juni 2011, private equity • buyouts • m&a venturecapital ... · schlechterung des...

68
Mit Sonderbeilage „Personalisierte Medizin“ Investoren stellen hohe Anforderungen Kompetentes Personal gesucht Kompetentes Personal gesucht Private Equity • Buyouts • M&A 6 Juni 2011, 12,50 EUR „Überzogene Notarkosten sind mir ein Dorn im Auge“ Interview mit Dr. Wolfgang Weitnauer, Weitnauer Rechtsanwälte Wirtschaftliches Eigen- kapital für Kleinbetriebe Investor im Portrait: Handwerk Capital Management Zwischen Forschung, Inno- vation und Förderung Wie Investoren die Zukunft von Elektromobilität einschätzen Das Magazin für Investoren und Entrepreneure VentureCapital Magazin VentureCapital Magazin www.vc-magazin.de

Upload: others

Post on 27-Jul-2020

4 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Mit Sonderbeilage„Personalisierte Medizin“

Investoren stellen hohe Anforderungen

Kompetentes Personal gesuchtKompetentes Personal gesucht

Private Equity • Buyouts • M&A6 Juni 2011, 12,50 EUR

„Überzogene Notarkosten sind mir ein Dorn im Auge“Interview mit Dr. Wolfgang Weitnauer,

Weitnauer Rechtsanwälte

Wirtschaftliches Eigen-kapital für KleinbetriebeInvestor im Portrait:

Handwerk Capital Management

Zwischen Forschung, Inno-vation und FörderungWie Investoren die Zukunft

von Elektromobilität einschätzen

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Vent

ureC

apita

lM

agaz

in

VentureCapitalMagazinwww.vc-magazin.de

Page 2: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Die NRW.BANK fördert kleine und mittlere Unternehmen mit Eigenkapital- Finan-

zierungen sowie Darlehen zur Stärkung des Eigenkapitals und zum Ausgleich

mangelnder Sicherheiten. Fragen Sie uns danach: Tel. 0211 91741-1002.

www.nrwbank.de/beteiligungen

Wir stärken Ihr Eigenkapital.

25.02.11 Venture Capital Magazin 210x297.indd 1 14.02.11 10:32

Page 3: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 3www.vc-magazin.de

Liebe Leserinnen und Leser,

in einer idealtypischen Marktwirtschaftfinden Angebot und Nachfrage von al-leine zueinander und pendeln sich ein.Zu welchen Defekten der Steuerungs-wille eines Staates führt, haben wir inDeutschland in einem 40 Jahre währen-den Experiment gesehen. Doch auch diePolitiker der Bundesrepublik hatten undhaben immer noch eine Neigung zu In-ter ventionen – mittels Steuern und Sub -ventionen. Was dem libertären Freigeistan dieser Stelle ein Graus ist, kann Fehl -allokationen zur Folge haben, aber auchsinnstiftend sein. Auf jeden Fall ergebensich daraus attraktive Chancen für Grün -der und Investoren, wie die jüngere Ver -gangenheit gezeigt hat: Die staatlicheFörderung der Solarbranche gilt als einwesentlicher Aspekt für das frühe Enga -gement vieler Finanzinvestoren. Jetztscheinen sich neue Optionen zu erge-ben. Die Bundesregierung will in neunJahren eine Million Elektroautos auf deut -schen Straßen sehen – bislang sollenes nur knapp über 2.000 sein. WerdenMilliarden Euro in die Forschung gestecktund die Verbraucher mit Steuererleichte -rungen gelockt, zieht der steigende Be-darf an Produkten der Elektromobilitätunweigerlich eine Reihe von Gründun-gen nach sich.

Mit dem Gesundheitswesen hat das deut -sche Dickicht aus Paragraphen und Ver -ordnungen an anderer Stelle bereits ei-nen Industriezweig zu enormer Größeaufgebläht. So sind die Ausgaben von175 Mrd. EUR im Jahr 1994 binnen 15Jahren auf 278 Mrd. EUR angestiegen.Bislang hat keiner der Kniffe, ob bei-spiels weise die Praxisgebühr oder daspolitisch gewollte Sterben von Kranken -kassen, zu einer Besserung geführt.Indi viduell auf den Menschen abge-stimmte Medizin könnte sich jedoch alsKostenairbag entpuppen. Und Venture

Capital-finanzierte Jungunternehmenkönn ten dieser frische Wind sein, dendie Gesundheitsindustrie dringendbraucht. Wie der aktuelle Stand in die-sem Segment ist, dokumentiert unsereerstmals erscheinende Sonderbeilage„Personalisierte Medizin“.

Einen Schwerpunkt dieser Ausgabe ha-ben wir übrigens dem Thema Personalgewidmet und beleuchten dessen ver-schiedene Facetten. So beantwortet dieTitelgeschichte beispielsweise, welcheAnsprüche Private Equity-Gesellschaftenan künftige Mitarbeiter stellen und wel-che Wege der Personalsuche sie bevor-zugen. Weitere Beiträge dokumentierenden Umgang mit Low Performern undden Stand von Frauen in der PrivateEquity-Branche.

Ich wünsche Ihnen eine anregendeLektüre.

Ihr

[email protected]

Editorial

Regelungswut als Chance

Torsten Paßmann, Redaktionsleiter

Vier Gründe für Ihre Teilnahme

a Industrielle Biotechnologie im Fokus

a Einblicke in erfolgreiche Investitonsstrategien

a Aufklärung über kritische Erfolgsfaktoren

a Direkter Zugang zu Unternehmender Industriellen Biotechnologie

Weitere Informationen zu Programm & Anmeldung

www.cib-frankfurt.de

CIB Frankfurt wird finanziert von:

C I B Fr a n k f u r t

Montag, 20. Juni 2011School of FinanceFrankfurt am Main

3. CIB InvestKonferenz

Mediapartner:Managed by

EUROPÄISCHE UNION:Investition in Ihre ZukunftEuropäischer Fonds für regionale Entwicklung

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG FRANKFURT– FRANKFURT ECONOMIC DEVELOPMENT – GMBH

Page 4: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

3 EditorialRegelungswut als Chance

Auslese

6 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

12 Kompetentes Personal gesuchtInvestoren stellen hohe Anforderungen

Märkte & Zahlen

18 Neue Führungsmannschaft tritt ins Rampenlicht12. Deutscher Eigenkapitaltagin Berlin

20 Nachholbedarf bei der Busi-ness Angel-Aktivität Deutschland liegt hinter Großbritannien und Frankreich

22 Executive Talk„Filmfonds funktionieren nurüber eine Portfolio-Politik“Interview mit Prof. Nico Hof-mann, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der teamWorxTelevision & Film GmbH

24 Menschen & MacherMarco BrockhausTeil 53 der Serie

25 Blick aus Fernostvon Andreas UhdeAsien: Mehr als China und Indien

26 Wie weiblich ist Private Equity?Frauen erobern nach und nachdie Branche

28 Zwischen Anlagedruck und neuen ChancenPrivate Equity-Branche erholt sich von der Krise

29 Seminar für die Dealmachervon morgen

Early Stage & Expansion

30 Inside the Valley vonGregory Heibel, Orrick, Herrington & SutcliffeStrong winds for venture capital

31 VC-Kolumne vonDr. Hendrik Brandis,Earlybird Venture CapitalOutperformer unter den Parkettneulingen

32 Case StudyHybride Energiespeicher -lösungen für den WeltmarktHeliocentris AG wächst international

34 Investor im PortraitWirtschaftliches Eigenkapital für KleinbetriebeTeil 115: Handwerk Capital Management

36 Zwischen Forschung, Innovatio n und staatlicher FörderungWie Investoren die Zukunft vonElektromobilität einschätzen

Mittelstand/Buyouts

38 Dienstleister gesuchtWas ein erfolgreiches Inte-rimsmandat auszeichnetAntje Lenk, Bridge IMP

40 Eigenständige Steuerbilanz -politik vs. HGB-PflichtangabenGefahr vorschneller Fehl -beurteilungen bei der UnternehmensanalyseDr. Christian Zwirner, Dr. Kleeberg & Partner

42 M&A-Kolumne von Julian Ostertag, Jupiter Capital PartnersDer Markt für IT-Sicherheit boomt

Private Equity-Dachfonds

43 FondsportraitInvestieren, wo die Kreuzflag-gen in der Brandung stehenMarble House Nordic Secondary Fund

44 Es geht wieder aufwärtsGeschlossene Private Equity-Fonds lassen die Krise hinter sichJohannes Nölke, optegra:hhkl

45 Dachfonds-News

Entrepreneurship

46 Entrepreneurship-Flash

12 Kompetentes Personal gesucht

Investoren stellen hohe Anforderungen

Finanzinvestoren sind auf verschiede -

ne Arten betroffen, wenn sie fähiges

Personal rekrutieren wollen: Sie brau-

chen selbst Mitarbeiter, müssen bei

ihren Portfoliogesellschaften das Team

ergänzen oder Teile davon austauschen

und suchen für zeitlich befristete Auf-

gaben gerne auch Interimsmanager. Im

Regelfall stellen sie hohe Anforderun-

gen – teilweise haben aber auch Absol-

venten eine Chance.

34 Wirtschaftliches Eigenkapitalfür Kleinbetriebe

Investor im Portrait: Hand-werk Capital Management

Durch den Aufbau eines Heizungssani -

tär handels in Ostdeutschland entwi-

ckelte Franco Mathias eine Affinität zum

Hand werk. Sie führte 1996 zur Grün-

dung der Handwerk Consult Mittel-

standsberatung mit den Schwerpunkten

Sanierung, Coaching und Nachfolge. Im

Zuge dieser Tätigkeit entstand dann die

Handwerk Capital Management Ltd. &

Co. KG. Der Name des Unternehmens

ist dabei Programm.

Inha

lt

VentureCapital Magazin 6/20114 www.vc-magazin.de

Page 5: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

47 Elevator PitchMat4Med GmbH

48 Die Spreu vom Weizen trennenDie Beendigung von Arbeitsver -hältnissen mit Low PerformernManfred Schmid, Axel A. Heltzel,MLawGroup

50 „Überzogene Notarkosten für Finanzierungsrunden sind mir ein Dorn im Auge“Interview mit Dr. Wolfgang Weitnauer, Weitnauer Rechts-anwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater

52 Katalysator mit mehr als KapitalDie Bedeutung von Business Angels für die GründerszeneAndreas Lukic, Frank Müller,Business Angels Frankfurt -RheinMain

54 „Manchmal wird vergessen,dass Mobilität auch auf demWasser stattfindet“Interview mit Dr. ChristophBallin, geschäftsführender Ge-sellschafter, Torqeedo GmbH

Datenbank

56 Deal-Monitor

63 EventsVeranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister

63 Soeben erschienen

64 Zitat des Monats

64 Ausblick/Impressum

65 Stellenmarkt

In Kooperation mit

66 People

50 „Überzogene Notarkosten fürFinanzierungsrunden sind mirein Dorn im Auge“Interview mit Dr. WolfgangWeitnauer, Weitnauer Rechts-anwälteMit der vierten Auflage hat das „Hand-

buch Venture Capital“ um mehr als

100 Seiten und viele neue Details zu -

gelegt. Im Interview gewährt Autor

Dr. Wolfgang Weitnauer einen Ein -

blick in den Entstehungsprozess, be-

schreibt die Probleme von Gründern

und Investoren und verrät, welche der

drängendsten juristischen Aspekte

gelöst wurden – und welche noch

offen sind.

36 Zwischen Forschung, Innovationund staatlicher Förderung

Wie Investoren die Zukunft vonElektromobilität einschätzen

Das Thema Elektromobilität ist aktuell

in aller Munde, nicht zuletzt wegen der

Pläne der Bundesregierung: Bis 2020

sollen eine Million Elektroautos auf

Deutschlands Straßen unterwegs sein,

wofür der Bund mehrere Milliarden Euro

aufwenden will. Zahlreiche andere dis-

kutierte Ansätze verdeutlichen, dass

sich in diesem Umfeld einige interes-

sante Chancen für Gründer und Inves-

toren ergeben.

VentureCapital Magazin 6/2011 5www.vc-magazin.de

Unter www.vc-magazin.de

� Alle 115 Teile der Serie

Investor im Portrait

� Alle Dachfonds-Portraits

� Die Serie Business Angel-Netzwerke

� Ein aktuelles Interview

� ... und vieles mehr!

Kaufmann Lutz ist Ihr zuverlässiger Partner in allen Fragen rund um Venture Capital, Private Equity und M&A. Lernen Sie uns kennen.

Kaufmann Lutz Rechtsanwaltsgesellschaft mbHRechtsanwälte | Wirtschaftsprüfer | SteuerberaterMünchen | Hamburgwww.kaufmannlutz.com

Gehen Sie nicht blind in Transaktionen.

Gewinnen Sie den Durchblick.

Page 6: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

6 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 6/2011

Aus

lese

Zahl des Monats

Tabelle des MonatsStudie des Monats

Macht der Verkäufer steigt

Der europäische Markt für Firmenfusionen und -über-nahmen wandelt sich vom Käufer- zum Verkäufermarkt.Diesen Trend weist die CMS European M&A Study 2011des europäischen Sozietäten-Verbunds CMS aus. Dem-nach hat sich der Wettbewerb 2010 aufseiten der Käuferverstärkt, was dazu führt, dass sie wieder mehr Risikenübernehmen. Die Standards der Risikoverteilung beiM&A-Deals in Europa haben allerdings noch nicht dasNiveau von 2007 erreicht. Der Anteil der Transaktionenmit hohen Haftungshöchstgrenzen ging laut Studie zu-rück, die Verjährungsfristen für allgemeine Garantienwurden kürzer. Für eine höhere Dynamik am europä -ischen M&A-Markt haben den CMS-Experten zufolgeauch Finanzinvestoren gesorgt, die 2010 wieder ver-stärkt aktiv waren. Die Studie basiert auf den Datenvon rund 300 Transaktionen, die CMS 2010 europaweitbetreut hat.

Private Equity holt auf

Anleger vertrauen wieder Private Equity-Fonds: Insge-samt 28,6 Mio. EUR sammelten die Mitglieder des Ver-bands Geschlossene Fonds e.V. (VGF) im ersten Quartal2011 für die Assetklasse ein. Damit blieb Private Equityzwar hinter den beliebten Immobilienfonds zurück, aufdie 56% des gesamten Volumens entfielen, steigerte sichaber deutlich im Vergleich zu den ersten drei Monatendes Vorjahres, in denen nur 3,5 Mio. EUR in Beteiligungs-fonds geflossen waren. Insgesamt platzierten die 44 imVerband organisierten Anbieter 803,2 Mio. EUR Eigenka-pital für ihre geschlossenen Fonds. Das bedeutet einenRückgang um 8% gegenüber dem ersten Quartal 2010.

100 Mrd. EUR

Auf die europäische Private Equity-Branche kommt eineRefinanzierungswelle zu. Bis 2015 müssen voraussicht-lich mehr als 100 Mrd. EUR Fremdkapital aus Transaktio-nen vor der Krise refinanziert werden, ergab der Europe-an Private Equity Outlook 2011 des Beratungsunterneh-mens Roland Berger Strategy Consultants. Einvernehm-liche Lösungen mit den Gläubigern zu finden, dürfte lautStudie schwieriger werden: Mit der Zahl der Finanziererund Finanzierungsarten habe auch die Komplexität derTransaktionen zugenommen. Zudem stelle die Zurück-haltung der Banken und des Kapitalmarkts eine großeHerausforderung dar. Die Vermittlung zwischen Stake-holdern mit unterschiedlichen Interessen wird deshalbden Roland-Berger-Experten zufolge eine immer wichti-gere Rolle spielen.

Ranking des Monats

Big, bigger, TPG CapitalTPG Capital ist die größte Private Equity-Gesellschaftder Welt. Das ergab eine Untersuchung des Magazins Pri-vate Equity International, das jährlich das Fundraising-Volumen von Beteiligungsfirmen weltweit ermittelt undein Ranking der Top 300 erstellt. Demnach konnte TPGwährend der vergangenen fünf Jahre Kapital in Höhe von50,5 Mrd. USD einsammeln. Damit löste die Gesellschaftden Spitzenreiter der Vorjahres Goldman Sachs ab, dieim 5-Jahres-Zeitraum 47,2 Mrd. USD einsammelten. DieUntersuchung belegt zudem eine kontinuierliche Ver-schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum gemeinsam ein Fundraising-Volumen von 734Mrd. USD, im Vorjahr waren es noch 772 Mrd. gewesen,2009 hatten sie bei 813 Mrd. USD gestanden.

Platzierungsergebnisse erstes Quartal 2010 und 2011

Q12011

Q12010

Veränderung Q1 2011 zu Q1 2010

Immobilien Deutschland 248,3 326,7 -24%

Immobilien Ausland 196,9 215,8 -9%

Schiffsbeteiligungen 82,9 98,2 -16%

Energiefonds 58,4 77,2 -24%

Flugzeugfonds 112,7 86,7 30%

Private Equity-Fonds 28,6 3,5 725%Andere 75,4 62,1 21%

Alle 803,2 870,2 -8%

Quelle: VGF

Top 5 der Private Equity-Gesellschaften weltweit

Platz Gesellschaft Fundraising-Volumen (5-Jahres-Horizont)

1 TPG Capital 50,5 Mrd. USD

2 Goldman Sachs 47,2 Mrd. USD

3 The Carlyle Group 40,5 Mrd. USD

4 Kohlberg Kravis Roberts 40,2 Mrd. USD

5 The Blackstone Group 36,4 Mrd. USD

Quelle: Private Equity International

Page 7: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Venture Capital Forum: Returning to good timesOctober 17th & 18th, Budapest

CREATING LASTING VALUE

It has been another tough year for the European venture capital industry still reeling from a new regulatory landscape, continuing capital constraints and the economic turmoil being felt by the continent at large. However, news of European venture-backed Biovex $1bn exit, successful fundraises during the last 12 months and the recently proposed extension to extend the EU’s single market, easing cross-border VC investment, has given cause for optimism.

This year’s EVCA Venture Capital Forum will explore the theme that the industry is returning to good times. It is possible to raise funds, there are still great ideas to back and routes to market are becoming clearer. EVCA’s Venture Capital Task Force has once again convened to build a programme that will debate and discuss the latest analysis and most pertinent topics, preparing delegates to position themselves for the next great opportunity.

Using a combination of keynotes, presentations, panels and on-stage interviews, delegates will benefit from the only programme designed by members, for members.

Topics included this year:

years

Capital Association by e-mail : [email protected]

before June

euro discount

Page 8: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

8 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 6/2011

Aus

lese

Seit Mai verfügt der Branchenverband BVK nach DörteHöppner, die zum europäischen Private Equity-VerbandEVCA wechselte, mit Ulrike Hinrichs erneut über eineGeschäftsführerin mit umfangreicher journalistischer Er-fahrung. So tauchen in ihrem Lebenslauf renommierte Print -medien wie die „Süddeutsche Zeitung“ oder „Die Welt“ebenso auf wie politische Magazine bei ARD und ZDF(darunter „Kennzeichen D“ und „Frontal 21“). Im Jahr 2005wechselte sie dann die Seiten und setzte ihren Berufswegals Presse- und Kommunikationschefin des damaligen Bun-deslandwirtschafts- und Verbraucherschutzministers HorstSeehofer fort. Zuletzt war Hinrichs Büroleiterin der Staats-ministerin Cornelia Pieper im Auswärtigen Amt. Im Inter-view berichtet sie, wie sie den 12. Eigenkapitaltag des BVKam 12. Mai als erste große Aufgabe wahrgenommen hat undwelche Pläne sie umsetzen will.

VC Magazin: Welchen Kontakt hatten Siebislang zur Private Equity-Branche?Hinrichs: Ich kenne die Private Equity-Branche aus der politischen Diskussionbesonders intensiv natürlich zu meinerZeit als Journalistin während der Finanz-krise. Neu war damals, dass ein handfes-tes Wirtschaftsthema auch die politi-schen Redaktionen eingeholt hat. Es gibtallerdings bis heute sehr viel Unwissen-heit über Private Equity. So wird dieBranche mit als Verursacher der Finanz-krise gesehen. Das ist falsch und da be-darf es noch mächtiger Aufklärungsar-beit bei Politik und Medien.

VC Magazin: Was reizt Sie an der Aufgabe,den Branchenverband der Private Equity-Industrie zu führen?

BVK unter neuer Führung

Der Frühphaseninvestor bmp AG stelltsich neu auf. Die Gesellschaft willsich unter dem neuen Namen bmpmedia investors AG vollständig aufdas Beteiligungsgeschäft im BereichMedia und Marketing Services kon-zentrieren. Das Beteiligungsma nage -ment soll in die bestehende Toch-tergesellschaft bmp Beteiligungs ma -nagement AG ausgelagert werden,ein Börsengang der Tochter ist fürAnfang Juli geplant. Die Mutterge-sellschaft beabsichtigt, sich überdie Börse mittelfristig vollständigvon ihren Anteilen zu trennen. Alle

Mittel der zukünftigen bmp mediainvestors AG sollen für Investitionenim Zielsegment eingesetzt werden.Im Zusammenhang mit dieser strate -gischen Neuausrichtung plant dieGesellschaft auch den Erwerb wei-terer Anteile an der brand einsMedien AG (siehe S. 58). bmp hatteim ersten Quartal 2011 einen Um-satz von 0,2 Mio. EUR (Vorjahres-quartal: 1,7 Mio. EUR) und einen Ge-winn von 565.000 EUR (Vorjahres-quartal: 520.000 EUR) erzielt. Dies ent -sprach einem Gewinn von 0,03EUR/Ak tie (Vorjahr: 0,03 EUR/Aktie).

bmp AG plant Neuausrichtung

Die Bayerische Beteiligungsgesell-schaft mbh (BayBG) steigerte2010 ihren Jahresüberschuss auf8,9 Mio. EUR von 5,2 Mio. EUR imJahr 2009. Zu dem Ergebnis tru -gen einige Exits bei, vor allem derWeiterverkauf der SIC ProcessingAG, deren Rendite die Gesell-schaft jedoch nicht veröffent -lichte. Der Beteiligungsstandblieb mit 307 Mio. EUR im Ver-gleich zum Vorjahr (309 Mio. EUR)stabil. Die Auszahlungen an diePortfoliounternehmen erreichten37,3 Mio. EUR (2009: 44,8 Mio.EUR). Damit war die BayBG 2010in 519 Unternehmen aus ganzBayern investiert. Für das Jahr2011 rechnet die Gesellschaft miteiner Zunahme der volkswirt-schaftlichen Investitionstätigkeitund daraus resultierend mit ei-ner leichten Steigerung ihrer Neu-abschlüsse auf 40 Mio. EUR unddes Beteiligungsbestands auf310 Mio. EUR.

Stabile Zahlen bei der BayBG

GoingPublic Magazin • Investor Relations –

Herausforderungen in

der Finanzkommunikation

• Fixed Income IR: im Dialog

mit Anleihe-Investoren

• Nachhaltiges Investieren:

professionelle Geldanlage

in Grün

Mehr unter www.goingpublic.de

Smart Investor • Titelstory: Lebensversicherun-

gen – eine miese Kapitalanlage

• Asien: Wie geht es weiter

an den Tigerbörsen?

• Beteiligungsgesellschaften:

Eine aktuelle Bestandsaufnahme

• Nachhaltigkeit: Gute Unterneh-

mensführung – was ist das?

Mehr unter www.smartinvestor.de

Crosslinks

Page 9: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Auslese

Anzeige

Hinrichs: Ich ha-be als Journalistinlange die Berli -ner Politikszene be -trach tet, danachwar ich in Ministe-rien selbst aktiverTeil des Politikbe-triebs. Für mich istes interessant, jetzteine weitere Pers -pektive – die derWirtschaft – einnehmen zu können.Daneben hat die neue Aufgabe eineandere spannende Facette: Aus mei-ner Sicht ist die Kommunikation zwi-schen Wirtschaft, Politik und Medienimmer noch vielfach gestört. Es isteine wichtige Aufgabe, diese Kommu -

VC Magazin: Welchen Plan verfolgenSie für die ersten 100 Tage – und wassoll mittelfristig geschehen?Hinrichs: Ein wichtiges Anliegen istmir, in der nächsten Zeit viele Mitglie -der zu besuchen und mehr über ihreBedürfnisse zu erfahren. Ansonsten hatmeine Vorgängerin den Verband sehrgut aufgestellt, diese Schlagkraft gilt esauszubauen. Die Aufgaben der kom-men den zwei Jahre lassen sich gut miteinem Bild aus der Tour de Francebeschreiben: Wir kommen politischhier in Berlin in die Bergetappe. Aberich bin optimistisch, denn ich fahreja nicht alleine. Unser Präsident Dr.Hanns Ostmeier ist ein äußerst er-fahrener Begleiter und er weiß, wiewir am besten durchs Ziel kommen.

nikation im Sinne der Branche zu ver -bessern. Wir haben in den nächstenzwei Jahren viel vor: Unter anderemmuss die AIFM-Richtlinie in nationa-les Recht umgesetzt werden.

VC Magazin: Wie haben Sie Ihre ers-ten Wochen – mit dem Eigenkapital-tag als Feuertaufe – wahrgenommen?Hinrichs: Meine ersten Tage habenmir gezeigt, dass es sich um eineschöne und vielseitige Aufgabe han-delt. Gleich mit dem Eigenkapitaltageinzusteigen, den ich auch mitgestal-ten konnte, war eine wertvolle Erfah-rung. Ich habe auf einen Schlag vieleBVK-Mitglieder kennengelernt und einerstes Gefühl dafür bekommen, wassie bewegt.

Ulrike Hinrichs

Nachgefragt bei Ulrike Hinrichs, Geschäftsführerin des BVK

bdp Venturis. Profi s suchen mit Erfolg

bdp VenturisManagement Consultants GmbH

www.bdp-venturis.de

10435 BerlinDanziger Str. 64030 – 44 33 61 - [email protected]

01129 DresdenHubertusstr. 370351 – 811 53 95 - [email protected]

20459 HamburgSteinhöft 5 - 7040 – 30 99 36 - [email protected]

M&A + Investorensuche Suche von Käufern und Investoren Suche von Targets Distressed M&A Finanzierung Unternehmensbewertung Verhandlungsbegleitung steuerliche Optimierung Vertragswesen

www.profis-suchen-mit-erfolg.de

bdp-Fachforum M&A

Berlin 15.06.2011 · H

amburg 29.06.2011

Page 10: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

10 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 6/2011

Aus

lese

Die Renditeerwartungen deutscherVenture Capital-Fonds bleiben auchnach der Finanzkrise hoch. Wagnis-kapitalfonds stellen hierzulande ih-ren Investoren eine Nettozielrenditevon 20% IRR bzw. ein Multiple von2,5 auf das investierte Kapital inAussicht, ergab das VC-Panel derBeratungsgesellschaft FHP Private

Equity Consultants, das vierteljähr-lich ermittelt wird. Die Exits der jün-geren Vergangenheit entsprachenden hohen Erwartungen jedochnicht: Die Rendite der in den letztenzwölf Monaten realisierten Beteili-gungen lag im Median bei einer IRRvon 1%, das Multiple auf das inves-tierte Kapital betrug 0,5x.

Hohe Erwartungen an VC-Rendite

Investitionen in Forschung und Ent-wicklung lohnen sich – für Unter-nehmer genauso wie für Investoren.Unternehmen, deren F&E-Intensität50% über dem Branchenschnittliegt, haben eine 14–21% höhereMarktkapitalisierung, wies eine Stu-die der Deutschen Bank nach. Einpositiver Zusammenhang zwischenF&E-Intensität und Marktkapitalisie-

rung (F&E-Elastizität) wiederum istlaut der Studie ein direkter Anreizfür Unternehmen, Innovationen wei-ter zu fördern. Für Venture Capital-Investoren bedeutet das bares Geld:Für sie stellt eine positive F&E-Elas-tizität einen Anreiz dar, in jungeTechnologiefirmen zu investieren,da sie bei einem späteren Börsen-gang höhere Preise erzielen.

F&E steigert den Unternehmenswert

+++ München – Die Venture Ca -pital-Gesellschaft mic AG hat imGeschäftsjahr 2010 nach vor -läufigen Zahlen 8,5 Mio. EURUmsatz erzielt. Das bedeutet ei-ne Umsatzsteigerung von 21,6%gegenüber dem bisherigen Re-kordjahr 2009. Der Jahresüber-schuss erreichte 5,1 Mio. EUR.+++ Frankfurt – Der Finanzie-rungsmarktplatz EXBA Exchangefor Business Angels GmbH hatim April zur exchangeBA AG um-firmiert. Im Juni folgt eine Road-show durch fünf Städte. +++ NewYork – Für sein Engagement beimDentalspezialisten Amann Girr-bach ist der Eigenkapitalfinanzie -rer Hubag, der von Alpine Equitygemanagt wird, als erste österrei -chische Beteiligungsgesellschaftvon Thomson Reuters mit demAward „European Deal of theYear“ ausgezeichnet worden.

Newsticker

Deutsche Business Angels sind guter Dinge, wasihre Geschäftsaussichten betrifft. Im Rahmen desBusiness Angels Panel, das u.a. vom BusinessAngels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) alledrei Monate erhoben wird, bewerteten die Privat-investoren im ersten Quartal 2011 ihre Geschäfts-lage mit 5,69 Punkten nach 5,48 Punkten im Vor-quartal. Die Skala reicht von 1 (= sehr schlecht)bis 7 (= sehr gut). Grund für die gute Stimmungsind laut BAND preiswerte Einkäufe, die die Inves-toren bedingt durch die Talfahrt an den Kapital-märkten realisieren konnten. Die bei den privatenKapitalgebern beliebtesten Branchen waren dieUmwelttechnologie, gefolgt von Energie, Medizin-technik, Web Services/E-Business und neue Mate-rialien. Trotz guter Stimmung haben sich die In-vestitionssummen allerdings verringert. Pro Dealinvestierten die Angels durchschnittlich nurnoch 57.000 EUR nach 84.000 EUR im Vorquartal.Im Rahmen des Panels werden 26 Business An-gels befragt.

Business Angels in Einkaufslaune

Anzeige

Veranstaltung:

Thementag „Wo steht die Akquisitionsfinanzierung?“

Ort: WGZ-Bank, Ludwig-Erhard-Allee 20, 40227 Düsseldorf

Datum: 20. Juni 2011

Uhrzeit: 16.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr (im Anschluss Get Together)

Inhaltliche Schwerpunkte:Die Fremdfinanzierung als Bestandteil der Kaufpreisfinanzierung ist integra -ler Bestandteil des Private Equity Geschäftsmodells. Sie ist mitbestimmend fürKaufpreishöhen, Equity Return sowie Risiken der Transaktion und war Aus -gangspunkt der Heuschreckendebatte. Die globale Finanzkrise beendeteden Private Equity Boom und die Quellen der Akquisitionsfinanzierungenversiegten. Welche Erfahrungen gewonnen wurden und wie sich die Akqui-sitionsfinanzierung heute aus Sicht der Marktteilnehmer darstellt, soll mitdieser Veranstaltung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden.

Informationen und Anmeldung unter:www.private-equity-forum.de • Tel.: 0211-641 62 68

Für Mitglieder ist die Veranstaltung kostenfrei – Nichtmitglieder zahleneinen Beitrag von 90 EUR.

Page 11: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

1.603.57

1.034.0

63.698Sie wollen mehr wissen?

Besuchen Sie uns im Internet:

www.rwb-ag.de

1,603 Mrd. € Zeichnungskapitalvon 63.698 Anlegern

1,034 Mrd. € Committed Capital an 109 Zielfonds

in 16 Ländern auf 5 Kontinenten

Page 12: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

12

Kompetentes Personal gesucht

Investoren stellen hohe Anforderungen

Neben Kapital und Boden gilt Arbeit als der dritte wesentlicheProduktionsfaktor. Finanzinvestoren sind dabei auf verschie -dene Arten betroffen, wenn sie fähiges Personal rekrutierenwollen: Sie brauchen selbst Mitarbeiter, müssen bei ihrenPortfoliogesellschaften das Team ergänzen oder Teile davonaustauschen und suchen für zeitlich befristete Aufgaben gerneauch Interimsmanager als Feuerwehrleute. Im Regelfall stel -len sie dabei hohe Anforderungen – teilweise haben aberauch Absolventen eine Chance.

