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Sternsingeraktion 2013: Im Materialpaket zum kuMquat Sternsingen: Bestellschein, Erlagschein, Gottesdienstmodell, Spendenabsetzbarkeitsliste Bestellung auch via Internet: http://wien.jungschar.at kuMquat kuMquat Katholische Jungschar Erzdiözese Wien #3a nov 12 P.b.b. - Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt 1010 GZ 02Z032301 M DVR 0029874(101)

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KQ Sternsingen 2012

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Page 1: KQ Stersingen 2012

Sternsingeraktion 2013:Im Materialpaket zum kuMquat Sternsingen: Bestellschein, Erlagschein, Gottesdienstmodell, Spendenabsetzbarkeitsliste

Bestellung auch via Internet: http://wien.jungschar.at

kuMquatkuMquatKatholische Jungschar Erzdiözese Wien

#3anov12

P.b.b. - Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt 1010 GZ 02Z032301 M

DVR 0029874(101)

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kuMquat Nr. 3a/2012 (kuMquat sternsingen), Zeitschrift für Kindergruppenleiter/innen Medieninhaberin: Katholische Jungschar Erzdiözese Wien Herausgeberin: Diözesanleitung der KaRedaktion: Clemens Huber; Fotos: DKA-Archiv, KJS Wien, Pete Ionian, Leodolter Textbeiträge: Georg Bauer, Conni Barger, Gerald Faschingeder, Clemens Huber; Layout: Helmut Habiger

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themaTHEMA

Qarssa/Äthiopien. Die Armut in der Region bedroht das Überleben vieler Menschen. Nahrungsmangel, verschmutztes Trinkwasser und fehlende medizinische Versorgung führen zu Krankheiten und hoher Kindersterblich-keit. Unterstützt mit Sternsinger-Spenden wenden die Frauen von Qarssa das Leben ihrer Familien zum Besseren.

Basis, um den Hunger zu besiegen, und verbessern die gesundheitliche Situation der Menschen nachhaltig.

Sauberes Trinkwasser durch neue Wasserstellen und durch den Schutz vor Verschmutzung, indem Toiletten fi nanziert werden. Das trägt maßgeblich zur Verhin-derung von Infektionskrankheiten bei.

Kleinkreditprogramme, finanziert aus Sparvereinen von Frauengruppen, ermöglichen Projekte, die zu Einkommen führen. Frauen setzen so aus eigener Kraft wichtige Impulse für die Entwicklung der Gemeinden.

Äthiopien ist eines der ärmsten Länder Afrikas. Die Versorgung mit ausreichen-der Nahrung und sauberem Trinkwasser ist sehr mangelhaft. Die zunehmende Trockenheit als Folge des Klimawandels erschwert das Überleben am Land zusätz-lich. Wegen fehlendem Einkommen sind bei Krankheit in der Familie Medikamente und ärztliche Versorgung nicht möglich. Besonders Frauen leiden darunter, dass sie nie Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt haben, und somit oft keinen Weg aus der Armutsspirale fi nden.

Mit einem umfassenden Programm unterstützt HEFDA (Harmee Education for Development Association), die Part-nerorganisation der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, die Menschen der Region:

Schulbesuch von Mädchen, Ausbil-dung für Jugendliche und Alphabe-tisierung für Frauen schaffen Einkom-mensmöglichkeiten und spielen im Kampf gegen Armut eine zentrale Rolle.

Bessere Ernährungssituation durch Vermittlung von nachhaltigen Anbaume-thoden, technologisch angepassten Gerä-ten und alternativer Energieversorgung, z.B. Photovoltaik und Energiesparöfen. Diese (Bildungs-)Maßnahmen legen die

Äthiopien – Zahlen und Fakten Fläche: 1.104.300 km² (Österreich: 83.871 km²)Bevölkerung: rd. 90 Millionen (Ö: 8,3 Millionen)Sprachen: rd. 80 Sprachen werden in Äthiopien gesprochen, Amtssprache auf Bundes-ebene ist Amharisch, das von etwa 20 Mio. Menschen gesprochen wird. Bevölkerungswachstum: 2,4 % (Ö: 0,14 %)Analphabetismus: 57,3 % (Ö: 2 %)Schulbesuch: nur 41 % der Kinder besuchen eine Grundschule, 10 % besuchen eine weiterführende Schule. Bei Mädchen ist dieser Anteil niedriger als bei Buben Armut: 39 % der Bevölkerung haben weniger als 1,- € pro Tag zum Leben. Ernährung: 46 % der Bevölkerung sind unterernährtLebenserwartung: 58,7 Jahre (Ö 80,1 Jahre)Human Development Index (HDI): Rang 174 von 187 (Ö: Rang 19)Gesundheitsversorgung: 3 Ärzte/innen pro 100.000 Einwohner/innen (Ö: 478)

