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J J o u r n a l l f f ü ü r d d i i e i i m p l l a n t t o l l o g i i s c h h e P P r a x i i s Heilberufe unter Generalverdacht Verfolgung von korruptivem Verhalten rückt in den Fokus E 61488 I 04.2014 Jahrgang 18 Bundesgesundheitsminister Gröhe: Licht und Schatten aus Berlin Seite 24 Indikationsklassen Implantologie: Nach zwölf Jahren neu beschrieben Seite 28 10 Jahre Experten Symposium: Jenseits der Periimplantitis Seite 38

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JJournall ffüür ddiie iimpllanttollogiischhe PPraxiis

Heilberufe unterGeneralverdacht

Verfolgung von korruptivem Verhalten rückt in den Fokus

E 61488 I 04.2014 Jahrgang 18

Bundesgesundheitsminister Gröhe:

Licht und Schattenaus Berlin

Seite 24

Indikationsklassen Implantologie:

Nach zwölf Jahrenneu beschrieben

Seite 28

10 Jahre Experten Symposium:

Jenseits derPeriimplantitis

Seite 38

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BDIZ EDI Aktuell Editorial

Wer noch vor 20 Jahren als Politiker nach Brüssel oder Straßburg „abgeordnet“ wurde, empfand das als Todes-

stoß für die eigene politische Karriere im Heimatland. Genau so sahen wir Journalisten das übrigens auch. Die Europäische Union war für uns ein faszinierendes, aber doch sehr theoreti-sches Konstrukt, das sich mit absur-den bürokratischen Diskussionen, beispielsweise um die Krümmung der Banane, ins Spiel bringen wollte. In den Köpfen herrschte ein Wirrwarr aus Begriffen, die sich schwer zuord-nen ließen: EU-Parlament, EU-Rat, EU-Kommission. Wer war eigentlich für was zuständig und wie weit ging diese Zuständigkeit überhaupt, wenn die Dinge doch im eigenen Land ge-regelt werden konnten?

Heute wissen wir, dass viele Gesetze von EU-Ebene auf die Mitgliedstaa-ten schwappen – und unsere Poli-tiker immer mit einem Auge Rich-tung Brüssel und Straßburg schielen. Und nun hat die EU-Kommission mit Jean-Claude Juncker auch ihren Sonnen könig. „L’Etat, c‘est moi“ – ähn-lich dem historischen Anspruch auf absolute Herrschaft von Ludwig XIV bestimmte der Luxemburger seine Kommissare – und scherte sich nicht viel um Kritik von au-ßen. So wurde seine Wahl, ausgerechnet den Franzosen Pi-erre Moscovici zum Kommissar für Wirtschaft, Finanzen und Steuern zu berufen, heftig kritisiert, denn Frankreich verstößt seit Jahren gegen die von der EU zulässige Höchstgrenze der Gesamtverschuldung. Soeben hat Juncker verkündet, die Haus-haltssünder unter den EU-Ländern wie Frankreich und Italien müssten vorerst nicht damit rechnen, für das Überschreiten der Schuldengrenze bestraft zu werden. Er habe „die Wahl getroffen, nicht zu sanktionieren“, sagte Juncker der europä-ischen Presse.

Auch über den Ungarn Tibor Navracsics, der das Ressort für Bildung, Kultur und Jugend übernommen hat, gibt es in der europäischen Presse nicht viel Gutes zu lesen. Juncker konnte ihn überhaupt erst im EU-Parlament durchsetzen, nachdem er ihm den Zuständigkeitsbereich für die Staatsbürgerschaft ent-zogen hatte. Der bisherige Justizminister von Ungarn hat nach Meinung vieler Journalisten die Einschränkungen im Bereich Justiz, Wahlrecht und Pressefreiheit in seinem Land zu verant-worten. Ein weiterer Kommissar wird misstrauisch beäugt. Der Spanier Miguel Arias Canete, zuständig für Klimaschutz und

Energie, hatte bis vor kurzem Anteile an Ölfi rmen. Sind Interes-senkonfl ikte hier programmiert?

Immerhin ist der neue EU-Kommissar für Gesundheit und Le-bensmittelsicherheit ein Mediziner: der litauische Herzchirurg

Vytenis Andriukaitis. Er ist ein völli-ger EU-Newcomer, war aber bereits Gesundheitsminister in Litauen. Was von ihm erwartet werden kann, steht noch in den Sternen. Auch in diesem Bereich musste sich Juncker übrigens dem EU-Parlament beugen. Juncker wollte die Bereiche Arzneimittel und Medizinproduktezulassung ausgerechnet dem Industrieressort unterstellen. Dagegen sträubte sich das EU-Parlament erfolgreich. Dort sieht man laufende Gesetzgebungs-verfahren, beispielsweise das für Me-dizinprodukte, bei Andriukaitis in den besten Händen. Bei den sensiblen Bereichen Arzneimittel und Medi-zinproduktezulassung soll Sicherheit und Gesundheit vor Industrieinter-esse stehen.

Es ist also einiges im Fluss. Wer bis-lang gemeint hat, das Gesundheits-wesen sei weiterhin Ländersache,

mag im Kern Recht haben. Allerdings werden viele Bereiche – eben wie die auch für Zahnärzte so wichtigen Richtlinien zu den Medizinprodukten – auf EU-Ebene entschieden. Heute ist die EU nicht mehr das einstige Abstellgleis für Politiker. Und die zahn-ärztlichen Organisationen in Europa tun gut daran, sich mit den Mechanismen der EU zu beschäftigen. Eine gute Lobbyarbeit – im besten Sinne dieses Wortes – liefert dabei der Dachverband von inzwischen 29 Zahnärztekammern der Mitgliedstaaten: der Council of European Dentists (CED), der in Brüssel ange-siedelt ist und derzeit von einem Österreicher geführt wird. Der CED redet in den Bereichen, die sich mit der zahnärztlichen Berufausübung beschäftigen, wie Amalgam, Medizinprodukte, Berufsanerkennung, für die Zahnärzte in Europa mit.

Anita WuttkeChefredakteurin

Im Reich desSonnenkönigs

3BDIZ EDI konkret I 04.2014

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BDIZ EDI Aktuell

Editorial 325 Jahre BDIZ EDI:Am Puls der Zeit 6Kein Griff nach den Sternen in der Implantologie 10Diskussion: Hat die PKV noch Zukunft? 16Abrechnungsbetrug: Im Visier des Staatsanwalts 20Gedanken zur Strafbarkeit: Recht und Irrtum 22Deutscher Zahnärztetag:Bundesgesundheitsminister lobt Zahnärzte 24Konsensuskonferenz Implantologie: Neubeschreibung der Indikationsklassen 28Mitgliederversammlung des BDIZ EDI 2014 32Zehn Jahre Experten Symposium 38Interview mit Prof. Zöller und Dr. Neugebauer zum 10. Experten Symposium in Köln 40Rückschau/Vorschau 42Der BDIZ EDI gratuliert 44iCAMPUS-Workshop: Die „jungen Wilden“ in Spanien 4624. Internationales Expertensymposium: Schnittstellen in der Zahnmedizin und Implantologie 48Die 36. Internationale Dental-Schau rückt näher 5037. Deutscher Privatzahnärztetag 54Curriculum No. 17: Erste Schritte in der Implantologie 56

BDIZ EDI Aktuell Europa

Newsticker 60EuGH präzisiert Auslandsbehandlung 6422. Europa-Ausschuss des BDIZ EDI 66

Abrechnung & Recht

Aufklärungspfl icht: Krankenversicherungstarife und zahnmedizinische Behandlung 67Urteil: Honoraranspruch und Aufklärung 76Urteil: Leistungsbeurteilung im Arbeitszeugnis 78

Fortbildung

PD Dr. Jörg Neugebauer:Patientenspezifi sch hergestellte Aufbauten 80Interview mit PD Dr. Jörg Neugebauer zum Umgang mit Periimplantitis 86Prof. Dr. Jürgen Hescheler Vom Salamanderarm zum Menschenzahn 90

Events

23. Jahreskongress der EAO 2013 in Rom 96Bego: Implantology meets CAD/CAM 98Zahnärztliche Weiterbildung mit Omnia in Bukarest 100Dentallabor Altman: Fortbildung auf der Aida 1014. Internationaler Champions-Kongress zum Anfassen 102PEERS-Förderpreise in Berlin verliehen 104Nobel Biocare-Kurse mit All-on-4-Spezialisten 106Dr. Güldener: Zehn Jahre Unternehmerabende 108PISTE am Arlberg 2015: Die Säulen der Zahnmedizin 110Dentaurum Implants: Step-by-Step-Kursreihe 1124. Zeramex-Kongress: Die weis(s)e Strategie 114Warnemünde: 4. Dental-Gipfel von Dental Balance 116Erster BTI Day: 5000 für 100 118Dentaurum Implants und die Universität Lübeck: Der 7. Fachtag Implantologie 120Neues Online-Portal von Straumann: Starthilfe beim Berufseinstieg 122Phibo College 2015 in Travemünde 122Zimmer Dental und Tutogen Medical: Ein Blick hinter die Kulissen 124

Markt

Anwenderberichte und Innovationen aus der Industrie 126

Termine & Mitteilungen

Termine · Impressum 145Aufnahmeantrag 146

28 Indikationsklassen ImplantologieNach zwölf Jahren neu beschrieben 24 Bundesgesundheitsminister Gröhe

Licht und Schatten aus Berlin 38 10 Jahre Experten SymposiumJenseits der Periimplantitis

Inhalt4 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Unter der Schirmherrschaft der

5.NATIONALES SYMPOSIUM

Wissenschaftlich basierte Behandlungskonzepte für die Praxis

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Speakers / ModeratorsProf. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas | Dr. Claude Andreoni | Dr. Thomas BarthProf. Dr. Jürgen Becker | Dr. Dr. Martin Bonsmann | Dr. Torsten S.ConradDr. Oliver Brendel | Prof. Dr. Tomasz Gedrange | Dr. Christian HammächerDr. Dr. Peer W. Kämmerer | Dr. Gerd Körner | Dr. Thomas MeierPD Dr. Christian Mertens | Dr. Matthias Müller, RA | Prof. Dr. Katja NelsonProf. Dr. Dr. Friedrich W. Neukam | Prof. Dr. Dr. Torsten E. ReichertDr. Mario Roccuzzo | Prof. Dr. Ralf Rößler | Prof. Dr. Dr. Dr. Robert SaderPD Dr. Birgit Schäfer | Dr. Markus Schlee | Dr. Massimo SimionPD Dr. MSc. Jamal M. Stein | Dr. Michael StimmelmayrDr. Dr. Andres Stricker | PD Dr. Daniel S. Thoma | Dr. Peter RandelzhoferPD Dr. Dietmar Weng | Dr. Dr. Nils Weyer | Dr. Jörg-Ulf Wiegner

BADEN-BADENOSTEOLOGY18.–19. SEPTEMBER 2015

ChairmanProf. Dr. Dr. Friedrich W. Neukam

Ja, bitte senden Sie mir das ausführliche Veranstaltungsprogramm zum Kongress zu:

per Fax 07223 9624-10

Organisation | Registrierung | InformationGeistlich Biomaterials Vertriebsgesellschaft mbH | 76534 Baden-BadenTel.07223 9624-0 | Fax 07223 9624-10 | [email protected] | www.geistlich.de

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Positives Resümee der Jubiläumsveranstaltung 25 Jahre BDIZ EDI

BDIZ EDI am Puls der ZeitWie breit das Spektrum der Arbeit des BDIZ EDI 25 Jahre nach dessen Gründung ist, war anlässlich des 18. Jahressymposiums„Implantologie 3.0 – heute, morgen, übermorgen“ zu erfahren. In München zeigte der Verband, wie er sich seit 1989 weiterent-wickelt hat und nicht nur am Puls der Zeit bleibt, sondern für die Zahnarztpraxen in die Zukunft blickt. Topthemen: Umgang mit der Abrechnung vor der Einführung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften zur Bekämpfung der Korruption im Gesundheits-wesen am Freitag und die Zukunft der Zahnheilkunde unter Einbeziehung der Stammzellenforschung im wissenschaftlichen Programm am Samstag.

Unter Leitung von BDIZ EDI-Präsident Christian Berger beschränkte sich das berufspolitische Programm nicht dar-auf, auf 25 Jahre Verbandsgeschichte zu-rückzublicken. Auch hier ging es um die Zukunft: der PKV, der GKV, dem Umgang mit der Materialabrechnung in der Zahn-arztpraxis. Höhepunkt des berufspoliti-schen Programms war sicher der Vortrag von Staatsanwalt Markus Koppenleitner aus München, der über Fehler und „Op-timierung“ bei der Abrechnung als Straf-tat referierte. Ein Eventualvorsatz liegt nach Aussage des Staatsanwalts auch dann vor, wenn die Praxis fehlerhaft mit einem Abrechnungsprogramm umgeht und bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen eine falsche Abrechnung erkannt wird. Generell gelte: Mangelnde Kontrolle führe nicht zu einer Entlastung. Koppenleitner gab in seinem Vortrag aller-dings auch zu, dass Ärzte/Zahnärzte bei der Strafverfolgung tendenziell tatsäch-lich „härter angefasst“ würden.

Bald nachwachsendeZähne wie beim Haifi sch?

Spannender Auftakt des von BDIZ EDI-Vizepräsident Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller geleiteten wissenschaftlichen Programms am Samstag war die Frage, ob es angesichts der Fortschritte in der Stammzellenforschung Implantate in Zu-kunft überhaupt noch braucht. Basierend auf den mit dem Nobelpreis ausgezeich-neten Arbeiten von Prof. Shinya Yamana-ka zur Reprogrammierung von adulten Körperzellen zu induziert pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) zeigte Professor Dr. Dr. h.c. Jürgen Hescheler, Direktor am Ins-titut für Neurophysiologie der Universität Köln, die Fortschritte auf und ging auch auf neuere Ergebnisse zum 3D-Drucken biologischer Gewebe ein. In der Diskussion bestätigte Hescheler, dass die Japaner auf der Basis von Stammzellen bereits Zäh-ne gezüchtet haben. „Man weiß, wie der Zahn in der embryonalen Entwicklung ent-

steht. Der Trick dabei ist, dass man zwei Stammzellen, also eine ektodermale und eine mesodermale Stammzelle, zusam-menbringen muss, dann wird ein Keim ge-bildet – und wenn man diesen Keim dann in den Kieferknochen einpfl anzt, wächst ein Zahn!“ Die Frage nach der Dauer des Wachstums beantwortet der deutsche Stammzellenforscher mit einem halben bis zu einem Jahr bis sich Zahn bezie-hungsweise Zellsystem entwickeln. Fazit seines Vortrags: „Trotz vieler, sehr Erfolg versprechender Befunde und zum Teil auch schon Proofs of Principles rech-nen wir aber noch mit einem Zeitraum von bis zu 20 Jahren zur Translation die-ser neuen Methoden in den klinischen Alltag der Zahnmedizin!“

Das Team in der Zahnarztpraxis

Das eintägige Programm für zahnmedi-zinische Assistenzberufe hatte Hygiene,

Christian Berger Markus Koppenleitner Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller

BDIZ EDI Aktuell6 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Fortbildung statt Oktoberfest beim BDIZ EDI – zumindest tagsüber.

OP-Vorbereitung und Sinn und Zweck des Qualitätsmanagements in der zahnärztli-chen Praxis sowie den Umgang mit priva-ten Krankenversicherungen in den Mittel-punkt gestellt. Programmleiter Dr. Stefan Liepe gab anhand des GOZ-Kompendiums des BDIZ EDI Aufschluss, wie chirurgische Leistungen richtig abgerechnet werden und welche Zuschläge zu zahnärztlich-chirurgischen Leistungen abgerechnet werden können.

iCAMPUS unddreidimensionale Diagnostik

Für implantologische Einsteiger im Rah-men des iCAMPUS-Programms zeigte

Dr. Dirk Duddeck, wie Implantieren siche-rer wird: Durch die Auswahl des richtigen Implantats, durch schablonengeführte Implantologie und das Messen der Im-plantatstabilität von der Insertion bis zur defi nitiven Versorgung.

In einem zweitägigen DVT-Fachkunde-kurs, der zum Teil im Rahmen des wis-senschaftlichen Programms veranstal-tet wurde und in Landsberg am Lech fortgesetzt wird, vermittelte Referent PD Dr. Jörg Neugebauer, Vorstandsmit-glied des BDIZ EDI, welche Bedeutung die Verfügbarkeit der dreidimensionalen Diagnostik für den Zahnarzt heute haben kann. Für den Betrieb eines DVT-Gerätes

schreibt der Gesetzgeber eine spezielle Weiterbildung vor, die nach einem eng gefassten Lehrplan zu erbringen ist. Der Referent verfolgt die Entwicklung der dreidimensionalen Diagnostik seit Jahr-zehnten – zunächst als Entwicklungslei-ter in der Dentalindustrie, anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Oberarzt der Universitätsklinik Köln und heute in seiner praktischen Tätigkeit in niedergelassener Praxis.

Fazit und Ausblick

Die BDIZ EDI-Präsidenten Christian Berger und Professor Dr. Dr. Joachim Zöller zogen nach zwei Tagen ein positives Resümee

Dr. Dr. h.c. Jürgen Hescheler Dr. Stefan Liepe PD Dr. Jörg Neugebauer

BDIZ EDI Aktuell 7BDIZ EDI konkret I 04.2014

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der Jubiläumsveranstaltung 25 Jahre BDIZ EDI – Implantologie 3.0 – heute, mor-gen, übermorgen. „Wir haben sicherlich die spannendsten Fragen für die Zahn-arztpraxen im Allgemeinen und für die implantologische Praxis im Besonderen behandelt und versucht, Antworten zu geben – Aktueller geht es nicht“, verab-schiedete Christian Berger die Teilnehmer

in München. Professor Zöller ergriff die Gelegenheit und lud zur nächsten Jubi-läumsveranstaltung ein: Das 10. Experten

Symposium fi ndet am 15. Februar 2015 in Köln statt. Thema: Entzündung am Im-plantat – schicksalhaft oder vermeid-bar? Dazu mehr in dieser Ausgabe sowie auf der Internetseite des BDIZ EDI unter www.bdizedi.org > Veranstaltungen. Ô

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Inhalte

Die Vorträge aus dem berufspolitischen Forum und aus dem wissenschaftlichen Programm fi nden Sie in eigenen Beiträgen auf den folgenden Seiten.

BDIZ EDI Aktuell8 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Fachlicher Austausch beim 18. Jahressymposium in München

Kein Griff nach den Sternen„Die erfolgreiche Entwicklung der Implantologie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist beeindruckend“, schrieb der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Peter Engel, dem BDIZ EDI als Grußwort ins Jubiläumsprogramm. Sie könne heute als eine dynamische und entwicklungsfreudige Disziplin angesehen werden. Genau auf diese Entwicklungsfreude zielte der wissen-schaftliche Tag des BDIZ EDI unter dem Motto: Implantologie 3.0 – heute, morgen, übermorgen ab.

Zum Auftakt ging es um das Übermor-gen. Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller begrüß-te den Stammzellenforscher Professor Dr. Dr. h.c. Jürgen Hescheler, Direktor am Institut für Neurophysiologie der Uni-versität Köln. Dessen Vortragsthema: „Braucht man in Zukunft noch Implan-tate?“ Basierend auf den mit dem No-belpreis ausgezeichneten Arbeiten von Prof. Shinya Yamanaka zur Reprogram-mierung von adulten Körperzellen zu in-duziert pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) zeigte Hescheler die Fortschritte auf und ging auch auf neuere Ergebnisse zum 3D-Drucken biologischer Gewebe ein. Die Forschung an pluripotenten Stammzellen sei einer der vielverspre-chendsten neuen Wege in der Medizin und Zahnmedizin des 21. Jahrhunderts. Erst sie machten es möglich, jedes belie-bige Körpergewebe aus autologen Zel-len zu erzeugen und damit das Problem einer Abstoßung zu verhindern. In der Diskussion bestätigte Hescheler, dass die Japaner auf der Basis von Stammzellen

bereits Zähne gezüchtet haben: „Man weiß, wie der Zahn in der embryonalen Entwicklung entsteht. Der Trick dabei ist, dass man zwei Stammzellen, also eine ektodermale und eine mesodermale Stammzelle, zusammenbringen muss, dann wird ein Keim gebildet – und wenn man diesen Keim dann in den Kieferkno-chen einpfl anzt, wächst ein Zahn!“ Die

Frage nach der Dauer des Wachstums beantwortet der deutsche Stammzellen-forscher mit einem halben bis zu einem Jahr bis sich Zahn beziehungsweise Zell-system entwickeln. Fazit seines Vortrags: „Trotz vieler, sehr Erfolg versprechender Befunde und zum Teil auch schon Proofs of Principles rechnen wir aber noch mit einem Zeitraum von bis zu 20 Jahren zur

Professor Dr. Dr. Joachim E. Zöller und Dr. Dr. h.c. Jürgen Hescheler (v.li.)

BDIZ EDI Aktuell10 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Translation dieser neuen Methoden in den klinischen Alltag der Zahnmedizin!“

Kieler Wurst?

Zu einer Zeitreise „von der Kieler Wurst über GBR zum Beckenknochen und zur Distraktion“ lud Prof. Dr. Dr. Bodo Hoffmeis-ter aus Berlin ein. Der Leiter der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Charitè spannte in seinem Vortrag einen weiten implantatgeschichtlichen Bogen, der bei präprothetischen Techni-ken zur Verbesserung des Prothesenhalts mit relativen und absoluten Augmenta-tionsverfahren begann, die unterschied-lichen Techniken für die nachhaltige Im-plantatversorgung streifte und dabei die Sinusbodenelevation als interessante Va-riante der Alveolarfortsatzaugmentation

nannte. Die Augmentation des Alveolar-fortsatzes im Rahmen implantologischer Wiederherstellung sei heute Standard. In den späten 90er- Jahren habe die Dis-traktionsosteogenese dafür gesorgt, in besonders schweren Fällen einen ausrei-chend dimensionierten Alveolarfortsatz zu generieren, um eine suffi ziente und nachhaltige Implantation zu gewährleis-ten. An einzelnen Fallbeispielen zeigte Hoffmeister die historische und aktuelle Entwicklung und stellte auch zukünftige Entwicklungen bei implantatgestützten Rekonstruktionen vor.

Wie der Behandler sicher und vorher-sagbar perfekte Ästhetik und Funktion erreichen kann, zeigte PD Dr. Robert Nöl-ken aus Lindau in seinem Vortrag. Ziel der modernen Implantologie sei nicht

nur der Erhalt der periimplantären Hart- und Weichgewebe, sondern auch deren Verbesserung, um langfristig ein ästhe-tisches und funktionelles Ergebnis zu gewährleisten. Nölken präsentierte Ope-rationstechniken zur Sofortimplantati-on und Sofortversorgung mit simultaner und minimalinvasiver Rekonstruktion von fazialen Knochendefekten, auch bei aus-geprägten Rezessionen, und trat der be-stehenden Lehrmeinung entgegen. Man habe sehr wohl inzwischen gezeigt, dass eine Sofortimplantation auch bei Defekt oder Verlust der fazialen Knochenlamelle und/oder ausgeprägter Rezession voraus-sagbar möglich sei.

Dr. Martin Gollner aus Bayreuth stellte die wichtigen Parameter für ein ästhetisches Ergebnis zusammen. Das klar defi nierte

Prof. Dr. Dr. Bodo Hoffmeister PD Dr. Robert Nölken Dr. Martin Gollner

BDIZ EDI Aktuell 11BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Behandlungskonzept und dessen chi-rurgische und prothetische Umsetzung reichen seiner Meinung nach nicht aus. Für eine ästhetische Gesamtrehabilitati-on seien weitere Parameter nötig. In der ersten Planungs- und Befundungsphase sei die enge Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker gefordert, um die indivi-duelle Ausgangssituation und die Prob-lemstellung des Patienten festzuhalten. „Hierfür sind Situationsmodelle, Fotogra-fi en, Porträts absolut essenziell“, machte er deutlich. Neben dem intraoralen Detail der Vorkonditionierung des Weichgewe-bes hält Gollner die funktionellen und teilweise extraoralen ästhetischen Leitli-nien für mindestens genauso wichtig für das äußere Erscheinungsbild. „Wie und wo verläuft die Okklusionsebene? Können anhand von anatomischen Strukturen wie Bipupillarlinie und Nasenfl ügeln äs-thetisch ansprechende Ergebnisse erzielt werden?“ Vom Einzelfall abhängig müss-ten auch weitere, stärker differenzierte dynamische Parameter wie Lachlinie und Sprechproben einbezogen werden.

Besseres Material, höhere Festigkeit

Über den Einsatz von kurzen und durch-messerreduzierten Implantaten im kli-nischen Alltag referierten Dr. Matthias Müller und Dr. Ulrich Konter aus Hamburg. Sie stellten dar, dass durch die verbesser-te Materialzusammensetzung – eine Titan-Zirkonoxid-Legierung – eine um etwa 40 Prozent höhere Festigkeit des

Implantats erreicht werden könne. Dies sei durch wissenschaftliche und erste klinische Studien belegt. Während das durchmessereduzierte Implantat nach Ansicht der Referenten auch in ungünsti-gen Knochensituationen ohne Augmen-tation und als einzeitige Implantation mit Knochenaufbau möglich sei, mache der Einsatz kurzer Implantate eine vertikale Augmentation überfl üssig und verkürze die Behandlungszeit deutlich. Aber: „Nur durch eine sorgfältige Implantatplanung mit Berücksichtigung der im stomatog-nathen System aktiven Kaukräfte können diese neuen Implantate verantwortungs-bewusst eingesetzt werden“, so Dr. Mat-thias Müller.

Die röntgenologische Diagnostik war das Thema von Prof. Dr. Stefan Wolfart aus Aachen. Erst das dreidimensionale

Röntgenverfahren habe die Grundlage für eine geführte Implantation und den „fl ap-less Approach“ gelegt. Allerdings wies der Direktor der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomaterialien des Univer-sitätsklinikums Aachen auf das notwen-dige Abwägen von Nutzen und Schaden durch die unterschiedlichen Strahlenbe-lastungen der einzelnen Röntgentechni-ken hin. Dabei biete inzwischen eine ak-tuelle S2-Leitlinie für den Praktiker große Hilfestellung, die das Einsatzgebiet des DVTs in der Implantologie defi niere. Für Wolfart ist klar, dass das „Heute“ durch die Abwägung, ob Zahnfilm, OPG oder DVT angezeigt ist, geprägt sei, morgen werde es aber sicherlich in Richtung di-gitale Zahnmedizin gehen. Seiner Ansicht nach wird es bald Alltag sein, intraorale Scans mit dem DVT zu „matchen“ und auf dieser Basis mit einem digitalen ˘

Dr. Matthias Müller und Dr. Ulrich Konter (v.li.) Prof. Dr. Stefan Wolfart

BDIZ EDI Aktuell12 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Gleichwertig: festsitzendversus herausnehmbar

Die ewige Frage nach der Art der Implan-tatversorgung – ob festsitzend oder her-ausnehmbar – suchte Prof. Dr. Nicola Zitz-mann von der Universität Basel unter dem ästhetischen Aspekt zu beantworten. Die wichtigsten diagnostischen Faktoren für die Entscheidungsfi ndung liegen für die Referentin in der Morphologie, dem Aus-maß der Resorption und dem Bedarf an Weichteilunterstützung. „Diese Faktoren bestimmen wesentlich mit da rüber, ob die Anforderungen des Patienten hinsichtlich Ästhetik, Phonetik, Komfort und Funktion erfüllt werden können“, so Zitzmann. Ihr Fazit: das konzeptionelle diagnostische Vorgehen müsse die abnehmbare Over-denture als gleichwertige Alternative zu festsitzenden Implantatbrücken ein-schließen und je nach Indikationsstellung bereits bei der Planung der Implantatpo-sition berücksichtigt werden.

Ebenfalls mit dem zahnlosen Kiefer be-schäftigte sich PD Dr. Jörg Neugebauer aus Landsberg am Lech in seinem Vortrag über prothetische Versorgungskonzepte via an-gulierter Implantate. Er stellte heraus, dass sich die Therapie mit zirkulären Brücken und einer reduzierten Implantatanzahl zu einer bewährten Behandlungsoption ent-wickelt habe. Bei der defi nitiven protheti-

schen Versorgung gebe es verschiedene Behandlungskonzepte, die eine festsitzen-de oder auch herausnehmbare Versorgung ermöglichen. Er verglich konventionelle Gerüste aus Metall und Zirkonoxid-Kera-miken mit durch Kunststoffverblendscha-len verblendete Hochleistungspolymer-gerüste. Sein Fazit: „Patienten mit einer eingeschränkten Compliance oder auch anamnestisch bekannten funktionellen Störungen eignen sich besonders für eine Versorgung mit Kunststoff-Veneers, da diese einfach, schnell und kostengünstig repariert werden können.“

Neue vielversprechendeAugmentationstechnik

Praxisrelevante Augmentationstech-niken von heute und morgen stellte PD Dr. Dr. Daniel Rothamel aus Köln vor. Der leitende Oberarzt der Klinik für Mund-, Kiefer und Plastische Gesichts-chirurgie an der Universität Köln zeigte anhand der CCARD-Klassifi kation, die die Europäische Konsensuskonferenz des BDIZ EDI als Praxisleitfaden 2012 heraus-gegeben hat und die erstmals verschie-dene Aspekte der Defektkonfi guration (Richtung, Ausdehnung, Relation zur Kie-ferkammgeometrie) und ihre möglichen Therapieoptionen beurteilt, wie unter-schiedliche Augmentationsarten bewer-tet und hinsichtlich ihrer Eignung für die jeweiligen Defektklassen überprüft wer-den können. Ziel sei es, gerade auch au-ßerhalb der Kieferkammgeometrie eine

vorhersagbare und erfolgreiche Behand-lung zu gewährleisten. Hochinteressant die Einschätzung des Referenten zu den unterschiedlichen Augmentationstechni-ken. Die Sandwichaugmentation erfahre durch die Verbesserung der Regenerati-onsfl ächen eine Renaissance, während durch das Einbringen defektspezifi scher GBR-Kissen Tunneltechniken ermöglicht würden, die den Applikationskomfort und die osteogene Potenz des Augmen-tationslagers erhöhten. Individualisierte Alloblöcke zeigen nach Ansicht Rotha-mels eine deutliche Vereinfachung der Handhabung des Augmentats und letzt-lich eine Beschleunigung des operativen Eingriffs. Völlig neu sei der Ansatz, bei einer Distraktion auf die Präparation des krestalen Segments zu verzichten und stattdessen nach Einbringen einer HA-be-schichteten Titanplatte den sich darunter ausbildenden Kallus zu expandieren. Mit dieser Technik habe man bereits deutli-che Erfolge im Rahmen einer klinischen Studie erzielen können. Ô

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Prof. Dr. Nicola Zitzmann PD Dr. Jörg Neugebauer PD Dr. Dr. Daniel Rothamel

CCARD-Klassifi kation

Die von der 8. Europäischen Konsensus-konferenz unter Federführung des BDIZ EDI erststelle Dekfektklassifi ka-tion zur Knochenaugmentation steht online unter www.bdizedi.org > Zahn-ärzte > Praxisleitfaden zum Download zur Verfügung.

BDIZ EDI Aktuell14 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Diskussion um die Zukunft von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen

Hat die PKV noch Zukunft?Eines muss man Volker Leienbach, dem Direktor des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV), lassen: Kaum einer ver-steht es, die Vorteile der Privaten Krankenversicherung so überzeugend darzustellen wie er. Dass die gesetzliche Krankenversi-cherung (GKV) mit ihrem Umlagesystem gerade einmal in der Lage ist, sieben Monate lang die Leistungen ihrer Versicherten zu fi nanzieren, würden morgen alle Beiträge ausbleiben, während die PKV mittels ihrer Rücklagen von über 100 Milliarden Euro in der Lage wäre, sieben Jahre lang die Krankheitskosten ihrer Mitglieder zu erstatten, ist ein schlagendes Argument.

Leider zählen Argumente in der politi-schen Auseinandersetzung wenig. Und so wird Prof. Günter Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) vermut-lich Recht behalten, wonach die Politik – wenn überhaupt – erst in längeren Zyklen bereit sein wird, strukturelle Reformen im System der GKV vorzunehmen.

Bleibt die Frage, ob und gegebenenfalls wie die private Krankenversicherung (PKV) vom Reformstau in der GKV pro-fi tieren kann. Bleibt auch die Frage, ob die Politik am Ende des Tages nicht doch eine Konvergenz des staatlichen und des privaten Krankenversicherungssystems in Gestalt einer sogenannten Bürger-versicherung sucht. Mit dieser Frage be-schäftigte sich das Streitgespräch beim

berufspolitischen Forum des 18. Jahres-symposiums, das von Rechtsanwalt Peter Knüpper moderiert wurde und dem sich der Direktor des PKV-Verbands Dr. Volker Leienbach und Professor Dr. Günter Neu-bauer, Direktor des Instituts für Gesund-heitsökonomik (IfG), in München stellten.

Dabei galt die erste Frage dem Verhand-lungsstand zur Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ). Hier bestätigte Leienbach, dass man sich in wichtigen strukturel-len Fragen mit der Bundesärztekammer (BÄK) einig sei. Selektivverträge, wie sie seinerzeit auch bei der Novellierung der Gebührenordnung für Zahnärzte GOZ) diskutiert worden waren, seien „vom Tisch“. Jetzt gehe es um eine betriebs-wirtschaftliche Berechnung der Einzel-

leistungsvergütung, wobei die Basis für den sogenannten Unternehmerlohn über dem Gehalt eines Oberarztes liegen müsse. Günter Neubauer hinterfragte diese Aussage kritisch. Trägt nicht der freiberufl ich selbstständige Praxisinha-ber ein ungleich höheres Risiko als ein angestellter Arzt? Und was ist mit dem Stadt-Land-Gefälle? Außerdem sind die Kosten einer Praxis in der Lausitz wohl kaum vergleichbar mit einer Praxis auf der Münchener Maximilianstraße. Neu-bauer plädiert – auch im Hinblick auf die Versicherungsbeiträge – für eine stärkere Regionalisierung. Sein – sehr komplexes – Modell einer innovativen Krankenver-sicherung lehnt sich an das niederlän-dische Reformkonzept an, wobei der Ge-sundheitsökonom einräumt, dass in ˘

Peter Knüpper Prof. Dr. Günter Neubauer Dr. Volker Leienbach

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einer älter werdenden Gesellschaft Refor-men nur schwer durchsetzbar erscheinen, da die Mehrheit der Wähler dem Verän-derungsdruck kaum nachgeben werde.

Einfl uss der Digitalisierung

Nun treten jedoch neue „Player“ auf die Bühne. Welche Auswirkung hat die Digi-talisierung auf die Gesundheitsversor-gung? Welchen Einfl uss werden Google oder Apple künftig auf die ärztliche Di-agnostik und Therapie nehmen? Gün-ter Neubauer riet dazu, diesen Einfl uss nicht gering zu schätzen. Der verfassten Ärzte- und Zahnärzteschaft empfahl er, die Debatte über die Einführung der er-weiterten Gesundheitskarte offensiv zu führen, wobei Moderator Peter Knüpper die Autonomie des Patienten über seine Gesundheitsdaten reklamierte. Volker Leienbach kündigte an, dass die PKV aus dem Projekt der elektronischen Gesund-heitskarte aussteigen werde. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis. Ebenso interessant war sein Werben im Hinblick auf die Qualität der (zahn-)medizinischen Versorgung. Nicht der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) setze die Maßstäbe für die Qualität der(zahn- )medizinischen Versorgung, son-dern Ärzte und Zahnärzte.

Trotz allen „Süßholzraspelns“ (Peter Knüpper) bleiben gravierende Meinungs-verschiedenheiten zwischen dem PKV- Verband und der Zahnärzteschaft. So kritisierte Leienbach, dass im Zuge der GOZ-Novelle „mehr als 150 neue Analog-positionen“ von den Zahnärzten geltend gemacht werden. Zudem sei die „Erwar-tung“ der PKV hinsichtlich einer Eingren-zung der Steigerungsfaktoren durch die GOZ-Novelle nicht erfüllt worden. Auf der anderen Seite ist zu kritisieren, dass viele PKV-Unternehmen offenbar noch immer nicht zur Kenntnis genommen haben, dass die Möglichkeiten der Analogberechnung in der novellierten GOZ ausgeweitet wor-den sind. Moderator Peter Knüpper verwies auf nicht nachvollziehbare Textbausteine einzelner Versicherungsunternehmen bei Ablehnung der Kostenerstattung. Dem-

gegenüber stünden, so Volker Leienbach, ebenso wenig nachvollziehbare Heil- und Kostenpläne einzelner Zahnärzte. Insge-samt läge das Honorarvolumen der Zahn-ärzteschaft nach Berechnungen der PKV deutlich über den vom Verordnungsgeber prognostizierten sechs Prozent.

Vertragspartnerschaftwird angestrebt

Auch auf Nachfrage hin mochte sich der Direktor des PKV-Verbands nicht auf eine Aussage bezüglich des von der PKV akzeptierten Honoraranstiegs im Rah-men der GOÄ-Novellierung festlegen. Man sei mit der Bundesärztekammer allerdings hinsichtlich der Leistungs-beschreibungen einig, was auch eine Absenkung der Punktzahlen in den Ka-piteln Radiologie und Laborkosten zu-gunsten der „sprechenden Medizin“ zur Folge haben wird. Leienbach kann sich vorstellen, auch mit der Bundeszahnärz-tekammer zu entsprechenden Vereinba-rungen zu kommen. Der vor zwei Jahren gebildete Konsultationsausschuss sei da ein erster Schritt. Auch Prof. Neubauer sieht in Vereinbarungen zwischen der verfassten Zahnärzteschaft und der PKV einen Ansatz, die „staatliche Bevor-mundung“ auf dem Gebührensektor zu beenden.

Beim Thema Qualität will sich die PKV deutlicher von der GKV abgrenzen. Dazu gehört auch, dass sich die Branche von „Billigheimern“ distanziert, die Gesund-heitspolicen zu Schnäppchenpreisen ver-markten, dann aber auf der Leistungssei-te deutliche Abstriche machen. Offenbar hat man erkannt, dass die PKV in Zukunft nicht als „optimierte“ GKV bestehen kann, sondern nur als eigenständiges Konzept, das auf Qualität einerseits und auf Solidität andererseits beruht.

Neue Debattezur Bürgerversicherung?

Bleibt die Frage, ob die Politik Spielraum lässt, um das Konzept einer privaten Krankenversicherung weiter zu entwi-

ckeln. Wird nicht hinter den Kulissen an der sogenannten „Bürgerversicherung“ weiter „gebastelt“, wollte Peter Knüpper wissen? Zu dieser Frage äußerte sich Neubauer skeptisch, kritisierte jedoch, dass es vor allem der größeren Regie-rungspartei in Berlin an einem Konzept mangele, um die Frage nach der künfti-gen Finanzierung des Gesundheitssys-tems zu beantworten. Komme es in den nächsten Jahren zu Zusatzbeiträgen in der GKV, die ja alleine von den Versicher-ten erbracht werden, würde die Forde-rung nach Parität der Beiträge von Ar-beitgebern und Arbeitnehmern wieder virulent. Das könne dann rasch zu einem Wahlkampfthema werden. Allerdings habe die SPD wohl erkannt, dass sie mit dem Thema Bürgerversicherung „keinen Blumentopf gewinnen“ könne. Für Volker Leienbach trägt die Diskussion gerade-zu anachronistische Züge: „Keine ande-re Partei hat prozentual so viele privat Versicherte wie die Grünen. Und keine andere Partei setzt so sehr auf die Bür-gerversicherung. Das verstehe, wer will.“

Einladung zum Gespräch

Am Ende der Diskussion warb PKV-Mann Volker Leienbach um die Unterstützung der gesamten Zahnärzteschaft für das Modell der privaten Krankenversiche-rung. Dabei stellte er die Bedeutung der PKV im Hinblick auf die Finanzierung von Innovationen in der Medizin heraus. Dies sieht auch der Gesundheitsökonom Neubauer so und warnte vor „Gleichma-cherei“ auf dem Gesundheitssektor. Ein System, das auf die demografi sche Ent-wicklung ebenso reagieren muss wie auf den technologischen Fortschritt, könne auch in Zukunft nur im Wettbe-werb zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung funktionieren. Dabei warnte Volker Leienbach davor, die PKV künftig in die Rolle des reinen Zusatzversicherers zu drängen: „Für ein solches Geschäftsmodell steht die PKV nicht zur Verfügung.“ Ô

RED

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Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen Thema beim 18. Jahressymposium

Im Visier des StaatsanwaltsWann überschreitet die „Abrechnungsoptimierung“ die Grenze zum Straftatbestand? Mit dieser Frage beschäftigte sich der BDIZ EDI auf seinem Jahressymposium in München. Der Vortrag von Markus Koppenleitner, Gruppenleiter der Staatsanwaltschaft München I, stieß auf großes Teilnehmerinteresse – auch angesichts der Ankündigung des Bayerischen Staatsministeriums für Justiz, drei Schwerpunktstaatsanwaltschaften zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen einzurichten.

Eine dieser Schwerpunktstaatsanwalt-schaften „entfällt“ auf Koppenleitners Be-reich, die Staatsanwaltschaft München I; die beiden weiteren sollen in Nürnberg-Fürth und in Hof angesiedelt sein. Der Fokus wird auf Vorteilsnahme, aber auch Abrechnungsbetrug im Gesundheitswe-sen liegen. Ein aktuelles und brisantes The-ma, denn damit werden die approbierten Gesundheitsberufe mehr als andere in den Fokus der staatsanwaltschaftlichen Er-mittlungen gerückt. Markus Koppenleitner gab in seinem Vortrag durchaus zu, dass bereits jetzt Ärzte und Zahnärzte bei der Strafverfolgung tendenziell tatsächlich „härter angefasst“ würden.

Wann ist ärztlicheLeistung abrechenbar?

Für Markus Koppenleitner war der Hin-weis wichtig, dass wirtschaftliches Ar-

beiten und die Abrechnung aller abre-chenbaren und erbrachten Leistungen keine Straftat darstellten. Täuschung ist nach seiner Aussage jedoch, wenn nicht erbrachte Leistungen abgerechnet wer-den sowie so nicht erbrachte Leistungen.

Sei es beispielsweise durch die falsche Angabe der Behandlungstage oder die falsche Angabe als ärztliche Leistung bei tatsächlich vom Hilfspersonal (gemeint: Praxismitarbeiterin) ohne Aufsicht er-brachten Leistungen.

Unterschied zwischendirektem und Eventualvorsatz

Für den Staatsanwalt aus München kann „Abrechnungsoptimierung“ schnell die Grenze zum Betrug überschreiten. Er zeigte in seinem Vortrag „Fehler und ‚Optimierung‘ bei der Abrechnung als Straftat“, die Pfl ichten bei der Anwen-dung des Abrechnungsprogramms auf, und machte deutlich, dass auch gedan-kenloses Handeln vorsätzlich sein könne. Dabei erklärte er die Unterscheidung der Begriffl ichkeiten. Bei einem direkten Vor-satz seien alle Umstände bekannt, den-

Markus Koppenleitner

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noch werde das Ergebnis zugunsten des Behandlers verändert. Sein Beispiel: „Ich weiß, dass ich die Leistung nur einmal er-bracht habe, bin aber der Meinung, dass die GOZ die Leistung zu schlecht bewer-tet und gebe sie daher doppelt an!“

Um Eventualvorsatz handelt es sich nach Aussage des Referenten dort, wo der „Täter“ den Erfolg für möglich hält und die Verwirklichung der Merkmale des objektiven Tatbestands zumindest billigend in Kauf nimmt. Ein Eventual-vorsatz liegt nach den Ausführungen des Staatsanwalts auch dann vor, wenn die Praxis fehlerhaft mit einem Abrech-nungsprogramm umgeht und bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen eine falsche Abrechnung erkannt wird. Generell gelte: mangelnde Kontrolle führt nicht zu einer Entlastung. Keine Entlastungen böten Hinweise auf ein verwendetes Abrechnungsprogramm, was, wie Koppenleitner betonte, als Aus-rede relativ häufig verwendet werde, beispielsweise: „das Programm schlägt bestimmte GOZ-Ziffern vor“. Auch der Verweis auf die Abrechnungshelferin als Verursacherin, auf den Patienten oder die KZV als Kontrollinstanz und die Un-kenntnis der Strafbarkeit liefert für die Staatsanwaltschaft keine entlastenden Momente. Aber, so schränkte der Refe-

rent ein, entscheidend seien immer die konkreten Umstände im Einzelfall.

Schaden im Sinne des § 263 StGB

Grundsätzlich gilt der wirtschaftliche Schadensbegriff im Sinne des Strafge-setzbuches. Ein sogenannter formaler Schadensbegriff liegt laut Koppenleitner beim Abrechnungsbetrug im Rahmen des gesetzlichen Krankenkassensystems vor. Hier genüge der Verstoß gegen sozi-alrechtliche Vorschriften – dadurch habe die auch tatsächlich erfolgte Leistung wirtschaftlich keinen Wert mehr. Das angeführte Beispiel dazu: der Vertrags-arzt rechnet tatsächlich erbrachte Leis-tungen seines in der Praxis beschäftigten privatärztlichen Fachkollegen ab, der ihn vertreten und der die Kassenzulassung bereits beantragt hat und die Vorausset-zungen dafür erfüllt. Hier entsteht laut Koppenleiter kein wirtschaftlicher Scha-den, aber die Übertragung des formalen Schadensbegriffs des Kassenarztrechts mache die Abrechnung ungesetzlich (Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 25.01.2012).

Wann kommt der Staatsanwalt?

„Wir gehen nicht in die Praxis, weil 100 bis 200 Euro angefallen sind“, betonte

Markus Koppenleitner. Aber eine Durch-suchung könne durchaus bei bloßem Anfangsverdacht durchgeführt werden. Dabei gelte die Beschlagnahmefreiheit nicht, sprich kein Schutz des Arzt-Patien-ten-Verhältnisses, wenn der Arzt selbst der Beschuldigte ist. Aber natürlich wer-de die Staatsanwaltschaft aufgrund des erhöhten Schutzes der medizinischen Patientendaten die Verhältnismäßigkeit berücksichtigen. Zwei Tipps gab er an die Teilnehmer weiter: „Schnell reagie-ren, wenn der Staatsanwalt etwas will, und einen Rechtsanwalt einschalten, der tatsächlich Medizinstrafrechtler ist.“ Ô

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Markus Koppenleitner

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Gedanken zur Strafbarkeit im Bereich zahnärztlichen Handelns

Recht und IrrtumDer Justiziar des BDIZ EDI, Professor Dr. Thomas Ratajczak, wird hellhörig, wenn sich Politik oder gar der Verordnungsgeber mit der GOZ beschäftigen. Genauso aufmerksam beobachtet er Themen, die in den Medien hochkochen und von der Politik dann gerne aufgegriffen werden. In seinem Vortrag in München anlässlich des 18. Jahressymposiums widmete er sich der Strafbarkeit im Bereich des zahnärztlichen Handelns.

Durch das gesteigerte öffentliche Inte res-se an einer Strafverfolgung im Bereich des Gesundheitswesens wächst nach Aussage von Prof. Dr. Thomas Ratajczak der Verfol-gungsdruck auf die Ermittlungsbehörden. Die Staatsanwaltschaft ziehe auch zuneh-mend sämtliche verfügbaren Register des Strafrechts. In seinem Vortrag verwies er auf einschlägige Berichte in den Medien. Als Beispiel hob er die Berichterstattung in der Ärztezeitung vom 01.10.2010 zum Stand der Ermittlungen gegen die DRK-Kliniken (im Fokus ist hier nun das frühere Management, im Zuge der Ermittlungen war unter anderem ein Chefarzt auf dem Klinikgelände verhaftet worden) hervor; Überschrift: „Die Staatsanwaltschaft wirft der früheren Geschäftsführung der Kliniken und der MVZ banden- und ge-werbsmäßigen Betrug vor. Als im Juni die Kliniken das erste Mal durchsucht wurden, ging es um Abrechnungsbetrug.“

Auch Zahnärzte rücken in den Fokus

Professor Ratajczak berichtete von einem Fall aus Bayern, der sich über fast sieben Jahre hinzog – von der Strafanzeige durch die Krankenkassen über die Praxis- und Hausdurchsuchung bis zur Anklageer-hebung und schließlich zur Einstellung des Verfahrens. Den beiden Zahnärzten war vorgeworfen worden, als Praxisge-meinschaft nicht richtig abgerechnet zu haben. Dazwischen hätten sich Ver-handlungen mit den Krankenkassen, der KZV, der Staatsanwaltschaft und dem Gericht hingezogen, bis schließlich von der Anklage nur noch wenige Punkte zur Anklage gekommen seien. Typisch an die-sem Fall sei, dass die beiden Partner eine Praxisgemeinschaft gegründet hätten,

ohne wirklich zu wissen, welche Rechte und Pfl ichten damit verbunden seien und nur rudimentäre Abrechnungskenntnis-se gehabt hätten. Basierend auf einem Bundessozialgerichtsurteil aus 1997 (Az: 6 RKa 86/95) machte Ratajczak deutlich, dass die von dem Vertragsarzt abzuge-bende Abrechnungs-Sammelerklärung über die ordnungsgemäße Erbringung der abgerechneten Leistungen unrichtig sei, sofern nur eine abgerechnete Leis-tung nicht oder nicht ordnungsgemäß erbracht worden ist. „Eine grob fahrlässig unrichtige Ab-rechnungs-Sammelerklärung zieht die Rechtswidrigkeit des auf ihr beruhen-den Honorarbescheides insgesamt nach sich“, zitierte Ratajczak aus dem Urteil. Die peinlich genaue Abrechnung gehöre zu den Grundpfl ichten des Arztes. Eine Zuwiderhandlung ziehe den Entzug der Zulassung nach sich. Fehler in der Abrechnung sind laut BDIZ EDI-Justiziar in der Konsequenz stets „Abrechnungsbetrug“ und – auch bei „Nichtwissen“ – in der Rechtsprechung als

bedingter Vorsatz behandelt. Er nannte diverse Beispiele aus der Praxis der Straf-rechtspraxis, die mit Freiheitsstrafe, Be-rufsverbot und hoher Geldstrafe geahndet wurden – bis hin zum Widerruf der Appro-bation. Die Abrechnung sei Chefsache, so Ratajczak, doch leider zeige die Praxis nur allzu oft, dass dem oft nicht so sei.

