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MUSIK FEST BERLIN In Zusammenarbeit mit #MusikfestBerlin Ensemble Mini Joolz Gale Bartók | Strawinsky 12.9. 2021

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Page 1: In Zusammenarbeit mit BERLIN

MUSIK FEST

BERLINIn Zusammen arbeit mit

# MusikfestBerlin

Ensemble Mini Joolz Gale Bartók | Strawinsky

12.9. 2021

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MUSIK FEST

BERLIN

28.8.–20.9.2021

In Zusammenarbeit mit

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Bildnachweise

S. 9 Ensemble Mini, © Foto: Christoph Neumann S. 11 Ankündigung, Verein für musikalische Privataufführungen

© Foto: Arnold Schönberg Center Wien S. 13 Igor Strawinsky und Charlie Chaplin in Beverly Hills 1937,

gemeinsam ein Rhönrad ausprobierend © Foto: King Vidor

Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon vor Beginn des Konzerts aus. Bitte beachten Sie, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.

Das Konzert wird von der Digital Concert Hall am 12. September 2021 um 11:00 live gestreamt. Als Aufzeichnung können Sie das Konzert vom 13. September 2021 an auf Musikfest Berlin on Demand abrufen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf berlinerfestspiele.de/musikfest-ondemand. Auch der dazu notwendige Festivalpass ist dort erhältlich.

Page 5: In Zusammenarbeit mit BERLIN

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Programm S. 5

Instrumentation S.6

Die Zukunft des Orchesters Joolz Gale im Gespräch S. 9

Musikfest Berlin 2021 – Digitale Angebote Künstler*innenbiografien | Musikfest Berlin on Demand S. 15

Musikfest Berlin 2021 im Radio und online S. 16

Musikfest Berlin 2021 Programmübersicht S. 18

Impressum S. 20

MUSIKFEST BERLIN 2021

Sonntag 12. September 11:00 Uhr

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PROGRAMM

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin.

So / Sun, 12.9.

11:00

Philharmonie,

Großer Saal

Ensemble Mini

Igor Strawinsky ( 1882 – 1971 ) Symphonie in C ( 1938 – 1940 )

bearbeitet von Joolz Gale für Kammerensemble, basierend auf der Originalfassung für Orchester (2020), im Auftrag der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin

I Moderato alla breve II Larghetto concertante – III Allegretto IV Largo; Tempo giusto, alla breve

Béla Bartók ( 1881 – 1945 ) Violinkonzert Nr. 1 Sz 36 ( 1907/08 )

bearbeitet von Joolz Gale für Kammerensemble, basierend auf der Originalfassung für Orchester (2021), im Auftrag der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin

I Andante sostenuto II Allegro giocoso

Igor Strawinsky Symphonie in 3 Sätzen ( 1942 – 46 )

bearbeitet von Joolz Gale für Kammerensemble, basierend auf der Originalfassung für Orchester (2021), im Auftrag der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin

I Overture Allegro II Andante – Zwischenspiel: L‘istesso Tempo – III Con moto

Christian Tetzlaff Violine

Ensemble Mini Joolz Gale Leitung

PROGRAMM

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INSTRUMENTATION

Igor Strawinsky Symphonie in C

Originalversion Transkription Joolz Gale

Piccoloflöte 3 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten in A und B 2 Fagotte

Flöte Oboe Klarinette Fagott

4 Hörner in F 2 Trompeten in C 2 Tenorposaunen Tuba

Horn Trompete Posaune

Pauken Pauke

Akkordeon Klavier

3 Solo Violen Violinen I, Violinen II, Violen, Violoncelli, Kontrabässe

Violine I, Violine II, Viola, Violoncello, Kontrabass

Entstehungszeit: Die Entstehung der Symphonie in C erstreckte sich von

1938 bis 1940 und war von drei Unterbrechungen gekennzeichnet.

Der 1. Satz entstand im Herbst 1938 in Paris. In diesem Jahr starb Strawinskys

Tochter Ludmilla. Im Jahr darauf starben seine erste Frau und seine Mutter.

