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Kirchlicher Kindergarten Wertheim-Wartberg

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Kirchlicher Kindergarten Wertheim-Wartberg

Seite 1

Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: Kirchlicher Kindergarten Wartberg Frankenplatz 3, 97877 Wertheim Tel: 09342/4645 Fax: 09342/23383 Verfasserinnen / Gestaltung: Pädagogisches Fachpersonal / Kindergartenträger Wertheim, September 2006

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Inhaltsverzeichnis Vorwort des Trägers .................................................... Seite 3 Unser Kindergarten stellt sich vor .............................. Seite 4

• Das bieten wir an ............................................... Seite 5 • Tagesablauf ....................................................... Seite6-7

Aufnahme eines Kindes ............................................... Seite 8

• Erster Kontakt ................................................... Seite 8 • Eingewöhnungsphase ........................................ Seite 8

Bildungsauftrag im Kindergarten .............................. Seite 9

• Religion, Ethik, Werte ....................................... Seite 10 • Sprache .............................................................. Seite 10 • Bewegung ......................................................... . Seite 10 • Gefühle und Gemeinschaft ................................ Seite 11 • Natur erleben ..................................................... Seite 12 • Musik, Tanz und Rhythmik ............................... Seite 12 • Kreativität und Spontaneität .............................. Seite 12 • Kunst ................................................................. Seite 12 • Kultur erfahren .................................................. Seite 13 • Verkehrserziehung ............................................ Seite 13 • Mathematik und Technik .................................. Seite 13

Schwerpunkte in unserer Erziehungsarbeit .............. Seite 14 • Das Freispiel ...................................................... Seite 14 • Sprachförderung ................................................ Seite 15 • Religiöse Erziehung .......................................... Seite 16 • Beobachtung und Dokumentation ..................... Seite 16

Zusammenarbeit mit Eltern ........................................ Seite 17 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen .............. Seite 17 Der Übergang zur Grundschule .................................. Seite 18 Wir bilden uns weiter ................................................... Seite 18 Literaturangaben ......................................................... Seite 19 Anhang

• Personelle Besetzung • Elternbeiträge

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Vorwort des Trägers Liebe Leserin, lieber Leser Der Kindergarten verändert sich. Er ist nicht mehr der Kindergarten wie zu der Zeit, als Sie selbst noch ein Kindergartenkind waren. Und er wird sich auch in Zukunft weiter verändern. Dennoch ist es wichtig, aktuell festzuhalten und zu beschreiben, wie wir den Kindergarten bzw. die Kindertagesstätte heute verstehen und gestalten. Das soll die vorliegende Konzeption leisten. Aktuelle Überlegungen und Veränderungen gibt es genug, die uns als Träger wie auch als Erzieher/in herausfordern und beschäftigen:

- Orientierungsplan - Verstärkte Kooperation mit Grundschulen - „schulreifes Kind“ - Sprachförderung und Sprachentwicklung - Kindergartenbedarfsplanung - Religiöses Profil in einer multikulturellen Gesellschaft - Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern.

Das sind die wesentlichsten gegenwärtigen Stichpunkte, die unsere Kindergartenentwicklung heute bestimmen. Ns ist es deshalb wichtig, dass unsere Erzieher/innen durch Fortbildungen für diese Entwicklung gerüstet sind. Dafür fördern wir sie, dafür setzen wir unsere Finanzen ein. Was aber wäre ein Kindergarten, der nicht ins Gemeindeleben eingebunden wäre, sei es durch die Besuche von uns Trägern in den Gruppen bei den Kindern, sei es durch unsere Beteiligung bei der Elternarbeit oder sei es durch die Beteiligung des Kindergartens an unseren Gottesdiensten. Dass wir diesen Kindergarten in evangelisch-katholischer Kooperation ökumenisch führen, ist etwas ganz Besonderes, und dies ist uns ein Ansporn, den Kindern unsere beiden Kirchen und darüber hinaus auch die Religionen bekannt zu machen, denen sie durch andere Kinder bei uns begegnen. Der Einsatz für unsere Kinder lohnt sich, denn Kinder sind nicht nur unsere Zukunft, wie es oftmals heißt, sondern Kinder sind bereits unsere Gegenwart. Für den Träger: Hans-Günter Hartwig Johannes Varelmann Pfarrer Pastoralreferent

