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Ruhig bleiben Das hilft bei Tobsuchtsanfällen Happy Birthday! So wird der Kindergeburtstag zum gelungenen Fest www.wireltern.de Mamma mia! „Sport vermittelt kostbare Werte“ Matthias Sammer über Teamgeist, Bodenhaftung und Niederlagen wichtigsten Impfungen für Kinder 10 September 2012 € 1.50 C 8750 Mütter & Töchter: eine besondere Beziehung Die

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Eltern, Erzieher, Kinder

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Ruhig bleibenDas hilft bei Tobsuchtsanfällen

Happy Birthday!So wird der Kindergeburtstag zum gelungenen Fest

www.wireltern.de

Mamma mia!

„Sport vermittelt kostbare Werte“Matthias Sammer über

Teamgeist, Bodenhaftung und Niederlagen

wichtigsten

Impfungen für

Kinder

10

September 2012 € 1.50 C 8750

Mütter & Töchter: eine besondere Beziehung

Die

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INHALT<<<

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16 Festtag: Tipps für den Kindergeburtstag 26 Impfungen: zuverlässiger Schutz

vor Masern, Mumps & Co.8 Mütter & Töchter: eine Beziehung mit Konfliktpotenzial

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14 Kinderfahrrad 15 Spiele testen 37 Kinderfahrrad 38 Bauernhof-Wochenende 39 Erlebnisreisepaket mit HD-Videokamera

Online-Gewinnspiele14 Weltatlanten für Kinder

Die Themen auf dem Titel sind farbig gekennzeichnet

GESUNDHEIT26 Gut geschützt

Welche Impfungen für Kinder wichtig sind

30 AbwehrstrategienDas hilft bei Erkältungen

REISE32 Happy End

Algarve: Wo Europa aufhört, fängt der Familienurlaub an

36 RückenwindLüneburger Heide: Jugendherbergs-Hopping mit dem Drahtesel

38 Reisetipps

TITELGESCHICHTE8 Frauenfrage

Warum die Beziehung zwischen Mutter und Tochter so besonders ist

FAMILIE HEUTE16 Ein Fest!

So wird aus einem Kindergeburtstag eine gelungene Feier

24 InterviewMatthias Sammer erklärt, warum Sport den Familienalltag bereichert

GEWINNSPIELE

LERNEN & SPIELEN40 Leselust

Das begeistert Kinder für die Welt der Bücher

42 Wutwichtel in der MondgruppeReine Nervensache: Tobsuchtsanfälle bei Kindern

UND SONST ...6 Hingucker

14 News20 Medientipps

37 Roadtrip: Mit dem Rad kommen Kids inSchwung

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Zum Bewässern

Die können schon die ganz Kleinen greifen: die Baby-Gießkanne mit drei runden, bunten Füßen für festen Stand.

„Spielstabil Baby Gießer“, etwa 6 Euro,www.toyone.de

Zum Transportieren

Der „Smoby Strand-Lkw“ ist ziemlich robust. Gleichzeitig kutschiert

er Eimer, Schaufel, Rechen und Sand-förmchen. Denn echte Buddelkönige

brauchen eine vielseitige Ausrüstung.Etwa 15 Euro,

www.kinderbutt.de

Kuchen!

Zum Verteilen

Eis aus Sand? Das schmeckt – zumindest im Spiel. Eiswaffeln, Eistüte, Eimer, Portionierer und Sahnehaubenform machen aus demNachwuchs einen Eisverkäufer.„Spielstabil Eimergarnitur Gelateria“,etwa 10 Euro, www.mytoys.de

Zum Wachsen

Für Baumeister: Mit dem achtteiligen„Türme-Macher-Set“ ist der Nachwuchs imNu zum Türmebauenausgebildet. Wer bautdie schönste Burg?Etwa 9 Euro,www.edumero.de

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>>> TITELGESCHICHTE

Claudia Brück (43) möchte ihrer Tochter Sicherheit und Ruhe vermitteln:„Eine Glucke bin ich aber nicht, dafür traue ich meiner Tochter viel zu.“Emilia (9) betont: „Es gibt Dinge, die ich lieber mit meiner Mama mache,zum Beispiel Schuhe kaufen.“

