kopswerk iidas kopswerk ii ist parallel zum bestehenden kopswerk i im inneren montafon situiert. die...
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Kopswerk IIKopswerk IIDas neue Pumpspeicherkraftwerk
der Vorarlberger Illwerke AG in Gaschurn-Partenen
Das Kopswerk II ist parallel zum bestehenden Kopswerk I im inneren
Montafon situiert. Die gesamte Kraftwerksanlage im Gemeindegebiet
Gaschurn erstreckt sich von Kops (1.800 m) über Tafamunt (1.700 m)
bis ins Tal zur Parzelle Rifa (1.000 m), die zwischen den Tourismusorten
Gaschurn und Partenen liegt.
Alle Anlagenteile – auch das Krafthaus – befinden sich im Berginneren.
Vom Kopswerk II sind nur die 220-kV-Schaltanlage in Rifa, in äußerst
Platz sparender Innenraum-SF6-Technik, sowie Zufahrten und Tore zu
den im Berg gelegenen Anlagen sichtbar.
20. März 2003 Grundsatzbeschluss für den
Bau des Kopswerks II
April 2003 Vorprüfungsverfahren zur UVP eingeleitet
September 2003 Ansuchen um Durchführung der eigentlichen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
März 2004 Mündliche Bewilligungsverhandlung nach UVP-Gesetz
Juli 2004 Baubeschluss durch den Aufsichtsrat der Illwerke
August 2004 Bewilligungsbescheid erhält Rechtsgültigkeit
September 2004 Baubeginn
Jahreswechsel Geplante Inbetriebnahme des
2007/2008 ersten Maschinensatzes
Juni 2008 Inbetriebnahme der Maschinen 2 und 3
Gesamtbauzeit 3,5 Jahre
Investitionssumme rund 360 Millionen EUR
Die Vorarlberger Illwerke AG (Illwerke) betreibt im Montafon und Wal-
gau (Vorarlberg) insgesamt neun alpine Wasserkraftwerke. Das erste
Kraftwerk, das Vermuntwerk, ging 1930 in Betrieb. Bis zum Jahr 1984
wurde im Zuge von verschiedenen Ausbauprogrammen eine wasser-
wirtschaftlich zusammenhängende Kraftwerksgruppe errichtet.
Die Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes und der rasante Ausbau der
Windenergie – mit unbeeinflussbaren Windstärken und Windflauten
– haben zu einer steigenden Nachfrage nach Spitzen- und Regelenergie
und der Möglichkeit der Pumpspeicherung in großen alpinen Stauseen
geführt. Die Illwerke haben darauf mit der Entwicklung und dem Bau
ihres leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerkes, dem Kopswerk II,
reagiert.
Im März 2003 fassten die Organe der Illwerke den Grundsatzbeschluss
zum Bau des Kopswerkes II, welches in die Kraftwerksgruppe Obere Ill
– Lünersee (= Kraftwerke im Montafon) integriert ist und hochwertige
Spitzen- und Regelenergie erzeugt. Das Kopswerk II erhöht die Kapazi-
tät der Illwerke im Pumpbetrieb um 85 % und im Turbinenbetrieb um
36 %. Zusätzliche neue Wasserressourcen werden nicht genutzt, da das
Kopswerk II als Oberbecken den bestehenden Kopssee und als Unterbe-
cken das bestehende Ausgleichsbecken Rifa nutzt.
KopswerK II 3 GeoGrafIsche LaGe3
Das Kopswerk II bringt bedeutende Vorteile und Synergien:
n Zusätzliche Turbinen- und Pumpenleistung von 450 Megawatt
zur flexiblen Bereitstellung von Spitzen- und Regelenergie für
das europäische Stromnetz
n Ausweitung des Zusammenwirkens mit anderen regenerativen
Energiequellen, z. B. Windenergie
n Starke Positionierung im liberalisierten Strommarkt
n Steigerung der Wirtschaftlichkeit der gesamten
Kraftwerksgruppe Obere Ill - Lünersee
n Wertschöpfung und wirtschaftliche Impulse für das
Land Vorarlberg und das Montafon
Das Kopswerk II ist als Pumpspeicherkraftwerk konzipiert. Das Kraftwerk
nutzt das Gefälle zwischen dem Kopssee (1.800 m) und Partenen - Rifa
(1.000 m). Das Wasser des Kopssees wird über einen Druckstollen und
einen Druckschacht dem Krafthaus zugeführt. Die Maschinensätze, be-
stehend aus Turbinen, Pumpen und Generatoren, sind in einer Maschi-
nenkaverne, die Transformatoren in einer anschließenden Transforma-
torenkaverne untergebracht. Das im Kopswerk II genutzte Wasser fließt
anschließend über einen Unterwasserstollen in das Ausgleichsbecken
Rifa. Dieses dient sowohl als Unterwasserausgleichs- als auch Pump-
wasservorratsbecken.