Bildung gegen Bildung gegen Ohne die Unterstützung durch die Sternsingeraktion wäre der Einsatz für die Frauen von Qarssa und ihre Familien nicht mög-lich. Der Projektleiter Darara Mole meint dazu: „Die Sternsinger-Kinder unterstützen uns dabei, Frauen aus ihrem „Gefängnis” zu befreien, das darin besteht, keine Bildung zu erfahren. Ihr verhelft so den Menschen in Qarssa dazu, ihre Lebensumstände zu ver-bessern und an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung teil zu haben. Danke für eure gute Taten der Nächstenliebe!”

Zur Situation von Frauen Frauen haben es in der Arssi-Gesellschaft besonders schwer. Ihr Alltag ist von kör-perlich harter Arbeit geprägt: Wasser und Holz holen, Felder bestellen, Kinder betreuen und Haushalt führen. Dazu kommt, dass sie durch traditionelle Rol-lenzuschreibungen benachteiligt werden. Im Sternsinger-Projekt haben sich über 800 Frauen zusammengeschlossen, um ihre Situation zu verbessern. Die Vergabe von Mikrokrediten aus dem Sparverein der Frauengruppe hat das Leben vieler Fami-lien verändert. Ein Beispiel: Frauen haben begonnen, auf dem Feld hinter dem Haus Gemüse anzubauen. Jetzt können sie sich und ihre Familien gesünder und ausrei-chender ernähren. Es bleibt sogar noch etwas übrig, was auf dem Markt verkauft werden kann. Die gegenseitige Unterstüt-zung der Frauen macht ihnen Mut, den Weg der Veränderung zu beschreiten.

ArmutArmut

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atholischen Jungschar Wien, 1010 Wien, Stephansplatz 6/6.18, Tel. 01/515 52 3396, e-mail: [email protected] Sternsingeraktion im Internet: http://wien.jungschar.at und http://www.sternsingen.at.

Conni und Clemens mit Abat und Hiob im Februar 2013 in Äthiopien.

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Lieber DKA-Verantwortlicher!Liebe DKA-Verantwortliche!

Bei Redaktionsschluss waren es noch 89 Tage bis zum 6. Jänner. Eigentlich noch genug Zeit, um die Sternsingeraktion 2013 auf die Beine zu stellen. Doch so etwas ist ein ganz schön großer Aufwand: Es gilt Kinder (und Begleitpersonen) aufzutreiben, Lieder oder Sprüche zu proben, Routen festzulegen, die Materi-alien zu bestellen und aus dem Jungscharbüro abzuholen, sowie viele weitere kleine und größere Dinge zu erledigen. Ohne Frage, das ist viel Arbeit. Und dennoch tun sich all die Jahre wieder tausende Menschen in Österreich die Aufgaben als Sternsinger-verantwortliche aufs Neue an.

Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Einige organisieren die Aktion aus Liebe zur Tradition, aus Freude an dem Gefühl, wenn bei der Sternsinger-messe 30 verkleidete Kinder ihre Lieder singen und dann vom Kirchenvor-platz in alle Himmelsrichtungen ausströmen, um den Duft des Weihrauchs

und die frohe Botschaft zu verbreiten. Andere aus Begeisterung an der guten Sache: Gelebte Solidarität mit Menschen in Ländern des Südens – die Sternsingeraktion ist eine Möglichkeit, Engagement zu zeigen und einen Beitrag zu leisten, die Welt ein Stück fairer zu machen. Wieder andere lieben den Moment der Begegnung: Die Stern-singeraktion ist im wahrsten Sinn des Wortes Türöffner: man sieht viele verschiedene Menschen und deren Art zu leben; oft ist es auch einer der wenigen Kontakte zu Menschen im Pfarrgebiet, die nicht am Pfarrleben beteiligt sind, und manchmal sogar eine Möglichkeit, diese einzuladen, einmal vorbeizuschauen.

