jahresbericht 2019 - integrationsfonds
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Jahresbericht 2019www.integrationsfonds.at
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Jahresbericht 2019
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Franz Wolf Direktor des ÖIF
Erwerb der deutschen Sprache als Grundvoraussetzung
So komplex ein erfolgreicher Integrationsprozess auch
sein mag, am Anfang steht fast immer der Erwerb der
deutschen Sprache als Grundvoraussetzung. Der Öster-
reichische Integrationsfonds fördert daher Deutschkurse
für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte
in ganz Österreich. 2019 wurden österreichweit 20.000
geförderte Kursplätze zur Verfügung gestellt; 38.000
Prüfungsantritte im vergangenen Jahr absolviert.
Förderung der Integration von Frauen
mit Migrationshintergrund
2019 lag ein Schwerpunkt in der Arbeit des ÖIF auch
in der Unterstützung des Integrationsprozesses von
Frauen mit Migrationshintergrund. Weiblichen Flücht-
lingen und Migrantinnen werden ermutigt, ihre Chancen
in Österreich zu erkennen und neue Möglichkeiten in der
österreichischen Gesellschaft wahrzunehmen. Durch die
gesetzliche Verankerung von verpflichtenden Integra-
tionsmaßnahmen für Asyl- und subsidiär Schutzberech-
tigte ist der Frauenanteil in den Kursen und Prüfungen
des ÖIF stark angestiegen: rund die Hälfte aller Teil-
nehmer/innen in den Werte- und Orientierungskursen,
Orientierungsberatungen und Sprach- und Integrations-
prüfungen waren 2019 weiblich.
Auch die über die gesetzlichen Pflichten hinausgehenden
Angebote des ÖIF, im Kontext der Förderung von Frauen
mit Migrationshintergrund zeigen Wirkung: die Anzahl
von Frauen in den Integrationsmaßnahmen, wie etwa
Wertekursen des ÖIF hat sich im Vergleich zum Vorjahr
mehr als verdreifacht.
Arbeitsmarkteinstieg fördern und fordern
Neben dem Erwerb der deutschen Sprache ist vor
allem die Erwerbstätigkeit ein zentraler Integrations-
faktor. Der ÖIF setzt Maßnahmen für Flüchtlinge und
Zuwander/innen, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt
fördern und den Wert der Selbsterhaltungsfähigkeit
vermitteln. So wurden 2019 neue Schwerpunktberatungen
für den Arbeitsmarktangeboten, die Empfehlungen
für die Arbeitssuche geben und auf Bewerbungs-
gespräche vorbereiten. Die erste Jobbörse für junge
Asylberechtigte, die der ÖIF im Jänner 2019 auf Initiative
VorwortFranz Wolf, Direktor des ÖIF
Im Jahr 2019 wurden
über 160.000 Integrations-
beratungen für Flüchtlinge
und Migrant/innen durch
den Österreichischen Inte-
grationsfonds (ÖIF) durch-
geführt. Die österreichweit
neun Integrationszentren
und 39 mobile Beratungs-
stellen stellen sicher, dass
Menschen in ganz Öster-
reich ihren gesetzlichen
Verpflichtungen nach dem
Asylgesetz und dem Inte-
grationsgesetz nachgehen.
Über 30.000 Teilnehmer/
innen konnten 2019 in den
Werte- und Orientierungs-
kursen des ÖIF erreicht und
über die Regeln des Zusam-
menlebens in Österreich
aufgeklärt werden.
Vorwort
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der Bundesregierung und in Kooperation mit
Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer und
Industriellenvereinigung in Wien veranstaltet
hat, zeigte sich als Erfolg: Über 20 Prozent
der Teilnehmer/innen sind erfolgreich in den
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Österreich
eingestiegen.
Chancen und Herausforderungen der
Integration sachlich vermitteln
Der ÖIF unterstützt durch Publikationen
und Veranstaltungen eine offene und sach-
liche Debatte rund um die Themenbereiche
Integration und Migration. Auch 2019 wurden
dazu wissenschaftliche Publikationen sowie
das Magazin „ZUSAMMEN“ veröffentlicht und
Podiumsdiskussionen veranstaltet. So waren
unter anderem der Philosoph Peter Sloterdijk,
Schriftsteller Rüdiger Safranski oder auch
Künstler und Denker Bazon Brock sowie der
deutsche Autor Constantin Schreiber im
Rahmen von ÖIF-Podiumsgesprächen zu
Gast. Sie sprachen dabei über Themen wie
etwa Maßnahmen gegen Gewalt Frauen im
Kontext von Migration, Islam und Integration
an Schulen sowie dem notwendigen gesell-
schaftlichen Zusammenhalt.
Integrationspolitische Zusammenarbeit
Der Dank des ÖIF gilt darüber allen Mitarbeiter/
innen und Partner/innen des ÖIF: Das Enga-
gement all jener Menschen, die sich für ein
gelungenes Zusammenleben in Österreich
einsetzen, ist entscheidend für die solide
und gut strukturierte Integrationsarbeit auf
Bundesebene. Diesen Weg gilt es auch 2020
fortzusetzen.
Franz Wolf Direktor des ÖIF
Vorwort
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Inhaltsverzeichnis
5
Vorwort 2
Inhaltsverzeichnis 5
Organigramm 6
Jahresrückblick 2019 8
Fokusthema 2019:
Integration von Frauen
mit Migrationshintergrund 26
Integrationsmaßnahmen 32
Bereich Werte und Orientierung 35
Bereich Integrationszentren 40
Integrationszentrum Wien 45
Integrationszentrum Niederösterreich 47
Integrationszentrum Burgenland 49
Integrationszentrum Oberösterreich 50
Integrationszentrum Steiermark 52
Integrationszentrum Kärnten 54
Integrationszentrum Salzburg 55
Integrationszentrum Tirol 57
Integrationszentrum Vorarlberg 59
Team Koordination 61
Team Wissensmanagement
und Internationales 63
Sprache 66
Team Prüfer/innen 67
Team Prüfungsverwaltung 70
Team Spracherwerb 72
Team Integrationsvereinbarung 75
Förderung und Kommunikation 77
Bereich Förderungen 79
Team Projektförderung 80
Team Einzelförderung 83
Bereich Kommunikation 84
Team Öffentlichkeitsarbeit 85
Team ZUSAMMEN:ÖSTERREICH 93
Bereich Standortbetrieb und IT 96
Team IT 96
Team Technik, Sicherheit
und Beschaffung 99
Interne Revison 99
Team Personal 100
Team Finanzen 102
Team Recht 104
Impressum 108
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
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Organigramm
Organigramm
Stellvertretender DirektorRoland Goiser
DirektorFranz Wolf
Bereich IntegrationszentrenHatice Gruber-Tschida
IZ WienJasmin Augustin
IZ NiederösterreichMilica Himmer
IZ OberösterreichKata Dilber
IZ SteiermarkMartin Häusl
IZ TirolNadja Al-Zoairy
IZ SalzburgSonia Koul
IZ VorarlbergStefan Giovanni Revelant
IZ KärntenRamona Kordesch
IZ BurgenlandSimona Mayerhofer- Sebera
Bereich Werte und OrientierungMirela Memic
Team Kursverwaltung
Team Training und DolmetschungIris Rehklau
Team Wissensmanagement und InternationalesLisa Fellhofer
Gesamtleitung IntegrationsmaßnahmenEdwin Schäffer
Team Koordination Julia Schmidlechner
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Organigramm
Team Prüfer/innenFrederike Selle-Naumann
Team PrüfungsverwaltungSabine Ebner
Team SpracherwerbBirgit Kofler
Team Integrations- vereinbarungElisa Salajan
Gesamtleitung FörderungRoland Goiser
Bereich FörderungenCarla Pirker
Bereich KommunikationAleksandra Klepic
Team ProjektförderungAnna Maria Berger
Team EinzelförderungenNorbert Antel
Team ZUSAMMEN: ÖSTERREICHFitore Morina
Gesamtleitung SpracheDaniela Berger
Team PersonalSeray Morkoc
Team FinanzenSandra Ivkic
Team RechtRita Hasenhütl
Bereich Standortbetrieb und ITChristian Winkler
Team ITThomas Wolny
Team Technik, Sicherheit und BeschaffungIosif Pop
Team Öffentlich- keitsarbeitAleksandra Klepic
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Der ÖIF im Jahr 2019
Wichtige Ereignisse im Jahresrückblick
Jahresrückblick
ÖIF informiert junge Asylberechtigte bei Jobbörse
Auf Initiative der Bundesregierung und in Kooperation
mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), der Wirtschafts-
kammer (WKO) und der Industriellenvereinigung (IV)
findet am 23. Jänner die erste Jobbörse für junge Asyl-
berechtigte in Wien statt. Rund 1.400 Asylberechtigte
informieren sich über fast 40 unterschiedliche Arbeit-
geber und können vor Ort Bewerbungsgespräche
führen. Der ÖIF ist nicht nur Mitveranstalter, sondern
auch Aussteller und informiert an seinem Messestand
über die verpflichtenden Integrationsmaßnahmen nach
dem Integrationsgesetz und die unterstützenden Ange-
bote im Bereich der Arbeitsmarktintegration.
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Ahmad Mansour im Gespräch über sein Buch
„Klartext zur Integration“
Auf Einladung des ÖIF spricht der deutsch-israelische
Psychologe und Autor Ahmad Mansour im Festsaal
des Bezirksamts Simmering über Gewalt an Frauen im
Kontext von Integration, falsche Toleranz gegenüber
patriarchalen Strukturen und über die Möglichkeiten,
diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Moderiert
wird die Veranstaltung von Journalist Köksal Baltaci („Die
Presse“). Die Integration von Migrant/innen aus Ländern, die stark von patriarchalen Strukturen
geprägt sind, braucht laut Mansour eine klare Linie: „Integration ist eine gesamtgesellschaft-
liche Aufgabe, die viel Kraft braucht.“
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Erfahren Sie auf den folgenden Seiten mehr über
die Aktivitäten, Initiativen und Angebote des ÖIF
und gewinnen Sie Einblick in zahlreiche Podiums-
diskussionen, Veranstaltungen und Delegations-
besuche im Jahr 2019.
Aktuelles aus dem ÖIF finden Sie laufend unter
www.integrationsfonds.at.
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Jahresrückblick
Bassam Tibi im Gespräch über sein Buch
„Islamische Zuwanderung und ihre Folgen“
Auf Einladung des ÖIF spricht der aus Syrien stammende
Politikwissenschaftler Bassam Tibi am 12. Februar 2019 im
Wiener Leopold Museum über die Einstellung von Muslim/
innen in Europa und das europäische Wertesystem.
Mit Moderatorin Gudula Walterskirchen, Historikerin und
Herausgeberin der „Niederösterreichischen Nachrichten“
sowie der „Burgenländischen Volkszeitung“, diskutiert Tibi
seine Wahrnehmung einer verstärkten Religiosität unter
Muslim/innen, und wie man dieser begegnen kann.
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RHamed Abdel-Samad im Gespräch über
den säkularen Staat und den Islam
Am 22. Februar 2019 diskutiert der deutsch-ägyptische
Publizist und Autor Hamed Abdel-Samad mit Journalist
Michael Fleischhacker im Salzburg Congress über das
Verhältnis zwischen säkularem Staat und Islam, die He-
rausforderungen in der Integration von Muslim/innen
und darüber, welche Voraussetzungen für das friedliche
Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft wichtig
sind. Abdel-Samad betont, dass sich Europa hierfür seiner Identität bewusst werden muss:
„In unserem liberalen Europa gelten die Werte der Aufklärung wie Freiheit, Demokratie und
Individualismus. Das müssen Menschen, die nach Europa kommen, um hier zu leben, auch
akzeptieren und sie müssen ebenfalls danach leben wollen.“
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Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung: ÖIF-Sonderaufruf
Der ÖIF und das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres rufen im Jahr
2019 zur Einreichung von Projekten auf, die Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen im
Kontext von Integration und insbesondere auch gegen weibliche Genitalverstümmelung
(FGM) setzen. Schätzungen zufolge sind in Österreich 6.000 bis 8.000 Frauen von FGM
betroffen. Die geförderten Projekte sollen der Aufklärung sowie Prävention dienen und be-
troffene Frauen und Mädchen unterstützen. Vergeben werden Mittel für Projekte in ganz
Österreich, die im Zeitraum vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2021 umgesetzt werden.
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Weltfrauentag — ÖIF veröffentlicht „Zahlen,
Daten und Fakten zu Migration und Integration“
mit Schwerpunkt Frauen
Am Weltfrauentag veröffentlicht der ÖIF aktuelle Zahlen
zu Migrantinnen und weiblichen Flüchtlingen in der
Statistik des Österreichischen Integrationsfonds zum
Themenschwerpunkt Frauen 2018. Es zeigt sich, dass
im Ausland geborene Frauen 2018 fast 20 Prozent der
weiblichen Gesamtbevölkerung in Österreich ausma-
chen. Rund 59 Prozent davon sind aus EU- und EFTA-Staaten zugewandert. Die meisten
Frauen aus Drittstaaten sind Syrerinnen, Serbinnen sowie Frauen aus Bosnien und Herzego-
wina.
Die vollständige Broschüre steht unter www.integrationsfonds.at/publikationen
zum Download bereit.
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Podiumsveranstaltung mit Rüdiger Safranski
Am 20. März spricht Rüdiger Safranski im Rahmen einer
ÖIF-Podiumsveranstaltung im Weltmuseum/WMW-
Forum Wien über Identität, Heimat und die Auswirkun-
gen von Migration und Integration auf den gesellschaft-
lichen Zusammenhalt. Der Literaturwissenschaftler
und Philosoph diskutiert mit dem Journalisten Michael
Fleischhacker über die Bildung von Parallelgesell-
schaften und zentrale Maßnahmen für eine gelingende
Integration.
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Feierliche Verleihung des Forschungspreis Integration
Mit der Vergabe des „Forschungspreis Integration“ für
abgeschlossene Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten
sowie Dissertationen im Bereich der Integration von
Migrant/innen und Flüchtlingen zeichnet der ÖIF die
wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen-
feldern Migration und Integration aus. Am 19. März 2019
fand die feierliche Verleihung der 2018 ausgezeichneten
Forschungsarbeiten statt.
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ZZUSAMMEN-Magazin: Männer in die Pflicht nehmen
Am 25. März 2019 erscheint die Frühlingsausgabe des ÖIF-Magazins
„ZUSAMMEN“. Die Ausgabe befasst sich mit dem Thema Gewalt
gegen Frauen und mit patriarchalen Rollenbildern. Gründe für Ge-
waltbereitschaft werden beleuchtet und Möglichkeiten, patriarchale
Rollenbilder aufzubrechen, aufgezeigt.
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Verleihung des Integrationspreis Sport 2018
Am 26. März 2019 findet die feierliche Verleihung der
Hauptpreise des Integrationspreis Sport 2018 im Wiener
Traditionscafé Diglas im Schottenstift statt. In Kooperation
mit dem Bundesministerium für Europa, Integration und
Äußeres, dem Bundesministerium für öffentlichen Dienst
und Sport, der Bundes-Sportorganisation und dem Haupt-
sponsor Coca-Cola zeichnet der ÖIF insgesamt zwölf
Sportprojekte in ganz Österreich aus. Der erste Hauptpreis
geht an das Projekt „Miteinander am Berg“ des Österreichischen Alpenvereins, das Menschen
mit und ohne Migrationshintergrund beim Klettersport zusammenbringt und zum Ehrenamt
motiviert. Die steirische Initiative „Sportvereint in Raaba-Grambach“ stärkt die regionale Inte-
gration durch die aktive Einbindung in Sportvereine und gewinnt damit den zweiten Haupt-
preis. In regionalen Preisverleihungen zeichnet der ÖIF zehn weitere Initiativen aus.
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesuch mit Landes-
hauptmann Thomas Stelzer in Linz
Zusammen mit drei ehrenamtlichen Integrationsbot-
schafter/innen besucht die Initiative ZUSAMMEN:
ÖSTERREICH am 28. März 2019 die Neue Mittelschule
der Franziskanerinnen in Linz. Mit den rund 140 Schüler/
innen und dem oberösterreichischen Landeshaupt-
mann Thomas Stelzer, der den Schulbesuch begleitet,
diskutieren die Integrationsbotschafter/innen ihren be-
ruflichen Werdegang, die Rolle von Bildung und Beruf
beim Erreichen der persönlichen Ziele sowie den hohen
Lebensstandard in Österreich.
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Rudolf Burger im Gespräch über sein Buch
„Multikulturalismus, Migration und Flüchtlingskrise“
Am 10. April 2019 spricht der Wiener Philosoph und Autor
Rudolf Burger auf Einladung des ÖIF über die nötige
sachliche Diskussion über Herausforderungen bei der
Integration von Flüchtlingen, die Sinnsuche des Einzel-
nen in einer diversen und komplexen Gesellschaft so-
wie die Gefahr von fundamentalistischen Strömungen.
Im Gespräch mit Journalist Michael Fleischhacker im
Wiener Leopold Museum kritisiert Burger die Einteilung
in politisch „links“ oder „rechts“, weil sie der Komplexität
der Wirklichkeit nicht gerecht werde, und betont die
Wichtigkeit der Diskussion über religiöse Symbole:
„Die Diskussion um das Kopftuch darf nicht als harmlos
abgetan werden. […] Wir müssen uns bewusst machen,
dass es im Islam Symbol für mehr ist. Für etwas, das
dahintersteht.“
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Neuer ÖIF-Forschungsbericht:
„Erwerbsverläufe von Migrant/innen“
Im Auftrag des ÖIF analysierten der Migrations- und Bevöl-
kerungsforscher Rainer Münz und das Forschungsinstitut
Synthesis die Zuwanderungs- und Erwerbsbiografien von
Migrant/innen aus der EU, Drittstaaten sowie von Flüchtlingen
aus Syrien, Afghanistan und der Russischen Föderation über
einen Zeitraum von über zehn Jahren. Ziel der Forschung war
es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie lange die Integration
unterschiedlicher Zuwanderergruppen in den österreichischen
Arbeitsmarkt dauert. Im Mai 2019 erscheint der ÖIF-Forschungs-
bericht „Erwerbsverläufe von Migrant/innen aus der EU, aus
Drittstaaten und von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und
der Russischen Föderation im Vergleich“.
Der Bericht ist unter www.integrationsfonds.at/publikationen
zum Download verfügbar.
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ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesuch
mit deutscher Journalistin Düzen Tekkal
Die deutsch-jesidische Journalistin Düzen Tekkal
schreibt zu den Themen Integration, Frauenrechte,
Islamismus und Antisemitismus. Am 6. Mai 2019 ist
sie Teil eines Schulbesuchs der Initiative ZUSAMMEN:
ÖSTERREICH und spricht mit drei ehrenamtlichen Inte-
grationsbotschafter/innen und den Schüler/innen der
Wiener Berufsschule für Haar- und Körperpflege über die Wichtigkeit von Wissen beim Errei-
chen von Zielen. Tekkal hebt den Wert der Bildung für Mädchen aus stark patriarchalen Kreisen
besonders hervor: „Für mich waren meine Bildung und meine Entschlossenheit der Weg in ein
freies, selbstbestimmtes Leben.“ Die Journalistin bezeichnet Sprache als Schlüssel der Integration:
„Sie transportiert immer auch die Kultur, in der ihr lebt. Ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass
die wichtigste Sprache immer jene der Gesellschaft ist, in der ihr lebt.“
Walter Scheidel im Gespräch über Migration und
Krisen des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Am 6. Mai 2019 findet im Architekturzentrum Wien
eine Podiumsdiskussion des ÖIF statt. Walter Scheidel,
Geschichtsprofessor an der Stanford University, spricht
mit Historikerin und Journalistin Gudula Walterskirchen
über den Sozialstaat in Zeiten verstärkter Migration und
das Bildungssystem als Motor für Integration, denn „das
Bildungssystem ist jener Bereich, in dem tatsächlich eine
Begegnung aller gesellschaftlichen Schichten in unserem
Land stattfindet“.
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Bundesministerin Karin Kneissl besucht
das Integrationszentrum Tirol
Am 6. Mai 2019 besucht die Außen- und Integrations-
ministerin Karin Kneissl das Integrationszentrum Tirol.
Zusammen mit ÖIF-Direktor Franz Wolf und dem Ge-
samtleiter der Integrationsmaßnahmen, Edwin Schäffer,
hospitierte sie in einer Schwerpunktberatung für Frauen
zum Thema Arbeitsmarktintegration. Bundesministerin
Kneissl spricht mit den Teilnehmerinnen, asylberechtigte
Frauen aus Syrien und dem Irak, über ihre beruflichen Möglichkeiten und Ziele in Österreich
und betont die hohe Bedeutung der Arbeitsmarktintegration für Zuwanderinnen.
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Bundesministerin Karin Kneissl besucht
das Integrationszentrum Salzburg
Im Zuge der in Salzburg stattfindenden Landesinte-
grationsreferent/innen-Konferenz besucht Außen- und
Integrationsministerin Karin Kneissl am 16. Mai 2019 das
Integrationszentrum Salzburg. In einem Fachgespräch
mit Multiplikatorinnen aus dem Bereich der Fraueninte-
gration spricht sie über die spezifischen Herausforde-
rungen bei der Integration von Frauen und betont, dass
die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann für
gelingende Integration weiter gefördert werden muss.
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Podiumsdiskussion: Gewalt gegen Frauen
im Kontext von Integration und Migration
Am 21. Mai veranstaltet der ÖIF eine Expertinnen-
Diskussion zum Thema Gewalt gegen Frauen im Kontext
von Integration und Migration im BMEIA. Die britisch-
somalische Aktivistin und Psychotherapeutin Leyla Hussein
fordert im Gespräch die Verwendung klarer Begrifflichkeiten:
„Ich bin dagegen, von weiblicher Genitalverstümmelung
zu sprechen. Das ist ein sehr technischer Begriff, der von
der Schwere und Tragweite dieses Verbrechens ablenkt.“
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ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesuch
mit Leyla Hussein
Im Rahmen ihres Wien-Besuchs begleitet die britische
Aktivistin Leyla Hussein auch einen ZUSAMMEN:
ÖSTERREICH-Schulbesuch. Mit den Schüler/innen des
bilingualen Paarhammergymnasiums teilt sie ihre per-
sönliche Geschichte: „Ich selbst wurde mit sieben Jahren
genital verstümmelt. Bis zur Geburt meiner eigenen
Tochter war mir die Dimension dieses Verbrechens gar
nicht bewusst.“
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18. Sitzung des Integrationsbeirates
Am 27. Mai 2019 findet die 18. Sitzung des Integrations-
beirates mit Außen- und Integrationsministerin Karin
Kneissl statt. Der Integrationsbeirat besteht aus Re-
präsentant/innen von Bund, Ländern, Sozialpartnern,
Gemeinde- und Städtebund, Industriellenvereinigung
und Nichtregierungsorganisationen. Bei den insgesamt
zwei Sitzungen pro Jahr stehen der Wissenstransfer
und Informationsaustausch über aktuelle Themen,
Entwicklungen und Initiativen in der österreichischen
Integrationslandschaft im Fokus.
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Jan Assmann im Gespräch über Zusammenhalt,
Integration und das kulturelle Gedächtnis
Der deutsche Kultur- und Religionswissenschaftler sowie
Ägyptologe Jan Assmann spricht am 5. Juni 2019 mit Köksal
Baltaci („Die Presse“) über seine Theorie des kulturellen
Gedächtnisses. „Unter dem kulturellen Gedächtnis ver-
steht man im Allgemeinen Texte, Bilder, Denkmäler, Riten
– früher hätte man das eher als „Tradition“ bezeichnet“,
so Assmann. Er sieht das kulturelle Gedächtnis Europas als
Basis für das Zusammenleben von Einheimischen und Zuwander/innen. Im Hinblick auf die
Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen nach Europa hob Assmann die Bedeutung
von Werten wie Mitgefühl und beiderseitigem Vertrauen hervor. Vonseiten der Zuwander/
innen sei vor allem Respekt vor dem Rechtsstaat für ein friedliches Zusammenleben wichtig.
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Peter Sloterdijk im Gespräch über die Auswirkungen von Digitalisierung
und Migration auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Im Rahmen des Pfingstdialogs 2019 auf Schloss Seggau findet ein Podiumsgespräch des ÖIF
zwischen dem deutschen Philosophen Peter Sloterdijk und dem Chefredakteur der Tageszei-
tung „Die Presse“, Rainer Nowak, statt. Sloterdijk hält fest, dass die europäischen Gesellschaften
dazu neigen, Risiken mit Gefahren zu verwechseln, was permanenten Stress erzeugt. „Migration
ist ein solches Risiko, das emotional in das Register der Gefahr übernommen wird. Dann ent-
stehen Emotionen, die mit dem eigentlichen Risikopotenzial nichts zu tun haben“, so Sloterdijk.
Nationalismus sei ein Phänomen dieses europäischen Phantomschmerzes. „Europa kann
aber nur durch Schule der Weltläufigkeit von sich selbst überzeugt werden. Nur durch Mehr-
sprachigkeit und die Teilhabe am Leben der Nachbarn können wir versuchen, das zu werden,
was Nietzsche als den ‚guten Europäer‘ bezeichnet hat.“
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Jahresrückblick
2 Jahre Integrationsgesetz:
Weiterhin steigender Frauenanteil in ÖIF-Maßnahmen
Mit dem am 9. Juni 2017 in Kraft getretenen Integrations-
gesetz gab es erstmals eine bundesweit einheitliche
Grundlage für die Integration von Asyl- und subsidiär
Schutzberechtigten. Die Verankerung der Werte- und
Orientierungskurse des ÖIF im Integrationsgesetz
brachte einen deutlichen Anstieg in der Zahl von Teil-
nehmerinnen mit sich: von 33 Prozent im Jahr 2017 über
45 Prozent im Jahr 2018 bis hin zu 47 Prozent im Jahr
2019.
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Sommerausgabe „ZUSAMMEN“:
Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen
Die Sommerausgabe des ÖIF-Magazins „ZUSAMMEN“
erscheint am 9. Juli 2019 und befasst sich mit der Arbeitsmarkt-
integration von Flüchtlingen. Inhaltliche Schwerpunkte bilden
die Herausforderungen für Flüchtlinge bei der Arbeitsmarkt-
integration, entsprechende Unterstützungsangebote, chancen-
reiche Branchen sowie die Bedeutung der Eigeninitiative bei der
Jobsuche.
Rekord-Teilnehmerzahl in den ÖIF-Vertiefungskursen
Von 26. August bis zum 30. August 2019 kommt es zu
einem Rekord der wöchentlichen Teilnehmerzahlen in
den Vertiefungskursen des ÖIF: 615 Teilnehmer/innen
können in nur fünf Tagen gezählt werden. Die Vertie-
fungskurse bauen auf die Werte- und Orientierungs-
kurse nach dem Integrationsgesetz auf und werden zu
verschiedenen Schwerpunktthemen, darunter Gleich-
berechtigung und Selbstbestimmung, Kultur und Ge-
sellschaft oder Arbeit und Beruf, angeboten.
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Neuer ÖIF-Forschungsbericht:
„Integrationsfaktor Familie“
Im September 2019 veröffentlicht der ÖIF den Forschungsbericht
„Integrationsfaktor Familie – Das Familienleben von Flüchtlingen
aus Syrien und Afghanistan“. Der Forschungsbericht untersucht, in-
wieweit biografische Erfahrungen, gelebte Familienbeziehungen und
familienrelevante Wertehaltungen zu Geschlechterverhältnis, Rollen-
verteilung, Erziehung sowie die Bedeutung von Religion die Integra-
tion von Flüchtlingen fördern beziehungsweise hemmen. Er setzt sich
damit auseinander, inwieweit Familie ein Integrationsfaktor sein kann.
Unter www.integrationsfonds.at/publikationen kann der
gesamte Bericht heruntergeladen werden.
Präsentation des Integrationsberichts 2019
Der Integrationsbericht 2019 liefert einen Überblick über
wesentliche Zahlen, Entwicklungen und Schwerpunkte zur
Integration von Flüchtlingen und Zuwander/innen in Öster-
reich und wird seit dem Jahr 2011 vom Expertenrat für Integra-
tion veröffentlicht. Am 4. September 2019 präsentieren Au-
ßen- und Integrationsminister Alexander Schallenberg, die
Vorsitzende des Unabhängigen Expertenrats für Integra-
tion, Katharina Pabel, und die Statistik Austria den aktu-
ellsten Integrationsbericht. Auch 2019 wird er durch das Statistische Jahrbuch „migration &
integration“ des ÖIF ergänzt, das wichtige Eckdaten und Zahlenmaterial zu Zuwanderung,
Sprache und Bildung von Migrant/innen, Arbeitsmarkt sowie Einschätzungen zum Integra-
tionsklima in Österreich aufzeigt. Moderiert wurde die diesjährige Berichtspräsentation von
Aleksandra Klepic (ÖIF).
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Statistisches Jahrbuch: Zahlen, Daten, Fakten
zu Migration und Integration 2019
Zeitgleich mit dem Integrationsbericht erscheint jedes Jahr das
statistische Jahrbuch „migration & integration – Zahlen, Daten,
Indikatoren“ des ÖIF, so auch am 4. September 2019. Die zehnte
Ausgabe des statistischen Jahrbuchs bereitet wichtige Eckdaten
und Zahlenmaterial zu Zuwanderung, Sprache und Bildung von
Migrant/innen, Arbeitsmarkt sowie Einschätzungen zum Integrationsklima in Österreich auf.
Die vollständige Broschüre steht unter www.integrationsfonds.at/publikationen
zum Download bereit.
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Extremismus-Seminar mit Elham Manea in Wels
In Kooperation mit der Stadt Wels veranstaltet der
ÖIF am 4. September ein Seminar zum Thema „An-
zeichen für Radikalismus und Extremismus erkennen“.
Als Vortragende hat der ÖIF hierfür die Politikwissen-
schaftlerin und Journalistin Elham Manea geladen.
Die schweizerisch-jemenitische Politologin vermittelt im
sechsstündigen Seminar Grundlagenwissen und Hinter-
grundinformationen zu Radikalisierung und Extremismus. Rund 25 Teilnehmer/innen werden
von Manea differenziert über mögliche Erkennungsmerkmale und Radikalisierungsanzeichen
informiert und darüber aufgeklärt, welche Präventivmaßnahmen gegen Radikalisierungsten-
denzen gesetzt werden können.
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ZUSAMMEN-Magazin: EU-Zuwanderer in Österreich
In der Herbstausgabe des ÖIF-Magazins „ZUSAMMEN“ liegt der in-
haltliche Fokus auf der Zuwanderung von EU-Bürger/innen nach Öster-
reich. Die Ausgabe geht den Fragen nach, warum und woher EU-Zuwan-
der/innen kommen und welche Rolle sie in Wirtschaft und Gesellschaft
spielen.
Bazon Brock im Gespräch über gesellschaftlichen
Zusammenhalt, Einheit und europäische Werte
Auf Einladung des ÖIF diskutiert der deutsche
Philosoph Bazon Brock im Leopold Museum Wien
mit Ö1-Journalistin und Theologin Renata Schmidt-
kunz über gesellschaftlichen Zusammenhalt. Brock ist
der Ansicht, Regeln im Zusammenleben unterschied-
licher Kulturen seien der „Kern jeder Zivilisation“. Die
Sicht auf die europäische Einheit verlange für Brock
im Gegensatz zur Vorstellung vom US-amerikanischen „Melting Pot“ das Verständnis für
Einheit durch Verschiedenheit: „Ich muss permanent das anerkennen, von dem ich mich
unterscheide. Denn nur durch die Anerkennung der Unterschiede zwischen den einzelnen
Nationalstaaten kann sich ihre Einheit entwickeln. Die Basis der Einheit ist der Vergleich.“
Für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen brauche es demnach ein umfassendes
Wissen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Kulturkreise oder
Religionsgemeinschaften.