Die 220-kV-Schaltanlage für das Kopswerk II ist in SF6-Technik Platz spa-
rend neben der Schaltanlage des Rifawerkes situiert. Der Energietrans-
port erfolgt zwischen dem Kopswerk II und der Umspannanlage Bürs
über die 220-kV-Leitung Partenen - Bürs.
2.000 mKopssee1.809 m
Versalspitze
Wasserschloss
Kopswerk IIKaverne
ZugangsstollenL 188
AusgleichsbeckenRifa 1.005 m
Konzept3
Kenndaten
n Nennleistung bei Turbinenbetrieb 450 MW
n Nennleistung bei Pumpbetrieb 450 MW
n Generatorenleistung 600 MVA
n Rohfallhöhe rd. 800 m
Rifa
Gaschurn
Zugang Kavernenkrafthaus
Partenen
Das Kopswerk II ist ein sowohl im Turbinen- als auch im Pumpbetrieb
voll regelfähiges Pumpspeicherkraftwerk und ist parallel zum Kopswerk I
situiert.
Anlagenteile
n Ein- und Auslaufbauwerk im Kopssee
n Sperrkammer und Entlastungsschacht
n Druckstollen (Versalstollen II)
n 2-Kammer-Wasserschloss mit Schrägschacht und 3 Drosseln
n Druckschacht
n Hochdruckseitige Verteilrohrleitung
n Kavernenkrafthaus
- Maschinenkaverne
- 3 Maschinensätze mit Peltonturbine, Motorgenerator,
Wandler und Speicherpumpe
- Trafokaverne
n Unterwasserführung
- 3 Druckluftwasserschlosskammern
- Unterwasserführung zum Ausgleichsbecken Rifa
- 2-Kammer-Unterwasser-Wasserschloss
- Pumpenzulaufleitung mit Niederdruckverteilrohrleitung
n Aus- und Einlaufbauwerk im Ausgleichsbecken Rifa
n 220-kV-SF6-Schaltanlage
technIK3
Wasserschloss Druckstollen
Druckschacht
FensterstollenTafamunt
Unterwasserstollen
Kavernenkrafthaus
Druckstollen
Oberwasserführung
Druckstollen – Versalstollen II
Der Druckstollen verläuft parallel zum bestehenden Druckstollen des
Kopswerkes I und wurde mechanisch mit einer Doppelschild-Tunnel-
bohrmaschine aufgefahren. Die günstigen geologischen und hydrogeo-
logischen Verhältnisse erlaubten die Auskleidung des 5,5 km langen
Druckstollens mit Betonfertigteilen, so genannten Tübbingen. Damit
konnte eine der hochalpinen Lage angepasste Baumethode angewandt
werden.
Wasserschloss Außertafamunt
Bei Regelvorgängen, z. B. beim Umschalten im Kopswerk II von Turbi-
nen- in Pumpbetrieb, muss das Wasser im Stollen abrupt abgebremst
und wieder in die Gegenrichtung beschleunigt werden. Zur Vermeidung
hoher dynamischer Drücke, die zusätzlich zu den statischen Drücken
technIK3
n Länge 5.552 m
n Innendurchmesser 4,90 m
n Längsneigung 0,4 %
auf die Triebwasserführung einwirken würden, können Wassermassen
in das Wasserschloss ausweichen. Das Wasserschloss ist also eine Art
Schwallkammer bzw. ein Ausgleichsgefäß. Es vermindert die Druck-
schwankungen bzw. begrenzt in der gesamten Oberwasserführung die
hohen dynamischen Drücke.
