hinsichtlich der meisten Verfahren zur Plastizitatsbestimmung, des Giet3- verfahrens, der Wirkung der Humusstoffe bei letzterem Ver- fahren, der Trocknung der keraniischen Formlinge, vor allem der von der amerikanischen Industrie zuerst benutzten Feuchi- Hei5luft-Trocknung, ferner der selbstregistrierenden Rauchgas- priifer und ahnlicher Apparate zur Brennkontrolle, neuerer Porschungen auf dem Gebiete des inaschinellen Masseschlagens, der kolloidchemischen Vorgange beim Lagern (Mauken) der griinen Massen usw.

Im Abschnitt ,,Kaoline und Tone" werden die dem Ver- fasser naturgema5 besonders vertrauten franzosischen plasti- schen Rohstoffe ausfiihrlich behandelt, wahrend bei den von i hin angegebenen deutschen Lagerstatten von Kaolinen und Tonen einige Ungenauigkeiten unterlaufen sind, iluf die hier nicht naher einzugehen ist. Bei der Besprechung der Borsaure und Borate fehlt ein Hinweis auf das niassige Vorkoiiinien tles neu entdeckten, wichtigen Natriurntetraborats Kernit iii Californien. Sehr eingehend sind die Verfahren zur analy- tischen Untersuchung der Rohstoffe, Massen, Glasuren und Farben behandelt. Bei Erwahnung der als Kobalterze in Be- tracht kommenden Asbolane ist ein Hinweis auf deren Gehalt an Mangan und Kupfer unterblieben, die darin neben Eisen rorhanden sind. Ebenso vermi5t man bei der Untersuchung der Nickelverbindungen die Trennung des Nickels und Kobalts mittels nach T s c h u g a e f f - B r u n c k , durch welche die Trennung rnit Nitroso-/?-Naphthol zweifellos uberholt ist. - Inhaltlich vonuglich ist der SchluBabschnitt des ersten Bandes uber die Gtasuren, wie iiberhaupt die Schreib- weise des Verfassers sehr ansxhaulich, und der Inhalt des Ruchs durch daa bedeutende Mai3 personlicher Kritik fur den Fachmann besondera wertvoll undm fesselnd ist. Ein ab- schliefjendes Urteil fiber Grangers Werk mochte ich erst nach Einsichtnahme in den in Balde zu erwartenden zweiten Band abgeben, in dem die einzelnen keramischen Fabrikationszweige behandelt werden. Funk. [BB. 320.1

Dimethylglyoxim

Die Entstehung der Mediterran-Roterden (Terra-Rossa). Von A. R e i f e n b e r g. Sonderausgabe aus Kolloidchemische Beihefte, Leipzig 1929. Preis geh. RM. 5,-.

Die vorliegende Abhandlung stellt einen interessanten Ver- such dar, die an kolloiden Systemen im Laboratorium gemachten Erfahrungen fiir eine Theorie iiber die Entstehung einer Bodeii- art nutvbar zu machen.

