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3 290. HAANER KERB Haaner Kerbborsche 2008 290 JAHRE TRADITION . . . 9. 5. – 14. 5. 2008

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290. HAANER KERBHaaner Kerbborsche 2008

290 JAHRE TRADITION . . .9. 5. – 14. 5. 2008

3Haaner Kerb 2008

... und nocH viel meHr!

Wem ist die Haaner Kerb? Unser!

Wem auch sonst? Den Haaner Kerbborsche 2008! Ein Fahnenjahrgang – nicht aus Not, sondern aus der Notwendigkeit heraus.

Die 290. Haaner Kerb beanspruchen wir natürlich nicht für uns alleine! Die Haaner Kerb gehört der Bevölkerung Dreieichenhains. Die Haaner Kerb gehört allen bisherigen Haaner Kerbborsche. Die Haaner Kerb gehört den unzähligen Besuchern aus Nah und Fern. Die Haaner Kerb gehört den Schaustellern. Die Haaner Kerb gilt der Burg-kirche.

Auch in diesem Jahr tragen wir Haaner Kerb-borsche 2008 die Verantwortung für die Pflege unserer uralten Traditionen, die ansonsten in der Region Rhein-Main weitestgehend ausgestor-ben sind. Wir engagieren uns dafür, dass unser Brauchtum so abläuft, wie wir dies im Hayn seit etlichen Jahrhunderten gewöhnt sind. Dafür haben wir geschuftet, gekämpft, organisiert, geforscht, geschrieben, gemalt, gebaut, gefällt, gesungen, geschmückt, entworfen, gelernt, ge-meetet, investiert, gestritten und vieles mehr.

Und wir setzen auch neue Akzente. Unter unserer Regie erscheint erstmals die CD „Rock de Haa“, eine rockige Vertonung unserer angestammten Kerblieder. Außerdem wird es in diesem Jahr wieder einen Fahnenschwenker-Wettbewerb geben. Auch war uns daran gelegen, die Bierstaffel vom Dienstag auf den Montagnachmittag zu verlegen, damit an dem arbeitsfreien Feiertag mehr Zuschauer an ihr teilhaben können.

Alles, was in unserem Einflussbereich steht, haben wir bewegt. Bleibt nur die Hoffnung auf ein endlich mal wieder perfektes Kerbwetter und einen stattlichen Besucherandrang. Mögen wieder zahlreiche Zeitgenossen von dem Geist unserer Haaner Kerb angesteckt werden!

Die Haaner Kerbborsche 2008 wünschen Ihnen und uns eine wunderbare Kerbzeit!

Haaner Kerb 20084

Programm zur 290. Haaner Kerb

Freitag, 9. MaiAufstellung des Kerbbaums Kerbborsche Festplatz 16.00Heckenwirtschaft TVD Burggraben 18.00Umzug der Kerbborsche mit Blas- Kerbborsche ab TVD-Halle 19.30orchester und Binding-6er-GespannBarefoot Mambo (Livemusik) TVD Burggraben 19.30Bieranstich Kerbborsche Festzelt 20.00Top Time Show und Fa. Hausmann Festzelt 20.00Unterhaltungsband

Samstag, 10. MaiKerbbeem-Verkauf Kerbborsche Haaner Gasse ab 09.00Heckenwirtschaften versch. Vereine Burg 13.00Kerb-Sammlung Kerbborsche Haaner Gasse ab 15.0035. Hayner Weiberkerb „Hayner Weiber” Obertor 15.00 - 19.00Italienische Nacht mit Nello Monti TVD Burggraben 19.00Rock im Pfarrgarten Burgkirchengem. Pfarrgarten 19.00Top Time Show und Fa. Hausmann Festzelt 20.00UnterhaltungsbandKonzert vor dem Feuerwerk Blasorchester Wooghügel 21.00 - 22.30Brillant-Feuerwerk Stadt Dreieich Burgweiher 22.30

Sonntag, 11. MaiMorgensegen Blasorchester Innenstadt 08.00 - 13.00Kerbgottesdienst Burgkirchengem. Burgkirche 10.00 - 11.00Heckenwirtschaften versch. Vereine Burg 12.0035. Hainer Weiberkerb „Hayner Weiber” Obertor 15.00 - 19.00DJ Nobby M. TVD Burggraben 19.00Penny Lane Oldie Disco Night versch. Vereine Burggarten 18.00Kerbborscheball Kerbborsche TVD-Halle 20.00Hot-Stuff Party pur Fa. Hausmann Festzelt 20.00

Montag, 12. MaiKerbfrühschoppen Blasorchester Burggarten 10.00 - 14.30Kerbfrühschoppen tonArt, FSK Obertor 10.00 - 18.00Kerbfrühschoppen mit Soul-Trio Fa. Hausmann Festzelt 11.00Heckenwirtschaften versch. Vereine Burg 14.00Bierstaffel Kerbborsche Fahrgasse 16.00Pfingstcafe im Pfarrgarten Burgkirchengem. Pfarrgarten 14.00 - 18.001. Fahnenschwenker Wettbewerb Kerbborsche Burggarten 18.00Top Time Show- und Fa. Hausmann Festzelt 19.00Unterhaltungsband41. Jahrgangstreffen aller Kerbborsche Linden-(Dreieich-)platz 22.00Haaner Kerbborsche Festzelt 23.00

5Haaner Kerb 2008

Dienstag, 13. MaiHeckenwirtschaften versch. Vereine Burggarten 11.00Seniorenfrühschoppen Fa. Hausmann Festzelt 11.00Die zwoa Spitzbuam Fa. Hausmann Festzelt 20.00

Mittwoch, 14. MaiFamilientag mit ermäßigten Schausteller Festplatz 14.00Fahrpreisen an allen FahrgeschäftenKinderfest mit Kerbborsche Fa. Hausmann Festzelt 15.00 KerbborscheUmzug der Kerbborsche Kerbborsche Innenstadt 21.30mit Blasorchester Kerbverbrennung Kerbborsche Burggarten 22.00

An allen Tagen dreht sich die „Hayner Reitschul“ auf dem Burgplatz.

Ausgezehrt und Ausgetrocknet:die haaner kerbborsche sammeln am samstag!

die „alten haaner“ kennen das: kaum hat man einen kerbbaumgekauft, stehen schon wieder zwei dieser kerle vor der tür.

Doch es gehört zu unserer Tradition, dass am Kerbsamstag auch gesammelt wird. Wir nehmen dankbar alles an, was sich problemlos

konsumieren lässt: Von geistigen Getränken über Nahrungsmittel bis hin zu Barspenden.

Und so bitten wir auch in diesem Jahr wieder um rege Beteiligung an der Sammelaktion und bedanken uns schon jetzt dafür!

eure kerbborsche 2008

Haaner Kerb 20086

7Haaner Kerb 2008

Haaner Kerb 20088

Die Bank in Ihrer Region – Gemeinsam in die Zukunft

www.vobadreieich.de

9Haaner Kerb 2008

Der Kerbborscheball Das gesellschaftliche Hochereignis der Haaner Kerb?

von Christian D. Klementz

Mitnichten würde man vornehm sagen. Nein das ist eher ein Riesenvergnügen mit Tanz und heißer Musik, in legeren Jahrgangskla-motten. Da besonders bei einem Fahnen-jahrgang der familiäre Anhang recht groß ist und die Hälfte des Jahrgangs außerdem aus altgedienten Kerbborsche besteht, ist davon auszugehen, dass sie auch ihre jeweiligen Ur-Jahrgänge mitziehen. Dazu noch die weib-liche Begleitung und die interessierte Jugend, das bedeutet Großveranstaltung!

Das ist auch der Grund warum dieses Jahr die TVD-Halle gewählt wurde. Sie erfüllt die meisten Kriterien: Sie liegt in Dreieichenhain, sie fasst ausreichend Besucher, es gibt eine Bühne und eine erprobte Gastronomie, die in Großveranstaltungen einschlägige Erfahrung hat. Ein ausreichend großer Parkplatz liegt vor der Halle, und sie ist weit genug entfernt von lärmgefährdeter Wohnbebauung (im Gegensatz zur Burg und dem Burgkeller mit sensiblem Nachbarn).

Als Band wurde, aus einem Kreis von meh-reren, sehr guten Bewerbern, die Band „Capones & Friends“ gewählt. Bandleader Markus Heim ist ebenfalls Kerbborsch (Jahr-gang 97) und weiß, was von den begeisterten Massen gefordert wird. Seine Musiker haben sich schon auf anderen Parties bis in den Mor-gen bewährt. Sie haben die richtige Antenne für die Wünsche des Publikums.

Für Getränke des „üblichen“ Formates trägt der Wirt der TVD-Halle die Verantwortung. Darüber hinaus wird aber ein Highlight in Form einer separaten Cocktailbar geboten. Hier gibt es eine Auswahl an klassischen Drinks, die von einem Profiteam zubereitet werden. Dazu gehört natürlich auch ein alkoholfreier Mix für diejenigen, die noch fahren müssen oder lieber „ohne Drehmoment“ genießen.

Traditionell wird während dem Kerbbor-scheball die bis dahin sicher entwendete Kerbbubb gegen ein Fass Bier ausgelöst. Auch diese Tradition werden die Kerbborsche des Fahnenjahrgangs natürlich einhalten. Schön wäre es, wenn die Bubb einige Zeit in luftiger Höhe verbringen könnte, um die Festplatzbesucher zu erfreuen.

Ein weiteres Highlight stellt die zweite öffentli-che Vorstellung der CD „Rock de Haa“ dar. Bis zum Ball ist sie den Haanern natürlich schon zugänglich (der Kauf ist möglich im Laden der Fa. Elektro Stroh).

Am 1. Mai beim Familienfest der IG Haaner Kerb e.V. im Burgarten wurde sie ja schon das erste Mal vor der gespannten Öffentlichkeit aufgeführt, aber hier wird sie noch einmal einem kerbinteressierten Publikum „live“ zu Ohren kommen. Da viele der Zuhörer ehemalige Kerbborsche sind, darf man auf die Reaktion gespannt sein. Die rockige Version der traditionellen Kerblieder hat bis jetzt noch jeden Zuhörer überzeugt. Das liegt sicher auch an der sehr professionellen Herstellung der CD. Und damit ist nicht das eigentliche Pressen, sondern der Gesang, die Instrumente und das Abmischen gemeint. Abgerundet wird der hervorragende Eindruck durch das super Cover. Die CD kann auf dem Ball für 12,- Euro erworben werden.

Es ist also alles vorbereitet, es wurde sehr viel Arbeit in die Details gesteckt und Stunden ohne Ende investiert, die Sponsoren haben mit kostenloser oder günstiger Unterstützung beigetragen – so geht das eben im Haa! Jetzt freuen wir uns auf Ihren Besuch!

Der Eintritt kostet im Vorverkauf 7,– Euro und an der Abendkasse 8,– Euro. Wir denken, dass wir damit einen fairen Preis für einen tollen Abend festgelegt haben – testen Sie uns!

Wir sehen uns in der TVD-Halle am 11.05.2008. Einlass ab 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr, Über-gabe der Kerbbubb ca. 22:30 Uhr.

Haaner Kerb 200810

Kirchweih im Hain

von Pfarrer Christoph Gerken

„Das Dreieichenhainer Kirchweihfest ist da, da freuen sich die Menschen …..“, das singt sich schlecht. Schöner klingt schon: „Die Haaner Kerb, die Haaner Kerb, die Haaner Kerb ist do, was sind die Leut so froh, was sind die Leut so froh.“ Sechs Tage lang herrscht im Hayn Ausnahmezustand und alles ist anders. Von außen gesehen könn-te man sagen: Im Ortskern ist ein Rummel aufgebaut und deshalb muss der Verkehr umgeleitet werden. Manch einer fährt auch einfach außen rum, für ihn wird die Haaner Kerb immer nur eine Umleitung sein.

Aber nicht nur außen rum läuft es anders als sonst, auch Innen drin, die Gespräche, die Uhren, die Gefühle, das Geld, die Begeg-nun gen und die Getränke. Die Stimmung ist allgemein „freudig erregt“ und stellt Weih-nachten vor allem deshalb in den Schatten, weil nicht jede Familie für sich feiert, sondern irgendwie alle zusammen. Die drei großen Feste im Jahr, so hat es auch Pfarrer Bayer schon von seinen Konfirmanden zu hören bekommen, sind Weihnachten, Ostern und Kerb. Was Pfingsten ist, kann man einem Hainer Schulkind kaum erklären, weil ihm das Karussell nicht aus dem Kopf gehen will. Und dass Kerb eigentlich „Kirchweih“ heißt, wird es auch nur mit einem Schulterzucken registrieren. Das macht doch nichts, so lange es Zuckerwatte gibt und man beim Aufstellen vom Kerbbaum davon träumen kann, selbst mal Kerbborsch zu sein.

Tatsächlich ist die Haaner Kerb ein richtiges Volksfest. „Das Volk“ feiert im Burggarten – der „gut Stub“, am und im Woog, am Obertor und in der Turnhalle, in Gärten und Partykellern, Gassen und Höfen, im Fest-zelt, auf dem Wooghügel und im Quartier, auf der Reitschul und in der Burgkirche. Es kocht und backt, putzt und schmückt, dichtet und singt, lacht und trinkt, flirtet und tanzt,

johlt und trinkt weiter, begegnet diesem und jenem, erzählt meistens Freundliches, aber nicht nur, und lässt es sich gut gehen. Und oft sind fast alle glücklich und zufrieden. Was ist es doch bei uns im Haa so schön!

Natürlich geht es bei der Kerb nicht nur um die Burgkirche und die Kirchweih. Bei einer Geburtstagsparty geht es ja auch nicht nur um das Geburtstagskind. Immerhin gibt es den Anlass ab, man gratuliert ihm und freut sich, dass man es hat. „Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst, wie schön, dass wir beisammen sind, wir gratulieren dir, Geburtstags Kind.“ Dieses Lied hat sich bei Kindergeburtstagen seit Jahrzehnten durchgesetzt, und es trifft den Nagel auf den Kopf. Schön, dass wir dich haben! Ohne dich würde uns was fehlen, ohne dich wären wir ärmer und wir wären jetzt nicht zusammen! So könnte man es bei der Kerb eigentlich auch für die Burgkirche singen! Kerb ist die „Burgkirchengeburts-tagsfeier“.

Und es stimmt doch: Wie gut, dass wir sie haben, unsere Kirche im Ort, selbst, wenn nicht alle „jeden Sonntag in die Kirche ren-nen“. Die Kirche ist so was wie die Seele im Ort, weil sie uns über das Alltägliche hinaus hebt und als Menschen verbindet, für die es mehr gibt als das, was man sich kaufen kann. Die Kirche gibt unserem Glauben ein Dach über dem Kopf, unserer Bindung an Gott ein zu Hause, unserer Gemeinde einen Versammlungsort. Sie gibt unserem Lebenslauf die Feste und unserer Zeit eine Ordnung.