Unabhängig von den Beweggründen gilt euch allen unsere Dankbarkeit, wie auch die Dankbarkeit unserer Projektpartner/innen überall auf der Welt. In rund 500 engagierten Projekten wirkt das Geld, das die Sternsinger/innen gesammelt haben, weiter und erreicht mehr als eine Million Menschen! Wir hoffen, das kuMquat Sternsingen unterstützt euch bei eurer so wertvollen Arbeit und wünschen uns allen viel Ener-gie, Freude, sowie offene Ohren, Türen und Herzen!

Conni & ClemensFür die Diözesanleitung der Jungschar Wien

Interview mit Nurre Wolfaro, Mitglied einer Frauengruppe, die von Sternsingergeldern profi tiert

Was sind die größten Probleme, mit denen Sie im Projekt zu tun haben und die Sie bekämpfen wollen?Die Frauen hier müssen mit vielen Proble-men leben. Sie haben kein Bewusstsein über ihre Rechte, ihre Rolle in der Fami-lie und über die Möglichkeiten Geld zu sparen.Einer der Erfolge durch das Projekt ist, dass Frauen gelernt haben, wie sie selbst gesund bleiben, ihre Kinder gesund aufzie-hen können und die Familie in eine bessere Situation kommt.Ein weiteres großes Resultat, das wir erzielten, ist, dass wir durch Sparvereine Geld angesammelt haben, von dem wir nun profi tieren können.

Wie war die Situation der Frauen vor dem Projekt?Ich bin nun 41 Jahre alt. Aber ich fühle mich, als ob ich erst vor vier Jahren wirk-lich geboren wurde. Denn davor fühlten wir Frauen uns, als ob wir nicht existier-ten. Dann haben wir uns organisiert und in Gruppen versammelt: wir treffen uns, wir lernen, wir lesen, wir reden: ich fühle mich wie neu geboren.Die Frauen kennen sich nun untereinander, sie reden und diskutieren über ganz ver-schiedene Dinge, sie verstehen einander. Es hat dazu geführt, dass die Frauen aus ihren Häusern heraus in die Öffentlichkeit kommen. Das ist das größte Erfolg: die vormals vergessenen Frauen nehmen Teil

„Ich fühle mich wie neu geboren”

am öffentlichen Leben und werden wahr- und ernst genommen.

Was möchtest du den Sternsinger/innen und den Spender/innen aus-richten?Ich hätte 1.000 Dinge, die ich euch gerne sagen würde! Für all die Menschen, die

uns unterstützen, ohne uns zu kennen: Wir können euch all das nie zurückzahlen! Aber möge Gott euch euren Einsatz vergelten. Unser Dank und unser Segen können nicht per Post verschickt werden – würde ich es in ein Paket stecken können, würde ich es sofort nach Österreich schicken. Am liebsten würde ich mit meinen Frauen nach Österreich kommen, um die Sternsinger Kinder für Ihren Einsatz zu segnen!

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2. Bewegungsspiele zum Austoben

Ordnung im Universum:Die vier Gruppen stellen sich im Quadrat, jeweils entlang einer von vier Linien auf (mit Seil oder Klebestreifen markiert) und halten sich an den Händen. Der/die Gruppenleiter/in (GL) steht in der Mitte des Quadrats. Eine Gruppe sieht den/die GL also von vorne, eine von hinten, eine von rechts und eine von links. Dann ruft der/die GL „Neue Ordnung im Universum!“, dreht sich um die eigene Achse und bleibt in einer Richtung stehen. Alle vier Gruppen müssen sich so schnell wie möglich auf jener Linie aufstellen, von der aus sie den/die GL wie bei der Anfangsauf-stellung wieder von vorne, von hinten von der links bzw. von der rechten Seite sehen. Die Kinder halten sich die ganze Zeit über an den Händen. An der Linie angekommen und richtig geordnet rufen sie gemeinsam „Die Sterne stehen richtig!“. Das wird einige Male wiederholt.Material:Seil oder Klebeband zum Markieren

Vorbereitung mit den

In der Vorbereitung befassen sich die Kinder auf kindgerechte Weise mit den Inhalten der Sternsingeraktion. Ziel ist es, bewusst zu machen, dass sie etwas Wichtiges und Gutes tun und solidarisch handeln. Für die Kinder ist es besonders wichtig, dass die Vorbereitung spielerisch gestaltet ist. Auch das Sternsingen selbst soll ja den Kindern Spaß machen und ein Erlebnis sein. Folgende Elemente sind Bausteine und können beliebig verändert werden.