Er selbst kurierte ein Lungenleiden in Sancellemoz (Hochsavoywen) aus,

wo im Sommer 1939 der 2. Satz entstand. Im selben Jahr wurde er als

Gastprofessor an die Harvard University berufen, wo er eine Vorlesungsreihe

über seine Musikalische Poetik hielt. Der 3. Satz entstand dort im

Herbst und Winter 1939. Erst im Sommer 1940 stellt er in Beverly Hills in

Kalifornien mit dem 4. Satz die Komposition fertig.

Uraufführung: Die Uraufführung fand unter der Leitung des Komponisten

am 7. November 1940 in Chicago mit dem Chicago Symphony Orchestra statt.

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INSTRUMENTATION

Béla Bartók Violinkonzert Nr. 1 Sz 36

Originalversion Transkription Joolz Gale

Solo Violine Solo Violine

2 Flöten (2. auch Piccoloflöte)2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten (2. auch Bassklarinette) 2 Fagotte

Flöte Oboe Klarinette Fagott

4 Hörner 2 Trompeten 2 Posaunen Tuba

Horn

Pauken Schlagwerk: Triangel, Große Trommel 2 Harfen

Klavier

Violinen I, Violinen II, Violen, Violoncelli, Kontrabässe

Violine I, Violine II, Viola, Violoncello, Kontrabass

Entstehungszeit: Das 1. Violonkonzert Béla Bartóks entstand in den Jahren 1907/08.

Uraufführung: Die Uraufführung erfolgte am 30. Mai 1958, 13 Jahre nach Bartóks Tod,

in Basel mit dem Basler Kammerorchester unter der Leitung Paul Sachers.

Der Solist der Uraufführung war Hansheinz Schneeberger.

Widmung: Das Violinkonzert Nr. 1 ist der Geigerin Stefi Geyer gewidmet.

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INSTRUMENTATION

Igor Strawinsky Symphonie in 3 Sätzen

Originalversion Transkription Joolz Gale

Piccoloflöte 2 Flöten 2 Oboen 3 Klarinetten in B und A (3. auch Bassklarinette in B) 2 Fagotte Kontrafagott

Flöte Oboe Klarinette

Fagott

4 Hörner in F 3 Trompeten in C 3 Posaunen Tuba

2 Hörner Trompete Posaune

Pauken Große Trommel

Pauke

Klavier Harfe

Akkordeon Klavier Harfe

Violinen I, Violinen II, Violen, Violoncelli, Kontrabässe

Violine I, Violine II, Viola, Violoncello, Kontrabass

Entstehungszeit: Die Symphonie in 3 Sätzen ist in den Jahren 1942 bis 1945

in Beverly Hills, Kalifornien entstanden.

Uraufführung: Die Uraufführung fand am 24. Januar 1946 in New York durch

die New Yorker Philharmoniker unter der Leitung des Komponisten statt.

Widmung: Das Werk ist der New York Philharmonic Symphony Society gewidmet.

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GESPRÄCH

„ Die Zukunft der Orchester ist nicht mehr nur groß“

Joolz Gale, Künstlerischer Leiter des Ensemble Mini im Gespräch mit Paul Griffith

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GESPRÄCH

Beim diesjährigen Musikfest Berlin werden wir eher ein traditionelles Konzert an einem traditio-nellen Spielort geben, aber die Idee, Strawinsky zu nehmen und zu verkleinern, ist eng an Schönbergs Konzept gebunden. Tatsächlich wurden mehrere Werke Strawinskys beim Verein für musikalische Privataufführungen aufgeführt, darunter die Uraufführung einiger Lieder für Ensemble, und beide Komponisten kannten sich gut. Im Wesent-lichen möchte das Ensemble Mini aber Werke aufführen, die vielleicht von Schönberg bearbeitet worden wären, wenn er seinen Verein länger als drei Jahre hätte am Leben halten können. 1921 ging dem Verein das Geld aus – in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg herrschte in Wien eine galoppie-rende Inflation – sodass sein Vorhaben auf Dauer eingestellt werden musste. Während wir ver-suchen, dieses Konzept wiederzubeleben, haben wir auch die Chance, es in das 21. Jahrhundert zu überführen.

Haben Sie selbst von Anfang an die Musik für das Ensemble bearbeitet?

