kiteboarding - #114 mai/juni 2016

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SIEBEN PREISWERTE FREERIDE KITES

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OHNE GEHT ES NICHTOhne Kiten geht es nicht. Bei uns nicht und bei euch sicherlich auch nicht. Wie gut, dass es endlich wieder so richtig losgeht. Die Ost-see wurde Mitte April von einer ersten Westwindperiode heimge-sucht, mit Sonnenschein und Temperaturen so angenehm, dass man durchaus mal die Haube lüften konnte, um die Frühlingsluft in vol-len Zügen zu genießen.Linus Erdmann war noch im März und schon im Shorty auf dem Wasser, zumindest erzählte er uns das bei einem Werkstattbesuch in Hamburg. Mit einem Kumpel, der Ingenieur bei Airbus ist, hat die deutsche Freestyle-Hoffnung die weltweit erste depowerbare Pulley Bar entwickelt, die teilweise aus dem 3D-Drucker kommt und auf den Prinzipien der Bionik beruht. Es war faszinierend zu erleben, wie selbstverständlich die beiden Tüftler auf technische Möglich-keiten zurückgreifen, von denen man vor zehn Jahren nur geträumt hat. Ihr Erfindergeist und Enthusiasmus war ansteckend und bei-spielhaft. Ein neuer Prototyp muss eben auch dann getestet werden, wenn der dicke Neo es nicht in den Bulli geschafft hat. Ohne Leidenschaft geht es auch bei Toby Bromwich nicht. Anders könnte der in Tarifa lebende Kitefotograf seinen Job gar nicht aus-üben. Der gebürtige Brite ist Kiter der ersten Stunde und hat eine genaue Vision, wie er den Sport darstellen möchte. Seine Faszination verleiht der Hausfotograf der World Tour in einem Portfolio Aus-druck, mit dem er den Anfang zu einer Serie über Fotografen und ihren besten Bildern macht. Ihre Fotostrecken weitestgehend selbst produzieren Mads Wollesen und Finn Behrens aus Flensburg. Diesmal haben sie sich gegenseitig fotografiert bei einem Workout, das auf dem Hochfrequenz-Zirkel-training CrossFit basiert. Die beiden Studenten zeigen, wie man mit

einfachsten Mitteln fit durch den Winter oder bei wenig Wasserzeit fit für die nächste heimische Session oder die nächste Reise wird.In die Ferne hat es uns zum Meeting von Core Kiteboarding in Kap-stadt verschlagen. Dort konnten wir bereits den neuen Wave-All-rounder „Free“ testfliegen und unter die Lupe nehmen. In einer Kaufberatung erläutern wir im Detail, wie er sich in die stetig wach-sende Modellpalette von Core einfügt. Ebenfalls in Kapstadt hat Bettina Menzel für uns Ruben Lenten getroffen und mit ihm über das letzte halbe Jahr nach seiner Krebs-diagnose gesprochen. Zwei Wochen später bekamen wir Fotos von Lenten, auf denen er am Kap bei seiner ersten Session zu sehen war. Auf einem Waveboard und mit dem für ihn so typisch breiten und so begeisternden Grinsen im Gesicht. Wiederum drei Wochen danach teilte uns Lenten in einer E-Mail mit, dass sich der Krebs verflüchtigt hätte und er sich vorerst keiner Chemotherapie mehr unterziehen müsse. Die schönste Nachricht dieser Ausgabe. Nichts Neues gibt es über die Kiteverbote zu berichten. Nachdem der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck beteuerte, kein generelles Verbot für die Nordsee anzustreben, ist es bisher bei Absichtsbekundungen und Gesprächen in kleiner Runde geblieben. Eine wasserdichte Lösung gibt es nicht, auch auf der Ostsee bleibt die Lage ungeklärt. Bis dahin heißt es: Präsenz zeigen. Kiten gehen, selbst wenn man im Eifer oder vor Vorfreude auf die erste Session des Jahres die Handschuhe oder die Haube vergessen hat. Manchmal geht es eben doch ohne.