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Unser Kindergarten stellt sich vor Lage unseres Kindergartens Unser Kindergarten ist eine Einrichtung der evangelischen und katholischen Kirchenge-meinde Wertheim. Er liegt auf dem Wartberg, dem größten Stadtteil Wertheims in zentraler Lage und bildet eine Einheit mit Kirchenzentrum und Grundschule. Das Wohngebiet besteht seit 1966 und wird vorwiegend von Hochhäusern, Wohnblocks und Bungalows geprägt. Für eine ausreichende Infrastruktur ist gesorgt. Auf dem Wartberg wohnen ca. 85% Aussiedler, größtenteils aus der ehemaligen Sowjetunion. Trotz der Wohnsituation bieten sich den Kindern ausreichende Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Wald und Spielplätze sind in unmittelbarer Nähe und auch vom Kindergarten aus gut zu erreichen. Unsere Einrichtung kann in vier Gruppen 82 Kinder aufnehmen. Seit September 2005 betreut sie auch schon Kinder ab dem 2. Lebensjahr und begleitet sie bis zum Eintritt in die Schule. Zusätzlich zu den vier Gruppenräumen sind zwei Küchen, zwei Garderoben, zwei Wasch- und Toilettenräume, zwei Intensivräume, ein Werk- und ein Turnraum, ein Ess- und Schlaf-raum, ein Mitarbeiterzimmer, ein Büro, eine große Halle mit vielfältigen Spielbereichen und mehrere Abstellräume vorhanden. Eine große Außenspielanlage bietet durch ihre Gestaltung eine Vielzahl von Bewegungs- und Spielmöglichkeiten. Unser Kindergarten ist zugleich auch Ausbildungsstätte für angehende Erzieher/-innen und bietet Möglichkeiten zum Praktikum als Orientierungshilfe für Schüler-/innen.

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Das bieten wir an / verschiedene Angebotsformen und Betreuungszeiten

Gruppe Angebots-form

Öffnungszeiten Kinderzahl Personal

1

Igelgruppe

VÖ AM

Mo-Fr 7:45 – 14:15 Uhr

20

1 Erzieherin 100% 1 Erzieherin 70%

2

Hasengruppe

R

AM

Mo-Fr 8:00 – 11:30 Uhr Mo-Do 13:15 – 16:30 Uhr

22

1 Erzieherin 100% 1 Erzieherin 50%

3

Mäusegruppe

VÖ AM

Mo-Fr 7:45 – 13:15 Uhr

20

1 Erzieherin 100% 1 Erzieherin i.A. 100%

4

Bärengruppe

R

FL

TG

AM

Mo-Fr 8:00 – 11:30 Uhr Mo-Do 13:15 - 16:30 Uhr Mo-Fr 7:15 – 12:30 Uhr Mo-Do 14:00 – 16:45 Uhr Mo-Do 7:00 – 17:00 Uhr Fr 7:00 – 13:00 Uhr

20

1 Erzieherin 100% 3 Erzieherinnen a 50% 150%

VÖ = Verlängerte Öffnungszeit R = Regelöffnungszeit FL = Flexible Öffnungszeit TG = Ganztagesbetreuung (warmes Mittagessen + Mittagsruhe) AM = altersgemischte Gruppe (Kleinkindbetreuung ab 2 Jahren) Die Aufnahme erfolgt, wenn das Kind das 3. Lebensjahr erreicht hat (ab 2 Jahre). Für Schulanfänger endet das Betreuungsverhältnis mit dem Schuleintritt.