Früher hat sie sogar den Tagesablauf ge-ordnet. Wenn die Glocken läuteten blieb der Pflug stehen, wurde die Hacke hingelegt, das Brot ausgepackt und das Vater Unser gebe-tet. Heute noch richten wir unseren Wochen- und Jahresrhythmus nach ihren Zeiten mit der Einteilung von Arbeit, Ruhe und Feiern. So stiftet und kultiviert sie Gemeinschaft. Natürlich kann auch jeder für sich ausruhen

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und arbeiten wann er will. Verloren ginge dabei das, was die Haaner so sehr schätzen: Die Gemeinsamkeit.

Oder kann sich jemand vorstellen, dass jeder Kerb feiert, wann er will? Man könnte ja an irgendeiner Autobahnausfahrt so eine Art „Kerbzentrum“ einrichten, so, wie es Einkaufszentren gibt. Und wer dann Lust auf Kerb hat, fährt dort hin, isst seine Zu-ckerwatte, trinkt seinen Sauergespritzten und fährt seine Runde Karussell. Nur weiß jeder, dass ein Besuch im Freizeitpark mit

Kerb nichts zu tun hat. Kerb kann man nicht kaufen, auch wenn es ohne Kerbgeld nicht geht und das Geschäft dazu gehört. Kerb lebt vom Mitmachen, von der Gemeinschaft und der inneren Verbundenheit.

So gesehen ist der „Burgkirchengeburtstag“ ein wunderbarer Anlass für das große Volks-fest im Hayn, mit dem außer der Kirchweih auch noch andere Traditionen verbunden sind. Feiern wir also, dass wir eine Kirche haben! Ohne sie würde uns einiges fehlen. Nicht zuletzt die Haaner Kerb!

Haaner Kerb 200812

Haaner Kerb – ein Veranstaltungshighlight zwischen Tradition und Moderne

von Bürgermeister Dieter Zimmer

„Mein ist der Hain“, das Lied der Haaner erklingt gerade an der Kerb wieder aus zahl-reichen Kehlen, ob jung oder alt.

Wie kann man besser seine Heimatver-bundenheit ausdrücken, als es die „Haaner“ mit ihrer Kerb tun. Noch heute ist im Stadtteil Dreieichenhain die Kerb eines der wichtig-sten Feste des Jahres. Da wird gefeiert, gesungen und getanzt. Und es macht auch mir als Bürgermeister großen Spaß, auf der Haaner Kerb unter Menschen zu sein, die gemeinsam feiern und fröhlich sind.

Im Stadtteil Dreieichenhain blicken wir in-zwischen auf 290 Jahre „Haaner Kerb“ zurück – eine stattliche Anzahl von Jahren, ein kulturelles Erbe, das Geschichte und Traditionen bewahrt, das aber auch dieses Jahr wieder mit einem modernem Gesicht daherkommt.

Historische Feste, wie die „Haaner Kerb“, haben Konjunktur. Man besinnt sich wieder auf den Wert dessen, was man manchmal schon als alt und überholt angesehen hatte. Und wir alle brauchen Traditionen, denn diese geben ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Nur wenn Menschen sich fest verwurzelt fühlen, können sie die Heraus-forderungen unserer Zeit bewältigen.

Aber wir suchen auch das Neue und Mod-erne. Der Festbetrieb mit seinen Fahrge-schäften und einem breiten Vergnügung-sangebot wirkt wie ein Magnet insbesondere auf die jungen Besucherinnen und Besucher der Kerbveranstaltungen. Die Haaner Kerb ist auf diese Weise auch ein Wirtschaftsfaktor

für den Stadtteil Dreieichenhain geworden. So hat die Haaner Kerb viele Gesichter ent-wickelt. Sie verbindet Tradition mit Mo derne, Kultur mit Wirtschaftsleistung. Sie sorgt für die Bekanntheit des Stadtteils Dreieichen-hain ja der Stadt Dreieich in der Region und darüber hinaus.

Dennoch – vor der beeindruckenden Kulisse der Burg Hayn, die sich zum Besucher-magneten und Wahrzeichen entwickelt hat, erkennen wir:

Das Bewusstsein für lokale Geschichte und Traditionen erlebt – Gott sei Dank – eine Renaissance, vielleicht gerade weil sich um uns herum alles so rasch verändert, weil flüchtige Modetrends und der computer-gesteuerte Alltag keine Ansatzpunkte mehr für Identifikation bieten.

Die „Haaner Kerb“ ist ein guter Ansatzpunkt für Identifikation in der Stadt Dreieich und natürlich ganz besonders im „Haa“. Sie hat darüber hinaus überregionale Bedeutung gewonnen. Die Haaner Kerb ist bekannt und beliebt und zieht alljährlich viele Menschen aus der Region an, nach Dreieichenhain zu kommen und mit uns zu feiern.

Aber die Haaner Kerb als Kultur- und Tra-ditionsveranstaltung lebt von den Men schen, die sich der Brauchtumspflege ver pflichtet fühlen und in vielen Stunden ehrenamtlichen Engagements das hohe Niveau an Unterhal-tung in unbeschwerter Atmosphäre aufrecht erhalten.

Denn es ist nicht selbstverständlich, dass an 6 Tagen Unterhaltung und Show geboten werden und die Verantwortlichen nimmer müde für einen geordneten Betrieb der Freude und Ausgelassenheit sorgen. Selbst haben sie dabei wohl keine Zeiten zur Ent-spannung. Der Erfolg sorgt sicher erst im Nachhinein für die persönliche Zufriedenheit und zu Recht für persönlichen Stolz über eine gelungene Veranstaltung.

13Haaner Kerb 2008

Mit den Menschen, die sich engagieren und so die Kerbkultur Jahr für Jahr wieder aufleben lassen und weiter entwickeln, ist die Kerb im Idealfall ein Bindeglied zwischen allen Bevölkerungsgruppen: zwi schen Alt und Jung, Mittler zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen, zwi schen Einwohnerin-nen und Einwohnern un terschiedlichster Weltanschauung. Eben ein Stück Volkskultur und Integration im besten Sinne des Wortes. Ich freue mich deshalb, dass die „Kerb-borsche“ auch in diesem Jahr als besonderer traditions reicher Bestandteil der Kerb wieder mit viel Spaß und Freude dabei sind. Ihnen gilt mein besonderer Gruß und Dank. Die „Haaner“ Kerb ohne „Kerbborsche“ und Kerbbaum ist undenkbar.

In positiver Atmosphäre gestaltet sich auch das Zusammenwirken mit den verant-wortlichen Bereichen der Stadtverwaltung und der Polizei. So ist es uns gelungen, dass die Haaner Kerb auch weiterhin mit großer Akzeptanz der Anwohner durch-geführt werden kann, da die Interessen aller Betroffenen in Abgleich gebracht werden konnten und jeder bereit war, auf den an-deren zuzugehen und dessen Interessen und Bedürfnisse zu würdigen.

Dafür danke ich den Veranstaltern und den Anliegern noch einmal im besonderen. Denn nur dadurch konnte es uns gelingen Tradition und Brauchtum zu bewahren.

Ich bin mir sicher, dass die Haaner Kerb, die größte Kerb Südhessens, auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der Region anziehen wird. Ihnen und uns wünsche ich auch in diesem Jahr ein paar unbeschwerte Stunden im „Haa“.

„Tradition ist nicht die Bewahrung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“ und in diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass dieses Feuer nie ausgehen möge und auch in den nächsten Jahrhunderten von Gene-ration zu Generation weiter gegeben wird. Viele, auch und besonders die „Interessen-gemeinschaft Haaner Kerbborsche“ mit ihrem Vorsitzenden Arne Arnold, leisten hierzu einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Stadt Dreieich, aber besonders für ihren „Haa“, denn wie heißt es in der 3. Strophe des Haaner Liedes:„... hier sah ich Sterne, Mond und Sonnenschein, es ist ja alles mein und meinem lieben Hain.“

Ihr Presse-Fachgeschäft in der Altstadt vondreieichenhain. kommen sie doch mal vorbei,wir beraten sie gerne über unser sortiment.

Haaner Kerb 200814

Fahnenjahrgang die Chance Deines Lebens (oder besser: …des Neuhaaners)

von Christian D. Klementz

Es gibt Termine, die tauchen im Kalender unweigerlich auf und, ähnlich wie die Jah-reszeiten, gehört für Dreieichenhain die Kerb dazu. Wenn vor Pfingsten am Woog das große Festzelt aus dem Boden wächst und die Fahrgeschäfte anrollen, dann baut sich für die Haaner die Spannung allmählich auf. Das ist schon für die alten Jahrgänge der Kerbborsche ein kribbeliges Gefühl, aber ganz besonders ist der aktuelle Jahrgang betroffen. Die Vorbereitungen eines ganzen Jahres finden jetzt ihre Erfüllung: Die Kerb geht los!

Was aber ist das für ein Gefühl für den „Eu-geplackten”, den Neu-Haaner, der viel leicht schon seit vielen Jahren hier wohnt, dem Ort verbunden ist und auch mit großer Freude die Kerb regelmäßig besucht? Der Neid wächst mit jedem Jahr auf die Kerle in den weißen Hemden mit Schärpe, schwarzer Hose und dem Strohhut – die gehören wirklich dazu! Ja es ist wirklich Neid ein paar Jahre zu spät hierher gezogen zu sein!

Ich bin zwar in Frankfurt groß geworden, hatte aber viele Freunde hier im Hain. Mit 20 war ich das erste Mal auf der Haaner Kerb und je öfter ich dort war, desto mehr spürte ich in jedem Jahr, was das Besondere der Haaner Kerb ist – die Lieder, die Traditionen, die Heimatliebe und der Zusammenhalt der Haaner. Ich war später beruflich viel unter-wegs und habe auch andere Kirchweihen, Schützenfeste, Kirmessen (heißt wirklich so) etc. in ganz Deutschland gesehen, aber so etwas wie die Haaner Kerb gibt es nirgendwo sonst!

Zum Glück gibt es im Wandel der Jahre auch bei Traditionen eine Weiterentwicklung und die heißt in diesem Fall „Fahnenjahrgang”.

Ursprünglich gedacht als Ersatz für einen nicht ausreichend besetzten aktuellen Jahr-gang durch altgediente Kerbborsche, ist es heutzutage die Möglichkeit auch für Neu-Haaner einmal alle Stationen eines Kerb-borsch’s zu durchlaufen.

Im Jahrgang 2008 besteht die eine Hälfte aus „alten” Kerbborsche (eher jünger), denen es einfach Spaß macht noch einmal dabei zu sein, und zur anderen Hälfte aus „neuen”, also „Vor”-Kerbborsche (eher im fortgeschrit-tenem Alter von 40+). Und das Feuer brennt bei diesen älteren Neuen besonders stark!

Selbstverständlich gehört von der Taufe im Woog bis zur Kerbverbrennung die Ein-haltung aller Traditionen dazu! Gerade wegen dieser Bräuche, und um diese Traditionen zu wahren, sind wir ja dabei!

Außerdem haben wir eine Menge weiterer Aktionen schon durchgeführt oder noch ge-plant. Zum Beispiel unser erster öffentlicher Auftritt beim Hayner Weihnachtsmarkt 2007 mit einem eigenen Stand und die Taufe der Neukerbborsche am 1. Mai. Während der Kerb steht der spektakuläre Kerbborscheball in der TVD-Turnhalle mit der Vorstellung der CD „Rock im Haa’” an, und es wird wei tere Aktionen für Dreieichenhain und die Burg-kirche geben. Natürlich werden wir zum Kerbgottesdienst am Sonntag in unserer Burgkirche singen und im Haus Dietrichsroth „auftreten”. Um eine größere Besucherreso-nanz zu erzielen, haben wir die Bierstaffel auf den Montag Nachmittag verlegt. Im Anschluss starten wir den ersten Fahnen- schwenker Wettbewerb im Burggarten.

Schön wäre es, wenn nicht nur wir uns be-mühen die Traditionen zu wahren, son dern alle Kerbbesucher sich auf die positiven Seiten der Kerb besinnen. Und wenn dann noch die Kerbbubb bis kurz vor dem Kerb-borscheball ihren Platz auf dem Kerbbaum behält (das wurde nach meiner Recherche schon zur 275. Kerb gewünscht), haben alle

15Haaner Kerb 2008

länger etwas von ihr. Wir zahlen das Fass zur Auslöse ja gerne! Welcher Jahrgang auch im-mer sie vom Kerbbaum holt, kommt einfach in die TVD-Turnhalle zum Ball.

Wenn Sie dieses Heft in den Händen halten, liegt für unseren aktuellen Fahnenjahrgang die lange Zeit der Vorbereitung hinter uns. Wir haben uns getroffen um zu singen und die Lieder einzuüben. Wir haben die Hüte geschmückt und einen Platz für das Camp gesucht. Die Spannung wuchs und jetzt ist es so weit, die 290. Haaner Kerb geht los.

Eins kann ich Ihnen versichern: Wir freuen uns von ganzem Herzen! Die „Alten” und die „Neuen” sind alle mit Feuereifer dabei. Der Glanz in den Augen war schon zu sehen, als vor ca. einem Jahr jeder Kerbborsch erzählt hat, warum er unbedingt mitmachen will.

Endlich können wir die Frage mit Fug und Recht beantworten:

Wem ist die Kerb? UNSER!!!

