konstruktiv: mädchengerechter sachunterricht · den schulen – und das fest und auf planstel-len...

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10/2012 Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz 02. 10. 2012 / 63. Jahrgang Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen. Damit Lehrer nicht sitzen bleiben. Rheinland-pfälzische Schule n Im Gespräch mit Bildungsministerin Doris Ahnen n VBE fordert: Zweigliedrigkeit im Schulsystem Konstruktiv: Mädchengerechter Sachunterricht

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Page 1: Konstruktiv: Mädchengerechter Sachunterricht · den Schulen – und das fest und auf Planstel-len und nicht auf Abruf. Die Schuldenbremse darf nicht zum billigen Alibi für pädagogi-schen

10/2012Zeitschrift des

Verbandes Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz

02. 10. 2012 / 63. Jahrgang

Mehr Gerechtigkeit wa(a)gen.Damit Lehrer nicht sitzen bleiben.

Rheinland-pfälzische S

chule

n Im Gespräch mit Bildungsministerin Doris Ahnen

n VBE fordert: Zweigliedrigkeit im Schulsystem

Konstruktiv: Mädchengerechter Sachunterricht

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Rheinland-pfälzische Schule 10/20122

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Inhalt

Kommentar 2

wörtlich 3

Nachrichten 4

VBE bundesweit 6

Bildung in Rheinland-Pfalz 7

Schule • Forschung • Wissenschaft

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Recht 21

Infos & Technik 23

Wir gratulieren 25

Aus den Kreisverbänden 26

Medien 29

Kurz vor Schluss 31

Zum Schluss 32

Impressum02. Oktober 2012, 63. Jahrgang

Herausgeber Verband Bildung und Erziehung (VBE), Landesverband Rheinland-Pfalz Adam-Karrillon-Str. 62, 55118 Mainz Telefon 0 61 31-61 64 22, Telefax: 61 64 25 [email protected]

Redaktion Martin Monjour mm (verantwortlicher Schriftleiter) Alemannenstraße 19a, 56072 Koblenz Telefon: 02 61-5 79 38 83, Telefax: 8 76 75 82 [email protected]

Hjalmar Brandt brAdam-Karrillon-Straße 62, D-55118 MainzTelefon: 0 61 31 / 61 64 22, Telefax: 61 64 [email protected]

FotosJan Roeder (1, 15, 16, 17, 18, 19 ); H. Endres (26); Bernardo Peters-Velasquez (32) / pixelio.de; br; Archiv

Die rps erscheint elfmal im Jahr. Für VBE-Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Nichtmitglieder bestellen beim Verlag zum Preis von 4,80 Euro vierteljährlich einschließlich Vermittlungsgebühren.

Redaktionsschluss 17.10.2012 für Heft 11/2012. Den Inhalt namentlich gezeich neter Artikel verantworten deren Verfasser. Nachdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion und Quellenangabe zulässig. Für unverlangt eingesandte Manuskripte besteht keine Gewähr.

Gesamtherstellung, Anzeigenverwaltung Gebrüder Wilke GmbH, Druckerei und Verlag Oberallener Weg 1, 59069 Hamm E-Mail: [email protected]

ISSN: 1869 3717Die nächste RpS erscheint am 05.11.2012.

Schluss mit den Zeitarbeitsverträgen in den SchulenHubertus Kunz, stellv. Landesvorsitzender

W enn Sie diese Ausga-be unserer Rhein-

land-pfälzischen Schule druckfrisch in Händen hal-ten, haben viele unserer Kolleginnen und Kollegen – ca. 2.700 – einen befris-teten Vertrag in Händen –

und diesen gegenüber dem Vorjahr um bis zu 40 % reduziert.

Eine voll ausgebildete Lehrerin als alleiner-ziehende Mutter mit zwei Kindern liegt damit unter dem Bedarfssatz für Hartz IV. Sie ist ge-zwungen, mit diesem Vertretungsvertrag zur Agentur für Arbeit zu gehen, um sich dort aus den Mitteln der Arbeitslosenversicherung die fehlenden Bezüge bis zum Hartz IV-Satz aus-gleichen zu lassen. So sieht es aus in der rheinland-pfälzischen Lehrerschaft.

Nicht wenige dieser Kolleginnen und Kollegen haben schon über viele Jahre immer wieder Verträge nur für ein Jahr oder auch deutlich kürzer erhalten. Vorwiegend im Sekundarbe-reich und leider auch zunehmend im Bereich der Grundschulen werden diese Verträge in der Regel wieder nur bis zu den Ferien befristet. Das heißt für die Betroffenen: Kein Verdienst in der Ferienzeit! Arbeitslos melden, neue Kran-kenversicherung abschließen usw. ...

Warum nimmt die Öffentlichkeit kaum Notiz von diesem Skandal? Ganz einfach: Wehe, ein so prekär in der Schule Beschäftigter muckt auf oder hat gar einmal Schwierigkeiten in seinem Schulalltag, indem er z. B. Differenzen mit Eltern austragen muss – „Störfall“ heißt das heute.

Dieser befristet beschäftigte „Störfall“ be-kommt nach Ablauf seiner Beschäftigungsfrist keinen neuen Vertrag, weil angeblich kein Be-darf mehr vorhanden ist. „Maul halten“ wäre wohl besser gewesen ... Doch Duckmäuser-tum und Angst vor der Zukunft sind Gift für eine offene und demokratische Schule, in der man auch gegen den Mainstream ankämpfen

muss. Gerade Gesamtkonferenzen sind ein Ort für solche offene Diskussionen.

Schule hat in der Vergangenheit gerade von den jungen, nicht Angepassten gelebt, die neue Ideen und Sichtweisen in die z. T. stark überalterten Kollegien gebracht haben. Es wird höchste Zeit aufzustehen. Die Kollegen der Lufthansa haben jüngst ihrer Führung deutlich gezeigt, was sie von Zeitarbeitsver-trägen halten. Sie haben erreicht, dass dieses Unternehmen in Zukunft auf solche prekären Beschäftigungsverhältnisse verzichtet.

Vorbild bei der Lehrereinstellung sind Länder wie Hessen, Baden- Württemberg, das angeb-lich „ärmere“ Saarland oder Nordrhein-West-falen – um nur unsere Nachbarländer zu nen-nen. Sie haben deutlich mehr Lehrer einge-stellt. Aber diese Länder haben ja auch keinen Nürburgring oder gar ein unausgego-renes IPEMA zu finanzieren ...

Im Bildungsbereich agiert Rheinland-Pfalz im-mer mehr in Art einer Zeitarbeitsfirma. Die Quittung ist schon da. Junge Menschen gehen dorthin, wo ihnen mehr Wertschätzung entge-gengebracht wird – und beim Staat bleiben jetzt Seminarplätze unbesetzt.

Wir brauchen alle Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen – und das fest und auf Planstel-len und nicht auf Abruf. Die Schuldenbremse darf nicht zum billigen Alibi für pädagogi-schen Raubbau werden. Es ist Geld da, man muss es nur an der richtigen Stelle einsetzen.

In der Bildung wird nur dann nicht gespart, wenn alle Stellen, die durch den Schülerrück-gang rechnerisch frei werden, im System blei-ben. Alles andere grenzt an Wahlbetrug und schädigt die Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen.

Das ist die VBE-Position. Wir werden sie mit Macht vertreten. n

Info

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012 3

–––– wörtlich –––––

–––– Wort & Bild –––––

– wörtlich –

Die Bundesländer sollen ihre Haushalte grundsätzlich ohne Kredite ausgleichen. So steht es im Grundgesetz. Nur zum Ausgleich konjunktureller Schwankungen ist eine vorübergehende Kreditaufnahme erlaubt. Strukturel-le Defizite durch dauerhaft überhöhte Ausgaben sind da-gegen verboten.

In Rheinland-Pfalz wirtschaftet die Landesregierung seit Jahren stark defizitär. Auch das Bildungswesen leidet da-runter.

n Institut der deutschen Wirtschaft Köln / Red

Schuldenbremse

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100015002000

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in Millionen Euro

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Einen Augenblick bitte ….

M it großer Zähigkeit, vielfältigen Demonstrationen und ei-ner Mahnwache hat der VBE Rheinland-Pfalz gegen die

miserable Behandlung des öffentlichen Dienstes durch die Landesregierung gekämpft – leider nicht mit dem nötigen Er-folg. Die Dienstrechtsreform ist zu einer Rolle rückwärts ge-worden – von Weiterentwicklung des öffentlichen Dienstes keine Spur. Im Gegenteil: Strukturen aus dem 19. Jahrhundert wurden kaschiert für das 21. Jahrhundert aufbereitet.

Die Politik nach Gutsherrenart der Beckschen Regierung hat sich noch einmal durchgesetzt. Aber wie lange noch?

Es schmerzt, wie gerade unsere älteren Kolleginnen und Kol-legen, die noch tagein, tagaus ihren Dienst versehen, und auch unsere Seniorinnen und Senioren durch das Dienst-rechtsänderungsgesetz von der Regierung behandelt wer-den. Besonders betroffen sind dabei ältere Ehepaare.

Sie konnten in der eigenen Familiengründungsphase von nennenswerten, heute üblichen familienfördernden Maß-nahmen nicht profitieren. Die gab es nicht. Vielmehr mussten sie allein die Streckung der Dienstaltersstufen

nach Bundesrecht und damit eine Verschlechterung ihrer Aufstiegsmöglichkeiten in Kauf nehmen.

Nun hat die Landesregierung den Verheiratetenzuschlag in etwa halbiert. Aus dieser doppelten Benachteiligung wird in Zusammenschau mit der ebenfalls erfolgten lan-desrechtlichen Streckung der Dienstaltersstufe 11 eine dreifache Belastung. Von der Verschlechterung bei der Beihilfe ganz zu schweigen!

Der VBE wird nicht zur Tagesordnung übergehen, sondern seinen Widerstand noch verschärfen.

Solidarität ist unsere berufspolitische Substanz. Solidarität gilt für alle – für die Jüngeren oder für die Älteren. Darauf kön-nen sich alle VBE-Mitglieder verlassen. Darauf mein Wort.

Ihr

Gerhard Bold, Landesvorsitzender

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–––––––– Nachrichten ––––––––

Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

Mehr Infosunter

Dreijährige sind doch nicht so egoistisch

S chon Kinder im Vorschulalter kennen das Prinzip von Fair-

ness. Das berichten Wissenschaftler im Fachjournal Pols One. In ihrer Stu-die sollten Kinder Aufkleber als Be-lohnungen für gemeinsame Arbeit verteilen. Dabei wägten sie die eige-ne Leistung gegen die von anderen ab. Waren die selbst bei einem Spiel erfolgreicher, teilten sie sich selbst auch eine größere Belohnung zu. Da-bei unterschieden sich die drei- und fünfjährigen Kinder kaum voneinan-der. Bislang ging die Forschung da-von aus, dass Kinder erst ab dem Schulalter den individuellen Beitrag einzelner Teilnehmer zu würdigen wissen.

n dpa/Red

In drei Ländern star-ten neue Schularten

B erlin. Im neuen Schuljahr wird die Schullandschaft in Deutsch-

land noch uneinheitlicher. In drei Bundesländern starten neue Schul-arten: in Nordrhein-Westfalen eine Sekundarschule, in Baden-Württem-berg und im Saarland Gemein-schaftsschulen. Auf die Sekundar-schule hatten sich in NRW SPD, CDU und Grüne in einem historischen Schulkonsens verständigt und damit einen jahrzehntelangen Schulkampf beendet. Das neue Schuljahr begann dort am 22. August. Außerdem bietet Baden-Württemberg wieder das neunjährige Gymnasiun (G9) an. Auch Hessen will wieder G9-Gymna-sien zulassen. Die Zahl der Schular-ten nach der Grundschule variiert in den Bundesländern zwischen zwei und fünf.

n dpa/Red

Betriebe in Not bei Stellenbesetzung

N ürnberg. Die Unternehmen in Deutschland haben zuneh-

mend Probleme bei der Besetzung offener Stellen. In einer am 23. Au-gust veröffentlichten Studie des Ins-tituts für Arbeitsmarkt- und Berufs-forschung (IAB) gaben rund 18 Pro-zent aller Betriebe an, dass sie 2011 mindestens einmal die Personalsu-che abbrechen mussten. Das waren vier Prozentpunkte mehr als 2010. Für 953 000 Stellen fanden sich gar keine oder nur unzureichend qualifi-zierte Bewerber. In Westdeutschland mussten deshalb 42 Prozent der Fir-men zumindest in Teilen auf Aufträge verzichten, in Ostdeutschland waren es 33 Prozent.

Der IAB-Studie zufolge konnten Un-ternehmen im vergangenen Jahr 5,4 Millionen offene Stellen erfolgreich besetzen. Im Osten war die Hälfte der neu eingestellten Mitarbeiter vor-her arbeitslos, in Westdeutschland waren es 36 Prozent. Im Westen kom-men statistisch 2,8 Arbeitslose auf jede sofort zu besetzende Stelle, im Osten sind es 8,2. Nur bei jeder zehn-ten neu besetzten Stelle war keine Berufsausbildung erforderlich. Wäh-rend im Westen neun Prozent der Stellen an einen Bewerber ohne Aus-bildung gingen, waren es im Osten mit 17 Prozent fast doppelt so viele.

n dpa/Red

Ausbildung im Betrieb Garant für geringe Jugend-arbeitslosigkeit

N ürnberg. Für Frank-Jürgen Wei-se ist jeder zu viel. Im internati-

onalen Vergleich kann sich die vom

Chef der Bundesagentur Monat für Monat veröffentlichte Zahl junger Ar-beitsloser dennoch sehen lassen. 323 400 junge Menschen unter 25 waren zuletzt im August ohne Arbeit; das entspricht einer Quote von 6,9 Prozent – ein Wert von dem viele Volkswirtschaften nur träumen kön-nen. Im Schnitt hoffen in den westli-chen Industriestaaten derzeit 17,5 Prozent aller Jugendlichen auf einen Job, wie die Internationale Arbeitsor-ganisation (ILO) am 4. September in Genf berichtete. In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei weit über 40 Prozent.

Auf lange Sicht stabilisierend wirke vor allem die in Deutschland ausge-prägte duale Berufsausbildung – die Lehre im Betrieb, die der Berufs-schulunterricht ergänzt. „Dieser „in-stitutionalisierte Übergang von der Schule ins Berufsleben stattet junge Menschen mit Qualifikationen aus, die sie später gut verwerten kön-nen“, betont der IAB-Forscher Holger Seibert. Zudem sammelten junge Leute frühzeitig Berufserfahrung. Der bei der Lehre erworbene Abschluss hat zudem für Firmen eine große Sig-nalwirkung: „Die wissen, was im Zeugnis nach der Lehre drin steht, kann der auch“, macht der Soziologe deutlich.

n dpa/Red

Spanier wollen nach deutschem Vorbild ausbilden

M adrid. Die spanische Wirtschaft will zum Abbau der Jugendar-

beitslosigkeit künftig Lehrlinge nach deutschem Vorbild ausbilden. Der Verband der spanischen Handels-kammern und der Deutsche Indus-trie- und Handelskammertag (DIHK)

Info

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–––––––– Nachrichten ––––––––

– Nachrichten –

Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

unterzeichneten in Madrid ein Ko-operationsabkommen, das die Über-nahme des deutschen Modells in Spanien fördern soll. Das Ziel ist, die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien von derzeit 52,7 Prozent abzubauen und den jungen Leuten einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu verschaffen.

