indonesien: wirtschaftliche entwicklung ein aktueller
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Indonesien: Wirtschaftliche
Entwicklung – Ein aktueller Überblick
Informationsveranstaltung Indonesien:
Energieeffizienz und Erneuerbare Energie in
Gebäuden, Nürnberg 5. April 2016
Daniel Müller, Regionalmanager ASEAN
Statistisches Profil
• Fläche: 1.904 Millionen km²
• Bevölkerung: 256 Millionen (2015)
• BIP (nominal): 861,9 Mrd. US-Dollar (2015)
• BIP Pro-Kopf: 3.379 US-Dollar (2015)
• BIP Wachstum: 4,79% (2015)
• Exporte: 150,3 Mrd. US-Dollar (2015)
• Importe: 142,7 Mrd. US-Dollar (2015)
• FDI: 29,27 Mrd. US-Dollar (2015)
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Quellen: UNCTAD,
IMF, Weltbank,
Economist
Intelligence Unit
Einige Einordnungen
• Indonesien ist bei der Bevölkerung hinter China, Indien
und USA der viertgrößte Staat der Welt; G-20 Mitglied
• Ca. 90% der Indonesier Muslime → Land mit größter
muslimischer Bevölkerung → weltliche Verfassung
• 60% der Bevölkerung Javaner, Bevölkerungsdichte wie
in Gangesebene → Versuch regionaler Differenzierung
• Scharnier zwischen Indischem Ozean und Pazifik;
Straße von Melaka Hauptschlagader der Globalisierung
→ South China Sea („Indonesia as a Maritime Power“)
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…weitere Einordnungen
• Mit Abstand wichtigster ASEAN-Staat (bei Landmasse,
Bevölkerung und Wirtschaftskraft Anteil je ca. 40%)
• IDN ist Schlüsselstaat → Jakarta Declaration 2012
(Energie/Klimawandel), EU-Interesse: Comprehensive
Economic Partnership Agreement (CEPA) → Scoping
• Ca. 2,4 Millionen ethnische Chinesen, deren Anteil an
börsennotierten Unternehmen auf 60% geschätzt wird
• Von Holländern 1949 ohne nennenswerte Infrastruktur in
die Unabhängigkeit entlassen – wirkt bis heute nach
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ASEAN - Einkommen
BIP pro Kopf (in US$), Quelle:
World Bank, World Development
Indicators, Februar 2016
Indonesien
3.491
Singapur
56.284
Thailand
5.977
Malaysia
11.307
Brunei
40.979
2.8472
Philippinen
1.203
Myanmar
1.708
Laos
Kambodscha
1.094
Vietnam
2.052
5
Indonesien
Thailand
Malaysia
Brunei
Philippinen
6,0
6,6
6,7
Vietnam
Singapur
6,0
4,5
5,0
5,0
5,3
4,8
Laos Myanmar
Kambodscha
BIP Wachstum (in %) 2014
BIP Wachstum (in %) 2015
BIP Wachstum (in %) 2016*
*Prognose: World Bank, EIU
7,5
7,0
7,6
8,5
7,8
6,8
-2,3
0,7
-0,5
0,9
2,0
2,8
6,1
6,4
5,8
2,9
1,9
2,1
7,1
6,9
6,9
6
ASEAN - Wachstum
Indonesien - Wachstum
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*Prognose – Economist Intelligence Unit
Indonesien - Wirtschaftsstruktur
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Quelle: CIA
Factbook, 2015
Zentrale Sektoren
• Agrarwirtschaft größter Arbeitgeber; die Palmölwirtschaft
expandiert weiter (50% der Weltproduktion); auch
wichtiger Kautschukexporteur
• Abbau von Rohstoffen: Erdgas, Öl, Zinn, Kupfer, Bauxit,
Gold, weltweit Rang 1 bei thermischer Kohle
• Personalintensive Fertigung: Textil-, Bekleidungs- und
Schuhherstellung sowie Möbelproduktion
• Bei Reis, Mais, Soja, Zucker auf Importe angewiesen!