Umlaufbahnen der SterneSternsinger/ innen müssen sich auch mit den Sternenbahnen auskennen. Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Eine/r bekommt einen Ball mit dem Auftrag, ihn zu einem anderen Kind zu werfen. Er/sie muss sich merken, an wen der Ball geworfen wurde. So wird der Ball von einem Kind zum anderen geworfen, bis ihn alle einmal hatten. Anschließend wird die Runde in der gleichen Reihenfolge wieder-holt, wobei jetzt der Auftrag lautet, den Ball möglichst schnell kreisen zu lassen. Das kann einige Male wiederholt und die Zeit dabei bei jeder Runde neu gestoppt werden. Es ist auch möglich, einige Bälle hinter-einander kreisen zu lassen, dann wird es natürlich schwieriger.Material:Ball oder mehrere Bälle

3. Inhaltliche Einleitung

Die Kinder sitzen im Kreis. Du erklärst den Sinn des Treffens und die Hintergründe der Sternsingeraktion. Um die Aufmerksamkeit der Kinder zu erhöhen geschieht das spie-lerisch: Jedes Mal, wenn Wörter vorkom-men die „Sternsinger“ bzw.„Sternsingen“ enthalten, müssen alle Kinder Platz tau-schen. Während des sicherlich turbulenten Platzwechsels wird eine Pause gelassen und danach weiter gesprochen.

In deiner Einleitung soll auf alle Fälle vorkommen, der Hintergrund warum wir Sternsingen (die Frohe Botschaft verkün-den), sowie wofür wir sammeln (500 Pro-jekte im „Süden“), sowie deine Dankbar-

Stern-singer/innen

1. Beim Eintreffen der Kinder

Beim Eintritt bekommt jedes Kind einen Zettel mit einem Tiernamen (Elefant, Löwe, Adler, Affe), den es nicht an die anderen verraten darf. Die vier Tiere werden gleichmäßig verteilt, damit gleich große Gruppen entstehen. Wenn alle da sind, beginnt die „Zusammenführung“: Die Kinder spielen die Tiere nach und stel-len sich nach Tieren geordnet zusammen. Ziel ist es, das am Ende die Kinder in vier Gruppen geteilt sind (für das darauf fol-gende Spiel).Material:Zettel mit Tiernamen

keit, dass sich die Kinder die Zeit nehmen in den Ferien und hier für die gute Sache sammeln gehen. Nach der Einleitung folgt eine kurze Einführung zum diözesanen Beispielprojekt: Infos dazu sind in diesem Kumquat Sternsingen oder am Textplakat (mit vier Fotos). Sehr sinnvoll, weil mit Bildern anschaulich gemacht, ist auch das „Fotoset“ (auszuborgen im Jungscharbüro) oder die entsprechende Power-Point- Präsentation (auf www.sternsingen.at oder auf der „Sternsinger-Pfarr-CD“).

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4. Sternsinger/innen-Parcours

Der Sternsinger/innen-Parcours besteht aus drei Stationen. Je nach Größe der Gesamtgruppe werden Kleingruppen (zu je ca. 6–10 Kindern) gebildet, die sich zu Beginn auf die drei Stationen aufteilen. Jede Kleingruppe benötigt pro Station ca. 10 Minuten, danach wird gleichzeitig zur Nächsten gewechselt.

Station 1: Tanzende SpiraleSpiralen symbolisieren Weiterentwick-lung und das ist es, was die Menschheit braucht: Eine Wende hin zu mehr Gerech-tigkeit unter den Menschen und zu mehr Verantwortung für die Schöpfung. Die Kinder basteln jede/r eine bunte Spirale, diese kann dann an einer quer gespannten Schnur in der Pfarre oder in der Kirche auf-gehängt werden bzw. nehmen die Kinder sie mit nach Hause. Wenn sie über einem Heizkörper hängt, beginnt die Spirale dau-erhaft zu „tanzen“.