Mangel an Aufklärung

Auch im Bereich der Aufklärung gilt es, wachsam zu sein. „Jede in die körperli-che Unversehrtheit eingreifende ärztli-che Behandlungsmaßnahme erfüllt den objektiven Tatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung, unabhängig davon, ob sie lege artis durchgeführt und er-folgreich ist. Sie bedarf daher einer be-sonderen Rechtfertigung, in der Regel der wirksamen Einwilligung des Patienten, die grundsätzlich vor der Durchführung der Behandlung ausdrücklich zu erteilen ist“, machte Ratajczak deutlich. Bei der Kausalitätsprüfung sei auf das konkrete Entscheidungsergebnis des je-weiligen Patienten abzuheben. Es komme nicht darauf an, dass er sich ohnehin hätte operieren lassen müssen oder dass ein „ver-nünftiger“ Patient eingewilligt hätte. Rataj-czak: „Die Aufklärung muss so rechtzeitig vor dem Eingriff erfolgen, dass dem Pati-enten Gelegenheit zur eigenen Überlegung und Willensbildung bleibt. Inhaltlich muss sie Art, Chancen und Risiken der vorgese-henen Maßnahme umfassen. Der Patient muss selbst darüber entscheiden können, ob er zum Beispiel eine Operation oder eine Prothese, das Risiko einer Anästhesie oder anderer Nebenfolgen tragen will.“ Ô

AWU

Prof. Dr. Thomas Ratajczak

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Deutscher Zahnärztetag in Frankfurt

Bundesgesundheitsministerlobt Zahnärzte

Hermann Gröhe hatte zum ersten Mal die Gelegenheit, beim Deutschen Zahnärztetag aufzutreten. In der Bankenmetropole Frank-furt am Main lobte der Bundesgesundheitsminister Anfang November 2014 die Erfolge der Zahnärzte in der Prävention. „Sie kön-nen stolz sein auf Ihre Vorreiterrolle“, sagte er während der Bundesversammlung der Bundes zahnärztekammer.

Auf keinem anderen Feld gebe es so ein-drucksvolle und durschlagende Erfolge in der Prävention wie in der Zahnmedi-zin. Der Bundesgesundheitsminister hob

den Paradigmenwechsel hervor, der vor 30 Jahren in Deutschland zur Prophylaxe und Frühbehandlung initiiert worden sei. Er informierte die Delegierten der Bun-

deszahnärztekammer zudem über ein Gesetz, das sein Ministerium noch vor dem Jahreswechsel auf den Weg bringen werde, um eine gemeinsame nationale

Bundesversammlung der BZÄK

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

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Präventionsstrategie – unter Einbezie-hung der privaten Krankenversicherung – auf den Weg zu bringen. Gröhe sagte zudem zu, die Novellierung der völlig ver-alteten deutschen Approbationsordnung aus dem Jahr 1955 endlich umsetzen zu wollen.

Beherrschendes Thema des diesjährigen Deutschen Zahnärztetags war die Com-pliance mit Blick auf das geplante Ge-setzgebungsverfahren zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen. Hierzu bekräftigten der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Peter Engel, und der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Wolfgang Eßer, ihre entschie-

dene „Null Toleranz“-Politik. „Korruption wird in unserer Gesellschaft und im Be-rufsstand schon heute nicht toleriert“, sagte Eßer. Korruptives Verhalten werde in der Zahnärzteschaft bereits auf Basis geltenden Berufsrechts streng geahndet, das in den jeweiligen Berufsordnungen der Länder verankert ist. „Damit steht Bestechlichkeit in der Zahnmedizin auch jetzt schon unter Strafe – bis hin zum Entzug der Approbation“, so Engel.

Compliance-Leitlinie in Arbeit

Beide Organisationen betrachten deshalb eine seitens der Regierung angedachte Schaffung eines speziellen Korruptions-straftatbestands als überfl üssig. Sowohl

die Bundeszahnärztekammer als auch die Kassenzahnärztliche Bundesverei-nigung sind derzeit damit beschäftigt, gemeinsam eine „Compliance-Leitlinie“ zu erarbeiten. Diese solle zusätzlich Hil-festellung im Hinblick auf allgemeine Handlungsprinzipien bei der Praxisfüh-rung, bei der Leistungsabrechnung und der Erbringung zahntechnischer Leistun-gen geben.

Der wissenschaftliche Kongress im Rah-men des Deutschen Zahnärztetages stand in diesem Jahr unter dem Leit-thema „Zahnmedizin personalisiert und interdisziplinär“. Wie die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK),

KZBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Eßer DGZMK-Präsidentin Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke

Gesamtansicht Paulskirche, Festakt

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Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, während der Eröffnung in der Paulskirche in Frankfurt ausführte, sollte damit die Bedeutung ei-nes fächerübergreifenden Ansatzes zahn-medizinischer Prävention und Therapie, bezogen auf die jeweilige Befundsituati-on, betont werden. Kahl-Nieke unterstrich dies mit Beispielen unter anderem aus der Parodontologie. Gerade die interdis-ziplinäre Prävention beinhalte in sämt-lichen Bereichen der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde unter dem Aspekt der Vermeidung von Folgeschäden auch eine große gesundheits- und versorgungspo-litische Dimension.

GKV-Versorgungsstärkungsgesetz

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel und der Vorstandsvorsitzende der KZBV, Dr. Wolf-gang Eßer, begrüßten während der Presse-konferenz zum Deutschen Zahnärztetag Vorstöße durch das GKV-Versorgungs-stärkungsgesetz im Bereich Prävention: „Für die zahnmedizinische Prävention von Pflegebedürftigen und Menschen mit Handicap wäre die voraussichtliche Festschreibung eines neuen § 22a im So-zialgesetzbuch V eine echte Verbesserung und ein wichtiger Schritt entsprechend der Konzepte des Berufsstandes“, sagte Engel, „die Zahnmedizin ist mit ihren Prä-ventionsstrategien Vorbild.“ „Das dann verbriefte Präventionsmanagement entspricht einer langjährigen Forderung von uns Zahnärzten. Es ermöglicht Men-schen in Pflegeinrichtungen, die nicht mehr selbstbestimmt leben können und Betreuung und Hilfe bedürfen, die gleich-berechtigte und umfassende Teilhabe an moderner Zahlheilkunde“, so Eßer.

Leitantrag der BZÄK zur GOZ

In ihrem Leitantrag forderte die Bundes-versammlung der BZÄK die Bundesregie-rung auf, die GOZ weiter zu novellieren und dabei folgende Gesichtspunkte zu beachten:

• Es ist eine grundlegende Modernisie-rung der Gebührenordnung erforderlich

• unter Berücksichtigung des zahnmedizi-

nischen Fortschritts, einer den tatsäch-lichen Gegebenheiten entsprechenden Neurelationierung der Leistungen so-wie einer Berücksichtigung der Kos-tenentwicklung insbesondere unter dem Aspekt der aufgrund gesetzlicher Regelungen induzierten Praxiskosten-steigerungen sowie der Teilhabe der Zahnärzteschaft an der allgemeinen Einkommensentwicklung vergleichba-rer Berufe.

• Die von der Zahnärzteschaft unter Ein-bindung zahlreicher Fachverbände er-stellte Honorarordnung für Zahnärzte (HOZ) soll weiterhin als Grundlage für eine gerechtere und moderne GOZ dienen.

• Unter Berücksichtigung der Steigerung von Kosten im Dienstleistungsbereich seit 1988 (Dienstleistungsindex) ist eine Anhebung des Punktwertes auf 11 Cent angemessen und erforderlich.

• Die Verpflichtung des „Zwangsrech-nungsformulars“ nach GOZ § 10 An-lage 2 als Fälligkeitsvoraussetzung ist ersatzlos zu streichen.

• Erhalt der freien Gestaltung der Gebüh-ren wie jetzt in § 5 Abs. 2 GOZ statt der

Einführung nur begrenzt überschreit-barer Einfachsätze.

• Honorierung der zahnärztlichen Leis-tungen auf der Grundlage einer Gebüh-renordnung, die nicht durch eine Öff-nungsklausel unterlaufen werden kann.

• Weiterentwicklung der GOZ unter Be-rücksichtigung des zahnärztlichen Sach-verstandes und der zahnärztlichen Inte-ressen und nicht durch ein fachfremdes Bewertungsinstitut.

Hinsichtlich der Versorgungsstrukturen äußerte sich Eßer verhalten optimistisch: „Eine aktuelle Analyse der KZBV bestä-tigt, dass es auf Planungsbereichsebene derzeit keine Unterversorgung gibt. Die Sicherstellung der zahnärztlichen Ver-sorgung ist vielmehr auf hohem Niveau gewährleistet, an Nachwuchs mangelt es nicht.“ Der demografi sche Wandel gehe aber auch an der Profession nicht spurlos vorüber. Ein hoher Anteil älterer Zahnärz-te werde in den nächsten Jahren seine Praxis aufgeben. Anders als im ärztlichen Bereich könne eine fl ächendeckende und wohnortnahe Versorgung insbesondere auf dem Land aber ausschließlich durch Einzel- oder Gemeinschaftspraxen gesi-chert werden. Für solche Praxen müssten die Rahmenbedingungen stimmen, etwa in Form beherrschbarer Finanzierungsri-siken, wirtschaftlicher Unabhängigkeit durch adäquate Honorierung, Planungs-sicherheit und funktionierender Infra-struktur so Eßer.

Beide Versammlungen – sowohl die BZÄK-Bundesversammlung als auch die Vertreterversammlung der KZBV – wa-ren von den jeweiligen Verantwortlichen gut vorbereitet worden und liefen äu-ßerst harmonisch und konstruktiv ab. Das lässt hoffen für den nächsten Deut-schen Zahnärztetag, der 2015 in Hamburg stattfi nden wird.

Die weiteren Beschlüsse der BZÄK sind unter http://www.bzaek.de/deutscher-zahnaerztetag.html abrufbar. Ô

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Der Auftakt des Deutschen Zahnärztetages fand auch 2014 in der Paulskirche statt.

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Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e.V. (BDIZ EDI)Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn , Mund und Kieferbereich e.V. (DGI)Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie e.V. (DGZI)Deutsche Gesellschaft für Mund , Kiefer und Gesichtschirurgie (Kranio Maxillo Faziale Chirurgie), Gesamtverbandder Deutschen Fachärzte für Mund Kiefer Gesichtschirurgie e.V. – Sektion Bundesverband (DGMKG)Berufsverband der Oralchirurgen e.V. (BDO)

PRESSEMITTEILUNG

Konsensuskonferenz Implantologielegt Neubeschreibung der Indikationsklassen vor

25. November 2014 / Die Konsensuskonferenz Implantologie (KKI) hat am 8. Oktober 2014 die Indikationsbeschreibung Implantologie für die Regelfallversorgung überarbeitet und an die zwischenzeitliche Entwicklungdes Fachgebiets angepasst. Die Indikationsklassen waren erstmals 1994 beschrieben und am 5. Juni 2002 fortgeschrieben worden.

Die Konsensuskonferenz Implantologie, die sich aus dem Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte inEuropa (BDIZ EDI), dem Berufsverband Deutscher Oralchirurgen (BDO), der Deutschen Gesellschaft für Implantologie im Zahn , Mund und Kieferbereich (DGI), der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI)sowie der Deutschen Gesellschaft für Mund , Kiefer und Gesichtschirurgie (DGMKG) zusammensetzt, sieht alsoptimale Therapie bei Zahnverlust den Ersatz jedes einzelnen Zahns durch ein Implantat an. Allerdings schränktsie ein, dass aus anatomischen Gründen der Zahn 8 eines Quadranten in der Regel nicht zu ersetzen und die Notwendigkeit des Ersatzes von Zahn 7 durch ein Implantat individuell kritisch zu würdigen ist.

Die Entwicklung in der Implantologie wird in der Neubeschreibung aufgegriffen: „Es gibt abweichende Versorgungsformen als Behandlungskompromisse im Einzelfall mit anderen als den nachstehend für den Regelfall vermerkten Implantatzahlen, insbesondere, um das vorhandene Kieferknochenangebot vermehrende chirurgischeEingriffe zu vermeiden (z.B. kurze Implantate, angulierte Implantate, durchmesserreduzierte Implantate).“

Turnusgemäß geht am 1. Januar 2015 der Vorsitz der Konsensuskonferenz Implantologie vom BDIZ EDI an die DGIüber. In den vergangenen zwei Jahren wurden unter Vorsitz von Christian Berger, Präsident des BDIZ EDI, die Indikationsklassen überarbeitet und die Gutachterlisten der angeschlossenen Verbände und Gesellschaften patientenfreundlich gestaltet. Auch der Relaunch der Internetseite der KKI ist in dieser Zeit vollzogen worden. Die Konsensuskonferenz Implantologie ist online unter http://www.konsensuskonferenz implantologie.eu/ erreichbar.

Für Rückfragen: Anita Wuttke, Pressereferentin des BDIZ EDI,[email protected] , Tel. 089/720 69 888.

KonsensuskonferenzImplantologiec/o BDIZ EDIAn der Esche 2D 53111 Bonn

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Konsensuskonferenz Implantologie: Indikationsklassen für die Regelfallversorgung in der Implantologie Seite 2

Wenn bis zu vier Zähne der Oberkiefer Front fehlen, die Nachbarzähne nichtbehandlungsbedürftig sind: 1 Implantat je fehlendem Zahn

Wenn bis zu vier Zähne der Unterkiefer Front fehlen, die Nachbarzähnenicht behandlungsbedürftig sind: 1 Implantat soll zwei fehlende Zähneersetzen

Fehlen im Seitenzahnbereich Zähne aus der geschlossenen Zahnreihe, sollbei nicht behandlungsbedürftigen Nachbarzähnen jeder fehlende Zahndurch ein Implantat ersetzt werden

Grundsatz:

Bei der implantologischen Versorgung des reduzierten Restgebisses ist dieBezahnung des Gegenkiefers bei der Planung zu berücksichtigen. Darüberhinaus gelten die Regeln der konventionellen Prothetik.

Für eine festsitzende Versorgung im Oberkiefer werden 8 Pfeiler benötigt,im Unterkiefer 6 Pfeiler. Natürliche Pfeilerzähne können angerechnet werden, wenn diese an statisch günstiger Position stehen und eine gute Prognose aufweisen.

Für eine herausnehmbare Versorgung im Oberkiefer werden 6 Pfeiler benötigt, im Unterkiefer 4 Pfeiler. Natürliche Pfeilerzähne können angerechnetwerden, wenn diese an statisch günstiger Position stehen und eine gutePrognose aufweisen.

Zähne 6 bis 8 fehlen: Indikation für 1 2 ImplantateZähne 5 bis 8 fehlen: Indikation für 2 3 ImplantateZähne 4 bis 8 fehlen: Indikation für 3 Implantate

Für die Verankerung eines festsitzenden Zahnersatzesim zahnlosen Oberkiefer: 8 Implantate

Für die Verankerung eines herausnehmbaren Zahnersatzesim zahnlosen Oberkiefer: 6 Implantate

Für die Verankerung eines festsitzenden Zahnersatzesim zahnlosen Unterkiefer: 6 Implantate

Für die Verankerung eines herausnehmbaren Zahnersatzesim zahnlosen Unterkiefer: 4 Implantate

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Mitgliederversammlung des BDIZ EDI 2014

Gesund und sehr munter25 Jahre nach der Gründung des BDIZ EDI steht der Verband auf soliden fi nanziellen Beinen und ist weiter damit beschäftigt, das Ohr am gesundheitspolitischen Geschehen zu haben und seine Mitglieder mit hilfreichen Hinweisen und Publikationen zu unterstützen.

Allein im zu Ende gehenden Jahr brachte der BDIZ EDI mit Blick auf das Antikor-ruptionsgesetz im Gesundheitswesen die Broschüre „Materialeinkauf und Ma-terialabrechnung“ heraus. Zudem gab es

wieder einen Praxisleitfaden – diesmal zum Thema Fehlpositionierung von Im-plantaten – und die für das unterneh-merisch-wirtschaftliche Auskommen der Praxen so wichtige BDIZ EDI-Tabelle für

die Mitglieder. Auch für die Zukunft wird vorgebaut. Mit dem iCAMPUS-Programm sollen junge Zahnärzte für die implan-tologische Tätigkeit begeistert werden. Soeben hat die Konsensuskonferenz

Mitgliederversammlung 2014 im Herzen Münchens, im Hotel Sofitel Munich Bayerpost.

Hochkonzentriert beim Rechenschaftsbericht über die vergangenen vier Jahre Arbeit des BDIZ EDI: (v.li.) Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller, Christian Berger,PD Dr. Jörg Neugebauer, Dr. Dr. Peter Ehrl und Dr. Detlef Hildebrand

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Implantologie, deren Vorsitz der BDIZ EDI bis Ende 2014 führt, die Indikationsklassen Implantologie für die Regelfallversorgung nach 2002 neu beschrieben.

Der Vorstand setzt die Drei-Säulen-Politik des BDIZ EDI fort. Sie be-steht aus der Verknüpfung von praxisnaher Fortbildung, Service für die Mitgliederpraxen und der Hilfestellung bei Abrechnung und Honorierung. BDIZ EDI-Präsident Christian Berger: „Mit der GOZ 2012 werden wir uns weiter beschäftigen müssen.“ Während der Weg der Feststellungklage gegen die novellierte Gebührenordnung in Vorbereitung ist, arbeitet der Vorstand an einer Neuaufl age des GOZ-Kompendiums.

Bericht des Vorstands

In seinem Rückblick vor der Mitgliederversammlung in München beschäftigte sich Christian Berger nicht nur mit dem vergangenen Jahr, sondern mit der gesamten 25-jährigen Geschichte des Verbands. Er machte deutlich, dass der BDIZ EDI 25 Jahre nach seiner Gründung für die Implantologen mindestens so wichtig sei wie damals: als be-rufspolitischer Verband mit Visionen und kurzfristigen Zielen, für die deutschen Interessen handelnd in Europa, in Kontakt zur Wissen-schaft und Forschung, aber nicht als wissenschaftliche Fachgesell-schaft (siehe auch Auszug aus der Rede vor der Mitgliederversamm-lung an anderer Stelle in dieser Ausgabe). Berger erinnerte an die 24. Gutachterkonferenz Implantologie im Auftrag der Konsensuskon-ferenz Implantologie mit einem bemerkenswerten Vortrag von der Vorsitzenden Richterin am Landgericht Stuttgart, Dr. Kerstin Gröner, über Aufgaben, Pfl ichten und Rechte des Gutachters. Er verwies auf das Ende Juli stattgefundene, sehr erfolgreiche 8. Europa-Symposi-um des BDIZ EDI gemeinsam mit dem Internationalen Symposium von Quintessenz in Barcelona. Das dreitägige Symposium stellte die Ästhetik und restaurative Zahnheilkunde sowie die Implantatbe-

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handlung in den Mittelpunkt. Der BDIZ EDI-Präsident hob das hochklassige Pro-gramm unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Jaime Gil hervor.

Mitgliederentwicklung

Die große Mitgliederbefragung im Jahr 2012 hatte zweierlei gezeigt: zwei Drit-tel der Mitglieder arbeiten mehr als 20 Jahre in ihren Praxen und demzufol-ge muss der Verband ein verstärktes Au-genmerk auf die Nachwuchsförderung legen. Berger nannte mit dem iCAMPUS-Programm und den Curricula Implan-tologie in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln zwei Maßnahmen, um der demografischen Entwicklung im Verband zu begegnen. Derzeit hat der BDIZ EDI in Deutschland mehr als 3000 Mitglieder mit leicht steigender Tendenz. Allerdings zeichnet sich durch den Trend, dass immer mehr Mitglieder beitragsfrei gestellt werden, ein Gefälle zwischen Mitgliederzahl und Beitrags-einnahmen ab.

Fortbildung

Seit Jahren ist Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller für die wissenschaftliche Ausrichtung des Verbands verantwortlich: dazu ge-hört die Suche nach geeigneten Themen und Referenten für Experten Symposi-um, Europäische Konsensuskonferenz

und das Jahressymposium. Der BDIZ EDI-Vizepräsident ist außerdem nicht nur Initiator, sondern auch verantwort-licher Leiter der Curricula Implantologie. Inzwischen sei Curriculum 16 angelau-fen, berichtete Zöller. Die Teilnehmer seien hochzufrieden mit den praxis-nahen modular aufgebauten Curricula des BDIZ EDI. „Während früher Kollegen teilgenommen haben, die 1000 Implan-tate und mehr gesetzt hatten, werden die Teilnehmer heute immer jünger“, zeigte er den aktuellen Trend auf. Für den BDIZ EDI-Vizepräsidenten sind die Curricula und das Experten Symposium in Köln Aushängeschilder des BDIZ EDI. Sein besonderes Augenmerk legt Zöller auf das nächste Experten Symposium in Köln. Der von der Europäischen Konsen-suskonferenz erarbeitete jährliche Praxis-leitfaden sei wegweisend und wegbe-reitend für die Praxen. Der Vizepräsident kündigte an, dass sich das nächste und damit 10. Experten Symposium am 15. Fe-bruar 2015 mit dem Thema „Entzündung am Implantat – schicksalhaft oder ver-meidbar?“ beschäftigen werde – und natürlich werde es auch wieder einen Leitfaden zum Thema geben.

150 aktive Teilnehmer am iCAMPUS-Pro-gramm stehen in der Zwischenbilanz, die Generalsekretär Dr. Detlef Hildebrand der Versammlung präsentierte und „die einmal BDIZ EDI-Mitglied werden sol-

len“. Dieses Programm sei angesichts der Mitgliederstruktur wichtig für den Verband, so Hildebrand. Sein Appell in der Mitgliederversammlung: „Schicken Sie Ihren Nachwuchs in das iCAMPUS-Programm!“

Finanzen

Schatzmeister Dr. Heimo Mangelsdorf stellte den Haushalt vor. „Dem BDIZ EDI ist es, seit ich im Vorstand bin, und das ist seit 1998, fi nanziell noch nie so gut gegangen“, verkündete er nicht ohne Stolz. Wie bereits erwähnt, zeigen zwar die Einnahmen des BDIZ EDI durch Mit-gliedsbeiträge einen leichten Abwärts-trend. Dennoch habe es der BDIZ EDI in den vergangenen drei Jahren durch intensives Sparen in allen Bereichen geschafft, für 2013 und voraussichtlich 2014 ein solides Plus zu erreichen, berich-tete Mangelsdorf. Nach der Vorstellung des Haushaltsplans für 2015 erteilte die Mitgliederversammlung dem Vorstand einstimmig Entlastung und genehmigte den Haushaltsplan 2015. Seit drei Jahren werden nach den Vorgaben des Vor-stands Rückstellungen vorgenommen, um große Projekte ( juristische Schritte im Bereich der GOZ, Publikationen et cetera) fi nanzieren zu können. Die Rech-nungsprüfer Dres. Grimm und Sänger bescheinigten auch für 2014 eine solide Haushaltsführung.

Kassenprüfer Dr. Maximilian Grimm und Dr. Dieter Senger bescheinigten auch für 2014 eine solide Haushaltsführung.

Mission accomplished: Schatzmeister Dr. Heimo Mangelsdorf stellte den Haushalt vor.

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Auszug aus dem Bericht von BDIZ EDI-Präsident Christian Berger zur Mitgliederversammlung

BDIZ EDI im Dienst der Praxis„Viele von Ihnen wissen – einige, weil sie selbst dabei waren –, warum der BDIZ 1989 gegründet wurde: nämlich als Reaktion auf die Auseinandersetzungen um die GOZ 1988. Bis heute versteht er sich im Übrigen nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Wir wollen nach wie vor die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis herstellen. Deshalb bietet der Verband mit seinen Symposien und Leitfäden hochwertige Fortbildung an, sieht seine Stärken jedoch weiterhin im Bereich des Berufsrechts, des Gebührenrechts sowie der Qualität und stellt sich damit ganz in den Dienst der Praxis.

Wir alle, die wir dem BDIZ EDI mehr als zehn Jahre angehö-ren, wissen es sehr genau: Ein Name steht wie kein anderer für Engagement und Weitsicht: Prof. h.c. Dr. Egon Brinkmann†, der kurz nach unserem 20. Geburtstag, den wir 2009 auch hier in München gefeiert haben, leider gestorben ist. Ich freue mich besonders, dass an diesem Wochenende sein Sohn Detlev Brink-mann bei uns weilt, um mit uns zu feiern. Der Einsatz von Egon Brinkmann† für die Ausübung der oralen Implantologie in den zahnärztlichen Praxen kann heute nicht hoch genug bewertet werden. Er hat seine Auffassung erfolgreich auch gegen Wider-stände vertreten und den BDIZ EDI aufgebaut. Es ist dem Enga-gement von 18 Kollegen zu verdanken – von denen einige nicht mehr unter uns weilen –, dass 1989 der BDIZ gegründet wurde.

Diese 18 Kollegen gründeten am 30. September 1989 in Frank-furt am Main den BDIZ: Dr. Rolf Brandau, Dr. Rolf Briant, Prof. h.C. Dr. Egon Brinkmann†, Dr. Uwe Brosda, Dr. Helmut B. Engels, Dr. Hans-Joachim Foet, Dr. Hans-Joachim Habermehl, Dr. Hans-Jürgen Hartmann, Dr. Stephan Hausknecht, Bernhard Hölscher Dr. Werner Hotz, Dr. Heiner Jacoby, Dr. Ulich Kümmerle, Dr. Klaus Müller, Dr. Rüdiger Oeltermann, Dr. Uwe Ryguschik-Ott, Dr. Die-ter Wallrapp und Dr. Lothar Winkler.

Einige von ihnen sind bereits verstorben. Ich freue mich beson-ders, dass einige der Gründerväter unseres Verbands unserer Einladung gefolgt sind und mit uns den 25. Geburtstag feiern.

Von Beginn an musste sich die Implantologie nicht nur als wissenschaftliche Zahnheilkunde beweisen, sondern sich auch als zu empfehlende Behandlungsalternative etablieren. Unter anderem führt der verstorbene Prof. Dr. Dr. h.c. Willi Schulte An-fang der 90er Jahre aus, dass sich, ich zitiere, „in naher Zukunft die erste forensische Auseinandersetzung sich mit der Frage zu beschäftigen hat, ob es zu verantworten ist, in diesem Fall auf ein implantologisches Behandlungsmittel zu verzichten“. Für die damals noch junge Disziplin der zahnärztlichen Implanto-logie – die wissenschaftliche Anerkennung erfolgte 1982 – galt es, an vielen Fronten zu kämpfen. Die Implantologie – in der Praxis entwickelt – führte zu heftigen Diskussionen zwischen den niedergelassenen Zahnärzten und den Universitäten. Ein-zelne chirurgische und prothetische Grundlagen, die an den Universitäten gelehrt wurden, wurden durch die Implantologie infrage gestellt.

Mitten in diese Auseinandersetzungen „platzte“ die Gebüh-renordnung für Zahnärzte 1988 mit implantologischen In-halten und damit machte sich die Erkenntnis breit, dass die Implantologie auch aus wirtschaftlicher Sicht wahrgenom-men werden musste. Der Gründung des BDIZ gingen viele Diskussionen mit den Universitäten, Frustrationen von nie-dergelassenen, implantologisch tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten voraus.

Lange Zeit wollte man den BDIZ nicht als berufspolitische und berufsrechtliche Vertretung der implantologisch tätigen Zahn-ärzte wahrnehmen, sondern tat ihn als eine weitere implanto-logische Gesellschaft ab. Doch anders als die wissenschaftli-

Qualitätsarbeit

PD Dr. Jörg Neugebauer kündigte als Vor-sitzender des Qualitäts- und Register-ausschusses (Q&R) neue Testungen an – diesmal im Bereich der Knochenersatz-materialien. An diesem Projekt arbeite bereits OA Dr. Dr. Daniel Rothamel von der Universität Köln. Die Oberflächen-Untersuchungen von Implantaten von

Dr. Dirk Duddeck werden nach Aussage Neugebauers weitergeführt.

Für den Gutacherausschuss verwies Vor-sitzender Dr. Hans-Hermann Liepe auf die nächste Gutachterkonferenz Implantolo-gie im Auftrag der Konsensuskonferenz Implantologie. Die 25. Gutachterkonfe-renz werde gemeinsam mit der Zahnärz-tekammer Nordrhein am 13. Juni 2015 in

Düsseldorf stattfi nden und sich mit der Implantatposition beschäftigen.

Am Ende der Mitgliederversammlung bedankte sich Christian Berger bei Vor-stand, Geschäftsstelle und Pressestelle für die konstruktive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Ô

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chen Gesellschaften kümmerte sich erstmals ein Verband um Berufsrecht und Gebührenrecht und geriet damit recht schnell mit den (Landes-)Zahnärztekammern aneinander. Die Annähe-rung zwischen dem BDIZ EDI und den Zahnärztekammern war ein langer Prozess, der zunächst in kleinen Schritten vollzogen wurde. Gemeinsame Gutachterlisten, Gutachtertagungen, um implantologische Fachkenntnisse zu vermitteln, eine erste zahnärztliche Interpretation der GOZ durch den BDIZ. Aber immer wieder auch Rückschläge. Eine gemeinsame Interpreta-tion der Gebührenordnung von BDIZ, Zahnärztekammern und Versicherungsgesellschaften kam nicht zustande. Der Konfl ikt mit den Zahnärztekammern gipfelte im Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie, den der BDIZ 2001 gegen den Willen der Zahn-ärztekammern gerichtlich erfolgreich durchfocht und letztlich die Anerkennung errang. In dieser Zeit führten Dr. Hans-Jürgen Hartmann und Dr. Hel-mut B. Engels den Verband. Auf Initiative des BDIZ wurde die Konsensuskonferenz Implantologie gegründet, unter deren Dach sich der Berufsverband deutscher Oralchirurgen (BDO), die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI), die Deut-sche Gesellschaft für zahnärztliche Implantologie (DGZI), die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) und der BDIZ zusammengeschlossen haben und bis heute gemeinsam agieren. Hauptziel war und ist es, für alle implantologisch tätigen Verbände zu sprechen und nach Konsens als Sprachrohr aller Gesellschaften für die deutsche Implantologie berufsrechtliche und wissenschaftliche Fragen zu beantworten und Statements abzugeben. Derzeit führt übrigens der BDIZ EDI den Vorsitz der Konsensuskonferenz. Anfang 2015 wechselt der Vorsitz an die DGI.

2002 konstituierte sich der Verband als Bundesverband der im-plantologisch tätigen Zahnärzte in Europa/European Association of Dental Implantologists (BDIZ EDI). Der Begriff „wissenschaftli-che Gesellschaft“ wurde in die Satzung aufgenommen, was den Aspekt der berufspolitischen Ausrichtung des Verbandes jedoch nicht beeinträchtigen sollte. Die Pionierarbeit, die die ehemali-gen Vorsitzenden, respektive Präsidenten Brinkmann†, Hartmann und Engels mit ihrem jeweiligen Vorstandsteam geleistet haben, bildet das Fundament der heutigen Arbeit.

Bevor ich zum Heute komme, lassen Sie mich einen kleinen Blick auf Recht und Abrechnung werfen. In einem letzten Tele-fonat mit Professor Brinkmann† im Sommer 2009 hob er diese Kernkompetenz des BDIZ EDI hervor. Um für den Praktiker die rechtlichen Aspekte abzudecken, habe man sich zu Beginn mit Thomas Ratajczak einen der besten Medizinrechtsexperten ins Team geholt. Thomas Ratajczak ist auch heute noch unser Justiziar – und darüber bin ich sehr froh. Er hat den Verband erfolgreich durch die – ich möchte es mal so ausdrücken –

Instanzen geführt: 2001 beim Durchsetzen des TSP. Er war es auch, der Vorarbeit für die fundierte Stellungnahme des BDIZ EDI gegen den GOZ-Entwurf 2009 geleistet hat. Wie Sie sicher wissen, haben viele deutsche Zahnärztekammern die Stellung-nahme in Gänze oder zum Teil übernommen. Und natürlich waren es er und seine Kanzlei, die die Verfassungsklage gegen die GOZ 2012 vorbereitet und für uns sechs Kläger eingereicht hat. An dieser Stelle möchte ich meinen besonderen Dank an Dich, Thomas, für Deine jahrzehntelange Arbeit für den Ver-band richten. Der Name BDIZ EDI und die Kanzlei Ratajczak sind ein gewachsenes und schlagkräftiges Team.

Rückblickend auf die 25-jährige Geschichte des BDIZ EDI darf ich heute hier feststellen, dass der Verband Konfl ikte nie ge-scheut hat und sie bis heute nicht scheut. Nach der vom Bun-desverfassungsgericht ohne Begründung nicht angenomme-nen Verfassungsbeschwerde gegen die GOZ 2012 beschreiten die sechs Kläger, darunter BDIZ EDI-Vizepräsident Professor Zöller und meine Person, auf Initiative des BDIZ EDI den Rechts-weg durch die Instanzen. Seit die GOZ 2012 in Kraft getreten ist, bieten wir den Mitgliedern umfangreiche Hilfestellung bei der Abrechnung. Das GOZ-Kompendium ist nur eine davon. Darü-ber hinaus haben wir eine Analogieberechnungstabelle vorge-legt mit mehr als 200 konkreten Leistungen und in jedem Jahr erscheint die BDIZ EDI-Tabelle, mit der Sie sehen können, ob Sie sich beim Liquidieren im grünen oder roten Bereich befi nden.

Das goldene Ehrenzeichen, das BDIZ EDI-Gründervater Prof. h.c. Dr. Egon Brinkmann† einst verliehen worden war, ging an den BDIZ EDI zurück. Detlev Brinkmann, Sohn des ehemaligen BDIZ-Vorsitzenden übergab die Nadel an BDIZ EDI-Präsident Christian Berger, der versprach, diesem Ehrenzeichen einen besonderen Platz zukommen zu lassen.

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Aktuell liefert die Informationsbroschüre zum Umgang mit Materialeinkauf und Materialabrechnung in der Zahnarztpraxis wichtige Hinweise vor dem Hintergrund des drohenden Antikorruptionsgesetzes im Gesundheitswesen. Aus gegebenem Anlass darf ich Sie auf den heutigen Vor-trag von Staatsanwalt Koppenleitner aus München hinweisen. In Bayern sollen nach dem Willen von Justizminister Bausback Schwerpunktstaatsanwaltschaften einge-richtet werden, die sich auf Korruption im Gesundheitswesen fokussieren werden.

Wenn ich die Konfl iktbereitschaft des BDIZ EDI erwähnt habe, dann möchte ich heute feststellen, dass Widerstand gegen unser Tun nicht mehr aus der Zahnärzteschaft kommt. Die Implantologie ist längst ein etabliertes Verfahren, das von den Pati-enten bevorzugt nachgefragt wird. Heute arbeitet der BDIZ EDI auch mit den Univer-sitäten zusammen. Bestes Beispiel ist die Kooperation mit der Universität zu Köln zum gemeinsamen Curriculum Implan-tologie von Joachim Zöller, das seit 2005 jungen Kolleginnen und Kollegen die ersten Schritte in die Implantologie vermittelt und auf dessen Basis außerhalb Deutschlands inhaltsgleiche Curricula angeboten und durchgeführt werden.

Lassen Sie mich am Ende meines Rückblicks darauf hinweisen, dass die Zusammenar-beit inzwischen auch mit den Zahnärzte-kammern „klappt“. Die Gutachterkonferenz des BDIZ EDI im Auftrag der Konsensuskon-ferenz Implantologie wird jährlich wech-selnd mit einer (Landes-)Zahnärztekammer als Partner veranstaltet. Im Bereich des Ge-bührenrechts gipfelte die Annäherung in ei-nen Beschluss der Hauptversammlung der Bundeszahnärztekammer, die vom BDIZ EDI initiierte Verfassungsbeschwerde gegen die GOZ 2012 zu begrüßen und zu unterstützen. Heute ist es der Verordnungsgeber, sind es die Versicherungsgesellschaften und ist es die Politik, die Rahmenbedingungen fordern und/oder herstellen, die die zahnärztliche – nicht nur die implantologische – Arbeit beeinträchtigen.“ Ô

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Thema: Entzündung am Implantat – schicksalhaft oder vermeidbar?

Zehn Jahre Experten SymposiumDer BDIZ EDI hat ein weiteres Jubiläum zu feiern: Zehn Jahre Experten Symposium in Köln. Gelegenheit zum Feiern bietet der Karneval in Köln, der traditionell den Rahmen bildet, wenn die Experten in der Domstadt tagen. 2015 geht es um das Thema: „Entzündung am Implantat – schicksalhaft oder vermeidbar?

2006 stellte Vizepräsident Prof. Dr. Dr. Joa-chim E. Zöller das Konzept „Experten Sym-posium“ zum ersten Mal vor und setzte es gleichzeitig um. Beim 1. Experten Symposi-um war alles neu, und mit diesem Thema beleuchtete er damals gemeinsam mit dem Referententeam die Sofortversor-gung und Sofortbelastung von Implanta-ten. Das Konzept setzte sich durch – trotz des ungewöhnlichen Kongresstages: Der BDIZ EDI tagt seither am Sonntag vor Ro-senmontag – zu einer Zeit, wenn in den Straßen Kölns der Karneval tobt.

Zum Jubiläum werden die Ursachen und die Therapieoptionen der biologischen

Komplikationen am Implantat aufge-arbeitet. Am Sonntag, 15. Februar 2015, treffen sich nationale und internationale Referenten aus Hochschule und Praxis im Hotel Dorint, Heumarkt in Köln.

Entzündung am Implantat –schicksalhaft oder vermeidbar?

Entzündliche Veränderungen am Implan-tat werden oft nicht im Initialstadium di-agnostiziert, da für den älteren Patienten „Zahnfl eischbluten“ nicht ungewöhnlich ist oder das initiale Stadium der Periim-plantitis als nicht therapiebedürfte Mu-kositis eingestuft wird. Bei der Therapie

der Entzündungen am Implantat werden verschiedenste Methoden propagiert. Die eingeladenen Referenten werden ihre persönlichen Präferenzen vorstellen und mit den publizierten Ergebnissen anderer Spezialisten abgleichen. Wissen-schaftlicher Leiter des 10. Experten Sym-posiums ist Vorstandsmitglied PD Dr. Jörg Neugebauer (Landsberg am Lech).

Tags zuvor diskutiert die Europäische Konsensuskonferenz des BDIZ EDI über die Thematik und erstellt nach gefunde-nem Konsensus einen Praxisleitfaden. Am Sonntagabend lädt BDIZ EDI-Vize-präsident Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller als

Fortbildung und Karneval – das Experten Symposium des BDIZ EDI jährt sich zum zehnten Mal.

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9:00–9:15 Uhr Begrüßung

9:15–10:15 Uhr Marginal bone loss around oral implantsand its relation to periodontitis around teethProf. Dr. Thomas Albrektsson,Universität Göteborg, Schweden

10:15–11:00 Uhr Gibt es eine verlässliche Diagnostik derpräklinischen Periimplantitis, und mit welchen therapeutischen Konsequenzen?Prof. Dr. Ralf Rößler,Praxishochschule Köln, Praxis Ludwighafen

11:00–11:30 Uhr Kaffeepause

11:30–12:15 Uhr Long-term risks under microbiologicaland soft-tissue aspectsProf. Dr. Henri Tenenbaum,Universität Straßburg, Frankreich

12:15–13:00 Uhr Wie funktioniert die Periimplantitisbehand-lung mit lokaler Antibiotikaapplikation?Prof. Dr. Ralf Smeets,Universität Hamburg

13:00–14:00 Uhr Mittagspause

14:00–14:45 Uhr Identifi cation and therapeuticuse of anti-infl ammatory drugs andimmunomodulators for peri-implantitis treatmentProf. Dr. Tom van Dyke,Universität Boston, USA

14:45–15:30 Uhr Gibt es Alternativen zur medikamentösunterstützten Periimplantitisbehandlung?Prof. Dr. Anton Sculean,Universität Bern, Schweiz

15:30–16:00 Uhr Kaffeepause

16:00–16:45 Uhr How does the general health statusinfl uence the risk for peri-implantitis?Prof. Dr. Marc Quirynen,Universität Leuven, Belgien

16:45–17:30 Uhr Erfolgsfaktoren der rekonstruktivenPeriimplantitistherapiePD Dr. Jörg Neugebauer,Universität Köln, Praxis Landsberg am Lech

17:30–18:00 Uhr Abschlussdiskussion

Programm

Präsident der „Grossen von 1823“ die Teil-nehmer wieder zur großen Sonntagssit-zung der ältesten Karnevalsgesellschaft von Köln in den Gürzenich ein – auch das hat inzwischen Tradition. Tagsüber

Name, Vorname

Straße, Hausnr., PLZ, Ort

Ja, ich nehme am 10. Experten Symposium des BDIZ EDIam Sonntag, 15. Februar 2015 im Hotel Dorint, Köln, teil als

Mitglied: 295,– Euro Nichtmitglied: 425,– Euro

Hinweis: Der BDIZ EDI tagt im Hotel Dorint in der Pippinstraße in Köln.Hier steht ein begrenztes Zimmerkontingent für unsere Teilnehmer zur Verfügung.EZ incl. Frühstück ab 189,– Euro; DZ incl. Frühstück ab 224,– Euro. Stichwort: BDIZ EDI; Kontakt: Dorint, Köln, Fon +49 221 2806-0.

In der Teilnehmergebühr ist eine Karte für die „Große Sonntagssitzung“ im Gürzenich enthalten(Eintrittskarte, Kölsch-Empfang und Imbiss ab 18.30 Uhr im Gürzenich). Weitere Karten für dieBegleit person/en können in beschränktem Umfang bestellt werden.

An der Sonntagssitzung nehme ich teil / nicht teil (bitte ankreuzen).

Ich bestelle zusätzlich Karte(n) für die Karnevalssitzung zum Preis von je 85,– Euro (zzgl. MwSt.)

Tribünenplätze für den Rosenmontagszug bitte buchen unter [email protected]

Kontakt/Telefon

Unterschrift

Anmeldung per Fax an 0228 / 93592-46

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Bittefreimachen

Wissenschaft und abends Karneval. Das ist zum zehnten Mal die Devise des BDIZ EDI in Köln. Im Teilnehmerpreis ist eine Karte für die Sonntagssitzung im Gürze-nich integriert.

Achtung: Wer bei diesem Jubiläum da-bei sein möchte, sollte sich frühzeitig anmelden. Ô

NEU/AWU

BDIZ EDI Aktuell 39BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Interview zum 10. Experten Symposium in Köln

Erfolgreiches Formatmit heißen Inhalten

Das Kölner Experten Symposium des BDIZ EDI feiert seinen 10. Geburtstag. Geistiger „Vater“ der Veranstaltung ist BDIZ EDI-Vize-präsident Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie sowie der Interdisziplinären Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie der Universität Köln. Für die Jubiläumsveranstaltung am 15. Februar 2015 im Hotel Dorint am Heumarkt haben Zöller und PD Dr. Jörg Neugebauer ein besonders interessantes Pro-gramm erarbeitet. Es geht um die Entzündung am Implantat mit einem hochkarätigen Referententeam. Chefredakteurin Anita Wuttke hat mit beiden gesprochen.

Herr Professor Zöller, Sie sind der Urheber des Experten Symposiums in Köln, das be-reits neun Mal erfolgreich zur „Hoch-Zeit“ des Kölner Karnevals stattgefunden hat und 2015 seinen 10. Geburtstag feiert. Ein absolutes Kontrastprogramm, wenn ich das einmal sagen darf. Wie vertragen sich „Jecken“ und Implantologen? Zöller: Karneval ist besonders in Köln die fünfte Jahreszeit. Ein Kölner Leben ohne Karneval wäre nicht denkbar. Wir haben in den vergangenen Jahren Themen gewählt, die den Implantologen das ganze Jahr beschäftigen. Da Ausgelassenheit und Freude wichtige Faktoren im Leben sind, auch, um neue Erkenntnisse aufnehmen zu können, liegt es nahe, in einem beson-deren Ambiente einmal vom Praxisalltag abzuschalten und sich dabei fortzubilden.

Welche Bedeutung hat das Thema des 10. Experten Symposiums in der Implan-tologie – oder anders gefragt – wie bri-sant ist das Thema „Entzündung am Im-plantat“?Zöller: Einige Referenten und Wissen-schaftler warnen inzwischen vor einem Flächenbrand der Periimplantitis, je nach-dem, welche Faktoren zusammen kom-men, könnte tatsächlich der Eindruck entstehen. Daher ist dieses Thema jetzt auch zum zweiten Mal an der Reihe, auch um den Praxisleitfaden der Europäischen Konsensuskonferenz des BDIZ EDI aus dem Jahr 2008 zu aktualisieren.

Warum haben Sie und der Vorstand des BDIZ EDI bei der Wahl des Themas nicht direkt auf die Periimplantitis abgehoben?

Zöller: Uns erscheint es wichtig, dass das Umfeld der biologischen Komplikatio-nen am Implantat beleuchtet wird. Das alleinige Erkennen und Behandeln einer Entzündung wird dem komplexen Ge-schehen nicht gerecht.

Herr Dr. Neugebauer, Sie werden im Febru-ar zum ersten Mal als wissenschaftlicher Leiter für den Inhalt des Symposiums ver-antwortlich sein. Was dürfen die Teilneh-mer erwarten? Neugebauer: Wir möchten möglichst alle Aspekte der Diagnostik und Therapie bei biologischen Komplikationen von unse-ren Referenten abgedeckt wissen. Dem Teilnehmer soll nach der Veranstaltung klar sein, dass es nicht nur eine Ent-zündung am Implantat ist, die wie ein Schnupfen auftritt, sondern dass eine Reihe von Parametern hier zusammen kommen.

Ihr Programm liest sich wie das Who-is-who der implantologischen Referenten-szene. Wieviel Überzeugungsarbeit war nötig, um die Professoren Albrektsson, Quirynen, Sculean, Tenenbaum et al. als Referenten für einen Auftritt am Sonntag zu gewinnen?Neugebauer: Ich bin seit nun fast 25 Jah-ren auf dem Gebiet der Implantologie tätig. Zuerst in der Industrie, dann in der Universität und jetzt auch in der Praxis. Da erkennt man die Probleme und kennt auch durch die verschiedenen Vorstands-aktivitäten in verschiedenen, auch inter-Univ.-Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller PD Dr. Jörg Neugebauer

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Welche Aspekte wird das Arbeitspapier für die 10. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) be-handeln?Neugebauer: Das Ziel der EuCC ist es wieder, einen aktuellen Leitfaden für den niedergelas-senen Kollegen zu erstellen, der nicht die Zeit hat, fast jedes Wochenende an einem Kongress teilzunehmen, um ein paar Informationen zu-sammenzutragen. Wir möchten hier wieder ein Werkzeug an die Hand geben, das hilft, die Probleme und Komplikationen in der Praxis zu meistern. Die verschiedenen Aspekte werden gerade in einem Arbeitspapier zusammenge-stellt. Lassen Sie sich überraschen!

Herr Professor Zöller, Herr Dr. Neugebauer, vielen Dank für dieses Gespräch. Ô

AWU

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Konsensuskonferenz Implantologie

Indikationsklassen neu beschriebenNach 2002 hat die Konsensuskonferenz Implantologie im Jahr 2014 unter Vorsitz des BDIZ EDI die Indikationsklassen Implantolo-gie für die Regelfallversorgung neu beschrieben. Der Entwicklung in der Implantologie wird damit Rechnung getragen: „Es gibt ab-weichende Versorgungsformen als Behandlungskompromisse im Einzelfall mit anderen als den nachstehend für den Regelfall ver-merkten Implantatzahlen, insbesondere, um die, das vorhandene Kieferknochenangebot vermehrenden chirurgischen Eingriffe zu vermeiden (zum Beispiel kurze Implantate, angulierte Implantate, durchmesserreduzierte Implantate).“ Die Konsensuskonferenz Implantologie sowie die Indikationsklassen sind online unter www.konsensuskonferenz-implantologie.eu/ erreichbar. Ô

Quelle: www.konsensuskonferenz-implantologie.eu/www.bdizedi.org

Gesetzliche Krankenkassen

Nach fünf „fetten“ Jahren folgt großes DefizitDie gesetzlichen Krankenkassen geben Medienberichten (FAZ, die Welt) zufolge mehr Geld aus, als sie aus dem Gesundheits-fonds erstattet bekommen. Bis Ende September hätten die 131 Krankenkassen ein Defizit von 740 Millionen Euro ange-häuft, berichtet beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zei-tung (FAZ) unter Berufung auf Angaben der Krankenkassen. Im Vorjahr hatten sie zu dem Zeitpunkt noch einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro ausgewiesen.

Das Bild ist dabei sehr unterschiedlich: Die Allgemeinen Orts-krankenkassen (AOK) und die Knappschaft weisen laut FAZ Überschüsse von 350 und 118 Millionen Euro aus. Alle anderen schreiben rote Zahlen: Die Innungskassen kommen nach neun Monaten auf ein Defizit von 118 Millionen Euro, die Betriebs-krankenkassen weisen ein Minus von 257 Millionen Euro aus, die Ersatzkassen, der Marktführer, gar von 830 Millionen Euro. Darin seien Prämienausschüttungen über 424 Millionen ein-gerechnet, teilte deren Verband mit.

Als Grund für die Finanzlage werden der FAZ zufolge Ände-rungen im Finanzausgleich der Kassen sowie steigende Ge-sundheitskosten genannt.