Wir sehen uns auf dem Wasser,Sören Gehlhaus

ES GEHT DOCH: Der Versuch, im dänischen Hanstholm ohne Haube einen kühlen Kopf zu bewahren

EDITORIAL

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LEIDENSCHAFT

10 — 11Bild des Monats: Spieglein, Spieglein…Airush hat mit einem südafrikanischen Künstler eine Installation geschaffen, die Bas Koole in Kapstadt würdig in Szene setzt

14 Kiter wie du und ich: Olaf WolkenhauerDer Rostocker Biologieprofessor über seine Kitesucht und seine Leidenschaft für elektronische Musik

15Warm-UpEine staksige Kite-Figur, ein segelnder Kiter an der Himmelsleine und die Unwegsamkeiten der Schweizer Bürokratie

18 — 33Portfolio Toby BromwichWas dem in Tarifa lebenden Fotograf auf der World Tour und bei Fotoshootings für Brands und Events vor die Linse gekommen ist

36 — 39Henning trifft Paula Novotna... …für ein Fotoshooting und ist überrascht von der Zu vor kom-men heit der tschechischen Worldcupperin

42 — 48Interview Ruben Lenten Wie sich seine Einstellung durch die Krebserkrankung verändert hat und welche Pläne er privat und beruflich schmiedet

96 — 97Sieben Sachen: Axel HackbarthDer Hamburger Solosegler zeigt, welches Spielzeug er auf seiner Atlantiküberquerung dabei hat

98 — 99Dr. Jekyll und Mr. Kite: Kauli SeadiDer brasilianische Windsurf-Superstar über seine frühen Ki-te-Anfänge und warum er Big Airs lieber ausgehakt macht

MATERIAL

50 — 62Test: preisgünstige Freeride-KitesSiebenmal Geld gespart: Airush DNA, Best Roca, Cabrinha Radar, CrazyFly Sculp, North Mono, RRD Vision und Storm Squall

74 — 83Core KaufberatungCore führt drei Freerider und zwei stark spezialisierte Kites im Programm. Alles über die Unterschiede und den Neuzugang Free

86 — 94ProduktnewsFlysurfer schießt Tubekite nach, modische Frauen-Neos von RRD und massive Foil-Offensiven von F-One und Slingshot

PROFIZIRKUS

118 — 119Profi-NewsManuela Jungo über die Strapazen beim Ragnarok, Windsurfer und Kiter an einem Strang und Gisela Pulidos neuer Sponsor

122 — 123World Cup El GounaDie Freestyle-Weltelite hat sich für die IKA-Tour entschieden, auf deren erstem Event es alte neue Favoriten gab

124 — 125Und du so? Silvester RuckdaeschelWie aus dem Wakestyler ein Wavekiter und aus einem Studenten ein Model mit Hollywood-Ambitionen wurde

INHALTDie Themen dieser Ausgabe: auf 148 Seiten

VOLLER MOTIVATIONRuben Lenten über Chemotherapie und seine positive Einstellung

42–48

GÜNSTIGE FREERIDE-KITESDas können die sieben Sparwunder

50–62

INHALT / Ausgabe 114

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STANDARDS 4 Editorial

146 Vorschau, Impressum

REISE

126 — 134MosambikJalou Langeree und Matchu Lopes auf Wellensuche im nordöstlich gelegenen Nachbarland von Südafrika

136 — 144Weltreise Teil drei – Cabarete/KapstadtDie Globetrotter Betti und Matze zeigen sich enttäuscht von der Dominikanischen Republik und verlieben sich in die Kapmetropole

TECHNIK

64 — 66 Pulley Bar 2.0Wie zwei Hamburger mit guten Ideen und einem 3D-Drucker eine Bar ohne störenden Depowertampen in der Mitte realisiert haben

68 — 72Bar-TestSteuerzentralen von zehn Herstellern im Kurzcheck und auf dem redaktionseigenen Messstand

102 — 111Fit mit CrossFitMads Wollesen und Finn Behrens zeigen ihr ultimatives Trainings-programm für eine verletzungsfreie Saison voller neuer Motivation

112 — 117Fahrtechnik BackmobeDer Österreicher Marc Toth erklärt, warum der Backmobe für ihn der am einfachsten zu lernenden Aerial Handlepass ist

