inhaltsverzeichnis · 10 2003 „träume nicht dein leben — lebe deinen traum!“ in diesem jahr...

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Hallo liebe/-r Flüsterkreisleiter/-in

wir freuen uns, dass du dir Zeit nimmst, einen Flüsterkreis am Pfingsttreffen zu leiten. Mit dieser Mappe wollen wir dir ein paar allgemeine Hinweise und viele ganz konkrete Vorschläge für die inhaltliche Gestaltung des Samstagvormittag machen. Natürlich kannst du auch deine eigenen Ideen einbringen.

Zum Umgang mit dieser Mappe: In diesem Jahr sind in der Mappe 2 ausgearbeitete, methodische Leitfäden und viele einzelne Bausteine, aus denen du deinen Flüsterkreis zusammenstellen kannst. Außerdem gibt es noch zahlreiche Spiele zum Kennenlernen, zum Bilden von Kleingruppen und zur Auflockerung oder als Lückenfüller, wenn noch Zeit ist. Für einen guten Abschluss sorgen die Reflexionsmethoden. Eine Auswertung deines Flüsterkreises und dieser Moderatorenmappe wäre zum Schluss sinnvoll. Bitte gib den ausgefüllten Auswertungsbogen nach dem Flüsterkreis im Projektbüro ab. Bitte bring das benötigte Material selbst mit (bitte die Quittung im Projektbüro im Speisesaal abgeben, die Kosten dafür sollten möglichst gering sein. Dieses Jahr findest du im Projektbüro alte Plakate als Schreibmaterial für deinen Flüsterkreis.

Aus Einfachheitsgründen verwenden wir bei den Beschreibungen jeweils nur die männliche Form, meinen stets aber immer beide Geschlechter.

Inhaltsverzeichnis Allgemeine Infos 5 Programmablauf 2008 7 Geschichte der Pfingsttreffen 9 Tipps zur Moderation 11 Auswertung der Flüsterkreise 13

Spiele 15 Spiele zum Kennenlernen 17 Spiele zum Bilden von Kleingruppen 19 Abzählreime 20 Spiele für Zwischendurch zur Auflockerung 21

Methodische Bausteine 25 KLJB-Geflüster- Was flüstert man bei euch? 27 Betgeflüster — Bettgeflüster 27 Liebesgeflüster und Beziehungskisten 28 Sprache und Kommunikation 28 Bettgeflüster- „Typisch: sie stecken unter einer Decke — aber verstehen tun sie sich nicht“ 29 Betgeflüster- Wie bete ich? 29 Ich-Geflüster 30 Interkulturelles Betgeflüster- Wie beten andere Kulturen? 30 Geflüster von der „anderen Seite“-Homosexualität 31 Gerüchte und Geheimnisse 32 Freunde- Wer oder was ist das? 33 Gebete und Besinnliches 35

Reflexion 41 Reise nach Jerusalem 43 Blattreflektion 43 Das hat Hand und Fuß 43 Zündholzreflektion 43 Emoticons 44

Bespiele für Flüsterkreise 45 Flüsterkreis für unter 16-Jährige 47 Flüsterkreis für über 16-Jährige 47

Anhang 49

Viel Spaß und Erfolg wünscht auf dem Pfingsttreffen wünscht Die Projektgruppe

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Programm Geschichte des Pfingsttreffens Tipps zur Moderation Auswertungsbogen

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Programmablauf 2008:

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Die Geschichte des Pfingsttreffens: 1991 „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ unter diesem Motto trafen sich ungefähr 450

Teilnehmer zum Pfingsttreffen am Petersberg. In den Gesprächskreisen ging es sehr gefühlvoll zu und es wurde viel über sich selbst gesprochen. Bei herrlichem Wetter wurde der Gottesdienst am Sonntag im Freien gefeiert.

1992 Wir waren „Reif für die Bibel“ und beschäftigten uns deshalb mit dem dicken alten Buch, und das

mitten im Sommer (Ende Juli / Anfang August). Das Wetter war uns gnädig und deshalb gab´s am Samstagabend „Sternenzauber“.

1993 Schon zum 20. Mal fand das Pfingsttreffen statt. Diesmal wieder zur ureigensten Zeit an Pfingsten.

Unter „Auf ins Ich — eine erlebnisreiche Entdeckung“ beschäftigte sich jeder zuerst einmal mit sich selbst in den Gesprächskreisen. Am Samstag Abend spielte die Erdinger Kabarettgruppe „Flughafen“, danach kam die Gospel-Gruppe „Good News“ — Hey Super…!

1994 „Steh dazua“ — bei diesem Pfingsttreffen war Zivilcourage angesagt. Beim Vortreffen wurden die

Gesprächskreisleiter von einem Theaterpädagogen eingestimmt und viele von ihnen setzten die Anregungen auch in ihrem Gesprächskreis um. Am Samstagabend konnte jeder unter dem Motto „Dein Auftritt bitte“ seine Zivilcourage auf der Bühne unter Beweis stellen. Ein Höhepunkt war die Ausstellung über den Widerstand im Dritten Reich. Sophie Scholl gilt seit diesem Jahr offiziell als Vorbild der KLJB München-Freising.

1995 Das 22. Pfingsttreffen stand unter dem Thema „Schöne Aussichten — oder die Lust, das Leben zu lieben“.Ca. 400 TeilnehmerInnen beschäftigten sich mit ihren Lebensaussichten und dem, was sie daran lieben. Am Samstagabend gab Martin Piper ein Konzert mit selbstgeschriebenen Liedern. Der Sonntagvormittag war bei durchwachsenem Pfingstwetter ausgefüllt mit einem beeindruckenden Gottesdienst und der Landkreis-Power-Show, die dieses Mal mit gemischten Teams durchgeführt wurde.

1996 „Die Freiheit nehm ich mir, zu leben wie ich will…“. Vom Auto sollten sie sich schon einmal

symbolisch befreien können — leider hielt das Auto nicht, was es versprach. Zum ersten Mal wurde beim Vortreffen das Pfingsttreffen Lied vom Autor des Liedes vorgestellt und vorgesungen, so dass jeder diesen Ohrwurm bereits inne hatte. Am Samstagabend konnte jeder beim Improvisationstheater „Tatwort“ mitwirken und beim Gottesdienst im Freien (wolkenverhangener Himmel) predigte Frau Nietbauer und am Schloss wurden viele Luftballons in den Himmel hineingelassen.

1997 „Bleib stehn…und staune!“ Durch unser Symbol wussten wir auf Anhieb, dass wir in der Mitte

stehen und uns alle Wege offen sind (ob sie grün, rot, gelb oder blau sind). Die Theatergruppe Halsbach machte das Pfingsttreffen kurzweilig und interessant.

1998 Das 25. Pfingsttreffen hatte das Thema „Gem-einsam — Auch gegen geschraubte Wirklichkeit“. 1999 In diesem Jahr machte das Pfingsttreffen „Lust auf neue Dimensionen“. Hier stand die Beschäftigung

mit dem Land im Vordergrund. 2000 „Aussteigen“ war das Motto des Pfingsttreffens im Jahr 2000. Erstmalig gab es ein etwas

verändertes Konzept, dass bei den Teilnehmern gut ankam. Viele tragen auch jetzt noch die blauen T-shirts.

2001 „Frei-Zeit-Los“. Das 28. Pfingsttreffen beschäftigte sich mit dem Themenbereiche Freizeit. Wie

gestalte ich meine Zeit?? Habe ich noch freie Zeit? Ist alles verplant? 2002 Das 29. Pfingsttreffen „Alle anders-you too?“ hatte 2 Themenstränge: Sich mit sich selbst als Person

zu beschäftigen und sich mit anderen Ländern beschäftigen.

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2003 „Träume nicht dein Leben — lebe Deinen Traum!“ In diesem Jahr beschäftigen wir uns mit unseren Träumen und wie wir diese umsetzen können.

2004 „Echt stark“. Beschäftigte sich mit unseren Stärken und Schwächen und wir entdecken, dass es Mut

braucht man selbst zu sein! 2005 „Unterwegs — wohin geht’s?“ Wohin geht’s mit mir? Wohin geht’s mit der KLJB, meiner Ortsgruppe ,… Diese und ähnliche Fragen stehen dieses Jahr im Mittelpunkt des Pfingsttreffens. 2006 „Zensiert“ hatte viel mit Menschenrechten und dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu tun. Sot

auch mit Themen, die im alltäglichen Leben zensiert werden - Dinge, über die nicht gesprochen wird, Denkverbote, die man sich selbst auferlegt und vieles mehr. Doch auch positive Aspekte der Zensur gab es zu entdecken.

2007 „Fährten legen“ - Wir haben in unserer Vergangenheit Fährten gelegt und werden auch in Zukunft

fährten legen, damit sich andere an unserer Arbeit, unserem Tun orientieren können. Dies passiert im Alltag manchmal bewusst, oft aber auch ohne, dass es uns auffällt. Umwelt, Gesellschaft, Kunst und Kultur, aber auch ganz persönliche Fährten stellen dabei nur einige Aspekte dar. Nützen uns diese Fährten, oder schaden sie nur?

2008 „Betgeflüster — Bettgeflüster“ Persönliche Dinge und Geheimnisse werden meist nicht laut hinaus geschrieen, sondern man bedient sich der leisen Sprache des Flüsterns, auch mit Gott flüstern wir oft nur. Aber muss man zum Beten immer nur flüstern? Nur ein kleiner Buchstabe unterscheidet Betgeflüster von Bettgeflüster: Liebe, Freundschaft und weitere Geheimnisse werden uns an diesem Wochenende beschäftigen. 

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Tipps zur Moderation: Allgemeine Hinweise zur Moderation: Es ist wichtig, sich den Verlauf des Flüsterkreises (Zielsetzung — Inhalt — Methode) gut zu überlegen.

Die notwendigen Materialien (Texte, Spiele, Farben, Plakate, usw.) solltest du in genügender Menge vorbereitet haben.

Zielsetzung, Inhalt und Methoden müssen auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Auflockernde Elemente (Spiele, kreative Elemente, und vor allem Pausen…) sollen eingeplant werden.

Du musst dich selbst mit dem Thema inhaltlich auseinandersetzen und eine eigene Meinung einbringen können. Hilfe und Anregungen findest du auch im aktuellen „express“, der entweder in der Diözesanstelle erhältlich ist oder auch unter www.wirbewegendasland.de zu downloaden ist.

Vorüberlegungen:

Dein Flüsterkreis unterscheidet sich etwas von gewohnten Kreisen zu Hause: Bitte beachte, dass vielleicht nicht alle ganz motiviert teilnehmen, oder ihnen die letzte Nacht zu

schaffen machte. Es sind sicher einige dabei, die Petersberg—Erfahrungen haben und deshalb ganz bestimmte

Erwartungen haben könnten. Andere kommen zum ersten Mal, sind unsicher oder kennen vielleicht keinen aus der Gruppe

Die Zeitangaben sind nur ungefähre Richtwerte und differieren abhängig von den Teilnehmern, der Grupppenstärke, dem Material usw.

Verlauf des Flüsterkreises: Setze dich so, dass du alle Teilnehmer im Auge hast; die Teilnehmer sollen sich gegenseitig auch sehen

können (optimale Form: Kreis) Vergiss nicht, eine Einführung ins Gespräch, d. h. den ungefähren zeitlichen Ablauf zu beschreiben,

hinführende Gedanken zum Thema und zum Ziel des Flüsterkreises zu geben (Wichtig: Ermutige alle Teilnehmer zur Beteiligung am Gespräch — aber nicht Zwang ausüben, dass sich alle beteiligen müssen, auch konzentriertes Zuhören ist wichtig!)

Während des Gespräches solltest du darauf achten, dass alle ihre Meinungen sagen können, Impulsfragen zur Weiterführung des Gespräches können von dir kommen. Keine Scheu haben, bei zähem Gesprächsverlauf ein auflockerndes Spiel oder eine Pause zu machen (vorher Teilnehmer fragen).

Du solltest einen roten Faden spinnen, indem du wichtige Gesprächsinhalte (als Abschluss oder Beginn eines neuen Abschnitts) zusammenfasst.

Deine eigene Vorbereitung soll die Grundlage für das Gespräch darstellen. Du musst jedoch bereit sein, das „Konzept“ zu ändern, wenn du merkst, dass die Teilnehmer nicht mitgehen können

(d. h. verschiedene Methoden, Texte, etc. vorbereiten). Der Abschluss der Gespräche soll eine Reflexion sein, in der alle ihre Eindrücke zum Flüsterkreis sagen

können. Wichtig: Die Flüsterkreise enden erst um 11.30 Uhr. Wenn ihr früher fertig werdet, solltest du Spiele

in petto haben.

Nachbearbeitung: Überprüfe und bewerte nach dem Flüsterkreis das eigene „Konzept“ (Ziele, Inhalt, Methoden).

Reflektiere die eigenen Verhaltensweisen und suche nach Verbesserungen und Alternativen. Bitte gib den Reflexionsbogen ausgefüllt im Büro (Speisesaal unteres Haus) ab. Bei zwei

Flüsterkreisleitern für eine Gruppe sollte jeder für sich einen Bogen ausfüllen.