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Tagesablauf Gruppe 1 / VÖ-Gruppe 07:45 - 09:00 Uhr die Kinder treffen ein / Freispielzeit 09:00 - 09:20 Uhr Morgenkreis 09:20 - 11:00 Uhr Freies Essen während der Freispielzeit (erstes Frühstück) 11:00 - 11:30 Uhr Kleingruppenarbeit, gezielte Beschäftigung 11:30 - 12:30 Uhr Spielen im Garten oder Freispielzeit bei schlechtem Wetter 12:30 - 13:00 Uhr Gemeinsames Essen (zweites Frühstück) 13:00 - 14:15 Uhr Freispielzeit oder Spielen im Garten 14:15 Uhr Kinder werden abgeholt Gruppe 2 / Regelgruppe 08:00 - 09:30 Uhr Bringzeit der Kinder 08:00 - 10:30 Uhr Freispiel mit freiem Frühstück währenddessen werden gezielte Angebote in Kleingruppen angeboten 10:30 - 11:30 Uhr Stuhlkreis oder freies Spiel im Garten 11:30 Uhr Abholzeit der Kinder 13:15 - 14:00 Uhr Bringzeit der Kinder 13:15 - 15:30 Uhr Freispiel 15:30 - 16:30 Uhr Stuhlkreis oder freies Spiel im Garten 16:30 Uhr Abholzeit der Kinder Am Vormittag finden auch regelmäßig Geburtstage, Kochtage, Sprachförderung (für bestimmte Kinder) und geplante Angebote statt. Gruppe 3 / VÖ - Gruppe 07:45 - 09:00 Uhr Die Kinder kommen in den Kindergarten 07:45 - 10:30 Uhr Freispiel und freies Essen (erstes Frühstück) 10:30 - 11:30 Uhr Kleingruppenarbeit, gezielte Angebote 11:30 - 12:30 Uhr Spielen im Garten oder Freispielzeit 12:30 - 13:00 Uhr gemeinsames Essen (zweites Frühstück) 13:00 - 13:30 Uhr Stuhlkreis (Spiele, Geschichten, singen etc.) 13:30 - 14:15 Uhr Spielen im Garten oder Freispielzeit 14:15 Uhr Die Kinder werden abgeholt

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Gruppe 4 / Tagesmischgruppe 07:00 - 09:30 Uhr Bringzeit für Tages, - Flexi - und Regelkinder 07:00 - 10:30 Uhr Freispielzeit 10:30 - 11:00 Uhr Stuhlkreis oder Kleingruppenarbeit 11:00 - 11:30 Uhr Spielen im Außenbereich 11:30 Uhr Abholzeit für Regelkinder 11:30 - 12:00 Uhr Spielzeit der Tages - und Flexikinder 12:00 - 12:30 Uhr Mittagessen für Tageskinder 12:30 Uhr Abholzeit für Flexikinder 12:45 - 15:00 Uhr Ruhephase bzw. Schlafen der Tageskinder 13:15 - 14:00 Uhr Bringzeit für Regelkinder 14:00 Uhr Bringzeit für Flexikinder 13:15 - 16:00 Uhr Freispiel 16:00 - 16:30 Uhr Spielen im Außenbereich, je nach Wetter auch schon früher 16:30 - 17:00 Uhr Abholzeit

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Aufnahme eines Kindes Erster Kontakt Eltern nehmen telefonisch oder persönlich Kontakt mit der Kindergartenleiterin auf. Sie erhalten Informationen über die Einrichtung und können ihr Kind ihren Wünschen entsprechend voranmelden. Interessieren sich Eltern für einen Kindergartenplatz und wir können diesen anbieten, kommt es zu einer vertraglichen Aufnahme des Kindes. Eingewöhnungsphase Eine der wichtigsten Hilfen für das Gelingen des Kindergartenstarts ist eine behutsame Eingewöhnung. Die Eingewöhnung stellt die vertrauensbildende Maßnahme dar. Deshalb bieten wir in unsrer Einrichtung „Schnuppertage“ an. Eine weitere Voraussetzung ist, „Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Eltern und in die Welt“ zu entwickeln. Zum Beispiel wird sich ein Kind leichter von der Mutter lösen, wenn es die Gewissheit hat, dass die Mutti wirklich wieder kommen wird, wenn sie dies sagt und dass sie nur geht, wenn sie es vorher angekündigt hat. Hat das Kind etwas Vertrauen geschöpft, z.B. es zeigt Interesse an einem Spiel oder an einem anderen Kind, so kann die Mutter dem Kind ankündigen, dass sie ein wenig in der Halle wartet. Mit der Mutter im „Hintergrund“ erhält das Kind die Chance, sich langsam in die Gruppe zu integrieren. Wenn es schwierig wird, kann es hilfreich sein, einen geliebten Gegenstand von zu hause mitzubringen. Aus Erfahrung heraus wissen wir, dass das Weinen der Kinder meist nur von kurzer Dauer ist und nehmen den Eltern durch einen kurzen Anruf die Sorge. Die Trennungsphase wird je nach Bedürfnissen des Kindes individuell gesteigert.