NUR EINE WORLD TOURWas anders an der neuen Weltmeisterschaftsserie ist

COVER FAHRER: Brandon Scheid | FOTO: Vincent Bergeron

Dieses Foto ist in der Nähe von Squamish entstanden. Die Stadt in der kanadischen Provinz Bri-tish Columbia liegt gut 600 Kilometer nördlich vom US-amerikanischen Hood River, wo Brandon Scheid regelmäßig im lokalen Sliderpark trainiert. Squamish ist ein Zentrum der Holzindustrie, rie-sige Baumstämme werden hier von kleinen Booten in die Sägewerke gezogen. Der Stamm, an dem Brandon andockt, wurde vom Howe Sound vereinnahmt, bevor er gänzlich unter der Säge landen konnte. Im Hintergrund ist der 2.678 Meter hohe Mount Garibaldi zu sehen. Der inaktive Vulkan wurde 1860 von einem britischen Offizier nach dem italienischen Freiheitskämpfer Giuseppe Gari-baldi benannt. Ein exzellentes Auge beweist der kanadische Fotograf Vincent Bergeron, den Blitz hat Brandons Freundin Sense Grave gehalten.

HOCHDRUCK-TRAININGBesser und länger kiten dank effizienter CrossFit-Übungen

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3D-KUNSTOBJEKTEine Bar nach den Prinzipien der Bionikund mit innen laufenden Leinen

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PERSPEKTIVEN-REICHTUMFOTO: YDWER VAN DER HEIDE

Alles eine Frage der Perspektive – diese Redewendung wird lei-der allzu oft als eine Plattitüde bemüht. Bei diesem Foto ist es anders. Bas Koole lässt sich auf einem See unweit von Kapstadt von einem Rohr-Kicker vor einen kunstvoll arrangierten Scher-benhaufen katapultieren. Dabei gewähren die Spiegel interessante Einblicke in den Bewegungsablauf und die Beanspruchung der einzelnen Muskelpartien. Sie lassen klar erkennen, dass Koole einen Roastbeef Grab ausführt, also seine Fersenkante durch die Beine greift. Die ausgeklügelte Spiegelkonstruktion stammt von dem südafrikanischen Installationskünstler Tim Harding-Good-man (instagram.com/timbopper), der die Idee dazu mit Airush Brand Manager Clinton Filen und dem niederländischen Foto-grafen Ydwer van der Heide hatte. Das Anfertigen der Installation war ein Leichtes verglichen zu dem Stress, den das Team beim Aufstellen hatte: „Das Ausrichten der Spiegel war wirklich ein Akt. Sie sind erheblich größer, als sie auf dem Foto wirken und dementsprechend schwer. Der Wind und der steinige Untergrund machten das Abspannen zum Albtraum“, so Bas Koole, der sich vor dem Einsetzen des Windes sogar von einer Winch vor die Spiegelkulisse hat ziehen lassen. Eben wie bei den großen Wer-be-Shootings, die es jedes Jahr auf das kostbare Abendlicht der Kapregion abgesehen haben und nichts dem Zufall überlassen. Wo wir wieder bei den Plattitüden wären.

SPIEGELBILD DES MONATS / Kunst trifft Kiten

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„Als ich vor zehn Jahren zum ersten Mal einen Kitesurfer am Strand von War-nemünde sah, beschloss ich spontan es auch zu versuchen. Mein Kitelehrer hieß Daniel Weiß und studierte an der Univer-sität Rostock. Der Lehrer ein Student und dessen Schüler ein Professor, dazu der Altersunterschied und die Tatsache, dass ich ziemlich hilflos und ungeschickt an diesem Schirm hing, waren keine guten Voraussetzungen. Doch Daniel meinte es gut mit mir. Er instruierte mich nicht, son-dern teilte einfach seine Leidenschaft und Freude mit mir. Ich spürte, wie sehr Daniels Charakter vom Kiten mitbestimmt wurde. Das steigerte meine Neugier für das Kiten noch mehr. Mittlerweile ist Daniel ein guter Freund geworden, der mit seinem Partner Hans Jensen seine Leidenschaft erfolgreich zum Beruf gemacht hat. Unter dem Namen Supreme Surf betreiben sie Surfshop sowie Surfschule und leisten mit den „Zuparken“- und „Pangea“-Festivals einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in der Region um Rostock.