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Auswertung der Flüsterkreise

Moderator/-in: _______________________________ Vorname, Nachname Anzahl der TeilnehmerInnen: _________ zu wenig ok zuviel Bist du mit dem Flüsterkreis insgesamt zufrieden? ja nein Ist der Flüsterkreis gut angenommen worden? ja nein Hast mit den Beispielen aus der Mappe gearbeitet? ja nein Falls nicht: Warum nicht? __________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Hast du Verbesserungsvorschläge für die Moderator/-innenmappe? __________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Weitere Anmerkungen: __________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Vielen Dank fürs Ausfüllen!!!

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Spiele zum Kennenlernen Spiele zum Bilden von Kleingruppen

Abzählreime Spiele für Zwischendurch

Spiele bieten eine optimale Ergänzung für jeden Flüsterkreis. Zum Kennenlernen sind sie ideal um den Namen der Teilnehmer auf unterhaltsame und einprägsame Art und Weise zu lernen.   

Um bei der Bildung von Kleingruppen zu verhindern dass immer die gleichen Personen in einer Gruppe landen, die sich schon lange kennen, sind die Aufteilungsspiele eine schnelle und wirksame Methode. 

Um zwischen den einzelnen Methodenbausteinen wieder „Leben“ in die Gruppe zu bringen und die Atmosphäre etwas aufzulockern empfiehlt es sich ein Spiel einzubauen.   

Wenn nach der Reflexion noch Zeit ist, sind Spiele ein willkommener Lückenfüller. 

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Spiele zum Kennenlernen

Plakatvorstellung „Wolke, Baum, Sonne, Blitz“ Material: Plakate, Buntstifte Zeit: ca. 30 Min. Jeder bekommt ein Plakat und faltet es zweimal, so dass 4 gleichgroße Bereiche entstehen. In die Ecke von jedem Bereich wird ein Symbol gemalt: Wolke für: Davon träume ich Baum für: Da bin ich verwurzelt, da bin ich daheim Sonne für: Da fühl´ ich mich wohl, das mag ich Blitz für : Das nervt mich Die Teilnehmer malen in jeden Bereich Bilder oder Symbole. Anschließend stellen sich alle nacheinander anhand des Plakates den anderen vor. Schokobrettspiel Material: kleine Zettel, Stifte, Spielfiguren, Würfel, Schokoladentaler o.ä. Dauer: ca. 15 Minuten Beschreibung: Jeder Teilnehmer denkt sich drei Fragen aus, die jeder in der Runde beantworten kann. Die Fragen werden auf kleine Zettel geschrieben und in Abständen auf dem Tisch in einem Oval angeordnet. Zwischen die Fragezettel werden Schokoladenstückchen gelegt. Zettel und Schokoladenstückchen sind nun Punkte eines Brettspiels. Mit einem Würfel bewegt jeder seine Spielfigur auf dem Spielfeld nach rechts oder links, je nachdem, in welche Richtung man ziehen will. Kommt jemand auf ein Schokoladenfeld, darf die Schokolade aufgegessen werden, kommt dagegen jemand auf ein Fragenfeld, muss die Frage beantwortet und dieser Zettel vom Spielfeld genommen werden. Die Anzahl der Felder wird dadurch immer kleiner. Bei der Lösung von schwierigen Fragen hilft die Gruppe. Es wird so lange gespielt, bis alle Felder verschwunden sind. Luftballonspiel Material: Steckbriefe, Luftballons Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Die Teilnehmer füllen einen Steckbrief (Name, Alter, Hobbies...) aus und stecken ihn in einen Luftballon. Die Luftballons werden dann aufgeblasen und durchgemischt. Jeder nimmt sich einen Ballon. Jeder unterhält sich dann kurz mit der Person, die er gezogen hat und stellt sie dann vor. Variante: Steckbriefe als Rätsel, die dann derjenige lösen muss.

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Mondball Material: Luftballons Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Die Teilnehmer stehen im Kreis. Einer steht in der Mitte und tippt einen Luftballon auf dem Handrücken, sucht sich jemand aus dem Kreis aus, ruft dessen Namen und übergibt ihm den Ballon. Der 'Neue' geht jetzt in den Kreis und immer so weiter. Variante: Immer mehr Luftballons in den Kreis geben. Fällt einer zu Boden, dann werden alle herausgenommen und man beginnt von neuem. Spiegelname Material: Zettel (post-it), evtl. Spiegel Dauer: ca. 5 Minuten Beschreibung: Jeder Teilnehmer erhält einen Zettel und einen Stift. Der Zettel wird auf die Stirn geklebt und der eigene Name darauf geschrieben. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist der Name in Spiegelschrift geschrieben. Nun versuchen die Teilnehmer herauszubekommen, was auf der Stirn steht. Tipp: Namensschilder abnehmen Flipp-Flopp Material: - Zeit: beliebig

Alle sitzen im Stuhlkreis. Einer ist in der Mitte. Dieser zeigt auf einen Mitspieler und sagt „Flipp“ oder „Flopp“. Bei „Flipp“ muss der Name des linken Spielers, bei „Flopp“der des rechten Spielers genannt werden. Wenn der Angesprochene diesen Namen nicht innerhalb von 3-4 Sekunden genannt hat, dann muss er in die Mitte. Sagt der Spieler in der Mitte „Flipp-Flopp“ müssen sich alle einen neuen Platz suchen. Wer keinen findet, muss in die Mitte.

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Spiele zum Bilden von Kleingruppen

Ein Lied zwo, drei, vier.. Material: Zettel Dauer: ca. 5 Minuten

Beschreibung: Jeder bekommt einen Zettel ausgeteilt, auf dem ein Teil eines bekannten Liedes steht. Auf Kommando beginnt jeder seinen Liedteil zu singen, um so das gesamtes Lied zusammenzufügen. Buchstabensalat Material: Zettel Dauer: ca. 5 Minuten Beschreibung: Jeder bekommt einen Zettel ausgehändigt, auf dem ein Buchstabe steht. Dieser ergibt mit den anderen Buchstaben von anderen Gruppenmitgliedern ein Wort. Nun müssen alle versuchen ihre Wörter zusammenzuführen. Die Wörter müssen aus gleich vielen Buchstaben bestehen, sonst sind die Gruppen nicht gleich groß. Variante: Statt Buchstaben Silben verwenden. Auf die Hand geschaut Material: Zettel, Stifte Dauer: ca. 5 Minuten Beschreibung: Jeder bekommt einen Zettel ausgeteilt, auf dem er den Umriss seiner rechten Hand zeichnet. Die Flüsterkreisleiter sammelt die Blätter ein, mischt sie und stellt entsprechend der gewünschten Kleingruppengröße Abbildungen zusammen. Die Mitspielenden müssen ihren Handabdruck wiederfinden und verbleiben dann in der Gruppierung. Variante: Statt Hände Füße verwenden.

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Abzählreime zum Aufteilen (Warum nicht?)

Material: - Zeit: ca. 10 Min.

Eine kleine Mickymaus zog sich mal die Hosen aus, zog sie wieder an, und du bist dran!

Eine kleine Briefmaus lief ums Rathaus. Wollte sich was kaufen, hatte sich verlaufen, filewip,filewap und du bist ab.

Eins, zwei, drei, vier, fünf, der Storch hat keine Strümpf, der Frosch hat kein Haus, und du mußt raus!

Mein Finger geht im Kreise Auf eine kurze Reise. Und bleibt mein Finger stehen, darfst du gehen

Ich leb in Saus und Braus und hau´mein Geld hinaus. Ich denk´mir nichts dabei, und du bist frei

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, eine alte Frau kocht Rüben, eine alte Frau kocht Speck, und du bist weg!

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Spiele für Zwischendurch zur Auflockerung

Korbballspiel Material: Tennisbälle, leerer Eimer Dauer: ca. 15 Minuten

Beschreibung: Der Eimer wird aufgestellt. Jeder Teilnehmer erhält drei Bälle. Nun versuchen sie nacheinander die Tennisbälle in den Eimer zu werfen. Für jeden Treffer gibt es 10 Punkte. Wer in mehreren Durchgängen die meisten Punkte erzielt hat, ist Sieger.

Dampfer im Nebel Material: - Dauer: ca. 15 Minuten

Beschreibung: Es wird eine „blinde“ Menschenkette gebildet. Beide Hände werden auf die Schulter des Vorderen gelegt. Der Letzte in der Kette hat als Einziger seine Augen offen und muss die Menschenkette steuern.

- mit der rechten Hand klopfen = nach rechts gehen - mit der linken Hand klopfen = nach links gehen - mit beiden Händen zweimal klopfen = stehen bleiben - mit beiden Händen einmal klopfen = geradeaus weitergehen - am Nacken streicheln = rückwärts gehen

Die Klopfzeichen des Letzten werden bis zum Vordersten weitergegeben, damit dieser die „Befehle“ ausführen kann. Variante: Statt der Klopfer kann der letzte durch Flüstern die Befehle weitergeben.

Das verbotene Bonbon Material: Bonbons Dauer: ca. 15 Minuten

Beschreibung: Die Bonbons werden auf dem Tisch verteilt. Während ein Spieler, der Bonbonsammler, vor die Tür geschickt wird, legen die anderen Spieler fest, welches Bonbon das Verbotene ist. Dann wird der Sammler hereingerufen. Er darf nun ein Bonbon nach dem anderem, so viele er will, vom Tisch nehmen und behalten. Erwischt er jedoch das verbotene Bonbon, rufen alle Mitspieler laut „Stopp“ und der Sammler muss alle Bonbons zurücklegen. Er sollte sich also besser nicht zu viele Bonbons nehmen, denn die Wahrscheinlichkeit das verbotene Bonbon zu erwischen, steigt mit jedem Griff. Ballkreis Material: Ball Dauer: ca. 15 Minuten Beschreibung: Die Teilnehmer sitzen im Stuhlkreis und ziehen die Schuhe aus. Sind alle bereit, wird ein Ball auf Wanderschaft geschickt. Dazu wird er ausschließlich mit den Füßen weitergereicht. Die Hände sind tabu. Wer den Ball zu Boden fallen lässt, scheidet aus. Sieger ist, wer als Letzter übrig bleibt.

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Drogendealer Material: Papierknöllchen Zeit: beliebig Alle gehen durch den Raum und sind ein „nationaler Drogenring“. Es gibt einen Kommissar, der versuchen muss, die „Drogen“ zu konfiszieren. Die „Drogen“ sind ein kleines Knöllchen Papier, oder Ähnliches (je kleiner, desto schwieriger das Spiel). Die „Drogen“ werden nun verdealt, also unter den Spielern weitergeben. Alle „Dealer“ müssen versuchen den „Deal“ zu vertuschen indem sie so tun, als würden auch sie die Drogen weitergeben. Der Kommissar muss unter all diesen Deals versuchen den echten Drogendeal zu erkennen und die Drogen aufzuspüren. Hat er einen Verdacht, darf er den verdächtigen Dealer auffordern beide Hände zu öffnen. Ist der Verdacht berechtigt, ist der „Erwischte“ Kommissar. War der Verdacht unbegründet, muss der Kommissar weitermachen. Kissenrennen Material: Kissen Dauer: ca. 15 Minuten Beschreibung: Die Spieler bilden einen Kreis und zählen der Reihe nach ab. Die Spieler sortieren sich jedoch nicht nach Mannschaften, sondern bleiben so sitzen, wie sie sind. Nun erhalten beide Mannschaften je ein Kissen. Zwischen den Spielern, die die Kissen erhalten, sollte möglichst gleich viele Mitspieler sitzen. Auf "Los" geben die Spieler ihr Kissen im Uhrzeigersinn an den nächsten Spieler der eigenen Mannschaft weiter, also am direkten Nachbarn vorbei. Die Spieler der gegnerischen Mannschaft dürfen nicht stören. Sobald ein Kissen das Kissen der gegnerischen Mannschaft überholt, hat die Mannschaft, die das Kissen eingeholt hat, gewonnen. Der Rucksack Material: Rucksack mit Kleidungsstücken, Musik Dauer: ca. 15 Minuten Beschreibung: Die Teilnehmer stehen im Kreis und werfen sich bei Musik gegenseitig den Rucksack zu. Stoppt die Musik, muss jener, der den Rucksack als letzter in Händen hält, ein Kleidungsstück herausnehmen und anziehen. Bienchenspiel Material: - Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Alle Teilnehmer stehen im Kreis und strecken ihre Hände nach vorne. Die Person in der Mitte ist die Biene (summt) und versucht auf die Hände der Außenstehenden zu schlagen. Die Person in der Mitte muss dort so lange bleiben, bis sie die Biene trifft. Dann darf sie erst mit demjenigen den Platz tauschen.