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ÖIF veröffentlicht „Integrationsbarometer 2019“
Im Auftrag des ÖIF befragte Meinungsforscher Peter Hajek im Som-
mer 2019 insgesamt 1.000 österreichische Staatsbürger/innen ab
dem 16. Lebensjahr zum Zusammenleben von Österreicher/innen,
Zuwander/innen und Flüchtlingen.
Das „Integrationsbarometer 2019“ fasst die zentralen
Ergebnisse der Befragung zusammen und kann unter
www.integrationsfonds.at/publikationen heruntergeladen werden. 2
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Podiumsdiskussion: Islam und Integration an Schulen
Was die steigende Zahl muslimischer Schüler/innen für
die Integration an Österreichs Schulen bedeutet und
welche Rolle der islamische Religionsunterricht dabei
spielt, diskutiert am 21. Oktober Journalist und Buchau-
tor Jan Thies unter anderem mit dem deutschen Autor
und Journalisten Constantin Schreiber und Carla Amina
Baghajati, Leiterin des Schulamts der Islamischen Glau-
bensgemeinschaft. ARD-Tagesschau-Moderator und
Grimme-Preisträger Constantin Schreiber beobachtet
im vorherrschenden Islamverständnis einen „mittlerweile stark konservativen Mainstream,
neben dem wenig Platz für liberale Kräfte bleibt“, was Wertekonflikte im Zusammenleben
und Herausforderungen für den Unterrichtsalltag in Europa bringt. Carla Amina Baghajati be-
klagt hingegen ein „emotionalisiertes Gesprächsklima“ zum Thema Islam, wodurch sich viele
Schüler/innen zunehmend mit Vorurteilen und negativen Zuschreibungen konfrontiert sehen.
Constantin Schreiber (erster von links) bei der ÖIF-Podiumsdiskussion in Wien
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Verleihung des Liese-Prokop-Stipendiums 2019
Am 23. Oktober 2019 wird im Alois-Mock-Saal im Bun-
desministerium für Europa, Integration und Äußeres
(BMEIA) das Liese-Prokop-Stipendium an 16 Studie-
rende mit Flucht- und Migrationshintergrund verge-
ben. Bundesminister Alexander Schallenberg gratuliert
den Stipendiat/innen bei seiner Rede persönlich. Auch
die Leiterin der Sektion Integration im BMEIA, Susanne
Raab, nimmt an der Verleihung teil. Gunnar Prokop (Ehemann der verstorbenen Innen-
ministerin Liese Prokop), Franz Wolf (Direktor des ÖIF) und Fitore Morina (Leiterin des
Teams ZUSAMMEN:ÖSTERREICH) vergeben die Stipendien an die Studierenden.
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Jahresrückblick
Intercultural Achievement Award 2019:
ÖIF vergibt Integrationspreis
Zum sechsten Mal wird am 28. Oktober 2019 der Inter-
cultural Achievement Award (IAA) des BMEIA verliehen.
Der ÖIF vergibt seit Bestehen des IAA den Sonderpreis
in der Kategorie Integration an innovative Projekte
und spannende Beispiele für Maßnahmen im Sinne der
Integration in Österreich. 2019 geht die Auszeichnung an
das Frauen- und Männergesundheitszentrum FEM Süd
im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien. FEM Süd bietet
professionelle Beratung und medizinische Betreuung für
Mädchen und Frauen, die von Gewalt, insbesondere von
weiblicher Genitalverstümmelung, betroffen sind. Auch
betroffene Mädchen und Frauen selbst werden bei FEM
Süd als sogenannte „Peers“ geschult, um andere Betrof-
fene zu unterstützen. Ilan Knapp, Gründer des Jüdischen
Beruflichen Bildungszentrums in Wien und langjähriges
Mitglied des unabhängigen Expertenrats für Integra-
tion, wird mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk
ausgezeichnet. Als Laudatorin fungiert Susanne Raab,
Sektionschefin Integration im BMEIA.
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Neues Fact-Sheet zum Thema Islamischer Religionsunterricht
Am 5. November veröffentlicht der ÖIF das Fact-Sheet 32
„Islamischer Religionsunterricht in Österreich“. Seit dem Schul-
jahr 1982/83 gibt es in Österreich islamischen Religionsunter-
richt. Das Fact-Sheet bereitet die wichtigsten Hintergrund-
informationen zum Thema kompakt auf und informiert über
die religiösen Zugehörigkeiten in Österreich.
In der ÖIF-Mediathek kann die Publikation heruntergeladen
werden: www.integrationsfonds.at/publikationen.
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Jahresrückblick
7.
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19. Sitzung des Integrationsbeirats
Am 7. November 2019 findet die 19. Sitzung des Integrationsbeirats unter dem Vorsitz von
ÖIF-Direktor Franz Wolf statt. Alexander Schallenberg eröffnet die Sitzung in seiner Funk-
tion als Außen- und Integrationsminister. Zu Beginn werden aktuelle Entwicklungen in der
Integrationspolitik dargelegt. Fokus der Sitzung sind die Themen „Antisemitismus in Öster-
reich“ und „Männerarbeit im Kontext von Integration“. Im Rahmen der Schwerpunkte werden
von Expert/innen Vorträge gehalten und Studien vorgestellt. Der Integrationsbeirat wurde im
Oktober 2010 ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel der kompetenzübergreifenden Vernet-
zung, Koordination und Abstimmung sowie des Wissenstransfers zwischen Repräsentant/
innen von Bund, Ländern, Gemeinde- und Städtebund, Sozialpartnern und Industriellen-
vereinigung sowie NGO-Vertreter/innen im Integrationsbereich.
Liese-Prokop-Stipendiat/innen besuchen
mit Dompfarrer Toni Faber Stephansdom
Am 12. November 2019 besuchen die diesjährigen
Stipendiat/innen des Liese-Prokop-Stipendiums den
Wiener Stephansdom. Dompfarrer Toni Faber führt per-
sönlich durch das Wiener Wahrzeichen und bringt den
Zuwander/innen die Geschichte des Doms, seine Tätig-
keit und christliche Rituale im Allgemeinen näher. Der
Besuch ist Teil des Stipendien-Rahmenprogramms, bei
dem die Vermittlung österreichischer Geschichte und
Kultur im Vordergrund steht.
Pilotprojekt zur Arbeitsmarktintegration in Braunau:
Pressekonferenz mit Rudi Anschober
In Kooperation mit dem Land Oberösterreich und der
Stadt Braunau unterstützt der ÖIF rumänische Migrant/
innen beim Einstieg in den österreichischen Arbeits-
markt. Zur Präsentation der Maßnahmen findet am 6.
November eine Pressekonferenz mit Landesrat Rudi
Anschober und Johannes Waidbacher, Bürgermeister der Stadt Braunau, statt. Landesrat
Anschober sieht die Beschäftigung als Schlüsselfaktor im Integrationsprozess und betont
den hohen Stellenwert des ÖIF in der Integrationsarbeit. Kata Dilber, Leiterin des Integra-
tionszentrums Oberösterreich, präsentiert im Rahmen der Pressekonferenz das Beratungs-
angebot, das im Zuge des Pilotprojekts spezifisch für rumänische Migrant/innen in Braunau
zur Verfügung gestellt wird.
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Jahresrückblick
Ahmad Mansour im Gespräch über sein Buch
„Klartext zur Integration“
Am 25. November 2019 spricht der deutsch-israe-
lische Psychologe und Autor Ahmad Mansour auf
Einladung des ÖIF und des Landes Niederöster-
reich über die Integration von Frauen und Männern
aus muslimisch geprägten Ländern, patriarchale
Strukturen und darüber, wie es aktuellen Integra-
tionsherausforderungen entgegenzutreten gilt. Im
Gespräch mit Journalistin Gudula Walterskirchen
spricht sich Mansour für eine offene Diskussion
und gegen eine Moralisierung der Integrationsde-
batte aus: „Man ist nicht der bessere Mensch, weil
man gegen verpflichtende Integrationsmaßnahmen
oder Abschiebungen ist. Damit lässt man vor allem
Kinder und Frauen im Stich. Die Moralisierung der Inte-
grationsdebatte verhindert, dass wir Probleme offen
ansprechen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.“
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Hintergrundgespräch zum ÖIF-Forschungsbericht
„Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien“
Unter dem Titel „Junge Menschen mit muslimischer Prägung in Wien. Zugehörigkeiten, Ein-
stellungen und Abwertungen“ befragten die Forschungsinstitute think.difference und SORA
unter der Leitung von Kenan Güngör mehr als 700 Jugendliche mit afghanischem, syrischem,
tschetschenischem, kurdischem, türkischem und bosnischem Migrationshintergrund sowie
ohne Migrationshintergrund in Wien. Die Ergebnisse der Studie werden am 29. November
im Rahmen eines Hintergrundgesprächs mit Vertreter/innen österreichischer Medien in den
Räumlichkeiten des Integrationszentrums Wien präsentiert. Kernergebnis der Befragung
ist, dass die (familiäre) Sozialisierung, die aktuelle psychische Verfassung und eine strenge
Religiosität einen maßgeblichen Einfluss auf die Einstellung zur Demokratie haben.
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Jahresrückblick
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Neuer Generalsekretär der Israelitischen Kultus-
gemeinde Wien besucht Integrationszentrum
Am 2. Dezember empfängt der ÖIF eine Delegation
der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) im Inte-
grationszentrum Wien. Der neue IKG-Generalsekretär
Benjamin Nägele, die Vizepräsidentin Claudia Prut-
scher und Vorstandsmitglied Rabbiner Yacoov Frenkel
tauschen sich mit Vertreter/innen des ÖIF über die
gesetzlichen Aufträge und die vertiefenden Integra-
tionsangebote des ÖIF aus. Nach einem Besuch der
Beratungsstelle im Integrationszentrum nehmen die Gäste an einem Seminar zu „Grundlagen-
wissen über Antisemitismus und Radikalisierungsprävention“ teil, das der ÖIF seit 2018
in Kooperation mit der IKG Wien anbietet und vom ehemaligen Generalsekretär Raimund
Fastenbauer geleitet wird.
ÖIF-Direktor Franz Wolf (links) mit IGK- Generalsekretär Benjamin Nägele (rechts)
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Broschüre „Wien – Zahlen, Daten und Fakten 2018“
veröffentlicht
Die ÖIF-Broschüre „Wien – Zahlen, Daten und Fakten
zu Migration & Integration 2018“ bereitet aktuelle Zahlen
und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewe-
gungen von Migrant/innen und Flüchtlingen sowie zu
den Bereichen Sprache und Bildung, Arbeit und Beruf
sowie Wohnen und Zusammenleben für die Bundes-
hauptstadt kompakt und übersichtlich auf. Sie stellt eine Ergänzung zur Informations-
broschüre „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration“ dar.
Unter www.integrationsfonds.at/publikationen kann die vollständige
Broschüre heruntergeladen werden.
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ÖIF-Mitarbeiter/innen-Konferenz 2019
Am 12. Dezember 2019 findet die Mitarbeiter/
innen-Konferenz des ÖIF statt. Die Mitarbeiter/innen
aller ÖIF-Standorte und Integrationszentren sind ein-
geladen, um auf die gemeinsamen Leistungen und
Erfolge des Jahres 2019 zurückzublicken. Alle Bereiche
und Teams erhalten im Rahmen der Veranstaltung die
Möglichkeit, die Entwicklungen ihrer Arbeit zu präsen-
tieren und einen Ausblick auf die Ziele für das Jahr
2020 zu geben.
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Jahresrückblick
31.
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Rund 161.000 Beratungen in ÖIF-Integrationszentren
Wie schon in den vergangenen Jahren konnte der ÖIF auch
2019 einen Höchstwert an Beratungskontakten erzielen.
Insgesamt 160.988 Orientierungsberatungen, Schwerpunkt-
beratungen, offene Beratungen und Integrationsauskünfte
wurden bundesweit von den ÖIF-Mitarbeiter/innen in den
Integrationszentren durchgeführt.
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Neue Broschüre: „Bundesländer — Zahlen, Daten
und Fakten zu Migration & Integration 2019“
Am 23. Dezember 2019 veröffentlicht der ÖIF bereits
zum sechsten Mal die Broschüre „Bundesländer – Zahlen,
Daten und Fakten zu Migration & Integration 2019“. Sie
liefert Bundesländer-Daten zur Integration von Flüchtlin-
gen und Migrant/innen in Österreich und bereitet wich-
tige Zahlen und Fakten rund um die Themenbereiche
Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen neun Bundes-
ländern Österreichs übersichtlich auf.
Die vollständige Broschüre steht unter
www.integrationsfonds.at/publikationen
zum Download bereit.
37.619 Antritte bei Sprach- und Integrationsprüfungen des ÖIF
Der ÖIF wickelte 2019 insgesamt 37.619 Prüfungsantritte in sieben verschiedenen Prüfungs-
formaten ab. Mit einem Anteil von 41 Prozent und mehr als 15.439 Prüfungsantritten war die
Integrationsprüfung B1 die mit Abstand am stärksten nachgefragte ÖIF-Prüfung. Eine deutliche
Steigerung der Antritte konnte bei der Integrationsprüfung A2 verzeichnet werden: Im Vergleich
zum Vorjahr sind die Antritte bei dieser Prüfung um 30,25 Prozent gestiegen.
Videos der Podiumsveranstaltungen zum Nachsehen und alle Publikatio-nen des ÖIF finden Sie unter
www.integrationsfonds.at/mediathek
ÖIF-Podiumsveranstaltung: Rudolf Burger im Gespräch über sein Buch „Multikulturalismus, Migration und Flüchtlingskrise“
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26
Fokusthema
ÖIF-Sonderaufruf: Förderung für Projekte,
die Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen setzen
Zu Beginn des Jahres führten das Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres und der Österrei-
chische Integrationsfonds (ÖIF) einen Sonderaufruf zur
Einreichung von Projektvorschlägen durch, die Maß-
nahmen gegen Gewalt an Frauen im Kontext von Inte-
gration und insbesondere auch gegen weibliche Genital-
verstümmelung (FGM) setzen. Mit 1 Million Euro wurden
Projekte zur Beratung und Prävention gefördert, die
Frauen und Mädchen zugutekommen, die von Gewalt
im Kontext von Integration oder weiblicher Genitalver-
stümmelung betroffen oder davon bedroht sind.
Besonders wurden Projekte gefördert, die Frauen in
ihrer Selbstbestimmung stärken und vor allem auch
Männern klar vermitteln, dass Gewalt gegen Frauen in
Österreich nicht toleriert wird und strafrechtliche Kon-
sequenzen hat. Zu den geförderten Projektträgern
gehören das Frauengesundheitszentrum Fem Süd
mit dem Projekt „Intact Experts“, die Caritas mit dem
Peer-Projekt „Heldinnen – mein Leben in meiner Hand“
oder auch das Rote Kreuz mit dem Projekt „WomEn
CARE“. Die Umsetzung der Projekte erfolgt im Zeitraum
zwischen 1. Juli 2019 und 30. Juni 2021.
Publikationen zur Integration von Frauen
Der ÖIF setzte sich auch 2019 in verschiedenen Pub-
likationen mit der Integration von Frauen auseinander.
So erschien am Weltfrauentag am 8. März die Broschüre
„Frauen – Statistiken zu Migration & Integration 2018“.
Die Publikation legt einen inhaltlichen Schwerpunkt auf
Zahlen, Daten und Fakten rund um weibliche Zuwander/
innen und Flüchtlinge und beleuchtet so die Themen-
bereiche Sprache, Bildung, Arbeit oder auch Familie und
Gesundheit. Die Frühlingsausgabe 2019 des ÖIF-Magazins
ZUSAMMEN befasst sich mit dem Thema Gewalt gegen
Frauen. Die Ausgabe lässt Fachleute aus Wissenschaft
und Praxis, darunter die iranische Nobelpreisträgerin
und Menschenrechtsaktivistin Shirin Ebadi, zu Wort
kommen und thematisiert unter anderem die Gründe für
Gewaltbereitschaft. Auch patriarchale Rollenbilder und
Möglichkeiten, diesen entgegenzutreten, sind Inhalte
der Ausgabe.
Integration von Frauen mit Migrationshintergrund
Der ÖIF hat 2019 zahlreiche
Integrationsmaßnahmen für
Zuwanderinnen und weibliche
Flüchtlinge umgesetzt und er-
gänzend dazu das vertiefende
Angebot zur Integration von
Frauen mit Migrationshinter-
grund ausgebaut. In den Maß-
nahmen und Angeboten des ÖIF
sollen Frauen über ihre Rechte
und Pflichten in Österreich in-
formiert und beim Einstieg in
den österreichischen Arbeits-
markt unterstützt werden.
Der Frauenschwerpunkt
zeigte sich 2019 aber auch im
Förderwesen sowie im Veran-
staltungs- und Publikations-
angebot des ÖIF. Das folgende
Kapitel bietet einen Überblick
über die Aktivitäten des ÖIF mit
dem spezifischen Schwerpunkt
der Integration von Frauen mit
Migrationshintergrund.
Der ÖIF unterstützt Frauen mit Migrationshinter-grund durch diverse Angebote in ihrem Integrations-prozess.
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Fokusthema
27
Austauschtreffen für Frauen
Integration von Frauen — Maßnahmen des ÖIF im Jahr 2019 (Auszug)
2016: 21 %
2017: 33 %
2018: 45 %
Frauenanteil in Werte- und Orientierungskursen
2019: 47 %
Frauenanteil in Orientierungsberatungen
2017: 39 %
2018: 45 %
2019: 46 %
2018: 49 %
Frauenanteil in den ÖIF-Sprach- und Integrationsprüfungen
2019: 53 %
Frauen in Vertiefungskursen
2018
2019
2.926
10.125
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2018:
2019:
83
196
2017: 40 Kursteilnehmerinnen
= 1 .000
2017:
2019:
359
2.248
2018: 902
Teilnehmerinnen Schwerpunkt- beratung „Frauen“
2018:
2019:
1.926
7.288
+246 %im Vergleich zu 2018
Teilnehmerinnen 2019 nach Themen:
Gleichberechtigung und Selbstbestimmung: 4.321
Arbeitsmarktintegration für Frauen (A): 2.301
Arbeitsmarktintegration für Frauen (B): 666
„Mentoring für MigrantInnen“ 2019
Frauenanteil: 55 %
Seminare für Frauen
Gesamt:
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2019:
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Teilnehmerinnen
2019: 3.274
2018: 223
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2019:
5
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Teilnehmerinnen
2019: 363
2018: 95
Vertiefungskurs: „Gleichberechtigung und Selbstbestimmung — Leben als Frau in Österreich“
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Die Vertiefungskurse des ÖIF bauen auf den verpflichtenden Werte- und Orientierungskursen auf. 2019 nahmen 10.125 Frauen an den Vertiefungs- kursen teil.
29
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH:
Mädchenförderung im Fokus
Der Fokus auf die Frauenförderung zog sich
auch durch die Schulbesuche und „Teamplay
ohne Abseits“-Workshops der Initiative
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH.
Neben den ehrenamtlichen Integrationsbot-
schafter/innen begleiteten Expertinnen wie
Emina Saric oder Leyla Hussein die Schul-
besuche und tauschten sich mit den Jugend-
lichen über veraltete Rollenbilder, Heraus-
forderungen und Chancen für junge Frauen
in Österreich aus. Der Workshop „Teamplay
ohne Abseits“ besuchte unter anderem das
nationale Zentrum für Frauenfußball des
ÖFB in St. Pölten oder die Produktionsschule
„bildung.bewegt Mädchen“.
Podiumsveranstaltung mit britischer
FGM-Aktivistin Leyla Hussein
Mehrere Veranstaltungen des ÖIF im Jahr 2019
behandelten die Förderung der Integration von
Frauen. Ein besonderer Höhepunkt im Kalender-
jahr war das Podiumsgespräch zum Thema
Gewalt gegen Frauen im Kontext von
Integration und Migration am 21. Mai 2019
im BMEIA.
Die britisch-somalische Frauenrechtlerin Leyla
Hussein diskutierte mit Emina Saric und der
deutsch-algerischen Kulturwissenschaftlerin
Naila Chikhi über die verschiedenen Ausprä-
gungen von Gewalt an Frauen und Mädchen,
Möglichkeiten der Aufklärung und Prävention
sowie die Verantwortung der Männer bei
dieser Herausforderung.
Expertinnen-Austausch zur
Integration von Frauen
Am 22. Oktober 2019 veranstaltete der ÖIF
einen Expertinnen-Austausch in Wien.
Die Expertenrats-Mitglieder Katharina Pabeel,
Emina Saric, Rasha Corti, Eva Grabherr, Gudrun
Biffl und Renate Winter tauschten sich in
diesem Rahmen mit der Sektionschefin
Integration Susanne Raab und weiteren
Vertreterinnen aus dem Integrationsbereich
über den Arbeitsschwerpunkt Integration von
Frauen mit Migrationshintergrund aus.
Steigender Frauenanteil in Integrations-
maßnahmen und Zusatzangeboten
Die Verankerung der Werte- und Orientierungs-
kurse im Integrationsgesetz hat eine deutliche
Steigerung des Frauenanteils unter den Teil-
nehmer/innen mit sich gebracht. 2016 lag der
Frauenanteil in den Werte- und Orientierungs-
kursen bei rund 21 Prozent, 2017 waren es 33
Prozent und 2018 schon 45 Prozent. Im Jahr
2019 kam es zu einer weiteren Steigerung auf
rund 47 Prozent. Somit war 2019 fast jede/r
zweite Wertekursteilnehmer/in eine Frau.
Auch in den im Asylgesetz festgeschriebenen
Orientierungsberatungen hat sich der Frauen-
anteil erhöht. Die Beratung dient der Auf-
nahme und Prüfung der Daten von Asyl-
und subsidiär Schutzberechtigten sowie
der Anmeldung zu den verpflichtenden
Integrationsmaßnahmen.
2017 waren 39 Prozent der Personen in der
Orientierungsberatung Frauen, 2018 waren
es schon 45 Prozent. 2019 konnte diese Zahl
nochmals auf 46 Prozent gesteigert werden.
Frauen schneiden bei ÖIF-Prüfungen
besser ab
Insgesamt 37.619 Prüfungsantritte zu den
Sprach- und Integrationsprüfungen verzeichnet
der ÖIF im Jahr 2019. 53 Prozent der Teilnehmer/
innen waren Frauen, 2018 waren es 49 Prozent.
Bei der Analyse sämtlicher Prüfungsergeb-
nisse zeigt sich, dass Frauen durchschnittlich
um 9 Prozentpunkte besser abschneiden als
Männer.
Vertiefungskurse: Über 10.000 Teilnehme-
rinnen informieren sich über Leben in Österreich
Aufbauend auf den grundlegenden Inhalten
aus den verpflichtenden Werte- und Orientierungs-
kursen regt der ÖIF in seinen Vertiefungs-
kursen zu einer weiteren Auseinandersetzung
mit der eigenen gesellschaftlichen und beruf-
lichen Integration an. In den Kursen, unter
anderem zu Umwelt und Nachbarschaft oder
Polizei und Sicherheit, nahmen 2019 10.125
Frauen teil. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt
sich ein Anstieg um 246 Prozent.
Fokusthema
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Der ÖIF richtet sich mit zahlreichen Maßnahmen an Frauen mit Migrations- hintergrund.
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Der Vertiefungskurs „Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung – Leben als Frau in Öster-
reich“ ist spezifisch auf Migrantinnen aus-
gerichtet. Der Kurs soll Mädchen und Frauen
die Chancen eines gleichberechtigten Lebens
in Österreich aufzeigen und Bewusstsein für
patriarchale Strukturen im sozialen Umfeld
schaffen. Sowohl die Anzahl der abgehaltenen
Kurse als auch die Teilnehmerzahl im frauen-
spezifischen Angebot konnten 2019 mehr als
verdoppelt werden.
Ergänzendes Angebot: Seminare für Frauen
mit Migrationshintergrund und Austausch-
treffen
Seit Ende des Jahres 2018 bietet der ÖIF in
Kooperation mit anderen Beratungsstellen,
Behörden und Organisationen spezielle
Seminare und Exkursionen für Frauen an.
Der thematische Schwerpunkt des Angebots
liegt auf den Blöcken Berufsleben, Rechte
und Freiheiten sowie Gesundheit und Familie.
2019 haben bundesweit 273 Seminare für
Frauen stattgefunden; mehr als 3.250 Teil-
nehmerinnen konnten so erreicht werden.
Fokusthema
Im Format Austauschtreffen können sich
weibliche Flüchtlinge und Zuwanderinnen mit
anderen Frauen austauschen, die selbst einen
erfolgreichen Integrationsprozess hinter sich
haben. 363 Teilnehmerinnen verzeichneten die
bundesweiten Austauschtreffen 2019.
Kurse und Seminare: Männern gesetzlich
verankerte Gleichberechtigung vermitteln
Eine Auseinandersetzung mit verschiedenen
Aspekten der Gleichberechtigung ist nur dann
zielführend, wenn sie auch unter Männern
aktiv betrieben wird. Aus diesem Grund hat
der ÖIF 2018 den Vertiefungskurs „Gleich-
berechtigung und Selbstbestimmung – Mann
in Österreich“ entwickelt und 2019 auf alle
Bundesländer ausgerollt. 136 Kurse fanden
bereits im ersten Jahr statt und erreichten
1.533 Teilnehmer.
Seit März 2019 bietet der ÖIF außerdem das
Format „Seminare für Männer“ an.
In Kooperation mit Männerberatungsstellen
werden hier Themen wie Rollenbilder und
Gewaltprävention bearbeitet.
Selbstbestimmung,
Chancen und Herausforde-
rungen am Arbeitsmarkt
und Gleichberechtigung
zwischen Frauen und
Männern sind zentrale
Themen der ÖIF-Angebote
für Frauen.
32
Edwin Schäffer Gesamtleitung Integrationsmaßnahmen
Die Koordination und Abwicklung aller Integrations-
maßnahmen laut Integrations- und Asylgesetz liegt in
der Verantwortung des Gesamtbereichs Integrations-
maßnahmen, der die Bereiche Werte und Orientierung,
Integrationszentren und das Team Wissensmanagement
& Internationales umfasst. Gesamtleiter Edwin Schäffer
ist in enger Kooperation mit dem Fondsvorstand für
die strategische Ausrichtung, effektive Erweiterung und
effiziente Planung der ÖIF-Integrationsmaßnahmen
zuständig.
In die Zuständigkeit des Gesamtbereichs „Integrations-
maßnahmen“ fällt neben der Planung und Koordination
der bundesweiten Beratung in den ÖIF-Integrationszentren
und des gesamten Angebots der Werte- und Orientie-
rungskurse auch die Schaffung faktischer Grundlagen
für die praktische Integrationsarbeit des ÖIF durch die
Koordination und Beauftragung relevanter Studien,
Forschungsberichte und Auswertungen.
Wissenschaftliche Fakten, praktische Maßnahmen
Anhand erhobener Zahlen, Daten und Fakten werden
so Integrationsmaßnahmen und -angebote in der Praxis
evaluiert und weiterentwickelt. Des Weiteren ist die
Gesamtleitung für Evaluation und Qualitätssicherung
aller Maßnahmen im Beratungs- und Wertevermittlungs-
bereich zuständig und treibt Arbeitsschwerpunkte wie
etwa die Integration von Frauen mit Migrationshinter-
grund durch eine breite Palette an Fördermaßnahmen
voran.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem laufenden
Austausch mit wesentlichen Akteuren im Integrations-
bereich auf regionaler sowie Bundesebene, um gezielt
Maßnahmen und Angebote für die gesellschaftliche
Integration von Asylberechtigten und subsidiär
Schutzberechtigten zu entwickeln.
Integrationsmaßnahmen
Die Koordination und Ab-
wicklung aller Integrations-
maßnahmen laut Integrations-
und Asylgesetz liegt in der
Verantwortung des Gesamt-
bereichs Integrationsmaß-
nahmen, der die Bereiche
Werte und Orientierung,
Integrationszentren und das
Team Wissensmanagement
& Internationales umfasst.
IntegrationsmaßnahmenGesamtleitung: Edwin Schäffer
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Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung
33
Werte- und Orientierungskurse
671 Werte- und Orientierungskurse
8.287 Teilnehmer/innen
= 1 .000
2018
2019
559
1.850
Frauenanteil der Teilnehmenden
2016:
21 %
2019: 47 %
2017:
33 %
2018:
45 %
Vertiefungskurse
Vertiefungskurse
Teilnehmer/innen 2018
2019
6.759
22.758
Frauen in Vertiefungs-kursen
2018
2019
2.926
10.125+246%im Vergleich zu 2018
Dolmetschung der Werte- und
Vertiefungskurse für 6 Sprachen
Arabisch
Dari/Farsi
Paschtu
Somali
Russisch
Englisch
154 unangekündigte Hospitationen zur Qualitätssicherung
34
Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung
Frauenschwerpunkt 2019
273 Seminare für Frauen 3.274 Teilnehmerinnen
Mentoring für MigrantInnen
3.846 geschaffene Lernplätze durch die Initiative Treffpunkt Deutsch
35 Kooperationspartner
24 Austauschtreffen für Frauen 363 Teilnehmerinnen
193 Teilnehmer/innen 108 davon fanden eine Anstellung oder Ausbildung.
55 % Frauenanteil
5 Durchgänge des berufsspezifischen Projekts migrants care
Mulitplikator/innen Seminare 14 Antisemitismus-Seminare
4 Seminare zu Extremismusprävention
Seminare für Frauen
Austauschtreffen für Frauen
35
berechtigte. Die gesetzliche Verankerung war
ein wichtiger Schritt zur gezielten Förderung
des Integrationsprozesses von Flüchtlingen
– darüber hinaus gewinnen die Werte- und
Orientierungskurse auch im gesellschaftlichen
Kontext zunehmend an Bedeutung.
Die zentralen Prinzipien der österreichischen
Rechts- und Gesellschaftsordnung stehen im
Mittelpunkt der Werte- und Orientierungskurse
des ÖIF. Die Teilnehmer/innen werden darin
über Grundwerte und Regeln des Zusammen-
lebens in Österreich wie Rechtsstaatlichkeit,
Demokratie, Gleichberechtigung von Frauen
und Männern oder Trennung von Religion und
Staat informiert. Darüber hinaus wird praxis-
bezogenes Alltagswissen zum Schul- und
Bildungssystem sowie zum österreichischen
Arbeitsmarkt und Gesundheitswesen ver-
mittelt, um die Befähigung zu einem selbst-
ständigen Leben in Österreich zu fördern.
Über 31.000 Teilnehmer/innen in den Kursen
des ÖIF, fast 50 Prozent davon weiblich
Im Jahr 2019 fanden 671 Werte- und Orientie-
rungskurse statt, an denen insgesamt 8.287
Personen teilnahmen. 359 Kurse, also mehr als
die Hälfte, fanden in Wien statt, gefolgt von
Der Bereich Werte und Orientierung –
bestehend aus den Teams Kursverwaltung
sowie Training und Dolmetschung – ist für die
Durchführung der österreichweiten Werte-
und Orientierungskurse des ÖIF sowie für die
darauf aufbauenden Vertiefungskurse zu-
ständig. Darüber hinaus sind der Deutschkurs-
betrieb mit den Sonder- und Berufssprach-
kursen, das bundesweite Freiwilligenprojekt
„Treffpunkt Deutsch“ und das Seminarangebot
für Multiplikator/innen im Integrationsbereich
in den Bereich eingegliedert.