Das Recht des Kindes ist, so zu sein wie es ist.

Janucz Korczak

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Bildungsauftrag im Kindergarten

Kreativität und Spontaneität

Kultur Religion Ethik Werte

Sprache

Bewegung Verkehrs- erziehung

Natur erleben

Mathematik Technik

Kunst

Musik + Tanz Rhythmik

Gefühle und Gemeinschaft

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Bildungsauftrag im Kindergarten Mit unserem Bildungsauftrag stärken und fördern wir die Kinder, damit sie motiviert in ihren nächsten Lebensabschnitt gehen können. Jedes Kind besitzt eine Vielzahl von Interessen, Begabungen und Fähigkeiten und wir setzten uns zum Ziel, die Kinder ganzheitlich zu fördern. Religion, Ethik, Werte Wir vermitteln:

- den christlichen Glauben durch biblische Geschichten, Lieder, aktives Mitgestalten und durch die Teilnahme an Gottesdiensten

- Werte wie Toleranz, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft etc.

- Sozialverhalten durch Vorbild sein und das Anders sein akzeptieren

- Wissen über fremde Kulturen und Verständnis füreinander

Sprache In unserem Kindergarten findet Spracherziehung in vielfältiger Weise statt:

- im Freispiel durch Rollenspiele / Tischspiele - durch das Formulieren von Bedürfnissen - im Stuhlkreis durch Lieder, Spiele, Geschichten, Gespräche etc. - individuelle Angebote für Kinder mit Sprachdefizit - durch Bewegung und Rhythmik

Bewegung In keiner anderen Lernphase spielt Bewegung eine so große Rolle wie in der Kindheit. Sie beeinflusst die geistige Entwicklung, wie z.B. die Gesetzmäßigkeiten von Gegenständen und Materialien (Ball = rund = rollt). Außerdem wird das Herz-Kreislaufsystem angeregt, Wachstumsreize unterstützt, die Muskulatur und die Koordination trainiert. Bewegung fördert das soziale Lernen wie Rücksichtnahme, Sensibilität und Regelverständnis.

Seite 11

Gefühle und Gemeinschaft Als Kindergarten haben wir uns die Aufgabe gestellt, die Sozialerziehung der Familie in ergänzender Weise zu unterstützen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Spiel als grundlegende Lebens- und Lernform. Wir geben jedem Kind die Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken und soweit möglich auszuleben, z.B. im Rollenspiel, bei Geschichten, Liedern und ähnlichem. Sie lernen aber auch die Gefühle der anderen zu erkennen, damit umzugehen und zu akzeptieren, insbesondere in der Eingewöhnungsphase von neuen Kindern und bei Konfliktsituationen im Freispiel. Die Kinder üben sich in Toleranz, Hilfsbereitschaft und Solidarität.

Sie erfahren während ihrer Zeit im Kindergarten den ganzen Tag über, was Gemeinschaft bedeutet. Neben Stuhlkreis und Freispiel wird das Gemeinschaftsgefühl bei besonderen Anlässen wie Geburtstagsfeiern, Kochtagen, speziellen Projekten und Festen im Jahreskreis gestärkt.

Kinder sind wie Knospen –

man darf sie nicht mit Händen aufbrechen (unbekannt)

Seite 12

Natur erleben Die Begegnung und aktive Auseinandersetzung mit der Natur lässt die Kinder die Welt entdecken, beobachten und dadurch verstehen lernen. Durch Spaziergänge und Spiele im Wald und auf Wiesen wird die Fantasie und Kreativität der Kinder angeregt und die emotionale Entwicklung gestärkt. Das Kind lernt die Natur zu achten und zu schützen.