Mit dem Defizit von einer dreiviertel Milliarde Euro bestätigt sich der sich seit Jahresanfang abzeichnende Negativtrend. Zuvor hatten die Kassen fünf Jahre lang Gewinne eingefahren. Bald droht weiteres Ungemach: 2015 sinkt der allgemeine Bei-tragssatz für die gesetzliche Krankenversicherung. Damit droht eine weitere Finanzierungs lücke. Ô

Quelle: Die Welt/FAZ

60 GOZ-Positionen schlechter bewertet als die Bema-Leistung

„Unerträgliche Situation“Der Präsident der Privatzahnärztlichen Vereinigung Deutschlands, Dr. Wilfried Beckmann aus Gütersloh, hat auf der Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer in Frankfurt am Main den Antrag „Keine GOZ-Honorare unter Kassensätzen“ eingebracht, der auch verabschiedet wurde. Im Interview mit adp-Medien erläuterte er die Hintergründe. Demnach, so Beckmann, seien 60 GOZ-Positionen selbst bei Berechnung des 2,3-fachen Satzes schlechter honoriert als die entsprechenden Bema-Leistungen. Der Zahnarzt arbeite also für Privatpatienten unter den Sozialsätzen der Krankenkassen. Die Privatbehandlung werde damit durch die Behandlung gesetzlich krankenversicherter Patienten quersubventioniert. „Das ist weder gerecht noch ökonomisch sinnvoll und kann eigentlich auch politisch nicht gewollt sein. Jetzt auf eine Anpassung der GOZ zu warten, die diese unerträgliche Situation ändert, ergibt jedoch allein keinen Sinn. Das mit dem Warten kennen wir zur Genüge. Der Zahnarzt kann aber in Vereinbarung mit seinem Patienten selbst diesen Missstand beenden.“ Der BDIZ EDI gibt in jedem Jahr die BDIZ EDI-Tabelle heraus, mit deren Hilfe der Zahnarzt sehen kann, welche GOZ-Position unter dem Bema-Satz liegt. Die Tabelle ist für Mitglieder kostenfrei und kann von allen Interessenten im Online-Shop des BDIZ EDI unter www.bdizedi.org bestellt werden. Ô

Quelle: adp-medien

RÜCKSCHAU

Zahnarzt kommt Schlüsselrolle bei der Dokumentation zu

Häusliche Gewalt erkennenJede vierte Frau wird in ihrem Leben ein- oder mehrmals Opfer von Gewalt. Die Täter stammen überwiegend aus dem famili-ären Umfeld. Meist ist es der eigene Ehemann oder Lebensge-fährte, der Frau und Kinder schubst, schlägt, tritt und würgt und ihnen leichte bis schwere Verletzungen zufügt. Untersuchungen zeigen, dass rund 90 Prozent der betroffenen Frauen Verletzun-gen an Kopf, Kiefer, Nacken und Gesicht erleiden. Suchen sie ärztliche Hilfe, ist oftmals der Zahnarzt eine Adresse. In den ver-gangenen Jahren haben mehrere zahnärztliche Organisationen einen Dokumentationsbogen entwickelt, der die Verletzungen künftig detailliert dokumentiert. Natürlich sind Zahnärzte bei der Dokumentation von Verletzungen auch aufgefordert, auf Opfer von häuslicher Gewalt zu achten. Ô

Quelle: proDente

BDIZ EDI Aktuell42 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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VORSCHAUNeu für BDIZ EDI-Mitglieder

Jahreskalender 2015 auch zum DownloadDer große Jahresplaner des BDIZ EDI für das Jahr 2015 ist dieser Ausgabe des BDIZ EDI konkret beigelegt. Darüber hinaus bietet der Verband seinen Mitgliedern einen exklusiven Download des Jahreskalenders auf A4-Format an. Der Jahresplaner ist vierfarbig als PDF aus dem Mitgliederbereich im Internet unter www. bdizedi.org > Mitglieder Login > Download herunterladbar und kann ausgedruckt werden. Ô

Quelle: BDIZ EDIAusweise und Zertifikate 2014

Mit Brief und Siegel BDIZ EDI-MitgliedAuch 2015 gibt es wieder die Zertifikate, die das Verbandsmitglied als BDIZ EDI-Mitglied ausweisen sowie die Ausweiskarten im Kreditkartenformat für die Mitglieder. Beides wird voraussichtlich bis Ende Januar 2015 via Rundschreiben versandt werden. Wer zur deutschen Urkunde auch die englische Version möchte, mel-det sich bitte in der Geschäftsstelle des BDIZ EDI in Bonn unter Fon +49 228 93592-44 oder [email protected]. Ô

Quelle: BDIZ EDI

36. Internationale Dentalschau vom 10. bis 14. März 2015

IDS in KölnAlle zwei Jahre wieder: Die 36. Internationale Dentalschau fin-det 2015 mit Beteiligung des BDIZ EDI statt. Der gemeinsame Stand des Verbands mit der Rechtsanwaltskanzlei von BDIZ EDI-Justiziar Prof. Dr. Thomas Ratajczak wird sich an gewohn-ter Stelle in Halle 11.2 auf der KölnMesse vom 10. bis 14. März befinden: Stand 59, gegenüber der Bundeszahnärztekammer. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall: der BDIZ EDI wird den neuen Praxisleitfaden zur Entzündung am Implantat, den die 10. Europäische Konsensuskonferenz einen Monat zuvor in Köln erarbeitet hat, in deutscher und englischer Sprache an die Besucher weitergeben. Ô

Quelle: BDIZ EDI

25. Gutachterkonferenz am 13. Juni 2015

Gemeinsam mit der ZK NordrheinDie nächste Gutachterkonferenz Implantologie im Auftrag der Konsensuskonferenz Implantologie findet in Düsseldorf statt. Gastgeber und Kooperationspartner wird die Zahnärztekam-mer Nordrhein sein. Nach dem Motto: Back to the roots steht bei der 25. Veranstaltung des BDIZ EDI dieser Art wieder die Diskussion der Sachverständigen im Mittelpunkt. Ô

Quelle: BDIZ EDI

10. Experten Symposium am 15. Februar 2015 in Köln

Entzündung am Implantat – schicksalhaft oder vermeidbar?Das 10. Experten Symposium des BDIZ EDI steht 2015 ganz im Zeichen der Entzündung rund um das Implantat. Tagsüber Symposium, abends Karneval in Köln. Ort: Dorint-Hotel am Heumarkt, Köln, Pippinstraße 1. Weitere Informationen unter www. bdizedi.org > Veranstaltungen; Save the Date: Frühbuch-errabatt für Mitglieder bis 3. Februar nutzen! Ô

Quelle: BDIZ EDI

10. Europa-Symposium vom 14. bis 16. Mai 2015

Highland-GamesGlasgow wird 2015 Veranstaltungsort des 9. Europa-Symposi-ums des BDIZ EDI sein, das der Verband gemeinsam mit dem assoziierten Partnerverband, der Association of Dental Implan-tology, United Kingdom (ADI UK) ausrichtet. Nach Split 2013, Valencia 2012, Barcelona 2014 wird der BDIZ EDI erstmals auf der „Insel“ dabei sein, wenn die ADI UK ihren Team Congress veranstaltet. Mitglieder des BDIZ EDI erhalten reduzierte Teil-nehmergebühren.

Näheres demnächst auf der Internetseite des BDIZ EDI unter www.bdizedi.org > Veranstaltungen und/oder direkt bei der ADI UK (www.adi.org.uk). Ô

Quelle: BDIZ EDI

19. Jahressymposium vom 15. bis 17. Oktober in Berlin

Kooperation mit DGOI/ICOINach der Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre BDIZ EDI“ in Mün-chen im Jahr 2014 wird der BDIZ EDI im Jahr 2015 zum 19. Jahres-symposium mit Kooperationspartnern zusammenarbeiten. Er beteiligt sich am Jahreskongress von DGOI und ICOI, der in Berlin stattfinden wird. Ô

Quelle: BDIZ EDI

BDIZ EDI Aktuell 43BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Geburtstage

Der BDIZ EDI gratuliertIn den Monaten Januar bis März 2015 feiern die folgenden Mitglieder des BDIZ EDI einen „runden“ oder besonderen Ge-burtstag. Der Verbandsvorstand gratuliert und wünscht alles Gute.

Januar

1. JanuarDr. Damian Lawnik (Germersheim)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

1. JanuarDr. Hans Florack (Heinsberg)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

2. JanuarDr. Hans-Joachim Belger (Goslar)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

2. JanuarDr. Robert Nieberler (Puchheim)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

4. JanuarDr. Georg Rottenaicher (Kirchweidach)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

8. JanuarDr. Gabriele Franke (Gardelegen)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

9. JanuarProf. Dr. Axel Wirthmann (Hamburg)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

10. JanuarDr. Georgios Hondralis (Ludwigshafen)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

10. JanuarDagmar Wilde-Janssen (Berlin)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

12. JanuarDr. Jürgen Krohn (Hamburg)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

12. JanuarDr. Jürgen Schröder (Heidenrod)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

14. JanuarDr. Wolfgang Reichle (Dreieich)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

19. JanuarSalvatore Viva (Dinklage)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

20. JanuarDr. Peter Keßler (Bad Vilbel)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

21. JanuarDr. Friedrich-Wilhelm Birk (Bad Salzufl en)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

22. JanuarDr. Helmut Zitzelsberger (Reisbach)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

23. JanuarDr. Dr. Frank Bagambisa (Bonn)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

23. JanuarProf. Dr. Dr. Wolfgang Bähr (Freiburg)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

25. JanuarDr. Alexander Thürauf (Langenzenn)zur Vollendung des 60.Lebensjahrs

30. JanuarDr. Winfried Gärtner (Würzburg)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

Februar

4. FebruarDr. Joachim Stoffel (Sonthofen)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

5. FebruarDr. Ingolf G. Welsch (Duisburg)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

8. FebruarDr. Detlef Lutz (Seevetal)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

9. FebruarDr. Detlev W. Gissel (Frankfurt)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

13. FebruarDr. Peter Mohr (Bitburg)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

Foto: Project Photos

BDIZ EDI Aktuell44 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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14. FebruarStephan Chandra (Mönchengladbach)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

16. FebruarDr. Rainer Pertzsch (Eilenburg)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

18. FebruarDr. Friedrich Sternhardt (Zorneding)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

19. FebruarDr. Dr. Ursula Zeitler (Erlangen)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

19. FebruarHans-Jürgen Frei (Albstadt)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

20. FebruarProf. Dr. Rolf Semmler (Gerbrunn)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

21. FebruarDr. Michael Filusch (Bonn Bad Godesberg)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

22. FebruarDr. Johannes Bartsch (Kassel)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

23. FebruarDr. Nabil Sayaf (Extertal)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

24. FebruarDr. Josef Loika (Kronach)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

25. FebruarDr. Knut Krützmann (München)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

26. FebruarDr. Erich Unterhuber (Traunstein)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

26. FebruarProf. Dr. Dr. Berthold Hell (Siegen)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

26. FebruarDr. Gerd Cyrus (Giessen)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

März

5. MärzDr. Peter-Dirk Seuthe (Plettenberg)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

8. MärzDr. Volker Hey (Laboe)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

16. MärzDr. Michael Maass (Ingolstadt)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

18. MärzDr. Ebong Ukere (Barum)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

19. MärzDr. Harald Maier (Freiburg)zur Vollendung des 65. Lebensjahrs

21. MärzDr. Dr. Achim Großehelleforth (Bielefeld)zur Vollendung des 70. Lebensjahrs

23. MärzDr. Andree Kramer (Rastatt)zur Vollendung des 60. Lebensjahrs

23. MärzDr. Eckhard Weggen (Berlin)zur Vollendung des 75. Lebensjahrs

Wir wünschen Ihnen viel Glückund Gesundheit für die Zukunft

Christian Bergernamens des Vorstandes des BDIZ EDI

BDIZ EDI Aktuell 45BDIZ EDI konkret I 04.2014

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iCAMPUS-Workshop im Institut von Dr. Eduardo Anitua

Die „jungen Wilden“ in SpanienZwei Jahre nach dem erfolgreichen Workshop im BTI-Institut von Dr. Eduardo Anitua in Spanien, rief iCAMPUS seine Mitglieder und interessierte junge Zahnärzte erneut auf, bei „Implants, tapas and wine“ in Vitoria dabei zu sein. 20 Teilnehmer kamen in den Genuss einer hochklassigen Fortbildungsveranstaltung, die tief in die Möglichkeiten der oralen Implantologie eintauchte.

Dr. Eduardo Anitua empfi ng die iCAMPUS-Gruppe des BDIZ EDI im „BTI-Hauptquar-tier“, dem Institutio Anitua in Vitoria. Das iCAMPUS-Prinzip lautet: Fortbildung auf Augenhöhe. „Jung“ lernte von „Alt“, wo-bei die Erfahrung gemeint ist, nicht das Lebensalter.

Die zusammengewürfelte Gruppe wurde schnell zu einem Team, das gemeinsam die zwei straff durchgeplanten Fortbil-dungstage erlebt hatte. Der erste Tag wurde nach einer Einführung in das PRGF-System von BTI mit Live-OPs von Dr. Anitua persönlich abgeschlossen. Die Fälle wurden vorher gemeinsam besprochen und geplant. Jeweils zwei Teilnehmer „setzten“ digital mittels DVT am Computer die Implantate. Schon hier profi tierten die Anfänger von den

erfahrenen Kollegen, die zum Teil seit 20 Jahren implantieren. Chirurgische und prothetische Strategien wurden aus-getüftelt, verworfen, wieder aufgenom-

men und schließlich digital implantiert. So mancher Grenzfall wurde dann in der Live-OP doch anders behandelt und ließ die Teilnehmer staunen.

Nervenstärke auch bei ultrakurz

Besonderes Augenmerk wurde in diesem Jahr auf die Indikationen für Ultrashort-

Implantate gelegt. Mutig und nervennah wurde eine Titanschraube nach der ande-ren mit sicherer Hand gesetzt und berei-tete den „Jungen“ schon beim Zusehen Gänsehaut, aber auch Lust auf mehr. Die Fortbildung gab Anregungen, anders zu denken. Wann sind umfangreiche Aug-mentationen sinnvoll und wann kann man auf Alternativen ausweichen?

Nach der Lunchpause in warmer Okto-bersonne wurde der erste Tag mit einem Vortrag vom ersten Ehrenmitglied von iCAMPUS, Dr. Heimo Mangelsdorf aus Nürnberg, sozusagen gekrönt. Unter dem Titel „Pitfalls and success in dental implantology“ erlebte die iCAMPUS-Gruppe eine Zeitreise durch die Karriere eines Implantologen. Angefangen von Blattimplantaten über die ersten Bråne-

Dr. Heimo Mangelsdorf, BDIZ EDI-Mitglied seit 1998,ist deit 2014 erstesEhrenmitglied des iCAMPUS – hier mit Dr. Dirk Duddeck.

Gute Stimmung vor, während und nach der iCAMPUS-Fortbildung (siehe oben und rechts unten).

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mark-Schrauben bis zum heutigen Hightech-Implantat berichtete Dr. Mangelsdorf aus seinem eigenen Erfahrungsschatz. Illustriert mit digitalisierten Dias und Röntgenbildern wurden Erfolge und Misserfolge einer Genera-tion illustriert und am Ende sogar die Blattim-plantate, die nach 15 Jahren doch explantiert werden mussten, zum Begutachten herum-gereicht. Optisch, haptisch und akustisch ein Highlight der Reise.

Am zweiten Tag juckte es nach der Theo-rie allen in den Fingern und die Teilnehmer konnten es kaum erwarten, selbst ein kurzes Implantat zu setzen und die PRGF-Membran herzustellen.

Nach zwei intensiven Tagen durften weder die Tapas noch der Wein fehlen. Bei einem Glas vollmundigem Rioja wurde abends in gemütlicher Runde über das Tagesgesche-hen diskutiert – und viel gelacht. Die nächs-ten Veranstaltungen von iCAMPUS für 2015 sind bereits in der Planung und aktuell unter www.icampus-bdizedi.org Ô

Dr. Luisa DanieliCAMPUS-Projektmanagerin

Fokus auf die Membran.

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24. Expertensymposium auf Fuerteventura

Im Fokus: Die Schnittstellenproblematik

„Schnittstellen in der Zahnmedizin und Implantologie“ war das Hauptthema des 24. Internationalen Expertensymposiums für regenerative Verfahren in der Zahnmedizin, zu dem Professor Dr. Dr. Joachim Zöller, Universität Köln, in der Zeit von 23. bis 30. Oktober 2014 nach Fuerteventura eingeladen hatte.

Wie in den vergangenen Jahren haben sich wieder 150 Zahnärzte aus Deutsch-land, Österreich und der Schweiz sowie erstmalig auch aus England auf den Weg in den Robinson-Club Esquinzo Pla-ya auf Fuerteventura gemacht. In Kom-bination mit BDIZ EDI und DGOI gelang es dem Team aus der Universität Köln, ein Programm mit 35 Referenten zu den unterschiedlichen Themen der Schnitt-stellenproblematik im zahnärztlichen, implantologischen Behandlungsablauf zusammenzustellen.

Besonderer Wert wurde neben den zahl-reichen Vorträgen, auch auf die interakti-ve Wissensvermittlung mit einer hohen Zahl von Workshops zu den Thematiken gelegt. In kleinen Arbeitsgruppen konn-ten so die Inhalte vertieft werden, die jeweils parallel angeboten wurden. Zur Darstellung der Schnittstellenproblematik waren auch wieder zahlreiche Referenten eingeladen, die sich mit der Zusammen-

arbeit von Zahnärzten aus allgemeinme-dizinischer oder wissenschaftlicher Sicht beschäftigt haben. Dementsprechend konnte Prof. Dr. Josef Beuth, Universität Köln, evidenzbasierte komplementäre Behandlungsmethoden bei Krebserkran-kungen vorstellen. Im gleichen Themen-block zeigte Dr. Sigurd Hafner, München, auf, welche Strategien zum erfolgreichen Umgang mit Knochennekrosen und Wundheilungsstörungen bei Bisphos-phonattherapien möglich sind. In diesem Zusammenhang zeigte Dr. Hans-Jürgen Weise, Bad Säckingen, auf, welche Mög-lichkeiten der orthomolekularen Medizin eine sinnvolle Anwendung in der Parodon-tologie oder Implantologie aufzeigen.

Besonderer Stellenwert:die Alterszahnheilkunde

Einen besonderen Stellenwert hatte bei diesem Symposium auch die Alters-zahnmedizin. In diesem Zusammenhang

zeigte PD Dr. Hans-Joachim Nickenig, Köln, auf, wie die Patienten implantologische Versorgungen in Bezug auf die Lebens-qualität beurteilen. Univ.-Prof. Dr. Gerwin Arnetzl, Graz, arbeitete die verschiede-nen klinischen Aspekte der Alterszahn-heilkunde auf und vertiefte sie in einem Workshop , denn insbesondere die all-gemeinmedizinischen Anforderungen benötigen besondere Beachtung. Unter-stützt wurden seine Ausführungen von Prof. Dr. Bernd Leplow, Halle, mit den Erläu-terungen zur Verhaltensmedizin im Zu-sammenhang mit der oralen Gesundheit.

Den Vortrag mit den meisten Zukunfts-visionen zeigte Prof. Dr. Dr. Jürgen He-scheler, Köln, auf, indem er über seine aktu ellen Arbeiten zu pluripotenten Stammzellen informierte. Neben dem Ein-satz in der Allgemeinmedizin sind auch hier erste Anwendungen in der Zahnheil-kunde und besonders der regenerativen Therapie möglich.

Ztm. Gerhard Stachulla und Sebastian Schiel als Teamreferenten im Vortragsraum

Jürgen Hescheler und Joachim Zöller in der Diskussion mit den Teilnehmern nach dem Vortrag über die Anwendung der Stammzellforschung

BDIZ EDI Aktuell48 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Ein besonders intensiv erörtertes Thema zeigte sich mit der Anwendung der digi-talen Technologie im implantologischen Behandlungsablauf. Neben den chirur-gischen und prothetischen Optionen wurden aber auch die wirtschaftlichen Aspekte diskutiert. Prof. Dr. Florian Beuer, München, erhielt dafür den Preis in der Kategorie „Erstmalig Referent beim Sym-posium“ für seinen Vortrag „Digital Den-tistry meets Implant Dentistry“. In diesem Zusammenhang wurde die Notwendig-keit der Zusammenarbeit zwischen Zahn-arzt und Zahntechniker diskutiert. Dazu

stellten in einem Gemeinschaftsvortrag von Zahntechnikermeister Gerhard Sta-chulla und Dr. Dr. Sebastian Schiel, Augs-burg, die Anfertigung von CAD/CAM-gefrästen Knochenblöcken vor.

SchnittstelleKieferkamm rekonstruktion – Weichgewebs management

Weitere Vorträge beschäftigten sich mit der Schnittstelle zwischen Kieferkammre-konstruktion und Weichgewebsmanage-ment. Dort wurden vielversprechende

Innovationen von PD Dr. Dr. Daniel Rotha-mel, Köln, vorgestellt, aber auch Langzei-tergebnisse mit der Analyse von unter-schiedlichen Augmen tationsmethoden im Verlauf von 20 Jahren präsentiert. Da-für erhielt Dr. Stefan Reinhard, Münster, erneut den Tagungspreis für die beste wissenschaftliche Aufarbeitung seines Themas sowie Dr. Dr. Ernst Fuchs-Schaller, Zürich, der für seine langjährige Referen-tentätigkeit zum Thema „Laterale Aug-mentationen leicht gemacht“ ebenfalls einen Tagungspreis erhielt. Ô

Ausblick

Im nächsten Jahr wird das Jubiläums-Symposium zum 25. Mal in der Zeit vom 29. Oktober bis 5. November 2015 durchgeführt. Die Jubiläumsveranstaltung wird das Thema „25 Jahre Implan-tologie – Was hat sich verändert?“ bearbeiten und erneut im Robinson-Club stattfi nden.

Zur dieser Jubiläumsveranstaltung haben die Vorbereitungen schon begonnen, um ein besonderes Programm zu erstellen. Die Referenten der vergangenen Jahre wurden bereits ange-fragt, und es haben folgende Kollegen schon jetzt zugesagt:

• Dr. Georg Bayer, Landsberg am Lech• Dr. Fred Bergmann, Viernheim• Prof. Dr. Florian Beuer, München• Prof. Dr. Hans-Josef Beuth, Köln• Dr. Claudio Cacaci, München• Dr. Dr. Dr. Christian Foitzik, Darmstadt• Dr. Ulrich Fürst, Attnang-Puchheim/Österreich• PD Dr. Arndt Happe, Münster• Prof. Dr. Fouad Khoury, Olsberg• Dr. Christian Köneke, Bremen• Dr. Ralf Masur, Bad Wörishofen

• Dr. Jochen Mellinghof, Ulm• PD Dr. Christian Mertens, Heidelberg • Dr. Vincent Morgan, Boston/USA• PD Dr. Hans-Joachim Nickenig, Köln• PD Dr. Dr. Daniel Rothamel, Köln• PD Dr. Jörg Neugebauer, Landsberg am Lech und Köln• Dr. Sebastian Schmidinger, Seefeld• Dr. Dr. Ernst Fuchs-Schaller, Zürich/Schweiz• Ztm. Gerhard Stachulla, Bergen• Dr. Gerhard Werling, Bellheim

Die Kongressorganisation bietet auch wieder für Schnellent-schlossene einen Frühbucherrabatt an. Anmeldung und wei-tere Informationen zur Organisation der Kongressreise unter www.experten-symposium.de.

Reiseorganisation und Kursanmeldung:Reisebüro Garthe & Pfl ugHeike GartheTriftstraße 20 · 60528 Frankfurt-NiederradFon +49 69 677367-0 · Fax +49 69 [email protected]

Demonstration von Operationstechniken an Knochenpräparaten durch Hans-Joachim Nickenig

Ernst Fuchs beim Workshop mit den TeilnehmernStefan Reinhard und Daniel Rothamel in der Diskussion mit den Workshop-Teilnehmern

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Implantologie ein Schwerpunktthema bei der Internationalen Dental-Schau 2015

Die 36. IDS rückt näherDie orale Implantologie steht auch bei der 36. Internationalen Dental-Schau in Köln im Fokus. Aktuelle Trends rund um Implantat-systeme und Werkstoffe, digitale Techniken bei Implantatplanungen sowie Strategien für Osseokonduktion und -integration erwarten die Besucher vom 10. bis 14. März 2015 auf dem Messegelände Köln.

Die Implantologie ist nach Meldung des Verbands der Deutschen Dentalindustrie (VDDI) weiterhin ein Wachstumsbereich der Zahnheilkunde. Pro Jahr werden dem Verband zufolge allein in Deutschland mehr als 800 000 Implantate inse-riert. Mehr als 1 300 verschiedene Den-talimplantate sind derzeit erhältlich. Die implantologischen Behandlungen erreichen nach Angaben weltweit ein Umsatzvolumen von geschätzten fünf Milliarden US-Dollar in diesem Jahr – bei stark steigender Zunahme. Dem will auch die Internationale Dental-Schau (IDS) in Köln Rechnung tragen: Alle zwei Jahre nutzen insbesondere die implantologisch tätigen Zahnärzte und Zahntechnikern die weltgrößte Leit-messe der Dentalbranche, um sich über

Produktneuheiten und aktuelle Trends zu informieren.

Die Entwicklungen auf diesem Fachge-biet zu verfolgen, ist für den Praktiker unerlässlich. Zusätzlich sind auch die

Indikationen für Implantationen um-fangreicher geworden: Selbst Patienten mit verringerter Alveolarkammbreite oder verringerten mesio-distalen Ein-zelzahnlücken können inzwischen mit durchmesserreduzierten Implantaten versorgt werden. Die meist zweiteili-gen Miniimplantate bestehen aus den gleichen biokompatiblen Materialien wie Standardimplantate, sind optional fl apless inserierbar und – je nach indivi-dueller Situation – für provisorische bis hin zu Sofortimplantationen geeignet.

Neue Werkstoffe

Neben neuen Werkstoffen für Implan-tate, beispielsweise hochbelastbare Legierungen aus Zirkonoxid und Titan,

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rücken zunehmend die Modifi kationen der Implantatoberfl ächen in den Fokus der Fachwelt. Optimierungen der Implan-tatoberfl ächen können sowohl auf me-chanischem als auf biochemischem Weg erreicht werden. Beide Strategien ergän-zen sich: So lässt sich beispielsweise die Osseokonduktion durch geeignete Adhä-sion von Wachstumsfaktoren forcieren. Dazu sind auch spezielle Verfahren zur Modifi kation der Rauigkeit der Titanober-fl ächen im Nanometerbereich entwickelt worden, vom klassischen Sandstrahlen über Plasmaspraytechnik, anodische Oxidation oder Säureätzung bis hin zu Nanotubes. Die gezielte topografi sche Gestaltung der Implantatoberflächen erhöht den BIC-Wert und die Adhäsion von Osteoblasten, woraus sich auch Vor-teile für die Osseointegration, etwa bei Sofortimplantationen, ableiten.

Knochenersatzmaterialien

Ebenfalls von großer Bedeutung für die Knochen- und Weichgeweberegenerati-on sind die modernen Knochenersatz-materialien, die heute in vielfältiger Weise dem Implantologen zur Verfü-

gung stehen. Als neueste Entwicklungen zeichnen sich hier auf 3D-Röntgendaten basierende, patientenindividuelle, CAD/CAM-gefertigte Knochenblöcke ab, die passgenau inseriert werden und die Erfolgschancen beispielsweise bei Aug-mentationen oder Osseotransplantatio-nen erhöhen können. In Köln werden die Ergebnisse dieser Entwicklungen von Experten der Dental-industrie umfassend dargestellt – zwei-fellos eine Domäne der IDS.

Verbesserung des Workfl ows

Unabhängig von der jeweiligen implan-tologischen Indikation gewinnen wirt-schaftliche Planungssysteme und Me-thoden zur Verbesserung des Workfl ows überall an Bedeutung. Ein wichtiger Trend betrifft hier die 3D-Navigationssysteme – die aktuellen Methoden lassen dem Be-handler die Option, anhand von CT- oder DVT-Aufnahmen geeignete Schablonen selbst herzustellen oder diese komple-xen Prozesse an spezialisierte Firmen der Dentalindustrie auszulagern, denn moderne Softwaresysteme ermöglichen mittlerweile die 3D-Planung ohne eige-

nes DVT-Gerät – speziell für kleinere Pra-xen eine interessante Alternative.

Auch die kommende IDS bietet dem im-plantologisch orientierten Fachbesucher eine gute Gelegenheit, sich über sämt-liche Innovationen seines dynamischen Fachgebietes umfassend zu informieren. Dazu stehen zahlreiche Experten vor Ort für Beratungsgespräche bereit. „Auf der IDS in Köln bietet sich dem Implantolo-gen die einzigartige Möglichkeit, Her-steller und ihre Produkte live zu erleben. So können Zahnärzte und Zahntechniker direkt von der Professionalität der Den-talindustrie profitieren, das Gespräch mit kompetenten Experten suchen und wirklich praxisrelevante Erkenntnisse mit nach Hause nehmen“, so Dr. Markus Hei-bach, Geschäftsführer des VDDI.

Die IDS (Internationale Dental-Schau) fi n-det alle zwei Jahre in Köln statt und wird von der GFDI Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, dem Wirt-schaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental- Industrie e.V. (VDDI) veranstaltet. Durchgeführt wird sie von der Koelnmesse GmbH, Köln.

Fotos: Koelnmesse

BDIZ EDI Aktuell 51BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Der BDIZ EDI auf der IDS 2015

Der BDIZ EDI wird auch bei der 36. IDS in Köln dabei sein – an gewohnter Stelle: In Halle 11.2, Gang O, Stand 59 – ge-genüber der Bundeszahnärztekammer. Das sollten sich nicht nur alle Mitglieder vormerken. Hier werden die ak-tuellen Publikationen zur GOZ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Natürlich gibt es am Stand des BDIZ EDI auch wieder den neuen und inzwischen 10. Praxisleitfaden für den implantologisch tätigen Zahnarzt, der sich mit der Entzündung am Implantat beschäftigt. Alle Fragen zum

Verband, seinen Konzepten und Programmen beantworten die Vorstandsmitglieder des BDIZ EDI gerne. Außerdem wird auch BDIZ EDI-Justiziar Professor Dr. Thomas Ratajczak mit seiner Kanzlei vor Ort sein.

Der BDIZ EDI auf der IDS 2015

Halle 11.2 · Gang O · Stand 59

GOZ-Diskussison mit unter anderem Dr. Stefan Liepe (ganz links), Sabine Schmidt (DZR), Christian Berger und Prof. Dr. Thomas Ratajczak

Ansturm auf das Glücksrad am Stand des BDIZ EDI

Der Präsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Peter Engel interessierte sich für die Tabellen und die Empfehlungen zur Analogieberechnung.

Talks about iCAMPUS mit Dr. Dirk Duddeck und Dr. Detef Hildebrand

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We decode nature.Aurea®: Design. Funktionalität. Ästhetik.

“Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit unterschiedlichen Implantatsystemen,

knochenerhaltenden Maßnahmen und augmentativen Verfahren stelle ich fest, dass dieses System

hervorragende Resultate zeigt.”

Dr. med. dent. Jörg Munack, M.Sc.,ZahnMedizinischesTeam am Aegi (www.zmtaa.de),

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Innenliegende Deckschraube und Knochen-überlagerung an der Implantatschulter bei Freilegung

“Darüber hinaus bietet das System sowohl im implantologischen als auch prothetischen Bereich

komplette Lösungen für das Labor und die Praxis.”

Dr. med. dent. Jens Becker, M.Sc.,ZahnMedizinischesTeam am Aegi (www.zmtaa.de),

Hannover

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37. Deutscher Privatzahnärztetag in Düsseldorf

Besinnung auf das WesentlicheDie Privatzahnärztliche Vereinigung Deutschlands (PZVD) veranstaltet vom 8. bis 10. Januar 2015 ihren den 37. Deutschen Privat-zahnärztetag. Neu ist das Programm für Studenten und Assistenten, das bereits am Donnerstag beginnt. Ein Höhepunkt im Programm am Freitag dürfte der angekündigte Auftritt von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sein. BDIZ EDI-Mitglie-der kommen in den Genuss günstiger Teilnahmegebühren.

Die Begegnung und der Austausch haben auch bei diesem Treffen hohe Priorität. PZVD-Präsident Dr. Wilfried Beckmann lädt diesmal nicht nur die Mitglieder und Gäste ein, sondern erstmalig auch die „Einsteiger“ mit einem eigenen Pro-gramm. Es geht um Strategien für die Freiberuflichkeit, um den Wechsel von der Kassen- zur Privatpraxis und um Exis-tenzgründung generell. Das Programm wird von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank gesponsert und ist daher für Studierende der Zahnmedizin sowie As-sistenten kostenfrei.

Das gesundheitspolitische Forum am Freitag und Samstag steht unter dem Motto: Besinnung auf das Wesentli-che – Gesundheitssystem der Zukunft. Im Programm angekündigt ist auch ein Vortrag von Bundesgesundheitsminis-ter Hermann Gröhe. Den Auftakt bildet die Einführung in das Thema von PZVD-Präsident Dr. Wilfried Beckmann, gefolgt vom Vortrag „Die Dimension der Zukunft: Besser statt mehr“ von Prof. Dr. Meinhard

Miegel und anschließender Diskussion. Miegel ist Sozialwissenschaftler und Pu-blizist, Wirtschaftsforscher und Politik-berater und gilt als brillanter Redner. In seinem Buch „Epochenwende“ beschreibt er den dramatischen Rückgang der Euro-päer an der Weltbevölkerung.

Über die Generation Y referiert Dr. Mari-on Marschall, Chefredakteurin der Deut-schen Zahnarzt Woche und Kennerin der zahnärztlichen Nachwuchsproblematik. Die Abendveranstaltung findet am Freitag in besonderer Atmosphäre im Medienhafen statt.

Der Samstag startet mit einem Impuls-referat von Dr. Volker Busch über die Kom-munikation mit Herz und Verstand. Busch, Facharzt für Neurologie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ist aus der Faszination für das menschliche Gehirn heraus seit Jahren vielgebuchter Referent, der sich dem Themenkomplex Geist und Gehirn mit viel Engagement widmet. Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier re-feriert im Anschluss über den Beruf des Arztes/Zahnarztes zwischen Freiheitlich-keit und Regulierung.

Seit 2014 fi ndet das PZVD-Diskussionsfo-rum im Anschluss an die Vorträge statt. „Stellen Sie Ihre Fragen. Teilen Sie den Tagungsmitgliedern Ihre Anregungen mit. Berichten Sie von Ihren Erfolgen, aber auch von Ihren Sorgen. Suchen Sie mit Ihrem Auftrag an die PZVD einen Verbündeten. Stärken Sie Ihre Position als Unternehmer durch die Privatzahn-ärztliche Vereinigung Deutschlands“, ermuntert das PZVD-Vorstandsteam die potenziellen Teilnehmer.

Düsseldorf ist Veranstaltungsort des nächsten PZVD-Tages. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

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EventsBDIZ EDI Aktuell54 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Im Anschluss fi ndet die Jahreshauptversammlung der PZVD statt mit der Neuwahl des Vorstands.

Da BDIZ EDI und PZVD seit 2014 Kooperationspartner sind, kommen die Mitglieder des BDIZ EDI in den Genuss der reduzierten Teilnah-megebühr. Die Anmeldung fi ndet sich auf der Internetseite der PZVD: www.pzvd.de Ô

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Anmeldung zum 37. Deutschen Privatzahnärztetag

Preise:PZVD-MitgliederTagungsgastronomie-Pauschale 110,00 EuroBegleitpersonen von MitgliedernAssistenten/-innen (als Berufsstarter)Tagungsgebühr inklusive Tagungsgastronomie 130,00 EuroStudierende der Zahnmedizin (Nachweis)Kostenübernahme derTagungspauschalen durch die ZA eG kostenlosMitglieder der Kooperationspartner (Nachweis)Tagungsgebühr inklusive Tagungsgastronomie 175,00 EuroGästeTagungsgebühr inklusive Tagungsgastronomie 350,00 EuroAbendveranstaltung09. Januar 2015 110,00 Euro

Unterkunft:Folgende Zimmerkontingente sind für Sie bis zum15. Dezember 2014 reserviert:Steigenberger ParkhotelKönigsallee 1a (GPS Eingabe: Corneliusplatz 1) · DüsseldorfFon +49 211 1381-0 · Fax +49 211 [email protected]: Privatzahnärztliche Vereinigung DeutschlandsDoppelzimmer inklusive Frühstück 215,00 EuroEinzelzimmer inklusive Frühstück 175,00 Euro

Anmeldung:Bitte richten Sie Ihre verbindliche Reservierung an die Geschäftsstelle der PZVD. Sämtliche Pauschalen sind vorab fällig. Ihre frühzeitige Anmeldung sichert Ihnen die Teilnahme.PZVD GeschäftsstelleBernadette GebauerSusannenstraße 7a · 33335 GüterslohFon +49 5241 9705-16 · Fax +49 5241 9705-88 · [email protected]

Überweisung an:Dt. Apotheker- und Ärztebank KölnIBAN DE11 3006 0601 0002 2931 37 · BIC DAAEDEDDXXX

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Curriculum No. 17 startet im Juli 2015 – jetzt anmelden!

Erste Schritte in der ImplantologieDas 17. Curriculum Implantologie von BDIZ EDI und der Universität zu Köln geht im Juli 2015 an den Start. Die acht Fortbildungs-bausteine, die der BDIZ EDI im Curriculum Implantologie in Kooperation mit der Universität Köln anbietet, zeigen Berufseinstei-gern die ersten wichtigen Schritte für die implantologische Praxis.

Die Seminare, die unter der Leitung von Universitätsprofessor Dr. Dr. Joachim E. Zöller laufen und von PD Dr. Hans-Joachim Nickenig umgesetzt werden, behandeln Indikationen, chirurgisches und prothe-

tisches Vorgehen sowie Komplikationen rund um die Implantologie. Das Pro-gramm wurde 2011 novelliert und bein-haltet die aktuellen minimalinvasiven Eingriffe (Sinuslift, Bone Splitting, Flapp-

less Surgery) ebenso wie das intensive Erlernen der 3D-Diagnostik und die ope-rative Umsetzung mittels 3D-Operations-schlablonen, die in der oralen Implantolo-gie immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Anatomie Humanpräparat OP-Übungen am Humanpräparat

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Modular aufgebaut

Der BDIZ EDI spricht mit seinem Curriculum Implantologie nicht nur junge Zahnärzte und Einsteiger in die Implantologie an. Besonders interessant ist die modular aufgebaute Fortbildung auch für Zahn-ärzte, die nur gelegentlich implantieren und ihr Behandlungsspekt-rum auf eine solide Grundlage stellen wollen. Denn nach erfolgrei-chem Abschluss des Curriculums hat jeder Teilnehmer gelernt, auch schwierige Indikationsstellungen zu beherrschen und mit möglichen Komplikationen fertig zu werden. Zu den weiteren Besonderheiten gehören der hohe Anteil an praktischen Übungen sowie die Tatsache, dass auch Fortbildungsbausteine, die nicht beim BDIZ EDI erworben wurden, in das Curriculum integriert werden können, wenn deren Wissenschaftlichkeit anerkannt ist.

Damit hebt sich der Verband von vielen Konzepten ab. Die offene Fortbildung und die entsprechende Konstruktion seiner Curricula stel-len ein Gegenmodell zur „closed-Shop-Politik“ anderer Anbieter dar. Die bisherigen wie die aktuellen Absolventen loben die praktischen Operationen an Humanpräparaten und die dadurch realitätsnahen Übungen. Diese praktische Unterweisung stellt eine wesentliche Unterrichtseinheit für jeden Curriculumsblock dar. Humanpräpara-te des anatomischen Ins tituts der Universität zu Köln sind dabei in unterschiedlichen Stadien und Gewebetiefen präpariert, so können neben der räumlichen Orientierung auch die schonungswürdigen Strukturen studiert werden.

Die Gruppe diskutiert

Seit 2011 wurde der Baustein „Präsentation“ in den Unterricht inte-griert. Die Teilnehmer präsentieren ihre Behandlungsfälle vor der Gruppe. Neben der intensiven Diskussion und der Erarbeitung von

Sinusbodenelevation am Tierpräparat

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implantologischen und implantatprothe-tischen Behandlungsstrategien erfolgt somit eine kursbegleitende Vorbereitung der Abschlussprüfung, die im letzten Mo-dul integriert ist.

Durch die vergleichende Betrachtung unterschiedlicher Implantatsysteme und deren Protokolle wird es dem Teilnehmer erleichtert, eine Auswahl für sein Praxis-spektrum zu treffen. Ferner wird Wert auf

die Erarbeitung eines chirurgischen und prothetischen Standardprotokolls (auch für den Anfänger) gelegt. Ô

AWU

Modul 1 · 02. bis 03.07.2015Grundlagen der zahnärztlichen Implantologie• Anatomie und Histologie des stomatognathen Systems• Knochenbiologie und Osseointegration• Allgemeine Diagnostik in der Implantologie• Aufklärung in der ImplantologieAnatomie (Freitag): Studium der Humanpräparate

Modul 5 · 18. bis 19.02.2016Augmentation Teil 1 – regionaler Knochenaufbau• Ungünstige Biomechanik vs. Augmentation• Eigenknochen und Knochenersatzmaterialien• Membrantechnik• Sofortimplantation• SinusbodenelevationPraktische Übungen: Sinuslift am Schafskopf/Schweinekiefer/Apfel/Ei/Splitting-Kalbsrippe

Modul 2 · 30. bis 31.07.2015Fallplanung und Diagnostik• Risikopatienten, Lokalanästhesie, Monitoring• Implantattherapie bei blutgerinnungskompromittierten

Patienten• Ästhetische Diagnostik• Fallpräsentationen I (*)• Nahttechnik und Schnittführung• Chirurgisches ProtokollPraktische Übungen: Implantatinsertion am Kunststoffkiefer, Schnitt-und Nahttechniken(*) Zu den Fallpräsentationen sind die Kursteilnehmer

aufgefordert, eigene Fälle zur Diskussion zu stellen

Modul 6 · 10. bis 11.03.2016Weichgewebsmanagement• DVT in der Implantattherapie• Augmentationen mit Bindegewebe

und Knochenersatzmaterialien• Hands-On Weichgewebe• Implantatprothetik II (stark reduziertes Restgebiss, zahnlos)• Fallpräsentationen II (*)Praktische Übungen: Weichgewebe am Schweinekiefer(*) Zu den Fallpräsentationen sind die Kursteilnehmer aufge-

fordert, eigene Fälle zur Diskussion zu stellen, Vorbereitung zur Curriculum-Prüfung

Modul 3 · 08. bis 09.10.2015Chirurgische Techniken und erweiterte Diagnostik• Die moderne Zahnextraktion• Grenzen und Möglichkeiten der Socket Preservation• 3D-Diagnostik und geführte Implantatchirurgie• 3D-Führungshülsensysteme im VergleichPraktische Übungen: 3D-Workshop

Modul 7 · 07. bis 08.04.2016Augmentation Teil 2 – Knochenferntransplantation• Beckenkammtransplantation• Distraktionsosteogenese• Alternative zur Augmentation: Nervlateralisation,

anguliert gesetzte Implantate• Gutachten in der ImplantologiePraktische Übungen: Anatomie, Blockaugmentation/Sinuslift

Modul 4 · 19. bis 20.11.2015Implantatprothetik• Antibiotikatherapie• Notfälle in der zahnärztlichen Praxis• Implantatprothetik I (Einzel-, Schalt-, Freiendlücke)• Systemvergleich ImplantatePraktische Übungen: BiologischeKieferkammverbreiterung, Kalbsrippe

Modul 8 · 02. bis 03.06.2016Recall und Komplikationen• Implantatfreilegung, Recall und Nachsorge• Wachstumsfaktoren in der Implantologie• Periimplantitis• Assistenz in der zahnärztlichen ImplantologieFreitagnachmittag: Abschlussprüfung,anschließend Zertifi katsübergabe

Referenten der Curricula:Christian Berger, Dr. Urs Brodbeck, Dr. Peter Gehrke, Dr. Arndt Happe, PD Dr. Jörg Neugebauer, PD Dr. H.J. Nickenig, Dr. Stefan Reinhardt, Dr. Dr. Daniel Rothamel, Dr. Andre Schmitz, Dr. Helmut Steveling, Prof. Dr. Thomas Weischer, Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller

Die aktuellen Termine der Curricula sind online unterwww.bdizedi.org / Fortbildung abrufbar.

Anmeldung für Curriculum 17:offi [email protected] · Fon +49 228 93592-44

Die Bausteine des 17. Curriculum Implantologie von BDIZ EDI und Universität Köln

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NEWS-TICKER

Jean-Claude Juncker aus Luxemburg, EU-Kommissionspräsident, gilt als ausge-fuchster Europa-Dinosaurier und selbst-bewusster Politik-Veteran. Er spricht flie-ßend Deutsch, Französisch und Englisch – manchmal auch mit spitzer Zunge. Er will die Kommission neu strukturieren: Es soll mehrere Vizepräsidenten für Querschnitts-aufgaben geben.

Frans Timmermans, Niederlande, ist der ers-te Vizepräsident und somit „Premier“ von Juncker. Aufgewachsen in Rom und Brüs-sel spricht der Diplomat sechs Sprachen. Er gilt als kluger Analytiker. Sein Auftrag lautet: „Better Regulation“ – das Verhält-nis von Zentrale zu den Mitgliedstaaten neu zu bestimmen. Timmermans hat als Hollands Außenminister bereits eine gute Figur abgegeben.

Federica Mogherini aus Italien ist überzeug-te Europäerin wird künftig EU-Außenbe-auftragte sein. Sie gilt als selbstbewusst, zielstrebig und – anders als ihre Vorgänge-rin Catherine Ashton – offen für Moderni-sierung. Sie besitzt allerdings nur geringe internationale Erfahrung.

Kristalina Georgiewa aus Bulgarien hat als EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenschutz bislang gute Arbeit geleistet. Nun hat Juncker sie als Vizepräsidentin für Haushalt vorgesehen. Die konservati-ve Wirtschaftsexpertin hatte zuvor viele Jahre bei der Weltbank gearbeitet, etwa als Vize-Präsidentin. Sie gilt als außenpo-litisch erfahren.

Maros Sefcovic, slowakischer Diplomat, war bereits Mitglied der Kommission Barroso und dort zunächst für Bildung und Kultur zuständig. Seit 2010 war er sogar Vizepräsi-dent, außerdem Kommissar für institutionel-le Beziehungen und Verwaltung. In der neu-en EU-Kommission sollte er ursprünglich für Verkehr und Raumfahrt zuständig sein. Nach einigen Änderungen der Ressortzuschnitte ist er nun als Vizepräsident der Kommission für die Energieunion verantwortlich.

Andrus Ansip aus Estland geht als Vize-präsident und zuständig für Digitales an den Start. Er wirft seine neun Jahre als Mi-nisterpräsident von Estland in die Waag-schale. Er ist ein tougher Reformer, der sein Land für den Euro fit gemacht hat und gilt als strategischer Kopf.

Valdis Dombrovskis aus Lettland wird als Vi-zepräsident für den Euro und den sozialen Dialog zuständig sein. Der frühere lettische Regierungschef hat sein Land ebenfalls durch eine harte Reformzeit geführt. Nach dem Einsturz eines Supermarkt-Daches mit 54 Toten übernahm Dombrovskis im vergangenen November die politische Ver-antwortung und trat zurück. Nun setzt er seine politische Karriere in Brüssel fort.

Jyrki Katainen aus Finnland war bislang Wirtschafts-und Währungskommissar, kam als Ersatz für Olli Rehn, der ins EU-Parla-ment gewechselt ist. Nun rückt er auf in die Riege der Vizepräsidenten, zuständig für Arbeitsplätze, Wachstum, Investitionen und Wettbewerb. Er gilt als sachlich und direkt. Bevor Katainen nach Brüssel ging, war er finnischer Regierungschef.

Vom Europäischen Parlament bestätigt

Die neuen EU-KommissareDas Europäische Parlament in Straßburg hat die neue EU-Kommission bestätigt. Zuvor hatte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker aus Luxemburg untermauert: „Diese Kommission ist eine politische Kommission.“ Gleichzeitig stellte er gegenüber den Mitgliedstaaten klar: „Wir sind nicht das Generalsekretariat des Rates.“ Neu ist die künftige Struktur der Kommission mit sieben Vizepräsidenten ohne festes Portfolio. Juncker schwebt zudem ein präsidiales Regieren nach französischem Vorbild vor mit drei Eckpunkten: Etatdisziplin, Flexibilität und Reformen. Die Wahl seiner Kommissare ist allerdings umstritten. Hier die einzelnen Länder:

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Margrethe Vestager, Dänemark, war bisher dänische Ministerin für Wirtschaft und Inneres und hat während der dänischen EU-Ratspräsidentschaft als Vorsitzende des Finanzministerrats überzeugt. Sie wird Kommissarin für das wichtige Wett-bewerbsressort. Damit übernimmt sie auch das schwierige Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission gegen den US-Internetkon-zern Google. Früher war die Liberale auch mal Erziehungsministerin Dänemarks.

Cecilia Malmström aus Schweden: Als EU-Innenkommissarin enttäuschte die Liberale bislang die EU-Kenner. In Schweden ist sie beliebter als in Europa. Sie steht nun vor ei-ner weiteren Amtszeit in Brüssel, allerdings in einem neuen Ressort: Malmström soll als neue Handelskommissarin die Verhandlun-gen mit den USA über das Freihandelsab-kommen TTIP zum Abschluss führen.

Pierre Moscovici aus Frankreich wird Kom-missar für Wirtschaft, Finanzen und Steu-ern. Keine gute Wahl, wie viele meinen, denn als Finanzminister Frankreichs war er wenig erfolgreich. Das Land verstößt seit Jahren gegen die in der EU zulässige Höhe der Gesamtverschuldung und des Haus-haltsdefizits.

Vera Jourová aus Tschechien ist designierte Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Geschlechtergerechtigkeit. Sie gehört der Partei ANO 2011 an, die sich erst 2011 als Bürgerinitiative gegründet hat und als populistisch gilt. Bis 2006 war Jourová Sozialdemokratin. Aus der Partei trat sie aus, nachdem sie wegen falscher Korrup-tionsvorwürfe gegen sie einen Monat in Untersuchungshaft verbrachte.

Jonathan Hill aus Großbritannien ist aus-gemachter Euroskeptiker und gehört eben-falls zu den umstrittenen Kommissaren. Der Fraktionschef der Tories im britischen Oberhaus ist für den Bereich Finanzstabi-lität, Finanzdienste und Kapitalmarkt zu-ständig. Hills Rolle als Mitbegründer einer Beratungsfirma, die auch Kunden in der Finanzwelt betreut, steht in der Kritik. Er habe zu enge Verbindungen in die Finanz-branche.