Große Fonds stocken wieder aufEinige führende Köpfe der Private Equity-Branche be-zeichneten die jüngere Vergangenheit mal als „nuklearenWinter“, mal als „Eiszeit“ – und meinten damit vorrangigdie Chancen für das eigene Geschäft. Die teils katastro-phale Wirtschaftslage der letzten Jahre erwies sich aberauch als ziemlich frostige Periode für viele Angestellte in dergesamten Financial Community. Die Pleitebank LehmanBrothers beispielsweise musste gleich alle Mitarbeitervor die Tür setzen, andere Player in diesem Sektor redu-zierten ebenfalls ihre Teams, und selbst die vergleichsweiseschlank aufgestellten Finanzinvestoren haben Jobs abge-baut. „Besonders 2008 und 2009 haben sich in Deutschland

vor allem große und Mega-Buyout-Fonds von einer signifi-kanten Zahl ihrer Investment Professionals getrennt“,blickt Jürgen Bracht zurück. Der Geschäftsführer der aufPrivate Equity spezialisierten Personalberatung GRiP ver-folgt die Einstellungswellen der Branche schon seit 1997.Seit dem ersten Quartal 2010 gebe es aber wieder Neuein-stellungen, besonders auf dem Einstiegsniveau Ana-lyst/Associate. Bracht: „Die großen Fonds wollen ihrenjungen Leuten Entwicklungsperspektiven bieten.“

Persönliche Kontakte bevorzugtBei der Suche nach neuen Mitarbei-tern schätzen Private Equity-Gesell-schaften vor allem Empfehlungenund Kontakte aus dem eigenen Netz-werk. Bei einer Blitzumfrage des Ven-tureCapital Magazins unter 38 imdeutschsprachigen Raum aktivenPrivate Equity-Gesellschaften be-zeichneten 76% von ihnen diesenWeg als sehr wichtig, weitere 18% alswichtig. „Viele Manager schauen sichzuerst bei den Investmentbanken

www.vc-magazin.de

Tite

lthem

a

VentureCapital Magazin 6/2011

0% 20% 40% 60% 80% 100%

sehr wichtigwichtiggeringe Bedeutungunwichtig

Eigenes Netzwerk

Headhunter/Personalberater

Stellenanzeigen in der Presse

Jobbörsen im Internet

Initiativbewerbungen

Wie wichtig sind folgende Wege der Personalakquise?

0% 20% 40% 60% 80% 100%

immeroftgelegentlichnie

Fach- bzw Führungspositionenin Portfolio-Unternehmen

Partner/Geschäftsführer

Investment Manager/Director

Associate

Analyst

Für welche Positionen kommen Headhunter infrage?

Personalsuche von Finanzinvestoren

Quelle: Blitzumfrage des VentureCapital Magazins unter 38 im deutschsprachigen Raum aktiven Investoren, Mai 2011

Jens Milbrandt, Milbrandt & Partner

Page 13: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

um, bei denen sie selbst früher waren“, erklärt Jens Mil-brandt, Gründer von Milbrandt & Partner. An zweiter Stel-le rangieren Headhunter. „Finanzinvestoren finden ihrPersonal meist selbst sehr gut – eine Ausnahme stellt diePartnerebene dar“, sagt Friedrich Vogel, Geschäftsführerbei Selecteam Deutschland GmbH. Eigenen Angaben zu-folge werden Headhunter vor allem auf der Ebene von In-vestmentmanagern eingesetzt, jedoch finden sich auf deneinschlägigen Portalen wie efinancialcareers.de odermonster.de auch Anzeigen von Personalberatern für Ein-stiegspositionen. Große Bedeutung haben die Spezialis-ten aber vor allem bei der Suche von Fach- bzw. Füh-rungskräften in Portfoliounternehmen – gut 80% der In-vestoren nutzen diesen Service oft oder immer. HoheAnsprüche stellen viele Private Equity-Gesellschaften,wenn es um das Profil der Kandidaten geht.

Top-Niveau in vielen BereichenDie Anforderungen an Mitarbeiter von Finanzinvestorenkönnen je nach Haus schon bei den Einstiegspositionenwie Analysten hoch sein, meint Michael Kurzeja, Geschäfts -führer von Kurzeja & Cie. Personalberater: „Vorausgesetztwerden ein Abitur im Einser-Bereich, eine internationaleUniversität und studienbegleitend Praktika im Finanzsek-tor.“ Geht es dann um einen Associate oder einen Invest-ment Director, seien gerne Erfahrungen bei Investment-banken und anschließend bei anderen Private Equity-

Investoren gesehen. Eine andere Erfahrung hat Vogel vonSelecteam gemacht: „Große Gesellschaften stellen Leuteein, die sie weiterentwickeln können – das schließt auchAbsolventen ein.“ Ebenso würden aus seiner Sicht ein„solider Abschluss“ und drei bis fünf Jahre Berufserfah-rung ausreichen. Dass Absolventen von Hochschulen di-rekt bei den großen Fonds einsteigen, sei eher selten, be-richten andere Headhunter. „Wer nach ersten Jahren imInvestment Banking aber seinen MBA auf einer Universi-tät der sogenannten Ivy League oderbeispielsweise in Europa an der Lon-don Business School oder am Inseadgemacht hat, kann direkt zu einer Pri-vate Equity-Gesellschaft gehen“, er-läutert Bracht. Ihre hohen Ansprüchedrücken manche Gesellschaften auchsubtil aus. So sucht beispielsweiseArkesden Partners aus London im Auf -trag eines Frankfurter Buyout-Fondsnach einem Bewerber, der zum Part-ner aufgebaut werden und die Präsenz seines neuen Ar beit -gebers im deutschsprachigen Raum ausbauen soll. Bei denvier gewünschten Eigenschaften des idealen Kandidatennennt die englischsprachige Anzeige unter Sprachen al-lein „fluent German Speaker“. „Fließen des Englisch wirdeinfach voraus gesetzt, auch wenn eine Gesellschaft nur inder DACH-Region aktiv ist“, kommentiert Milbrandt.

Titelthema

Sie führen mit Geschick, besitzen Erfahrung und Leidenschaft.

Dann machen Sie den nächsten Karriereschritt. Wir suchen Führungskräfte.Als Qualitätsführer für Einkauf, Beschaffung und Supply-Chain-Management sind wir auf der Suche nach

erfahrenen Führungskräften, die unsere Leidenschaft für den Einkauf teilen. Mit hohem Qualitätsan-

spruch und starken Unternehmenswerten bilden gegenseitiges Vertrauen und ein partnerschaftliches

Miteinander Grundsätze, die unser Verständnis von Wertschätzung ausdrücken. Informieren Sie sich

unter www.kerkhoff-consulting.de / karriere

Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der Be-ratungsunternehmen für Einkauf und Beschaffung. 2009 ist Kerkhoff Consulting von der Zeitschrift CAPITAL mit dem Titel „Hidden Champion des Be-ratungsmarktes“ ausgezeichnet, 2010 von der Wirt-schaftswoche zur besten Beratung für Supply-Chain-Management gekürt worden.

Anzeige

Jürgen Bracht,GRiP

Page 14: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

14

Praktiker empfohlen – oder gesuchtWenn die Auftraggeber offen für Beratung sind, tritt Kur-zeja in einen intensiven Dialog und sucht dann anstattBanking-Experten lieber Praktiker. „Im Mittelstand wer-den diese von den Portfoliounternehmen eher ernst ge-nommen“, erklärt er. „Der Idealfall aus Sicht eines Buyout-Investors ist dann eine Art Zwitter, der sowohl über In-dustrieerfahrung verfügt als auch die Sprache der PrivateEquity-Branche spricht und Financial Engineering be-herrscht“, so Milbrandt. Bei Venture Capital-Gesell -schaften dagegen spielen finanzmathematische Kennt -nisse nur eine unter geordnete Rolle. „Bei einem zweiJahre jungen Unternehmen fehlt einfach die Basis, um via

Discounted Cashflow den Wert zu be-rechnen“, merkt Milbrandt lakonischan. Diese Sichtweise bestätigt Dr.Paul-Josef Patt, Geschäftsführer voneCapital entrepreneurial Partners,der gerade erst zwei Investment -manager neu eingestellt hat: „Nebensozialer Intelligenz zählt für uns vorallem Praxiserfahrung, besonderswenn sie auf eigene unternehmeri-sche Aktivität zurückgeht.“

Venture Capital schätzt Branchenwissen Die fachlichen Anforderungen bei Venture Capital Invest-ments seien einfach so speziell, dass nur gestandene Ex-perten diese erfüllen könnten, so Patt. Noch deutlicherdrückt sich Headhunter Bracht aus: „Early Stage-Investo-

ren brauchen Mitarbeiter, die Technologien verstehen.Und das geht nur, wenn man sich – meist als Ingenieuroder durch Promotion – extrem tiefe Fachkenntnisse an-geeignet hat.“ Anders als bei den großen Buyout-Fondshätten Absolventen frisch von der Hochschule trotzdemeine Chance, ist Patt überzeugt: „Wer sich wirklich be-müht, findet den Einstieg. Er muss sich im Studium ent-weder auf Beteiligungskapital oder ein technologischesFachgebiet spezialisieren und auf jeden Fall gute Praktikain der Branche absolvieren.“ Einensolchen Einsteiger hat beispielswei-se Aurelia Private Equity übernom-men. „Unser Mitarbeiter Chris tophOsburg startete als Praktikant, er-wies sich als lernwillig und fleißig,und jetzt, nach einem Jahr, betreut erals Analyst bereits erste Beteiligun-gen. Da unser Geschäft von Erfah-rung lebt, geht es beim Start jungerMitarbeiter mit Berufsziel Beteili-gungsmanager eher um solche Tu-genden“, berichtet Jürgen Leschke,Geschäftsführer der Frankfurter Venture Capital-Gesell-schaft. Mit zunehmender Erfahrung ändern sich dannauch die Gehaltskomponenten.

Gehaltsfragen„Am Anfang bildet das Fixgehalt mit etwa 90% des Jahres-einkommens den Kern der Vergütung. Wenn die Verant-wortung steigt und sich Erfolge im Beteiligungsgeschäft

www.vc-magazin.de

Tite

lthem

a

VentureCapital Magazin 6/2011

Nachgefragt bei Guido Happe, Vorstand der Steinbach Consulting AG

VC Magazin: Welche Ansprüche stel-len Early Stage-Unternehmen, wennsie für die Personalsuche einen Head-hunter beauftragen?Happe: Gesucht werden vorrangigkaufmännische Geschäftsführer oderExperten für Vertrieb und Marketing.Läuft der Auftrag über Investoren,soll es quasi ein Leuchtturm aus derIndustrie oder jemand mit Gründerer-fahrung sein. Und zwar deshalb, weilgroße Herausforderungen anstehen oder das Start-upstabilisiert werden muss. Sind Gründer die Auftraggeber,formulieren sie meist niedrigere Ansprüche. Sie fürchtensich oftmals davor, Verantwortung abgeben zu müssenoder das neue Tempo nicht mitgehen zu können.

VC Magazin: Mit welchen Argumenten überzeugt mangestandene Manager von einem Wechsel in ein Start-up?Happe: Da die Gehälter im Regelfall deutlich niedrigersind als vorher, müssen andere Punkte als Argumentdienen. Auf jeden Fall haben sie jetzt mehr Freiheitenund können Prozesse viel schneller als in einem Kon-zern umsetzen. Bei sehr jungen Start-ups erhalten sie

darüber hinaus 3 bis 8% der Anteile und werden gleich-sam Mitunternehmer. In späteren Phasen spricht manmeist über Optionen.

VC Magazin: Wie stellt sich die Situation im Mittelstanddar?Happe: Wenn die Unternehmerfamilie noch die Mehr-heit hält, geht es meist um die Nachfolgeregelung oderum eine anstehende Internationalisierung. Bei Anfragenüber Buyout-Investoren muss unserer Erfahrung nachmeist saniert oder restrukturiert werden. Das Wunsch-profil erfüllen dann erfahrene CFOs oder Fachleute fürProduktmanagement bzw. Entwicklung.

VC Magazin: Gibt es für Portfoliounternehmen einengünstigeren Weg, sich Expertise an Bord zu holen?Happe: Bei Early Stage-Unternehmen ist das leider nochwenig verbreitet, aber bei mittelständischen Unterneh-men erfüllt ein Bei- oder Aufsichtsrat diese Funktion. DieKosten sind hier deutlich niedriger als beispielsweisebei Interimsmanagern, hilfreiches Wissen fließt in dieGesellschaft und das Kontaktnetzwerk ist auf einenSchlag breit gefächert. Davon profitieren sowohl der In-vestor als auch das Unternehmen selbst.

Guido Happe

Jürgen Leschke, Aurelia

Dr. Paul-Josef Patt, eCapital

Page 15: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2011

Executive ConsultantsVentegis Capital A k t i e n g e s e l l s c h a f t

Page 16: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

16

direkt zuordnen lassen, steigt der Anteil der variablenEinkünfte“, verrät Leschke. Die Kombination aus Fixge-halt und variablen Komponenten sei über alle Positionenhinweg branchenüblich, fügt Kurzeja hinzu. Bei Analys-ten bewege sich die Spanne der festen Summe zwischen55.000 und 80.000 EUR, bei Associates von 70.000 bis130.000 EUR und bei Investmentmanagern von 120.000 bismaximal 160.000 EUR, meint er. Als Daumenregel könntensich Bewerber an der Höhe des verwalteten Volumensorientieren, hebt Milbrandt hervor: „Je größer ein Fondsist, desto mehr Management Fee fließt und folglich ste-hen desto mehr Mittel beispielsweise für Gehälter zurVerfügung.“ Allerdings spiele das Fixgehalt bei Gehaltsge-sprächen oft nicht die ausschlaggebende Rolle, hatBracht beobachtet: „Der Carried Interest ist die viel zitierteKarotte, mit der gelockt wird.“

PortfoliounternehmenAlternativ können Manager oder Fachleute der zweitenEbene auch auf anderem Weg mit Private Equity-Gesell-schaften in Kontakt kommen, und zwar wenn Personal fürPortfoliounternehmen gesucht wird. Vogel: „Im Jahr 2008haben vor allem Buyout-Investoren eine große Anzahl An-fragen provoziert. In der Krise gab es viele verdeckteNachbesetzungen bei Führungspersonal in Portfolioun-ternehmen.“ Für Milbrandt, der vorrangig Spitzenpositio-nen besetzt, hat sich daran bis heute nichts geändert:„Derzeit suchen Private Equity-Gesellschaften kaum eige-nes Personal über uns – Führungspositionen bei ihrenPortfoliounternehmen aber schon.“ Das Gleiche gilt fürfinanzierte Unternehmen im Early Stage-Bereich, bei de-nen sich die Anzahl der Anfragen trotz Wirtschaftskrisestabil gezeigt habe, berichtet Guido Happe, Vorstand derSteinbach Consulting AG. Unabhängig vom Alter desUnternehmens seien aber die Ansprüche an die Kandida-ten ähnlich hoch wie an Private Equity-Manager (sieheInterview S. 14).

Stets nachgefragt: InterimsmanagerEine Alternative zu fest angestellten Geschäftsführernoder Abteilungsleitern in Portfoliounternehmen sind diezeitlich befristeten Engagements von Interimsmanagern.„Manche Interimsmanagement-Provider leben zu einemsignifikanten Teil sogar von der Nachfrage von PrivateEquity-Investoren“, sagt Jens Christophers, Vorstands-vorsitzender der Dachgesellschaft Deutsches Interim Ma-nagement (DDIM) und Vorstandsmitglied von taskforce –

Management on Demand AG. DieNachfrage sei kontinuierlich vorhan-den und seit Sommer 2010 sogar ge-stiegen, berichtet Dr. Harald Linné,Managing Partner bei Atreus InterimManagement: „In der Krise wurdenTurnaround-Experten gesucht, undbei anziehender Konjunktur mehrensich auch die Anlässe.“ Typischer-weise kommen die Manager auf Zeitin drei Feldern zum Einsatz: Krisen-

management, Optimierung/Ertragssteigerung und Weiter -entwicklung, so Christophers. Aus Investorensicht kannaußerdem ein Grund sein, ein Unternehmen fit für einenVerkauf zu machen. Bei Projekten der zweiten Unterneh-mensebene, wo beispielsweise die Leiter von Produktion,IT oder Personal beschäftigt sind, liegt die Einsatzdauerim Regelfall zwischen sechs und neun Monaten – aufder obersten Ebene zwischen einem halben und zweiJahren. „Portfoliounternehmen müssen dabei mit durch-schnittlichen Tagessätzen von 1.700 bis 2.500 EUR rechnen.Das ist aber deutlich günstiger als klassische Berater“,betont Linné.

Fach-, Methoden- und soziale KompetenzGrundsätzlich setze das Konzept des Interimsmanagersauf Überqualifizierung: „Schließlich wollen die Auftragge-ber die Sicherheit, dass ihr Anliegen erfolgreich zu Endegebracht wird“, erzählt Linné. Nach Zählung des Dachver-bandes DDIM sind in Deutschland 20 Interimsmanage-ment-Provider aktiv, bei denen die Vermittlung der rund4.500 Interimsmanager ein strategisches Geschäftsfeldsei. Es gebe drei Wege, die zu dieserLaufbahn führen, gesteht Linné: Diegrößte Gruppe seien die erfolgrei-chen Manager zwischen 50 und 60Jahren, die sich gegen Ende ihrer be-ruflichen Karriere vielfältigen Aufga-ben widmen wollen, aber kurzfristigeEngagements von ein bis maximalzwei Jahren bevorzugen. Eine kleine-re Gruppe seien dann jüngere Ange-stellte, die konzernintern quasi alsFeuerwehrmänner alle zwei bis dreiJahre eine neue Aufgabe übernehmen mussten. Schließ-lich gibt es noch gescheiterte Manager, die durch diesesRaster fallen. „Hier können sich gute Interimsmanager fin-den lassen. Man muss nur sorgfältig prüfen, ob das Schei-tern einfach nur Pech war oder selbst verschuldet“, ver-rät Linné. „Neben der Fach- und Methodenkompetenzmüssen Interimsmanager aber insbesondere über sozialeKompetenz und Führungserfahrung verfügen“, ergänztChristophers.

Fazit:Für Bewerber ergeben sich vielfältige Optionen, mit derPrivate Equity-Branche in Kontakt zu kommen: Denn Fi-nanzinvestoren sind kontinuierlich auf Personalsuche,entweder für die eigene Gesellschaft oder für die Port -foliounternehmen. Als bevorzugte Wege bezeichnen siedabei das eigene Netzwerk sowie Headhunter. Aber auchInitiativbewerbungen sind akzeptiert und Anzeigen wer-den ebenfalls geschaltet. Obwohl gestandene Expertenmit top Lebensläufen gerne gesehen sind, erhalten auchBerufsanfänger ihre Chance. Wer unbedingt Teil derBranche werden will, dürfte es bei ausreichend Ehrgeizund Ausdauer auch schaffen.

[email protected]

www.vc-magazin.de

Tite

lthem

a

VentureCapital Magazin 6/2011

Dr. Harald Linné,Atreus

Jens Christophers, DDIM

Page 17: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Technology Scouting

Start-up Consulting

Coaching & Training

Finance & Funding Opportunities

Business Development

International Networking

Public Relations & Marketing

Trade Fairs & Events

www.bio-m.org

Competence in Biotechnology

Our Services for you:

Page 18: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

18

Neue Führungsmannschaft tritt ins Rampenlicht

12. Deutscher Eigenkapitaltag in Berlin

Der 12. Deutsche Eigenkapitaltag des Bundesverbands deut-scher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) im Lichthofdes Jüdischen Museums in Berlin brachte viel Licht, kaumSchat ten. Der Großteil der deutschen Kapitalbeteiligungs-branche scheint die Einbrüche der Finanzkrise überwundenzu haben und blickt erwartungsfroh in die Zukunft. Das zu-letzt steigende Bewertungsniveau beflügelte Exit-Phantasienund Ren ditekennzahlen. Weiterhin schwierige Zeiten durch-leben dagegen Management-Teams im Fundraising.

„Private Equity umarmen“Die dafür verantwortliche Zurückhaltung der institutio-nellen Investoren liegt nicht zuletzt an den Rahmenbe -dingungen in Deutschland. „Wir haben keine steuerliche

Sicherheit. Ich lebe seit 20 Jahren in Deutschland und habeseither sieben Steuerreformen miterlebt“, sagte MichaelPhillips, Geschäftsführer von Apax Partners, in seinerKeynote. Abschließend richtete er vier Botschaften andie Bundesregierung: 1. Private Equity begrüßen undumarmen statt verstoßen, 2. Umstellung des Pensions-systems, um inländische Pools zu schaffen, 3. das veralte-te Insolvenzrecht revolutionieren, 4. besondere Regelnunterhalb der europäischen AIFM-Richtlinien schaffen.

Abwechslungsreiches ProgrammUm die Drähte zur Bunderegierung weiter zu intensi -vieren, hat der BVK die Geschäftsführung in die Händevon Ulrike Hinrichs gelegt. Die ausgebildete Journalistin

www.vc-magazin.de

Mär

kte

& Z

ahle

n

VentureCapital Magazin 6/2011

zumeist in Lon don residieren, zu Konsortien zusammen-schließen. Uns fehlen einfach Partnerfonds aus demdeutschsprachigen Raum.

Rieger: Welche Forderung an die Politik ergibt sich daraus?Vorndran: Ich bin der Meinung, dass die Förderung vonFonds sinnvoller ist als die Förderung einzelner Unterneh-

Auszug aus der Podiumsdiskussion „Innovationsfinanzierung im Bereich der grünen Energien in Deutschland“

Im Rahmen mehrerer Fachforentauschten sich die BVK-Mitglie-der auf dem Deutschen Eigenka-pitaltag über die aktuelle Situa -tion der Branche aus. Im Mittel-punkt stand das Thema grüneEnergie. Ein hochkarätig besetz-tes Panel diskutierte Ansätze derInnovationsfinanzierung in die-sem boomenden Sektor.

Rieger: Herr Dr. Vorndran hatdie These aufgestellt, es gäbegenug Kapital, um gute Unter-nehmen zu finanzieren, aller-dings zu wenige gute Unterneh-men. Prof. Harhoff hat hingegengesagt, dass das Kapital fehlt –vor allem in der Phase nach demHigh-Tech Gründerfonds. Wieerklären Sie diese unterschied-lichen Wahrnehmungen?Vorndran: In der Phase nach dem High-Tech Gründer-fonds gibt es sicherlich eine Lücke, das ist richtig. Wirhaben relativ wenige Venture Capital-Gesellschaften imVergleich zur Größe unserer Volkswirtschaft, und da-von haben nur wenige über 100 Mio. EUR Capital underManagement. Wir haben einen 450 Mio. EUR-Fonds, unddoch müssen wir uns oft mit ausländi schen Fonds, die

Lebhafte Diskussion auf dem Deutschen Eigenkapitaltag in Berlin: Moderator Markus Rieger (Vorstand GoingPublic Media,Herausgeberin des VentureCapital Magazins) sprach mit Dr. Marc Riede (Partner CMS Hasche Sigle), Hans-Josef Fell(MdB, energiepolitischer Sprecher Bündnis90/Die Grünen), Dr. Helmut Vorndran (Ventizz, Vorstand BVK) und Prof.Dietmar Harhoff, Ph.D. (Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation, v.l.n.r.) über „Innovations -finanzierung im Bereich der grünen Energien in Deutschland“.

Page 19: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 19

verfügt als mehrjährige Büroleiterin von Horst Seehoferund Cornelia Piper über hervorragende Kontakte in diePolitik (siehe hierzu auch Auslese-Interview auf S. 8–9). Siefolgt auf Dörte Höppner, die die Geschäfts führung deseuro päischen Dachverbands EVCA über nimmt und damitauch der deutschen Private Equity-Szene zumindest teil-weise erhalten bleibt. Höppner moderierte auch das poli-tische Zwiegespräch zwischen Dr. Peter Güll mann, LeiterBeteiligungen der NRW.Bank und Vorstandsmitglied desBVK, und Wolfgang Rhode, Vorstand der IG Metall, zurBedeutung von Private Equity für deutsche Unterneh-men. Über die Transparenz der Finanzmärkte hatte zuvorbereits Dr. Andreas Dombret, Vorstand der DeutschenBundesbank, referiert. Private Equity in seiner Reinformordnete er nicht dem Schattenbanksystem zu, denn hierwerde Eigenkapital zur Verfügung gestellt. Hedge fondsund hybride Private Equity-Produkte könne man jedochdem Begriff zuordnen, sagte Dombret und fügte an: „Ent-scheidend sind die Aktivitäten, nicht die Namen.“

Der gute Draht zur PolitikZum neuen Vorsitzenden des BVK wurde mit MatthiasKues, Geschäftsführer der Nordholding, ein ebenfalls

www.vc-magazin.de

Märkte &

Zahlen

men aus dem Bereich der erneuer baren Energien. Ob überdiese För dermittel die KfW oder der EIF entscheidet, istzweit rangig. Wichtig ist: Wir müssen einen Mechanismusfinden – wie er übrigens in anderen Ländern schon vor-handen ist –, der es deutschen Investoren-Teams leichtermacht, Fondsmittel von 50 bis 150 Mio. EUR einzuwerben.Nur dann kann die Lücke, die nach der Investitionsphasedes High-Tech Gründerfonds entsteht, geschlossen werden.Diesen Mechanismus gilt es zu finden, erst dann habenwir in fünf bis zehn Jahren eine ganz andere erneuer bareEnergien-Industrie, als wir sie heute haben.

Rieger: Herr Prof. Harhoff, müssen wir befürchten, dassdie Kommerzialisierung deutscher Technologien in ande-ren Ländern stattfindet?Harhoff: Die technologische Ausgangsbasis im BereichCleantech ist gut. Die Herausforderung ist die Umset-zung. In den Bereichen Internet, Computertechnologieund bei Halbleitern haben wir einst wichtige radikale Inno-vationen über Technologieumbrüche, ganz ein fach gesagt,„versemmelt“. Das hat zum Teil daran gelegen, dass wirdie Rahmenbedingungen nicht frühzeitig so geschaltethaben, um aus guten Ideen und guten Unter nehmern dienotwendige Wertschöpfung herauszuholen. Ich glaubeaber, dass die Energiewende hier eine gute Mög lichkeitbietet. Doch dazu müssen passende Rah men be din gun -gen geschaffen werden, und das müssen wir der Bundes-regierung nahe bringen. Sonst werden uns nicht ganz sogute Technologien aus dem Silicon Valley mit schnellerem

Wachstum und mit mehr Kapital überholen. Das heißt:Wir dürfen nicht auf unseren Patent statistiken sitzenbleiben, die uns gute Startchancen bescheinigen. Wirmüssen in erster Linie im Blick ha ben, dass Jobs undeine gute Wertschöpfung daraus resultieren. Danebengilt es, die Energie- und Klimaziele einzuhalten. Wirhoffen auf die doppelte Dividende, und das ist ja auchdie grüne Sicht der Dinge.Fell: Ich bin mir darüber im Klaren, dass die Rahmenbe-dingungen für Venture Capital- und Seedfonds schlechtsind. Wir hatten die Diskussion schon zu Beginn von Rot-Grün und davor. Ich habe mich damals selbst dafür ein-gesetzt, dass wir den Europäischen Investitionsfonds aufden Weg bringen. Das war letztlich eine kleine Sache, wirbrauchen viel mehr. Wir müssen uns fragen, wie wir esschaffen, größere Fonds in Deutschland zu haben. Aberich bin mir sicher, dass wir das mit öffentlichen Mittelnnicht hinbekommen. Zu schnell käme der Einspruch desFinanzministers. Es wäre intelligenter, andere steuerlicheRahmenbedingungen zu schaffen. Aber auch hier könntees Probleme mit dem Finanzministerium geben. Wirbrauchen nicht nur den Appell an Politiker, es richtig zumachen, wir brauchen richtig große Think Tanks undhier für auch die Zusammenarbeit mit der Finanzbranche.Wenn Greenpeace zu Obama geht, ändert sich kaum etwas,aber wenn Bill Gates Obama anspricht, dann stehen dieChancen für Veränderungen gut.

Protokolliert von Mathias Renz

politisch gut verdrahteter Akteur gewählt. Er über-nimmt das Amt turnusgemäß von Dr. Peter Terhart.Der Geschäftsführer der S-Refit AG bleibt als Mitglieddes Innovationsbeirats der Bundesregierung für die Be-teiligungsbranche nah an der Politik. Kues veranschau-lichte in seiner Abschlussrede die Bedeutung belastba-rer Rahmenbedingungen: „In der Wirtschaft ist es wieim Fußball: Wenn niemand mehr die Abseitsregel ver-steht, führt dies nicht zu Klarheit und Berechenbarkeit,sondern zum exakten Gegenteil.“ Doch Rettung naht:Mit der Umsetzung der AIFM-Richtlinie in nationalesRecht stehe die Private Equity-Branche vor spannen-den Herausforderungen. „Wir begrüßen diese Regulie-rung, weil sie einen klaren Rechtsrahmen schafft. Die-ser Rechtsrahmen muss jedoch transparent, zielgerich-tet und angemessen sein“, so Kues.

Anschließend ging es zur Dinner-Party hoch hinauf inden Solar-Club, von wo die rund 300 Branchenvertretereinen hervorragenden Blick auf die hell leuchtendeHauptstadt genießen durften und diesen auch bis weitnach Mitternacht genossen.

[email protected]

Page 20: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

20 www.vc-magazin.de

Mär

kte

& Z

ahle

n

VentureCapital Magazin 6/2011

Kapital, Know-how und Kontakte – das versprechen sichjunge Start-ups, wenn sie eine Beteiligung mit einem BusinessAngel eingehen, egal ob in Deutschland, Großbritannien oderFrankreich. Während sich englische Start-ups allerdings be-reits seit den 1980er-Jahren mit vermögenden Privatpersonenzusammentun und in Frankreich die Business Angel-Szene inden letzten Jahren gezielt und sehr erfolgreich aufgebautwurde, ist die Engel-Kultur in Deutschland bis heute weiterwenig ausgeprägt.

Frankreich hat aufgeholtWas das Engagement von Business Angels angeht, sindzwei Länder in Europa führend: In Großbritannien haben imJahr 2009 gut 5.700 und in Frankreich rund 3.650 BusinessAngels Start-ups mit Kapital und Know-how versorgt. Imgleichen Jahr gingen die privaten Investoren in beiden Län-dern jeweils mehr als 300 Deals ein und investierten dabeiin Großbritannien 53 Mio. EUR (inklusive Koinvestments),in Frankreich sogar 64 Mio. EUR. Ein Blick in die nahe Ver-gangenheit zeigt jedoch einen deutlichen Trend: Währenddas Vereinigte Königreich traditionell über eine starkeBusiness Angel-Kultur verfügt, in den letzten Jahren stetsdie europäische Rangliste anführte und seit 2005 konstantzwischen 4.500 und 5.500 Business Angels zählte, zählteman in Frankreich im Jahr 2005 gerade einmal rund 1.300Business Angels.

Deutschland liegt zurückDa es für Deutschland bislang keine verlässlichen Angabenzur Anzahl von Business Angels gibt, ist ein direkter Ver-gleich auf dieser Basis schwierig. Die bisherigen Schät-zungen gehen von rund 1.400 Business Angels hierzulandeaus – was etwas weniger als einem Viertel der Anzahl derenglischen Engel entspricht. Auch wenn ein Vergleich derZahlen mit Vorsicht zu genießen ist, zeigen die aus der täg-lichen Praxis gewonnenen Einschätzungen: Deutschland

hat großen Entwicklungsbedarf. Und das einmal mehr,wenn man berücksichtigt, dass Deutschland mit einemBruttoinlandsprodukt (BIP) von 2.300 Mrd. EUR die größteVolkswirtschaft in Europa ist und dass hierzulande mit 82Millionen Einwohnern rund ein Viertel mehr Menschen alsin Frankreich oder in Großbritannien leben.

Großbritannien ist PionierIn Europa ist Großbritannien also der Vorreiter in SachenBusiness Angels. So wundert es nicht, dass auch auf denbritischen Inseln bereits in den frühen 1980er-Jahren dieersten europäischen Business Angel-Netzwerke (BAN) ge-gründet wurden. Heute sind in Großbritannien gut 80 vonihnen aktiv. Auf diesen Parameter bezogen verfügt auchFrankreich mit ebenfalls 80 Netzwerken im Jahr 2009 übereine nahezu identisch starke Szene. Zurückzuführen istdiese Zahl, die in den letzten Jahren kontinuierlich ange-stiegen ist, vor allem auf den sehr aktiven DachverbandFrance Angels, der seit Mitte der 1990er-Jahre Netzwerkestrukturiert über das ganze Land verteilt aufbaut.Deutschland dagegen zeigt sich als verspätete Nation: Sowurden erst Ende der 1990er-Jahre regionale Netzwerkesowie das Business Angel Netzwerk Deutschland (BAND)als Dachverband gegründet. Zwar sind mittlerweile ca. 40Netzwerke aktiv, jedoch ist diese Zahl im Vergleich zurvolkswirtschaftlichen Stärke Deutschlands als eher geringeinzustufen. Außerdem stagniert – anders als in Frankreich– die Entwicklung. Zwar sind in den letzten Jahren einigeneue Organisationen entstanden, gleichzeitig haben aberauch einige ihre Aktivitäten wieder eingestellt.

Englische und französische Engel werden bevorzugtNationale Unterschiede gibt es auch in der Förderung derTätigkeiten. Während in Deutschland faktisch keine (nen-nenswerte) steuerliche Förderung für Business Angel-Investments existiert, sind die entsprechenden Rahmen-

Nachholbedarf bei der Business Angel-Aktivität

Deutschland liegt hinter Großbritannien und Frankreich

Business Angel-Aktivität in Europa

Großbritannien Frankreich Deutschland

Anzahl Business Angels (2009)* 5.700 3.650 1.400 (Schätzung)

Anzahl an Deals (2009)* 330 **** 380 k.A.