Zur Umsetzung aller österreichweiten Kurs-
maßnahmen hat der Bereich Werte und
Orientierung die gesamte Personaleinsatz-
planung inne und achtet durch regelmäßige
Hospitationen und Evaluierungen auf die
professionelle Durchführung und Sicher-
stellung der hohen Qualitätsstandards.
Vermittlung von Demokratie und liberaler
österreichischer Gesellschaftsordnung
Seit 2015 führt der ÖIF Werte- und Orientie-
rungskurse durch, 2016 folgte die bundes-
weite Ausrollung und seit Juni 2017 sind sie
eine laut Integrationsgesetz verpflichtende
Maßnahme für Asyl- und subsidiär Schutz-
Bereich Werte und Orientierung
Leitung: Mirela Memic
Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung
Bereich Werte und
Orientierung:
Leiterin Mirela Memic
(Mitte links) mit ihrem
Team
36
Niederösterreich mit 58 und Oberösterreich
mit 53 Kursen. Die Mehrheit der Teilnehmer/
innen stammte aus Afghanistan, dicht gefolgt
von syrischen Teilnehmer/innen.
Durch die Verankerung der Werte- und Orien-
tierungskurse im Integrationsgesetz konnte
der Anteil der weiblichen Teilnehmer/innen
weiter gesteigert werden. Lag der Frauen-
anteil in den Werte- und Orientierungskursen
2016 noch bei rund 21 Prozent, stieg dieser
2017 auf 32 Prozent und 2018 bereits auf
rund 45 Prozent. 2019 konnte der Frauen-
anteil nochmals gesteigert werden, auf rund
47 Prozent, somit war 2019 fast jede/r zweite
Wertekursteilnehmer/in eine Frau. Weibliche
Flüchtlinge werden in den Wertekursen ge-
zielt über verschiedene Aspekte der Gleichbe-
rechtigung, Frauenrechte sowie Anlaufstellen
bei Gewalt in der Familie informiert und dabei
unterstützt, ihre Chancen in Beruf und Gesell-
schaft in Österreich zu nützen.
In den verpflichtenden Werte- und Orientie-
rungskursen werden die wesentlichen Werte
und Prinzipien für das Zusammenleben in
Österreich vermittelt. Die Vertiefungskurse des
ÖIF bauen auf diesen Inhalten auf und ermög-
lichen Flüchtlingen und Zuwander/innen eine
tiefergehende Auseinandersetzung mit der
eigenen gesellschaftlichen und beruflichen
Integration.
Die Vertiefungskurse finden österreichweit und
mit folgenden Themenschwerpunkten statt:
— Gleichberechtigung und Selbstbestimmung:
Leben als Frau in Österreich
— Gleichberechtigung und Selbstbestimmung:
Leben als Mann in Österreich
— Kultur und Gesellschaft
— Arbeit und Beruf
— Polizei und Sicherheit
— Umwelt und Nachbarschaft
— Gesundheit
2019 fanden 1.850 Vertiefungskurse in ganz
Österreich statt. 22.758 Personen nahmen
Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung
daran teil, der Frauenanteil lag bei 44,5 Pro-
zent. 2018 waren 2.926 Teilnehmende in den
Vertiefungskursen weiblich, 2019 waren es
bereits 10.125, was einer Steigerung von 246
Prozent entspricht.
Vermittlung vom Wert der Gleich-
berechtigung und Selbstbestimmung
Zur Förderung der Integration von weiblichen
Flüchtlingen und Zuwander/innen lag 2019
ein besonderes Augenmerk auf dem Vertie-
fungskurs Gleichberechtigung und Selbst-
bestimmung: Leben als Frau in Österreich.
Über das Jahr hinweg wurden knapp 200
Vertiefungskurse zu diesem Thema mit 2.248
Teilnehmerinnen in ganz Österreich durch-
geführt. Sowohl die Anzahl der Kurse als auch
die der Teilnehmerinnen hat sich im Vergleich
zu 2018 mehr als verdoppelt.
Der Vertiefungskurs soll Mädchen und Frauen
die Chancen eines gleichberechtigten Lebens
in Österreich vermitteln und die Teilnehme-
rinnen zu einer aktiven Auseinandersetzung
mit ihrer Integration in Österreich, ihren Rech-
ten, Pflichten und Zielen anregen. Vorträge
der Wertetrainerinnen des ÖIF, Diskussionen
und Übungen schaffen einen interaktiven
Rahmen, um sich mit der rechtlichen Situation
der Frau in Österreich, Ehe und Partnerschaft,
Familienplanung und Schwangerschaft,
Gesundheit und Sexualität sowie der Berufs-
tätigkeit von Frauen auseinanderzusetzen.
Thematisiert werden außerdem Gewalt an
Frauen und entsprechende Anlaufstellen für
Betroffene.
1.533 Teilnehmer an Kursformaten für Männer
Damit Frauen ihre Chancen in Österreich
nutzen und ihre Integration aktiv vorantreiben
können, braucht es auch unter Männern die
aktive Auseinandersetzung mit den verschie-
denen Aspekten der Gleichberechtigung.
Um diese zu fördern, hat der ÖIF bereits 2018
einen Vertiefungskurs für Männer entwickelt.
2019 wurde der Vertiefungskurs Gleich-
berechtigung und Selbstbestimmung: Leben
als Mann in Österreich auf alle Bundesländer
37
Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung
ausgerollt. Das Format erfreut sich großer
Beliebtheit und zählte bereits im ersten Jahr
136 Kurse mit insgesamt 1.533 Teilnehmern.
Dolmetschung in sechs Sprachen
Deutschkenntnisse sind ein wichtiger Faktor
für eine erfolgreiche Integration in Österreich.
Die Werte- und Vertiefungskurse des ÖIF
werden daher grundsätzlich auf Deutsch
abgehalten. Um die Kursinhalte jedoch auch
Teilnehmer/innen mit noch geringen Deutsch-
kenntnissen verständlich zu machen, stehen
bei Bedarf Dolmetscher/innen für die häu-
figsten Herkunftssprachen zur Verfügung. Für
Arabisch und Dari/Farsi besteht die größte
Nachfrage, aber auch die Sprachen Somali,
Englisch, Paschtu und Russisch werden von
Dolmetscher/innen des ÖIF abgedeckt.
Laufende Evaluierung der ÖIF-Kursangebote
Zur internen Qualitätssicherung wurden im
vergangenen Jahr 154 unangekündigte Hospi-
tationen in allen Kursformaten durchgeführt.
Sie dienen der Sicherstellung inhaltlicher und
organisatorischer Standards und Vorgaben.
Darüber hinaus entwickelte eine Arbeits-
gruppe des unabhängigen Expertenrats für
Integration eine externe Evaluierung der
Werte- und Orientierungskurse, die seit nun-
mehr vier Jahren vom ÖIF durchgeführt wird.
Mehrere Formate zur Integration von Frauen
Eine weitere Maßnahme zur Förderung der
Integration von weiblichen Geflüchteten und
Zuwanderinnen ist das Format Seminare
für Frauen. Seit Ende 2018 bietet der ÖIF in
Kooperation mit Fachexperten/innen von Be-
ratungsstellen, Behörden und Institutionen für
Frauen spezielle Seminare und Exkursionen
zu den Themen Berufsleben, Rechte und
Freiheiten, sowie Gesundheit und Familie an.
Dabei konnte in den vergangenen Monaten
mit 35 Kooperationspartnern bundesweit
zusammengearbeitet werden, darunter
– die ÖBB, Lukoil, Strabag, das AMS oder Lidl
im Modul Berufsleben,
— das Jüdische Museum Wien, die Beratungs-
stelle Orient Express, das Unabhängige
Kinderschutzzentrum im Modul Rechte
und Freiheiten
— oder die Aidshilfe, FEM Süd, der ÖGF und
das Hebammenzentrum im Modul
Gesundheit und Familie.
Im Jahr 2019 haben bundesweit 273 Seminare
mit über 3.250 Teilnehmer/innen stattgefunden.
Ein zusätzliches, anonymes Format für Frauen
bilden die Austauschtreffen des ÖIF.
Gemeinsam mit weiblichen Vorbildern, die
einen erfolgreichen Integrationsprozess hinter
sich haben, werden Erfahrungen ausgetauscht
und ermutigende Gespräche geführt.
2019 konnten bei den Austauschtreffen bundes-
weit 363 Teilnehmerinnen erreicht werden.
Begleitet wurden die Treffen unter anderem
von Shole Zamini, Umyma El-Jelede, Farah
Alrubaye, Tanya Kayhan, Emina Saric, Rasha
Corti, Andina Petrosanu oder Sicido Hussein.
In Zusammenarbeit mit Männerberatungs-
stellen finden seit März 2019 auch bundesweite
Seminare für Männer statt.
Rollenbilder, Gewaltprävention und Anti-
Aggressionstraining sind Themengebiete, die
in diesen Seminaren behandelt werden.
Arbeitsmarkteinstieg: 193 Teilnehmer/innen
bei „Mentoring für MigrantInnen“
Das Programm „Mentoring für MigrantInnen“
wurde 2008 gemeinsam mit der Wirtschafts-
kammer (WKO) und dem Arbeitsmarktservice
(AMS) ins Leben gerufen, um gut qualifizierten
Zugewanderten den Einstieg ins Arbeitsleben
zu erleichtern.
Den Mentees wird dabei für einen Zeitraum
von 6 Monaten ein erfahrener Mentor/eine
erfahrene Mentorin aus der österreichischen
Wirtschaft zur Seite gestellt. Zusätzlich können
die Mentees Schulungen und Veranstaltungen
besuchen, um sich auf den österreichischen
Arbeitsmarkt vorzubereiten.
38
Integrationsmaßnahmen > Werte und Orientierung
Fachspezifische Sprachkurse
Um berufsspezifische Sonderformate anbieten
zu können, führt der ÖIF an einigen Standorten
selbst Sprachkurse durch. So gibt es etwa seit
2015 im Rahmen des Projekts migrants care
eine Kooperation mit der Bundesarbeitsge-
meinschaft freie Wohlfahrt (BAG), welche die
größten Trägerorganisationen im Bereich der
mobilen Pflege und Betreuung vereint.
migrants care bereitet Menschen mit nicht-
deutscher Muttersprache auf eine Ausbildung
im Pflege- und Betreuungsbereich vor.
Der ÖIF ist für die sprachliche Qualifizierung
der Teilnehmer/innen in Form von vorbereiten-
den Deutschkursen verantwortlich, während
Projektträger wie die Volkshilfe, Caritas oder
das Österreichische Rote Kreuz die Möglich-
keit bieten, praktische Erfahrungen im Berufs-
feld zu sammeln. Seit der Einführung gab es
bereits 20 Durchgänge des Projekts migrants
care, wovon 2019 drei in Wien und zwei in
Graz stattgefunden haben.
Über 3.800 Lerngruppenplätze durch
Freiwilligeninitiative „Treffpunkt Deutsch“
Der Bereich Werte und Orientierung ist seit
2018 für die Koordination des bundesweiten
ÖIF-Freiwilligenprojekts Treffpunkt Deutsch
zuständig. Treffpunkt Deutsch bringt aktive
oder pensionierte Lehrer/innen, Personen mit
Unterrichtserfahrung und Student/innen ein-
schlägiger Studienrichtungen wie Germanistik
oder DaF/DaZ mit Flüchtlingen und Zu-
wander/innen zusammen, die Unterstützung
beim Deutschlernen suchen. Die Lerngruppen
in den Integrationszentren des ÖIF können von
allen Flüchtlingen und Zuwander/innen besucht
werden – unabhängig vom Aufenthaltstitel.
2019 konnten durch Treffpunkt Deutsch
221 Lerngruppen mit 3.846 Deutschplätzen
angeboten werden. Seit Start des Projekts
haben sich im Jahr 2015 bundesweit 374 Per-
sonen als freiwillige Lerngruppenleiter/innen
engagiert – mit ihrer Hilfe wurden in den
letzten Jahren insgesamt 16.783 Lerngruppen-
plätze geschaffen. Zur fachlichen Weiterbildung
der Freiwilligen bietet der ÖIF regelmäßig
didaktische Workshops der Reihe „Tipps & Tools
für die Begleitung von Deutsch-Lerngruppen“
an. 2019 fanden österreichweit 22 Workshops
für Freiwillige in der Deutschvermittlung statt.
Seminare für Multiplikator/innen
— Antisemitismus
Die Seminarreihe zum Thema Antisemitismus
wurde 2018 gemeinsam mit der IKG
(Israelitischen Kultusgemeinde) entwickelt.
Das Format richtet sich primär an Berater/
innen und Trainer/innen in Bildungs- und
Beratungseinrichtungen, die in ihrem
Arbeitsalltag mit antisemitischen Äußerungen
konfrontiert sind. In eintägigen Seminaren,
die der ehemalige Generalsekretär der
IKG, Dr. Raimund Fastenbauer, gemeinsam
mit ÖIF-Mitarbeiter/innen leitet, werden
den Teilnehmer/innen praktische,
methodische und didaktische Ansätze
sowie relevante Hintergrundinformationen
zur Verfügung gestellt.
— Anzeichen für Radikalisierung und
Extremismus erkennen
Seit 2015 bietet der ÖIF Seminare zur
Extremismusprävention für Multiplikator/
innen, die im Flüchtlingsbereich tätig sind.
Die eintägigen Seminare liefern Hintergrund-
wissen zum politischen Islam sowie
Analysen und Fallbeispiele zum Thema.
2019 fanden vier Seminare in Vorarlberg,
Tirol, Oberösterreich und Wien statt.
Vortragende dieser Seminarreihe waren
2019 die jemenitisch-schweizerische Polito-
login und Islamexpertin Elham Manea und
Helmut Pisecky, Experte für Sicherheits-
politik, Radikalismus und Extremismus.
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren
39
Beratungen (bundesweit) im Jahresvergleich
Allgemeine Kennzahlen
9 Integrationszentren in Österreich
39 mobile Beratungsstellen 9.210 unterzeichnete Integrationserklärungen
= 10.000
2015
2016
2017
2018
2019
41.306
70.708
106.652
154.100
160.988
Offene Beratungen
Orientierungsberatung
Schwerpunktberatung
72.600
10.203
16.499
Beratungsformate 2019
Wien 64.206
Niederösterreich 16.747
Beratung nach Bundesländern
Oberösterreich 12.283
Burgenland 2.118
Steiermark 26.153
Kärnten 6.368
Tirol 11.734
Vorarlberg 10.706
Salzburg 10.673
+215 %im Vergleichzu 2018
4.696 Frauen in Orientierungsberatungen
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4.503
672
723
117
544
351
591
386
400
15.458
1.712
1.555
560
1.428
505
469
521
550
40
tionsprogramme mit Fokus auf Spracherwerb
und Arbeitsmarktintegration.
Neben ihrer Rolle bei der Erfüllung
gesetzlicher Aufträge haben die Integrations-
zentren in ihrem jeweiligen Bundesland eine
Schlüsselfunktion inne bei der Vernetzung mit
regionalen Kooperationspartnern, politischen
Entscheidungsträger/innen und Institutionen
im Integrations- und Sozialbereich sowie
Vereinen. Darüber hinaus richten sie sich mit
Seminaren und weiteren Veranstaltungen an
Multiplikator/innen, um diese bei ihrer Arbeit
im Integrationsbereich zu unterstützen und
einen sachlichen Informationsaustausch zu
fördern.
Mit insgesamt neun Integrationszentren in den Landeshauptstädten und 39 mobilen Beratungsstellen bildet der ÖIF österreichweit die zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge und Zuwander/innen im Laufe ihres Integrationsprozesses.
Österreichweite Beratung und Vernetzung
Mit insgesamt neun Integrationszentren in
den Landeshauptstädten und 39 mobilen
Beratungsstellen bildet der ÖIF österreich-
weit die zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge
und Zuwander/innen im Laufe ihres Integra-
tionsprozesses. Primäre Aufgabe des ÖIF ist
die Umsetzung der gesetzlich verankerten
Integrationsmaßnahmen, wie etwa die Durch-
führung von Orientierungsberatungen mit
Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten nach
dem Asylgesetz.
In den Integrationszentren des ÖIF unter-
zeichnen Asyl- und subsidiär Schutzbe-
rechtigte auch die laut Integrationsgesetz
verpflichtende Integrationserklärung und
absolvieren Werte- und Orientierungskurse.
Darüber hinaus bieten die ÖIF-Integrations-
zentren zusätzliche Beratungsformate an,
im Rahmen derer die Zielgruppe bedarfs-
gerecht über ihre Rechte und Pflichten in
Österreich informiert und somit in ihrem
Integrationsprozess unterstützt wird. Abseits
des umfassenden Beratungsangebots fördert
der ÖIF die Integration von Flüchtlingen und
Zuwander/innen durch weitere Maßnahmen
und Initiativen, wie etwa landesweite Integra-
Bereich Integrationszentren
Leitung: Hatice Gruber-Tschida
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren
Bereich
Integrationszentren:
Leiterin Hatice
Gruber-Tschida
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41
Erneutes Beratungsplus im Jahr 2019
Auch 2019 führte der ÖIF rund 161.000
Beratungen durch – dies entspricht einer
Steigerung um rund 4 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. 40 Prozent aller Beratungen
entfielen auf das Bundesland Wien, gefolgt
von der Steiermark (16 Prozent) und
Niederösterreich (10 Prozent).
Beratungsformate für jede Zielgruppe
Um den vielfältigen Anliegen der Zielgruppe
sowie den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu
werden, bot der ÖIF im Jahr 2019 verschiedene
Beratungsformate an:
10.200 Orientierungsberatungen
Die laut Asylgesetz 2016 verpflichtende
Orientierungsberatung dient dazu, die Daten
und Dokumente der Beratungsteilnehmer/
innen aufzunehmen und sie über weitere
Beratungsangebote und Integrationsmaß-
nahmen zu informieren.
Übergeordnetes Ziel ist die Anmeldung von
Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten zu
den laut Integrationsgesetz verpflichtenden
Werte- und Orientierungskursen, Schwer-
punktberatungen und weiteren Angeboten
des ÖIF zur beruflichen und gesellschaftlichen
Integration.
Im Jahr 2019 wurden bundesweit rund 10.200
Orientierungsberatungen durchgeführt.
Der Anteil der beratenen Frauen konnte auf
46 Prozent gesteigert werden.
16.500 Schwerpunktberatungen
Im Zuge der Schwerpunktberatungen
besprechen ÖIF-Mitarbeiter/innen mit der
Zielgruppe zentrale Herausforderungen bei
der Integration, darunter die Arbeitsmarkt-
integration oder die Nostrifikation von
im Herkunftsland erworbenen Bildungs-
abschlüssen.
Zudem werden Flüchtlinge und Zuwander/
innen dabei unterstützt, Förderanträge zu
stellen – etwa für den Besuch eines Deutsch-
kurses. Die hohe Relevanz der vertiefenden
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren
Beratungsformate spiegelt sich nicht zuletzt
in den Beratungszahlen wider.
Im Jahr 2019 haben 16.500 Teilnehmer/innen
Schwerpunktberatungen wahrgenommen,
was einer Verdreifachung im Vergleich zum
Vorjahr entspricht.
72.600 offene Beratungen
Die offenen Beratungen des ÖIF werden ohne
vorherige Terminvereinbarungen angeboten
und geben Flüchtlingen und Zuwander/innen
allgemeine Auskünfte zum Integrationspro-
zess und zu den Angeboten des ÖIF.
Die offenen Beratungen wurden im Jahr 2019
mit rund 72.600 Kontakten am häufigsten
wahrgenommen.
Verleihung des Integrationspeis Sport in der Steiermark
Seminar für Frauen im Integrationszentrum Wien
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42
61.685 Integrationsauskünfte
Die Integrationsauskunft ist eine Form der
Beratung, die ohne Terminvereinbarung und
ohne Aufnahme von Daten oder Dokumenten
angeboten wird.
Sie umfasst alle telefonischen, persönlichen
und schriftlichen Beratungen von Personen
außerhalb der primären Zielgruppe des ÖIF.
Darunter zum Beispiel Asylwerber/innen,
Vertreter/innen der Aufnahmegesellschaft
und Personen, die Flüchtlinge betreuen oder
beruflich mit dem Thema Integration zu tun
haben.
2019 gaben die Mitarbeiter/innen des ÖIF
61.685 Integrationsauskünfte, rund 4.200
mehr als im Vorjahr.
Laufende Qualitätssicherung der
ÖIF-Beratungen
Um sowohl die hohe Qualität des Beratungs-
angebots als auch eine optimale Implemen-
tierung neuer Prozesse gewährleisten zu
können, wurden auch im vergangenen Jahr
bundesweite Maßnahmen im Bereich der
Qualitätssicherung gesetzt.
Neben der laufenden Aktualisierung der
Handbücher, die eine einheitliche Vorgehens-
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren
weise innerhalb des ÖIF sowie eine schnelle
und strukturierte Einschulung neuer Mit-
arbeiter/innen sicherstellen, sind hierbei vor
allem die umfassenden Weiterbildungs- und
Schulungsprogramme für die Berater/innen
hervorzuheben. Darüber hinaus verfügt jedes
Integrationszentrum über eigene Qualitäts-
sicherungsbeauftragte.
Über 9.200 unterzeichnete Integrations-
erklärungen
Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sind
laut dem Integrationsgesetz zur Unterzeich-
nung der Integrationserklärung verpflichtet.
Mit der Unterzeichnung verpflichten sie sich
zur Einhaltung grundlegender Werte der
Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie zur
vollständigen Teilnahme, Mitwirkung und zum
Abschluss angebotener Kursmaßnahmen.
2019 wurden in den Integrationszentren des
ÖIF insgesamt 9.210 Integrationserklärungen
unterzeichnet.
2019 wurden in den Integrationszentren des ÖIF insgesamt 9.210 Integrations- erklärungen unterzeichnet.
Karl Nehammer, Integrations-
und Migrationssprecher
der ÖVP, zu Besuch im
Integrationszentrum Tirol.
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43
Neue Beratungsformate in den Integrations-
zentren
Zu den Arbeitsschwerpunkten des Öster-
reichischen Integrationsfonds zählen die
Arbeitsmarktintegration und die Integration
von Frauen, was sich auch in den 2019 neu
eingeführten Beratungsformaten zeigt.
Neben eigenen Formaten für die Eingliede-
rung von Frauen in den österreichischen
Arbeitsmarkt wurde 2019 erstmals die
Schwerpunktberatung Bewerbungstraining
angeboten. Die Teilnehmer/innen erhalten
Empfehlungen für eine effiziente und erfolg-
reiche Jobsuche und werden auf Bewerbungs-
gespräche vorbereitet. Darüber hinaus wird
die Relevanz der professionellen Kommunika-
tion mit potenziellen Arbeitgeber/innen
thematisiert. Um gezielt auf die Bedürfnisse
der Teilnehmergruppen eingehen zu können,
wird das Bewerbungstraining nach Sprach-
niveau differenziert angeboten. Bis Ende 2019
haben in den Integrationszentren mehr als
1.300 Personen an dem neuen Beratungs-
format teilgenommen.
Ebenfalls neu im Beratungsportfolio des ÖIF
ist die Schwerpunktberatung zur Vorberei-
tung auf die Integrationsprüfung B1.
Die Pilotisierung ist erfolgreich verlaufen und
wurde von der Zielgruppe gut angenommen,
weshalb das Beratungsformat 2020 bundes-
weit ausgerollt werden soll.
Eine weitere Neuerung ist die Schwerpunkt-
beratung für Auslandsösterreicher/innen,
die zur Unterstützung bei der Rückkehr nach
Österreich dient. Mit der Einführung die-
ser neuen Schwerpunktberatung geht eine
Ausweitung der Zielgruppe des ÖIF einher.
Darüber hinaus verdeutlicht sie die breite
Fächerung des ÖIF-Beratungsangebots.
Initiative „Treffpunkt Berufseinstieg“
Eine zusätzliche Erweiterung des Leistungs-
angebots im Bereich der Integrationszentren
stellt das Projekt Treffpunkt Berufseinstieg
dar. Das Format richtet sich insbesondere an
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren
Asylberechtigte und subsidiär Schutzberech-
tigte, die aufgrund schlechter Deutschkennt-
nisse mit geringen Vermittlungschancen am
österreichischen Arbeitsmarkt konfrontiert
sind. Sie sollen mithilfe von Netzwerktreffen
mit Personalvermittlungsagenturen beim
Einstieg in die Berufstätigkeit unterstützt
werden. Dieses ab 2020 bundesweite Ver-
anstaltungsformat ermöglicht nicht nur die
Vernetzung von Kooperationspartner/innen
mit der Zielgruppe, sondern auch die Bewer-
bung von relevanten ÖIF-Angeboten in den
Bereichen Arbeit und Beruf. Die erste erfolg-
reiche Pilotveranstaltung fand 2019 in Wien
statt. 2020 soll die Veranstaltung Treffpunkt
Berufseinstieg bundesweit stattfinden.
Zu den Arbeitsschwerpunkten des Österreichischen Integrationsfonds zählen die Arbeitsmarktintegration und die Integration von Frauen.
Präsentation des Projekts „Mentoring für MigrantInnen“ bei „Treffpunkt Berufseinstieg“
ÖIF-Seminar für Frauen mit Rasha Corti, Mitglied des Expertenrats für Integration
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Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren in den Bundesländern
44
IZ Vorarlberg
Eröffnung: August 2017
Beratungen 2019: 10.706
IZ Tirol
Eröffnung: Mai 2008
Beratungen 2019: 11.734
IZ Kärnten
Eröffnung: Februar 2015
Beratungen 2019: 6.368
IZ Salzburg
Eröffnung: April 2013
Beratungen 2019: 10.673
IZ Steiermark
Eröffnung: Mai 2011
Beratungen 2019: 26.153
IZ Burgenland
Eröffnung: September 2017
Beratungen 2019: 2.118
IZ Oberösterreich
Eröffnung: Juli 2009
Beratungen 2019: 12.283
IZ Niederösterreich
Eröffnung: Februar 2016
Beratungen 2019: 16.747
IZ Wien
Eröffnung: Juli 2013
Beratungen 2019: 64.206
Bregenz
Innsbruck
Klagenfurt
Salzburg
LinzSankt Pölten
Graz
Eisenstadt
45
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Wien
Informationen für die Jobsuche in Österreich,
baut sprachliche Hemmungen ab und steigert
das Bewusstsein für die Erwartungen poten-
zieller Arbeitgeber/innen.
Neben ökonomischer Unabhängigkeit ist das
Beherrschen der Landessprache ein zentraler
Integrationsfaktor. Aus diesem Grund wurde
im Oktober 2019 in Kooperation mit dem
Team Prüfer/innen die Schwerpunktberatung
Integrationsprüfung B1 (Vorbereitung) in
Wien pilotiert. Ziel dieses Formats ist die
Steigerung der positiven Prüfungsantritte im
Sprachniveau B1. Die Teilnehmer/innen erhalten
administrativ und organisatorisch wertvolle
Tipps und werden anhand von Fallbeispielen
auf die Integrationsprüfung vorbereitet.
Während Schwerpunktberatungen bis dato
nur auf die Zielgruppe der Asylberechtigten
und subsidiär Schutzberechtigten beschränkt
waren, sind bei diesem Format auch Dritt-
staatsangehörige zugelassen.
Die Zahl der Schwerpunktberatungen in Wien hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht, was nicht zuletzt auf die Implementierung von zwei neuen Schwerpunktformaten zurückzuführen ist.
Mehr als 64.200 Beratungen in Wien
64.206 von bundesweit 160.988 Integrations-
beratungen wurden im Jahr 2019 in Wien
durchgeführt, 4.421 der insgesamt 9.210 unter-
zeichneten Integrationserklärungen entfielen
auf die Bundeshauptstadt.
Während bei Asyl- und subsidiär Schutz-
berechtigten im Jahr 2018 die Priorität auf
den gesetzlich verpflichtenden Orientierungs-
beratungen lag, zeigte sich 2019 ein großer
Anstieg in der freiwilligen Teilnahme an
Schwerpunktformaten. 2019 absolvierten
5.754 Personen eine Orientierungsberatung
und 8.151 eine Schwerpunktberatung.
Die Zahl der Schwerpunktberatungen in Wien
hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdrei-
facht, was nicht zuletzt auf die Implementie-
rung von zwei neuen Schwerpunktformaten
zurückzuführen ist.
Beratungen zu Arbeitsmarkt
und Spracherwerb
Um den Integrationsprozess von Flüchtlingen
und Zuwander/innen zu unterstützen, wurden
bereits im Jahr 2018 bundesweite Schwer-
punktberatungen zu den Themen Arbeits-
markt und Bildung in Österreich sowie
Deutschlernmöglichkeiten implementiert.
2019 ergänzte der ÖIF sein Portfolio um zwei
weitere Beratungsformate. Das Format
Bewerbungstraining vermittelt wichtige
Integrationszentrum Wien
Leitung: Jasmin Augustin
64.206 Integrationsberatungen
5.754 Orientierungsberatungen
8.151 Schwerpunktberatungen
4.421 Integrationserklärungen unterzeichnet
4.503 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
15.458 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
46
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Wien
Nationale und internationale
Delegationsbesuche
2019 besuchten achtzehn nationale und
internationale Delegationen das Integrations-
zentrum Wien. Zu den Gästen zählten bei-
spielsweise der Antisemitismusbeauftragte
der bayrischen Staatsregierung, Ludwig
Spaenle, der Historiker und Publizist Michael
Wolffsohn oder der Generalsekretär der
Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Benjamin
Nägele. Neben anderen Themenbereichen
wurden bei den Delegationsbesuchen die
Angebote zum Spracherwerb, Ablauf und
Inhalte der Werte- und Orientierungskurse,
aber auch Vertiefungskurse und Schwerpunkt-
beratungen für Frauen sowie die angebote-
nen Antisemitismusseminare präsentiert.
Das Integrationszentrum Wien ist das flächen-
mäßig größte Integrationszentrum und wird
deshalb nicht nur für Beratungen, Werte- und
Vertiefungskurse oder Prüferschulungen
genutzt, sondern auch für Informations-,
Weiterbildungs- oder Netzwerkveranstaltungen
für Multiplikator/innen und andere Zielgruppen.
Integrationszentrum Wien:
Leiterin Jasmin Augustin
(Mitte) mit Stellvertrete-
rinnen Ebru Yurdanur
(links) und Tetyana Teufl
(rechts)
2019 fanden im Integrationszentrum Wien
insgesamt 3.219 Seminare und Veranstal-
tungen statt, was einer Verdoppelung im
Vergleich zum Vorjahr entspricht und auf
die nunmehrige Nutzungsmöglichkeit von
zwei zusätzlichen Mehrzweckräumlichkeiten
zurück-zuführen ist.
Das Integrationszentrum Wien ist das flächenmäßig größte Integrationszentrum und wird deshalb nicht nur für Beratungen, Werte- und Vertiefungskurse oder Prüferschulungen genutzt, sondern auch für Informations-, Weiterbildungs- oder Netzwerkveranstaltungen für Multiplikator/ innen und andere Zielgruppen.