Für Mini-Mahler verwendeten wir nur Bearbeitun-gen von Mitgliedern des Schönberg-Kreises (so die Lieder eines fahrenden Gesellen, Das Lied von der Erde und der Vierten Symphonie), sowie einige spätere Bearbeitungen. Aber das Repertoire war sehr begrenzt, und da das Ensemble Mini weiter-machen wollte, wollte ich zu seiner Erweiterung beitragen. Ich hatte auch eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie die Schönberg-Instrumen-tierung klingen sollte, die ich in meinen ersten Arrangements ( Ein Heldenleben und die Suite aus Der Rosenkavalier ) für die Stadtbad-Konzertreihe zu erforschen versuchte.

Das Ensemble Mini gibt es nun bereits seit mehr als einem Jahr zehnt, seit 2010, mit einem Repertoire an symphonischer Musik in einer ver-kleinerten – oder wie man auch sagen könnte, verfeinerten – Bearbeitung für etwa 15 virtuose Solist*innen. Wie hat alles angefangen?

Durch Zufall. Ursprünglich wollten wir einen Mini-Mahler aufführen – drei Mahler-Konzerte in der Instrumentierung von Arnold Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen, der in den Jahren von 1918 bis 1921 eine ansehnliche Reihe an Konzerten mit Musik von Schönbergs Zeitgenossen veranstaltete, arrangiert für Kammer-ensemble. Für das erste Konzert trommelte ich ein paar Freund*innen zusammen. Nach diesem ersten Konzert wurde uns bewusst, welch riesiges Potenzial in diesem Konzept steckt, und so ent-stand das Ensemble Mini. Ich fing an, junge Musiker*innen der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker zu fragen, ob Sie Interesse daran hätten, Mahler-Symphonien solistisch zu spielen und die Resonanz auf meine Anfrage war überaus positiv. Wir konnten daher unser Mini-Mahler - Projekt noch drei Jahre lang im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin weiterführen. Dann aber wurde uns klar, dass wir Schönbergs Idee jeder Stimme nur ein Instrument zuzuweisen nicht nur auch auf anderes Repertoire ausdehnen könnten, sondern diese Idee, auf Grund unserer Größe und Flexibilität, auch nutzen könnten, um neues Publikum an alternative Aufführungsorte zu ziehen. Wir führten Richard Strauss in Berlin im Stadtbad auf. Nachdem das bei jungen Leuten sehr gut angekommen ist, veranstalteten wir weitere Clubkonzerte mit Musik von Jean Sibelius und Gustav Mahler. Wir schlossen die Mini-Mahler - Serie mit der 10. Symphonie ab, die wir dann auf Schallplatte herausbrachten. Im selben Jahr realisierten wir ein großes Projekt mit Musik von Béla Bartók, gefolgt von unseren ersten Bruckner-Symphonien 2018. 2019 wandten wir uns russis-chen Komponisten zu: Rachmaninow, Prokofjew und Schostakowitsch. Wir entdeckten, dass Schönbergs Idee des Arrangierens noch viel mehr Möglichkeiten bietet und von einem erweiterten Repertoire profitieren könnte.

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GESPRÄCH

Wie gingen Sie – und gehen Sie – das an?

Es gibt ganz hervorragende musikalische Arran-geure, von denen ich mich sehr inspirieren lasse und deren Werke ich oft aufführe. Aber es gibt auch Arrangeure, die die Kunst der Transkription nicht ganz verstehen. Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Arrangieren und Transkri-bieren. Arrangeure entscheiden sich oft dafür, Stimmen neu zu gestalten, umzuorganisieren und neue Ideen und Klangfarben einzubringen, während man bei einer Transkription versucht, werktreuer an den ursprünglichen Intentionen der Komponist*innen entlang zu arbeiten, und genau das strebe ich an. Das soll nicht heißen, dass ich versuche, die originale Komposition zu imitieren; eine neue Instrumentation bietet eine wunderbare Möglichkeit für eine neue Klangwelt. Aber inner-halb dieser Klangwelt können wir immer noch an die vom Komponisten ursprünglich beabsichtigte Geschichte herankommen, vielleicht sogar mit mehr Klarheit. Bei einigen meiner Werke habe ich eher als Arrangeur gearbeitet – wie zum Beispiel bei meiner neuen Version von Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, bei der ich mich eher am originalen Klavierauszug als an der Orchester-fassung orientiert habe. Aber bei Strawinsky oder Bartók transkribiere ich mehr, als dass ich arran-giere, weil hier der Komponist der ursprüngliche Orchestrator war. Natürlich gibt es viele Heraus-forderungen und auch Begrenzungen und man muss auch auf die Musiker*innen, mit denen man

