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Page 1: Inhaltsverzeichnis · PDF fileIch lebe mit meiner Mutter, meinen zwei Brüdern und meiner Schwester in einem kleinen Haus am Rande der Stadt. ... wäscht Wäsche für andere Leute
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Illustrationen: Thorsten Trantow (Icons), Corina BeurenmeisterSatz: fotosatz griesheim GmbH

ISBN: 978-3-403-37199-1 www.auer-verlag.de

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4

Material

Kinderrechte (Ich – Du – Wir) 5

Durch das Labyrinth des Lebens (Gruppenarbeit) 14

Der Turmbau zu Babel (Partnerarbeit) 23

Mose auf dem heißen Stuhl (Der heiße Stuhl) 28

Psalmen (Gruppenpuzzle) 30

Wie war das mit Jesus? (Placemat) 37

Kreuzweg (Partnerarbeit) 43

Warum sind Heilige heilig? (Partnerpuzzle) 55

Weihnachten (Schreibgespräch)

(Szenische Interpretation) 65

Lösungen 68

MethodensteckbriefeDer heiße Stuhl 72

Gruppenarbeit 73

Gruppenpuzzle 74

Ich – Du – Wir (Think – Pair – Share) 75

Partnerarbeit 76

Partnerpuzzle 77

Placemat 78

Schreibgespräch 79

Szenische Interpretation 80

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Vorwort

Was ist kooperatives Lernen?Beim kooperativen Lernen arbeiten die Schüler1 als gleichberechtigte Lernpartner in Kleingruppen zusam-men. Dabei werden kognitives und soziales Lernen miteinander verbunden: Neben den Lerninhalten kommt den sozialen Prozessen eine besondere Bedeutung zu – die Gruppenmitglieder entwickeln eine positive gegenseitige Abhängigkeit in dem Wissen, dass sie nur als wirkliches Team erfolgreich sein können. In der Kooperation nehmen die Schüler abwechselnd die Rolle eines Lehrenden und die eines Lernenden ein.

Kooperative Arbeitsformen im UnterrichtKooperatives Lernen stellt eine große Bereicherung für den Unterricht dar: Im Austausch mit anderen er-reichen die Schüler ein tieferes Verständnis der Inhalte; sie argumentieren, sie entwickeln und reflektieren Begriffe und Vorgehensweisen, sie vergleichen unterschiedliche Lösungswege und verwenden verschie-dene Darstellungsebenen für die Präsentation ihrer Ergebnisse. Wissen wird auf diese Weise flexibler und vom Kontext unabhängiger. Langfristig erlernen die Schüler beim kooperativen Arbeiten die grundlegenden sozialen Kompetenzen, um auch im Team erfolgreich zu arbeiten: sich abzusprechen, sich zu akzeptieren und miteinander zu kooperieren. Fachliches und soziales Lernen werden gleichermaßen gefördert – was auch im zukünftigen Arbeitsleben eine besondere Bedeutung hat.

Weitere Effekte kooperativen Lernens• Die Schüler entwickeln eine positive Einstellung zum Lerngegenstand.• Das soziale Klima in der Klasse verbessert sich.• Die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten wird auf- und ausgebaut.• Die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit steigt. • Das Selbstwertgefühl und die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme steigen an. • Lernen wird umso effektiver, je aktiver die Schüler bei der Informationsaufnahme tätig sind. Individuelle

Lernstrategien können entwickelt und ausprobiert werden. Neue Informationen müssen mit vorhandenen Informationen in Verbindung gesetzt werden.

Die Reihe „Katholische Religion kooperativ“Kooperative Arbeitsformen werden im Unterricht häufig aus pragmatischen Gründen vernachlässigt: Es herrscht Unsicherheit bei der Umsetzung der Lernmethoden; der Aufwand für das Erstellen eigener Mate-rialien ist hoch. Die Reihe „Katholische Religion kooperativ“ geht genau diese Probleme an und bietet Abhilfe: praxis-erprobte Materialien zum schnellen Unterrichtseinsatz mit Hinweisen, wie der Einsatz der Methoden erfolg-reich funktioniert. Dabei werden Kernthemen des Lehrplans abgedeckt, die sich optimal für kooperatives Lernen eignen. Die Bände der einzelnen Doppeljahrgangsstufen bauen aufeinander auf: Bereits verwen-dete Methoden, mit denen die Schüler schon sicher umgehen können, werden wieder aufgegriffen und mit neuen Methoden kombiniert.