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Dreieich/DreieichenhainFahrgasse 36 - 38Tel: 0 61 03 82 11 [email protected] Parkplätze

Haaner Kerb 200816

Harald HäfnerKerbvadder

Christian KlementzSchriftführer

Uwe GerstnerKassenwart

Roger EckertStellv. Kerbvadder

17Haaner Kerb 2008

Walter BoccoliniKerbborsch

Norbert ErbFahnemaler

Horst FälberKerbborsch

Michael FischerKerbborsch

Bernd GrixKerbborsch

Roger HeilMaskottchenträger

Haaner Kerb 200818

Christof LindnerKerbborsch

Markus LohnerBembelträger

Stephan MeierBembelträger

Andreas OchKerbborsch

Torsten OchKerbborsch

Rainer PrennigKerbborsch

19Haaner Kerb 2008

Peter SanderBembelträger

Jens SchollmeierKerbborsch

Thomas SchollmeierKerbborsch

Armin SchulerKerbborsch

Andreas SeumKerbborsch

Uwe StrohKerbborsch

Haaner Kerb 200820

Klaus TheelFahnenträger

Simon VolzKerbborsch

Uwe VonderlehrKerbborsch

Pepe Wunderlichstellv. Fahnenträger

Jürgen SchickedanzKerbborsch

ZENSIERT:-)

21Haaner Kerb 2008

„Noria”Maskottchen

Haaner Kerb 200822

Mir danke euch, dass ihr gelauschtund hoffe, dass Applaus uffrauscht,

unser Kerb is‘ gleich vorbei,Ihr liebe Leut‘:Mein ist der Hain

41 Kerbborscheheft 2007

23Haaner Kerb 2008

Haaner Kerb 200824

Als alles begann oder was uns die Kerbfahne sagen will……seit 290 Jahren, als unsere heutige Burgkirche eingeweiht wurde, zählen wir Haaner unsere Kerb! Wohlgemerkt, wir ZÄHLEN seit 1718!!!

von Norbert Erb

Denn dass unsere Kerbtradition älter ist, weiß jeder echte Haaner und mittlerweile auch jeder „Eugeplackte“ (na, hoffentlich!). Und dass unsere Tradition fortbesteht, dafür sorgen wir auch in diesem Jahr, auch wenn die „gewachsenen“, also diejenigen, die reg-ulär Kerbborsche geworden wären, noch zu jung sind, um die Erfordernisse zu erfüllen. Doch seid nicht traurig: Auch Eure Zeit wird kommen!

Also haben wir in diesem Jahr einen Fah-nenjahrgang. Ein Jahrgang, der sich – auch traditionsgemäß – aus ehemaligen Kerb-borsche rekrutiert und solchen, die noch nie Kerbborsch waren (aus welchen Gründen auch immer). Und in diesem Jahr haben wir da eine ganz besondere Zusammenstellung beisammen!

Denn wir haben da einen Fahnenjahrgang, der eigentlich seinesgleichen sucht, weil die „Neuen“, also diejenigen, die noch nie Kerb-borsch waren, aus Leuten besteht, die zum Teil im Hayn Rang und Namen haben und/oder deren Söhne schon vor ihrem Papa Kerb-borsch waren. Was Wunder, dass da ein Vater dem Sohn nicht nachstehen mag! Und dann wird das Ganze unterstützt mit den „Alten“, den „Ehemaligen“, einfach denjenigen, die in ihrem Jahrgang entweder ein rundes Jubiläum haben oder einfach nur, weil es Spaß macht, die ganze Arbeit noch mal durchzuziehen!

Und so ist es auch eine gewisse Pflicht, die Fahne dem Jahrgang anzugleichen. Sind die Kerbborsche im „mittleren Alter“, so soll die Fahne auch mittelalterlich sein. Deshalb habe ich die Vorderseite auch etwas anders

gestaltet, nämlich nicht nur mit dem schönen, schlichten Haaner Wappen. Es zeigt die Aus-gestaltung des Dreieichenhainer Wappens als so genanntes „Vollwappen“, nämlich den Schild mit Eichbaum, darüber einen sti lis tisch passenden Helm mit den dazu ge-hörenden Helmdecken und der Helmzier, die das Wappenmotiv wiedergibt. Und das alles in heraldisch (= wappenkundlich) korrekter Ausführung! Deshalb ist auch der Hinter grund des Wappenschildes in Silber gehalten, so wie es die „Blasonierung“ (= heraldisch: die Beschreibung) vorgibt. Ja doch, ich geb’s zu: was da aus dem Helm herausschaut, ist her-aldisch nicht richtig. Es ist nämlich der Kopf einer „weißen Bracke“, unserem Maskottchen, einer einst für die kaiserliche Jagd im Hayn gezüchteten Hunderasse. Aber wie heißt es in einem Kerblied? „Mir wolle als echte Haaner stets pflegen den Humor…“!

Um die Rückseite, die ja traditionsgemäß ein „freies“ Motiv zeigen soll, habe ich mir lange und intensiv Gedanken gemacht. Das frühere Standardmotiv des Bembels erschien mir unpassend, zumal ja diese Fahne wegen des hohen Anteils an „neuen“ Kerbborsche die besten Chancen hat, jedes Jahr am

25Haaner Kerb 2008

Pfingstmontag wieder geschwenkt zu werden! Deshalb ging ich an die Haaner Wurzeln zurück, als eine gewisse Familie namens „von Hagen“ eine Turmburg erbaute, deren Reste noch heute zu den am besten erhaltenen in ganz Europa gehören (habt Ihr’s gewusst?). Diese Turmburgen waren baugeschichtlich die Nachfolger der so genannten „Motten“ der Normannen, die solche Türme aus Holz auf künstlichen Hügeln als Stützpunkte erbauten. Und so bekommt auch der Begriff „…Ach, du kriegst die Motten“ eine ganz neue Bedeu-tung! Ob allerdings die hagen’sche Turmburg exakt so aussah wie es die Fahne zeigt, ist wissenschaftlich nicht geklärt. Denn wie wir wissen, steht von unserem Turm „nur“ noch eine 24 Meter hohe Wand. Und alte Bilder gibt es halt leider nicht.

Und weil auch diese 290. Kerb für die Kerb-borsche eine besondere Bedeutung hat, so soll unsere Fahne in nichts nachstehen, damit in kommenden Jahren die „08er“ schon am Fahnenmotiv zu erkennen sein werden! Schließlich ist jeder Jahrgang auf „seine“ Fahne fixiert, sie ist sein Mittel- und Sam-melpunkt bei jeder Kerb und bei jedem darauf folgenden Jahrgangstreffen… und so soll es auch weiterhin sein!

Und stolz sollen sie sein, die Kerbborsche, auf ihre Fahne, die noch lange Jahre am Pfingst-montag wehen soll zusammen mit den vielen anderen, die an diesem Tag auf ihrem Weg durch die Fahrgasse um den Woog herum ins Bierzelt getragen werden.

Und dieses Jahr kann ich sagen, diese Fahne ist zwar etwas anders, aber doch repräsentativ geworden, denn:

Wem ist die Kerb?

UNSER!!!

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27Haaner Kerb 2008

Haaner Kerb 200828

Hat die Haaner Kerb eine jahrtausendalte Tradition?

von Roger Heil und Manfred Hester

Hat die Haaner Kerb eine jahrtausendalte Tradition? Angesichts der Tatsache, dass wir in diesem Jahr die 290. Haaner Kerb feiern, mag diese Frage merkwürdig anmuten. Dass die Haaner Kerb als ein Kirchweihfest eine längere Tradition als 290 Jahre hat, daran bestehen keine Zweifel. Schließlich wurde schon Mitte des 10. Jahrhunderts an Stelle der heutigen Burgkirche eine kleine Kapelle für unsere gekrönten Staatsoberhäupter in dem damaligen königlichen Jagdhof dem heiligen Pankratius geweiht.

Seit Jahrtausenden wird der Kerbbaum in schweiß treibender Handarbeit aufgestellt, Haaner Kerbborsche im Jahr 2000 (Bild: Sabine Antonius)

Darüber hinaus lässt vor allem die Kerb-verbrennung die Vermutung zu, dass eini ge Haaner Bräuche noch viel älter, also heidni-schen Ursprungs sind. Anlass zu dieser These gibt die allemanische „Fasnet“. Die im heutigen Süd-Baden noch praktizierten Fastnachts bräuche zeugen nämlich von einer überraschenden Übereinstimmung mit der Haaner Kerb. Hier wie da beginnt das Fest mit dem Aufstellen eines Baumes und dem An-bringen einer Puppe. Und übereinstimmend markiert das Verbrennen der Puppe mit ab-schließendem Überspringen des Feuers das Ende des Festes. Und über raschenderweise zählte früher ein Narr mit entsprechendem

Gewand zu den Kerbborsche. Noch vor 100 Jahren ging er den Kerbborsche bei Umzügen mit einer Ratsche voran, um ihnen den Weg freizumachen. War dieser Narr ein Nachkom-me des „Wilden Mannes“, der in der Vorstel-lung allemanischer Volksstämme als „Winter- dämon“ galt?

Von der allemanischen „Fasnet“ jedenfalls sind die Ursprünge der noch vielfältigen Bräuche weitgehend bekannt. Sie führen sämtlich in vorchristliche Zeiten. Anlass genug einmal das Brauchtum der Kelten, der Urbevölkerung unserer Heimat, näher zu beleuchten.

Zunächst einmal möge die Feststellung hilf-reich sein, dass fast alle christlichen Feiertage einen heidnischen Ursprung haben! Und die Haaner Kerb ist kein Volksfest, sondern ein Kirchweihfest, das heute mit dem evange-lischen Christentum verbunden ist. Es gilt also, einen keltischen Feiertag zu finden, der Parallelen zur Haaner Kerb zulässt.

Diesen Feiertag gibt es tatsächlich. Er nennt sich „Beltaine“ und steht für „Feuerfest“. Gefeiert wurde er in der Nacht zum heutigen 1. Mai. Zu dieser Zeit war im Winterhalbjahr die Dunkelheit nicht nur angsteinflößend, weil die Nacht länger als der Tag andauerte, sondern mit ihr auch die bösen Geister der Finsternis einhergingen. Daher waren die Menschen froh darüber, wenn die „Winter-Tagundnachtgleiche“ verkündete, dass die Nacht endlich nicht mehr länger als der Tag andauerte.

Viele der Beltaine-Riten leben heute nicht nur im Rahmen von Fasching oder Ostern sondern auch in der Walpurgisnacht und in Maibräuchen fort. Beltaine ist der Übergang vom Frühling zum Sommer und bedeutet „leuchtendes Feuer” oder „Feuer des Bele-nos“. Es fand zu Ehren des keltische Licht-gottes Belenos statt, dem Gott über Leben und Tod. Es ist ein Fest der Reinigung und der Fruchtbarkeit, der Zeit der Stärke und Reife. Der Gang zwischen zwei Beltaine-Feuern

29Haaner Kerb 2008

im Frühjahr und im Herbst reinigte und hielt Seuchen fern.

Deshalb feierten unsere Vorfahren schon vor 3.500 Jahren diese Nacht. Sie gingen in eine Waldlichtung und entzündeten dort ein großes Feuer. Sie tanzten die ganze Nacht um das Feuer herum, sangen und tranken, meist Met, einen honighaltigen Wein. Gegen Sonnenaufgang verschwanden Pärchen und solche, die sich gefunden hatten im Wald und liebten sich, um neues Leben zum Zeitpunkt des Neubeginns zu zeugen.

Erste Parallelen zur Haaner Kerb tun sich auf: Noch im 19. Jahrhundert suchte sich jeder Kerbborsch ein Kerbmädchen, mit dem während des Festes (nicht nur?) ge-tanzt wurde. Sofern hieraus keine Zwänge resultierten, wurde nach ein bis zwei Jahren häufig die Ehe eingegangen (vgl. Kerblied „Kerbborsch, Kerbborsch du alleine“).

Symbole des Beltaine-Festes waren und sind Feuer, Blumen und Maibäume. Kerbbaum und Feuer sind noch heute Symbole der Haaner Kerb. Und Blumen waren es auch bis vermut-lich ins 19. Jahrhundert, als noch ein Kranz aus Blumen von den Kerbborsche mit ihren Kerbmädchen unter Mitwirkung der Kinder für den Kerbbaum geflochten wurde.

Was wir heute als Kerbbaum oder in südli-chen Regionen Deutschlands als Maibaum be zeichnen, war zur Zeit der Kelten ein na-menloser, geschälter Eichenstamm. Er wurde an traditionellen Stätten, meist am Thingplatz, aufgestellt. Er galt als Repräsentant des Weltenbaums, an dem der Schamane durch die Welten reist. Denn zu Beltaine steht im Verständnis der Kelten die Anderswelt of-fen. Daher ist der Vorabend zum 1. Mai, die Walpurgisnacht, ein magisches Datum – be-kanntlich das Fest der Hexen oder Weisen Frauen.

Der Kerbbaum war zugleich auch ein Frucht-barkeitssymbol (Phallus). Daran hat sich

bis heute nichts geändert. Wenn die Kerb-borsche mit dem Aufstellen des Baumes den Beginn der Kerb markieren, spekulieren die zahlreichen Schaulustigen noch immer, ob sie ihn hochkriegen. Die gestandenen und potenten Herren des Fahnenjahrgangs 2008 sind mit Sicherheit hingerissen, wenn er unter

Fünf Strohkreuze auf dem Weg zur Kerbverbrennung, Haaner Kerbborsche 2000 (Bild: Sabine Antonius)

Mühen und Leidenschaft endlich steht und sie die Gewissheit haben, dass er der Längste aller Zeiten ist!

Der archaischste Brauch, den die Haaner Kerb den Besuchern gemeinhin zu bieten hat, ist die Kerbverbrennung. Wenn die Flam-men vor der Turmburg lodern, kommt kein anderes Ritual dem keltischen Belatine-Fest näher. Das Feuer, wie auch das Verbren-nen der Strohkreuze und der Kerbpuppe, stehen am Ende des fröhlichen Festes für den eigentlichen und ursprünglichen Zweck: das Vertreiben des „Alten”, um dem „Neuen” Platz zu geben.

Im Hain hat sich das schlichte Feuer in seiner Ursprungsform erhalten. Später wandelnden sich die Feuer in anderen Regionen zum Scheibenfeuer mit dem Brauch des Scheiben-schlagens oder zu Feuerrädern, besonders

Haaner Kerb 200830

in Bergregionen, um den dunklen Gestalten der Finsternis zum Ende des Winters Angst einzujagen und sie zu vertreiben.

Strohkreuze und Kerbubb – und mit ihnen die Probleme der Vergangenheit – gehen in Flamen auf, Haaner Kerb 2000 (Bild: Sabine Antonius)

Früher tanzten halbnackte Hexen um das Feu-er, heute springen Haaner Kerbborsche über die Flammen. Dabei ist über die Jahr hunderte hinweg das Bewusstsein ver loren gegangen, dass auch der Sprung über das Feuer den Neubeginn eines neuen Jahres verkörpert. Alles, was nicht im alten Jahr erledigt wurde, was Kummer und Belastung bedeutete, wurde so „verbrannt”, denn der Neubeginn sollte ohne Sorge und ohne Belastung sein!

Basis des „Brandherdes“ sind fünf Stroh-kreuze. Die Anzahl hat sich im Verlauf der Zeit verändert. Nach dem heutigen Verständnis stehen sie für die Anzahl der Kerbtage. Nur stellt sich dann die Frage, mit welcher mathe-matischen Methode diese Summe gebildet wurde, ist doch die Kerb heute einen Tag länger, als es die Kreuze andeuten.