Marianne Thyssen aus Belgien: Die flämi-sche Christdemokratin gilt als gute EU-Abgeordnete. Erst auf den letzten Drücker wurde sie von Belgien als Kandidatin für die EU-Kommission vorgeschlagen. Das hatte aber weniger mit ihr als mit der schwieri-gen Regierungsbildung in Belgien zu tun. Sie soll die Ressorts Beschäftigung, Soziales und Mobilität übernehmen.

Tibor Navracsics, Ungarn, gehört ebenfalls zu den umstrittenen Kandidaten. Der Kul-turausschuss des Parlaments sprach sich gegen seine Berufung aus. Navracsics ist Kommissar für Bildung, Kultur und Jugend und war bisher Justizminister Ungarns und Mitglied der Fidesz-Partei, die die Regierung in Ungarn stellt. Navracsics hat massive Eingriffe in Justiz, Wahlrecht und Presse-freiheit zu verantworten. Die Zustimmung des Parlaments zur Berufung Navracsics als EU-Kommissar wurde erst möglich, nach-dem Juncker dessen Kompetenzen verrin-gerte und dem Ressort die Zuständigkeit für Staatsbürgerschaft entzog.

Violeta Bulc, Slowenien, rückt als Ersatzkan-didatin in die neue EU-Kommission nach, weil ihre ursprünglich nominierte Lands-frau Alenka Bratusek, angesichts des Wi-derstands im Europaparlament verzichtet hatte. Bulc, bislang Entwicklungsministerin in ihrer Heimat, soll in der Kommission für das Transportressort zuständig sein.

Günther Oettinger aus Deutschland hat – anders als erwartet – als EU-Kommissar bislang überzeugt. 2010 war er als Nicht-Experte für das Energie-Ressort berufen worden. Demnächst muss der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg sich erneut in ein für ihn neues Fach einar-beiten: Er ist künftig für digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständig.

Carlos Moedas aus Portugal ist neu in der EU-Kommission. Der Sozialdemokrat ist Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation. Moedas machte Karriere als Investmentbanker, bevor er 2011 Staats-sekretär in der portugiesischen Regierung wurde. Er führte im Wesentlichen für Por-tugal die Verhandlungen mit der EU-Troika.

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Corina Cretu, Rumänien, wurde kurzfristig als Kommissarin für Regionalpolitik no-miniert. Die Sozialdemokratin löst Agrar-kommissar Dacian Ciolos als bisherigen ru-mänischen Vertreter ab. Die Begründung: Juncker wollte mindestens neun Frauen in die Kommission holen, also mindestens so viele wie bisher. Nach eigenen Angaben hat Juncker „die Regierungen abtelefoniert, da-mit es nicht bloß drei Frauen werden“. Cretu ist seit 2007 EU-Parlamentarierin.

Johannes Hahn, Österreich, soll im Juncker-Team für die EU-Nachbarschaftspolitik zuständig sein. Der konservative Politiker war bereits Mitglied der zweiten Kommis-sion Barroso als Kommissar für Regional-politik.

Dimitris Avramopoulos, Griechenland, war Außenminister in der Regierung Samaras und wechselte im Juni 2013 in das Amt des griechischen Verteidigungsministers. In Junckers Kommission soll er den Bereich Migration und Inneres übernehmen und dabei auch für den Bereich Staatsbürger-schaft zuständig sein, nachdem diese Zu-ständigkeit dem Ungarn Navracsics entzo-gen wurde. Er gilt in der Flüchtlingspolitik als Hardliner.

Phil Hogan ist Irlands EU-Kommissar. Der konservative Politiker ist zwar seit 1989 Abgeordneter des irischen Unterhauses und war zuletzt Umweltminister – in der Europapolitik ist der 54-Jährige aber uner-fahren. Er wird das Ressort Landwirtschaft übernehmen.

Elzbieta Bienkowska, polnische Vizeregie-rungschefi n, kümmert sich künftig um die Bereiche Binnenmarkt, Industrie, Unter-nehmertum, Mittelstand und Raumfahrt. In der Regierung Tusk war sie seit 2007 als Ministerin für die polnische Infrastruktur zuständig.

Neven Mimica, Kroatien, ist seit dem EU-Beitritt seines Landes 2013 EU-Kommissar. In der künftigen Kommission wird er für Internationale Zusammenarbeit und Ent-wicklung zuständig sein. Junckers Vorgän-ger als Kommissionspräsident, José Manuel Barroso, bezeichnete den 60-jährigen So-zialdemokraten als „erfahrenen und en-gagierten Europäer“. Nimica arbeitete bis 1997 in den Botschaften in Ägypten und der Türkei, danach war er zunächst Staats-sekretär und später Minister.

Miguel Arias Cañete, spanischer Ex-Minister für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt, übernimmt jetzt als EU-Kommissar die Be-reiche Klimaschutz und Energie. Bei den Anhörungen vor den Abgeordneten stand er in der Kritik, weil er bis vor kurzem Antei-le an Ölfi rmen hielt und Interessenkonfl ik-te bei seiner künftigen Aufgabe befürchtet wurden.

Vytenis Andriukaitis, litauischer Chirurg, ist der erste approbierte Arzt, der als EU-Kommissar für die Bereiche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zuständig ist. Vorher war der Sozialdemokrat Gesund-heitsminister Litauens. In der Europapolitik ist der 63-Jährige neu.

Karmenu Vella, maltesischer Sozialdemo-krat, ist EU-Kommissar für Umwelt und Fischerei. Erstmals werden die beiden Res-sorts zusammengelegt. Seit 1976 war Vella Abgeordneter im Parlament Maltas, bis er 2013 Tourismusminister wurde. Der Hotelier ist studierter Bauingenieur.

Christos Stylianides, Zypern, ist im Mai erst-mals ins Europäische Parlament gewählt worden. Nun hat Juncker ihn als Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanage-ment ausgewählt. Zuvor war er einige Jah-re Abgeordneter im zyprischen Parlament und dort Mitglied des Europaausschusses. Zuletzt war er Regierungssprecher Zyperns.

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Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen innerhalb der EU

EuGH präzisiertAuslandsbehandlung

Aufgrund einer gerichtlichen Vorlage aus Rumänien beschäftigte sich der Europäische Gerichtshof (EuGH) in seinem Urteil vom 09.10.2014 (C-268/13) erneut mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen EU-Bürger medizinische Leistungen in einem ande-ren EU-Mitgliedstaat in Anspruch nehmen dürfen und anschließend von ihrer Krankenversicherung die Kosten dafür erstattet bekommen. In dieser jüngsten Entscheidung präzisierte der EuGH die Voraussetzungen, unter denen Kosten für eine stationäre Behandlung in einem anderen EU-Mitgliedstaat von der Krankenversicherung im Heimatstaat zu übernehmen sind.

Der Fall

Eine Rumänin litt seit mehreren Jahren an einer schweren Herzerkrankung. Im Jahr 2007 erlitt sie einen Herzinfarkt und wurde operiert. Im Jahr 2009 verschlech-terte sich ihr Gesundheitszustand wieder. Aufgrund der ärztlichen Untersuchungen im Institut für Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen in Temeswar rieten die Ärzte der ru-mänischen Patientin, eine Operation am offenen Herzen vornehmen zu lassen, um die Mitralklappe auszutauschen und zwei Stents einzusetzen.

Die Patientin war der Ansicht, dass die Verhältnisse in diesem Krankenhaus für eine solche Operation unzureichend seien. Es fehlte ihrer Ansicht nach an Medikamenten und grundlegendem medizinischen Material. Sie beantrag-te bei ihrer Kasse die Übernahme der Behandlungskosten in einem anderen EU-Mitgliedstaat. Dies lehnte die Kasse mit dem Hinweis ab, dass die von den Ärzten empfohlene Operation auch in Rumänien durchgeführt werden könnte. Die Patientin begab sich daraufhin nach Deutschland, wo der Eingriff durchge-führt wurde. Die Kosten des Eingriffs betragen einschließlich der Kosten des postoperativen Krankenhausaufenthaltes insgesamt 17 714,70 Euro.

Diese Kosten klagt die Patientin nun gegen die Krankenkasse ein mit dem Hinweis, die ursprünglich beantragte Genehmigung für eine Behandlung in

einem anderen EU-Mitgliedstaat hätte nicht verweigert werden dürfen, weil eine ebenso wirksame Behandlung in dem Krankenhaus in Temeswar nicht hätte vorgenommen werden können. Im Zusammenhang mit dieser Zah-lungsklage legt nun das angerufene Landgericht folgende Frage dem EuGH vor: Ist die Situation, in der ein chirur-gischer Eingriff im Wohnmitgliedstaat zwar rechtzeitig und aus fachlicher Sicht sachgemäß durchgeführt werden könn-te, da die erforderlichen Fachleute und auch das entsprechende Fachwissen vorhanden sind, aber die grundlegen-den Medikamente und das grundlegen-de medizinische Material fehlen, einer Situation gleichzusetzen, in der eine erforderliche medizinische Versorgung im Sinne der für den Rechtsstreit maß-geblichen Vorschrift nicht gewährleistet werden kann?

Die Entscheidung

Die Pfl icht zur vorherigen Genehmigung einer medizinischen Behandlung im Aus-land ist bei ambulanten Behandlungen in der Regel unzulässig und daher nur im Zusammenhang mit stationären Be-handlungen wie hier der Herzoperation zulässig. Dabei regelt Art. 22 Abs. 2 Unter-absatz 2 der Verordnung 1408/71 (in der Fassung der Verordnung 592/2008) zwei Voraussetzungen, bei deren Erfüllung der Krankenversicherungsträger die vorhe-rige Genehmigung erteilen muss. Die erste Voraussetzung ist, dass die betref-

fende Behandlung zu den versicherten Leistungen gehört, also zu denjenigen Leistungen zählt, auf die der Patient in seinem Wohnmitgliedstaat Anspruch hat. Die zweite Voraussetzung ist erfüllt, wenn diese Behandlung in Anbetracht des Gesundheitszustandes und des Ver-laufs der Erkrankung im Wohnmitglied-staat nicht in einem Zeitraum erlangt werden kann, der für diese Behandlung normalerweise erforderlich ist.

Zu dieser zweiten Voraussetzung hat der EuGH bereits einige Entscheidungen ge-troffen, die hier auch schon vorgestellt wurden (vergleiche Urteil in Sachen Inizan, C-56/01; Urteil in Sachen Watts, C-372/04). Der EuGH stellte hierzu in der Vergangenheit bereits fest, dass die Genehmigung für eine Auslandsbehand-lung nicht verweigert werden darf, wenn die gleiche oder eine ebenso wirksame Behandlung in dem Wohnmitgliedstaat nicht rechtzeitig erlangt werden kann. Bei der Beurteilung, ob eine ebenso wirksame Behandlung im Wohnmit-gliedstaat rechtzeitig verfügbar ist, sind sämtliche Umstände des konkreten Falls zu beachten, also beispielsweise der Gesundheitszustand des Patienten, das Ausmaß der Schmerzen, die Art der Be-hinderung oder die Vorgeschichte des Patienten. Durch die aktuelle Entschei-dung ergänzt der EuGH, dass zu diesen Umständen auch das Fehlen von Me-dikamenten oder grundlegendem me-dizinischen Material zählt. Denn ohne die erforderlichen Medikamente oder

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Die neuen

Weisheitszahn-haken sind speziell konzipiert, um impaktierte Weisheitszähne mit konischen oder runden Wurzeln („Weis-heitszahnkeime“) im Ganzen zu extrahieren.

kein Zerteilen des Zahnes mittels Bohrer, dadurch

kein Risiko, dass der Zahn im knöchernen Zahnfach rotiert

das grundlegende medizinische Material könne keine gleiche oder ebenso wirksame rechtzeitige Behandlung im Wohnmitgliedstaat möglich sein.

Auch wenn der EuGH hierdurch das Recht der Patienten auf eine Kran-kenhausbehandlung in einem anderen EU-Mitgliedstaat stärkte, wies er gleichzeitig darauf hin, dass die Frage, ob eine gleiche oder ebenso wirksame rechtzeitige Behandlung im Wohnmitgliedstaat möglich ist oder nicht, auf der Ebene sämtlicher Krankenhauseinrichtungen des Wohnmitgliedstaates zu beurteilen ist. Hinzu kommt – wie schon in der Entscheidung Watts dargestellt – der zeitliche Aspekt, also dass die Behandlung in einem der Krankenhäuser auch rechtzeitig erlangt werden kann. Ein Engpass in einer einzelnen Klinik oder in der wohn-ortnächsten Klinik reicht also nicht aus, um die Behandlungskosten in einem anderen EU-Mitgliedstaat erstattet zu bekommen.

Ob im vorliegenden Fall die Patientin ihre Behandlungskosten von der Krankenkasse erstattet bekommt, hängt nun davon ab, ob sie das zuständige Landgericht davon überzeugen kann, dass der bei ihr vorgenommene Eingriff an keinem Krankenhaus in Rumänien rechtzeitig hätte durchgeführt werden können. In den Kreis der zu berücksichtigenden Krankenhäuser dürfen verständlicherweise nur solche einbezogen werden, die unter Berücksichtigung sämtlicher Umstände überhaupt in der Lage gewesen wären, eine Operation am offenen Herzen durchzuführen. Für die Versicherte wird es vermutlich ein schwieriges Unterfangen werden, mehr als fünf Jahre nach der Operation noch darstellen zu können, wie die Umstände an den einzel-nen Kliniken ihres Landes waren, also ob eine der Kliniken eine solche Operation hätte durchführen können, und zwar auch rechtzeitig. Ô

Kontakt

Dr. Berit JaegerRechtsanwältin und Fachanwältin für MedizinrechtKanzlei Ratajczak & PartnerBerlin · Essen · Freiburg · Jena · Meißen · München · Sindelfi ngenPosener Str. 1, 71065 Sindelfi ngen, Deutschland

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) – Vorplatz mit Türmen und Anbau

Foto: Gerichtshof der Europäischen Union / G. Fessy

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22. Europa-Ausschuss des BDIZ EDI

Europäischer Ratder Implantologie

Anlässlich des 18. Jahressymposiums des BDIZ EDI im September in München tagte der Europa-Ausschuss des BDIZ EDI im Hotel Sofi tel Munich Bayerpost in München. Die Repräsentanten der assoziierten Partnerverbände waren zahlreich vertreten – und darüber hinaus auch einige geladene Gäste aus Mazedonien, Griechenland, Frankreich und der Türkei.

Bei der 22. Europa-Ausschusssitzung diskutierte BDIZ EDI-Präsident Christian Berger mit Prof. Dr. Vitomir Konstantino-vic (Belgrad), Dr. Zoran Marjanovic (USSI EDI, Novi Sad), Dr. Dusan Vasiljevic (USSI EDI-Präsident), Dr. Guido Schiroli (Genua) Dr. Dr. Peter Ehrl (Berlin), Dr. Thomas Fortin (Lyon), Yannis Roussis (Athen) Dr. Fisnik Kasapi (Skopje) und Prof. Dr. Hakan Özy-uvaci (Istanbul). Des Weiteren am Tisch: Ralf Suckert, Prof. Dr. Thomas Ratajczak, Justiziar des BDIZ EDI, Dr. Stefan Liepe, Geschäftsführer des BDIZ EDI.

Christian Berger informierte über die ak-tuelle Jubiläumsfeier zum 25. Geburtstag des BDIZ EDI mit berufspolitischem und wissenschaftlichem Teil und gab einen

Ausblick auf das Jahr 2015. Am 15. Februar steht erneut ein Jubiläum an: Zehn Jah-re Experten Symposium in Köln, das den Titel trägt: „Entzündung am Implantat – schicksalhaft oder vermeidbar?“. Der BDIZ EDI wird auch 2015 auf der IDS mit Stand vertreten sein. Die Dentalausstel-lung fi ndet vom 10. bis 15. März 2015 in Köln statt.

In der anschließenden Diskussion und nach dem Update zur Entwicklung des europäischen Curriculums durch Dr. Dr. Peter Ehrl ging es um die Situation der Implantologie in den verschiedenen Ländern. Die Forderung nach einer soli-den postgradualen Fortbildung im Be-reich der Implantologie für interessierte

Zahnärzte europaweit wurde auch bei dieser Zusammenkunft erneuert.

Anita Wuttke stellte als neue Chefre-dakteurin von BDIZ EDI konkret und EDI Journal den Relaunch der beiden Publika-tionen vor. Beide Fachjournale seien im Layout modernisiert worden und wiesen jetzt einen deutlichen Magazin-Charakter auf. Am Konzept selbst werde es nur mar-ginale Änderungen geben.

Die nächste Europa-Ausschusssitzung fi ndet anlässlich des 10. Experten Sym-posiums am 15. Februar 2015 in Köln statt. Ô

AWU

Der Europa-Ausschuss des BDIZ EDI tagte zum inzwischen 22. Mal – diesmal in München. Das Foto zeigt (v.l.): Dr. Dusan Vasiljevic, Christian Berger, Professor Dr. Hakan Özyuvaci, Dr. Zoran Marjanovic, Ralf Suckert, Dr. Guido Schiroli, Dr. Thomas Fortin, Professor Dr. Vitomir Konstantinovic, Professor Dr. Thomas Ratajczak, Dr. Fisnik Kasapi, Dr. Dr. Peter Ehrl, Yannis Roussis

BDIZ EDI Aktuell Europa66 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Prof. Dr. Thomas RatajczakRechtsanwaltFachanwalt für MedizinrechtFachanwalt für SozialrechtJustitiar des BDIZ EDI

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Berlin · Essen · Freiburg imBreisgau · Jena · Meißen ·München · Sindelfi ngenPosener Straße 1 71063 Sindelfi ngenFon +49 7031-9505-18(Frau Sybill Ratajczak)Fax +49 [email protected]

Plan gerufen, der in § 630c Abs. 3 Satz 1 BGB folgende Rechtspfl icht verankerte:

„Weiß der Behandelnde, dass eine voll-ständige Übernahme der Behandlungs-kosten durch einen Dritten nicht gesi-chert ist oder ergeben sich nach den Umständen hierfür hinreichende Anhalts-punkte, muss er den Patienten vor Beginn der Behandlung über die voraussichtli-chen Kosten der Behandlung in Textform informieren.“

Das ist seitens des Gesetzgebers leich-ter verlangt als seitens einer Zahnarzt-praxis erfüllt. Der Leistungsumfang der privaten Krankenversicherung ist heute als Folge der zahllosen Zusatzversiche-rungen in einem Ausmaß differenziert, dass der Zahnarzt das selbst dann nicht mehr überschauen kann, wenn er die Ent-wicklung der Zahntarife in der privaten Krankenversicherung als sein persönliches Hobby begleitet.

Arbeit mit Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses nach wie vor unge-wohnt ist.

Im privaten Krankenversicherungsrecht glauben viele Zahnärzte ebenfalls, die Be-handlungsbedingungen zu kennen. Dieser Glaube manifestiert sich in Honorarprozes-sen um die Frage, was der Zahnarzt über die Erstattungspfl ichtigkeit der Behand-lung durch die private Krankenversiche-rung dem Patienten mitgeteilt habe. Da gibt es oft ganz feste Überzeugungen, dass es doch nicht sein könne, dass die Versiche-rung beim einen Patienten die Leistung be-zahlt, beim anderen aber nicht (doch, das kann sein, so viel sei vorweg genommen).

Die gesetzliche Vorgabein § 630c BGB

Diese Honorarprozesse haben 1983 den Bundesgerichtshof und 2013 im Patien-tenrechtegesetz den Gesetzgeber auf den

Einführung

Die private Krankenversicherungsland-schaft unterscheidet sich grundlegend von den Bedingungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Bei Letzterer kann der Vertragszahnarzt die Behandlungs-bedingungen kennen, wie sie zum einen im SGB V und zum anderen in den beiden Bundesmantelverträgen, im BEMA sowie insbesondere in den einschlägigen Richt-linien des Gemeinsamen Bundesaus-schusses verankert sind, muss sie sogar kennen, wenn man der Auffassung der Rechtsprechung folgt. Und viele kennen sie auch. Die Änderungen in diesem Be-reich sind überschaubar, wenn auch die

Inhalt

ó Einführung 67ó Die gesetzliche Vorgabe in § 630c BGB 67ó Zahnversicherungstarife (Zahntarife) 68ó Zahnvollversicherungen 68ó Zahnzusatzversicherungen 70ó Leistungsbegrenzungen in den Tarifen 73ó Praktische Empfehlung 74

gabe in § 63(Zahnta

cherungen

Zur Aufklärungspfl icht nach § 630c Abs. 3 Satz 1 BGB

Kranken-versicherungstarife und zahnmedizinische Behandlung

67BDIZ EDI konkret I 04.2014Abrechnung & Recht

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Zahnversicherungstarife(Zahntarife)

Eine Übersicht über alle am deutschen Markt versicherbaren Zahnvoll- und Zahnzusatzversicherungen ist bisher – soweit ersichtlich – nirgends veröffent-licht worden. Ob es sie überhaupt gibt, darf bezweifelt werden.

Die Stiftung Warentest veröffentlichte im Juli 2014 ein Testergebnis unter Ein-schluss von 189 Zahnzusatzversiche-rungstarifen. Das sind sicher nicht alle in Deutschland erhältlichen Zahnzusatzver-sicherungen.

Nach dem Rechenschaftsbericht 2013 des PKV-Verbandes gab es 2013 in allen PKVen, die ordentliches, außerordentli-ches oder assoziiertes Mitglied im PKV-Verband sind:

• 8 890 100 Vollversicherte, darunter 4 255 700 Beihilfeberechtigte, die also einen Teil ihres Gesundheitsschut-zes über die Beihilferegelungen des öffentlichen Dienstes erhalten,

• 26 700 Versicherte im sogenannten Basistarif, der damit nach wie vor keine Rolle spielt,

• 97 400 Versicherte im Notlagentarif, in den seit dem 01.08.2013 Versicherte umgestuft werden, die ihre Beiträge trotz zweifacher Mahnung nicht zahlen,

• 23 540 500 Zusatzversicherungen,darunter

- 13 822 000 Zahntarife.

Für den Zahnmedizinbereich dürfte die Gesamtzahl der von den verschiedenen Versicherern angebotenen Tarife vermut-lich bei vielen hundert liegen.

In diesen Tarifen wird Zahnmedizin oft sehr eigenwillig, aber mit großen Konse-quenzen für den Umfang des Versiche-rungsschutzes defi niert.

Zahnvollversicherungen

Zahnersatzvollschutz (zu 100 %) wird heute wohl von keinem Versicherer mehr neu angeboten. Allenfalls sind noch Alt-Tarife am Markt.

Eine am 17.11.2014 vom Verfasser durchge-führte Online-Untersuchung zum Versi-cherungsschutz bei Zahnvollversicherun-gen ergab bei den Mitgliedsunternehmen des PKV-Verbandes die aus der nachste-henden Tabelle ersichtlichen Leistungen.

Zu der Tabelle ist darauf hinzuweisen, dass es sehr schwierig ist, die Angebote der Versicherer wirklich zu vergleichen. Ich habe versucht, die Tarife zu fi nden, welche in der Zahnmedizin Vollversi-cherungsschutz bieten und die höchs-ten Leistungen abdecken, ohne Rücksicht auf die für diese Tarife zu bezahlenden Prämien. Soweit Versicherer Sonderkon-ditionen für Beamte et cetera anbieten, wurde die Versicherung für Selbständi-ge ausgewählt. Reine Zusatzversicherer wurden nicht berücksichtigt, ebenso rei-ne Spartenversicherer wie beispielsweise die LIGA Krankenversicherung Katholi-scher Priester VVaG Regensburg.

Bei aller Sorgfalt sind angesichts der be-schränkten Übersichtlichkeit der Mate-rie Fehler in der nachstehenden Tabelle 1 nicht auszuschließen.

Tabelle 1: Zahnvollversicherungen (bester feststellbarer Tarif)

Zahnvollversicherungen Kons/Chir. Zahnersatz Hinweise

Allianz PKV 100 % 85 % 85 % bei Implantaten

Alte Oldenburger 100 % 80 % Implantate gelten als Zahnersatz

AXA 100 % 85 %(bei dreijähriger Prophylaxe)

Barmenia 100 % 90 %

Central 100 % 90 % Implantate gelten als Zahnersatz,Erstattungsbegrenzung in den ersten 5 Jahren

Concordia 100 % 80 %

Continentale Keine Angabe Keine Angabe

Debeka Keine Angabe Keine Angabe Erstattungsbegrenzung in den ersten 2 Jahrenauf 1 000 Euro je versicherte Person

Deutscher Ring 100 % 80 % Keine Erstattungsbegrenzungauf den 3,5-fachen Steigerungssatz

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Aufklärungspflicht

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Zahnvollversicherungen Kons/Chir. Zahnersatz Hinweise

DEVK 100 % 80 % Implantate gelten als Zahnersatz

DKV 100 % 85 %

Gothaer 100 % 90 % Implantate gelten als Zahnersatz,Erstattungsbegrenzung in den ersten 5 Jahren

Hallesche 100 % bis 550 Euro, darüber 75 %

100 % bis 550 Euro, darüber 75 %

HanseMerkur 100 % 80 %

HUK Coburg 100 % 80 % 90 % für Zahnersatz bei Inanspruchnahme einesPartnerzahnarztes, Erstattungsbegrenzung in den ersten 3 Jahren

Inter 100 % 90 % 90 % für Implantate (Selbstbeteiligung für alle Behandlungen von 300 / 600 / 1200 Euro)

LKH(Landeskrankenhilfe)

100 % 80 %

LVM 100 % 80 % Implantate gelten als Zahnersatz,Erstattungsbegrenzung in den ersten 4 Jahren

Mannheimer 100 % 80 % Implantate gelten als Zahnersatz,Erstattungsbegrenzung in den ersten 6 Jahren

Mecklenburgische 100 % 80 % bei Vorlage eines HKP, sonst 40 %

Münchner Verein 100 % 80 %

Nürnberger 100 % 60 %(unklare Angabenauf der Homepage)

Erstattungsbegrenzung in den ersten 5 Jahren

R+V 100 % 80 %

SDK (SüddeutscheKrankenversicherung)

100 % 60 % Erstattungsbegrenzung auf 8 Implantate/Kiefer

SIGNAL IDUNA 100 % 90 % Keine Erstattungsbegrenzungauf den 3,5-fachen Steigerungssatz

UKV(Union Krankenversicherung)

100 % 80 % Implantate gelten als Zahnersatz,Erstattungsbegrenzung in den ersten 5 Jahren

universa 100 % 80 %

VGH Versicherungen 100 % 80 % 70 % für Implantate

VKB(Versicherungskammer Bayern)

100 % 90 % Implantate gelten als Zahnersatz

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Der weiße Ticer®

Zahnzusatzversicherungen

Bei den Zahnzusatzversicherungen sind die Verhältnisse noch komplizierter. Es handelt sich um Versicherungsangebote, die den gesetzlichen Krankenversiche-rungsschutz aufbessern und in Berei-chen greifen, bei denen die gesetzliche

Krankenversicherung nicht (wie zum Bei-spiel bei Professioneller Zahnreinigung und Implantaten) oder nur begrenzt leis-tet (Zahnersatz).

Nicht aufgenommen in die Tabelle 2 wur-den Zusatzversicherer, die Sparten bedie-nen oder – wie beispielsweise die envivas

Krankenversicherung AG – im Wesentlichen Mitglieder einer Krankenkasse versichern.

Auch für diese Tabelle gilt, dass bei aller Sorgfalt angesichts der beschränkten Übersichtlichkeit der Materie Fehler in der nachstehenden Tabelle nicht auszu-schließen sind.

Tabelle 2: Zahnzusatzversicherungen (bester feststellbarer Tarif)

Zahnzusatzversicherungen Zahnersatz Implantate Hinweise

Allianz PKV 100 % bei Regelversorgung,90 % bei alternativer Versorgung

90 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Alte Oldenburger 20 % des Rechnungsbetrags, maximal 90 % der Gesamtaufwendungen

wie Zahnersatz Details aus der Homepagenicht ersichtlich

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Zahnzusatzversicherungen Zahnersatz Implantate Hinweise

ARAG 100 % bei Regelversorgung,80 % bei alternativer Versorgung

wie Zahnersatz Bei einem Tarif auch bis zu 90 %für ZE/Implantate bei mindestens 5 Jahren nachgewiesener Vorsorgeim Bonusheft

AXA 90 % vom Rechnungsbetrag wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Barmenia mindestens 85 % dererstattungsfähigen Kosten

wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 5 Jahren

Central Bis zu 90 % unter Anrechnungder GKV-Leistung, bis zu 45 %ohne GKV-Leistung

wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 5 Jahren

Concordia 100 % bei Regelleistung, 80 % unter Anrechnung der GKV-Leistung,85 % bei 10 Jahre durchgängig nach-gewiesener Vorsorge im Bonusheft

wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Continentale Bis zu 90 % unter Anrechnung der GKV-Leistung

wie Zahnersatz Details aus der Homepagenicht ersichtlich

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Zahnzusatzversicherungen Zahnersatz Implantate Hinweise

Debeka Ja, Details nicht feststellbar wie Zahnersatz Details aus der Homepagenicht ersichtlich

Deutscher Ring 100 % bei Regelversorgung,90 % bei alternativer Versorgung

90 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

DEVK 60 %, bis zu 100 % unterAnrechnung der GKV-Leistung,100 % bei Regelversorgung

60 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 3 Jahren

die Bayerische 80 bis 90 % unter Anrechnungder GKV-Leistung

wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

DKV 85 % wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 3 Jahren

ERGO direkt 90 % 90 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Gothaer 100 % bei Regelversorgung,85 bis 90 % bei alternativer Versorgung

100 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Hallesche 100 % bei Regelversorgung,80 % bei alternativer Versorgung

80 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 5 Jahren

HanseMerkur 90 % unter Anrechnungder GKV-Leistung

90 % (maximal 6 Im-plantate im Oberkiefer und 4 im Unterkiefer)

Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

HUK Coburg 100 % bei Regelversorgung, 75 bis 90 % bei alternativer Versorgung unter Anrechnung der GKV-Leistung

75 bis 90 % Abhängig von der im Bonusheftdokumentierten Vorsorge

Inter 100 % bei Regelversorgung, 75 / 85 /90 % bei alternativer Versorgung unter Anrechnung der GKV-Leistung

75 / 85 / 90 % Abhängig von dernachgewiesenen Prophylaxe

Janitos 80 / 85 / 90 % wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

LKH(Landeskrankenhilfe)

50 %, maximal 100 % unterAnrechnung der GKV-Leistung

wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 3 Jahren

LVM 70 %, maximal 100 % unterAnrechnung der GKV-Leistung

70 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Mannheimer 80 % Keine Angabe Details aus der Homepagenicht ersichtlich

Mecklenburgische 90 % unter Anrechnungder GKV-Leistung

90 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Münchner Verein 90 % 90 % Details aus der Homepagenicht ersichtlich

Nürnberger 80 % 80 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 3 Jahren

R+V 100 % bei Regelversorgung,90 % bei alternativer Versorgung unter Anrechnung der GKV-Leistung

Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

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Die Zahnzusatzversicherungen weisen – wohl alle – Erstattungsgrenzen (Zahn-staffeln) innerhalb der ersten Versiche-rungsjahre auf (die meisten innerhalb der ersten vier Versicherungsjahre). Die vereinbarten Erstattungsgrenzen vari-ieren stark, je nach Versicherer und Ta-rif. Die Zahnstaffeln bedeuten, dass der Patient im ersten Jahr nur sehr niedrige Erstattungsbeträge erhält, manchmal nur wenige hundert Euro und den vollen Versicherungsschutz erst nach Ablauf dieser Zeiten erlangt.

Leistungsbegrenzungenin den Tarifen

Leistungsbegrenzungen in den Zahntari-fen gibt es in vielfacher und von Tarif zu Tarif unterschiedlicher Art.

Es herrscht auch im Versicherungsrecht grundsätzlich Vertragsfreiheit. Sofern das Tarifangebot ausreichend transparent ist, kann dem Versicherer nicht entge-

gengehalten werden, der Ausschluss sei unwirksam oder überraschend.

Vielfach wird die Höhe der Erstattung bei Zahnersatz von der vorherigen Vorlage eines Heil- und Kostenplans abhängig gemacht. Diese Bedingung ist nach Auf-fassung des LG Köln in einer Entschei-dung vom 19.02.2014 – 23 O 197/13 – als Risikobegrenzung wirksam.

Der Diskussion um die Abrechnung zahn-technischer Leistungen nach BEB oder BEL entziehen sich die Versicherer durch die Einführung sogenannter Sachkosten-listen. Damit werden Erstattungshöchst-grenzen unter Anknüpfung an bestimmte Leistungen in einer dem gewählten Tarif angehängten Aufstellung defi niert. Der BGH entschied schon am 18.01.2006 – IV ZR 244/04 –, dass eine solche Leistungs-beschränkung möglich ist.

Die Idee mit den Sachkostenlisten ist durchaus genial, verlagert der Versiche-

rer auf diese Weise die Diskussion mit dem Zahnarzt um den Berechnungs-modus, der den zahntechnischen Leis-tungen zugrunde liegt, in das Verhältnis Patient – Zahnarzt, weil Patienten ungern einsehen, mehr zahlen zu sollen, als sie versichert haben. Das Thema der parti-ellen Unterversicherung ist ihnen nur schwer zu vermitteln, zumal sich diese partielle Unterversicherung je nach Aus-gestaltung der Sachkostenliste im Ein-zelfall zu hohen, für den Patienten meist überraschend hohen Zusatzbelastungen ausweiten kann. Dann liegt der Vorwurf an den Zahnarzt nahe, er hätte auf die Ri-siken dieser Kostenübernahme hinweisen müssen, weil ihm das Problem mit den Sachkostenlisten vertraut sein müsse.

Viele Zahnärzte reagieren auf solche Probleme gegenüber dem Patienten mit dem Hinweis, dass sie nach BEB abrech-nen dürften und dass das auch die priva-te Krankenversicherung zu akzeptieren habe. Ersteres ist richtig und entspricht

Zahnzusatzversicherungen Zahnersatz Implantate Hinweise

SDK (SüddeutscheKrankenversicherung)

70 %, begrenzt auf maximal 90 % der Rechnung unter Anrechnung der GKV-Leistung

70 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

SIGNAL IDUNA 100 % bei Regelversorgung,90 % bei alternativer Versorgung unter Anrechnung der GKV-Leistung

90 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

UKV(Union Krankenversicherung)

90 % unter Anrechnungder GKV-Leistung

wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

universa 80 bis 90 %, maximal 100 % unter Anrechnung der GKV-Leistung

wie Zahnersatz Abhängig von der nachgewiesenen Prophylaxe; Erstattungsbegrenzung in den ersten 4 Jahren

VGH Versicherungen 50 % wie Zahnersatz Details aus der Homepagenicht ersichtlich

vigo 30 % des Rechnungsbetrags wie Zahnersatz Erstattungsbegrenzungin den ersten 3 Jahren

Württembergische 70 %, begrenzt auf maximal 80 % der Rechnung unter Anrechnung der GKV-Leistung

70 % Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Würzburger Verdoppelung des Festzuschusses, maximal 100 % unter Anrechnung der GKV-Leistung

Keine Angabe Erstattungsbegrenzungin den ersten 4 Jahren

Abrechnung & Recht

Aufklärungspflicht

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auch der herrschenden Meinung in der Rechtsprechung (siehe insbesondere OLG Düsseldorf, 07.05.1996 – 4 U 43/95 –; OLG Stuttgart, 13.05.1996 – 7 U 40/95 –; OLG Stuttgart, 29.10.1998 – 7 U 33/98 –; OLG Celle, 10.01.2000 – 1 U 100/98 –; OLG Düsseldorf, 21.03.2002 – 8 U 118/01 –; OLG Düsseldorf, 13.05.2002 – 8 U 32/01 –; OLG Hamm, 06.02.2006 – 3 U 26/00 –; a.A. OLG Köln, 30.09.1998 – 5 U 168/96 –). Aber die Erstattung der BEB-Kosten kann der Versicherer durch geeignete Vertrags-gestaltung abwehren, sodass diese am Patienten hängen bleiben. Eine solche Auskunft an den Patienten ist dann im Ergebnis dennoch falsch.

Wenn man es mit der Aufklärung zu die-sem Punkt aber richtig macht, ist man aus dem Schneider. Die partielle Unter-versicherung ist das Risiko des Patienten.

Private Krankenversicherungen zahlen in aller Regel nur bis zum 3,5-fachen Stei-gerungsfaktor. Es gibt aber Ausnahmen, die auch darüber hinaus bezahlen. Das kann man als Zahnarzt aber nicht wis-sen. Auch hier gilt, dass sich der Patient erkundigen muss.

Aber aus zahnärztlicher Sicht besonders verwirrend ist der eigenwillige Umgang der Zahntarife mit zahnmedizinischen Fachbegriffen. Was bei der einen Versi-cherung als Zahnersatz läuft, ist es bei

der anderen nicht. Inlays können alles Mögliche sein, auch Zahnersatz, was sie aber im zahnärztlichen Sprachgebrauch ebenso wenig sind wie Implantate. Von der richtigen Zuordnung hängt aber die Erstattungshöhe ab. Hier dem Patienten mit fachlichen Überzeugungen zu raten oder ihm zu erklären, in welchem Ab-schnitt der GOZ zum Beispiel Inlays ste-hen, kann eigentlich nur schiefgehen und Missverständnisse produzieren. Denn auch wenn es verwirrend ist, der Tarif darf einen anderen als den fachlich üblichen Sprachgebrauch verwenden, solange der Versicherer den Patienten nicht (bewusst) in die Irre führt.

Praktische Empfehlung

Bei der Behandlung von Privatpatienten tut man mittlerweile (leider) gut daran, generell von einem Risikofall auszugehen und gegenüber den Patienten freundlich, aber unmissverständlich zu betonen, dass die Abklärung des Deckungsschutzes Sa-che des Patienten ist und man dringend rate, das auch zeitnah zu machen. Als Zahnarzt könne man das angesichts der unüberschaubaren Vielfalt der Tarifange-bote gar nicht leisten. Als Zahnarzt dürfe man auch nicht Rechtsrat zu einzelnen Tarifen geben, weil das eine dem Zahn-arzt nach dem Gesetz über außergericht-liche Rechtsdienstleistungen verbotene Rechtsberatung wäre.

Diese Aufklärung ist zwar mit Rücksicht auf § 630c BGB notwendig, befriedigend ist sie aber nicht, weder aus der Sicht der Zahnärzteschaft noch aus der Sicht der privaten Krankenversicherer. Die Patien-ten müssen dabei den Eindruck gewin-nen, mit der Wahl einer privaten Kran-kenversicherung vielleicht eine in der Praxis allzu schwierig umzusetzende Ent-scheidung getroffen zu haben, wenn kein Zahnarzt mehr auf Anhieb weiß, was er denn unbedenklich im Bereich der hö-herwertigen Versorgungen machen darf. Privatpatient wird man, um sich höher-wertige Versorgungen leisten zu können. Das dürfte auch die meisten Zahnzu-satzversicherungspatienten motivieren. Niemand ist auf den Papierkram erpicht, den die durch § 630c BGB angestoßene Abklärung auslöst. Für Patienten ist das frustrierend, in den Zahnarztpraxen bin-det es wertvolle Arbeitskapazität und bei den Versicherungen teure Arbeitskräfte.

Hier würde sich anbieten, dass man sich auf der Ebene des PKV-Verbandes in Zusammenarbeit mit der Bundes-zahnärztekammer – für den wichtigen Bereich der Implantologie gerne auch mit dem BDIZ EDI – Gedanken darüber macht, wie man zum Beispiel im Wege der geschäftsplanmäßigen Erklärung zu einer vernünftig und kostenreduzierend wirkenden Handhabung der Zahntarife kommen kann. Ô

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Abrechnung & Recht

Aufklärungspflicht

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© 2014 Heraeus Kulzer GmbH. Alle Rechte vorbehalten. „Heraeus“ ist eine eingetragene Marke der Heraeus Holding GmbH, die auf Grundlage einer durch die Heraeus Holding GmbH gewährten zeitlich befristeten Lizenz genutzt wird. Weder die Heraeus Holding GmbH noch deren verbundene Unternehmen sind für die Herstellung des Produktes/der Produkte verantwortlich.

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Urteil des OLG Hamm

Honoraranspruchund Aufklärung

Das OLG Hamm hat entschieden, dass eine kostenintensive Zahnbehandlung nicht bezahlt werden muss, wenn sich der Patient im Falle seiner ordnungsgemäßen Aufklärung über andere Behandlungsmöglichkeiten gegen die kostenintensive Behandlung ausgesprochen hätte.

Die beklagte Patientin ließ sich von Sep-tember 2007 bis Juni 2008 von einem Kieferchirurgen zahnärztlich behandeln. Die für den Kieferchirurgen klagende Abrechnungsgesellschaft hat von der Beklagten die Zahlung eines Anteils von zirka 16 000 Euro von den bislang mit zir-ka 42 000 Euro in Rechnung gestellten kieferchirurgischen Behandlungskosten verlangt.Der Kieferchirurg führte bei der Beklag-ten eine Implantatbehandlung mit Kno-chenaufbau durch, wobei der Aufbau des Ober- und Unterknochens durch gezüchtetes Knochenmaterial (Eigen-knochenzüchtung) erfolgen sollte. Die Beklagte hatte unter anderem vorgetra-gen, nicht über andere Behandlungs-möglichkeiten aufgeklärt worden zu sein und auch nicht gewusst zu haben, dass bei der gewählten Behandlungs-methode Kosten in Höhe von mehr als 90 000 Euro anfallen würden. In Kennt-

nis der Kosten hätte sie der durchgeführ-ten Behandlung nicht zugestimmt.

Nicht ordnungsgemäß aufklärt

Das LG Detmold hatte den geltend ge-machten Honoraranspruch abgewiesen. Das OLG Hamm hat das Urteil des LG Detmold bestätigt. Nach Auffassung des Oberlandesgerichts hat der Kieferchirurg die Beklagte nicht ordnungsgemäß über andere Behandlungsmöglichkeiten und deren Risiken aufgeklärt. Im Falle einer ordnungsgemäßen Aufklärung hätte sich die Beklagte gegen die kostenintensive Behandlung mit der Eigenknochenzüch-tung entschieden. Dann wären die dem geltend gemachten Honoraranspruch zugrunde liegenden zahnärztlichen Leistungen nicht angefallen. Der vom OLG Hamm angehörte Sachverständige habe festgestellt, dass neben der Eigen-knochenzüchtung die Verwendung von

Knochenersatzmittel und die Knochen-entnahme aus dem Beckenkamm als weitere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gekommen seien. Im Rahmen seiner Patientenaufklärung habe der be-handelnde Kieferchirurg unstreitig nur auf die Knochenentnahme als alternative Behandlungsmöglichkeit hingewiesen. Dabei habe er die Risiken der Eigenkno-chenzüchtung, die allein Kosten von zir-ka 15 000 Euro verursacht habe, verharm-lost. Mit dieser Methode sei es schwierig, den bei größeren Defekten erforderlichen dreidimensionalen Aufbau zu erreichen. Demgegenüber habe er die Risiken der Knochenentnahme übertrieben darge-stellt, weil – entgegen seinen geäußerten Bedenken – bei der Patientin aus beiden Beckenkämmen genügend Knochenma-terial habe entnommen werden können. Ô

Quelle: juris GmbH

Oberlandesgericht HammFoto: © Der Präsident des Oberlandesgerichts Hamm

Abrechnung & Recht76 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Wer mehr als eine durchschnittliche Bewertung will, muss sie beweisen

Leistungsbeurteilungim Arbeitszeugnis

Das Bundesarbeitsgericht entschied am 18.11.2014 – 9 AZR 584/13 – einen Fall, der nur deshalb Aufmerksamkeit verdient, weil die Berliner Arbeitsgerichte versucht hatten, eine Leistungsbewertung mit „gut“ zum neuen Durchschnitt zu erklären. Diese Weiter-entwicklung machte das Bundesarbeitsgericht nicht mit und entschied:

„Bescheinigt der Arbeitgeber dem Arbeit-nehmer im Zeugnis unter Verwendung der Zufriedenheitsskala, die ihm über-tragenen Aufgaben „zur vollen Zufrie-denheit“ erfüllt zu haben, erteilt er in Anlehnung an das Schulnotensystem die Note „befriedigend“. Beansprucht der Arbeitnehmer eine bessere Schlussbeur-teilung, muss er im Zeugnisrechtsstreit entsprechende Leistungen vortragen und gegebenenfalls beweisen. Dies gilt grund-sätzlich auch dann, wenn in der einschlä-gigen Branche überwiegend gute („stets zur vollen Zufriedenheit“) oder sehr gute („stets zur vollsten Zufriedenheit“) End-noten vergeben werden.“

Der Fall

Der Fall betraf die Mitarbeiterin einer Zahnarztpraxis, die vom 01.07.2010 bis zum 30.06.2011 als Empfangsmitarbei-terin/Rezeptionsmitarbeiterin/Bürofach-kraft beschäftigt war. Ihr war im Arbeits-zeugnis bescheinigt worden, dass sie die ihr übertragenen Aufgaben „zur vollen Zufriedenheit“ erfüllt habe. Sie klagte da-rauf, dass das Zeugnis dahingehend ab-geändert werde, dass sie die ihr übertra-genen Arbeiten „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ ausgeführt habe. Nach der bisherigen Rechtsprechung musste sie beweisen, dass sie das „stets“ im Zeugnis verdient hat.

Das Arbeitsgericht Berlin hatte mit Ur-teil vom 26.10.2012 – 28 Ca 18230/11 – der Klage stattgegeben. Das Landesarbeits-gericht Berlin hatte die Berufung der Zahnarztpraxis mit Urteil vom 21.03.2013

– 18 Sa 2133/12 – zurückgewiesen. Die Re-vision der Zahnarztpraxis hatte beim Bundesarbeitsgericht Erfolg.

Nutzwert des Arbeitszeugnisses?

Das Arbeitsgericht Berlin hatte sich in seiner Entscheidung auf zwei Studien gestützt. Eine Studie des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpsychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlan-gen-Nürnberg aus dem Jahre 2011 hatte 802 Arbeitszeugnisse aus den Branchen Dienstleistung, Handwerk, Handel und Industrie ausgewertet und war zu dem Ergebnis gekommen, dass• 38,8% der Zeugnisse der Leistungsbe-

wertung 1 oder 1,5 des üblichen Noten-systems,

• 48,5% der Zeugnisse der Note 2 oder 2,5,• 11,6% der Note 3 oder 3,5,• 0,6% der Note 4 sowie• 0,5% schlechter als 4 zuzuordnen waren.

Diese Studie wurde nach Auffassung des Arbeitsgerichts Berlin durch eine Auswertung von 1 000 Arbeitszeugnis-sen durch die Personalberatungsgesell-schaft Personalmanagement Services GmbH aus März 2010 gestützt. Bei 963 mit einer Leistungszusammenfassung versehenen Arbeitszeugnissen waren die Leistungen • in 33,2% der Fälle mit sehr gut,• in 35,1% der Fälle mit gut,• in 15,8% der Fälle durchschnittlich,• in 3,3% der Fälle unterdurchschnittlich

und • in 0,2% der Fälle mit mangelhaft

bewertet worden.

Daraus schloss das Arbeitsgericht Berlin, dass sich die Maßstäbe verändert haben müssten und legte der Zahnarztpraxis die Beweislast dafür auf, dass die Leis-tung der Mitarbeiterin nicht das Prädikat „stets“ verdiene.

Eine kritische Refl ektion über die Grün-de, die zu diesem infl ationären Noten-anstieg führten, und die wesentlich durch die Arbeitsgerichtsbarkeit indu-ziert sind, fi ndet sich in den Instanzent-scheidungen nicht, noch nahmen die Berliner Gerichte zur Kenntnis, dass die Zeugnisnoten als Folge dieser Entwick-lung (Stichwort: Gefälligkeitszeugnis) in einem Ausmaß entwertet werden, die den Nutzwert eines guten bis sehr guten Arbeitszeugnisses in sein Gegenteil zu verdrehen drohen. Warum trennte man sich wohl von einem so hochgelobten Mitarbeiter?

Zeugnis muss im Rahmender Wahrheit bleiben

Das Bundesarbeitsgericht hatte ein Ein-sehen. Die vom Landesarbeitsgericht Berlin zur Ermittlung einer durchschnitt-lichen Bewertung herangezogenen Stu-dien, nach denen fast 90 Prozent der un-tersuchten Zeugnisse die Schlussnoten „gut“ oder „sehr gut“ aufweisen sollen, führten nicht zu einer anderen Vertei-lung der Darlegungs- und Beweislast. Es komme für die Verteilung der Darle-gungs- und Beweislast nicht auf die in der Praxis am häufigsten vergebenen Noten an. Ansatzpunkt sei die Note „be-friedigend“ als mittlere Note der Zufrie-

Abrechnung & Recht78 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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ImplantatdesignDie Implantate sind in einer zylindrischen und in einer konischen Version erhältlich. Die zylindrische Version ist die beste Wahl bei härterem Knochen, die konische Version ist optimal für die Sofortbelastung und weiche-ren Knochen.

Bewährte VerbindungDer Innenkonus von 11° ermöglicht eine effektive koni-sche Abdichtung, die bakteriell bedingte Komplikationen reduziert. Dieser Winkel hat sich als bester Kompro-miss zwischen lateraler Stabilität und vertikaler Höhe erwiesen. Der Innenzwölfkant sorgt für mehr Flexibilität bei der Indexierung des Abutments.

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Das spezielle abgewinkelte Plattform-Implantatde-sign ist auch für das DC-Sortiment mit einer inte-grierten Plattform-Abwinkelung von 12° erhältlich. Diese Konstruktion ermöglicht eine Implantatneigung ohne Beeinträchtigung des prothetischen Emergenz- winkels. Klinische Studien haben gezeigt, dass durch eine Implantatneigung ein voluminöseres faziales Weichgewebe entsteht. Das DC-Implantat Co-Axisist in Durchmessern von 3,5 mm und 4,0 mm erhältlich.

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MikrogewindeDer Implantathals besitzt ein Mikrogewinde, das naht-los in das Gewinde des Implantatkörpers übergeht. Diese Gewinde sorgen für einen maximierten Knochen- Implantat-Kontakt und eine optimale Lastverteilung in der Corticalis-Region.

Glatter KragenAlle DC-Implantate verfügen über einen angeschrägten Kragen mit bearbeiteter Oberfläche, um Anhaftungen von Plaque und Bakterien am oberen Implantatteil auf ein Minimum zu reduzieren. Die Schräge bietet einen integrierten Platform Shift, der den Erhalt der biologi-schen Breite noch einfacher macht.