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zungen und psychische Probleme zwi-schen Müttern und Töchtern berichtenund Auswege aufzeigen wollen. Dass die-se Beziehung ein Problemthema ist, dafürgibt es laut der österreichischen Pädago-gin Andrea Bramberger einen wichtigengesellschaftlichen Grund. Die Beziehungzwischen dem weiblichen Elternteil undden Nachkommen desselben Geschlechtssei in dieser herrschenden Meinung ansich etwas Besonderes, es bestehe einesehr enge Verbindung, gar die Wahrneh-mung: „Die Tochter soll nach dem Modellder ‚Russischen Puppen‘ idealerweise zudem werden, was die Mutter ist.“ Bram-berger beobachtet, dass diese von ihridentifizierten gesellschaftlichen Vorstel-lungen letztlich das reale Verhältnis nega-tiv prägen. „Mütter und Töchter sehnensich nach einer symbiotischen Beziehung,sie streben diese an und leiden an derNichterfüllung oder versuchen gar, sichradikal voneinander zu trennen.“ Deswe-gen rät Bramberger allen Frauen mit Kin-dern oder Kinderwunsch, sich mit dem >

Es war einmal. Zum Beispiel dieserbekannte Fall, als die Mutter so erfüllt war vom Neid auf ihre eigene Tochter, dass sie ihren eige-

nen Nachwuchs töten wollte. Der Tochtergelang die Flucht ins Exil, in dem ihr dieMutter weiter nach dem Leben trachtete.Ein Mutter-Tochter-Konfliktfall unter vielen in der kulturellen Überlieferung,vielleicht der bekannteste – das Märchenvom Schneewittchen. Und tatsächlich wares in der Urform der Geschichte die leib-liche Mutter und nicht wie später dieStiefmutter, welche das junge Mädchenbeseitigen wollte. Ein Märchen von vie-len, das von einem schwierigen Verhältnisder weiblichen Generationen erzählt.

Emotional und konfliktreich

Es war einmal und ist noch so. Mama undihre Töchter, das ist zwar ein Stoff ausdem Märchen, aber ein hochaktueller. „Esgibt keine andere Beziehung, die so ge-fühlsbeladen ist wie die zwischen Mutterund Tochter“, sagt die Autorin und Psy-

FrauenfrageDas Zusammenleben von Müttern und ihren Töchtern ist eng –

und bietet Stoff für tiefschürfende Auseinandersetzungen. In

vielen Familien knallt es zwischen Mama und ihrem weiblichen

Nachwuchs. Dagegen schützen sich Mütter, wenn sie ihre

Erwartungen genau betrachten. Vielleicht geht es ja nicht

um ewige Harmonie und Symbiose – sondern um Respekt

zwischen Frauen.

Text: Tim Farin, Fotos: Wim Woeber

Warum die Beziehung zwischen Mutter und Tochter so besonders ist

chotherapeutin Claudia Haarmann. DieEmotionen sind dabei bei Weitem nichtnur positiv. „Es gibt einen enormen Kon-flikt: Hunderttausende Töchter und Müt-ter in Deutschland haben den Kontakt zu-einander abgebrochen.“ Haarmann, dieein Buch über Mutter-Tochter-Beziehun-

gen geschrieben hat, liefert eine er-schreckende Diagnose: In weit mehr alsder Hälfte aller Beziehungen zwischenMüttern und ihren Töchtern herrschtengravierende emotionale Probleme. Wasvor allem auch dann passiert, wenn diebeiden besonders darauf aus sind, in Har-monie und Eintracht zusammenzuleben.

Nicht nur die Märchen sind voll sol-cher – teils allerdings verklausulierter –Beispiele. Wer sich in Ratgeberecken imBuchhandel umschaut, findet eine Viel-zahl von Titeln, die über Auseinanderset-

„Streben nach Harmonie“

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>>>REISE

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Algarve: Wo Europa aufhört, fängt der Familienurlaub an

An der Algarve erleben Familien das Ende der Welt.

