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Krebs: Wie digital ist die Zukunft? Dr. sc. hum. Birgit Hiller Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum 0800 – 420 30 40 www.krebsinformationsdienst.de

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Page 1: Krebs: Wie digital ist die Zukunft?...Der Anbieter gibt Auskunft über seine Finanzierung und Kooperationen / Sponsoren. Nutzer können erkennen, ob ihre Daten beim Besuch einer Internetseite

Krebs: Wie digital ist die Zukunft?Dr. sc. hum. Birgit Hiller

Krebsinformationsdienst,

Deutsches Krebsforschungszentrum

0800 – 420 30 40

www.krebsinformationsdienst.de

Page 2: Krebs: Wie digital ist die Zukunft?...Der Anbieter gibt Auskunft über seine Finanzierung und Kooperationen / Sponsoren. Nutzer können erkennen, ob ihre Daten beim Besuch einer Internetseite

Seite 2 Überblick

1. Krebsinformation, E-Health und Gesundheitspolitik

2. Aktuelle Trends, neue Gesetze, neue Angebote

3. Gedruckt oder digital: Die Qualität entscheidet

© Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

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Seite 3 Wer ist im Netz, wer nicht?

- Einkaufen, Information über Waren und Dienstleistungen (91 %)

- E-Mails (89 %)

- Information über Gesundheitsthemen (66 %)

- Filme ansehen (YouTube etc., 64 %)

- Online-Banking (59 %)

- Videotelefonate über Skype, WhatsApp (57 %)- Social Media (56 %)

(…)(…)

- Smart Home (9 %)

Acht von zehn Menschen in Deutschland sind online.

Quelle Zahlen und Grafiken: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

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Seite 4

(Digitale) Gesundheitsinformation: Ihr gutes Recht

Patientenrechtegesetz 2013

Nationaler Krebsplan

Helmholtz-Gemeinschaft / FPV 2014-2018

Allianz für Gesundheitskompetenz 2017

Nationale Dekade gegen Krebs 2019: Bürgerbeteiligung

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Seite 5 Die Akteure

Ärzte, Kliniken, Krankenkassen, weitere Versorgungsanbieter, Forschungseinrichtungen, Ministerien, Behörden, nachgeordnete Einrichtungen, Firmen (von der Pharmafirma über den Online-Händler bis zum kommerziellen Gesundheitsinformationsportal), die Medien,

…aber auch Patienten und Verbraucher selbst

© Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

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Seite 6

Online-Forum statt Selbsthilfegruppe?

Austausch – eine Krankheit, viele Wege

Stärken, unterstützen, Angst nehmen

Sich gemeinsam freuen, gemeinsam trauern

gemeinsam etwas erreichen

Geht das alles auch online?

Studien: "Online-Communities" helfen Patienten mit chronischen Erkrankungen

Allen C, Vassilev I, Kennedy A, Rogers A (2016)van Eenbergen MC, van de Poll-Franse LV, Krahmer E, Verberne S, Mols F (2018)

Wie geht's Dir?

besser…

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Seite 7

E-Health – mehr als Gesundheitsinformation

www.aok.de

www.labseven.de

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Seite 8 E-Health in Europa

Was die EU-Bürger wollen:

90 Prozent wollen Zugriff aufdie eigenen Gesundheitsdaten

80 Prozent sind bereit, dem Gesundheitswesen ihre Daten zu geben(aber nur, wenn der Datenschutz stimmt)

80 Prozent würden online eine Rückmeldung zur Qualität ihrer Behandlung geben

Was das Gesundheitswesen will:

Bessere und gerechtere Versorgung durch digitale Vernetzung

Forschung und Fortschritt trotz Kostenersparnis

Mehr Autonomie für Patienten

https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/european-policy-ehealth

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Seite 9 Ab 2020: Mobilfunkstandard 5G

© Marko Aliaksandr

das Ende des Festnetzes?

hundertmal schneller als LTE

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Seite 10 Seit 2018: Mehr Datenschutz

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): in Kraft seit 25. Mai 2018

Datenschutzprobleme: bestehen weiterhin

Aktuelles Beispiel: Privacy International findet "Third-Party-Cookies" für Werbekunden in Online-Selbsttests zu Depressionen

www.netdoktor.de, inzwischen geändert

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Seite 11

2018: Online-Beratung und -Versorgung

www.test.de

www.kbv.de

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Seite 12 Bis 2021: Neue Gesetze

… SGB V/elektronische Kommunikation, Terminservice-/Versorgungsgesetz, Digitale Versorgung-Gesetz (DVG)…

Elektronische Gesundheitskarte: Versicherungsdaten, Notfallinfos, Medikationsplan

Elektronische Patientenakte: Beispiel TK Safe (Techniker Krankenkasse) – alle Unterlagen auf dem Handy?