Vermutlich wurde in den vergangenen Jahr-zehnten bei der Verlängerung der Kerb um den Mittwoch oder um den Freitag ein wei-teres Kreuz hinzugefügt. Ein Foto aus dem Jahr 1933 belegt jedenfalls, dass ursprünglich auch im Hayn vier Kreuze verbrannt wurden. Denn eigentlich versinnbildlichen die Stroh-kreuze die vier Elemente. Die Zahl „Vier“ ist im alten Glauben etwas sehr Heiliges. Das

ebenfalls jahrtausendalte Kreuz versinn-bildlicht alles, was dem Menschen und der Natur wichtig ist. Vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten, vier Elemente, im alten Glauben vier Hauptsünden und vieles mehr, was aus der vier kommt oder mit vier zu tun hat. In manchen Gegenden ist es daher heute noch Brauch, vier Strohkreuze zu verbrennen.

Ältere Haaner bezeichnen die Strohkreuze auch als Strohmänner. Diese versinnbild-lichen die bösen Geister, welche vertrieben werden sollen.

Nochmals im selben Zusammenhang steht die Kerbpuppe, die mit den Strohkreuzen in den Flammen untergeht. Solche Puppen wurden unter den Kelten immer nur durch einen Priester zum Zeichen der Vergänglich-keit – damit war auch das vergangene Jahr gemeint – verbrannt.

Puppen durften ursprünglich immer nur von Männern gefertigt und verbrannt werden, da in der alten Zeit noch eine patriarchische Herrschaftsform bestimmend war. Die Män-ner hatten das Sagen. Frauen räucherten indem sie Kräuter verbrannten und symbolhaft etwas ins Feuer warfen, deren Bedeutung nur sie kannten.

Jeder Mann aus seiner Sippe konnte seine Puppe bauen, aber erst nachdem er zum „Manne” geschlagen war. Dies war in den einzelnen Sippschaften sehr unterschiedlich.

Der Sprung über das Feuer verkörpert den Neubeginn in einem neuen Jahr, Haaner Kerbborsche 2000 (Bild: Sabine Antonius)

31Haaner Kerb 2008

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In manchen musste ein Junge ein großes Tier erlegen, in anderen musste er sich im Zweikampf behaupten. Im Hain ist zwar das Patriarchat untergegangen, erhalten geblie-ben ist dieser Brauch aber dennoch. Denn un verändert sind die Haaner Kerbborsche stol ze Mannsbilder geblieben. Normalerweise stehen sie an der Schwelle zur Volljährigkeit, also zum Erwachsenwerden, und haben damit auch das musterungsfähige Alter erreicht.

Der Kerbbaum der Haaner Kerb 2006 als Repräsentant des Weltbaums in seiner vollen Länge (Bild: Christian Kurz)

Die inzwischen traditionelle Kerbborsche-Taufe im Burgweiher verfolgt zwar das glei-che Ziel, wird aber erst seit wenigen Jahren praktiziert.

Während dem Anfertigen der Puppe packten die Männer alle alten Wünsche hinein, die sich in der Vergangenheit nicht erfüllten. Dahinter stand die heute immer noch sinnvolle Über-zeugung, keinen alten Vorsätzen hinterher zu trauern, sondern diese zu „verbrennen” –

vergessen – und sich neuen Wünschen und vor allem Zielen, die jeder für sich behielt und nicht preisgab, zuzuwenden.

Es gibt viele Bräuche der Haaner Kerb, die bis in die Neuzeit bewahrt werden konnten und seit Jahrtausenden gepflegt werden. Die Hintergründe, der Sinn mancher Rituale geriet in Vergessenheit. Und mit dem aufkom-menden Christentum kamen neue Traditionen hinzu, so die Kirchweihe.

Im Mittelpunkt der Kirchweihfeste standen im frühen Mittelalter im Gegensatz zu den keltischen Bräuchen eher nüchterne Weihe-handlungen wie zum Beispiel Altar waschung, Salbung oder Beisetzung von Reliquien. Ge-feiert wurde die Kirchweihe in Dreieichenhain seit dem 10. Jahrhundert am 12. Mai, dem Pankratiustag. Nur we nige Tage zuvor wurde wohl im Gebiet Dreieichenhains unverän-dert Beltaine oder auch die Walpurgisnacht gefeiert.

Im hohen Mittelalter vollzog sich allmählich der Wandel der Kirchweihfeste von einem religi-ösen zu einem mehr weltlich geprägten Fest. Bei der ersten urkundlichen Erwähnung der Kerb im Jahr 1562 durch den Hainer Pfarrer Valentin Breidenstein muss dieser Umbruch jedenfalls vollzogen gewesen sein. Denn er beklagte sich damals über den mangelnden kirchlichen Anspruch, denn die Kerb artete allzu oft in Trinkgelage mit anschließenden Rangeleien aus. Na ja, man muss schon zuge-ben, dass 446 Jahre später des Pfarrers Klage an Aktualität nicht ganz verloren hat.

In diesem Zeitrahmen muss es durch die zeitliche Nähe – zwischen Beltaine und dem Kirchweihfest lagen nur zehn Tage – zu einem Zusammenwachsen beider Feste gekommen sein. Möglicherweise überforderten alsbald zwei Trinkgelage innerhalb weniger Tage die Leistungsfähigkeit der Bevölkerung. Aber nur so ist zu erklären, dass keltische Riten im großen Umfang Eingang in das Brauchtum der Haaner Kerb gefunden haben.

33Haaner Kerb 2008

Wiederum offenbaren sich Verknüpfungen mit der Gegenwart: Noch immer kann man die Urbevölkerung, den sogenannten Haaner, mit einem Trinkgelage zur Teilnahme an einer (nicht nur) religiösen Veranstaltung locken.

Vom Mittelalter bis zur Neuzeit gesellten sich so manche Bräuche hinzu. Über deren Entsteh-ung ließe sich noch Vieles berichten, von der Kerbfahne über Morgensegen und Feuerwerk bis hin zu den Heckenwirtschaften.

Andere Traditionen gingen verloren, so das Hammelschießen und der Gickelschmiß, die Nachkerb, die Kerbspezialitäten Breitrand und Bocksbraten und tausende von Kerzen, die noch vor wenigen Jahrzehnten auf Fenster-bänken und auf dem Burgweiher brannten. Zur näheren Beschäftigung mit all diesem älteren, jüngeren und verlorenen Brauchtum seien die Festschrift zur 275. Haaner Kerb (1993) und die Homepage der „Interessengemeinschaft Haaner Kerbborsche“ empfohlen.

Jede Zeit trägt neue Rituale zur Haaner Kerb bei. Der Fahnenjahrgang 2008 will hier keine Ausnahme sein. Die Hoffnung ist groß, dass der in diesem Jahr erstmals initiierte Wettbe-werb der Fahnenschwenker in Jahrzehnten noch als beliebter Brauch gepflegt wird!

Verbundenheit und Gemeinsamkeit der Hainer Bevölkerung und der Haaner Kerb-borsche konnten die Haaner Kerb trotz aller Tiefen, die die Geschichte in den vergangenen Jahrhunderten bereit hielt und trotz der Lage in einem sich globalisierenden Ballungsraum, bewahren. Das war schon in der Vergangenheit so, als der Landgraf im nahen Darmstadt den Versuch unternahm, alle Kirchweihfeste auf zwei Tage zu beschränken und in den Herbst zu verlegen. Er scheiterte wie einst Caesar an einem kleinen keltischen Dorf. In ganz Süd-, Ober- und Rheinhessen, des Landgrafs ehemaligem Imperium, findet einzig in Drei-eichenhain die Kerb nicht im Spätsommer oder Herbst statt!

Dem Landrat des Kreisamtes Offenbach erging es nicht besser, als er anordnete, die Kerb von Pfingsten (die Kerb wurde 1777 vom Pankratiustag auf den Pfingstsonntag verschoben) weg zu verlegen. Hintergrund für diesen maßlosen Angriff auf das Haaner Traditionsbollwerk war die Tatsache, dass damals an Pfingsten gleichzeitig Konfirmation gefeiert wurde und allzu viele Konfirmanden nicht im nüchternen Zustand in der Stadt anzutreffen waren.

Und wenn in diesem Jahr die Neubebauung des städtischen Burghofgeländes neben dem Festplatz den Fortbestand der Haaner Kerb gefährden sollte, wird einmal mehr die Ob-rigkeit am Widerstand von Bevölkerung und Kerbborsche scheitern müssen!!!

Es gilt, eine 3.500 Jahre alte Tradition zu bewahren. In einem zunehmend traditions-leeren Rhein-Main-Gebiet, in dem allent-halben vergleichbare Bräuche Fortschritt und Gleichgültigkeit geopfert werden, kommt den Haaner Kerbborsche eine umso größere Verantwortung zu.

Was sagen uns die keltischen Traditionen? Nutzt die Haaner Kerb zum Verbrennen Eurer Probleme und unerfüllter Vorhaben und zum Arbeiten an neuen Vorsätzen! Ist das nicht erstrebenswert für ein erfülltes Leben?

Die alte Zeit lässt uns übrigens selbst beim Feiern nicht alleine. Wenn der Kerbvadder beim „zicke, zacke, zicke, zacke“ „Was trinken wir?“– fragend in die Runde brüllt und die Kerbborscheschar „Bier“ zurückschmettert, sind unsere keltischen Vorfahren noch immer beteiligt. Denn die Kelten maßen dem Bier, damals noch „Alu“ genannt, eine das Übel abwehrende Funktion bei.

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35Haaner Kerb 2008

Die Haaner Kerbväter(seit 1949)

1949 Willi Kaiser

1950 Peter Ravensberger

1951 Erwin Gerhardt

1952 keine Kerbborsche

1953 keine Kerbborsche

1954 keine Kerbborsche

1955 Georg Friese

1956 Hans Weckesser

1957 keine Kerbborsche

1958 Alfred Werner

1959 Bernd Jost

1960 Horst Winkel

1961 Herbert Neubecker

1962 Karlheinz Weil

1963 Dieter ZIamal

1964 Helmut Pfaff

1965 Bernd Zindel

1966 Herbert Herzig

1967 Erhard Kohl

1968 Reinhold Gerhardt

1969 Ludwig Gröll

1970 Werner Lenhardt

1971 Alfred Salewski

1972 Heinz Holzmann

1973 Manfred Rath

1974 Wolfgang Schäfer

1975 Jürgen Sehring

1976 Helmut Schlegel

1977 Erich Otto Arnold

1978 Klaus Haimerl

1979 Michael Schickedanz

1980 Martin Leipold

1981 Willi Girschick

1982 Peter Beier

1983 Guido Stroh

1984 Andreas Och

1985 Roland Schlauch

1986 Uwe Stroh

1987 Michael Jung

1988 Michael Graf

1989 Jürgen Schickedanz

1990 Peter Beier

1991 Dirk Eichler

1992 Patrick Havran

1993 Erhard Seibel + Uwe Stroh

1994 Joachim Grönke

1995 Uwe Stroh

1996 Thomas Stroh

1997 Tobias Ebert

1998 Peter Beier

1999 Andreas Ribbeck

2000 Arne Arnold

2001 Sebastian Thuy

2002 Peter Beier

2003 Sebastian Haimerl

2004 Sven Sikora

2005 Marvin Kuch

2006 Max Bremer

2007 Tim Bernhardt

2008 Harald Häfner

Haaner Kerb 200836

Aus Ton, aus Beton, aus Erfahrung

Arbeiten in Ziegel, Schiefer, Faserzement

BauspenglereiSanitärinstallationen

Solar- und PhotovoltaikanlagenDachflächenfenster

Flachdächer

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37Haaner Kerb 2008

ROCK de HAAKerbborsch goes Rock! Ein Beben erschüttert die Burg

von Christian D. Klementz

Tja eigentlich ist es ja verpönt „Anglizismen”, also deutsch/englisches Sprach-Mischmasch, zu benutzen, aber was sich da aus einer etwas verrückten Idee entwickelt hat, kam wirklich mit der Wucht eines Mega-Rockkonzertes angerollt und hat sich zu einem tollen Projekt entwickelt.

Die Kerbborsche des Jahrgangs 2002 hatten sich im Dezember 2007 in der „Dint”, einem Weinlokal im Haa, zum Käsefondue getrof-fen. Man erzählte über die Aktion des letzten Jahres, bei der aus den Einnahmen einer Kaspertheateraufführung ein Klettergerüst für den Spielplatz im Burggarten gekauft und eigenhändig montiert wurde.

Was könnte man also dieses Jahr machen? Irgendjemand verfiel auf die zunächst ab-wegige Idee die alten Kerblieder zu „ver-rocken”. Das bedeutet in der direkten Über-setzung „zu erschüttern”, und so kam es manchem Traditionalisten sicher zunächst auch vor! Wie kann man die uralten Kerb - lieder, die traditionell nur von der „Quetsch”, also der Ziehharmonika, begleitet werden, mit Rockmusik in Berührung bringen? Grenzt das im Haa nicht schon an Frevel? Wenn man das Ergebnis zum ersten Mal hört, stellt man fest, dass das Gegenteil der Fall ist! Und mit jedem weiteren Lied (oder Song?) ist man sich noch sicherer. Das hat sich gelohnt!

Zuerst eine wichtige Erkenntnis: Die Texte haben sich nicht im Geringsten verändert! Das war auch nie das Ziel! Nein, es ist der Rhythmus, der einen mitzieht! Die Texte kann man wie gewohnt mitsingen, und da sie über-all im Haa’ bekannt sind, ist man auch gleich mit dabei. Die nächste Erkenntnis: Die Lieder hat man zum Teil schon gehört! Da wurden Rockklassiker als Grundlage genommen!

Man hört „Smoke on the water” oder „My Sharona”, und man kann gar nicht anders, als mitzusingen. Und da man die Texte kennt, kann man es auch sofort. Probieren Sie es aus!

Und es gibt auch einen komplett neuen Song: „Die 5. Jahreszeit”. Hier können Sie hören, wie ein echter „Schwooab” lernt Dreieichenhain auszusprechen (zum Glück war der auch schon mal Kerbborsch!), und der Michel bringt’s ihm bei. Apropos Michel, die Musik kennen Sie von „Michel aus Lönneberga”.

Das Projekt vorwärts getrieben hat Martin Schäfer, der die Lieder auch in seinem Studio eingespielt und abgemischt hat. Das Ganze wäre nicht denkbar gewesen ohne die Sänger Ralf Bender, Ralf Bernhard, Markus Bombala, Stefan Eichler, Klaus Günther, Jörg Hoffmann, Rüdiger Kling, Michael Köcher, Klaus Wiche, Jean Khoury, Walter Roux und Martin Schäfer, die sich auch aus dem Jahrgang 1998 re-krutiert haben. Ebenfalls mitentscheidend für dieses tolle Ergebnis waren die Instrumente! Legendär Michel Stroh an den Drums, Gitarre von Klaus Günther (sensationelles Solo!) und Martin Schäfer (auch Bassgitarre).