Der DIHK will den spanischen Han-delskammern sein Wissen und seine Erfahrungen in der dualen Berufs-ausbildung zur Verfügung stellen. Das deutsche Modell zeichnet sich dadurch aus, dass es Theorie und Praxis miteinander verbindet. In Spa-nien wird die Berufsausbildung dage-gen bisher fast ausschließlich in Schulen betrieben.

n dpa/Red

Bundesweit erste Jugendberufsagentur

H amburg. Als erstes Bundesland hat Hamburg eine eigene Ju-

gendberufsagentur ins Leben geru-fen, um junge Menschen beim Über-gang von der Schule in den Beruf ge-zielt zu unterstützen.

Zunächst können dort und in Har-burg Jugendliche bis 25 Jahre Bera-tung und Hilfe in Anspruch nehmen.

Für sie alle sei die Jugendberufs-agentur künftig die zentrale Anlauf-stelle, wenn es darum gehe, kompe-tente Beratung und Informationen rund um die Berufs- und Studien-wahl zu erhalten, sagte der Ge-schäftsführer der Hamburger Ar-beitsagentur.

Von Vorteil soll dabei sein, dass Ju-gendliche ihre Ansprechpartner künftig unter einem Dach finden. So arbeiten Mitarbeiter der Berufsbera-tung der Arbeitsagentur, des Jobcen-

ters und des Bezirksamts in der Ju-gendberufsagentur zusammen.

n dpa/Red

Lehrerstellen-Garantie

D üsseldorf. In Nordrhein-Westfa-len sollen trotz sinkender Schü-

lerzahlen in den kommenden Jahren keine Lehrerstellen abgebaut wer-den. Das hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) am 12. Sep-tember in der ersten Regierungser-klärung ihrer neuen Amtszeit zuge-sagt. Wegen der rückläufigen Schü-lerzahlen wären rechnerisch bis zum Jahr 2015 rund 8.000 Lehrer verzicht-bar, sagte Kraft. „Aber genau diesen Schluss ziehen wir nicht. Wir werden die freiwerdenden Ressourcen nicht streichen, sondern für noch bessere Bildung einsetzen.“ Dazu zählten kleinere Lerngruppen, wohnortnahe Grundschulen, Ganztagsangebote, individuelle Förderung und die Ein-gliederung behinderter Kinder.

n dpa/Red

Rot-grüne Länder mit Gegenmodell zum Kooperationsverbot

B erlin. Die rot-grün geführten Län-der haben in den Ausschüssen

des Bundesrates ein Gegenmodell für eine Grundgesetzänderung zur Locke-rung des Kooperationsverbots in der Bildung vorgelegt. Den Gesetzentwurf der Bundesregierung lehnen sie dage-gen als nicht weiterführend ab.

Im federführenden Rechtsausschuss wie auch im Kulturausschuss des Bun-desrats – wo es rot-grüne Mehrheiten gibt – wurden die Anträge angenom-men. Im Innenausschuss – wo dage-

gen schwarz-gelb dominiert – gab es hingegen Zustimmung für den Regie-rungsentwurf und Ablehnung des Ge-genmodells. Überraschend enthielt sich Baden-Württemberg in allen Aus-schüssen der Stimme. Das Land favo-risiert zunächst nur eine allgemeine Umverteilung des Steueraufkommens. Das Plenum des Bundesrates wird sich am 21. September erstmals mit dem Regierungsentwurf wie dem rot-grünen Alternativantrag befassen.

Mit ihrem Antrag fordern die rot-grü-nen Bundesländer die Bundesregie-rung auf, mit den Ländern in Ver-handlungen über eine weiterführen-de Bildungskooperation zu treten, die auch den Schul- und Vorschulbe-reich einbezieht, ebenso kommunale Bildungsprojekte.

n dpa/Red

Verfassungszweifel am Betreuungsgeld

B erlin. Im Streit um das Betreu-ungsgeld stehen sich Gegner und

Befürworter weiter unversöhnlich ge-genüber. Bei einer Anhörung im Famili-enausschuss des Bundestages wurden am 14. September erneut Zweifel an der verfassungsrechtlichen Zulässig-keit der vor allem auf Druck der CSU geplanten Leistung laut. Seit der Föde-ralismusreform von 2006 habe der Bund gar nicht mehr das Recht, ein sol-ches Gesetz auf den Weg zu bringen, hieß es. Die Befürworter hielten dage-gen, erst das Betreuungsgeld gebe den Eltern Wahlfreiheit, wie sie ihr kleines Kind in den ersten Lebensjahren groß-ziehen – ob zu Hause oder mithilfe ei-ner Kita oder Tagesmutter. Die rechtli-chen Bedenken an der Verfassungs-konformität des Gesetzentwurfes teilen die Befürworter nicht.

n dpa/Red

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Kooperationsverbot im Bildungsbereich stoppen

„D er VBE fordert den Stopp des Kooperationsver-bots von Bund und Ländern im Bildungsbereich“,

betont Bundesvorsitzender Udo Beckmann. Die Rücknah-me des Verbots nur für den Hochschulbereich sei ein halbherziger Kompromiss der Bundesregierung, so Beck-mann.

„Bund und Länder müssen endlich wieder strategische Bildungsaufgaben gemeinsam angehen dürfen. Insbeson-dere gehört dazu die Neuauflage eines Ganztagspro-gramms. Das Grundgesetz muss erweitert werden und eine vernünftige Kooperation von Bund und Ländern zu-lassen. Das ist keine Schwächung der Kultushoheit der Länder.“ Der VBE-Bundesvorsitzende bekräftigt, er hoffe auf einen Erfolg der von der NRW-Landesregierung ange-stoßenen Bundesratsinitiative.

Beckmann weiter: „Die Praxis der vergangenen Jahre zeigt doch, dass die Finanzkraft der Länder für mehr Qualität in Schule nicht ausreicht. Gleichzeitig waren alle Bildungs-projekte des Bundes Ausweichvorhaben. Die Gelder sind über den Umweg privater Träger in den Bildungsbereich gepumpt worden.

Angesagtes Ziel ist aber, in den Schulen die individuelle Förderung aller Schüler zu ermöglichen und nicht über private Nachhilfe. Bund und Länder müssen ihre Mittel gezielt für die qualitative Entwicklung der staatlichen Bil-dungseinrichtungen einsetzen.“

Verband Bildung und Erziehung

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– Bildung in R

heinland-Pfalz –

Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

VBE spricht sich für zweigliedrige Schul-struktur in Rheinland-Pfalz ausVBE-Landeschef Gerhard Bold: Und wieder ist uns das Saarland in der Schulentwick-lung um einen Schritt voraus

„M it Beginn des neuen Schuljahres 2012/2013 ist in Deutschlands Südwesten das Saarland schulpo-

litisch wieder ‘mal einen Schritt voraus: Im Saarland gibt es ab sofort nach der Grundschule nur noch zwei Schular-ten, nämlich die Gemeinschaftsschule und das Gymnasi-um. Beide Schularten bieten als Abschlussperspektive das Abitur an.

Der VBE Rheinland-Pfalz sieht darin eine konsequente Weiterentwicklung der Schullandschaft im Bereich der weiterführenden Schulen. Zum wiederholten Mal wird das Saarland zum Vorbild auch für die rheinland-pfälzische Schulentwicklung – wie schon 1996 mit der Einführung der Erweiterten Realschule, die hierzulande erst 12 Jahre später unter sehr ähnlichem Namen als Realschule plus eingeführt wurde.

Wir fordern die rheinland-pfälzische Landesregierung auf, angesichts der absehbaren demografischen Entwicklung mehr schulpolitische Konsequenzen zu ziehen und frühzei-tig die Weichen für ein zweigliedriges Schulsystem zu stel-len. Die jetzt auslaufende Schulstrukturreform braucht eine zweite Stufe. Was Schwarz-Rot in Saarbrücken kann, sollte auch für Rot-Grün in Mainz möglich sein!“

Der Landesvorsitzende der rheinland-pfälzischen Lehrer-gewerkschaft VBE, Gerhard Bold, äußerte sich in Mainz

zur Einführung einer zweigliedrigen Schulstruktur im Saarland zum neuen Schuljahr 2012/2013. Diese Schulre-form war noch von der ehemaligen „Jamaica“-Koalition im Saarland entwickelt worden, wird aber jetzt von der gro-ßen Koalition aus CDU und SPD unter einer CDU-Minister-präsidentin landesweit umgesetzt.

Gerhard Bold: „Die Einführung einer ‚echten‘ zweigliedri-gen Schulstruktur ist seit vielen Jahren eine zentrale For-derung des VBE Rheinland-Pfalz. Die jetzt auslaufende rheinland-pfälzische Schulstrukturreform hat im Prinzip eine neue Dreigliedrigkeit aus Realschule plus, Integrier-ter Gesamtschule und Gymnasium hervorgebracht. Das kann nur ein kleiner Zwischenschritt zu einem gerechte-ren und pädagogisch sinnvollen Schulsystem sein. Der Schülerrückgang führt unweigerlich zu einer Konzentrati-on des Schulangebots.“

An die CDU-Opposition im Landtag richtete der VBE-Lan-desvorsitzende die Aufforderung, sich endlich schulstruk-turell zu öffnen und die Entwicklung einer zweigliedrigen Schulstruktur zu unterstützen. „Ministerpräsidentin An-negret Kramp-Karrenbauer zeigt im Saarland schulpoliti-schen Weitblick und parteipolitische Courage. Das könnte doch auch für die hiesige Oppositionsführerin Julia Klöck-ner vorbildlich sein, oder?“

n Red

Arbeitslosengeld trotz FH-Einschreibung

M ainz. Eine frisch eingeschriebene Studentin hat nach Auffassung des Sozialgerichts Mainz Anspruch auf

Arbeitslosengeld, wenn die Vorlesungen noch nicht be-gonnen haben. Wie das Gericht am 9. August mitteilte, wollte die Arbeitsagentur einer Frau für die Zeit zwischen der Einschreibung an der Fachhochschule Trier zum 1. September 2010 bis zur Einführungsveranstaltung am 27. September kein Arbeitslosengeld bewilligen. Die Behörde meinte, dass die Frau – die vorher Azubi war – dem Ar-beitsmarkt als Studentin nicht zur Verfügung stehe. Das Sozialgericht sah das anders: (Az: S 4 AL 314/10).

Die Frau habe nicht für Klausuren lernen oder Vorlesun-gen vor- oder nachbereiten müssen und dem Arbeits-markt deshalb bis 26. September normal zur Verfügung gestanden. Die Lage wäre anders zu beurteilen, wenn es sich um vorlesungsfreie Zeit zwischen Semestern gehan-delt hätte. Die Frau erhielt das Arbeitslosengeld für 26 Tage nachträglich.

n dpa/Red

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–––– Bildung in Rheinland-Pfalz ––––

Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

VBE im Gespräch mit Bildungsministerin Doris Ahnen

D er VBE-Landesvorstand mit dem Vorsitzenden Ger-hard Bold an der Spitze traf sich zu einem bildungs-

politischen Gedankenaustausch mit Bildungsministerin Doris Ahnen und Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann. Beide Seiten teilten die Auffassung, dass der Prozess der fast abgeschlossenen Schulstrukturreform besser ver-laufen sei als dies zu erwarten war. Die meisten Lehrerin-nen und Lehrer hätten die Reform mit großem Engage-ment gestemmt, allerdings sei vereinzelt bei dem Zusam-menwachsen von zwei Kollegien noch einiges zu tun. Für den VBE ständen noch viele Ressourcenverbesserungen an, vor allem eine 100%+X-Versorgung aller Schulen. Die demografische Rendite biete dazu die Chance.

Hinsichtlich des Schülerrückgangs führte die Ministerin aus, dass man die kleiner werdenden Schulen genau im Blickfeld behalte. Rechtzeitig müssten vor Ort Überlegun-gen angestellt werden, mit welchen Maßnahmen eine Sta-bilisierung erreicht werden könne. Eine Garantie für alle Schulstandorte könne es aber bei stark zurückgehenden Schülerzahlen nicht mehr geben.

Bei den Grundschulzeugnissen monierte der VBE den hohen Arbeitsaufwand, der in keinem Verhältnis zum Ertrag stände.

Man sehe vor allem ein Kommunikationsproblem. Der VBE habe mit den Kompetenzstufen-Zeugnissen einen praktika-blen Weg aufgezeigt, der von erfahrenen Schulpraktikern er-probt wurde. Die Ministerin entgegnete, dass man nicht ständig etwas ändern könne. Sie sei allerdings bereit, den Prozess genau zu beobachten und Änderungen im Rahmen der anstehenden Novelle der Grundschulordnung zu ermög-lichen, wenn es dafür einen breiten Konsens gäbe.

Beim Thema Inklusion war man sich einig, dass noch ein lan-ger Weg bevorstände. Der VBE verwies darauf, dass weder die sächlichen noch die personellen Voraussetzungen gegeben seien, um einen erfolgreichen Weg in Richtung Inklusion zu ermöglichen. Daher fordere der VBE Gelder vom Bund – die Bundesregierung habe schließlich die UN-Menschenrechts-konvention unterschrieben – und eine bessere Lehrerbildung, die mehr Förderkompetenzen vermittle. Wer ein wichtiges Ziel vorgäbe, müsse auch das erforderliche Geld bereitstellen, so der VBE-Landesvorsitzende. Der VBE sehe in der Weiterquali-fizierung arbeitsloser Lehrerinnen und Lehrer die besondere Chance, die Inklusion schneller zu verwirklichen und gleichzei-tig einen volkswirtschaftlich bedeutsamen Weg zu gehen.

n Gerhard Walgenbach/RED

Bildungsministerin Doris Ahnen und Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann (links) treffen die Spitze des VBE Rheinland-Pfalz

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–––– Bildung in Rheinland-Pfalz –––––

– Bildung in R

heinland-Pfalz –

Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

Treffen von SLLV und VBE Rheinland-Pfalz:

Im Angesicht der Inklusion

D ie biblische Legende von David und Goliath ist al-lenthalben bekannt. Sie bedeutet, dass der kleinere

mit Schläue dem größeren, potenteren, überlegen ist. Auch in der Schulpolitik gibt es dafür gute Beispiele.

Rheinland-Pfalz in diesem Zusammenhang als Goliath zu bezeichnen, erscheint zugegebenermaßen ein wenig überheblich. Da gibt es größere, gewichtigere. Aber im Verhältnis zum Saarland ist der Vergleich durchaus be-rechtigt. Das zeigte sich erneut bei einem Spitzentreffen der Vorstände des Saarländischen Lehrerinnen- und Leh-rerverbandes (SLLV) und des VBE Rheinland-Pfalz am letz-ten Augustwochenende in Losheim am See.

Vom SLLV waren unter Leitung des Landesvorsitzenden Herbert Möser Kollegin Lisa Brausch und die Kollegen Herbert Buhr, Horst Heib, Dieter Messer, Bernd Schmitz, Peter Treitz und Peter Weber gekommen; der VBE Rhein-land-Pfalz war vertreten durch seinen Landesvorsitzenden Gerhard Bold, Kollegin Sabine Mages sowie die Kollegen Hubertus Kunz, Alexander Stepp und Hjalmar Brandt.„David“ Saarland hat zum neuen Schuljahr 2012/2013 eine echte zweigliedrige Schulstruktur eingeführt. Noch von der „ Jamaica“-Koalition aus Schwarz-Gelb-Grün initi-

iert, wurde durch die schwarz-rote Landesregierung in Saarbrücken jetzt unter Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ein Schulorganisationsmodell – erstmals in einem westdeutschen Flächenstaat – ver-wirklicht, das auch nach Auffassung des VBE Rheinland-Pfalz Zukunft hat und genau dem entspricht, was der VBE im Dezember 2006 als „historischen Schulkompromiss“ von allen Parteien gefordert hat.