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Evolution Material: - Zeit: 15 — 20 Min. Ein Spiel der Evolutionen (Weiterentwicklungen). Am Anfang waren "wir" alle Amöben und gehen kreuz und quer herum mit Armbewegungen im Stil der Brustschwimmer und sagen fortwährend "Amöbe!". Zwei Amöben treffen aufeinander und messen sich im "SchingSchangSchong"- Spiel (Schere/Stein/Papier). Der Verlierer bleibt eine Amöbe und sucht weiter nach einer zweiten Amöbe zum Wettbewerb. Wer gewinnt, schreitet eine Stufe höher in der Evolution und wird zum Insekt. Flügelschlagen und Summen kennzeichnet dieses. Trifft sie ein zweites Insekt, dann wird sich wieder gemessen und Gewinner wird zur Schlange. Der Verlierer steigt wieder eine Stufe in der Evolution hinab und ist wieder eine Amöbe. Die Schlange ist sicht- und hörbar für alle durch schlängelnde Armbewegungen und Zischlaute. Die Schlange braucht nun eine zweite Schlange, mit der sie das "SchingSchangSchong"- Spiel ausficht. Der Verlierer entwickelt sich zum Insekt zurück. Wer gewinnt, wird zum Hasen und hoppelt mit langen Ohren (Hände auf dem Kopf nach oben gestreckt) in der Gegend herum auf der Suche nach dem zweiten Hasen. Bei Sieg wird dieser zum Affen und ist als solcher gut erkennbar durch sein äffisches Verhalten. Wenn zwei Affen zusammen treffen, kommt als Sieger der Mensch hervor. Das Spiel endet, wenn niemand mehr ein ihm gleiches Wesen treffen kann.

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KLJB-Geflüster- Was flüstert man bei euch? Betgeflüster — Bettgeflüster Liebesgeflüster und Beziehungskisten Sprache und Kommunikation Bettgeflüster- „Typisch: sie stecken unter einer Decke — aber verstehen tun sie sich nicht“ Betgeflüster- Wie bete ich? Ich-Geflüster Interkulturelles Betgeflüster- Wie beten andere Kulturen? Geflüster von der „anderen Seite“-Homosexualität Gerüchte und Geheimnisse Freunde- Wer oder was ist das?

Die nachfolgenden Methodischen Bausteine sind Anregungen zur Aufarbeitung des Themas „Betgeflüster ‐ Bettgeflüster.“ Für jeden Baustein gibt es Impulsfragen und Vorschläge zur Verwendung, sie können aber noch ergänzt werden. Auch können sie beliebig kombiniert werden. 

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KLJB-Geflüster- was flüstert man bei euch?

Dieser Baustein dient dem Erfahrungsaustausch der verschiedenen Ortsgruppen/Landkreise. (Ist sehr gut geeignet als Einstieg in den Gesprächskreis) Material: Eddings, alte Plakate zum beschreiben. Einstieg: Name und Alter, Landkreis, Ortsgruppe. Danach folgende Fragen: Wie groß ist meine Ortsgruppe? Welche Themen sind in meiner Ortsgruppe/Kreisverband momentan aktuell? Was ist das wichtigste Ereignis des letzten/diesen Jahrs bei uns? War jemand auf der DV dabei? Was wurde besprochen? „Buchstabengeflüster“ Wenn sich das „K“, das „L“, das „J“ und das „B“ der Katholischen LandJugend Bewegung unterhalten könnten, was würden sie sich gegenseitig zuflüstern? Auf das Plakat wird in jedes Eck ein Buchstabe geschrieben, die Teilnehmer können dann zwischen den Buchstaben ihre Gedanken aufschreiben und sich darüber austauschen. Als Option um den Baustein zu verlängern: Jeder Teilnehmer erhält ein Plakat und Stifte mit denen er seinen Ortsverband kurz darstellt. Oder: Darstellung des wichtigsten Ereignisses in Phantomime.

Betgeflüster — Bettgeflüster

Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten (Geeignet als Element zum Einstieg, oder zum Abschluss) Die bei den Worte „Betgeflüster“ und „Bettgeflüster“ werden auf Plakaten nebeneinander in die Mitte gelegt. Anschließend Fragen an die Runde zur Diskussion: Was verbindet Ihr mit dem Begriff „Betgeflüster Was verbindet Ihr mit „Bettgeflüster? Handelt es sich um Tabuthemen unserer Zeit? Gibt es Gemeinsamkeiten, die diese beiden Begriffe verbinden? Könnt ihr euch vorstellen, warum die KLJB beide Begriffe für das Thema des Pfingsttreffens ausgewählt hat?

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Liebesgeflüster und Beziehungskisten

— Die komplizierteste Sache der Welt? Einstieg: Bibelstelle „Das Hohelied der Liebe“ Liebe ist.... Gruppe evtl. in 2 Kleingruppen aufteilen. Jede Gruppe bekommt einen großen Bogen Papier. In der linken oberen Ecke steht der Satz: Liebe ist... Alle sollen diesen Satz entsprechend ihren Vorstellungen beliebig oft auf dem Papierbogen schriftlich ergänzen. Abschließend die Aussagen auf dem Papierbogen in der großen Runde auswerten: Welche Aussagen überwiegen, positive oder negative? Welche Schwierigkeiten gab es bei der Ergänzung des Satzes? Gibt es Aussagen, mit denen einige Personen nicht einverstanden sind? Wenn ja, welche und warum? Zitate-Runde: Zitate (s. Anlage) an die Teilnehmer austeilen oder aussuchen lassen. Jeder soll sein Zitat den anderen vorstellen und seine Meinung dazu abgeben: Kann ich dem Zitat so zustimmen? Was passt meiner Meinung nach sehr gut / oder gar nicht? Alternativ: Rollenspiel Typische Krisen-Szenen einer Beziehung im Rollenspiel darstellen: z. B. Er möchte weggehen, Sie einen Couchabend machen, Er ist eifersüchtig auf einen guten Bekannten ... Teilnehmer in Kleingruppen aufteilen und Rollenspiel ausarbeiten lassen, dann vor der Runde spielen. Anschließend Diskussion in der Gruppe: War die Szene realistisch? Wie kann man diese Szenen positiv auflösen?

Sprache und Kommunikation

Material: Papier, Stifte, verschiedene Bilder

Beschreibung: Die Teilnehmer bilden Zweiergruppen. Dabei erhält ein Partner ein Bild (am besten eine Postkarte mit vielen Details) und beschreibt sie seinem Partner. Dieser versucht nun das Bild anhand der Erzählungen zu zeichnen. Anschließend werden die beiden Bilder verglichen, die sich nicht immer sehr ähneln. Danach können die Rollen getauscht werden.

Jeder hat eigene, individuelle Vorstellungen und Sprechweise, die nicht von jedem genauso verstanden werden. Daher kann es sehr leicht zu Missverständnissen oder Unklarheiten kommen.

Kurze Diskussionsrunde darüber, ob die Teilnehmer ähnliche Situationen kennen oder schon selber damit Erfahrungen gemacht haben.

Anschließend werden die Teilnehmer in gleich große Gruppen aufgeteilt. Jede Kleingruppe spielt eine kurze Szene über ein alltägliches Kommunikationsproblem und deren Lösung. Zum Beispiel: zwei Freunde treffen sich und beschreiben einander den Treffpunkt.

Nach jeder Szene tauschen sich die Teilnehmer darüber aus, wie sie diese empfanden und ob sie dieselbe Lösung gewählt hätten.

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Bettgeflüster — „ Typisch: Sie stecken unter einer Decke, aber verstehen tun sie sich nicht...“ Einstieg: Zitate in die vorlesen und in die Mitte legen

Männer sprechen im Durchschnitt...... Frauen sind erstaunt......

Findet Ihr diese Zitate zutreffend? Kann man sagen, dass alle Männer und Frauen so sind? Kennt Ihr weitere solche Klischees und Sprüchen? Typisch Mann - Typisch Frau Die Gruppe wird geschlechtermäßig getrennt. Die Männer- und Frauen-Gruppe erhält jeweils ein großes Plakat, dass in der Mitte geteilt wird. Beide Gruppen sollen nun notieren, was typisch Mann und typisch Frau ist. Anschließend kommen beide Gruppen wieder in der großen Runde zusammen und stellen sich die Plakate gegenseitig vor. Fragen an die jeweils andere Gruppe nach der Vorstellung des Plakates: Haben die Frauen/Männer euch realistisch beurteilt? Sind manche Kritikpunkte zutreffend? Könnt Ihr mit einigen Punkten gar nicht leben? Anschießend die Plakate in der Mitte noch einmal betrachten: Sind die beiden Plakate sehr unterschiedlich?

Betgeflüster - Wie bete ich? Material: Papier, Stifte Beschreibung: Die Gruppe wird in vier gleich große Kleingruppen unterteilt. Jede Gruppe erarbeitet anhand ihres Arbeitsauftrages eine Antwort auf die Frage „Warum beten wir heute?“ Die Gruppen und ihr Aufträge lauten: Die Narren: Sie erarbeiten eine Szene, in der karikaturhaft und überspitzt eine Antwort gespielt wird.

Die guten Geister: Sie erarbeiten z.B. ein Plakat, auf dem die guten Absichten des Betens erklärt werden.

Die Gerechten: Sie erarbeiten kritische Fragen, die alle Personen bedenken.

Die Weisen: Sie schildern die Antwort als umfassende Geschichte, Metapher oder Märchen.

Anschließend präsentieren und diskutieren die Kleingruppen ihre Ergebnisse. Danach tauschen sich die Teilnehmer über ihr eigenen Betgewohnheiten (Zeitpunkt, Dauer, Beweggründe dafür oder dagegen,…) aus. Die Teilnehmer entwerfen dann in Kleingruppen ein Gebet. Dies soll ihren Ansprüchen und Anforderungen eines zeitgemäßen Gebets entsprechen, so dass auch sie diese Gebete verwenden würden.

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Ich-Geflüster Material: Plakatrolle oder Vorlage, Stifte, Meditationsmusik Beschreibung: Zu Beginn erzählt jeder Teilnehmer der Reihe nach, was er mit seinen beiden Füßen heute schon erlebt hat. Er beschreibt den Weg, den er mit seinen Füßen in der Früh bis zum Beginn des Flüsterkreises schon gegangen ist. Jeder Teilnehmer hat nicht nur den Weg zum Flüsterkreis hinter sich, sondern auch schon einen weiten Lebensweg. Dieser und auch der künftige wird nun näher betrachtet. Dazu bilden sich immer Zweiergruppen. Während sich der eine auf ein Papierstück legt, zeichnet der andere die Umrisse seines Körpers nach. So erhält jeder Teilnehmer ein Umrissbild seines eigenen Körpers. Alternativ erhält jeder ein DIN A4 Blatt eines Menschen (Kopiervorlage). Jeder Teilnehmer sucht sich ein ruhiges Plätzchen. Zu ruhiger Meditationsmusik zeichnet, malt und gestaltet jeder seine Gedanken in und um sein Umrissbild zu folgenden Impulsfragen:

• Was hat mich in meiner Vergangenheit geprägt? (schöne Erlebnisse, traurige Momente, Menschen, …)

• Woraus schöpfe ich Kraft? • Wer oder was ist mir in meinem Leben wichtig? • Was sind meine Träume, Wünsche...? • ….

Tipp: Genügend Zeit zum Nachdenken lassen, neue Gedankenanstöße einwerfen Anschließend stellt jeder in Kleingruppen sein Kunstwerk vor. Dabei dürfen die anderen Teilnehmer Fragen stellen, jeder muss aber nur das beantworten und erzählen, was er selber möchte.

Interkulturelles Betgeflüster — Wie beten andere Kulturen? Material: Papier, Stifte Beschreibung: Zu Beginn wird ein Märchen gespielt. Dazu können die Teilnehmer verschiedene Rollen wählen: Erzähler König Prinzessin Penelope Wächter Unbekannter Fremder Sechs Gäste aus der Ferne Alte Frau Der Erzähler liest die Geschichte vor und diese und die anderen spielen diese mit den jeweiligen Gesten in verteilten Rollen nach.

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Erzähler: Es war einmal ein König, der hatte eine wunderschöne Tochter mit Namen Penelope. Sein Reich war groß und er regierte sein Volk weise und gerecht. Besonders beliebt war er bei seinem Volk, weil er die verschiedenen Kulturen und Begrüßungszeremonien über die eigenen Landesgrenzen hinaus kannte. Künstler, Gelehrte, und Regierende aus fernen Ländern waren zu Gast beim König und wurden bei ihrer Ankunft stets auf ihre landeseigene Weise begrüßt. Der König kannte alle Begrüßungszeremonien weltweit und es kamen immer neue Reisende aus den entferntesten Ländern, um die Gastfreundschaft des Königs aufzusuchen und ihn auf die Probe zu stellen. Im Königreich gab es viele Gerüchte und Geschichten über die besonderen Fähigkeiten des Königs. Einige glaubten an einen Zauber, andere daran, dass der König Gedanken lesen könne. Der König selbst wusste um die Erzählungen und tatsächlich hatte er in den vielen Jahren ein Geheimnis erfahren. Jeder, der die hohe Kunst der Begrüßung erlernen wollte, musste eine einfache Gabe mitbringen: Menschen zu beobachten und ihren Bewegungen folgen. Mit dieser Gabe erwartete der König seine Staatsgäste jeden Morgen. Am ersten Tag reiste der Gelehrte Ashraf aus Indien an. (In Indien begrüßen sich die Menschen durch Aneinanderlegend er Handflächen und eine leichte Verbeugung nach vorne.) Am zweiten Tag reiste der Sumuringer Jakumi aus Japan an. (In Japan begrüßen sich die Menschen durch Kreuzen der Hände auf der Brust und Verbeugen.) Am dritten Tag kam eine Wissenschaftlerin aus Deutschland zu Besuch. (In Deutschland begrüßen sich die Menschen durch Schütteln der rechten Hand.) Am vierten Tag wurde der Geistliche Monsignore Kaploni aus Italien empfangen. (In Italien begrüßen sich die Menschen durch angedeutete Küsse rechts und links auf die Wange.) Am fünften Tag reiste der Eskimo Umi aus Grönland an. (In Grönland begrüßen sich die Menschen durch einen leichten Faustschlag gegen den Kopf und die Schulter.) Am sechsten Tag kam der Indianer Winnetou aus Amerika den König besuchen. (Die Indianer begrüßen sich durch Heben der rechten Hand und den Ausruf „Hau“.) Am siebten Tag aber kam ein Fremder in Begleitung einer alten Frau zum Schloss ohne seine Herkunft zu nennen. Er bestand darauf, der König allein wüsste, aus welchem Land er käme und welches Anliegen er mitbrächte. So wurde er zum König vorgelassen und empfangen. Lange sah der König den Fremden mit großen Augen und erstaunten Blick an. Der Fremde unterbrach das Schweigen und fragte: „Weißt du, woher ich komme und kennst du unsere traditionelle Begrüßung?“ Nach weiterem Schweigen antwortete der König: „Du bist ein Wikinger und ihr schenkt einander eine Frau eures Stammes zur Begrüßung.“ Der Wikinger ließ die alte Frau hervortreten und verlangte eine Frau aus dem Schloss als Gegengeschenk. Der König hatte aber nur seine geliebte Tochter Penelope, da seine Frau schon lange tot war.