Genauer gesagt: das südwestliche Ende Europas. Es locken perfekte Wellen,

feinsandige Strände – und: die letzte Bratwurst vor Amerika.

Happy End

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Der Wind bläst ganz schön starkam südwestlichen Ende Europas.Eltern sollten ihre Kleinen alsogut festhalten. Irgendwo da hin-

ten, hinter dem Horizont, muss Amerikasein. Wenn man Fernweh bekommt, dannhier. Während die Großen einfach nurauf der Mauer sitzen und die endlose Wei-te auf sich wirken lassen, veranstalten dieKleinen Wettrennen unterhalb des „Faroldo Cabo de São Vicente“ – dem lichtstärks-ten Leuchtturm Europas, der etwa vier Kilometer von der Familiendestination Sagres entfernt liegt.

Helles Vergnügen

Sein Leuchtfeuer reicht 32 Seemeilenüber den Atlantischen Ozean – das sindrund 60 Kilometer! Dass Kapitäne mitihrem Schiff gegen das „Cabo de São Vi-cente“ – gemeinhin „Kap“ genannt – pral-len, ist unwahrscheinlich. Der Weg zum

in allem kein lohnendes Fotomotiv.Nichtsdestoweniger drücken die Touris-ten, die mitunter in Bussen anreisen, wiewild auf den Auslöser. Mutti vor demLeuchtturm, die kleine Raquel davor, bit-te recht freundlich – „Klick“! Und jetztdas Ganze noch mal mit Papi. „Raquel,

cheeeeeeeese!“, kreischt Mutti. Raquel, ge-nervt bis zickig, hat offensichtlich keineLust mehr auf „Cheeeeeese“, windet sichaus Papis Armen und läuft geradewegs inden hauseigenen Shop, wo es den „Farol“in allen erdenklichen Ausführungen zukaufen gibt. Aber: Ein selbst gemachterUrlaubs-Schnappschuss vom Leuchtturmam Ende der Welt bleibt als Souvenirnatürlich unübertroffen. Das mag

Nürnberg kommen und 2005 den Brat-wurstpreis gewonnen haben. Seit 16 Jah-ren verkaufen sie Würstchen an Europassüdwestlichem Zipfel. Ihre Original Nürn-berger Rostbratwürstchen und Thüringersind heiß, vor allem heiß begehrt, auchwenn das Geschäft laut Frau Bald an die-sem Tag besser laufen könnte. Es ist schonskurril: Da sitzt man bei 30 Grad an derAlgarve und futtert Original NürnbergerRostbratwürstchen. Drei Nürnberger imBrötchen kosten drei Euro, inklusive Brat-wurstzertifikat: „Wir bestaetigen hiermitder obengenannten Person, dass sie densuedwestlichsten Punkt des Festlandesvon Europa und das heilige Cabo de SaoVicente mit einem Besuch beehrt hat“.Für Kinder gibt es übrigens ein extra Zer-tifikat.

Surfing Sagres

„Start paddling!“, brüllt Ricardo. Mit

Geheimnis der Leuchtkraft führt über ei-ne schmale Wendeltreppe und ist nichtsfür Menschen mit Platzangst. Der Leucht-turmwärter geht voraus. Oben angekom-men, präsentiert sich den Betrachtern einaußergewöhnliches Konstrukt aus Kris-tallglasscheiben. Wenn man durch siehindurchschaut, entdeckt man zwei Lam-pen – oder besser: Lämpchen. „The lightcomes from one lamp. If this break, wehave the other one“, erklärt der Leucht-turmwärter in gebrochenem Englisch.Von außen ist der Leuchtturm eher un-spektakulär: Er ist nicht besonders hochund hat keine rot-weißen Streifen. Alles

vielleicht auch am Reiz des Verbotenenliegen. Fotografieren ist hier nämlich offiziell untersagt, weil das Gelände derMarine gehört. Es stört sich allerdings niemand daran, dass hier jeder eine Kamera in der Hand hat.