Musik, Tanz und Rhythmik Musik erleben die Kinder sowohl in der Freispielzeit als auch in gezielten Beschäftigungen. Sie haben die Möglichkeit, Musik zu hören (CDs) und sich frei dazu zu bewegen / tanzen. Ebenso lernen sie Lieder, Singspiele und Tänze unter Anleitung der Erzieherin kennen.

- Im Stuhlkreis singen wir regelmäßig, wobei die Kinder viel Spaß und Freude haben. - Zur Verklanglichung von Geschichten und Begleitung von Liedern stellen wir

verschiede Instrumente zur Verfügung. Kreativität und Spontaneität Während der Freispielzeit haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Kreativität fei auszuleben. Die hierfür benötigten Materialien (verschiedene Arten an Papier und Farben, kostenloses Material, Legematerial etc.) stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Dadurch können die Kinder Erlebtes, Gesehenes und Gehörtes (wie z.B. Geschichten, Märchen) besser verarbeiten und zum Ausdruck bringen. In gezielten Beschäftigungen lernen die Kinder den Umgang mit unterschiedlichen Materialien und Techniken (malen, drucken falten, sticken prickeln ...). Kreativität sowie Spontaneität fließen in vielen Bereichen des Kindergartenalltags mit ein, wie z.B. Bauen auf dem Bauteppich, spielen in der Puppenecke, Verkleiden beim Rollenspiel, Gestaltung der Gruppenräume etc. Kunst Das Kind teilt seine Eindrücke, Erlebnisse, Wünsche und räume durch Bilder malen und Basteln mit. Es muss das Erlebte aussprechen, umsetzen und festhalten, um sich in dieser Welt zurecht zu finden. Durch Besuche im Museum wird der Sinn für Kunst angeregt und gefördert.

Seite 13

Kultur erfahren Unsere Kinder erleben die deutsche Kultur durch Lieder, Tänze, Spiele Feste im Jahreskreis, Besuche von Museen, Theater, Kirchen etc. In unserer Einrichtung begegnen sich immer wieder Kinder unterschiedlichster Herkunftsländer. Im täglichen Miteinander lernen die Kinder durch einen toleranten und friedvollen Umgang wie bereichernd fremde Kulturen sein können. Verkehrserziehung Weil Kinder die Welt des Straßenverkehrs ganz anders erleben, ist uns Verkehrserziehung besonders wichtig. Vor allem durch Nachahmen im Spiel und praktisches Üben über einen längeren Zeitraum hinweg, gewinnen die Kinder mehr Sicherheit, Selbstvertrauen und Selbständigkeit im Straßenverkehr. Diese Fähigkeiten erhalten die Kinder durch

- gemeinsame Spaziergänge, - gezielte Verkehrsübungen (z.B. wie verhalte ich mich an einer Ampel,

Reaktionsübungen etc.), - Besuch durch einen Verkehrspolizisten, - Nutzung einer Verkehrskiste

Mathematik und Technik Die natürliche Neugier der Kinder wird durch die Möglichkeit zum Experimentieren mit verschiedenen Materialien (Wasser, Luft ...) ausgelebt. Dadurch erkennen sie mathematische und technische Zusammenhänge. Durch Würfel- und Tischspiele entwickeln die Kinder Spaß und Freude im Umgang mit Mengen, Formen und Farben.

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Schwerpunkte in unserer Erziehungsarbeit Durch unseren Bildungsauftrag ist die ganzheitliche Förderung der Kinder gewährleistet. Darüber hinaus haben wir uns folgende vier Schwerpunkte gesetzt: Das Freispiel Spielen - „Medizin für die Seele“ Das Freispiel hat im Kindergarten eine große Rolle und nimmt den größten Teil des Kindergartenalltags ein! Während dieser Zeit haben die Kinder die Möglichkeit ihre Neugierde und ihren Bedürfnissen freien Lauf zu lassen. Jedes Kind kann nach eigenen Ideen und Interessen die Freispielzeit mitgestalten. Alle Entscheidungen in dieser Zeit liegen also beim Kind:

- mit wem möchte ich spielen? - wo möchte ich spielen? - mit was möchte ich spielen? - und wie lange möchte ich damit spielen?