47
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Niederösterreich
Arbeit des ÖIF vorgestellt. Die Leiterin des
niederösterreichischen Integrationszentrums,
Milica Himmer, repräsentierte als Mitglied des
Niederösterreichischen Integrationsbeirats
unter Vorsitz von Landesrat Gottfried Wald-
häusl den Österreichischen Integrationsfonds
und informierte als beratendes Mitglied in der
Arbeitsgruppe „Sprache und Werte“ über die
Integrationsarbeit des ÖIF.
Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt
Wiener Neustadt wurde 2019 intensiviert.
Auf Einladung von Bürgermeister Mag. Klaus
Schneeberger wurde die wöchentliche
Beratungsstelle im Neuen Rathaus Wiener
Neustadt durch zahlreiche Schwerpunkt-
beratungen, Austauschtreffen und Seminare
für Frauen ausgeweitet. Darüber hinaus reprä-
sentierte das Integrationszentrum Niederös-
terreich den ÖIF und seine Tätigkeiten beim
vierteljährlichen Begegnungscafé.
Das Integrationszentrum Niederöster-reich verzeichnete 2019 landesweit 16.747 Beratungskontakte, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Schwerpunkt: Integration von Frauen
Auch in Niederösterreich war die Integration
weiblicher Flüchtlinge und Migrantinnen ein
wichtiger Arbeitsschwerpunkt. Über das ganze
Jahr hinweg fanden im Integrationszentrum
Niederösterreich auf Frauen spezialisierte
Seminare zu den Themen Gesundheit und
Familie, Rechte und Freiheiten sowie Berufs-
leben statt. Zu den besonderen Höhepunkten
des Kalenderjahres zählte eine Gruppen-
schwerpunktberatung zum Thema „Frauen in
Stabile Beratungszahlen in Niederösterreich
Das Integrationszentrum Niederösterreich
verzeichnete 2019 landesweit 16.747 Bera-
tungskontakte, was einen leichten Anstieg im
Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die anhaltend
hohen Beratungszahlen sind einerseits auf die
festgeschriebenen Integrationsmaßnahmen
im Asyl- und Integrationsgesetz zurück-
zuführen, andererseits tragen die vom Land
Niederösterreich vorgegebenen Verpflich-
tungen dazu bei. Asyl- und subsidiär Schutz-
berechtigten müssen sich in Niederösterreich
innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des
positiven Bescheids an das Integrationszen-
trum wenden, andernfalls drohen monetäre
Sanktionen. Die Mitarbeiter/innen des Inte-
grationszentrums Niederösterreich führten
auch 2019 landesweite Integrationsberatungen
durch: am Hauptstandort St. Pölten, aber
auch an mobilen Beratungsstellen in Wiener
Neustadt, Gmünd, Waidhofen/Thaya, Greifen-
stein, Altenmarkt, Ebreichsdorf und weiteren
Gemeinden.
Gute Zusammenarbeit mit Land
und Wiener Neustadt
Das Integrationszentrum Niederösterreich
konnte die gute Zusammenarbeit mit dem
Land Niederösterreich im Jahr 2019 weiter
ausbauen. In zahlreichen Arbeitsgruppen und
Vernetzungstreffen des Landes wurde die
Integrationszentrum Niederösterreich
Leitung: Mil ica Himmer
16.747 Integrationsberatungen
767 Orientierungsberatungen
1.442 Schwerpunktberatungen
796 Integrationserklärungen unterzeichnet
672 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
1.712 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
48
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Niederösterreich
der österreichischen Gesellschaft“ am
internationalen Weltfrauentag und ein Besuch
von Emina Saric, Mitglied des Expertenrats
für Integration. In einem Multiplikator/innen-
Seminar in St. Pölten teilte sie ihr Wissen und
ihre Erfahrungen über Geschlechterverhält-
nisse in patriarchalen Milieus, Rollenzuschrei-
bungen in Bezug auf zugewanderte Frauen,
Gewalt im Namen der Ehre und Gewalt an
Frauen im Migrationskontext.
Neue Formate für Zuwander/innen und
Multiplikator/innen
Im April 2019 führte das Integrationszentrum
Niederösterreich die erste Schwerpunktbera-
tung für Männer durch. Aufgrund der hohen
Nachfrage wurde das Format in Kooperation
mit dem Land Niederösterreich anschließend
auf das gesamte Bundesland ausgerollt. Der
Startschuss für die bundesweite Seminarreihe
„Grundlagenwissen über Antisemitismus und
Radikalisierungsprävention“ für Multiplikator/
innen fiel in Niederösterreich ebenfalls im
April. Dr. Fastenbauer führte die Teilnehmer/
innen durch historische Schlüsselpunkte und
Begrifflichkeiten rund um Antisemitismus und
bearbeitete mit den Teilnehmer/innen Fall-
beispiele zum Thema.
Podiumsgespräch mit Ahmad Mansour
in St. Pölten
Am 25. November 2019 fand in Kooperation
mit dem Land Niederösterreich ein Podiums-
gespräch mit Ahmad Mansour statt. Der
deutsch-israelische Psychologe und Autor
diskutierte mit Moderatorin Gudula Walters-
kirchen über die Integration von Personen aus
muslimisch geprägten Ländern, die Notwen-
digkeit der Akzeptanz liberaler europäischer
Werte, Toleranz und die Herausforderungen
der Integration. Rund 80 Gäste beteiligten
sich im Ostarrichisaal des Landhaus Nieder-
österreich am Podiumsgespräch.
Im April 2019 führte das Integrations-zentrum Niederösterreich die erste Schwerpunktberatung für Männer durch. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Format in Kooperation mit dem Land Niederösterreich anschließend auf das gesamte Bundesland ausgerollt.
Integrationszentrum
Niederösterreich:
Leiterin Milica Himmer
(links) mit Stellvertreterin
Tanja Stachelberger
49
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Burgenland
Rechte und Freiheiten sowie Berufsleben
zu diskutieren. Durch die Seminare konnten
Kooperationen mit neuen und bestehenden
Partner/innen, darunter das Gewaltschutz-
zentrum Oberwart, das Frauenhaus Eisenstadt,
abz*Austria oder das Landesmuseum Burgen-
land, ausgebaut werden. Insgesamt fanden 19
Seminare und zwei Austauschtreffen mit 125
Teilnehmerinnen und acht Kooperationspartner/
innen statt.
Veranstaltungs-Höhepunkte im Burgenland
Das Seminar Grundlagenwissen über Antise-
mitismus und Radikalisierungsprävention
mit Dr. Raimund Fastenbauer fand am
16. September in Pinkafeld und am 28. No-
vember in Eisenstadt teil. Am 10. Mai nahm
das Integrationszentrum Burgenland an der
„2. Meile der Vielfalt“ in der Fußgängerzone
Eisenstadt statt. Die Veranstaltung wurde
genutzt, um über die Angebote des ÖIF zu
informieren und sich mit dem für Integration
zuständigen Landesrat Christian Illedits zu
vernetzen. Gemeinsam mit dem Team Sprach-
erwerb und ZUSAMMEN:ÖSTERREICH prä-
sentierte das Integrationszentrum Burgenland
bei der Veranstaltung „Zusammenkunft 2.0“
der Pädagogischen Hochschule Burgenland
die Angebote des ÖIF für Schulen, Kinder-
gärten und Studierende.
Steigende Beratungszahlen im Burgenland
2019 wurden die Integrationsangebote des
ÖIF im Burgenland weiter ausgebaut. Die
Mitarbeiter/innen im Burgenland führten
insgesamt 2.118 Beratungen durch, was einer
Steigerung von 26 Prozent entspricht. Das
Angebot der Vertiefungskurse wurde Anfang
2019 auch auf Oberwart ausgeweitet. Insge-
samt fanden im Burgenland 66 Vertiefungs-
kurse mit 560 Teilnehmer/innen statt.
Neues Angebot: Seminare für Frauen
Das Integrationszentrum Burgenland startete
im Februar 2019 mit dem neuen Angebot
„Seminare für Frauen“. Im Zuge des Formats
wurden Expert/innen eingeladen, um mit asyl-
und subsidiär schutzberechtigten Frauen über
die Themenbereiche Gesundheit und Familie,
Integrationszentrum Burgenland
Leitung: Simona Mayerhofer-Sebera
2.118 Integrationsberatungen
121 Orientierungsberatungen
179 Schwerpunktberatungen
149 Integrationserklärungen unterzeichnet
117 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
560 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
Integrationszentrum
Burgenland:
Leiterin Simona Mayer-
hofer-Sebera (rechts)
mit Stellvertreterin Alina
Gasche
50
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Oberösterreich
an einer Schwerpunktberatung zum Thema
Arbeitsmarktintegration teil.
Der Termin gab dem Landesrat Einblick in die
Arbeit des ÖIF in Oberösterreich und diente
dem Austausch zwischen dem Landesressort
für Integration und dem ÖIF. So wurden auch
neue Kooperationsmöglichkeiten bei der Ziel-
gruppenansprache von rumänischen Zuwan-
derer/innen im Bezirk Braunau beschlossen.
2019 zeigte sich im Integrationszentrum Oberösterreich ein deutlicher Anstieg der Beratungszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Es konnte ein Plus von 3.360 Beratungen verzeichnet werden, insgesamt wurden 12.283 Beratungen durchgeführt.
Pilotprojekt: Beratungs- und Kursangebot für
Rumän/innen in Braunau
Landesrat Rudi Anschober und der Braunauer
Bürgermeister Johann Waidbacher riefen im
November 2019 eine Initiative zur Integration
rumänischer Zuwander/innen im Bezirk Brau-
nau ins Leben. Ein besonderer Fokus liegt
dabei auf der Arbeitsmarktintegration. Der
ÖIF brachte seine Expertise in die Initiative
ein und entwickelte Beratungs- und Kurs-
formate für die Zielgruppe. Im Rahmen des
Pilotprojekts werden seit November 2019 acht
kostenlose Formate zu Integration, Arbeits-
markt oder Gleichberechtigung für die Ziel-
gruppe angeboten. Kooperationen mit der
Frauenberatungsstelle Frau für Frau und dem
Frauenberufszentrum Braunau unterstützen
insbesondere rumänische Frauen bei ihrem
Integrationsprozess in Oberösterreich.
Angebote für Frauen gibt es jedoch nicht nur
in Braunau: In Zusammenarbeit mit dem
3.360 Beratungen mehr als im Vorjahr
2019 zeigte sich im Integrationszentrum
Oberösterreich ein deutlicher Anstieg der
Beratungszahlen im Vergleich zum Vorjahr.
Es konnte ein Plus von 3.360 Beratungen
verzeichnet werden, insgesamt wurden 12.283
Beratungen durchgeführt. Die Nachfrage nach
den Schwerpunktberatungen – insbesondere
zu den Themen Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung sowie Arbeitsmarktinte-
gration für Frauen – war sehr hoch. Im Herbst
2019 fand im Integrationszentrum Oberöster-
reich erstmals das Beratungsformat „Bewer-
bungstraining“ statt. Bis zum Ende des Jahres
nahmen 82 Personen daran teil. Darüber
hinaus wurden in 53 Werte- und Orientierungs-
kursen 723 Personen zu grundlegenden Wer-
ten des Zusammenlebens in Österreich sowie
1.555 Personen in 116 Vertiefungskursen zu
Themen wie Arbeit & Beruf, Gesundheit,
Kultur & Gesellschaft oder Umwelt & Nachbar-
schaft informiert. Die Beratungen des ÖIF
fanden nicht nur im Integrationszentrum in
Linz, sondern bedarfsorientiert in Form mobiler
Beratungen in ganz Oberösterreich statt.
Landesrat für Integration im Integrations-
zentrum Oberösterreich
Im Juli 2019 folgte Rudi Anschober, Landesrat
für Integration, einer Einladung in das Inte-
grationszentrum Oberösterreich und nahm
Integrationszentrum Oberösterreich
Leitung: Kata Dilber
12.283 Integrationsberatungen
900 Orientierungsberatungen
1.310 Schwerpunktberatungen
1.056 Integrationserklärungen unterzeichnet
723 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
1.555 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
51
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Oberösterreich
Linzer Frauenhaus, dem Gewaltschutzzentrum
Oberösterreich und weiteren Organisationen
bietet der ÖIF in ganz Oberösterreich Semina-
re, die Frauen Empfehlungen für ein selbstbe-
stimmtes Leben in Österreich geben.
Multiplikator/innen-Seminare: Antisemitis-
mus, Radikalisierung, Extremismus
2019 fanden in Oberösterreich zwei interaktive
Seminare für Multiplikator/innen im Integra-
tions- und Migrationsbereich statt. In Wels
informierte die jemenitisch-schweizerische
Politologin Elham Manea über Anzeichen für
Radikalismus sowie Extremismus. Raimund
Fastenbauer, ehemaliger Generalsekretär der
Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, refe-
rierte im Integrationszentrum Oberösterreich
unter dem Seminartitel „Grundlagenwissen
über Antisemitismus und Radikalisierung“.
Repräsentation des ÖIF bei externen
Veranstaltungen
Zur Vernetzung und Präsentation der Ange-
bote des Österreichischen Integrationsfonds
war das Integrationszentrum Oberöster-
reich im Jahr 2019 auf der Bildungsmesse
„WEITERmitBILDUNG“, der Freiwilligenmesse
„FEST.ENGAGIERT“ und der Studierenden-
messe „Lernen.Engagement.Verantwortung.“
Integrationszentrum
Oberösterreich:
Leiterin Kata Dilber
(rechts) mit Stellvertreterin
Bibi Ramona Staniksai
vertreten. Darüber hinaus wurden Vorträge
und Seminare auf Einladung der Österreichi-
schen Gesellschaft für Europapolitik, im Frei-
willigenzentrum Wels, im Frauenberufscafé
Wels und im Magistrat Linz abgehalten.
In Zusammenarbeit mit dem Linzer Frauenhaus, dem Gewaltschutzzentrum Oberösterreich und weiteren Organisationen bietet der ÖIF in ganz Oberösterreich Seminare, die Frauen Empfehlungen für ein selbstbestimmtes Leben in Österreich geben.
52
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Steiermark
Insgesamt 32 Teilnehmer/innen aus mehr als
16 Ländern nahmen in zwei Durchgängen am
Kurs teil, trainierten fachspezifische Deutsch-
kenntnisse und eigneten sich praktisches Wis-
sen zu den Pflege- und Betreuungsberufen in
Österreich an.
Der 10. Durchgang des Projekts Mentoring
für MigrantInnen in der Steiermark ging am
26. April 2019 in den Räumlichkeiten der Wirt-
schaftskammer Graz feierlich zu Ende und
brachte für insgesamt 26 Mentees elf Arbeits-
stellen, fünf Praktika und zwölf absolvierte
Ausbildungen mit sich.
Auf Initiative des Integrationsstadtrates
Kurt Hohensinner fand am 24. Juni 2019 die
erste Jobbörse für asyl- und subsidiär schutz-
berechtigte Personen in der Wirtschafts-
kammer Steiermark statt. Der Österreichische
Integrationsfonds war neben 34 weiteren
Unternehmen mit einem Informationsstand
vertreten.
Nach den Rekordjahren 2017 und 2018 konnten im Jahr 2019 im Integrations-zentrum Steiermark die Kontaktzahlen in der Beratung erneut erhöht werden. Die Zahlen stiegen von 25.064 (2018) auf 26.153 Beratungen (2019).
Erneute Steigerung der Beratungskontakte
Nach den Rekordjahren 2017 und 2018
konnten im Jahr 2019 im Integrationszentrum
Steiermark die Kontaktzahlen in der Beratung
erneut erhöht werden. Die Zahlen stiegen von
25.064 (2018) auf 26.153 Beratungen (2019).
Für die Bundesländer Steiermark und Kärnten
wurde am IZ Steiermark ein eigener Hub zur
Koordination von Werte- und Orientierungs-
kursen sowie Vertiefungskursen entwickelt,
um eine flexible und bedarfsgerechte regio-
nale Planung und Organisation der Kurse
zu gewährleisten. An den 45 Werte- und
Orientierungskursen in der Steiermark nah-
men im Jahr 2019 544 Personen teil, bei den
117 Vertiefungskursen zu den Themen Kultur
und Gesellschaft, Arbeit und Beruf, Umwelt
und Nachbarschaft, Frauen, Gesundheit und
Männer waren es 1.428 Teilnehmer/innen.
Maßnahmenschwerpunkt Arbeitsmarkt-
integration
Neben den gesetzlichen Aufträgen lag einer
der Schwerpunkte der Tätigkeiten des
Integrationszentrums Steiermark in der
Förderung der Beschäftigung von Asyl- und
subsidiär Schutzberechtigten. Im Koopera-
tionsprojekt migrants care bereitet der ÖIF
zusammen mit dem Österreichischen Roten
Kreuz auf die Ausbildung und Anstellung im
Pflege- und Betreuungsbereich vor.
Integrationszentrum Steiermark
Leitung: Martin Häusl
26.153 Integrationsberatungen
825 Orientierungsberatungen
1.963 Schwerpunktberatungen
924 Integrationserklärungen unterzeichnet
544 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
1.428 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
53
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Steiermark
auf die Gesellschaft. Weitere Höhepunkte im
Kalenderjahr waren für das Integrationszen-
trum Steiermark die Teilnahme am „Steirischen
Tag der Vielfalt“ in der Wirtschaftskammer
Graz, die Auszeichnung des Projekts „Let’s
break the ice“ der Caritas Steiermark mit
dem Anerkennungspreis des Integrationspreis
Sport und ein Vortrag des ÖIF an der Päda-
gogischen Hochschule Graz.
In 24 auf Frauen spezialisierten Seminaren und Austauschtreffen im Jahr 2019 erreichte das Integrationszentrum Steiermark rund 210 Teilnehmerinnen. Expertinnen aus der Beratungsstelle DIVAN, dem Frauengesundheitszentrum, dem Gewaltschutzzentrum, der Polizei und weiteren Vereinen und Organisatio-nen diskutierten mit den teilnehmenden Frauen über Gewalt, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung sowie Partizipa-tion in der österreichischen Gesellschaft.
Im Fokus: Frauen und Gewaltprävention im
Kontext von Integration
In 24 auf Frauen spezialisierten Seminaren
und Austauschtreffen im Jahr 2019 erreichte
das Integrationszentrum Steiermark rund
210 Teilnehmerinnen. Expertinnen aus der
Beratungsstelle DIVAN, dem Frauengesund-
heitszentrum, dem Gewaltschutzzentrum, der
Polizei und weiteren Vereinen und Organisa-
tionen diskutierten mit den teilnehmenden
Frauen über Gewalt, Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung sowie Partizipation in der
österreichischen Gesellschaft.
In einem Seminar mit Emina Saric hatten
Multiplikator/innen aus dem Integrationsbe-
reich die Möglichkeit, sich über Geschlechter-
verhältnisse in stark patriarchalen Milieus und
Themen wie „Gewalt im Namen der Ehre“ aus-
einanderzusetzen und praktische Handlungs-
strategien für den Umgang mit verschiedenen
Gewaltformen zu entwickeln.
Weitere Höhepunkte im Kalenderjahr
Im Rahmen der „Geist & Gegenwart“-Pfingst-
dialoge auf Schloss Seggau bei Leibnitz orga-
nisierte der ÖIF eine Podiumsdiskussion mit
dem deutschen Philosophen Peter Sloterdijk
und dem Chefredakteur der Presse, Rainer
Nowak. Die beiden sprachen über die Aus-
wirkungen von Digitalisierung und Migration
Integrationszentrum
Steiermark:
Leiter Martin Häusl mit
Stellvertreterin Sabina
Džalto
54
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Kärnten
8. Durchgang von Mentoring
für MigrantInnen
Am 26. November 2019 fand in Kooperation
mit der WKO und dem AMS die Auftakt-
veranstaltung zum 8. Durchgang des Projekts
Mentoring für MigrantInnen in Kärnten statt.
Insgesamt 13 Mentoring-Paare werden in den
darauffolgenden sechs Monaten zusammen-
arbeiten. Die Mentor/innen, etablierte Per-
sönlichkeiten aus der Wirtschaft, helfen den
Mentees bei der Orientierung am österreichi-
schen Arbeitsmarkt und geben Ratschläge
zum Einstieg ins Berufsleben. Durch das
Programm konnten in Kärnten in den letzten
sieben Jahren 128 Mentoring-Paare gebildet
werden und viele hochqualifizierte Migrant/
innen am Arbeitsmarkt Fuß fassen.
Aktiver Austausch zur Integration in Kärnten
Zum Austausch über regionale Integrations-
angebote nahmen Vertreter/innen des Inte-
grationszentrums Kärnten im Laufe des Jahres
an zahlreichen Sitzungen und Arbeitsge-
sprächen teil. Dazu zählen etwa regelmäßige
Termine mit dem Land Kärnten, dem Arbeits-
marktservice (AMS) und dem Bundesamt für
Fremdenwesen und Asyl (BFA) im Rahmen
von Sitzungen der Gesamtsteuerung Asyl-
und Fremdenwesen (GAF). Auf Einladung des
Landeshauptmannes Peter Kaiser brachte der
ÖIF seine Expertise darüber hinaus bei der
jährlichen Integrationskonferenz ein.
6.368 Integrationsberatungen
Im Jahr 2019 fanden in Kärnten 6.368 Inte-
grationsberatungen statt. Die Beratungen
wurden nicht nur im Integrationszentrum in
Klagenfurt, sondern regelmäßig an den mobi-
len Beratungsstellen in Villach, Spittal an der
Drau, Hermagor, Wolfsberg, Völkermarkt und
St. Veit angeboten. So konnte eine flächen-
deckende Beratung im Bundesland Kärnten
gewährleistet werden.
Neue Maßnahmen für Frauen
Ein besonderer Fokus lag im Jahr 2019 auf
dem Ausbau und der raschen Umsetzung
neuer Fördermaßnahmen für Frauen, darunter
die Schwerpunktberatungen und Seminare für
Frauen. Über gezielte Kooperationen, u. a.
mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt, der
Projektgruppe Frauen und dem Frauenberufs-
zentrum, konnten im Rahmen von 13 Seminaren
und drei Austauschtreffen insgesamt 142
Frauen erreicht werden.
Integrationszentrum Kärnten
Leitung: Ramona Kordesch
6.368 Integrationsberatungen
253 Orientierungsberatungen
195 Schwerpunktberatungen
291 Integrationserklärungen unterzeichnet
351 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
505 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
Integrationszentrum
Kärnten:
Ramona Kordesch (rechts)
mit ihrem Team
55
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Salzburg
Integration von Frauen. Neben Emina Saric
und Rasha Corti, beide Mitglieder des Exper-
tenrates für Integration, waren auch regional
engagierte Multiplikatorinnen anwesend, die
von den spezifischen Herausforderungen der
Frauenintegration im Bundesland Salzburg
berichteten.
Die Veranstaltungsreihe „Seminare für Frauen“
mit dem Frauenhaus, dem FrauenGesund-
heitsZentrum, der Salzburger Fraueninitiative
(SAFI) und weiteren langfristigen Koopera-
tionspartnern zeigte Erfolg: Insgesamt 209
Frauen nutzten im Jahr 2019 die Möglichkeit,
sich im vertrauensvollen Rahmen und mit
Expertinnen über Gleichberechtigung,
Gesundheit, Familie und das Berufsleben in
Österreich auszutauschen.
In Salzburg fanden 2019 10.673 Beratungen statt – so viele wie noch nie. Der Bedarf an Beratungen war nicht nur im Integrationszentrum in der Landes-hauptstadt hoch, auch das Angebot der mobilen Beratung im Pinzgau, Pongau, Lungau und Tennengau wurde stark nachgefragt.
Erfolgreicher 7. Durchgang von
Mentoring für MigrantInnen
Im Rahmen der feierlichen Abschlussver-
anstaltung des 7. Durchgangs der Initiative
Mentoring für MigrantInnen in Salzburg
gaben einige der Mentees Einblick in ihre
Herkunftsländer, darunter Bosnien, Armenien
oder Syrien. Im Zuge der Mentoring-Partner-
schaft fanden sechs der insgesamt sechzehn
Mentees eine Festanstellung, drei eine Prak-
tikumsstelle und weitere drei eine vom AMS
finanzierte Ausbildungsmöglichkeit.
10.673 Beratungen: Aufkommen
so hoch wie noch nie
In Salzburg fanden 2019 10.673 Beratungen
statt – so viele wie noch nie. Der Bedarf an
Beratungen war nicht nur im Integrationszen-
trum in der Landeshauptstadt hoch, auch das
Angebot der mobilen Beratung im Pinzgau,
Pongau, Lungau und Tennengau wurde stark
nachgefragt.
Insgesamt 541 asyl- und subsidiär schutz-
berechtigte Personen planten im Zuge einer
Orientierungsberatung laut Asylgesetz die
nächsten Schritte in ihrem Integrationsprozess.
550 Teilnehmer/innen informierten sich in
insgesamt 56 Vertiefungskursen zu Themen
wie Arbeit und Beruf, Kultur und Gesellschaft,
Umwelt und Nachbarschaft oder Gesundheit.
Das Angebot der Schwerpunktberatungen
wurde Anfang des Jahres um ein Beratungs-
format für Männer ergänzt, was mitunter zu
einer Verdoppelung der Schwerpunktbera-
tungen von 314 im Vorjahr auf 749 im Jahr
2019 geführt hat.
Expertinnen-Austausch und
Maßnahmen für Frauen
Der Frauenschwerpunkt des ÖIF fand auch in
den Maßnahmen und Veranstaltungen in Salz-
burg Platz. Mitte Mai lud die damalige Außen-
und Integrationsministerin Karin Kneissl zu
einem Expertinnen-Austausch zum Thema
Integrationszentrum Salzburg
Leitung: Sonia Koul
10.673 Integrationsberatungen
541 Orientierungsberatungen
749 Schwerpunktberatungen
435 Integrationserklärungen unterzeichnet
400 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
550 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
56
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Salzburg
Zusammen mit Landesrätin Andrea Klambauer und anderen Orga-nisationen aus dem Integrationsbereich tauschte sich der ÖIF beispielsweise in den Sitzungen der Integrationsplattform oder den Integrationssteuerungstreffen über aktuelle Herausforderungen, Chan-cen und Pläne in der Salzburger Integra-tionslandschaft aus.
ÖIF-Expertise bei Netzwerktreffen gefragt
Das Team des Integrationszentrums Salzburg
war 2019 regelmäßig Teil von regionalen Netz-
werktreffen. Zusammen mit Landesrätin
Andrea Klambauer und anderen Organisa-
tionen aus dem Integrationsbereich tauschte
sich der ÖIF beispielsweise in den Sitzungen
der Integrationsplattform oder den Integra-
tionssteuerungstreffen über aktuelle Heraus-
forderungen, Chancen und Pläne in der
Salzburger Integrationslandschaft aus.
Podiumsgespräch zu Wertehaltung im Islam
und europäischer Identität
Anfang des Jahres lud der Österreichische
Integrationsfonds zu einem Podiumsgespräch
mit Hamed Abdel-Samad im Salzburg Con-
gress. Der deutsch-ägyptische Publizist dis-
kutierte mit Journalist und Fernsehmoderator
Michael Fleischhacker über die Herausforde-
rungen der Integration von Muslim/innen in
Europa. Thematisiert wurden Wertehaltungen
im Islam, Voraussetzungen für ein gutes Zu-
sammenleben in einem säkularen Staat und
die Notwendigkeit einer selbstbewussten
europäischen Identität.
Integrationszentrum
Salzburg:
Leiterin Sonia Koul (rechts)
mit Stellvertreterin
Theresa Stieglbauer (links)
57
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Tirol
Seminare mit Raimund Fastenbauer und
Elham Manea
An zwei Terminen bot das Integrations-
zentrum Tirol 2019 erstmalig das Seminar
„Grundlagenwissen über Antisemitismus und
Radikalisierungsprävention“ mit Dr. Raimund
Fastenbauer an. 23 Multiplikator/innen nutz-
ten die Möglichkeit, sich mit den Ursachen
von Antisemitismus und Gründen für den zu-
nehmenden muslimischen Antisemitismus in
Österreich und Europa auseinanderzusetzen.
Für großes Interesse sorgte am 3. September
2019 auch die Expertin Elham Manea mit dem
Seminar „Anzeichen für Radikalismus und
Extremismus“. Die 23 Teilnehmer/innen erhiel-
ten eine Einführung in die Themenbereiche
Salafismus, Wahabismus und Djihad.
Vermittelt wurden auch Ansätze zum Umgang
mit radikalen Äußerungen und Verhaltens-
weisen.
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Arbeitsmarktintegration dar. Seit Herbst 2019 bietet das Integrations-zentrum Tirol deshalb das neue Format „Bewerbungstraining“ – in Innsbruck, aber auch an den mobilen Beratungs-stellen Imst und Kufstein.
Delegationsbesuche:
Karin Kneissl und Karl Nehammer
Der ÖVP-Generalsekretär und Integrations-
sprecher im Nationalrat, Karl Nehammer,
verschaffte sich im Rahmen eines Besuches des
Integrationszentrums Tirol einen Eindruck von
den Tätigkeiten des ÖIF. Nach dem Besuch
einer Orientierungsberatung und eines Ver-
tiefungskurses zum Thema Arbeit und Beruf
Neuer Höchstwert: 11.734 Beratungen
Mit 11.734 Beratungen erreichte das Integra-
tionszentrum Tirol im Jahr 2019 einen neuen
Höchstwert. Die Schwerpunktberatungen
zeigen einen besonders deutlichen Anstieg:
Wurden 2018 noch 432 Schwerpunktbera-
tungen rund um den Integrationsprozess
und den Weg in ein selbstbestimmtes Leben
durchgeführt, waren es 2019 schon 1.620.
Anfang 2019 wurde von dem Format „Gleich-
berechtigung und Selbstbestimmung für
Frauen“ ein entsprechendes Pendant für
Männer eingeführt und im Laufe des Jahres
von 356 Teilnehmern besucht. Beim Frauen-
Format haben sogar 482 Zuwanderinnen teil-
genommen. Auch in Tirol wurde im Rahmen
des Arbeitsschwerpunkts „Integration von
Frauen“ das Veranstaltungsformat „Seminare
für Frauen“ ausgerollt. Gemeinsam mit den
Kooperationspartnern Innovia, dem Ge-
waltschutzzentrum Tirol und dem Refugee
Midwifery Service Austria (RMSA) konnten in
11 Seminaren 100 Frauen erreicht werden.
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die
Arbeitsmarktintegration dar. Seit Herbst 2019
bietet das Integrationszentrum Tirol deshalb
das neue Format „Bewerbungstraining“ –
in Innsbruck, aber auch an den mobilen
Beratungsstellen Imst und Kufstein.
Integrationszentrum Tirol
Leitung: Nadja Al-Zoairy
11.734 Integrationsberatungen
566 Orientierungsberatungen
1.620 Schwerpunktberatungen
670 Integrationserklärungen unterzeichnet
591 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
469 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
58
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Tirol
Abschluss und neuer Durchgang von
Mentoring für MigrantInnen
Am 14. März 2019 fand die Abschlussveran-
staltung des 11. Durchgangs von Mentoring für
Migrant/innen in Tirol statt. 13 Mentees aus
acht verschiedenen Ländern, darunter Syrien,
Iran, Türkei, Polen und Bosnien, schlossen
den Durchgang nach sechs Monaten ab.