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Er konnte ihm also nur seine Tochter geben und hatte sofort den Plan und die Bosheit des Fremden durchschaut. Dem König blieb nichts anders übrig als seine Tochter dem Wikinger zu geben, der dann das Schloss verließ. Doch in dem Augenblick, als die beiden das Schlosstor durchquerten, verwandelte sich Penelope in eine Schlange. Der Wikinger erschrak und rannte um sein Leben. Die Schlange verfolgte ihn bis an die Grenzen des Königreichs. Noch lange erzählte man sich, was geschehen war - bis heute. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Kurzer Austausch über die verschiedenen Begrüßungsrituale und deren Wirkung. Es gibt nicht nur verschiedene Begrüßungsrituale in den verschiedenen Kulturen, sondern auch verschieden Arten zu Beten. In vier Gruppen erarbeiten die Teilnehmer die wichtigsten Informationen aus den vorliegenden Texten (sieh Anhang). Anschließend präsentieren die einzelnen Gruppen den anderen ihre Ergebnisse. In einer weiteren Gesprächsrunde diskutieren die Teilnehmer darüber, was sie von den Betgewohnheiten halten und ob sie sich ein ähnliches Verhalten vorstellen können.  

Geflüster von der „anderen Seite“ - Homosexualität Einstieg: Als Diskussionsvorlage werden zwei Bilder (im Projektbüro liegen welche zum ausleihen) in die Mitte gelegt, auf denen sich jeweils zwei Männer und zwei Frauen küssen. Die Eindrücke oder Reaktionen der TeilnehmerInnen werden auf Moderationskarten oder einem Plakat gesammelt. Impulse: Schwule oder Lesben — was habt Ihr schon davon gehört? Was fällt euch spontan dazu ein? (Treffen sich in Parks, im Dunkeln, im Geheimen, Rosa ist ihre Farbe, mussten im dritten Reich den rosa Winkel tragen, vergreifen sich an Kindern, sind weibisch oder zu männlich : keine „richtigen“ Frauen oder Männer, warmer bruder, bitch....) Erarbeitungsphase: In Kleingruppen auf zu folgenden Fragen arbeiten:

• Weshalb machen sie „es“ heimlich? (Ziel: Verständnis wecken durch Aufdecken des gesellschaftlichen Hintergrundes)

• Wird männliche und weibliche Homosexualität unterschiedlich bewertet. Welche Gründde könnte es dafür geben?

• Nicht selten werden Ausdrücke für Homosexuelle als Schimpfwörter benutzt. Woher kommt das?

• Kennt Ihr selbst einen Schwulen, oder eine Lesbe? Wie leben sie? Was ist „anders“ an ihnen? Sind sie auch in der KLJB aktiv

• Kennt ihr homosexuelle Stars/Persönlichkeiten?

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Abschlussgedanke: pervers ist dass millionen sich begeistert vor ihrer mattscheibe einfinden wenn zwei männer sich blutig schlagen aber jeder peinlich berührt und böse ist wenn zwei männer zärtlich zueinander sind.

Gerüchte und Geheimnisse Material: Papier, Stifte, Moderationskarten Beschreibung: Als Einstieg wird eine Runde Flüsterpost gespielt. So kann man gut darstellen, dass durch das Flüstern auch falsche Infos weitergegeben werden. Anschließend werden alle Buchstaben des Alphabets in einer Reihe auf ein Plakat geschrieben. Die Teilnehmer ergänzen nun kreuz und quer das, was ihnen zum Thema Gerüchte und Geheimnisse einfällt. Danach werden verschiedene Thesen zum Thema gesammelt. Dazu schreibt jeder Teilnehmer jeweils auf eine Karte eine Frage, Meinung, Aussage, Beispiel, … Diese dürfen auch gerne provokant sein. Wichtig ist nur, dass diese nicht eindeutig sind, sondern durchaus verschiedene Meinungen hervorrufen und zur Diskussion anregen. Diese Karten werden in der Mitte verdeckt ausgelegt. Alle Teilnehmer erhalten zudem eine JA- und einen NEIN-Karte. Nun zieht eine Person eine Karte und liest diese laut vor. Alle entscheiden dann für sich, ob sie dieser These zustimmen oder nicht und legen ihre Karte verdeckt vor sich hin. Wenn alle entschieden haben, werden die Karten gleichzeitig aufgedeckt und die Diskussion kann beginnen. Nun soll jeder begründen, warum er sich so entschieden hat. Wenn die Diskussion erschöpft ist, dann wird die nächste These gezogen. Alternativ: Der Flüsterkreisleiter kann die Thesen schon vorbereiten. Beispielthesen:

• Nur Frauen verbreiten Gerüchte! • Ohne Gerüchte wäre das Leben nur halb so interessant! • Es gibt nur wenige Männer die ein Geheimnis für sich behalten können! • Wo Informationen fehlen, wachsen Gerüchte! • ….

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Freunde: wer oder was ist das? Einstieg: Was ist für mich eine Freundschaft/ein Freund? Was ist wichtig für mich in einer Freundschaft? Danach wird die Definition von Freundschaft vorgelesen und zur Diskussion gebracht.

Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen zwei Menschen, die sich als

Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundin bzw. Freund. In einer Freundschaft schätzen und mögen die befreundeten Menschen einander um ihrer selbst willen. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. Frage: Trifft das zu? Was ist euere Meinung zu dieses Definition? Als zusätzliche Anregung können die Geschichten und Texte aus dem Anhang vorgelesen werden und anschließend darüber geredet. Impulsfragen: Wie seht ihr die Einstellung über Freundschaft in diesem Text? Wie wichtig ist euch das dabei Angesprochene? Wie weit geht ihr für eure Freunde? Was macht ihr, wenn es ihnen schlecht geht? Seid ihr für sie da? Als zusätzlichen Impuls kann noch die „umgangssprachliche Bedeutung von „Freundschaft“ aus dem Anhang eingebracht werden.

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Diese Texte sind geeignet für: einen kurzen Einstiegsimpuls oder für den Abschluss als Anregung zum Weiterdenken 

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Gebet der KLJB München und Freising

Gott, lass uns den Glauben nicht nur mit den Lippen bekennen, sondern auch tun, wovon wir reden. Öffne uns die Augen, dass wir sehen, wo wir gebraucht werden und gib uns den Mut die Welt umzugestalten, damit dein Reich wachsen kann. Amen.

Meditationstext: Du und ich

Du bist anders als ich, ich bin anders als du. Gehen wir aufeinander zu, schauen uns an, erzählen uns dann, was du gut kannst, was ich nicht kann, was ich so treibe, was du so machst, worüber du weinst, worüber du lachst, ob du Angst spürst bei Nacht, welche Sorgen ich trag, welche Wünsche du hast, welche Farben ich mag, was traurig mich stimmt, was Freude mir bringt, wie wer was bei euch kocht, wer was wie bei uns singt ... Und plötzlich erkennen wir - waren wir blind? - dass wir innen uns äusserst ähnlich sind.

Zum Nachdenken:

Ich suchte MICH selbst - und fand mich nicht. Ich suchte GOTT - und fand ihn nicht. Ich suchte DICH - und FAND alle drei. Unbekannt

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Nahe, ganz nahe.... aus dem KLJB-Buch „Landjugendgebete“

Du hörst mich, schon bevor ich dich rufe Du siehst mich, schon bevor ich da bin Du denkst an mich, schon bevor ich geboren bin Du bist bei mir, schon bevor ich dich suche Du leuchtest mir, schon bevor ich meine Augen öffne Du bist in mir, schon bevor ich dich spüre Du kennst mich, schon bevor ich mich selber kenne Du bist immer da!

Das Hohelied der Liebe 1 Kor. 13 1 — 8 Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt: Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engeln redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüßte, und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzten könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinem Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nicht. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf.

Segensgebet aus Irland

Gott gebe uns für den Sturm einen Regenbogen, für jede Träne ein Lachen, für jede Sorge eine Aussicht und eine Hilfe in jeder Schwierigkeit. Für jedes Problem, das das Leben schickt, einen Freund es zu teilen, für jeden Seufzer ein schönes Lied und eine Antwort auf jedes Gebet.

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Zum Nachdenken

Zu lieben ist immer ein Wagnis. Wenn du liebst, veränderst du viele der Spielregeln, die Menschen aufgestellt haben, und nach denen unsere Gesellschaft lebt. Die üblichen Berechnungen gelten nicht mehr für dich. Indem du dich intensiv hineinbegibst in die Familie der Menschen, nimmst du dich aus den oberflächlichen Ordnungen heraus. Weil du liebst, wirst du sichtbarer. Du fällst auf. Deine ungewöhnlichen Einstellungen sind eine Herausforderung für andere. Und nicht wenige werden dir beweisen wollen, dass nicht möglich ist, was du vorhast.

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Reise nach Jerusalem Blattreflektion

Das hat Hand und Fuß Zündholzreflektion

Emoticons

Um herauszufinden wie die Teilnehmer mit dem Flüsterkreis zufrieden waren und um ein kurzes Feedback über die Themenaufarbeitung zu bekommen ist es wichtig, sich genügend Zeit für die Reflexion zu nehmen. Die nachfolgend beschriebenen Methoden sollen dies erleichtern. 

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Reise nach Jerusalem Material: Musik Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Es wird Reise nach Jerusalem gespielt (ein Stuhl weniger als Teilnehmer, alle laufen um Stühle herum, wenn die Musik aus ist, versucht jeder einen Sitzplatz ergattern). Derjenige, der ausscheidet, erzählt, wie er den Flüsterkreis gefunden hat. Variante: Der Ausgeschiedene antwortet auf vorgegebene Fragen.

Blattreflexion Material: buntes Papier Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Jeder erhält ein Blatt Papier. Dieses bringt er nun durch Falten, Knicken, Reissen …. (keine Hilfsmittel!) in die Form, wie es ihm geht. Anschließend stellt jeder der mag sein Kunstwerk vor.

Das hat Hand und Fuß Material: alte Plakate, Stifte Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Jeder Teilnehmer erhält ein Plakat (oder auch zwei für die Großen ;-)). Auf dieses stellt er sich und umrandet nun seine Füße. Anschließend legt jeder die Hände auf das sein Plakat und umrande auch diese. In die Hände wird nun geschrieben, was jedem sehr gut gefallen hat, wonach sie sozusagen greifen. In die Fußabdrücke schreibt jeder, wonach er mit den Füßen tritt, was ihm also weniger gut gefallen hat.

Zündholzreflexion Material: eine Schachtel Zündhölzer Zeit: ca. 10 Min. Jeder Teilnehmer erhält ein Zünholz. Nacheinander darf jeder sein Zündholz anzünden und solange über den Flüsterkreis reflektieren bis es abgebrannt ist.

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Emoticons Material: Vorlage der Emoticons, Karteikarten, Stifte Dauer: ca. 10 Minuten Beschreibung: Der Flüsterkreisleiter bereitet ein Plakat mit den Emoticons vor. Nun stellt er Fragen zum Gesprächkreis. Jeder Teilnehmer zeichnet das zutreffende Emoticon auf eine Karteikarte und hebt es hoch. Derjenige, der will, kann auch seine Wahl begründen. Variante: Die Emoticons sind schon auf Karteikarten vorbereitet. Jeder Teilnehmer sucht sich passende aus und bewertet damit den gesamten Flüsterkreis.

