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Karin Küblböck Vorlesung Entwicklungsökonomie 10. Einheit: Ausländische DirektinvestitionenGraphiken aus UNCTAD - World Investment Report 2006 http://www.unctad.org/en/docs/wir2006_en.pdf
Proseminar Entwicklungsökonomie WS 06/07
Einheit 10
Finanzmärkte 2:
Ausländische Direktinvestitionen
Karin Küblböck
Karin Küblböck Vorlesung Entwicklungsökonomie 10. Einheit: Ausländische DirektinvestitionenGraphiken aus UNCTAD - World Investment Report 2006 http://www.unctad.org/en/docs/wir2006_en.pdf
Inhalt
•Definitionen
• Motive
•Trends
• Potentielle Effekte
Karin Küblböck Vorlesung Entwicklungsökonomie 10. Einheit: Ausländische DirektinvestitionenGraphiken aus UNCTAD - World Investment Report 2006 http://www.unctad.org/en/docs/wir2006_en.pdf
Ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment - FDI)
• (eher längerfristige) Investitionen in Unternehmen
• bei denen ein bedeutendes Mitentscheidungs-recht an den ausländischen Investor übertragen wird.
• Übernahme eines Unternehmensanteils von mindestens 10 % (UNCTAD)
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Arten von FDI
„greenfield investments“
• Neugründung eines Unternehmens im Ausland
„Mergers and Aquisitions“ (M & A)
• Übernahmen von - oder Zusammenschlüsse mit bereits bestehenden Unternehmen
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Sektoren
• Services
• Manufacturing
• Primary Sector
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Motive für FDI
Firmenspezifische Vorteile Wettbewerbsvorteile, z. B. MarktzugangTechnologische Vorteile
Internalisierungsvorteiled.h. dass firmeninterne Transaktionen den Markttransaktionen vorgezogen werden
Standortfaktoren im Auslandu. a. Arbeits- und Energiekosten, Rohstoffvorkommen, u. wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen: BITs, Labour Standards, Privatisierung, Steuersystem, etc.
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Region Inflow Outflow
1978-1980
1988-1990
1998-2000
2003-2005
1978-1980
1988-1990
1998-2000
2003-2005
Developed economies 79,7 82,5 77,3 59,4 97 93,1 90,4 85,8
European Union 39,1 40,3 46 40,7 44,8 50,6 64,4 54,6
Japan 0,4 0,04 0,8 0,8 4,9 19,7 2,6 4,9
United States 23,8 31,5 24 12,6 39,7 13,6 15,9 15,7
Developing economies 20,3 17,5 21,7 35,9 3 6,9 9,4 12,3
Africa 2 1,9 1 3 1 0,4 0,2 0,2
Latin America 13 5 9,7 11,5 1,1 1 4,1 3,5
Asia and Oceania 5,3 10,5 11 21,4 0,9 5,6 5,1 8,6
South East/ South Asia 6,7 10 10,7 18,4 0,6 5,1 5 7,7
West Asia -1,6 0,3 0,3 3 0,3 0,5 0,1 1
South-East Europe 0,02 0,02 0,9 4,7 0,01 0,2 1,8
World 100 100 100 100 100 100 100 100
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Auswirkungen von FDI (gemeinsames
Brainstorming der Studierenden in der Lehrveranstaltung – Achtung – von mir unkommentiert hingeschrieben!)
• Pos: • Kapital fließt ins Land• Arbeitsplatzschaffung• Modernisierung/Technologietransfer• Umweltsanierung• Höhere Sicherheit durch Einbindung in großen Konzern• Höheres Wirtschaftswachstum• Entstehung von Wertschöpfungskettung mit der heimischen Industrie
• Neg: Profite ins Ausland• Konkurrenz für inländische Betriebe• Ausbeutung von Arbeitskräften• Umweltzerstörung• Mehr Einfluss von großen Konzernen im EL• Höhere Abhängigkeit des Unternehmens vom ausl. Investor• Fehlgeleitete Investments (Waffenindustrie)• Auseinanderklaffen von Lohnschere zw. Männern und Frauen/Sonderwirtschaftszonen• Lohnschere zw. ausländischen und inländischen UN• Gewinne ungleich verteilt• Druck auf weiter Aushöhlung von sozial- und Umweltstandards• Selektivität der Empfängerländer• Druck bestimmte Wirtschaftsmodelle/politik anzuwenden
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Technologietransfer,
Schaffung von neuen Produktionskapazitäten,
Arbeitsplatzschaffung/Steigerung der lokalen Nachfrage,
Ausbildungschancen/Qualifikation für lokale Arbeitskräfte
Multis als potentielle Kunden für lokale Unternehmen z. B. durch Bezug von Vorleistungen
Vergrößerung der Steuerbasis,
Deviseneinkünfte durch einfließendes Kapital
Generation von Exporten durch die Investition
Positive Umweltauswirkungen durch neue, umweltschonende Technologien
Beispiele für positive Auswirkungen
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Beispiele für negative Auswirkungen
• Schaffung von Inseln, die nichts mit der restlichen Wirtschaft zu tun haben – d. h. auch kein Technologietransfer
• Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Verdrängung von lokalen Unternehmen
• Aushöhlung der Steuerbasis durch Subventionen oder Steuererleichterungen bzw. Gewinnverschiebungen in Niedrigsteuerländer
• Belastung der Leistungsbilanz durch Import von Vorleistungen sowie Gewinnrückführungen,
• Ökologische Belastungen durch Zerstörung natürlicher Lebensräume und wertvoller Ökosysteme durch Rohstoffabbau, Transport, Schadstoffemissionen etc.,
• Prozyklische Wirkung durch schnellen Abzug der Unternehmen bei Wirtschaftskrisen
• Private Monopolbildungen bei Privatisierung von öffentlicher Infrastruktur
• Hohes Risiko bzgl. Entschädigungszahlungen bei politischen Entscheidungen.
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Ob die Auswirkungen von Direktinvestitionen vorwiegend positiv oder negativ sind,
hängt zu einem großen Teil von den Rahmenbedingungen - der politischen Gestaltung und der Regulierung der Investitionsflüsse ab.