Zur Arbeit mit dem BandJedes Thema wird mit einer oder mehreren kooperativen Arbeitsform(en) verknüpft. Die Themen können Einzelstunden oder auch Teil einer Sequenz sein. Im Rahmen jeder Einheit werden dem Lehrer zunächst die kooperative(n) Lernmethode(n) erläutert und deren Einsatz mit Bezug auf das konkrete Stundenthema begründet. Fachdidaktische Anmerkungen, Tipps und Hinweise zur Durchführung sowie eine Auflistung des benötigten Materials schließen sich an . Entsprechende Kopiervorlagen werden direkt mitgeliefert. So kann fachlich fundiert, aber trotzdem ganz unkompliziert eine Einheit mit kooperativem Lernen umge-setzt werden.Die im Band verwendeten Methoden werden am Ende des Buches nochmals in kompakten Methodensteck-briefen erklärt und veranschaulicht. Lösungen zu den Arbeitsmaterialien runden den Band ab.

Mit diesen Materialien schaffen Sie erfolgreich eine kooperative Lernkultur, die zum Lernerfolg Ihrer Schüler beiträgt – gerade auch in heterogenen Klassen.

Viel Freude und Erfolg dabei wünschen IhnenJulia Fürtig und Anna-Katharina Oertel

1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit ist in diesem Buch mit Schüler auch immer Schülerin gemeint, ebenso verhält es sich mit Lehrer und Lehrerin etc.

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thKinderrechte

Methode

Die Dreigliederung der Methode „Ich – Du – Wir“-Methode bietet sich bei diesem Thema beson-ders an. Zuerst werden in Einzelarbeit Informationen über Kinder aus anderen Ländern gesam-melt. Anschließend bilden sich Tandems, die sich über die Partnerkinder austauschen. Mit ihrem Wissensstand begeben sie sich danach in die Gruppe, in denen die Nöte und Probleme der Kinder besprochen werden und in Verbindung mit dem übergeordneten Thema Kinderrechte gesetzt werden.

Hinweise / Tipps

Fachdidaktische AnmerkungenDiese Einheit zum Thema Kinderrechte kann isoliert, aber auch eingebettet in einer großen Einheit zum Einsatz kommen. Dabei werden besonders die Kommunikationskompetenz, aber auch die Empathiefähigkeit der Schüler geschult. Umso wichtiger ist es bei dieser Thematik, die Schüler bei Fragen und Bedenken zu begleiten.

Hinweise zur Durchführung• Jedes Kind bekommt einen Lesetext, der in Einzelarbeit (Ich-Phase) erlesen wird. Insgesamt

stehen vier verschiedene Texte zur Verfügung, die gleichmäßig an die Klasse verteilt werden. Die Schüler markieren wichtige Informationen sowie Stellen im Text, die sie besonders nach-denklich gemacht haben.

• Anschließend bilden sich Partnergruppen, die in der Du-Phase miteinander arbeiten. Die Kinder tauschen sich über ihr Partnerkind aus und fassen ihre Erkenntnisse in einem gemeinsamen Steckbrief zusammen.

• Als Vorbereitung für die Wir-Phase lesen alle Kinder den Text „Kinder haben Rechte“. In der Gruppe wird dann über die Inhalte des Textes gesprochen und wichtige Informationen werden auf dem Arbeitsblatt notiert. Der Bogen zum Beginn der Sequenz wird gespannt, indem die Schüler auf ihre Partnerkinder, die sie in der Ich-Phase kennengelernt haben zu sprechen kom-men und diese den anderen vorstellen.

• Anschließend sollen die Namen der Partnerkinder auf dem Arbeitsblatt ausgewählten Kinder-rechten zugeordnet werden.

Gruppenanzahl / Gruppenkonzeption• Für die Ich-Phase werden die vier Lesetexte gleichmäßig an die Klasse verteilt. Die Arbeit

erfolgt in Einzelarbeit. • In der Du-Phase gehen zwei Kinder zu einem Tandem zusammen: immer Text A mit Text B und

Text C mit Text D.• In der Wir-Phase bilden entsprechende Tandems eine Vierergruppe: AB mit CD. Somit ist es

gewährleistet, dass alle Kinder einen Überblick über alle vier Kinder aus den Dritte-Welt-Län-dern haben.