• :-) freundlich, froh, zustimmend

• :-( traurig, unglücklich, ablehnend

• :-| neutral, gleichgültig

• ;-) ironisch, nicht so ernst gemeint, zwinkernd

• :-o erstaunt, erschrocken, schockiert

• :-)) besonders glücklich

• :-(( besonders unglücklich

• |-o gähnen

• ;-( ironisch, aber mir resignierendem Unterton

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Gesprächskreis für unter 16-jährige Gesprächskreis für über 16-jährige

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Gesprächskreis für unter 16-jährige Kennenlernen: Namensrunde: Name, Alter, Landkreis, Beruf, wie oft am PT Spiel: Schokobrettspiel Spiel: Flip - Flop Methode: Freunde - Wer oder was ist das? Auflockerung: Drogendealer Methode: Ich-Geflüster Abschluss: Baustein Betgeflüster - Bettgeflüster Reflexion: Reise nach Jerusalem Wenn Zeit ist noch Spiele oder Gebet/Besinnliches anhängen

Gesprächskreis für über 16-jährige Kennenlernen: Namensrunde: Name, Alter, Landkreis, Beruf, wie oft am PT Spiel: Plakatvorstellung Baustein Betgeflüster — Bettgeflüster Methode: Betgeflüster - Wie bete ich? Auflockerung: Bienchenspiel Methode: Bettgeflüster- „Typisch: sie stecken unter einer Decke- Aber verstehen sich nicht. Abschluss: Baustein KLJB-Geflüster Reflexion: Zündholzreflexion Wenn Zeit ist noch Spiele oder Gebet/Besinnliches anhängen

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Hier findet ihr die Anlagen zu den Bausteinen.   

Hinter jeder Überschrift findet ihr in Klammern den Titel des dazugehörigen Bausteines. 

„BS“ steht dabei für „Baustein“ 

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Zitate (BS: Liebesgeflüster und Beziehungskisten) Wir sind alle Engel mit nur einem Flügel - um fliegen zu können, müssen wir uns umarmen. Luciano De Crescenzo

Wer sagen kann: "Ich kann alleine ganz gut leben, aber mit dir ist es schöner!", ist reif für die Partnerschaft. Unbekannt

Wenn einem Treue Spaß macht, dann ist es Liebe. Julie Andrews

Nicht die Schönheit bestimmt, wen wir lieben, sondern die Liebe bestimmt, wen wir schön finden Wolfgang Cyram

Liebe besteht nicht darin, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt. Antoine de Saint-Exupéry 1900-1944 fr. Schriftst.

Du bist nicht perfekt, aber du bist perfekt du selbst. Das macht dich so liebenswert und wertvoll für mich. Unbekannt

Einander kennenlernen heißt lernen, wie fremd man einander ist. Christian Morgenstern 1871-1914 deutscher Dichter

Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt. Unbekannt

Ich glaube, ein Mann will von einer Frau das gleiche wie eine Frau von einem Mann: Respekt. Clint Eastwood

Mein Verständnis zur englischen Sprache ähnelt dem zu meiner Frau: Ich liebe sie, aber ich beherrsche sie nicht. Hans-Dietrich Genscher

Niemals sucht in Wahrheit der Liebende, ohne vom Geliebten gesucht zu werden. Wenn das Licht der Liebe in dieses Herz gesenkt wurde, muß man wissen, dass es auch in jenes Herz gesenkt wurde. Erich Fromm

Man muss manchmal von einem Menschen fortgehen, um ihn zu finden. Heimito von Doderer 1896-1966 öst. Schriftsteller

Männer, die behaupten, sie seien die uneingeschränkten Herren im Haus, lügen auch bei anderer Gelegenheit. Mark Twain 1835-1903/10 US-amerikanischer Schriftsteller und Humorist

Frauen sind erstaunt, was Männer alles vergessen. Männer sind erstaunt, woran Frauen sich erinnern. Peter Bamm 1897-1975 dt.Schriftsteller

Trennung lässt matte Leidenschaften verkümmern und starke wachsen. Francois Duc de La Rochefoucault 1612-1680 französischer Schriftsteller

Männer sprechen im Durchschnitt um die 25000 Wörter pro Tag und Frauen etwa 30000. Das Dumme ist nur, dass ich abends, wenn ich nach Hause komme, meine 25000 Wörter schon vergeben habe, während meine Frau mit ihren 30000 noch anfängt. Michael Collins

Der liebt nicht, der die Fehler des Geliebten nicht für Tugenden hält. Johann Wolfgang von Goethe 28.8.1749 (Frankfurt/Main) - 22.3.1832 (Weimar) deutscher Dichter

Er war Mathematiker und sie war unberechenbar. Unbekannt

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Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück, das diese Welt bereit hat. Samuel Johnson

Im Altertum lebte einer, der liebte eine einäugige Frau so sehr, dass ihm vorkam, alle anderen Frauen hätten ein Auge zu viel. Chinesisches Sprichwort

Ich halte es nicht für das größte Glück, einen Menschen ganz enträtselt zu haben; ein größeres noch ist, bei dem, den wir lieben, immer neue Tiefen zu entdecken, die uns immer mehr die Unergründlichkeit seiner Natur nach ihrer göttlichen Seite hin offenbaren. Christian Morgenstern 1871-1914 deutscher Dichter

Es sind die kleinen Rechthabereien, die eine große Liebe zerstören können. Max Frisch 1911-1991 schweiz. Schriftsteller

Keine wahre und dauernde Liebe kann ohne Achtung bestehen. Johann Gottlieb Fichte

Denn erst wer gelernt hat, mit der Einsamkeit zu leben, kann die Zweisamkeit erleben! Unbekannt

Freiwillige Abhängigkeit ist der schönste Zustand - und wie wäre der möglich ohne Liebe? Johann Wolfgang von Goethe 28.8.1749 (Frankfurt/Main) - 22.3.1832 (Weimar) deutscher Dichter

Das ist schwer: ein Leben zu zwein. Nur eins ist noch schwerer: einsam sein! Kurt Tucholsky 1890-1935 dt. Schriftsteller

Ich suchte MICH selbst - und fand mich nicht. Ich suchte GOTT - und fand ihn nicht. Ich suchte DICH - und FAND alle drei. Unbekannt

Denke daran, dass die beste Beziehung diejenige ist, in der die Partner sich gegenseitig mehr lieben als brauchen. Unbekannt

Frauen sind erstaunt, was Männer alles vergessen. Männer sind erstaunt, woran Frauen sich erinnern. Peter Bamm 1897-1975 dt.Schriftsteller

Männer sprechen im Durchschnitt um die 25000 Wörter pro Tag und Frauen etwa 30000. Das Dumme ist nur, dass ich abends, wenn ich nach Hausekomme, meine 25000 Wörter schon vergeben habe, während meine Frau mit ihren 30000 noch anfängt. Michael Collins

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Judentum (BS Interkulturelles Betgeflüster)

Gebet

Das Judentum ist eine Religion der Tat. Das tägliche Gebet (hebr. Tefillah) ruft jedem Juden dies in Erinnerung. Religiöse Juden — Männer wie Frauen — beten drei Mal täglich: morgens Schacharit, nachmittags Mincha und abends Maariv. Beim Gebet bedecken Juden den Kopf mit einer Kippa oder einer anderen Kopfbedeckung (die Kippa ist eine moderne Erscheinung!) und benutzen beim werktäglichen Morgengebet Tefillin (Gebetsriemen) und Tallit (Gebetsschal) — letzterer wird auch am Shabbat und an Festtagen verwendet.

Die Gebete werden nach einem Grundmuster gebetet, das je nach Wochentag oder Festtag leicht variiert. Das Gebetbuch, das diese Gebete enthält, heißt Siddur. Das Gebetbuch für einen Festtag heißt Machsor. Zu den Gebeten gehören Tehillim (Psalmen), das Schma Jisrael (Höre, Israel), Amida oder Achtzehnbittengebet (Schmone Esre). In orthodoxen und konservativen Synagogen wird alles in hebräischer Sprache gebetet, im liberalen Judentum werden einige Gebete in der Landessprache gesagt.

Struktur des jüdischen Morgengebetes (Schacharit)

• Morgenlobsprüche (Birkat HaSchachar) — private Brachot und Studientexte, die zwar in den privaten Bereich gehören, aber traditionell in der Synagoge von jedem für sich gesagt werden.

• Psalmverse (Psuke de Simra) — Psalmen und andere poetische Texte vor allem aus der Bibel zur Vorbereitung auf das Gebet. An Festtagen — dazu gehört auch der Shabbat — wird dieser Gottesdienstteil erheblich erweitert. In liberalen Gemeinden wurde er — bereits im 19. Jh. — drastisch gekürzt und besteht in heutigen liberalen Gebetbüchern vor allem aus Liedern und Meditationstexten, die zum Gottesdienst hinführen sollen.

• Barchu — Aufruf zum Gebet: „Lasst uns Gott preisen“.

• Schma und seine Brachot — Das Schma besteht aus drei Tora-Texten, die jeden morgen und abend vor dem Gebet studiert werden: Dewarim (5. Buch Mose) 6,4—9; Dewarim (5. Buch Mose) 11, 13—21 und Bemidbar (4. Buch Mose) 15,37—41. Das Studium von Toratexten wird mit Lobsprüchen begonnen und beendet, daher sagt man Lobsprüche vor und nach dem Schma. Es sind morgens andere Texte als abends.

• Amida auch Schmone Esre oder Tefilla. Das eigentliche Gebet im Judentum. Mit ihm wird das Gebot des täglichen Opfers erfüllt. Es besteht aus einem Anfangsteil aus drei Brachot (Awot „Vorfahren“, Gewurot „Machterweise“ und Keduschat ha-Schem „Heiligung Gottes“), einem Hauptteil und einem Schluss aus wiederum drei Brachot (Awoda „Kultischer Dienst“, Hoda’a „Dank“ und Birkat Schalom „Priestersegen und Friedensbitte“) Der Hauptteil bezieht sich auf konkrete Anliegen des Tages. An Wochentagen besteht er aus 13 Bitten für ein jüdisches Leben, am Schabbat aus einer Bitte für einen guten Ruhetag, an Festen entsprechend für das jeweilige Fest.

• Ordnung der Toralesung — Am Schabbatmorgen, sowie im Wochentagsgebet am Montag- und Donnerstagmorgen folgt die Aushebung der Torarolle (Sefer Tora) aus dem Toraschrein (Aron), eine Prozession der Rolle durch die Gemeinde, die öffentliche Vorlesung aus der Rolle und die Rückbringung der Rolle in den Schrein. Am Schabbat und an Festtagen wird die Toralesung mit einem Abschnitt aus den Propheten („Haftara“ = Abschluss) beendet. Es folgen Gebete für die Gemeinde, die Regierung, den Staat Israel, usw.

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• Mussaf-Amida — An Festtagen — dazu zählt auch der Schabbat — wird in orthodoxen und konservativen Gemeinden entsprechend dem im der Tora gebotenen Zusatzopfer an einem Fest eine zusätzliche Amida gebetet. Sie enthält in ihrem Hauptteil die Rezitation der Opferanweisungen für das jeweilige Fest. In liberalen Gemeinden ist eine Mussaf-Amida klassisch nicht üblich. In letzter Zeit werden aber an ihrer Stelle Meditiationen oder alternative Formulierungen eingeführt.

• Schlussteil — Das Ende des Gottesdienstes ist traditionell vor allem durch das Kaddisch geprägt. In orthodoxen Gemeinden endet der Gottesdienst mit einer Reihe von Studientexten, auf die ein Kaddisch der Trauernden (Kaddisch Jatom) gesagt wird. Das Alenu-Gebet oder der Tagespsalm ist einer dieser Studientexte. In liberalen Gemeinden hat man die vielen Kaddisch-Wiederholungen abgeschafft, um eine erhöhte Konzentration auf Text und Situation für dieses Gebet zu schaffen. Hier gibt es daher nur das Alenu und ein Kaddisch Jatom, dass von allen Trauernden gemeinsam gesprochen wird.

Struktur des jüdischen Nachmittag und Abendgebets (Mincha und Ma’ariw)

• Psalmverse — Einen Eingangsteil gibt es zwar auch im Nachmittag- und Abendgebet, jedoch nicht in vergleichbarer Ausgestaltung wie im Morgengebet. Das Minchagebet beginnt mit Psalm 145, das Abendgebet mit Psalm 134. Eine Ausnahme bildet das Abendgebet zu Beginn des Schabbat (Erew Schabbat), das einen eigenen, ausgeführten Eingangsteil hat (Kabbalat Schabbat „Empfang des Schabbat“). Dieser Teil wurde im 16. Jahrhundert von Schülern des Mystikers Isaak Luria in Safed zusammengestellt. Man studiert sechs Psalmen in Analogie zu den sechs Wochentagen. (Diese Psalmen sind Psalm 95—99 und Psalm 29. Vor dem siebten Psalm, Psalm 92 „Lied für den Schabbattag“, mit dem der Schabbat liturgisch beginnt, singt man eine Hymne zur Begrüßung des Schabbat (Lecha Dodi).

Für Festtage gibt es weitere besondere Texte, an Jom Kippur zum Beispiel das Gebet Kol Nidre.

• Barchu— Aufruf zum Gebet: „Lasst und Gott preisen“. • Nur im Abendgebet: Schma und seine Brachot — siehe oben. Mincha: Schabbat und Fasttage:

Toralesung. Aan allen anderen Tagen, d. h. den normalen Wochentagen folgt in einem Nachmittagsgebet auf Barchu unmittelbar die Amida.

• Amida, auch Schmone Esre oder Tefilla. — siehe oben. • Schlussteil — Alenu, Kaddisch, eventuell ein Hymnus.