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denheitsskala. Begehre der Arbeitnehmer eine Benotung im oberen Bereich der Skala, müsse er darlegen, dass er den An-forderungen gut oder sehr gut gerecht geworden ist. Im Übrigen ließen sich den Studien Tatsachen, die den Schluss dar-auf zulassen, dass neun von zehn Arbeit-nehmern gute oder sehr gute Leistungen erbringen, nicht entnehmen. Damit kön-ne nicht ausgeschlossen werden, dass auch Gefälligkeitszeugnisse in die Unter-suchungen eingegangen sind, die dem Wahrheitsgebot des Zeugnisrechts nicht entsprechen. Der Zeugnisanspruch nach § 109 Abs. 1 Satz 3 GewO richte sich auf ein inhaltlich „wahres“ Zeugnis. Das um-fasse auch die Schlussnote. Ein Zeugnis müsse auch nur im Rahmen der Wahr-heit wohlwollend sein.

Das Bundesarbeitsgericht hat die Sache an das Landesarbeitsgericht Berlin zu-rückverwiesen. Dieses wird als Tatsachen-instanz zu prüfen haben, ob die von der Mitarbeiterin vorgetragenen Leistungen eine Beurteilung im oberen Bereich der Zufriedenheitsskala rechtfertigen und ob die Zahnarztpraxis hiergegen beachtliche Einwände vorbringt.

Für die Zahnarztpraxis gilt, dass man nicht gezwungen wird, schon deshalb im Zeugnis zu lügen, weil die Rechtspre-chung die Hürden für ein inhaltlich wah-res Zeugnis immer höher schraubte. Man darf auf die schriftlichen Urteilsgründe gespannt sein. Ô

RAT

Kontakt

Prof. Dr. Thomas RatajczakRechtsanwalt, Fachanwalt für Medizinrecht, Fachanwalt für SozialrechtKanzlei RATAJCZAK & PARTNER RechtsanwälteBerlin · Essen · Freiburg im Breisgau · Jena · Meißen · München · SindelfingenPosener Straße 1, 71065 SindelfingenFon +49 7031 9505-18 (Sybill Ratajczak) · Fax +49 7031 [email protected]

Abrechnung & Recht 79BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Durch die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der CAD/CAM-Fertigungstechnologie stehen heute zahlreiche Optionen bei der Auswahl der Abutments für den Einzelzahnersatz oder die Verankerung von Brücken zur Verfügung. Damit kann der Zahntech-niker in Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt die notwendigen Designparameter selbst festlegen, die bei den von den Implantat-herstellern angebotenen Standardabutments oft nicht für alle Indikationen und erreichten Implantatpositionen eine optimale Versorgung zulassen. Für die individuelle oder anatomische Gestaltung kann bei der CAD/CAM-Herstellung zwischen der Chairside-Modellation und dem Designservice in Fertigungszentren gewählt werden.

Einleitung

Für den Einzelzahnersatz und die Ver-ankerung von Brücken auf Implanta-ten werden für die jeweiligen Systeme konfektionierte Aufbauten aus Titan zur Verfügung gestellt, die speziell auf die Implantat-Anschlussgeometrie ab-gestimmt sind. Je nach Implantatkon-zeption werden neben den geraden auch angulierte Aufbauten in ein oder weiteren Abwinklungen angeboten. Da-mit die prothetische Versorgung span-nungsfrei eingegliedert werden kann, ist

eine geringe Res trotation des Aufbaus im Implantat notwendig, damit eine ge-naue Übertragung der Position der Rota-tionssicherung erreicht wird [1]. Damit eine optimale Kraftübertragung in das Implantat-Innenleben gewährleistet ist und es nicht zu Aufbaulockerungen kommt, darf die Anschlussgeometrie nur ein geringes Spiel der Steckverbindung zeigen. Sofern eine zementierte Veran-kerung der Prothetik vorgesehen ist, zeigen die konfektionierten Abutments Probleme, wenn der Kronenrand der Im-plantatkrone tief subgingival liegt und

somit sich die Entfernung der Zement-überschüsse schwierig gestaltet [2]. Sofern die Mundhygienemaßnahmen nur mit hohem Aufwand möglich sind, kann es zu einer Periimplantitis mit dem Risiko eines Implantatverlustes kommen (Abb. 1a bis d).

Es zeigte sich aber bei der Verwendung der konfektionierten Aufbauten die Pro-blematik, dass je nach erreichter Implan-tatposition die Eingliederung einer Krone mit einem natürlichen Durchtrittsprofi l nicht in bei allen anatomischen Befunden

Abb. 1a Perimplantärer Knochenverlust nach initialer Mucositis bei ungünstiger Aufbau-konfiguration am Implantat 26 Abb. 1b Fortgeschrittener Knochenabbau bei nicht therapieresistenter Periimplantitis

Patientenbefundorientierte Herstellung von Implantataufbautenmittels CAD/CAM-Technologien

Patientenspezifi sch hergestellte Aufbauten

S. Khalilova1, F. Kistler2, S. Adler3, S. Weiß3, S. Kistler2 und J. Neugebauer2,4

1 Tashkent State Dental Institute, Uzbekistane · 2 Praxis Dres Bayer, Kistler und Elbertzhagen, Landsberg am Lech · 3 Implant Dental Consult, Landsberg am Lech4 Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Universität zu Köln

Fortbildung80 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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möglich war. Ferner zeigten diese Aufbauten bei einer relativ tiefen Implantatposition keine ausreichende Aufbauhöhe, die für eine sta-bile Verankerung des Zahnersatzes notwendig waren, sodass die Einführung von angussfähigen Aufbauten die Systemanwendung abrundeten [3]. Die Verarbeitung dieses angussfähigen Präzisionsteils ist jedoch sehr aufwendig und kann je nach Verarbeitungsgüte auch zu Korrosionsproblematiken besonders im Implantatsulkus führen.

Als Alternative zu den Aufbauten der Implantathersteller haben sich schon vor einigen Jahren Drittanbieter mit Modifi kationen der Standardabutments etabliert, die auch preislich günstiger als die eigentlichen Systembauteile angeboten wurden [4]. Bei diesen Anbietern zeigte sich jedoch häufi g eine mangelnde Passung oder bei komplizierten Anschlussgeometrien eine nicht nach den Desi-gnprinzipien der jeweiligen Systemanbieter konzipierte Lastüber-tragung in das Implantat [5]. Dies konnte zu Schraubenlockerungen oder Frakturen am Implantat oder Abutment führen [6].

Gestaltungsregeln

Bei der Gestaltung der individuellen Abutments ist der Gingivabe-reich konisch auftulpend auszuformen, damit ein physiologisches Kronenprofi l erreicht werden kann. Dabei sollte auf eine starke Aus-prägung einer konvexen oder konkaven Form verzichtet werden, da dies zu einem zu starken Druck des Aufbaus auf das Weichgewebe oder zu einer starken Nischenbildung führen kann, die beide durch klassische Mundhygienemaßnahmen nur aufwendig gereinigt werden können [7]. Ferner zeigen gerade Aufbauten mit einem konkaven Profi l nicht die Möglichkeit, dass nach einer Anprobe der gingivale Bereich beziehungsweise die Präparationsgrenze tiefer gelegt werden kann. Bei der Defi nition der Präparationsgrenze sollte diese jeweils leicht subgingival positioniert werden [8]. Dies bedeu-tet, dass die Präparationsgrenze im interproximalen Raum höher als vestibulär oder oral zu liegen kommt. Bei der Gestaltung des Stumpfes ist darauf zu achten, die Krone gleichmäßig zu unterstüt-zen. Entsprechend sollte die Präparationsstufe je nach verwendetem Material für die Krone zwischen 0,5 bis 1,5 mm stark sein.

Besonders bei Molaren ist die Konfi guration der Höcker mit ein-zubeziehen. Die Höhe der Aufbauten sollte ebenfalls so gewählt werden, dass eine vertikale Reduktion im Sinne des Einschleifens durchaus möglich ist, aber der Kronenstumpf eine ausreichende Retention für die Aufnahme der Krone zeigt. Dies kann durch die CAD/CAM-Konstruktionssoftware durch Einstellen der Parameter automatisch bestimmt werden. Wird das individuelle Abutment für eine Einzelkrone angefertigt und zeigt sich ein hoher Interpro-ximalkontakt mit einem starken Weichgewebsangebot mit einer deutlichen vestibulären Reduktion, so ist es hilfreich, zusätzliche Führungsrillen im Aufbau einzuarbeiten, damit die Einzelkrone eine ausreichende Stabilität zeigt. Dahingegen sind parallele Führungs-rillen bei Aufbauten, die für Brückenrekonstruktionen verwendet werden, nicht geeignet, da diese beim Vorliegen einer geringen Res trotation der Implantataufbauverbindung zu Problemen der

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Passung und entsprechenden Spannun-gen in diesen Bereichen führen können (Abb. 2a bis i).

Neben der Höhe bestimmt auch der Win-kel des Stumpfes die Retention der Brü-

cke. Besonders bei Brückenversorgungen ist daher bei einer großen Stumpfhöhe ein größerer Winkel zu wählen, damit die Friktion nicht zu groß wird und bei der Zementierung ein passgenauer Sitz erreicht werden kann [9].

Gerade bei einer großen Diskrepanz zwi-schen Implantatdurchmesser und dem Profi l der zu ersetzenden Krone, wie dies häufi g bei durchmesserreduzierten Im-plantaten auftritt, ist es wichtig, dass die Abutmentschulter soweit ausgedehnt

Abb. 2a Digitalisiertes Modell mit Registrierung der Scan-Körper für das ver-wendete Implantatsystem (Sky uni.fit Titanbasis, Bredent-Medical/Senden)

Abb. 2b Definition des Verlaufs der Weichgewebskontur zur Gestaltung der patientenspezifischen Aufbauten

Abb. 2c Herstellung der CAD/CAM-Abutments für die Aufnahme einer Brücke Abb. 2d Darstellung der Abutments ohne Weichgewebsauftulpung mit konischem Verlauf im Durchtrittsprofil

Abb. 2e Definition der Parameter des Zementspalts für die weitere Brücken-rekonstruktion

Abb. 2f Definition des Querschnitts und der Größe der Verbinder für die Gestaltung der Brücke

Fortbildung82 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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ist, dass es nicht zu einer Kompressi-on des Weichgewebes durch die Krone kommt. Das liegt daran, dass diese Vor-gehen beim Einsetzen eine Schädigung des Weichgewebes nach sich ziehen könnte. Zudem ist eine Kontrolle der Kro-ne auf einen exakten Sitz in diesen Fällen ausschließlich radiologisch möglich.

Material

Bei der Frage der Materialauswahl wird für die ästhetische Versorgung beson-ders in der Oberkieferfront die Anwen-

dung von weißen Abutments propagiert [10]. Bei der Anwendung von einteiligen Zirkonoxid-Keramikaufbauten bei Im-plantaten mit einer Präzisionsinnen-geometrie besteht das Risiko von Abra-sionen durch Mikrobewegungen an der Rotationssicherung. Das damit einher-gehende erhöhte Spiel der Keramikauf-bauten bedeutet somit das Risiko der Schädigung der Implantat-Anschluss-geometrie, die in der Regel für Metal-laufbauten konzipiert sind. Das Risiko von Schraubenlockerungen ist gerade bei Vollkeramik-Abutments besonders

hoch, da diese einen rechtwinkligen Schraubensitz haben und somit der klas-sische Vorteil einer konischen Schraube mit einem entsprechenden Klemmef-fekt wegfällt. Das Risiko solcher mono-lithischen Keramikaufbauten mit dem Schädigungspotential der Implantat-An-schlussgeometrie steigt je nach Experti-se der jeweiligen Fertigungszentren [11]. Daher empfi ehlt sich in der ästhetischen Zone die Anwendung von Titanhülsen, auf die der individuelle Anteil des Abut-ments durch Klebung aufgebracht wer-den kann [12].

Abb. 2g Finale Gestaltung der dreigliedrigen Brücke in der CAD/CAM-Software (exoCad Dental, CADstar/Bischofshofen/Österreich)

Abb. 2h Radiologische Kontrolle der Versorgung mit spaltfreiem Übergang von Aufbauten zur Brücke

Abb. 2i Kontrolle der ZrO2-Brücke zwei Monate nach der Eingliederung

Fortbildung 83BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Monolithische Kronen

Besonders im Seitenzahnbereich kann für Einzelkronen anstelle eines Aufbaus für die Aufnahme einer Krone auch eine monoli-thische Krone hergestellt werden. Hierzu sollte sich der Schraubkanal zentral in der Kaufl äche zeigen, sodass die Materialstärke für die Gestaltung der Höcker ausreichend ist und keine linguale oder vestibuläre Öff-nung vorliegt. Anstelle des transgingiva-len Aufbauanteils kann aus Keramik oder Kunststoff eine Krone konstruiert werden, die dann direkt auf der Titanhülse fi xiert wird [13]. Somit lässt sich eine axial ver-schraubte Krone eingliedern, bei der eine Zementierung nicht mehr notwendig wird. Der Schraubkanal kann mit einem Kompo-sit dauerhaft sowie ästhetisch akzeptabel verschlossen werden (Abb. 3a bis h).

Herstellungsverfahren

Für die Herstellung von individuellen, auf die Patientenbefunde angepassten Implantataufbauten haben sich zwei un-terschiedliche Konzepte entwickelt. Zum einen werden individuelle CAD/CAM-Ab-utments hergestellt, die eine hohe Pas-sung, teilweise sogar eine Freigabe des originären Implantatherstellers für das jeweilige Fräszentrum zeigen [14]. Zum anderen werden Aufbaubasen vom Im-plantathersteller zur Verfügung gestellt, auf die eine individuelle Aufbaukonfi gura-tion mittels Verklebung oder Presstechnik aufgebracht werden kann [15].

Die Herstellung dieser CAD/CAM-Aufbau-ten kann sowohl zentral als auch dezen-tral im Labor oder in der Zahnarztpraxis

erfolgen. Bei der zentralen Fertigung ste-hen unterschiedliche Konzeptionen der Designfi ndung zur Verfügung. So kann der Zahntechniker nach der Digitalisie-rung des Modells mit der Implantatpo-sition durch einen sogenannten Scan-Körper die Gestaltung des Aufbaus selbst im Konstruktionsprogramm vornehmen und die Konstruktionsdaten zur Fertigung des Aufbaus digital übermitteln. Dabei ist es wichtig, dass die Position des Scan-körpers genau erkannt und dem jeweils verwendeten Implantattyp zugeordnet wird. Alternativ kann das Modell mit dem Laborimplantat und der radierten Schleimhautkontur an das Fertigungszen-trum übermittelt werden, damit dann ein Konstruktionsvorschlag erstellt wird, der vom Zahntechniker oder Zahnarzt freige-geben werden muss [16].

Abb. 3a Markierung des Scankörpers nach erfolgter intraoraler Abformung ( Omnicam, Cerec, Sirona/ Bensheim)

Abb. 3b Markierung des Durchtrittprofils zur Konstruktion der Krone(Cerec 4.3, Sirona/Bensheim)

Abb. 3c Definitive Konstruktion der Krone mit Darstellung der Gingivamaske bei der Konstruktion

Abb. 3d Konstruktion im Gingivaverlauf auf der Titanbasis und der Darstellung des Implantats

Fortbildung84 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Bei der lokalen Fertigung in der Zahn-arztpraxis kann bereits nach der intra-oralen Abformung das Design der Krone im Durchtrittsprofi l frei gewählt werden. Durch die direkte orale Abformung entfällt die Herstellung des Modells, sodass kurz-fristig der Aufbau oder die Krone zur Ver-fügung stehen [17, 18]. Je nach Position des Schraubkanals erfolgt in einem weiteren Arbeitsschritt die Trennung von Implanta-taufbau und Krone, was eine anatomische Gestaltung ermöglicht. Somit kann der transgingivale Anteil für das anatomische Abutment und die Krone in einem Arbeits-schritt hergestellt werden [17].

Diskussion

Patientenspezifisch hergestellte Auf-bauten können unter ästhetischen und

funktionellen Aspekten eine optimale Gestaltung des implantatgetragenen Zahnersatzes ermöglichen. Durch die Unterstützung des Weichgewebes im Durchtrittsprofi l mithilfe des Implantat-aufbaus werden Schmutznischen vermie-den und eine physiologische Kontur des periimplantären Weichgewebes erreicht. Je nach Weichgewebsangebot kann durch eine konvexe Form das Weichgewebe extendiert werden, wodurch es zu einer hohen Ausformung der interimplantären Strukturen kommt [8].

Neben den ästhetischen Vorteilen zeigen die patientenspezifischen Aufbauten auch den Vorteil, dass die Zementierung komplikationslos erfolgt, da bei der ge-ringen subgingivalen Präparationsgren-ze ein einfaches Entfernen der Zement-

überschüsse möglich ist [2]. Somit kann das Risiko einer durch nicht entfernte Ze-mentreste entstandenen Periimplantitis reduziert werden.Bei den Verklebungen der keramischen Aufbauten auf den Titanbasen wird die biologische Beständigkeit des Klebespalts kritisch diskutiert. Hier empfehlen sich Verfahren, die durch eine lichtaktivierte Polymerisation ein Aushärten des Klebers bestmöglich erreichen lassen und eine Festigkeit zeigen, die über den Belastungs-werten der Implantataufbau-Verbindun-gen liegt [12]. Eine temporäre Fixierung ist hier kontraindiziert, da sich beim Aufl ösen des Klebers dessen Reste in unmittelbarer Nähe des Implantat-Knochen-Kontakts be-fi nden würden. Ô

Literatur bei der Redaktion

Abb. 3e Schleifvorschau mit Darstellung des Schraubkanals für die axial verschraubte Abutmentkrone

Abb. 3f Auf der Titanbasis (SKY uni.fit Titanbasis für Cerec, bredent medical/Senden) verklebte monolithische Krone aus Lithium-Disilikat

Abb. 3g Eingesetzte monolithische Krone auf das Implantat in regio 25 Abb. 3h Radiologische Kontrolle mit teilweise transluzenter Darstellung der Implantatkrone 25 (IPS e.max CAD, Ivoclar/Schaan)

Fortbildung 85BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Interview zum Umgang mit Periimplantitis

Fokus auf biologischeKomplikationen

Mit dem 10. Experten Symposium stellt der BDIZ EDI ein Thema in den Fokus, mit dem es richtig heiß wird: Entzündung am Implantat. Zur Jubiläumsveranstaltung werden die Ursachen und die Therapieoptionen der biologischen Komplikationen am Implantat aufgearbeitet. Die Redaktion sprach vorab mit dem wissenschaftlichen Leiter des Experten Symposiums, PD Dr. Jörg Neugebauer aus Landsberg am Lech.

Wo wird es in Zukunft in der zahnärztli-chen Implantologie brenzlig?Die Forschungen und klinischen Anwen-dungen der vergangenen 40 Jahre haben gezeigt, dass Implantate nicht nur im zahnlosen Unterkiefer sicher einheilen und nach einer Osseointegrationsphase zwischen sechs Wochen und mehreren Monaten prothetisch versorgt werden können. Es haben sich verschiedene Konzepte der Sofortversorgung und So-fortbelastung etabliert, die neben dem chirurgischen Geschick des Anwenders auch die Weiterentwicklung der Implan-tatkörper und besonders der Oberfl ächen nötig machen. Im Rahmen der Nachsorge zeigt sich aber auch das Risiko von biologischen Komplikationen, die in den Anfangsjah-ren der modernen Implantologie ledig-

lich wissenschaftlich als Knochenabbau pro Jahr beschrieben wurden. Dement-sprechend waren die Erfolgsparameter vor 20 Jahren noch durch den geringen

jährlichen Knochenabbau bestimmt. Heute hingegen muss entzündungs-freies periimplantäres Gewebe am Im-plantat vorliegen, um die erfolgreiche Implantation zu beschreiben. Hierbei gewinnt der Materialaspekt besondere Bedeutung. Haben wir uns vor 25 Jahren noch gefreut, dass durch die Verbesse-rung der Implantatoberfl äche eine hö-here Erfolgsrate mit wenigen Implan-tatverlusten in der Einheilphase erreicht werden konnte, zeigen manche dieser Implantate besonders bei den additiven Oberfl ächenverfahren heute eine erhöh-te Periimplantitisrate, die zudem nur sehr schwierig zu therapieren ist. Auch zeigen sich die angewandten Ope-rationstechniken nicht immer langzeit-stabil, da sich die Resorptionskinematik der verwendeten Augmentationsmateri-

PD Dr. Jörg Neugebauer

Verlust eines Implantats zwei Monate nach der prothetischen Versorgung aufgrund eines okklusalen Traumas

Fortbildung86 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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alien nicht als so stabil erwiesen hat, wie wir es initial angenommen hatten.

Zeigen sich neben den Materialaspekten auch patientenindividuelle Faktoren, die das Auftreten einer Periimplantitis be-günstigen?Die mikrobiologische Belastung ist si-cherlich das Hauptproblem, das zu einer klinisch manifestierten Periimplantitis führt. Entzündungen können nur dann entstehen, wenn das physiologische Mundmilieu eine Entgleisung zeigt. Bei einem parodontal geschädigten Zahn-system ist die mikrobiologische Belas-tung eindeutig höher als bei einem gesunden Mundmilieu. Daher kann in Kombination mit einem „periimplanti-tisanfälligen“ Implantatmaterial, einem wenig stabilen Augmentationsmaterial oder einer nicht adäquaten Operations-technik das Auftreten einer Periimplan-titis begünstigt sein. Es zeigt sich aber auch hier, dass nicht ein einzelner Faktor für das Auftreten einer periimplantären Entzündung relevant ist. Es werden bereits immunologische Aspekte diskutiert, deren Mechanismus heute jedoch nicht eindeutig nachgewie-sen werden kann.

Wie sieht es mit der Diagnostik und der damit verbundenen Erfolgsprognose einer Periimplantitisbehandlung aus?

Am besten ist es, wenn eine Periimplan-titis oder das Risiko für eine Periimplan-titis bereits vor dem Auftreten von kli-nischen Anzeichen entdeckt wird. Hier werden seit einigen Jahren zunehmend mehr gentechnische Analyseverfahren angewendet, um eine Periimplantitis bereits im Initialstadium erkennen und somit therapieren zu können. Dies be-deutet, dass eine Probe der periimplan-tären Gewebsfl üssigkeit entnommen wird, die mit einem PCR-Verfahren auf destruktive Marker getestet werden kann.

Liegt das Risiko einer Periimplantitis somit ausschließlich in der genetischen Disposition?Die genetische Disposition hat sicherlich einen Einfl uss auf den Erhalt der Implan-tate. Jedoch sind die heutigen Kenntnisse noch relativ gering, da die meisten Peri-implantitisfälle erst dann behandelt wer-den, wenn bereits das initiale Stadium der Mukositis überschritten ist und sich klinisch oder radiologisch ein deutlicher Knochenabbau zeigt.

Bedeutet dies, dass eine relativ frühe Therapie der Mukositis ein Fortschreiten verhindern kann?Wie es bereits bei den ersten klinischen Studien gefordert wurde, sollte bei einer hochwertigen Implantatversorgung ein

enges Recall eingehalten werden, um eventuelle destruktive Parameter früh-zeitig feststellen zu können, damit eine Intervention möglich wird.

Muss bei einer aufgetretenen Entzündung am Implantat mit geringfügig periim-plantärer Blutung bereits ein Antibioti-kum gegeben werden?Die Antibiotikatherapie ist bei vielen lebensbedrohlichen Entzündungen das Mittel der Wahl, um Patientenleben zu retten. Es zeigte sich jedoch in den ver-gangenen Jahren eine zunehmende Resistenzbildung, was die Möglichkei-ten der Antibiotikatherapie gerade für internistische Erkrankungen zunehmend einschränkt. Daher sollte die Antibioti-katherapie, gerade wie dies aus der Pa-rodontologie und Implantologie emp-fohlen wird, im niedrigen Dosisbereich aufgrund der Gefahr einer Sensibilisie-rung oder einer Resistenzbildung wenn möglich vermieden werden. Hierzu haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedliche Verfahren der physikochemischen Desinfektion etab-liert. Diese alternativen Verfahren sind aber schulmedizinisch nicht anerkannt und werden somit von den Versiche-rungen nicht erstattet. Dabei gibt es zahlreiche Studien, die die Wirksam-keit einzelner Verfahren belegen. Es ist aber darauf zu achten, dass sich auf

Vertikaler Knochenabbau an allen Implantaten mit ausgeprägtemDefekt an Implantat 46 bei initial schmalem Kieferkamm

Ausgeprägte schüsselförmige Defekte an beiden Implantaten mit Konkrement-Ablagerungen bei inital breitem Kieferkamm

Fortbildung 87BDIZ EDI konkret I 04.2014

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dem Markt der adjuvanten Verfahren viele Anbieter tummeln, die ohne eine klinisch-wissenschaftliche Evaluation ar-beiten und somit nicht jedes Verfahren getestet ist. Für ausgewählte Verfahren mit genau defi nierten Anwendungspa-rametern erstatten heutzutage sogar private Versicherungen diese Therapien, weil sie zum einen kostengünstiger als lokale Antibiotikatherapien sind und zum anderen auch effektiver.

Wie sieht es aus, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist und ein ausge-prägter Knochendefekt vorliegt?Je nach vorliegenden Befunden muss gemeinsam mit dem Patienten die Systematik besprochen werden. Die Ex-plantation ist sicherlich immer das ein-fachste Verfahren, eine Periimplantitis

zu eliminieren. Dies bedeutet aber für den Patienten den Verlust der Veranke-rungselemente, sei es nur ein Einzelzahn-implantat oder eine Totalprothese. Je nach Defekt sind dann umfangreiche Augmentationen notwendig, um eine erneute Implantatversorgung zu er-möglichen. Da die Bereitschaft, diesen Weg zu gehen, von den Patienten nicht immer gegeben ist, werden auch hier wieder unterschiedliche Strategien zur Eliminierung der Entzündung propa-giert. Da die Langzeitergebnisse für diese Therapien heute nur bedingt verfügbar sind, werden auch hier gerade von der Industrie unterschiedliche Materialien empfohlen. Es zeichnet sich aber ab, dass der autologe Knochen auch hier immer noch eine höhere Erfolgschance zeigt als synthetische Materialien.

Was soll der Behandler tun, wenn beim Patienten eine Periimplantitis auftritt?Ehrlichkeit ist hier immer sicherlich der Weg, der am besten zum Ziel führt. Wenn der Patient frühzeitig eingebun-den ist, wenn eine Komplikation am Implantat vorliegt, kann diese baldmög-lichst therapiert werden. Je früher mit der Therapie begonnen werden kann und je sicherer die Therapie angegangen wird, auch wenn dies manchmal eine etwas belastende Operation erfordert, kann doch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch heute ein langzeitstabiles Ergebnis erreicht werden.

Herr Dr. Neugebauer, vielen Dank für Ihre aufschlussreichen Ausführungen. Ô

RED

Vermeintlich blande Weichgewebsverhältnisse mit 6 mm Sondierungstiefe und geringem Pusaustritt

Ausgeprägte trichterförmige Defekte nach Kürettage des entzündlichen Weichgewebes

Radiologische Darstellung des ausgeprägten Knochendefektes am Implantat 36 Tiefe Knochendefekte bei enger Implantatposition und sekundär infiziertemAugmentationsbereich

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Stammzellen bilden die Regenerationsressource des Körpers. Egal ob sie natürlich vorhanden sind oder unter Zellkulturbedingun-gen induziert werden. Sie können sich in verschiedene Zell- und Gewebetypen differenzieren. Je nach Ausprägung des Differen-zierungspotentials unterscheidet man multi- und pluripotente Stammzellen. Dieses wird auf molekularer Ebene vor allem durch den Methy lierungsgrad der DNA determiniert. Neben adulten und embryonalen Stammzellen stehen neuerdings auch induziert pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) im Fokus der Stammzellforschung. Sie werden aus Körperzellen gewonnen, die zu Stamm-zellen reprogrammiert werden, bevor sie zum gewünschten Zelltyp differenzieren. iPS-Zellen eröffnen neue Perspektiven für künftige Stammzelltherapien, auch im Bereich der Zahnheilkunde und Implantologie. Damit erscheint die Züchtung von Zähnen ebenso möglich wie die Kultivierung von Kieferknochen.

Ein kurzer Ausfl ug in die Reptilien-Bio-logie zeigt, wie erfolgreiche, natürliche Gewebe-Regeneration mittels Stamm-zellen funktioniert: Verliert ein Feuersa-lamander eine seiner Extremitäten, so wächst diese binnen 40 Tagen vollstän-dig nach. Die eigentliche Wundheilung ist dabei innerhalb von etwa zwei Tagen abgeschlossen, bevor das Wachstum und die Differenzierung der neuen Glied maße beginnen.

Auf zellulärer Ebene triggert der Verlust die Proliferation, das heißt das Wachstum und die Vermehrung neuraler sowie epi-dermaler Zellen im verbliebenen Stumpf. In der Folge wandern Stammzellen in den amputierten Bereich ein. Sie teilen und differenzieren sich dort zu den einzelnen

Zelltypen bis hin zur fertigen Extremität. Diese erstaunliche Regenerationsfähigkeit ist bei höheren Wirbeltieren – zu denen auch der Mensch gehört – kaum noch oder gar nicht mehr vorhanden. Die Zel-len haben durch die Ausdifferenzierung in einzelne Zelltypen die Fähigkeit verloren, sich zu anderen Zellarten zu verwandeln.

Stammzellen: Potentiell regenerativ

Anders verhalten sich menschliche Stammzellen. Zu ihnen gehören grund-sätzlich alle Körperzellen, die sich zu verschiedenen Zell- oder Gewebetypen differenzieren können. Je nach Ausprä-gung dieser Fähigkeit unterscheidet man pluri- und multipotente Stammzellen. Sie steht in kausalem Zusammenhang mit

der fortschreitenden DNA-Methylierung und der damit verbundenen Inaktivie-rung – dem Gene Silencing – einer Viel-zahl von DNA-Sequenzen, die für den jeweiligen Zell- und Gewebetyp nicht mehr benötigt werden. Je geringer der Methylierungsgrad, desto höher ist das noch vorhandene Differenzierungspo-tential der verwendeten Stammzellen.

Adult, embryonaloder induziert pluripotent

Die Stammzellforschung greift mit adul-ten, embryonalen und induziert pluri-potenten Stammzellen auf drei unter-schiedliche Stammzell-Formen zurück. Während adulte Stammzellen – etwa Blut- oder Plazenta-Stammzellen – mul-

Fortbildung90 BDIZ EDI konkret I 04.2014

Aktueller Stand und Einsatzgebiete der Stammzelltherapie

Vom Salamander arm zum Menschenzahn

Ein Beitrag von Prof. Dr. Jürgen Hescheler und Dipl.-Biol. Thomas Kresser, beide Köln

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tipotent sind (also die Fähigkeit haben, sich in einige wenige Zell- und Gewebety-pen zu differenzieren), gilt die Pluripotenz (die Fähigkeit sich in jeden der etwa 200 verschiedenen Zell- und Gewebetypen zu differenzieren) für embryonale Stamm-zellen (ES-Zellen) und induziert pluripo-tente Stammzellen (iPS-Zellen) (Abb. 1). Die Totipotenz (die Fähigkeit einen kom-pletten Organismus zu bilden) ist aus-schließlich für die befruchtete Eizelle bis zum etwa zwei Wochen alten Emb-ryo gegeben. Bereits im 16-Zell-Stadium vollzieht sich der Wechsel zur Pluripotenz – im Blastocysten-Stadium fi nden wir in Form der inneren Zellmasse die pluripo-tenten embryonalen Stammzellen. Die in diesem Stadium entnommenen Zellen sind embryonale Stammzellen, die in eine Zellkultur gebracht werden können.

iPS-Zellen im Fokus

Aktuell fokussiert sich die regenerative Medizin auf den Einsatz induziert plu-ripotenter Stammzellen (iPS-Zellen). Hierbei handelt es sich um Körperzellen – etwa Haut- oder Herzzellen – die nach

ihrer Entnahme in der Zellkultur durch die Zugabe verschiedener Faktoren wieder zu pluripotenten Stammzellen dediffe-renziert werden, was als Reprogrammie-rung bezeichnet wird. Im anschließenden Differenzierungsprozess entwickeln sie sich unter Zugabe verschiedener Diffe-renzierungsfaktoren zum benötigten Zell- oder Gewebetyp. Die so kultivierten Zellen könnten künftig – entsprechend aufgereinigt – in das kranke Organ oder Gewebe transplantiert werden.

Die Anwendung des Konzepts ist für nahezu alle Erkrankungen und Gewebe denkbar. Sie reicht von der regenerativen Therapie nach einem Herzinfarkt über die begleitende Behandlung bei Morbus Parkinson oder Typ I-Diabetes bis hin zur Züchtung von Knorpeln, Knochen und Zähnen im Bereich von Orthopädie, Im-plantologie und Zahnheilkunde. Durch die Reprogrammierung ist es bereits ge-lungen, Körperzellen in unterschiedliche Zellformen zu verwandeln (Abb. 2) und zu kultivieren, unter anderem in:• Cardiozyten• epitheliale Zellen

• endotheliale Zellen• Gliazellen• hämatopoetische Zellen• Hepatozyten• Mesenchym-Zellen• Muskelzellen • Neuronen• Knorpelzellen• Knochenzellen

Der Vorteil gegenüber embryonalen Stammzellen liegt auf der Hand: Die Gewinnung und Kultivierung von iPS-Zellen ist jederzeit möglich und ethisch unbedenklich, wobei das Potential von iPS- und ES-Zellen vergleichbar hoch ist. Zudem können iPS-Zellen grund-sätzlich für jeden Patienten individuell entnommen, kultiviert und differenziert werden.

Die mögliche Transplantation reprogram-mierter Zellen zu therapeutischen Zwe-cken erscheint weniger risikobehaftet: Abstoßungsreaktionen sind nach heuti-gen Erkenntnissen unwahrscheinlich, da Spender und Empfänger logischerweise genetisch identisch sind.

Abb. 1 Undifferenzierte menschliche ES- und iPS-Zellen

Fortbildung 91BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Reportergene in Stammzellen

Ein wichtiger weiterer Schritt bei der experimentellen Entwicklung der rege-nerativen Medizin mittels Stammzell-transplantation ist es, dass nach erfolgter Transplantation der Erfolg mittels eines Markers sichtbar gemacht werden kann. Hierbei wird auf sogenannte Reporterge-

ne beziehungsweise deren Genprodukte zurückgegriffen. Eines der Bekanntesten ist das Green Fluorescent Protein (GFP-Protein) aus der Quallen-Art Aequorea victoria. Es absorbiert blaues und ultra-violettes Licht und emittiert grünes Licht. Wird es gezielt in das Genom von Zellen integriert, beispielsweise von iPS-Zellen, so leuchten diese unter UV- und Blaulicht

grün. Sie sind so innerhalb eines Zellver-bands deutlich sicht- und identifi zierbar (Abb. 3 und 5).

Das GFP-Protein lässt sich sowohl ubi-quitär in allen Gewebetypen aktivieren als auch spezifi sch, etwa in Zellen eines Zahnkeims. Voraussetzung ist hierbei, dass das zugrundeliegende GFP-Gen an entsprechender Position im Genom ver-ankert wird. Durch die zusätzliche Integ-ration bestimmter Resistenzgene etwa gegen Antibiotika wie Ampicillin, Puro-mycin oder Tetrazyklin, lässt sich durch die Antibiotika-Gabe in Zellkultur eine zusätzliche Selektionslinie aufbauen. Mit ihrer Hilfe können die gewünschten Zel-len entsprechend „aufgereinigt“ werden.

Stammzellen in der Zahnheilkunde

Das Vorbild für den regenerativen, the-rapeutischen Ansatz von Stammzellen in der Zahnheilkunde ist der Hai. Er hat Abb. 3 Selektive Expression des Green Fluorescent Protein (GFP) in Cardiozyten der Maus

Abb. 2 Durch Reprogrammierung ist es bereits gelungen, Körperzellen in unterschied liche Zellformen zu verwandeln

Fortbildung92 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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ein dem Feuersalamander vergleichba-res Regenerationspotential, nur eben im Bereich der Zahnleiste. Seine Zähne wachsen immer wieder nach und er-setzen ausgefallene Zähne. Übertragen auf den Menschen ist hier künftig eben-falls der Einsatz von iPS-Zellen möglich: Körperzellen, etwa Hautzellen aus einer Hautbiopsie werden entsprechend repro-grammiert, um sie zu Pulpa oder Dentin zu differenzieren oder zu vollständigen Zähnen und Kieferknochen zu züchten.

Zahnzüchtung imMaus-Modell erfolgreich

Während die Zellen des Kieferknochens mesodermalen Ursprungs sind, entwi-ckeln sich die Zähne aus zwei Keimblät-tern: Epitheliale Zellen ektodermalen Ursprungs und mesodermales Mesen-chym verwachsen miteinander und bil-den eine frühe dentale Papille, aus der sich Prä-Odontoblasten und schließlich

Dentino blasten entwickeln, die durch die sukzessive Mineralisation Dentin auf-bauen. Sie machen ein differenziertes Vorgehen erforderlich, das Kazuhisha Nakao und Kollegen von der Universität Tokio bereits erfolgreich im Maus-Mo-dell zeigen konnten [1] (Abb. 4 und 5). Sie isolierten mesenchymale und ekto-dermale Stammzellen und fusionierten sie zu einem Zahnkeim. Dieser wurde in einem Kollagen-Gel für fünf bis sieben Tage kultiviert und dann dort implan-tiert, wo auch normalerweise die Zahn-wurzel im Kieferknochen inseriert. Die Zellen vermehrten sich und wuchsen zu einem voll funktionsfähigen Zahn heran, der sich in Gestalt und Struktur seiner Umgebung anpasste.

Implantologie mitinduzierten Osteoblasten

Die Osteoblasten-Differenzierung aus iPS-Zellen konnten wir bereits an

unserem Institut darstellen [2]. Mes-enchymale Stammzellen entwickelten sich durch Zugabe verschiedener Fakto-ren zu Fett-, Knorpel- und Knochenzel-len. Durch die Zugabe von Ascorbinsäure, Beta-Glycerol-Phosphat und Dexametha-son konnten sie gezielt zu Osetoblasten differenziert werden, die für einen mögli-chen Aufbau von Kieferknochensubstanz infrage kommen.

Biomatrix und Organprinting

Eine zukünftige Alternative oder Erweite-rung der gezielten Herstellung von Gewe-bestrukturen bietet die Anwendung von Biomatrizes, also Kollagengefl echten, bei-spielsweise in Zahnform [3]. Sie können ebenfalls gezielt mit Dentinoblasten be-siedeln werden, die durch entsprechende Mineralisationsprozesse Zahnsubstanz aufbauen. Eine weitere Perspektive ist das Organ-Printing in 3D. Hier konnten Vladimir Mironov [4] und Kollegen erste

Abb. 4Implantation und Wachstum einesZahnkeims aus epithelialen undmesenchymatischen Stammzellen

Abb. 5 Die selektive GFP-Expression (Grünfärbung) beweist, dass der entstandene Zahn aus dem in vitro generierten Zahnkeim hervor ge-gangen ist

Fortbildung 93BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Ansätze zeigen: Ein Organ-Printer ord-net die Zellen in der gewünschten Form auf einer Gelatine-Fläche, um dann eine neue Gelatine-Fläche darüber zu legen, auf der wiederum Zellen verankert wer-den. Stammzellen könnten hier künftig die „Zelltinten“ für Biomaterialien liefern, aus denen sich zum Beispiel Zähne in 3D drucken lassen.

Die Hürden bis zur Klinik

Der Überblick deutet an: Die notwendi-gen Grundlagen für die Stammzellthe-rapie sind erforscht – der „Proof of Prin-ciple“ ist erbracht. Die Techniken sind vorhanden und erste Anwendungen verfügbar. Es geht jetzt um die techni-sche Umsetzung im Rahmen eines de-fi nierten Produktionszyklus für sichere Stammzellprodukte im Sinne einer Good Manufacturing Practice (GMP). Sie um-fasst die notwendigen Voraussetzungen wie Reinraumbedingungen, Laboraus-stattung, Produktionsabläufe, Qualitäts-kontrollen sowie Anforderungen an die Zellkulturen, um ein sicheres Stammzell-Produkt zu gewährleisten.

Erst dann sind klinische Studien möglich, die über das Paul-Ehrlich-Institut ange-meldet werden müssen. Für die Umset-zung einer solchen GMP bedarf es eines Investitionsvolumens in der Größenord-

nung von mehreren 100 Millionen bis einer Milliarde Euro. Das entspricht in etwa den Investitionskosten für einen potentiellen Wirkstoff, der es bis zum marktreifen Medikament schafft – phar-makologische, toxikologische und klini-sche Studien eingeschlossen.

Ausblick – ProblemFinanzierungslücke

Potentielle Stammzelltherapien befi nden sich in Deutschland aktuell in der Finan-zierungslücke zwischen erfolgreichen An-wendungen in Zellkultur und Tiermodell sowie dem fertigen Stammzellprodukt. Andere Länder zeichnen den möglichen Weg vor: So wird das Californian Institu-te for Regenerative Medicine (CIRM) in den USA mit rund drei Milliarden Dollar bei der Stammzellforschung gefördert. Auch andere Forschungszentren ziehen nach, insbesondere in Japan, das mit Nobelpreis-Träger Shinya Yamanaka den Entdecker der induziert pluripotenten Stammzellen in seinen Reihen weiß.

So planen japanische Wissenschaftler, die Retinitis pigmentosa, eine seltene Augenerkrankung, in ein bis zwei Jahren mit reprogrammierten Stammzellen zu behandeln. Bei Herzzellen gehen Exper-tenschätzungen von etwa fünf Jahren aus. Auch Zähne können mit einiger

Sicherheit innerhalb eines überschau-baren Zeitraums von wenigen Jahren aus Stammzellen synthetisiert werden. Das Interesse an Stammzelltherapien ist auch hierzulande sehr groß und viele Kliniken wären sofort bereit, die neuen Therapieoptionen anzunehmen. Die Anwendung reicht vom Einsatz in allen Bereichen der inneren Medizin im Sinne eines komplexen Medikaments bis hin zur Produktion ganzer Gewebe- oder Organstrukturen.

Funktionsverlusteregenerativ kompensieren

Grundsätzliches Ziel der Stammzellthe-rapie ist es dabei, partielle Funktions-verluste im Körper deutlich länger als heute möglich zu kompensieren und die Lebensqualität dauerhaft auf einem ho-hen Niveau zu erhalten (Abb. 6). Das gilt auch für die Anwendung in der Zahnheil-kunde. Ein unbegrenztes Leben ist weder das Ziel, noch eine realistische Annah-me. Man geht heute davon aus, dass der menschliche Körper genetisch determi-niert nicht älter als 130 bis 150 Jahre alt werden kann, egal ob mit oder ohne einer erfolgreichen Stammzelltherapie. Ô

Literatur beim Verfasser

Stammzellentherapie soll Lebensqualität im Alter verbessern

Stammzellentherapie

Krankheit

Krankheit

100%

Pharmakologische Therapie

Alter

Leb

ensq

ualit

ät

50 100

Abb. 6 Die Stammzellentherapie will die Lebensqualität langfristig auf einem hohen Niveau erhalten

Kontakt

Prof. Dr. Jürgen Hescheler

Direktor am Institut für Neuro-physiologie · Medizinische Fakultät ·Klinikum der Universität zu Köln

Fon +49 221 [email protected]

Fortbildung94 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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„Kein Mikro-Spalt!”(Zipprich-Studie der Universität Frankfurt, 2012)

(Studie der Universität Köln, 2010)

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23. Jahreskongress der EAO 2013 in Rom

Innovationen auf der Spur Gemeldete 4000 Teilnehmer aus aller Welt waren im September auf Einladung der European Association of Osseointegration (EAO) in die „ewige Stadt“ Rom gekommen, um Neues über Technologien und Behandlungstherapien in der oralen Implantologie von morgen und chirurgische Problemlösungen mit Fokus auf die prothetische Versorgung zu erfahren. Angelehnt an das Hoheits zeichen des antiken Roms: S.P.Q.R. (Senatus Populusque Romanus; Senat und Volk von Rom) lautete der Titel: Simplifi ca-tion, Predictability, Quality to achieve Results (Vereinfachung, Vorhersagbarkeit und die Qualität, um gute Resultate zu erzielen). Inhaltlich Neues gab es allerdings nicht viel während der drei Tage in Rom.

Der dreitägige Kongress mit großer Den-talausstellung beschäftigte sich in hohem Maße mit der verbesserten Umsetzung vorhandenen Wissens. Namhafte Exper-ten aus aller Welt referierten über ästhe-tische Aspekte, Umgang mit Materialien, über Möglichkeiten bei der Implantatthe-rapie und Knochenaugmentation, über die digitalen Möglichkeiten und die Mög-lichkeiten, die pluripotente Stammzellen heute bieten können. Neues war aber auch nicht erwartet worden. Aus diesem Grund verzichtete die EAO auf eine eigene Pressekonferenz. Dennoch: die EAO bringt die dentale Welt jedes Jahr zusammen – meist in einer Stadt, die als lohnendes Ziel auch Touristen anzieht.

Wie der wissenschaftliche Leiter des EAO-Kongresses 2014, Prof. Dr. Luca Cordaro, in seinem Vorwort betonte, sei der 23. Jah-reskongress als kritischer Dialog nicht nur zwischen Referenten und Publikum angelegt, sondern insbesondere, um die Interaktion der Teilnehmer zu fördern und

damit die unterschiedlichen Ansätze in der offenen Diskussion zu einer klini-schen Problemstellung zu beleuchten.

Neu in der Ausrichtung des EAO-Kongres-ses waren erstmalig auch die eigenen Pro-grammteile für den „Implantologen von morgen“. Unter Leitung von Prof. Dr. Ugo Consolo aus Modena und Prof. Dr. Dr. Karl Andreas Schlegel aus München ging es zu-nächst um die Frage nach der reduzierten Anzahl und die Dimension von Implan-taten. Hier referierten unter anderem Prof. Dr. Fouad Khoury aus Olsberg über notwendige Augmentationen vor dem Einbringen des Implantats, Prof. Dr. Dr. Bilal Al Nawas aus Mainz über durchmesser-reduzierte Implantate, die, so sein Tenor, neue Behandlungsmöglichkeiten eröff-nen, und Dr. Daniel Thoma aus Zürich, der sich den längenreduzierten Implantaten widmete und deren mögliche Vorteile durch Einsparung von Behandlungskos-ten und -zeit. Prof. Bjarni Pjetursson aus Is-land diskutierte die Frage, unter welchen

Bedingungen kurze und durchmesserre-duzierte Implantate für teilbezahnte und zahnlose Patienten infrage kommen.

In der zweiten Sitzung für die Implanto-logen von morgen ging es unter Leitung von Prof. Dr. Alberto Barlattani aus Rom und Prof. Dr. Hugo de Bruyn aus Gent um die Frage, ob und wann die verdeckte Einheilung von Implantaten angezeigt ist. Die Referenten Dr. Ryo Jimbo aus Gö-teborg, Prof. Dr. Jan Cosyn aus Brüssel und Dr. Robert Haas aus Wien vertraten unterschiedliche Standpunkte. Während für Cosyn die verdeckte Einheilung in der ästhetischen Zone das Behandlungskon-zept der Wahl ist, zeigte Haas anhand von Literaturnachweisen und einer Check-liste auf, dass es sich lohnen kann, den Behandlungsplan zugunsten der nicht-verdeckten Einheilung zu ändern, um das Ergebnis zu verbessern. Haas führte dies-bezüglich seine Erfahrung mit mehr als 16 000 gesetzten Implantaten während der vergangenen zehn Jahre an.

Stimmungsvolle Ansicht des Kongresszentrums von außen. Über das Smartphone mitdiskutieren – das war das eigentlich Neue bei der diesjährigen EAO-Jahrestagung.

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Die „ewige“ Stadt Rom – Ziel der diesjährigen 13. Jahrestagung.

Auch das Hauptprogramm lief kompakt ab und stellte die Praxisnähe in den Fokus. Die Themen: Chirurgie, Prothetik und die kritische Ausei-nandersetzung mit der Frage, ob Implantate vor dem Hintergrund der gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen die richtige Therapie für den Patienten sind. Eine Expertengruppe aus vier Referenten, die sich auf unterschiedliche Themen vorbereitet hatten, standen den Leitern des jeweiligen Podiums Rede und Antwort. So ging es in der ersten Expertenrunde um chirurgische Möglichkeiten. Prof. Dr. Dr. Hendrik Ter-heyden aus Kassel, Dr. Mario Roccuzzo aus Turin, Dr. Joseph Kan aus Loma und Prof. Dr. Juan Blanco Carrion aus Santiago de Compostela disku-tierten über Flappless-Surgery, Sofortversorgung, das Minimieren der Patientenmorbidität bei Knochenaugmentationen. Die zweite Runde am nächsten Tag widmete sich den prothetischen Alternativen. Hier gingen Prof. Dr. Christoph Hämmerle aus Zürich, Prof. Dr. Jocelyne Feine aus Kanada, Prof. Dr. Jörg Strub aus Freiburg und Prof. Dr. Dean Morton aus Louisville den Fragen nach, wo die Grenzen, aber auch die Indikationen von CAD/CAM bei der festsitzenden Versorgung liegen, oder wann die vollkeramische Restauration die sinnvollere Lösung ist. Den demografi -schen Faktor einbeziehend ging es in der letzten Runde am Samstag um die Frage, ob Implantate immer die beste Lösung sind. Hier diskutierten Dr. Alberto Fonzar aus Campoformido (Udine), Prof. Dr. Huge de Bruyn, Prof. Dr. Frau Müller aus Genf Alternativen auch aus nicht-klinischer Sicht.

Wenn etwas neu war während der drei Tage in Rom, dann der kom-munikative Ansatz und das Nutzen der elektronischen Medien, um die Teilnehmer einzubeziehen. Dies gipfelte darin, dass die Teilnehmer mit ihrem Smartphone an einem Voting teilnehmen konnten, um die eigene Meinung zu einer bestimmten Problemstellung zu äu-ßern. Die EAO-Verantwortlichen kündigten an, die Ergebnisse dieser Teilnehmer-Voten zur Verbesserung der Inhalte des nächstjährigen Kongresses nutzen zu wollen. Ô

AWU

EAO 2015

Der Kongress 2015 fi ndet vom 24. bis 26. September 2015 in Stock-holm statt. President-elect Prof. Dr. Björn Klinge lud alle Teilneh-mer zum Abschluss des 23. EAO-Kongresses nach Stockholm ein.