zusammenarbeitet, Rücksicht nehmen, aber die Solist*innen des Ensemble Mini sind so gut, dass ich oft mehr Risiken eingehen kann, um den Intentionen des Komponisten treu zu bleiben. Dies war mit einer der Gründe Ein Heldenleben zu machen: Wir haben es aufgeführt, weil wir dazu in der Lage waren. Das Gleiche gilt für viele andere teuflisch schwere Werke, die ich arrangiert habe, wie zum Beispiel Schostakowitschs Zehnte Symphonie, Prokofjews Fünfte, Debussys La Mer oder Bartóks Konzert für Orchester. Nicht alle Ensembles und Orchester möchten mit nur einem Instrument pro Stimme spielen. Wenn ich meine Bearbeitungen veröffentliche, biete ich normalerweise die Möglichkeit an, eine größere Streichersektion zu verwenden, damit andere sie unkompliziert ausführen können. Vielleicht klingen sogar manche meiner Bearbei-tungen mit mehr Streichern besser, einfach, weil die größere Gruppe beginnt, technische Schwach-stellen wie die Intonation zu verbergen. Aber es ist gerade dieses Sich-Aussetzen der außerge-wöhn lichen Solist*innen des Ensemble Mini, das ich oft als den stärksten Effekt empfinde, wenn ich nach Arrangements spiele. Immerhin, „Mini“ bedeutet nun mal „Mini“, und je mehr Streicher man einsetzt, umso weniger fühlt es sich wie ein Kammermusikensemble an, sondern mehr wie ein Kammerorchester, von denen wir ja bereits viele haben. Wichtiger ist für mich, dieses Gefühl des kammermusikalischen Musizierens mit sympho-nischer Musik zu erreichen, was mit einzelnen Instrumenten viel einfacher ist.

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GESPRÄCH

Können Sie einen ausreichend kraft-vollen Effekt mit so einem kleinen Ensemble erreichen, zum Beispiel – um ein extremes Beispiel aus dem Repertoire des Ensemble Mini zu nehmen – bei Schostakowitschs Zehnter Symphonie?

Ich bin da selbst schon ein bisschen skeptisch. Vielleicht glaubt man, man müsse bei Bruckner einen sehr vollen Klang haben oder auch bei Schostakowitschs Zehnter. Aber meiner Erfahrung nach kann man mit hervorragenden Musiker*in-nen und viel Aufmerksamkeit fürs Detail die Musik so gestalten, dass man beim Zuhören das Gefühl hat, dass nichts fehlt. Es geht darum, alle Phrasen in einer gut ausbalancierten und musikalisch über zeugenden Art zu formen. Es ist sehr wichtig, dass das Kammermusikensemble nicht versucht, wie ein Orchester zu klingen, sondern sich als Kollektiv versteht, als solches musiziert und einander wirklich zuhört. Wenn das geschieht, bekommt man einen völlig anderen Zugang zum Stück. Dann wird die Aufführung sehr interessant für uns, weil sich neue Möglichkeiten in der Musik auftun, die es vielleicht nicht geben würde, wenn man es mit einem großen Orchester spielt. Bei Schostakowitsch zum Beispiel müssen die Musiker*innen so sehr kämpfen, um uns von der Kraft der Musik zu überzeugen, was sehr aufregend ist. Weil das Publikum näher dran sein kann, sieht man aus nächster Nähe die Anforde-rung an die Virtuosität und Konzentration der Musiker*innen, die man in einem Orchester nicht zu sehen bekommt. Das wird besonders bei Strawinskys Symphonien der Fall sein. Denn wenn ein Orchester Le Sacre de Printemps spielt, finden wir die Musik vielleicht sehr beeindruckend und rhythmisch kraftvoll, aber wir gehen anschließend nicht nach Hause und denken „Wow, die Leute haben hier um ihr Leben gekämpft!“ In einem Ensemble spürt man, wie exponiert die Musiker*innen sind und fühlt sich viel mehr als ein Teil einer Geschichte der Musik. Man kann sich mit den Figuren der Geschichte identifizieren. Die Musiker*innen übernehmen oft mehr Verant-wortung, und das ist schon an sich aufregend, weil nicht nur mehr schiefgehen kann, sondern es auch mehr Raum für Magie, Überraschungen und Spontaneität gibt.