Höhe des investierten Kapitals (2009)* 53 Mio. EUR **** (inkl. Koinvestments) 64 Mio. EUR k.A.

Anzahl der BA-Netzwerker (2009)* 64 (zzgl.16 in Schottland) 80 42

BIP (2009 in USD)** 1.498 Mrd. EUR 1.836 Mrd. EUR 2.300 Mrd. EUR

Einwohnerzahl (2010)*** 62 Millionen 63 Millionen 82 Millionen

* EBAN: Directory of Networks 2010, EBAN Statistics Compendium; ** World Economic Outlook Database April 2010 des Internationalen Währungsfonds; *** Bevölker ungszahlenim CIA World Fact Book, abgerufen 2011; ****Nur Angaben von Netzwerken, die im britischen Dachverband BBAA organisiert sind

Page 21: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Märkte &

Zahlen

bedingungen in den beiden anderen großen Volkswirt-schaften der Europäischen Union deutlich freundlicher.Französische Business Angels können zum Beispiel 25%des gesamten investierten Betrags bis zu einem Maximal-betrag von 20.000 EUR von der Einkommensteuer ab -setzen. Außerdem können bei der Berechnung der Vermö-gensteuer 75% der investierten Summe bis maximal50.000 EUR geltend gemacht werden. In Groß britanniensind die steuerlichen Anreize für Business Angels sogarnoch umfassender. So werden die Engel dank des so -genannten Enterprise Investment Scheme (EIS) gleich indreifacher Weise steuerlich bevorteilt: Erstens gibt es Be-günstigungen, wenn sie das Investment tätigen, zweitens,wenn sie Veräußerungsgewinne realisieren, und drittensauch, sollte es zu Verlusten kommen. Ganz aktuell wurdenim März 2011 zudem die Konditionen weiter verbessert:So können britische Engel künftig sogar 30 statt wie bisher20% der Anschaffungskosten der erworbenen Anteile vonder Steuer abziehen.

Fazit:Großbritannien ist bei Business Angels der Vorreiter inEuropa, doch Frankreich hat in den letzten fünf Jahrenstark aufgeholt. In Deutschland könnten wir von diesenErfahrungen sicherlich einiges lernen. Ein erster undwichtiger Schritt wäre die Einführung steuerlicher An -

reize nach dem Vorbild Großbritanniens. Zusätzlichwären aber auch andere Faktoren wichtig, um die Szenezu beleben: die Stärkung der bestehenden und der Aufbauvon neuen Business Angel-Netzwerken oder auchgrundsätzlich die Bedeutung von Business Angels in derGesellschaft bekannter zu machen.

Zu den Autoren

Brigitte Baumann ist Geschäftsführerin der GoBeyondLtd. und Präsidentin des European Business AngelNetwork (EBAN). Arne-G. Hostrup ist Geschäftsfüh-rer von netzwerk nordbayern und EBAN-Vorstands-mitglied.

Anzeige

Page 22: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

22

„Filmfonds funktionieren nur über eine Portfolio-Politik“

Interview mit Prof. Nico Hofmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der teamWorx Television & Film GmbH

Dass teilweise zehn Millionen Menschen allein in Deutschlandseine Filme sehen, macht ihn stolz. Durch Produktionen wie„Der Tunnel“, „Die Sturmflut“ oder „Dresden“ ist seine FirmateamWorx zum europäischen Markführer im Bereich Event-Fernsehen geworden. Mittlerweile ist Nico Hofmann auchGeschäftsführer der 2008 gegründeten UFA Cinema und für dieProduktion von 25 bis 30 Filmen pro Jahr verantwortlich. ImInterview mit Georg von Stein spricht er darüber, wie erTrends im Fernsehen setzt, wie er die großen Fernsehfilmewie „Hindenburg“ oder „Die Flucht“ finanziert und wie erzu Private Equity und M&A steht.

VC Magazin: Was treibt Sie tagtäglich in diesem Geschäftan?Hofmann: Mich treibt die Suche nach neuen Stoffen an.Man ist im Fernsehgeschäft nur gut, wenn man Inhalte,Trends und Zeitgeist sehr weit im Voraus spürt. Im Grundegenommen ist es eine ständige journalistische Stoffsuche.Es befriedigt mich, Trends zu setzen und zu dominieren.„Bis nichts mehr bleibt“, unser Scientology-Film, war z.B.mit knapp neun Millionen Zuschauern letztes Jahr einesder höchsteingeschalteten Programme. Mit „Willkommenzuhause“ haben wir einen Film über posttraumatisierte Sol -daten aus Afghanistan produziert, als das noch kein Themawar. Der Film hat eine Bundestagsanhörung nach sich gezo -gen. Das geht bis hin zu den großen Trends im Geschichts -fernsehen, ob das Filme von uns waren wie „Die Flucht“,„Dresden“, „Mogadischu“ oder „Stauffenberg“.

VC Magazin: Würden aktuelle Ereignisse wie das Reaktor-unglück in Fukushima oder eine Biografie des libyschenMachthabers Muammar al-Gaddafi für einen Film taugen?Hofmann: Es ist nicht sinnvoll, etwas zu fiktionalisieren,das die Menschen bereits hochemotional im Nachrichten -bereich oder dokumentarisch miterleben. Fiktion mussimmer einen Mehrwert haben, und Sie brauchen einendeutschen Bezug. Solche Stoffe, die emotionalisierbar sind,werden angesehen. Spannend ist immer die emotionale Fall -höhe: Ein Film über Hannelore Kohl würde wahrschein-lich wesentlich mehr Leute vor den Fernseher locken alsüber Helmut Kohl. Ein Interesse an der Verfilmung müssteallerdings von den Söhnen ausgehen.

VC Magazin: Und an welchen Stoffen sind Sie im Momentdran?

Hofmann: Wir drehen aktuell das Olympiaattentat 1972 kom -plett aus deutscher Sicht. Dann produzieren wir das größtefiktionale ZDF-Projekt „Unsere Mütter, unsere Väter“, einekritische Hommage an die Kriegsgeneration. Und wir entwi -ckeln gerade zwei große Stoffe zum Thema Anatomie einerScheidung. Da untersuchen wir das Familien- und Sorge-recht in Deutschland. Soziale Fragestellungen und der fami -liäre Bereich werden in den nächsten zwei Jahren einestarke Rolle spielen. Ich glaube, dass deutsche Serien we-sentlich stärker ins Programm kommen werden, denn dieLust auf amerikanische Serienprodukte sinkt im Moment.

VC Magazin: Was sind die Kostenblöcke bei den Produk-tionen?Hofmann: Der größte Kostenblock mit 40 bis 50% desGesamt budgets ist die physische Durchführung, also dasTeam mit meist ca. 130 Leuten am Set und die Gagen derDarsteller. Als Nächstes kommen Fertigungskosten, etwafür Kulissen oder Kostüme. Das waren bei „Schicksalsjahre“wirklich Millionenkosten, allein die Statisterie hatte z.B. 5.000Kostüme. Dann Spezial effekte, wobei die digitale Technik zueiner enormen Kostenersparnis führt. Bei „Hindenburg“lagen wir da bei knapp 1 Mio. EUR. Mittlerweile macht diedigitale Technik bei Großproduktionen 10 bis 15% vom Ge -samtbudget aus. Und wenn es um massive Kürzungen geht,müssen Sie komplette Blöcke rauswerfen. Bei „UnsereMütter, unsere Väter“ haben wir aus dem Russlandfeldzugfast 6 Mio. EUR aus den Drehbüchern herausgeschrieben.

www.vc-magazin.de

Mär

kte

& Z

ahle

n

VentureCapital Magazin 6/2011

Executive Talk

Nico Hofmann

Page 23: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 23

VC Magazin: Wie finanzieren Sie die Filme, und spielenFinanzinvestoren auch eine Rolle?Hofmann: Wir finanzieren über drei Modelle. Erstens überdie klassische Auftragsproduktion, das heißt, der Senderübernimmt die kompletten Kosten für den Film, der Pro-duzent führt für den Sender aus und hat dann keine Rechtemehr am Film. Das ist das klassische Modell in Deutsch-land. Leider! Die Produzentenallianz kämpft hier seit Jah-ren um eine Besserstellung der Produzenten. Zu Recht,denn die Mehrzahl dieser Programme und Inhalte kommtvom Produzenten und nicht vom Sender. Das zweite Mo-dell ist, dass wir Geld vom Sender und aus dem Weltver-trieb bekommen. Und bei der letzten Variante kommtnoch Förderung dazu. Wir arbeiten im Moment mit allendrei Modellen.

VC Magazin: Haben Sie auch externe Finanziers wie Ban-ken oder Private Equity-Häuser für Finanzierungen IhrerProjekte genutzt?Hofmann: Bei den Eventfilmen für das Fernsehen so gut wienie. Das hat damit zu tun, wie teuer das geliehene Geld istund wie hoch die Renditeerwartungen des Investors sind.Sie können bei einem Film Rendite nur aus dem Weltver-trieb als Hauptquelle erwarten und aus Produzentenbetei -ligungen als Nebenquelle. Die Rendite aus dem Weltvertriebist durchaus ansehnlich. Unser Film „Tornado“ hat sich in125 Ländern mit ständig erneuerbaren Lizenzen verkauftund ist so gemacht, dass der Film zeitlos immer wiederläuft. Zusätzlich erzielen Sie Rendite, wenn nach siebenJahren die Rechte wieder zum Produzenten zurückfallenund der Produzent den Film wieder neu verkaufen kann.

VC Magazin: Sind Zukäufe und Fusionen für Sie ein Thema? Hofmann: Nein, ich wüsste auch nur wenige interessanteFirmen am Markt. Für unsere Mutter, die UFA-Holding,müsste Wolf Bauer die M&A-Entscheidungen treffen. FürFinanzierungen führen wir Gespräche mit Investitionslan-desbanken. Bei dem Film „Dschungelkind“ gab es teilweiseZwischenfinanzierungsgelder der Investitionslandesbank.Bei mir geht es aber nicht um Firmen, sondern ich zieleauf das Talent von Personen ab, wie z.B. bei Steffi Acker-mann, die führende Produzentin beim Serienerfolg„Doctor’s Diary“ bei RTL war und zu uns gewechselt ist.

VC Magazin: Wären Filmfonds nicht auch eine möglicheFinanzierungsquelle für große Fernsehfilme?Hofmann: Filmfonds gibt es ja hauptsächlich im Kinoge-schäft, das im Gegensatz zum Fernsehgeschäft ein hoch-ris kantes Geschäft ist. Selbst der beste amerikanischeProduzent kann Ihnen vorher nicht garantieren, dass einFilm ein Erfolg wird. Filmfonds funktionieren nur über einePortfoliopolitik. Sie brauchen mindestens zehn Titel, diesich dann hoffentlich gegenseitig positiv ergänzen. DieVerluste bei einem Film soll dann ein anderer ausgleichen,der zum Kassenschlager wird. Man braucht da extremeKenntnis von Markt und Inhalt. Denn nur weil Johnny Depp

in einem Film wie „The Tourist“ mitspielt, wird das nichtautomatisch ein Erfolg. Ich kann nur aus der Vergangen-heit sagen: Ich selbst habe in keinen einzigen Fonds inves-tiert. Ich habe jedem abgeraten, zu investieren, wenn ernicht wirklich Ahnung davon hat.

VC Magazin: Werden Bezahlinhalte in Zukunft eine größereRolle spielen?Hofmann: In Deutschland ist das Problem, dass wir einesder besten Fernsehprogramme der Welt haben. Es wirdJahre dauern, bis Sky hier so viel Geld verdient, dass derSender bereit wäre, in deutsche Fiction zu investieren. HBOin den USA investiert für die neue David-Fincher-Fernseh-serie 100 Mio. USD.

VC Magazin: Zum Schluss: Was war Ihr Lieblingsfilm imletzten Jahr?Hofmann: Im Moment gerade ist es im Kino „Almanya“,eine Auseinandersetzung mit türkischer Gemeinschaft hierin Deutschland. Ein wunderbarer Film.

VC Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Georg von [email protected]

www.vc-magazin.de

Märkte &

Zahlen

Nico Hofmann am Set von „Die Flucht“ mit Maria Furtwängler (2.v.r.) und Jean-YvesBerteloot (re.)

Zum Gesprächspartner

Nico Hofmann ist Vorsitzender der Geschäftsführungder teamWorx Television & Film GmbH und verantwor-tet viele Großproduktionen im Bereich Event-Fernsehenwie z.B. „Der Tunnel“, „Die Sturmflut“, „Dresden“, oder„Mogadischu“. Nico Hofmann hat zahlreiche Preisegewonnen (u.a. Deutscher Fernsehpreis, Adolf-Grimme-Preise, Die Goldene Kamera).

Page 24: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

24

Marco Brockhaus

Teil 53 der Serie: Köpfe der deutschsprachigen Private Equity-Szene

Dass das Beteiligungsgeschäft seine Berufung ist, hat MarcoBrockhaus schon früh erkannt: Bereits als BWL-Student inWürzburg war dem gebürtigen Sauerländer klar, dass seineberufliche Zukunft in der Beteiligungs industrie liegen sollte.Seine Karriere führte ihn über Stationen im InvestmentBanking und bei der Private Equity-Gesellschaft 3i, bis ersich im Jahr 2000 selbst ständig machte. Derzeit verwalteter seinen zweiten Fonds Brockhaus Private Equity II miteinem Volumen von 125 Mio. EUR.

Vom Investment Banking zu Private EquitySeine Laufbahn begann Brockhaus als Analyst bei derInvestmentbank Rothschild. Dort habe er sich das analy-tische Handwerkszeug angeeignet, das er bis heute brau-che, sagt er in der Rückschau. „Im Investment Bankinghabe ich professionelles Arbeiten gelernt – und mir beidem dort üblichen sehr hohen Arbeitspensum auch dienötige Disziplin angeeignet“, fügt er hinzu. Als Brockhaus1997 dann zur Beteiligungsgesellschaft 3i wechselte,lernte er eine gänzlich andere Unternehmenskultur kennen:„Dort hatten die Mitarbeiter totale Freiheit, was die Arbeits -prozesse betraf. Entscheidend war allein, dass man Erfolghatte“, erinnert er sich. Und der Erfolg stellte sich baldein. Brockhaus zeichnete für eine Reihe von Transaktionenin allen Investitionsphasen verantwortlich.

Unternehmerische BegeisterungNach den Erfahrungen bei 3i beschloss Brockhaus 2000schließlich, sich mit einem eigenen Fonds selbstständigzu machen. Ausschlaggebend war nicht zuletzt ein Im-puls von außen: „Geschäftspartner bei der Silicon Valley-Investmentbank WR Hambrecht fragten mich, ob ichnicht selbst einen Fonds auflegen wolle. Das war einegroßartige Herausforderung, ich wollte immer schon Un-ternehmer sein“, erzählt Brockhaus. Kurze Zeit späterwurde der Enthusiasmus jedoch auf eine harte Probe ge-stellt: „Als die Dotcom-Blase platzte und die Börsenkrachten, stand ich in einem Handelsraum im SiliconValley, sah die roten Anzeigetafeln und war entsetzt“,schaut der Investor zurück.

Erster Fonds mit prominenter UnterstützungDoch er ließ sich nicht entmutigen und wagte sich ansFundraising. In nur drei Monaten sammelte er genugKapital für ein First Closing ein, weitere neun Monate später

war der erste Fonds mit etwas über 100 Mio. DM komplett.Neben WR Hambrecht, der Beteiligungsgesellschaft VCMum Hellmut Kirchner und Investor Falk Strascheg war dieamerikanische Unternehmer-Legende Ed Shea einer sei-ner ersten Investoren. „An das Gespräch mit ihm erinnereich mich, als wäre es gestern gewesen. Er interviewtemich eine Stunde lang en détail, danach sagte er auf derStelle 2 Mio. USD zu“, erzählt Brockhaus. In der Folgezeitging Brockhaus bekannte Beteiligungsdeals ein wie diebei Wirecard, SimonsVoss und getmobile. Heute hat ersich auf Buyouts, Expansions- und Wachstumskapitalspezialisiert.

Pläne für die ZukunftSo viel Zeit wie im Investment Banking verbringt Brock-haus heute nicht mehr im Büro. „Zum Glück kann ich mirmeine Arbeit heute anders einteilen“, kommentiert er.In Zukunft dürfte der Terminplan jedoch wieder straffergefüllt sein: In zwölf bis 18 Monaten soll das Fundraisingfür einen dritten Fonds starten. Außerdem wurde Brock-haus im Mai in den Vorstand des Branchenverbands BVKberufen. Brockhaus lächelt: „Einmal Private Equity, im-mer Private Equity!“

[email protected]

www.vc-magazin.de

Mär

kte

& Z

ahle

n

VentureCapital Magazin 6/2011

Seit August 2007 werden im Rahmen der Serie prominenteDealmacher vorgestellt. Unter den bisher portraitiertenKöpfen befinden sich neben „Branchendinos“ wie GustavEgger (Deutsche Beteiligungs AG) auch Buyout-Mana -ger wie Steven Koltes (CVC Capital Partners) sowieAuf steiger der jüngeren Generation wie Marc Samwer(European Founders Fund) und Christian Angermayer(ABL-Gruppe).

Menschen & Macher

Page 25: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Asien ist mehr als China und Indien

einem Anteil von 0,1% am Bruttoinlandsprodukt des Jahres2010 noch dünn besetzt. Weiteres Wachstumspotenzialsollte daher vorhanden sein.

Das Fazit: Investoren, die Asien heute noch auf Chinaund Indien reduzieren, lassen rund die Hälfte des bevöl-kerungsreichsten Kontinents außer Acht. Und wie dasBeispiel Indonesien verdeutlicht, ist diese andere Hälftedurchaus vielversprechend.

Märkte &

ZahlenZum Autor

Andreas Uhde, frühererChefredakteur des Venture -Capital Magazins, lebt undarbeitet derzeit in Singa-pur. Mit Blick aus Fernostkommentiert er an dieserStelle regelmäßig aktuelleEntwicklungen des weltwei -ten Private Equity-Marktes.

Eine steigende Zahl von Investoren setzt wieder aufAsien: Wie das Researchhaus Probitas Partners in eineraktuellen Studie berichtet, hat sich das Fundraising fürasiatische Private Equity-Fonds im Jahr 2010 mit einemGesamtvolumen von 29 Mrd. USD gegenüber dem Vorjahrfast verdoppelt. Das ist zwar noch deutlich weniger alsdie Rekordmarke von 55,8 Mrd. USD aus dem Jahr 2007,jedoch eine deutlich stärkere Erholung als in den entwi-ckelten Private Equity-Regionen Europa und USA. Chinaund Indien sowie Brasilien stellen die attraktivsten auf-stre benden Zielregionen für institutionelle Investorendar, zunehmend geraten aber auch andere asiatische Län-der ins Blickfeld großer Kapitalanleger.

Eines dieser Länder ist Indonesien, ein aus mehrerenGründen interessanter Zukunftsmarkt: Mit knapp 250Millionen Einwohnern ist der Inselstaat das viertbevöl -kerungsreichste Land der Erde. Das Bruttoinlandspro-dukt (nach Kaufkraftparität) wuchs in den letzten Jahrenum etwa 6% per annum auf gut 1 Bio. USD im Jahr 2010.Damit hat sich Indonesien zwischen der Türkei und Ka -nada auf Platz 16 der Weltrangliste vorgearbeitet. DasPro-Kopf-Einkommen liegt mit durchschnittlich 4.300USD jedoch deutlich hinter China (7.400 USD) oder Bra -silien (10.900 USD). Und der Private Equity-Markt ist mit

Anzeige

Anzeigenschluss: 27. Juni 2011

Erscheinungstermin: 9. Juli 2011

Anzeigen/Heftabnahmen:Denise [email protected]. +49 (0) 89-2000 339-30

Claudia [email protected]. +49 (0) 89-2000 339-52

„Tech-Guide 2011 – Innovation & Finanzierung“Eine Sonderausgabe des VentureCapital Magazins (7. Jg.) 2011

Juli 2011, 14,80 Euro

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Vent

ureC

apita

lM

agaz

in

Private Equity • Buyouts • M&AVentureCapitalMagazin

Finanzierung – Aus Forschung & Wissenschaft – Standort & Netzwerke – Patente & Marken – Mergers

& Acquisitions – Innovation im Mittelstand – Energie & Umwelt – Biotechnologie – Medizintechnik –

Mikro-/Nanotechnologie – Mobile & Entertainment – Software – Internet – Kommunikation – u.v.m.

Innovation & Finanzierung

SONDERAUSGABETech-Guide 2011

SONDERAUSGABETech-Guide 20117. Jahrgang7. Jahrgang

Blick aus Fernost

Page 26: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

26 www.vc-magazin.de

Mär

kte

& Z

ahle

n

VentureCapital Magazin 6/2011

Wie weiblich ist Private Equity?

Frauen erobern nach und nach die Branche

Eine Frau an der Spitze des Branchenverbands BVK, zweiin der Leitung des europäischen Pendants EVCA: Mit UlrikeHinrichs und Dörte Höppner als Geschäftsführerinnen so-wie Uli Fricke als Vorsitzende besetzen drei Frauen dieSchlüsselpositionen auf deutscher und europäischer Ebene.Auf den ersten Blick ist das eine gute Nachricht mitten in derhierzulande seit Monaten schwelenden Diskussion umFrauen in Führungspositionen. Bei näherem Hinsehen zeigtsich aber, wie gering der Anteil von weiblichen InvestmentProfessionals tatsächlich ist. Allerdings gibt es Anzeichen,dass sich die Quote erhöht.

Branche führt mit 15 Prozentpunkten VorsprungIn nur 3,06% der 160 Unternehmen aus allen Dax-Segmen-ten sind Frauen in der Chefetage vertreten, ermittelte An-fang des Jahres die Initiative Fidar, die sich für mehr Frau-en in deutschen Aufsichtsräten einsetzt. Deutlich besserschneidet die deutschsprachige Private Equity-Brancheab – hier liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte beirund 18%. Das hat eine Stichprobe des VentureCapitalMagazins ergeben, bei der die Führungsgremien von 50derzeit aktiven Beteiligungsgesellschaften in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz untersucht wurden. Inneun dieser Gesellschaften gehören Frauen zum Partner-oder Geschäftsführerkreis, in zwei der untersuchten Häu-ser, bei TVM Capital und Triangle Venture Partners, sindes sogar zwei. Auf den anderen Karrierestufen sind Frau-en nicht stärker präsent. „Es ist schon auffällig, wie wenigFrauen in der Branche arbeiten, auch jenseits der Führungs-positionen“, kommentiert Wiebke Passmann, Part ner beiTriangle. „Allerdings ist das im Ausland nicht anders – diegeringe Präsenz von Frauen scheint ein Problem der Fi-nanzbranche allgemein zu sein“, vermutet sie.

Wenige BewerbungenNicht nur in Führungspositionen,sondern über alle Karrierestufen inder Branche hinweg fehlt es an Frau-en. „Sie sind insgesamt unterreprä-sentiert – allerdings bekommen wirauch fast nur von Männern Bewer-bungen“, stellt Passmann fest. Dr. Do-ris Agneter, Geschäftsführerin desösterreichischen Technologie-Inves-tors tecnet, pflichtet ihr bei: „Wir ha-ben derzeit keine Investmentmanage-

rinnen an Bord, haben aber in den vergangenen Jahrenauch fast keine Bewerbungen von Frauen erhalten.“ LautAgneter spiegeln sich hier die allgemeinen Vorlieben jun-ger Frauen bei der Studien- und Berufswahl: „Sie ergreifenseltener technikorientierte Berufe, dieser fachliche Hin-tergrund ist aber Einstellungsvoraussetzung bei uns.“

Neues SelbstbewusstseinFür Bettina Model, Sales and Rela -tionship Manager beim Frühphasen-investor mic AG, ist die offenbar we-niger ausgeprägte Technikaffinitätnicht der ausschlaggebende Punkt,der Frauen vor der Beteiligungsbran-che zurückschrecken lässt. Es man-gele den Damen nicht an Kompetenz,sondern an Selbstvertrauen. „Frauenstellen sehr hohe Ansprüche an sichselbst. Wenn sie ein Jobprofil nochnicht 100%ig erfüllen, wagen sie sicherst gar nicht an eine neue Aufgabe heran“, meint Model.In den letzten Jahren habe sie jedoch eine Veränderungfestgestellt: „Die jungen Frauen trauen sich heute viel mehrzu und treten viel selbstbewusster auf.“ Diese Beobach-tung bestätigt Constanze Buchheim, Gründerin und Ge-schäftsführerin von i-potentials, einer auf Internet-Start-ups spezialisierten Personalberatung. „Das Thema Entre-preneurship wird an den Universitäten immer präsenter,gerade Frauen wählen hier vermehrt Studienschwer-punkte“, berichtet Buchheim. Das stärkt auch die Frauen-quote in den Portfoliounternehmen: „Frauen wollen im-mer öfter gründen oder in einem jungen Unternehmen ei-ne führende Position einnehmen. Bislang trauten sie sichohne Berufserfahrung an solche Aufgaben nicht heran,während Männer schon direkt nach der Uni ganz selbst-verständlich eine leitende Position für sich einforderten“,erzählt die Personalexpertin.

Ausgewogenheit als VorteilDurch ihre hohen Qualitätsansprüche haben Frauen ofteinen anderen Zugang zu den täglichen Herausforderun-gen. „Wenn ich mir einen Eindruck von der aktuellen Si-tuation in einem Portfoliounternehmen machen möchte,ziehe ich meine Gummistiefel an und fahre raus in die Fa-brik, während männliche Kollegen noch die Zahlen auf ih-rem Rechner bestaunen“, beschreibt Model die oft unter-

Bettina Model, mic AG

Dr. Doris Agneter, tecnet

Page 27: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

schiedlichen Herangehensweisen. Eben wegen der klei-nen Unterschiede seien gemischte Teams der Idealfall,folgert Passmann: „Eine Studie ausden USA hat gezeigt, dass Führungs-teams aus Frauen und Männern amerfolgreichsten sind. Eigentlich soll-ten Investoren in den eigenen Gre-mien, aber auch in den Portfolioun-ternehmen aktiv auf die Ausgewo-genheit der Geschlechter achten.“Dieselben Chancen auf beruflichenErfolg wie ihre männlichen Kollegenhätten Frauen auf jeden Fall, beton-ten die Gesprächspartnerinnen ein-hellig. Tecnet-Chefin Agneter stellt fest: „In unserer Bran-che zählt allein die Performance, da können junge Leuterasch Karriereschritte machen – egal ob Männer oderFrauen.“

Gleiche ChancenDass Frauen grundsätzlich dieselben Möglichkeiten of-fenstehen wie Männern, sagt auch Monika Stiefel von derNRW.Bank. Sie hat vor knapp zwei Jahren als Trainee beider Bank ihre Karriere begonnen und arbeitet seit einem

Märkte &

Zahlen

Anzeige

Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen 2011

12. Wettbewerbsrunde: Creative Industries z. B. Software-/Gamesindustrie

Jetzt verfügbar: Iphone App my.promotion v1.0

• Bundesweiter mobiler Zugriff (24h) auf Coaches und Business Angels

• Direct Messaging• Aktuelle Gründer-Feeds (Twitter)• Alumni-Kontakte• Anonymes Screening• 100% kostenfrei• Download über Apple Itunes Store oder über

www.promotion-nordhessen.de (Anmeldung für den Wettbewerb erforderlich)

Neu!

ausprobieren:

Smartphone optimiertes

Web 2.0 Wettbewerbsportal:

www.promotion-nordhessen.de

Businessplanwettberomotion Nordhessromotion Nordhessss

!

Jahr dort als Beteiligungsmanagerin. „Wenn man richtigdurchstarten möchte, gibt es keine Hindernisse“, unter-streicht sie. Eine Einschränkung sieht sie jedoch: „Manmuss durchaus private Abstriche machen.“ Aufgrund desProjektgeschäfts sei der Arbeitsalltag eines InvestmentProfessionals wenig planbar, mit 40 Wochenstunden seies meist nicht getan. Teilzeitmodelle sind jedoch mög-lich, ist Passmann von Triangle überzeugt: „Wenn Arbeit-geber und Arbeitnehmer die nötige Flexibiliät mitbringen,ist Teilzeitarbeit immer möglich.“

Fazit:Nach wie vor arbeiten in der Beteiligungsbranche bislangdeutlich weniger Frauen als Männer – das gilt für Füh-rungsposten ebenso wie für alle anderen Karrierestufen.Doch die Damen holen auf: Eine exzellente Ausbildungund ein neues Selbstbewusstsein machen die Branche ge-nauso wie die berufliche Selbstständigkeit für junge Frau-en immer attraktiver. Für die Beteiligungsgesellschaftenist das vorteilhaft, denn gemischte Teams können nochbessere Ergebnisse erzielen.

[email protected]

Wiebke Passmann, Triangle

Page 28: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

28 www.vc-magazin.de

Mär

kte

& Z

ahle

n

VentureCapital Magazin 6/2011

Auf den Boom mit schuldengehebelten Übernahmen (Leve-raged Buyouts) vor fünf Jahren folgte ein tiefer Fall, der dieBeteiligungsbranche erst einmal ausgebremst hat. In wel-cher Form ein Wandel stattfand, zu welchen Auswirkungendie verbesserten Konjunkturbedingungen des letzten Jahresgeführt haben und welche Entwicklungen bis zum Jahresen-de zu erwarten sind, hat die Credit Suisse jüngst in einemResearch Flash zusammengefasst.

Kleinere BrötchenIn den beiden jüngsten Boom-Jahren 2006 und 2007 wie-sen 47% respektive 42% der Private Equity-Transaktionenin den USA und Europa einen Umfang von über 5 Mrd.USD auf. Diese Schwelle wurde 2009 in 6% der Fälle über-schritten, 2010 reduzierte sich der Anteil auf 3%. Die Kapi-talbeschaffung war zuletzt ebenso rückläufig: Nach dembisherigen Höchststand 2008 lag der 2009 erreichte Wertbei gut 42% des Vorjahres, und 2010 sackte das eingewor-bene Kapital mit weniger als 38% des Rekordwertes er-neut ab. Den Abwärtstrend bei der Kapitalbeschaffung er-klärt die Credit Suisse mit der im Allgemeinen verhalte-nen Branchenaktivität und der hohen Menge an bereitszugesagten Mitteln. Auch wenn sich das viel zitierte „tro-ckene Pulver“ der Branche, sprich das zugesagte, jedochnoch nicht eingeforderte Kapital, seit Krisenbeginn redu-ziert hat, können sich daraus Gefahren ergeben.

Weltweiter AnlagedruckMit einer Reduzierung um 8% zwischen Dezember 2008 undSeptember 2010 war das „trockene Pulver“ in Nordamerikaam stärksten rückläufig, der Stand in Europa und der rest-lichen Welt gab nur geringfügig nach. Insgesamt verfügendie Komplementäre damit noch immer über eine Kaufkraftvon über 1.000 Mrd. USD, was den Druck erhöht, angemes -sene Anlagen zu finden, zu hohe Angebote könnten jedochdie Rentabilität gefährden. Nachdem Anzahl und Wert vonPrivate Equity-Transaktionen im Laufe des Jahres 2010beständig wuchsen, erwarten die Experten der SchweizerGroßbank vor diesem Hintergrund, dass die Transak -tionstätigkeit in den nächsten Quartalen zunimmt. DerGrund: Viele Fonds des Jahres 2006 erreichen in den kom-menden Monaten das Ende ihres Anlagezeitraums undverfügen noch immer über Mittel im Umfang von 49 Mrd.USD, während Fonds, die 2007 aufgelegt wurden, auf wei-tere Mittel in Höhe von 119 Mrd. USD zugreifen können.

Schuldendeals wieder attraktivMit den rückläufigen Risikoaufschlägen gaben die Kostenvon Krediten für Leveraged Buyouts (LBO) zuletzt nach.Zusammen mit den historisch niedrigen LIBOR-Zinsen,dem täglich festgelegten Referenzzinssatz im Interban-kengeschäft, kostet eine LBO-Kreditfinanzierung 2010 et-was weniger als zum Höhepunkt des Booms. Damit gehteinher, dass die durchschnittliche Transaktionsgröße beiLeveraged Buyouts von 55 Mio. USD im Jahr 2009 auf 90Mio. USD im Jahr 2010 stieg. Das würde auch erklären, wa-rum der Anteil sehr kleiner Transaktionen von bis zu 250Mio. USD im gleichen Zeitraum von 27% auf 19% sank, waseinen Trend in Richtung von Transaktionen mittlerer Grö-ße widerspiegelt.