Jedes Kind benötigt ein weißes Blatt Papier (sollte stärker sein, z.B. 120g, und auf ein Quadrat geschnitten, z.B. 21 cm x 21 cm) oder einen weißen Pappteller. Mit einem Bleistift wird eine Spirale gezeich-net, die überall gleich breit sein sollte (ca. 2–3 cm, siehe Skizze). Die Kinder schrei-

ben einen kurzen Wunsch für die Erde und die Menschen darauf und bemalen bzw. verzieren die Spirale vorne und hinten. Dann wird die Spirale entlang der Bleistiftlinie ausgeschnitten. In den Spiralenkopf wird ein kleines Loch gemacht – diese Stelle kann mit etwas Klebeband verstärkt werden – und eine dünne Schnur durch gefädelt. Am Ende der Spirale kann auch noch ein kleiner Papierstern geklebt werden. Fertig ist die „Tanzende Spirale“Material:Papier (oder Pappteller), Scheren, Bleistifte, Buntstifte oder Ölkrei-den, dünne Schnur, Klebeband

Station 2: Geruchs-KimBeim Geruchs-Kim sind unterschiedliche Gewürze, die auch in Äthiopien verwendet werden, in kleine idente Behälter gefüllt (je ein Gewürz in zwei Behälter, so viele Behälter wie es Kinder sind). Die Behälter müssen kleine Öffnungen aufweisen, damit der Geruch austreten kann (z.B. in Papiersäckchen, Kuverts, Film-dosen, Zündholzschachteln, ...). Die Behälter werden nun an die Kinder verteilt und diese müssen herausfi nden, welche Gerüche zusammen gehören. Wer seine/n Geruchspartner/in gefunden hat, bleibt bei ihm/ihr stehen. Der Vorgang kann mit Neuvertei-lung der Behälter wiederholt werden.Material: Gewürze wie Zimt, Pfeffer, Koriander, Kümmel, Gewürznelken, Chili, Muskatnuss (wenn nötig, im Mörser zerstoßen) und Behäl-ter (siehe oben)

Varianten:Je nach Anzahl der Kinder oder Behälter kann ein Gewürz kann auch in 3 oder 4 Behälter gefüllt werden.

Station 3: Korbwerfen mit Zei-tungskugelnKinder, die im Slum leben, sind sehr krea-tiv, was die eigene Herstellung von Spiel-zeug betrifft. Das versuchen die Stern-singer-Kinder auch mal: Jede/r stellt aus alten Zeitungen 5 Kugeln her (je ein Blatt für eine Kugel), die mit einem Kreppband umwickelt werden. Danach stellen sich alle im Kreis rund um drei unterschiedlich große Behälter auf (Abstand ca. 5 Meter) und versuchen der Reihe nach, hinein zu treffen (jeweils ein Wurf, dann kommt der/die Nächste). Pro Treffer im klein-sten Behälter werden 5 Punkte gezählt, im mittleren 3 Punkte und im größten 1 Punkt. Vor dem Spiel soll die Gruppe schätzen, wie viel Punkte sie gemeinsam erreichen wird und sollen an diese Zahl möglichst nah herankommen. Material: Zeitungen, Kreppband, 3 Behälter unter-schiedlicher Größe

5. Vorbereitung auf den Haus-besuch

Die Vorbereitung auf das Sternsingen selbst wird entweder im Anschluss an den Spieleteil durchgeführt oder es wird ein Extra-Termin vereinbart. Ihr findet näheres hierzu im Leitfaden oder auf www.sternsingen.at. Folgende Punkte sind dabei wichtig:Das Sternsinger-Lied aussuchen &

übenDen Auftritt proben – nach Möglich-

keit mit Humor und FreudeGruppeneinteilung und Rollenvertei-

lung – sodass die Kinder sich in ihren Gruppen wohlfühlen

Schriftliches Infoblatt und „Stern-singer / innen-Kinder folder“ mit allen wichtigen Infos und Terminen zum Austeilen und mit nach Hause nehmen.

Eine inhaltliche Vorbereitung mit deinen Kindern (wie auch den Erwachsenen) macht Spaß und kann die Motivation steigern. Folgende Dinge sind hierbei empfehlenswert.

Power-Point-Präsentation, Foto-Set (A4) und Dia-Reihe zum Projekt von Hefda in Äthiopien. In ca. 12 Bildern mit Begleit-texten wird das aktuelle Beispielprojekt vorgestellt. Auszuborgen im JS Büro oder Download unter www.sternsingen.at.

Länderpaket ÄthiopienIm Jungscharbüro kannst du dir eine Box voller Infos, Material und spielerischer Methoden zu Äthiopien ausborgen, um deine Kinder und Begleitpersonen einzustimmen.