Bei Ihrem Ensemble ist fast immer ein Akkordeon dabei.

Alle meine Bearbeitungen können entweder mit einem Harmonium oder einem Akkordeon aufgeführt werden. Das Harmonium ist ein großes und heute selten verwendetes Instrument, das – im Zusammenhang mit dem Arrangieren – aus der Schönberg-Tradition kommt. Allerdings ist es oft schwer eines zu finden, insbesondere eines, das gut gewartet wurde und für Aufführungen zur Verfügung steht. Wir haben anfangs in der Mini- Mahler -Serie ein Harmonium verwendet. Aber ich habe dann schnell auf das Akkordeon umge-schaltet, nicht nur aus praktischen, sondern aus musikalischen Gründen. Das Akkordeon bietet mehr dynamische Kontraste, hat eine breitere Palette an Tönen und eine weitaus größere Band-breite an Klangfarben. Es kann zum Beispiel viel besser die Bläser ersetzen und zuverlässiger gestimmt werden. Ich würde sogar sagen, das Akkordeon ist bei Strawinsky authentischer, weil es diese besondere Tradition tatsächlich in Russland gibt – und auch in Frankreich, wo er viel Zeit verbrachte. Wenn man also Akkordeon-spieler*innen findet, die Erfahrung mit klassischen Musikensembles haben, dann ist das ein enormer Vorteil, natürlich, weil der Part oft ein sehr eigenes und sorgfältiges Verständnis der symphonischen Partitur erfordert.

Was halten Sie von der Program-mierung zeitgenössischer Musik in Ihren Bearbeitungen?

Es spricht einiges dafür, natürlich, weil Schönberg bestrebt war, zeitgenössische Musik vorzustellen. Andererseits passen neue Kompositionen nicht wirklich in unser Konzept von Arrangement. Und es gibt bereits so viele Ensembles für zeitgenös-sische Musik, dass ich mir nicht sicher bin, ob wir in der Orchesterlandschaft so viel bewegen würden, wie wir es mit dem Konzept des Arran-gierens tun.

Meinen Sie, dass in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen, die eine Weile vorherrschen könnten, das Ensemble Mini eine besondere Rolle spielen kann?

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GESPRÄCH

die Zukunft der symphonischen Musik im Live- Konzert liegt. Eine Formation wie das Ensemble Mini kann alternative Locations mit alternativen Konzertformaten bespielen, kann näher an den Zuhörer*innen dran sein, kann problemloser reisen, kann anders kommunizieren und neue Perspektiven bieten. Die Zukunft der Orchester ist nicht mehr nur groß.

Das Gespräch mit Joolz Gale führte Paul Griffith

Ich glaube schon, dass das Ensemble Mini eine zukunftsweisende Lösung sein kann. Die aktuelle Situation in der Welt der klassischen Musik, vor allem was Orchester betrifft, ist unhaltbar aus verschiedenen Gründen. Viele Orchester haben die Pandemie überlebt – und vielleicht sehen sie daher keine Notwendigkeit, etwas zu ändern. Aber ich denke, wir stehen am Anfang eines sehr langen Prozesses, in dem die Orchester flexibler und anpassungsfähiger sein müssen, lokaler und relevanter für ihre Communities werden müssen, solange sie viel weniger touren. Das bedeutet, dass kleinere Ensembles die Möglichkeit haben, flexiblere und interessantere Programme auf Tourneen zu präsentieren. Ensemble Mini ist hierfür ein sehr interessantes Vorbild. Während Audio und Video für die Interaktion zwischen Künstler*innen und Publikum immer wichtiger werden, glaube ich leidenschaftlich daran, dass

Paul Griffith, Wales, ist ein englischer Musikkritiker, Schriftsteller und Librettist sowie Autor zahlreicher Bücher über zeitgenössische Musik und Musikgeschichte. Er lehrte unter anderem am IRCAM, an den Universitäten in Oxford und Harvard und wurde für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet.