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Positivfaktoren I
• Über Jahre moderates aber stabiles Wachstum
• Mit großer Bevölkerung hat IDN in praktisch allen
Segmenten Märkte von ausreichender Breite und Tiefe
• Starker Binnenkonsum, der für 56% des BIP steht und
angesichts der jungen Bevölkerung (Durchschnitt 28,4
Jahre) weiter für Wachstum sorgen wird → hohe
Verbreitung moderner Kommunikationsmittel
• Zufluss von FDI v.a. aus Ostasien → ASEAN-Strategie
Japans → dynamisches asiatisches Umfeld (AEC, TPP,
OBOR)
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Positivfaktoren II
• Erstaunliche demokratische Reife, relativ reibungsloser
Machtwechsel → regionales Vorbild
• Reformwillige Regierung: Krankenversicherung, BKPM
zu One-Step-Service, Senkung von Benzinsubventionen
• Zwischen September 2015 und Februar 2016 zehn
Reformpakete beschlossen
• Ziele: Vereinfachung von Investitionen, Stärkung der
Wertschöpfung im Land, Erhöhung Kaufkraft, Senkung
Energiekosten
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10. Reformpaket
• Mitte Februar 2016: lang erwartete Revision der
„Negative Investment List“ → kein Durchbruch, aber
mindestens überzeugendes Signal an Investoren
• Handlungsdruck: Bevölkerungswachstum pro Jahr 2
Mio. → es werden Arbeitsplätze benötigt!
• Mehr 100%-Beteiligungen möglich (z.B. E-Commerce,
Gaststätten, Abfallentsorgung, Hospitalmanagement),
Branchen neu geöffnet (Transport, Stromversorgung)
• Abkehr von traditioneller Binnenorientierung? Für Urteil
zu früh, aber den richtigen Weg eingeschlagen
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Belastungen
• Dominanz des Rohstoffsektors, Exporterträge stammen
primär aus Verkauf von Palmöl, Kohle, Eisenerz
• Hohe Logistikkosten (24% des BIP); „kreativer
Protektionismus“; oft unklare Zuständigkeiten
• Staat betreibt Monopolbetriebe (Telekom, Energie,
Bausektor, Textilproduktion); geringe Diversifikation
• Transparency International Index: Rang 88 von 168 →
positiver Trend durch gewisse Erfolge der KPK
• Mängel bei Bildungsinfrastruktur und F&E → Bottleneck!
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Wachstumsbranchen I
• Anhaltendes Wachstum in Kombination mit erhöhter
Mobilität befördern Absatz und Fertigung von PKW und
Nutzfahrzeugen
• Hohes Potenzial für Handelsfirmen speziell im
Supermarktsegment sowie generell bei Konsumartikeln
(Convenience Food, Kosmetika, etc.)
• Der großflächige Infrastrukturausbau ergibt eine
Nachfrage nach Bau- und Spezialmaschinen → auch
Chancen durch „maritime Agenda“
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Wachstumsbranchen II
• Des Weiteren werden Anlagen, Komponenten und
Ausrüstungen für z.B. Flughäfen, Hafenanlagen,
Nahverkehrssysteme und Kraftwerke benötigt
• Hoher Energieverbrauch wird Förderung Erneuerbarer
Energien sowie den Absatz von Technologien zur
Steigerung der Energieeffizienz animieren
• Wie in ganz SOA steht die Verbesserung der Sicherheit
von Lebensmitteln (Food Safety) oben auf der Agenda
→ z.B. Kühl-, Lager- und Verpackungssysteme
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Meilenstein AEC
• AEC 2015 = weder Zollunion noch Binnenmarkt →
Perspektive eines vollständig zollfreien ASEAN-Raum
aber nicht unrealistisch → kein gemeinsamer Außenzoll!