Material

• Materialseiten 1a – d: Arbeitsblätter für die Ich-Phase kopieren und gleichmäßig an die Schüler verteilen

• Materialseite 2: Steckbrief für die Du-Phase kopieren und jeweils ein Exemplar an die Partner-gruppen geben

• Materialseite 3: Text für jedes Kind als Vorbereitung für die Wir-Phase zur Verfügung stellen• Materialseite 4: Arbeitsblatt für die Wir-Phase kopieren und an die Gruppen austeilen

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1 a Kinderrechte

1 Markiere Stellen im Text, die dir Informationen über das Kind geben, z. B. über das Alter, die Familie, den Wohnort, die Schule und über Besonderheiten.

2 Du kannst auch (mit einer anderen Farbe) Stellen markieren, die dich nachdenklich machen.

Mein Name ist Jamal. Ich bin 9 Jahre alt und lebe in Kumasi, einer Stadt in Ghana. Ghana ist ein Land auf dem afrikanischen Kontinent.

Ich lebe mit meiner Mutter, meinen zwei Brüdern und meiner Schwester in einem kleinen Haus am Rande der Stadt. Papa hat nach meiner Geburt sehr viel Alkohol getrunken und ist irgendwann abgehauen.

Das Dach unseres Hauses ist aus Wellblech und die Wände aus Stein. Am liebsten aber spielen wir draußen, da es in dem Haus einfach zu eng ist. Toll ist, dass man alle Leute im Viertel kennt und somit viele Spielpartner findet.

Damit wir uns Lebensmittel leisten können, geht meine Mama hart arbeiten. Sie wäscht Wäsche für andere Leute. Viel Geld haben wir nie, aber es reicht für das, was wir brauchen.

Seit meiner Geburt bin ich behindert. Ich konnte nie alleine laufen. Zum Glück habe ich größere Geschwister, die mich immer von einem Ort zum anderen getragen haben. Früher war ich oft sehr traurig. Ich wollte auch so herumtollen wie die anderen Kinder in meinem Viertel. Oft wurde ich auch ausgelacht. Leider hatten wir nicht das Geld, dass ich von einem Arzt behandelt werden konnte. Einmal hatte ich eine schlimme Infektion und wäre fast gestorben.

Heute ist das ein bisschen anders. Wir haben einen tollen Arzt von einer Hilfs-organisation kennengelernt, der mir helfen konnte. Er sagte, dass ich nach mehreren Operationen wieder laufen könnte. Das war natürlich eine super Nachricht. Glauben konnte ich das am Anfang überhaupt nicht. Dann wurde ich ein paar Mal operiert. Diese Zeit war für unsere Familie sehr schwer. Meine Mama war oft bei mir und konnte nicht arbeiten gehen. Dadurch hatten wir damals wenig Geld zum Essen.

Heute kann ich schon alleine mit Krücken laufen und Mama im Haushalt helfen. Endlich kann ich in die Schule gehen. Das war früher nicht möglich, da mich keiner zur Schule bringen konnte.

Wir haben nicht viel Geld zum Leben, aber wir sind zufrieden und lachen viel. Mein größter Wunsch wäre, dass ich regelmäßig zu einem Arzt gehen könnte und eventuell einen Stuhl mit Rädern bekomme. Dann könnte ich mit den anderen Kindern um die Wette rollen.

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th1 bKinderrechte

1 Markiere Stellen im Text, die dir Informationen über das Kind geben, z. B. über das Alter, die Familie, den Wohnort, die Schule und über Besonderheiten.

2 Du kannst auch (mit einer anderen Farbe) Stellen markieren, die dich nachdenklich machen.

Mein Name ist Malia und ich bin 8 Jahre alt. Ich komme aus Tansania, einem Land in Afrika.

Dort lebe ich mit meinem Vater, meiner Schwester und ihrem Baby in unserer Hütte. Jeden Morgen und jeden Abend hole ich für unsere Familie Wasser aus dem Kanal und koche für meine Familie.