„Goliath“ Rheinland-Pfalz dagegen hat gerade den letzten Stein einer Schulstrukturreform gehoben, die schon jetzt – als eine modifizierte Form der traditionellen Dreigliedrig-keit – ihre Schwächen zeigt. Schulpolitik, die immer nur noch auf aktuelle Akzeptanz setzt, ist nicht nur opportunis-tisch, sondern sie scheut auch jene schulpolitischen Grenz-überschreitungen, die für die Gewinnung der Zukunft unab-dingbar sind. Ganz ohne Risiken geht es nicht, und auch „David“ sagt sich: Wer wagt, gewinnt. Und handelt ent-sprechend. „Goliath“ Rheinland-Pfalz, gern von der Main-zer Landesregierung als schulpolitisch besonders fort-schrittlich im bundesweiten Vergleich dargestellt, wankt.

Aber da waren noch mehr Themen, die von den dreizehn Teilnehmern der Runde in aller Ausführlichkeit diskutiert

Die Vorstände der VBE-Landesverbände Rheinland-Pfalz und SLLV

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wurden. Inklusion zum Beispiel, das bildungspolitische Megathema überhaupt. Es bestand große Einigkeit in der Auffassung, dass mit Einführung der Inklusion enorme schulpolitische Anstrengungen für alle Beteiligten ver-bunden sind. Letztlich handele es sich aber weniger um ein finanzielles Problem, u. a. der Bildungshaushalte, sondern um eine Frage der gesellschaftlichen Einstellung. So müssen alle Schulen bzw. Schularten in die Inklusion beeinträchtigter bzw. von Beeinträchtigung bedrohter Schülerinnen und Schüler einbezogen werden; der An-sicht mancher Eltern, das gemeinsame Lernen behindere möglicherweise das Fortkommen des eigenen Kindes, müsse offensiv entgegengetreten werden – von den Ge-werkschaften ebenso wie von der Politik.

Mit der Umsetzung der Inklusion stellt sich auch nicht – da war man sich ebenso zwischen SLLV und VBE einig – die Frage einer Abschaffung der Förderschulen. Förder-schulen wird es auch weiterhin geben müssen, möglicher-weise aber in anderer Form – wie als Kompetenzzentren in einem inklusiven Schulnetzwerk. Darüber hinaus wird es notwendig, in die Lehrerbildung auch die Vermittlung för-derdiagnostischer Kompetenzen zu implementieren. Denn letztlich steht und fällt der Erfolg eines inklusiven Schul-

systems mit der Kompetenz des Personals. Dabei sehen beide Gewerkschaften noch erheblichen Nachholbedarf, der auch durch Fort- und Weiterbildung – z. B. der in Ar-beitsverträgen beschäftigten Lehrerinnen und Lehrer –kompensiert werden kann. Aber nicht nur.

Was leider in den Ländern immer noch fehlt, ist ein schlüs-siges Konzept der schulpolitisch Verantwortlichen. Dass In-klusion nicht kurzfristig vollständig herzustellen ist, und dieses nicht nur aus Gründen eines zu schmalen Budgets, liegt auf der Hand. Deshalb ist es um so wichtiger, eine Pla-nung zu entwickeln, eine timeline, die die notwendigen Schritte erkennbar und nachvollziehbar macht.

Wie immer geht es in der Bildungspolitik auch bei dieser Herausforderung darum, anzufangen – in kleinen Schritten mit Blick auf die großen Ziele. Wie erwähnt: Es geht vor al-lem um die gesellschaftspolitische Akzeptanz. SLLV und VBE Rheinland-Pfalz werden deshalb in Fragen der Inklusi-on sehr eng zusammenarbeiten und sich abstimmen. Das nächste Treffen ist bereits für das kommende Jahr geplant. Dann ist auch erkennbar, wie weit das Pflänzchen Inklusion gewachsen ist – wer es gießt, und wer es dörrt.

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Regelmäßiger Meinungsaustausch über Grundfragen der Schulpolitik mit dem Landeselternbeirat: Im Juni traf der neugewählte VBE-Landesvorstand erstmals mit dem Landeselternbeirat zusammen. Auf der Agenda standen Themen wie Grundschulentwicklung, Schulstrukturreform, Unterrichtsversorgung und die Folgen der demografischen Entwick-lung für die Standortsicherheit von Schulen. – Im Bild: LEB-Sprecher Rudolf Merod, sein Stellvertreter Ralf Quirbach, LEB-Geschäftsführerin Marie Charlotte Opper Scholz sowie vom VBE Rheinland-Pfalz Landesvorsitzender Gerhard Bold, Sabine Mages und Alexander Stepp als stellvertretende VBE-Landesvorsitzende. n

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Landesvorstand des VBE trifft sich mit ADD-Präsidentin Dagmar Barzen

E rstmals traf sich der neugewählte Landesvorstand des VBE unter Führung seines Vorsitzenden Gerhard

Bold, zusammen mit den 3 stellvertretenden Vorsitzenden Sabine Mages, Alexander Stepp und Hubertus Kunz, mit der Präsidentin der ADD Dagmar Barzen.

Diese wurde begleitet vom Leiter der Schulabteilung Klaus-Günter Süssmann und seinem Mitarbeiter Hartmut Droeger.

Frau Barzen stellte die ADD in Trier als zentrale Aufsichts-behörde des Landes vor, die neben der Kommunalaufsicht und der Betreuung von Landwirtschaft und Weinbau, die Schulaufsicht über alle staatlichen und staatlich anerkann-ten Schulen ausübt. So werden rund 44.000 Lehrerinnen und Lehrer an ca. 1.700 Schulen des Landes in den Schul-aufsichtsbezirken Trier, Koblenz und Neustadt a. d. W. be-treut. Sie sehe zusammen mit ihrem Abteilungsleiter Schu-len, Klaus-Günter Süssmann, eine ihrer Hauptaufgaben da-rin, von Trier aus die Arbeit an den 3 Standorten noch besser zu harmonisieren, so Präsidentin Frau Barzen.

Der Landesvorsitzende Gerhard Bold erläuterte der ADD-Spitze den auf der Delegiertenversammlung im Juni ein-stimmig verabschiedeten Leitantrag, in dem der VBE die wichtigsten Ziele in der weiteren Entwicklung für den Schulbereich formuliert hat. Hierbei liege der Haupt-schwerpunkt auf dem Megathema Inklusion, so der Lan-desvorsitzende.

Man war sich mit Frau Barzen einig, dass man hierbei erst am Anfang stehe. In diesem Zusammenhang machte der Vorsitzende deutlich, dass das Land beim Thema Inklusi-on sehr viel Geld in die Hand nehmen müsse, sollte Inklu-sion – wie 1996 verbindlich für die Bundesrepublik Deutschland beschlossen – auch nur ansatzweise gelin-gen. Dazu zählte Gerhard Bold auch die Forderung, dass alle zurzeit in befristeten Beschäftigungsverhältnissen angestellten Kolleginnen und Kollegen zwingend in eine Planstelle übernommen werden müssten. Erst wenn ge-nügend Lehrerinnen und Lehrer mit zusätzlichen Kompe-tenzen in der Förderpädagogik in allen Schulen zur Verfü-gung stünden, könne der hohe Anspruch der Inklusion gelingen. Weiterhin schlug der Vorsitzende eine bessere Verzahnung der Schulaufsicht untereinander vor. Dies ge-rade auch in Hinblick auf die zunehmende Zahl von Schwerpunktschulen. Grundsätzlich müssten langfristig

alle Schulen durch entsprechende Personalzuweisung in die Lage ver-setzt werden, „Schwerpunktschu-le“ zu sein.

Frau Präsidentin Barzen wies auf die knappen Ressourcen hin. Sie werde alles in ihrer Macht stehen-de tun, die Schulen darin zu unter-stützen, dass Inklusion und somit gute Schule gelinge.

Zum Ende des sehr konstruktiven und offenen Gedanken-austauschs wurde vereinbart, miteinander im Gespräch zu bleiben, was auch durch die zahlreichen Bezirksperso-nalräte aus den Reihen des VBE unterstützt werde.

n Hubertus Kunz / Red

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Die Gewinner dieses Rätsels und damit Gewinner von jeweils 6 Flaschen Wein aus rheinland-pfälzischen Anbaugebieten sind:

Hanne Loose, 56841 Traben-Trarbach

Margit Grewenig, 56826 Lutzerath

Martina Clemens, 54516 Wittlich

Die Redaktion sagt: Herzlichen Glückwunsch!

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Die Gewinner dieses Rätsels und damit Gewinner von jeweils 6 Flaschen Wein aus rheinland-pfälzischen Anbaugebieten sind:

Hanne Loose, 56841 Traben-Trarbach

Margit Grewenig, 56826 Lutzerath

Martina Clemens, 54516 Wittlich

Die Redaktion sagt: Herzlichen Glückwunsch!

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Auflösung des Rätsels aus Heft 09/2012Die Gewinnerinnen dieses Rätsels und damit Gewinnerin-nen von jeweils 6 Flaschen Wein aus rheinland-pfälzi-schen Anbaugebieten sind:Hanne Loose, 56841 Traben-TrarbachMargit Grewenig, 56826 LutzerathMartina Clemens, 54516 WittlichDie Redaktion sagt: Herzlichen Glückwunsch!

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Ab sofort erweiterter Service für VBE-Mitglieder:

Netzwerk Rechtsberatung

N ach der Delegiertenversammlung 2012 baut der VBE Rheinland-Pfalz den Service für seine Mitglieder

weiter aus. Im Organisationsbereich der rechtlichen und beruflichen Beratung wurde jetzt zum neuen Schuljahr 2012/2013 das Netzwerk Rechtsberatung ins Leben ge-rufen, das allen ratsuchenden Kolleginnen und Kollegen schnell, unkompliziert und kompetent in Rechts- und Be-rufsfragen weiterhelfen will und kann.

Das Netzwerk Rechtsberatung des VBE Rheinland-Pfalz deckt folgende Fach- und Kompetenzbereiche vorrangig ab:n Verwaltungs- und Dienstrechtn Beamtenrechtn Tarifrecht

n Schulrechtn Personalvertretungsrechtn Beihilferechtn Versorgung und Altersteilzeitn Prozessvorbereitungn Berufsberatung nach Zielgruppenn Pensionsberechnungen

Die Beratungsaufgaben werden im Team unter Federfüh-rung von Rechtsanwältin Nicole Koch durch die Referentin-nen und Referenten des VBE Rheinland-Pfalz wahrgenom-men (vgl. auf dieser Seite), je nach Kompetenzbereich. Da-bei bleibt stets gewährleistet, dass ein Austausch der Informationen und Anfragen untereinander stattfindet, um

Rechtsanwältin Nicole KochVerwaltungs- und Dienstrecht, Beamten-recht, Tarifrecht, Rechtsschutz und RechtsberatungProzessvorbereitung

Johannes MüllerReferent Beruf und BeratungPersonalvertretungs-recht, Rechtsberatung,Redaktion Wegweiser/Terminer/VBE-Fundstellen

Boris WroblewskiReferent für Schulsozial-arbeitSchulrecht, Personalver-tretungsrecht, online-Be-ratungsportal

Marlies KulpeReferentin für Pädagogi-sche FachkräfteRechtsberatung, Berufsberatung Pädagogische Fachkräf-te, TV-L

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Altersgestaffelte Besoldung rechtswidrig?Anträge/Widersprüche auf diskriminierungsfreie Besoldung

A ufgrund neuerer Urteile des Europäischen Gerichts-hofs (EuGH), des Bundesarbeitsgerichts und der Ver-

waltungsgerichte Halle und Frankfurt am Main kommt es derzeit bundesweit zu Irritationen wegen möglicher Alters-diskriminierung durch besoldungsrechtlich geregelte Be-zahlung nach Stufen innerhalb einer Besoldungsgruppe.

Bisher gibt es noch keine höchstrichterliche Entscheidung zu der Frage, ob die Rechtsprechung zum BAT auch auf Beamtinnen und Beamte übertragbar ist und auch die Be-soldung nach Dienstaltersstufen eine unmittelbare oder mittelbare Diskriminierung im Sinne des AGG darstellt.

Mit der Thematik haben sich bisher mehrere Verwaltungs-gerichte aus anderen Bundesländern befasst. Die Verwal-

tungsgerichte Halle und Frankfurt am Main vertreten da-bei die Auffassung, dass die Staffelung des Grundgehal-tes nach Dienstal tersstufen eine unzulässige Altersdiskriminierung darstellt. Die Verwaltungsgerichte Weimar, Berlin, Chemnitz, Schleswig und Lüneburg sehen hingegen in der Festsetzung des Grundgehaltes nach Dienstaltersstufen keinen Verstoß gegen das AGG oder halten dieses Gesetz bereits für nicht anwendbar. Darüber hinaus sind zweitinstanzliche Verfahren bei Oberverwal-tungsgerichten anhängig.

In Rheinland-Pfalz werden wegen dieser uneinheitlichen Rechtsprechung aktuell in insgesamt vier Fällen daher ei-gene Widerspruchs- und Klageverfahren durchgeführt, davon werden drei vom dbb unterstützt.

möglichst optimal und umfassend beraten zu können – das ist schließlich der Sinn eines Netzwerks.

Der zentrale Zugang zum Netzwerk Rechtsberatung er-folgt über das VBE-online-Portal www.recht-fuer-lehrer.de, über das sich jetzt schon zahlreiche Kolleginnen und Kollegen unkompliziert und unmittelbar mit der VBE-Rechtsberatung in Verbindung setzen.

Über dieses Portal werden alle Anfragen aufgenommen und entsprechend weitergeleitet. Die Antwort kommt von

den die Anfragen bearbeitenden Referentinnen bzw. Refe-renten direkt. Darüber hinaus sind alle Mitglieder des Netzwerks Rechtsberatung auch über ihr VBE-E-Mail-Postfach erreichbar.

Auf besonderen Wunsch bzw. bei besonderer Dringlich-keit sind auch telefonische Anfragen über die VBE-Lan-desgeschäftsstelle in Mainz möglich, sodass in der Regel eine sofortige Auskunft erfolgen kann.

Wer es ausführlicher will und persönlicher Beratung den Vorzug gibt, entscheidet sich als VBE-Mitglied für die VBE-Sprechstunde Rechtsberatung, die in den Räumen der Mainzer Landesgeschäftsstelle an jedem dritten Don-nerstag im Monat außerhalb der Schulferien angeboten wird (Beginn jeweils 15.00 Uhr). Eine Anmeldung hierzu ist dringend erforderlich – per Fon, Fax, E-Mail oder Kon-takt über www.vbe-rp.de.

Das Netzwerk Rechtsberatung des VBE Rheinland-Pfalz wird den Service für VBE-Mitglieder auf eine neue Quali-tätsstufe heben – mit einer breiten Informationspalette, vielen Schultern, auf die sich bauen lässt, mit Köpfchen und einer gehörigen Portion „Gewusst, wie!“.

Wieder ein Grund mehr, Mitglied im VBE Rheinland-Pfalz zu sein.

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Michael VenzReferent für Fragen des BeschäftigtenrechtsBeschäftigtenrecht, TV-L, TVöD

Beatrix MusickReferentin für schwerbe-hinderte MenschenRechtsberatung, Berufsberatung schwerbehinderte Menschen

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

In allen übrigen Fällen wird die Entscheidung über den Antrag beziehungsweise den Widerspruch nach Rückspra-che zwischen der ZBV und dem Ministerium der Finanzen zurückgestellt werden, bis eine höchstrichterliche Ent-scheidung ergangen ist.