Dann ist da noch das spektakuläre Cover der CD, das sich, weil es einfach eine bril-lante Idee (von Walter Roux, ROUX Graphic-Design, Dreieichenhain) ist, langsam aber sicher zum „Leitbild” des Fahnenjahrgangs 2008 entwickelt hat. Wir haben wirklich über-legt, ob wir diese Fotomontage zum 1. April einsetzen, aber da unsere Politiker zu allem fähig sind, haben wir das vorsichtshalber gelassen, sonst setzt das noch jemand in die Realität um! Und der Gag auf der Innenseite? Den mögen unsere Freunde aus Sprendlingen uns verzeihen, aber manchmal ist es besser, einem Freund ein bisschen weh zu tun, als einen Spitzenwitz nicht zu erzählen (oder hier besser: zu zeigen). Dieses gequälte Gesicht kann nur ein waschechter Haaner Kerbborsch machen, der sich das gestellte Bild als Realität ausmalt (Einsame Spitze Michel…)

Haaner Kerb 200838

Walter Boccolini, Simon Volz, Bernd Grix, Klaus Theel, Pepe Wunderlich

Andreas Och, Uwe Vonderlehr, Uwe Stroh, Rainer Prennig, Christof Lindner, Andreas Seum, Armin Schuler,

Christian Klementz, Aristotelis Papadileris, Horst Fälber, Torsten Och, Harald Häfner, Roger Eckert, Thomas Schollmeier, Uwe Gerstner

Michael Fischer, Peter Sander, Stephan Meier, Markus Lohner

39Haaner Kerb 2008

Walter Boccolini, Simon Volz, Bernd Grix, Klaus Theel, Pepe Wunderlich

Andreas Och, Uwe Vonderlehr, Uwe Stroh, Rainer Prennig, Christof Lindner, Andreas Seum, Armin Schuler,

Christian Klementz, Aristotelis Papadileris, Horst Fälber, Torsten Och, Harald Häfner, Roger Eckert, Thomas Schollmeier, Uwe Gerstner

Michael Fischer, Peter Sander, Stephan Meier, Markus Lohner

Haaner Kerb 200840

Tja, was haben wir 2008er vom Fahnen-jahrgang mit all dem zu tun? Nachdem Martin Schäfer uns eingeladen, und um unsere Meinung gebeten hatte, haben wir uns spon-tan entschlossen, die Produktion und Ver-marktung zu übernehmen.

Der Erlös soll für verschiedene Projekte genutzt werden. Ein Drittel für die Kirchen-gemeinde (Kerb = Kirchweih!), ein Drittel für ein soziales Projekt und ein Drittel für ein Grillfest der Kerbborsche. Nutzen Sie die Gelegenheit und geben Sie 12,- Euro für ein großes Vergnügen UND tun Sie gleichzeitig etwas Gutes! Die CD bekommen Sie z.B. beim Familienfest der Haaner Kerbborsche am

1. Mai, auf dem Kerbborscheball in der TV-Halle und nach der Kerb bei Elektro Stroh.

Nun glauben Sie, Sie hätten alles gehört? Weit gefehlt! Sie glauben, Sie kennen alle Emotionen, die diese Haaner Kerb so aus löst! Noch mal daneben! Hören Sie sich das letzte Lied auf der CD an, dann wissen Sie, was die Haaner Kerb ausmacht, und warum dies nun schon die 290. Kerb ist. Das „Lied einer Kerbmutter” vorgetragen von Elli Bärenfänger. Wenn Sie das gehört haben, dann wissen Sie, wem die Kerb ist:

Die Kerb ist unser und mein ist der Hain!

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Haaner Kerb 200842

Die Hayner Reitschul:DAS einzigartige Symbol der Haaner Kerb!von Norbert Erb und Siegfried Reuner

Es ist alt, sehr alt sogar: Das Karussell, 1905 in Betrieb gegangen, dreht es sich noch immer, nur weil einige Unentwegte es sich nicht nehmen lassen, ein oder zwei Tage schwerste Aufbauarbeit dafür hinzulegen, sodass die FAZ mein te: Es ist Deutschlands schönstes Jugendstil-Karussell. Und es sind oft kleine Dinge und Details, die dieses große, alte Karussell so interessant machen, und die Geschichten drumherum!

Wusstet Ihr schon, dass:…

…die Hayner Reitschul aus rund 2.500 Ele menten besteht (Schrauben und Mut-tern nicht mitgerechnet)? Allein die großen und kleinen Holzquasten zählen ca. 400!

…das fertig aufgebaute Karussell ca. 20 Tonnen wiegt? Allein die An-triebseinheit bringt ca. 800 kg auf die Waage. Dazu nehme man nur die Orgel allein mit wei-teren 800 kg.

…die Kapazität des voll-besetzten alten Karus sells die eines modernen Fahrge-schäftes bei weitem übertrifft? Es ist nämlich für 104 Erwachsene oder 135 Kinder zugelassen und wird nur von so genannten „Großriesenrädern” übertroffen, die bis zu 400 Personen auf nehmen können.

…der Erhalt jährlich einen großen materiel-len und zeitlichen Aufwand mit sich bringt? Allein für die Restaurierung der 4 Mastbil-der im ersten Stock wurden im Laufe eines

halben Jahres fünf Liter (!) Spezialfarbe verbraucht.

…der „alte Schneider” sich bereits seit 1967 mit dem Gedanken trug, das Karussell zu verkaufen? Er selbst sagte damals zu seinem Sohn Karl-Heinz: „Ich hab mich mein Leben lang damit herumgequält.” Trotzdem dürfte er 1971 mit Wehmut den Kaufvertrag direkt während der Haaner Kerb unterschrieben haben (wohl am Kerbmontag oder -dienstag, so wie die Recherche zeigt), denn sein Sohn sagt, dass „de aale Schneider” damals beim letzten Abbau „Rotz und Wasser geflennt” hätte.

…die Original-Orgel von Heinrich Schnei-der durchaus in der Lage ist, sich im Klang mit einer Kirchenorgel zu vergleichen? Alte Ton aufnahmen bestätigen dies (na gut, eine Kirchenorgel spielt auch in den seltensten Fällen Märsche und Operettenmusik).

…es seit der Rückkehr aus Ameri-ka 1979 bis 2007 90mal aufge-

baut wurde? Wen wundert’s da, dass der Vereinspräsi-dent jeden Handgriff im Schlaf beherrscht?

…das Schaustellerle-ben zu früheren Zeiten gar nicht so romantisch war, wie wir uns das

vorste l len? Heinr ich Schneider: „Die Romantik

der Fah rensleute von da-mals bestand in Radbrüchen

auf gottverlassenen Straßen, in explodierenden Karbidlampen und aus-

brechenden, Zuckerbuden umwerfenden Reitschulgäulen.” Früher wurden Karussells nämlich noch von Pferden gezogen.Heinrich Schneider starb 1974, ohne „sein” Karussell je wieder gesehen zu haben. Der Mann, der „sich sein Leben lang damit herumgequält” hat (Original-Aussage seines Sohnes Karl-Heinz), durfte nie sehen, dass

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es jetzt andere gibt, andere, die quasi seinen Job übernehmen, die „sein” Karussell pflegen und hegen und sich „seinen Kopf” zerbrechen für Restaurierungen und den Erhalt dieses

einmaligen Objektes. Er wäre heute ein gern gesehener Ehrengast, mit seiner „Batsch-kapp”, dem grauen Kittel und seinem alten VW Käfer.

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Die Haaner

Kerbbeemblandasch

von Roger Heil

Wer es nicht verstehen sollte: „Die Drei-eichenhainer Plantage für Kerbbäume“ lautet die Überschrift dieses Beitrages. Gibt es so etwas wirklich? Eine Plantage für Kerb bäume? In Dreieichenhain schon!

Es begab sich, dass einst die neue, zentrale Stadtverwaltung in den achtziger Jahren ein modernes Wohngebiet in der Säuruh erschloss. Bevor jemand den Namen dieses neuen Quartiers mit den hier angesiedelten Neubürgern in Verbindung bringt: Die Ge-markung war in früheren Zeiten ein beliebter Treffpunkt der Hainer Schweine, die noch bis ins letzte Jahrhundert der Schweinehirt hierher trieb.

Zwischen Wohnbebauung und dem west-lichen Waldrand mit dem heute verwilderten „Hinnerbernche“ (vor wenigen Jahrzehnten noch ein beliebter Treffpunkt) plante die Stadt-verwaltung einen Bereich mit Kleingärten. Die Eigentümer der Wiesen und Äcker warten noch heute auf die Realisierung und betrieben deshalb keinen weiteren Pflegeaufwand.

Was ist nun Ergebnis dieses Umstandes? Kerbbeem soweit das Auge reicht! In unse-ren Breiten als Schmarotzer missachteten Birken bäume machten sich breit, als hätte die Natur geahnt, dass man im Haa einen jährlichen Bedarf an etwa 1.500 Kerbbeem als Schmuckwerk für Gassen und Häuser hat.

Makellos sprießen sie in der Säuruh prächtig in die Höhe. Keine benachbarte Eiche oder Kiefer stört den jugendlichen Wuchs. So können sich Äste unbehindert in alle Him-melsrichtungen ausbreiten. Eine Birke von üppiger Gestalt ist hier in der Säuruh am heranreifen. Eine Spitzenlage, verglichen mit dem Weinbau.

Mit anderen Worten: An diesem optimalen Standort können Birken ungehindert bis zur Kerbreife heranwachsen.

Eine glückliche Fügung der Natur, die im nächsten Jahr Früchte trägt. Denn die Rege-lungswut in unserem Staat hat inzwischen sogar das läppische Fällen von kleinen Bir-ken bäumchen, auch Kerbbeem genannt, er reicht. Derweil benötigt ein Kerbborsch für das Ernten eines kleinen Bäumchens nicht nur eine Schulung, sondern auch eine kos-tenintensive Schutzkleidung. Da dies nicht zu leisten ist, werden künftig die Kerbbeem von einer Hessischen Revierförsterei gegen Bezahlung von ihren Wurzeln getrennt.

Um unseren Vor-Kerbborsche den Einstieg zu erleichtern, und damit Zeit und Geld zu spa-ren, lassen wir die Kerbbeem für die 2009er stehen. Im nächsten Jahr werden dann viele der Kerbbeem keine Wald- sondern Feldbe-wohner sein. Von diesem Geschenk der Natur wird auch die kerbbegeisterte Be völkerung profitieren können, wenn 2009 hunderte von Prachtexemplaren die Gassen und Straßen schmücken werden.

Wir empfehlen den heute 13- und 14jäh-rigen, einen gründlichen Blick auf diese Kerb-beemblandasch zu werfen und frühzeitig für Nachzucht zu sorgen. Wenn wir im Jahr 2012 „450 Jahre urkundliche Ersterwähnung der Haaner Kerb“ feiern, sollten erneut prächtige Kerbbeem die Straßen schmücken.

47Haaner Kerb 2008

Wo pulsiert das wahre Leben, wo fließt der gute Saft der Reben,natürlich auf der Kerb im Hain, da lohnt es sich dabei zu sein.

Wo treffe mer uns ………uff de „Haaner Kerb 2008“

in der Festhalle Hausmannvom 09. – 14. Mai 2008,

mit einem tollen „Festprogramm für Jung und Alt“.

Großer, moderner Vergnügungsparkmit Autoscooter, Hollywood Star, Kinderkarussell,

Festzelt, Biergarten und Imbiss-Betriebe.Festhalle Hausmann

Haaner Kerb 2008P Freitag, 09.5. ab 20.00 Uhr Top TimeP Samstag, 10.5.} Show- und UnterhaltungsbandP Sonntag, 11.5. ab 20.00 Uhr Hot-Stuff

Party purP Montag, 12. 5. ab 11.00 Uhr Frühschoppen mit dem Soul-Trio

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P Montag, 12. 5. ab 19.00 Uhr Top TimeShow- und Unterhaltungsband

P Dienstag, 13. 5. ab 11.00 Uhr SeniorenfrühschoppenDie zwoa Spitzbuam

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290. Haaner Kerbin Dreieichenhain, vom Freitag 9. Mai – Mittwoch 14. Mai 2008

Freitag, 9. MaiAufstellung des Kerbbaums

Umzug der Kerbborsche mit Blasorchester & Binding-Gespann

Bieranstich

Samstag, 10. Mai Kerbbeem-Verkauf

Kerb-Sammlung

Feuerwerk

Sonntag, 11. Mai Kerbborscheball

mit Band „Capones & Friends“ und Vorstellung der CD „Rock de Haa“

Montag, 12. Mai Bierstaffel

1. Fahnenschwenker-Wettbewerb

41. Jahrgangstreffen allerHaaner Kerbborsche

Dienstag, 13. Mai Heckenwirtschaften

Mittwoch, 14. MaiKinderfest mit Kerbborsche

Umzug der Kerbborsche mit Blasorchester

Kerbverbrennung

16:00 Festplatz

19:30 ab TVD-Halle

20:00 Festzelt

09:00 Haaner Gasse & Strasse

15:00 Haaner Gasse & Strasse

22:30 Burgweiher

TVD-Halle19:00 Einlass20:00 Beginn

16:00 Fahrgasse

18:00 Burggarten

22:00 Versammeln am Lindenplatz23:00 Einzug ins Festzelt

11:00 Burg

15:00 Festzelt

21:30 Innenstadt

22:00 Burggarten

An allen Tagen dreht sich die „Hayner Reitschul“ auf dem Burgplatz.Der Fahnenjahrgang 2008 und die IG Haaner Kerbborsche e.V. freuen sich auf Ihren Besuch!

Haaner Kerb 200850

Unterwegs mit dem land-wirtschaftlichen 15 PS-Cabrio

von den Schlepperfreunden Götzenhain

Kerbbeeeeeem! Mit allerlei Getöse und Ge-schrei verkünden die Haaner Kerbborsche alljährlich ihre Verkaufsabsichten, wenn sie mit ihren beladenen Gefährten durch die Haaner Straßen kurven. Doch im letzten Jahr ergänzte ein zunächst unbekanntes Gebrum-me die Geräuschkulisse. Was war das?

Im vergangenen Jahr erhielten die Götzen-hainer Schlepperfreunde die Anfrage, ob sie die Haaner Kerbborsche unterstützen könn-ten. Die Schlepperfreunde brauchten hierzu nicht lange überlegen und rückten mit Lanz, Hanomag, Eicher & Co. in Dreieichenhain an, wo sie beim Ausfahren der Kerbbeem halfen.