Mein Papa ist dafür zu schwach. Arbeiten gehen kann er auch nicht mehr. Er hat Aids. Leider kann man diese Krankheit noch nicht heilen. Meine Mama hatte auch Aids und war sehr lange krank. Irgendwann ist sie morgens einfach nicht mehr aufgewacht. Meine Schwester und ich wissen, dass Papa auch eines Tages sterben wird. Das macht uns sehr traurig. Dann sind wir ganz alleine, ohne unsere Eltern.

Die Eltern unserer besten Freundin Jalia sind auch beide letztes Jahr an Aids gestor-ben. Das war eine schlimme Zeit für sie. Zum Glück konnte Jalia in ein Waisenhaus ziehen. Dort bekommt sie täglich eine warme Mahlzeit und kann sogar zur Schule gehen.

Weil wir nicht wissen, was uns die Zukunft bringen wird, versuchen wir, die Zeit mit unserem Vater zu genießen. Oft gehen wir auf die Mülldeponie und sammeln Sachen, die man noch verwenden kann. Papa freut sich dann, wenn ich etwas finde, dass wir noch gut gebrauchen können. Die Feuerstelle vor unserer Hütte habe ich selbst gebaut. Die Teile dazu habe ich auch auf der Mülldeponie gefunden. Seit dieser Zeit können wir wenigstens immer unser Essen dort garen.

Ein großer Wunsch von mir ist es, irgendwann mal eine Schule zu besuchen. Ich möchte einen Beruf erlernen. Am liebsten möchte ich Krankenschwester werden und in einem Kinderheim arbeiten. Außerdem wünsche ich mir, dass jemand für uns da ist, wenn Papa auch eines Tages sterben muss.

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Kinderrechte

1 Markiere Stellen im Text, die dir Informationen über das Kind geben, z. B. über das Alter, die Familie, den Wohnort, die Schule und über Besonderheiten.

2 Du kannst auch (mit einer anderen Farbe) Stellen markieren, die dich nachdenklich machen.

Mein Name ist Carlos. Ich bin 10 Jahre alt und wohne in einer Siedlung in der Nähe der Stadt Jinotega in Nicaragua. Das ist ein Land in Nordamerika.

In einer Hütte mit Wellblechdach wohne ich zusammen mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder. Fließendes Wasser gibt es in der Siedlung nicht. Wenn wir Wasser be-nötigen, muss ich zu dem Gemeinschaftswasserhahn in der Mitte der Siedlung laufen. Auf den staubigen Straßen ist das sehr mühsam.

Alle Möbel, die wir uns zusammengesucht haben, stehen auf dem Erdboden. Wenn es regnet, wird es in der kleinen Hütte besonders unangenehm. Dann fließt ein kleiner Bach durch unsere Hütte und alles wird nass.

Vor der Schule muss ich jeden Morgen Wasser holen. Dann gehe ich gemeinsam mit meinem Bruder zur Tankstelle in die Stadt. Dort helfen wir, die Autos zu betanken oder zu waschen. Unser Chef ist leider nicht sehr großzügig. Wenn wir nicht schnell genug arbeiten, bekommen wir auch schon mal eine Ohrfeige. Trotzdem gehen wir jeden Tag wieder hin. Wir sind froh, etwas Geld zu verdienen.

Da meine Eltern keine feste Arbeitsstelle haben, müssen wir alle Geld verdienen. Meine Mama backt Teigfladen und verkauft sie auf der Straße. Mein Vater versucht, auf dem Markt ein wenig Geld zu verdienen. Er hilft, die Autos mit Waren zu beladen.

Wenn es mal schlecht läuft, müssen mein Bruder und ich den ganzen Tag an der Tankstelle arbeiten. Nur wenn wir genug Geld haben, können wir uns etwas zu essen kaufen. Oftmals können wir deshalb nicht in die Schule gehen.

Ich wünsche mir, an schulfreien Tagen, einfach nur mal mit Freunden zu spielen. Da-für habe ich nämlich kaum Zeit. Vor und nach der Schule muss ich oftmals sehr hart arbeiten, damit wir als Familie überleben können. Außerdem wünsche ich mir, dass ich einmal einen guten Schulabschluss machen kann, damit ich einen tollen Beruf erlernen sowie mir und meinen Eltern mit dem Geld ein besseres Leben ermöglichen kann.

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