Das Kind setzt sich hierbei aktiv mit seiner Umwelt auseinander. Es entwickeln sich geistige und körperliche Fähigkeiten. Ausdauer, Konzentration und die Bereitschaft sich anzustrengen bilden sich dabei immer mehr aus. Das Kind baut soziale Beziehungen auf, übt sich darin, Absprachen zu treffen, Rücksicht auf andere zu nehmen und von anderen zu lernen. In Kleingruppen wird auf die unterschiedlichen Fähigkeiten im motorischen und kognitiven Bereich eingegangen. Zum Beispiel durch Freispielangebote, die zum Teil auf freiwilliger Basis stattfinden, aber auch als fester Beschäftigungspunkt für jedes Kind angeboten werden. Das Freispiel hat im Tagesablauf unseres Kindergartens einen hohen Stellenwert – sowohl für die Kinder als auch für uns Erzieherinnen. Gerade beim Freispiel ist die Erzieherin in besonderem Maße gefordert. Sie hat die gesamte Gruppe wie auch das einzelne Kind im Blick:

- wie verhält sich das einzelne Kind in der Gruppe? - wie geht es mit anderen Kindern um? - erinnert es sich an die Gruppenregeln? - wie geht es mit Aggressionen, Frust oder Freude um? - kann es sich ein- und unterordnen?

Kommt es zu Konfliktsituationen, wie durchlebt das Kind den Konflikt, muss die Erzieherin eingreifen und gemeinsam mit dem Kind nach Lösungswegen suchen? Die Erzieherin erkennt während dem freien Spielen, wo die Stärken bzw. die Schwächen des Kindes liegen. Spielt das Kind z.B. sehr einseitig, wählt es immer den gleichen Spielbereich, ermutigt die Erzieherin das Kind andere Bereiche bzw. Spielmöglichkeiten auszuprobieren. Der Spiel- und Erlebnisraum der Kinder wird dadurch erweitert. Freude am Spiel ist ganz wichtig! Die Freispielzeit bietet viele Gelegenheiten zwischen den Kindern und der Erzieherin zu zwanglosen Gesprächen, was sich auf die Sprachentwicklung und Sprachsicherheit positiv auswirkt. Während der Freispielphase stellen wir Material, Raum und Zeit zur Verfügung oder steuern Ideen bei, aber allein die Kinder bestimmen den Verlauf eines Spielprozesses.

Seite 15

So werden wichtige Grundlagen für ihr weiteres Leben gelegt! Kindermund: Beim Memory-Spiel Jessica 5 Jahre: „Sei ruhig, ich konstruier mich!“ (konzentrier mich) Erzieherin: „Was machst Du?“ Jessica: „Ich denke nach!“

Sprachförderung Da in unserem Kindergarten Kinder unterschiedlichster Nationen betreut werden, bringen sie und ihre Eltern ihre Persönlichkeit, Kultur, Tradition, Religion und Sprache mit in die Einrichtung. Deshalb sind wir überzeugt davon, dass die sprachliche Förderung aller Kinder eine der Hauptaufgaben im Elementarbereich ist. Die sprachliche Verständigung ist die Voraussetzung für soziale Beziehungen in der Gruppe. Zu diesen Voraussetzungen gehören u.a.

- das Mitteilen der eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche - Kontaktaufnahme - Selbst- und Fremdwahrnehmung - Regelbewusstsein - Logisches Denken - altersentsprechendes Lernen der deutschen Sprache befähigt zur gewaltfreien

Konfliktlösung Durch den Einsatz der unterschiedlichen Medien, Lieder, Spiele und Aktionen wird eine ganzheitliche Förderung mit dem ergänzenden, aber bewussten Förderungsaspekt Sprache gewährleistet! Für Kinder mit größeren Sprachproblemen bietet unser Kindergarten eine intensive Sprach-förderung an, die z.Z. 4 x wöchentlich mit Kleingruppen durchgeführt wird. Diese Sprachförderung wird von einer erfahrenen Fachkraft praktiziert. Eine Vielfalt sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten ist für jedes Kind im Kindergartenalter und im frühen Schulalter ein lohnenswertes Ziel. Insgesamt verbessern sich so Schullaufbahn und Bildungschancen von Anfang an.