Das Wasserschloss Außertafamunt liegt am Übergang vom Druck-
stollen zum Druckschacht und besteht aus einer unteren Kammer mit
zwei Verbindungen zum Druckstollen, einem schrägen Steigschacht, an
dessen unteren Ende eine Drossel angeordnet ist, sowie einer oberen
Kammer und einem Belüftungsschacht, der in den Fensterstollen Tafa-
munt mündet.
n Untere Kammer Länge gesamt 250 m
Innendurchmesser 7,00 m
n Steigschacht Länge 185 m
Innendurchmesser 5,10 m
Längsneigung 49°
n Obere Kammer Länge 235 m
Innendurchmesser 6,20 m
EntlastungsschachtWasserschloss
FensterstollenOberwald
Sperrkammer
FensterstollenTafamunt
Druckschacht
Kopssee
n Druckschacht Länge 1.135 m
Innendurchmesser 3,80 m
Längsneigung 80,0 % (38,7°)
n Flachstrecke Länge 60 m
Innendurchmesser 3,80 m
n Verteilleitung Verjüngung auf 2,20 m mit
anschließenden Trennkugelschiebern
Innendurchmesser 1,50 m
Vormontagekaverne
Fensterstollen Tafamunt
Schutterschacht
Belüftungsschacht
Wasserschloss Obere Kammer
Wasserschloss Untere Kammer
Wasserschloss Steigschacht
Druckstollen
Druckschacht
Druckschacht Außertafamunt
Der Druckschacht überwindet eine Höhe von ca. 700 m. Der rund 1,1 km
lange Druckschacht wurde mit Hilfe einer Tunnelbohrmaschine von Rifa
nach Außertafamunt gefräst und anschließend mit Stahlrohren gepan-
zert. Die Panzerungsrohre wurden abschnittsweise mit Beton hinterfüllt
und außen injiziert.
Kavernenkrafthaus
Das Kernstück des Kraftwerkes ist das Kavernenkrafthaus, das in Ga-
schurn-Rifa ca. 150 m im Berginneren situiert ist. Es wird u. a. über den
Zugangsstollen erreicht. Die Maschinenkaverne imponiert durch ihre
ungewöhnlichen Ausmaße. Betrachtet man das Verhältnis Höhe zu
Breite, so zählt sie zu den größten Felshohlräumen der Welt. Durch den
Felsausbruch wird in die örtlich herrschenden Gebirgsspannungsver-
hältnisse eingegriffen. Dies stellt eine große felsmechanische Heraus-
forderung dar.
Der geschaffene Hohlraum muss den hohen Kräften, die von allen
Seiten auf ihn einwirken, standhalten. Umfangreiche statische Berech-
nungen und mathematische Simulationen der Gebirgsverhältnisse wur-
den durchgeführt. Regelmäßige Messungen gaben Aufschluss über das
tatsächliche Verhalten. Gesichert wurde der Felshohlraum durch eine
Vielzahl von Felsankern und eine Spritzbetonschale. Nach Fertigstellung
des Felshohlraumes wurden zum Einbau der Maschinensätze schwere
Betonfundamente, -wände und -decken errichtet. Das Kavernenkraft-
haus ist mit einem Doppelkran (2 x 130 Tonnen) ausgerüstet, der zum
Einbau der drei Maschinensätze und nach der Inbetriebnahme für Re-
visionen notwendig ist.
technIK3
UnterwasserWasserschloss
UnterwasserstollenPortal
ZugangsstollenKavernenkrafthaus
Maschinenkaverne
Auslaufbauwerk
Verteilrohrleitung
Unterwasserstollen
Schutterstollen
Unterwasser- Wasserschloss
Trafokaverne
Maschinenkaverne
Kabelstollen
Druckschacht
Schachtfußkaverne
Zugangsstollen
Schieberstollen
technIK3
Kenndaten
n Zahl der Maschinensätze 3
n Nenndrehzahl 500 U/min
n Max. Leistung im Turbinenbetrieb 3 x 150 MW
n Pumpenantriebsleistung 3 x 150 MW
Maschinenkaverne
Felsausbruch-Volumen etwa 113.000 m3 fest. Breite max. rd. 30,5 m,
Höhe max. rd. 60,5 m, Länge rd. 88 m. Die Gesamthöhe des vertikal
eingebauten Maschinensatzes – bestehend aus dreistufiger Speicher-
pumpe, hydraulischer Anfahrwandler, Motorgenerator und sechs-
düsiger Peltonturbine – beträgt rd. 38 m.