Diese Hilfeleistungsaktion wurde von den Bürgern so positiv angenommen, dass sie auch in diesem Jahr auf bitten der Haaner Kerbborsche 2008 wieder stattfinden wird – denn dann heißt es wieder „Kerbbeee-eeeem”... ...und auch der Lanz ist schon von weitem hörbar.

So werden am Pfingstsamstag alle sechs Kerbbeemverkaufswagen von historischen Schleppern gezogen. Die bulligen Oldtimer mit ihren markanten Motorengeräuschen wer den dann für mehrere Stunden die Szene-rie über Dreieichenhain beherrschen.

Wie kommen unsere Nachbarn aus Götzen-hain zu dieser Sammlung historischer Tre-cker? Die Sammler verbindet ein Faible für alte Landmaschinen, Spaß an der Technik und eine Vorliebe für das Cabrio-Feeling un-ter freiem Himmel. Vor fünf Jahren schlossen sie sich als Interessengemeinschaft zu den „Schlepperfreunden Götzenhain” zusammen. Geburtsstunde war im April 2003 die erste Ausfahrt nach Dietzenbach.

Vom Traktorenvirus bereits in der Kindheit in fiziert, erfüllte sich Matthias Engler, eines der drei Gründungsmitglieder, mit dem Kauf eines Eicher Geräteträgers einen Kind-heitstraum. Schon ein Jahr früher erwarb Jörg Steinheimer seinen Deutz-Schlepper. Joachim Würtz, der wie die Beiden auch Mitglied der Einsatzabteilung der Feuerwehr Götzenhain ist, stieß mit einem Fendt Fix 2 im Jahr 2001 hinzu.

Inzwischen sind die Schlepperfreunde Göt-zenhain auf eine Gruppe von mehr als zwanzig Leuten angewachsen – in ihren Reihen auch Mitglieder aus Dreieichenhain, Offenthal und Dietzenbach. Neben dem Spaß an der Freude verbindet sie alle die Pflege und der Erhalt ihrer Landmaschinen und damit die Pflege und Erhaltung eines Stück Kulturgutes.

Anders als die Fahrzeuge von Mitgliedern anderer Vereine befinden sich die Fahrzeuge in gutem technischen Zustand, sind jedoch nicht alle auf Hochglanz poliert. Das liegt unter Anderem daran, dass fast jede Maschi-ne noch mehr oder weniger als Arbeitsgerät zum Einsatz kommt – ob als Transport- und Zugmaschine, zum Holzholen im Wald, zum Mähen oder bei der Ackerbewirtschaftung. In den Reihen der Götzenhainer befinden sich die unterschiedlichsten Maschinen: „Nor male

NORMAG-Schlepper Typ C 10, Baujahr 1953,vor und nach der Restaurierung

51Haaner Kerb 2008

Schlepper“, Kommunalschlepper mit Front-ladern, Geräteträger, Einachser und Aufsitz-mäher. Ebenso vielfältig sind die vertretenen Hersteller: Agria, Allgaier, Deutz, John Deere, Eicher, Fendt, Hanomag, Holder, Iseki, Lanz, Porsche und Ursus.

Einmal im Jahr, am dritten Sonntag im Juli, lassen die Schlepperfreunde Götzenhain die Herzen traktorbegeisterter Fans höher schlagen. Dann findet das alljährliche Schlep-pertreffen und Geschicklichkeitsfahren am Götzenhainer Maislabyrinth statt. Weitere Aktivitäten der Götzenhainer Alteisenfreun- de sind neben der Pflege eines Stammtischs die Organisation weiterer Geschicklichkeits-fahrten, die Beteiligung an landwirtschaft-lichen Schauen und ge meinsame Ausflüge.Wer „mitmachen” möchte, der sollte sich mit den Schlepperfreunden bei einer der vielen Veranstaltungen in Verbindung setzen, bei-

spielsweise beim Kerbbbeemausfahren, oder per E-Mail an:

[email protected]

Weitere Informationen, Bilder und Termine finden Interessierte unter:

www.goetzenhain.de/schlepperfreunde

Haaner Kerb 200852

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53Haaner Kerb 2008

Geburts- als auch der Kerbborsche-Jahrgang zu sehen ist. Dies führte dazu, dass man automatisch davon ausging, dass sich die gezeigte Jahreszahl auf den entsprechenden Kerbborsche-Jahrgang bezieht, denn auf unseren neueren Jahrgangsfotos wird meist diejenige Seite (nämlich die weiße) gezeigt, auf der zu lesen ist: „Haaner Kerbborsche XXXX”.

Im Zuge der Vorbereitungen zu den Veranstal-tungen für die 750-Jahr-Feier Dreieichenhains wollten die Festzugteilnehmer der „IG Haaner Kerbborsche” einen Jahrgang anno 1906 darstellen.

Deshalb nahm ich seinerzeit Kon takt zu Uwe Hartig auf, der seit vielen Jahren ein umfang-reiches Archiv mit alten Hayner Fotografien aufgebaut hat. So gibt es auch ein Foto, das laut Bildunterschrift – die Kerbborsche von 1895 zeigt (Foto links).

Jedoch machte mich Uwe darauf aufmerksam, dass auf diesem Foto im Hintergrund die Alte Schule an der Solmischen Weiher-Straße abgebildet ist, die aber zu jener Zeit noch ohne Bebauung war. Das Foto selbst wurde wohl im Garten der Gastwirtschaft „Darm-städter Hof” aufgenommen, der seinerzeit noch nicht bebaut war. Heute steht vor dieser Stelle wohl ein Drogeriemarkt. So regten sich in mir erste Zweifel an der gängigen Meinung nach dem Motto „Was wäre, wenn alles ganz anders wäre”?

Weitere Recherchen führten mich zu einem Foto, das ganz entschieden gegen die „Kerb-borsche-Jahrgang-Theorie” spricht.

Es ist inklusive eines handbeschriebenen Passepartouts (= Kartoneinrahmung) er-halten. Und genau diese handbeschriebene Rahmung weist darauf hin, dass auf den alten Fahnen nicht der Kerbborsche – sondern der Geburtsjahrgang verzeichnet ist, denn die untere Schriftzeile sagt: „Zur Erinnerung an das Jahr 1908. Jahrgang 1889”.

Zur Datierung alter Kerbjahrgänge und ihrer Fahnenvon Norbert Erb

Die älteste bisher gefundene Kerbfahne trägt die Jahreszahl 1903. Bisher ging man davon aus, dass sich diese auch auf die Kerbborsche aus diesem Jahr bezieht. Neuere Forschun-gen lassen jedoch Zweifel aufkommen.

Wir alle sind stolz auf unsere Kerbtradition. Nicht zuletzt dank den Kerbborsche ist dieses Fest zum größten Kirchweihfest Südhessens geworden. Und mit ebenso viel Stolz blicken wir auf die alten Fotos, die die Kerbborsche mit ihren Fahnen zeigen. Diese Fotos zeigen Kerbborsche, die anders „uniformiert” waren und Kerbfahnen, die so anders aussehen als heutzutage.

Diese Fahnen waren zum einen nur einseitig bemalt mit „Pickelhaube” und gekreuzten Bajonetten und zum anderen in den Stoff-farben Schwarz-Weiß-Rot. In der Zeit vor 1933 war das nicht anstößig, handelte es sich doch um die alten kaiserlichen Reichsfarben, bevor diese Farbkombination den Deutschen gründlich vergällt wurde.

Wegen der einseitigen Bemalung zeigen diese Fahnen auch nur eine Jahreszahl, ganz im Ge gensatz zu heute, wo sowohl der

Haaner Kerbborsche, Geburtsjahrgang 1895

Haaner Kerb 200854

Dieses Foto wurde mir freundlicherweise von Roger Heil zur Verfügung gestellt (Bild unten).

Das Foto zeigt die Kerbborsche vor der oben erwähnten Gaststätte „Darmstädter Hof”, den alten Haanern auch als „de Auth” bekannt. Diese Gaststätte wurde im Jahr 1907 eröffnet! Interessant ist jedoch die Fahne, die, zwar nicht komplett zu sehen, doch die Jahreszahl „18XX” zeigt, was eindeutig dafür spricht, dass in früheren Zeiten stets der Geburtsjahrgang gezeigt wurde! Was bedeutet das aber für

unsere Datierungen? Die alte Fahne mit der Jahreszahl von 1903 müsste eigentlich die Kerbborsche von 1921 oder 1922 zeigen, denn wir müssen davon ausgehen, dass ein Kerbborsch damals 18 oder 19 Jahre alt war (das Alter der Kerbborsche von 1908 betrug laut Bildunterschrift 19 Jahre). Also müssten eigentlich alle Jahrgangsfotos, die Kerb-borsche mit den „alten Motiven” zeigen, um ebenso viele Jahre (nämlich 18 bis 19) vor-datiert werden. Dann aber sind die alten Fotos und selbst die Fahne von 1903 gar nicht so alt wie bisher gedacht. Dies jedoch bedeutet unterm Strich nicht viel!

Denn wir wissen, dass wir unsere Kerb seit 1718 feiern… oder nein, wir feiern sie schon länger, nur die neue Kirche in der Burg wurde in diesem Jahr eingeweiht! Die erste urkundli-che Erwähnung der Haaner Kerb stammt nämlich bereits aus dem Jahr 1562 von Pfar-rer Valentin Breidenstein, und das heißt, wir hätten statt der 290. bereits die 446. Haaner Kerb zu feiern… und was sind da schon die 18 oder 19 Jahre Unterschied in diesem riesigen Zeitraum?

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Haaner Kerbborsche, im Jahre 1908

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Haaner Kerb 200856

Pflegt Eure Fahne!Sie könnte Euch überleben!von Norbert Erb

Auch die Fahne wird älter und sie braucht mit zunehmendem Alter eine gewisse Pflege. Und weil es DIE Fahne heißt, sollte man ihr ein bisschen Kosmetik zukommen lassen. Spezi-ell die Lagerung ist wichtig, zumal die Fahne nur noch einmal im Jahr benutzt wird.

Wir sehen jeden Pfingstmontag dieses wun-derbare Schauspiel, wenn hunderte Kerb-borsche und dutzende Fahnen sich vom Lindenplatz in Bewegung setzen. Immer wieder Gänsehaut, wenn man diesen fast endlosen Zug um den Weiher herum kommen sieht. Und das Herz klopft bis zum Hals beim Einlaufen ins Zelt, wenn alles auf Tischen und Bänken steht! Ja, das ist Haaner Kerb!! Wir haben Spaß, aber unsere Fahnen, die müssen arbeiten.

Seit einigen Jahren achte ich aus verständ-lichen Gründen – auf den Zustand besonders der älteren Kerbfahnen, und manchmal tun sie mir leid. Blass und rissig sind ihre Motive geworden, manches Fahnentuch löchrig vom Schleifen auf dem Boden. Wenn der Fahnen-träger sich um „seine” Fahne sorgt, so macht er sich auch Gedanken, wie das gute Stück lange lebt. Die älteste Fahne, die ich „unter den Fingern hatte”, war die mit der Jahreszahl 1903. Nun ist dieses Exemplar zum Glück im Dreieich-Museum wohl verwahrt und in guten Händen. Aber jüngere Fahnen, die sollten auch gepflegt sein. Darum ein bisschen Tech-nik, Geschichte und Information.

In früheren Zeiten standen nicht immer optimale Materialien zur Verfügung, um eine Kerbfahne quasi „für Jahrhunderte” zu fertigen. Es wurden teilweise alte Bettbezüge hergenommen und mit Wand- oder sogar Ölfarbe bemalt. Dieser Material-Mischmasch, der teilweise aus der materiellen Not heraus geboren wurde, kann sich im Laufe der Zeit katastrophal auswirken.

Wenn die Farben „nur” verblassen, ist das fast ein Glücksfall. Aber wenn bestimmte Farben spröde werden, dann werden sie rissig, lösen sich aber nicht unbedingt vom Stoff mit dem sie oft fast untrennbar verbunden sind. Durch die jährliche Beanspruchung beim Schwenken werden diese Rissstellen größer und auch der Stoff beginnt, schwächer zu werden.

Ein weiteres Problem ist die Befestigung der Fahne am Stock. Seit einigen Jahren emp-fehle ich vor dem Aufziehen der Fahne über die Stockspitze eine Lederhaube zu ziehen. Denn immer öfter kommt es vor, dass gerade an dieser Stelle der Bambusstock den Stoff durchscheuert. Man sollte die kinetischen Kräfte, die beim Fahnenschwenken auftreten, nicht unterschätzen! Oft sieht man, dass die so genannte Fahnentasche mit Schrauben, Klammer- („Tacker”) nadeln, Metallstiften oder ähnlichem über ihre Länge am Stock fixiert ist. Gut gedacht, aber schlecht gemacht! Sinn der Sache ist ja, dass sich die Fahne beim Schwenken nicht am Stock verdrehen kann, doch wird an den Fixpunkten das Material geschwächt und besonders stark belastet. Stoff kann reißen, Bambus auch, Metall kann rosten.

Wenn dann der Kerbmontag vorbei ist, geht die Fahne in den einjährigen Schlaf. Manche Jahrgänge nehmen sie vom Stock, falten sie zusammen wie das alte Bett-Tuch, das sie vormals war, und legen sie in einer Plastiktüte in den Schrank. Andere rollen sie auf dem Stock zusammen, eventuell wird ebenfalls eine Plastikhülle darüber gezogen, und dann wandert diese Konstruktion in den Keller, die Garage oder auf den Dachboden. Jede dieser Aufbewahrungsarten ist nicht optimal. Denn in keinem Fall soll das Tuch in Kunst-stoff verpackt werden! Denn die Stoffe sind zumeist aus Baumwolle oder Leinen, und die müssen atmen! Eine Kunststoff-Verpackung begünstigt Feuchtigkeit und das bedeutet Schimmel oder Bakterien. Das sieht man nicht gleich, aber wenn, dann ist es oft zu spät! Also heißt das: Wie bei jedem Schlaf muss

57Haaner Kerb 2008

geatmet werden. Verwendet niemals Plastik als Hülle für die Fahne, sie könnte „ersticken”. Ein größen mäßig passender Kissenbezug oder Karton (aber bitte nicht mit Glanzbe-schichtung) tut hier die besten Dienste für die Aufbewahrung.

Was aber, wenn der Fahnenstoff halbwegs in Ordnung ist, die Farben aber nicht? Zumal bei älteren Fahnen haben wir eine Erscheinung, die der Fachmann als „Bruchverlust” bezeich-net. Das bedeutet, dass bei Fahnenstoffen, die mit ungeeigneten Farben (Wand-, Fassa-den- oder Öl- bzw. Kunstharzfarben) bemalt

wurden, sich Risse in der Bemalung bilden, die unter Umständen so weit gehen, dass sich Bildteile ablösen und verloren gehen.