Der VBE empfiehlt deshalb seinen Mitgliedern, im Wege des Widerspruchs ihre Ansprüche auf Bezahlung aus der nächsten Stufe der jeweiligen Besoldungsgruppe, hilfs-weise eine diskriminierungsfreie Bezahlung, verjährungs-hemmend mit voller Rückwirkung im Laufe des Jahres gel-tend zu machen.

Einen entsprechenden Musterantrag finden Sie auf der In-ternetseite des VBE unter:

http://www.vbe-rp.de/downloads/Downloads/0212ANL_Widerspruch_Seni-oritatsbezahlung.pdf

Darin enthalten ist die Bitte an den Dienstherrn, den An-trag bis zum Abschluss von Musterverfahren nicht zu be-scheiden, sondern unter Einredeverzicht ruhend zu stel-len.

Hintergrund:Der EuGH, der nicht zwischen den Statusgruppen „Beam-te“ und „Arbeitnehmer“ unterscheidet, vertritt die Rechts-ansicht, dass Vergütungsregelungen, die ein stufenmäßi-ges Ansteigen der Bezahlung allein vom Lebensalter ab-hängig machen, altersdiskriminierend sind. Dies hatte die deutsche Arbeitsgerichtsbarkeit aufgenommen (BAG-Ur-teile vom 10.11.2011, AZ: 6 AZR 148/09 und 6 AZR 481/09), was im Ergebnis dazu führte, dass Angestellte im öffent-lichen Dienst im Einzelfall für im Anwendungsbereich des seinerzeitigen Bundesangestelltentarifvertrages BAT ge-leistete Arbeitszeiten einen Anspruch auf Vergütung aus der Endstufe der jeweiligen Vergütungsgruppe durchset-zen konnten.

Aufgrund der neueren Entscheidungen des EuGH und des Bundesarbeitsgerichts entlang dieser Linie stellt sich nun die Frage, ob diese Rechtsprechung zur Altersdiskriminie-rung auf die Beamtenbesoldung übertragbar ist. Darauf haben das Verwaltungsgericht Halle (Urteile vom 28.09.2011, AZ: 5 A 63/10, 5 A 64/10, 5 A 65/10, 5 A 71/10, 5 A 72/10, 5 A 73/10 und 5 A 78/11) und das Verwaltungs-gericht Frankfurt am Main (Urteile vom 20.08.2012Aktenzeichen: 9 K 1175/11.F, 9 K 5034/11. F, 9 K 5036/11.F und 9 K 8/12. F) reagiert. Diese Entscheidungen sind noch nicht rechtskräftig, Berufung ist eingelegt.

Der Bund und einige Bundesländer haben ihre durch Dienstaltersstufen und leistungsbezogene Bestandteile geprägte Beamtenbesoldung inzwischen auf sogenannte Erfahrungsstufen umgestellt oder nehmen dies in Kürze vor. In Rheinland-Pfalz soll ein entsprechend geändertes Besoldungsrecht nach derzeitigem Kenntnisstand 2014 in Kraft treten.

Bis dahin gilt in Rheinland-Pfalz aufgrund der Föderalis-musneuordnung die alte Fassung des Bundesbesoldungs-gesetzes fort, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes vom 28. Au-gust 2006 galt. Das „eingefrorene“ Bundesbesoldungsge-setz sieht in seinen §§ 27 und 28 den Stufenaufstieg nach Besoldungsdienstalter und Leistung vor, nicht aber nach Erfahrungsstufen.

Es ist davon auszugehen, dass die dargelegte Rechtspre-chungslinie des EuGH und des Bundesarbeitsgerichts nicht auf den Besoldungsbereich in Rheinland-Pfalz über-tragbar ist.Hinsichtlich der erstinstanzlichen, noch nicht rechtskräf-tigen Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte Halle und Frankfurt am Main, erfolgt aber dennoch sicherheitshal-ber der Rat zur Beantragung von Besoldung aus der höchsten Stufe der individuellen Besoldungsgruppe, bzw. von diskriminierungsfreier Bezahlung.

Mit dem Ministerium der Finanzen ist abgestimmt, dass auf eingehende (Muster-)Anträge mit dem Ruhendstellen des Verfahrens unter Verzicht auf die Einrede der Verjäh-rung reagiert wird. Auf diese Weise verlieren Antragsteller zwischenzeitlich nichts, sollten gewerkschaftlich angesto-ßene Musterverfahren in der Sache erfolgreich sein.

Entgegen den Verwaltungsgerichten Halle und Frankfurt am Main ist der VBE der Auffassung, dass die Rechtspre-chung zur altersdiskriminierenden Senioritätsbezahlung nicht auf das rheinland-pfälzische Besoldungsrecht zu übertragen ist. Zwar fußt das gegenwärtige rheinland-pfälzische Besoldungsrecht auf sich am sogenannten Se-nioritätsprinzip orientierenden Dienstaltersstufen, mit der Einführung der leistungsorientierten Besoldung im damals bundeseinheitlich geltenden Dienstrechtsreformgesetz ist das Senioritätsprinzip seit dem Jahr 1997 jedoch zuneh-mend durch einen leistungsorientierten Ansatz ergänzt worden. Aus diesem Grund gibt es keine einfache Analo-gie zwischen Tarif- und Besoldungsrecht, die zudem auch nicht mit dem einheitlichen Arbeitnehmerbegriff der euro-päischen Rechtsprechung begründet werden könnte.

n RA‘ Nicole Koch

Info

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Individuell beraten – kompetent informiert– Regionale VBE-Sprechstunden im ersten Schulhalbjahr 2012/2013 –

Der VBE Rheinland-Pfalz bietet im ersten Schulhalbjahr 2012/13 Auskunft, Beratung, Hilfe oder Unterstützung zu folgenden Themen bzw. Problembereichen:

Einstellung Abordnung Versetzung Ländertausch Probezeit Planstelle Personalvertretung Rechtsfragen Frauen und Beruf

Region Rheinhessen-Pfalz

Wann? Wo?

20. November 2012 16:00 – 18:00

Kaiserslautern Grundschule Betzenberg, Kantstraße 97, 67663 Kaiserslautern

Region Koblenz

Wann? Wo?

30. Oktober 2012 16:00 – 18:00

Mülheim-Kärlich Realschule plus, Reihe Bäume 21, 56218 Mülheim-Kärlich

15. November 2012 16:00 – 18:00

Gebhardshain Westerwaldschule Realschule plusSteinerbacher Str. 12, 57580 Gebhardshain

11. Dezember 2012 16:00 – 18:00

Bad Neuenahr-Ahrweiler Realschule plus, St.-Pius-Str. 29, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

15. Januar16:00 – 18:00

Bad Ems Grundschule Freiherr-v.-SteinKarl-Busch-Str. 1, 56130 Bad Ems

19. Februar16:00 – 18:00

Wirges Realschule plusTheodor-Heuss-Ring, 56422 Wirges

05. März 201316:00 – 18:00

Mülheim-Kärlich Realschule plus, Reihe Bäume 21, 56218 Mülheim-Kärlich

Region Trier

Wann? Wo?

24. Oktober 2012 16:00 – 18:00

Wittlich Grundschule Bombogen, Berlingerstr. 1,54516 Wittlich-Bombogen

08. November 2012 16:00 – 18:00

Kusel Jakob-Muth-Schule (FöS), Hollerstr. 2, 66869 Kusel

04. Dezember 2012 16:00 – 18:00

Lutzerath Grundschule Lutzerath, Schulstr. 2, 56826 Lutzerath

Als Ansprechpartnerin/Ansprechpartner stehen Kolleginnen und Kollegen aus den Bezirkspersonalräten aller Schular-ten bei der ADD in Trier zur Verfügung. Bitte rechtzeitig telefonisch oder per E-Mail in der VBE-Landesgeschäftsstelle anmelden.

Der VBE. Ganz auf Ihrer Seite.

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Mädchengerechter SachunterrichtAstrid Kaiser / Martina Wilkens

Zur Lage der Geschlechterrelationen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich

N aturwissenschaften und insbe-sondere Physik/Chemie sind

diejenigen schulischen Angebote, die bei Mädchen bislang am stärksten auf Desinteresse, Distanz oder gar Ablehnung stoßen (HELWIG 1997; HOFFMANN 1989). Dieser Trend schlägt sich bei der Kurswahl in der gymnasialen Oberstufe und bei der Studienfachwahl erheblich zuun-gunsten des weiblichen Geschlechts nieder (HELWIG 1997; HORSTKEM-PER 2002; STATISTISCHES BUNDES-AMT 2003).

Die Daten des statistischen Bundes-amtes zeigen, dass die Anzahl der weiblichen Studierenden in den na-turwissenschaftlichen Fächern nahe-zu grundsätzlich geringer ist als die der männlichen Studenten. Lediglich das Studienfach Biologie bildet da-bei eine Ausnahme.

Die Studiengänge Chemie und Physik tauchen in der Rangliste der 20 am stärksten besetzten Studienfächer

bei den weiblichen Studierenden gar nicht auf. Dagegen studieren bei den Männern 19 799 Physik und 14 041 Chemie und belegen somit die Plätze 11 und 17 auf der Rangliste der Studi-enfächer der Männer.

Auffällig ist zudem die Geschlechter-verteilung der Studierenden im Be-reich Informatik, der ebenfalls den Naturwissenschaften zuzuordnen ist. Während 58 244 männliche Studie-rende in diesem Studiengang einge-schrieben sind, stehen ihnen nur 8.701 Studentinnen zur Seite. Genau-er gesagt, liegt der Frauenanteil der Studenten im Studienfach Informatik bei lediglich 13 % (STATISTISCHES BUNDESAMT 2003, S. 392).

Gleichzeitig erweist sich auf dem Ar-beitsmarkt, dass im Bereich neuer Medien und Naturwissenschaft/Technik innovative Arbeitsplätze mit hoher Reputation entstehen, wäh-rend die Arbeitsmarktsegmente, die stärker von Frauen angestrebt wer-

den, von materiellen Restriktionen betroffen sind.

Die Daten der geschlechtsspezifi-schen Berufssegregation belegen die Permanenz der Interessenpolarisie-rung (STATISTISCHES BUNDESAMT 2003, S. 389). Die Ingenieurwissen-schaften sowie der Bereich Mathe-matik, Naturwissenschaften vereinen gemeinsam 44,6 % der männlichen Studenten in ihren Studiengängen, wohingegen nur 20,1 % der weibli-chen Studenten in diesen Studienfä-chern eingeschrieben sind. Der Groß-teil der weiblichen Studenten, ge-nauer gesagt 32,2 %, gehört der Fächergruppe „Sprach- und Kultur-wissenschaften“ an, womit erneut die scheinbar geschlechtsbezogene Interessenverschiebung bestätigt wird.

Allerdings bleibt hinsichtlich der Re-produktion der geschlechtsspezifi-schen Interessenunterschiede unge-klärt, welche Faktoren dabei wirksam werden und welche Bedingungen die-sen Prozess verstärken könnten. Da eine genetische Erklärung als Begrün-dung nicht ausreicht (FAUSTO-STER-LING 1985), müssen andere Ursachen vorliegen. Aus der politischen Soziali-sationsforschung ist belegt (GREEN-STEIN 1970), dass in frühen Jahren he-rausgebildete Einstellungen, Interes-sen und Wertvorstellungen sich auch in späteren Jahren perpetuieren. Des-halb ist die Analogie zur Geschlechter-frage plausibel, dass auch dort frühe Interessensprägungen die weitere Entwicklung formen.

Schon früh im Laufe der Schulbiogra-fie zeigt sich das geringe Interesse von Mädchen an naturwissenschaft-

Jan Roeder

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– Schule · Forschung · Wissenschaft –

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lichen Fragen. Dies scheint bis zur beruflichen Orientierung erhalten zu bleiben oder möglicherweise noch verstärkt zu werden.

Allerdings sprechen auch die Daten dafür, dass es sich nicht um einen statischen unveränderbaren Bedin-gungskomplex handelt. So hat die Anzahl der allgemeinbildenden Ab-schlüsse von Mädchen im Laufe der letzten 20 Jahre deutlich zugenom-men und seit den 90er-Jahren den Anteil der Jungen überholt. Somit scheint eine adäquate frühzeitig För-derung von Mädchen im Bereich der Naturwissenschaften unerlässlich, um einer derartigen Entwicklung vor-zubeugen und um keine Kanalisie-rung von Interessenorientierung nach Geschlecht zuzulassen und da-mit vielen Mädchen den Weg in die Zukunftsdomänen beruflicher Entfal-tungsmöglichkeiten zu versperren.

Ansätze und Möglichkeiten der gendergerechten För-derung von science literacy

Verspätet beginnt nun in Deutsch-land eine Rezeption des Konzepts der „scientific literacy“ vor allem in-nerhalb der Didaktik der Fächer Bio-logie, Chemie und Physik (vgl. GRÄ-BER et al. 1997; 2002; MARQUARDT-MAU 2004). MARQUARDT-MAU beschreibt dies als Versuch, die deut-schen Entwürfe zur Reform des na-turwissenschaftlichen Unterrichts mit dem „angloamerikanischen Dis-kussionsstand“ zu verbinden (2004, S. 8).

Trotz des Wissens um die Relevanz früher naturwissenschaftlicher Lern-prozesse ist der Forschungsstand in diesem Bereich außerordentlich defi-zitär entwickelt. Im deutschsprachi-gen Bereich liegt nur eine Untersu-chung zum Konzeptvergleich im bio-logischen Bereich vor, bei der die

Wirksamkeit von drei Konzepten, dem Begegnungsansatz, dem Pfle-geansatz und dem Informationsan-satz hinsichtlich der Variablen Beob-achtung, Ökologie und Wissensent-w i c k l u n g u n t e r s u c h t w i r d (SCHRENCK 2004). Der Schwerpunkt empirischer Forschung liegt in dieser Disziplin international eher im Be-reich der Analyse von individuellen Lehr-Lernprozessen (JONEN, MÖL-LER, HARDY 2003; KAISER, TEIWES 2003). Individuelle Lernentwicklun-gen im naturwissenschaftlichen Un-tericht der Primarstufe im Sinne von Conceptual Change (vgl. DUIT 1999) oder Conceptual Enrichment (vgl. SOOSTMEYER 2002) sind bislang empirisch sehr breit untersucht wor-den (EINSIEDLER 2002, DUIT 1999), es fehlen allerdings Untersuchungen zur Effektivität von konzeptionellen Zugangsweisen, denen in der didak-tischen Literatur bedeutsame Effekte zugeschrieben werden.

Neben TIMSS, IGLU, IGLUE, PISA u. a. konnte in verschiedenen weiteren Untersuchungen an Sekundarschu-len belegt werden, dass eine teilwei-se partielle Trennung von Mädchen und Jungen im naturwissenschaftli-chen Unterricht die naturwissen-schaftliche Interessensentwicklung der Mädchen stärkt. „Aus unseren Er-gebnissen lässt sich folgern, dass die zeitweilige Trennung im Fach Physik, während der aktiven Rollensuche und -übernahme in der Pubertät, eine Möglichkeit darstellt, den Rück-zug der Mädchen aus diesem Fach zu vermindern“ (KESSELS 2002, S. 225). Auch auf die Herausbildung ei-nes positiven Selbstbildes bei Mäd-chen scheint sich diese unterrichtsor-ganisatorische Maßnahme auszuwir-ken: „In den koedukativen Gruppen verhielten sich die Mädchen nach ei-genen Angaben deutlich geschlecht-typisierter, in dem sie sich von dem „Jungenfach“ Physik distanzierten,

ihre Fähigkeiten für gering hielten und wenig motiviert waren. Auf das physikbezogene Selbstkonzept und die Motivation der Jungen hatte die Gruppenkonstellation dagegen keine Auswirkung“ (KESSELS 2002, S. 224).