Der 12. Durchgang des Programms startete
im November 2019. Elf asylberechtigte und
hochqualifizierte Mentees, unter anderem in
den Bereichen Medizintechnik, Elektrotechnik
oder Bauingenieurwesen werden sechs Mo-
nate lang von Mentor/innen aus der österrei-
chischen Wirtschaft begleitet und zusätzlich
durch ein abwechslungsreiches Programm auf
den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet.
tauschte er sich mit den ÖIF-Mitarbeiter/innen
über die Integrationslandschaft Österreichs
aus. Am 6. Mai 2019 besuchte Außen- und
Integrationsministerin Dr. Karin Kneissl das In-
tegrationszentrum Tirol. Gemeinsam mit ÖIF-
Direktor Franz Wolf und dem Gesamtleiter
für Integrationsmaßnahmen, Edwin Schäffer,
hospitierte sie bei einer Schwerpunkt-
beratung für Frauen zum Thema Arbeits-
marktintegration.
Verleihung des Integrationspreis Sport
In Kooperation mit dem Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA),
dem Sportministerium und der Österreichi-
schen Bundes-Sportorganisation (BSO)
zeichnete der ÖIF auch 2019 wieder nachhal-
tige und innovative Projekte im Bereich Sport
aus, die die Integration von Migrant/innen in
die österreichische Gesellschaft fördern.
Die Verleihung des Sportpreis 2018 fand am
15. März 2019 im Integrationszentrum Tirol
statt. Insgesamt wurden drei Projekte mit
jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet.
Integrationszentrum Tirol:
Leiterin Nadja Al-Zoairy
(rechts) mit Stellvertreterin
Sara Undevall
59
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Vorarlberg
Die Veranstaltung rund um die Rolle des
Mannes in der Gesellschaft zeigte großen
Erfolg und soll deshalb als Seminarformat
2020 ausgebaut werden.
Seminare für Multiplikator/innen
In insgesamt vier Seminaren für Multiplikator/
innen durfte das Integrationszentrum Vorarl-
berg die Vortragenden Prof. Emina Saric,
Dr. Raimund Fastenbauer, Dr. Christopher
Meiller und Dr. Elham Manea in Bregenz
begrüßen. Die Expert/innen diskutierten mit
den Teilnehmer/innen die Themen „Ehrkultur“,
Antisemitismus und Radikalisierungspräven-
tion sowie Extremismusprävention.
Das Integrationszentrum Vorarlberg konnte 2019 eine erneute Zunahme der Beratungskontakte verzeichnen. 10.706 Beratungen wurden durchgeführt, was einer Steigerung von 47 Prozent entspricht.
Anstieg der Beratungskontakte um 47 %
Das Integrationszentrum Vorarlberg konnte
2019 eine erneute Zunahme der Beratungs-
kontakte verzeichnen. 10.706 Beratungen
wurden durchgeführt, was einer Steigerung von
47 Prozent entspricht.
Zurückzuführen ist diese Steigerung auf die
starke Zunahme bei den Schwerpunktbera-
tungen und den erhöhten Bedarf an Aus-
künften zu Deutschkursen und Prüfungen.
Schwerpunktberatungen und Seminare
Die Formate zu selbstbestimmtem Leben in
Österreich, Gleichberechtigung und Zusammen-
leben in der Familie wurden 2019 stark nach-
gefragt. Im Integrationszentrum Vorarlberg
fanden 890 Schwerpunktberatungen für
Frauen und Männer zu diesen Themen-
bereichen statt. In Zusammenarbeit mit
verschiedenen Kooperationspartnern und
Expert/innen wurde außerdem die Veranstal-
tungsreihe „Seminare für Frauen“ ins Leben
gerufen. 147 Teilnehmerinnen konnten sich
in insgesamt 21 Seminaren und Austausch-
treffen über ihre Rechte und Freiheiten sowie
Themen wie Gesundheit und Berufsleben
informieren. Zwei Betriebsbesichtigungen
gaben den Teilnehmerinnen einen Einblick in
die Unternehmen und die dort angebotenen
Berufsprofile. Im November 2019 fand das
erste Seminar für Männer statt.
Integrationszentrum Vorarlberg
Leitung: Stefan Giovanni Revelant
10.706 Integrationsberatungen
476 Orientierungsberatungen
890 Schwerpunktberatungen
468 Integrationserklärungen unterzeichnet
386 Teilnehmer/innen in Werte- und Orientierungskursen
521 Teilnehmer/innen in Vertiefungskursen
60
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Vorarlberg
Mobile Beratung in Bludenz
In Kooperation mit der Stadt Bludenz konnte
das Integrationszentrum auch im Jahr 2019
für ein mobiles Beratungsangebot vor Ort
sorgen. Die Beratung wurde zahlreich in An-
spruch genommen, insbesondere von Frauen
mit Kinderbetreuungspflichten. Die Berater/
innen informierten die Interessent/innen in
Bludenz über Deutschkurse, Werte- und
Orientierungskurse und weitere Beratungs-
formate des ÖIF.
Zentrale Deutschkurseinstufungen und Kurse
mit Kinderbetreuung
Das Integrationszentrum Vorarlberg führt seit
September 2019 selbstständig Deutschkurs-
einstufungen durch. Die Teilnehmer/innen
haben so direkt nach der Einstufung
die Möglichkeit, sich in der Beratung über
das erforderliche Sprachniveau und entspre-
chende Kurse zu informieren. Im Rahmen des
Startpaket Deutsch und Integration wurden
2019 auch Deutschkurse mit Kinderbetreuung
angeboten, um Müttern die Teilnahme an
Deutschkursmaßnahmen zu erleichtern.
Integrationszentrum
Vorarlberg:
Leiter Stefan Giovanni
Revelant mit Stellvertreterin
Natalia Sagalova
In Kooperation mit der Stadt Bludenz konnte das Integrationszentrum auch im Jahr 2019 für ein mobiles Beratungs-angebot vor Ort sorgen. Die Beratung wurde zahlreich in Anspruch genommen, insbesondere von Frauen mit Kinder- betreuungspflichten.
61
Unterlagen wie Fact-Sheets oder Dokumente
für die Teilnahme an Gremien im Integrations-
bereich auf. Für das regelmäßige Controlling
wurden 2019 zahlreiche Auswertungen durch-
geführt und aufbereitet.
Der Fokus liegt hier insbesondere auf gesetz-
lich verankerten ÖIF-Integrationsmaßnahmen.
Dabei werden Kurs- oder Teilnehmerzahlen,
Beratungszahlen und Prüfungszahlen nach
Kriterien wie Frauenanteil, Staatsbürgerschaft
und Alter differenziert.
Das Team Koordination agiert als bereichs-
übergreifende Schnittstelle im ÖIF und ist
einerseits für die Erstellung von Auswertun-
gen und Berichten zu verschiedenen Integra-
tionsmaßnahmen zuständig, andererseits wird
der Datenaustausch laut Integrationsgesetz
abgewickelt.
Reporting mit Fokus auf gesetzlichen Auftrag
Das Team Koordination erstellt detaillierte
statistische Auswertungen für die operativen
Bereiche des ÖIF und bereitet inhaltliche
Team Koordination
Teamleitung: Jul ia Schmidlechner
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Team Koordination
Team Koordination:
Leiterin Julia Schmidlechner
(rechts außen) mit ihrem
Team
vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger angefragte Personen
13.900
= 1.000
3 % Sprache
3 % Datenaustausch34 % Integrationszentren
60 % Werte- und Deutschkurse
Inhalte der standardisierten Auswertungen
62
Datenaustausch:
Informationen über 13.900 Personen
Das Integrationsgesetz verpflichtet den
ÖIF, den leistungsauszahlenden Stellen der
Bundesländer und dem AMS Informationen
über absolvierte Integrationsmaßnahmen
bereitzustellen. Zu diesem Zweck wurde die
Integrationsschnittstelle geschaffen, wodurch
der effiziente und datenschutzkonforme
Datenaustausch sichergestellt wird. Im Jahr
2019 wurden über den Hauptverband der
Sozialversicherungsträger rund 13.900 Per-
sonen abgerufen. Bei angefragten Personen,
die nicht automatisiert abgeglichen werden
können, wird vom Team Koordination eine
manuelle Überprüfung in der ÖIF-Datenbank
durchgeführt. Leistungsauszahlende Stellen,
die noch nicht an den automatisierten Daten-
austausch angebunden sind, können Anfra-
gen zu Integrationsmaßnahmen auch an eine
zentrale E-Mail-Adresse richten.
Das Integrationsgesetz verpflichtet den ÖIF, den leistungsauszahlenden Stellen der Bundesländer und dem AMS Infor-mationen über absolvierte Integrations-maßnahmen bereitzustellen. Zu diesem Zweck wurde die Integrationsschnitt-stelle geschaffen, wodurch der effiziente und datenschutzkonforme Datenaus-tausch sichergestellt wird.
Integrationsmaßnahmen > Integrationszentren > Team Koordination
Das Team Koordination ist unter anderem für die Erstellung von Auswertungen und Berichten zuständig.
63
Mit der Beauftragung von Studien und
Befragungen, der Erhebung und Analyse
statistischer Daten und der nationalen sowie
internationalen Vernetzung mit Expert/innen
aus dem Integrationsbereich schafft das Team
Wissensmanagement und Internationales
eine faktenbasierte Grundlage für die Arbeit
des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).
Außerdem liegen die inhaltliche Konzeption
der Podiumsgespräche, die Koordination von
Delegationsbesuchen und die Abwicklung
des „Forschungspreises Integration“ in der
Verantwortung des Teams.
Inhaltliche Konzeption der ÖIF-Podiumsver-
anstaltungen
Das Team Wissensmanagement und Inter-
nationales zeichnet sich für die inhaltliche
Konzeption der Podiumsveranstaltungen ver-
antwortlich sowie für die Kontaktaufnahme
und Abstimmung mit den international renom-
mierten Expert/innen, Wissenschaftler/innen,
Forscher/innen und Praktiker/innen. Darüber
hinaus verantwortet das Team die Koordination
und Abstimmung mit den Podiumsgästen und
deren Betreuung vor Ort. 2019 hat das Team
Wissensmanagement und Internationales zu-
sammen mit dem Veranstaltungsmanagement
des ÖIF 12 Podiumsdiskussionen organisiert
Team Wissensmanagement und Internationales
Teamleitung: Lisa Fel lhofer
Integrationsmaßnahmen > Team Wissensmanagement und Internationales
63
und im Zuge dessen 15 Expert/innen betreut,
darunter die britisch-somalische Frauenrecht-
lerin Leyla Hussein, Autor Constantin Schreiber
oder den deutsch-ägyptischen Politologen
und Publizisten Hamed Abdel-Samad.
Insgesamt betreute das Team im Jahr 2019 44
Expert/innen im Rahmen von Delegations-
besuchen, Vernetzungstreffen, Podiums-
diskussionen und weiteren Zusammenkünften.
Internationaler Wissensaustausch: Der ÖIF in
Krakau, Krynica, Riga, Bern und Genf
Auch im Jahr 2019 forcierte das Team
Wissensmanagement und Internationales die
internationale Vernetzung zu aktuellen Ent-
wicklungen und Best-Practice-Projekten im
Integrationsbereich. So war der ÖIF unter
anderem als Panel-Teilnehmer beim Europäi-
schen Kongress der Kommunal- und Regional-
verwaltungen in Krakau und beim Wirtschafts-
forum in Krynica. In Riga leitete der ÖIF einen
Workshop im Rahmen des CEPOL-Kurses
„Herausforderungen der Integration von
Migranten“.
In Bern tauschten sich ÖIF-Mitarbeiter/innen
mit dem Schweizer Staatssekretariat für Mi-
gration über die Umsetzung von Integrations-
maßnahmen im Sprachbereich aus.
12 veranstaltete Podiumsgespräche 44 betreute Expert/innen 36 erstellte Recherchedossiers zur ÖIF-internen Nutzung
verfasste Powerpoint-Folien für Delegationsbesuche oder externe Veranstaltungen
1.000 = 100
7 veröffentlichte wissenschaftliche Publikationen
64
Integrationsmaßnahmen > Team Wissensmanagement und Internationales
Auch beim ersten „Global Refugee Forum“ in
Genf, das die Umsetzung des UN-Flüchtlings-
paktes sicherstellen soll, war der ÖIF vor Ort.
2019 koordinierte das Team Wissensmanage-
ment und Internationales mit Unterstützung
anderer Bereiche und Teams des ÖIF zudem
Besuche nationaler und internationaler Dele-
gationen beim ÖIF. Unter den Gästen befan-
den sich Botschafter/innen, Vertreter/innen
nationaler und internationaler Ministerien und
Organisationen, Integrationsexpert/innen,
Abgeordnete, Professor/innen und Studie-
rende aus europäischen sowie außereuropäi-
schen Ländern, die sich über die Integrations-
landschaft in Österreich informierten.
Von großem Interesse für die Besucher waren
die Themen Wertevermittlung, Spracherwerb,
Beratung sowie die Initiative ZUSAMMEN:
ÖSTERREICH.
Publikationen
Integrationsbarometer 2019
Die Befragung wird seit November 2015 in
Zusammenarbeit mit Peter Hajek Public Opinion
Strategies durchgeführt. Ziel ist es, regelmäßig
die Einstellungen und Stimmungsströmungen
zum Thema Integration zu erheben und damit
Zahlen und Fakten für die Integrationsarbeit zu
liefern. Zu den zentralen Ergebnissen des im
Oktober 2019 erschienenen Integrationsbaro-
meters gehört, dass neun von zehn Österrei-
cher/innen nach wie vor Integrationsmaßnah-
men fordern, insbesondere zum Erlernen der
deutschen Sprache.
Forschungsbericht: Erwerbsverläufe von
Migrant/innen aus der EU, aus Dritt-
staaten und von Flüchtlingen aus Syrien,
Afghanistan und der Russischen
Föderation im Vergleich
Ziel des im Mai 2019 veröffentlichten Berichts
war es, die Erwerbsverläufe der Zuwanderungs-
jahrgänge 2007, 2011 und 2016 aus der EU,
aus Drittstaaten und von Flüchtlingen aus
Syrien, Afghanistan und der Russischen
Föderation im Vergleich unter der besonde-
ren Berücksichtigung von Asylwerber/innen
und Flüchtlingen zu analysieren. Die zentrale
Fragestellung war: Wie lange dauert es, bis
die Integration am Arbeitsmarkt bei unter-
schiedlichen Gruppen von Zuwander/innen
in Österreich gelingt? Es zeigt sich, dass von
den Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten,
die 2007 nach Österreich kamen, zehn Jahre
später 58 Prozent erwerbstätig waren.
Beobachtbar ist außerdem, dass männliche
Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte mit
69 Prozent häufiger erwerbstätig waren als
weibliche (42 Prozent).
Forschungsbericht: Integrationsfaktor
Familie. Das Familienleben von Flücht-
lingen aus Syrien und Afghanistan
Durch die qualitative Analyse von Fokus-
gruppeninterviews mit 31 Flüchtlingen aus
Afghanistan und Syrien beleuchtet der For-
schungsbericht „Integrationsfaktor Familie“,
inwieweit biografische Erfahrungen, gelebte
Familienbeziehungen und familienrelevante
Wertehaltungen zu Geschlechterverhältnis,
Rollenverteilung, Erziehung und Religion die
Integration von Flüchtlingen beeinflussen.
Unter anderem zeigt sich, dass die Familie
integrationsfördernd ist, wenn soziale
Beziehungen mit der Mehrheitsgesellschaft,
Bildungswege oder Erwerbsarbeit unterstützt
werden.
Statistische Publikationen zu Migration
und Integration: Bundesländer, Wien,
Frauen
In den statistischen Publikationen stellt der
ÖIF Zahlen, Daten und Fakten zu Migration
und Integration kompakt und übersichtlich
aufbereitet zur Verfügung. Im Jahr 2019
veröffentlichte der ÖIF die statistischen
Informationsbroschüren „Bundesländer“, die
Ergänzung „Wien“ und eine Broschüre mit
dem Schwerpunkt „Frauen“. Die „Bundeslän-
65
Integrationsmaßnahmen > Team Wissensmanagement und Internationales
Forschungspreis Integration 2019
Zum 13. Mal prämiert der ÖIF wissenschaft-
liche Abschlussarbeiten zum Themenbereich
Integration. Aus den beinahe 50 Einreichungen
2019 wählt eine Fachjury je eine Bachelor-,
Master- und Diplomarbeit sowie eine Disser-
tation aus, die mit neuen Blickwinkeln und
Forschungsansätzen überzeugen. Die Arbeiten
beschäftigen sich mit der Integration von
Frauen und Mädchen, mit dem Thema
Integration und Kultur, sowie mit sozialen
Brennpunkten und desintegrativen Milieus.
Die Auszeichnung der Forscher/innen erfolgt
im Frühling 2020.
Zu den zentralen Ergebnissen des im Oktober 2019 erschienenen Integrations- barometers gehört, dass neun von zehn Österreicher/innen nach wie vor Integra-tionsmaßnahmen fordern, insbesondere zum Erlernen der deutschen Sprache.
der“-Broschüre behandelt aktuelle Zahlen und
Informationen zu Herkunft und Migrations-
bewegungen von Zuwander/innen und
Flüchtlingen und beleuchtet die Bereiche
Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen
neun Bundesländern Österreichs. Vertiefende
Informationen und Fakten rund um Migration
und Integration in der Bundeshauptstadt bietet
die Broschüre „Wien“. Die „Frauen“-Broschüre
stellt die spezifischen Herausforderungen und
Chancen der Integration von Frauen mit Mi-
grations- oder Fluchthintergrund in Österreich
in den Mittelpunkt.
Fact-Sheet 32: Islamischer Religions-
unterricht in Österreich
Im Oktober 2019 veröffentlichte der ÖIF ein
Fact-Sheet, in dem er die wichtigsten Infor-
mationen zum islamischen Religionsunter-
richt in Österreich kompakt und übersichtlich
darstellt. Das Fact-Sheet ermöglicht Interes-
sierten aus Wissenschaft und Praxis sowie
Multiplikator/innen und der Öffentlichkeit
einen raschen Überblick über das Schwer-
punktthema.
Team Wissensmanage-
ment und Internationales:
Leiterin Lisa Fellhofer
(links) mit Stellvertreterin
Julia Rothbauer (Mitte)
und ihrem Team
66
Daniela Berger Gesamtleitung Sprache
Alle Maßnahmen im Sprachbereich, die der ÖIF im
Rahmen von gesetzlichen Aufträgen – wie etwa dem
Integrationsgesetz oder der Integrationsgesetz-
Durchführungsverordnung – umsetzt, liegen in der
Verantwortung des Gesamtbereichs Sprache unter der
Leitung von Daniela Berger. Der Gesamtbereich Sprache
umfasst die Teams Prüfer/innen, Prüfungsverwaltung,
Spracherwerb und Integrationsvereinbarung.
In die Zuständigkeit der Gesamtleitung Sprache fallen
unter anderem die bundesweite Koordination und
Durchführung von Sprach- und Integrationsprüfungen,
die Zertifizierung von Kursträgern, die Überprüfung
der gesetzlich vorgegebenen Qualifikationsvoraus-
setzungen von Lehrkräften und Prüfer/innen sowie die
Abwicklung der Integrationsvereinbarung.
Qualitätssicherung Sprachbereich
Im Verantwortungsbereich der Gesamtleitung Sprache
liegt außerdem die Vor-Ort-Kontrolle und Qualitäts-
sicherung von ÖIF-Kursen, Integrationskursen sowie
Prüfungen. Im Rahmen der 15a-Vereinbarung zur
Elementarpädagogik werden darüber hinaus bundes-
weit unangekündigte Hospitationsbesuche in Kinder-
betreuungseinrichtungen durchgeführt.
Die laufende Entwicklung von Deutschlehr- und
Lernmaterialien, die Weiterentwicklung bestehender
Angebote auf der Sprachlernplattform sprachportal.at,
die Durchführung von Weiterbildungen für Lehrkräfte
oder die Abhaltung der gesetzlich verankerten Prüfer/
innen-Schulungen gehören ebenfalls zu den Aufgaben
des Gesamtbereichs Sprache. Nicht zuletzt erfolgt im
Bereich Integrationsprüfungen die Beauskunftung
österreichischer Behörden zu erbrachten Integrations-
maßnahmen gemäß Integrationsgesetz.
SpracheGesamtleitung: Daniela Berger
Alle Maßnahmen im Sprach-
bereich, die der ÖIF im
Rahmen von gesetzlichen
Aufträgen – wie etwa dem
Integrationsgesetz oder
der Integrationsgesetz-
Durchführungsverordnung
– umsetzt, liegen in der
Verantwortung des Gesamt-
bereichs Sprache unter der
Leitung von Daniela Berger.
Sprache
© F
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ate
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fe
el
ima
ge
67
neben den sprachlichen Aufgaben in allen nach
dem Gemeinsamen Europäischen Referenz-
rahmen für Sprachen (GER) genormten
Fertigkeiten zusätzlich die Werte- und Orien-
tierungsinhalte rund um das Zusammenleben
in Österreich bzw. Europa.
37.619 Prüfungsantritte im Jahr 2019
Die ÖIF-Prüfungen sind als offizieller Kenntnis-
nachweis der deutschen Sprache auf den
Niveaustufen A1, A2, B1 und B2 eine zentrale
Maßnahme zur beruflichen und gesellschaft-
lichen Integration in Österreich. Die Inte-
grations-prüfungen A1, A2 und B1 beinhalten
Sprache > Team Prüfer/innen
Team Prüfer/innen
Teamleitung: Frederike Sel le-Naumann
Team Prüfer/innen:
Leiterin Frederike
Selle-Naumann (links) mit
Stellvertreterin Tanja Tichy
7 angebotene Sprachprüfungsformate
3.443 durchgeführte Sprach- und Integrationsprüfungen
37.619 Prüfungsantritte
312
= 1.000
Frauenanteil bei den Prüfungen
2018: 49 %
2019: 53 % +3 %
Prüfungsantritte nach Formaten
Deutsch-Test für Österreich A2/B1
Fit für Österreich A1
A2-ÖIF-Test
B2-ÖIF-Test
Integrationsprüfung A1
Integrationsprüfung A2
Integrationsprüfung B1
320
470
948
7.463
12.667
15.439
Evaluierte Integrationsprüfungen von zertifizierten Einrichtungen: 152
Qualitätssichernde Schulungen für Prüfer/innen des ÖIF: 108
Evaluierte Integrationskurse zur Sicherung der gesetzlichen Standards: 393
Durchgeführte primäre Deutschkurseinstufungen
Durchgeführte sekundäre Deutschkurseinstufungen
4.519
2.390
68
Neben den Integrationsprüfungen bietet der
ÖIF die Prüfungsformate Fit für Österreich (A1),
ÖIF-Test (A2), Deutsch-Test für Österreich
(A2/B1) und B2-ÖIF-Test an. Die Prüfungen
werden bundesweit an zertifizierten Kurs-
instituten oder in den ÖIF-Integrationszentren
selbst durch qualifizierte Prüfer/innen durch-
geführt.
2019 verzeichnete der ÖIF insgesamt 37.619
Prüfungsantritte. Mit einem Anteil von 41 Pro-
zent und 15.439 Prüfungsantritten war die
Integrationsprüfung B1 die mit Abstand am
stärksten nachgefragte ÖIF-Prüfung. Eine
zahlenmäßige Steigerung um 30,25 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr gab es 2019 bei den
Prüfungsantritten im Prüfungsformat Integra-
tionsprüfung A2.
Weiterhin steigender Frauenanteil: Jede
zweite Prüfungsteilnehmer/in weiblich
Der Frauenanteil hat sich bei den Prüfungsan-
tritten 2019 um 3 % erhöht: Insgesamt traten
19.793 Frauen zu einer Sprach- oder Inte-
grationsprüfung des ÖIF an. Mit einem Anteil
von 53 Prozent wurde 2019 somit mehr als
jede zweite Prüfung von einer Frau abgelegt.
Frauen schnitten im Durchschnitt um 9 Prozent-
punkte besser ab als männliche Teilnehmer.
108 Schulungen zur Sicherung der
Prüfungsqualität
2018 sind von den Prüfer/innen des ÖIF 3.304
Prüfungen abgewickelt worden, 2019 waren
es bereits 3.443 Prüfungen, was über 60
Prüfungen pro Woche ergibt. Zur effizienten
Abwicklung von Sprach- und Integrationsprü-
fungen an seinen österreichweiten Standorten
greift der ÖIF auf einen Pool von mehr als
47 internen Prüfer/innen zurück, die zur
Abnahme von ÖIF-Prüfungen berechtigt sind.
Zur Durchführung von ÖIF-Prüfungen benöti-
gen Prüfer/innen eine gültige Prüferlizenz.
Die Integrationsgesetz-Durchführungsverord-
nung (IntG-DV) schreibt vor, dass ausschließ-
lich DaF-/DaZ-Lehrkräfte eine Prüferlizenz für
die Integrationsprüfung oder Sprachprüfung
erlangen können.
Die Prüferlizenz ist drei Jahre lang gültig und
Sprache > Team Prüfer/innen
kann nach Absolvierung einer Auffrischungs-
schulung für das entsprechende Sprachniveau
verlängert werden. 2019 organisierte das
Team Prüfer/innen 108 Prüferschulungen in
ganz Österreich, davon 42 Auffrischungs- und
66 Erstschulungen. Es wurden 563 Prüfer-
lizenzen erstmalig ausgestellt und 172 Lizenzen
verlängert.
5.552 Antritte im Rahmen von „Startpaket
Deutsch & Integration 2019“
Um den Deutscherwerb von Asyl- und sub-
sidiär Schutzberechtigten zu fördern, ist der
ÖIF seit 2016 im Auftrag des Bundesministe-
riums für Europa, Integration und Äußeres mit
der Vergabe von Förderungen für Sprach-
kursprojekte auf A1-Niveau im Rahmen des
„Startpakets Deutsch & Integration“ betraut.
2018 erfolgte die Ablösung der Sprachprü-
fung durch die Integrationsprüfung A1 und
Integrationsprüfung A2. 2019 wurden 5.552
Prüfungsantritte im Zuge des Förderpro-
gramms abgewickelt. Davon konnten 5.229
Antritte auf A1-Niveau und 323 Antritte auf
A2-Niveau verzeichnet werden.
2019 verzeichnete der ÖIF insgesamt 37.619 Prüfungsantritte. Mit einem Anteil von 41 Prozent und 15.439 Prüfungs-antritten war die Integrationsprüfung B1 die mit Abstand am stärksten nachge-fragte ÖIF-Prüfung.
4.519 primäre und 2.390 sekundäre
Deutschkurseinstufungen
2019 führte das Team Prüfer/innen 4.519
Deutschkurseinstufungen in den Bundes-
ländern Niederösterreich, Steiermark und
Vorarlberg durch. Die daraus resultierende
Kursempfehlung ermöglicht den Deutschler-
nenden die Teilnahme an einem Deutschkurs,
der ihrem tatsächlichen Sprachniveau ent-
spricht. Neben der primären Deutschkursein-
stufung wurde mit Anfang Februar 2019 die
69
sekundäre Deutschkurseinstufung im Rahmen
des „Startpaket Deutsch & Integration“ einge-
führt. Als zusätzliche Testung sämtlicher Teil-
nehmer/innen von Alphabetisierungskursen
im „Startpaket Deutsch & Integration“ soll sie
sicherstellen, dass der Übergang zum A1-Kurs
bestmöglich gelingt.
Sprach- und Integrationsprüfungen an
niederösterreichischen Schulen
In den Sommermonaten 2019 führte der ÖIF
in Kooperation mit dem Amt der nieder-
österreichischen Landesregierung und der
Bildungsdirektion niederösterreichischer
Schulen Sprach- und Integrationsprüfungen
an fünf Schulen in Niederösterreich durch.
311 Schüler/innen mit nichtdeutscher Mutter-
sprache ab 15 Jahren wurden geprüft. Insge-
samt wurden 15 Antritte auf A1 – 55 Antritte
auf A2 – 150 Antritte auf B1 – und 91 Antritte
auf B2-Niveau verzeichnet. Für das Jahr 2020
ist eine Fortsetzung des Projekts geplant.
Schwerpunktberatung B1 in
Kooperation mit dem Bereich Beratung
2019 entwickelte das Team Prüfer/innen in
Zusammenarbeit mit den Berater/innen des
Integrationszentrums Wien eine neue Schwer-
punktberatung zum Thema Integrations-
prüfung B1. Sie richtet sich an Personen, die
Interesse an der Integrationsprüfung B1 haben
oder bereits vor dem Prüfungsantritt stehen.
Die Schwerpunktberatung informiert darüber,
wie man sich zur Prüfung anmelden und
darauf vorbereiten kann, welche Rahmen-
bedingungen zu beachten sind und wie die
Integrationsprüfung aufgebaut ist. Praxisnahe
Übungen und ausreichend Zeit für offene
Fragen vervollständigen das Beratungs-
angebot. Die Pilotierung des Projekts wurde
Ende Oktober 2019 abgeschlossen. 2020 wird
eine Ausweitung auf weitere Sprachniveaus
angedacht.
Qualitätssicherung durch Kurs- und
Prüfungsevaluierungen
Auf Basis des Integrationsgesetzes und der
IntG-DV 2019 führt der ÖIF Kursevaluierungen
Sprache > Team Prüfer/innen
durch, um die Einhaltung der gesetzlich vor-
gegebenen Standards für Integrationskurse
zu sichern. Seit Beginn des zweiten Halb-
jahres 2019 läuft die Koordination sämtlicher
Kurs- und Prüfungsevaluierungen zentralisiert
über das Team Prüfer/innen.
Bei allen 78 zertifizierten Kursträgern bundes-
weit, die aktiv Integrationskurse gemeldet
und durchgeführt haben, wurden Kurs-
evaluierungen vorgenommen. 2019 wurden
so insgesamt 173 Evaluierungen durchgeführt,
gegenüber zum Vorjahr bedeutet dies eine
Steigerung von 15,33 Prozent. Im Rahmen von
„Startpaket Deutsch & Integration“ wurden
2019 216 Kurse evaluiert. 2018 waren es 155
Kurse, was einen Anstieg der Evaluierungen
um 39,35 Prozent ergibt.
Um die Einhaltung der gesetzlichen Rahmen-
bedingungen gemäß IntG und IntG-DV 2019
gewährleisten zu können, werden auch Inte-
grationsprüfungen von zertifizierten Prüfungs-
einrichtungen evaluiert. Neben dem ÖIF gibt
es nur eine zertifizierte Prüfungseinrichtung,
das Österreichische Sprachdiplom Deutsch
(ÖSD). Im Jahr 2019 wurden 152 ÖSD-
Prüfungsevaluierungen durchgeführt.
Die Prüfungsevaluierung ist somit um mehr
als das Zehnfache (1.420 Prozent) gestiegen.
Um die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen gemäß IntG und IntG-DV 2019 gewährleisten zu können, werden auch Integrationsprüfungen von zertifizierten Prüfungseinrichtungen evaluiert. Neben dem ÖIF gibt es nur eine zertifizierte Prüfungseinrichtung, das Österreichische Sprachdiplom Deutsch (ÖSD).
70
Sprache > Team Prüfungsverwaltung
Lesen, Schreiben, Sprechen – nach dem
4-Augen-Prinzip in einer Prüfungsmappe zu-
sammen. 14 Tage vor Prüfungstermin werden
diese Mappen mit personenbezogener
Versiegelung an die zuständigen Erstprüfer/
innen des ÖIF übermittelt.