Lobsprüche

Neben den Gebeten sagen religiöse Juden zu vielen Gelegenheiten Lobsprüche (hebr. Brachot), so u. a. über das Essen oder vor der Ausübung einer Mizwa (hebr. Gebote). Diese Mini-Gebete heißen „Lobsprüche“ (Brachot), weil als „Gebet“ nur die Amida verstanden wird.

• Man sagt Lobsprüche vor der Ausübung einer Mitzwa (Birkot ha-Mitzwot), zum Beispiel vor dem Entzünden der Schabbatkerzen, vor dem Anziehen des Tallit, vor dem Entzünden der Chanukkakerzen, usw. Diese Brachot sagt man stets vor der Ausübung der Tat.

• Man sagt Lobsprüche vor dem Genuss von Dingen (vor dem Schmecken, Riechen, Trinken, Sehen) (Birkot ha-Nehenin), zum Beispiel vor dem Trinken von Wein, vor dem Trinken von anderen Getränken, vor dem Essen von Brot, vor dem Essen von Gemüse oder Früchten, vor dem Riechen an Gewürzen, usw. Die Brachot vor dem Trinken, Schmecken und Riechen sagt man vor der Handlung. Brachot über das Sehen sagt man, nachdem man eine schöne oder bedeutsame Sache — z. B. einen Regenbogen, eine(n) Gelehrte(n), einen berühmten Menschen, eine wiederaufgebaute Synagoge, usw. — entdeckt hat.

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• Man sagt Lobsprüche, um Gott zu danken, zu loben oder für etwas zu bitten (Birkot hoda’ah), zum Beispiel um Gott zu preisen, dass er Kraftlosen wieder Stärke gibt, usw.

Brachot können in jeder Sprache gesagt werden.

Zum häuslichen Schabbat, der wöchentlichen Erinnerung an den Auszug aus Ägypten und der Erschaffung der Welt sowie auch ein Zeichen des Bundes Gottes mit dem Volk Israel (Geschenk der Liebe Gottes) gehört das Entzünden der Schabbatkerzen und ein Lobspruch über das Licht sowie der Kiddusch über ein Glas Wein zur Heiligung des Tages. Es liegen zwei zopfartig geflochtene Schabbatbrote (hebr. Challa, jidd. Barches) auf dem Tisch. Sie werden für die Lobspruch über das Brot verwendet, mit dem das Essen am Schabbat beginnt. (Jedes Essen beginnt mit Brot, das besondere am Schabbat sind die Challot.) Die Kerzen werden in der Regel zuhause vor der Dämmerung entzündet, das festliche Essen mit Kiddusch und Schabbatbrot und dem eigentlichen Essenabendessen folgt nach dem Gottesdienst — sofern der Gottesdienst besucht wird.

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Christentum (BS Interkulturelles Betgeflüster)

Das Gebet gehörte von Anfang an zu den wichtigsten Ausdrucksformen des christlichen Glaubens.

Bereits im Neuen Testament sind viele verschiedene Gebetsformen erwähnt: Psalmen, Bitte, Dank, Fürbitte, Anbetung. Einige der am häufigsten gebrauchten christlichen Gebete stammen aus dem Neuen Testament, z. B. das Vaterunser und das Magnificat. Besonders viele Lobeshymnen sind in der Offenbarung des Johannes enthalten.

Biblische Grundlagen

Entscheidend für das christliche Gebet, auch im Hinblick auf seine Erhörung, ist der Einklang des Beters mit dem Willen Gottes. Denn alles sei möglich nur für den, der glaube, also auf Gott vertraue. Dann gelte: „Bittet, so wird euch gegeben“. Aber man strebe eben zuerst nach der Herrschaft Gottes, dann werde einem alles das, worum sich der Mensch sorge, zufallen. Herrschaft Gottes bedeutet wohl, Jesus als Herrn anzuerkennen, denn er und Gott seien eins. So fordert Jesus zur Liebe zu Gott und dem Nächsten auf, den Menschen das zu tun, was man von ihnen erwarten würde. Andererseits muss sich der Mensch, wenn er hierin versagt, wohl nicht zu sehr fürchten. Denn Versagen sei normal und der „gute Hirte“ Jesus stehe für den (zweifelnden Liebes-) Versager gerade und wolle ihn stets zurückgewinnen. Also kann der Mensch wohl mit seinen Nöten immer wieder im Gebet mit Gott, vermittelt durch Jesus (Johannes 14,6), ins Gespräch kommen und ihn um alles das bitten, was er täglich benötige. Er müsse sich nur Jesus als seinem Herrn und Anwalt vor Gott anvertrauen. In Matthäus 10,33 sagt Jesus: „… wer immer mich aber vor den Menschen verleugnet, den will auch ich vor meinem Vater verleugnen, der in den Himmeln ist …“ Dies zeigt an, das zur Gebetserhörung tätiger Glaube erforderlich ist.

Gebetsformen

Das Christentum kennt viele Gebetsformen.

• Im Gottesdienst: Bei fast allen Konfessionen gehört das Vaterunser zum Gottesdienstablauf, entweder vom Liturgen oder gemeinsam gesprochen. Daneben gibt es je nach Konfession liturgische Gebete, oft im Wechsel zwischen Einzelnen und der Gemeinde, freie oder vorformulierte Gebete des Gottesdienstleiters oder gemeinsames freies Gebet der Gemeinde.

• In Gruppen: Es gibt feststehende Gebetsliturgien, z. B. das Trisagion der orthodoxen Kirche, der Rosenkranz in der katholischen Kirche, der Evensong in der anglikanischen Kirche oder das Stundengebet. Im März gibt es jedes Jahr einen ökumenischen Weltgebetstag, an dem überall die gleiche Liturgie gebetet wird, die von Frauen eines bestimmten Landes zusammengestellt wurde. Die Evangelische Allianz hat im Januar jeweils eine Gebetswoche und regelmäßige überkonfessionelle Gebetsabende, die reihum in den Gemeinden der Allianz stattfinden.

• Gebete per E-Mail: Vorgefertigte Gebete werden per E-Mail verschickt (z. B. Mailgebet) und können von den Lesern mit einem Internetanschluss überall gebetet werden; häufig dient es der Besinnung mitten im Alltag oder der kurzen Auszeit zwischendurch.

• 24 Stunden Gebet: Vorwiegend im Umfeld der charismatischen Bewegung im Rahmen des Wächterrufs, aber auch in der Herrnhuter Brüdergemeine [1] vorhanden, geht es darum, dass jeden Tag über 24 Stunden am Stück in verschiedenen Schichten im Verbund gebetet wird.

• Themengebete: Es gibt ebenfalls zahlreiche Gebetsgruppen, darunter auch solche, die für ganz spezifische Anliegen beten, z. B. Friedensgebete.

• In der Familie: In manchen christlichen Familien sind Tischgebete üblich, häufiger gibt es ein Nachtgebet mit den Kindern. Gemeinsame Familienandachten sind heute eher selten. Meistens beschränken sich die Eltern auf das Vorlesen der Herrnhuter Losungen oder eines christlichen (Kinder-)Kalenders wie z. B. die „Helle Straße“.

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• Kindergebete: Sind meistens in Reimform vorformulierte Gebete wie z. B.: „Ich bin Klein, mein Herz mach (ist) rein, soll niemand darin wohnen als Jesus (Gott) allein.“ Doch beten Kinder oft auch ohne Anleitung selbst formulierte Gebete.

• Tischgebete: Weit verbreitet ist z. B. „Alle gute Gaben, alles was wir haben, kommt oh Gott von Dir, wir Danken dir dafür.“

• Abendgebete dienen dazu den Tag mit Gott zu beschließen. • Bibeltextbeten: Hierbei werden Bibeltexte, vorwiegend die Psalmen aus dem AT oder Gebete aus

den Briefen des NT, im Wortlaut oder in eigene Worte übertragen als Gebet an Gott rezitiert. • Gebetslieder wurden schon zu biblischer Zeit gesungen und sind in den Psalmen überliefert.

Lobpreis sind an Gott gerichtete Lieder, die ihn und seine Eigenschaften und/oder Taten preisen. • Einzelne: Hier geht das Spektrum von einem Vaterunser vor dem Einschlafen über eine tägliche

Stille Zeit bis zu den Exerzitien des Ignatius von Loyola; oder — ziemlich schlicht — freie Gespräche mit Gott, nicht vorformuliert, Eingaben des Heiligen Geistes dialogisieren wiederum mit Gott selber — vorgegebene Rituale dabei außer Acht lassend, wobei die Seele Erquickung im nach außerhalb meistens nonverbalen Vorgang erfährt, dabei dennoch unwillkürlich oft die Hände gefaltet (besonders bei Dank) für genaue Beobachter zu erkennen sind.

Gebetsinhalte

Das Gebet beinhaltet nicht nur Anbetung, Dank und Bitte oder Fürbitte, der Bittcharakter bildet oft nur einen Aspekt des Gebetes. Gebetsinhalte sollten keine oberflächliche Bitten um bequeme Dinge sein, die man sich gerade wünscht. Auch kann man nicht gegen den anderen beten.

Im Gebet tritt der Beter in Kontakt mit Gott. Er führt ein Zwiegespräch mit Gott und vertraut auf das Bibelwort, dass Gott selbstverständlich genauestens weiß, was der Betende benötigt: „Denn euer Vater weiß, was ihr nötig habt, ehe ihr ihn bittet“. So ist die eigentliche Grundform allen christlichen Betens Anbetung: Die alles Begreifen übersteigende Herrlichkeit Gottes erkennen.

Gebetshaltung/Symbole

In der Kirche wird meistens stehend (Ausdruck des Respekts) oder kniend (Ausdruck der Unterwerfung) gebetet, während im persönlichen Gebet (im Kämmerlein, außerhalb der Kirche) keine bestimmte Körperhaltung verbindlich ist. Für das christliche Beten im Gottesdienst gibt das Zeremoniale mancherlei Anregungen im Blick auf die äußeren Formen, die in der jeweiligen Kirche üblich sind.

Typisch für das christliche Beten der Alten Kirche ist das freie, selbstbewusste Stehen vor Gott mit geöffneten Armen, erhobenen Händen und Augen. In späterer Zeit ist im Abendland das Falten der Hände üblich geworden. Diese Geste soll verdeutlichen, dass sich der Beter nur auf Gott konzentriert und nicht mit anderen Dingen beschäftigt ist. Die aneinander gelegten offenen Handflächen entsprechen der Haltung bei der Huldigung des Lehnsherren im mittelalterlichen Feudalsystem und wird etwa seit dem 11. Jahrhundert praktiziert. Das Gebet mit zusammengeballten Händen kam erst in der Reformation auf. Daneben gibt es noch seltenere, ältere Formen, wie das Kreuzen der Hände vor der Brust. Das Ausstrecken der Arme im Gebet stammt sogar aus dem vorchristlichen Mittelmeerraum und Orient, es geht auf die Körperhaltung der Bettler zurück. Das Beten mit erhobenen Händen wird in der katholischen Kirche von Bischöfen und Priestern geübt, wenn sie als Vorsteher der liturgischen Versammlung zu Gott sprechen, daneben regional von allen Mitfeiernden beim Beten des Vaterunsers. Es wird häufiger von Christen der charismatischen Bewegung oder der Pfingstbewegung praktiziert und geht auf eine jüdische (z. B. Klagelieder 3,41) Gebetshaltung zurück.

Katholische Christen beginnen das persönliche Gebet stets mit den der Taufformel entnommenen Worten „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Ausserdem bezeichnen sie sich bei Beginn und Abschluss eines jeden Gebetes mit dem Zeichen des Kreuzes. Orthodoxe Christen bekreuzigen sich ebenfalls, wobei bei ihnen sogar die Haltung der Finger eine wesentliche Rolle spielt (siehe Kreuzzeichen). Im Protestantismus ist das Kreuzzeichen kaum noch verbreitet.

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Gebetsgemeinschaften

Es gibt auch Gebetsgemeinschaften, z. B. den Rosenkranzsühnekreuzzug. Am 2. Februar 1947 gründete der Franziskanerpater Petrus Pavlicek in Wien eine „Ewige Rosenkranzgemeinschaft“, die bald in „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ umbenannt wurde …

Christliches Gebet um Heilung

Im Christlichen Bereich findet Gebet um Heilung in sehr unterschiedlichem Rahmen statt:

• Privat für sich oder als Fürbitte für den Nächsten im Besonderen für Familienangehörige und enge Freunde

• in der Seelsorge (z. B. Krankenhausseelsorger) • durch die Ältesten der eigenen Kirchengemeinde nach Sündenbekenntnis (Beichte) und Ölsalbung

(Jakobus Kapitel 5) (besonders verbreitet in evangelikalen Gemeinden) • in Messen (Katholisch) • sog. Heilungsgottesdiensten (nicht immer, aber oft charismatisch, mit Predigern bei welchen die

Gabe (das Charisma) der Heilung angenommen wird.) • in Angeboten überkonfessioneller Gruppen, die sich speziell dem Thema Gesundheit/Heilung

widmen

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Islam (BS Interkulturelles Betgeflüster)

Der Gebetsbegriff im Islam wird von vielen Menschen einschließlich manchen Muslimen missverstanden. Unter Gebet wird gewöhnlich das Verrichten von rituellen Handlungen, wie Salah (Gebet), Zakah (Pflichtanteil, der u.a. den Armen vom Besitz der Wohlhabenden zusteht), Siyam (Fasten während des Monats Ramazan tagsüber) usw. verstanden. Diese begrenzte Vorstellung vom Gottesdienst umfaßt nur einen Teil seiner Bedeutung im Islam, während seine überlieferte Definition umfassend ist. Sie umschließt geradezu alle Handlungen eines Muslims. Die Definition lautet manchmal wie folgt: " Gebet ist ein Begriff, der alles umfaßt, was Allah an Aussagen und Handlungen einer Person liebt". Mit anderen Worten: Gebet ist alles, was man sagt oder tut nach Allahs Belieben. Dies umfaßt natürlich sowohl Rituale als auch Glauben, soziale Handlungen und persönliche Beiträge zum Wohl de Mitmenschen.