Mittlerweile ist bekannt, dass neben gesellschaftlichen Orientierungen und spezifischen symbolischen Defi-nitionen von Geschlechtsidentität auch bestimmte methodisch-didakti-sche Ansätze verantwortlich für die Abstinenz von Schülerinnen bei na-turwissenschaftlich-technischen In-halten sind. Während der Physikdi-daktiker Martin WAGENSCHEIN (1965, S. 350) noch aus seinem Er-fahrungswissen folgerte: „Ich habe im Koedukationsunterricht immer die Erfahrung gemacht: Wenn man sich nach den Mädchen richtet, ist es auch für die Jungen richtig, umge-kehrt aber nicht", gibt es mittlerwei-le viele empirische Belege, dass Mädchen einen besseren Zugang zu Naturwissenschaften und Technik auch durch bestimmte methodische Zugänge erwerben können.

Das geringe Interesse von Mädchen an naturwissenschaftlichen Fragen wird innerhalb der neueren pädago-

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gischen Diskussionen theoretisch nicht mehr im Sinne des Defizit-An-satzes interpretiert, nach dem die Mängel bei den Mädchen gesehen werden, sondern im Sinne des sozia-lisationstheoretischen Differenzan-satzes. Dabei wird nach Faktoren und Bedingungen der differenten Lernin-teressen und Motivationsstrukturen für naturwissenschaftlichen Unter-richt gefragt.

Die Abkehr vom Defizitkonzept hin zum Konzept einer gleich gewerteten Heterogenität in der Pädagogik kor-respondiert bildungspolitisch mit der Ablösung von Förderkonzepten hin zum Ansatz des Gender Mainstrea-ming.

Wichtig ist, dass Gender Mainstrea-ming keine neue Variante der Frauen-förderung ist, sondern ganz gezielt beide Geschlechter zu fördern bean-sprucht. Gender Mainstreaming führt, und das ist auch die Absicht dieses Forschungsvorhabens, bei ei-ner konsequenten Anwendung zu ei-ner sogenannten „winwin“-Situation für beide Geschlechter und demzu-folge auch zu einer Förderung der Gleichstellung. Dazu ist es jedoch

notwendig, zunächst die Bedürfnis-lagen zu ermitteln. Dies ist vor allem in der Kieler Interessensstudie (Hof-mann/Lerke 1989) geschehen. Aus dieser Studie und dem von Valerie Wyatt (WYATT 1993; dt. 1996) im Auf-trag der „Society for Canadian Wo-men in Science and Technology“ (SC-WIST) entwickelten Materialpaket lassen sich folgende Merkmale mäd-chengerechten naturwissenschaftli-chen Unterrichts destillieren:

n Anwendungsbezug (Kontext)n Alltagsbezug (Materialbeschaffen-

heit für Experimente)n Kommunikative Lernformenn Sinnvolle Bezüge (eingebunden in

Projekte oder Themen)n Anschaulichkeit – Ausgehen von

konkreten Phänomenn Handlungsbezug – Schülerinnen

und Schüler entdecken handelnd naturwissenschaftliche Probleme

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Gender-Frage in den USA schon seit Längerem in die curri-cularen Überlegungen einfließt und einen festen Platz im Schulalltag ein-genommen hat.

Seit dem Ende der achtziger Jahre liegen im Bereich Mathematik aber auch für andere Fächer akademi-sche Standards vor, die dazu beitra-gen sollen, der Forderung nach Ver-gleichbarkeit der Abschlüsse und Leistungen Rechnung zu tragen. Der nationale Rat der Mathematiklehrer der U SA (Nat ional Counci l o f Teachers of Mathematics, NCTM) entwickelte Ende der achtziger bis Anfang der neunziger Jahre unter-schiedliche Richtlinien, die als Pers-pektiven für die Entwicklung der Curricula und zur Professionalisie-rung des Unterrichts sowie zur Leis-tungsmessung und auch -bewertung genutzt werden. Die Durchführung des schülerzentrierten Unterrichts, der auf die Bedürfnisse jeder Schü-lerin und jedes Schülers individuell eingeht, spielt besonders in der Grundschule eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus gehören pro-blemorientiertes Unterrichten, krea-tives Arbeiten und der Umgang mit neuen Medien zum täglichen Unter-richtsgeschehen. Es erfolgt ferner eine ständige Überprüfung des mo-mentanen Standes, um etwaige Re-formbedürfnisse sofort aufnehmen und umsetzen zu können (vgl. KLIE-ME, KNOLL, SCHÜMER 2001, „Infor-mationen über TIMSS“).

Die an die Lernbedürfnisse der Ler-nenden adaptierte Unterrichtsgestal-tung ist in den USA deutlich weiter fortgeschritten als in Deutschland.

Doch auch im deutschen Diskurs gilt mittlerweile als Konsens, dass neben gesellschaftlichen Orientierungen und spezifischen symbolischen Defi-nitionen von Geschlechtsidentität auch bestimmte methodisch-didakti-sche Ansätze für die Abstinenz von Schülerinnen bei mathematisch-na-turwissenschaftlich-technischen In-halten bedeutsam sind.

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Die veränderte Methodik ist jedoch nur ein konzeptioneller Zugang zur Förderung von Mädcheninteressen in den Naturwissenschaften. Alison PHIPPS schließt gegenwärtig an der Universität Cambridge/UK eine inter-nationale Vergleichsstudie über alle weltweit entwickelten didaktischen Konzeptionen zur Förderung von Mädchen im Bereich science ab. Sie unterscheidet dabei 5 Grundmuster an Zugangsweisen (approaches):

1) Kontextansatz: Naturwissen-schaftliche Inhalte in sinnvollen Kontexten anbieten, phänomeno-logischer Ansatz, kein Formelun-terricht

2) Kursansatz (Alltagsmaterialan-satz): Methodisch mit Materialien aus der Alltagswelt experimentie-ren, einfache Experimente anstel-le komplizierter Apparaturen

3) Homogenisierungsansatz: Grup-pierung nach Geschlecht (partiell, kurzzeitig, themenspezifisch oder dauerhaft)

4) Modellansatz: Integration von na-turwissenschaftlich kompetenten Frauen als Identifikationsobjekte in den Unterricht

5) Projektansatz: Naturwissenschaft-lichen Unterricht von den Frage-stellungen der Lernenden in kom-plexen forschenden Lernprozes-sen entwickeln

Anknüpfend an die Cambridge-Stu-die halte ich es für wichtig und mög-lich, dass die eher in die deutsche Unterrichts praxis implementierbaren weil praktikablen ersten drei konzep-tionellen Ansätze empirisch über-prüft werden.

Zu 1) Der Kontextansatz eröffnet vielfältige Zugangsweisen der Schüle-rinnen und Schüler. Es geht um ein Konzeptwachstum im fördernden na-turwissenschaftlichen Grundschulun-terricht. Dabei geht es um Themen,

die Grundschulkinder interessieren und die den Mädchen durch Bilder und Geschichten auch emotionale Zu-gänge anbieten. Gesammelt ist diese breite Palette an Materialien als diffe-renzierte Lernumgebung in der virtu-ellen Lernumgebung www.lesa21.de. Diese Angebote sollen helfen, dass Schülerinnen und Schüler subjektiven Sinn in den naturwissenschaftlichen Themen finden und emotional fun-diertes Interesse entwickeln. Dieser didaktische Kontextansatz zeichnet sich aus, dass durch vielfältige Ange-bote eher ein Anknüpfen an individu-elle Lernvoraussetzungen möglich ist.

Nicht eine Zuschreibung als „Schüler“ bzw. „Schülerin“ soll ein festgelegtes Interessenprofil umschreiben, son-dern der individuellen Vielfalt soll ein breites altersgemäßes Materialange-bot zu diversen naturwissenschaft-lich-technischen Themen offeriert werden. Damit soll kommunikativer naturwissenschaftlicher Sachunter-richt angeregt werden, der vielfältige Entwicklungspotenziale der Kinder anspricht und nicht dichotomisiert. Phil BAYLISS betont im Kontext von „Teaching for Diversity“, „Der Spiel-raum der Fähig- und Fertigkeiten in ei-ner Schulklasse ist schwindelerre-gend. Lehrer müssen lernen, damit fertig zu werden“ (1995, S. 216). Auch Charles V. WILLIE verweist auf eine These von RUDENSTINE (1996, S. 53), aus der hervorgeht, dass Unterschied-lichkeit nicht automatisch das Ende bedeutet oder eine Freude darstellt, die aber durchaus als entbehrliches Zubehör zu betrachten ist. Unter-schiedlichkeit ist danach die Substanz von der Menschen lernen, verstehen und Weisheit erlangen. In diesem For-schungsvorhaben soll im Kontextan-satz konzeptionell einem didakti-schen Heterogenitätskonzept folgend, die jeweiligen produktiven Lösungs-ansätze Mädchen und Jungen im na-turwissenschaftlichen Unterricht posi-

tiv akzeptierend aufgegriffen werden und versucht werden, diese für die Schülerinnen und Schüler gewinn-bringend einzusetzen. Diese Unter-richtsstrategien haben sich in empiri-schen Untersuchungen von NEWTON & NEWTON als generell produktiv für sciencelessons erwiesen: „When teachers see science as difficult, fac-tual and descriptive, it could lead to a neglect of causal understanding. Such a view was noted, particularly among the lower causal questioning group and nonspecialists. A teacher might, however, have conceptions of science that include causal understanding but, nevertheless, believe it is not ap-propriate for primary school children. Few teachers admitted to “learning

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facts“ and “describing appearances“ as being what make an effective sci-ence lesson but only a quarter inclu-ded "answering why questions" and less than a third included “looking for causes of things and events" (…)” (NEWTON, NEWTON 2000, S. 608). Ur-sächliches Verstehen ist der Grund-stock, auf dem weiteres Wissen auf-gebaut werden kann und durch das Transferleistungen überhaupt erst möglich werden, somit eine unver-zichtbare Komponente.

Dieser Kontextansatz (vgl. www.lesa21.de) verlangt allerdings hohe pädagogische Kompetenzen von Lehr-personen im Hinblick auf Differenzie-rung und flexible Planung und Orien-tierung des konkreten unterrichtlichen Handelns im Rahmen von vielgestalti-gen Möglichkeiten. Es wird vermutet, dass dieses zwar prinzipiell die Quali-tät des naturwissenschaftlichen Unter-richts steigern kann, aber dass dies auch an ein hohes Kompetenzlevel pä-dagogischen Denkens und didakti-schen Entscheidens sowie unterricht-lichen Handelns gebunden ist.

Zu 2) Der Kursansatz (vgl. KAISER/MANNEL 2004) basiert ebenfalls auf

der Hypothese, dass mädchengerech-te curriculare Ansätze zur Kompetenz-entwicklung beider Geschlechter bei-tragen (WAGENSCHEIN 1965), ist aber nicht auf offenen differenzierenden Unterricht zugeschnitten, sondern bietet eher klein-schrittig verschiede-ne Versuchsanregungen mit konkre-ten verständlichen Arbeitsanweisun-gen und Erklärungstexten auf Kartei-karten an. Hier werden weniger hohe Ansprüche an die eigenständige Pla-nungskompetenz von Lehrerinnen und Lehrern gestellt, sondern konkre-te direkte Hilfen zur Unterrichtsum-setzung gegeben. Es wird vermutet, dass hier Zuwächse in naturwissen-schaftlicher Kompetenz gefördert wer-den, wenn Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen deutlich größere und kleinschrittige Hilfen für naturwissen-schaftlichen Unterricht anbieten.

Zu 3) Der Homogenitätsansatz wird in mehreren empirischen Projekten im Sekundarschulalter (NYSSEN 1996, HOFFMANN 1993; KESSELS 2002) als förderlich zur Entwick-lung von naturwissenschaftlich-technischen Kompetenzen von Mädchen, aber auch gleichzeitig als interessenssteigernd bei Jungen

belegt. Für das Grundschulalter lie-gen nur für das soziale Lernen em-pirische Ergebnisse vor, die der partiellen Homogenisierung positi-ve Effekte zuschreiben (Kaiser u. a. 2003). Es ist zu vermuten, dass die Effekte homogener Gruppierung auch bei naturwissenschaftlicher Kompetenzentwicklung im Grund-schulalter nachweisbar sind, wenn sich die Lernbedingungen in dieser Altersstufe nicht wesentlich quali-tativ von denen der weiterführen-den Schulen unterscheiden.

Es wäre wünschenswert, wenn alle diese Varianten in der Praxis erprobt und möglichst auch empirisch hin-sichtlich ihrer Effizienz überprüft wer-den würden. n

Die Literaturliste kann bei der Redak-tion angefordert werden.

AutorinProf. Dr. phil. Astrid Kaiser, seit 1993 Professorin für Didaktik des Sachunterrichts an der Carl von Ossietzky Universität in Olden-burg. Rufe auf die C4 Professur für Grundschulpädagogik an der Uni-versität Rostock und an der Uni-versität Münster, Leitung des nie-dersächsischen Schulversuchs zur jungen- und mädchengerechten Grundschule, Mitglied des nieder-sächsischen Bildungsrates 1999-2002, Leitung von Projekten zur Genderfrage sowie zur ökologi-schen und naturwissenschaftli-chen Bildung im Sachunterricht, gegenwärtig: Energiebildung für eine nachhaltige Entwicklung, in-klusiver Sachunterricht in der Grundschule und Forschungspro-jekte zur Bildung im Kindergarten im peer tutoring; ca. 50 Buchver-öffentlichungen und zahlreiche Aufsatzpublikationen

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www.recht-fuer-lehrer.deRechtsfälle aus dem Berufsleben

Rente und Pension

Modelle der Alterteilzeit (ATZ)

Die Frage bzw. das Problem:Im Rahmen des Versorgungsausgleichs habe ich An-spruch auf Rente meines geschiedenen Mannes, der be-reits in Rente ist. Ich werde im Mai 2013 65 Jahre.

Ich habe folgende Fragen:1. Welche Auswirkungen hat die Rente meines Mannes

auf meine Pension?2. Bekomme ich diese Rente erst mit 65?3. Muss die Rente versteuert werden?4. Werden meines Ausbildungszeiten und die Kinderer-

ziehungszeiten auf meine Pension angerechnet?5. Hat die Rentenversicherung die Hälfte meiner Kranken-

versicherungsbeiträge zu zahlen?6. Ändert sich die Höhe des Beihilfesatzes während der

Pension?

Die Antwort:Gerne beantworte ich Ihre Fragen wie folgt:

zu 1. Bei einer sogenannten Doppelversorgung – z. B. eige-ne Rente + Pension – werden die beiden Altersversorgun-gen nur bis zu einer Höchstgrenze ausgezahlt. Diese ist identisch mit der höchstmöglichen Pension (71,75 %). Der Teil der Doppelversorgung, der diese Höchstgrenze über-steigt, wird vom Ruhegehalt abgezogen, bzw. wird als „Ru-hensbetrag“ deklariert und verbleibt in der Staatskasse.

zu 2. Sie sind im Mai geboren. Sie erhalten Rente ab Juli 2013 (65 plus zwei Monate). (Begründung: Der gesetzliche Rentenbeginn ist für das Jahr 2012 um einen Monat nach oben verschoben; für 2013 dann um 2; 2014 um 3, und dann jedes Jahr einen Monat „drauf“, bis 2023. Dann noch mal sechs Jahre lang jedes Jahr zwei Monate dazu, bis ab 2029 das gesetzliche Rentenalter 67 erreicht ist.)

zu 3. Die Rente wird versteuert: Bei Rentenbeginn in 2013 sind lebenslang jeweils 66 % der Rente zu versteuern. (Anmerkung: Bei Rentenbeginn in 2005 waren 50 % zu ver-steuern. Dann kommen jedes Jahr 2 % dazu, bis 2020. (= 80 %) Jetzt noch einmal zwanzig Jahre lang jedes Jahr plus 1 %. Ab 2040 ist dann die volle Pension zu versteuern.)

zu 4. Ja.

zu 5. Ich gehe davon aus, dass Sie als Beamtin privat krankenversichert sind. Dann zahlt der Staat natürlich – wie bei allen Beamt(inn)en keine Beiträge zur privaten Krankenversicherung.

zu 6. Die 70 %-tige Beihilfeberechtigung bleibt Ihnen na-türlich erhalten.