AusblickPrivate Equity erlebte 2010 im Zuge sich verbessernderKonjunkturbedingungen eine solide Erholung. Für 2011erwarten die Credit Suisse-Experten einen stärkerenMarkt mit einer größeren Anzahl von Transaktionen undExits, höheren zugesagten Mitteln für zukünftige Trans -aktionen und mit steigenden Renditen im Zuge der wirt-schaftlichen Erholung. Schocks durch die Entwicklungder Rohstoffpreise, geopolitischen Ereignisse oderStaatsschuldenprobleme könnten sich jedoch negativauswirken.

David Mü[email protected]

Zwischen Anlagedruck und neuen Chancen

Private Equity-Branche erholt sich von der Krise

60%

50%

40%

30%

20%

Europa USA2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Durchschnittlicher Eigenkapitalbeitrag

von LBO-Transaktionen 2004–2010 (in %)

Quelle: S&P LCD, Credit Suisse

Page 29: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Am Thema Fortbildung werden auch Beteiligungsgesell-schaften in Zukunft nicht mehr vorbeikommen: Gerade vordem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels wird esimmer wesentlicher werden, Mitarbeitern Perspektiven zubieten. Das gilt besonders für die Private Equity-Branche, inder jedes Haus Toptalente für sich gewinnen und dauerhaftbegeistern möchte. Für junge Mitarbeiter aus der PrivateEquity-Branche bot der Branchenverband BVK in Kooperationmit der an die Technische Universität München angeglieder-ten TUM School of Management im März zum ersten Malein Einführungsseminar an.

In Niederpöcking am Starnberger See behandelten Nach-wuchskräfte, aber auch langjährige Mitarbeiter von Ven-ture Capital- und Buyout-Gesellschaften zwei Tage langkonkrete Praxisfragen, aber auch aktuelle Forschungsergeb -nisse. Eine Einführung boten die Private Equity-ForscherProf. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. ChristophKaserer von der TU München. Sie stellten den deutschenBeteiligungsmarkt vor und gaben Einblicke in die neuestenwissenschaftlichen Methoden zur Messung von Fonds-Performances und des ökonomischen Nutzens von PrivateEquity Investments. Entsprechend den unterschiedlichenWeiterbildungsbedürfnissen der Teilnehmer wurde danach

zeitweise in getrennten Gruppen zu den Segmenten Ven-ture Capital und Buyout weitergearbeitet. Auf dem Planstanden u.a. Unternehmensbewertung, Wertsteigerungin Portfoliounternehmen, Fonds-Benchmarking undCommercial Due Diligence. Renommierte Referenten wieMichael Philips von Apax Partners, Prof. Dr. StephanEilers von Freshfields Bruckhaus Deringer oder Prof. Dr.Christoph von Einem von White & Case gaben Einblickein die tägliche Praxis und lieferten zahlreiche Anschau-ungsbeispiele.

Das Seminar bot einen guten Überblick über die Palette vonThemen- und Problemstellungen im Beteiligungsgeschäft.Wertvoll war neben den Seminarinhalten selbst vor allemder persönliche Austausch unter den Teilnehmern, die zwaralle aus der Branche kamen, trotzdem aber von ganz unter -schiedlichen Erfahrungen berichten konnten. Das Seminarwar in diesem Jahr ausgebucht – aufgrund des regen Interes -ses ist eine weitere Veranstaltung 2012 geplant. Unterdem Titel „Erfolgreiches Engagement am Kapitalmarkt“findet am 7. und 8. Juli ein weiteres Seminar der TUMSchool of Management mit Private Equity-Bezug statt.

[email protected]

Märkte &

Zahlen

Seminar für die Dealmacher von morgen

Anzeige

�������������

���������� ������ �������������������� �������������������������� ����!�""#�$�����%��&������������ �������������'������� ����

(�)��������*�� ����#���������������������������������������������� ��(�)����� ���!������"#����������$����$����

+�����,��---����������

���%��&�����������

������&������

'�������(�)*#�+$���"),,,-#))�.�,/#))����0�10�(��!�����

Page 30: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

30

Strong winds for venture capital

With thousands of emerging technology companies astheir clients, lawyers in the Silicon Valley feel the breezesin the Venture Capital market well before the data tells uswhich way the wind is blowing. We like how the breezeshave filled the Silicon Valley’s sails.

Dow Jones VentureSource tells us that the wind continuesto blow strongly for venture capital investments in2010 and early in 2011. The first quarter of 2011 was thestrongest first quarter for venture capital investmentsin the US since pre-economic crisis 2008. We meet withnew founders on a daily basis who are close to receivingterm sheets for early stage investors, and many of ourlater stage companies are raising significant financingrounds using from high profile financial and corporateinvestors.

In our corner of the world in the Silicon Valley, althoughactivity was down from the frantic pace set at the endof 2010, with 190 deals closing on a total of US$ 2.3 bil -lion, down from 229 deals raising approximately US$ 4.4billion, VCs and lawyers remain very busy in the secondquarter, closing large numbers of both “stealth” andhighly publicized financing transactions, acquisitionsand preparing an increasing number of late stage com -panies for their initial public offerings.

We see significant activity across all industry sectors,with particularly interesting trends in the online/digital

media space, as well as in cleantech related fields. Therewere nearly 50 reported transactions in the first quarterin online/digital media companies in the first quarter of2011 with a total value of nearly US$ 550 million. Forcompanies in the internet and digital media sector,access to very early stage capital is easily accessible inthe Silicon Valley. What remains unsettled is the pre ferredstructure for such transactions. Conventionally, invest-ments of less than US$ 1 million are often struc tured asconvertible debt, rather than as a purchase of PreferredStock at a fixed price. Convertible debt can defer difficultvaluation decisions until the time of a larger institutionalinvestment round. We often encourage very early stagecompanies to consider convertible debt, as the documen-tation is simpler, and as a result, quicker (and cheaper) todraft and negotiate.

The negotiations around convertible debt transactionscenter around the warrant or conversion price discount“sweetener” to incentivize the investor to make anearly investment. The most contentious part of thenegotiations is often around a conversion price “cap”that puts an upper limit to the price at which the debtinvestor would see their note converted into PreferredStock. These sorts of negotiations can decrease therelative benefits of a convertible debt round, becausethey require the founders and the investors to agreeupon a future valuation of the new company. As a resultof this shift towards conversion price caps, some earlystage investors have moved back towards priced Pre -ferred Stock rounds, although the complexity (and as -sociated legal costs) remains a challenge for smaller in-vestment rounds. Time will tell how far the pendulumswings.

As we approach the second half of 2011, we remainexcited and encouraged by the state of the venturecapital market, and the direction venture capital fundedcom panies are moving. I look forward to providingyou with updates over the coming months from theground here in Silicon Valley on the trends that we hearin the winds.

www.vc-magazin.de

Earl

y St

age

& E

xpan

sion

VentureCapital Magazin 6/2011

Zum Autor

Gregory Heibel ist Partner bei Or-rick, Herrington & Sutcliffe. VomBüro der Sozie tät im Silicon Valleyaus berichtet er an dieser Stel leregelmäßig über Trends und Ak-tuelles aus dem amerikanischenStart-up-Standort Nummer 1.

Inside the Valley

Page 31: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Laut einer Studie der Europäischen Venture Capital Associ -ation (EVCA) wissen wir nun erstmalig, was wir schon langeahnten: In den ersten zwei Jahren nach einem Börsengangist die Kursentwicklung Venture Capital-finanzierter Unter-nehmen besser als die der übrigen IPOs: Nach 125 Tagenbeträgt ihre Outperformance 11,7%, nach 500 Tagen liegtsie bei 4,2%. Die EVCA hatte die Entwicklung von 384 Unter-nehmen an Europas fünf größten Börsen in der Zeit von je-weils 1996 bis 2003 und 2003 bis 2010 untersuchen lassen.

Tatsächlich hatten wir ein so gutes Ergebnis nicht erwar-tet. Eine gewisse Outperformance aber schon. Warum? Dererste Grund liegt nahe: Wer einen VC-Investor überzeugenkonnte, wird auch eher dazu in der Lage sein, Investorenam freien Markt zu überzeugen. Zweitens wird die Vorbe-reitung eines Börsengangs oft unterschätzt: Je professio-neller man das IPO angeht, desto höher die Chance, dassauch fremde Dritte investieren. Erfahrene VC-Gesellschaf-ten wissen, worauf man zu achten hat. Die dritte Erklärungsehen wir in der Anreizstruktur für die VC-Gesellschaftenselbst. Normalerweise können VCs kaum oder gar keineAnteile zum Börsengang verkaufen, sondern sind überLock-up-Fristen gebunden. Das schafft Vertrauen bei denInvestoren – und die Aussicht auf Wertsteigerung der Aktie.Denn VC-Aktionäre wollen natürlich früher oder späterdoch verkaufen, weswegen das Pricing und der sogenannte„Newsflow“ in der Regel so angesetzt werden, dass dieAktie Potenzial für Kurssteigerungen hat.

Kein Wunder also, dass der Branchenverband EVCA nunan einem paneuropäischen Index für VC-finanzierte IPOsarbeitet, der mit sogenannten ETFs, sprich börsengehan-delten Fonds, unterlegt werden könnte, um so weitereInvestoren zu erreichen. Wir freuen uns!

Early Stage & Expansion

Outperformer unter den Parkettneulingen

VC-Kolumne

Anzeige

Zum Autor

Dr. Hendrik Brandis ist Mitgrün-der und geschäftsführender Ge-sellschafter von Earlybird VentureCapital. Bei der 1997 gegründetenVenture Capital-Gesellschaft mitBüros in Hamburg und Münchenbeschäftigt er sich schwerpunkt-mäßig mit der Finanzierung undEntwicklung von Technologieun-

ternehmen. Seit Dezember 2009 ist Brandis Vorsitzen-der der Venture Plattform der European Private Equity& Venture Capital Association (EVCA).

Munich Network – Netzwerk München e.V.Prinzregentenstraße 18 | D-80538 München | Tel: +49-89-630253-0 | Fax: +49-89-630253-10 | [email protected] | munichnetwork.com

Technology & Innovation Network

Wir unterstützen innovative Technologie-Start-ups auf der Suche nach

> Kapital> Strategischen Beteiligungen> Entwicklungskooperationen> Lizensierungsgeschäft

mit einem starken Netzwerk und unternehmerischem Know-how.Melden Sie sich an unter www.munichnetwork.com

Industriepartner:

Technik fürs Leben

Page 32: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

32

Hybride Energiespeicherlösungen für den Weltmarkt

Heliocentris AG wächst international

Angesichts fortschreitender Umweltzerstörung, der immeroffensichtlicher zutage tretenden Gefahren der Atomkraftoder drohender politischer Unruhen in den Erzeugerlän-dern von Erdgas und Rohöl stehen die Themen „E-Mobili-tät“ und „Energieeffizienz“ seit Jahren hoch im Kurs. Bei-nahe schon ein alter Hase auf diesem Gebiet ist die BerlinerHeliocentris AG. Seit 1995 ist das Unternehmen Spezialistfür hybride Energiespeicherlösungen und Brennstoffzellen.Gemeinsam mit mutigen Investoren schafften die Berlinerauch den erfolgreichen Sprung an die Börse.

Frühe MarktführerschaftEnergieeffizienz ist ein komplexes Thema: Hybrid oder Voll -elektro, Brennstoffzelle oder Wasserstoff, Akkus zum Aus-tauschen oder fix im Fahrzeug – Technologieunternehmentun gut daran, sich frühzeitig klar zu positionieren. DerHeliocentris AG ist dies eindrucksvoll gelungen. Bereitsim Jahr 1995 als Heliocentris Materialentwicklung und Ener -giesysteme GbR gegründet, begann das Unternehmen mitder Entwicklung von Ausbildungsprodukten für den Brenn -stoffzellenmarkt. „Die Gesellschaft ist ein Spezialist für hy -bride Energiespeicherlösungen bestehend aus Brennstoff -zellen, Batterien und Energiemanagement“, erläutert CFODr. András Gosztonyi. „In diesem Bereich entwickeln undvertreiben wir Systeme und schlüsselfertige Lösungen anKunden aus Industrie und Wissenschaft. Für Ausbildungs -zwecke bieten wir sehr erfolgreich eine Reihe von Lern- undDemonstrationssystemen für die Solar-Wasserstofftechnikweltweit an“, so Gosztonyi weiter. Im Jahr 1996 gelangnicht nur der Einstieg in die eigene Brennstoffzellenentwick -lung, sondern auch die Auslieferung des ersten Demons -trationsmodells mit Brennstoffzelle an ein deutschesAutomobilunternehmen, was den weiteren Aufbau desProduktgeschäfts im Bereich der Brennstoffzellen-Lehr-systeme an Schulen nachhaltig unterstützte.

USP überzeugt InvestorenSo revolutionär die Brennstoffzellentechnik in den Grün-dungsjahren von Heliocentris war, so notwendig war diefinanzielle Unterstützung durch Investoren. Kurz vor derJahrtausendwende gelang es, die Berliner Venture Capital-Investoren bmp und IBB Beteiligungsgesellschaft als Eigen -kapitalpartner zu gewinnen. „Heliocentris ist eines unse-rer ältesten Investments“, erinnert sich Oliver Borrmann.„Wir sind bereits 1999 eingestiegen. Der Grund war, dasswir bereits damals an das Thema Energiemanagement undEnergiespeicherung unter Zuhilfenahme der Brennstoff-zellentechnologie geglaubt hatten“, blickt der bmp-Vor-stand zurück. Entscheidend war die Herausstellung einesechten USP, neben einem fähigen Managementteam oderdem Wirken in Wachstumsmärkten ein zentraler Faktorfür den Einstieg von Investoren. Mit dem neu gewonnenenKapital konnte im Jahr 2000 mit der Entwicklung vonBrennstoffzellen-Systemplattformen begonnen werden.„Heliocentris war mit dem Fokus auf das Segment ‚earlyadopters‘ aus unserer Sicht genau im richtigen Marktunterwegs“, so Borrmann weiter. Das Unternehmen habewie alle Brennstoffzellenunternehmen sehr lange auf denechten Marktdurchbruch warten müssen, „der heuteaber mit voller Wucht zum Tragen kommt“, fasst er dieEntwicklung zusammen.

Internationale Expansion und BörsengangFrüh suchte Heliocentris den Weg in die internationalenMärkte. 2002 wurde die Heliocentris Energy Systems Inc.als Tochterunternehmen zum Einstieg in den amerikani-

www.vc-magazin.de

Earl

y St

age

& E

xpan

sion

VentureCapital Magazin 6/2011

Case Study

Kurzprofil Heliocentris AG

� Vision: Führender Anbieter von hybriden Energiespeicherlösungen

� Gründungsjahr: 1995

� Unternehmenssitz: Berlin

� Mitarbeiterzahl: 65 (inklusive Tochtergesellschaft in Vancouver)

� Umsatz 2010: 4,1 Mio. Euro

� Finanzinvestoren: bmp AG, Conduit Ventures

� Internet: www.heliocentris.com

Durch die seit 1995 vorangetriebene Entwicklung von Brennstoffzellenelementen gelangHeliocentris mit Hilfe aufgeschlossener Investoren der internationale Markteinstieg.

Page 33: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

schen Markt gegründet. Bereits ein Jahr später überstiegder Auslandsumsatz den Umsatz auf dem deutschenMarkt, und 2005 wurde erstmals in der Unternehmensge-schichte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, bei einemUmsatz von rund 1,7 Mio. EUR. Mit Ballard Power Sys-tems, der Hydrogenics Corporation oder der deutschenSchunk-Gruppe ist Heliocentris seitdem weitere erfolgrei-che Kooperationen eingegangen. Um für künftige Heraus-forderungen des industriellen Marktes besser gewappnetzu sein, entschied sich das Unternehmen im Rahmen sei-ner Wachstumsstrategie, an die Börse zu gehen. „DieZunahme der Bedeutung von Speichertechnologien imRahmen des Umstiegs auf erneuerbare Energien zeichnetesich für uns damals bereits ab, so dass wir das Timing alsgünstig ansahen, den Schritt in Richtung industrielleMärkte zu gehen“, erklärt András Gosztonyi den Schritt.Mit Erfolg: Durch den Börseneinstieg wurden weitere Koin -vestoren gefunden. „Jetzt sind wir an einem Punkt ange-langt“, erläutert Borrmann, „dass wir die Börse richtig fürdas weitere Wachstum von Heliocentris nutzen können.“

AusblickHeute entwickelt und vertreibt Heliocentris umwelt-freundliche Energiespeicher-Systeme und schlüsselfertigeLösungen an zahlreiche Kunden aus Industrie und Wissen -

schaft. Mit einer Tochtergesellschaft in Kanada und Kun-den in über 60 Ländern weltweit ist das Unternehmen gutaufgestellt und erzielt rund 80% des Umsatzes auf deminternationalen Markt. Das Management blickt erwar-tungsfroh in die Zukunft: „Wir sind davon überzeugt, dassautonome, dezentrale Stromversorgungen auf Basis rege-nerativer Energien und entsprechende Energiespeicher-lösungen vor einem massiven Wachstum stehen“, ist sichGosztonyi sicher. „Wir sehen mit Freude, dass das zentraleThema der Energiespeicherung nun auch die klassischenMedien und damit die öffentliche Wahrnehmung erreichthat. Heliocentris ist hier gut aufgestellt und wird von die-sem Trend profitieren“, sagt er. Über den weiteren Erfolghegt Investor Borrmann keinerlei Zweifel: „Mit dieserBekanntheit, höchster Qualität und den zukünftigen Poten -zialen wird Heliocentris eine ganz bedeutende Rolle imWachstumsmarkt des Energiemanagements spielen.“ Mitden vorhandenen Technologien, der rasanten Marktent-wicklung, den Kunden und der guten Mannschaft werdedas Unternehmen spätestens in zehn Jahren deutlichüber 100 Mio. EUR Umsatz erzielen und gute Gewinne er-wirtschaften, ist er überzeugt.

Holger [email protected]

Early Stage & Expansion

Anzeige

OCTOBER 31–NOVEMBER 2, 2011DUESSELDORF, GERMANY

CCD CONGRESS CENTER DUESSELDORF

For further information, please view our conference website at www.ebdgroup.com/bioeurope

Apply to present now!Deadline:July 8, 2011

B U I L D I N G VA L U E T H RO U G H PA RT N E R S H I P S

17TH ANNUAL INTERNATIONAL

PARTNERING CONFERENCE

BIO-EUROPE®

Regional Hosts

Page 34: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

34

Wirtschaftliches Eigenkapital für Kleinbetriebe

Teil 115: Handwerk Capital Management

Nach Studium und Ausbildung hat dergebürtige Hamburger Franco OttavioMathias in Ostdeutschland einen Hei-zungssanitärhandel aufgebaut. Ausder so entstandenen Affinität zumHandwerk resultierte 1996 die Grün-dung der Handwerk Consult Mittel-standsberatung e.K. mit den Schwer-punk ten Sanierung, Coaching und Nach -folge. Im Zuge dieser Tätigkeit ist danndie Handwerk Capital ManagementLtd. & Co. KG ent standen, deren Ge-schäftsführer Mathias ist. Der Namedes Unternehmens ist dabei Programm.

Zinsen statt Anteile„Mein Fokus aus der Historie der Be-ratung sind Kleinbetriebe mit einemUmsatz von einigen 100.000 bis zu20 Mio. EUR. Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht,dieser Klientel den Zugang zu wirtschaftlichem Eigenka-pital zu ermöglichen. Daher engagieren wir uns dort, woman mit Investments von 10 bis 150.000 EUR noch etwasbewegen kann“, erläutert Franco Mathias, Kopf von HCMHandwerk Capital Management, wie es 2006 zur Grün-dung der Beteiligungsgesellschaft kam, in der er auch seineseit 2003 betriebenen Business Angel-Aktivitäten bündelte.Der größte Teil seiner Investments bewege sich dabei imBereich um die 60.000 EUR, die Mindestlaufzeit betrage inder Regel 60 Monate inklusive zwölf Monate Kündigungs-frist, so Mathias weiter. HCM verfolgt das Ziel einer jähr -lichen Gesamtrendite von 18 bis 20%. Diese setzt sichgrundlegend aus einer fixen Verzinsung von derzeit min-destens 12% und einer anteiligen Gewinnverzinsung aufdie zu erwartenden durchschnittlichen Jahresergebnisse

zusammen. Damit bestehen vom ersten Monat an Rück-flüsse durch das eingesetzte Kapital. Knapp 80 Investoren,meist Privatleute, Geschäftsführer und gestandene Unter-nehmer, halten ca. 2 Mio. EUR auf Abruf für Investmentsbereit, 1 Mio. EUR hat HCM aus eigenen Mitteln zur Verfü-gung gestellt.

Einsatz gefordertHCM konzentriert sich auf Kleinunternehmen unter-schiedlichster Branchen wie beispielsweise aus dem ver-arbeitenden Gewerbe, Bau und Handwerk, Groß- und Ein-zelhandel, Dienstleistungen sowie Spedition und Logistik.Nach Angaben von Mathias investiert HCM in Unterneh-men jeglicher Unternehmensphasen mit einer positivenund nachhaltigen Entwicklungsperspektive. Auch Start-ups sind durchaus interessant. „Unternehmen, die wir fi-nanzieren, müssen von der Ertrags- und Liquiditätsseitekapitaldienstfähig sein, die Personen, die dahinterstehen,müssen überzeugen und sollten nicht beratungsresistentsein“, formuliert Mathias wichtige Anforderungen an po-tenzielle Beteiligungsunternehmen. Alle Anfragen werdenzunächst einem „Quick-Check“ unterzogen; ist das Ge-schäftsmodell verständlich und bietet das UnternehmenEntwicklungsmöglichkeiten, so folgt als nächster Schrittein persönliches Gespräch. Dabei erwartet Mathias, dassdie Unternehmer zu HCM nach Quickborn reisen, um die

www.vc-magazin.de

Earl

y St

age

& E

xpan

sion

VentureCapital Magazin 6/2011

Investor im Portrait

Kurzprofil: HCM Handwerk Capital Management

Ltd. & Co. KG

� Typ: Kapitalbeteiligungsgesellschaft

� Standort: Quickborn

� Gründung: 2006

� Zahl der Investment Professionals: 3

� Verwaltete Fonds: Pool aus Investoren/Kapitalgebern

� Verwaltetes Kapital: ca. 3 Mio. EUR

� Internet: www.hcminfo.de

Handwerk Capital Management legt den Schwerpunkt auf Investments, bei denen auch kleinere Beträge etwas bewirken.

Page 35: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 35

Ernsthaftigkeit ihrer Anfrage zu unterstreichen. „Zudemmöchte ich den Leuten mit meinem Team in die Augenschauen“, ergänzt er.

Nutzen für die Unternehmen Die Generierung von wirtschaftlichem Eigenkapital durchstille Beteiligungen bewirke bei Finanzierungspartnernvielmals eine positivere und schnellere Kreditvergabebe-reitschaft, weiß Mathias.Auch habe die Erfahrungder letzten vier Jahre ge-zeigt, dass beispielsweisebei Betrieben, die einStammkapital von 25.000EUR besitzen und ihr Eigen -kapital über stille Beteiligungen verbessern, Fremdkapi-tal um das Zwei- bis Zweieinhalbfache gehebelt werden kann.„Mit 30% Eigenkapitalquote sind sie ja plötzlich ganzanders aufgestellt“, beschreibt Mathias den Nutzen fürdie Unternehmer.

Der Weg zum erfolgreichen ExitAlle Unternehmen, an denen sich HCM beteiligt, werdengleichzeitig Kunden der Handwerk Consult Mittelstands-beratung und erhalten von dieser ein sogenanntes Mini-Controlling, um allen Anspruchsgruppen unterjährigTransparenz zur finanziellen Situation des Unternehmenszu verschaffen. Da es sich bei den Beteiligungsobjekten inder Regel um inhabergeführte Betriebe handelt, sei eineRisikolebensversicherung für den Fall, dass die Unterneh-mensleitung verstirbt, ebenso Teil der Beteiligungsbedin-

gungen, unterstreicht Mathias, dervon den zu finanzierenden Unterneh-men zudem ein notarielles Schuld -anerkenntnis erwartet, das greift,wenn Gelder falsch verwendet wer-den. Den Exit vollzieht HCM zum No-minalwert, die Rückführung verläuftin der Regel ordnungsgemäß. Beibisher 20 Investments gab es erstzwei Ausfälle, berichtet Mathias, vierInvestoren hätten bereits erfolgreicheinen kompletten Exit vollzogen.

Regionale AusdehnungAn der geografischen Ausrichtung ist die erfolgreicheEntwicklung von HCM abzulesen. Lag der Schwerpunktzu Beginn der Beteiligungsaktivität vor allem auf Ham-burg, Schleswig-Holstein und dem nördlichen Nieder-sachsen, so setzte über Anfragen aus der Beratungs- und

Investorentätigkeit von HCM sowie Presseberichten derFrankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zei-tung und dem Handelsblatt die überregionale Ausrich-tung ein. Inzwischen stellt Mathias HCM bundesweit auf,dabei greift er nicht auf eigene Gesellschaften, sondernauf sogenannte Anlaufstellen in Berlin, Hannover, Düssel-dorf, Frankfurt und Biberach zurück. In Dresden und imbayerischen Raum führt Mathias aktuell Verhandlungen

zum Aufbau entsprechender Dependancen. Seit November2010 leitet Mathias zudem federführend das von ihm initi-ierte Business Angels Hanse Netzwerk (B.A.H.N.), das u.a.den Bereich der Hanse bis Schwerin und Rostock ab-deckt. Zudem ist HCM beim Business Angels NetzwerkDeutschland (BAND) und beim BVK gelistet.

AusblickDerzeit setzt HCM eine regionalspezifische Nachfolgeda-tenbank für Kleinunternehmen auf. In diesem Bereich fehlefür die regionale Vermarktung von Unternehmensnachfol-gen komplett die Markttransparenz, ist sich Mathias sicher.Das neueste Projekt ist die Entwicklung eines Eigenkapi-tal-Aufbauplans gemeinsam mit einer Hamburger Genos-senschaft. Dabei wird das Prinzip des Bausparvertragsauf die Unternehmensebene übertragen. Mathias: „Unter-nehmer, die zum Beispiel wissen, dass in drei Jahren eineInvestition ansteht, für die Eigenkapital benötigt wird,können so über 36 Monate ca. 45% der anvisierten Kredit-summe ansparen, der Rest wird zum Auszahlungszeit-punkt als mezzanines Darlehen ausgezahlt.“ Diesen Bau-stein in das Beteiligungsmodul zu integrieren, bezeichnetMathias als einen wichtigen Meilenstein für das Jahr 2011.Darüber hinaus genießt die Ausweitung des Fundraisingsbei Family Offices aufgrund der stetig steigenden Nach-frage nach Kapital höchste Priorität. Erste Rahmenver-einbarungen seien dabei bereits getroffen, unterstreichtMathias. Neben der erfolgreichen Einbindung zusätzli-cher Außenstellen steht überdies eine Stärkung vonB.A.H.N. sowie des Beteiligungsmoduls, unter anderemdurch Veranstaltungen bei Industrie- und Handelskam-mern in ganz Deutschland, auf dem Plan.

Max [email protected]

www.vc-magazin.de

Early Stage & Expansion

Franco Mathias, HCM

Portfolio-Unternehmen (Auswahl)

Name Geschäftsfeld Sitz Beteiligt seit

Therapiezentrum Baumgarten Interdisziplinäre Praxis Norderstedt 2007

Gebrüder Lange & Söhne Brunnenbau Brunnenbau/Geothermie Halstenbek/Schermbeck 2008

P.CO Trading Außenhandel mit Tiefkühlbackwaren München 2008

Page 36: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

36

Zwischen Forschung, Innovation und staatlicher Förderung

Wie Investoren die Zukunft von Elektromobilität einschätzen

Das Thema Elektromobilität ist aktuell in aller Munde, nichtzuletzt wegen der Pläne der Bundesregierung: Bis 2020 sol-len eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßenunterwegs sein, wofür der Bund mehrere Milliarden Euroaufwenden will. Auch momentan diskutierte Ansätze wiedie Befreiung der Elektroautos von der Kfz-Steuer für zehnJahre, eine Steuersenkung bei der Nutzung als Dienstwagenund eine Forschungsförderung für die Automobilindustrievon 1 Mrd. EUR bis zum Jahr 2013 verdeutlichen, dass sichdie Regierung die Förderung von Elektromobilität als Zielgesetzt hat. In diesem Umfeld ergeben sich einige interes-sante Chancen für Gründer und Investoren.

Innovative Start-ups und KonzerneEs gibt zahlreiche junge, innovative Unternehmen, die inder Elektromobilität aktiv sind, zum Beispiel das BerlinerUnternehmen Q:Charge. Es ermöglicht seinen Kunden,durch eine Ladeinfrastruktur europaweit Strom zu tanken.Das Besondere des sogenannten Charge Point-Netzwerksist die Unabhängigkeit der Nutzer: Sie können ihren Strom -lieferanten frei wählen und jederzeit wechseln. Einenanderen Ansatz hat die SRU Solar AG gewählt. Sie bietetihren Kunden Parkstationen für Elektroautos an, die einenklassischen Unterstellplatz mit einer Strom erzeugendenSolaranlage vereinen. Die innovativen Stellplätze könnensowohl zur reinen Stromproduktion zur Netzeinspeisungals auch zum Aufladen von Elektrofahrzeugen genutztwerden. Neben den jungen Start-ups haben sich auchgroße Konzerne das Thema Elektromobilität auf dieFahnen geschrieben. Das belegt u.a. das Joint Venture SB

LiMotive von Samsung und Bosch, das Lithium-Batterienherstellt – die Basis für Hybrid- und Elektroantriebe.

Zahlreiche interessante SegmenteAuch in Investorenkreisen beschäftigt man sich mit demvielschichtigen Thema Elektromobilität. Vor allem imDienstleistungsbereich und im Freizeitbereich existiertgroßes Potenzial für Investitionen in Start-ups, ist Antho-ny Bunker fest überzeugt. „Zum Beispiel das Vermietenund Verpachten von Elektromobilität und Time Share-Mo-delle sind sehr interessant, weil dadurch ein hoher Um-satz generiert werden kann“, meint der Partner der PrivateEquity-Gesellschaft Triginta Capital. Michael Vogel, CEOder V+ Management GmbH, sieht vor allem im Nahver-kehr gute Zukunftschancen für die Branche, da die Unter-nehmen dort schon jetzt auf positive Resonanz stoßen.Noch zu lösende Probleme stellen laut Dr. Rolf Nagel vonMunich Venture Partners die begrenzten Reichweiten derFahrzeuge und die höheren Kosten im Vergleich zu Fahr-zeugen mit Verbrennungsmotor dar. Teilbereiche wie dieBatterieforschung und die Produktion sollten nach Aus-sagen der Investoren großen Unternehmen überlassenwerden. „Die Forschung im Bereich Batterie ist extremkapitalintensiv, was man daran erkennen kann, dass sichselbst multinationale Firmen dafür zusammenschließen“,bemerkt Nagel.

Elektromobilität – ein WachstumsmarktDie Marktentwicklung schätzen die Investoren positivein: „Die Branche konnte in den letzten Jahren ein jährliches

www.vc-magazin.de

Earl

y St

age

& E

xpan

sion

VentureCapital Magazin 6/2011

Page 37: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Life Sciences - Schlüsseltechno logien des 21. Jahrhunderts

Mitgliedschaft im VDI

Als Mitglied im VDI sind Sie Teil einer starken Community mit 140.000 potentiellen Kontakten. Dieses einzig-artige Netzwerk bietet Ihnen eine Viel-zahl persönlicher Vorteile:

Individuelle, hochqualifi zierte Beratung Unterstützung bei Existenzgründungen Direkter Zugang zu rund 6.000

VDI-Veranstaltungen pro Jahr Erfahrungsaustausch und „unbezahl-

bare“ Kontakte im führenden Netzwerk der Ingenieure und Naturwissen-schaftler

Einbindung in das internationale Netz-werk des VDI bei Auslandstätigkeit

Bezug einer Fachzeitschrift der VDI-Fachgesellschaften nach Wahl

Die VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (VDI-TLS) bietet Ingeni eu ren, Naturwissenschaftlern und Ärzten in der-zeit fünf Fachbereichen ein um fass en des Leistungsspektrum an.