Der Islam betrachtet den Menschen als Ganzes. Er befiehlt dem Einzelnen, sich Allah vollkommen zu unterwerfen, wie Allah im Qur'an den Propheten Muhammad anweist:

Sprich (o Muhammad): Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten. Er hat niemanden neben Sich. Also ist mir geboten, und ich bin der erste der

Gottergebenen. (6:162-163)

Das natürliche Ergebnis dieser Unterwerfung ist, daß alle Handlungen eines Menschen mit den Anweisungen von demjenigen, dem der Mensch unterworfen ist, übereinstimmen. Da der Islam eine Lebensweise ist, verlangt er von seinen Anhängern, daß sie ihr Leben in jeder Hinsicht, sei es in religiöser oder irgendeiner anderen Hinsicht, gemäß seinen Lehren gestalten. Dies mag für manche Leute fremd klingen, die denken, daß Religion, als eine persönliche Beziehung zwischen Gott und dem Menschen, keinen Einfluß auf die Handlungen des Individuums außerhalb der Rituale habe.

Tatsache ist, daß der Islam nicht viel von bloßen Ritualen hält, wenn sie mechanisch verrichtet werden und keinen Einfluß auf das innere Leben des Menschen haben. Allah spricht die Gläubigen und ihre Nachbarn von den Leuten des Buches (Juden und Christen), die sich mit ihnen über die Änderung der Qiblah (der Gebtsrichtung) auseinandergesetzt haben, in der folgenden Ayah an:

Nicht darin besteht Tugend, daß ihr euer Antlitz nach Osten oder nach Westen kehrt, sondern wahrhaft gerecht ist der, welcher an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und an die Engel und das Buch und die Propheten und aus Liebe zu Ihm Geld ausgibt für die Angehörigen und für die Waisen und Bedürftigen und für den Wanderer und die, die um eine milde Gabe bitten, und für (Loskauf der) Gefangenen, und der das Gebet verrichtet und die Zakat zahlt; sowie jene, die ihr Versprechen halten, wenn sie eins gegeben haben,

und die in Armut und Krankheit und in Kriegszeit Standhaften; sie sind es, die sich als redlich bewährt haben, und sie sind die Gottesfürchtigen. (2:177)

Die Handlungen in der obigen Ayah sind Handlungen der Rechtschaffenheit, und sie sind nur ein Teil des Gottesdienstes. Der Prophet Muhammad berichtete über den Glauben, der die Grundlage des Gebets ist, daß er "aus über 60 Zweigen besteht: der Höchste von ihnen ist der Glauben an die Einheit Allahs, d.h. es gibt keinen Gott außer Allah, und die unterste auf der Skala des Gebets ist die Beseitigung des Schmutzes auf dem Weg."

Sittsames Werk wird im Islam als eine Art Gebet betrachtet. Der Prophet Muhammad sagte: " Wer sich bei Einbruch der Nacht müde von seiner Arbeit findet, dem wird Allah seine Sünden vergeben". Das Aneignen von Wissen ist eine der höchsten Arten des Gebets. Der Prophet Muhammad sagte seinen Gefährten, " das Streben nach Wissen ist eine (religiöse) Pflicht eines jeden Muslim". In einer anderen Aussage sagte er, "Streben nach Wissen für die Dauer einer Stunde ist besser als 70 Jahre beten". Soziale Höflichkeit und Zusammenarbeit sind Teil des Gebets, wenn sie um Allahs Willen getan werden, wie es der Prophet Muhammad ausdrückte: " Das Anlächeln deines Bruders (im Islam) ist ein milde Gabe und etwas Wasser in den Schöpfeimer deines Nachbars ist eine milde Gabe".

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Es ist wichtig zu erwähnen, daß sogar die Erfüllung der Pflichten als Gebet angesehen wird. Prophet Muhammad sagte, daß was man auch immer für seine Familie ausgibt, eine Art milde Gabe ist; er wird für sie belohnt, wenn er sie durch islamisch legale Mittel erwarb. Die Güte den Mitgliedern der Familie gegenüber ist eine Akt des Gebets; wenn man z.B. ein Stück Nahrung in den Mund seiner Gemahlin tut, wie der Prophet Muhammad berichtete, ist das ein Akt des Gebets. Und nicht nur das, sondern auch die Handlungen, die wir genießen, wenn sie entsprechend den Anweisungen des Prophet Muhammad verrichtet werden, werden als Handlungen des Gebets angesehen. Der Prophet Muhammad sagte seinen Gefährten, daß sie sogar für den sexuellen Verkehr mit ihren Ehefrauen belohnt werden. Die Gefährten waren erstaunt und fragten: " Wie könnten wir belohnt werden für etwas, was wir genießen ? " . Der Prophet Muhammad fragte sie: " Angenommen ihr würdet eure Gelüste illegal befriedigen, würdet ihr dafür nicht bestraft ? " Sie antworteten: " Ja " . " Genauso ",sagte er, " werdet ihr dafür belohnt, wenn ihr sie legal mit euren Ehefrauen befriedigt". Die Belohnung für diesen Akt bedeutet, daß er eine Handlung des Gebets ist. Der Islam betrachtet den Sex nicht als eine schmutzige Handlung, die man meiden soll. Er ist schmutzig und eine eine Sünde, nur wenn er außerhalb des ehelichen Lebens befriedigt wird.

Aus dem oben Ausgeführten wird deutlich, daß das ' Gebet ' im Islam ein umfangreicher Begriff ist, der alle positiven Handlungen eines Individuums einschließt. Dies ist natürlich in Übereinstimmung mit der alles einschließenden Natur des Islam als eine Lebensweise. Er reguliert das Leben des Menschen auf allen Ebenen: die individuelle, die soziale, die wirtschaftliche, die politische und die geistige. Deshalb gibt der Islam Rechtleitung für die kleinsten Details im Leben eines Menschen auf allen Ebenen. Die Befolgung dieser Einzelheiten bedeutet die Befolgung der islamischen Anweisungen auf dem jeweiligen Gebiet. Es ist eine sehr wesentlicher und ermutigender Umstand, wenn man erkennt, daß alle diese Handlungen von Allah als Handlungen des Gebets betrachtet werden. Dies sollte das Individuum dazu führen, daß es in seinen Handlungen nach Allahs Gefallen strebt und ständig versucht, sie in dieser bestimmten Art und Weise zu tun, unabhängig davon, ob er sie vor den Augen seiner Vorgesetzten vollbringt oder nicht. Denn er wird von dem überwacht, der allwissend ist: ALLAH.

Daß wir bis jetzt die rituellen Gottesdienste nicht behandelt haben, heißt nicht, daß wir ihre Wichtigkeit unterschätzen. Tatsache ist, daß die rituellen Gebete, wenn sie mit echtem Geist verrichtet werden, den Menschen moralisch und seelisch heben und ihn befähigen, seine Handlungen in allen Situationen des Lebens gemäß der Rechtleitung Allahs zu vollbringen. Unter den rituellen Gebeten nimmt die Salah (das rituelle Gebet) die Schlüsselstellung aus zweierlei Gründen ein. Erstens ist sie das charakteristische Merkmal eines Gläubigen. Zweitens schützt sie das Individuum vor allen Schändlichkeiten und Verderbtheiten dadurch, daß sie ihm 5 mal täglich eine unmittelbare Verbindung mit seinem Schöpfer ermöglicht. Dabei erneuert es seinen Bund mit Allah und sucht Seine Rechtleitung immer wieder:

(Sprich): Dir allein dienen wir und Dich allein bitten wir um Beistand. Führe uns den geraden Weg (1: 5-6)

In der Tat, die Salah ist die erste praktische Äußerung des Glaubens und auch die erste Grundbedingung für den Erfolg des Gläubigen:

Wohl ergeht es den Gläubigen, die in ihrem Gebet demütig sind (23: 1-2)

Dieselbe Tatsache wurde von dem Propheten Muhammad (a.s.s.) in verschiedenen Weisen betont: " Diejenigen, die ihre Salah mit Sorgfalt und Pünktlichkeit verrichten, werden sie finden (als) ein Licht, einen Beweis für ihren Glauben und eine Ursache für ihre Erlösung am Tage des Gerichts."

Nach der Salah ist die Zakah eine wichtige Säule des Islam. Im Qur'an werden Salah und Zakah meistens zusammen erwähnt. Wie die Salah ist auch die Zakah eine Äußerung des Glaubens, die bezeugt, Daß Allah der einzige Besitzer aller Dinge im Universum ist, und was die Menschen haben ist ein Treubesitz in ihren Händen, über den Allah sie zu Treuhändern macht, damit sie ihn ausgeben, wie Allah es vorgeschrieben hat:

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Glaubet an Allah und Seinen Gesandten und spendet von dem, worin Er euch zu Nachfolgern gemacht hat (57:7)

In dieser Hinsicht ist die Zakah eine Handlung der Frömmigkeit, die, wie die Salah, den Gläubigen näher zu seinem Gott bringt.

Außerdem ist die Zakah ein Mittel der Vermögensverteilung in einer Art und weise, die die Unterschiede zwischen den Klassen und Gruppen reduziert. Sie leistet einen deutlichen Beitrag zur sozialen Stabilität. Durch das reinigen der Seele der Reichen von Selbstsucht und der Seelen der Armen von Neid und Groll gegen die Gesellschaft, schließt die Zakah die Wege zum Klassenhaß und macht es möglich, daß die Quelle der Brüderlichkeit und Solidarität hervorströmt. Solche Stabilität ist nicht bloß auf die persönlichen Gefühle der Reichen gegründet: sie steht auf fest aufgebautem Recht, das, falls es von den Reichen ignoriert werden sollte, wenn nötig gewaltsam erzwungen wird.

Der Siyam (Das Fasten tagsüber während des Monats Ramazan) ist eine andere Säule des Islam. Die Hauptfunktion des Siyam ist , die Muslime "von innen" zu reinigen, wie andere Aspekte der Schari'a es "von außen" tun. Durch solche Reinheit geht er ein auf das, was wahr und gut ist, und hält sich vom Falschen und Bösen fern. Darauf verweist die folgende Ayah hin:

O ihr, die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig (2:183)

In einem authentischen Hadith berichtet der Prophet Muhammad, daß Allah vom fastenden Menschen spricht und sagt: " Er verzichtet auf das Essen, das Trinken und das Befriedigen seiner sexuellen Leidenschaften wegen mir." Daher wird seine Belohnung der göttlichen Freigebigkeit entsprechen.

Das Fasten erweckt das Gewissen des Individuums und gibt ihm die Möglichkeit des gemeinsamen Gebets aller Gesellschaften zur gleichen zeit, was jedem Individuum weiter Kraft gibt. Darüber hinaus bietet das Fasten dem überarbeiteten menschlichen Körper eine Zwangspause für die Dauer eines ganzen Monats. Gleichermaßen erinnert das Fasten das Individuum an diejenigen, die während des Jahres oder während des Lebens von Grundbedürfnissen ausgeschlossen sind. Es läßt ihn das leiden andere wenig begüterter Brüder im Islam erfahren, was in ihm den Sinn für Mitgefühl und Freundlichkeit ihnen gegenüber fördert.

Zum Schluß kommen wir zum Hadsch (Pilgerfahrt zum Haus Allahs in Mekka). Als einer der Grundpfeiler des Islam betont er einzige Einheit der Muslime auf der ganzen erde, indem er alle Unterschiede zerstreut. Muslime aus allen Teilen der erde, die gleiche Kleidung tragend, antworten dem Ruf des Hadsch in einer Stimme und Sprache: Labbaik Allahumma Labbaik (Hier bin ich zu Deinen Diensten Oh Allah, Deinem Ruf folgend). Der Hadsch ist eine Übung strenger Selbstbeherrschung und Kontrolle, wobei nicht nur die Vorschriften des Verlaufs der Pilgerfahrt befolgt werden, sondern sogar das Leben von Pflanzen und Vögeln unverletzlich wird, so daß alles in Sicherheit lebt:

So (sei es). Und wer Allahs Gebote ehrt, dem wird es gut ergehen bei seinem Herren (22:30)

So (sei es). Wer Allahs Gebäude ehrt, der beweist Herzensfrömmigkeit (22:32)

Die Pilgerfahrt gibt allen Muslimen der erde die Gelegenheit, sich jährlich in einer großen Versammlung zu treffen. Zeit und Ort dieser Zusammenkunft wurden von dem Einen Gott, dem Erhabenen Schöpfer, festgesetzt. Die Einladung für die Teilnahme gilt für jeden Muslim. Niemand hat die Macht, irgendjemanden zurückzuweisen. Jedem teilnehmenden Muslim ist volle Sicherheit und Freiheit garantiert, solange nicht er selbst diese Sicherheit verletzt.