Als Student habe ich mich gerne in Biblio-theken aufgehalten, weil ich dort für mich, aber nicht alleine war. So geht es mir auch beim Kiten: Wenn ich auf dem Wasser bin, will ich für mich und nur mit mir beschäf-tigt sein. Dennoch bin ich froh, von Gleich-gesinnten umgeben und eben nicht alleine zu sein. Es entsteht etwas Paradoxes, eine Gemeinschaft von Individualisten, bei der jeder „sein Ding“ macht, aber zwischen allen eine Verbindung existiert – ganz ohne Kassenwart und Vereinsvorstand. Im Platt-deutschen lässt sich das besonders schön zusammenfassen: „Jedeen vun uns is op sien Oort un Wies afsünnerlich, un dat bringt Verbunnenheit.“ Indem wir auf dem Wasser unsere Individualität und Freiheit ausleben, lernen wir miteinander auszu-kommen.

DEN MOMENT (ER)LEBENBeim Kiten konzentriere ich mich auf das Hier und Jetzt, den Moment. Ich kann den Alltag mit all seinen Problemen ausblenden. Sollten die Gedanken doch mal in die Ver-gangenheit oder in die Zukunft abschwei-fen, dann spüre ich es zumeist deutlich und lande prompt und unfreiwillig im Wasser. Ich wurde regelrecht süchtig und war bereit, für diese kurzen Momente einen großen Auf-wand zu betreiben. Zunächst wollte ich kleine Schritte vorwärts machen, neue Tricks ler-nen. Aber ohne es zu merken, lehrte mich das Kiten, meine Grenzen zu verschieben – ohne diese jemals zu überschreiten. Eine zweite Entdeckung macht man als Kiter zwangs-läufig: Man spürt etwas, das im Allgemeinen mit Freiheit beschrieben wird. Für mich ist es aber auch die Freiheit zu entscheiden, ob, wann und wo man aufs Wasser geht. Kiten lehrt einen die richtige Balance aus Fremdbe-stimmung und der Freiheit, eigene Entschei-dungen zu treffen. Windtage zwingen einen zu Spontanität, man muss sich überlegen, wie sich der Alltag mit der Leidenschaft für das Meer vereinbaren lässt.

MUSIK UND KITENDas Gefühl, den Moment zu genießen und dabei glücklich zu sein, ist nicht nur Sport-lern vorbehalten. Auch beim Hören von und beim Tanzen zu Musik kann ich abschalten. Und auch bei der Musik gilt das Prinzip der geteilten Freude. Ich habe vor ein paar Jah-ren damit begonnen, als DJ zu arbeiten und produziere inzwischen meine eigene Musik.

Dabei geht es mir so wie Kitern und Surfern: Es kostet viel Zeit, Ausdauer und Geduld, bis am Ende ein Moment der Freude zustande kommt. Gelernt habe ich dabei, dass es wich-tig ist, sein Glück nicht an einem Ereignis in der Zukunft festzumachen: Man findet sein Glück nicht darin, irgendwann glücklich zu sein. Glücklich ist derjenige, dem es gelingt viele „kleine” Momente auf dem Weg zum Ziel zu sammeln. Spontanität spielt dabei eine wichtige Rolle.

ABWEICHUNGEN VON DER REGELBei meiner Arbeit als Wissenschaftler, als DJ und beim Produzieren von Musik suche ich nach Regelmäßigkeiten und Muster. Die Emo-tionen, die wir beim Hören empfinden, wer-den durch komplexe physiologische und psy-chologische Prozesse gesteuert. Faszinierend ist jedoch, dass wir so etwas Wunderbares wie Musik mit ein paar Punkten und Strichen beschreiben können. Die Mathematik bietet mir in meiner Forschung eine solche Sprache, mit der ich Naturphänomene anhand von ein-fachen Symbolen und Gleichungen erklären kann. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass für lebende Systeme kleine Abweichungen von der Regel essenziell sind. Sie sind die Prin-zipien der Evolution und Grundlage für die Schönheit, die wir in der Natur finden. Rufen wir uns das Geräusch in Erinnerung, das Wel-len erzeugen, wenn sie sich auf dem Strand entladen. Wir meinen zwar, ein sich immer wiederholendes Muster herauszuhören, wis-sen aber, dass keine Welle der anderen ähnelt. Wenn man elektronische Musik produziert, kommt man schnell zur gleichen Erkenntnis: Melodien, in denen es keine Variationen gibt, wären genauso langweilig wie identische Wel-len. Das lässt sich auch auf unser Leben über-tragen. Damit unser Alltag interessant bleibt, ist es ungemein wichtig, auch mal aus der Spur zu geraten, von der Regel abzuweichen. Einfach kiten zu gehen. Ganz spontan, um das Leben zu leben.“