Eine Menge Tipps rund um die Fragen „Woher bekomme ich Sternsinger”, „Wie lege ich die Routen”, sowie „Was tue ich, wenn niemand zu Hause ist” fi ndest du im „Leitfaden zur Sternsingeraktion” oder auf http://wien.jungschar.at.

Tipps und Materialien

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Plakat einer Ministrel Show, in der man sich über Schwarze lustig machte

Sind geschminkte Sternsinger/innen

Seit alters her ziehen die Sternsinger verkleidet durchs Land. Sie kommen als Heilige drei Könige, die mit verschiedenen Deutun-gen verbunden werden: So stehen sie für die drei Lebensalter, für verschiedene Gaben (Gold, Weihrauch und Myrrhe), für verschie-dene Ausrichtungen von Segenswünschen. Eine übliche Deutung verbindet die heiligen drei Könige mit den drei Erdteilen, die im Mittelalter in Europa bekannt waren: Europa, Asien und Afrika. So sind sie eine generationenübergreifende, internationale und eine interkulturelle Gruppe, eigentlich also recht sympathisch.Und doch hat die Sache einen Haken: Gerne werden bis heute die Kinder mit Farben geschminkt, die mit den Erdteilen in Ver-bindung gebracht werden: Hellbraun oder gelb für den Asiaten, dunkelbraun oder schwarz für den Afrikaner, rot für den „India-ner“. Und gar keine Farbe für den Europäer. Irgendwie wirkt das alles recht harmlos und ist wohl auch gut gemeint. Und doch bekommen wir nun immer öfter die Rückmel-

Überlegungen zu einer

nun bereits seit einigen Jahren über diese Frage. Als Wiener Jungschar sind wir zu dem Schluss gelangt, dass wir diese Kritik nachvollziehen können.

Historische WurzelnZum einen ist der historische Hintergrund dieses Brauches nicht harmlos: Die Idee, den Menschen, die in weit entfernten Weltteilen leben, bestimmte Hautfarben zuzuordnen, ist gar nicht so alt wie das Sternsingen selbst. Während der Brauch des Sternsingens auf das späte Mittelalter zurückgeht und bis ins 18. Jahrhundert eine Hochblüte erlebte, ist die Zuordnung von Menschen und Hautfarben eng mit

dem Kolonialismus des 19. Jahrhunderts verbunden. Damals entstand auch die pseudowissenschaftliche Theorie der „Rassen“, die allerlei Merkmale sammelte, um ihre Thesen zu belegen: Körpergröße, Nasenlänge, Lippenbreite wurden vermes-sen und gemeinsam mit Hautfarben doku-mentiert, um eine Theorie der „Rassen“ zu entwickeln. Hinzu kommt, dass auch das Schminken von Hautfarben eine sehr traurige Vorge-schichte hat: „Blackface“ ist eine rassi-stisch geprägte Theatermaskerade, die in der USA des 19. Jahrhunderts entstand. Damals malten sich weiße Schauspieler ihr Gesicht schwarz an und spielten dann ste-

noch zeitgemäß?

liebgewonnen Tradition

dung von verschiedenen Seiten, auch von Menschen mit dünklerer Hautfarbe, dass es als verletzend empfunden wird, dass sich die Kinder der Katholischen Jung-schar beim Sternsingen dunkel schmin-ken. Auch seitens von Sternsingeraktions- Verantwortlichen kam die Anregung, diesen Brauch einmal zu hinterfragen. Ist das übertriebene Sensibilität oder eine berechtigte Kritik? Wir diskutieren in der Jungschar-Diöze-sanleitung und auch auf Bundesebene

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reotype Bilder von Schwarzen: schwarze Menschen wurden als naiv, trunken und dumm dargestellt – meist von Menschen und vor einem Publikum, welches selbst überhaupt keinen Kontakt zu Menschen mit schwarzer Hautfarbe hatten. So wurde Jahrzehnte lang auf Kosten der schwarzen Minderheit demütigende Unterhaltungs-spiele betrieben, weshalb das Schminken eines schwarzen Gesichts, auch wenn es aus einem ganz anderen Grund gemacht wird, nichtsdestotrotz in dieser schwieri-gen Tradition steht. Am letzten Jungschar-Forum im Frühjahr haben wir zwei Gäste aus der schwarzen Community in Wien eingeladen, um uns ihre Sicht dazu zu erzählen. Sie meinten, dass schwarz angemalte Gesichter für sie einfach sofort an diese Tradition der Demütigung erinnern – sie fühlen sich dadurch verletzt, es macht sie betroffen.