Biotechnologie im VDI

VDI-Richtlinien: Bioraffi nerie, tGMP, Gentechnik in geschlossenen Systemen

Weiterbildungen durch Expertenforen: z. B. Projektleiter und Beauftragte Biolo gische Sicherheit

Viele Angebote zu Publikationen: kostenfreie Fachzeitschriften, E-Mail- Newsletter, rabattierte Angebote bei ausgewählten Publikationen

Testen Sie uns!Exklusivangebot unter:

www.vdi.de/going-public

Bemerkungsfeld: Stichwort ATLS Stichwort ATLS

Wachstum von 30% verbuchen“, so Bun-ker. Auch in Zukunft kann mit einem ho-hen Wachstum gerechnet werden, zumBeispiel in den Segmenten Elektromo-peds und Elektrofahrräder. Zusätzlichsollte auch der politische Wille, Deutsch-land zu einem führenden Player im Be-reich Elektromobilität zu machen, posi -tive Auswirkungen auf die Marktent -wicklung haben. Im Vergleich zur inter-nationalen Konkurrenz haben deutscheUnternehmen einen Standortvorteil. „Dastechnologische Umfeld vor Ort, also z.B.die Nähe zu großen Automobilkonzernenwie BMW, Audi, Daimler und Porscheund zu zahlreichen sehr erfolgreichen,spezialisierten Mittelständlern, die sichmit Elektromotorentechnik auskennen,ist vorteilhaft für deutsche Start-ups“,hebt Nagel hervor. Laut Vogel kanndurch hohe Qualität ein Wettbewerbs-vorteil u.a. gegenüber billigerer Konkur-renz aus China erzeugt werden. Einenzusätzlichen Schutz für heimische Unter-nehmen stellen auch Eintrittsbarrierendar: „Ein Elektrofahrrad aus China fälltunter den Bereich Fahrrad und wird des-halb durch europäische Einfuhrzölle unddurch die Mehrwertsteuer geschützt“,nennt Bunker ein Beispiel.

Staatliche Förderung in langfristig orientierter BrancheDie Investitionen in Elektromobilität sindlangfristig. „In der Regel werden Unter-nehmen um die sieben Jahre gehalten.Danach kommt als Exit-Möglichkeit einklassisches IPO infrage“, erklärt Vogel.Bunker sieht zusätzlich auch Chancenfür einen Trade Sale: „Sowohl einMarkteintritt von ausländischen Kon -kurrenten als auch eine Übernahme klei-nerer Unternehmen durch Industrie -konzerne könnten mögliche Beweg -gründe für ein attraktives Angebotsein.“ Bei der Frage zur Vorteilhaftigkeitder staatlichen Fördermittel, die in

Elektromobilität fließen, gehen die Mei-nungen der Investoren auseinander:Nagel betont, dass der Staat bestimmteTechnologieprojekte oder Einzelaspektevorantreiben sollte, aber auf keinenFall Unternehmen im Kern unterstützensollte, da sonst die Gefahr einer Über -hitzung der Branche entsteht. LautBunker ist die staatliche Förderung auswirtschaftspolitischer Sicht negativ, dasie zu einer Fehlallokation auf dem Marktführen kann. Aus Sicht eines Investorsentstehen jedoch natürlich positiveAuswirkungen auf die Investition. Vogeläußert Kritik: „Das Problem der Förde-rung ist meiner Meinung nach, dass siebei den kleinen Entwicklern in der Regelnicht ankommt.“

AusblickInsgesamt wird Elektromobilität auch inden nächsten Jahren ein spannendesThema bleiben. Abzuwarten ist, wie er-folgreich die staatlichen Maßnahmensind, wie sich Deutschland im Vergleichzur internationalen Konkurrenz schlägtund welche Innovationen den Markterschließen werden. Bunker zählt dafüreinige Möglichkeiten auf: „Im Momentrichtet sich der Fokus einerseits auf dieheiß diskutierten Elektroautos und aufElektrofahrräder. Meiner Meinung nachwird es aber zukünftig neue Fahrzeug -typen geben, die zwischen diesen beidenliegen.“ Darüber hinaus könnte er sichvorstellen, dass in Urlaubszentren inZukunft Elektromountainbikes angebotenwerden und er hält auch die verlängerteMobilität für zukunftsweisend. Dass beieiner Anreise mit dem Zug oder demFlugzeug wenigstens das letzte Stück miteinem umweltfreundlichen Elektrofahr-zeug vorgenommen wird, könnte alsobald durchaus zum Alltag gehören.

Helena [email protected]

VentureCapital Magazin 6/2011 37www.vc-magazin.de

Page 38: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

38

Dienstleister gesucht

Was ein erfolgreiches Interimsmandat auszeichnet

Interimsmanagement ist ein ausgesprochenes „People’s Busi-ness“. Damit der Einsatz eines Interimsmanagers zur Erfolgs -story wird, ist die Auswahl der richtigen Führungskraft dasA und O. Denn neben fachlicher Kompetenz – die sicherlichdas Basisfundament für jedes Interimsmandat darstellt undüber den Zugang zum Projekt entscheidet – ist die zumUnternehmen passende Persönlichkeit des ausgewähltenKandidaten der Katalysator für einen erfolgreichen Einsatz.

Offen diskutieren, Antworten festhaltenInterimsmanagement ist kein Zauberwerk. Damit einMandat erfolgreich verläuft, sollte es vom Auftraggeberals professionelles Projekt mit entsprechender Planung,Umsetzung und Kontrolle definiert und durchgeführt wer -den. Ein Anforderungsprofil an einen Interimsmanagerist dabei nicht die Kopie eines klassischen Stellenprofils.Interimsaufgaben resultieren typischerweise aus einer dyna -mischen Situation. Die Ziele des Einsatzes sollten daherklar abgesteckt sein, jede noch so versteckte Erwartungs-haltung (auch was den zeitlichen Ablauf angeht) muss alsAufgabe im Anforderungsprofil verschriftlicht sein. Darausergibt sich, welche Fähigkeiten und fachlichen Qualifika-tionen der passende Kandidat mitbringen muss. Punktewie „Von welchen Faktoren ist eine erfolgreiche Umset-zung abhängig?“, „Woran ist der Vorgänger gescheitert?“oder „Warum übergeben wir die Aufgabe an keine interneFührungskraft?“ sollten offen diskutiert werden, die Ant-worten in Form von formulierten Kernanforderungen dezi -diert im Anforderungsprofil festgehalten sein.

Anforderungen und BudgetDie Frage „Welche Persönlichkeit passt am besten zumUnternehmen, zu seiner Kultur und vor allem zu seinenMitarbeitern?“ sollte unbedingt offen gestellt und beant-wortet werden. Nur eine eindeutige und insbesondereeinhellige Definition des gesuchten Managers gestaltetdie Suche kurz und vor allem effizient. Viele Auftraggeber

wissen innerlich genau, welche Idealbesetzung ihnen vor-schwebt, manchmal konkretisiert sich dieses Bild alleinschon durch die Überlegungen „Alter? Geschlecht? Kom-munikation? Durchsetzungsvermögen?“ eindeutig. Eine Fragesollte man stetig und mit jeder Fortentwicklung des Anfor -derungsprofils stellen: „Passt derjenige, den ich suche,auch zu meinem dafür freigegebenen Budget?“ Es istnicht sinnvoll, den perfekt für die Aufgabe qualifiziertenKandidaten mit basarähnlichen Preisverhandlungen undlangwierigen Freigabeprozessen hinzuhalten – und umge-kehrt benötigt sicherlich nicht jedes Mandat den großka-librigen High-End-Generalisten.

Recherche passender KandidatenOft reicht das persönliche Netzwerk nicht aus, geeigneteund gleichzeitig verfügbare Kandidaten zu benennen. Dasist schade, denn die positive Referenz eines Bekanntenerleichtert die Entscheidung für einen Externen oft unge-mein! Abstriche in Bezug auf das Anforderungsprofilmöchte man nicht in Kauf nehmen – bleibt die Suche überprofessionelle Vermittler. Vielleicht kann das eigeneNetzwerk zumindest hier den entscheidenden Tipp lie-fern, ansonsten bleibt die, im Ergebnis unübersichtliche,Online-Recherche möglicher Anbieter und Vermittlungs-agenturen. Ziel dieser Recherche sollte es sein, zwei bismaximal drei Anbieter auszuwählen, deren Angebot manim persönlichen intensiven Briefing konkret miteinandervergleichen kann. Manche der sogenannten Interimsma-nagement-Provider sehen sich an erster Stelle als Liefe-rant ungeprüfter Lebensläufe; mit den jeweiligen Kandidatenhat vorher kein ausführliches Gespräch stattgefunden undReferenzgeber wurden nicht befragt. Der Auftraggebersollte deswegen klar zu verstehen geben, dass ihm aus-schließlich Kandidaten präsentiert werden, die seineAnforderungen nahezu vollständig erfüllen – fachlich wiemenschlich. Wenn der ausgewählte Vermittler über einsorgfältig gepflegtes und überschaubares Portfolio an Kan -

www.vc-magazin.de

Mitt

elst

and/

Buy

outs

VentureCapital Magazin 6/2011

Page 39: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 39

didaten verfügt und sich parallel intensiv mit dem auftrags -erteilenden Unternehmen und dessen Situation befasst hat,wird er seine Versprechen halten können.

Persönlichkeit als das AuswahlkriteriumBei vielen Einsätzen entscheidet schlussendlich die Per-sönlichkeit des Interimsmanagers über Erfolg oder Miss-erfolg des Mandats. Unverzichtbar sind ein solides, dyna-misches Auftreten, stressresistentes und konsequentesHandeln sowie die Fähigkeit, Problemursachen rasch zuanalysieren und offen anzusprechen. Denn als Externermuss er die Situation neutral, objektiv und innerlich un-abhängig überblicken und beurteilen. Das entscheidendeZünglein an der Waage ist letztlich die Dienstleistungsorien -tierung des Interimsmanagers: Nur wer Geschäftsführungund Mitarbeiter mit offener und zugewandter Kommuni-kation abholen kann und sich so deren Unterstützung si-chert, wird die ihm anvertraute Aufgabe auch meisternkönnen. Vorstellungsgespräche sollten sich deswegen aufdie Projektreferenzen des Kandidaten konzentrieren: Wohat er mit welcher Vorgehensweise eine ganz ähnlicheAufgabe gemeistert? Auf welche Hürden würde er heutevon vornherein mehr Augenmerk legen? An welchen Stel-len bräuchte er welche Hilfe?

Fachliche Eignung testenIm Interview sollte der Auftraggeber ein Stück von seinemgängigen Gesprächsleitfaden abweichen und nach Mög-lichkeit schnell ein klassisches Arbeitsgespräch herstel-len, in dem das Projekt diskutiert wird. So lässt sich schnellherausfinden, ob der Kandidat fachlich ausreichend qua-lifiziert ist und auch menschlich zu den eigenen Vorstel-lungen passt. Am Ende des Gesprächs sollte der Auftrag-geber den präferierten Kandidaten bitten, ihm zwei bisdrei mündliche Referenzgeber zu benennen und darüberhinaus das Gespräch in Form eines groben Projektplanszu protokollieren (im Sinne von „Wie haben Sie die Aufgabeverstanden?“). Damit lässt sich letzte Sicherheit gewin-nen – und Missverständnisse ausräumen. Startet dasMandat tatsächlich gemeinsam, herrscht mittels des wei-ter auszuformulierenden Projektplans tiefe Übereinstim-mung über die gemeinsame Vorgehensweise.

ErfolgskriterienDer Start eines Interimsmandats ist oft gleichzeitig derPunkt, an dem sich alle Beteiligten wieder erleichtert dem

Tagesgeschäft zuwenden. Dafür ist es aber noch zu früh!Der Interimsmanager braucht seitens des Unternehmensjetzt bestmögliche Unterstützung, um ins Mandat einzu-steigen.

Ein Vermittler, dem die positive Referenz des Kundenwichtiger ist als die kurzfristige Maximierung des eigenenUmsatzes, steht Auftraggeber und Interimsmanager wäh-rend des gesamten Mandats beratend zur Verfügung undwird kontinuierlich mit allen Parteien kommunizieren.Der vor dem eigentlichen Start erarbeitete Projektplanwird als zentraler Maßnahmen- und Zeitplan genutzt. MitFortschritt des Einsatzes wird dieser immer weiter detail-liert und bei Bedarf angepasst und priorisiert. Gerade derVermittler kann hier seinen Erfahrungsschatz von vielenerfolgreich abgewickelten Mandaten nutzen und wertvol-le Tipps geben, die am Ende helfen, das Mandat innerhalbdes vereinbarten Zeitrahmens plangemäß zu Ende zubringen.

Fazit: Mit Offenheit und Transparenz sowie klarer Aufgabenstel-lung lassen sich Projekte gewinnen. Davon profitieren dasUnternehmen als Auftraggeber für Interimsmanagementwie auch die Agentur als Vermittler des passenden Kandi-daten. Ebenso muss der Interimsmanager während desMandats offen und transparent seine Vorhaben kommuni-zieren, denn nur dann kann er Geschäftsführung und Mit-arbeiter auf seinem Weg mitnehmen.

www.vc-magazin.de

Mittelstand/B

uyouts

Zur Autorin

Antje Lenk ist seit 2001 inder Interimsmanagement-Branche tätig. Gemein-sam mit einigen Mitgesell-schaftern aus der Perso-nalberatungs-Branchegründete sie 2009 die Ver-mittlungsagentur BridgeIMP mit Sitz in Grünwaldbei München.

Page 40: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

40

Eigenständige Steuerbilanzpolitikvs. HGB-Pflichtangaben

Gefahr vorschneller Fehlbeurteilungen bei der Unternehmensanalyse

Die Auswertung von Jahresabschlusszahlen wird mit denDaten ab dem Jahr 2010 deutlich schwerer. Die Vergleich-barkeit von Unternehmensdaten sinkt und eindeutige Schluss -folgerungen sind in vielen Fällen ebenso wenig möglich wieeine zuverlässige indikative Bewertung. Dies betrifft in ers -ter Linie mittelständische Unternehmen und Investoren, dieihre Entscheidungen auf der Basis von HGB-Daten treffen.Adressaten und Jahresabschlussersteller müssen sich dieserProblematik bewusst sein.

Neues Verständnis publizierter Daten nötigMit dem Jahresabschluss 2010 sind regelmäßig erstmalsvollständig die neuen Regelungen des Handelsrechtsnach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, kurz Bil-MoG, anzuwenden. Dies führt dazu, dass die Unter -nehmensdaten in vielen Fällen nicht oder nur noch einge-schränkt mit den Vorjahreszahlen vergleichbar sind.Punktuelle Umstellungseffekte im Jahresabschluss 2010,die mit dem Übergang auf die neuen Regelungen zu be-achtenden Einmaleffekte sowie eine zum Teil vollkom-men andere bilanzielle Darstellung und Abbildung be-stimmter Sachverhalte erschweren die Unternehmens-analyse. Es wird Jahre dauern, bis wieder von vergleich-baren Jahresabschlussdaten gesprochen werden kann.Dem Nutzer externer Rechnungslegungsinformationenmüssen derartige Umbrüche in der bilanziellen und rech-nungslegungsbezogenen Abbildung des Unternehmens-geschehens bewusst sein. Neben der Analyse werdenauch Bewertungsfragen sowie die Vorgehensweise beiFinancial Due Diligences beeinflusst. Schließlich erfor-dern die Möglichkeiten einer eigenständigen Steuerbi-lanzpolitik ein verändertes Verständnis von den publi-zierten und offengelegten Jahresabschlussdaten. Künftigstößt die Einschätzung von Unternehmen allein auf Basisder im Unternehmensregister veröffentlichten Datenschnell an ihre Grenzen.

Wichtige Aspekte bei der aktuellen BeurteilungInvestoren müssen daher zahlreiche Aspekte betrachten,wenn sie in die Due Diligence bei einem mittelständi-schen Unternehmen einsteigen wollen. So beeinflusseneinmalige oder über bis zu 15 Jahre gestreckte Um -stellungseffekte (nicht nur) den Jahresabschluss 2010.

Hierbei stehen dem Bilanzierenden zahlreiche bilanz -politische Möglichkeiten zur Verfügung. Auch führt dieNeubewertung der Pensionsrückstellungen zu einemhöheren Aufwandsausweis. Zudem erfolgt in vielen Fälleneine Saldierung der Verpflichtungen mit dem Deckungs-vermögen, sodass die Pensionslasten nicht mehr odernur eingeschränkt in der Bilanz ersichtlich sind. Der ge-sonderte Ausweis des Zinsanteils bei langfristigen Rück-stellungen führt zu einer Verschiebung zwischen operativemErgebnis und Finanzergebnis. Dies muss bei der Beurteilungvon Gewinn-und-Verlust-Kennzahlen (z.B. auch EBIT undEBITDA) beachtet werden. Übt das Unternehmen dasAktivierungswahlrecht für Entwicklungskosten aus, wirdhierdurch die Bilanz- und GuV-Darstellung erheblich be-einflusst: Mehr Vermögen, Eigenkapital und Ergebnis imJahr der Aktivierung stehen künftige Ergebnis- und Eigen-kapitalbelastungen durch die Abschreibungen gegenüber.Zudem steigt die Unsicherheit des bilanzierten Vermö-gens, da immaterielle Werte nur schwer bewertbar sind.

Zahlreiche Verzerrungen möglich – auch im ZeitablaufAkquisitionen, die in der Vergangenheit vielfach in Formdes Goodwills über 15 Jahre abgeschrieben worden sind,müssen nun über die individuelle Nutzungsdauer jederTransaktion verteilt werden. Dies erleichtert zwar die Ein-schätzung der jeweiligen Werthaltigkeit der Transaktion,erschwert aber die Vergleichbarkeit der Jahresabschluss -zahlen. Die Abgrenzung latenter Steuern stellt das Bilanz-bild auf den Kopf: Passive latente Steuern belasten dasEigenkapital und aktive latente Steuern stellen nur einenbilanzpolitischen Schachzug dar, sich bilanziell besserdarzustellen. Die verschiedenen Ursachen und Facettender Steuerabgrenzung müssen damit stets im Einzelfallgenau analysiert werden. Durch die Berücksichtigungvon erwarteten Steuerersparnissen aufgrund bestehen-der steuerlicher Verlustvorträge wird dies noch kompli-zierter. Künftig kommt es darüber hinaus verstärkt zumAusweis unrealisierter Erträge im HGB-Abschluss: DieBewertung bestimmter Vermögenswerte zu deren FairValue, der Ansatz von Entwicklungskosten oder der Aus-weis von Währungsgewinnen verzerren die Ertragslagegegen über der gewohnten Bilanzierungsweise. Aufgrund

www.vc-magazin.de

Mitt

elst

and/

Buy

outs

VentureCapital Magazin 6/2011

Page 41: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

der neu eingeführten Ausschüttungssperre muss einegenaue Analyse der Ergebnislage erfolgen; denn andersals bisher lässt sich das für Ausschüttungen verfügbareEigenkapital nicht mehr unmittelbar der Bilanz entneh-men. Da sich zahlreiche Informationen nicht mehr aus denRechenwerken ablesen lassen, gewinnt der Anhang deut-lich an Bedeutung. Dies gilt umso mehr, als zahlreicheneue Angabepflichten eine intensive Auseinandersetzungmit der Unternehmensberichterstattung erfordern.

Fazit:Nach wie vor können die öffentlich zugänglichen Datendes Unternehmensregisters einen ersten Anhaltspunktliefern. Die Beurteilung von Unternehmensdaten auf die-ser Grundlage muss jedoch nach der Reformierung desHGB durch das BilMoG mehr denn je bezweifelt werden.Deutlich wird dies auch im Zusammenhang mit der Beur-teilung der Steuerzahlungen des Unternehmens. Wäh rendfrüher bereits in vielen Fällen keine sogenannte Einheits-bilanz (also eine handelsrechtlich und steuerlich überein-stimmende Bilanz) möglich war, führt der Wegfall der um-gekehrten Maßgeblichkeit dazu, dass die Unternehmendeutlich mehr als bislang eine eigenständige Steuerbi-lanzpolitik verfolgen können. Dies nutzt den Unterneh-

men, da gleichzeitig handelsrechtlich ein positives Bildgezeichnet und steuerlich der Ergebnisausweis minimiertwerden kann. Allerdings sind eben diese steuerlichen Manö -ver für den Nutzer von handelsrechtlichen Jahresabschluss -daten kaum ersichtlich. Die Beurteilung künftiger Zahlungs -ströme setzt damit mehr denn je eine genaue Auseinan-dersetzung mit den einzelnen, d.h. handelsrechtlichen undsteuerlichen Bilanzierungsstrategien voraus. M

ittelstand/Buyouts

Anzeige

Zum Autor

Dr. Christian Zwirner istWirtschaftsprüfer und Steuer -berater bei der Sozietät Dr.Kleeberg & Partner in Mün-chen. Dort beschäftigt er sichvor allem mit der Jahresab-schlussprüfung und Bewer-tung mittelständischer Unter -nehmen und Konzerne undsetzt sich intensiv mit Fra-gen der Auswirkungen desBilMoG auseinander.

Private Banking 2011Margensicherung durch kundenspezifische MehrwerteDonnerstag, 30. Juni 2011, 12.00 Uhr bis 17.45 UhrBusiness Center Balsberg, Zürich-Kloten

Informationen und Online-Anmeldung: www.academy-execution.ch

Die Themen:

Mit Mehrwert wichtige Erlöstreiber sichern• Geänderte Rahmenbedingungen und Konsequenzen für das

Private Banking• Die Vorteile des Bankenplatzes Schweiz mit konkreten

Leistungen verknüpfen• Swiss Private Banking - Zwischen Tradition und

Zukunftsfähigkeit

Mit fokussierten Angeboten Margen verteidigen• Margenverteidigung: Kritische Erfolgsfaktoren aus Bankensicht• Neue Privatbanken: Mit innovativen Dienstleistungen dem

Margendruck trotzen• Individuelle Kundenbetreuung: Zwischen Kostendruck und

Erlössicherung

6. Jahreskonferenz

Das Referententeam:

• Marcel SchmockerMitglied der GL, General Counsel, Clariden Leu Ltd., Zürich

• Christian HafnerGeschäftsführender Partner, Leiter Zürich, Wegelin & Co., Zürich

• Prof. Dr. Nils HafnerDozent, Hochschule Luzern Wirtschaft, Zug

• Marc MettlerExecutive Director, Head of Strategic Pricing, Julius Bär, Zürich

• Dr. Michael WidmerCEO und Leiter Corporate Center, Bank Gutenberg, Zürich

• Dr. Thomas BächtoldGroup Head Pictet Family Office, Executive Vice President, Genf/Zürich

• Dr. Jan EngelkePartner, Managing Director Zürich, Simon Kucher & Partners, Zürich

Page 42: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

42

Der Markt für IT-Sicherheit boomt

Hohe Bewertungen und steigende Transaktionsvolumina

Sicherheit ist eine der größten Herausforderungen unse-rer Zeit und hat den Markt für Sicherheitstechnologie und-dienstleistungen zu einer der stärksten Wachstums bran -chen gemacht. Die rasante Technisierung unseres Lebens,zunehmende Bedrohung durch Diebstahl und Terror -anschläge sowie der stark wachsende Reise- und Waren-verkehr treiben das Wachstum an. Hacker-Attacken, wiez.B. der Großangriff auf Google 2010 oder Datendieb -stähle bei Sonys Playstation-Netzwerk, der Online-JobbörseMonster, bei den Netzwerk-Sicherheitsfirmen BarracudaNetworks, HBGary, RSA und Comodo oder der bislanggrößte Diebstahl von Kreditkartendaten in den USA (130Millionen Kreditkarten), spiegeln nur einen Bruchteil derGefahren wider, denen Unternehmen und Nutzer in dervernetzten Welt ausgesetzt sind.

Verbunden mit dieser Entwicklung lässt sich eine deutlicheZunahme der Unternehmensgründungen und der weltwei -ten M&A-Aktivitäten beobachten. Zwei grundlegende Trei-ber für das zukünftige Marktwachstum und eine steigendeZahl an M&A-Transaktionen möchte ich hervorheben:

Mobile Endgeräte: Die zunehmende Nutzung von mobilenEndgeräten wie Smartphones und Tablets im privatenund beruflichen Umfeld führt gleichzeitig zu einem starkenAnstieg von Sicherheitsproblemen. Der Anbieter von Sicher -heitslösungen Kaspersky verzeichnete zwischen Mitte2009 und Ende 2010 eine Verdopplung von bösartigenProgrammen, die auf mobile Endgeräte zielten. DieBedeutung der Sicherheit wird durch die Zunahme vonweiteren „IP-enabled“-Lösungen, wie z.B. in Autos und

Automaten, zusätzlich erhöht. Um mobilen Bedrohungenentgegenzuwirken, werden vor allem Lösungen in denBereichen Datenverschlüsselung, Datenverlustvermeidungund Geräte- und Personenidentifizierung benötigt. Rele-vante Transaktionen in diesem Bereich waren u.a. die Über -nahme von SMobile Systems durch Juniper Networks,von DroidSecurity durch AVG und von Trust Digital durchMcAfee. Auch integrierte Hardware- und Softwarelösun-gen werden an Bedeutung gewinnen, wie die Akquisitionvon McAfee durch Intel zeigt.

Cloud Computing: Das Research-Unternehmen Forrestererwartet, dass sich die Ausgaben für die Absicherungder wachsenden Cloud bis 2015 auf 1,5 Mrd. USD versie-benfachen werden. Neue Servicemodelle werden sichentwickeln, die dem Kunden eine zusätzliche Sicherheits-ebene in der Cloud bieten, neben der bereits bestehendenNetzwerklösung. Auch die im Zuge des Cloud Computingnotwendige Virtualisierung wird neue Sicherheitsheraus-forderungen mit sich bringen. Vor allem große IT-Out-sourcer und Hoster sowie Web Service-Anbieter versuchenzunehmend, cloudbasierte Sicherheitslösungen anbietenzu können. Transaktionen, die diesem Trend folgen,waren z.B. die Übernahme von der Bochumer Firma Zyna-mics durch Google, von Astaro durch Sophos, von Secu-Works durch Dell, von ScanSafe durch Cisco und vonAltor Networks durch Juniper Networks.

Neben diesen beiden Treibern werden auch die zunehmen -de Bedeutung von Corporate Governance und Compliance-Themen und der Sicherheitsbedarf von Regierungen dasWachstum weiter beflügeln. Insgesamt ist der Markt fürIT-Sicherheit damit extrem komplex, und kein etabliertesUnternehmen verfügt bisher über ein integriertes Sicher-heitsangebot, das den hohen Anforderungen gerechtwerden kann.

Junge, innovative Unternehmen, die eine überzeugendeHardware-/Softwarelösung haben, werden daher zuneh-mend zu begehrten Übernahmezielen. Aber der Markt wirdauch weitere Großtransaktionen wie z.B. die Akquisitionvon McAfee durch Intel (6,9 Mrd. USD) oder die Übernah-me von ArcSight durch Hewlett-Packard (1,5 Mrd. USD)sehen. Dies spiegelt sich auch in den Transaktionsmul -tiples wider, die in den letzten zwölf Monaten oftmalsüber 3,0x Umsatz lagen.

www.vc-magazin.de

Mitt

elst

and/

Buy

outs

VentureCapital Magazin 6/2011

M&A-Kolumne

Zum Autor

Julian Ostertag ist Mitgrün-der und Geschäftsführer vonJupiter Capital Partners. DasCorporate Finance-Beratungs -unternehmen ist auf M&A- undFinanzierungstransaktionenim Technologiesektor spezia-lisiert.

Page 43: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 43www.vc-magazin.de

Private Equity-Dachfonds

Investieren, wo die Kreuzflaggen in der Brandung stehen

Marble House Nordic Secondary Fund

Ein norddeutscher Initiator hat den Norden Europas ganzfest im Visier: Mit dem Nordic Secondary Fund will MarbleHouse Capital Privatanlegern den Zugang nach Skandina-vien verschaffen. Wie gewohnt hat der Initiator die renom-mierte Auda-Gruppe an seiner Seite.

Reise in den hohen NordenFür Privatanleger ist Europas Norden noch ein Geheim-tipp. Es ist ein durchaus attraktives Investitionsgebiet,obwohl oder vielleicht gerade weil sich alles auf Zentral-europa konzentriert. Mit dem aktuellen Fonds des Ham-burger Initiators Marble House Capital können privateInvestoren erstmals einen reinrassigen Skandinavien-Fonds zeichnen. Die Einstiegshürde von 25.000 EUR zu-züglich 5% ist vergleichsweise hoch. Umgekehrt gilt aber:Der Fonds spricht die professionelleren Investoren unterden Privaten an. Das Zielvolumen des Fonds, das schonbis Ende Juni 2011 erreicht sein soll, beträgt 30 Mio. EUR.Der Gesellschaftsvertrag sieht eine Laufzeit bis Ende 2017vor. Sie kann aber verlängert werden, wenn der Zielfondsbis dahin noch nicht beendet ist. Parallel läuft ein PrivatePlacement für Investoren, die mindestens 200.000 EURanlegen. Die Investitionsquote des Retailfonds liegt bei86,34% des Fondsvolumens inklusive Agio.

Icecapital will 150 Mio. EUR investierenDer deutsche Feederfund beteiligt sich an dem institutio-nellen Icecapital Nordic Secondary Fund, der Ende 2010aufgelegt wurde und ein Volumen von 150 Mio. EUR an-strebt. Icecapital wird Anteile an Secondary-Fonds erwer-ben, die ihrerseits in Schweden, Norwegen, Finnland undDänemark investiert sind. Auf diese Weise soll ein Port -folio mit mittelbaren Beteiligungen an 100 bis 300 mittel-ständischen Unternehmen aufgebaut werden. Als Invest-ment Advisor hat die 1999 gegründete Icecapital-Gruppeden renommierten Manager Auda Private Equity engagiert.Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung hat der Icecapital-Dachfonds für den Marble House-Fonds noch keine Inves-titionen getätigt (Blindpool).

Kleinere Deals im FokusWeil Icecapital den Markt für kleinere Transaktionenvernachlässigt sieht, strebt der Secondary-Fonds lautProspekt Deals in der Größenordnung von 5 bis 25 Mio.EUR an. Abweichungen davon sind gestattet, ebensoPrimärinvestments im Rahmen von „Stapled Seconda-ries“ sowie Koinvestments. Eine Ertragserwartung aufZielfonds- und Feederfund-Ebene hat der Initiator imProspekt nicht genannt. Über die letztlich investieren-den Zielfonds gehen die Anleger ein indirektes Wäh-rungsrisiko etwa gegenüber den nordischen Kronen ein.Marble House erhält eine jährliche Vergütung von 0,95%des Kommanditkapitals. Der 7,5%ige Carried Intereststeht dem Initiator nach Berücksichtigung der HurdleRate von 8% zu.

Auda ist das ZugpferdMarble House wurde 2005 gegründet und hat zunächstprofessionelle Investoren beraten. Diese haben sichlaut Prospekt mit 172 Mio. USD an den Fonds Auda Capi-tal IV Co-Investment und Carlyle Partners V beteiligt.Seit 2007 hat der Initiator zwei Fonds aufgelegt. Einerkonnte wegen der Finanzkrise das Zielvolumen von 100Mio. EUR nur zu einem Drittel erreichen, der andere hatdas Target von 50 Mio. EUR fast verdoppelt. BeideFonds haben schon Auszahlungen getätigt. Dieser früheReturn ist bei Retailfonds eher ungewöhnlich. DerTrack Record von Icecapital ist im Prospekt leider nichtdargestellt; hierzu wird auf Auda verwiesen. Der Invest-ment Advisor kann laut Marble House im Sekundär-marktgeschäft eine seit 1992 erzielte Rendite von 25% p.a.(IRR) vorweisen.

Fazit: Das im Platzierungsmarkt sehr ruhig agierende Emissions -haus verfolgt konsequent einen gemeinsamen Weg mitAuda – durchaus mit Erfolg, wie die ersten Ergebnissezeigen. Prospekt und Emissionshaus sind überzeugend.Das Fondskonzept ist interessant und attraktiv, weil esmit Kompetenz nicht das Standardprogramm in Europaund den USA fährt.

Alexander [email protected]

Fondsportrait

Marble House Nordic Secondary Fund

� Zielvolumen: 30 Mio. EUR zzgl. Agio

� Laufzeit: 31.12.2017

� Investitionsthema: Skandinavien

� Internet: www.marblehouse.com

Page 44: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

44

Es geht wieder aufwärts

Geschlossene Private Equity-Fonds lassen die Krise hinter sich

Die vergangenen zwei Jahre waren für Private Equity-Dach-fonds von den Krisenfolgen und der Zurückhaltung derZeichner geprägt. Initiatoren reagierten mit innovativenProdukten. In den kommenden Jahren dürfte sich der Marktdeutlich erholen.

Interesse bei Privatinvestoren gewecktIn den Portfolios von Privatanlegern fand Private Equitylange Zeit kaum Berücksichtigung, die Anlageklasse gilteher als Segment für institutionelle Investoren. Vor demJahr 2004 lag das jährlich eingesammelte Eigenkapital ge-schlossener Private Equity-Fonds in Deutschland meistunter 250 Mio. EUR. In den folgenden Jahren gewann derMarkt allerdings an Dynamik: 2006 konnten Anbieter ge-schlossener Private Equity-Beteiligungen die Rekordsum-me von 2,2 Mrd. EUR bei Privatanlegern einwerben. Mitder Finanzkrise kam ein deutlicher Einbruch, von dem sichder Markt auch im vergangenen Jahr nur leicht erholte:Anleger zeichneten 2010 geschlossene Private Equity-Fonds in Höhe von rund 600 Mio. EUR.