Es gibt ein Beispiel, wo eine ältere Kerbfahne weil stark verschmutzt im unteren Bereich – in die Waschmaschine wanderte und fast farblos wieder daraus auftauchte. Hier hilft nur noch eine Restaurierung, ebenso wie im Falle des Bruchverlusts. Wie so etwas im Einzelnen vor sich geht, soll hier nicht interessieren, wichtig ist nur, dass dies die letzte und teuerste Mög-lichkeit der Pflege ist. Aber so weit muss es ja nicht kommen!

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59Haaner Kerb 2008

Ist die Haaner Kerb in Gefahr?

von der Interessengemeinschaft Haaner Kerbborsche

„Beängstigende Menschenmengen überall, interessante Verkaufsstände aller Art in der Fahrgasse […], sehenswerte Handwerk-stätten in den Seitenstraßen […]. Das war die Haaner Kerb, vor kurzem noch. Da rannten die vereinzelten Besucher noch nicht von den Weibern am Obertor zum Rummel am Untertor, verwundert Ausschau haltend, wo denn nun, wie gewohnt, was los sei. Bleibt also enttäuscht zu fragen: Von wem und mit welchen geistreichen Argumenten wurde die Haaner Kerb dermaßen puritanisch ausge-dörrt, so dass viele Besucher weggeblieben sind? Wem hat das eigentlich genützt? Der Haaner Kerb nicht.”

Dies ist ein Auszug aus einem Leserbrief, den ein enttäuschter Kerbbesucher aus Sprendlin-gen im Jahr 1985 schrieb. Was war passiert? In den siebziger Jahren des letzten Jahrhun-derts erreichte die Haaner Kerb ihren vorläu-figen Höhepunkt. Aus dem allgemeinen wirt-schaftlichen Aufschwung ging ein ökonomisch und kulturell gestärktes Dreieichenhain hervor. Ein großer Teil der Fachwerkhäuser erstrahl-ten entgegen dem weitläufigen Trend wieder im frischen Glanz. In der Fahrgasse siedelten sich neue Geschäfte an. Dazwischen ließen sich verschiedene Künstler nieder.

Dieser Aufwärtstrend ging nicht spurlos an der Haaner Kerb vorbei. Neues Leben entwickelte sich neben dem Festplatz in der Altstadt. Vor dem Obertor entstand als kunsthandwerkli-ches Pendant und aus bürgerschaftlichem Engagement zum Wohle von Projekten in der Altstadt 1974 die Hayner Weiberkerb. Zwischen den beiden Toren entwickelte sich neues Leben. Künstlerateliers öffneten ihre Pforten. Geschäfte hatten nicht mehr län-ger geschlossen. Dazwischen unterhielten zahlreiche Straßenkünstler das Publikum. 1980 kehrte mit der Hayner Reitschul ein

Wahrzeichen der Haaner Kerb zurück. In den Höfen und auf den Straßen entstanden erste Heckenwirtschaften. Die Hainer Vereine suchten erfolgreich einen Ausgleich für den zunehmenden und bis heute anhaltenden Mangel an Gaststätten.

In den achtziger Jahren, Dreieichenhain hatte inzwischen seine Selbständigkeit verlo-ren, verbreitete sich in der neuen, zentralen Stadtverwaltung die Einsicht, man könne den Bewohnern der Altstadt das Parken während der Haaner Kerb in der Fahrgasse nicht mehr länger verbieten. Die Halteverbotsschilder verschwanden und machten unberechtigt parkenden Fahrzeugen von Besuchern Platz. Denn die meisten Anlieger lehnten angesichts der Besuchermassen das zweifelhafte Ange-bot dankend ab.

Auf der Strecke blieben ein Stück Kultur und das fröhliche Flair in der Altstadt. Die Künstler sind verschwunden. Das Stadtbild leidet seit-dem unter dem Blech.

Allmählich zogen sich auch die Vereine auf das Burggelände zurück. Es fanden sich im-mer weniger Haus- und Hofeigentümer, die zur Aufnahme einer Heckenwirtschaft bereit waren. Dem Trend der Zeit folgend schwand die Zahl der ehrenamtlichen Vereins-Helfer, was auch die Vielzahl der Heckenwirtschaften reduzierte.

Es entstand aber auch Neues. DJ’s im Gar-ten des Faselstalls und samstägliche Rock-konzerte im Kirchgarten bieten seit einigen Jahren eine optimale Ergänzung zum eher „volkstümlich” geprägten Bierzelt.

Einen gefährlichen Anschlag auf das Besu-cheraufkommen bereitete die Bundesregie-rung mit der bislang erfolglosen Abschaffung des Pfingstmontags als Feiertag vor. Moderne Gewinnmaximierungsverschwörungen in einer globalisierten Wirtschaft führten jedoch im nahen Frankfurt zur Opferung des freien Nachmittags am zeitgleichen „Wäldchestag”.

Haaner Kerb 200860

Seitdem ist das Besucheraufkommen am Pfingstdienstag auch im Hain merklich ein-gebrochen.

Es ist der noch unbändigen Anziehungskraft der Haaner Kerb zu verdanken, dass der Gästeandrang zwar abnimmt, aber noch im-mer Zehntausende mit uns Kerbborsche die Haaner Kerb feiern. Dies ist umso bemerkens-werter, als die Haaner Kerb weitgehend ohne Marketingaktivitäten auskommt. Fühlt sich doch niemand verantwortlich, überregional für das vielleicht noch größte Kirchweihfest in Südhessen zu werben.

Warum sollte also die Haaner Kerb in Gefahr sein? Im wahrsten Sinne des Wortes sind es die entstandenen Unruhen und Beschwerden über alle Hainer Veranstaltungen, die im kul-turellen Zentrum, also im Bereich der Burg, stattfinden. Dies führte bereits im letzten Jahr zu einer zeitlichen Beschränkung der Haaner Kerb. Zwar konnte die andiskutierte Redu-zierung um einen Tag abgewendet werden. Die Folgen anderer Auflagen, die zur Ab-wehr einer Klage zwischen Stadtverwaltung, „Arbeitsgemeinschaft der Vereine von Drei-eichenhain” und einem veranstaltungsbelas-teten Anwohner einvernehmlich ausgehandelt wurden, führen jedoch nochmals zu einem Attraktivitätsverlust. Dem Faselstall wird nunmehr nur noch eine Musikveranstaltung zugestanden. Heckenwirtschaften mussten im letzten Jahr um 24.00 Uhr schließen. Die Konzerte der Burgkirchengemeinde mussten ebenfalls um Mitternacht enden. Das Bierzelt konnte noch bis 2.00 Uhr geöffnet bleiben. Der Kerbborscheball hatte um 4.00 Uhr zu enden.

Dass diese Schließzeiten mittels Polizei-gewalt durchgesetzt wurden, zählt zu den Kuriositäten in der langen Chronik der Haaner Kerb. Ein Akt der Gastfreundschaft war die Zuschaustellung öffentlicher Staatsgewalt jedenfalls nicht. Sollte sich ein solches Vor-gehen wiederholen, nimmt die Haaner Kerb mit Sicherheit Schaden.

Die restriktiven Schließzeiten entsprechen nicht der Tradition und hieraus resultierend dem Anspruch der Bevölkerung und der Kerbborsche. Das Ende von Musikveran-staltungen, aber nicht deren Anzahl, ist si-cherlich auch im Interesse von Anliegern diskutabel, ein sofortiges Abtöten der Kerb mit gleichzeitigem Ausschankverbot zu einem viel zu frühen Zeitpunkt ist jedoch nicht noch einmal hinnehmbar.

Noch katastrophaler wären die Folgen ei-ner Neubebauung des benachbarten, städ-tischen Burghof-Geländes mit Wohnungen. Für uns Dreieichenhainer ist die Haaner Kerb Berufung und Lebensinhalt, die wichtigste Jahreszeit in der Abfolge eines Jahres. Nicht jeder potentielle Neubürger wird verständ-licherweise das Haaner Gefühlsleben – die Verbundenheit mit dem Hain und der Haaner Kerb – soweit nachvollziehen können, dass er unbestreitbare Belastungen hinnehmen wird. Städtische Konstrukte, wie ein vertraglich vereinbartes Klageverbot, werden die Situa-tion nicht gerichtsfest dauerhaft entschärfen können.

Wir Haaner Kerbborsche fordern deshalb den Verzicht auf eine weitere Wohnbebauung neben dem Festplatz und gegenüber der Burg. Es gilt eine Klagewelle auch im Interesse aller anderen Veranstaltungen in Dreieichenhain zu verhindern. Dreieichenhain braucht mit seinen wertvollen Traditionen und Kultur-gütern ein lebendiges kulturelles Angebot. Nur so lässt sich Dreieichenhain für die Zukunft rüsten.

Wir Haaner Kerbborsche fordern den Erhalt des Gastronomiebetriebes auf dem Burghof-Gelände. Angesichts des Mangels an Gast-stätten, der sich im Verlauf der letzten hundert Jahre in einem dramatischen Rückgang des gastronomischen Angebotes ausdrückt, sind wir in Dreieichenhain auf jedes Wirtshaus angewiesen. Schon seit einigen Jahrzehnten können wir deshalb die Haaner Kerb kaum mehr in einem Lokal feiern.

61Haaner Kerb 2008

Wir Haaner Kerbborsche fordern den Erhalt des Burghofsaals. Der Saal ist der einzige öffentliche Veranstaltungsraum in Dreiei-chenhain. Er ist unverzichtbar für Vereins-veranstaltungen, Familienfeiern, städtische Veranstaltungen und repräsentative, politi-sche Events.

Wir Haaner Kerbborsche fordern den Erhalt des Hotels auf dem Burghof-Gelände. Nicht nur an Gaststätten, auch an Bettenkapazitä-ten mangelt es in Dreieichenhain, eigentlich einem touristischen Standort. Die unnötige Schließung von Hotel und Gaststätte beschert schon heute dem Hainer Einzelhandel und

der Gastronomie Umsatzeinbußen in sechs-stelliger Höhe. Zum Erhalt einer lebendigen Innenstadt sind wir in Dreieichenhain auf touristische Umsätze angewiesen.

Wir Haaner Kerbborsche fordern eine Lo-ckerung der restriktiven Auflagen aus dem Vorjahr. Städtische Initiativen sollten dem Erhalt und der Steigerung der Attraktivität der Haaner Kerb dienen. Das ist nicht nur dem Image der Stadt dienlich, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Dreieich. Denn eine Haaner Kerb mit beängstigenden Menschen-massen ist uns lieber als eine Haaner Kerb mit beängstigender Leere.

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Haaner Kerb 200862

Wer holt am 22. Mai den begehrten Titel?

Für die Haaner Kerb-borschen aller Jahr-gänge gibt es seit nun mehr 7 Jahren drei Pflichttermine rund um das Kerbtreiben: Am 1. Mai im Burggarten Würstchen und kühle Getränke verzehren und mit Freunden und Familie einfach nur

den Tag genießen. Am Vatertag sich sportlich aktivieren und mit seinem Jahrgang auf dem Fußballfeld gegen die anderen Jahrgänge antreten.

Und was an Pfingsten ansteht, braucht man wohl hier nicht erwähnen. Dieses terminlich kurz aneinander gereihte Trio erlebt dieses Jahr eine kleine notgedrungene Veränderung. Da wir aufgrund des Mondkalenders dieses Jahr das früheste Osterfest im 21.Jahrhundert haben und sich dadurch 1. Mai und Vatertag „paaren“, herrscht Terminenge im gewohnten Kerbborschekalender.

Gerüchten zufolge falle das Fußballturnier damit in diesem Jahr zugunsten des Familien-fests aus, da wir ja nicht zwei Veranstaltungen an einem Tag durchführen können.

Zumal die Entscheidung, wohin es dann am 1. Mai gehen soll, wohl auch den Besuchern sehr schwer falle. Aber so leicht lässt sich das bereits 8 Jahre alte Fußballturnier nicht unterkriegen – es gibt ja noch einen weiteren Feiertag im Mai:

Fronleichnam am 22. Mai.

Daher findet das diesjährige Vatertagsturnier genau an diesem Termin statt. Abgesehen vom außergewöhnlichen Termin bleibt alles beim Alten: Jahrgang gegen Jahrgang auf dem Kleinfeld des TV Sportgeländes.

Natürlich ist auch dieses Jahr wieder für ausreichend Verpflegung für Spieler und Zu-schauer gesorgt. Auch das Wetter wird dieses Jahr bestimmt (nach zwei eher verregneten Turnieren) wieder seinen Teil zu einem gelun-genen Tag beitragen.

Abschließend noch der Appell an alle Haaner und Freunde:

Wir sehen uns Fronleichnam auf dem TVD: Beginn ab 10 Uhr

Anmeldungen bitte möglichst zeitnah über [email protected]

Das Kerbborsche-Vatertags turnier – diesmal an Fronleichnam –

geht in die 8. Runde

Bisherige Gewinner

2001 Jahrgang 1998

2002 Jahrgang 2000

2003 Jahrgang 2000

2004 Jahrgang 1991

2005 Jahrgang 2003

2006 Jahrgang 1991

2007 Jahrgang 1984/All-Star-Team

2008 ???

63Haaner Kerb 2008

An der Mainkur 1160386 Frankfurt

Tel.: 069 - 426 02 974Fax.: 069 - 426 02 [email protected]

Öffnungszeiten:Mo. - Fr.: 10 - 17 Uhr Sa.: 10 - 13 Uhr

Cassellastraße 30 - 3260386 Frankfurt

Tel.: 069 - 941 437 41Fax.: 069 - 941 437 [email protected]

Öffnungszeiten:Mo. - Fr.: 10 - 17 Uhr Sa.: 10 - 13 Uhr

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Haaner Kerb 200864

Wenn´s 30 Jahre her ist…..

von Bernd Maaß

Die 260. Haaner Kerb war die Unsere, für die 15, später 17 jungen Männer, die sich damals 1978 zusammenfanden, um Kerbborsch zu werden. Sie waren zum Teil bereits in der Berufsausbildung oder drückten noch die Schulbank. Einige waren sogar schon voll-jährig, was zur Vertragsunterzeichnung sehr praktisch war. Wir waren jung, unerschrocken und stimmgewaltig. Wir erlebten noch „Echt-zeit-Kerb“: Beginn Donnerstagabend mit Be-zug des Camps in den Umkleidekabinen der Fußballer des TVD und non Stopp Programm mit der ersten Freizeit am Dienstag Nachmit-tag und fettem Schlafentzug. Und doch war die Kerbverbrennung so schnell gekommen, dass wir mit Tränen unser letztes Bier beim TV tranken. Unsere Jubiläen rauschten an uns vorbei, und die entsprechenden Shirts stapelten sich im Schrank.