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Bego zog Zahntechniker und Zahnärzte für einen Taginterdisziplinärer Zusammenarbeit nach Bremen

Implantology meets CAD/CAMDer diesjährige „Implantology meets CAD/CAM“-Kongress stand wie gewohnt ganz im Zeichen der interdisziplinären Zusammen-arbeit von Zahnarzt und Zahntechniker. Insgesamt folgten rund 450 Teilnehmer der Einladung des Bremer Dentalspezialisten.

„Wir sind ein Familienunternehmen“, er-klärte Christoph Weiss, geschäftsführen-der Gesellschafter der Bego bei der Be-grüßung der Teilnehmer, „und der enge Austausch mit Ihnen liegt uns besonders am Herzen.“ Damit war seine Einladung ausgesprochen, den intensiven Dialog zu suchen, was sowohl während des Kon-gresses als auch bei den abendlichen Ver-anstaltungen rege genutzt wurde. Thomas Schur, Leitung Vertrieb National der Bego Implant Systems, war über die rege Teilnah-me am 7. Bego Medical Anwendertreffen und dem 5. Bremer Implantologietag sehr erfreut: „Für Bego ist der IMCC-Kongress jedes Jahr erneut von großer Bedeutung. Die übergreifenden Vorträge bieten eine gute Grundlage für den interdisziplinären Austausch und sorgen so für die optimale Verknüpfung der beiden Veranstaltungen.“

Zu Veranstaltungsbeginn hielt Steve Kroe-ger, Extrembergsteiger und Motivations-

experte, Hamburg, einen spannenden Auftaktvortrag zum Thema „7 Summits Strategie – Expedition zum persönlichen Gipfel“. Kroeger nahm die Teilnehmer mit auf eine spannende Reise auf die höchs-ten Berge eines jeden Kontinents. Dabei zeigte er, wie man Menschen für Verän-derungsprozesse motiviert, sodass sie sich Ziele setzen, die sie erreichen möch-ten. Anschließend gaben PD Dr. Dr. Daniel Rothamel, Köln, und Ztm. Marc Junghans, Bego, einen Einblick in die „Prothetische & chirurgische Lösung eines Implantatfalls“. Später fanden das Bego Medical Anwen-dertreffen und der Bremer Implantolo-gietag in getrennten Podien statt. Dort gaben hochkarätige Referenten Einblicke in spannende Themen aus der Zahnme-dizin und Zahntechnik.

Im Rahmen des 7. Bego Medical Anwen-dertreffens fand der Vortrag „Edelme-tallfreie Doppelkronenversorgungen

– digital gefertigt“ von Ztm. Wolfgang Weisser, Esslingen, statt, in dem er deren Möglichkeiten der Herstellung und An-wendung erläuterte. „Vor allem die Wahl-möglichkeiten bezügliche Material und Fertigungsverfahrensverfahren für CAD/CAM-Doppelkronen kommen bei den Anwendern sehr gut an. Die anschauli-chen Beispiele haben hier noch einmal aufgezeigt, was mithilfe der digitalen Fertigung möglich ist“, so Ztm. Thomas Kwiedor, Leitung Vertrieb National der Bego Bremer Goldschlägerei und Bego Medical. Am Nachmittag ging es für die Anwender mit Workshops weiter. Hier hatten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre theoretischen Kenntnisse weiter zu ver-tiefen und Fragen zu stellen. Dabei stan-den Themen wie „Bego CAD/CAM – virtu-elle Planung, prothetische und klinische Umsetzung“ von Dr. Werner Knapp und Ztm. Christof Hafermann, beide Würzburg, auf dem Programm. Marie Reddemann,

Dr. Mathias Siegmund, Dr. Kleanthis Manolakis, Dr. Dr. Lür Köper, Prof. Dr. Mat-thias Flach, PD Dr. Daniel Rothamel, Prof. Dr. Dr. Andreas Bremerich, Dr. Susanna Zentai und Dr. Frank Spiegelberg (nicht im Bild: Christian Berger) bildeten das Referententeam des 5. Bremer Implantologietages (v.li.).

Das Referententeam des 7. Bego Medical Anwendertreffens mit Ztm. Thomas Riehl (Mitte), der durch das Programm führte (v.li.): Ztm. Andreas Röthig, Ztm. Matthias Riethmüller, Ztm. Christof Hafermann, Ztm. Thomas Riehl, Dr. Werner Knapp, Ztm. Wolfgang Weisser und Marie Reddemann (nicht im Bild Ztm. Oliver Morhofer)

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Hamburg, klärte in ihrem Workshop „Compliance“ über die Sicher-stellung der Rechtskonformität auf, während Ztm. Andreas Röthig und Ztm. Matthias Riethmüller, beide Bego, Einblicke in die „CAD-Software“ ermöglichten und zudem Tipps und Tricks zum effektiven Arbeiten mit der Software aufzeigten. Abschließend referierte Ztm. Oliver Mor-hofer, Recklinghausen, zum Thema „Lithium-Disilikat – ein Werkstoff macht es möglich“.

Die insgesamt sechs Referenten des 5. Bremer Implantologietages brachten unter dem wissenschaftlichen Vorsitz von Prof. Dr. Dr. And-reas Bremerich und Dr. Dr. Lür Köper, beide Bremen, den Teilnehmern spannende Themen der Zahnmedizin und Implantologie näher. Prof. Dr. Matthias Flach, Koblenz, gab einen Einblick in die „Biomecha-nik, Implantat-Abutment-Verbindungen, Platform-Switching, Mikro-rillen, Knochenbeanspruchung“, während Christian Berger, Kempten, das Thema „Compliance in der Zahnarztpraxis – Einfl uss des Pati-enten auf den Implantaterfolg“ beleuchtete. Es folgte ein Vortrag von Dr. Kleanthis Manolakis, Thessaloniki, in dem er „Schwerpunkte der restaurativen Implantatbehandlung – von der Abformung und der provisorischen Versorgung bis zur Abutmentauswahl und der verklebten oder verschraubten Defi nitivversorgung“ thematisierte. Dr. Susanna Zentai, Köln, hielt einen aufschlussreichen Beitrag zum Thema „Dokumentation in der Zahnarztpraxis“ und gab dabei hilf-reiche Informationen rund um „Notwendigkeit, Rechtssicherheit und Chancen“. Im Anschluss referierten jeweils Dr. Mathias Sieg-mund, Regensburg, und Dr. Frank Spiegelberg, Frankfurt am Main, zu den Themen „Prothetische Lösungen verlangen entsprechende chirurgische Konzepte mit CAD/CAM“ und „3D 2.0 – Neue Techno-logien für Planung, Navigation und Prothetik“. Eine gemeinsame Abendveranstaltung im Anschluss rundete den gelungenen IMCC-Kongress ab. Ô

Weitere Informationen: www.bego.com

Die rund 450 Teilnehmer des IMCC-Kongresses im Congress Center Bremen.

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Zahnärztliche Weiterbildung bei Omnia

ImplantologischeSchulungen in Bukarest

Wie schon in den Vorjahren bot Omnia auch 2014 wieder ein vielseitiges Fortbildungsprogramm für Zahnärzte an. Die Kurse wurden von bekannten Zahnärzten und Oralchirurgen an attraktiven Veranstaltungsorten in mehreren Ländern abgehalten. Der letzte Kurs des Jahres 2014 fand in der rumänischen Hauptstadt Bukarest statt und wurde von Dr. Daniele Cardaropoli gehalten. Das Thema lautete: „Alveolarkammerhaltung und Weichgewebemanagement im Umfeld von Implantaten.“

Nach jeder Zahnextraktion kommt es zu einem gewissen Grad an Knochen-resorption, da im Umfeld der Extrakti-onsalveole qualitative und quantitative Veränderungen stattfinden. Über die Dynamik der Gewebeveränderungen nach Zahnextraktionen gibt es wissen-schaftliche Erkenntnisse. Histologisch und anatomisch ist die Struktur des Al-veolarkamms von den Zähnen abhängig und entwickelt sich im Zusammenspiel mit deren Eruption. Seine Topographie wird von der Form der Zähne und ihrer Eruptionsachse maßgeblich gestaltet. In der ersten Remodellierungsphase der bukkalem/lingualen Wände der Extrak-tionsalveole wird der Bündelknochen resorbiert, weil ihm die Nährstoffe aus dem Desmodont fehlen; stattdessen er-scheint Gefl echtknochen. Infolgedessen kommt es zu einer vertikalen wie hori-zontalen Reduktion der Extraktionsalve-

ole. Dr. Cardaropoli erläuterte, dass diese Resorption mit ästhetischen und funkti-onellen Nachteilen verbunden sein kann, die eine mögliche spätere Implantatbe-handlung erschweren, da für die korrekte enossale Platzierung des Implantats der Alveolarfortsatz eine gewisse Mindest-breite aufweisen muss. Daher müssen die Dimensionen der Extraktionsalveole unbedingt irgendwie erhalten bleiben, insbesondere, wenn sie mit einem Im-plantat versorgt werden soll.

In der Literatur sind hierfür verschiedene Ansätze beschrieben worden, darunter auch der Einsatz von Barrieremembranen und Knochenfüllmaterialien. Die Ergeb-nisse haben bestätigt, dass das Füllen und Abdecken der Extraktionsalveole das Knochenvolumen zuverlässiger erhält als die Spontanheilung. Socket Preservation ist eine Technik der Knochenregenerati-

on, die die Dimensionsveränderungen im Hart- und Weichgewebe nach Zahnex-traktionen auf ein Mindestmaß begrenzt. Vergleichbar der Dynamik der Spontan-heilung bei einer Extraktionsalveole wird hierbei das Blutgerinnsel stabilisiert, das sich daraufhin reorganisiert und durch eine provisorische bindegewebige Mat-rix, Gefl echt- und Lamellenknochen und Knochenmark ersetzt wird. Barrieremem-branen schaffen Platz für das Blutgerinn-sel und verhindern das Einwachsen von Weichgewebe.

Nach Abschluss des theoretischen Vor-trags konnten die Teilnehmer in einem Workshop, ebenfalls unter der Leitung von Dr. Cardaropoli, einige praktische Er-fahrungen sammeln. Ô

Weitere Informationen:www.omniaspa.eu

Nach dem Vortrag gab es einen praktischen Workshop unter Verwendung von Tierkiefern.

Dr. Daniele Cardaropoli mit den Teilnehmern seines Workshops.

Events100 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Dentallabor Altman lädt zurFortbildungsreise auf der Aida ein

Fortbildungauf hoher See

Zum mittlerweile achten Mal präsentiert das Dentallabor Altman im Herbst 2015 die Fortbildungsreise „Implantologie 360°“. Vom 23. bis 30. Oktober 2015 fi ndet die Seminarreise an Board der Aida-Stella auf hoher See statt. Im Vordergrund dieser Reise steht seit 2004 die Kombination aus Erholung und anspruchsvoller Information.

Zum ersten Mal wurde Dr. Dr. Gerhard Neumann, Vorsitzender des Lan-desverbandes Niedersachsen, im DGI e.V. gebeten, ein Fortbildungs-programm für eine Studienreise zu organisieren. Allen Interessenten werden darin Seminare zu fachlichen und betriebswirtschaftlichen Themen angeboten. Insbesondere über die vielfältige Kombination der Themenbereiche haben sich die Teilnehmer der vergangenen Reisen sehr positiv geäußert. Das Programm wurde so zusammengestellt, dass die Teilnehmer trotz der Fortbildungen ausreichend Zeit haben werden, sowohl das Leben an Bord als auch die attraktiven Ziele im westlichen Mittelmeer in Ruhe zu genießen. Gerade das macht diese Reise auch für den mitreisenden Partner zu einem unvergesslichen Ereignis. Natürlich laden die zahlreichen Sport- und Unterhaltungs-möglichkeiten auf AidaStella mit ihren 13 Decks, sieben Restaurants und elf Bars während der gesamten Reise zum puren Genießen ein. Die AidaStella ist das jüngste Schiff der bekannten Flotte und wur-de Mitte März 2013 feierlich in Warnemünde zur See gelassen und getauft. Die Reise führt ins östliche Mittelmeer von Antalya über Istanbul mit einem Over-Night-Stop nach Athen und Rhodos. Nach sieben Nächten erreicht das Schiff den Ausgangspunkt Antalya. Ô

Weitere Informationen: www.dentallabor-altmann.de

Die Fortbildungsreise „Implantologie 360°“ findet vom 23. bis 30. Oktober 2015an Board der AidaStella statt.

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4. Internationaler Champions-Kongress im Steigenberger Frankfurter Hofmit mehr als 230 ausgebucht

Champions zum AnfassenDer 4. Internationale Champions-Kongress war mit mehr als 230 Teilnehmern im Steigenberger Frankfurter Hof Anfang Okto-ber 2014 bis auf den letzten Platz ausgebucht. Dr. Armin Nedjat eröffnet den Kongress mit Neuheiten aus der Wissenschaft, Champions-Produktinnovationen und daraus erwachsenden neuen Behandlungsoptionen. Viel Aufmerksamkeit bei den Zuhö-rern erzielen die Ausführungen zu Titan-Unverträglichkeiten und dem neuen alternativen Win!PEEK-Material.

„Es gibt bei Titan ebenso wie bei Zirkon-oxid einen gewissen Abrieb, und diese Par-tikel werden von Makrophagen erkannt“, erklärt Dr. Armin Nedjat bei der Eröffnung des 4. Internationalen Champions-Kon-gresses im Steigenberger Frankfurter Hof Anfang Oktober 2014. „Es handelt sich nicht um eine Allergie, sondern um eine Antwort des Immunsystems, die bei manchen Patienten leider entgleist und zu einer Vielzahl von Beschwerden führen kann.“ Das Material PEEK überzeugt vor allem mit seiner Allergiefreiheit. Es bricht nicht und hat eine dem Knochen ähnliche Bioelastizität. Champions hat zudem ein spezielles Verfahren entwickelt die Ober-fläche der Spritzguss-Teile aufzurauen und damit die Knochenapposition zu ver-bessern. OA Dr. Peter Robotta aus Münster trat mit dem Thema „Digitaler Workfl ow“ an, wobei er den Aspekt der optischen Abformung einer aktuellen Standort-bestimmung unterzog. „Wer keine Lust hat, seine Präparationsgrenzen-Technik

zu verbessern, braucht sich um verbes-serte Abformtechniken erst gar keine Gedanken zu machen“, bemerkte er und demonstrierte mit der Doppelfadentech-nik eine wichtige und einfache Methode zur deutlich verbesserten Darstellung der Präparationsgrenzen. Den konsequent nächsten Schritt präsentierte Dr. Volker Knorr mit seinem „Knorr-Konzept“ ei-nes vollständig geschlossenen digitalen Workfl ows. Mit der Präparation setzt er das Abutment sofort, sodass der DVT-Scan die vollständige Lage abnehmen kann. Die Prothetik wird dann zunächst in Kunst-stoff erstellt und einprobiert, eventuelle Korrekturen können damit noch vorge-nommen werden, erst anschließend erfolgt die Kopie in Keramik. Mit einer Komposit-Manschette von ein bis zwei Millimetern verhindert Knorr einen Kol-laps des Weichgewebes. Anschließend betrat OMR Dr. Rainer Kazda aus Wien das Podium und entspannt die Zuhörer mit einem humorvoll-philosophischen Rück-

blick auf 37 Jahre Implantologie. Dr. Frank Schrader aus Zerbst hat mit einteiligen Implantaten und seinem Konzept „Fes-te Zähne an einem Tag“ Erfolgsquoten, die sich sehen lassen können. „Moderne Praxiskonzepte und kollegiales Netzwer-ken“ war das Thema von Dr. Gerhard Qua-sigroch, Zahnarzt und Zahntechniker aus Oldenburg, der die Funktionsdiagnostik als mit wesentliche Grundlage darstell-te. Dr. Tilman Flechsig aus Witzenhausen beeindruckte mit chairside gefertigten Cerec-Restaurationen auf zweiteiligen Champions (R) evolutions-Implantaten. Flechsig macht gute Erfahrungen mit einer gezielten, zirkulären Übermodel-lation der Keramik für ein verbessertes Emergenzprofi l und der Vermeidung von Putznischen. Als erste Frau im Referen-tenpool präsentierte Dr. Jolanta Nowa-kowska-Socha aus Przeclaw/Polen diverse Sofortimplantationsfälle mit einteiligen Champions-Implantaten. Die minimalin-vasive Vorgehensweise, die Vermeidung

Dr. Ernst Fuchs-Schaller mag es biologisch. Zwei Champions: Extremsportler Joey Kelly und Dr. Armin Nedjat.

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Am nächsten Morgen startete Dr. Dan McEowen, Repräsentant der US-Nieder lassung von Champions Implants in Mary land und gleich-zeitig begeisterter Anwender, mit seinem Referat in den zweiten Vortragstag. OA Dr. Augusto André Baptista aus dem luxemburgischen Remich gab einen umfassenden Überblick über die zurzeit verfügba-ren Alternativen für die Knochenaugmentation. Univ.-Prof. Dr. Pierre Bravetti aus Nancy präsentierte anspruchsvolle Lösungen beim stark atrophen und unbezahnten Kiefer. „Wieso haben Sie mir nicht gleich gesagt, wie einfach es sein kann?“, schilderte Dr. Fre deric Lorente aus Jonquieres die dankbaren Reaktionen vieler seiner Patienten nach der Behandlung mit der MIMI-Flapless-Technik und zeigte viele Tipps und Behandlungskniffe. Nach dem dichten zahnmedizinischen Pro-gramm widmete sich der nächste Vortragsblock betriebswirtschaftli-chen Aspekten für die Praxis. Dipl.-Betriebswirtin Nadja Alin Jung aus Frankfurt am Main zeigte, wie sich mit gezieltem und strukturiertem Marketing Patientenzahlen und Praxisumsätze deutlich steigern lassen. Torsten Klapdor aus Essen berät mit seiner medidentas auf reiner Honorarbasis Zahnärzte im Finanzbereich und bezeichnete sich in seinem sehr unterhaltsamen und informativen Vortrag selbst als „Finanzberater nach dem Robin-Hood-Prinzip“. Lars Bernotat legte dem Publikum das Zahnarztnetzwerk goDentis mit einer Vielzahl unterstützender Dienstleistungen nahe. Die Nachmittags-Sektion eröffnete Dr. Marc Bert aus Paris, renommierter Autor etlicher Fach-bücher, mit dem provokanten Thema „Wie verliere ich ein Implantat?“ und einer Übersicht der dem implantologischen Misserfolg zugrunde-liegenden biologischen und mechanischen Fehlerquellen. Dr. Mariusz Duda aus dem polnischen Katovice zeigte eine beeindruckende Zahl von mit der MIMI-Flapless-Technik erfolgreich gelös ten Fällen.

Ein Höhepunkt des zweiten Kongresstages war die Verleihung des „Pro-mi-Champions“-Pokals an Multitalent und Extremsportler Joey Kelly.Den Sonntagmorgen eröffnet Dr. Herv. Birbes aus Saint Gratien mit einem Überblick über seine MIMI-Flapless-Behandlungskonzepte. Dr. Oliver Scheiter aus Illetas/Mallorca zeigte, wie er mittels Angle Modulation und eines „bioaktiven Containers“weitestgehend ohne Einsatz augmentativer Fremdmaterialien auskommt. Der Ausdruck Perfektion sei insofern gerechtfertigt, als dass seine Vorgehensweise 100 Prozent biologisch sei, bei einem minimalen Trauma, mit dem der Körper selbst sehr gut zurecht käme. Dr. Ernst Fuchs-Schaller aus Thalwil verglich die Technik der Winkelmodulation in seinem abschlie-ßenden Vortrag mit dem Aufdehnen eines Brotes, bei dem die Rinde bewegt und die Krume verdichtet wird: „Damit gewinnen Sie in we-nigen Minuten eine deutlich bessere Knochenstruktur.“ Champions MIMI-Implantate passen in seinen Augen perfekt zu dieser Technik, weil sie mit dem Non-Flap-Vorgehen die geforderte biologische Vor-gehensweise beachten. „Denken sie immer biologisch!“, forderte Fuchs-Schaller und präsentierte beeindruckende Lösungen auch bei Ausgangssituationen mit starker Atrophie. Ô

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PEERS-Förderpreise auf Jahrestreffen in Berlin verliehen

Prothetische Behandlungskonzepte im Fokus

Rund 175 zahnmedizinische Experten nahmen im September am 5. Deutschen PEERS-Jahrestreffen in Berlin teil. Das Tagungs-motto in diesem Jahr drehte sich um prothetische Behandlungskonzepte. Bei der anschließenden Abendveranstaltung wurden die PEERS-Förderpreise verliehen.

PEERS ist ein von Dentsply Implants unterstütztes, internationales Exper-tennetzwerk mit Mitgliedern aus Klinik und Praxis sowie aus dem Bereich der Zahntechnik und steht für „Platform for Exchange of Experience, Education, Research and Science“. Auf der Jahresta-gung sprach unter anderen Prof. Dr. Bjarni Pjetursson über die Überlebenschancen implantologischer Versorgungen. Dabei machte er deutlich, dass langfristig rein implantatgetragene Versorgungen deut-lich bessere Überlebensraten aufweisen als kombinierte implantat- und zahn-gestützte prothetische Versorgungen. Er warnte aber davor, Überlebensraten mit Erfolgsraten gleichzusetzen. Dazu führte er eine Studie der Universität Bern an. Diese weist nach, dass bei 16,8 Prozent der untersuchten implantatpro-thetischen Versorgungen biologische, technische oder ästhetische Komplikati-onen auftreten. PD Dr. Christian Mertens stellte in seinem Vortrag den komplet-ten digitalen Workfl ow von der Planung bis zur prothetischen Rekonstruktion im Rahmen einer Implantatversorgung vor. Anhand zweier Fallbeispiele präsentier-ten Dr. Rainer Fangmann und Ztm. Fabian Zinser das SmartFix-Konzept für Xive- und Ankylos-Implantate zur Versorgung anguliert gesetzter Implantate. Dr. Jan Brandt vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Frankfurt berichtete über eine Studie zur Patientenzufriedenheit mit Unterkie-ferprothesen auf zwei Implantaten, die mit Lokatoren gestützt beziehungswei-se mit Galvanokronen gefertigt wurden. Hierbei konnte kein signifi kanter Unter-

schied zwischen den beiden Konstrukti-onsprinzipien festgestellt werden. Der Tagungsnachmittag stand unter dem Motto „Zahnloser Oberkiefer – 4 Behand-lungskonzepte“. Alexander Fischer stellte sein bevorzugtes Versorgungskonzept mit verschraubten Atlantis-Isus-Brücken auf sechs Implantaten vor. Anschließend referierte Dr. Wolfram Knöfl er über das Konzept der steggestützten Versorgung auf vier bis sechs Implantaten. Dr. Paul Weigl beschrieb das Konzept der Keramik-Galvano-Konusprothese auf Implantaten und zum Abschluss bewertete PD Dr. And-re Büchter den Wandel der Behandlungs-konzepte des zahnlosen Oberkiefers in den vergangenen 20 Jahren. Im Zuge der Diskussion zeigte sich, dass jedes der vorgestellten Versorgungskonzepte seine Berechtigung hat und die Thera-

pieplanung nach den Wünschen der Pa-tienten, den individuellen Befunden und den bevorzugten Vorgehensweisen des Zahnarztes ausgerichtet werden muss. Die PEERS-Förderpreise erhielten: Dr. Hari Petsos (Soest), Dr. Maximilian Blume (Frankfurt), Dr. Paula Korn (Dresden) und Dr. Mischa Krebs (Alzey). Der Implantat-Prothetik-Preis, der gemeinsam mit der Klaus-Kanter-Stiftung verliehen wird, ging an Ztm. Katy Trepte (Berlin). Zusätz-lich erhielt Dr. Katarzyna Gurzawska (Cha-rité, Berlin) den IIS-Award (Investigator Initiated Studies) für die beste Präsenta-tion im Rahmen der EAO in Dublin. Ô

Weitere Informationen: www.dentsplyimplants.de

Die Preisträger und Laudatoren der PEERS-Förderpreise 2014 (v.li.): Dr. Rainer Buch (Laudator), Horst-Dieter Deusser (Klaus-Kanter-Stiftung), Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld (PEERS-Präsident), Dr. Ralf Seltmann (Laudator IIS-Award), Dr. Maximilian Blume (Fallpräsentation), Dr. Paula Korn (Poster), Dr. Hari Petsos (Dissertation), Dr. Katarzyna A. Gurzawska (IIS-Award Oral Presentation), Dr. Mischa Krebs (Publikation), Ztm. Katy Trepte (Implantat-Prothetik-Preis), Dr. Karsten Wagner und Christian Grau (Dentsply Implants) (v.li.)

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Nobel Biocare Deutschland GmbH: Kurse mit All-on-4-Spezialisten der Maló-Klinik Lissabon in Deutschland

Mehr zahnlose Patienten besser versorgen

Das All-on-4-Konzept für die Rehabilitation zahnloser Kiefer hat viele Vorteile für die Patienten: Sie erhalten auf nur vier Implan-taten einen festsitzenden implantatgetragenen Zahnersatz, der in der Regel sofort belastet werden kann. Augmentative Maß-nahmen sind nicht notwendig. Wie das Konzept „Feste Zähne an einem Tag“ erfolgreich in der Praxis umgesetzt wird, haben die beiden All-on-4-Spezialisten Dr. Bernd Quantius, Mönchengladbach, und Dr. Ana Ferro, Maló-Klinik Lissabon, mit Ztm. Wolfgang Sommer Anfang September 2014 in Mönchengladbach gezeigt.

Auf dem Programm standen eine Live-OP und die Sofortversorgung zweier Pa-tienten mit der provisorischen Brücke. So konnten die neun Teilnehmer den Ablauf der All-on-4-Behandlung von der Extrak-tion der Restbezahnung über die Inserti-on der vier Implantate pro Kiefer bis hin zum Einsetzen der provisorischen Brücke in Echtzeit verfolgen. Besonders positiv kam bei den Zahnärzten an, dass sich aufgrund der limitierten Teilnehmerzahl schnell ein intensiver Fachaustausch mit den beiden All-on-4-Spezialisten entwi-ckelte. Sie gehören zu den Top-Referenten für die Methode nach Prof. Paulo Maló. Dr. Quantius ist in Deutschland der erste Zahnarzt, der offi zieller Partner der Maló-Klinik in Lissabon ist und gehört zu den insgesamt 18 All-on-4-Kompetenzzentren von Nobel Biocare in Deutschland. Dr. Ana

Ferro von der Maló-Klinik ist weltweit eine der Top-Referentinnen für das The-ma All-on-4. Gemeinsam erklärten die beiden Referenten den Teilnehmern das Behandlungskonzept und zeigten das Vorgehen anhand einer Live-OP. Für die Diagnostik ist eine dreidimensionale Aufnahme der Ausgangssituation not-wendig, um die Positionen für die vier Implantate im Kiefer unter chirurgischen und prothetischen Aspekten planen zu können. Das besondere dabei: Die end-ständigen Implantate werden anguliert in einem Winkel zwischen 30 und 45 Grad gesetzt. So werden gefährdete Strukturen wie das Foramen mentale im Unterkiefer und der Sinus maxillaris im Oberkiefer umgangen. Durch die Kippung der dis-talen Implantate wird der ortsständige Knochen optimal ausgenutzt und eine

möglichst große prothetische Unter-stützung erzielt. Ztm. Wolfgang Sommer fertigte die provisorische Brücke, die der Patientin nur wenige Stunden später eingesetzt wurde. Sie verließ zufrieden und mit festsitzenden Zähnen die Praxis.

Ein besonderes Highlight ist der nächste Kurs am 9. Mai 2015 in Mönchengladbach. Dann wird als Referent Prof. Paulo Maló erwartet. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, können sich Interessenten bereits jetzt unter [email protected] vorregistrieren lassen. Ô

Weitere Informationen: www.nobelbiocare.com

In der Live-OP zeigten Dr. Bernd Quantius und Dr. Ana Ferro, wie die angulierten Implantate für das All-on-4-Konzept gesetzt werden.

Dr. Ana Ferro von der Maló-Klinik erklärte das All-on -4-Konzept, das von Prof. Paulo Maló entwickelt wurde.

Dr. Bernd Quantius stellte den Kollegen das All-on-4- Behandlungskonzept für die Rehabilitation zahnloser Kiefer vor. Er ist als einziger Zahnarzt in Deutschland offi zieller Partner der Maló-Klinik Lissabon.

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Kurstermin 9. Mai 2015

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Dr. Güldener Firmengruppe:Zehn Jahre Zahnärzte Unternehmerabende mit insgesamt mehr als 5000 Teilnehmern

Besser entscheiden – besser führenEs gibt eine gute Nachricht: Die richtige Entscheidung zu treffen lässt sich trainieren. Das war die zentrale Botschaft der Zahnärzte- Unternehmerabende 2014, zu der die zahnärztlichen Rechenzentren der Dr. Güldener Firmengruppe (ABZ ZR, DZR, FRH, HZA) und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) in diesem Jahr zum zehnten Mal deutschlandweit in sechs Großstädte eingeladen haben.

Unter dem Motto „Besser entscheiden – besser führen“ wurden mit dem Phi-losophen und Biologen Prof. Dr. Dr. Ger-hard Roth, Bremen, sowie dem FIFA-Schiedsrichter Urs Meier, Zürich, zwei hochkarätige Experten für das Thema verpfl ichtet. Mit ihnen erlebten die mehr als 800 Teilnehmer einen informativen und unterhaltsamen Abend. „Als Abrech-nungsdienstleister haben wir vor vielen Jahren erkannt, dass die unternehmeri-sche Persönlichkeit neben der zahnärzt-lichen Kompetenz der entscheidende Fak-tor für den Praxiserfolg ist“, so Dr. Peter Raab, Mitglied der Geschäftsleitung der Dr. Güldener Firmengruppe, und weiter: „Wir haben diese Veranstaltungsreihe im Jahr 2004 ins Leben gerufen, um den Zahnärzten Impulse für ihre Praxisfüh-rung, -organisation und das Manage-ment zu vermitteln.“ Und das kommt an: Mittlerweile haben insgesamt mehr als 5000 Teilnehmer diese Veranstaltungs-reihe besucht.Die Kompetenz sicher und souverän ent-scheiden zu können ist ein wesentliches Kriterium, um eine Praxis erfolgreich zu

führen. Doch wie entscheidet man am besten? Rational oder intuitiv? Nach den aktuellen Erkenntnissen der Hirn-forschung ist es zwar möglich rein emo-tional zu handeln, jedoch nicht rein rati-onal. Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth riet dazu, wichtige Entscheidungen mindestens eine Nacht zu überschlafen, um das rati-onale und emotionale Erfahrungswissen in Einklang zu bringen. Denn für das Ge-hirn ist es eine große Herausforderung komplexe Situationen in kurzer Zeit zu erfassen. Es hilft, den zu entscheidenden Sachverhalt stark zu vereinfachen und dem Unterbewusstsein Zeit zu geben, die Informationen zu verarbeiten und zu einer Entscheidung zu verdichten. Dar-aus erwächst dann das sprichwörtliche gute Bauchgefühl.Wenn FIFA-Schiedsrichter Urs Meier vor mehr 60 000 Fußballfans eine Situation auf dem Platz richtig interpretieren muss, dann steht er unter enormen Druck. Er muss schnell und entschlossen handeln. Keine optimale Voraussetzung, um die richtige Entscheidung zu treffen. Doch schnelles Entscheiden kann man lernen,

vergleichbar mit dem Lesen und Schrei-ben. Denn auf die Erfahrung kommt es an. Unterhaltsam und hoch spannend berichtete er von seinen Erfahrungen auf den internationalen Fußballplätzen, die auch einige sehr interessante Hinter-gründe zu bereits bekannten Ereignis-sen offenbarten. Wichtig sei es, die weit verbreitete Scheu vor Entscheidungen abzulegen und Verantwortung für sich selbst und als Inhaber für die gesamte Praxis zu übernehmen. Denn so Urs Mei-ers: „Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung.“

Das Fazit lautet: An einer richtigen Ent-scheidung sind sowohl der Bauch (Intu-ition) wie auch der Verstand beteiligt. Und: Entscheiden bedeutet Verantwor-tung übernehmen. Es ist den Veranstal-tern wieder gelungen, den Teilnehmern ein für die erfolgreiche Unternehmens-führung wesentliches Thema informativ und unterhaltsam zu präsentieren. Ô

Weitere Informationen:www.dzr.de

Abb. 1 FIFA-Schiedsrichter Urs Meier begeisterte die mehr als 800 Teilnehmer der Zahnärzte Unternehmerabende 2014, veranstaltet von der Dr. Güldener Firmengruppe und der Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank). Seine Botschaft: Besser entscheiden kann man lernen.

Abb. 2 Nach den aktuellen Erkenntnissen der Hirnforschung ist es zwarmöglich rein emotional zu handeln, jedoch nicht rein rational, erklärt Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth den Teilnehmern der Zahnärzte-Unternehmer-abende 2014.

Events108 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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2. Suttin†† et al. A novel method for assessing implant-abutment connection seal robustness. Poster Presentation: Academy of Osseointegration, 27th Annual Meeting; March 2012; Phoenix, AZ. http://biomet3i.com/Pdf/Posters/Poster_Seal%20Study_ZS_AO2012_no%20logo.pdf

3. Suttin Z††, Towse R††. Dynamic loading fluid leakage characterization of dental implant systems. ART1205EU BIOMET 3i White Paper. BIOMET 3i, Palm Beach Gardens, Florida, USA. http://biomet3i.com/Pdf/EMEA/ART1205EU%20Dynamic%20Loading%20T3%20White%20Paper.pdf

† Dr. Östman steht in einem finanziellen Vertragsverhältnis zu BIOMET 3i LLC aufgrund seiner Referenten- und Beratertätigkeit sowie weiterer Dienstleistungen.

†† Herr Suttin und Herr Towse waren während ihrer Tätigkeit bei BIOMET 3i an den oben genannten Untersuchungen beteiligt.

* Der Test auf Dichtigkeit der Verbindung wurde von BIOMET 3i von Juli 2011 bis Juni 2012 durchgeführt. Für den Test der Implantatsysteme wurde eigens ein dynamischer Belastungstest entwickelt und durchgeführt. Die Testung erfolgte gemäß Testnorm ISO 14801 (Zahnheilkunde – Implantate – Dynamischer Belastungstest für enossale dentale Implantate). Es wurden fünf (5) BIOMET 3i PREVAIL Implantatsysteme und fünf (5) von drei (3) Mitbewerber-Implantatsystemen getestet. Die Ergebnisse von Labortests sind nicht unbedingt aussagekräftig für die klinische Leistungsfähigkeit.

3i T3, Certain, OSSEOTITE and Preservation By Design are registered trademarks and 3i T3 Implant design and Providing Solutions - One Patient At A Time are trademarks of BIOMET 3i LLC. ©2013 BIOMET 3i LLC. All trademarks herein are the property of BIOMET 3i LLC unless otherwise indicated. This material is intended for clinicians only and is NOT intended for patient distribution. This material is not to be redistributed, duplicated, or disclosed without the express written consent of BIOMET 3i. For additional product information, including indications, contraindications, warnings, precautions, and potential adverse effects, see the product package insert and the BIOMET 3i Website.

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PISTE am Arlberg 2015 fi ndet vom 24. bis 28. Februar 2015 statt

Die Säulen der ZahnmedizinBildgebung, Chirurgie und Zahntechnik repräsentieren die drei Säulen der Zahnmedizin, die in den vergangenen Jahren zu einem wesentlichen Fundament für richtungsweisende Ansätze in Diagnostik und Therapie zusammengewachsen sind.

Zusätzlich zu den diesjährigen Themen-blöcken geht es dieses Mal auch um Marketing/BWL und Praxispräsentati-on, das vor allem für niedergelassene Zahnärzte beziehungsweise Chirurgen von großem Interesse sein dürfte. Ge-meinsam werden die Schnittstellen von Theorie und Praxis zusammengeführt. Vormittags finden Hands-on-Kurse zu jedem Schwerpunkt statt und nach-mittags widmen sich die international bekannten Referenten, wie beispiels-

weise Dr. Claudio Cacaci, Christina Be-cker, Dr. Dirk Duddeck, Ztm. Andi Kunz, Ztm. Jochen Peters oder Dr. Peter Randelz-hofer, den aktuellen Themen rund um die datengestützte Implantatinsertion und -versorgung, praxisrelevante Aspekte der DVT- Daten-Auswertung, -Dokumen-tation und -Sicherung sowie moderne CAD/CAM-Verfahren zur prothetischen Versorgung. Selbstverständlich kommen der Spaß und der persönliche Austausch in geselliger Atmosphäre nicht zu kurz.

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Events110 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Dentaurum Implants beendet Step-by-Step-Kursreihe mit Erfolg

Anatomie und operative TechnikenGemeinsam mit der Universität Lübeck hat Dentaurum Implants im Jahr 2014 eine implantologische Kursreihe veranstaltet, die mit großer Resonanz angenommen und mit Erfolg beendet worden ist. 22 Zahnmediziner erfuhren in aufeinander abgestimm-ten Modulen, wie sie die Implantologie sinnvoll in ihren Praxisalltag implementieren können. Mitte September fand am anato-mischen Institut der Universität Kiel das siebte Modul statt. Die Teilnehmer erhielten ihre Zertifi kate und letzte Instruktionen für die Supervision.

Mit der Kursreihe „Implantologie Step by Step“ hat Dentaurum Implants in Kooperation mit der Universität Lübeck eine Fortbildungsserie ins Leben geru-fen, die sich reger Nachfrage erfreut. In acht Modulen erhalten die Teilnehmer ein implantologisches Gesamtkonzept für ihren Praxisalltag. Ein erfahrenes Re-ferententeam (Experten von Hochschule und Praxis) begleitet die Zahnmediziner durch verschiedene Fortbildungsmodule, in der wissenschaftliche und praktische Aspekte ebenso dargestellt werden wie praxisorganisatorische Arbeitsabläufe. Schirmherr der Kursreihe ist PD Dr. Dr. Sa-mer Hakim (Universität Lübeck). Für das siebte Modul von „Implantologie Step by Step“ 2014 stand ein handverlesener Humanpräparate-Kurs am anatomischen Institut Kiel auf dem Programm. Als Refe-rent konnte unter anderem Prof. Dr. Jobst Sievers (Leiter des Zentrums für Klinische Anatomie Kiel) gewonnen werden. Er frischte in seinem Vortrag anatomische Grundlagen auf und schürte anhand aus-sagekräftiger Bilder von anatomischen Präparaten die medizinische Neugierde der teilnehmenden Zahnmediziner. „Die Ästhetik der Anatomie“, so kommentierte der Referent Dr. Daniel Schulz (Henstedt-Ulzburg) die Ausführungen von Prof. Sie-vers und ging nachfolgend in seinem Vortrag auf den implantologischen Alltag ein. Hierbei fokussierte er insbesondere Augmentationsverfahren und -materia-lien und erläuterte beispielsweise die la-terale Knochenaugmentation mit einem Knochenblock sowie den internen und externen Sinuslift. Am Nachmittag widmeten sich die Zahn-mediziner unter Leitung der versierten

Praktiker Dr. Daniel Schulz, PD Samer Ha-kim und Dr. Muhammad Ayub (Kiel) der Arbeit am Humanpräparat, an dem die klinischen Zusammenhänge bei Implan-tation und Augmentation hervorragend verdeutlicht werden konnten. Im ersten Schritt demonstrierten die Referenten die Übungen. Dies konnte via HD-Videoüber-tragung von jedem Teilnehmer detailge-treu verfolgt werden. Danach stand für je zwei Zahnmediziner ein Humanpräparat für die Übung von Implantatinsertion, Sinuslift und Blocktransplantation zur Verfügung. Das von Dentaurum Implants umfangreich zur Verfügung gestellte Ma-terial – vom Implantatsystem über die Chirurgie-Einheiten, Chirurgie-Trays bis hin zum Nadelhalter und Nahtmaterial – gewährte einen reibungslosen Arbeits-ablauf. Wer wollte, konnte das Schneiden von Knochensubstanz mit der Ultra-schalltechnik probieren. Hierfür standen einige Piezosurgery-Geräte bereit. Wäh-rend des Kurses hatte jeder Teilnehmer

die Möglichkeit, sich mit individuellen Fragen an die Referenten zu wenden. Die hohe Praxisrelevanz und der geziel-te Austausch machten auch das siebte Fortbildungsmodul erfolgreich. Der achte und damit letzte Teil der Kursserie ist eine Supervision, bei der unter Aufsicht eines Referenten am Patienten in eigener Praxis operiert wird. Damit endete die gemein-same Fortbildung mit dem siebten Modul in Kiel. Mit berechtigtem Stolz nahmen die Teilnehmer der Kursreihe ihre Zertifi -kate entgegen. Für das Jahr 2015 ist eine Neuaufl age von „Implantologie Step by Step“ geplant. Ô

Weitere Informationen: www.dentaurum-implants.de

Mithilfe des QR-Codes gelangen Sie direkt zum Humanpräparate-Kurs.

Die Teilnehmer des ersten Durchgangs der Fortbildungsserie „Implantologie Step by Step“ (Initiatoren: Universität Lübeck, Dentaurum Implants) haben ihr Zertifikat erhalten.

Events112 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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4. Zeramex-Kongress in Berlin zeigte weitere Indikationen für Keramik-Implantate auf

Die weis(s)e Strategie2005 vom Turnaround-Experten und heutigen Geschäftsführer Jürg Bolleter gegründet, setzt die Dentalpoint AG im dentalmedi-zinischen Implantatsegment mit ihren Keramik-Implantatsystemen zukunftsweisende Standards. Wie sehr die Alternative zum Titanimplantat inzwischen in der täglichen Praxis angekommen ist, zeigte der Zuspruch beim 4. Internationalen Zeramex-Kongress Mitte Oktober 2014 in Berlin.

„Wir leben ganz intensiv und über die Jahre hinweg von der Interaktion mit Ihnen als unseren Kunden – wir haben auch über Strecken zusammen gelitten und muss-ten Widerstände überwinden, vor allem haben wir uns aber gemeinsam weiter-entwickelt“, begrüßte Jürg Bolleter die aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz angereisten Teilnehmer. Im Anschluss an seine herzliche Ansprache stellte er Dr. Jens Tartsch aus Kilchberg südlich von Zürich als Moderator des Kongresses und „unser fachliches Gewis-sen“ vor. Innovativ, setzte dieser an, sei Titan als Material ausdiskutiert, mit Aus-nahme von sich auf den Fachkongressen häufenden Vorträgen zur Periimplantitis-Problematik. Gestützt auf aktuelle Lite-ratur präsentierte Tartsch die dank deren geringer Plaque-Affinität ästhetischen Vorteile von Keramik-Implantaten – vor allem im Frontzahnbereich. Aktuell läuft eine vielversprechende Studie der Univer-sität Zürich zur Dichtigkeit des zweiteili-gen verschraubten Systems; man rechnet Ende November mit den Ergebnissen. Die bisherigen Beobachtungen stimmen op-timistisch. Prof. Dr. Dieter Bosshardt unter-mauerte die Ausführungen Tartschs mit von der Universität Bern durchgeführten vergleichenden histologischen Studien. Bei den diversen Analysekriterien der Os-seointegration sei der BIC (Bone Implant Contact) für ihn eines der wesentlichen Kriterien. Säuregeätzte Oberfl ächen von Keramikimplantaten hatten sich in der Vergangenheit bereits als vorteilhaft er-wiesen. Eine noch nicht publizierte, ak-tuelle Studie von Dr. Vivi anne Chappuis et al. am Minischwein vergleicht diverse, jeweils sandgestrahlte und säuregeätzte Keramikimplantate mit Titanimplanta-

ten. Da kein einziges Implantat verloren ging, konnten alle Implantate histologisch ausgewertet werden. Die Histologien zeigten auch bei den Keramikimplanta-ten eine saubere Osseointegration und eine teilweise über die Implantatschul-ter hinausgehende Knochenanlagerung. MKG-Chirurg Dr. Dr. Thomas Mehnert lei-tete nach dem bisher mit wissenschaft-lichen Studien dichten Programm zu den handwerklichen Aspekten des Einsatzes von Keramikimplantaten in seiner Über-weiserpraxis in Köln über. Mehnert prä-sentierte eine beeindruckende Zahl von klinischen Fällen mit auch röntgenolo-gisch durchdokumentierten Langzeitbe-obachtungen und widerlegte in Serie die bei Keramikimplantaten bisweilen immer noch persistierenden Vorurteile. Er schloss mit zukunftweisenden Therapieoptionen für Keramikimplantate, beispielsweise bei der Versorgung von LKGS-Patienten. Dr. Eli-sabeth Jacobi-Gresser aus Mainz bevorzugt keramische Lösungen, um Titananreiche-rungen im Körper und immunologische Reaktionen auf Titan abrieb zu vermeiden. „Reden Sie bitte nicht von Titanallergie!“, mahnte sie – Titan induziere keine Aller-gien, weil es oxidiere und nicht ionisch im Gewebe vorliege. Die aktuell zu beobach-tende genetisch und epigenetisch beding-te Zunahme von funktionell relevanten Polymorphismen führe immer zu einer gesteigerten Freisetzung von proinfl amm-atorischen Zyto kinen und konsequent zu einer deutlich höheren Gefährdung für Knochenabbau und periimplantäre Ent-zündungen. Für diese Patienten ist es umso bedeutsamer, jeden Entzündungs-reiz zu vermeiden und möglichst ver-trägliche Materialien einzusetzen. Nach der Pause stellte Ztm. Markus Ried, COO

der Biodenta aus dem schweizerischen Berneck, den geschlossenen digitalen Workfl ow vor, ergänzt durch den anschlie-ßenden Vortrag von Dr. Urs Brodbeck zu den Vor- und Nachteilen unter schiedlicher keramischer Materialien. Er gibt erklär-termaßen gegenüber gesinterten Kera-miken den monolithischen Materialien den Vorzug und präsentierte zum Teil ästhetisch ansprechende vollkeramische Komplettrestaurationen bei komplexen Ausgangssituationen. Dr. Mario Kirste aus Frankfurt an der Oder, Dr. Michael Leistner aus Merzhausen und Dr. Arnd Lohmann aus Bremen stellten zum abschließenden Höhepunkt des Kongresses beeindrucken-de Fallstudien mit Zeramex-Implantaten aus ihren eigenen Praxen vor. Die Vorträge und regen Diskussionen auf dem 4. Ze-ramex-Kongress zeigten, dass Keramikim-plantate nicht mehr eine Nischen-Option, sondern gleichwertige, in besonderen Fäl-len sogar die bessere Alternative bei im-plantologischen Behandlungskonzepten darstellen. Ô

STE

Referenten v.li.: Markus Ried, Dr. ElisabethJacobi-Gresser, Jürg Bolleter, Dr. Urs Brodbeck,Dr. Jens Tartsch, Dr. Arnd Lohmann, Dr. Mario Kirste, Dr. Dr. Thomas Mehnert, Prof. Dr. Dieter Bosshardt, Dr. Michael Leistner.

Events114 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Der 4. Dental-Gipfel von Dental Balance vom 9. bis 11. Januar 2015 in Warnemünde

Konzepte & Materialien: Basis für Funktion, Ästhetik und Erfolg

Während in der Dentalbranche viele Fortbildungen unter Teilnehmermangel leiden, etablierte sich in den vergangenen Jahren ein kleiner und feiner Kongress der besonderen Art: Der Dental-Gipfel in Warnemünde. Vom 9. bis 11. Januar 2015 wird der Veran-stalter Dental Balance nun bereits zum vierten Mal gemeinsam mit Zahnmedizinern und Zahntechnikern den dentalen Jahres-auftakt einläuten.

Konzepte & Materialien: Basis für Funk-tion, Ästhetik und Erfolg – so das Motto des 4. Dental-Gipfels. Das Yachthotel „Hohe Düne“ in Warnemünde bietet eine adäquate Kulisse für die Referen-ten aus Zahnmedizin, Zahntechnik und den angrenzenden Fachbereichen. Wie in den vergangenen Jahren werden viele Referenten und Teilnehmer mit Familie anreisen und das winterliche Flair an der Ostsee nutzen, um gemeinsam mit ihrer Familie in ein neues Arbeitsjahr zu starten. Ein familiäres Zusammensein im Kollegenkreis – unter anderem das macht den Dental-Gipfel so populär. Ob implantologische Behandlungskonzep-te, Funktionsdiagnostik, zahntechnische Verfahrensweisen oder Marketing – die Themen sind ebenso vielfältig wie die Teilnehmer. „Letztlich geht jeder mit an-deren Bedürfnissen zu einer Fortbildung. Wir möchten möglichst viele Bereiche abdecken und den Praktiker somit im Alltag ein Stück weiterbringen“, erklärt Helge Vollbrecht, Geschäftsführer Dental Balance. Das Konzept des Dental-Gipfels ist denkbar einfach und sehr erfolgreich: Nachdem der Vormittag der beiden Kon-gresstage den Vorträgen gewidmet ist, können die Teilnehmer am Nachmittag bei tiefergehenden Workshops intensiv in das jeweilige Thema einsteigen.

Als Referenten konnten wieder Zahnme-diziner und Zahntechniker gewonnen werden, die mit einer erstklassigen Vor-tragsdidaktik begeistern. Passend zum interdisziplinären Kongress spricht zum Beispiel Dr. Karl-Ludwig Ackermann über

die Kooperation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker als Basis für ein perfektes implantatprothetisches Konzept. Auch Ztm. Uwe Gehringer widmet sich diesem Thema und fragt: „Ist Erfolg planbar?“ Dr. Jan Hajtó referiert über die vielen verschiedenen Indikationen für Vollke-ramik und Andreas Nolte berichtet von seiner Suche nach einem ausgewogenen Verhältnis von analogem und digitalem Handwerk. Die Implantatprothetik ist das Thema von Ztm. Hans-Joachim Lotz, der mit dem Vortragstitel „Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ neu-gierig macht. Über Frontzahnästhetik und Veneerversorgungen referiert Dr. Insa Her-klotz und über die parodontale Bedeutung von Implantatoberfl ächen wird Dr. Bernd Rupprecht interessante Denkansätze aus Wissenschaft und Praxis darlegen.