Doppelte Kostenstruktur Ein oft kritisiertes Charakteristikum der Private Equity-Fonds für den Privatkundenvertrieb ist, dass sowohl dieGewinnbeteiligung des Anbieters als auch die Manage-mentgebühren zweimal anfallen. Die Doppelung entstehtdurch die Dachfondskonstruktion. Sowohl auf Zielfonds-ebene als auch auf Dachfondsebene fallen laufende undgewinnabhängige Vergütungen an. Die gewinnabhängigeVergütung sieht wie folgt aus: Zunächst erhalten die An -leger ihr Kapital mit einer Vorzugsverzinsung (Hurdle-Verzinsung) zurück. Diese liegt meist zwischen 7 und10%. Weitere Gewinne, den sogenannten Catch-up, erhältder Initiator so lange in voller Höhe, bis die angestrebteGewinnverteilung erreicht ist. Alle darüber hinausgehenden

Gewinne werden nach dem Carried Interest (Carry) zwi-schen Initiator und Anleger verteilt. Üblicherweise ent -fallen 10% auf den Initiator und 90% auf den Anleger. AmMarkt sind jedoch auch andere Verteilungen möglich, wiebeispielsweise 20 zu 80 oder 13 zu 87. Da es sich beimCatch-up um kleine Beträge handelt, ist aus Anlegersichtder Carry für die Gewinnverteilung entscheidend. Ne -ben der Gewinnbeteiligung fällt für das Managementdes Dachfonds eine laufende Vergütung von 1 bis 1,5%des Kommanditkapitals an.

Sicher konzipierte Produkte gefragtVor allem in den Jahren 2009 und 2010 ließen sich PrivateEquity-Fonds bei Privatanlegern nur schwer platzieren.Zu groß waren Verunsicherung und Sicherheitsbedürfnisnach der Finanzkrise. Privatanleger stürzten sich in die-ser Zeit auf deutsche Immobilienfonds mit staatlichenMietern oder Solarfonds mit staatlichen Vergütungs -garantien. Darauf reagierten einige Branchenmitgliederund brachten geschlossene Private Equity-Fonds auf denMarkt, die den Erhalt des Eigenkapitals garantierten.Diese Produkte kamen beim Publikum an und konnteninnerhalb kurzer Zeit platziert werden. Allerdings hat dieseSicherheit ihren Preis. Belaufen sich die Garantiekostenbeispielsweise auf jährlich 0,5% des Eigenkapitals, sum-miert sich dies bei einer Fondslaufzeit von zwölf Jahrenauf 6% des Eigenkapitals. Die Garantie ist also eine ArtVersicherungsprämie, die die Rendite schmälert. 2011scheinen Privatanleger wieder aufnahmebereiter fürProdukte ohne „Sicherheitsgurt“ zu sein.

Venture Capital und Secondary DealsEine andere Möglichkeit, das Risiko vergleichsweise kleinzu halten, ist die Konzentration auf das Segment PrivateEquity – mit geringen oder keinen Investitionen in Venture

www.vc-magazin.de

Priv

ate

Equi

ty-D

achf

onds

VentureCapital Magazin 6/2011

Page 45: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 45

Capital. Geschlossene Fonds legen üblicherweise höchs-tens 10 bis 20% in Venture Capital-Zielfonds an. DerGrund: Das Risiko ist bei Venture Capital höher und dasPortfolio ist schwerer zu steuern als bei klassischen Pri-vate Equity-Investitionen. Dennoch existieren Angebote,die sich auf Venture Capital fokussieren oder zumindesteinen deutlich größeren Venture Capital-Anteil in ihremPortfolio haben. Beispielsweise brachte die HMW Emis -sionshaus AG 2010 und 2011 zwei reine Venture Capital-Fonds auf den Markt, deren Platzierung laut Emissions-haus zügig voranschreitet. Ein weiterer Trend am PrivateEquity-Markt sind derzeit Secondary Deals, also „gebrauch-te“ Private Equity-Beteiligungen, die von Investoren ver-äußert und von Emissionshäusern in geschlossene Fondsverpackt wurden. Der Grund für diese Entwicklung: DieEinkaufsmöglichkeiten für solche Transaktionen warennach der Finanzkrise günstig, da zahlreiche institutionelleInvestoren Beteiligungen aus ihren Portfolios unter Druckveräußern mussten.

Fazit:Der Private Equity-Markt für Privatanleger dürfte seineTalsohle durchlaufen haben. Inflationsangst und eine

verstärkte Orientierung auf Sachwertanlagen wird diePlatzierungszahlen in den kommenden Jahren aller Voraus -sicht nach wieder nach oben treiben. Werte von etwa2 Mrd. EUR Eigenkapital – wie im Rekordjahr 2006 – sinddurchaus im Bereich des Möglichen.

HarbourVest schluckt Schweizer Dachfonds

Der US-Fondsmanager HarbourVest expandiert weiter. EndeApril hat er dem börsennotierten Schweizer DachfondsAbsolute Private Equity ein Übernahmeangebot vorge-legt. Für eine Aktie wurden 17,25 USD geboten; mithinbeträgt der kalkulierte Wert des Übernahmekandidaten752 Mio. USD. Am 30. April 2011 betrug der Net AssetValue 24,16 USD. Die Führung von Absolute Private Equityhat das Angebot trotz des hohen Abschlags von rund 28%akzeptiert. Der krisengebeutelte Dachfonds verwaltet einVermögen von rund 1,1 Mrd. USD.

Meuterei bei Private Equity Holding

Weniger beschaulich geht es in Zug zu: Zwei Großaktionäredes gelisteten Schweizer Dachfonds Private Equity Holding(PEH) wollen Berichten zufolge den gesamten Verwaltungs -rat demontieren. Die neue Führung wollen die Gesellschaf -ter auf der Generalversammlung, die im Juni stattfindenwird, mit Personal aus den eigenen Reihen bestellen. Außer -dem sollen die beiden Aktionäre gefordert haben, keineneuen Beteiligungen einzugehen und die Betriebskostenzu senken. Ende April lag der Börsenkurs der Aktie rund33% unter dem Net Asset Value von 68,08 CHF.

Durchgehend chinesisch

Das chinesische Unternehmen Zero2IPO, einerseits Resear -cher und andererseits Asset Manager, hat vor wenigenWo chen einen Dachfonds lanciert. Die Fondswährung istder chinesische Renminbi (CNY). Das Zielvolumen beträgt5 Mrd. CNY (rund 768 Mio. EUR). Das First Closing soll bei2 Mrd. CNY (rund 307 Mio. EUR) erfolgen. Die Zero2IPO Groupwurde 1999 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Peking.

Neue Fonds von Rising Star

Zwei Fonds, ein Ziel: die Emerging Markets. Der SchweizerFondsinitiator hat in diesen Tagen seine beiden neuenFeeder-Fonds „Die Neue Welt“ und „Rising Stars“ auf denMarkt gebracht. Beide Vehikel investieren jeweils in einenDach- und einen Co-Investmentfonds. Der für eine breitereInvestorenschicht lancierte „Neue Welt“ soll bis zu 75% desInvestitionskapitals in den Dachfonds pumpen; für denSchwesterfonds ist eine Halbierung der Beteiligunggeplant. So sollen am Ende vom Investitionskapital derPublikumsgesellschaften bis zu 60% in Asien und bis zu30% in Lateinamerika investiert sein. Bis Ende diesesJahres will Rising jeweils 25 Mio. EUR Eigenkapital ein-werben, Investmentmanager ist Quilvest.

www.vc-magazin.de

Private Equity-Dachfonds

Dachfonds-News

Zum Autor

Johannes Nölke ist Ma -naging Partner und Grün-dungs gesellschafter vonoptegra:hhkl, einer mittel-ständischen Wirtschafts-prü fungs- und Steuerbe-ratungsgesellschaft. SeineArbeitsschwerpunkte lie-gen u.a. in der steuerlichenund gesellschaftsrechtli-chen Strukturierung vonFonds und Beteiligungsan -geboten, der laufenden Be -

treuung geschlossener Fonds und Anlagegesellschaf-ten sowie der Transaktions- und Mittelstandsberatung.

Page 46: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

46 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 6/2011

Entr

epre

neur

ship

Entrepreneurship-Flash

Insgesamt beteiligten sich 88 Teams ausMünchen und Südbayern an der zwei -ten Runde des Münchner Business-plan Wettbewerbs 2011, fünf von ihnenwurden als die vier Sieger der zweitenRunde ausgezeichnet – wegen Punkt -gleichheit wurden dieses Jahr zweivierte Plätze vergeben. Der Querein-stieg in die dritte und finale Stufe desWettbewerbs ist jederzeit möglich, dieAbgabefrist läuft am 7. Juni ab. Im Rah -

men der Prämierung gab Geschäfts -führer Dr. Carsten Rudolph außer demdie Umbenennung der MünchenerBusinessplan Wettbewerb GmbH inEvobis bekannt. Unter dem neuenNamen soll die Unterstützung fürStart-ups flexibler und individuellerwerden, ein Schwerpunkt ist dabeidie Unterstützung bei der Finanzie-rungssuche. Mehr Informationen un-ter www.evobis.de

Fünf Sieger und ein neuer Name

Mit neuartigen Hilfsmitteln für mehrMobilität und Unabhängigkeit vorallem älterer Menschen hat sich dieergo Agil GmbH aus Böttingen beimGründerpreis Baden-Württemberg2011 der Sparkassen-Finanzgruppedurchgesetzt. Daneben wurden inder Kategorie „Existenzgründer“vier weitere Start-ups ausgezeich-net, das kumulierte Preisgeld be-trug 26.000 EUR. Als weiterer Preis-träger wurde u.a. die Manfred Martin

GmbH in der Kategorie Unterneh-mensnachfolge ausgezeichnet. MehrAngaben unter www.sv-bw.de

Mobilität setzt sich durch

Innovative Geschäftsideen oder Pro -zessverbesserungen, die georeferen -zierte Informationen der öffentlichenHand einsetzen, können bei derdritten Auflage des GeoBusinessAward eingereicht werden. Die Da-ten können beispielsweise für inter -aktive Stadtführungen oder als hoch -aufgelöste Luftbilder in 3-D zumEinsatz kommen. Ausrichter des mit10.000 EUR dotierten Wettbewerbsist die Kommission für Geoinfor-mationswirtschaft des Bundesmi-nisteriums für Wirtschaft und Tech -nologie. Bewerbungsschluss istder 31. Mai 2011. Mehr im Internetunter www.geobusinessaward.org

Geo-Spezialisten mit Ideen gesucht

+++ Kaiserslautern – Seit Mai leitet Dr. Bernhard Schu das Gründungsbüro von TU und FH Kaiserslautern. +++ Mar-tinsried – Für künstlich hergestellte Spinnenseide hat Amsilk, ein Portfoliounternehmen der MIG AG, den Industrie-preis 2011 in der Kategorie Biotechnologie erhalten. +++ Köln – Die Cube Sports GmbH aus dem Portfolio des SeedFonds Aachen hat in der Kategorie Trainingsgeräte den „FIBO Innovation Award 2011“ auf der internationalen Fit-nessmesse FIBO gewonnen. +++ München – Das Entrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität(LMU) München wurde Anfang Mai als „Ausgewählter Ort“ im Wettbewerb „Land der Ideen“ ausgezeichnet.

Newsticker

Unter dem Motto „Connect. Grow.Inspire.“ sucht die Beratungsge -sellschaft Deloitte zum neunten Maldie am schnellsten wachsendenUnternehmen aus den BereichenTechnologie, Kommunikation undLife Sciences. In der Kategorie Tech-nology Fast 50 beispielsweise zählt

das durchschnittliche prozentualeUmsatzwachstum der letzten fünfGeschäftsjahre. Die beiden weite -ren Kategorien heißen Rising Starsund Sustained Excellence. MehrInformationen sowie das Nominie-rungsformular stehen bereit unterwww.fast50.de

Neunte Runde bei Technology Fast 50

Sieger der zweiten Runde des MBPW

Rang Start-up Geschäftsfeld

1 Servapark automatisches Parksystem

2 Pictureplix Design-Service für Fotobuchanbieter

3 Sinuss° mobile Körpertemperaturmessung

4 Abberior fluoreszierende Farbstoffe für die Zellbiologie

4 Verxo Textanalysesoftware für Finanzmarktkommunikation

Quelle: Evobis

Zwölf Start-ups hatten die doppelteHürde aus Jury-Vorauswahl und On -line-Abstimmung übersprungen undkonnten sich den 1.651 registrier-ten Teilnehmern auf der Fachkon-ferenz Next11 präsentieren. ZweiThemen zeigten sich dominant: Soentwickeln Start-ups wie Newshype,egoArchive oder joinbox Lösungenfür den sinnvollen Umgang mit derDatenflut, während beispielsweisestorytude, Spoovel oder niriu aufLocation Based Services setzen.Zum Sieger wurde dann mittelsPublikumsapplaus wahwah.fm ge-kürt. Das Musik-Start-up ermög-licht seinen Nutzern das Kennen-lernen und Vernetzen auf Basisvon Musik. Weitere Informationenunter http://nextconf.eu

Next11: zwei dominante Themen

Page 47: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

EntrepreneurshipElevator Pitch

Mat4Med GmbH*

Mat4Med entwickelt in Kooperation mit dem Institut fürPolymerforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht(HZG) in Teltow als erstes Produkt eines neu zu ent -wickelnden orthopädischen Implantatmaterials das inno-vative Implantat MISS ILE zur interspinösen Dekompres-sion (ISP) degenerativer lumbaler Spinalkanalstenosen(Verengung des Wirbelsäulenkanals). Die Vorteile diesesMaterial- und Implantatkonzepts sind:• Minimalinvasive Implantierung• Definierte mechanische Dämpfungseigenschaften

• Abstimmung des Implantats auf dieindividuelle Diag nose sowie Belas-tungs- bzw. Schädigungs situationdes behandelten Pa tienten

• Motion Preservation: MinimaleEinschränkung der Wirbelsäu-len-Bewegungsfreiheitsgrade

Ein erstes europäisches Patentfür das Implantatsystem wurdeerteilt. Der Gesamtmarkt für Wir-belsäulenimplantate hatte im drit-ten Quartal 2010 ein Volumen vonca. 2,2 Mrd. USD und ist wachsend.Mat4Med erwartet, mit seinem Best InClass-Implantat einen signifikanten Markt-anteil zu erreichen.

Das Institut für Polymerforschung ist fürdie Projektdauer von drei Jahren finan-ziert. Mat4Med ist größtenteils finanziertund be nötigt noch ein Investment von400.000 EUR. Ziel des Projekts ist der Proof of Conceptdes Material- und Implantatkonzepts.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

Mat4Med GmbH

� Unternehmen: Mat4Med GmbH

� Firmensitz: Teltow bei Berlin

� Internet: www.mat4med.com

� Gründungsjahr: 2009

� Branche: Medizintechnik

� Kapitalbedarf: 400.000 EUR

� Alleinstellungsmerkmal (USP): Innovatives minimalinvasives Wirbelsäulenimplantat aus Kunststoff

� Ansprechpartner: Dr. Jürgen Streng

Fertig zum Durchstarten?

Wir bieten innovativen Technologieunternehmen Partnerschaft und Venture Capital.www.aurelia-pe.de

Anzeige

Page 48: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

48

Die Spreu vom Weizen trennen

Die Beendigung von Arbeitsverhältnissen mit Low Performern

Gerade in Start-ups mit noch dünner Personaldecke kannsich die dauerhafte Schlecht- oder Minderleistung von ein-zelnen Arbeitnehmern (sogenannten Low Performern) ver-heerend auf Bestand und Entwicklung des Unter nehmensauswirken. In der Praxis bereitet die Beendigung von Arbeits-verhältnissen mit Low Performern allerdings oft Schwierig-keiten. Das Bundesarbeitsgericht hat mittlerweile klare Maß-stäbe aufgestellt, die dieses schwierige Thema greifbarermachen.

Tun, was er soll, so gut, wie er kann Ein Arbeitnehmer muss grundsätzlich die ihm arbeitsver-traglich zugewiesene Arbeit so gut erfüllen, wie es ihmmöglich ist. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) klar-gestellt. Allerdings geht es vom subjektiven Leistungs-maßstab aus, denn es kommt auf die individuelle Leistungs-fähigkeit des Arbeitnehmers an. Daraus ergeben sichwichtige Fragen: Wann wird ein Arbeitnehmer zum soge-nannten Low Performer? Und ab welchem Grad der Min-der- oder Schlechtleistung ist der Arbeitgeber berechtigt,eine Kündigung auszusprechen? Das BAG gibt hierzuRichtlinien vor und unterscheidet zwischen quantitati-ven und qualitativen Low Performern.

Quantitative Minderleistung als GrundDas oberste deutsche Arbeitsgericht führt aus, dass dieKündigung eines Arbeitnehmers dann gerechtfertigt seinkann, wenn die quantitativen Leistungen des gekündigtenArbeitnehmers die Durchschnittsleistungen vergleichba-rer Kollegen dauerhaft um mehr als ein Drittel unter-schreiten. Um eine rechtssichere Kündigung durchzusetzen,muss der Arbeitgeber in der Lage sein, die Arbeitserfolge

mehrerer vergleichbarer Arbeitnehmer in Zahlen zu messen(beispielsweise Stückzahlen im Rahmen der Produktionoder Anzahl von Vertragsabschlüssen) und daraus einenDurchschnitt zu bilden. Die Zahlen sagen aber nur dannetwas aus, wenn die Arbeitserfolge unter gleichen Bedin-gungen erzielt werden können. Kann der Arbeitgeber dar-legen, dass die Performance des zu kündigenden Arbeit-nehmers um mehr als ein Drittel unter den Ergebnissenvergleichbarer Kollegen liegt, muss der Arbeitnehmer zuseiner Verteidigung vortragen, warum er trotz dieserDifferenz nicht in der Lage ist, seine Leistungsfähigkeitvoll auszuschöpfen. Ist die dauer hafte Schlechtleistungdem Arbeitnehmer nicht vorzuwerfen, hat eine Kündi-gung zu unterbleiben.

Minderleistung in qualitativer HinsichtNeben der quantitativen kann auch die qualitative Minder -leistung die Kündigung eines Low Performers rechtfertigen.Dabei muss das Unternehmen zunächst die Fehlerhäufig-keiten bzw. Fehlerquoten genau darlegen, um die qualita-tive Minderleistung messbar zu machen. In einem Kündi-gungsrechtsstreit muss der Arbeitgeber alles vortragen,was er über die Fehleranzahl, über die Art und Schwereder Fehler sowie über die Folgen der fehlerhaften Arbeits-leistung des Low Performers wissen kann. Dies setzt einekonkrete und langfristige Dokumentation der Arbeits -leistung des Arbeitnehmers voraus.

Da die Fehlerhäufigkeit allein bei qualitativer Minder-leistung nach Auffassung der Rechtsprechung nicht aus-reicht, muss auch dokumentiert werden, welche betrieb-lichen Beeinträchtigungen durch die konkreten Fehlerdes Arbeitnehmers verursacht werden. Zu berücksichtigen

www.vc-magazin.de

Entr

epre

neur

ship

VentureCapital Magazin 6/2011

Massnahmenkatalog für den Umgamg mit Low Performern

� Prüfung der eigenen Situation: Liegt die Schlechtleistung in der Sphäre des Unternehmens begründet?� Genaue Dokumentation der Minder- oder Schlechtleistung � Konkrete Vorgaben und Zielvereinbarungen (schriftlich) mit konkretem Zeitrahmen� Regelmäßige Leistungskontrollen (und Dokumentation dieser) � Mitarbeitergespräch (unter Zeugen und Dokumentation)� Schriftliche Abmahnung (konkrete Darlegung der Schlechtleistung mit Fristsetzung)� Prüfung der Möglichkeit einer Versetzung (Änderungskündigung) des Low Performers � Kündigung bei erneutem, erheblichem und vergleichbarem Verstoß gegen die arbeitsvertraglichen Pflichten

Page 49: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 49

ist auch, ob es sich bei diesen Fehlern nicht lediglich umsolche handelt, die trotz einer gewissen Häufigkeit vomUnternehmen hinzunehmen sind, wie z.B. bloße vorüber-gehende Unzufriedenheit einiger Kunden.

Zwei Arten des Vergleichs möglichUm die schlechte Qualität der Leistung greifbar zu machen,ist auch hier wieder ein Vergleich anzustellen. Sofern esnicht möglich erscheint, die Leistung des Low Performersden Leistungen einer ausreichenden Gruppe vergleichbarerArbeitnehmer gegenüberzustellen, kann er auch mit sei-nen eigenen früheren (besseren) Leistungen verglichenwerden. Die Leistungen des Low Performers müssen desWeiteren über einen ausreichend langen Vergleichszeit-raum beobachtet und transparent und lückenlos doku-mentiert werden. Dieser Vergleichszeitraum kann nachder Rechtsprechung je nach Einzelfall mehr als zwei Jahrebetragen, für ein Start-up ein relativ langer Zeitraum.

Personen- oder verhaltensbedingte KündigungArbeitsrechtlich ist die Kündigung von Low Performernentweder eine personenbedingte (der Arbeitnehmer will,kann aber nicht) oder verhaltensbedingte (der Arbeitnehmerkann, will aber nicht) Kündigung. Gelingt es dem Arbeit-geber, durch lückenlose Dokumentation die vorwerfbarenVertragspflichtverletzungen aufgrund der Schlecht- undMinderleistung, wie oben dargelegt, vorzutragen, ist esletztlich am Arbeitsgericht (nach Gegenvortrag des Arbeit-nehmers) zu entscheiden, ob die Kündigung auf personen-oder verhaltensbedingter Grundlage basiert. Der Arbeit-geber muss sich hier in der Regel nicht zuvor festlegen.

Abmahnung zur AbsicherungDie Unterscheidung zwischen personen- und verhaltens-bedingter Kündigung ist auch aus folgendem Grund relevant:Grundsätzlich steht vor jeder verhaltensbedingten Kün-digung das Erfordernis einer vorherigen Abmahnung desArbeitnehmers. In einer Abmahnung muss der Arbeitgeberalles vortragen, was er hinsichtlich der unterdurch-schnittlichen Leistung, also der quantitativ oder qualitativschlechten Arbeitsergebnisse und des erheblichenZurückbleibens hinter den Leistungen vergleichbarer Ar-beitnehmer, weiß. Auch muss er dem Arbeitnehmer dieMöglichkeit geben, sich über einen ausreichenden Zeit-raum wieder verbessern zu können. Selbst wenn sich der

Arbeitgeber bei der Vorbereitung der Kündigung einesLow Performers nicht festlegen muss (und in der Regelauch nicht festlegen kann), ob die Schlechtleistung ver-haltens- oder personenbedingt ist, sollte vorsichtshalberimmer eine Abmahnung – in der Regel verbunden mit einemMaßnahmenkatalog (beispielsweise einem PerformanceImprovement Plan) – ausgesprochen werden.

Fazit:Die Kündigung von Low Performern gestaltet sich auf-grund der von der Rechtsprechung vorgegebenen Anfor-derungen, insbesondere der relativ langen Vergleichs-zeiträume, als schwierig. Bei intensiver und lückenloserDokumentation durch den Arbeitgeber ist sie jedochdurchaus eine Option, Arbeitnehmer, die die Entwicklungdes Start-ups stören, freizusetzen.

www.vc-magazin.de

Entrepreneurship

Zu den Autoren

Manfred Schmid ist Rechtsanwalt und Fachanwalt fürArbeitsrecht und leitet die Praxisgruppe Arbeitsrechtder MLawGroup, Axel A. Heltzel ist dort Rechtsan-walt und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Die MünchenerSozietät berät ausschließlich nationale und internatio-nale Technologieunternehmen und deren Investoren.Ein besonderer Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Be-ratung von Start-ups.

Page 50: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

50

„Überzogene Notarkosten für Finanzierungsrunden sind mir ein Dorn im Auge“

Interview mit Dr. Wolfgang Weitnauer, Weitnauer Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater

Mit der vierten Auflage hat das „HandbuchVenture Capital“ um mehr als 100 Seitenund viele neue Details zugelegt. Im Inter-view gewährt Autor Dr. Wolfgang Weitnau-er einen Einblick in den Entstehungspro-zess, beschreibt die Probleme von Grün-dern und Investoren und verrät, welcheder drängendsten juristischen Aspekte ge-löst wurden – und welche noch offen sind.

VC Magazin: Wie bewerten Sie die Ent-wicklung der Gesetzgebung der letztenvier Jahre?Weitnauer: Es wurden gut gemeinte,aber untaugliche Versuche unternom-men. Insbesondere mit dem MoRaKG,dem Gesetz zur Modernisierung derRahmenbedingungen für Kapitalbeteili-gungen, sollten steuerliche Nachteile,mit denen VC-finanzierte junge Unter-nehmen vor allem bei der Behandlungvon Verlustvorträgen belastet sind, ge-mildert und überdies ein Anreiz für Business Angelsdurch einen erhöhten Freibetrag geschaffen werden.Dies alles ist ebenso wie das Sanierungsprivileg am Vo-tum der EU-Kommission gescheitert. Dass man aus einemZuviel an Regulierung nicht herausfindet, weil man diesals verbotene Beihilfe betrachtet, ist ein deutlicherStandortnachteil.

VC Magazin: Sehen Sie Lösungsansätze?Weitnauer: Die Umsetzung der sogenannten AIFM-Richt-linie wird zu einer Nivellierung der Rahmenbedingungenin Europa führen. In diesem Kontext werden hoffentlichhierzulande im Gefolge einer Überarbeitung des Invest-mentgesetzes auch steuerliche Grundfragen, wie die Trans -parenz von Fonds, ihr vermögensverwaltender Status unddie Umsatzsteuerpflichtigkeit von Managementgebühren,gelöst. Jetzt bietet sich die Chance, regulatorische Stand-ortnachteile zu beheben.

VC Magazin: Welche weiteren offenen Baustellen aus Inves -torensicht sehen Sie derzeit?

Weitnauer: Sie liegen vor allem wiederum im steuerli-chen Bereich. Zu nennen ist erneut § 8c KStG. Hier solltezumindest für die schädliche Kapitalerhöhungsquotedie Durchrechnung auf die Fondsinvestoren bei einertransparenten Fondsstruktur nicht an einer Zusammen-rechnung wegen „gleichgerichteter Interessen“ schei-tern. Inwieweit Verlustvorträge wegen inländischer stillerReserven bestehen bleiben können, ist mit Bewertungs-unsicherheiten verbunden. Auch kann sich Mezzanine-Kapital, z.B. in Form von Nachrangdarlehen, beim Exit alsVerkaufshindernis erweisen; der Verzicht auf nachrangigeGesellschafterdarlehen sollte steuerlich ohne Rücksichtauf ihre Werthaltigkeit als Einlage behandelt werden. ImKartellrecht sollte die Bagatellklausel, die kleine Unter-nehmen von der kartellrechtlichen Zusammenschlusskon -trolle befreit, auf übliche Seed-Runden-Gestaltungen mitCorporate VCs und Fonds mit öffentlichem HintergrundAnwendung finden, auch wenn jedem Investor Vetorech-te bei Grundsatzentscheidungen zugewiesen werden.Dass in diesen Fällen derzeit eine Zusammenschlusskon-trolle durchzuführen ist, ist ein Ärgernis.

www.vc-magazin.de

Entr

epre

neur

ship

VentureCapital Magazin 6/2011

Solange er als Anwalt aktiv ist, will Dr. Wolfgang Weitnauer (re.) an weiteren Auflagen des „Handbuchs VentureCapital“ arbeiten, erzählte er Redaktionsleiter Torsten Paßmann im Interview.

Page 51: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VC Magazin: Haben Kapitalgeber auch ihre Probleme mitGründern?Weitnauer: Ich habe es erlebt, dass Folgefinanzierungenam Widerstand von Minderheitsgesellschaftern, auchGründern, scheitern, die das Unternehmen lieber in dieInsolvenz gehen ließen. Wenn ein Gesellschafter bei derInsolvenz alles verlieren würde, wie in aller Regel der Fall,muss er die mit der weiteren Finanzierung verbundeneVerwässerung hinnehmen und darf sich auch einer Liqui-dationspräferenz für frisches Geld nicht entgegenstellen.Das folgt an sich schon aus der Treuepflicht, doch kannman dies auch im Vorfeld vertraglich regeln.

VC Magazin: Und welche Aspekte müssten aus der Pers -pektive der Gründer dringend angegangen werden?Weitnauer: Das Geld aus Finanzierungsrunden ist für denAufbau des Unternehmens bestimmt. Hier ist mir dieBelastung durch überzogene Notarkosten in jüngster Zeitein Dorn im Auge. Mitveräußerungspflichten, wie insbeson -dere beim Drag Along, machen, wenn im Beteiligungsver-trag geregelt, diesen insgesamt beurkundungsbedürftig.Da hierdurch alle Anteile erfasst werden, kann für die Gebüh -renberechnung auf die gesamte Post Money-Bewertungabgestellt werden. Und auch wenn die Kapitalerhöhungnur zu nominal erfolgt, rechnen einige Notare hierfür ausdem höheren Wert ab, der ihnen aus dem zuvor beurkun-deten Beteiligungsvertrag bekannt ist. Dies hat in Einzel-fällen zu Notarstundensätzen von 5.000 EUR und mehrgeführt und ist schlicht überzogen. Dem kann man durcheine Umstrukturierung des Vertragswerks begegnen.

VC Magazin: Welche Dinge haben sich für Gründer posi-tiv entwickelt?Weitnauer: Liquidationspräferenzen, über die Investorenihren Einsatz bevorzugt zurückerhalten, halten sich in-zwischen in einem angemessenen Rahmen. Zwei- bis drei-fache Multiples gibt es immer seltener. Auch Vesting-Klau -seln werden mit Augenmaß eingesetzt und sogar meist

auf Bad Leaver-Fälle beschränkt. Bei Garantien müssendie Gründer eben genau überlegen, was sie garantieren.In der Praxis habe ich es noch nicht erlebt, dass sie wegenGarantieverletzung persönlich in Anspruch genommenworden sind.

VC Magazin: Angesichts der Veränderungen in der Bran-che seit 2007: Wie viel Arbeit mussten Sie in das neueHandbuch Venture Capital stecken?Weitnauer: Jede Auflage war für mich wie ein neuesBuch, da sie immer auf ein verändertes Umfeld traf. Soauch dieses Mal. Ich habe meine weiteren Erfahrungenaus der Praxis einfließen lassen. Das Ganze hat mich gutein Jahr beschäftigt. Dabei habe ich auch ein mit der KfWabgestimmtes Mustervertragswerk für Business Angels undenglische Vertragsmuster eingestellt, da diese vor allemin Folgefinanzierungsrunden immer gebräuchlicher werden.

VC Magazin: Wie viele Auflagen des Handbuches werdennoch folgen?Weitnauer: Solange ich als Anwalt aktiv bin, und das wirdhoffentlich noch lange sein, mache ich weiter. Die fünfteAuflage werde ich vermutlich angehen, wenn die AIFM-Richtlinie umgesetzt worden ist.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview!

[email protected]

Entrepreneurship

Anzeige

PRIVATE EQUITY

BUYOUTS

M&A

FINANZIERUNG

WACHSTUM

GRÜNDER KULTUR

DEUTSCHLANDS ERSTES MAGAZIN FÜR

KENNENLERN-ABONNEMENT

� Ja, ich möchte das monatliche VentureCapital Magazin gerne testen und nehmeIhr Kennenlern-Abonnement an. Bitte senden Sie mir die kommenden zweiAusgaben sowie die Sonder ausgabe „Start-up 2011“ zum attraktivenSonderpreis von 10,– EUR (statt 39,80 EUR) zu. Überzeugt mich die Qualitätdes Maga zins, beziehe ich das VentureCapital Magazin anschlie ßend zumPreis von 148,– EUR pro Jahr (11 Ausgaben zzgl. zwei bis drei Sonder aus -gaben jährlich). Andernfalls kündige ich mein Ken nenlern-Abonne ment biszwei Wochen nach Erhalt der zweiten Ausgabe, und mir entstehen keine wei-teren Ver pflichtungen.

Name, Vorname:

Postfach/Straße:

PLZ, Ort:

Telefon: Fax:

E-Mail-Adresse:

Ort und Datum: 1. Unterschrift:

Widerrufsgarantie: Dieser Auftrag kann binnen zwei Wochen widerrufen werden. Rechtzeitiges Absenden genügt.

Ort und Datum: 2. Unterschrift: Starten Sie Ihr Abonnement jetzt, und Sie erhalten die große

Sonderausgabe „Start-up 2011“(Einzelpreis 14,80 EUR) gratis dazu!

Coupon bitte einsenden an: GoingPublic Media AG . Hofmannstr. 7a . 81379 München Telefon: 089-2000 339-0 . Fax-Order: 089-2000 339-39oder online unter www.vc-magazin.de/abo

VC 11-6

Zum Gesprächspartner

Dr. Wolfgang Weitnauer, M.C.L., ist Rechtsanwalt undGründungsgesellschafter von Weitnauer RechtsanwälteWirtschaftsprüfer Steuerberater. Seine Schwerpunktesind Unternehmensfinanzierung und -beteiligungen,Unternehmensrestrukturierungen und M&A.