Sprachen müssen gepflegt werden

wie Pflanzen, sonst verkümmern sie. (unbekannt)

Religiöse Erziehung Als Kirchlicher Kindergarten legen wir besonderen Wert auf die religiöse Erziehung. Glaubensvermittlung und Werterziehung fließt in unsere alltägliche Arbeit mit ein. Durch das Erzählen biblischer Geschichten und das Feiern christlicher Feste im Jahreskreis spüren die Kinder die Nähe Gottes und erfahren aus dem Leben Jesu. Sie lernen sich im Gebet Gott anzuvertrauen und zu danken, z.B. für das Essen. Wir feiern gemeinsam Gottesdienste mit den Eltern im Kindergarten und gestalten Gemeindegottesdienste in der Kirche mit. Beobachtung und Dokumentation Kinder bringen bereits zu Beginn der Kindergartenzeit sehr individuelle Bindungs- und Entwicklungsphasen mit sich. Dies ist die Ausgangslage der systematischen Beobachtung. Unsere Beobachtungsschwerpunkte sind:

- sprachliche Fähigkeiten - grob- und feinmotorische Fähigkeiten - akustische Differenzierung - optische Differenzierung - Sozialverhalten - Motivation, Arbeitshaltung, Selbständigkeit

Durch die Reflexion und den Austausch von Beobachtungen mit Kolleginnen, Eltern, evtl. Fachleuten und gegebenenfalls mit den Kindern selbst, entsteht ein lebhaftes Bild, das einseitige Sichtweisen korrigiert. Die gesammelten Informationen sind Grundlagen eines jeden Elterngesprächs. Daraus erfolgen individuelle Entwicklungsförderungen, die durch die Erzieherin, Eltern und anderen Institutionen unterstützt werden. All dies wird schriftlich dokumentiert, um Veränderungen in der Entwicklung wahrzunehmen, zu reflektieren und weiter darauf aufzubauen. Das Entwicklungstempo und die Talente eines Kindes werden von uns respektiert und in der Entwicklungsdokumentation mit Werken der Kinder und Fotos festgehalten.

Zusammenarbeit mit Eltern Die Elternarbeit ist ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Aufgabengebietes. Der Kontakt zu den Eltern hilft uns dabei, die Kinder kennen und verstehen zu lernen. Um die Verantwortung und Förderung der kindlichen Entwicklung mit der Familie teilen zu können, ist die Eltern-arbeit eine grundlegende Basis. Als familienergänzende Einrichtung möchten wir durch verschiedene Angebotsformen der Elternarbeit das Vertrauen der Eltern gewinnen, ggf. Hilfe-stellung anbieten und eine positive Erziehungspartnerschaft bilden und führen. Wie findet Elternarbeit bei uns statt?

- „Schnuppertage“ - Elterngespräche - Tür- und Angelgespräche - Eltern – Kind - Vor- oder Nachmittage - Elternabende (Gesamtelternabend oder Gruppenintern) - Themenorientierte Elternnachmittage bei denen die Kinder während dieser Zeit betreut

werden - Elternbriefe - Veranstaltungen

Zudem wird zu Beginn des Kindergartenjahres ein Gesamtelternbeirat gewählt, dessen Aufgabe es ist, die Erziehungsarbeit im Kindergarten zu unterstützen und die Zusammen-arbeit zwischen Kindergarten, Elternhaus und Träger zu fördern.