Selbstverständlich wird auch „Funktion und CMD“ aufgegriffen. Um über diesen Themenkomplex zu sprechen, wurden erstklassige Referenten nach Warnemün-de eingeladen. Zum Beispiel DP Dr. Ingrid Peroz, die einen Fahrplan zur Behandlung funktionsgestörter Patienen (CMD) vor-stellen wird. In einem Gemeinschafts-workshop gehen die PodoÄtiologin Lydia Aich und der Physiotherapeut Dr. Dieter Lazik auf die funktionellen Zusammen-hänge im Körper ein. Das sind nur einige wenige Einblicke in das Fachprogramm des 4. Dental-Gipfels. Das Besondere an dem Kongress ist, dass die meisten Refe-renten nicht „nur“ auf der Bühne stehen, sondern in Workshops tiefer in das jewei-lige Thema eintauchen und während des ganzen Kongresses für Fragen und Diskus-sionen ansprechbar sind.

Wie gewohnt werden auch 2015 fach-übergreifende Workshops und Vorträge zum Fortbildungserlebnis beitragen: Ob komplementäre Behandlungsmethoden (Dr. Dieter Lazik), Personalführung (Mi-chael Brüne) oder Tipps und Tricks aus der Kochkunst (Marcel Bartlick und Eike Vollbrecht); wer me(h)er will, sollte sich den 4. Dental-Gipfel vom 9. bis 11. Januar 2015 in Warnemünde nicht entgehen las-sen. Mit Blick auf die Ostsee lernen, sich austauschen und sich wohlfühlen – wie könnte das Fortbildungsjahr 2015 besser beginnen? Ô

Weitere Informationen:www.dental-balance.eu

Ztm. Hans-Joachim Lotz wird in Warnemünde zum Thema „Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ referieren

Events116 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Erster BTI Day fand Ende September 2014 in Pforzheim statt

5000 für 100Der erste BTI Day in Pforzheim begann mit der Begrüßung durch den Country Manager der BTI Deutschland, Andreas Nowak, und dem Moderator und Referenten Dr. Babak Saidi, der die 60 Teilnehmer durch die Veranstaltung zum Thema „Steigerung der Vorhersagbarkeit des Implantaterfolges in der klinischen Praxis“ führte.

Als erster Referent betrat Dr. Derk Siebers aus Berlin das Podium und hielt einen Vortrag zum Thema „Sofortversorgung und Augmentation“. Er stellte die wissen-schaftliche Basis eingehend und aktuell anhand der wichtigsten Metaanalysen und Reviews dar und führte anschließend durch eine Vielzahl klinischer Fälle. Dabei wurde deutlich, dass die genaue Vorbe-reitung und umsichtige Vorgehenswei-se mit dem Hart- und Weichgewebe die Basis der Sofortimplantation darstellen. Danach präsentierte Dr. Eduardo Anitua, der wissenschaftliche Direktor und In-haber des Biotechnology Institutes mit eigenem Fortbildungszentrum und Klini-kum in Vitoria/Spanien, seine aktuellen Erkenntnisse zum Thema „Vermeidung von Periimplantitis“. Dabei kam heraus, dass die beste Periimplantitistherapie die Vermeidung der Entzündung am Implantat ist. Überschreitet jedoch der Knochenabbau am Implantat einen sehr umschriebenen Defekt, ist die Implantat-entfernung die „ultima ratio“. Dr. Anitua verwendet dafür ein von ihm entwickeltes Implantatentfernungsset, das die atrau-matische Entfernung erlaubt, sodass ein maximaler Restknochen erhalten wird, um die Neuimplantation zu gewährleis-ten. Dr. Babak Saidi aus Neuss beschäf-tigte sich mit der Frage: „3D-Diagnostik – wieviel Diagnostik ist sinnvoll?“ Die 3D-Diagnostik muss, wie die gesamte radio-logische Diagnostik nach dem Prinzip des „as low as reasonably possible“ erfolgen, dennoch ist die Aussagekraft eines OPTG nicht immer eindeutig, hinsichtlich der anatomischen Grenzstrukturen. Dr. Saidi konnte anhand ausgewählter klinischer Fälle anatomische Besonderheiten dar-stellen, die auf dem OPG nicht zu diag-nostizieren sind und gegebenenfalls bei

einer Implantation ohne erweiterte ra-diologische Diagnostik zu beträchtlichen Problem geführt hätten.Kurz vor der Mittagspause erhielten die Teilnehmer einen kurzen Einblick in den Verlauf einer Knochenmarkspende – hierzu sprach Mario Romeiko, Mitglied und selbst Spender der DKMS, einige bewegende Worte. Das BTI Deutschland Team ist stolz darauf, dass die gesam-ten Teilnahmegebühren und ein Teil der Referentenhonorare als Scheck in Höhe von 5000 Euro an die DKMS übergeben werden konnten. Nach der Mittagspau-se hielt Ztm. Dirk Bachmann aus Bruchsal seinen Vortrag über präimplantologische Planung und den Weg zum individuellen CAD/CAM Abutment. Er konnte durch die Auswahl aussagekräftiger Patientenfälle darstellen, dass ein „backward geplanter Fall“ zu vorhersagbaren und ästhetischen Ergebnissen führt. Dr. Dirk Duddeck aus Köln erläuterte, dass das CE-Zeichen „nichts anderes als der Eintritt in den europäischen Markt, aber kein Qualitäts-zeichen“ ist. Mit Spannung verfolgten die Teilnehmer seine Untersuchungen zu Im-plantatoberfl ächen. Nahtlos schloss sich der Vortrag von Dr. Ricardo Tejero, Leiter der Oberfl ächen- und Materialentwick-

lung bei BTI Spanien, über biomimetri-sche Implantatoberfl ächen an. Dr. Tejero konnte mit beeindruckendem Bildma-terial die neue BTI-Oberfl äche (Optima) darstellen, die sich neben der idealen Be-netzbarkeit mit autologen Wachstums-faktoren (Endoret) durch unterschiedliche Rauigkeiten im Hals-, Kamm- und Kehlen-bereich auszeichnet. Zum Abschluss dieses informativen Tages kam nochmals Dr. Eduardo Anitua vor das Auditorium und beeindruckte mit klini-schen Bildern und wissenschaftlichen Untersuchungen hinsichtlich der Vor-hersagbarkeit des Langzeiterfolgs mit BTI-Implantaten. Es wurde deutlich, über welches Detailwissen Dr. Anitua nicht nur hinsichtlich des chirurgischen Protokolls, sondern auch über prothetische Konzepte verfügt. Ein Teilnehmer der Veranstaltung konnte sich am Abend über den Gewinn des Explantationssets Kexim freuen. Das gesamte Team der BTI Deutschland be-dankt sich bei allen Beteiligten, die zu diesem informativen, spannenden und erfolgreichen ersten BTI Day beigetragen haben. Ô

Weitere Informationen: www.bti-implant.de

Events118 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Fortbildung in Norddeutschland: Dentaurum Implants und die Universität Lübeck

Der 7. Fachtag ImplantologieZum siebten Mal veranstaltete das Unternehmen Dentaurum Implants den „Fachtag Implantologie“ an der Universität Lübeck. Bisher ließen sich etwa 900 Teilnehmer von der praxisnahen Fortbildung im wissenschaftlichem Rahmen begeistern. Am letzten September-Wochenende 2014 kamen mehr als 170 Besucher nach Lübeck, um dem 7. Fachtag beizuwohnen.

Der 7. „Fachtag Implantologie“ an der Universität Lübeck stand ganz im Zeichen der Praxisrelevanz. Dem Veranstalter ist es auch in diesem Jahr gelungen, eine attraktive Mischung aus wissenschaft-lichen und praxisorientierten Vorträgen zusammenzustellen. Mehr als 170 Zahn-mediziner und Zahntechniker folgten der Einladung nach Lübeck und damit war der Hörsaal der hanseatischen Universi-tät komplett ausgebucht.Der Direktor der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Lübeck, Prof. Dr. Peter Sieg, begrüßte die Teilneh-mer mit den Worten „Ich bin stolz, Sie zum 7. Fachtag willkommen zu heißen und freue mich, dass wir die Veranstal-tung alljährlich mit einer so hohen Teil-nehmerzahl austragen können.“ Einige der Referenten werden stets aufs Neue auf die Bühne des „Fachtag Implantolo-gie“ gebeten, zum Beispiel PD Dr. Samer Georg Hakim (Universität Lübeck). Er sprach in diesem Jahr über etablierte implantologische Therapiekonzepte im schwierigen Oberkiefer und begann mit der rhetorischen Frage, warum die Be-handlung im Oberkiefer so schwierig ist. Als Besonderheit des Oberkiefers führte Dr. Hakim die Kieferhöhle an, deren Aus-dehnung ebenfalls von der Dimension „Zeit“ abhängig ist. Die Pneumatisierung mit zunehmendem Alter in Kombinati-on mit einer Atrophie resultiere in einer Herausforderung. Der Referent stellte die Optionen „Sinuslift“ und „Augmentation“ gegenüber und verwies darauf, dass der Sinuslift überlegen sei. Dr. Friedmann Petschelt (Lauf) stieg mit der Feststellung ein, dass in der Implan-tologie die Prothetik in den vergangenen Jahrzehnten zu kurz gekommen sei. Un-ter anderem zeigte er die Vorzüge, die er

durch die Aufbereitung mit dem Implan-tatbett-Aufweiter aus dem tioLogic Ad-vanced-System von Dentaurum Implants hat. „Die Bohrer sind eine Schau“, sagte er fast schon emotional und erklärte, dass es mit dem speziellen Hohlraum erstklassig gelinge, Knochenspäne einzusammeln. Am Ende seiner Ausführungen erinner-te er nochmals an die dreidimensionale Analyse: „Abenteuer ist nur schlechte Planung!“ Passend hierzu sei der Vortrag von Dr. Martin Emmel (Bad Schwalbach) erwähnt. Der Referent widmete sich der Notfallmedizin in der zahnärztlichen Praxis und ging auf das Erkennen eines akut vital bedrohlichen Notfalles ein. Er verwies darauf, dass etwa ein Viertel al-ler internistischen Notfälle hypertensive Entgleisungen seien und erläuterte, was getan werden kann, bis der Notarzt in der Praxis eintrifft. Der Psychologie-Referent Herbert Prange (Mallorca) sprach unter der Überschrift „Elegante Psychologie für den Praxisalltag und das halbe Leben“ über Strategien für den Umgang mit sich selbst und mit anderen Menschen. Er gab amüsante Hintergründe und motivierte die Zuhörer mit Tipps für den (Praxis-)Alltag. Der abschließende Vortrag kam

von Dr. Joachim Hoffmann (Jena), der be-reits zum siebten Mal auf der Bühne des „Fachtag Implantologie“ stand. Anhand eines Patientenfalles demonstrierte er sein Vorgehen von der Extraktion über die präimplantologische und provisorische Phase bis hin zur implantatgetragenen Versorgung und gab wertvolle Kollegen-tipps. Sein klares Fazit: „Durch eine vorbe-reitende Weichgewebschirurgie können wir uns das Leben erleichtern“. Das Potpourri der Vorträge des 7. „Fach-tag Implantologie“ deckte viele Bereiche ab. Prof. Sieg bezog sich bei seinen Ab-schlussworten auf PD Dr. Hakims vierte Dimension: die „Zeit“. „Es ist beeindru-ckend, was sich in den vergangenen Jahren und damit in relativ kurzer Zeit in der Implantologie verändert hat“, griff er den Gedanken auf und bedankte sich bei den Referenten und den Teilnehmern, die bis zum Ende das Auditorium füllten. Der 8. Fachtag Implantologie wird am 19. September 2015 stattfi nden – natür-lich wieder in Lübeck. Ô

Weitere Informationen:www.dentaurum-implants.de

Ausgebucht: Der Hörsaal der Universität Lübeck war mit zirka 170 Teilnehmern des 7. Fachtag Implantologie bis auf den letzten Platz besetzt.

Events120 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Neues Online-Portal für die Straumann Young Professional Programm-Teilnehmer

Starthilfe beim BerufseinstiegDas Straumann Young Professional Program (YPP), mit dem Straumann werdende oder junge Zahnärzte beim Start ins Berufs-leben unterstützt, punktet mit einem neuen Online-Portal: Im Login-Bereich my.YPP fi nden Nutzer in einem geschützten und persönlichen Bereich eine Übersicht über alle Leistungen und Events, können Gutscheine direkt einlösen sowie Fortbildungen zu Vorzugspreisen buchen. Die Registrierung zum Programm ist kostenlos und unverbindlich.

Mit dem Online-Protal my.YPP erleich-tert Straumann den jungen Zahnärzten die Nutzung des umfangreichen YPP-Angebots. So kann man über das Portal beispielsweise erfahren, wann und wo YPP After-Work-Events in der Umgebung stattfinden. Bei diesen lokalen Veran-staltungen profi tieren Teilnehmer vom Knowhow erfahrener Referenten, knüp-fen Kontakte mit Gleichgesinnten und genießen coole Rahmenprogramme in interessanten Locations. Für Young Profes-sionals ist die Teilnahme kostenlos. Über das Online- Portal my.YPP können sich Be-rufseinsteiger auch zu Sonderkonditionen für das Straumann Forum anmelden oder Fortbildungen der Straumann Akademie buchen: Neben Kursen zu den klassisch fachlichen Themen Implantatchirurgie und -prothetik bietet die Akademie auch Schulungen zu Praxismanagement, -mar-keting, Mitarbeiterführung und Motiva-

tion. Auf my.YPP profi tieren junge Zahn-ärzte ebenfalls von reduzierten Preisen für die Starterkits Implantologie und Pro-thetik sowie für die Mitgliedschaft beim International Team for Implantologie (ITI),

einer der bedeutendsten wissenschaftli-chen Organisationen in der Implantologie. Außerdem kann man über das Portal be-quem verschiedene Fachliteratur-Ange-bote wie den ITI Treatment Guide Band 1 oder ein Abonnement des Kundenmaga-zins Starget beziehen. „Mit dem Young Professional Program gehen wir gezielt auf die Bedürfnisse und Interessen der angehenden, jungen Zahnärzte ein und beweisen, dass wir der erfahrene und verlässliche Partner an ihrer Seite sind“, erklärt Olivier Haldi, der bei Straumann Deutschland für das Programm verant-wortlich ist. „Dadurch möchten wir die Grundlage für eine langfristige Partner-schaft legen: Wir unterstützen Berufs-einsteiger jetzt, aber auch während ihres ganzen späteren Berufslebens.“ Ô

Weitere Informationen:www.straumann.de/ypp

Das Straumann Young Professional Program für Zahnmedizinstudenten, Assistenz- und junge Zahnärzte überzeugt mit einem neuen Online-Portal und einem frechen Erscheinungsbild.

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Phibo lädt vom 26. bis 27. Juni 2015 nach Travemünde ein

Phibo College 2015Im März 2013 wurde die Tochtergesellschaft der spanischen Phibo Dental Solutions SL in Deutschland gegründet. Nach zwei Jah-ren nun ein erstes Resümee, vorgestellt auf dem Phibo College 2015, das vom 26. bis 27. Juni 2015 in Travemünde unter dem Motto „Wissen ist Macht – nichts zu wissen, macht doch was“ stattfi nden wird. Ein interessantes Programm mit abwechslungsreichen Themen bietet den Teilnehmern Wissenvermittlung aus verschiedenen Bereichen an.

Während des Phibo College 2015 in Tra-vemünder, das von Dr. Tim Uebermuth, MSc., moderiert wird, werden die Produk-te der Phibo Deutschland durch namhaf-te Referenten einer kritischen Prüfung unterzogen. So wird Dr. Jens Becker, MSc,

aus Hannover einen Bericht aus der bis dahin mehr als zweijährigen Anwendung des Phibo Aurea Implantatsystems ab-geben, untermalt mit erstklassigen kli-nischen Bildern sowie einer objektiven Bewertung des Systems. Eröffnet wird

das College jedoch von Dr. Rüdiger Carl-berg, Zahnarzt und Lauftherapeut. Sein Referat wird sicher so manchen Anwe-senden zum Nachdenken anregen, trotz des täglichen Arbeitsaufkommens und des massiven Stresses die Gesundheit

Events122 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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In Travemünde findet vom 26. bis 27. Juni 2015 das Phibo College 2015 statt

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nicht außer Acht zu lassen. Die Teilneh-mer dürfen sich zudem auf den Vortrag von Dr. Andreas Vogel, Leipzig, freuen, der mit der Vorstellung des Avosax-Systems eine neue Art der Kiefergelenksvermes-sung aufzeigt, die die Möglichkeit bietet, die gewonnenen Daten maßstabsgetreu in den Artikulator zu übertragen. Von Ztm. Lutz Tamaschke, Berlin, erfahren die Teilnehmer, was es mit dem „Mehr“ an Leistung eines modernen und innovati-ven Dentallabors auf sich hat. Welchen Zusatznutzen kann man seinen Kunden bieten und handelt es sich dabei um eine Partnerschaft oder ein reines Geschäft? Als internationale Referenten sind Dr. Francisco Jose Teixeira Barbosa und Dr. Hugo Madeira, beide Spanien, einge-laden. Ihre Tipps und Tricks sind für die

tägliche Anwendung, also den Praktiker, und somit wertvoll für jeden Praxisin-haber. Unter der Kategorie „Der beson-dere Vortrag“, wird in diesem Jahr Pater Hans-Joachim Zoche als Gastredner zum Thema „Zwischen Aeskulap und Hunger-stab“ die Teilnehmer mit auf eine span-nende Gedankenreise nehmen. Das Phi-bo College 2015 ist der Auftakt für eine Reihe an Veranstaltungen, die alle zwei Jahre stattfinden werden. Neben der

Vermittlung zahnmedizinischer Inhalte werden künftig auch Themen angrenzen-der Bereiche angeboten. So werden den Teilnehmer in Referaten zu den Themen Periimplantitis und digitaler Workfl ow sowie der Notwendigkeit, neuen Medien die Aufmerksamkeit nicht zu entsagen, interessante Inhalte angeboten. Ô

Weitere Informationen:http://phibo-germany.de

Events 123BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Zimmer Dental und Tutogen Medical organisierten Exklusiv-Führung

Ein Blick hinter die KulissenWie werden Gewebetransplantate hergestellt? Um diese Frage zu beantworten, durften die Teilnehmer der gemeinsamen Ver-anstaltung von Zimmer Dental und Tutogen Medical einen Blick in die Reinraumproduktion bei Tutogen Medical werfen. Dort werden unter anderem die Puros Allograft Materialien hergestellt, die exklusiv von Zimmer Dental vertrieben werden.

Ende Oktober 2014 traf sich ein Kreis ge-ladener und gespannter Implantologen in Neunkirchen am Brand, um bei der Werksbegehung der Unternehmens-räumlichkeiten der Tutoplast Medical dabei zu sein. Zu Beginn gab Sabine Roh-de, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei Tutogen Medical, einen kurzen Überblick über die Firmengeschichte und verwies auf die Tatsache, dass die Firma Tutogen über eine detaillierte Dokumentation verfügt, die bis hin zu ihrem ersten Ge-webespender reicht. Sie erklärte, dass das für die Herstellung von Puros Allografts verwendete Knochenmaterial in Deutsch-land ausschließlich der Hüftkopfspende im Zuge einer Primärimplantation von Hüftendoprothesen entstammt. Anschließend stellte Dr. Silke Schreiner, Leiterin Forschung und Entwicklung bei Tutogen Medical, den Tutoplast-Prozess vor und zeigte auf, welch strengen Richtli-nien und Kontrollen speziell die allogenen Gewebespenden in diesem Prozess un-terliegen. Sie betonte, dass der Tutoplast-Prozess Viren und Bakterien inaktiviert und die fi nale Sterilisation einen SAL 10-6 (Sterility Assurance Level) gewährleistet. Der nächste, zentrale Programmpunkt war die Unternehmensführung durch die

Reinräume der Tutogen Medical. Dabei er-staunte die Teilnehmer vor allem, wie auf-wendig die Räumlichkeiten und Arbeits-materialien konzipiert sind, um die hohen Hygiene- und Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Ein weiteres Highlight war, dass es seit Anfang Oktober 2014 möglich ist, patientenindividuelle Knochenblöcke fräsen zu lassen. Die Fräsung eines sol-

chen Knochenblocks konnte durch die Teilnehmer live verfolgt werden. Direkt im Anschluss erklärte Dr. Andre-as Batna, Leiter Regulatory Affairs und Qualitätsmanagement bei Tutogen Me-dical, alles Wissenswerte über den Zulas-sungsprozess, den jedes allogene Präparat durchlaufen muss, bevor es als Arznei-mittel für den Verkauf in Deutschland zugelassen wird. Dr. Stefan Berger, Senior Product Specialist Biomaterials bei Zim-mer Dental, erstaunte mit der Aussage, dass es in Deutschland derzeit nur wenige zugelassene allogene Knochenersatzprä-parate gebe, wovon eines das Puros Allo-graft sei. Er stellte abschließend einige klinische Fälle vor, die mit dem allogenen Knochenersatzmaterial versorgt worden waren, und wies auf biologische Grenzen und mögliche Komplikationen hin. Ô

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Das Highlight der Veranstaltung war die Besichtigung der Reinräume, die die Teilnehmer nach Einhaltung strenger Hygienevorschriften selbst betreten durften.

Events124 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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PD Dr. Dr. Klaus-Kristian Würzler über den Einsatz allogener Knochenblöcke in der Implantologie

CAD/CAM-basierte AugmentationPatienten mit stark atrophiertem Kieferkamm, die eine implantatgetragene prothetische Versorgung wünschen, erwarten ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept. Im Juni 2014 erhielt der Puros Allograft Patientenindividuelle Knochenblock die Zulassung als Arzneimittel und seit Oktober ist er über den Vertrieb der Zimmer Dental erhältlich. Marianne Steinbeck, Projekt-managerin BDIZ EDI konkret, sprach mit PD Dr. Dr. Klaus-Kristian Würzler, Würzburg, über diese neue Alternative.

Wo sehen Sie den Vorteil bei patienten-indi viduellen Knochenblöcken?Vor allem in der Formkongruenz von Trans-plantat und knöchernem Empfängerbett. Ein breitflächiger Kontakt fördert die Durchbauung und Inkorporation, da die regeneratorische Leistung vom ortsstän-digen Knochen ausgeht. Ein verbessertes Einsprießen von Blutgefäßen in die spon-giöse Struktur des Transplantats fördert die schnelle Revaskularisation. Durch die prä-operative Planung und Präfabrikation des Blocks können zudem OP-Zeit und Kom-plikationsrate deutlich reduziert werden.

… und welche Rolle spielt das allogene Material, wo sehen Sie dessen Vorzüge?Sowohl werkstofftechnische als auch bio-logische Faktoren sind entscheidend. Aus Sicht der Werkstoffkunde ist für das Frä-sen und das Handling graziler Strukturen ein duktiles Material von Vorteil. Es muss Zug- und Druckbeanspruchung widerste-hen. Hier sind rein keramische Konstrukte wie gesinterter Knochen oder einphasige Kalziumphosphate aufgrund ihrer Sprö-digkeit nicht geeignet. Der allogene Kno-chen besteht aus einem kollagenen sowie mineralischen Anteil und erfüllt so die mechanischen Anforderungen ideal. Zu-dem wird er sukzessive zu körpereigenem Knochen umgebaut und besitzt somit nur eine temporäre Platzhalterfunktion.

Wie läuft der Fertigungsprozess der Blöcke ab, woher stammt das Ausgangsmaterial? Als Ausgangsmaterial dienen Femurköpfe, die bei Primärimplantationen von Hüft-endoprothesen anfallen. Diese werden in einem validierten Prozess gereinigt und aufbereitet. Der Entwurf und die Form-gebung des passgenauen Transplantats

erfolgen am Computer. Die Basis hierfür liefern dreidimensionale Röntgendaten. Der Datensatz des individuellen Blocks wird an das Fräszentrum übermittelt. Nach der Herstellung mittels einer CNC-Fräse wird der Block verpackt, sterilisiert und dem Behandler zugesandt.

In einigen Publikationen wird eine man-gelnde Standardisierung bei den Aufbe-reitungsprozessen allogener Materialien diskutiert – wie ist das bei Puros Allograft? Eine mangelnde Standardisierung kann ich nicht erkennen. Allogene Gewebetrans-plantate sind in Deutschland als Arzneimit-tel deklariert und müssen einen defi nierten Zulassungsprozess durchlaufen. Die Spen-derselektion, Anamnese, Spendertestung, Qualitätsmanagement, Dokumentation, Rückverfolgbarkeit, Rückstellproben, räum-liche Ausstattung, Meldesystem für Zwi-schenfälle und die Anforderungen hinsicht-lich viraler und bakterieller Sicherheit sind einheitlich geregelt. Sie müssen verpfl ich-tend befolgt werden. Da bleibt nicht viel Spielraum. Eine gewisse Spanne besteht zum Beispiel hinsichtlich der Herstellung von mineralisierten oder demineralisier-

ten Produkten. Letztlich müssen aber alle Herstellverfahren von den zuständigen Behörden nach einheitlichen Richtlinien geprüft und genehmigt werden. Für die Anforderungen an die Virusinaktivierung gibt es Richtlinien des Paul-Ehrlich-Instituts, der Bundesärztekammer und eine gültige ISO-Norm. Dasselbe gilt für den Nachweis der Sterilität der Produkte.

Gelten alle allogenen Materialien auf dem deutschen Markt als Arzneimittel? Ja, Gewebezubereitungen humaner Her-kunft wie beispielsweise Herzklappen, Knochen oder Sehnen fallen in Deutsch-land unter das Arzneimittelgesetz. Neh-men wir an, dass ein Knochenpräparat eine Zulassung nach italienischem Recht hat, so ist es dennoch nicht erlaubt, die-ses in Deutschland anzubieten bevor es eine Genehmigung beziehungsweise Zulassung gemäß Arzneimittelgesetz be-kommen hat. Dies ist der Unterschied zwi-schen Arzneimittel und Medizinprodukt.

Gilt es bei der Verwendung allogener Ma-terialien besondere Aufklärungsprotokolle zu beachten? Der Patient wird bei uns über die Her-kunft des Materials und bestehende al-ternative Materialien und Behandlungs-methoden informiert. Über die speziellen Risiken des chirurgischen Verfahrens und der verwendeten Präparate wird aufge-klärt. Wie bei allen Fremdmaterialien sollte der Patient über mögliche Unver-träglichkeiten informiert werden.

Besten Dank, Herr Privatdozent Dr. Dr. Würz-ler für dieses Gespräch. Ô

STE

PD Dr. Dr. Klaus-Kristian Würzler

Markt

Beiträge in der Rubrik Markt basieren auf Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider.

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Interview mit Prof. Dr. Jan Lindhe, Parodontologe undemeritierter Professor der Universität Göteborg/Schweden

Welche Rolle spieltdie Osteology Foundation?

Prof. Dr. Jan Lindhe, Parodontologe und emeritierter Professor an der Universität Göteborg (Schweden), ist einer der Pioniere der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der oralen Geweberegeneration. Die Osteology Foundation sprach mit ihm über die Arbeit der Stiftung sowie ihre Rolle in der Forschung und in der Aus- und Weiterbildung.

Professor Lindhe, Sie waren eines der Gründungsmitglieder der Osteology Foun-dation und haben Bedeutendes zur Ent-wicklung der Stiftung beigetragen. Kön-nen Sie uns erklären, was die besonderen Stärken der Osteology Foundation sind?Die größte Stärke der Osteology Founda-tion ist ihre Unabhängigkeit. Als Dr. Peter Geistlich die Stiftung gründete, stellte er natürlich die Anschubfi nanzierung zur Verfügung und sorgte dafür, dass die Osteology Foundation auch weiter-hin Unterstützung erhält. Doch trotz der Finanzierung von dieser Seite hatte der Stiftungsvorstand nie das Gefühl, dass er auf Anweisung handelte, we-der von Dr. Geistlich selbst noch seitens der Geistlich Pharma AG. Wir hatten die Möglichkeit, die Stiftung und damit ein besseres Verständnis des Knochengewe-bes zu entwickeln, ohne Vorgaben be-achten zu müssen – unsere Richtlinien haben wir selbst aufgestellt und setzen sie auch selbst durch. Das ist die Stärke der Osteology Foundation – sie ist eine recht unabhängige Organisation, gelei-tet von einem Vorstand, der selbststän-dig denkt und seine Meinung unabhän-gig äußert.

Macht das die Stiftung im Vergleich zu ähnlichen Organisationen einzigartig?In der Forschung ist die Freiheit der Ide-en sehr wichtig. Und in diesem Umfeld ist die Osteology Foundation in der Tat einzigartig, schon weil sie eine private Stiftung ist. Normalerweise werden For-schungsstiftungen von politischen Gre-mien gestützt. Die Osteology Foundation

agiert dagegen eher wie ein Institut; sie hat ihre eigene Dynamik und ist unab-hängig. Alles, was geschieht, geschieht innerhalb der Stiftung selbst. Genau das ist meiner Meinung nach ihre Stärke und genau das macht sie auch einzigartig.

Eine der Kernaufgaben der Osteology Foundation ist es, die Forschung auf dem Gebiet der Geweberegeneration zu för-dern. Normalerweise denkt man in diesem Zusammenhang zuallererst an die Rege-neration von Knochen. Doch vor ein paar Jahren sagten Sie: „The bone sets the tone, but the tissue is the issue“ – also auf das (Weich-)Gewebe kommt es an. Sollte sich die Stiftung in ihrer Forschungsförderung mehr auf das Weichgewebe konzentrieren oder ist vor allem die klassische Knochen-regeneration das Thema, das angegangen werden sollte?Lassen Sie mich hier etwas verdeutli-chen: Wenn Sie über Parodontitis und Periimplantitis sprechen, ist das Pro-blem immer das Weichgewebe. Die Entzündung ist im Weichgewebe und das Knochengewebe verschwindet als Folge davon. Ich fürchte, dass man sich dieser Tatsache zu wenig bewusst ist. Zum Beispiel sehen wir Artikel mit dem Titel „Der Einsatz von Biomaterialien zur Behandlung der Periimplantitis“. Das ist so nicht richtig! Das Problem ist nicht das Hartgewebe. Das Problem ist, dass sich das Weichgewebe um das Implantat schließen muss, um den Infektionsherd zu beseitigen. Erst dann – nachdem die Infektion beseitigt und das Weichgewe-beproblem gelöst ist – kann eine Trans-

plantation notwendig sein, um neues Knochengewebe um das Implantat herum zu schaffen. Aber als allererstes muss man sich immer mit dem Weich-gewebe befassen. Hier und nirgendwo sonst befi ndet sich die Läsion!

Sollte die Osteology Foundation mehr tun, um über diese Mechanismen aufzu-klären?Das Hauptaugenmerk in der Forschung und Entwicklung sollte auf dem Hart-gewebe liegen. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns mit dem Weichgewebe nicht befassen müssen. Dieses kann eine Vo-raussetzung für Knochenneubildung, Regeneration und Reparatur sein. Eine Knochenheilung in der Mundhöhle er-hält man nicht ohne vernünftige Weich-gewebsabdeckung. Aber es ist für mich nicht einfach, der Osteology Foundation hierzu einen Rat zu geben, weil sie das für sich selbst entscheiden muss.

Prof. Dr. Jan Lindhe

Markt126 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Welche Forschungsthemen fi nden Sie am wichtigsten, und worauf sollte sich die Osteology Foundation konzentrieren?Wir müssen mehr über die knöchernen Strukturen lernen, die den Zahn mithilfe des Desmodonts im Alveolarfortsatz hal-ten. Das ist eine besondere Knochenart und darüber sollten wir unbedingt mehr wissen. Wir müssen versuchen, zu ver-stehen, wie der Knochen seine Form ver-ändert, wenn Zähne extrahiert werden, und warum dies geschieht. Warum ver-schwindet bei einem Patienten ohne Zäh-ne der gesamte Alveolarfortsatz – also der jetzt zahnlose Kiefer – total? Hält das Setzen von Implantaten diesen Prozess auf? Und wie funktioniert das? Warum bleibt der Knochen erhalten, wenn man Implantate einsetzt? Es gibt viele solcher Themen und Fragen, die die Osteology Foundation ansprechen könnte.

Nun haben Sie ja schon eine ganze Reihe dieser Fragen beantwortet. Zum Beispiel, dass Implantate den „Bundle Bone“ nicht bewahren können.Ja, das stimmt, Implantate können den Bundle Bone nicht erhalten. Vermutlich auch nicht die bukkale Knochenplatte und ebenso wenig die linguale/pala-tinale Knochenplatte – aber wir haben das nie tatsächlich beobachtet. Denn wenn wir den Erfolg von Implantaten bewerten, machen wir nur mesiodistale, intraorale Röntgenaufnahmen, die die mesiodistale Knochenhöhe zeigen. Aus mesiodistaler Sicht kann ich also feststel-len: Jawohl, durch die Implantation blieb das Knochenniveau erhalten, das Ganze funktioniert also. Aber nicht in bukko-lingualer Richtung! Allerdings weiß ich nicht, warum genau dieses Implantat das mesiodistale Knochenniveau erhält. Dies könnte Teil eines Forschungsprojekts sein, das von der Osteology Foundation unter-stützt wird.Noch ein Thema, das wir verfolgen soll-ten: Wenn ein großer Defekt des zahnlo-sen Kiefers vorliegt, erhält man dann ein stabileres Wundbett, wenn man Bioma-terial in den Defekt einbringt, über dem das Weichgewebe besser oder schneller heilen kann?

Und ein weiteres Thema, das ich sehr in-teressant fi nde: Normalerweise ergibt sich in einer Extraktionswunde unmittel-bar eine Einstülpung oder Invagination. Liegt es daran, dass das Bindegewebe des Zahnfl eisches nach unten wächst, sodass das Knochengewebe nicht nach oben wachsen kann? Und wenn wir ein Biomaterial in die Extraktionsalveole ein-bringen, fördert dies die Wundheilung, und können wir so das Einwachsen von Bindegewebe verhindern? Alles inter-essante Fragen, denen sich die Stiftung widmen könnte.

Es scheint, dass es einen Trend weg von der evidenzbasierten Zahnmedizin und hin zu mehr „Expertenmeinungen“ gibt. Sehen Sie diesen Trend auch?Zunächst einmal ist „evidenzbasiert“ eine äußerst anspruchsvolle Forderung. Wir sagen normalerweise, dass randomi-sierte kontrollierte klinische Studien der beste Weg sind, die Validität einer Pro-zedur oder eines Materials zu bewerten. Man könnte sagen: Wenn die Evidenz auf entsprechenden Forschungsergeb-nissen basiert, ist sie natürlich wichtig und hochwertig. Experten – nun, die haben oft ihre vorgefassten Meinungen. Sie haben ihre eigene Vorstellung davon, was richtig und was falsch ist. Wenn die-se Vorstellungen ebenfalls auf randomi-sierten klinischen Studien basieren, ist es natürlich in Ordnung. Aber wenn ihre wissenschaftliche Meinung ausschließ-lich auf ihrer „persönlichen Erfahrung“ basiert, dann ist das fragwürdig.

Das Programm der Forschungsstipendien der Osteology Foundation wurde kürzlich erweitert. Wir begannen mit den Advan-ced Researcher Grants für erfahrene Wis-senschaftler. Jetzt erweitern wir das Pro-gramm um die Young Researcher Grants für junge Wissenschaftler und ab dem nächsten Jahr gibt es auch die Large Clini-cal Grants für umfangreiche kontrollierte klinische Studien. Außerdem wollen wir ein Programm aufl egen, in dem zukünf-tige Wissenschaftler ein Jahr an einem Forschungsinstitut im Ausland verbrin-gen können.

Das ist fantastisch – aber woher nimmt die Osteology Foundation das Geld dafür?

Glücklicherweise haben unsere Grün-der ein hohes Maß an Vertrauen in uns. Das ist ja prima. Der Grund, warum ich frage, ist der: Wenn man umfangreiche Zuschüsse für die klinische Forschung bereitstellt, sind die betreffenden Arbei-ten meist langfristig. Das kann dann Pro-bleme nach sich ziehen, wenn man keine Sicherheit auf der Einnahmenseite hat, auf der Ausgabenseite aber Verpfl ich-tungen eingegangen ist.

Wir geben immer nur das Geld aus, das wir auch auf dem Konto haben. Für den Forscher gibt es also kein Risiko.Gut. Sehr gut.

Was halten Sie von dem neuen Stipendi-enprogramm?Dieses Stipendienprogramm ist natür-lich sehr wichtig. Damit können sich junge Menschen zu Forschern auf dem Gebiet der oralen Geweberegenerati-on ausbilden lassen. Es zeigt, dass die Osteology Foundation zukunftsorien-tiert ist. Auf die jungen Leute kommt es schließlich an.

Lassen Sie mich Ihnen eine letzte Frage zu unserem Motto „Linking Science with Practice“ stellen. Hier geht es darum, wis-senschaftliche Erkenntnisse zum Wohle des Patienten an den Zahnarzt zu vermit-teln. Welche Themen sind für eine solche Wissensvermittlung interessant?Alles, was die Stiftung tut und noch tun wird, ist zum Nutzen des Patienten. Und damit es den Patienten auch erreicht, muss man den Weg über den Zahnarzt gehen. Wissen zu schaffen und es auf Ta-gungen, in Publikationen und so weiter zu präsentieren, ist das Beste, was man tun kann. Ich fi nde, hier ist die Osteology Foundation bereits sehr gut aufgestellt.

Professor Lindhe, wir danken Ihnen, dass Sie sich für dieses Interview Zeit genom-men haben. Ô

Transkript: Dr. Kay Horsch, Dr. Heike Fania

Markt 127BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Interview Prof. Dr. Constantin von See und Bionik-Spezialist Prof. Matthias Flach

Von Biomechanikund klinischem Alltag

Die RS/RSX-Implantate der Bego Implant Systems durften an ihrem ersten Geburtstag Ende November auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken – im ersten Jahr wurden fast 40000 Implantate der neuen Serie erfolgreich abgesetzt. Marianne Steinbeck, Pro-jekt Managerin BDIZ EDI konkret, sprach aus diesem Anlass mit Prof. Dr. Constantin von See, (DPU Krems) der als Oralchirurg die klinischen Studien maßgeblich begleitet, und Bionik-Spezialist Prof. Matthias Flach aus Koblenz, der die mechanischen Finite-Elemente-Analysen der neuen Typen unternommen hatte. Er zeichnet auch für die zum Patent angemeldeten bionischen Mikrorillen im Implanatschulterbereich verantwortlich.

Eigentlich hätte man vermutet, bahnbre-chende Entwicklungen bei Implantaten seien derzeit ausgereizt – wie erklären Sie sich den beeindruckenden Erfolg der neuen Typen?Prof. Dr. Constantin von See: Es tut mir leid, dass ich Ihnen hier gleich ein we-nig widersprechen möchte. Ich bin der Meinung, dass der Bereich der Implan-tologie noch lange nicht ausgereizt ist. Wir haben jetzt vielleicht die ersten Grundprinzipien für eine erfolgreiche Implantation mit guter Vorhersagbarkeit und Langzeitergebnissen vorliegen, aber die Entwicklungen werden noch enorm voranschreiten. Der Erfolg des Implan-tats liegt meiner Meinung nach an der strengen Orientierung an klinischen Gesichtspunkten. Es wurde gemäß der klinischen Haptik entwickelt und dabei

die Biologie des Organismus als Vorgabe gesetzt. Der Körper wird sich sicher dem Implantat nicht anpassen. Ergo müssen wir das Implantat den biologischen Ge-gebenheiten anpassen.

Welche besonderen Eigenschaften fi nden Sie für die Klinik besonders relevant, Herr Prof. von See?von See: Wir dürfen trotz aller Begeiste-rung für das technisch Mögliche nicht den klinischen Alltag mit allen Fehleran-fälligkeiten außer Acht lassen. Es wurde während der Planung des Implantats frühzeitig darauf geachtet, eine einfa-che Anwendbarkeit mit einer hohen Primärstabilität zu kombinieren. Und dieses noch mit einer nahezu universel-len Anwendungsbreite. Da mussten wir viele Unwegsamkeiten umschiffen und

haben einige Aspekte völlig neu durch-dacht, aber mit dem Ergebnis sind alle Beteiligten soweit zufrieden.

Welche Aspekte fielen bei Ihren Belas-tungsstudien und der Kräfteverteilung vor allem ins Auge, Herr Prof. Flach?Prof. Matthias Flach: Die Verbindung zwischen Implantat und Abutment mit dem bewährten und biomechanisch günstigen 45 Grad Konus zeigt auch bei integriertem Platform-Switching sehr gute biomechanische Eigenschaften. Während bei stark konischen Konus-verbindungen mit Konuswinkeln unter 15 Grad eine zusätzliche Keilwirkung auftritt, ist der 45 Grad Konus in der Lage, die Kaukräfte ohne Keilwirkung in das Implantat einzuleiten. Gleichzeitig ermöglicht der 45 Grad Konus auch die Vermeidung des Mikrospalts bei physio-logischer Kaukrafteinleitung. Diese schon vom Bego RI und S Implantat bekannten Vorzüge, konnten auch bei den RS/RSX Implantaten beibehalten werden. Zu-sätzlich weisen die RS/RSX-Implantate ein deutlich größeres Platform-Switching auf. Dadurch können die Knochenbean-spruchungen deutlich reduziert wer-den. Die biomechanische Wirkung des Platform-Switching kommt jedoch nur dann voll zum Tragen, wenn der margi-nale Knochenkontakt auch wirklich auf der Höhe des Platform-Switching liegt. Um eine biomechanisch günstige Kno-chenanlagerungssituation auch weiter apikal zu erreichen, werden die speziell Prof. Matthias FlachProf. Dr. Constantin von See

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entwickelten bionischen Mikrorillen ver-wendet. Die Mikrorillen haben den Vor-teil, dass sie über den gesamten Bereich wirken, an dem sie angebracht sind. Bio-mechanisch kann man sich die Mikroril-len auch als ein nach apikal verlängertes Platform-Switching vorstellen. Durch den 45 Grad Konus, das erweiterte Platform-Switching und die bionischen Mikrorillen entsteht ein Implantatdesign, das konse-quent auf die Schonung des Knochens ausgerichtet ist.

Welche Beobachtungen in der Klinik, wel-che besonderen Anforderungen in der Praxis lagen der Entwicklung der RS/RSX-Implantate zugrunde?von See: Ein konisches Implantat mit selbstschneidendem Gewinde benötigt ein sehr umfangreiches Bohrprotokoll. Dieses wollten wir umgehen sowie ein einfaches und sicheres Protokoll bei op-timaler Primärstabilität erreichen.

Flach: Aus vielen Finite Element Studien ist bekannt, dass die Beanspruchung um ein Zahnimplantat unter funktioneller Kaukraft (nach Osseointegration bei Be-ginn der Belastung) deutlich höher ist als die physiologische Belastungsgrenze des Knochens. Die Betrachtung von Mi-kroschliffen belasteter Implantate zeigt außerdem, dass das Knochenremodel-ling am marginalen Knochenrand zu Knochenkonturen führt, die eine deutli-che Reduzierung der Knochenbeanspru-chung zeigen. Dieser Remodellingprozess kann die Ursache für biomechanisch bedingten Knochenverlust sein. Aus biomechanischer Sicht scheint es daher geboten, ein Implantat so zu gestalten, dass die Beanspruchungen des Knochens minimiert werden, um eine günstige Ausgangssituation für das Knochenre-modelling unter funktioneller Belastung zu schaffen.

Die RS-Implantate verfügen über eine ma-schinierte, die RSX-Implantate über eine mikrostrukturierte Implantatschulter – welches ist denn das bessere Konzept?Flach: Liegt das Knochenniveau unter-halb der maschinierten Schulter, dann

wirken biomechanisch nur noch die Mikrorillen und je nach Höhe des Kno-chenniveaus auch der 45 Grad Konus. Ohne maschinierte Schulter, wenn der Knochen auf der Höhe des Platform-Switchings liegt, kann zusätzlich der günstige Effekt des Platform-Switchings genutzt werden.

von See: Aus klinischer Sicht konnten bisher keine Metaanalysen einen deut-lichen Vorteil für eine der beiden Vari-anten zeigen. Daher haben wir in der Entwicklungsphase diese Entscheidung dem Anwender übertragen. Hierbei kom-men auch Aspekte wie der Einsatz von individuellen Abutments und den Abut-mentmaterialien ein wesentlicher Ein-fl uss zu, der regional sehr unterschiedlich gehandhabt wird.

Ganz neu fi el im Zusammenhang mit den neuen Implantat-Typen der Begriff „Auto-augmentation“ – was dürfen wir darunter verstehen?von See: Sehr vereinfacht ausgedrückt kommt es zu einer Selbstverblockung des Schraubengewindes im konischen Teil des Implantats. Dabei werden die Kno-chenspäne, die ohnehin bei der Inserti-on eines selbstschneidenden Implantats entstehen, gezielt an den Implantatkör-per geführt und so die Primärstabilität erhöht. Als wir vor gut zwei Jahren diese Idee entwickelt haben, waren wir zuge-gebenermaßen selber eher skeptisch, ob das in vivo funktionieren könnte, aber viele Versuche später haben wir das Prin-zip klinisch umsetzen können. Es war ein langer Weg, aber ich denke, er hat sich gelohnt.

Was verbirgt sich konkret hinter den zum Patent angemeldeten bionischen Mikro-rillen im Schulterbereich der Implantate?Flach: Aus der klinischen Reaktion des Knochens auf die Belastung durch das Implantat kann man ableiten, dass eine niedrige Knochenbeanspruchung um das Implantat – wie es auch bei einem natürlichen Zahn gegeben ist – güns-tig wirkt. FE-Rechnungen bei Zahnim-plantaten zeigen, dass die Knochenbe-

anspruchung im Gewindegrund eines Implantatgewindes deutlich geringer ist, als an der Gewindefl anke/-spitze. Dies lässt sich mit den unterschiedlichen Ma-terialeigenschaften von Implantat und Knochen begründen. Möglicherweise rührt aus diesem Effekt der oft zitierte Satz: „Der Knochen geht zurück bis zum ersten Gewindegang.“ Untersucht man jetzt wie tief ein Gewinde sein muss, um diesen Effekt zu erzeugen, stellt man fest, dass schon sehr geringe Gewinde-tiefen ausreichen, um eine Reduzierung der Knochenbeanspruchung zu erzielen. Solche Gewinde nennt man Mikrogewin-de. Während die Knochenbeanspruchung im Gewindegrund bei vielen Mikroge-winden gering ist, kann aber eine un-günstige Mikrogewindeform dazu füh-ren, dass die Knochenbeanspruchung an der Gewindeflanke wieder so groß wird wie ohne Mikrogewinde. Dieser ungünstige Effekt tritt bei Mikrogewin-den und umlaufenden Mikrorillen auf und ist von der Form der Mikrogewin-de/Mikrorillen abhängig. Die beim RS/RSX Implantat eingesetzten bionischen Mikrorillen sind so gestaltet, dass neben der geringen Knochenbeanspruchung im Gewindegrund auch die Knochenbe-anspruchungen an der Gewindespitze/Gewindefl anke minimiert werden. Um das zu erreichen, sind bestimmte geome-trische Randbedingungen der Gewinde-form einzuhalten. Diese geometrischen Randbedingungen sind Gegenstand der zum Patent angemeldeten bionischen Mikrorillen.

Herr Prof. Flach, Herr Prof. von See, herzli-chen Dank für dieses Gespräch. Ô

STE

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Interview mit Gerald Barth, Geschäftsführer der Thommen Medical

Schweizer Präzision, Innovation und funktionales Design

Gegründet im August 2001 befi ndet sich Thommen Medical mit Sitz und Produktion in Grenchen in der Westschweiz heute im Besitz von zwei privaten Investorengruppen und dem Pharmariesen Novartis. Thommen Medical entwickelt, produziert und ver-treibt basierend auf 30 Jahren klinischer Erfahrung Produkte für die dentale Implantologie. Marianne Steinbeck, Projektmanager BDIZ EDI konkret, sprach anlässlich der EAO Rom mit Geschäftsführer Gerald Barth.

Seit 2008 findet im Markt eine Konso-lidierung statt. Einige vermuten inzwi-schen, dass nur noch große Unternehmen überleben werden. Wie positioniert sich Thommen Medical?Dieser Umbruch hat wahrscheinlich schon vor 2008 begonnen, obwohl er erst nach der Finanzkrise sichtbar wurde. Die Kon-solidierung im Markt der dentalen Im-plantologie ist nur eine Konsequenz der Veränderungen im Markt. Wie viele un-serer Mitbewerber kämpfen wir mit stark rückläufi gen Fallzahlen und mit Konkur-renten, die Produkte kopieren und diese nur über den Preis verkaufen. Wir haben uns an unserer wissenschaftlichen Tradi-tion orientiert und entschieden, keine Ex-perimente zu Lasten unserer Kunden und ihrer Patienten durchzuführen. Heute sind wir mit unserer zurückhaltenden Innova-tionsstrategie gut positioniert und unsere Geduld hat sich für uns ausgezahlt.

Es gab Gerüchte, dass es Thommen ohne die Beteiligung von Novartis Pharma gar nicht mehr gäbe?Ja, die gab es! Die Unterstützung durch unsere Aktionäre war in der Aufbau- und Konsolidierungsphase von größter Bedeu-

tung. Die Umbrüche im Markt kamen für Thommen genau in der Periode als das Unternehmen hohe Investitionen in For-schung, Entwicklung, Marktaufbau und Fertigung vornahm. Dank unserer Aktionä-re konnten wir in marktgerechte Produkte, Qualität und klinische Studien investieren. Mit dem Kunden im Mittelpunkt sehen wir positive Entwicklungen in vielen Märk-ten und sind wieder auf Wachstumskurs.