Die Frage bzw. das Problem: Welche Modelle der ATZ gibt es im Schulbereich und wie finde ich heraus, welches Modell für mich ggf. infrage käme, auch finanziell?

Die Antwort:Im Schulbereich ist die Altersteilzeit sowohl als Teilzeit-modell (sog. konventionelles Modell) als auch als Block-modell möglich.

Beim Teilzeitmodell (konventionelles Modell), das in der Regel nur von Kolleg(inn)en, die bisher mit voller Stun-denzahl tätig waren (Ausnahmen: Teilzeitbeschäftigte), in Anspruch genommen werden kann, wird bis Eintritt in den Ruhestand mit der Hälfte der bisherigen Stundenzahl ge-arbeitet.

Beim Blockmodell wird die Hälfte der Zeit bis zum Ruhe-stand mit der bisherigen Stundenzahl gearbeitet, an-schließend beginnt die Freistellungsphase bis zum Eintritt in den Ruhestand, in der keine Arbeitsleistung mehr zu erbringen ist. Da die Altersteilzeit für ganze Schuljahre beantragt werden muss, kann die Arbeitsphase sowohl bis 31.1. eines Jahres (bei 1, 3, 5, 7, 9 und 11 Jahren) als auch bis 31.7. eines Jahres (bei 2, 4, 6, 8, 10 und 12 Jah-ren) dauern.

Schulleiter/-innen, Seminarleiter/-innen, deren Stellvertreter/-innen und Fachleiter/-innen sowie Teilzeit-beschäftigten wird Altersteilzeit nur im Blockmodell ge-währt. Ein Wechsel vom Block- in das Teilzeitmodell ist nur für das letzte Halbjahr der Blockphase (ergibt ein Jahr Teil-zeit) möglich.

Beratungen im Einzelfall erhalten Sie über die Rechtsstel-le des VBE. Dort können die einzelnen Möglichkeiten für Sie durchgerechnet werden.

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Die Frage bzw. das Problem:Im Jahr 2004 bekam ich mein zweites Kind. Weiterhin zahlte die Beihilfe für mich 50 %, für die Kinder 80 %. Seit 2 Anträgen bekomme ich plötzlich 70 %. Rückfra-gen meinerseits bei der Beihilfestelle ergaben, dass mir seit 2004 70 % zustehen würden, dies aber wohl falsch gelaufen sei und bei der letzten Beihilfeände-rung aufgefallen sei. Da ich aber gegen den jeweiligen Beihilfebescheid nie Einspruch erhoben hätte, bekäme ich auch kein Geld zurück. Dass sei halt dumm gelau-fen.

Meine Frage ist: der Staat hat mir als Beamten gegen-über ja eine Fürsorgepflicht. Bin ich verpflichtet, immer auf der Internetseite der Beihilfestelle nachzuschauen, ob alles stimmt oder ein Sachbearbeiter einen Fehler ge-macht hat? Was raten Sie mir? Welche Chancen habe ich, Kosten, die mir für die Mehrversicherung bei meiner Krankenversicherung entstanden sind, wiederzubekom-men?

Die Antwort:Ihren Ärger kann ich sehr gut verstehen.

Leider ist es rechtlich tatsächlich so, dass Sie innerhalb der Rechtsmittelfrist hätten Widerspruch einlegen müs-sen. Andernfalls erwächst auch ein rechtswidriger und da-mit fehlerhafter Bescheid in Rechtskraft.

Dem Beamten obliegt eine ganz besonders hohe Sorg-faltspflicht, die ihm zugegangenen Bescheide zu über-prüfen. Bestehen Zweifel oder Rückfragen, ist er ge-halten, in Abstimmung mit der erlassenden Behörde eine Klärung herbeizuführen und sich Gewissheit dar-über zu verschaffen, ob die Bescheide zutreffend sind.

Die Rechtsprechung beurteilt die Sorgfaltspflicht des Be-amten dabei sehr weitreichend. Es wird auch nicht aner-kannt, dass man einwendet, dass einem eben NICHTS aufgefallen ist, weil man gar nicht über die nötigen Kennt-nisse verfügt.

Leider kann ich Ihnen daher keine Hoffnung machen, Ih-ren Schaden ersetzt zu erhalten.

Die Frage bzw. das Problem:Ab welchem Alter gibt es Entlastungen für ältere Lehrkräf-te? Ich habe gehört, es gäbe schon Möglichkeiten, wenn man unter 60 Jahre alt ist.

Die Antwort:Einschlägig für Ihre Fragestellung nach Ermäßigungen ist § 9 der Lehrkräfte-Arbeitszeitverordnung. Der Text lautet wie folgt:

§ 9 Altersermäßigung

(1) Lehrkräften, die, berechnet ohne Altersermäßigung, mindestens die Hälfte des Regelstundenmaßes Unter-richt erteilen, ohne in Altersteilzeit zu sein, wird mit Be-ginn des Schuljahres, in dem sie das 63. Lebensjahr voll-enden, 3 Wochenstunden Altersermäßigung gewährt.

(2) Der Zeitausgleich aufgrund der flexiblen Arbeitszeit für Lehrkräfte (freiwilliges Ansparen) führt nicht zu einer Kür-zung der Altersermäßigung.

Weitere Regelungen finden sich im Gesetz nicht.

Der gesunde Lehrer wird von Gesetzes wegen also auch im fortgeschrittenen Alter nur ab dem 63. LJ. entlastet.

Aus der Bekanntmachung des Bildungsministeriums zur Mehrarbeit für Lehrkräfte ab dem 55. LJ. geht zudem hervor, dass Lehrer/-innen ab dem 55. LJ. nur noch in begründeten Ausnahmefällen und mit ihrer Einwilligung zu Vertretungen herangezogen werden dürfen und dann auch einen Anspruch auf Ausgleich haben (vgl. hierzu die Internetseite des BPR Grundschulen/Aktuelles/Al-tersermäßigung).

Pflicht zur Kontrolle der Gehaltsmitteilung Altersermäßigung

Mehr Infosunter

Info

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Infos & Technik

Computer im AutoInternet im Auto? Früher gab es nur ein Radio, dann kamen Kassette, CD, MP3 und nun Internet? Inzwischen gibt es ei-nige sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten. So können z. B. freie Parkplätze ermit-telt, Hotelangebote eingeholt, aktuelle Baustellen und Staus angezeigt oder die Wetteraussichten gecheckt werden. Auch Radioempfang und Telefongesprä-che über das Internet sind möglich. Bei einem Defekt können die Daten des Bordcomputers übermittelt werden, bei einem Unfall automatisch ein Notruf mit Positionsangabe abgesetzt werden. Mercedes und BMW bieten solche Sys-teme schon an, die Kosten für die Flatra-te belaufen sich auf ca. 250 € pro Jahr.

PadfoneSmartphone oder Tablet-PC? Eine Extra-Simkarte für das Pad? Mit dem Padfone von Asus entfällt die Qual der Wahl. Das Smartphone ist mit 4,3 Zoll Display und schnellem Prozessor technisch auf der Höhe. Der Clou ist ein mitgelieferter 10,1 Zoll Bildschirm, in den sich das Phone einschieben lässt. Dadurch entsteht in Sekunden ein vollwertiges Pad! Mit ei-ner aufsteckbaren Tastatur verwandelt sich das Pad sogar in ein Netbook. Mehr Wandlungsfähigkeit geht kaum! Das Padfone soll mit der aktuellsten Andro-id-Version ausgeliefert werden und ab ca. 700 € kosten.www.asus.de

Diaspora/FacebookStört Sie der Umgang mit Ihren Daten bei Facebook? Die Kritik an Facebook wird lauter, eine Chance für Alternativ-konzepte. So ist z. B. „Diaspora“ ein soziales Netz, das vieles besser ma-chen will. Diaspora startete im Mai 2010 als gemeinnütziges Projekt. Bei Diaspora kann man entscheiden, ob die eigenen Daten auf einem öffentli-chen oder auf einem privaten Server gespeichert werden. Es ist sogar mög-lich, einen eigenen Server in Betrieb zu nehmen! Dann werden z. B. die für das

soziale Netz nötigen Daten aller Schü-ler einer Schule auf dem schuleigenen Server gespeichert. Eine Liste vieler Di-aspora-Server findet man unter: http://podupti.me Ein beliebter deut-scher Server ist unter folgender Adres-se zu erreichen: www.geraspora.de

KamerasOhne Kamera in den Urlaub – für die meisten Urlauber nicht vorstellbar! Nach 4 bis 5 Jahren scheint die „alte“ Kamera meist auch nicht mehr geeignet – eine neue muss her. Da sowohl Quali-tät als auch Ausstattung jedes Jahr bes-ser werden, gibt es auch genug Argu-mente für eine Neuanschaffung. Aber welches Modell soll es sein? Für den Ur-laub natürlich ein leichtes und kleines Modell. Gute Allround-Kameras sind z. B. die Canon Powershot SX230HS oder die Casio Exilim EX-ZR200. Auf jeden Fall sollten vor dem Kauf Testberichte gelesen und die Schwächen und Stär-ken der einzelnen Kameras verglichen werden. Eine Kamera, die gute Land-schaftsaufnahmen macht, kann bei Ma-kro- oder Schnappschussbildern versa-gen. Auch ist der optische Zoom wich-tig. Gerade im Urlaub ist ein 12- oder 14-facher Zoom von Vorteil. Gute Ver-gleichsportale für Kameras sind z. B.:www.digitalkamera.dewww.fotomagazin.de

Firefox 12Seit Ende April ist die finale Version von Firefox 12 zum Download freige-geben. Ein Umstieg auf die neue Ver-sion ist für alle Firefox-Nutzer unbe-dingt zu empfehlen! Gerade bei Browsern stopfen Updates Sicher-heitslücken, machen das Surfen schneller und bringen zusätzliche Funktionen. www.modzilla.org

E-Book-ReaderIm Frühling boomt der E-Reader Verkauf. Zur Vorbereitung auf den Sommerurlaub werden Geräte gekauft, Bücher geordert und die Bedienung getestet. Vor einem

Kauf sollte unbedingt das Display getes-tet werden. Je nach Ausführung ist z. B. ein Lesen in der Sonne am Strand prob-lemlos möglich. Aber lohnt sich ein E-Book wirklich? In Deutschland unterlie-gen auch E-Books der Preisbindung, lie-gen allerdings meist etwas unter dem Preis für gedruckte Bücher. Außerdem gibt es eine Reihe kostenloser Bücher, meist rechtefreie Klassiker. Auf Reisen wird natürlich auch einiges an Gewicht gespart, wenn keine Bücher eingepackt werden. Gute Argumente für den Kauf. Allerdings werden Bücher am Strand kaum gestohlen und man kann sie am Urlaubsort der Hotelbibliothek spenden. Wer sich für einen Reader entscheidet, kann hier z. B. „Lesefutter“ beziehen:www.libri.dewww.ciando.dewww.weltbild.de

HandytarifeTelefonate werden billiger! Telefonieren Sie bis zu 5 Stunden pro Monat mit dem Handy? Dann könnte für Sie z. B. der neue Tarif von „HelloMobil“ (Drillisch) interessant sein. Pro Minute zahlen Sie 6 Cent in alle deutschen Netze – egal ob Sie ins Festnetz oder ein Handy anrufen. Wahlweise kann per Prepaid oder Rech-nung bezahlt werden. Oder wollen Sie Dauergespräche führen und im Internet surfen? Dann empfiehlt sich z. B. das Angebot von „Yourfone“. Für 19,90 € können Sie unbegrenzt in alle deut-schen Netze telefonieren und haben ein Datenvolumen von immerhin 500 MB (danach wird nur die Geschwindigkeit gedrosselt). Nachteilig ist, dass man sich für 24 Monate binden muss, ohne Vertragsbindung kostet das Angebot 24,90 €. Yourfone nutzt das EPlus-Netz. Unter www.e-plus.de findet man eine Deutschlandkarte mit der aktuellen Netzabdeckung. Es ist abzusehen, dass andere Anbieter bald vergleichbare An-gebote machen!www.hellomobil.dewww.yourfone.de

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Dauer-StickSie wollen Ihre Bilder auch in 30 Jahren noch anschauen? Hoffentlich gibt es dann noch USB-Anschlüsse! Das pas-sende Speichermedium bietet Sandisk mit dem „Memory Vault“. Auf diesen Stick gibt Sandisk eine Garantie von 100 Jahren! Bei normaler Zimmertemperatur (20°C) soll der Stick sogar über 1000 Jahre sein Gedächtnis nicht verlieren. Dafür lassen sich die Daten nicht belie-big oft löschen, nach einigen Über-schreibvorgängen schaltet der Stick in reinen Lesemodus – für eine Dauerspei-cherung unerheblich. Die Spezialtech-nik hat ihren Preis, mit 8 GB kostet der Stick ca. 40 €, mit 16 GB ca. 60 €!www.sandisk.de/misc/preserve

Nokia-TabNach diversen Smartphone-Flops will Nokia nun sein Glück im Tablet-Markt versuchen. Noch in diesem Jahr soll ein 10-Zoll-Gerät mit Windows 8 erscheinen. Nokia setzt alles auf Windows. Erreicht Windows bei Smartphones und Tablet-PCs keinen nennenswerten Marktanteil, ist das Ende von Nokia absehbar.

PrepaidHaben Sie noch eine alte Prepaid-Kar-te, die Sie nicht mehr nutzen? Dann können Sie sich das Restguthaben auszahlen lassen! Nach Urteil diverser Gerichte, zuletzt des OLG Schleswig (Az: 2U2/11) ist eine Gebühr rechts-widrig. Eine Auszahlung müssen Sie bei Ihrem Netzbetreiber einfordern.

Internet oder TV?Worauf würden die Deutschen eher verzichten, auf das Internet oder das Fernsehen? Die „Stiftung für Zu-kunftsfragen“ hat sich dieser Frage angenommen und herausgefunden, dass 68 % der Gesamtbevölkerung nicht auf das Fernsehen verzichten würde. Dabei gibt es enorme Unter-schiede zwischen jung und alt. Wäh-rend in der Gruppe der 50-59-Jähri-gen 76 % das Fernsehen bevorzugen,

ist es bei den 14- bis 19-Jährigen um-gekehrt – 76 % für das Internet!www.stiftungfuerzukunftsfragen.de

App-Tipp: BarcooSie wollen wissen, ob das Sonderange-bot woanders noch günstiger ist? Mit „Barcoo“ scannen Sie den Barcode und sehen sofort den aktuellen Preis anderer Anbieter. Durch viele Nutzer-eingaben finden Sie oft auch die Preise in vielen Geschäften der Umgebung.