Druckschacht
Schieberstollen
Pumpensteigleitung
Turbine
Generator
Pumpenzulaufleitung
Unterwasserstollen
Wandler
Druckluftkammer
ILL
L188
Ausgleichsbecken Rifa
Transformatorenkaverne
Felsausbruch-Volumen etwa 9.800 m3 fest. Länge rd. 35 m, Breite max.
rd. 16 m, Höhe rd. 19 m. Drei Transformatoren, die über Stromschienen
mit den Generatoren in Blockschaltung verbunden sind.
220-kV-Energietransport mit Kabeln zur Inneraum-220-kV-SF6-Schalt-
anlage neben der Schaltanlage des Rifawerkes. Transport der Energie
zwischen dem Kopswerk II und der Umspannanlage Bürs über die 220-
kV-Leitung Partenen-Bürs.
Pumpe
Auslaufbauwerk
Verteilrohrleitung
Unterwasserführung
Die Unterwasserführung (Turbinenauslauf und Pumpenzulauf) unter-
fährt die L188, die Ill und den Umschließungsdamm des Ausgleichsbe-
ckens Rifa. Im Ausgleichsbecken Rifa befindet sich das Aus- bzw. Ein-
laufbauwerk. Das im Turbinenbetrieb genutzte Wasser des Kopssees
wird im Rifabecken zwischengespeichert und im Pumpbetrieb von hier
in den Kopssee zurückgeführt.
Die Unterwasserführung vom Kavernenkrafthaus bis zur Einmündung
ins Ausgleichsbecken Rifa umfasst folgende Anlagenteile:
technIK3
Druckluft-Wasserschloss
3 jeweils 45 m lange, teilweise gepanzerte Druckluftkammern, 52 m2
Querschnitt, mit anschließendem Stichstollen und einem 77 m langen
Verbindungsstollen zum Unterwasserstollen.
Wasserschloss Gufel
47 m lange Unterkammer, Steigschacht mit 12 m Innendurchmesser und
31 m Höhe und kleiner oberer Schwallkammer.
Unterwasserstollen
Gesamtlänge: 267 m
Maximaler Innendurchmesser im Bereich der im Fels liegenden Strecke:
7 m; Innendurchmesser im Bereich der gepanzerten Lockermassen-
strecke: 5,8 m. Gemeinsames Turbinenauslauf- bzw. Pumpeneinlauf-
bauwerk mit Rollschützenverschluss im Ausgleichsbecken Rifa.
Trafokaverne
Druckluftkammer M1
Druckluftkammer M2
Druckluftkammer M3
Unterwasser- Wasserschloss
Pumpwasser-stollen
Unterwasserstollen
Kühl- und Lösch- wasserbehälter
Verbindungsstollen
Maschinenkaverne
Stichstollen
Auslaufbauwerk
G/M Generator/Motor läuft mit 100 MWT Turbine (bei Kops II Pelton) bringt zusätzlich 50 MWP Pumpe “bekommt” 150 MWQ Durchfluss
“Hydraulischer Kurzschluss”z.B.: Überschussleistung im Netz 100 MW Pumpleistung 150 MW
Der Einsatz von Speicherpumpen ist nur möglich, wenn diese mit 100 %
Leistung betrieben werden. Bei Leistungsüberschuss im Netz erfordert
die Anpassung an die Leistungsschwankungen jedoch eine regelfähige
Pumpe. Um diese Anforderung der Regelfähigkeit im Pumpbetrieb zu
erreichen, kommt beim Kopswerk II der „Hydraulische Kurzschluss“ zum
Einsatz. Dabei wird die Differenz zwischen der immer gleich bleibenden
Leistungsaufnahme der Pumpe und der vom Netz zur Verfügung ste-
henden Pumpleistung durch den gleichzeitigen Betrieb der Turbinen im
erforderlichen Umfang kompensiert. Durch die gute Regelfähigkeit der
Turbine im gesamten Leistungsband ergibt sich so auch eine gute Re-
gelfähigkeit im Pumpbetrieb.
Im Kopswerk II erfolgen die Übergänge zwischen Turbinen- und Pump-
betrieb in netzgerechten kurzen Zeitspannen.
In Anpassung an die Markterfordernisse besitzt das Kopswerk II eine Re-
gelfähigkeit von +/-100 % im Turbinen- und im Pumpbetrieb.
Die Bereitstellung eines Regelbandes zur Deckung der Abweichung des
tatsächlichen Stromverbrauches vom prognostizierten erfordert die Re-
gelfähigkeit zwischen 0 % und 100 % sowohl im Turbinen- als auch im
Pumpbetrieb.