Und dann begegneten uns immer wieder Kerle unseres Geburtsjahrganges, die machen das zeitversetzt. – Fahnenjahrgang. Die haben den „Alten“ zugehört. Denen haben wir von damals erzählt, so wie man es seinem Sohn berichten würde und damit so manchen be-geistert. Dieser Funke wartet nur darauf, zu einem Feuer zu entflammen, wenn man ihm nur Nahrung gibt – eine Jahrgangslücke.

Die Kerle entwickeln dann eine tolle Begeiste-rung und Kreativität, wie sie die Tradition sehr gut brauchen kann. Sicherlich geht manches mit geringerer Drehzahl und auf eine andere Art zu, wenn man 40+ ist, dafür ist aber die Übersetzung oft etwas wirkungsvoller.

Wir 78er tragen – wie alle Kerbborsche – diesen Funken ein Leben lang in uns und werden ihn auch immer wieder weitergeben. Zwei von uns durften schon die Kerb des eigenen Sohnes feiern, emotional wohl kaum zu toppen.

Oben links: Lutz Klepper, Bernd Raab2. Reihe: Thomas Mann, Erwin Sikora, Hans-Jürgen Mann, Thomas Kausch, Michael Eichler.Vorne: Klaus Haimerl, Bernd Maaß, Ralf Stroh, Norbert Knecht, Kurt Bremer, Michael Pröll,

Dieter Werner, Friedel Winkel. Es fehlen Klaus Rudolf und Wolfgang Pohl

65Haaner Kerb 2008

Haaner Kerb 200866

98er feiern 10-jähriges Jubiläum

von Ralf Bernhard

für die 98er Kerbborsche

So ein Jubiläum ist auch immer ein Anlaß auf die letzten 10, besser eigentlich 10 ½ Jahre, weil wir auch ein wenig Vorbereitung hatten, zurückzublicken.

Es war Anfang 1998, als die Nachricht vom nicht Zustandekommen eines regulären Kerbborschejahrgangs im Hain die Runde machte.

Was tut man als Dreiei-chenhainer, unabhängig ob mit langem Stamm-baum oder Neubürger mit einem Herz für den Hain, der aus verschie-denen Gründen kein Kerbborsch war?

Man denkt darüber nach, ob man diese Ge-legenheit an sich vor-beiziehen lässt oder proaktiv den Schritt ins Vorkerbborschetum wagt. Den Schritt muß man glücklicherweise nicht alleine machen, denn im Freundeskreis findet man leicht Mit-streiter, die der Beobachtung des Brauchtums von außen auch gern die Sicht von innen hinzufügen würden.

Die Chance wurde ergriffen, und so traf sich eine sehr gemischte Truppe aus erfahrenen Kerbborsche und verschiedenen Freundes-gruppen von Neukerbborsche im Schützen-haus. Wir bereiteten die Kerb vor und übten gemeinsam die Kerblieder.

Die Sangesübungen waren ebenso gemischt wie die Truppe und verliefen am Anfang eher schleppend. Einen großen Schritt kamen wir voran, durch die Aufnahme einer Kerblieder-

Übungs-CD mit Alfred Werner und Günter Delrieux im Studio von Frank Wagner. Von da an konnte jeder von uns Neukerbborsche die Lieder überall üben: Auf dem Weg zur Arbeit, zum Gerichtssaal oder beim Zubettbringen der Kinder.

Der Kerbfreitag kam, und dank der Führung unserer erfahrenen Kerbborsche bewegten wir uns sicher auf dem Kerb-Parkett. Zwei Ereignisse sollten unseren weiteren Weg aber entscheidend beeinflussen: Zum Einen war das der Besuch des Feuerwerks nur durch die Neukerbborsche. Unsere erfahreneren Kameraden hatten schon seit Jahren kein Feuerwerk mehr gesehen und waren auch

nicht geneigt, sich das des Jahres 1998 anzu-sehen.

So zogen wir alleine los und sangen Kerblie-der auf unserem Weg durch die Fahrgass´ zum Burgweiher. Beim Durchschreiten des Untertors bemerkten wir dessen tolle Akus-tik und stoppten. Wir

boten dort mit zwei Akkordeons und zehn Sängern die Stimmgewalt der Fischerchöre auf, was das umstehende Publikum sichtlich begeisterte. Direkt im Anschluß sangen wir uns noch durch die bereits seit längerem war-tenden Zuschauer auf die „Feuerwerksblick-Poolposition“ und genossen das Höhenfeuer-werk. – Wir hatten uns gefunden.

Das zweite Ereignis war der gemeinsame sonntägliche Kirchgang in die Burgkirche. Was wir, obwohl alle müde, aus diesem Gottesdienst mitnahmen, war das allen bekannte Danke-Lied, dass sich bis Kerb-mittwoch zum 98er-Danke-Lied entwickelt hat. 2006, zum 750 jährigen Stadtjubiläum Dreieichenhains, wurde das Lied sogar in das grüne Liederbuch von Georg Gerhardt aufgenommen.

67Haaner Kerb 2008

Bestimmend für unser weiteres Verständnis als Kerbborsche wurden der Gesang und unsere Bindung zur Burgkirche, dem Ursprung des Kerbborschetums. Zu unserem fünfjäh-rigen Jubiläum war Pfarrer Gerken leicht zu überzeugen und zu begeistern, dass „Mein ist der Hayn“ und „Die Haaner feiern die Kerb“ in den Pfingstgottesdienst gehören.

Die Kirche war voll besetzt und die Gottes-dienstbesucher waren begeistert (und ein wenig ergriffen). Kerblieder am Pfingst-/Kerbsonntag sind seitdem im Gottesdienst etabliert und werden seit 2004 vom jeweils aktuellen Jahrgang dargeboten.

Seit 2006 sind wir 98er Gründungsstifter der Stiftung Burgkirche, in unserem Jubiläums-jahr durften wir mit den 2002er Kerbborsche unseren gesanglichen Beitrag zur CD „Rock de Haa“ leisten.

Heute können wir sagen: 10 Jahre Kerbborsch 10 Jahre monatliche Treffen 10 Jahre Freundschaft

Wir wünschen allen Kerbbesuchern und vor allem den 2008er Kerbborsche eine schöne Kerb.

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Dr. med. Roger JungFacharzt für Chirurgie – plastische und ästhetische Chirurgie

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Haaner Kerb 200868

Die Haaner Kerbborsche 2003

von den Haaner Kerbborsche 2003 (www.hkb2003.de)

Welcher Haaner wünscht sich das nicht: Es ist Pfingsten, die Leute strömen zur Kerb und die ganze Zeit scheint die Sonne über dem Haa. So war unsere Kerb, die Kerb 2003. Fünf Jahre ist das nun her und anlässlich unseres diesjährigen Jubiläums werfen wir hier ein paar Blicke zurück und einen in die Zukunft.

Nachdem wir an unserer Vorkerb 2002 noch eher unbekümmert auf der Kerb unterwegs waren, wurde es danach bald ernst. Es galt, einiges vorzubereiten und so war das folgende Jahr von viel Arbeit geprägt, immer begleitet von den „to do”-Listen unseres Schriftführers. Doch auch, wenn vieles noch an der Kerb spontan geregelt werden musste, klappte schließlich alles und die 285. Kerb 2003 wurde ein unglaubliches Erlebnis.

Diese Zeit brachte uns 17 Kerbborsche auch als Jahrgang enger zusammen und so ver-wundert es nicht, dass unsere eigentliche Zeit als Kerbborsche erst nach der Kerbver-brennung begann. Neben Radtouren und Grillfesten, die wir zusammen unternahmen, zeigten wir auch jedes Jahr an Pfingsten außergewöhnliche Präsenz!

2004, unser erstes Jahr als verantwortungs-freie (und verantwortungslose) Kerbborsche, wurde in unseren brandneuen Jahrgangs-Pullis orange auf blau gefeiert. Leider wurde die Kerb von einem Kieferbruch in unserem Jahrgang überschattet, so dass wir uns die wirklichen Exzesse für die nächste Kerb auf-hoben. Und so brachte die Kerb 2005 wahre Höhepunkte. Nach dem triumphalen Sieg im Vatertags-Kerbborsche-Fußballturnier feierten wir noch andere Erfolge. Wir klauten unter

anderem die Puppe, hatten den besten Wa-gen beim Bäumeausfahren (der zu Recht als „Spaßmaschine” bezeichnet werden konnte) und holten uns natürlich auch den Sieg bei der Bierstaffel. Die Kerb 2005 war unser!

Und so war es schon im Jahr 2006, dass jeder Kerbborsch ahnte, was bevorstand, wenn lau-tes „03 03 03!”- oder „blau-orange”-Geschrei

zu hören war: Kurz darauf zogen wir mit viel blödem Zeugs auf der Kerb ein. Denn wir ruhten uns keineswegs auf unseren Erfolgen aus, sondern waren die Trendsetter einer jeden Kerb.

Ob es Stimmungspäckchen, Schießeis oder natürlich un-sere legendären Schwerter

waren, wir waren uns für nichts zu schade. Und wahrscheinlich

finanzierten wir dadurch dem Pfei-lewerf-Mann auch jedes Jahr seinen Som-merurlaub.

Wir waren also jedes Jahr an Kerb ganz vor-ne mit dabei. Und wer jetzt einfach mal auf „www.hkb2003.de” vorbei schaut und sich die unzähligen Kerbfotos der letzten Jahre ansieht, wird erkennen: Angesichts der Do-minanz der 03er in den letzten Jahren ist nun an unserem 5jährigen einiges zu erwarten. Und so feiern wir dieses Jahr unter dem Motto „5 Jahre blöd!”, das für unsere Albernheit und viel Blödsinn steht. Wir als Kerbborsche wollen uns und allen anderen einfach viel Spaß bereiten.

Wer aber glaubt, wir seien ein wenig überheb-lich, selbstverliebt, verrückt und…, der liegt richtig. Aber wir sind es gerne und zu Recht. Schließlich kann keiner so gut feiern wie wir uns selbst.

Und wenn in zehn Jahren die 300. Haaner Kerb gefeiert wird, sind natürlich auch wir wieder mit dabei. Dann haben wir unser

69Haaner Kerb 2008

15-jähriges Jubiläum und werden dem Haa mit Sicherheit denkwürdige Momente bescheren. Bis dahin sehen wir uns bestimmt noch einige Male auf unserer Haaner Kerb zum Pfeile-

werfen, Einarmschießen oder Schlammbowle trinken. Und wenn die Kerb dann wieder zu Ende ist, seid auch Ihr ein bisschen „blöder” geworden …

Haaner Kerb 200870

Spektakulär fiel dieses Jahr das traditionelle Eieressen und die Taufe der Vorkerbborsche aus. Während dem Familienfest am 1. Mai im Burggarten, das von der IG Haaner Kerb e.V. unter optimalen Wetterbedingungen ausgerichtet wurde, brutzelten die „Neuen“ des Fahnenjahrgangs in einer Paellapfanne Eier mit Speck für alle Täuflinge. Anschließend zogen sie unter Leitung der 07er singend um den Woog.

71Haaner Kerb 2008

Haaner Kerb 200872

Weitere Informationen und Bilder des Jahrgangs:

www.fahnenjahrgang-2008.de

Keine Sekte beim Sonnenanbeten – Nein die Kerbborschen singen bei ihrer Taufe im Woog

73Haaner Kerb 2008

Der Sprung in den Weiher fiel dieses Jahr etwas gebremster aus, da der Wasserspiegel nach der Springbrunnenreparatur noch nicht die übliche Höhe erreicht hatte. Diese Gele-genheit wurde genutzt um im Kreis um die Brunnenanlage zwei Lieder zu singen. Bemer-kenswert war auch die Zuschauerkulisse, die durch die gut besuchte Feier im Burggarten sehr groß war.

Haaner Kerb 200874

Wir bedanken uns bei...

der Brauerei Binding für das Sechser-Gespann, Bierzelt-Garnituren und Freibier

der Familie Hausmann für die vielfältige Unterstützungin den verschiedensten Bereichen

Walter Roux für das spektakuläre Cover der CD, das zum zentralen Gestaltungselement für das Kerbplakat und die Eintrittskarten zu unserem

Kerbborscheball wurde

Martin Schäfer für Produktion der CD „ROCK de HAA”, allen Sängernund Musikern der Jahrgänge 1998 & 2002

den Schlepperfreunden Götzenhain mit ihren Fahrzeugen und Dieter Eckmit seinem Treckergespann für die Unterstützung beim Kerbbeemverkauf

der Schützengesellschaft Dreieichenhain für die Bereitstellung der Räumlichkeiten für unsere wöchentlichen Treffen und Moni für den Ausschank

der Druckerei Stritzinger für ihr Entgegenkommen

dem Turnverein Dreieichenhain für die Bereitstellung der Turnhallefür unseren Kerbborscheball

Gerhard und Klaus Schäfer & Thomas Vogel für das Fällen der Kerbbeemund den Transport des Kerbbaums

der Volksbank Dreieich für die kostenlose Kontoführungund die Unterstützung für das Kinderfest

Peter Adam für produktionstechnischen Rat und schnelle „Problemlösungen“ und Gudrun Außner für das Korrekturlesen in letzter Minute

den Autoren dieses Heftes für Ihre Beiträge

den Inserenten, die die Veröffentlichung dieses Kerbheftes erst ermöglicht haben

allen, die uns bei der 2. Auflage unseres Kerbheftes spontan geholfen haben!!

und allen, die uns mit vielen kleinen und großen Taten bei unseren Bemühungen,unser Haaner Kerbbrauchtum zu bewahren und zu pflegen, unterstützt haben.

Impressum

Herausgeber: Haaner Kerbborsche 2008

Redaktion + Satz 1. Auflage: Papadieseitedieleeris

Redaktion 2. Auflage: Norbert Erb, Roger Heil · Anzeigen: Norbert Erb

Beratung: PA.Kom Werbeagentur · Satz/Umbruch: GraphicPartner.de · Druck: Stritzinger GmbH

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Senefelderstrasse 1 63322 Rödermark Ober-Roden 06074- 48 45 60Öffnungszeiten: Mo – Fr: 9 - 13 + 14 - 18 Uhr, Sa 9 – 13 Uhr, Mi Nachmittags geschlossen

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Tennisheft_2008_anzeigen-4c 18.04.2008 17:38 Uhr Seite 2

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Entsorgungsfachbetrieb § 52 KrW-/AbfG.

RZ-Anzeigen4c 05.05.2008 3:15 Uhr Seite 1