Was ist der entscheidende Vorteil des Thommen Implantats?Diese Frage diskutierte ich mit vielen unserer Kunden. Letztendlich konn-ten wir vier entscheidende Vorteile des Thommen-Implantats ausarbeiten: die raffi nierte Abutmentschraube, die durch-dachte Verbindung, die effi zienten Instru-mente und das durch Kombination vieler kleiner Details vollendete Implantat. Und genau diese Elemente tragen wir in unse-rer neuen Kampagne nach außen. Es ist schön, Anwender wie Ueli Grunder, Kony Meyenberg, Maruo Meli, Rino Burhardt, Le-onardo Trombelli, Markus Hürzeler, Claude Andreoni, Otto Zuhr, Tommy Meier, Siggi Marquardt – um nur einige zu nennen – hinter uns zu wissen.

Verraten Sie uns Ihre nächsten Planungen?Wir sind auf einem guten Weg und möch-ten diesen fortführen, das heißt, weiter für unsere Kunden erfahrbar und spürbar sein, mit einem kompetenten Innen- und Außendienst den Unterschied machen und mit unseren Produkten und Werten überzeugen.

Sehr geehrter Herr Barth, vielen Dank für das informative Gespräch. Ô

STE

Gerald Barth

Markt130 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Werner Hirschmann übernimmt NewTom-Vertrieb bei Hightech-Depot Baumgartner & Rath

Vertrieb in MünchenSeit Anfang November 2014 ist Dipl. Ing. Werner Hirschmann beim Münchner Hightech-Depot Baumgartner & Rath in verantwor-tungsvoller Position im Bereich Vertrieb und Applikation Bildgebende Systeme tätig.

In dieser Funktion wird Dipl. Ing. Werner Hirschmann speziell die Verkäufe der DVT-Systeme NewTom und Yoshida for-cieren. Ein weiteres Highlight im Vertriebsport-folio Hirschmanns ist die von der White Lion Technologies AG entwickelte Focus-3D Software. Hirschmann ist seit 1998 in der Dentalbranche tätig und hat im Rah-men der NewTom Deutschland AG mit

den ersten kommerziellen DVT-Geräten NewTom aus Italien den Markt für diese innovative Technik geöffnet. Die Firma Baumgartner & Rath ist seit kurzem Vertriebspartner von NewTom, der Hersteller QR srl hat seinen Sitz in Verona/Italien. Ô

Weitere Informationen:www.baumgartner-rath.deDipl. Ing. Werner Hirschmann

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Interview mit Dr. Shahram Ghanaati über Knochenersatzstoffe und verschiedene Kollagenmatrizen

Berechenbar, stabil und sicherImmer mehr Zahnärzte suchen nach einer Alternative zu autologen Knochentransplantaten. Autologer Knochen wird zwar im-mer noch als der „Goldstandard“ betrachtet, aber angesichts zunehmend älterer und multimorbider Patienten steigt die Nach-frage nach praktischen Alternativen. Um berechenbare, stabile und sichere Langzeitergebnisse zu erhalten, muss man jedoch auf evidenzbasierte und nicht an der Oberfl äche verharrende wissenschaftliche Studien zu Materialien und Techniken der Augmen-tation bestehen. Marianne Steinbeck, Projektleiterin BDIZ EDI konkret, sprach mit Dr. Shahram Ghanaati, dessen Forschungsgrup-pe – geleitet von Prof. Dr. mult. Robert A. Sader (Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt am Main) – kürzlich interessante Studien über allogene und xenogene Knochenersatzstoffe und verschiedene Kolla-genmatrizen veröffentlicht hat.

Was war Ihr Hauptziel bei der Durchfüh-rung dieser Studien? Immerhin sind alle handelsüblichen Materialien, die Sie un-tersucht haben, ja bereits zertifi ziert.Das Hauptziel war es, zu beurteilen, in-wieweit biologische Transplantate – also xenogene oder allogene Knochentrans-plantate – beziehungsweise Knochen-ersatz in Granulatform die Reaktion von menschlichem und tierischem Gewebe auf zellulärer Ebene beeinfl ussen. Wir haben versucht, zu verstehen, ob diese „zertifi zierten“ Materialien eine mono-nukleäre Reaktion induzieren – wie zu erwarten wäre – oder eine sogenannte Fremdkörperreaktion. Diese Information ist von entscheidender Bedeutung für die Vorhersage der Ergebnisse einer Re-konstruktion unter Verwendung dieser Materialien.

Was sind die auffälligsten Ergebnisse und worüber wird weiterhin diskutiert?Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass einige Kollagenmaterialien tierischen Ursprungs und xenogene Knochener-satzmaterialien die Bildung von Fremd-körperriesenzellen induzieren. Diese ent-stehen aus „frustrierten Makrophagen“, die nach dem Materialabbau gebildet werden.

Welche Materialeigenschaften sind Ihrer Meinung nach am wichtigsten, um auto-logen Knochen oder Weichgewebe imitie-ren zu können?Nach unseren Ergebnissen sollte ein Knochenersatzmaterial so stabil sein,

dass es zur sogenannten Osteokonduk-tion innerhalb des Prozesses der gesteu-erten Knochenregeneration beitragen kann. Knochenersatzmaterialien biolo-gischen Ursprungs sollten keine Fremd-körperreaktion induzieren, sondern durch mononukleare Zellen wie Makro-phagen abgebaut werden. Das gleiche gilt für Kollagenmembranen. Diese Ma-terialien müssen stabil sein und dürfen nicht vorzeitig ausfallen, weil dies ihre Funktion als Barrieremembranen beein-trächtigen würde.

Im Vergleich der verschiedenen Langzeit-studien zur Erfolgsquote von xenogenen Knochenmaterialien – welche Erkennt-nisse haben Sie zu allogenen Materialien?Die meisten allogenen Materialien enthalten eine Reihe von organischen Substanzen des Donors wie Fettgewe-

be, Kollagengewebe oder Osteozyten in Hohlräumen, also Knochenlakunen. Ich bin nicht sicher, ob und inwieweit diese Stoffe dem Empfänger nicht langfristig schaden.

Die Verarbeitung, Reinigung und Sterilisa-tion von allogenen oder xenogenen Ma-terialien gestaltet sich bekanntlich sehr unterschiedlich. Stimmt es, dass die Struk-tur der Knochenmatrix selbst dabei leiden kann, sogar bis zu dem Punkt, an dem die erwünschten physikalischen Reak tionen nicht mehr gegeben sind? Die Hersteller müssen gewisse Verarbei-tungs-, Reinigungs- und Sterilisations-schritte gewährleisten, um die Übertra-gung von Krankheiten zu verhindern. Die Qualität dieser Schritte ist entscheidend. Leider nehmen einige Unternehmen an-scheinend diesen sehr wichtigen Aspekt der „Biomaterialienforschung“ nicht ernst genug.

Lassen sich zu diesem Zeitpunkt bereits klinische Schlüsse ziehen?Allogene Materialien sollten gut ver-arbeitet und osteokonduktiv sein und dürfen keine biologischen Komponen-ten enthalten, von denen wir nicht sicher sind, ob sie nicht möglicherweise dem Empfängergewebe schaden.

Dr. Ghanaati, wir danken Ihnen, dass Sie sich für dieses Interview Zeit genommen haben. Ô

STE

Dr. Shahram Ghanaati

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Ivoclar Vivadent erzielt Vergleichsvereinbarung mit Dentsply zur Beilegung des Patentstreits

Einigung erzieltSeit Oktober 2013 hat Ivoclar Vivadent in den USA und Deutschland Patentverletzungsklagen gegen Dentsply International Inc., Dentsply Prosthetics U.S. LLC und die Degudent GmbH („Dentsply“) geführt. Mit diesen Klagen sollte der weitere Vertrieb bezie-hungsweise der Import bestimmter, von Dentsply vertriebener Lithiumsilikat-Blöcke verhindert werden. Ivoclar Vivadent gab an, dass diese Dentsply-Produkte bestehende Ivoclar Vivadent-Patente verletzten.

Ivoclar Vivadent gibt bekannt, dass mit Dentsply eine Einigung erzielt und der Konfl ikt beigelegt wurde. Gemäß dieser Einigung wird Ivoclar Vivadent jegliche ausstehenden Klagen gegen Dentsply einstellen. Im Gegenzug wird Dentsply eine Lizenzvereinbarung mit Ivoclar Vivadent unterzeichnen. Ivoclar Vivadent

erachtet ihre Technologien in höchstem Maße als schützenswert und wird ihre geistigen Eigentumsrechte gegen die un-erlaubte Verwendung ihrer Technologien, vor allem von bestehenden Patenten zum Schutz der Lithiumsilikat-Technologie und Dentalkeramiken, auch in Zukunft konse-quent verteidigen. Ô

Weitere Informationen:www.ivoclarvivadent.com

Markt 133BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Vertrieb von Hi-Tec Implants mit neuer Anschrift

An der Bad Zwischenahner KüsteFür Hi-Tec Implants geht es nach fast 20 Jahren in der bayerischen Hauptstadt München nun fast 800 km gen Norden, in die alte nordische Heimat Bad Zwischenahn. Implantatlager und Servicebüro werden ab Dezember 2014 dorthin verlegt.

Erhalten bleiben die sprichwörtliche Schnelligkeit, der Dienst am Kunden und die bekannte Servicequalität von Hi-Tec Implants. Daneben gestatten es die verbesserten infrastrukturellen Anbin-dungen des neuen Standorts und deut-lich reduzierte Kosten für Lagerhaltung und Bürogebäude, die Implantatpreise ab 2015 für die Kunden neu zu kalkulie-ren: Alle Self-Thread-, Logic Vision- und Tite-Fit-Implantate werden ab 2015 mit Abschlägen von bis zu zehn Prozent er-hältlich sein. Auch für die Kunden ein

Grund, den Umzug der Hi-Tec Implants in den Norden mit zu feiern. Die neuen Kontaktdaten von Hi-Tec Implants lauten:

Michel Aulich, Vertrieb Hi-Tec Implants, Veilchenweg 11/12, 26160 Bad Zwische-nahn, Fon +49 4403 5356, Fax +49 4403 9393929, Mobil +49 171 6080999 sowie [email protected]. Ô

Weitere Informationen: www.hitec-implants.com

Der Vertrieb der Implantate von Hi-Tec Implants sitzt zukünftig in Bad Zwischenahn

Markt

Pavel Prokopec neuer CEO bei MIS Germany

Wechsel in derFührungsposition

MIS Germany verzeichnet einen Wechsel in der Führungsposition der deutschen Niederlassung. Mit Pavel Prokopec nimmt zukünftig ein international erfahrener Manager die Geschicke des Implantatspezialisten in die Hand und baut MIS Germany für den multinationalen Markt auf.

Pavel Prokopec zeichnet seit April 2014 als neuer Geschäftsführer der MIS Ger-many verantwortlich. Der gelernte Jurist kommt aus dem internationalen Ma-nagement und blickt als Projektleiter verschiedener multinationaler Gesell-schaften in Großbritannien, Frankreich, Osteuropa und Deutschland auf eine mehr als zwölfjährige Erfahrung zurück. Vor seinem Wechsel zu MIS war der ge-bürtige Tscheche im Bereich der Ophthal-mologie beim Unternehmen Transitions Optical beschäftigt, für das er unter an-derem Firmen wie Fielmann, Carl Zeiss oder Apollo Optik beraten hat. Das Ziel

des neuen CEOs ist klar defi niert: „MIS verfügt über ein starkes und innovatives Research and Development, dazu inno-vatives Marketing und viele Visionen. Als multinationales Unternehmen, das in mehr als 70 Ländern agiert, sehe ich für MIS auch in Deutschland ein hohes Wachstumspotenzial. Weltweit ist MIS bereits heute der fünftgrößte Anbieter von hochwertigen Dentalimplantaten – diese Position wollen wir natürlich auch in Deutschland erreichen.“ Ô

Weitere Informationen:www.mis-customers.com/de Pavel Prokopec

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IfzL präsentierte Live-OP unter Lachgassedierung mit PD Dr. Kai-Hendrik Bormann

Lachgassedierungin der Oralchirurgie

Lachgaszertifi zierungen der „besonderen Art“ wurden im Juli 2014 in der oralchirurgischen Praxis von Dr. Bormann gezeigt. Das Institut für zahnärztliche Lachgassedierung (IfzL) gab seinen Fortbildungsteilnehmern die Möglichkeit, den Praxisteil im Rahmen einer Live-OP mit einem Patienten mitzuerleben. Besonders deutlich wurde dabei die angstlösende Wirkung der oralen Sedie-rung unter völlig realistischen Praxisbedingungen.

Herr Dr. Bormann, wie lange arbeiten Sie in Ihrer Praxis schon mit Lachgas und was sagen Ihre Patienten?Wir haben schon vor 16 Monaten die Zer-tifi zierung und die Geräteausstattung zusammen mit dem IfzL in unserer Praxis integriert. Bisher gab es bei uns nur zu-friedene Patienten, die völlig entspannt waren und sich jederzeit wieder unter Lachgassedierung behandeln lassen würden.

Sehen Sie als Oralchirurg und implantolo-gisch tätiger Zahnarzt besondere Vorteile?Ja, viele Patienten stehen den chirurgi-schen Eingriffen oft mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Die Behandlung an sich verursacht dem Patienten psy-chischen Stress. Unter Sedierung verliert sich das völlig. Auch Patienten mit mas-sivem Würgerefl ex sind nun ohne sonst erforderliche Vollnarkose behandelbar. Und vor allem: Die Patienten sind ein-fach viel ruhiger, dabei aber zu jedem Zeitpunkt voll ansprechbar und somit in der Lage „mitzumachen“. Das erleichtert unsere Arbeit wesentlich.

Was hat Sie dazu bewogen, in Ihrer Praxis die Live-OP im Rahmen einer Zertifi zie-rungsschulung des IfzL anzubieten?Zunächst einmal das Team und die Kompetenz, die ich bei meiner eigenen Zertifi zierung beim IfzL kennengelernt habe. Hinzu kommt, dass ich davon überzeugt bin, dass die Kollegen diese zukunftsweisende Lachgassedierung un-ter möglichst realistischen Bedingungen erlernen sollten. Erst wenn die angstlö-

sende Wirkung beim Patienten und die dadurch bewirkte völlig entspannte Be-handlung durch das Team live miterlebt werden, sind auch skeptische Kollegen von der Methode überzeugt. Zusam-men mit dem Theorieteil während der Fortbildung gibt das die notwendige Sicherheit.

Was wurde bei der Live-OP konkret behan-delt? Wie hat in diesem Fall die inhalative Sedierung konkret geholfen? War es ein „Angstpatient“?Bei meiner jungen Patientin wurde eine klassische Weisheitszahnosteotomie durchgeführt. Wie das sehr häufi g pas-siert, wurden zuvor in ihrem Bekannten-kreis einige oft übertriebene Szenarien ausgemalt und sie hatte sehr große Angst, zumal sie mit ihrem kariesfreien Gebiss noch nie ernsthaft behandelt wurde. Die erste Seite hatten wir bereits

unter Sedierung behandelt, nun wollte sie es bei der zweiten Seite unbedingt wieder.

Was sagen Ihre Patienten nach den Ein-griffen unter Sedierung?Bis auf eine Patientin, die die Wirkung nicht so angenehm fand, sind alle posi-tiv überrascht und sehr dankbar, da sie so eine entspannte Behandlung lange Zeit vermisst haben. Vor allem die Tat-sache, dass sie die Dauer des Eingriffs nicht beurteilen können, verwundert sehr viele Patienten.

Gibt es Menschen, die das Lachgas nicht vertragen?Bei uns gab es noch keinen Fall, wir ha-ben bisher etwa 50 Patienten mit Lach-gas erfolgreich sediert. Stickoxidul wird ja nicht metabolisiert, sondern nur pul-monal eliminiert.

Wann ist die Lachgassedierung kontrain-diziert?Prinzipiell können fast alle gesunden Patienten mit Lachgas sediert werden, Kontraindikationen sind unter anderem Alkoholabusus, Mittelohrentzündung sowie Drogenmissbrauch.

Herr Dr. Bormann, vielen Dank, dass Sie sich für das informative Gespräch die Zeit genommen haben. Ô

Weitere Informationen:[email protected]

PD Dr. Kai-Hendrik Bormann, Fachzahnarzt für Oralchirurgie

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GoDentis über die Bedeutung von „Content Marketing“ für die Zahnarztpraxis

Über Inhalte und Themenkommunizieren

Für Zahnarztpraxen ist es – je nach Standort und Umfeld – wirtschaftlich unerlässlich, die Möglichkeiten und Chancen moderner Kommunikation zu nutzen. Denn schließlich sind sie mit ihren Leistungen und Angeboten Teil eines hart umkämpften Marktes. Auch in der Dentalbranche wird das Thema „Content Marketing“ heiß diskutiert.

Auf der Fachtagung der DZW referierten und diskutierten in Herne kluge Köpfe aus der Online-Branche. Es ging um die Klärung der Frage: „Content-Marketing – Hype oder Zukunft des Marketings?“ Der Blogartikel von Klaus Schenkmann kann diese Frage zwar nicht beantworten, zeigt jedoch Ansätze auf, wie Zahnärzte die Kommunikation über Inhalte und The-men („Content“) nutzen können.

Begriffsklärung:Was ist „Content Marketing“?

Bei Wikipedia wird der Begriff wie folgt definiert: „Content Marketing ist eine Marketing-Technik, die mit informieren-den, beratenden und unterhaltenden Inhalten die Zielgruppe ansprechen soll, um sie vom eigenen Unternehmen und seinem Leistungsangebot oder einer ei-genen Marke zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen oder zu halten.“

Genauer gesagt bedeutet das, wer „Con-tent Marketing“ ernsthaft einsetzt, stellt in seiner Kommunikation nicht sein Unter-nehmen, seine Produkte, oder seine Dienst-leistungen in den Vordergrund. „Content Marketing“ unterscheidet sich von der werblich ausgerichteten Kommunika-tion und bietet beispielsweise nützliche Informationen, weiterführendes Wissen, praktische Anleitungen, sinnvolle Verhal-tenstipps oder einfach nur Unterhaltung. Die Absender dieser Inhalte positionieren sich zu ihren ganz individuellen Themen unter anderem als Spezialisten mit pro-fundem Wissen, Experten für spezielle Fragestellungen oder Berater in besonde-

ren Situationen. Die Themen und Inhalte orientieren sich dabei an journalistischen, redaktionellen Kriterien. Anders als in der klassischen Werbung, werden Aussagen nicht einfach nur plakativ dargestellt, son-dern durch glaubwürdige Inhalte belegt.

Ersetzt man den Begriff „Content-Marke-ting“ durch die Worte „Themen-Findung“, so wird der Ansatz meist gleich klarer. Wer weiß, mit was er sich ins Gespräch bringen möchte, bietet interessanten Le-sestoff. Das heißt, man bringt sich mit gu-ten Geschichten ins Gespräch und wird so selbst zum Thema. Man bietet glaubwür-dige, informative und spannende Inhalte. Damit werden Patienten und Medien ge-zielt angesprochen sowie Praxis und Team als kompetente Experten positioniert.

„Basis-Strategie“ für einprofessionelles „Themen-Setting“

Nicht die Praxen mit den größten (Mar-keting-)Budgets sind zwangsläufi g die er-folgreichen, sondern die mit der richtigen Strategie. Im Idealfall ist beides vorhan-den und Budgets werden wirkungsvoll eingesetzt. Wichtige Schritte für eine strategische Themen-Findung sind:

1. Strukturen im Praxisbetrieb aufbauen: Eine professionelle Kommunikation benötigt personelle und finanzielle Ressourcen sowie die organisatorische Einbindung in den Praxisablauf.

2. Praxisziele und Kompetenzen defi nie-ren: Kommunikationsziele und Inhalte basieren auf den Zielen der Praxis und

spiegeln die Kernkompetenzen der Praxis wider.

3. Zielgruppen und Persona festlegen: Die erfolgreiche Ansprache mit Inhalten richtet sich an exakt definierte Ziel-gruppen und Personenprofi le.

4. Inhalte mit Mehrwert identifi zieren: Auf die Kompetenzen der Praxis und die gewünschten Zielgruppen abge-stimmt, werden Inhalte redaktionell entwickelt.

5. Content aus relevanten Themen gene-rieren: Themen müssen sauber recher-chiert und für defi nierte Zielgruppen-profi le nach journalistischen Kriterien umgesetzt werden.

6. Content über geeignete Kanäle an-bieten und verteilen: Unterschiedliche Zielgruppen werden über verschiedene Kanäle angesprochen: Blogs und Social-Media-Profi le verteilen Themen.

7. Ergebnisse messen und dokumentie-ren: Monitoring ist wichtig, denn wer im Netz kommuniziert, muss wissen, ob seine Themen gelesen und wie sie bewertet werden.

„Content-Marketing“ ist also nicht kom-plett neu, aber vielleicht anders – oder wie es Mirko Lange auf der DZW-Fachtagung auszudrückte: „Content-Marketing ist der Gentleman unter den Werbern.“ Ô

Weitere Informationen:[email protected]

Markt136 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Auch aus zahnmedizinischer Sicht ist die interdentale Zahnreinigung von großer Bedeutung bei der Prophylaxe. Interdentale Zahnpfl ege fängt da an, wo die Reinigung mit der normalen Zahnbürste aufhört. Das gilt auch für die Nutzung elektrischer Zahnbürsten, die nicht vollständig reinigt. Bei mangelnder Pfl ege kann in den Zahnzwi-schenräumen Karies entstehen. Darüber hinaus wurden bei Nutzung von Zahnseide/-sticks weitere vorteilhafte Effekte für die allgemeine Gesundheit festgestellt: Klinische Studien zeigen positive Auswirkun-gen auf Parodontitis, Diabetes, Herz- und Lungenkrankheiten sowie Alz heimer. DenTek-Zahnseidesticks und Interdentalbürsten werden mit angenehmen Minzgeschmack und Fluoridbeschichtung sowie in praktischen, wiederverschließbaren Beuteln angeboten. Ô

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TRI lanciert neuartiges TRI-Octa Tissue Level Implantat mit pinkem Hals

Think Pink!TRI Dental Implants lancierte anlässlich der EAO Rom 2014 die TRI-Octa Implantat-Line mit einem pinkfarbenen Implantathals. Tobias Richter, Kadermitglied bei Straumann und heute CEO von TRI freut sich auf das neue Produkt: „Wir sind begeistert und stolz, den Benutzern von Tissue Level-Implantaten eine innovative Alternative mit einer pinkfarbenen Tulpe für eine verbesserte Ästhetik anbieten zu können“.

Das neueste Mitglied in der TRI-Pro-duktfamilie ist das TRI-Octa Tissue Le-vel-Implantat mit gingivafarbener 1,8 Millimeter Tulpe für evident verbesserte Transluszenzwerte. Die gingivafarbene Tulpe dient entsprechend einer verbes-serten Anpassung des Implantats an die Ginigiva und soll hierdurch das latente Risiko „grauer Schatten“ oder Gingivare-zessionen bei Tissue Level-Implantaten vermeiden. Als Ergänzung zum beste-henden Bone Level-System der Firma TRI Dental Implants wird hierdurch die Ästhetik sowohl in der anterioren wie auch posterioren Zone verbessert. Zudem verfügt das TRI-Octa-Implantat über eine marktkompatible Octagonverbindung mit einer konischen Innenaufl age. Die ent-sprechenden Abutments werden im Sin-ne der pinkfarbenen Tulpe des Implantats

ebenfalls pink anodisiert angeboten, um auch im prothetischen Anwendungsbe-reich eine durchgehende Unterstützung der Ästhetik zu gewährleisten. Zugleich bietet der Tapered-Implantatkörper von TRI mit dem selbstschneidenden Drei-fachgewinde eine optimale Primärstabi-lität für Sofort-, Früh- oder Spätversorgun-gen. Das im apikalen Bereich integrierte

schärfere Gewinde erlaubt nach wenigen Drehungen eine stabile Insertion, wäh-rend die runden Gewinde im krestalen Bereich den Knochen entlasten. In der Einheilphase wird das Implantat durch die SBA-Oberfl äche unterstützt, die eine zuverlässig hohe Erfolgsrate von 98,5 Pro-zent bietet. Auf der prothetischen Seite konnte die Anzahl der prothetischen Kom-ponenten radikal verkleinert werden, in dem nur eine Prothetikverbindung für die Implantatdurchmesser defi niert wurde. In der Anwendung unterstützt dies das Platform Switching bei den Bone Level-Implantaten. Dies führt zu einer redu-zierten Lagerhaltung und entsprechend reduzierten Kapitalkosten. Ô

Weitere Informationen:www.tri-implants.com

Mit Camlog individuelle Prothetik herstellen

Der Dedicam-ProduktkatalogDie Digitalisierung zahntechnischer Herstellungsprozesse hat in den vergangenen Jahren deutlich an Dynamik gewonnen. CAD/CAM funktioniert mittlerweile zuverlässig und gehört in vielen Praxen und Laboren zum Alltag. Zur IDS 2013 stellte Camlog die Produktlinie Dedicam vor, die seither von vielen Anwendern erfolgreich genutzt wird.

Mit Dedicam bietet Camlog umfassen-de Fertigungsdienstleistungen, die jetzt anschaulich im Dedicam-Produktkatalog abgebildet sind. Neben implantatgetra-genen Rekonstruktionen steht auch die zahngetragene Prothetik in unterschiedli-chen Materialien zur Verfügung. Der Ein-satz neuer Technologien und Materialen muss sich immer am bewährten Stan-

dard messen lassen. Daher ist Camlogs Anspruch an Dedicam, Anwendern die Sicherheit zu bieten, die sie seit vielen Jahren gewohnt sind. Neben der Pro-duktqualität stehen für Camlog Beratung und Service im Vordergrund. Ô

Weitere Informationen:www.camlog.de

Der Dedicam Produktkatalog bietet implantat-getragene Rekons-truktionen und zahngetra gene Prothetik von Camlog.

Markt138 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Neues Osteology-Buch ist erschienen

Clinical Research GuidelinesUngeduldig wurde es bereits erwartet und ist nun erhältlich: das zweite Buch der Serie „Osteology Guidelines for Oral & Maxillo-facial Regeneration“ zum Thema „Clinical Research“. Bereits vor einiger Zeit ist der erste Band der Reihe zum Thema präklinische Forschung erschienen und er wird seitdem von Forschern aus aller Welt verwendet und empfohlen.

Bereits der erste Band der Osteology Guide lines wird laut Hersteller von For-schern weltweit verwendet. Nun ist auch das zweite Buch der Serie veröf-fentlicht worden: Die „Clinical Research Guidelines“ von den Autoren William V. Giannobile, Niklaus P. Lang und Maurizio S. Tonetti befassen sich mit allen Aspek-ten der klinischen Forschung, inklusive Themen wie der Bestimmung der Stu-dienziele, Studiendesign, Methodik so-wie der Bewertung der Ergebnisse. Beim EAO Kongress in Rom im September 2014 wurden die „Clinical Research Guidelines“ zum ersten Mal vorgestellt und zogen viel Aufmerksamkeit auf sich. Zahlreiche in-ternational renommierte Forscher kamen während des Kongresses zum Stand der Osteology-Stiftung, um einen ersten Blick in das Buch zu werfen – und sie waren

voller Lob für das neue Werk. Der Inhalt der „Clinical Research Guide lines“ wurde von einer Gruppe angesehener Forscher verfasst, die Erfahrungen in allen Berei-chen der klinischen Forschung vorweisen können – von der Methodik bis zum klini-schen Protokoll. Die abgedeckten Themen schließen auch die orale und maxillofa-ziale Bildgebung, Histomorphometrie, die Abgleichung der Behandler, gute kli-nische Praxis, Hart- und Weichgewebe-Augmentationen in allen Bereichen der oralen Chirurgie sowie parodontale Be-handlungsprotokolle ein. Das neue Buch der Osteology-Stiftung hilft Forschern, Praktikern und jungen Wissenschaftlern dabei, Protokolle zu erstellen, die zu rele-vanten Ergebnissen und Erkenntnissen im Bereich der oralen und maxillofazialen Geweberegeneration führen. Ô

Weitere Informationen:www.osteology.org

OT medical Imagefi lm LAY

Sympathie-BonusFür OT medical gehört auf Ausstellungen, Messen sowie Kursen der persönliche und herzliche Umgang mit ihren Kunden im In-und Ausland einfach zur Firmenphilosophie. Aus diesem Grund präsentiert sich der Hersteller in seinem fünften Jahr jetzt auch auf seiner Website und einschlägigen News-Plattformen mit einem eigenen Imagefi lm, der genau dies widerspiegelt.

OT medical setzt in seinem Image-Film ganz auf den Sympathie-Bonus. Um die Natürlichkeit und Authentizität widerzu-geben, mit dem sich das Unternehmen seinen Kunden präsentiert, fanden die Dreharbeiten während des laufenden Ta-gesgeschäfts statt. Neben den eigenen Mitarbeitern stehen auch die Produkte im Mittelpunkt dieses Films. Unter ande-rem wird das Allrounder-Implantat OT-F2,

Weitere Informationen:www.ot-medical.de

das OT-F3 für die besonderen implantolo-gischen Herausforderungen sowie das schlanke und wirtschaftliche Bicortic vorgestellt. Im Zentrum des Geschehens steht jedoch immer die Professionalität, Kundenorientierung, Freundlichkeit und die heute selten gewordene zwischen-menschliche Wärme, die fest in der Fir-menphilosophie von OT medical veran-kert ist. Ô

Markt 139BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Markt140 BDIZ EDI konkret I 04.2014

Keramikimplantat von Z-Systems erhält Marktzulassung in den USA

Z5c – jetzt auch in ÜberseeDas zweiteilige Z5c-Implantat ist die konsequente Weiterentwicklung des einteiligen Z5m-Systems. Es erweitert die Stärken des einteiligen Keramikimplantats – metallfrei, biokompatibel und ästhetisch – um die einfachere Handhabung und prothetische Flexibilität eines zweiteiligen Systems.

Die Zulassung des Z5c als laut Hersteller erstes und bislang einziges zweiteiliges Keramikimplantat in den USA unter-streicht die hohen Qualitätsstandards, die Innovationskraft und den Führungs-anspruch von Z-Systems.

Das Schweizer Unternehmen ist seit 2001 in der Entwicklung und Vermark-tung von Keramikimplantaten tätig. Die

Produkte sind wissenschaftlich doku-mentiert und bereits in mehr als 20 000 Fällen erfolgreich gesetzt. Die kumulierte Überlebensrate der Z5 Implantate liegt bei mehr als 98 Prozent und auf Augen-höhe mit Titan implantaten. Ô

Weitere Informationen:www.zsystems.com

Straumann bietet neue Fortbildungsbroschüren zum Download an

Wissenshungrige gesuchtMit neuen Kursformaten, abgestimmt auf alle Zielgruppen, und außergewöhnlichen Locations startet Straumann mit mehr als 100 Veranstaltungen in das Fortbildungsjahr 2015. Das Dentalunternehmen legt Wert auf eine praxisorientierte Wissensvermitt-lung und wirbt mit einer Weiterempfehlungsquote früherer Teilnehmer von 98 Prozent.

Straumann zufolge bietet die Strau-mann-Akademie nahezu jedem Zahnme-diziner und Zahntechniker das passende Fortbildungsangebot. Programme über modernes Praxismanagement, die bei den Zahnmedizinerinnen beliebten Semi-nare „Exklusiv für Sie“ oder das spezielle ITI-Fortbildungsprogramm runden das umfangreiche Angebot ab. Um die Inhal-te möglichst detailliert und umfangreich zu präsentieren, hat jedes Fortbildungs-segment seine eigene Broschüre.

Die aktuelle Fortbildungsreihe orientiert sich an den dynamischen Veränderungen im zahnmedizinischen und zahntechni-schen Umfeld. International renommier-te Referenten liefern aus erster Hand alle relevanten Informationen für einen nach-haltigen Erfolg in Praxis und Labor. Wie

gewohnt sind die Themen rund um die Implantologie das Kernstück der Strau-mann-Akademie. Die sogenannten Expert Meetings in eindrucksvollen Locations, im-mer mit kleinem Rahmenprogramm, sollen zusätzlich den Austausch auf Augenhöhe mit Kolleginnen und Kollegen fördern.

Alle Fortbildungsveranstaltungen kön-nen über die Homepage des Unterneh-mens abgerufen werden. Ô

Weitere Informationen:www.straumann.de/fortbildung

Die Straumann-Akademie setzt mit dem „A“ ein Zeichen, das zugleich Anfang und Altbewährtes kombiniert: Ausdruck ihrer Stärke, Qualitätgroßzuschreiben

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Markt 141BDIZ EDI konkret I 04.2014

Die neuen Luster Twist Kits sorgen für Hochglanz auf allen Keramikrestaurationen.

Knochenaufbaumaterial und Politursets von Hager & Meisinger überzeugen Messebesucher

Auf Messeninternational aktiv

Hager & Meisinger zieht nach dem Sommer/Frühherbst 2014 mit zahlreichen Messeausstellungen eine rundum positive Bilanz.

Meisinger stellte erstmals auf den Fach-dental-Messen Leipzig und Stuttgart so-wie dem EAO-Kongress in Rom/Italien mit den Luster Twist Kits fl exible Polier-systeme für das intra- und extraorale Be-arbeiten aller Keramikrestaurationen vor.

Die fl exiblen Polierlamellen ermöglichen eine optimale Anpassung an jede Ober-fl ächenstruktur und erzeugen auch in schwer zugänglichen Bereichen wie der Okklusalfl äche hochglänzende Arbeits-ergebnisse. Dank des materialschonen-den Designs bleibt die ursprüngliche Oberfl ächenstruktur erhalten. Die vier-teilige Abstufung der Diamantkörnung sorgt für kurze Bearbeitungs- und lange Standzeiten. „Zahlreiche Gespräche mit Zahnärzten und Implantologen haben uns bestätigt, dass die Hochglanzpolitur an schwer zugänglichen Bereichen wie zum Beispiel auf den Okklusalfl ächen mit herkömmlichen Politursystemen oftmals nicht zu einem zufriedenstel-lenden Arbeitsergebnis führt. Genau diese Schwierigkeit haben wir nun mit

den Twist Kits behoben“, erläutert Mei-singer-General Sales Manager Sebastian Lehmann. Parallel wurde mit dem „Twist Polishing Kit“ ein entsprechendes Sys-tem zur Politur aller Kompositrestaura-tionen mit den gleichen Eigenschaften entwickelt.

Auch beim Knochenaufbaumaterial Nano-Bone war das Interesse nach wie vor sehr

groß. Zentrale Eigenschaften sind die sehr hohe innere Oberfl äche und das vollstän-dige Remodeling. NanoBone ist als „gra-nulate“, „block“ und fertig angemischtes „putty“ zur sofortigen Anwendung ver-fügbar und hat sich in mehr als 300 000 Behandlungen klinisch bewährt. Ô

Weitere Informationen:www.meisinger.de

Speziell für die Hochglanzpolitur aller Komposit-restaurationen: Das Twist Polishing Kit.

Unser T ipp: Wirks am gegen Paro donti t is +++ 2-wöchige CHX Wirkdauer +++

Tel: 0203 . 80 510 45 www.zantomed.de

weitere Angaben im Shop

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Der FlexiExplorer der Firma Kohler erlaubt die Tiefenmessung des Implantatbohrlo-ches ab einem Bohrerdurchmesser von 3,5 mm. Die kugelförmigen Markierun-gen bei 8, 10 und 12 mm sind dabei auch unter schwierigen Verhältnissen gut zu sehen und resistent gegen Abnutzung. Die Bohrwände können durch eine leich-te Vorspannung abgetastet werden. Es ist möglich, kompakten von spongiösem Knochen eindeutig zu unterscheiden. Eine Fenestrierung im kompakten buk-kalen oder oralen Knochen wird erkannt. Die zervikale Knochenkante am Bohrloch

ist tastbar. Unerwünschte Bohrspäne bei der Bohrung ohne Flüssigkeit wer-den mit dem FlexiExplorer einfach aus dem Bohrloch entfernt. Bei exponierter Schneider’scher Membran besteht keine Gefahr der Perforierung bei Sondierung, bei übermäßigem Druck knickt die Sonde ein. Die Membran kann angehoben und die Knochenkante am Sinusboden ertas-tet werden, um eine genaue Knochen-höhe zu ermitteln. Ô

Weitere Informationen:www.kohler-medizintechnik.de

Kohler

FlexiExplorer

Führende Implantologen sind sich einig: Die Barrierefunktion ist nur für wenige Wochen bis zur Ausbildung der proviso-

rischen Knochenmatrix nötig1. Geistlich Bio-Gide ist mehr als nur eine Barriere. Ihre hydrophile Eigenschaft erlaubt nicht nur ein einfaches Handling, sondern sorgt auch für eine starke Adhäsion am Defekt. Dies stabilisiert das Augmentat und verhindert den Verlust von partiku-lärem Material. Gleichzeitig bietet sie eine Leitschiene für die Wundheilung und unterstützt die Knochenneubildung. Selbst im Fall einer Nahtdehiszenz zeigt

die klinische Erfahrung in der Regel eine Wundheilung ohne Infektion und ohne Gefahr für das Augmentat. Geistlich Bio-Gide trägt damit entscheidend zur Therapiesicherheit bei. Ô

Weitere Informationen:www.geistlich.de

1 Bericht vom 2. Internationalen Scientifi c Expert

Meeting zum Thema Membranen, 2011 Luzern, CH

Geistlich Biomaterials

Bio-Gide

Das bewährte Implantatsystem M-Implant von Medentika vereint laut Herstellerangaben innovative Techno-logie in bester Qualität mit einem aus-gewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Besondere dabei: Mit nur einer Anschlussgeometrie bei vier Implantat-Durchmessern passt jeder Gingivaformer und Abformpfosten auf jedes Implantat. Daran möchte der Hersteller auch in Zu-

kunft nichts ändern. Neu ist jedoch der Name: „M-Implant“ heißt ab sofort „Mi-crocone“. Mit attraktiven Einführungs-angeboten ermöglicht Medentika einen leichten und kostengünstigen Einstieg in die Implantat-Welt von Microcone. Ô

Weitere Informationen:www.medentika.de

Medentika

Microcone

Markt142 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Die neu entwickelten Cir-cum-Interdentalbürsten des Schweizer Unternehmens Top Caredent weisen eine taillierte Form auf, die sich den anatomischen Gegebenheiten in Zahn- und Implantat-Zwischenräumen gut anpasst. Wie die wissenschaftliche Studie von Chong-charoen, Lulic und Lang (Clin Oral Research 23,2012, 635-640) belegt, reinigen Circum-Inter-dentalbürsten vor allem die kritischen, schwer erreichbaren „line angles“ hochsignifikant besser als herkömmliche Interdentalbürsten. In den Übergängen zwischen dem eigentlichen Zahnzwischenraum und den gut zugänglichen Zahnseitenfl ächen reinigt der breit auffächern-de Bürstenkopf von Circum effi zient. Ô

Weitere Informationen:www.topcaredent.com

Top Caredent

Circum

Southern Implants hat zwei neue Implantatsysteme auf den Markt gebracht. Ein Innensechskantsys-tem sowie eine „Deep-Conical“-Serie mit der bewährten Sou-thern Implants Oberfl äche. Das Spek trum dieser Implantatserie ist deutlich vergrößert worden, sodass das Implantat in den Durchmessern 3 mm, 3,5 mm, 4 mm und 5 mm sowie in den Längen 6,1 bis 15 mm erhältlich ist. Das Be-sondere für eine Innenverbindung liegt hier in der Entwicklung des Co-Axis-Implantats für die „Deep-Conical“-Serie. Hierbei ist die Front-zahnkronen-Neigung von zwölf Grad bereits so in die Plattform eingebaut, das der weiter-bahndelnde Zahnarzt oftmals nur noch ein gerades Abutment einsetzen muss, um eine schöne Frontzahn-Ästhetik zu erhalten. Ô

Weitere Informationen:[email protected]

Southern Implants

Deep Conical

143BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Zimmer Dental erweitert sein umfangrei-ches regeneratives Produktsortiment um eine weitere Option und gibt die Markt-einführung des Puros Allograft Patien-tenindividuellen Blocks in Deutschland bekannt. Basierend auf dreidimensio-nalen Röntgendaten des Defektbereichs wird mittels CAD/CAM-Technologie ein patientenindividueller Knochenblock an-gefertigt. Der Puros Allograft Patienten-

individuelle Block ist seit Juni 2014 als Arzneimittel zugelassen* und seit Oktober 2014 verfügbar. Für weitere Informationen zu den Puros Allograft Patientenindividuel-le Blöcken wenden Sie sich an den Zimmer Dental-Kundendienst unter Fon 0800 233 2230 oder einen Vertriebsmitarbeiter. Ô

Weitere Informationen:www.zimmerdental.de

* Hersteller und Inhaber der Arzneimittelzulassung

ist die Tutogen Medical GmbH. Mitvertreiber und

pharmazeutischer Unternehmer ist die Zimmer

Dental GmbH.

Zimmer Dental

Puros Allograft Patientenindividuelle Blöcke

Foto: Zimmer Dental

Anfang Oktober 2014 hat die mectron Deutschland Vertriebs GmbH den ex-klusiven Vertrieb für das STA-System/TheWand übernommen. STA ist die schmerzfreie Technik für die Anästhe-sie: Im Gegensatz zur herkömmlichen Betäubung mit der Spritze kommt eine Technologie zum Einsatz, die eine sichere und kontrollierte Injektion er-laubt. Klassische Anästhesietechniken können so für den Patienten schonen-der und bisher komplizierte Techniken wie die intraligamentäre Anästhesie für

den Zahnarzt ungleich einfacher durch-geführt werden. Der Name mectron steht in Deutschland vor allem für die Methode Piezosurgery und zahlreiche weitere Dentalgeräte, besonders in den Bereichen Ultraschall und Polymerisa-tion. Dank langjähriger Erfahrung, pro-fessionellen Außendienst-Mitarbeitern und einem kompetenten Reparatur- und Service Team kann auf jeden Kunden-wunsch sofort reagiert werden. So sind zum Beispiel eine garantierte Reparatur innerhalb von 24 Stunden und die kos-

tenlose Leihstellung eines Ersatzge rätes eine Selbstverständlichkeit. Ô

Weitere Informationen:www.mectron.de

STA-System/TheWand seit Oktober 2014 exklusiv bei mectron

Vertrieb übernommen

Die zunehmende Nachfrage der Patienten nach einer metallfreien Zahnbehandlung mit Keramikimplantaten macht vor natio-nalen Grenzen nicht halt. Als Pionier für mehrteilige Implantate aus Zirkonoxid hat sich die Schweizer Dentalpoint AG bereits frühzeitig um die Zulassung auch auf in-ternationalen Märkten bemüht. Dank der Eigenschaften des Produkts und der um-fangreichen Dokumentationen hat die US-Arzneimittelbehörde FDA vor kurzem Zeramex (T)apered für den US-amerika-

nischen Markt zugelassen. Der Schweizer Hersteller ist damit als einer der ersten im Besitz einer FDA-Zulassung für eine

Dentalpoint

Zeramex T(apered)mehrteilige, metallfreie Implantatlösung. „Dass wir diesen bahnbrechenden Erfolg in weniger als zehn Monaten erzielen konnten, macht uns stolz und außerdem zuversichtlich, die metallfreie Implanto-logie weltweit als eine nachhaltige und zukunftsweisende Versorgungsform eta-blieren zu können“, freut sich CEO Jürg Bolleter. Ô

Weitere Informationen:www.zeramex.de

Markt144 BDIZ EDI konkret I 04.2014

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Datum Veranstalter Ort Anmeldung/Info Thema Referent

Februar 2015

15.02.2015 BDIZ EDI Köln www.bdizedi.org 10. Experten Symposium Diverse Referenten

März 2015

10.–14.03.2015 Internationale Dental Schau

Köln www.ids.cologne.de 36. Internationale Dental Schau Diverse Referenten

Mai 2015

14.–16.05.2015 BDIZ EDI Glasgow www.bdizedi.org 10. Europa-Symposium Diverse Referenten

Juni 2015

13.06.2015 BDIZ EDI Düsseldorf www.bdizedi.org 25. Gutachterkonferenz Diverse Referenten

Oktober 2015

15.–17.10.2015 BDIZ EDIDGOIICOI

Berlin www.bdizedi.org 19. Jahressymposium Diverse Referenten

Termine / Ausschreibungen

Impressum

BDIZ EDI konkret Journal für die implantologische Praxis

Herausgeber:Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa e. V. (BDIZ EDI)An der Esche 2 · 53111 Bonn · Fon +49 228 93592-44 · Fax +49 228 93592-46 offi [email protected] · www.bdizedi.org

Chefredaktion: Anita Wuttke V.i.S.d.P. (AWU) · BDIZ EDIFon +49 89 72069-888 · [email protected]

Chef vom Dienst: Kerstin Jung (KJ) · teamwork media GmbHFon + 49 8243 9692-33 · [email protected]

Redaktion BDIZ EDI: Christian Berger (BER), Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller (ZOE), Dr. Detlef Hildebrand (HIL), Dr. Heimo Mangelsdorf (MAN), Dr. Jörg Neugebauer (NEU), Prof. Dr. Thomas Ratajczak (RAT), Dr. Renate Tischer (RTI), Marianne Stein-beck (STE), Dr. Stefan Liepe (LIE), Dr. Hans-Hermann Liepe (HHL)

Verlag: teamwork media GmbHHauptstraße 1 · 86925 Fuchstal · Fon +49 8243 9692-0 · Fax +49 8243 [email protected] · www.teamwork-media.de Inhaber: Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln (100 %)

Geschäftsführung: Dieter E. Adolph

Leserservice: Kathrin Schlosser · teamwork media GmbH Fon +49 8243 9692-16 · Fax +49 8243 9692-22 [email protected]

Anzeigen & PR: Marianne Steinbeck · MS Media ServiceBadstraße 5 · 83714 Miesbach · Fon +49 8025 5785 · Fax +49 8025 5583 [email protected] · www.msmedia.deEs gilt die Preisliste der aktuellen Mediadaten.

Anzeigendisposition: Sarah Krischik · teamwork media GmbHFon +49 8243 9692-13 · Fax +49 8243 9692-22 · [email protected]

Layout: Christoph Csokas

Bildquellen: Coverseite: Andy Dean / Fotolia.com; Seite 46-47: Dr. Luisa Daniel

Druck: Gotteswinter und Aumaier GmbH Joseph-Dollinger-Bogen 22 · 80807 München · Fon +49 89 323707-0

Erscheinungsweise: 4 x im Jahr

Bezugspreis: Einzelheft 7,– €, Jahresabo 24,– € jeweils inkl. Versand. BDIZ EDI konkret kann direkt beim Verlag abonniert werden. ISSN: 1862-3727

Bankverbindung Verlag:Raiffeisenbank Fuchstal-Denklingen eGIBAN DE03 7336 9854 0000 · 4236 96, BIC GENO DE F1 FCH

Urheber/Verlagsrecht:Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernom-men. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildun-gen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstel-lung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung ent-haltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfol-gen alle Angaben ohne jegliche Verpfl ichtung oder Garantie des Verlags oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss). Die in Texten genannten Präparate und Bezeichnungen sind zum Teil patent- und urheberrechtlich geschützt. Aus dem Fehlen eines besonderen Hinweises bzw. des Zeichens ® oder ™ darf nicht geschlossen werden, dass kein Schutz besteht.Alle namentlich gezeichneten Beiträge geben die persönliche Meinung des Verfassers wieder. Sie muss nicht in jedem Fall mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Copyright by teamwork media GmbH · Gerichtsstand München

Termine & MitteilungenImpressum 145BDIZ EDI konkret I 04.2014

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MITGLIEDSANTRAGHiermit beantrage ich die Mitgliedschaft im BDlZ EDI (Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa)

BDIZ EDI • An der Esche 2 • 53111 Bonn • Fon +49 228 9359244 • Fax +49 228 9359246 • [email protected] • www.bdizedi.org

Name, Vorname

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PLZ, Ort

Telefon

Telefax

E-Mail

Homepage

Geburtsdatum

Curriculum Implantologie seit

absolviert bei

Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie seit

verliehen von (Bitte Zertifikat in Kopie beifügen!)

Mitglied in anderen Gesellschaften:

BDO DGI DGMKG DGOI DGZI ICOI

Sonstige:

1. Persönliche DatenJährlicher Mitgliedsbeitrag (bitte ankreuzen)

Ordentliche Mitgliedschaft

Niedergelassener Zahnarzt 345,00 €

Assistenzzahnärzte, Berufsanfänger bis zum fünften Jahr nach der Approbation (das iCAMPUS-Programm übernimmt diesen Mitgliedsbeitrag zwei Jahre lang) 172,50 €

Familienmitglieder/Mehrfachmitgliedschaft aus einer Praxis für die Zweitmitgliedschaft 172,50 €

Außerordentliche Mitgliedschaft

Kooperative Mitglieder (nicht niedergelassene Zahnärzte und Zahntechniker) 165,00 €

Studenten der Zahnmedizin beitragsfrei

Fördernde Mitglieder (z. B. Firmen etc.) 530,00 €

Ort, Datum

Unterschrift

Nach Eingang des Mitgliedantrages erhalten Sie eine Bestätigung Ihrer Mitgliedschaft sowie Ihren Mitgliedsausweis.

Hiermit ermächtige ich den BDIZ EDI widerruflich, den von mir zu entrichtenden Jahresbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten meines Kontos durch Lastschrift einzuziehen:

Konto-Nr./IBAN Bankleitzahl/SWIFT

Kreditinstitut Kontoinhaber (wenn nicht wie vorher angegeben)

Datum und Unterschrift Stempel

2. Einzugsermächtigung

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W&H Deutschland, t 08682/8967-0 wh.com

Die neue Kraft in der Knochenchirurgie:Das neue Piezomed ist extrem leistungsstark, schont dabei aber

das Weichgewebe. Zudem verfügt es über eine automatische

Instrumentenerkennung und LED Kopfbeleuchtung. Das

Handstück mit Kabel ist thermodesinfizierbar und sterilisierbar!

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Ausgezeichnete Produkte erkennt man sofort bei der ersten Verwendung. »Piezomed ist die erste chirurgische Piezo-Einheit, die ich mag.« Die automatische Instrumentenerkennung macht die Behandlung wirklich einfach und ich musste kein schwieriges Programmieren lernen. Ich habe dieses Gerät für verschiedene Indikationen wie Sinuslift, Knochenentnahme, Kronenrandverlängerung, parodontale Knochenchirurgie und chirurgische Extraktion von Zähnen verwendet. Es gibt unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten.

Dr. István Urbán

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FreeTel: 0800-1500055FreeFax: 0 8000-400044

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