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Ein wichtiger Schwerpunkt in unserer Arbeit ist die schriftliche Beobachtung (siehe Punkt Beobachtung und Dokumentation, Seite ) jedes einzelnen Kindes. Dadurch können Kontakte zu anderen Institutionen in Zusammenarbeit mit den Eltern entstehen. Dies können z.B. sein:

- Kinderarzt - Untersuchung der Ohren / Hörtest etc. - Logopäde - bei Sprachauffälligkeiten - - 7Ergotherapeut - bei Verhaltens – und Bewegungsauffälligkeiten - Schulen - Übergang zur Grundschule (siehe Seite 18) - Caritasverband - Familientherapie / Psychologische Beratungsstelle - Sprachheilkindergarten - Förderung der Kinder in Kleingruppen

(Verhaltensauffälligkeit) - Gesundheitsamt - Vorschuluntersuchung / Prophylaxe - Frühdiagnosezentrum - Untersuchung des Entwicklungsstandes eines Kindes - Andere Kindergärten - Arbeitsgemeinschaften und kollegialer Austausch - Jugendamt - z.B. Übernahme Kindergartenbeitrag oder Austausch

über Familiensituation bzw. Verhalten des Kindes im Kindergarten

Durch diese Zusammenarbeit mit den einzelnen Institutionen können mögliche Auffälligkeiten frühzeitig erkannt und dementsprechend behandelt werden.

Der Übergang zur Grundschule Um die Schulanfänger intensiv und gezielt auf die Schule vorbereiten zu können, gibt es bei uns in der Einrichtung die „Schlaufuchsgruppe“, die sich regelmäßig trifft. Alle Erzieherinnen beteiligen sich an der Vorbereitung und Durchführung von speziellen Angeboten, die auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet sind, z.B. Experimente, Theaterspiele, Kennen lernen von Farben, Formen und Mengen etc. Als Abschluss dieser Aktivitäten feiern wir ein Abschiedsfest und unternehmen einen Ausflug mit der „Schlaufuchsgruppe“. Kooperation zwischen Grundschule und Kindergarten findet bei uns statt, indem die Kooperationslehrerin die „Schlaufuchskinder“ regelmäßig im Kindergarten besucht und sich mit ihnen in kleinen Gruppen beschäftigt. Außerdem nehmen die Kinder am Ende des Kindergartenjahres in der Grundschule an einer Unterrichtsstunde teil. Dadurch lernen sie den Schulbetrieb schon kennen und so fällt ihnen der Übergang vom Kindergarten zur Schule leichter. Für die Eltern der Schulanfänger findet in Zusammenarbeit mit der Schule und Grundschul-förderklasse ein Informationsabend zur Schulfähigkeit statt.

Wir bilden uns weiter Unser gesamtes Fachpersonal bildet sich regelmäßig weiter in Form von Fortbildung, Arbeits-gemeinschaften, Lesen von Fachliteratur, Teilnahme an Fachvorträgen und Projekten, z.B. Stärkung der Erziehungskraft durch und über den Kindergarten, Teilnahme an Leiterinnen-konferenzen mit Fachberatung. Fortbildungen: Das Diakonische Werk sowie der Caritasverband bieten jährlich umfangreiche Fortbildungen für uns Erzieherinnen an. Die Angebote greifen in sämtliche Bereiche unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit (siehe Seite 9 – 13). Arbeitsgemeinschaft (AG’s): Drei bis vier mal im Jahr finden Arbeitsgemeinschaften für die Erzieherinnen aus unterschiedlichen Kindergarten statt. Gemeinsamer Austausch über verschiedene Themen bereichert uns persönlich sowie unsere Erziehungsarbeit. Dienstbesprechungen: Wöchentlich treffen wir uns zu Teambesprechungen, um unsere pädagogische Arbeit zu reflektieren, Beobachtungen von Kindern zu besprechen, Feste oder Gottesdienste vorzubereiten und Schwerpunkte in unser Erziehungsarbeit zu planen.

Literaturangaben

Internet: www.kindergarten – workshop.de Internet: www.urbia.com Schlösser E., „Wir verstehen uns gut“ Öktopia Verlag Loos R., „Praxisbuch Spracherwerb“ Don Bosco Verlag Bergemann M., „Sporterziehung im Vorschulalter“ Stam Bardtenschlager Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten Beltz Verlag „Lebensraum Kindergarten“ Verlag Ernst Kaufmann Verkehrserziehungs-Kartei Deutsche BP Aktiengesellschaft