• Weiterentwicklung der ASEAN Free Trade Area (AFTA)
→ Ziel für alle Mitglieder: „0% Zollsatz für 100% der
Produkte“ + Abschaffung aller nicht-tarifären
Handelshindernisse → „Freihandelszone Plus“
• Freier Fluss von Güter und Dienstleistungen + „freierer“
Fluss von Kapital und Arbeit → Übergangsfristen für
CLMV-Länder (Cambodia, Laos, Myanmar, Vietnam)
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Chancen / Probleme AEC
• AEC hilft Potenziale ASEANs bei Absatz, Sourcing und
v.a. bei grenzüberschreitender Fertigung (regionale
Produktionsnetzwerke / Skaleneffekte) besser zu heben
• Erleichterungen bei Zollabwicklung (ASEAN Single
Window), Infrastrukturausbau, prioritäre
Integrationssektoren, perspektivisch Harmonisierung von
Normen & Standards, intensiverer Standortwettbewerb
• Herausforderungen: nicht-tarifäre Handelshindernisse
(Protektionismus) v.a. bei Maschinen und chem.
Produkten, Bekanntheitsproblem, Reserve Indonesiens?
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Fazit – Indonesien
• Solide Fundamentaldaten, exponierte Lage, junge,
konsumfreudige und technikaffine Bevölkerung birgt
immense Potenziale und Möglichkeiten
• Voraussetzung: Abbau von Binnenorientierung und
Protektionismus, Infrastrukturausbau, Steigerung der
Innovationsneigung statt Setzen auf Ausbeutung
vorhandener Ressourcen → positive Signale
• In praktisch allen Segmenten Märkte mit ausreichender
Breite und Tiefe; deutsche und indonesische Wirtschaft
komplementär → langer Atem und Weitsicht nötig
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OAV-Profil
• Netzwerk asienerfahrener Unternehmen aus Industrie,
Handel, Banken und Services – aus Großunternehmen
und Mittelstand
• Branchenübergreifend und deutschlandweit
Ansprechpartner für die deutsche Asienwirtschaft
• Umfassendes Dienstleistungsangebot zur Unterstützung
der Mitgliedsunternehmen bei ihren geschäftlichen
Aktivitäten in der Region
• Interessenvertretung als einer der Trägerverbände des
APA (Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen
Wirtschaft)
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Vorteile für Mitglieder
• Netzwerk – Kontakte und Erfahrungsaustausch im Kreis
asienerfahrener Unternehmen und kompetenter
Dienstleister über
– Marktpotenziale und Herausforderungen
– unternehmerische Strategien
– Praxisfragen und Problemlösung… und weitere Themen
• Individuelle Mitgliederbetreuung und Recherche
– durch hauptamtliche Mitarbeiter in der Geschäftsstelle
– zu Marktzugang und Rahmenbedingungen
– zu Marktpotenzialen
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Vorteile für Mitglieder
• Informationen im Print und Online – über politische und
wirtschaftliche Entwicklungen in den asiatischen
Ländern, Branchen und Statistiken
– im Wirtschaftshandbuch Asien-Pazifik
– in einem vierteljährlichen Mitgliedermagazin und im
Informationsarchiv des Mitgliederbereichs auf www.oav.de
• Veranstaltungen – umfassendes Programm zur
Vermittlung von Informationen und Kontakten
– in länder- und branchenbezogenen Workshops
– bei wirtschaftspolitischen Konferenzen und politischen Reisen
unter dem Dach des APA
– bei Delegationsreisen in die asiatischen Länder
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Kontakt:
German Asia-Pacific Business Association (OAV)
Daniel Müller, Regional Manager ASEAN
Bleichenbrücke 9
20354 Hamburg
Telefon: +49 (0) 40 35 75 59-29
E-Mail: [email protected]
Internetseite: www.oav.de
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