InternetFernsehen im Internet ist möglich! Ne-ben Konserven aus den „Mediatheken“ bieten immer mehr Sender inzwischen auch Live-Angebote an. Einer der be-liebtesten TV-Plattformen ist „Zattoo“. ARD, ZDF und Arte lassen sich über Zat-too nun auch in HD empfangen. Aller-dings ist nur das Arte-Angebot kosten-los. Um auch andere Sender in HD se-hen zu können, muss ein Abo abgeschlossen werden. Es kostet ab ca. 2,50 € pro Monat und erlaubt auch werbefreies Fernsehen. Zattoo gibt es auch als App für Ihr Smartphone.www.zattoo.com

Sie planen einen Urlaub in Ägypten?Hier erfahren Sie, ob das Risiko an Durchfall zu erkranken besonders hoch ist. Außerdem gibt es viele Tipps und Hinweise, wie man vorbeu-gen kann. Da der Herausgeber der Seite die „UCB Pharma GmbH“ ist, werden natürlich deren Medikamen-te für die Reiseapotheke empfohlen.www.reise-ohne-durchfall.de

Sommerzeit ist Gartenzeit! Damit es auch schön blüht, kann man sich im „grünen Forum“ mit anderen Garten-liebhabern austauschen.www.dasgrueneforum.com

Sie planen eine Fahrradtour? Hier kön-nen Sie sich eine Route berechnen las-sen. Dabei können Sie „fahrradfreund-lich“ oder „kurz“ als Option wählen.

Die errechnete Strecke wird auf einer Karte angezeigt. Auch als App für Smartphones ist Naviki verfügbar – al-lerdings noch verbesserungsfähig!www.naviki.org

Viele fertige Fahrradtouren finden Sie hier. Es können aber auch Touren für z. B. Wanderer, Autofahrer oder Ski-fahrer gesucht werden. In Deutsch-land sind über 300.000 Strecken ge-speichert! Eigene Strecken können hochgeladen und vorgestellt werden.www.gpsies.com

Tipps und TricksInternetseite speichernSie wollen Ihren Schülern eine Abzock-seite im Internet zeigen? Im Unterricht rufen Sie die Seite auf – keine Fallen mehr! Seiten im Internet können sich sehr schnell ändern! Um zu dokumentie-ren, können Sie aber die Seiten spei-chern. Drücken Sie auf der angezeigten Seite einfach <Strg> + <s>, wählen einen Speicherort und vergeben ggf. ei-nen neuen Namen. Achten Sie dabei da-rauf, dass der Dateityp „Webseite, kom-plett“ ist. Nur so werden auch Bilder und andere Elemente gesichert. Zusätzlich zur htm-Datei wird beim Speichern ein Ordner „Files“ oder „Dateien“ angelegt, in dem die Bilder enthalten sind. Dieser Ordner muss im selben Verzeichnis sein wie die htm-Datei, beim Kopieren auf ei-nen Stick darf dieser Ordner nicht ver-gessen werden. In der Schule kann nun die Abzockseite vom Stick gestartet wer-den – ohne dass sie sich verändert!

Rückmeldungen erwünscht!Schicken Sie Anregungen, Wünsche o. Anmerkungen an den Autor:[email protected]

Vorschau

In der nächsten Ausgabelesen Sie u. a.:

• Schufa & Co.• Firmware-Update• TE-Neuigkeiten

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25Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

– Wir gratulieren –

––– Wir gratulieren –––

… unseren Geburtstagskindern im November 2012zur Vollendung des 70. Lebensjahres:am 05.11. Rita Temmes, Auf Merschel 17, 54453 Nittelam 15.11. Annetrud Bors, Bockswiese 12, 54317 Gusteratham 19.11. Hans Joachim Schupp, Im Wiesengrund 20,

55491 Büchenbeurenam 24.11. Beate Brandts, Ringstr. 68, 57580 Gebhardshain

zur Vollendung des 71. Lebensjahres:am 01.11. Ursula Gorondzielski, Kurt-Schumacher-Ring 10,

76756 Bellheimam 05.11. Gerhard Wünstel, Goethestr. 22, 76846 Hauensteinam 11.11. Hildegard Joksch, St.-Florentiner-Str. 7, 54492 Zeltingenam 16.11. Günter Walburg, Trifelsstr. 34, 67354 Römerbergam 17.11. Inge Menzenbach, Wilhelmstr. 36, 53562 St. Katharinenam 19.11. Edeltraut Müller, Neuer Weg 9, 56379 Windenam 23.11. Kurt Klimperle, Im Steingebiß 4, 76764 Rheinzabernam 24.11. Karl Hein, Boorwiese 37, 54439 Saarburg

zur Vollendung des 72. Lebensjahres:am 05.11. Rainer Sturm, Schützenstr. 38, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweileram 15.11. Siegbert Utikal, Mennonitenstr. 20, 56567 Neuwiedam 18.11. Dorothea Steioff, Engelsteinstr. 49, 57518 Betzdorfam 18.11. Dietrich Schabow, Gassenweg 3, 56170 Bendorf-Saynam 30.11. Helene Götz, Morgenstr. 13, 55257 Budenheim

zur Vollendung des 73. Lebensjahres:am 01.11. Helmut Endres, Fliederstr. 7, 67112 Mutterstadtam 14.11. Ellen Edringer, Im Hopfengarten 23b, 54295 Trier-Kürenzam 21.11. Marianne Stünn, Gerichtsstr. 3, 57537 Wissenam 27.11. Klara Bauer, Dockweilerstr. 11, 54552 Dreisam 27.11. Gerda Honnef, Im Flürchen 6, 53520 Müllenbacham 30.11. Günther Friedrich, Goldbergstr. 15 g, 55457 Gensingenam 30.11. Erika Hahn, Wintersdorfer Berg 1, 54310 Ralingen

zur Vollendung des 74. Lebensjahres:am 05.11. Adelheid Docter, Auf der Lährwiese 6, 54538 Kinheim-Kindelam 09.11. Dieter Kröll, Lindenstr. 30, 56204 Hillscheidam 24.11. Josef Esseln, Königsberger Str. 36, 54516 Wittlicham 27.11. Dieter Altmeier, Eichendorffstr. 3, 56075 Koblenz

zur Vollendung des 75. Lebensjahres:am 20.11. Christel Wenz, Im Böhel 24, 55450 Langenlonsheimam 20.11. Hermann-Josef Blang, Fichtenweg 7, 54293 Trier-Ehrang

zur Vollendung des 76. Lebensjahres:am 27.11. Hermann Wölwer, Gartenstr. 36, 56154 Boppard-Bad Salzig

zur Vollendung des 77. Lebensjahres:am 08.11. Reinhold Kasper, Auf Pötsch 9, 54518 Minderlittgenam 17.11. Regina Müller, Wolfsgracht 4, 54636 Baustertam 18.11. Ilse Schmidt-Beranek, Schillstr. 97, 55131 Mainz

zur Vollendung des 78. Lebensjahres:am 06.11. Reimund Reifenrath, Steckensteiner Str. 11, 57537 Mittelhof

zur Vollendung des 79. Lebensjahres:am 03.11. Reinhard Schantz, Amselstr. 40, 66994 Dahnam 18.11. Franz Kaplan, Berliner Str. 8, 76756 Bellheim

zur Vollendung des 81. Lebensjahres:am 02.11. Albert Boesen, Schulstr. 8, 54636 Baustertam 05.11. Gertrud Schuler, Karl-Härle-Str. 22, 56075 Koblenzam 24.11. Hermann Dreizehnter, Waldstr. 8, 76767 Hagenbach

zur Vollendung des 82. Lebensjahres:am 11.11. Luise Dries, Friedhofsweg 1, 54578 Walsdorfam 16.11. Renate Manns, Erlenweg 3, 56283 Halsenbacham 20.11. Hermine Borsch, Jahnstr. 5, 56812 Cochemam 20.11. Friedrich Felgenheier, Münchwiese 6, 56566 Neuwied

zur Vollendung des 83. Lebensjahres:am 08.11. Helene Weis, Hillinstr. 19, 54296 Trieram 28.11. Hans Meurer, Herrenheeg 3, 56249 Herschbach

zur Vollendung des 85. Lebensjahres:am 08.11. Rita Schmidt, Martin-Luther-Str. 8, 57548 Kirchenam 10.11. Hans-Martin Lenz, Zäunenweg 1, 55608 Bergenam 10.11. Rudolf Müller, Im Bienengarten 4, 56753 Mertlocham 13.11. Theodora Theis, Lechallee 12 b, 71032 Böblingenam 15.11. Hans Peter Becker, Wirtengenstr. 7, 56564 Neuwiedam 21.11. Elisabeth Rader, Vor dem Leetor 1, 53545 Linz

zur Vollendung des 86. Lebensjahres:am 08.11. Hans Castor, Lennestr. 2, 56068 Koblenz

zur Vollendung des 87. Lebensjahres:am 30.11. Karl Weiter, Friedrich-Ebert-Str. 60, 67346 Speyer

zur Vollendung des 89. Lebensjahres:am 12.11. Margarete Rajs, Römerweg 13, 67134 Birkenheide

zur Vollendung des 91. Lebensjahres:am 07.11. Anna Engel, Hauptstr. 5, 66919 Weselbergam 09.11. Adolf Annen, Auf‘m Weiher 11, 54550 Daunam 22.11. Hans Kessler, Robert-Schumann-Str. 19, 67105 Schifferstadt

Erratum

In der RpS 9/2012 gratulierten wir Franz Jilg zum 77. Geburtstag.

Franz Jilg ist im Dezember 2011 verstorben.

Wir bedauern die fehlerhafte Veröffentlichung und bekunden unser Beileid.

n Die Redaktion

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

A m 6. September vollendete Mat-hilde Schaffner, Rektorin i. R.

und Ehrenmitglied des VBE, an ihrem Wohnort in Ludwigshafen ihr 95. Le-bensjahr. Der Landesvorsitzende Ger-hard Bold sowie der Vorsitzende des Kreisverbandes Ludwigshafen-Fran-kenthal Helmut Endres und die Seni-orenbeauftragte des Kreisverbandes Ingrid Bergmann gratulierten der rüs-tigen, noch immer vielseitig interes-sierten und aufgeschlossenen Pensio-närin zu ihrem Festtag, wünschten ihr Gottes Segen für weitere gesunde Le-bensjahre und überbrachten Blumen und Buchgeschenke.

n Helmut Endres

Mitgliederfahrt des KV Bitburg-Prüm nach Schengen

B itburg-Prüm. Interessante Höhepunkte in der Region gemeinsam erkunden und diese (auch) für schuli-

sche Zwecke nutzen – nach diesem Motto war der KV Bit-burg-Prüm mit Bahn und Schiff im Juni mit etwa 20 Mit-gliedern auf Bildungsreise. Nach einer Bahnfahrt von Bit-burg nach Wasserbillig (Luxembourg), anschließendem Umtrunk und italienischem Buffet in der Bahnhofsvorhal-le in Wasserbilling, ging es auf der Originalstrecke der Un-terzeichnung des Schengener Abkommens mit der MS Marie-Astrid von Wasserbillig nach Schengen. Im dortigen 2010 eröffneten Europa-Museum erhielten alle Mitglieder nach einer informativen Führung einen individuellen „Schengen-Pass“ mit aktuellem Passfoto – der allerdings nur in Schengen Gültigkeit besitzt. Mit einer geführten Ortsbegehung, inklusive den Gärten des Schengener Schlosses, des Kochschen Hauses, das eine Fotoausstel-lung berühmter europ. Persönlichkeiten beherbergt und einem Glas Pinot blanc 25 ans Accord de Schengen wurde der mit kulinarischen und europäischen Impressionen be-stückte Tag beendet, bevor es von Perl aus mit der Bahn wieder zurück nach Bitburg ging.

n Stephan Schilling

Die VBE-Mitglieder bei der Ortsbegehung

Gratulanten: Ingrid Bergmann und der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Bold gratulieren dem VBE-Ehrenmitglied Mathilde Schaffner

Foto: H. Endres

Mathilde Schaffner feiert Geburtstag

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

Der VBE-Kreisverband Ludwigshafen-Frankenthal und Neustadt-Bad Dürkheim

laden zu einer Informationsveranstaltung ein:

„Faszination Stille“ – Wie bringe ich meine Klasse wieder zur Ruhe?

Workshop mit Referent Rüdiger Kohl (Kappes-Verlag)

Zeit: Mittwoch, 17. Oktober 2012, 15.00 UhrOrt: Ernst-Reuter-Schule, Martin-Luther-Str. 25, Haßloch

Veranstalter:Kreisverband Ludwigshafen-Frankenthal: Helmut Endres, Fliederstr. 7, 67112 Mutterstadt,

Tel.: 06234-3692, Fax: 06234-6873, E-Mail: [email protected] Neustadt-Bad Dürkheim: Barbara Kotsch,

Ernst-Reuter-Schule, Martin-Luther-Str. 25, 67454 Haßloch, Tel.: 06324-925111.

Besuch der Ausstellung „Ägypten“ im Historischen Museum in Speyer

K V Ludwigshafen-Frankenthal. Der VBE-Kreisverband unternahm eine Führung im Historischen Museum

in Speyer, u. a. bestückt mit Exponaten aus Turin. „Die Führung war klar aufgebaut und die Ausstellungsstücke von außergewöhnlicher Schönheit“, freuten sich die Mit-glieder. Neben den obligatorischen Mumien waren auch Gefäße und Bilder von einfachen Menschen zu sehen. Ne-

ben den Lebenssituationen war der Totenkult ein Schwer-punkt der Führung. Die Exponate umfassten die Zeit aller drei großen Reiche. Nach der gemeinsamen Führung war auch noch viel Zeit zum persönlichen Austausch im Hof der Domhof-Brauerei.

n Karl-Josef Klöffer

Mainzer Geschichte und Kultur im Mittelpunkt– Nächste VBE-Stadtführung am 25. Oktober 2012 –

Bei der letzten Stadtführung des VBE-Kreisverbandes Mainz vor den Sommerferien führte VBE-Mitglied Karl Hermann Matthias die interes-sierten Mitglieder vom Landtag über das Naturhistorische Museum, die Kirche St . Peter, das Mainzer Schloss bis zum Rheinufer. Dabei standen insbesondere historische und kulturelle Hintergründe der Ge-bäude im Mittelpunkt.

Die nächste Mainzer VBE-Stadtfüh-rung wird von VBE-Mitglied Helmut Bergmann geleitet. Es soll vom Dom aus durch die Mainzer Altstadt ge-hen. „Die über 2000 Jahre Mainzer Geschichte sowie kulturelle Beson-derheiten wie die Chagall-Fenster in der Stephanskirche bieten immer wieder Gelegenheiten Mainz kennen-zulernen.“, so VBE-Kreisvorsitzender Dr. Markus Bachen. „Dieses Mal

möchte wir insbesondere neue/jun-ge Mainzer Lehrer einladen, die diese Mainzer Orte noch nicht so gut ken-nen, aber kennenlernen wollen!“Interessenten können sich unter der E-Mail [email protected] oder tele-fonisch unter 0163/7332293 anmel-den. Die Gruppe trifft sich am Don-nerstag, dem 25.10.2012, um 15.00 Uhr am Domportal.

n Markus Bachen

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

VBE-Termine Kreisverbände Speyer und Germersheim Ottersheim bei Landau

Kombinatorik in der GS – ist das nicht zu früh?Donnerstag, 25. Oktober 2012, 15.30 bis 18.00 Uhr

Ort: Tagungsraum der „Quetschkommod“, Germersheimer Str. 4, 76879 OttersheimReferent: Fachleiterin Susanne Schmitt, GS-Seminar RohrbachLeitung: Marlies KulpeAnmeldung: Bis zum 22.10.12 bei Marlies Kulpe, Tel.: 07275-1770, [email protected]

Der Themennachmittag zu Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeiten, einem oft im Unterricht zu kurz kommenden Teil-bereich des Teilrahmenplanes Mathematik, soll durch eigene praktisch Arbeit und den daraus gewonnenen Erfahrungen vermitteln, wie es im GS-Unterricht gelingen kann, Lernenden im Bereich der Kombinatorik Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Ästhetisch ansprechende Darstellungen der Schülerergebnisse und die sich anschließende intensive mathema-tische Weiterarbeit mit solchen Schülerdokumentationen werden erprobt. Bitte Schere und Kleber mitbringen! Nicht-Mit-glieder zahlen einen Kostenbeitrag in Höhe von 10.- €. Für Getränke und Tagungskaffee ist gesorgt.