Um bei geringen Leistungsabgaben bzw. -aufnahmen einen möglichst
hohen Wirkungsgrad und eine gute Regelungsfähigkeit zu erzielen,
werden Peltonturbinen eingesetzt, welche diese Forderungen optimal
erfüllen. Daraus folgt die Notwendigkeit der Trennung der Pumpe und
der Turbine sowie eines Wandlers (Kupplung) und deren Anordnung auf
einer Maschinenachse gemeinsam mit dem Motorgenerator.
hydrauLIscher KurzschLuss3
Beispiel für hydraulischen Kurzschluss
bei Überschussleistung im Netz 100 MW, Pumpleistung 150 MW
G/M Generator/Motor läuft mit 100 MW
T Turbine (bei Kops II Pelton) bringt zusätzlich 50 MW
P Pumpe “bekommt” 150 MW
Q Wasserdurchfluss
PNetz = 100 MW
Ausgleichsbecken Rifa
Q für 100 MWQ für 50 MW
Q für 150 MWQ für 150 MW
150 MW
Q für 100 MW
Speicher Kops
50 MW
100 MW G/M
T
P
Q für 50 MW
Für den Kraftwerksbau waren generell günstige geologische Verhält-
nisse gegeben, in Teilabschnitten wurden wie erwartet auch schwie-
rigere Gebirgsverhältnisse angetroffen.
Die Anlagen des Kopswerkes II liegen zur Gänze in den Gesteinsserien
des Silvrettakristallins. Diese bestehen zum Großteil aus festen und har-
ten Gesteinen, wie Amphibolit, Hornblendegneis, und anderen Gneis-
arten. Daneben kommen auch weniger feste Glimmerschiefer vor.
Besonders wertvoll waren die gewonnenen Erkenntnisse vom Bau des
Kopswerkes I aus den Sechzigerjahren und des Sondierstollens, der im
Jahr 2003 in den Bereich der heutigen Trafo- und Maschinenkaverne
vorgetrieben wurde, sowie weiteren Sondierungsmaßnahmen.
Nie zuvor wurden bei Baumaßnahmen in Vorarlberg so hohe ökolo-
gische Anforderungen gestellt, wie beim Bau des Kopswerkes II. Dazu
wurde erstmals in Vorarlberg eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
durchgeführt, die positiv abgeschlossen werden konnte. Dieses Verfah-
ren gewährleistet, dass durch die Errichtung und den Betrieb des Kops-
werkes II Mensch und Umwelt größtmögliche Schonung erfahren.
Mehr als 500 Vorschreibungen stellen sicher, dass der Bau möglichst
umweltfreundlich abgewickelt wird und und auch der spätere Betrieb
technisch sicher und umweltschonend erfolgt.
Für den Betrieb des Kopswerkes II wird kein zusätzliches natürliches
Wasserdarbieten in Anspruch genommen. Es nutzt den bestehenden
Kopssee als Oberwasserbecken, das vorhandene Ausgleichsbecken Rifa
in Partenen als Unterwasserbecken und eine bestehende Hochspan-
nungsleitung.
Für den Betrieb der Kraftwerksanlage haben sich die Illwerke freiwillig
für ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14000 verpflichtet.
GeoLoGIe3 umweLt3
Legende
Hangschutt
Alluvium
Moräne
Schiefergneis und Migmatitgneis
Glimmerschiefer
Amphibolit und Hornblendegneis
Granitgneis und Aplitgneis
Kavernenkrafthaus
Ausgleichsbecken Rifa
DruckschachtL= 1,1 km
WasserschlossEntlastungsschachtmit Auslaufbauwerk
Sperrkammer
Kopssee
Einlaufbauwerk
DruckstollenL= 5,5 km
Legende
Hangschutt
Alluvium
Moräne
Schiefergneis und Migmatitgneis
Glimmerschiefer
Amphibolit und Hornblendegneis
Granitgneis und Aplitgneis
Anlagenkonzept der Vorarlberger Illwerke AG
Tirol
Piz Buin3.312 m
Vorarlberg
Brandner Gletscher
Lünersee
Walgauwerk
Bludenz
Walgau
Montafon SchrunsPaznaun
Ischgl Galtür
Partenen
Ill-Ursprung
Silvrettasee
Obervermuntwerk Vermuntsee
Kopssee
PumpwerkKleinvermunt
Kopswerk I
Kopswerk II
Rifawerk
Vermuntwerk
Latschauwerk
Rodundwerk I Rodundwerk II
Lünerseewerk
Die Vorarlberger Illwerke wurden 1924 als GmbH gegründet und sind
seit 1927 eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Bregenz. Hauptaktionär der
Illwerke ist mit 95,5 % das Land Vorarlberg. 4,5 % des Aktienkapitals
sind im Eigentum der WEG-Wertpapiererwerbsgesellschaft m.b.H.,
Bregenz.