Krankmeldung online: Vom Arzt direkt zur Krankenkasse (und zum Arbeitgeber)

E-Rezept: Verordnungen vom Arzt direkt zur Apotheke

Apps: Programme auf Rezept –zur Reha, zur Nachsorge, alsTagebuch, zur Information…

www.bmg.bund.de

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Seite 13

Woran erkennt man "gute" Angebote im Netz?

Bertelsmann-Gesundheitsmonitor (2018):

Viele Nutzer vertrauen vor allem Informationen, die ihre Erwartungen bestätigen.

Das Problem:

Man übersieht das, was neu ist, unerwartet, und vielleicht nicht ins eigene "Weltbild" passt.

Was hilft?

Nutzen Sie mehr als die ersten drei Treffer in "Google"!

Lesen Sie das "Kleingedruckte": Impressum, Datenschutz, Geschäftsbedingungen (AGB)

Bewahren Sie Ihren kritischen Blick!

Nutzen Sie anerkannte Qualitätskriterien!

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Seite 14

Qualität erkennen:Transparenz

Der Anbieter ist leicht zu erkennen.

Ziele und Zielgruppen werden genannt.

Autoren und Quellen der Informationen werden offengelegt.

Alter und Aktualität der Information sind angegeben.

Man kann mit dem Anbieter in Kontakt treten.

Es finden sich Angaben zur Qualitätssicherung der Internetseite.

Werbung und Information sind voneinander getrennt und lassen sich gut unterscheiden.

Der Anbieter gibt Auskunft über seine Finanzierung und Kooperationen / Sponsoren.

Nutzer können erkennen, ob ihre Daten beim Besuch einer Internetseite gespeichert sind, welche dies sind und was damit weiter passiert.

www.afgis.de

www.hon.ch

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Seite 15

Qualität erkennen:Gute Inhalte

Gute Gesundheitsinformationen sind ausgewogen und möglichst neutral

sind nicht reißerisch, emotional oder angstmachend

machen deutlich, ob ein objektiver oder ein persönlicher Standpunkt wiedergegeben wird

stellen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten dar

erläutern die Wirkungsweise eines Verfahrens

machen keine unrealistischen Versprechungen

geben Hinweise, zu welchen Themen keine gesicherten Informationen vorliegen

beschreiben die Folgen einer Nicht-Behandlung

verweisen auf ergänzende Informationsangebote

www.discern.de

www.ebm-netzwerk.de

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Seite 16

Qualität erkennen:Evidenz

1: Übereinstimmende Ergebnisse mehrerer hochwertiger randomisierter, kontrollierter Studien

2: Übereinstimmende Ergebnisse einer oder mehrerer prospektiver Beobachtungsstudien

3: Übereinstimmende Ergebnisse einer oder mehrerer retrospektiver Studien (z.B. Fall-Kontroll-Studien) oder von Querschnitts-Studien

4: Fallbeobachtungen

5: Expertenaussagen ohne objektiven Beleg wie oben

Quelle: Oxford Centre for Evidence Based Medicine

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Seite 17

Qualitätskriterien: Auchfür neue Angebotsformen?

Zweck und Funktionalität?

Qualität der Information und der Quellen?

Gibt es Bewertungen anderer Nutzer?

Gibt es ein Qualitätssiegel (z.B. TÜV)?

Datenschutz?

Transparenz über Herausgeber und Finanzierung (Impressum)?

www.aps-ev.de/checkliste/

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Seite 18 Die eigene Rolle finden

Wie bin ich im Netz unterwegs?

Als Patientin oder Patient, oder als Angehörige?

Oder biete ich selbst Erfahrung, Unterstützung, Information?

Was sind meine Erwartungen?

Suche ich einen Ersatz für den Arztkontakt? Oder nur eine Ergänzung?

Suche ich Information?

Was will ich wissen, was nicht?

Suche ich Unterstützung, Zuspruch und Austausch?

Was will ich von mir preisgeben, was nicht?

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Seite 19

Sicher surfen:Unser Informationsblatt für Sie

Kostenlos zum Download auf www.krebsinformationsdienst.deoder hier am Standdes Krebsinformationsdienstes

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Seite 20Wir sind für Sie da.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!