Page 52: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

52

Katalysator mit mehr als Kapital

Die Bedeutung von Business Angels für die Gründerszene

Am Anfang steht oft einemehr oder weniger höflich ver -packte Absage der Hausbank.Will ein ambitionierter Grün-der oder innovativer Unterneh -mer die ersten Schritte seinesUnternehmens finanzieren undneuartige Produkt- und Dienst-leistungsangebote entwickeln,muss er eine andere Kapital-quel le anzapfen. Im Regelfalllau tet die Frage dann: Busi-ness Angel, Beteiligungsgesell -schaft oder doch die Trias „Fools,Friends & Family“? Vor allemBusiness Angels können überfrische Mittel hinaus nochwertvollen Input liefern.

Drei FaktorenBei einem Finanzbedarf bis 500.000 EUR ist die Option Busi -ness Angel auf alle Fälle einen weiteren Gedanken wert.Soll es mehr sein, kann ein Business Angel zumindest einewertvolle Ergänzung bei der Gesamtfinanzierung darstel-len. Kurz gesagt lässt sich die Frage nach der Bedeutungder Business Angels mit drei „Ks“ erklären: Kapital, Know-how und Kontakte. Diese drei Faktoren hat dieser privateInvestor zunächst einmal selbst als Unternehmer oder imRahmen seines Berufslebens erarbeitet. An seiner neuenRolle als Kapitalgeber reizt ihn, dass er sich an ambitio-nierten, innovativen Unternehmenskonzepten beteiligenund dort seine persönlichen drei „Ks“ arbeiten lassen kann,ohne gleich in den Fahrersitz rücken zu müssen. Wie diejeweilige Kombination konkret aussieht, ist bei jedemBusiness Angel so unterschiedlich wie die jeweilige Vita.Dazu gehört auch, wie viele Engagements er als BusinessAngel schon eingegangen ist.

Businessplan als GesprächsgrundlageDer erste Input, den der Business Angel gibt, ist die Be -urteilung, ob ihn das Unternehmenskonzept überzeugt,also ob bei ihm im Gegensatz zur Bank die Abwägung zwi-schen Risiken und Chancen positiv ausfällt. Wenn derBusinessplan Interesse weckt, wird dieser mit demGründer diskutiert. Erfolgt eine Beteiligung, steht er demGrün der bei den anstehenden Fragestellungen, die sichim Rahmen der Unternehmensentwicklung ergeben, weiter

zur Verfügung – und das in der Regel kostenlos. Letztlichsichert man sich durch das Einbinden von Business An-gels die Unterstützung von erfahrenen Unternehmern, dieein Interesse daran haben, dass das Unternehmen wächst.

Syndikate bündeln KapitalEin Business Angel bringt risikotragendes Beteiligungs -kapital ein. Üblich für ein einzelnes Engagement sindSummen ab dem unteren fünf- bis zum mittleren sechs-stelligen Bereich, selten mehr. Der Grund liegt darin, dassein Portfolio aus mehreren Beteiligungen das Risikobesser verteilt als ein großes Einzelinvestment. Deshalbinvestieren Business Angels oft zu mehreren in sogenann-ten Syndikaten, um gemeinsam für ein einzelnes Unter-nehmen mehr Kapital zur Verfügung stellen zu können.Gleichzeitig bündelt dies Know-how und Kontakte.

Koinvestments und Hebelwirkung möglichViele Business Angels sind es auch gewohnt, gemeinsammit Beteiligungsgesellschaften zu investieren. Dies kön-nen öffentliche wie zum Beispiel die MittelständischenBeteiligungsgesellschaften der Länder oder nationale wiedie KfW Bankengruppe oder der High-Tech Gründerfondssein, aber auch private Venture Capital-Gesellschaften kom -men infrage. Gute Business Angel-Netzwerke unterstützendies. Unterschätzt werden sollte auch nicht die Hebelwir-kung von Business Angels bei den Banken. Häufig öffnen

www.vc-magazin.de

Entr

epre

neur

ship

VentureCapital Magazin 6/2011

Business Angels können helfen, die vielschichtigen Prozesse einer Unternehmensgründung besser aufeinander abzustimmen.

Page 53: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Zu den Autoren

Andreas Lukic (li.) ist Vorstandsvorsitzender des über100 Mitglieder starken Netzwerks Business AngelsFrankfurtRheinMain, Frank Müller ist dort Geschäfts-führer. Lukic, der hauptberuflich Geschäftsführer vonValueNet Capital Partners und Partner von ACapitalBeteiligungsberatung ist, engagiert sich selbst alsBusiness Angel.

VentureCapital Magazin 6/2011 53

diese Kreditlinien, wenn sie sehen, dass ein erfahrenerInvestor bereit ist, eigenes Kapital risikotragend einzu -setzen. Business Angels haben darüber hinaus häufigschon Erfahrungen mit Anschlussfinanzierungen bei erfolg -reichem Wachstum gesammelt.

Fachwissen plus allgemeine SkillsDer Business Angel hat einen großen Vorteil: Er warschon erfolgreich! Das bedeutet, er hat eine ganze Reihevon Fragen und Problemen, die ein Start-up noch vor sichhat, schon gelöst. Da Gleich und Gleich sich gern gesellt,kennt er zusätzlich viele Leute, denen es ähnlich geht.Und oft kennt er auch Konzepte, die nicht erfolgreich wa-ren. Sein eigenes Know-how erstreckt sich natürlichschwerpunktmäßig auf den Bereich, in dem er bisher tä-tig war. Hier reicht die Spanne vom Spezialisten bis zumGeneralisten. Meist hat er aber einen deutlichen Schwer-punkt in den klassischen Bereichen wie Technik, Vertrieb,Recht sowie Finanzen und Controlling. In seinem Schwer-punkt wird der Business Angel erfahrungsgemäß dengrößten Input leisten, wertvoll sind aber auch allgemeineUnternehmer-Skills, die er einbringt. Der zeitliche Umfangdes Inputs ist sehr unterschiedlich und kann von gele-gentlichen Telefonaten bis zu regelmäßiger Unterstützungim Unternehmen reichen, am Anfang des Engagementswird er etwas intensiver sein. Abhängig ist dies unter an-derem von der räumlichen Entfernung zwischen BusinessAngel und Unternehmen, der Anzahl der Engagementsund den sonstigen Aktivitäten des Business Angels.

Kompetenz auch bei PersonalfragenInnovative Start-ups zielen auf ein schnelles Wachstum.Dies hat zur Folge, dass die Unternehmer ständig aufneue Fragen stoßen. Muss man lange nach Lösungen su-chen, bremst das enorm. Das Beispiel Personal machtdies deutlich. Fast jeder Business Angel hatte schon Perso -nalverantwortung, kennt also sowohl Vertrags- als auchFührungsthemen. Dahingegen ist für viele Gründer derAufbau von Personalressourcen Neuland. Dennoch stehtund fällt ein Unternehmen mit seinem Personal. BusinessAngels haben sich im Laufe des Berufslebens auch einegewisse Verhandlungssicherheit erarbeitet. Zusätzlich ken -nen sie sich mit juristischem Beistand aus, den sich Start-ups bisher oft noch nicht leisten konnten. Dies ist wertvoll,egal ob es z.B. um Verträge mit Lieferanten, Mietverträgeoder Vertriebsabkommen geht. Es macht auf die Gegen-über Eindruck, wenn man als Jungunternehmer zu wich -tigen Gesprächen mit einem erfahrenen Geschäftsmannantritt.

Krisen frühzeitig gegenlenkenDen Herausforderungen aus dem Wachstum stehen beiStart-ups fast ebenso oft auch Herausforderungen ausKrisen gegenüber. Das ist normal und einem BusinessAngel nicht fremd. Auch er hat in seiner bisherigen Vitaerlebt, dass eigentlich unwahrscheinliche Dinge dochRealität werden können. Entsprechend kann er auch inso einem Fall seine Erfahrungen einbringen. Die Heraus-

forderung für die Gründer besteht hier vor allem darin,sich bei den ersten Warnzeichen an den Business Angelals Ratgeber zu wenden und nicht zu warten, bis die Krisesich verselbstständigt.

Vielfältige KontakteBeim Know-how ist schon angeklungen, dass der BusinessAngel über ein vielfältiges Netzwerk verfügt. In seinerHerkunftsbranche wird dies besonders stark sein. Aberauch in seinem sozialen Umfeld gibt es oft wertvolleKontakte, die er seinen Engagements erschließen kann,wenn er es für sinnvoll hält und das Gefühl hat, dassdamit sensibel umgegangen wird. Bei Kunden- oder Lie -ferantenkontakten beispielsweise besteht der Vorteil desBusiness Angels häufig darin, dass er auf einer höherenHierarchieebene einsteigen kann. So kommt er an Ent-scheidungsträger heran, die Newcomern in der Regel nichtzugänglich sind. Dies gilt insbesondere für das Geschäfts-kundengeschäft, allerdings kann dies auch im Endkun-dengeschäft z.B. beim Aufbau von Vertriebsstrukturensehr wertvoll sein. Geht es um Dienstleister wie Juristen,Steuerberater oder den Marketingbereich, ist es hilfreich,wenn der Business Angel frühzeitig seine Beurteilungeinfließen lässt und am Ende noch mal kurz über dieVerträge blickt.

Fazit:Die Unterstützung von einem oder mehreren Business An-gels bringt nicht nur Kapital, sondern eben auch mit Know-how und Kontakten zusätzliches Momentum ins Unter -nehmen. Wichtig ist aber, dass von Anfang an die Chemiezwischen Business Angel und Unternehmer stimmt.

www.vc-magazin.de

Entrepreneurship

Page 54: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

54

„Manchmal wird vergessen, dass Mo -bilität auch auf dem Wasser stattfindet“

Interview mit Dr. Christoph Ballin, geschäftsführender Gesellschafter, Torqeedo GmbH

Vom Unternehmensberater führte ihn seine Karriere bis zurDeutschlandgeschäftsführung eines großen Unternehmens,dann wagte Dr. Christoph Ballin den Sprung in die Selbst-ständigkeit. Im Interview berichtet er über seine unterneh-merischen Erfahrungen und über die Zukunftsaussichten imWachstumsmarkt Elektromobilität.

VC Magazin: Sie waren als Unternehmensberater, KeyAccount Manager und Geschäftsführer tätig. Was hat Sie dazugebracht, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen?Ballin: Es war ein lange gehegter Wunsch, mich irgend -wann selbstständig zu machen. Gleichzeitig existierendaneben aber auch viele andere interessante beruflicheOptionen. Deswegen habe ich das Thema zwar nicht kon-sequent verfolgt, es jedoch immer mit im Auge gehabt.Als zusammen mit meinem Gründungspartner, Dr. Fried-rich Böbel, die Idee für Torqeedo entstanden ist, war dieGründung schließlich die logische Konsequenz.

VC Magazin: Wenn Sie auf Ihre Laufbahn zurückblicken:Welche Entscheidungen würden Sie erneut treffen?Ballin: Von meiner Zeit bei McKinsey habe ich sehr pro -fitiert, weil ich dadurch Einblick in verschiedene Un -ternehmen und Funktionen hatte und in verschiedeneProjekte in einem begrenzten Zeitrahmen intensiv eintau-chen konnte. Auch den Wechsel zu Gardena halte ich füreine gute Entscheidung, weil ich dort die operative Tätigkeitim Vertrieb gelernt habe. Und die Gründung von Torqeedowürde ich jederzeit wieder umsetzen, ich bin also mit allenwesentlichen beruflichen Schritten zufrieden.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als guter Lehrmeister.Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen haben Sie beson -ders viel gelernt?Ballin: Mir sind eher viele kleine Fehler passiert als we -nige große. Eine Lernerfahrung habe ich zum Beispielge macht, als ich, aus der Beratung kommend, ins interna-tionale Key Account Management gewechselt habe. In einerVerhandlung mit einem Händler habe ich gemerkt, dasses dort anders als in der Beratung nicht auf die besserenArgumente und richtigen Schlussfolgerungen ankommt.Es hat mich zunächst ziemlich perplex gemacht, dass ichrecht hatte und es keinen interessierte. Jeder Bereich,egal ob Vertrieb, Entwicklung oder Produktion, hat seineeigenen funktionsspezifischen Regeln und eigene Schwer-punkte. Die muss man erst einmal kennenlernen.

VC Magazin: Wie schätzenSie die Entwicklung in IhremMarktsegment sowie dieChancen und Risiken ein?Ballin: Elektromobilitätstellt einen riesigen Trenddar, und es wird manchmalvergessen, dass Mobilitätnicht nur auf dem Landstattfindet, sondern auchauf dem Wasser. Torqeedoprofitiert von diesem Trend,der getrieben wird durchden Umweltschutzgedankenund durch den Willen, dieBelastung von Gewässernauch zur Trinkwassersiche-rung zu verringern. Gleichzeitig überzeugt der höhereNutzen der elektrischen Antriebe, die ebenso leistungs-stark sind, aber leiser und sauberer. Ich sehe kein Risikoim Marktumfeld, es muss uns eher gelingen, unsere gutePosition in der dynamischen Entwicklung des MarktesElektromobilität zu verteidigen. Hierzu führen wir im Spät -herbst noch einmal eine Finanzierungsrunde durch.

VC Magazin: Wie sehen die Planungen für Ihre unterneh-merische Zukunft aus? Ballin: Wenn in einigen Jahren von erfolgreichen Außen -bordern gesprochen wird, dann möchte ich, dass derName Torqeedo in einem Atemzug mit den etabliertenMarken der Benzin-Außenborder genannt wird – odergerne auch davor.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Ballin!

Helena Zitzmann [email protected]

www.vc-magazin.de

Entr

epre

neur

ship

VentureCapital Magazin 6/2011

Dr. Christoph Ballin

Zum Gesprächspartner

Dr. Christoph Ballin ist geschäftsführender Gesellschaf -ter der Torqeedo GmbH. Er war zunächst beim Bera-tungsunternehmen McKinsey tätig und übernahm da-nach führende Positionen bei Gardena, darunter dieGeschäftsführung in Deutschland.

Page 55: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Andreas Dirr Tel. +49 (0) 89-2000 339-53 [email protected]

Karin Hofelich Tel. +49 (0) 89-2000 339-54 [email protected] Tel. +49 (0) 177-422 52 89

Ansprechpartner Anzeigen

Erscheinungstermin: 26. Februar 2011

Termine

Sonderbeilage

White Biotechnology 2011 (2. Jg.)

Erscheinungstermin: 26. März 2011

Termine

Sonderbeilage

Healthcare 2011 (5. Jg.)

Erscheinungstermin: 25. Juni 2011

Anzeigenschluss: 14. Juni 2011

Termine

Schwerpunktthema Life Sciences

GoingPublic Magazin 7/2011

Erscheinungstermin: 10. September 2011

Anzeigenschluss: 29. August 2011

Termine

Sonderausgabe

Biotechnologie 2011 (13. Jg.)

Erscheinungstermin: 29. Oktober 2011

Anzeigenschluss: 17. Oktober 2011

Termine

Sonderbeilage

Medizintechnik 2011 (9. Jg.)

Mehr Infos unter www.goingpublic.de/lifesciences

Kompetenz in Life Sciences

Page 56: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

56

Erstrundenfinanzierungen

des High-Tech Gründerfonds

Lumatix GmbH Erlangen

Tätigkeitsfeld: Softwareentwicklung zur Nachahmung von

natürlichem Licht

Volumen: 0,6 Mio. EUR (Side-Investor: Bayern Kapital GmbH,

Landshut)

MYR GmbH Burgwedel

Tätigkeitsfeld: Pharmazie/Hepatitis-B-Wirkstoff

Volumen: 0,5 Mio. EUR

Protectimmun GmbH Gelsenkirchen

Tätigkeitsfeld: Allergieprophylaxe

Volumen: 1,3 Mio. EUR (Side-Investoren: EnjoyVenture Management

GmbH, Gelsenkirchen; KfW Bankengruppe, Frankfurt)

Transcatheter Technologies GmbH Regensburg

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik/kathetergestützte Aortenkappen-

prothese

Volumen: 1,7 Mio. EUR (Side-Investoren: Technologie Seed Beteili-

gungsfonds Bayern, Landshut; KfW Bankengruppe, Frankfurt, via

ERP-Startfonds; Clusterfonds EFRE Bayern, Landshut; Tubaflex

Beteiligungs GmbH, Wuppertal)

Erst- und Zweitrundenfinanzierungen

Akebia Therapeutics Inc. Ohio

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. Novartis Venture Funds, Basel

Volumen: 22 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Das Biotechnologie-Unternehmen Akebia entwickelt Therapeutika,

die auf Kleinmolekülen basieren. In einer zweiten Finanzierungsrunde

konnte das US-Unternehmen 22 Mio. USD von internationalen Inves -

toren einsammeln, darunter Novartis Venture Funds aus der Schweiz.

Caprotec bioanalytics GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investor: LBBW Venture Capital GmbH, Stuttgart

Volumen: 1 Mio. EUR (Aufstockung 2. Finanzierungsrunde)

Mit dem Second Closing über 1 Mio. EUR konnte Caprotec in der

zweiten Finanzierungsrunde insgesamt 5 Mio. EUR erfolgreich ein-

sammeln. Das Kapital wurde vollständig von der LBBW Venture

Capital gezeichnet. Zu den bisherigen Investoren gehören u.a. die

KfW Bankengruppe via ERP-Startfonds, die IBB Beteiligungsgesell-

schaft und Creathor Venture. Das Berliner Biotechnologie-Unter-

nehmen Caprotec hat eine Plattform zur Analyse von Wirkstoff-

Protein-Wechselwirkungen entwickelt.

Curetis AG Holzgerlingen

Tätigkeitsfeld: Molekulardiagnostik

Investoren: CD-Venture GmbH, Heidelberg; aeris Capital, Pfäffikon;

LSP Life Science Partners, Amsterdam/München; BioMedPartners,

Basel; KfW Bankengruppe, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: 4,5 Mio. EUR (Aufstockung 1. Finanzierungsrunde)

Curetis ist im Bereich der Molekulardiagnostik auf die Entwicklung

und Vermarktung von In-vitro-Produkten zum Nachweis von Infek-

tionserkrankungen spezialisiert. Die erste Finanzierungsrunde, an der

zahlreiche Investoren beteiligt waren, wurde mithilfe des Neuin-

vestors CD-Venture auf nun insgesamt 24,5 Mio. EUR aufgestockt.

DaGallo GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Segelbekleidung

Investoren: u.a. IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC

Fonds Kreativwirtschaft

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Gemeinsam mit einer privaten Investorin beteiligt sich die IBB an

dem Berliner Segelbekleidungshersteller DaGallo. Das 2008 ge-

gründete Unternehmen produziert und vertreibt maßgefertigte

Segelbekleidung. Die neuen Mittel sollen primär für den Ausbau

der Markenbekanntheit und des Vertriebs genutzt werden.

Easystores GmbH Frankfurt

Tätigkeitsfeld: Online-Multishop

Investor: Media Venture, Köln

Volumen: sechsstellig (1. Finanzierungsrunde)

Das Frankfurter Start-up Easystores realisiert im Rahmen einer

vertikalen E-Commerce-Strategie Branchen- und Nischenkonzepte.

Dabei konzentrieren sich die Frankfurter auf Bereiche, die noch

kaum zu finden sind. In den kommenden drei Jahren will Easystores

30 neue Onlineshops in unterschiedlichen Branchen und Märkten

eröffnen. Media Ventures erwirbt mit einem sechsstelligen Betrag

einen 12,5%igen Anteil an Easystores.

Enecsys Limited Cambridge

Tätigkeitsfeld: Solartechnologie

Investoren: Climate Change Capital Limited, London; Wellington

Partners, München/London; Good Energies AG, Zug/London

Volumen: 25 Mio. GBP (2. Finanzierungsrunde)

Der englische Wechselrichterhersteller Enecsys hat in seiner

zweiten Finanzierungsrunde 25 Mio. GBP (ca. 28 Mio. EUR) bei in-

ternationalen Investoren eingeworben. Climate Change Capital

steuerte mit 11 Mio. GBP den größten Einzelbetrag bei. Die restli-

chen Mittel stammen von bestehenden Investoren. Photovoltaik-

Modulwechselrichter von Enecsys kommen sowohl bei privaten

als auch bei kommerziellen Solaranlagen zum Einsatz.

www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

VentureCapital Magazin 6/2011

Deal-Monitor

Die Transaktionen des vergangenen MonatsUnter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondary Deals, Exits und Fund raisings/Commit -ments (neue Fonds).

Page 57: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Fastforward RSA GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: Holtzbrinck Ventures, München; Hanse Ventures BSJ

GmbH, Hamburg; Privatinvestoren

Volumen: sechsstellig (1. Finanzierungsrunde)

Fastforward betreibt das Internetportal Gigalo.de, auf dem Dienst-

leistungen und Produkte aus allen erdenklichen Bereichen für den

Festpreis von 5 EUR zu erwerben sind. An der Finanzierung betei-

ligten sich neben der Gründungsschmiede Hanse Ventures und

Holtzbrinck Ventures auch Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz und

Edgar Berger, Deutschland-Geschäftsführer von Sony Music.

HIT Labs GmbH Potsdam

Tätigkeitsfeld: Bildanalyse

Investor: Investitionsbank des Landes Brandenburg, Potsdam, via

BFB Frühphasenfonds Brandenburg

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Das im Mai 2009 gegründete Unternehmen HIT Labs ist speziali-

siert auf Produkte zur automatisierten Identifizierung und Klassifi-

zierung von digitalen Bildern. Eine Technologie für Betreiber von

Webangeboten mit nutzergenerierten Bildinhalten soll von Usern

eingestellte Bilder vollautomatisch auf bedenkliche oder unpas-

sende Inhalte überprüfen. Die Minderheitsbeteiligung des BFB

Frühphasenfonds Brandenburg soll dazu beitragen, die Technologie

weiterzuentwickeln.

TM3 Software GmbH Regensburg

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: S-Refit AG, Regensburg

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

TM3 wurde 2008 gegründet und bietet ein Warenwirtschaftssys-

tem mit Fokus auf Lagerlogistik für kleine und mittelständische

Unternehmen. Mit dem frischen Kapital soll das weitere Wachs-

tum des Regensburger Unternehmens vorangetrieben werden.

Toptranslation GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: Hanse Ventures BSJ GmbH, Hamburg; Privatinvestoren

Volumen: sechsstellig (2. Finanzierungsrunde)

Die Online-Übersetzungsagentur Toptranslation aus dem Hause

Hanse Ventures erhält ihre zweite Finanzierungsrunde. Wie bei

Gigalo.de engagiert sich Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz auch bei

diesem Internetunternehmen. Toptranslation will die Internatio-

nalisierung weiter vorantreiben und rechnet für das laufende Ge-

schäftsjahr mit einem siebenstelligen Jahresumsatz.

Yourvideocard GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Onlineshop/Plattform

Investoren: DuMont Venture, Köln; CFP & Founders Investment,

Frankfurt

Volumen: hoher sechsstelliger Betrag (1. Finanzierungsrunde)

Datenbank�

Anzeige

Page 58: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

58

Über die Plattform yourvideocard.de vertreibt das gleichnamige

Berliner Unternehmen Videogrußkarten. Verglichen mit der klas-

sischen Grußkarte ist die Videokarte mit einem LCD-Screen, einer

Kamera, Akku und Mikrophon ausgestattet.

Weitere Finanzierungsrunden

Alno AG Pfullendorf

Tätigkeitsfeld: Küchenhersteller

Investor: GermanCapital, München

Volumen: 26,1 Mio. EUR (PIPE)

Im Zuge einer sogenannten PIPE-Transaktion hat die Münchner Invest -

mentgesellschaft GermanCapital das Aktienpaket der Commerzbank

übernommen. Zusammen mit Familie Hellwig will GermanCapital

insgesamt 45% der Anteile bündeln. Aus diesem Grund kündigt die

Gesellschaft ein freiwilliges Übernahmeangebot an alle Aktionäre an.

brand eins Medien AG Hamburg

Tätigkeitsfeld: Medien

Investor: bmp AG, Berlin

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die Berliner Beteiligungsgesellschaft bmp erhöht ihr Engagement

beim Wirtschaftsmedium brand eins. In einer Mischung aus Kauf in bar

und Tausch gegen Aktien der bmp AG von bestehenden Aktionären

von brand eins soll die Beteiligung von derzeit 6,5 auf über 35% steigen.

Zu den abgebenden brand-eins-Aktionären gehört auch bmp-Vor-

stands chef Oliver Borrmann, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzen -

der von brand eins Medien ist. Zur Finanzierung der Transaktion gibt

bmp auch rund 1,3 Millionen neue Aktien aus genehmigtem Kapital aus.

Customer Alliance GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: Mountain Super Angel, St. Gallen; High-Tech Gründer-

fonds, Bonn

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die Software des Berliner Unternehmens Customer Alliance auto-

matisiert und digitalisiert die Befragung von Hotelgästen. Direkt

nach der Abreise wird der Gast befragt, wobei das Feedback in

Echtzeit ausgewertet wird. Die Ergebnisse werden dann direkt auf

der jeweiligen Website veröffentlicht.

f-star Biotechnologische Forschungs- Wien

und Entwicklungsges.m.b.H.

Tätigkeitsfeld: Biopharmazie

Investoren: u.a. SR One, Conshohocken; De Novo Ventures,

Menlo Park; TVM Capital GmbH, München

Volumen: 15 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

F-star, ein biopharmazeutisches Unternehmen, das eine neue Genera -

tion von auf Antikörpern basierenden Produkten entwickelt, hat eine

Finanzierungsrunde in Höhe von 15 Mio. EUR abgeschlossen. Die Run-

de, an der sich auch alle existierenden Investoren von f-star beteiligten,

wurde von SR One angeführt, der Venture-Tochter von GlaxoSmithKline.

interactive scape GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: IT/Multitouch Software

Investor: Investitionsbank Berlin, via Pro FIT

Volumen: sechsstellig (Wachstumsfinanzierung)

Für die Weiterentwicklung einer Multitouch-Standardsoftware

stellt die Investitionsbank Berlin dem Berliner IT-Unternehmen in-

teractive scape im Zuge einer Wachstumsfinanzierung frisches Ka-

pital aus dem Programm Pro FIT zur Verfügung. Die Applikationen,

die mit der Standard software MT-IDE erstellt werden können, ani-

mieren den User auf inter aktiven Bildschirmen zur spielerischen

und intuitiven Bedienung mit Händen und Fingern. Das Investitions -

volumen liegt im hohen sechsstelligen Bereich.

OberScharrer-Gruppe Fürth

Tätigkeitsfeld: Medizindienstleistung

Investor: Palamon Capital Partners, London

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Dr. Manuel Ober gründete zusammen mit Dr. Armin Scharrer 1982 die

OberScharrer-Gruppe, die ein breites Spektrum an ambulanten augen -

ärztlichen Behandlungen für Kassen- und Privatpatienten anbietet. Mit

dem frischen Kapital will die Gruppe zum einen das künftige Wachs-

tum finanzieren und zum anderen ihre Unabhängigkeit bewahren.

Poli-Tape Klebefolien GmbH Remagen

Tätigkeitsfeld: individuell bedruckbare Folien

Investor: capiton AG, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Der Finanzinvestor capiton beteiligt sich im Rahmen einer Wachs-

tumsfinanzierung an der Poli-Tape-Gruppe, einem Hersteller beschich -

teter Folien zur individuellen Beschriftung und Bedruckung von Texti -

lien und Werbemitteln. Das 1993 gegründete Unternehmen verfügt über

Produktionsstandorte in Deutschland, Italien und den USA. Die Kun-

den sind vor allem Fachhändler aus über 70 Ländern. Ziele der Betei-

ligung durch capiton sind die Erweiterung der Produktionskapazitä-

ten am Hauptstandort Remagen sowie zukünftige Akquisitionen.

pvXchange GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investor: WHEB Partners, London

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Das 2004 gegründete Unternehmen pvXchange bietet einen Business

to Business-Handelsplatz für Photovoltaikprodukte an. Die britische

Beteiligungsgesellschaft WHEB, die sich auf Investitionen in Um-

welt technik spezialisiert hat, unterstützt mit ihrem finanziellen

Engagement das weitere Wachstum der Berliner. Außer in Europa

ist pvXchange auch in den USA, Kanada und Ostasien aktiv.

Tracon Pharmaceuticals Inc. San Diego

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. Nextech Invest, Zürich; Jafco, Tokio

Volumen: 14 Mio. USD (Wachstumsfinanzierung)

Tracon entwickelt Medikamente zur Behandlung von Krebs und

Folgeerkrankungen. Die Finanzierungsrunde, die von Nextech und

Jafco angeführt wird, dient in erster Linie der Entwicklung des

Wirkstoffs TRC105 in Phase 2.

Treasury Intelligence Solutions GmbH Bad Schönborn

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: Target Partners, München

Volumen: 2,5 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Treasury Intelligence Solutions konnte die aktuelle Finanzierungs-

runde erfolgreich abschließen. Die Münchner Venture Capital-Ge-

sellschaft Target Partners investiert 2,5 Mio. EUR in das Software-

Unternehmen, um den Vertrieb und die Entwicklung weiter auszu-

bauen und zu internationalisieren.

Trusted Shops GmbH Köln

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Crédit Agricole Private Equity, Paris

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Trusted Shops bietet für Online-Händler eine Kombination aus Güte-

siegel, Zertifizierung, Käuferschutz und Kundenservice. Nach Unterneh -

mensangaben nutzen fast 10.000 Online-Händler in Europa das Angebot

www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

VentureCapital Magazin 6/2011

Page 59: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

von Trusted Shops. Crédit Agricole geht im Rahmen einer Wachstums -

finanzierung eine Minderheitsbeteiligung an dem Kölner Unterneh-

men ein.

TVNext Solutions GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: IPTV-Lösungen

Investor: Investitionsbank Berlin, Berlin, via Pro FIT

Volumen: knapp 1 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

TVNext bietet IPTV-Lösungen an. Mit der Software können Videos ge -

managt, editiert und auf allen gängigen Plattformen abgespielt werden.

Das frische Kapital aus dem Pro FIT-Programm der Investitionsbank

Berlin soll in die Weiterentwicklung dieser Software investiert werden.

va-Q-tec AG Würzburg

Tätigkeitsfeld: Isolation

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die BayBG hat ihr langjähriges Engagement bei der Würzburger

va-Q-tec AG verdoppelt. Das unterfränkische Unternehmen, das mehr

als 100 Mitarbeiter zählt, ist ein Hersteller von Vakuumisolations-

paneelen, die in modernen Kühlschränken, bei der Wärme-Isolie-

rung von Gebäuden oder zum Transport thermisch sensitiver Güter

eingesetzt werden. Mit der erneuten stillen Beteiligung werden die

Produktionskapazitäten weiter ausgebaut.

Urban-Brand GmbH Grünwald

Tätigkeitsfeld: Onlineshop

Investoren: High-Tech Gründerfonds, Bonn; DN Capital, London;

Acton Capital Partners, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Der bayerische Onlineshop windeln.de aus dem Hause Urban-Brand

konnte eine weitere Finanzierungsrunde abschließen. In ihrem Shop

bieten die Münchner verschiedene Babyprodukte des täglichen

Bedarfs. Angeführt wurde die aktuelle Runde von der britischen

Wagniskapitalgesellschaft DN Capital zusammen mit dem High-

Tech Gründerfonds. Als neuer Investor hat sich die Münchner Be-

teiligungsgesellschaft Acton Capital Partners angeschlossen.

Buyouts

Clean Air Mobility Gruppe Berlin

Tätigkeitsfeld: Elektromobilität

Investor: Triginta Capital GmbH, Düsseldorf

Art der Transaktion: Management Buyout

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Unter dem Dach der Clean Air Mobility Gruppe fasst Triginta Capital

drei Unternehmen aus den Segmenten Elektromobilität und Fahr-

räder zusammen: Clean Air Bike, VeloDrive und Hawk Bikes. Die Pri -

vate Equity-Gesellschaft hat die Fahrradhersteller von der börsen-

notierten Masterflex AG sowie den Gründungsgesellschaften er-

worben. Die bisherigen Manager Lorenz Hoser, Rüdiger Laier und

Stefan Schulte werden auch künftig als geschäftsführende Gesell-

schafter fungieren.

Evonik Carbon Black GmbH Hanau-Wolfgang

Tätigkeitsfeld: Kunststoffindustrie

Investor: Rhône Capital LLC, New York

Art der Transaktion: Übernahme

Transaktionsvolumen: über 900 Mio. EUR

Datenbank

Kurze Vorträge – 7 Minuten reichen

Kurze Vorträge – 7 Minuten reichen für Ihre (Meinungs-) Bildung aus! Kein Kino – nur freie Rede. Die Fachleute als Menschen persönlich erleben und nach Wunsch kennenlernen mit einer breiten Palette von …

… Finanzierungsmöglichkeiten … sowie

Personalbeschaffung, Marketing & Vertrieb, Kostenoptimierung, Controlling, Finanzbuchhaltung & Kostenrechnung, Vermögensmanagement, Immobilienmanagement/-bewertung/-entwicklung, Standort, Auslandsmärkte, Gesellschaftsrecht, Beschaffung & Einkaufsoptimierung, Innovationsmanagement & Technologietrends, Patentwesen, Unternehmensbewertung, Rating, Restruktu-rierung, Nachfolge, …..