— Erfassung der Ergebnisse:
Nach abgeschlossener Prüfung senden die
ÖIF-Erstprüfer/innen sämtliche Prüfungs
unterlagen zurück in die zentrale Prüfungs-
verwaltung. Es folgen die Bewertung der
schriftlichen Prüfungsteile und die
automatische Ergebniserfassung.
Durch Stichproben und doppelte Kontrollen
wird die Qualität und Sicherheit der Ergeb-
nisse gewährleistet. Darüber hinaus über-
prüft das Team personenbezogene Daten
der Prüfungsteilnehmer/innen.
Qualitätsstandards und Prozessoptimierung
bei ÖIF-Prüfungen
Die Abwicklung einer ÖIF-Prüfung umfasst
einen komplexen Vor- und Nachbearbeitungs-
prozess. Dieser Prozess wird über die zentrale
Prüfungsverwaltung in Wien für alle Prüfungen
bundesweit abgewickelt und stellt so ein
wichtiges Qualitätsmerkmal dar.
Das Team Prüfungsverwaltung setzt sich aus
17 Mitarbeiter/innen zusammen.
Von der Erstellung der Prüfungsunterlagen
bis zum Zeugnisversand —
die „Prüfungsstraße“ im Detail
— Zentrale Zusammenstellung der Prüfungs-
unterlagen:
Die Mitarbeiter/innen stellen die einzelnen
Bestandteile einer ÖIF Prüfung – Hören,
Team Prüfungsverwaltung
Teamleitung: Sabine Ebner
Team Prüfungsverwaltung:
Leiterin Sabine Ebner
(rechts) mit ihrem Team
4.803 Anrufe bei der Sprachhotline
Telefonnummer: 01 715 10 51 - 250
71
— Erstellung der ÖIF-Zeugnisse:
Die Zeugnisse des ÖIF weisen hohe
Qualitätsstandards auf. Durch zahlreiche
Sicherheitsmerkmale kann die Echtheit der
Zeugnisse garantiert werden, was zum
Beispiel bei behördlichen Anfragen relevant
ist. Nach der Bewertung verschicken die
Mitarbeiter/innen des Teams Prüfungs-
verwaltung die Zeugnisse (bei positiven
Ergebnissen) und die Ergebnisbriefe
(bei negativen Ergebnissen) an die
jeweiligen Prüfungskandidat/innen.
Sprachhotline
Die Mitarbeiter/innen der Sprachhotline bera-
ten täglich Anrufer/innen zu Fragen rund um
Prüfungsergebnisse, An- oder Abmeldungen
von Prüfungen, Zeugnisversand, Prüfungs-
ablauf oder Bundesgutscheine. Auch Behör-
den oder Kursinstitute können sich unter
01 715 10 51 - 250 an die Sprachhotline des
ÖIF wenden.
2019 wurden insgesamt 4.803 Anrufe bei der
Sprachhotline verzeichnet. Neben der tele-
fonischen Auskunft können Anfragen auch an
die Adresse [email protected]
gerichtet werden. Auch die elektronischen
Anfragen bearbeitet das Team Prüfungsver-
waltung.
Umfassende Qualitätssicherung durch die
elektronische Signatur
Zeugnisse über bestandene Prüfungs-
ergebnisse werden nach den geltenden
gesetzlichen Bestimmungen und gemäß den
gesetzlich verankerten Mustern der
Integrationsgesetz-Durchführungsverordnung
BGBl. II Nr. 286/2019 ausgestellt.
Sie unterliegen zahlreichen Sicherheitsstandards:
Der Druck erfolgt auf Papier mit Blindprägung,
erhält eine aus dem System generierte und
nachvollziehbare Zertifikatsnummer sowie
Unterschriften und Stempel des Prüfungs-
zentrums.
Sprache > Team Prüfungsverwaltung
2019 wurde die Umsetzung weiterer wichtiger
Sicherheitsstandards vorbereitet.
Ab Jänner 2020 werden Zeugnisse des ÖIF
mit elektronischer Signatur erstellt. Behörden
können das Dokument mit der elektronischen
Signatur schneller auf Echtheit prüfen und
nachträgliche Änderungen werden verhindert.
Die automatische Generierung reduziert
Fälschungsmöglichkeiten.
Die Abwicklung einer ÖIF-Prüfung umfasst einen komplexen Vor- und Nachbearbeitungsprozess. Dieser Prozess wird über die zentrale Prüfungs-verwaltung in Wien für alle Prüfungen bundesweit abgewickelt und stellt so ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar.
72
Sprache > Team Spracherwerb
Hospitationen in Kindergärten
Im Jahr 2019 führten elementarpädagogische
Mitarbeiter/innen des Teams Spracherwerb
insgesamt 350 unangekündigte Hospitationen
in Kindergärten in ganz Österreich durch.
Dabei fanden Leitfadengespräche mit den für
die Sprachförderung zuständigen Pädagog/
innen und eine beobachtende Teilnahme am
pädagogischen Alltag statt. Erhoben wurden
dabei unter anderem Kenntnis und Umsetzung
der gesetzlich verankerten pädagogischen
Grundlagendokumente, Qualifikation und
Deutschkenntnisse des sprachfördernden
Frühsprachliche Förderung
Im Rahmen der aktuellen Bund-Länder-
Vereinbarung (Art. 15a BVG) zur Elementar-
pädagogik ist der Österreichische Integrations-
fonds unter anderem mit der Prüfung der
Konzepte zur frühen sprachlichen Förderung
sowie mit der Durchführung von Hospitationen
in Kinderbetreuungseinrichtungen in ganz
Österreich beauftragt und unterstützt das
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Forschung (BMBWF) durch inhaltliche
Expertise, insbesondere im Bereich der frühen
sprachlichen Förderung und Wertebildung.
Team Spracherwerb
Teamleitung: Birgit Kofler
Team Spracherwerb:
Leiterin Birgit Kofler
(Mitte rechts) mit Stell-
vertreterin Sabine Reichhard
(links außen)
Deutschlernplattform „Mein Sprachportal“
2,3 Mio. Seitenaufrufe pro Monat
354.399 Nutzer/innen 2019 Über 100.000 User/innen nutzten die Rubrik „Deutsch lernen“
Frühsprachliche Förderung
Hospitationen in elementaren Bildungseinrichtungen
35021.800 ausgegebene Exemplare des Werteleitfadens „Werte leben, Werte bilden“ für Kindergärten
Workshop „Wertevermittlung im Sprachunterricht“ für Trainer/innen:
in Wien, Salzburg und Kärnten
über 180 Teilnehmer/innen
73
Personals und Umsetzung der Wertebildung.
Die Ergebnisse aller Hospitationen in den ein-
zelnen Bundesländern wurden in Form von
Hospitationsberichten zusammenfassend an
das BMBWF übermittelt und in weiterer Folge
an die einzelnen Bundesländer weitergegeben.
Werteleitfaden für Kindergärten
In der 15a-Vereinbarung ist neben der Deutsch-
förderung auch die Wertebildung im Kinder-
garten als wichtige Säule der elementar-
pädagogischen Bildung verankert.
Der ÖIF hat hierfür einen Werteleitfaden zur
verpflichtenden Verwendung in Österreichs
Kindergärten entwickelt. Der Leitfaden „Werte
leben, Werte bilden“ wurde gemeinsam mit
der Pädagogischen Hochschule Niederöster-
reich ausgearbeitet. Insgesamt 15.519 Exem-
plare wurden im Frühjahr 2019 allen Kinder-
gärten, Kinderkrippen, Tageseltern, ihren
Trägerorganisationen sowie Bundesbildungs-
anstalten für Elementarpädagogik (BAfEPs)
inklusive deren Praxiskindergärten in Öster-
reich kostenlos übermittelt. Der Leitfaden ist
außerdem kostenlos im ÖIF-Webshop sowie
als Download erhältlich und wurde bereits
6.280 Mal bestellt. Aufgrund der hohen Nach-
frage musste der Leitfaden bereits mehrmals
nachgedruckt werden.
„Mein Sprachportal“: Mehr als 2,3 Millionen
Seitenaufrufe pro Monat
Das Sprachportal des ÖIF und des Österreich
Instituts ist eine der größten Onlineplattformen
für Deutschlernende und -lehrende im
deutschsprachigen Raum. Die Plattform bietet
eine breite Palette an Deutschlernmaterialien
wie Arbeitsblätter, Kurzfilme, Lernpodcasts
oder Vokabeltrainer und informiert über
gesetzliche Regelungen im Integrationsbereich
sowie Deutschkurse an ÖIF-zertifizierten
Kursinstituten.
2019 verzeichnete „Mein Sprachportal“ mehr
als 2,3 Millionen Seitenaufrufe im Monat.
2019 wurde das Sprachportal mit seinem um-
fangreichen Lernangebot einer Neugestaltung
unterzogen, um die Benutzerfreundlichkeit
zur erhöhen. Neben der ständigen Weiterent-
Sprache > Team Spracherwerb
wicklung der Lern- und Lehrmaterialien
wurden auch die interaktiven 360°-Panorama-
bildübungen um ein Szenario in der Großküche
für die Niveaustufe A1 erweitert. Die Panorama-
bildübungen bereiten realitäts- und praxisnah
auf die Werteinhalte der Integrationsprüfungen
A1, A2 und B1 vor. Die Lernenden bewegen
sich in tatsächlich existierenden Umgebungen,
wie etwa im Supermarkt oder Kaffeehaus, und
üben dabei proaktiv Vokabeln und Dialoge.
Prüfungsvorbereitung: Werte- und
Orientierungswissen in Lernmaterialien
Die Integrationsprüfungen des ÖIF umfassen
neben Aufgaben zur Überprüfung sprachlicher
Kenntnisse auch Fragen zu zentralen Prinzipien
des Lebens in Österreich, zu Rechten und
Pflichten sowie gesellschaftlichen Werten und
Regeln. Die Fragenkataloge und Modelltests
zum Werte- und Orientierungswissen für die
Sprachniveaustufen A1 bis B1 wurden 2019
aktualisiert und auf www.sprachportal.at für
Deutschlernende zur Prüfungsvorbereitung
veröffentlicht. Darüber hinaus hat das Team
Spracherwerb das Angebot an interaktiven,
multimedialen Online-Übungen am Sprach-
portal weiter ausgebaut.
Didaktische Entwicklung von Deutschlern-
produkten
Das Team Spracherwerb ist für die didaktische
Aufbereitung von Deutschlernprodukten
verantwortlich, die den Spracherwerb mit der
Vermittlung von Werte- und Orientierungs-
wissen verbinden. Dazu zählen die viermal im
Jahr erscheinenden Publikationen „Österreich
Spiegel“ und „Deutsch lernen“.
„Österreich Spiegel“ mit Fokus auf
den Alltag in Österreich
Der viermal jährlich erscheinende „Österreich
Spiegel“ des ÖIF und des Österreich Instituts
enthält authentische Artikel heimischer Medien,
die sich in jeder Ausgabe einem thematischen
Schwerpunkt mit Österreichbezug widmen.
Die umfassende didaktische Beilage mit zahl-
reichen Übungen für den Deutschunterricht
74
wird durch das Team Spracherwerb aufbereitet.
Um die Zielgruppen des ÖIF noch besser mit
den vielseitigen regionalen Varianten der
österreichischen Identität vertraut zu machen,
werden dem „Österreich Spiegel“ seit 2019
auch Hördialoge als Dialektversion beigelegt.
Alle Begleitmaterialen des „Österreich Spiegel“
stehen unter www.sprachportal.at zum Down-
load zur Verfügung.
Magazin „Deutsch lernen“ für Lernende
ab Sprachniveau A1
„Deutsch lernen“, das Unterrichtsmagazin für
Zusammenleben und Integration in Österreich,
ist für den Einsatz im Sprachunterricht mit
geflüchteten Menschen und Zuwanderer/innen
konzipiert und verbindet Deutschlernen mit
Werte- und Orientierungswissen. Die praxis-
orientierten Lesetexte, Grammatikerklärungen
und -übungen richten sich an Anfänger/innen
ab Sprachniveau A1.
Jede Ausgabe des vierteljährlich erscheinenden
Magazins ist einem anderen Schwerpunkt-
thema gewidmet, die Ausgaben 11 und 12
widmen sich den Themen Essen/Trinken und
Bewegung/Sport in Österreich. Die Ausgaben
13 und 14 beschäftigen sich mit den Themen
„Unterwegs in Österreich“ und „Handwerk in
Österreich“. Sämtliche Ausgaben stehen
kostenlos als Abonnement oder als Download
unter www.sprachportal.at zur Verfügung.
Spracheinstufungstests und gesetzliche
Änderungen im Sprachförderbereich
Damit Asylberechtigte und subsidiär Schutz-
berechtigte an Deutschkursen teilnehmen, die
ihrem tatsächlichen Sprachniveau entsprechen,
führt der ÖIF bundesweit einheitliche Kurs-
einstufungen durch. Die bundesweit ein-
gesetzten Einstufungsunterlagen wurden
im Team Spracherwerb entwickelt und 2019
völlig neu überarbeitet.
2019 wurden im Team Spracherwerb außer-
dem wichtige Schritte zur Umsetzung neuer
gesetzlicher Regelungen im Rahmen der
Integrationsgesetz-Durchführungsverordnung
implementiert. Für Prüfungskandidat/innen,
Sprache > Team Spracherwerb
denen aufgrund einer Behinderung die Ab-
legung der Prüfung in der vorgeschriebenen
Methode gänzlich oder teilweise unmöglich
ist, wurde eine eigene Sprachprüfung ent-
wickelt.
Werte- und Orientierungswissen im
Deutschkurs vermitteln
Als Unterstützung für Trainer/innen und
Freiwillige, die in ihren Sprachkursen und
Lerngruppen Werte- und Orientierungswissen
integrieren, bietet das Team Spracherwerb
den Workshop „Wertevermittlung im Sprach-
unterricht“ an. Für Trainer/innen in Deutsch-
kursen des Förderprogramms „Startpaket
Deutsch & Integration“ stellte der Workshop
2019 eine verpflichtende Weiterbildung dar.
Im Workshop werden die Teilnehmer/innen
mit den Inhalten der entsprechenden Rahmen-
curricula sowie mit spezifischen Lernmaterialien
vertraut gemacht und sie erhalten Tipps zur
Unterrichtsgestaltung für die Vermittlung von
Themen wie Gleichberechtigung, Religions-
freiheit oder Solidarität auch auf niedrigen
Sprachniveaustufen. Im Jahr 2019 fanden 17
Workshops mit über 180 Teilnehmer/innen
statt.
Das Sprachportal des ÖIF und des Österreich Instituts ist eine der größten Onlineplattformen für Deutschlernende und -lehrende im deutschsprachigen Raum.
75
Werteinhalten und eine abschließende
Integrationsprüfung dafür vorgesehen.
Das Team Integrationsvereinbarung ist in
diesem Zusammenhang für die Zertifizierung
von Kursträgern und die Lizenzierung von
Lehrkräften zuständig. Außerdem werden
allgemeine rechtliche Anfragen zur IV von
diesem Team abgewickelt.
Die Integrationsvereinbarung (IV) dient der
Förderung der Integration rechtmäßig in
Österreich niedergelassener Drittstaats-
angehöriger. Sie zielt darauf ab, Drittstaats-
angehörige beim Erwerb von vertiefenden
Deutschkenntnissen und der demokratischen
Ordnung sowie den daraus ableitbaren
Grundprinzipien zu unterstützen. Im Rahmen
der Bestimmungen sind Integrationskurse mit
Team Integrationsvereinbarung
Teamleitung: El isa Salajan
Sprache > Team Integrationsvereinbarung
Team Integrations-
vereinbarung:
Leiterin Elisa Salajan
(2. Reihe links) mit
ihrem Team
Kursträger zur Abhaltung von Integrationskursen zertifiziert
130 mit 449Standorten bundesweit
Elektronisch erfasste Lehrkräfte
3.945
= 500
964 abgerechnete Bundesgutscheine
Die Integrationsvereinbarung (IV) dient der Förderung der Integration recht-mäßig in Österreich niedergelassener Drittstaatsangehöriger.
76
Rechtliche Neuerungen: Integrationsgesetz-
Durchführungsverordnung
Mit der Novellierung des Integrationsgesetzes
(IntG) im Juni 2019 trat am 2. Oktober 2019 die
Integrationsgesetz-Durchführungsverordnung
(IntG-DV) in Kraft. Diese umfasst neue Detail-
bestimmungen zur Zertifizierung von Kurs-
trägern, zur elektronischen Erfassung von
Lehrkräften, zu Deutschkursen sowie zu den
gesetzlich festgeschriebenen Integrations-
und Sprachprüfungen.
Zertifizierung von Kursträgern:
Neue Standards
Kursträger, die Alphabetisierungskurse und
Deutschkurse auf den Niveaus A1 bis B1 oder
Kurse zur Vorbereitung auf die Integrations-
prüfungen zur Erfüllung der IV anbieten wollen,
müssen hierfür vom ÖIF zertifiziert sein. Bei
Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen
erfolgt die Zertifizierung von Kursträgern per
Bescheid und gilt drei Jahre.
Seit Inkrafttreten der IntG-DV haben die
Prüfungen des ÖIF den Standards der IntG-
DV zu entsprechen. Kursträger, die bereits
über eine gültige Zertifizierung des ÖIF vor
Inkrafttreten der IntG-DV verfügen, bleiben
für den im jeweiligen Bescheid vorgesehenen
Zeitraum zertifiziert.
Bundesweit waren zu Jahresende 2019 insge-
samt 130 Kursträger mit 449 Standorten zur
Abhaltung von Integrationskursen zertifiziert.
3.945 Lehrkräfte waren berechtigt, Integra-
tionskurse durchzuführen.
Abrechnung von Bundesgutscheinen
Mit dem sogenannten „Bundesgutschein“
können Drittstaatsangehörige unter bestimm-
ten Voraussetzungen eine anteilige Kosten-
refundierung in Höhe von maximal 750 Euro
in Anspruch nehmen. Der/die Gutschein-
inhaber/in muss dafür binnen 18 Monaten ab
Erteilung des maßgeblichen Aufenthaltstitels
an einem Integrationskurs bei einem ÖIF-
zertifizierten Kursträger zumindest zu 75
Prozent teilgenommen und die ÖIF-Integrations-
prüfung auf mindestens A2-Niveau positiv
abgeschlossen haben.
Sprache > Team Integrationsvereinbarung
2019 wurden 964 Bundesgutscheine durch
den ÖIF abgerechnet.
Qualitätssicherung und Maßnahmen gegen
Fälschungen
Die qualitätssichernden Maßnahmen im
Sprachbereich sind weiter ausgebaut worden.
Sowohl die Durchführung der Evaluierungen
als auch die Abwicklung möglicher Konse-
quenzen erfolgt durch das Team Integrations-
vereinbarung. Folgen eines Vorfalls reichen
von einer verstärkten Evaluierung der Prüfer/
innen bzw. des Standorts bis hin zum Entzug
der Lizenz.
Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit
und der Datenaustausch zwischen dem ÖIF
und den Ermittlungsbehörden zunehmend
verstärkt. Hauptziel der Zusammenarbeit ist
die bundesweite Bekämpfung und Prävention
von Missbrauch im Zusammenhang mit Inte-
grationsprüfungen.
Kursträger, die Alphabetisierungskurse und Deutschkurse auf den Niveaus A1 bis B1 oder Kurse zur Vorbereitung auf die Integrationsprüfungen zur Erfüllung der IV anbieten wollen, müssen hierfür vom ÖIF zertifiziert sein.
77
Roland Goiser, stellvertretender Direktor des ÖIF, zeichnet
in seiner zweiten Funktion als Gesamtleiter für sämtliche
Maßnahmen des ÖIF im Bereich Förderungen verant-
wortlich. Darüber hinaus liegen sämtliche internen und
externen Kommunikationsagenden zur Begleitung der
Aufgaben und Tätigkeiten des ÖIF im Zuständigkeits-
bereich des Gesamtleiters.
Der Gesamtbereich Förderung und Kommunikation bildet
eine wichtige Schnittstelle zu allen Zielgruppen und
Partnern des ÖIF. Neben der Konzeption, Koordination
und Abwicklung von Förderprogrammen liegt auch die
Qualitätssicherung und laufende Kontrolle vergebener
Förderungen in der Verantwortung des Gesamtbereichs.
Auch der Bereich Kommunikation gehört zur Zustän-
digkeit des Gesamtleiters. Übergeordneter Auftrag des
Gesamtleiters ist es hier, eine zielgruppengerechte und
serviceorientierte Kommunikation mit allen Anspruchs-
gruppen des ÖIF zu gewährleisten: von Asyl- und
subsidiär Schutzberechtigten über Journalist/innen und
politische Akteur/innen bis hin zu Multiplikator/innen
und Interessierten in der Aufnahmegesellschaft.
77
Förderung und Kommunikation
Roland Goiser,
stellvertretender Direktor
des ÖIF, zeichnet in seiner
zweiten Funktion als Gesamt-
leiter für sämtliche Maß-
nahmen des ÖIF im Bereich
Förderungen verantwortlich.
Darüber hinaus liegen sämt-
liche internen und externen
Kommunikationsagenden
zur Begleitung der Aufgaben
und Tätigkeiten des ÖIF im
Zuständigkeitsbereich des
Gesamtleiters.
Roland Goiser Gesamtleitung Förderung und Kommunikation
Förderung und KommunikationGesamtleitung: Roland Goiser
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7878
6abgewickelte Förderprogramme:
Startpaket Deutsch & Integration
Sonderaufruf für Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen
Projekte des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds
Einzelförderung von Deutschkursplätzen
Refundierung von Kosten im Bereich der Berufsanerkennung
Liese-Prokop-Stipendium
Startpaket Deutsch & Integration
In Anspruch genommene Deutschkursplätze
10.400
= 500
66 %
der geförderten Kursträger verfügen über ein Kinderbetreuungsangebot
Berufsanerkennung
1.157 Bewilligte Anträge zur Förderung der Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen
423.123 Aufrufe der Informationsplattform www.berufsanerkennung.at
Sonderaufruf „Maßnahmen gegen weibliche Genital- verstümmelung (FGM) sowie gegen Gewalt an Frauen im Kontext von Integration“
1.000.000€Förderung für Projekte in ganz Österreich
aller Deutschkursplätze bzw. Förderungen zur Berufsanerkennung wurden von Frauen in Anspruch genommen
62 %
7979
Der Bereich Förderungen übernimmt darüber
hinaus die Abwicklung des Asyl-, Migrations-
und Integrationsfonds (AMIF) für den ÖIF als
vom Bundesministerium für Inneres (BM.I)
und vom Bundesministerium für Europa,
Integration und Äußeres (BMEIA) beauftragte
Behörde für den Bereich Integration.
Der Bereich Förderungen ist für die Konzeption, Koordination und Abwick-lung von Förderprogrammen im Öster-reichischen Integrationsfonds zuständig und nimmt dabei sowohl intern als auch extern eine wesentliche Schnittstellen-funktion ein.
Der Bereich Förderungen ist für die Konzeption,
Koordination und Abwicklung von Förder-
programmen im Österreichischen Integrations-
fonds zuständig und nimmt dabei sowohl
intern als auch extern eine wesentliche
Schnittstellenfunktion ein. Der ÖIF vergibt
Projektförderungen an Organisationen und
Individualförderungen an Einzelpersonen.
Dementsprechend gliedert sich der Bereich
auch in die Teams Einzelförderungen und
Projektförderungen. Der Großteil der Förde-
rungen wird auf dem Gebiet der Sprach-
förderung geleistet.
Neben der nachhaltigen Qualitätssicherung
liegt der Fokus im Bereich Förderungen auf
der laufenden Kontrolle vergebener Förde-
rungen. Ziel ist es dabei, eine wirtschaftlich
effiziente und zweckmäßige Verwendung der
Fördermittel zu gewährleisten.
Bereich Förderungen
Leitung: Carla Pirker
Förderung und Kommunikation > Förderungen
Bereich Förderungen:
Bereichsleiterin Carla Pirker
(1. Reihe links) mit ihren
Teamleiter/innen
8080
Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Projektförderungen
Gesetzlicher Auftrag Deutschkurse
Gemäß § 4 Abs. 2 hat das Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres Deutsch-
kursmaßnahmen auf dem Sprachniveau A1
zur Verfügung zu stellen. Die Abwicklung
dieser Deutschkurse für Asyl- und subsidiär
Schutzberechtigte erfolgt durch den Öster-
reichischen Integrationsfonds, der sich dabei
mehrerer Kursträger bedienen kann.
Seit 2016 werden die geförderten Deutsch-
kurse im Rahmen des Förderprogramms
Startpakt Deutsch & Integration umgesetzt.
Ziel ist es, die gesetzlichen Aufträge zu
erfüllen und Flüchtlinge durch ein qualitativ
hochwertiges Kursangebot effizient bei ihrer
sprachlichen Integration zu unterstützen. ÖIF-
Förderungen für Deutschsprachkurs-
projekte werden ausschließlich an Organisa-
tionen, nicht an Privatpersonen oder Gebiets-
körperschaften, vergeben. In den Deutsch-
kursen sind die Rahmencurricula des ÖIF mit
Werte- und Orientierungswissen anzuwenden.
Darüber hinaus formuliert der ÖIF einheitliche
Anforderungen für die eingesetzten Lehr-
kräfte, um einen bundesweit gleichen Quali-
tätsstandard sicherzustellen. Die Deutsch-
sprachkurse müssen mit einer geförderten
ÖIF-Integrationsprüfung abschließen.
Förderprogramm Startpakt Deutsch & Integration: Ziel ist es, die gesetzlichen Aufträge zu erfüllen und Flüchtlinge durch ein qualitativ hochwertiges Kursangebot effizient bei ihrer sprachlichen Integration zu unterstützen.
Team Projektförderung
Leitung: Anna Maria Berger
2019 10.400 geförderte Deutschkursplätze
wahrgenommen
2019 wurden in ganz Österreich insgesamt
10.400 Deutschkursplätze bei ausgewählten
Projektträgern in Anspruch genommen.
Hauptsächlich angeboten wurden Alphabe-
tisierungskurse und Deutschkurse auf dem
Sprachniveau A1 sowie die A1-Integrations-
prüfung des ÖIF, die den Abschluss der Kurs-
maßnahme darstellt.
Laufzeitverlängerung für Startpaket
Deutsch & Integration 2019
Im Rahmen des bestehenden Förderpro-
gramms Startpaket Deutsch & Integration
2019 wurde den ausgewählten Projektträgern
gemäß Förderrichtlinie die Möglichkeit
geboten, die Laufzeit ihres jeweiligen Projekts
um ein Jahr, also bis zum 31.03.2021, zu ver-
längern. 25 der 26 Projektträger nutzten diese
Möglichkeit und stellten einen entsprechenden
Antrag. Das Team Projektförderungen bewertet
sämtliche eingehenden Anträge und erstellt
einen Auswahlvorschlag. Eine Fachkommission
trifft anschließend die endgültige Auswahl
der Projekte. Da der bisher geförderte
Projektträger in Vorarlberg keinen Antrag auf
Verlängerung stellte, wurde Ende November
zur Einreichung neuer Projektvorschläge in
Vorarlberg aufgerufen.
Qualitätssicherung und Kontrolle der
Förderprojekte
Zur Qualitätssicherung der geförderten
Deutschkurse und Kontrolle der Projektträger
verwendet der ÖIF eine eigens entwickelte
Webanwendung. Projektträger halten
sämtliche kurs- und teilnehmerbezogenen
Daten nach einheitlichen Vorgaben in dieser
Anwendung fest. Im Zuge der Kursanmel-
dung über die Webanwendung wird durch die
automatische Überprüfung der Förderfähig-
keit eine bundesweit einheitliche Vorgehens-
weise sichergestellt und Doppelförderungen
8181
Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Projektförderungen
von Personen werden vermieden. Anträge
auf entschuldigte Kursabmeldungen bzw.
auf Kurswiederholungen sind ebenfalls von
den Projektträgern über die Webanwendung
einzureichen. Der Bereich Förderungen prüft
diese Anträge anschließend nach standar-
disierten Kriterien. Auch die Kommunikation
über Freigabeentscheidungen verläuft auto-
matisiert über E-Mails an die Projektträger.
Die Standardisierung stellt sicher, dass Flücht-
linge bundesweit nach denselben Vorgaben
an geförderten Kursen teilnehmen können.
Sonderaufruf: Maßnahmen gegen Gewalt an
Frauen im Kontext von Integration
Zum dem Thema „Maßnahmen gegen
weibliche Genitalverstümmelung (FGM) sowie
gegen Gewalt an Frauen im Kontext von
Integration“ führten das Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres und der
Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) einen
Sonderaufruf zur Einreichung von Projektvor-
schlägen durch.
Über 60 Projekte wurden eingereicht und
durch das Team Projektförderungen analysiert
und bewertet. Bei der Auswahlsitzung im
Juni 2019 wählte eine Fachkommission sieben
Projekte in ganz Österreich aus, die mit ins-
gesamt 1 Mio. Euro gefördert werden.
Die geförderten Projekte setzen einerseits
Maßnahmen zur Beratung und Betreuung
von Frauen und Mädchen, die von Gewalt
im Kontext von Integration betroffen sind.
Andererseits werden aber auch Projekte
gefördert, die Aufklärungs- und Präventions-
arbeit in verschiedenen Zielgruppen leisten.
Durch die Förderung können Beratungs- und
Betreuungsangebote für Betroffene bundes-
weit ausgeweitet und Multiplikator/innen-
Schulungen in allen Bundesländern zur
Verfügung gestellt werden.
Die geförderten Projekte setzen Maß-nahmen zur Beratung und Betreuung von Frauen und Mädchen, die von Gewalt im Kontext von Integration betroffen sind.
EU-Fonds im Bereich Integration:
Fokus auf Frauen sowie junge Asyl- und
subsidiär Schutzberechtigte
Der ÖIF, und hier das Team Projektförderungen,
ist zuständig für die Abwicklung des Asyl-,
Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) im
Bereich Integration. Als vom Bundesministerium
für Inneres (BM.I) und vom Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA)
beauftragte Behörde kümmert sich der ÖIF
um Information und Beratung von Projekt-
trägern, die Bewertung von Projektvorschlägen,
die inhaltliche und finanzielle Begleitung um-
gesetzter Projekte und um die Berichtspflichten
gegenüber der Europäischen Kommission.
Mit Ende Dezember 2019 endete die Laufzeit
der geförderten Projekte im Asyl-, Migrations-
und Integrationsfonds (AMIF). Aus diesem
Grund veröffentlichte das Bundesministerium
für Europa, Integration und Äußeres im April
2019 einen neuen Förderaufruf im Bereich
Integration. Öffentliche und private Organisa-
tionen konnten Projektvorschläge mit folgenden
Schwerpunkten einreichen:
— Sprache und Bildung
— Vorbereitende Maßnahmen zur
Arbeitsmarktintegration
— Werte und Starthilfe
— Indikatoren, Forschungsarbeiten und
wissenschaftliche Analysen zum Thema
Integration
— Zusammenarbeit und Vernetzung relevanter
Akteure sowie interkultureller Kapazitäten-
aufbau
8282
Über 50 Gäste aus ganz Österreich nahmen
an der Veranstaltung teil. Der Workshop
bestand aus einem theoretischen Teil zu den
Rahmenbedingungen der Projektabrechnung
und Praxisbeispielen, worauf im Zuge der Ab-
rechnungslegung zu achten ist. Die Vertreter/
innen der Projektträger waren aktiver Teil
der Veranstaltung und es wurden zahlreiche
spannende Fragen diskutiert.