Farbig = Fremd?Schwierigkeiten mit dem Hautfarbe-Schminken gibt es noch mehr. Denn wenn wir die übliche Deutung heranziehen, dann stellen die verschiedenen Hautfarben ja die „anderen“ Kontinente dar: wenn wir einen König gelb anmalen, drücken wir damit aus: „Ein gelbes Gesicht stellt einen Asiaten dar!“ Allerdings leben wir in einem Land, das bunt und vielfältig ist: mein Jung-scharkind Tao zum Beispiel ist genauso „österreichisch“ wie all meine anderen Jung scharkinder, ist in Wien geboren, zur Schule und Jungschar gegangen – und er

Info: Sternsingen und Epiphanie-KollekteZwischen der Dreikönigsaktion als Hilfswerk der Katholischen Jungschar und Missio Austria, den Päpstlichen Missionswerken in Österreich, besteht eine positive Zusammenarbeit in dem Bemü-hen, die Weltkirche zu fördern. Die Sternsinger/innen besuchen die Haushalte: Das ist konkretes Handeln, zeugnishafte Verkündigung und gelebtes Brauchtum. Mit den Spenden der Sternsingeraktion werden gezielt Projekte der Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die Epiphaniekol-

lekte als Kirchensammlung am 6. Jänner wird von Missio Austria für die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten verwen-det. Die Regelung zwischen der Dreikö-nigsaktion und Missio besagt, dass alles, was im Rahmen der Sternsingeraktion „ersungen” wird, an die Dreikönigsaktion geht, das Ergebnis der Kirchensammlung am 6. Jänner hingegen an Missio.

hat eine Mama mit chinesischen Wurzeln, und das sieht man seinem Lausbubengesicht auch an. Wenn die anderen Kinder hören, dass das gelbe Gesicht nun für Asien steht, dann vermit-teln wir Tao gleichzeitig auch: du siehst anders aus, du gehörst zu einem anderen Kontinent, du bist fremd hier. Und nicht nur Tao geht es so – wir sprechen damit allen Österreicher/innen mit nicht-weißer Haut ab, dass sie hierher gehören. Vielmehr betonen wir mit dem Schminken noch die Unterschiede und schaffen die in rechten Kreisen leider übliche Assoziation: eine andere Haut-farbe bedeutet Fremd-Sein, Nicht-Hierher-Gehören. Genau dieses Denken führt zu rassistischen Übergriffen gegenüber Östereicher/innen, nur weil sie keine weiße Hautfarbe haben! Und genau so etwas wollen wir als Jungschar vermeiden: Jungschar ist für alle da; und die Dreikönigsaktion will als Hilfswerk der Jungschar ein Ausdruck dieses Gedankens sein.

Und die Sternsinger/innen ... ?Beim Schminken von Hautfarben gibt es noch einen problemati-schen Aspekt. Als Tao von dem Brauch des Schminkens erfahren hat, war er anfangs (wie übrigens nicht alle meine Jungscharkin-der) begeistert. Beim Schminken im Jänner dann wollte er gerne den „weißen“ König spielen. Die anderen Kinder waren irritiert: er wäre ja schon der „gelbe“ König, er könne sich ja nicht weiß schminken, dann sieht er aus wie ein Geist.

Es gibt Alternativen!All diese Überlegungen haben bei mir – und eben auch der Jungschar Wien – dazu geführt, dass ich das Hautfarbe-Schminken kritisch sehe und mich frage, ob es denn ein so wichtiger Bestandteil des schönen Brauchtums Sternsingen ist, oder ob es denn nicht auch ohne geht. Und ich würde auch euch gerne dazu einladen, euch einfach einmal Gedanken dazu zu machen. Natürlich wollen wir jetzt nicht das Schminken verbieten, vielmehr geht es darum Bewusstsein zu schaffen und diese Tradition einmal durchzuden-ken. Oft macht es ja sogar den Kindern gar nicht so viel Spaß, sich zu schminken – die Schminke juckt nach einiger Zeit, ist beim Essen und trinken unpraktisch, das Abwaschen am Abend ist mühsam und die Eltern ärgern sich manchmal über Schminkspuren im Gewand.Und für jene, für die der Abschminkcreme-Geruch einfach untrennbar mit der Stern-singeraktion verbunden ist, und die sich das Sternsingen nicht ohne Schminken vor-stellen wollen, gibt es auch Alternativen: Sternsinger/innen können sich genauso gut Bärte zeichnen, Kronen, Sterne oder die jeweiligen Gaben auf die Backen zeich-nen – oder große Brillen malen (es sind ja die drei Weisen).