Genießen Sie das herrliche Ambiente in Verbindung mit Topkontakten!

16. Juni und 27. Oktober, Wildbad Kreuth/TegernseeIhr Unternehmen ist ausreichend und passend finanziert - für alle KonjunkturlagenIhr Unternehmen hat eine langfristig solide Struktur - in allen Konjunkturlagen

Holen Sie sich die Bestätigung von 50 Fachleuten an einem Tag!

Leonhard VenturesGabriele und Ulf Leonhard GbRKirchhofstrasse 48, D - 12055 BerlinTel.: (49) 30 - 400 396 36, Fax: (49) 30 - 400 396 37, [email protected]

16. 06.201127.10.2011Wildbad Kreuth

Anzeige

Page 60: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

60

Die Evonik Industries AG setzt ihre Fokussierung auf das Kernge-

schäft Spezialchemie fort und verkauft ihre Carbon Black-Sparte an den

US-amerikanischen Finanzinvestor Rhône Capital. Carbon Black wird

in der Reifen- und Gummiindustrie sowie als Pigmentruß für die Ver-

wendung u.a. in Lacken, Kunststoffen, Druckfarben und Tonern einge -

setzt. Der Transaktionswert beläuft sich auf mehr als 900 Mio. EUR.

H.C. Stark Resources GmbH Goslar

Tätigkeitsfeld: Chemie

Investor: The Spalena LLC, Delaware

Art der Transaktion: Übernahme

Volumen: nicht veröffentlicht

H.C. Stark Resources hat sich auf die Verarbeitung von hochschmel -

zenden Metallen und technischer Keramik spezialisiert. Zu den

Kunden gehören Unternehmen aus der Telekommunikation, Chemie,

Automotive und der Medizintechnik. Die US-Beteiligungsgesell-

schaft Spalena hat das Unternehmen aus Goslar übernommen. Über

den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

New Horizons GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Weiterbildung

Investoren: u.a. Viaticum GmbH, Königstein

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Volumen: nicht veröffentlicht

Das Venture Capital-Unternehmen Viaticum übernimmt gemeinsam

mit einem weiteren Investor die Mehrheit an der New Horizons

Grup pe in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Schulungs-

und Trainingsunternehmen ist mit 300 Centern in 70 Ländern aktiv.

Zum Angebot gehören Technologie-, Unternehmens- und Business

English-Trainings.

PhysioTec GmbH Haar bei München

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investor: S-Kapital Partner, München

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Volumen: nicht veröffentlicht

Die Beteiligungsgesellschaft S-Kapital hat 49% der Anteile an dem

Münchner Unternehmen PhysioTec übernommen. Die Bayern entwi -

ckeln und produzieren orthopädische Hilfsmittel für Kinder mit Behin -

derungen. Durch die Beteiligung von S-Kapital soll das Wachstum

weiter vorangetrieben werden.

Trenkwalder International AG Schwadorf bei Wien

Tätigkeitsfeld: Personaldienstleistungen

Investor: Droege Capital GmbH, Düsseldorf

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Trenkwalder International ist ein europaweit tätiger Personaldienst-

leister. Für das laufende Jahr rechnet das österreichische Unternehmen

mit einem Umsatz von rund 1 Mrd. EUR. Die Düsseldorfer Invest-

mentgesellschaft übernimmt die Mehrheit an Trenkwalder und will

die Internationalisierung des Unternehmens weiter vorantreiben.

Mittelfristig sei ein Börsengang des Personaldienstleisters geplant.

Wegu GmbH & Co. KG Kassel

Tätigkeitsfeld: Automobilzulieferer

Investor: Equitrust, Hamburg

Art der Transaktion: Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Hamburger Beteiligungsgesellschaft Equitrust hat den Automo -

bilzulieferer Wegu übernommen. Davor war das Unternehmen im

Besitz der Familie Bonrath, die sich von all ihren Anteilen trennte.

Wegu stellt Schwingungsdämpfungs- und Leichtbausysteme her.

Secondary Deals

Agri.capital GmbH Münster

Tätigkeitsfeld: erneuerbare Energien

Veräußernder Investor: Frog Capital, London

Erwerbender Investor: Alinda Capital Partners, Greenwich (USA)

Volumen: nicht veröffentlicht

Frog Capital verkauft seine Anteile an dem Biogashersteller agri.capi -

tal an die Beteiligungsgesellschaft Alinda. Das Münsteraner Unter-

nehmen wurde 2004 gegründet und zählt inzwischen zu Europas

größten Biogasproduzenten.

Bigpoint GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Onlinespiele

Veräußernde Investoren: GMT Communications Partners, London;

Peacock Equity Fund, New York

Erwerbende Investoren: TA Associates, Boston; Summit Partners,

Boston

Volumen: 350 Mio. USD

Nähere Informationen siehe Deal des Monats.

CaseTech GmbH Bomlitz

Tätigkeitsfeld: Wursthüllen

Veräußernder Investor: Adcuram Group AG, München

Erwerbender Investor: Equita GmbH & Co. Holding KGaA,

Bad Homburg

Volumen: 75 Mio. EUR

CaseTech ist ein Anbieter von Wursthüllen und beschäftigt aktuell

rund 420 Mitarbeiter in Deutschland, Polen sowie den USA. Es erwirt -

www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

VentureCapital Magazin 6/2011

Deal des Monats

Bigpoint GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Onlinespiele

Veräußernde Investoren: GMT Communications Partners, London; Peacock Equity Fund, New York

Erwerbende Investoren: TA Associates, Boston; Summit Partners, Boston

Volumen: 350 Mio. USD

Für rund 350 Mio. USD haben die beiden US-amerikanischen Investmentgesellschaften TA Associates und Summit Partners über die

Hälfte der Anteile an dem Onlinespiele-Anbieter Bigpoint erworben. Der Firmengründer und Chef des Hamburger Unternehmens Heiko

Hubertz wird weiterhin 30% der Anteile halten. Gleichzeitig engagiert er sich als Privatinvestor bei den noch jüngeren Internetunter-

nehmen Toptranslation und Fastforward (Gigalo.de).

Presseberichten zufolge erzielte Bigpoint 2009 einen Umsatz von 52 Mio. EUR und konnte 2010 auf eine dreistellige Millionensumme

zulegen. Auch der Gewinn habe mit diesem Wachstum mitziehen können und liege im zweistelligen Millionenbereich. Bigpoint hat eigenen

Angaben zufolge 190 Millionen registrierte Spieler weltweit. Die Onlinespiele sind grundsätzlich kostenlos, Premium-Mitgliedschaften

versprechen aber einige Extras. In der Vermarktung arbeitet Bigpoint seit Februar dieses Jahres im Rahmen einer strategischen Part-

nerschaft mit Electronic Arts zusammen.

Page 61: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

schaftete 2010 einen weltweiten Umsatz von 60 Mio. EUR. Gemeinsam

mit den beiden Geschäftsführern, die sich in signifikantem Umfang

an der Gesellschaft beteiligen, übernimmt Equita, eine der Harald-

Quandt-Gruppe nahestehende Beteiligungsgesellschaft, das Un-

ternehmen von Adcuram. Das Transaktionsvolumen beträgt rund

75 Mio. EUR.

EDP European Dental Partners Holding GmbH Lübeck

Tätigkeitsfeld: Dental-Verbrauchsmaterialien

Veräußernder Investor: Silverfleet Capital, München

Erwerbender Investor: Lifco AB, Enköping

Volumen: 170 Mio. EUR

Die europaweit tätige Private Equity-Gesellschaft Silverfleet hat die

Portfoliogesellschaft EDP an den schwedischen Investoren Lifco ver -

äußert. EDP vertreibt Dental-Verbrauchsmaterialien in Deutsch-

land und Mittel- und Osteuropa. Als Plattformunternehmen für die

EDP-Gruppe fungiert die M+W Dental Müller & Weygandt GmbH.

Rebhan FBS Kunststoff-Verpackungen GmbH Stockheim

Tätigkeitsfeld: Verpackungsindustrie

Veräußernder Investor: CMP Capital Management-Partners

GmbH, Berlin

Erwerbender Investor: BayernLB Private Equity, München

Volumen: nicht veröffentlicht

Die fränkische Unternehmensgruppe Rebhan ist auf die Herstel-

lung von hochwertigen Kunststoffverpackungen spezialisiert.

BayernLB Private Equity übernimmt das fränkische Unternehmen

von CMP Capital Management-Partners. Dr. Matthias Rebhan

bleibt dem Unternehmen künftig als Gesellschafter und Berater

verbunden.

Exits

Adcon Telemetry GmbH Klosterneuburg

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investor: Global Equity Partners, Wien

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Die deutsche Ott-Gruppe übernimmt über eine österreichische Kon-

zerngesellschaft 100% an Adcon Telemetry. Global Equity Partners

hatte 2003 die Assets der insolventen Adcon AG übernommen und

trennt sich nun von seinen Anteilen. Adcon Telemetry bietet Strom

sparende Telemetrielösungen für die Land- und Wasserwirtschaft an.

AMAG Austria Metall AG Ranshofen

Tätigkeitsfeld: Metallverarbeitung

Investor: CP Group 3 B.V., Wien

Art der Transaktion: IPO

Volumen: ca. 266 Mio. EUR

Dem österreichischen Aluminiumunternehmen AMAG gelang das

erste IPO an der Wiener Börse seit 2007. Dabei reduzierte der bishe-

rige Mehrheitsgesellschafter CP Group 3, ein Joint Venture zwischen

der Morgan Stanley-Tochter One Equity Partners und Constantia Pa-

ckaging, seinen Anteil auf 34,5%. Das Volumen der Umplatzierung be-

lief sich bei einem Emissionspreis von 19 EUR auf rund 266 Mio. EU.

Astaro Wilmington

Tätigkeitsfeld: Internetsicherheit

Investoren: Wellington Partners, London/München; Insight Venture

Partners, New York

Datenbank

Anzeige

Operation gelungen, Liquiditätsprobleme tot.

ww

w.a

genc

.de

Page 62: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

62 www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

VentureCapital Magazin 6/2011

Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Astaro schützt die Netzwerke von Unternehmen und Behörden gegen

IT-Sicherheitslücken. Sophos, eines der weltweit führenden Unter-

nehmen auf dem Gebiet der IT-Sicherheit, wird Astaro nun komplett

übernehmen. Das schließt auch die Anteile von Finanzinvestoren

wie Wellington Partners mit ein, die seit 2003 in Astaro investiert waren.

BEA Electrics GmbH Wien

Tätigkeitsfeld: Elektrotechnik

Investor: BluO SICAF-SIV, Luxemburg

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Das 1914 gegründete Wiener Unternehmen BEA Electrics ist in den

Bereichen Elektro-, Mess- und Regeltechnik tätig. Im vergangenen

Geschäftsjahr erzielte BEA einen Umsatz von 35 Mio. EUR. Die in

Familienbesitz befindliche Unternehmensgruppe Christof Holding

übernimmt BEA von dem auf Restrukturierung spezialisierten

Finanzinvestor BluO, der das Unternehmen 2009 erworben hatte.

Doodle AG Zürich

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Creathor Venture Management GmbH, Bad Homburg

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Die Schweizer Terminkoordinations-Plattform doodle.com ist nach

Unternehmensangaben in 29 Sprachen verfügbar und erreicht monat -

lich acht Millionen Unique Clients. Creathor Venture hat ihre Betei -

ligung an den Schweizer Medienkonzern Tamedia veräußert, der

einen 49%igen Anteil an Doodle erworben hat.

Dress-for-less GmbH Flörsheim

Tätigkeitsfeld: Onlineshop

Investor: Palamon Capital Partners, London

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: 200 Mio. EUR

Der spanische Shoppingclub Privalia übernimmt den Onlineshop

dress-for-less. Die Londoner Beteiligungsgesellschaft Palamon hatte

das hessische Unternehmen im Jahr 2007 erworben. Die Flörsheimer

vertreiben Markenkleidung aus Restbeständen über das Internet.

Glogar Gruppe Wien

Tätigkeitsfeld: Verbindungstechnik

Investor: Invest Equity, Wien

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

2006 stieg die Beteiligungsgesellschaft Invest Equity bei der Glogar

Gruppe ein und unterstützte das Unternehmen beim Wachstum. Im

Zuge einer Übernahme hat der österreichische Händler Haberkorn

Ulmer alle Anteile an dem Unternehmen erworben. Glogar entwickelt

und vertreibt hydraulische Verbindungstechnik insbesondere in den

Bereichen Dichtungen, Ventile und Fertigleitungen für die Maschi-

nenindustrie.

Inge watertechnologies AG Greifenberg

Tätigkeitsfeld: Wasseraufbereitung

Investoren: BayTech Venture Capital, München; Entrepreneurs

Fund, London; Emerald Technology Ventures, Zürich; u.a.

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

BASF übernimmt Inge watertechnologies und deren Geschäft mit

Ultrafiltrationsmembranen. Das Unternehmen aus Greifenberg

bietet Lösungen im Bereich der Ultrafiltrationstechnologie an, wo-

durch Trinkwasser, Prozesswasser, Abwasser und Meerwasser

mithilfe von speziellen Membranen aufbereitet werden kann.

Mpex Pharmaceuticals Inc. San Diego

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. HBM BioVentures Ltd, Zug

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Mpex Pharmaceuticals ist ein biopharmazeutisches Unternehmen,

das neue Therapien zur Bekämpfung von Infektionen, die durch

resistente Bakterien hervorgerufen werden, entwickelt. Axcan

Pharma übernimmt den Wirkstoffentwickler, was u.a. für HBM Bio-

Ventures den Ausstieg bedeutet. Die Schweizer Beteiligungsgesell-

schaft hatte insgesamt 13,4 Mio. USD in Mpex investiert.

Ubitexx GmbH München

Tätigkeitsfeld: Mobile Software

Investoren: Target Partners GmbH, München; BayBG Bayerische Betei -

ligungsgesellschaft mbH, München, KfW Bankengruppe, Frankfurt

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM)

übernimmt den Münchner Softwareentwickler Ubitexx. Die Trans-

aktion bedeutet einen Ausstieg für Beteiligungsgeber wie Target

Partners, die KfW Bankengruppe und die BayBG. Ubitexx hat eine

Software entwickelt, mit der Unternehmen die Benutzerrechte ih-

rer Mitarbeiter im Mobilfunkverkehr zentral definieren können.

Van Netten GmbH Dortmund

Tätigkeitsfeld: Süßwaren

Investor: Gigaset AG, München

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Der Zuckerwarenhersteller van Netten bietet neben seinen Eigenmar -

ken auch Dienstleistungen für Handels- und Industriekunden an.

Gigaset, aus dem Turnaround-Investor Arques hervorgegangen,

hat sich mit dem Verkauf von van Netten an einen strategischen In-

vestor von seiner letzten Beteiligung außerhalb der Telekommuni-

kationsbranche getrennt.

Neue Fonds

b-to-v Entrepreneurial Growth II

Fokus: Start-up, Expansion

Volumen: 19 Mio. EUR

Status: First Closing

Die Schweizer Investorengruppe b-to-v Partners hat das Corner-

stone Closing ihres Entrepreneurial Growth II Fonds bekannt gegeben.

Zunächst stehen 19 Mio. EUR für Beteiligungen bereit. Noch bis Ende

2011 ist es für institutionelle und private Investoren möglich, sich an

dem Fonds zu beteiligen. Investiert wird – jeweils gemeinsam mit Pri -

vatinvestoren in Europa – in Unternehmen in den Entwicklungspha -

sen Start-up und Expansion sowie Special Investment Opportunities.

Kama Fund First

Fokus: Wachstumsfinanzierung von Nanotechnologie-Unternehmen

Volumen: ca. 50 Mio. EUR

Status: geschlossen

Zusammen mit der russischen Gesellschaft Rusnano und dem Gou-

verneur der Verwaltungsregion Perm legt das Frankfurter Unternehmen

Nanostart einen Nanotechnologiefonds in Russland auf. Die Frankfur-

ter investieren 25% des Fondsvolumens und übernehmen die Verwal-

tung des Fonds. Mit den finanziellen Mitteln sollen aufstrebende Na-

notechnologie-Unternehmen beim Wachstum unterstützt werden.

Page 63: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 63www.vc-magazin.de

Datenbank

Mit dem Buch „10 Schritte zur erfolgreichen Existenzgründung“ will die Journalistin Simone Janson(u.a. Zeit Online und Financial Times Deutschland) angehenden Unternehmern und Freibe-ruflern die wichtigsten Informationen an die Hand geben. Die zehn Schritte decken dabei denBereich „Von der Anmeldung über die Finanzierung bis zum ersten Marketing“ ab, wie der Unter-titel verrät. Konkret geht die Expertin für die Themen Arbeitswelt und Existenzgründung u.a. aufdie Erstellung eines Businessplans, die Finanzierung, die Wahl der optimalen Rechtsform, dieFinanz- und Gewerbeanmeldung und auf notwendige Versicherungen ein. Mittels übersichtlicherChecklisten und wertvoller Praxistipps erklärt Janson ihren Lesern, wie der Weg in die Selbst-ständigkeit erfolgreich gelingen kann. Erschienen im Redline Verlag, 220 Seiten, 17,99 EUR.

Soeben erschienen

Events

Datum & Ort Veranstalter Event

31.05.2011 Düsseldorf

NRW.Bank www.nrwbank.de/konferenzanmeldung

5. Private Equity Konferenz NRW: Vorträge und Diskussionen von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den Themen Mittelstandsfinanzierung und Technologie Teilnahme: 10 EUR

06.06.2011 Crossen

Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, GnT e.V. www.gnt-ev.de

8. Thüringer Elevator Pitch: Kurzpräsentationen innovativer Start-ups und Wachstumsunternehmen vor Investoren, Unternehmern und Netzwerkpartnern

06.–07.06.2011 München

Euroforum Deutschland SE www.vc-pe.de

11. Handelsblatt Jahrestagung Private Equity: Erfahrungsberichte von Experten der Branche, Diskussionen und Möglichkeiten zum Networking Teilnahme: 1.799 EUR

06.–10.06.2011 Berlin

ETA-Florence Renewable EnergiesWIP-Renewable Energies www.conference-biomass.com

19th European Biomass Conference and Exhibition: Europaweit größte Fachveranstaltung zur energetischen und stofflichen Biomassenutzung Teilnahme: ab 270 EUR

08.06.2011 München

Venture Capital Club e.V. c/o White&Case LLP www.vc-munich.de

VC Club Stammtisch: Veranstaltung für Investoren, Gründer und Beraterzum Austausch und Netzwerken Teilnahme: 13 EUR

09.06.2011 Kloten (CH)

Academy for Best Execution www.academy-execution.ch

Unternehmensfinanzierung 2011: Zwischen Wachstum und finanzieller Sicherheit Teilnahme: ab 440 CHF

09.–10.06.2011 München

P+P Training GmbH www.pptraining.de

11. Munich Private Equity Training (MUPET): Finanzinvestoren diskutieren Fi -nanz-, Rechts- und Steuerfragen zu Private Equity mit P+P-Beratern undVertretern anderer Kanzleien sowie Banken und Beratungsgesellschaften Teilnahme: 500 EUR

15.06.2011 Frankfurt

Aurelia Private Equity www.aurelia-pe.de

VC-Meeting Frankfurt: Begegnung der hessischen Venture Capital-Szene,Vortragsthema: Perspektiven für VC in Europa Teilnahme: kostenfrei

16.–17.06.11 Barcelona

EVCA www.evca.eu

EVCA CFO-COO Summit: Themen sind u.a. Regulierung, Besteuerung, Fundraising Teilnahme: 495–2.495 EUR

20.06.2011 Frankfurt

Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt www.cib-frankfurt.de

3. CIB Invest Konferenz: Treffpunkt für Unternehmen der weißen Biotechnologie, Investoren und Interessenten Teilnahme: 50 EUR

21.06.2011 Zürich

Swiss Equity Medien AG www.corporatefinanceday.ch

Swiss Equity corporate finance day:Fachkonferenz für Unternehmensfinanzierung Teilnahme: 250–400 EUR

24.06.2011 Zürich

BrainsToVentures, Zero2IPO www.zero2ipo.com.hk/cvcf/zrh2011/

The 3rd China Venture Capital & Private Equity Forum @ Europe 2011:Jährliche Fachveranstaltung über den chinesischen Private Equity-Markt Teilnahme: ab 605 USD

30.06.2011 München

CatCap, Neuhaus Partners www.venture-lounge.de

Venture Lounge Thema: Life Sciences & Medizintechnik Teilnahme: 130 EUR

30.06.2011 München

LMU Entrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität www.entrepreneurship-center.uni-muenchen.de

Leading Entrepreneurs: Vortrag von Stephan Vilsmeier, Gründer der BrainLab AG

01.07.2011 Nürnberg

Entrepreneurs-Club www.karrieretag-familienunternehmen.de

7. Karrieretag Familienunternehmen: Recruiting- und Kontaktmesse für dieKarriere im Familienunternehmen

07.–08.07.2011 München

TUM School of Management Executive Education Center www.eec.wi.tum.de

Seminar „Erfolgreiches Engagement am Kapitalmarkt“:Anlagestrategien, Value Investing, Venture Capital, Private Equity Teilnahme: 2.140 EUR

Page 64: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

64 www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

VentureCapital Magazin 6/2011

Ausblick

Das VentureCapital Magazin 7-8/2011 erscheint am 24. JuniSchwerpunktthemen: Unternehmen kaufenund verkaufen/Secondaries/Private Equity in Asien

Märkte & Zahlen:– M&A 2011 – Womit sich Verkäufer abfinden müssen– Secondary Deals: Aktuelle Marktlage

Early Stage & Expansion:– Pay-to-Play-Klauseln bei VC-Finanzierungen

Mittelstand/Buyouts:– M&A-Kolumne von Dr. Michael Drill– Private Equity-Beteiligungen an Renminbi-Fonds

Private Equity-Dachfonds:– Mephisto – Alternatives Fondskonzept

Entrepreneurship:– Fallstudie: Aufbau eines deutsch-indischen Start-ups– Gründerinterview: Serial Entrepreneur = Exit-Experte

Impressum

12. Jahrgang 2011, Nr. 6 ( Juni)Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Torsten Paßmann (Redaktionsleitung), Susanne Harrer, Markus Hofelich, Mathias Renz (Objektleitung)

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Brigitte Baumann, Oliver Bönig, Dr. HendrikBrandis, Max Eckhardt, Alexander Endlweber, Holger Garbs, Laurin Hart -mann, Gregory Heibel, Arne-G. Hostrup, Antje Lenk, Andreas Lukic,David Müller, Frank Müller, Johannes Nölke, Julian Ostertag, ManfredSchmid, Georg von Stein, Andreas Uhde, Maximiliane Worch, HelenaZitzmann, Dr. Christian Zwirner

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel

Gestaltung: Holger Aderhold, Nadine Sens

Bilder: Bilderbox, Fotolia, Pixelio, Photodisc

Titelbild: © Kurhan/Fotolia

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Denise Hoser, Claudia KersztTel.: 089-2000339-30,089-2000339-52, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2011: 28.01. (2/11), 25.02. (3/11), 25.03. (4/11), 21.04.(5/11), 27.05. (6/11), 24.06. (7-8/11), 26.08. (9/11), 23.09. (10/11), 28.10.(11/11), 25.11. (12/11), 16.12. (1/12)Sonderausgaben: 9.07. (Tech-Guide 2011), 8.10. (Start-up 2012)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellenzugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für dieRichtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Beiallen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2011 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischemWege (Photokopie, Mikro kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

VentureCapitalMagazin

„Das viele Licht und die Transparenz in diesem Lichthof haben dem internationalen Finanzsystem viel voraus.“

Dr. Andreas Dombret, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank,beim 12. Deutschen Eigenkapitaltag, der am 12. Mai im Lichthof des Jüdischen Museums in Berlin stattfand.

Zitat des Monats

Die Sonderausgabe „Tech-Guide 2011“ (7. Jg.)erscheint am 9. Juli

Überblicksartikel, Interviews,Fachbeiträge, Fallstudienu.v.m. zu den folgendenTechnologiefeldern: Energie & Umwelt • Bio-technologie • Medizintech-nik • Mikro-/Nanotechnolo-gie • Mobile & Entertain-ment • Software • Internet• Kommunikation

2011 Juli 2011, 14,80 Euro

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Vent

ureC

apita

lM

agaz

in

Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapitalMagazin

Finanzierung – Aus Forschung & Wissenschaft – Standort & Netzwerke – Patente & Marken – Mergers

& Acquisitions – Innovation im Mittelstand – Energie & Umwelt – Biotechnologie – Medizintechnik –

Mikro-/Nanotechnologie – Mobile & Entertainment – Software – Internet – Kommunikation – u.v.m.

Innovation & Finanzierung

SONDERAUSGABE

Tech-Guide 2011SONDERAUSGABE

Tech-Guide 20117. Jahrgang7. Jahrgang

Page 65: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

VentureCapital Magazin 6/2011 65www.vc-magazin.de

Datenbank

Stellenmarkt

Ob als Anlageberater/in, Vermögensberater/in, Vermögensmanager/in oder Leiter/in Vermögensberatung – profi tieren Sie

von abwechslungsreichen Aufgaben, kurzen Entscheidungswegen und der Sicherheit, Ihren Kunden immer die beste Lösung zu

bieten. Was Sie in der TARGOBANK Vermögensberatung außerdem erwartet, erfahren Sie online – von Ihren neuen Kollegen.

karriere.targobank.de/monster

Ihre Zukunft in der Vermögensberatung.

Page 66: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

BVK mit neuem Vorstand

Der Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK)hat einen neuen Vorsitzenden: Matthias Kues (li.), Sprecher der Geschäftsfüh -rung der Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft, wurde am12. Mai im Rahmen des 12. Deutschen Eigenkapitaltages in Berlin einstim-mig gewählt. Er folgt auf Dr. Peter Terhart, CEO der S-Refit AG. Außerdem wur -den vier Vorstandsmitglieder neu berufen: Wolfgang Seibold, Partner bei Early -bird, und Dr. Peter Güllmann (re.), Bereichsleiter Beteiligungen der NRW.Bank,für den Fachbereich Venture Capital sowie Marco Brockhaus, Geschäftsfüh-rer von Brockhaus Private Equity, für die Fachgruppe Mittelstand und Tho-mas Weinmann von BC Partners für die Fachgruppe Large Buyout. In seinemAmt als Präsident des BVK wurde auch Dr. Hanns Ostmeier bestätigt.

66 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 6/2011

Dat

enba

nkPeople

Schritt in die Selbststän-digkeit: Dr. Christian Diller(li.) und Dr. Marco Wulffhaben Capital Dynamicsver lassen und die Monta-na Capital Partners AG ge -gründet. Bei dem Schwei-

zer Private Equity-Dachfonds war Dil-ler Head of Solutions, Wulff war Co-Head des Sekundärmarkt -fonds. Frühere Stationender beiden umfassen u.a.das Beteiligungsmanage-ment der Allianz Gruppeund Montagu PrivateEquity.

Seit Mai gehört Rainer Effinger der Ge-schäftsführung der Nord Holding an.Der Volkswirt ist seit 2002 bei der Un-ternehmensbeteiligungsgesellschaftaus Hannover tätig und hatte u.a. dasDachfondsgeschäft in Westeuropaweiterentwickelt. Effinger, in dessenLebenslauf u.a. der Bertelsmann-Konzern auftaucht, ergänzt das be-stehende Führungstrio um SprecherMatthias Kues.

Bei dem HamburgerEmissionshaus HCI Capi-tal AG hat Finanzvor-stand Dr. Andreas Pres (Fo-to) seinen Vertrag aus-laufen lassen. Er verlässt

das Unternehmen, um sich neuen,ungenannten Aufgaben zu widmen.Der Vor standsvorsitzende Dr. RalfFriedrichs übernimmt die Zuständig-keit für das Finanzressort.

Nach einem halben Jahrim Amt hat CEO Bernd Se-xauer (Foto) Ende April dasPrivate Equity-Haus Heliadverlassen. Neuer Alleinge -schäftsführer der Beteili-gungsgesellschaft ist der

bisherige Aufsichtsrat Andreas Lange,der das Unternehmen zuvor als Vor-stand mit aufgebaut hatte. Als Grundfür den Führungswechsel wurden un-terschiedliche Auffassungen über denInvestmentfokus genannt.

SynCap, eine unabhängige M&A- undCorporate Finance-Beratung mitHauptsitz in Frankfurt, hat das Büroin Brüssel um Stefan Vrancken (Asso-ciate Partner) und Valérie Kinon (Asso-ciate) verstärkt. Beide verfügen übermehr als 20 Jahre Berufserfahrung,die sie u.a. bei Deloitte, Ernst &Young oder KPMG sammelten.

Im Mai ist Dr. Henning Mennenöh alsEquity Partner im Münchner Bürovon Weitnauer Rechtsanwälte einge-stiegen. Er ist u.a. auf die Gestaltungvon Partnering-Verträgen, Koopera-

tionen und Lizenzverträgezwi schen jungen Biotech-Firmen und Pharmakon-zernen spezialisiert. Men -nenöh wechselt von derebenfalls in München an-sässigen Kanzlei MLaw-Group.

Nach zwölf Jahren als Partner derC.H. Reynolds Corporate Finance AGhat Philipp von Hochberg das Unter-nehmen im April 2011 verlassen. SeitMai gehört er als Managing Partnerder M&A-Beratung Doertenbach &Co. an. Dort war er bereits Ende der1990er-Jahre tätig.

Dr. Hermann Schlindwein(Foto) hat sich im Mai alsPartner der Sozietät Klin-kert Zindel Partner ange-schlossen. Der Anwalt istauf die Bereiche Sport,Me dia und Entertainment

spezialisiert und verfügt auch überExpertise in den Bereichen M&A so-wie Private Equity. Er wechselt vonder internationalen Kanzlei AshurstLLP, wo er Partner und von 2003 bis2005 Managing Partner Germany war.Schlindwein wird begleitet von demRechtsanwalt Dr. André Soldner.

DB_AD_BioTech_210x297_GPM_(06.1).indd 1 04.09.2009 17:15:06 Uhr

Page 67: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

Innovative Geschäftsideen wachsen in innovativen Kapitalmärkten.

DB_AD_BioTech_210x297_GPM_(06.1).indd 1 04.09.2009 17:15:06 Uhr

Denken Sie heute einen Schritt voraus und bewegen Sie die Welt von morgen! Der Erfolg eines Unternehmens braucht ein innovatives Kapitalmarktumfeld. Wir – die Kapitalmarkt-spezialisten der Deutschen Börse – positionieren Ihr Unternehmen strategisch im direkten Vergleich mit globalen Peers. So partizipieren Sie an erstklassigen Sektoren und erfahren eine faire Bewertung Ihrer Aktien und Anleihen. An einem der aufregendsten Märkte für führende innovative Industrien gewinnen Sie die Aufmerksamkeit internationaler Investoren. Unsere maßgeschneiderten Marktsegmente und voll elektronischen Handelssysteme genießen hohes Vertrauen an den Kapitalmärkten und machen die Deutsche Börse zum perfekten Partner für Ihre erfolgreiche Zukunft.

Telefon +49-(0) 69-2 11-1 88 88, E-Mail [email protected]/ listing

Kapital für Ihre Zukunft. Made in Germany

Page 68: Juni 2011, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... · schlechterung des Fundraising-Umfelds. Die Top-50-Ge-sellschaften des Rankings erreichten im Untersuchungs-zeitraum

In den Bereichen Energie- und Umwelttechnologie, Medizintechnik und Biotechnologie gehören die MIG Fonds zu den erfolg-

reichsten und aktivsten Investoren. „MIG – Made in Germany“ steht dabei als Qualitätsmerkmal für herausragende Investitionen in potentialträchtige Unternehmen aus Deutschland und Österreich, die mit ihren neuen Technologien und Produkten von morgen unsere Welt nachhaltig verändern werden. Mit Ihrer Investition in die MIG Fonds übernehmen auch Sie Verantwortung – für sich und für künftige Generationen.

WIR INFORMIEREN SIE: 08.06. ERLANGEN | 21.06. DRESDEN | 07.06. KASSEL | 06.07. MÜNCHEN

WEITERE INFORMATIONEN: ALFRED WIEDER AG | EXKLUSIVVERTRIEB DER MIG FONDS | TEL. +49 (0)89 122 281 200 | [email protected]

ZEIT FÜRVERANTWORTUNG!

ENERGIE EFFIZIENTGEWINNEN UND VERWERTEN

INDUSTRIEPROZESSE

UMWELTSCHONEND GESTALTEN

GESUNDES LEBENNACHHALTIG VERBESSERN

DIE WELT FÜR NACHFOLGENDE

GENERATIONEN FORMEN UND BEWAHREN

W W W . M I G - F O N D S . D E