Ottersheim bei Landau

Die „Leitlinie – Daten und Zufall“ im RS+ Rahmenplan MathematikDonnerstag, 8. November 2012, 15.30 bis 18.00 Uhr

Ort: Tagungsraum der „Quetschkommod“, Germersheimer Str. 4, 76879 OttersheimReferent: Fachleiter Klaus-Peter Wolff, RS+ Seminar Kaiserslautern, Außenstelle IlbesheimLeitung: Marlies KulpeAnmeldung: Bis zum 5.11.12 bei Marlies Kulpe, Tel.: 07275-1770, [email protected]

„Insoweit sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen sind sie nicht sicher, und insoweit sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.“(Albert Einstein)

K.-P. Wolff thematisiert den Spagat zwischen Mathematik und (Unterrichts-) Wirklichkeit. Gezeigt werden Möglichkeiten des unterrichtlichen Zugangs zur Begriffsbildung und zu ausgewählten Aspekten der Anwendung von elementaren Grundkenntnissen der Stochastik.Nicht-Mitglieder zahlen einen Kostenbeitrag in Höhe von 10.- €. Für Getränke und Tagungskaffee ist gesorgt.

IN MEMORIAMVon unseren Mitgliedern ist

verstorben:

Im Alter von 62 JahrenKarin Nauroth Rheinstr. 57

56564 Neuwied

Bildung ist Überblick.Anton Kuh, (1890 - 1941), österreichischer Publizist

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– Medien –

Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

Unsere Jugendzeitschriften

Liebe Kolleginnen und Kollegen,zum Start ins neue Schuljahr gehört auch unsere Empfehlung an Kinder und Eltern zum Bezug der vom VBE herausge-gebenen Schul-Jugendzeitschriften! Lehrerinnen und Lehrer wirken damit in zweifacher Richtung. Erstens können wir viele Heftinhalte als aktuelle Ergänzung für unseren Unterricht nutzen, zweitens sorgen wir dafür, dass Kinder zu Hause regelmäßig mit geeignetem Lesestoff versorgt werden.

Hermann SchäferRektor i. R., pädagogischer Schriftleiter für Rheinland-Pfalz

FLOHKISTE für die 1. Klasse: Nr. 24 – 01.10.2012 Schule/Klassenge-

meinschaftNr. 25 – 15.10.2012 Die UhrNr. 26 – 29.10.2012 Verkehr: SchulwegNr. 27 – 12.11.2012 Das WetterNr. 28/29 – 26.11.2012 Advent/BrauchtumNr. 30 ** – 10.12.2012 Tag und Nacht Nr. 31/32 – 24.12.2012 Der Jahreslauf

FLOHKISTE für die 2. Klasse:Nr. 24 – 01.10.2012 Wenn der Wind die

Baumsamen in die Weite weht

Nr. 25 – 15.10.2012 Wie fühlst du dich?Nr. 26 – 29.10.2012 Die Tage im

November!Nr. 27 – 12.11.2012 KommunikationNr. 28/29 – 26.11.2012 Advent: Europa und seine BräucheNr. 30* – 10.12.2012 ThermometerNr. 31/32 – 24.12.2012 Die Zeit: Uhr/Kalender

floh! für die 3. und 4. Klasse:Nr. 24 – 01.10.2012 Gift in der NaturNr. 25 – 15.10.2012 Elektrizität/GewitterNr. 26 – 29.10.2012 Schlafen/TräumeNr. 27 – 12.11.2012 MedienNr. 28/29 – 26.11.2012 Weihnachten in

EuropaNr. 30* – 10.12.2012 Weihnachten:

Märchen und Sagen Nr. 31/32 – 24.12.2012 Blick in die Zukunft

ich TU WAS! – die MITMACH-ZEITSCHRIFT FÜR NATURFORSCHER

Ausgabe für die 1. bis 3. SchulstufeOktober: HerbstNovember: BionikDezember: Gewürze und Süßes

Ausgabe ab der 4. SchulstufeOktober: Aas und AbfallNovember: HaareDezember: Gletscher

O!KAY! – die Englischzeitschrift vom FLOH

Start with EnglishOktober: LunchNovember: The weekDezember: Christmas

Go on with EnglishOktober: RoomsNovember: BreakfastDezember: Christmas

Themenvorschau Oktober – Dezember 2012

Ein kostenloses Probeheft können Sie online anfordern unter www.floh.de/probehefte_lehrer Bestellen können Sie unsere Jugendzeitschriften online oder per Fax unter www.domino-verlag.de (entsprechendes Fax-Formular ist abrufbar!).

**Heft enthält Mathefitness-Comic *Heft enthält Mathefitness-Comic und Grundlage für Lesefitness-Check

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

Das große „Das schafft doch ein Erstklässler“-RätselDie Buchstaben in den gelb markier-ten Feldern (absteigend von links nach rechts gelesen) ergeben die Antwort eines Erstklässlers auf die Frage: Wie war’s am 1. Schultag?Viel Glück wünscht Ihre Redaktion!

Waagerecht:1 Wirklich nicht positiv5 Speed Boat vom alten Noah7 Diesen Fall kennt nur der

Lateiner13 Das wissen Sie schon!16 Sang einst mit Esther Cinderella

Rockefella (Vorn.)17 Querulant, der Fahrkarten

kontrolliert19 Heißen 99 % aller Katzen20 Persisch: König21 Unabhängige Grüne Liste22 Nicht off23 Gibt’s als Nord, Ost, Süd, aber

nicht West.25 Echtzeit (engl.)26 Alles in Ordnung28 Stefan Raab rutscht damit den

Berg runter30 Lokales Netzwerk33 Unsinn36 Komischer Zwerg vom anderen Stern37 DNA x 2 39 Hat 31.536.000 Sekunden

(meistens)40 Außer Dienst41 Auswärtiges Amt42 Wo kann man solche Nummern

finden? 1-DE-035772143 So soll es geschehen45 Lametta an der Uniform48 Nervt jeden Aquarium-Besitzer49 Schweiz (Länder-Kennz.)50 Macht Käse und Milch53 Denkt nur an sich56 Wenn dein Telefon klingelt und du

nimmst nicht ab, dann meldet sich DER

57 Chrom58 Danger!60 Bitte schütteln: MAGETS62 Daraus besteht das Auto zum

großen Teil64 18 Meter minus 7 Meter (Abk.)65 Versuchen, eine Antwort zu

finden67 ?, Stein und Eisen bricht …69 Gute N8!

Zum Tee bei …

Ursula Hummes

E s gibt Menschen, da trifft der Name den Nagel auf den Kopf.

Bei Ursula Hummes ist das so. Be-kannt für ihren starken Willen hat sie immer getan, was sie für richtig hielt. Auch in schwierigen Situationen, mit der Fähigkeit, wieder aufzustehen, wenn es ‘mal „dick“ kam. Eigen-schaften, die – gepaart mit den fach-lichen Qualitäten einer engagierten Pädagogin – für schulische Führungs-aufgaben geradezu prädestinieren. Ursula kommt von ursa, und das ist im Lateinischen das Wort für Bärin.

Bereits in der Realschule, die sie zu-nächst besuchte, war Ursula Hum-mes klar: Ich will Lehrerin werden. Doch das war nicht so einfach in Ha-chenburg, ihrem Heimatort im Wes-terwald. Das nächste Gymnasium –Marienstatt – nahm nur Jungen auf. Also entschied sich die Familie für ein Aufbaugymnasium im Ahrtal.

Nach dem Abitur kam das Lehramts-studium in Koblenz, noch als „Zehn-kämpferausbildung“ mit dem Wahl-fach Sport. Ab 1969 wurde es dann berufspraktisch, Ursula Hummes fand ihre erste Lehrerinnenstelle na-türlich im Westerwald (wo sonst für einen Wäller?) in Wallmerod/Berod.

Ab 1971 ging die berufliche Reise weiter, selbst im Umkreis von weni-gen Kilometern gab es noch zahlrei-che Schulen: Hachenburg, Horhau-sen, Müschenbach, Unnau und Alten-kirchen heißen solche Orte. Und schließlich Gebhardshain, wo Ursula Hummes – wie zuvor in Unnau – als Rektorin tätig war.

Zwischenzeitlich war sie – 1982 – dem VBE Rheinland-Pfalz beigetre-ten. Ursula Hummes engagierte sich im Kreisverband Westerwald. Die Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen war ihr eine wichtige Basis für den Beruf. Auch heute noch – nach der Pensionierung im Jahr 2000 – arbeitet sie in ihrem VBE-Kreisverband als Kassiererin; dadurch bleibt sie – wie sie sagt –„im Geschäft“.

Dass Bärinnen auch über eine spe-zifische Sensitivität verfügen kön-nen, darauf verweisen ihre pädago-gischen Schwerpunkte: Musik, The-ater ... – ästhetische Bildung war ihr bevorzugtes Feld. Sie organi-sierte Konzerte, auch außerhalb der Schule, nahm an Wettbewerben teil – und wurde mit ihren Schülern prämiert. Einmal war die Rheini-sche Philharmonie im Haus – zu ei-nem Werkstattkonzert, bei dem es ums Mitmachen ging (und nicht nur ums Zuhören).

Wir haben Ursula Hummes während eines kurzen Stopps zwischen zwei Reisen in die Ferne getroffen. Diese Zeit nimmt sie sich heute. Bärinnen können ja einen großen Aktionsradi-us haben – aber sie finden stets zu-rück in ihre Höhle.

n br

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Rheinland-pfälzische Schule 10/2012

70 Reportagemagazin72 Schwitzbude75 Gehirn-Ersatzmaterial77 Chef von Fakultät80 Gedichtart82 Ich bring dich um die ?85 Hat 06508 als Vorwahl86 Buchtitel von Dietrich Faber

(1. Wort)88 Empty sagt die Queen dazu89 Lila Tier91 Lawrencium92 Wonnemonat94 Maschinengewehr97 Alle Vögel sind schon da! Alle?99 Extremität zum Laufen und

Stehen100 Eisen101 Drittnächster Planet der

Sonne103 Schweizer Kanton104 Capones Vorname105 Kleinster indischer Bundesstaat106 Erbanlagen107 Tote, aber nicht verwest108 Pyromane aus Rom109 Nennt sich in England Claire

Senkrecht:2 sauer schmeckendes Würzmittel3 98.760 : ? =12.3454 Ich:mir = Sie:?6 Ab in den Urlaub!8 Sie haben es bald geschafft:

Bravo!9 Primat, IQ-mäßig fast auf

Schülerniveau10 Nicht hinter11 Klaus hat das K verloren12 wahr, authentisch14 Lied von Udo Lindenberg15 Diese Schicht ist auch bald im

Eimer17 Wenn davon der Deckel zu

geht, ist endgültig Schluss18 Gefährlicher Virus19 Musik24 Währung in der Krise27 Kripo-Abteilung. Findet (fast) al-

les raus28 Wo?29 Tasteninstrument ohne e31 Macht aus Stefan = Fasten und

aus Kaiser = Karies32 Die ? bei Bonanza hieß Ponderosa34 Deutsch/poln. Insel35 Blödmann38 Weibl. Vorname39 ? oller, ? doller44 Meines Erachtens ist diese Frage

zu leicht46 Lebt in Brobdingnag47 Die wächst mit ihren Aufgaben

50 Nervenerkrankung51 Maschine mit mehreren Rollen52 Wenn der Berg ruft54 Die muss oft Weihnachten dran

glauben55 Roman von Stevan King (Originaltitel)58 Girlfriend59 Da kannste rausgucken60 Generalanzeiger61 European Travel Monitor62 Es werde gut gemischt (Lat. Abk.)63 1 Meter hat davon 10065 Nicht gekocht66 Island ist eine, Luxemburg nicht68 Die ? von Michael Jackson hieß

Neverland70 Wassergraben, Kanal71 Kunstsprache (Kürzel)73 Fließt roter Saft durch

74 Heftige Emotion76 Wenn Ampel so, dann du anhalten!78 Ketohexokinase79 Sieht vom Satellit aus wie ein

Stiefel81 Anti-Schweiß-Waffe83 Sieht aus wie’n Klavier, ist aber

keins84 Geometrische Figur87 ? of Olaf90 unredlich, schlecht, gemein 92 Gewinnspanne93 Hauptdarsteller bei Ratatouille95 Manchmal hat man wirklich einen

Schutz-?96 Es gibt nur diese EINE!98 Starke Abneigung102 Mer losse d’r ? in Kölle

n kfs

Das große „ Das schafft doch ein Erstklässler“- Rätsel

Die Buchstaben in den gelb markierten Feldern (absteigend von links nach rechts gelesen) ergeben die Antwort eines Erstklässlers auf die Frage: Wie war’s am 1. Schultag?

Viel Glück wünscht Ihre Redaktion!

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Das große „ Das schafft doch ein Erstklässler“- Rätsel

Die Buchstaben in den gelb markierten Feldern (absteigend von links nach rechts gelesen) ergeben die Antwort eines Erstklässlers auf die Frage: Wie war’s am 1. Schultag?

Viel Glück wünscht Ihre Redaktion!

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Page 32: Konstruktiv: Mädchengerechter Sachunterricht · den Schulen – und das fest und auf Planstel-len und nicht auf Abruf. Die Schuldenbremse darf nicht zum billigen Alibi für pädagogi-schen

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Deutscher Lehrertag 2012

Freitag, 30.11.2012, von 10.00 bis 17.00 Uhr Congress Center Rosengarten Mannheim, Rosengartenplatz 2, 68161 Mannheim

11.45 - 13.00 Uhr Mittagspause, Besuch der Bildungsmedienausstellung

13.00 - 14.00 Uhr Workshoprunde 1

14.00 - 14.30 Uhr Kaffeepause, Besuch der Bildungsmedienausstellung

14.30 - 15.30 Uhr Workshoprunde 2

15.30 - 16.00 Uhr Kaff eepause, Besuch der Bildungsmedienausstellung

16.00 - 17.00 Uhr Workshoprunde 3

17.00 Uhr Ende des Deutschen Lehrertages

Anmeldung zum Deutschen Lehrertag online ab 17. September 2012Weitere Hinweise unter www.deutscher-lehrertag.deAnmeldeschluss: 09. November 2012Teilnahmegebühr inkl. Mittagsimbiss: 25 € (VBE-Mitglieder 15 €)

Ausstellungsorganisation und Gestaltung des Workshop-Programms liegen bei der VBM Service GmbH.

ab 9.00 Uhr Begrüßungskaffee mit Liveband „Amsterdamn“ der Popakademie Mannheim

10.00 Uhr Begrüßung Gerhard Brand, Landesvorsitzender VBE Baden-Württemberg Wilmar Diepgrond, Vorsitzender Verband Bildungsmedien e. V. Udo Beckmann, VBE-Bundesvorsitzender Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württemberg

10.45 Uhr Hauptvortrag: „Im Anderen das Gemeinsame entdecken: Der Weg zu Resonanz und Empathie mit dem Fremden“ Prof. Dr. Joachim Bauer, Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut, Freiburg

Programm

Anders sein ist normalHeterogenität als Herausforderung

Weiterbildungstag für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulstufen von VBE und Verband Bildungsmedien e. V.

Mit Unterstützung der

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