Gefördert werden Projekte für Drittstaatsangehörige mit länger- fristiger Aufenthaltsperspektive in Öster-reich mit und ohne Flucht- hintergrund. Ein besonderer Fokus liegt auf der Zielgruppe der Frauen und jun-gen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten.
Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Projektförderungen
Gefördert werden Projekte für Drittstaats-
angehörige mit längerfristiger Aufenthalts-
perspektive in Österreich mit und ohne Flucht-
hintergrund. Ein besonderer Fokus liegt auf
der Zielgruppe der Frauen und jungen
Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten.
Im Mai 2019 präsentierte das Team Projekt-
förderungen zusammen mit Mitarbeiter/innen
des BMEIA im Rahmen von Informations-
veranstaltungen die Bestimmungen dieser
Projektförderung.
Als beauftragte Behörde ist der ÖIF unter
anderem für die Abwicklung und Bewertung
von eingereichten Projektvorschlägen im
Integrationsbereich zuständig. Nach einem
umfassenden Bewertungsprozess von über
100 Anträgen wurde vom Team Projekt-
förderungen ein Vorschlag zur bundesweiten
Verteilung der Mittel ausgearbeitet. In der
Förderung von Sprachkursprojekten wurde
dabei insbesondere auf die Abgrenzung zu
gesetzlichen Bestimmungen, zum Beispiel
dem Integrationsgesetz oder dem geplanten
Sozialhilfegrundsatzgesetz, geachtet. Eine
Auswahlkommission beschloss anschließend
die Förderung von 45 Projekten mit einem
Gesamtfördervolumen von 14,9 Mio. Euro.
Das Bundesministerium für Inneres veröf-
fentlichte im AMIF-Bereich Asyl im Mai 2019
ebenfalls einen neuen Förderaufruf. Hier war
das Team Projektförderungen insbesondere
durch die finanzielle Bewertung der einge-
reichten Projektvorschläge beteiligt.
Abrechnungsworkshops für
AMIF-Projektträger
Neben der Bewertung von Projektvorschlägen
unterstützt das Team Projektförderungen die
zuständigen Ministerien in der Abwicklung
des AMIF, unter anderem in der finanziellen
Kontrolle der geförderten Projekte.
Am 18. September 2019 fand im Rahmen dieser
Aufgabe ein Abrechnungsworkshop für die
AMIF-Projektträger mit Projektende 2019 im
Integrationszentrum Wien statt.
8383
Förderung und Kommunikation > Förderungen > Team Einzelförderungen
in der Verantwortung des Teams Einzelför-
derung. Das Anerkennungsportal, erreichbar
unter dem Link www.berufsanerkennung.at,
ist eine Informations- und Orientierungsplatt-
form zur Berufsanerkennung in Österreich.
Im Jahr 2019 konnten 423.123 Seitenaufrufe
verzeichnet werden.
Liese-Prokop-Stipendium: 16 asylberechtigte
Stipendiat/innen gefördert
Mit dem Liese-Prokop-Stipendium unterstützt
der ÖIF Studierende, die als Flüchtlinge nach
Österreich gekommen sind, einen sehr guten
Studienerfolg vorweisen können und keinen
Anspruch auf Studienbeihilfe haben. Ziel ist
es, die Stipendiat/innen beim Absolvieren des
Vorstudienlehrgangs oder bei der Nostrifi-
zierung und dem Einstieg in den österreichi-
schen Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Bis 21. Juni 2019 konnten sich Interessierte für
das Stipendium bewerben. Nach eingehender
Prüfung der schriftlichen Unterlagen wurden
die besten Kandidat/innen zu persönlichen
Interviews eingeladen.
Im September 2019 folgte die Auswahl der
Stipendiat/innen: Auf Basis der Bewerbungs-
unterlagen und der Interviewergebnisse durch
eine Vergabekommission wurden 15 Asyl-
berechtigte sowie zwei Stipendiat/innen aus
dem vorigen Durchgang für das Programm
ausgewählt. Das Stipendium besteht aus einer
monatlichen Stipendienrate von 300 Euro für
das gesamte Studienjahr, der Refundierung
allfälliger Studiengebühren bzw. der Kosten
des Vorstudienlehrganges pro Semester
sowie einem Veranstaltungspaket.
1.342 Kursplätze im Rahmen des
Förderprogramms „Individualförderung
Deutschkurse“
Das Projektförderprogramm „Startpaket
Deutsch & Integration“ unterstützend, fördert
der ÖIF im Rahmen des Programms „Individual-
förderung Deutschkurse“ Asylberechtigte,
subsidiär Schutzberechtigte und Asylwerber/
innen mit hoher Anerkennungswahrscheinlich-
keit bei der Alphabetisierung und dem Erwerb
von Deutschkenntnissen auf dem Niveau A1.
Personen, die in diese Zielgruppe fallen,
können auch auf den Sprachniveaus A2 und
B1 gefördert werden, wenn sie der Arbeits-
marktvermittlung nicht zur Verfügung stehen
oder keine weiteren, der Arbeitsvermittlung
unmittelbar dienenden, Kursmaßnahmen in
Anspruch nehmen. 2019 wurden im Rahmen
des Förderprogramms „Individualförderung
Deutschkurse“ insgesamt 1.342 Kursplätze zur
Verfügung gestellt.
1.157 bewilligte Anträge zur Förderung der
Anerkennung mitgebrachter Qualifikationen
Seit 2016 fördert der ÖIF unter bestimmten
Bedingungen Personen, die im Ausland
erworbene Qualifikationen und Bildungs-
abschlüsse kostenpflichtig bewerten und an-
erkennen lassen, mit einer Refundierung von
bis zu 500 €. Die seit 1.9.2018 gültige Version
der Förderrichtlinie zu diesem Programm
blieb 2019 unverändert gültig. Refundiert
werden Kosten für die bescheidmäßige oder
gutachterliche Feststellung sowie Kosten
beeideter oder beglaubigter Übersetzungen
für die im jeweiligen Verfahren erforderlichen
Unterlagen. 2019 wurden 1.157 Anträge zur
Förderung der Anerkennung mitgebrachter
Qualifikationen bewilligt und 1.011 Förderzu-
sagen ausbezahlt.
Auch die Betreuung des im Anerkennungs-
und Bewertungsgesetz (kurz: AuBG) gesetz-
lich verankerten Anerkennungsportals liegt
Team Einzelförderung
Leitung: Norbert Antel
8484
Abseits“-Workshops mit ehrenamtlichen
Integrationsbotschafter/innen über eine eigene
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung,
die Zahlen, Daten und Fakten zum Themen-
bereich Migration und Integration interaktiv
vermittelt, bis hin zur Planung und Begleitung
des Semesterprogrammes für die Liese-Prokop-
Stipendiat/innen.
Das Team Öffentlichkeitsarbeit betreut neben den Websites www.integrationsfonds.at und www.zusammen-oesterreich.at auch die App „Meine Integration“.
Der Bereich Kommunikation ist in zwei Teams
gegliedert. Das Team Öffentlichkeitsarbeit ist
für die österreichweite Medienarbeit, den
Online-Auftritt des ÖIF und das Veranstaltungs-
management der regelmäßig stattfindenden
Podiumsgespräche zuständig. Darüber hinaus
liegen Planung, Konzeption und Umsetzung
zahlreicher Publikationen im Aufgabenbereich
des Teams.
Diese Publikationen richten sich einerseits an
Flüchtlinge und Zuwander/innen, um sie über
die Angebote des ÖIF zu informieren. Ande-
rerseits werden integrationsrelevante Themen
zielgruppengerecht und serviceorientiert
für Multiplikator/innen und Interessierte in
der Aufnahmegesellschaft aufbereitet. Das
Team Öffentlichkeitsarbeit betreut neben
den Websites www.integrationsfonds.at und
www.zusammen-oesterreich.at auch die App
„Meine Integration“.
Seit 2018 ist auch die Initiative
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH Teil des Bereichs
Kommunikation. Die Tätigkeiten des ÖIF im
Rahmen der Initiative reichen von österreich-
weiten Schulbesuchen und „Teamplay ohne
Förderung und Kommunikation > Kommunikation
Der Bereich Kommunikation
ist für alle externen und
internen Kommunikations-
maßnahmen des ÖIF
zuständig. Dazu gehört
auch die Erstellung von
Publikationen zur
Information der
Aufnahmegesellschaft.
Bereich Kommunikation
Leitung: Aleksandra Klepic
© T
ho
ma
s U
nte
rbe
rge
r / S
up
erb
erg
8585
Multiplikator/innen-Seminare zu Antisemitismus-
und Radikalisierungsprävention. Auch Förde-
rungen des ÖIF wie der „Förderaufruf für
Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen“, der
Forschungspreis Integration, der Journalisten-
preis Integration oder der Integrationspreis
Sport waren zentrale und öffentlichkeitswirk-
same Maßnahmen in der Medienarbeit 2019.
Medienbeobachtung:
1.147 Medienbeiträge über den ÖIF
Zahlreiche Journalist/innen nationaler wie
internationaler Medien berichten regelmäßig
über die Integrationsangebote, Veranstaltungen
und die gesetzlichen Aufträge des Österrei-
chischen Integrationsfonds. Im Rahmen der
professionellen externen Medienbeobachtung
des ÖIF werden täglich rund 3.000 regionale
und überregionale österreichische Printmedien,
relevante Informationssendungen in Radio
und Fernsehen sowie Online- und Social-Media-
Kanäle inklusive Blogs und Leserkommentaren
beobachtet. Dies gewährleistet einen umfas-
senden Überblick über die öffentliche Wahr-
nehmung des ÖIF.
Österreichweite Medienarbeit:
57 Presseaussendungen im Jahr 2019
Das Team Öffentlichkeitsarbeit verschickte im
Jahr 2019 57 Presseaussendungen, um über
Integrationsmaßnahmen, Veranstaltungen
und Ausschreibungen des ÖIF zu informieren.
Schwerpunkte der Medienarbeit waren auch
2019 die Podiumsgespräche mit verschiedenen
Expert/innen, aktuelle Publikationen des ÖIF
sowie gezielte Maßnahmen und Angebote in
der Förderung von Frauen mit Migrations-
hintergrund. In der regionalen Medienarbeit
standen besonders die Formate der Initiative
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH im Fokus: 25 Presse-
aussendungen des Teams Öffentlichkeitsarbeit
informierten Journalist/innen in allen Bundes-
ländern über die Schulbesuche, „Teamplay
ohne Abseits“-Workshops oder die Ausstellung
„Zusammenleben & Miteinander“.
Weitere Schwerpunkte in der Kommunikation
mit Medien waren Details zu den Angeboten
und Maßnahmen des ÖIF. Aktiv nachgefragt
wurden zum Beispiel die Themen Unter-
stützung in der Arbeitsmarktintegration,
Sicherheitsstandards bei ÖIF-Prüfungen oder
Team Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Aleksandra Klepic
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
Team
Öffentlichkeitsarbeit:
Bereichsleiterin Aleksandra
Klepic (ganz rechts) mit
ihrem Team
8686
Newsletter Empfänger/innen 93.400
= 50.000
Allgemeine Kennzahlen
1.147 Presseclippings im Rahmen der Medienbeobachtung
57 verschickte Presseaussendungen
51 verschickte Newsletter
Aufrufe der ÖIF-Website
Stück Gesamtauflage des Magazins ZUSAMMEN!
1.242.711
202.000
131 abgewickelte Druck-sorten in Form von Flyern, Foldern, Broschüren, Magazinen, Zeugnissen od. Deutschlernmaterialien
Im Webshop bestellte ÖIF-Publikationen
2018:
2019:
5.352
7.483
Mediathek
Facebook Fans
2018:
2019:
14.515
15.379
51 abrufbare Videos 93 verfügbare Publikationen 144 Beiträge gesamt
Veranstaltungen
12 veranstaltete Podiumsgespräche
15 geladene Expert/innen Über 3.000 angemeldete Gäste
87
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
87
Im Jahr 2019 verzeichnete das Team Öffent-
lichkeitsarbeit 1.147 Presseclippings aus den
unterschiedlichsten Medien und Kanälen:
Bei 387 davon handelte es sich um Print-
Artikel aus Tageszeitungen, Wochenzeitungen,
Magazinen oder Regionalmedien. Außerdem
erschienen 760 Onlinebeiträge zu gesetzlichen
Aufträgen, Veranstaltungen, Initiativen und
Angeboten des ÖIF.
ÖIF-Angebote für Frauen und zur Förderung
der Arbeitsmarktintegration im medialen Fokus
Der ÖIF-Schwerpunkt zur Unterstützung und
Förderung weiblicher Flüchtlinge und Zuwan-
derinnen stand bereits zu Beginn des Jahres
durch den „Sonderaufruf für Maßnahmen gegen
Gewalt an Frauen“ im Fokus der medialen
Berichterstattung. Medienvertreter/innen waren
zudem an Persönlichkeiten interessiert, die
sich mit dem ÖIF für Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung von Frauen einsetzen: Die
„Kronen Zeitung“ berichtete über den Schul-
besuch mit Psychologin Leyla Hussein (OBE),
die „Wienerin“ begleitete Journalistin Düzen
Tekkal in eine ÖIF-Schwerpunktberatung für
Frauen, der „Kurier“ schrieb über die ÖIF-Video-
reihe zur Selbstbestimmung von Frauen mit
Rasha Corti.
Arbeitsmarktintegration war ein weiterer
Schwerpunkt in der Arbeit des ÖIF, aber auch
in der Berichterstattung über ihn. Besonders
reges Medieninteresse bestand an der ersten
Jobbörse für Asylberechtigte, die gemeinsam
mit Bundeskanzler Sebastian Kurz präsentiert
wurde. Bei einer Pressekonferenz präsentierte
der ÖIF gemeinsam mit dem damaligen
Integrations-Landesrat Rudi Anschober, dem
Bürgermeister von Braunau, Johannes Waid-
bacher, und der Flüchtlingsbetreuerin der
Volkshilfe, Carmen Stoichitescu, ein Pilotpro-
jekt zurArbeitsmarktintegration rumänischer
Zuwander/innen – auch darüber wurde viel
berichtet. „Mentoring für MigrantInnen“ und
die vertiefenden ÖIF-Angebote zum Thema
wurden ebenso thematisiert: Eine deutsche
Journalistin des „rbb24“ besuchte beispiels-
weise einen Vertiefungskurs „Arbeit und Beruf“.
Beiträge zu den zahlreichen Podiumsgesprä-
chen finden sich laufend in Medien wie der
„Österreichischen Presseagentur – APA“,
„orf.at“ oder „Die Presse“.
Häufig wurden im Zuge dessen auch Interviews
mit internationalen Experten wie Hamed Abdel-
Samad, Bassam Tibi, oder Ahmad Mansour zu
Herausforderungen im Integrationsprozess
geführt. ÖIF-Publikationen zu Zahlen, Daten
und Fakten im Bereich Migration und Integration
stoßen in allen Redaktionen auf genauso reges
Interesse: der Österreichische Rundfunk (ORF)
sowie Tageszeitungen wie „Der Standard“, die
„Salzburger Nachrichten“, die „Kleine Zeitung“
oder „Heute“ haben immer wieder ÖIF-
Publikationen wie die Informationsbroschüre
„Bundesländer – Zahlen, Daten und Fakten zu
Migration & Integration 2019“ aufgegriffen.
Der Forschungsbericht „Junge Menschen mit
muslimischer Prägung in Wien“ wurde Medien-
vertreter/innen im Rahmen eines Hintergrund-
gesprächs präsentiert; „Ö1“, „Die Presse“, „Der
Standard“ und orf.at berichteten.
Besonders Bezirksblätter und regionale Tages-
zeitungen berichteten über die zahlreichen
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Termine in ganz
Österreich. Auch Radio- und TV-Journalist/innen
sind immer wieder bei den verschiedenen
Formaten dabei: So begleitete „Ländle TV“
beispielsweise einen Schulbesuch mit Integra-
tionsbotschafter Mike Galeli in Vorarlberg.
Bei einer Führung durch den Stephans-
dom mit asylberechtigten Studierenden im
Rahmen des Liese-Prokop-Stipendiums mit
Dompfarrer Toni Faber berichteten Journalisten
von „radio klassik stephansdom“ und der
„Kronen Zeitung“.
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Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
Veranstaltungsmanagement: Podiums-
veranstaltungen und Preisverleihungen
Der ÖIF widmet sich regelmäßig und mit
verschiedenen Veranstaltungsformaten der
Integrationsdebatte und diskutiert gemeinsam
mit nationalen und internationalen Expert/
innen aktuelle Entwicklungen und Heraus-
forderungen. Themen waren im Jahr 2019
unter anderem die Herausforderungen der
Integration von Migrant/innen an Österreichs
Schulen, die Integration von Frauen mit
Migrations- und Fluchthintergrund sowie das
Zusammenleben in Österreichs diverser
Gesellschaft.
Im Rahmen von 12 Podiumsgesprächen
waren 15 Expert/innen geladen, über 3.000
Personen besuchten diese Veranstaltungen.
Darüber hinaus wurden der Integrationspreis
Sport, der Forschungspreis Integration sowie
das Liese-Prokop-Stipendium verliehen.
Themen waren im Jahr 2019 unter anderem die Herausforderungen der Integration von Migrant/innen an Öster-reichs Schulen, die Integration von Frauen mit Migrations- und Flucht- hintergrund sowie das Zusammenleben in Österreichs diverser Gesellschaft.
Leyla Hussein im Podiumsgespräch
Podiumsgespräch mit Bassam Tibi
Peter Sloterdijk im ÖIF-Gespräch
Veranstaltungen des ÖIF — Überblick 2019
Podiumsgespräche
31. JännerAhmad Mansour im Gespräch zu seinem Buch „Klartext zur Integration“
– Ahmad Mansour, Islamismus-Experte und Autor– Köksal Baltaci (Moderation), Journalist
Bezirksamt Simmering | Festsaal
12. Februar
Bassam Tibi im Gesprächüber sein aktuelles Buch „Islamische Zuwanderung und ihre Folgen“
– Bassam Tibi, Autor und Professor – Gudula Walterskirchen (Moderation), Historikerin und Journalistin
Leopold Museum | Auditorium
22. FebruarHamed Abdel-Samad im Gespräch über den säkularen Staat und den Islam
– Hamed Abdel-Samad, Publizist und Politikwissenschaftler– Michael Fleischhacker (Moderation), Journalist
Salzburg Congress | Mozart Saal
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Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
20. März
Rüdiger Safranski im Gesprächüber Identität, Heimat und die Auswirkungen von Migration und Integration auf den gesell-schaftlichen Zusammenhalt
– Rüdiger Safranski, Literatur- wissenschaftler und Philosoph– Michael Fleischhacker (Moderation), Journalist
Weltmuseum | WMW-Forum
10. April
Rudolf Burger im Gesprächüber sein Buch „Multikulturalis-mus, Migration und Flüchtlings-krise“
– Rudolf Burger, Philosoph und Physiker– Michael Fleischhacker (Moderation), Journalist
Leopold Museum | Auditorium
6. Mai
Walter Scheidel im Gesprächüber Migration und Krisen des gesellschaftlichen Zusammen-halts
- Walter Scheidel, Geschichtsprofessor, Stanford University- Gudula Walterskirchen (Moderation), Historikerin und Journalistin
Architekturzentrum | Podium
21. Mai
PodiumsgesprächGewalt gegen Frauenim Kontext von Integration und Migration
– Leyla Hussein, Frauenrechtlerin und Psychotherapeutin– Emina Saric, Projektleiterin „HEROES. Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre“– Naïla Chikhi, Kulturwissenschaftlerin und Autorin– Nalan Gündüz (Moderation)
BMEIA | Alois-Mock-Saal
5. JuniJan Assmann im Gespräch über Zusammenhalt, Integration und das kulturelle Gedächtnis
– Jan Assmann, Religions- und Kulturwissenschaftler– Köksal Baltaci (Moderation), Journalist
TU Wien | Festsaal
15. Oktober
Bazon Brock im Gespräch über gesellschaftlichen Zusammen-halt, Einheit und europäische Werte
– Bazon Brock, em. Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung– Renata Schmidtkunz (Moderation), Journalistin und Theologin
Leopold Museum | Auditorium
21. OktoberPodiumsgesprächIslam und Integration an Schulen
– Constantin Schreiber, Journalist und Bestseller-Autor– Susanne Wiesinger, Autorin und ehem. NMS-Lehrerin– Carla Amina Baghajati, Schulamtleiterin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ)– Elif Medeni, Leiterin Institut Islamische Religion der KPH Wien/Krems– Jan Thies (Moderation), Journalist und Autor
Architekturzentrum | Podium
25. NovemberAhmad Mansour im Gesprächüber sein Buch „Klartext zur Integration“
– Ahmad Mansour, Islamismus-Experte und Autor– Gudula Walterskirchen (Moderation), Historikerin und Journalistin
NÖ Landhaus | Ostarrichi Saal
Weitere Veranstaltungen
19. MärzVerleihung des Forschungspreis Integration 2018
– Gerhard Schlüsselberger, Dissertation– Kati Schneeberger, Bachelorarbeit– Vera Rappl, Diplomarbeit
Hotel Grand Ferdinand, Wien
26. MärzVerleihung des Integrationspreis Sport 2019
Miteinander am Berg: 1. HauptpreisSportvereint in Raaba-Grambach, 2. Hauptpreis
Café Diglas im Schottenstift, Wien
23. OktoberVerleihung Liese-Prokop- Stipendium 2019/20
Ehrengäste– Alexander Schallenberg, Außenminister– Gunnar Prokop
Alois-Mock-Saal (BMEIA), Wien
9090
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
ÖIF-Publikationen: Deutsch lernen,
Österreich Spiegel, Zusammen Magazin
Neben der laufenden Medienarbeit und dem
Veranstaltungsmanagement ist das Team
Öffentlichkeitsarbeit auch für die Erstellung
diverser Publikationen des ÖIF zuständig.
In Kooperation mit anderen Bereichen und
Teams konzipiert das Team Informations-
unterlagen sowie umfassende Broschüren zu
aktuellen Themen im Bereich Migration und
Integration.
Drei Publikationen produziert und veröf-
fentlicht der ÖIF regelmäßig: das Magazin
ZUSAMMEN, das Unterrichtsmagazin zur
Sprachvermittlung, „Deutsch Lernen“, und die
Deutschlernunterlage „Österreich Spiegel“.
Magazin ZUSAMMEN
Seit 2007 bereitet der Österreichische Inte-
grationsfonds Informationen zu aktuellen Ent-
wicklungen, Herausforderungen und Chancen
der Integration in Form eines Magazins auf.
Nach „Integration im Fokus“ 2007–2012 und
„ZUSAMMEN:ÖSTERREICH“ 2012–2017 wurde
2018 das Magazin „ZUSAMMEN“ entwickelt.
2019 wurde „ZUSAMMEN“ in Kooperation
mit der Verlagsgruppe News (VGN) weiter-
geführt. 2019 sind vier Ausgaben mit einer
Gesamtauflage von 201.000 Exemplaren des
Magazins „ZUSAMMEN“ erschienen.
Die Schwerpunktthemen des Jahres waren
Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen, Heraus-
forderungen der Arbeitsmarktintegration
und EU-Zuwanderung. Abonnentinnen des
Magazins sind Multiplikator/innen wie Lehrer/
innen, Bürgermeister/innen oder Integrations-
beauftragte sowie Vereine und Freiwillige.
Die Schwerpunktthemen des Jahres waren Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen, Herausforderungen der Arbeits-marktintegration und EU-Zuwanderung.
91
Das Deutschlernmagazin
„Österreich Spiegel“
Der „Österreich Spiegel“, eine Zeitschrift für
den DaF-/DaZ-Unterricht für verschiedene
Sprachniveaus ab A2, enthält authentische
Artikel aus heimischen Medien, die zu einer
vielseitigen Beschäftigung mit Österreich
anregen sollen. Eine didaktische Beilage
und eine CD mit Hörbeiträgen ergänzen
die Publikation. Schwerpunktthemen waren
2019 kulinarische Tradition, Sommerfrische,
kleine historische Städte sowie Handwerk in
Österreich. Seit 2019 können die Hörbeiträge
über www.sprachportal.at heruntergeladen
werden. Der „Österreich Spiegel“ erscheint in
Zusammenarbeit mit dem Österreich Institut
vierteljährlich und hatte 2019 eine Gesamtauf-
lage von 28.000 Exemplaren.
Der Österreich Spiegel erscheint in Zusammenarbeit mit dem Österreich In-stitut vierteljährlich und hatte 2019 eine Gesamtauflage von 28.000 Exemplaren.
Unterrichtsmagazin „Deutsch lernen“
Das Unterrichtsmagazin „Deutsch lernen“
ist für den Unterricht mit Migrant/innen und
Flüchtlingen ab dem Sprachniveau A1 gedacht.
2019 ist es mit vier Ausgaben in einer Gesamt-
auflage von 40.000 Stück erschienen.
Die Themen waren dabei:
— „Essen und Trinken in Österreich“,
— „Bewegung und Sport in Österreich“,
— „Unterwegs in Österreich“ sowie
— „Handwerk in Österreich“.
Das Magazin kann kostenlos abonniert werden
– zudem wird es allen Teilnehmer/innen der
Deutsch-, Werte- und Orientierungskurse
sowie den „Treffpunkt Deutsch“-Lerngruppen
zur Verfügung gestellt und liegt dem „Öster-
reich Spiegel“ bei.
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
9292
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Öffentl ichkeitsarbeit
Betreuung des Online-Auftritts: Website mit
Onlineshop und Social Media Management
Ein weiterer Aufgabenbereich des Teams
Öffentlichkeitsarbeit ist die laufende Betreu-
ung und Weiterentwicklung der ÖIF-Website.
Dazu gehört auch die Wartung und Pflege
der Mediathek, in der sämtliche ÖIF-Publika-
tionen heruntergeladen oder bestellt werden
können und Mitschnitte aller Podiumsge-
spräche zum Abruf bereitstehen. Auch der
Facebook-Auftritt des ÖIF wird vom Team
Öffentlichkeitsarbeit betreut. Im Vergleich
zum Vorjahr konnte der ÖIF so fast 1.000
Facebook-Fans dazugewinnen.
Mitarbeiter/innen des Teams Öffentlichkeits-
arbeit begleiten das Team ZUSAMMEN:
ÖSTERREICH regelmäßig bei den Besuchen
in Schulen und Vereinen, um die Aktionen der
Initiative festzuhalten und bekannter zu ma-
chen. Dafür bespielt das Team Öffentlichkeits-
arbeit eine eigene ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-
Facebook-Seite sowie ein zielgruppenrelevan-
tes Instagram-Profil. Auch die Betreuung der
Website www.zusammen-oesterreich.at liegt
im Aufgabenbereich des Teams.
Das Dokumentieren von ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Schulbesu-chen und eine entsprechende mediale Aufbereitung gehört zu den Aufgaben des Teams Öffentlichkeitsarbeit.
93
grationsgeschichten und sprechen mit den
Schüler/innen über Vorurteile, Verantwortung
und Werte für ein gelungenes Zusammen-
leben in Österreich.
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH besucht unter-
schiedlichste Schultypen, darunter Neue
Mittelschulen, Gymnasien, Handelsakademien
oder auch Berufsschulen. 2019 konnten rund
4.000 Jugendliche erreicht werden.
80 Schulbesuche und Frauenschwerpunkt
im Jahr 2019
Unter dem Motto „Vorurteile abbauen. Moti-
vation schaffen“ besuchte das Team ZUSAM-
MEN:ÖSTERREICH gemeinsam mit ehrenamt-
lichen Integrationsbotschafter/innen im Jahr
2019 insgesamt 80 Schulen und Ausbildungs-
stätten in ganz Österreich. Die Integrations-
botschafter/innen berichten im Zuge der
Schulbesuche von ihren persönlichen Inte-
Team ZUSAMMEN:ÖSTERREICH
Teamleitung: Fitore Morina
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Z:Ö
Team
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH:
Leiterin Fitore Morina
(rechts außen) mit ihrem
Team
400 Integrationsbotschafter/innen
85 Herkunftsländer
Liese-Prokop-Stipendium
73Schulbesuche
Teamplay ohne Abseits
Pädagog/innen Seminare
Ausstellung "Zusammenleben und Miteinander"
Gesamt
davon Frauen: 50 %davon Männer: 50 %
4 ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Formate
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22
28
3
126
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3.681
659
539
1.508
6.387
= 1
Stipendiat/innen
16
Männer
13
Frauen
3
Aus Syrien
15
Aus dem Irak
1
94
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Z:Ö
Der Arbeitsschwerpunkt zur Integration von
Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund
fand auch bei den diesjährigen ZUSAMMEN:
ÖSTERREICH-Schulbesuchen Raum. Neben
den Integrationsbotschafter/innen begleiteten
auch nationale und internationale Expertinnen
aus dem Integrationsbereich die Schulbesuche,
darunter Expertenratsmitglied Emina Saric,
die jesidisch-deutsche Journalistin und Auto-
rin Düzen Tekkal sowie die britische Frauen-
rechtlerin Leyla Hussein (O.B.E).
Sie sprachen mit den Jugendlichen über den
Wert der Selbstbestimmung und Gleich-
berechtigung zwischen Frau und Mann.
Dabei appellierten sie insbesondere an junge
Mädchen, selbstbewusst zu sein und ihre
Ausbildungschancen in Österreich wahrzu-
nehmen.
Über 650 Teilnehmer/innen in den
„Teamplay ohne Abseits“-Workshops
Die Teamplay ohne Abseits-Workshops bringen
das Thema Integration mit einer Kombination
aus spielerischen Elementen, Vortrag und
Diskussionsrunde an Schulen und in Vereine.
Zu den Höhepunkten 2019 zählten der Besuch
im nationalen Zentrum für Frauenfußball des
ÖFB oder auch die Besuche im Ernst-Happel-
Stadion im Rahmen des ÖFB-Projekts
„Lernkurve Stadion“ und am Tag des Sportes.
Zwei weitere besondere Workshops fanden
im Herbst an der Produktionsschule „bildung.
bewegt Mädchen“ und beim Projekt #qualify-
forhope der ProVita Bildungs GmbH in
St. Pölten statt. Beide Bildungsprojekte sollen
junge Frauen mit zum Teil schlechten Deutsch-
kenntnissen auf eine Ausbildung bzw. den
Arbeitsmarkt in Österreich vorbereiten.
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung:
1.500 Schüler/innen erreicht
Die ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung
„Zusammenleben und Miteinander“ besucht
mit sorgfältig ausgewählten Exponaten, Auf-
stellern und multimedialen Elementen Schulen
in ganz Österreich. Dabei werden Daten und
Fakten zu Migration und Integration interaktiv
vermittelt und Themen wie Identität oder
Gleichberechtigung diskutiert. 2019 erreichte
die ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Ausstellung
rund 1.500 Schüler/innen, zum Beispiel in der
Handelsschule (HASCH) Stockerau oder der
Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik
(BAfEP) Oberwart. Bei der Abschlussver-
anstaltung in Oberwart, bei der die Schüler/
innen ihre Projektaufgaben zur Ausstellung
präsentierten, war auch Landtagsabgeord-
nete und Bezirksfrauenvorsitzende Doris
Prohaska anwesend.
Verleihung des Integrationspreis Sport 2018
und Ausschreibung für 2019
Seit 2008 werden mit dem Integrationspreis
Sport Projekte ausgezeichnet, die den Ein-
stieg von Migrant/innen in österreichische
Sportvereine und -organisationen fördern.