Diese Gedanken der Kinder haben mich zum Nachdenken gebracht: wenn wir als Weiße uns Farben ins Gesicht schmieren können, um andere Hautfarben darzustel-len – wieso wird das nicht verstanden, wenn sich ein Kind mit schwarzer Haut-farbe weiß anmalt? Dieses Kind würde nicht als „Weiße/r“ erkannt werden, son-dern z.B. als Clown, oder eben Gespenst. Ziemlich einseitig ...

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Sa., 24. Nov. 2012 – Nagaya Vienna – Hallo Äthiopien! Im November besuchen uns Projektpartner/innen der Dreikönigs-aktion aus einem der von uns unterstützten Projekte. Ihr könnt sie beim DKA-Workshopnachmittag kennen lernen. Hier erfah-ren deine Kids über den Alltag vieler Menschen in Äthiopien, lernen Kultur und Leute und vor allem auch ein konkretes Projekt kennen, das mit Sternsingergeldern fi nanziert wird. Neues Erfahren, Spaß haben und Motivation für die Sternsinge-raktion 2012 tanken! Melde dich und deine Kinder bitte tele-fonisch.

Wann: Samstag, 24. November 2012, 15:00–18:00 UhrWo: Pfarre Maria Hietzing, Am Platz 1, 1130 Wien (gleich bei der U4 Station Hietzing)Bitte um Anmeldung (bis 20. Novem-ber) – telefonisch oder über http://wien.jungschar.at.

Sa., 12. Jan. 2013 – DKA-Cocktail & DKA Fest Das Danke Fest für DKA-Verantwortliche und alle Begleit-personen! Nach einer hoffentlich gelungenen Aktion ist es Zeit bei Musik und Buffet mit köstlichen Cocktails anzustoßen und die vergangene Sternsingeraktion nochmal Revue passieren lassen. Wir freuen uns auf euch!

Wann: Samstag, 12. Jänner 2012, ab 19:00 Uhr Wo: Alte Burse, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien

Fr., 18. Jan. 2013 & Sa., 19. Jan. 2013 – DKA Danke KinoAls Dankeschön an alle Sternsinger/innen laden wir euch ins Kino ein (für euch und eure Kinder sind die Karten gratis)! Welcher Film gezeigt wird, erfahrt ihr in Kürze auf unserer Homepage, oder beim Abholen der Sternsingermaterialien. Film ab!

Wann: Freitag, 18. Jä nner 2013, 16:00 Samstag, 19. Jä nner 2013, 14:00Wo: Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien Bitte um Anmeldung – telefonisch oder über http://wien.jungschar.at – bis Montag, 11. Jänner 2013!

Sa., 25. Mai 2013 – welt.sichten – global denken & handeln

Wie beeinfl usst unser Konsum tatsächlich die Welt? Was hat mein Einkauf mit dem Leben von Menschen auf der anderen Seite der Erde zu tun? Ist jeder Griff ins Super-marktregal eine politische Entscheidung? Vom kompostierbarem Maisstärkesackerl, das doch wieder Hunger schürt, Fair Trade beim Discounter und anderen Wider-sprüchen in unserer konsumorientierten Welt! Ein Nachmittag zu

brennenden Fragen für Jungschar-Gruppenleiter/innen, DKA-Verantwort-liche und andere entwicklungspolitisch Interessierte.

Wann: Samstag, 25. Mai 2013, 14:00–20:30Wo: Ort wird noch bekannt gegebenKosten: gratis! Anmeldung bitte telefonisch oder über http://wien.jungschar.at bis 23. April 2012!

Sommer 2013 – LernEinsatz:

Reisen auf die Philippinen und nach

GhanaDie Dreikönigsaktion der Jungschar bietet für entwicklungspolitisch

interessierte Menschen Lernreisen in Länder des Südens an: LernEin-satz heißt einen konkreten Einblick in die Arbeit der DKA und das Leben der Menschen und Projektpartner/innen vor Ort zu bekom-men und mit diesen zu leben, zu teilen und von ihnen zu lernen.

Weitere Informationen und Anmeldung zum Orientierungs-wochenende fi ndest du unter www.lerneinsatz.at

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