Das 8. Wurst-Wunder

Nur ein paar Schritte vom Leuchtturmentfernt grüßt – gen Westen blickend –eine überdimensionale, grinsende Riesen-bratwurst. Sie gehört zur berühmtenWurstbude „Letzte Bratwurst vor Ameri-ka“. Und die gehört wiederum Petra undWolfgang Bald, die in Sagres leben, aus

schnellen Kraulbewegungen gleiten mei-ne Arme durch das Wasser. Schulterblick,die Welle kommt, erst auf die Knie, dannvorsichtig ein Bein aufs Board, das Boardschüttelt sich, ich erwische die Wellenicht, aber die Welle mich. Sie bremstmich aus, ich plumpse wie ein nasserSack ins Wasser. Aus, vorbei. VersuchNummer 5.387 kläglich gescheitert. Sur-fen – eine „Mission impossible“. Dabeiklappten die Trockenübungen zuvor ganzgut, nicht zuletzt, weil Ricardo ein guterSurflehrer ist und seinen Schülern Mutmacht: „Surfing is not a very easy sport.It’s not a fast food thing. If you have pati-

„Surfing is not a fastfood thing“

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Strandgefühle: Ob Surfen oder Toben –die weiten Strände der portugiesischen

Algarve laden zu Aktivitäten ein

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>>> LERNEN & SPIELEN

Wenn Kinder in der Kita, zu Hause oder in der Schule

zornbebend ausflippen, müssen Eltern und Pädagogen

versuchen, ruhig und besonnen zu reagieren – auch wenn

das in solchen Momenten besonders schwerfällt.

Reine Nervensache: Tobsuchtsanfälle bei Kindern

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Einstürzende Neubauten“. So hießeine Band in den Achtzigern. DassLars Winter sich wieder an sie erin-nert, dafür sorgt gerade sein Sohn

Tobias: Türenknallen, tieffliegende Bücher,zerschellende Modellflugzeuge, Erdbebenim Legoland. Ja, so ähnlich klang das da-mals bei den „Neubauten“ auch. Mit ei-nem Unterschied: Die dröhnigen Auftrit-te von Blixa Bargeld und seinen Musikernkonnte man schulterzuckend ignorieren,bei Tobias wäre Schulterzucken gefährlich,weil mit erheblichen Folgen verbunden.

Den ersten dieser Tobsuchtsanfälle miterheblichem Sachschaden hatte der Sie-benjährige kurz nach der Einschulung –aus nichtigem Anlass, wie seine Eltern fan-den: Mit dem Kleinen Einmaleins kam ernicht zurecht, hatte seine Hausaufgabenfertig, aber komplett falsch. Die Folge: keinKick auf dem Bolzplatz, sondern zurückauf Los, alles von vorn, die ganze Seitenoch mal rechnen. Da entpuppte sich To-bias erstmals als Wutwichtel, heulte, tram-pelte, lief puterrot an, warf sich auf denBoden und die Schulsachen an die Wand.Szenen, wie er sie zuletzt als Kleinkind ander Supermarktkasse aufgeführt hatte,

weil seine Mutter ihm keine Smarties spen-dieren wollte.

Grenzen setzen & Stärken fördern

Ganz ähnlich bei Jana: Im Kindergartenläuft bis zum gemeinsamen Frühstück al-les normal. Aber kurz danach rastet dieVierjährige aus, so als sei bei ihr eine Si-

cherung durchgebrannt. Sie zerstört dieBasteleien anderer Kinder, trommelt mitbeiden Fäusten auf den Boden und schreitwie am Spieß. Peinlich für Janas Mutter,dass sie sich diese Vorfälle nun beinahtäglich erzählen lassen muss, wenn sie ih-re Tochter aus der Mondgruppe des Kin-dergartens abholt. Das geschieht meistenszwischen Tür und Angel – in der Schluss-hektik des Kindergartentages. „Gehen Siemit Jana zu einer Erziehungsberatungs-stelle“, rät die Erzieherin, kaum verständ-lich im Lärm der sich gerade anziehen-den Kinder. Das ist sicherlich etwas vorei-lig. Natürlich kann es sinnvoll sein, eine

„Gespräche zwischenEltern und Erziehern“

Wutwichtel in der Mondgruppe