Die wasserwirtschaftlich zusammenhängende Kraftwerksgruppe der Ill-
werke mit neun Kraftwerken, vier Stauseen und mehreren Tagesbecken
ist die Basis für die Stromerzeugung aus alpiner Wasserkraft im Monta-
fon und im Walgau.
Im europäischen Netz, das alle betroffenen Kraftwerke und Verbrau-
cher zusammenschließt, bietet die Vorarlberger Illwerke AG ihren
Stromabnehmern und Vertragspartnern Energie Baden-Württem-
berg AG (EnBW), Land Vorarlberg/Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW)
und Land Tirol/TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG Spitzenstromlieferungen,
Regelenergie, die Möglichkeit der Pumpspeicherung und weitere ener-
giewirtschaftliche Dienstleistungen.
Spitzen- und Regelenergie deckt die während eines Tages oft kurzzeitig
auftretenden Belastungsspitzen zur fortwährenden Aufrechterhaltung
des Gleichgewichtes zwischen Verbrauch und Erzeugung von elek-
trischer Energie. In Schwachlastzeiten im Netz, insbesondere bei einem
hohen Angebot an Windenergie, nehmen Illwerke-Kraftwerke Energie
zum Antrieb der Pumpen auf („Pumpspeicherung“). Das hierdurch in
hoch gelegene Seen gepumpte Wasser steht für Zeiten großen Bedarfs
an Spitzen- und Regelenergie zur Verfügung. Die Pumpspeicherung er-
folgt mit hohem Wirkungsgrad.
Die Illwerke stellen ihren Stromabnehmern derzeit 1.248 MW Turbi-
nenleistung und 533 MW Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb zur Ver-
fügung. Mit dem Kopswerk II sind dies rund 1.700 MW Turbinenleistung
und 980 MW Aufnahmeleistung im Pumpbetrieb.
VorarLberGer ILLwerKe aG3
Vorarlberg hat eine über hundertjährige Elektrizitätswirtschaftsgeschich-
te. Durch seinen Wasserreichtum und die günstigen geografischen
Bedingungen lagen dem Land ideale Voraussetzungen für einen wirt-
schaftlich bedeutenden Wasserkraftausbau vor. Als private Gesellschaft
1901 gegründet, wurde die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) 1929 zur
Landesgesellschaft für die öffentliche Stromversorgung.
Die Vorarlberger Illwerke AG (Illwerke) wurde 1924 im Hinblick auf die
Erzeugung von Spitzen- und Regelenergie für ihre Partner im europä-
ischen Stromverbund gegründet.
Im Zuge der Liberalisierung des europäischen Elektrizitätsmarktes wur-
den die Gesellschaften mit 1. Januar 2001 als Illwerke/VKW-Gruppe un-
ter eine gemeinsame Leitung gestellt.
Innerhalb der Illwerke/VKW-Gruppe wurde die Aufgabenverteilung neu
geregelt. Im Kerngeschäft konzentrieren sich die Illwerke auf die Er-
zeugung und nehmen auch die Betriebsführung der VKW-Wasserkraft-
werke wahr. Die VKW ist als Vertriebsunternehmen in Vorarlberg und
im benachbarten Westallgäu sowie als Stromhändler tätig. Die VKW-
Netz AG ist als Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber für die sichere
Stromversorgung in Vorarlberg zuständig.
Bregenz
Lindau
Dornbirn
Feldkirch
Bludenz
Schruns
Partenen
CH
BRD
FL
München
Friedrichs-hafen
Altenrhein
Zürich
UlmStuttgart
InnsbruckWien
Kopswerk II
A14
A8A7
S16
L188
A1/A13
A96
Vorarlberger Illwerke Aktiengesellschaft
Weidachstraße 6, 6900 Bregenz, Austria
T +43/5574/601-0, F +43/5574/601-78526
www.illwerke.at
www.kopswerk2.at
3 KontaKt3