Als Mediterran-Roterden definiert R. die Bljden, welche auf Kalkgestein unter dem Einflu5 des typischen ,,Mittelmeer- Kliinas" entstehen, d. h. bei trockenen Sommern und feucht- warmen Wintern rnit einem Regenfaktor (Niederschlagsmenge zu Durchschnittstemperatur) zwischen 40 und 60. Sie sind reicher an Si02 und (Al, Fe),O, als das Ursprungsgestein, be- sitzen ziemlich hohen Salzgehalt und meist alkalische Reaktion. Humusarmut und Eisenreichtuni bedingen die rote Farbe. Regen- faktoren voii der genannten Grofje haben die Roterdengebiete in Spanien, Siidfrankreich, Italien, Griechenland und Palastina. In den Landern am Ostrande der Adria finden sie sich bei wesent lich hoheren Regenfaktoren, doch diirften sie dort fossibr Ent- stehung sein und nur durch besondere Umstande an der Uniwandlung etwa in Braunerden verhindert worden sein. Zur Erlauterung der Vorgange in den Baden wird zunachst auf einige allgemeine Vorstellungen iiber Ladung und Hydratation \on Kolloiden eingegangen und sodann speziell auf die kolloide Kieselsaure und das kolloide Eisen- und Aluminiumoxyd. Be- sonders eingehend werden die interessanten, vom Verfasser selbst untersuchten ,,Adsorptionsverbindungen" von SiOz mit den beiden Trioxyden behandelt, die einerseits durch Ver- inischen der beiden Komponenten als Sole, andererseits durch Peptisation von gefalltem, auch gegliihtem Oxyd durch Kiesel- sauresol entstehen. Diese Peptisation faBt R. als Austausch- adsorption gegen Alkali auf. Wahrend der Peptisation steigt der pH-Wert des Kieselsauresols, bei der Koagulation durrl: Neutralsalze, welche die Hauptmasse der Kieselsaure in MIsung laBt, sinkt er. Diese Metalloxyd-Kieselsaure-Adsorbate zeigen in ihrer Flockung durch Salze, Sauren und Basen groBe Ahnlich- keit rnit dem Ton, dessen Verhalten als Kolloid auch ein be- sonderes Kapitel gewidmet ist. Im Gegensatz zu manchen friiheren Autoren ist R. der Meinung, die Roterden seien nicht einfach der nach Kalk- und Magnesiaabfuhr verbliebene Riick- stand. Vielmehr finde au5erdem noch eine Zufuhr von Kiesel- saure, Eisen- und Aluminiumoxyd aus dem unterliegenden Kalk- stein statt, wobei die Kieselsaure die Rolle eines SchutzkolloidQ bzw. Peptisntors spielt. Die von ihr mit Aluminium-Eisenoxyd gebildeten Adsorbate aiirden danii im Boden durch den hohen Elektrolytgehalt koaguliert. Fur eine solche Beweglichkeit des Eisenoxyds spricht sein Auftreten in Form festhaftender Haut- chen aii anderen Partikeln Einerseits lie8 sich zeigen, da6 der kolloide Anteil des Bodens vonugsweise Kieselsaure isl, andererseits, da8 Kieselsauresole Eisenoxyd aus dem unter- liegenden Kalkgestein in erheblicher Menge herauszulosen ver- inogen. Eisen- und Aluminiumoxyd sind in den BWen ebenso wie die genannten Adsorbate negativ geladen. Die Verwitte- rung von Basalt irn gleichen Klima fiihrt zu dunkelbraunen Boderi ahnlicher Zusamniensetzung, dereri Farbung R. ihreni Oxydulgehalt zusrhreibt.

Die eingehende Beriicksichtiguiig der bisherigen Literatur iiiaclit die vorliegeiide Monographie besonders begriiaenswert

GeiiieinfaSliehe Daratellung des Eisenhiittenwesens, heraus- gegeben voin Verein deutscher Eisenhuttenleute in Diisseldorf. 13. Auflage, 1929. Verlag: Stahl-Eisen, Diisseldorf. RM. 15,-.

Der ini Jahre 1880 aus eineni Zweigverein des Vereins deutscher Ingenieure gebildete Vereiii deutscher Eisenhiitten- leute hat im Jahre 1889 in erster Auflage eine gemeinfaaliche Darstellung des Eisenhiittenwesens erscheinen lassen.

Die redaktionelle Bearbeitung des ungemein ausgedehnten Gebietes ist von Auflage zu Auflage vollkommener geworden. WIhrend die erste Auflage in der Hauptsache aus einem tech- nischen Teil bestand und nur einen relativ kurzen wirtschaft- lichen Anhang hatte, ist bei den spateren Auflagen aus diesem Anhang ein zweiter w i r t s c h a f t 1 i c h e r T e i 1 geworden, dessen Umfang jetzt sogar etwas groBer ist als der des t e c h - n i s c h e n T e i 1 e s.

Seit der 12. Auflage des Buches in i Jahre 1923 sind in der Eisenindustrie der ganzen Welt so tiefgreifende technische, wirt-

H. Zoeher. [BB. 98.1