So bildet das Gebet im Islam, ob rituelle oder nicht rituell, den Menschen auf eine solche Art aus, daß er seinen Schöpfer liebt und dabei einen unnachgiebigen Willen und Geist gewinnt, um alles Übel und Unterdrückung der menschlichen Gesellschaft zu beseitigen, und Allahs Wort als das einzige gültige für alle Belange des menschlichen Daseins auf erden zu machen.

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Hinduismus (BS Interkulturelles Betgeflüster)

In der Frühzeit des Hinduismus, der vedischen Zeit (1200 v.Chr.), wurden Hymnen an die Götter gerichtet, die oft mit Bitten verbunden waren und einen durchaus utilitaristischen Charakter hatten. Auch die Rezitation von Mantras (wörtl.: Mittel zum Denken) war von frühester Zeit an ein wichtiges Mittel religiöser Versenkung.

Heute ist wie bei Gläubigen aller Religionen das tägliche Gebet auch bei Hindus üblich. Gebetet wird in fast allen hinduistischen Richtungen, vor allem aber im Bhakti Yoga ist die persönliche Hingabe an Gott und somit die Kommunikation mit ihm wichtig. Eine populäre Form der Verehrung ist die Anbetung Gottes in einem Bild oder einem Emblem. Andererseits lehnen auch sehr viele Hindus die Verehrung in Bildern völlig ab — wie beispielsweise die Anhänger des Arya Samaj oder die Lingayats, eine im zwölften Jahrhundert gegründete shivaitische Bewegung.

Hinduistische Gebetspraxis

Beim Gebet im Ganges

Es gibt keine allgemeingültigen Vorschriften für Gebete und keine festen Gebetszeiten, die für alle Hindus gelten, sondern sehr unterschiedlich gelebte Familientraditionen. Darum ist die Praxis des Gebetes individuell sehr verschieden:

• Weit verbreitet findet man etwa die tägliche Lichtkreiszeremonie, das Arati, das man in den Häusern der Gläubigen durchführt oder in den kleinen und großen Tempeln. Meistens am Beginn sowie am Ende des Tages schwenkt man eine Butterlampe vor dem Bildnis oder dem Emblem des Göttlichen und läutet dazu eine kleine Glocke. Als wesentlicher Bestandteil gehört zu dieser Zeremonie das Gebet, gesprochen, geflüstert, in Gedanken rezitiert oder gesungen.

• Viele Hindus beten beim Verlassen des Hauses oder zu Beginn einer Unternehmung. Sie sprechen oft nur ein kurzes Gebet, indem sie etwa sagen: „Ganesha, ich verehre dich!“ oder „Om Kali!“. Insbesondere an bestimmten Wochentagen verehrt man die einzelnen Formen des Göttlichen, an Donnerstagen etwa beten manche Hausfrauen zu Lakshmi, der Göttin des Glücks und des Wohlbefindens. Am Montag steht bei vielen Shiva besonders im Mittelpunkt.

• Zu Feiertagen kann man einen Priester ins Haus rufen, der Gebete oder Gottesdienste (Pujas) für alle durchführt. Genauso kann man aber auch überlieferte, spezifische Gebete für diesen Tag während einer Andacht selber beten, allein oder gemeinsam mit anderen.

• Anstelle eines Tischgebetes ist es oft üblich, die Speise, meistens nur eine kleine Portion davon, auf den Altar zu stellen, mit Gebeten anzubieten und dann diese so gesegnete Mahlzeit zu essen.

• Sehr verbreitet ist das andachtsvoll gesungene Gebet, Bhajan, das man allein singt oder in Gemeinschaft, oft mit einem Instrument begleitet.

• Eine andere beliebte Gebetsform stellt das wiederholte Anrufen des Namen Gottes dar, häufig mit Hilfe einer Gebetskette mit einhundertacht Kugeln, sooft wird der Name meistens zitiert. Dieses Japa dient der Versenkung und kann der Übergang zur Meditation sein.

Eine vorgeschriebene Körperhaltung für das Gebet gibt es nicht, es muss aber in jedem Fall eine Haltung des Respekts sein. Darum zieht man vorher immer die Schuhe aus, wäscht sich möglichst zumindest die Hände und wählt einen Sitz, der tiefer liegt als der Altar. Meistens sitzt man mit verschränkten Beinen im Schneidersitz auf dem Boden oder man steht vor dem Bildnis. Vor dem Hausaltar oder im Tempel ist auch die kniende Verbeugung üblich, bei der die Stirn den Boden berührt.

Zur Gebetshaltung gehören auch die vor der Brust gefalteten Hände, wobei man diese oft vor und nach Beginn des Gebetes als Respektsgeste jeweils kurz an die Stirn führt; oder man betet mit vor der Stirn

gefalteten Händen, was besondere Inbrunst ausdrückt. Letztlich ist aber keine äußere Form zwingend, nur die innere Haltung.

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Quellen und Beispiele von Hindugebeten

Quellen vieler Gebete sind die Veden, die Puranas und nicht zuletzt die Beispiele großer Bhaktas, der Verehrer Gottes. Selbst von jenen Personen, die das Göttliche als letztlich absolut formloses, nicht-personales Brahman definieren, sind inbrünstige Gebete überliefert, etwa vom großen Philosophen Shankara:

„Ich bete an den Herrn, das höchste Sein, dem einen ersten Samen des Universums, dem wunschlosen Formlosen, der durch die Silbe Om erkannt werden kann, durch den das Universum ins Dasein gelangte, der es erhält und in dem es wieder vergeht.“ (Vedasarasivastava)

Das bekannteste Gebet ist das Gayatri-Mantra, eine vedische Hymne, welche das Göttliche in Form der Sonnenkraft, Surya, um geistiges Licht anruft. Viele Hindus sprechen oder singen es täglich, wobei der Gebrauch sich nicht auf Brahmanen beschränkt, wie oft behauptet, sondern alle beten es.

Das Mrityunjaya-Mantra verehrt Shiva:

„Wir verehren den Dreiäugigen der duftet und alle Wesen nährt.

Wie eine reife Gurke von ihrer Bindung (am Stängel) gelöst wird, möge er uns vom Tod befreien in die Unsterblichkeit.“

Ziel der Gebete und Anrufungen sind die verschiedenen, oft, aber nicht immer, anthropomorph gedachten Formen des letztlich formlosen Höchsten.

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der Hinduismus nicht polytheistisch. Alle Schulen lehren das formlose Eine, wenn auch in unterschiedlichen Philosophien. Die am meisten verbreiteten Philosophien sehen die verschiedenen Götter und Göttinnen als verschiedene Formen des höchsten Einen, das letztlich formlos ist.

Ein sehr populäres Gebet, das Millionen von Hindus täglich singen, besonders zur täglichen Lichtkreis-Zeremonie, dem Arati, ist das Jay Jagadish Hare. In diesem Text kommt deutlich zum Ausdruck, dass das Wissen um die Einheit auch in den Gebeten der einfachen Gläubigen enthalten ist. Ein Ausschnitt:

„Ehre sei Dir, O Herr der Welt! Ehre sei dem ewigen Herrn! …

Du bist meine Mutter, mein Vater bist du. Wo sonst finde ich Zuflucht, O Herr?

Außer Dir ist kein Zweiter, kein anderer neben Dir.

Auf wen kann ich hoffen, wenn nicht auf Dich! Ehre sei Dir, O Herr der Welt! …

Nimm die Gier von mir und alles Übel, O Herr! Vermehre die Hingabe und Liebe zu Dir und lass mich den Heiligen dienen!

Ehre sei Dir, O Herr der Welt!“

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Baustein Ich‐Geflüster

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Texte zu Freundschaft: ( BS Freundesgeflüster) Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte. Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedesmal, wenn er die Geduld mit jemanden verliere, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen. Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er, sich zubeherrschen. Die Anzahl Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, daß Nägel zu schlagen mühsamer ist als sich zu beherrschen. Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das. Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte. Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm: "Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so seinwie früher. Wenn du mit jemandem streitest und du sagst ihm was Böses, dann läßt du ihm eine Wunde wie diese hier. Du kannst ein Messer in einen Menschen stecken, und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus wievielmal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben. Eine verbale Wunde, ist gleich schmerzhaft wie eine körperliche Wunde. Die Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr Herz."

Die Geschichte von zwei Freunden Zwei Freunde wanderten durch die Wüste. Während der Wanderung kam es zu einem Streit und der eineschlug dem anderen im Affekt ins Gesicht. Der Geschlagene war gekränkt. Ohne ein Wort zu sagen, kniete er nieder und schrieb folgende Worte inden Sand: "Heute hat mich mein bester Freund ins Gesicht geschlagen." Sie setzten ihre Wanderung fort und kamen bald darauf zu einer Oase. Dort beschlossen sie beide, ein Badzu nehmen. Der Freund, der geschlagen worden war, blieb auf einmal im Schlamm stecken und drohte zuertrinken. Aber sein Freund rettete ihn buchstäblich in letzter Minute. Nachdem sich der Freund, der fast ertrunken war, wieder erholt hatte, nahm er einen Stein und ritzte folgende Worte hinein: "Heute hat mein bester Freund mir das Leben gerettet." Der Freund, der den anderen geschlagen und auch gerettet hatte, fragte erstaunt: "Als ich dich gekränkt hatte, hast du deinen Satz nur in den Sand geschrieben, aber nun ritzt du die Worte in einen Stein. Warum?" Der andere Freund antwortete: "Wenn uns jemand gekränkt oder beleidigt hat, sollten wir es in den Sand schreiben, damit der Wind des Verzeihens es wieder auslöschen kann. Aber wenn jemand etwas tut, wasfür uns gut ist, dann können wir das in einen Stein gravieren, damit kein Wind es jemals löschen kann."

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Umgangssprachliche Begriffsbestimmung von Freundschaft:

Umgangssprachlich werden freundschaftliche Beziehungen nach dem Grad ihrer Stärke abgestuft: Die schwächste Form ist die positiv empfundene "Bekanntschaft". Herausragend ist "der Freund fürs Leben", eine Formulierung, die eine sehr intensive und bedingungslose Bindung andeutet, der auch lange Trennungen nichts anhaben können. Ihre stärkste Form zeigt sich in der Selbstaufopferung zugunsten des anderen.

Von der Liebe wird sie hauptsächlich unterschieden, weil sie die sinnliche Anziehung nicht einbegreift.

Sie ist in der Regel nicht mit der Kameradschaft des Militärs, bei der Feuerwehr, bei den Pfadfindern oder Bergsteigern, Sportlern und in den Vereinen deckungsgleich, oft auch nicht mit der Solidarität in der Arbeiterbewegung, hier ist man meist einander nur organisatorisch und in Gesinnungen verbunden.

Allerdings kann Freundschaft auch Schnittmengen mit der Kameradschaft haben.

Der Psychologe Herb Goldberg sagt, Kameradschaft verlaufe in drei Phasen, die vorletzte Phase zur Kameradschaft sei die Freundschaft:

1. Auch Goldberg erkennt als erste Phase die Nutzfreundschaften. Sie würden nur geschlossen, solange die Beteiligten aus welchen Motiven auch immer voneinander profitierten.

2. Die zweite Gruppe stellten die Zweckfreundschaften dar: Man geselle sich auch in der Freizeit aus freien Stücken zueinander, um einen bestimmten Zweck zu verfolgen, so wie z.B. Fußballer, die sich zum Fußballspiel träfen, und im Zuge dessen miteinander Zeit verbrächten.

3. Die dritte Phase zur Kameradschaft sei dann die Freundschaft. Sie sei unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass Menschen aus Gründen zueinander kommen, ohne bestimmte Ziele, Zwecke, Nutzen etc. zu verfolgen. Diesen Menschen sei es in ihrer Beziehung zueinander nicht mehr wichtig, ob sie selbst Gewinner oder Verlierer sind; Überlegenheit spielt keine Rolle mehr.

Häufig wird das Wort "Freundschaft" erweitert, um andere Beziehungen positiv einzufärben. Zum Beispiel bedeutet, jemanden einen Geschäftsfreund zu nennen, dass eine geschäftliche Beziehung besteht, die auf positiven Erfahrungen beruht und über eine bloße Geschäftspartnerschaft hinausgeht (z.B. weil wechselseitige Sympathie besteht oder sie von angenehmen Kontakten geprägt ist). Siehe auch Brieffreundschaft.

Homosexuelle Menschen berichten oft darüber, zu Personen des jeweils anderen Geschlechtes besonders starke Freundschaften entwickelt zu haben. Vorwiegend ist dies zwischen Schwulen und Frauen zu beobachten. Meist begründet eine solche Freundschaft die Möglichkeit der Frau mit einem Mann "Frauengespräche" zu führen bzw. Männer (meist den eigenen Partner) besser zu verstehen. Auch die im relativem Bezug zu sehende Sicherheit, von dem homosexuellen Freund nicht verführt zu werden, lässt eine oftmals innige Freundschaft zu, die der Ebene der "besten Freundin" gleich kommt.

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Redaktion: Veronika Hauser, Maria Polz, Christian Nuber Layout: Christian Nuber