Jäger des Glücksmoments

Olaf Wolkenhauer ist Professor für Systembiologie und Bioinformatik, dem Kiten verfallen, arbeitet in seiner Freizeit als DJ und produziert eigene elektronische Musik. Der 2,11 Meter große Rostocker stellt seine Anleitung zum Glücklichsein vor

VOLL IM MOMENT: After-Work-Session in Warnemünde | Foto: Falk Löber

Auflegen im Dienste der Wissenschaft | Foto: Michael Handelmann

KITER WIE DU UND ICH / Olaf Wolkenhauer

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FOTOTAGEBUCHMANUELA JUNGO

Die 32-jährige Schweizerin weiß, wie man sich online selbst vermarktet. Muss sie auch. Denn Jungo nimmt nicht mehr an der World Tour teil und muss ihre Sponsoren auf anderen Wegen repräsentieren. Dabei kommt sie so viel herum wie zu Wettkampfzeiten: im Bikini auf den Philippinen oder in Snow-boardkluft bei einem Fotoshooting für ihren neuen Sponsor Jeep in Norwegen.https://www.instagram.com/manuelajungo/?hl=de

Produkt des MonatsSCHMALSPUR LOU WAINMANWas es nicht alles gibt von Playmobil: Strandsegler, Jetskifahrer, Wellenreiter. Nun hat der bayerische Spielzeughersteller einen Kiter auf den Markt gebracht, versteckt im großen Osterei. Die den Playmobil-Figuren ureigene plasterne Staksigkeit konnte auch dem coolen Kiter nicht ausgetrieben werden. Dennoch ist alles dabei: Trapez, das hier eher die Bezeichnung Gurt ver-dient hat, ein starres, kriminell anmutendes Quickrelease und eine Bar so dick wie ein Ofenrohr. Idealisiert werden musste auch bei der Leinenlänge. Oder wollte man Lou Wainman huldigen, dem großen Wakestyle-Pionier, der seine

Kites auf Maui fast nur noch an fünf Meter kurzen Leinen fliegt? Der Stance ist ganz klar ein Opfer der Playmobil-Kom-patibilität und dann doch etwas zu schmalspurig geworden. Fachkundig beraten wurde man beim Board. Gefälliger Shape und ganz wichtig: Der Playmobil-Kiter ist strapless unterwegs. Den „Kitesurfer“, der sich sicher auch gut als Maskottchen auf dem Armaturenbrett macht, ist für 7,99 Euro im Fachhandel oder unter playmobil.de erhältlich.

ZAHLDES MONATS95 Prozent

der schweizerischen Spots sind laut Daniel Rey vom Kitesurf Club Schweiz jetzt wieder legal kitebar. Bei den

Eidgenossen war Kiten bislang grundsätzlich verboten, die Kantone konnten jedoch auf Länderebene Erlaubnisse erteilen. Die bezogen sich in der Vergangenheit auf 80 Prozent der Spots. So weit die Praxis, zufrieden zeigt sich der Verein von Rey nicht.

Denn juristisch ist es schweizweit ein großes Durcheinander. So müssen Kiter in ein paar Kantonen 200 Meter Abstand zu Kursschiffen halten, im Rest nur 50 Meter. In gewissen Kan-

tonen darf unter Land gekitet werden, in anderen müssen 150 Meter Abstand gehalten werden. In Luzern sind

es sogar 300 Meter. Daniel Rey ist dennoch glücklich: „Es hätte alles viel schlimmer

werden können.“

MOVE DES MONATS

LIKE A BOSSHier bringt der britische Profisegler und Hobby-Kiter Alex Thomson bei einem Stunt in Portugal seine beiden Leidenschaften zusammen. Susi Mai hat den draufgän-gerischen Einhandsegler bei diesem ungewöhnlichen Boots-Tow-Up unterstützt, den er stilecht in einem schwarzen Anzug seines Sponsors wagte und der ihn auf satte 85 Meter Höhe brachte. Bitte nicht nachmachen…

https://www.youtube.com/watch?v=J1qOxrWWiaI

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