Im März 2019 wurde das Wiener Kletterprojekt
„Miteinander am Berg“ mit einem der beiden
Hauptpreise 2018 ausgezeichnet. „Miteinander
am Berg“ bringt Personen mit und ohne
Migrationshintergrund in den Klettersport und
macht sie mit der österreichischen Bergwelt
vertraut. Der zweite Hauptpreis ging an die
Initiative „Sportvereint in Raaba-Grambach“,
die durch Sport das Miteinander in der
Gemeinde fördert. In regionalen Preisverlei-
hungen wurden zehn weitere Initiativen aus
unterschiedlichen Sportarten – wie Fußball,
Rugby, Karate oder auch Schach – aus Wien,
der Steiermark, Oberösterreich, Tirol und
Vorarlberg geehrt.
„Teamplay ohne Abseits“ im nationalen Zentrum für Frauenfuß-ball des ÖFB
95
2019 vergab der ÖIF in Kooperation mit dem
Bundesministerium für Europa, Integration
und Äußeres (BMEIA), dem Bundesminis-
terium für öffentlichen Dienst und Sport
(BMöDS), der Bundes-Sportorganisation
(BSO) und dem Hauptsponsor Coca Cola
den Integrationspreis Sport zum 12. Mal.
Das Team ZUSAMMEN:ÖSTERREICH war
2019 für die Koordination der Ausschreibung
verantwortlich. Beim Aufruf zur Einreichung
von Sportprojekten wurde der Preis dieses
Jahr von österreichischen Profisportler/innen,
darunter David Alaba (Fußball), Clemens
Doppler (Volleyball) und Ivona Dadic (Leicht-
athletik) unterstützt. In Kurzvideos betonten
sie die Wichtigkeit des Zusammenhalts im
Sport, unabhängig von Herkunft oder Religion.
Über 50 Einreichungen von Initiativen und
Projekten aus Sportarten wie Ski, Volleyball,
Basketball und Fußball erreichten den ÖIF.
Darunter finden sich auch Projekte, die gezielt
Frauen mit Migrationshintergrund im Sport
fördern. Die Siegerprojekte 2019 wurden im
Januar von der Jury ausgewählt; die feierliche
Preisübergabe findet im Frühjahr 2020 statt.
Liese-Prokop-Stipendium: 16 Stipendiat/innen
und vielfältiges Veranstaltungsprogramm
Im Jahr 2019 unterstützte der österreichische
Integrationsfonds insgesamt 16 engagierte
asylberechtigte Studierende mit sehr gutem
Studienerfolg durch das Liese-Prokop-Stipen-
dium. Unter den Stipendiat/innen aus Syrien
und dem Irak sind 3 Frauen und 13 Männer;
die Studienrichtungen reichen von Zahn-
medizin, Humanmedizin und Pharmazie über
Informatik und Architektur bis hin zu Rechts-
wissenschaften.
Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung
werden die Studierenden über zwei Semester
hinweg mit Veranstaltungen zu den Themen-
schwerpunkten „Einführung in die österreichi-
sche Kultur“, „Einführung in die Geschichte
Österreichs mit Schwerpunkt auf Maßnahmen
gegen Antisemitismus“ und „Vorbereitung auf
den Einstieg in Arbeitsmarkt und Beruf“
Förderung und Kommunikation > Kommunikation > Team Z:Ö
begleitet. Im Rahmen des Programms be-
suchten die Stipendiat/innen unter anderem
das Österreichische Parlament und das Jüdi-
sche Museum, erhielten von Dompfarrer Toni
Faber eine Führung durch den Stephansdom
und nahmen an einem Klettertraining des
Vereins „Miteinander am Berg“ teil.
Die Ausstellung „Zusammenleben und Miteinander“ informiert mit interaktiven Elementen über Migration und Integration
ZUSAMMEN:ÖSTERREICH-Teamleiterin Fitore Morina (links) mit Integrationsbotschafterin Ebru Kilicdagi
Der Workshop „Teamplay ohne Abseits“ lädt spielerisch zum Reflektieren ein.
96
Bereich Standortbetrieb
und IT:
Bereichsleiter Christian
Winkler (1. Reihe rechts)
mit seinem Team
Der Bereich Standortbetrieb und IT
(Informationstechnologie) betreut die
technische Infrastruktur aller ÖIF-Standorte
und kümmert sich um den reibungslosen
Betrieb der IT-Systeme des ÖIF.
Darüber hinaus unterstützt der Bereich ÖIF-
Mitarbeiter/innen, aber auch Partner/innen
Bereich Standortbetrieb und IT
Gesamtleitung: Christ ian Winkler
Standortbetrieb und IT
und Kund/innen bei der Verwendung interner
sowie externer Applikationen. In enger Zu-
sammenarbeit mit der Bundesbeschaffung
GmbH (BBG) garantiert der Bereich Standort-
betrieb & IT einen wirtschaftlichen Betrieb
der österreichweiten ÖIF-Standorte.
Weiterentwicklung des erforderlichen
Datenaustauschs mit Behörden
Um festzustellen, ob Asyl- und subsidiär-
Schutzberechtigte die gesetzlich verpflichtenden
Integrationsmaßnahmen absolviert haben,
benötigen das AMS und die für die Sozialhilfe
oder bedarfsorientierte Mindestsicherung zu-
ständigen Stellen der Länder Auskunft des
Österreichischen Integrationsfonds. Der ÖIF ist
deshalb gemäß Art. 24 (2) IntG dazu verpflichtet,
für die Vollziehung des IntG notwendige Daten
an die genannten Stellen zu übermitteln.
Seit März 2018 sind hierfür zwei vom Team IT
entwickelte technische Mechanismen in Betrieb,
die im Jahr 2019 aufgrund gesetzlicher
Änderungen weiter ausgebaut wurden.Über
die Integrationsschnittstelle/-datenbank
GVS-BIS (Datendrehscheibe der Grundversor-
gungsstellen) können beim ÖIF in Anspruch
genommene Integrationsleistungen von den
zuständigen Stellen (Arbeitsmarktservice
Österreich, GVS-Stellen der Länder, Bundes-
ministerium für Inneres) direkt über einen
Webservice bzw. eine Webanwendung ab-
gerufen werden.
Über die Datendrehscheibe des Hauptver-
bandes der Sozialversicherungsträger können
die auszahlenden Stellen der Länder mittels
Team IT
Teamleitung: Thomas Wolny
97
Standortbetrieb und IT > Team IT
eines sicheren und etablierten Verfahrens An-
frage- und Antwortdateien mit dem ÖIF aus-
tauschen. Die Bundes- und Landesbehörden
entscheiden selbst, welcher der Mechanismen
genutzt werden soll.
Unter Berücksichtigung der (datenschutz-)
rechtlichen Grundlagen besteht darüber
hinaus die Möglichkeit, die Daten in eigenen
Softwarelösungen zu speichern und weiter zu
verarbeiten.
Automatisierter Datenaustausch mit
zertifizierten Prüfungseinrichtungen
Um den nach § 9 IV-V 2017 zertifizierten
Prüfungseinrichtungen die Meldepflicht zu
Prüfungen und Prüfungsergebnissen laut
§ 7 IV-V 2017 zu erleichtern, stellt der ÖIF eine
standardisierte Schnittstelle zur automatischen
Meldung zur Verfügung.
Team IT:
Bereichsleiter Thomas Wolny
(2. Reihe rechts außen)
mit Stellvertreter Bernhard
Chlormann (links) und
seinem Team
9 in einer zentralisierten Hosting-Lösung betreute Webangebote und Onlineportale
401 betreute Computerarbeitsplätze österreichweit
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Neu eingeführte Softwarelösung für
elektronische Genehmigungs- und
Zahlungsprozesse
Um Genehmigungs- und Zahlungsprozesse
von Beschaffungen des ÖIF effizienter zu
gestalten, entwickelte das Team IT zusammen
mit dem Team Finanzen eine entsprechende
Softwarelösung, die im September 2019
ausgerollt wurde.
Digitalisierung und elektronische
(Amts-)Signatur
Eine zentrale Aufgabe des Teams IT ist die
Digitalisierung zentraler Prozesse im ÖIF mit
dem Ziel der nachhaltigen Kostensenkung.
Im Herbst 2019 wurde deshalb die Digitali-
sierung im Bereich der Dokumenterstellung,
-signatur und -speicherung vorangetrieben.
Bereits in der Vergangenheit wurden für die
Abwicklung von Geschäftsabläufen erforderliche
Dokumente elektronisch generiert.
98
Neue Entwicklungen gibt es auch im Bereich
der elektronischen Signatur: Seit 2019 kommen
sowohl die Amtssignatur, als auch eine fort-
geschrittene Signatur zur Bestätigung der
Herkunft eines Dokuments zum Einsatz.
Sollte eine eigenhändige Unterschrift durch
Mitarbeiter/innen des ÖIF notwendig sein,
gibt es die technische Möglichkeit, Office
Dokumente mit einer qualifizierten Signatur
zu unterzeichnen (Handysignatur).
Die Bildmarke und weiterführende Informatio-
nen zur elektronischen Signatur im ÖIF werden
unter www.integrationsfonds.at/signatur zur
Verfügung gestellt.
Mehrstufige Authentifizierung zur Erhöhung
der Informationssicherheit
Das Team IT arbeitet laufend an einer Er-
höhung der Informationssicherheit im ÖIF.
Dabei werden Vorgaben der EU-DSGVO
sowie Ergebnisse interner Risikoanalysen
berücksichtigt. Auch im Jahr 2019 wurden
zahlreiche entsprechende Maßnahmen um-
gesetzt, darunter die mehrstufige Authentifi-
zierung für die Nutzung des Mailprogrammes,
des Intranets und anderer IT-Dienste außer-
halb des ÖIF-Netzwerks.
Standortbetrieb und IT > Team IT
Seit 2019 bietet der ÖIF die Lehre Applikationsentwicklung/Coding.
Eine zentrale Aufgabe des Teams IT ist die Digitalisierung zentraler Prozesse im ÖIF mit dem Ziel der nachhaltigen Kostensenkung. Im Herbst 2019 wurde deshalb die Digitalisierung im Bereich der Dokumenterstellung, -signatur und -speicherung vorangetrieben.
99
Arbeitnehmer/innen-Schutzes. Unterstützt
wurde das Team dabei von der Expertise
externer Sicherheitstechniker/innen und
Arbeitsmediziner/innen. Darüber hinaus
erfolgte die Einführung eines organisations-
internen Sicherheitsleitfadens, die Über-
arbeitung der Brandschutzordnung sowie
die Durchführung von Beratungsgesprächen
hinsichtlich Brandschutz und Sicherheit an
den Standorten.
Kosteneffiziente Beschaffung durch
Zusammenarbeit mit der BBG
Durch eine intensivere Zusammenarbeit mit
der BBG, dem Einkaufsdienstleister der öf-
fentlichen Hand, konnte der ÖIF auch im Jahr
2019 Produkte wirtschaftlich bestellen und
einsetzen.
Ausbau und Optimierung der Arbeitsplätze
in den Standorten
Das Team Technik, Sicherheit und Beschaffung
ist unter anderem für die Bereitstellung und
Gestaltung von Arbeitsplätzen in den ÖIF-
Standorten zuständig. Das Team organisierte
auch 2019 notwendige Sanierungen und Um-
bauten, führte diese durch und unterstützte
betroffene Teams bei den Übersiedlungen.
In Zusammenarbeit mit Arbeitsmediziner/
innen und Sicherheitsfachkräften wurden
bestehende Arbeitsplätze optimiert.
Gebäudesicherheit an ÖIF-Standorten
Eine weitere Aufgabe des Teams Technik,
Sicherheit und Beschaffung ist die österreich-
weite Vereinheitlichung der Alarmanlagen-
systeme und der Ausbau der sicherheitstech-
nischen Maßnahmen zur Verbesserung des
Team Technik, Sicherheit und Beschaffung
Teamleitung: Iosif Pop
Standortbetrieb und IT > Team Technik, Sicherheit und Beschaffung / Interne Revision
2017 als unabhängige Stabstelle zur Prüfung
und Beratung bei Kontroll-, Lenk- und
Steuerungsaufgaben eingerichtet, ist die
interne Revision des ÖIF seit Oktober 2018
direkt beim Fondsvorstand angesiedelt.
Die Aufgaben, Rechte und Pflichten der internen
Revision gehen aus der Revisionsordnung
hervor, die von Vorstand und Aufsichtsrat des
ÖIF genehmigt wurde.
Interne Revison
Hartwig Klammerberger
Für 2019 wurde ein detaillierter Prüfplan
festgelegt. Der Plan basiert auf einer Prüfland-
karte aus aktuell 140 relevanten Prüffeldern,
bestehend aus organisatorischen Einheiten,
Prozessen und gesetzlichen Regelungen.
Auf Basis dieses Plans wurden alle betreffenden
Prüfungen durchgeführt und die Führungs-
kräfte und Mitarbeiter/innen des ÖIF dabei
mit der Vorgangsweise der internen Revision
vertraut gemacht.
100
sowie die Abwicklung des Reisemanagements
fallen ebenso in die Verantwortung des Teams
Personal.
Bundesweites Recruiting: 5.857 Bewerbungen
und über 1.000 Bewerbungsgespräche
Die operative Ausführung der gesetzlichen
Maßnahmen im Integrationsbereich ist mit
umfangreichen Maßnahmen im Recruiting
neuer Mitarbeiter/innen verbunden.
Das Team Personal ist zentrale Schnittstelle
in personellen Fragen und für das gesamte
Personalmanagement des ÖIF zuständig.
Zu den Aufgabenbereichen des Teams gehört
die Personalplanung, das bundesweite
Recruiting, die Stärkung der Personal- und
Organisationsentwicklung und die Verwaltung
der gesamten Personaladministration, inklusive
Abrechnung aller Reisekosten. Das On- und
Offboarding, die Planung der Einschulungen
Team Personal
Team Personal
Teamleitung: Seray Morkoc
Team Personal:
Leiterin Seray Morkoc
(1. Reihe Mitte links) mit
Stellvertreterin Amela
Salihovic (1. Reihe Mitte
rechts) und ihrem Team.
Mitarbeiter/innen
3794 Lehrlinge
= 1.000
davon Frauen: 75 %
davon Mitarbeiter/ innen mit Migrations- hintergrund: 52 %
davon Akademiker/innen 54 %
Alter der Mitarbeiter/innen: 16–74 Jahre
Durchschnittsalter: 35,9 Jahre
168 gebuchte Weiterbildungen für 689 Teilnehmer/innen
Eingegangene Bewerbungen
5.857
101
Die Bestimmungen – unter anderem aus dem
Asyl- und Integrationsgesetz – haben direkten
Einfluss auf Personalplanung und Personalein-
satz im ÖIF.
Der ÖIF zählte im Dezember 2019 insgesamt
379 Angestellte, die vom Team Personal in
allen personellen Belangen administriert
wurden. Das Team bearbeitete im Geschäfts-
jahr 2019 insgesamt 5.857 Bewerbungen und
führte weit über 1.000 Bewerbungsgespräche.
Besonders viele Bewerbungen wurden im
Bereich der Wertevermittlung und der öster-
reichweiten Beratungen abgewickelt.
Da Integrationsmaßnahmen wie Werte- und
Orientierungskurse und die Beratung in
Integrationszentren in ganz Österreich für Asyl-
berechtigte und subsidiär Schutzberechtigte
gesetzlich verpflichtend sind, ist die Sicher-
stellung ausreichender Personalressourcen
in diesen Organisationsbereichen des ÖIF
besonders wichtig.
76 % der Führungskräfte im ÖIF sind weiblich
Die Mitarbeiter/innen des ÖIF bringen wert-
volle Kompetenzen aus unterschiedlichsten
Disziplinen mit. Von Rechtswissenschaften
und Kommunikation bis hin zu Expertise im
sozialen, wirtschaftlichen und kulturwissen-
schaftlichen Bereich. Darüber hinaus bringen
sie wertvolle Sprachkenntnisse und Kultur-
kompetenzen aus mehr als 60 Herkunfts-
ländern in die tägliche Integrationsarbeit mit
Zuwander/innen ein.
Mehr als die Hälfte der ÖIF-Mitarbeiter/innen
hat Migrationshintergrund, bei den Führungs-
kräften sind es 45 Prozent. Die meisten davon
haben die Österreichische Staatsbürgerschaft.
Im Bereich der Beratung und Wertevermittlung
wird besonders stark von den unterschied-
lichen Hintergründen der Mitarbeiter/innen
profitiert. Von den knapp 400 Mitarbeiter/
innen des ÖIF sind drei Viertel weiblich, der
Anteil der Frauen unter den Führungskräften
liegt bei 76 %.
Team Personal
Der ÖIF als Lehrbetrieb
Auch im vergangenen Jahr haben Lehrlinge in
den Ausbildungsberufen Bürokauffrau/-mann,
Informationstechnologie-Informatik und
Applikationsentwicklung-Coding ihr Aus-
bildungsverhältnis beim ÖIF fortgesetzt.
Drei Lehrlinge konnten die Lehrabschluss-
prüfung positiv abschließen und wurden als
qualifizierte Mitarbeiter/innen in den jeweiligen
Bereichen übernommen. Über die Sommer-
monate hatten außerdem neun junge Schüler/
innen und Student/innen die Chance, im Zuge
von mehrwöchigen Praktika erste Einblicke in
die Berufswelt zu gewinnen.
Arbeitsschwerpunkt:
Mitarbeiter/innen-Gesundheit
ÖIF-Mitarbeiter/innen konnten sich 2019
innerhalb der Arbeitszeit einem allgemeinen
Gesundheitscheck unterziehen. Darüber hi-
naus werden alle österreichweiten Standorte
einmal wöchentlich mit frischen biologischen
und saisonalen Obst- und Gemüsekisten aus
der jeweiligen Region beliefert.
Mehr als die Hälfte der ÖIF-Mitarbeiter/innen hat Migrationshintergrund, bei den Führungskräften sind es 45 Prozent. Die meisten davon haben die Österreichische Staatsbürgerschaft.
102
Neben der Budgetplanung ist auch die lau-
fende Budgetkontrolle und -steuerung eine
zentrale Aufgabe im Team Finanzen.
Das Team Finanzen arbeitet außerdem eng
mit verschiedenen Ministerien sowie ÖIF-
internen Fachabteilungen zusammen, wenn es
um die Erstellung von Vereinbarungen oder
Agenden mit finanziellen Auswirkungen geht.
Controlling zur Maßnahmensteuerung
und Ressourcenplanung
Die Hauptaufgabe des Controllings liegt in der
Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher
Bereiche des ÖIF. Dabei führt das Controlling
die Ziele aller Integrationszentren, Bereiche und
Teams zu einem ganzheitlichen und abge-
stimmten Zielsystem zusammen. Auf Basis
dessen werden Maßnahmen zur Zielerreichung
erstellt und dafür erforderliche Ressourcen im
Budget festgelegt. Für das laufende Berichts-
Das Team Finanzen ist für die finanzielle
Planung, Steuerung und Kontrolle des ÖIF
verantwortlich und sorgt für die ordnungs-
gemäße Budgetplanung sowie die Abwicklung
sämtlicher Zahlungen. Ein weiterer zentraler
Aufgabenbereich ist die Nachverfolgung und
Aufbereitung der Tätigkeiten des ÖIF. Dazu
zählt neben der transparenten Darstellung
und Nachvollziehbarkeit aller Geldflüsse auch
das laufende organisationsweite Berichtswesen
und Controlling.
Budgetplanung und
laufende Budgetkontrolle
Das Team Finanzen ist für die Planung und
Budgetierung von Finanzmitteln aller
Integrationszentren, Bereiche und Teams des
ÖIF verantwortlich. Regelmäßige Soll-Ist-Ver-
gleiche der Budgetwerte sowie Ausgaben-
darstellungen gewährleisten zu jeder Zeit
Transparenz.
Team Finanzen
Team Finanzen
Teamleitung: Sandra Ivkic
Team Finanzen:
Leiterin Sandra Ivkic
(2. von rechts) mit Stell-
vertreterin Isabel Ivany
(links) und ihrem Team
Vorgesehenes ÖIF-Budget zur Finanzierung von Integrationsmaßnahmen
40.109.000 € = 1 Mio.
103
wesen sammelte das Controlling relevante
Informationen aus allen Bereichen und bereitete
diese bedarfsgerecht und zielgerichtet auf.
Damit stellte das Team Finanzen auch im Jahr
2019 die Informationsversorgung mit steue-
rungsrelevanten Daten sicher.
Transparenz in finanziellen Belangen
Die Transparenzdatenbank ist ein Portal des
Bundesministeriums für Finanzen zur Erfassung
von Leistungen, die durch die öffentliche Hand
finanziert werden. Das Team Finanzen ist für
die Befüllung der entsprechenden Daten und
Informationen in die Transparenzdatenbank
verantwortlich.
Der Transparenzdatenbank werden Förde-
rungen des ÖIF gemeldet, die Personen im
Rahmen der Individualförderung oder
Integrationsvereinbarung beziehen, aber
auch Förderungen, die Organisationen im
Zuge von Projekten wie dem „Startpaket
Deutsch & Integration“ oder des Asyl-,
Migrations- und Integrationsfonds (AMIF)
erhalten.
Team Finanzen
Die Hauptaufgabe des Controllings liegt in der Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Bereiche des ÖIF. Dabei führt das Controlling die Ziele aller Integrationszentren, Bereiche und Teams zu einem ganzheitlichen und abgestimmten Zielsystem zusammen.
Im Verantwortungsbereich des Team Finanzen liegt unter anderem die die finanzielle Planung, Steuerung und Kontrolle des ÖIF.Weitere Aufgaben sind die ordnungsgemäße Budgetplanung, die Abwicklung sämtlicher Zahlungen sowie die Nachverfolgung undAufbereitung der Tätigkeiten des ÖIF.
104
Das Team Recht übernimmt außerdem die
jeweiligen Vertragsgestaltungen des ÖIF.
Als Schnittstelle zu Institutionen, Behörden,
Rechtsvertretern und externen Partnern,
darunter Ministerien, Bezirksverwaltungsbe-
hörden, Finanzprokuratur oder Vertragspartner
des ÖIF, erfüllt die Rechtsabteilung eine
wichtige Funktion.
Das Team Recht berät alle Bereiche und Teams
des ÖIF bei der Umsetzung gesetzlicher
Aufträge und bildet die zentrale Anlaufstelle
für juristische Fragestellungen. Im Zuge von
Gesetzgebungsverfahren erstellt das Team
Recht Stellungnahmen und berät Führungs-
kräfte im ÖIF hinsichtlich aktueller gesetz-
licher Regelungen in den Bereichen Integra-
tion, Zivilrecht, Datenschutz, Vergaberecht
und Fremdenrecht.
Team Recht
Team Recht
Teamleitung: Rita Hasenhütl
Team Recht:
Leiterin Rita Hasenhütl
(Mitte links)
mit ihrem Team.
6Gesetze, Kompetenzen und Aufgaben des ÖIF als staatlicher Integrations- dienstleister:
Integrationsgesetz
Asylgesetz
Integrationsjahresgesetz
Anerkennungs- und Bewertungsgesetz
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz
Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Elementar-
pädagogik für die Kindergartenjahre 2018/19 bis 2021/22
51 erstellte oder geprüfte Verträge zur Durchführung von Projekten, Kooperationen oder Veranstaltungen
105
Gesetzliche Aufträge des ÖIF: Integrations-
gesetz, Asylgesetz und Bund-Länder-Verein-
barung
Das Team Recht unterstützte auch im Jahr 2019
alle Teams und Bereiche bei der Umsetzung
der im Integrationsgesetz (IntG) und im Asyl-
gesetz (AsylG) vorgeschriebenen gesetzlichen
Aufträge des ÖIF. Dazu gehört unter anderem
die Abwicklung von Orientierungsberatungen,
Deutschkursmaßnahmen und Werte- und
Orientierungskursen für Asyl- und subsidiär
Schutzberechtigte und Asylwerber mit hoher
Anerkennungswahrscheinlichkeit sowie die
Abwicklung der Integrationsvereinbarung (IV)
für Drittstaatsangehörige.
Die 2018 in Kraft getretene Bund-Länder-
Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die
Elementarpädagogik für die Kindergartenjahre
2018/19 bis 2021/22 hatte auch im Jahr 2019
Bedeutung für die Arbeit des ÖIF.
Laut der sogenannten 15a-Vereinbarung ist
der ÖIF für die Prüfung der von den Ländern
einzureichenden Konzepte im Bereich der
Sprachförderung und des Ausbaus des
Kinderbildungs- und Betreuungsangebotes
sowie für die Durchführung unangekündigter
Hospitationen in Kinderbetreuungseinrichtun-
gen zur Qualitätssicherung verantwortlich.
Zahlreiche gesetzliche Neuerungen
2019 kam es zu einigen gesetzlichen Neue-
rungen, die sich direkt auf die Arbeit des ÖIF
auswirken. Aufgabe des Teams Recht ist es
unter anderem, die dadurch neu entstehen-
den oder veränderten Aufgabenbereiche des
ÖIF mit den entsprechenden Teams und Be-
reichen zu koordinieren und auszuarbeiten.
— Das Integrationsgesetz wurde mit 1. Juni
2019 novelliert. Seit 01. 01. 2020 sind
Deutschkurse für Asyl- und subsidiär
Schutzberechtigte vom BMEIA bis zum
Niveau B1 zur Verfügung zu stellen,
die Abwicklung der Maßnahmen obliegt
dem ÖIF.
Team Recht
— Am 2. Oktober 2019 trat die Integrations-
gesetz-Durchführungsverordnung
(IntG-DV) in Kraft, die die Integrations-
vereinbarungs-Verordnung 2017 (IV-V 2017)
ersetzt. Die IntG-DV enthält Bestimmungen
zu operativen Details bei der Zertifizierung
von Kursträgern, der Abwicklung von
Sprach- und Integrationsprüfungen sowie
der elektronischen Erfassung von Lehr-
kräften. Der ÖIF hat im Begutachtungsver-
fahren der IntG-DV eng mit dem Bundes-
ministerium für Europa, Integration und
Äußeres zusammengearbeitet und durch die
Einarbeitung von Stellungnahmen diverser
Organisationen, Gebietskörperschaften,
Ministerien und Sozialpartner wesentlich
zur Neukonzeption der operativen
Bestimmungen beigetragen.
— Durch das im August 2019 novellierte
Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG)
müssen Personen mit mehr als fünfjährigem,
rechtmäßigem Aufenthalt in Österreich für
den Bezug einer Wohnung, die unter das
WGG fällt, (bei Vorliegen bestimmter Voraus-
setzungen) ein Prüfungszeugnis des ÖIF
vorlegen. Dadurch ist für den ÖIF eine
weitere gesetzliche Nennung hinzu-
gekommen.
Das Team Recht unterstützte auch im Jahr 2019 alle Teams und Bereiche bei der Umsetzung der im Integrations-gesetz (IntG) und im Asylgesetz (AsylG) vorgeschriebenen gesetzlichen Aufträge des ÖIF.
106
Schwerpunkt Digitalisierung und
Datenschutzmanagement
Das Team Recht unterstützte das Team IT bei
der Umsetzung einer elektronischen (Amts-)
Signatur für den ÖIF. Bescheide des ÖIF werden
künftig mit einer Amtssignatur versehen, alle
weiteren vom ÖIF ausgestellten Dokumente
(z. B. Prüfungszeugnisse) mit einer einfachen
elektronischen Signatur gezeichnet. Amts-
bzw. elektronisch signierte Dokumente können
online auf ihre Echtheit und Unversehrtheit
geprüft und nachträglich nicht verändert
werden.
Auch die Umsetzung der Datenschutz-Grund-
verordnung (DSGVO) innerhalb des ÖIF wird
durch das Team Recht koordiniert und evalu-
iert. Die rechtlichen Grundlagen für die Ver-
arbeitung personenbezogener Daten wurden
laufend geprüft und in Zusammenarbeit mit
dem Team IT wurde ein Löschkonzept aus-
gearbeitet.
Sprachprüfungen: Kooperationsvereinbarun-
gen mit Niederösterreich und der Steiermark
Im April 2019 wurde mit der Landesregierung
und der Bildungsdirektion Niederösterreich
eine Kooperationsvereinbarung für die Ab-
wicklung von Integrationsprüfungen und
B2-Sprachprüfungen an niederösterreichischen
Schulen geschlossen. In der Steiermark hat der
ÖIF im Juni 2019 zusammen mit der Landes-
regierung und der Stadt Graz die adaptierte
Grundsatzvereinbarung über die Durch-
führung des Projekts „Startpunkt Deutsch“
abgeschlossen. In der Vereinbarung werden
die Rahmenbedingungen für das Angebot an
Deutschkursen in der Steiermark und Grund-
sätze der partnerschaftlichen Zusammenar-
beit festgelegt. Außerdem wurde ein gemein-
sames Austauschgremium eingerichtet.
Abwicklung der Wohnungsvergabe im
Wohnhaus Zinnergasse
Der ÖIF vermietet in der Zinnergasse 29b im
elften Wiener Gemeindebezirk Startwohnungen
an Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte. Bei
der Wohnungsvergabe prüft das Team Recht
Team Recht
die Einhaltung der Zuweisungskriterien. Um
alleinerziehende Mütter zu unterstützen, wurde
die dabei anzuwendende Richtlinie im Jahr
2019 erweitert und sieht jetzt eine vorrangige
Wohnungsvergabe für Alleinerzieherinnen vor.
Die Zinnergasse 29b umfasst 126 Wohneinhei-
ten, einen Kindergarten sowie Büroräumlich-
keiten, die sowohl vom ÖIF als auch von der
Diakonie, die vor Ort Integrationsmaßnahmen
anbietet, genutzt werden.
Im Jahr 2019 wurden 22 Wohnungen renoviert
und neu vergeben. Vier dieser Wohneinheiten
konnten an alleinerziehende Mütter vergeben
werden, die am regulären Wohnungsmarkt vor
besonderen Herausforderungen stehen. Sämt-
liche zur Verfügung stehenden Wohnungen
waren 2019 ausgelastet, was einer
Kapazität von etwa 350 wohnhaften Personen
entspricht.
Zinnergasse 29b: ÖIF-Wohungen für Asyl- und subsidiär Schutz-berechtigte
107
„Aus meiner Sicht
– die ja nur eine der verschiedenen Sichtweisen ist –
gelingt Integration dann, wenn es Austausch gibt.
Gelingen heißt in diesem Fall, möglichst weit kommen.
Das dauert oft viele Jahre, deshalb brauchen wir
auch Geduld, und vor allem das Wollen
und die Freude daran.“
Ilan Knapp,
Gründer des Jüdischen Beruflichen
Bildungszentrums (JBBZ),
ausgezeichnet mit dem Sonderpreis des
Intercultural Achievement Award
für sein Lebenswerk
108
Impressum
Impressum
Medieninhaber, Herausgeber:
Österreichischer Integrationsfonds (ÖIF) –
Fonds zur Integration von Flüchtlingen und MigrantInnen
1030 Wien, Schlachthausgasse 30,
T: +43 (0)1 710 12 03-0,
Verlags- und Herstellungsort:
1030 Wien, Schlachthausgasse 30
Produktionsleitung:
Mag. Aleksandra Klepic, ÖIF
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Viktoria Hornbachner, M.A., ÖIF
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Lektorat:
Mag. Michaela Kapusta — Lettera Lektorat
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