Übertragung ins Deutsche durch panthea.de

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Philharmonie

EndddlichhhEndddlichhhEndddlichhhEndddlichhhEndddlichhhEndddlichhh

raschelt wiederjemand mit demProgrammheft!

Tickets für September &OktoberJetzt im Verkauf!

berliner-philharmoniker.de

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Musikfest Berlin 2021 – Digitale Angebote

Musikfest Berlin on Demand

Musikfest Berlin Digital Gemeinsam mit der Digital Concert Hall der Berliner Philhamoniker präsentiert das Musikfest Berlin der Berliner Festspiele ausgewählte Konzerte online. Livestreams der Veranstaltungen sind in der Digital Concert Hall verfügbar. Falls Sie noch kein*e Abonnent*in der Digital Concert Hall sind, haben Sie die Möglichkeit, für 30 Tage ein Schnupperabo für 14,90 Euro abzuschließen. Details unter digitalconcerthall.com Aufzeichnungen können Sie auf der Website der Berliner Festspiele ansehen. Mit unserem Festivalpass erhalten Sie ab 5 Euro Zugang zu allen Konzert-aufzeichnungen. Diese werden, wenn nicht anders angegeben, am Folgetag des Live-Konzerts um 16:00 Uhr veröffentlicht und sind dann bis zu 10 Tage abrufbar. Die genauen Verfügbarkeits zeiträume und Details finden Sie unter berlinerfestspiele.de/musikfest-digital

All Eyes on … In der Gesprächsreihe geben Künstler*innen des Musikfest Berlin 2021 Einblicke in ihre Arbeit. In kurzen Interviews erzählen zum Beispiel Cathy Milliken oder Michael Schiefel von ihren Projekten beim Festival, ihrer ersten Begegnung mit der Musik von Igor Strawinsky und wie Berlin in ihren Ohren klingt. Alle Interviews finden Sie unter berlinerfestspiele.de/all-eyes-on

Journal und Digital Guide Zum Festival ist ein Journal erschienen, in dem Sie Texte und Interviews mit Winrich Hopp, Heiner Goebbels und Cathy Milliken finden. Das Heft liegt in der Philharmonie Berlin aus und steht als pdf auf berlinerfestspiele.de/musikfest-publikationen zum Download bereit. Außerdem können Sie in unserem digitalen Guide durch zusätzliche Texte, Bilder und Videos mehr über die programmatischen Schwerpunkte und die Künstler*innen der diesjährigen Festivalausgabe erfahren: berlinerfestspiele.de/musikfest-digital-guide

Künstler*innenbiografien

Ausführliche Biografien der am Musikfest Berlin 2021 beteiligten Interpret*innen, Orchester und Ensembles sowie der Komponist*innen haben wir für Sie auf unserer Website zusammengestellt. Sie finden sie unter: und berlinerfestspiele.de/musikfest-bios

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Deutschlandfunk Kultur – Die Sendetermine

1.9. Mi 20:03 Gründungskonzert Bundesjugendchor Aufzeichnung vom 28.8.

2.9. Do 20:03 Mahler Chamber Orchestra Live-Übertragung

5.9. So 20:03 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Aufzeichnung vom 4.9.

6.9. Mo 20:03

Orchestre des Champs-Élysées Collegium Vocale Gent Live-Übertragung

8.9. Mi 20:03 Collegium Vocale Gent Live - zeitversetzt Aufzeichnung vom Konzert um 17:00

14.9. Di 20:03 Les Siècles Aufzeichnung vom 13.9.

19.9. So 20:03

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Rundfunkchor Berlin Live-Übertragung

21.9. Di 20:03

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko Aufzeichnung vom 17.9.

Folgende Konzerte werden aufgezeichnet und im Oktober gesendet. Die Sendedaten stehen noch nicht fest und sind den Programminformationen des Senders zu entnehmen.

Concertgebouworkest Amsterdam Aufzeichnung vom 31.8.

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Aufzeichnung vom 9.9.

RIAS Kammerchor Berlin Kammerakademie Potsdam Aufzeichnung vom 15.9.

Deutschlandfunk Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, bundesweit über Satellit, DAB+ und über Livestream auf deutschlandfunkkultur.de zu empfangen.

Kulturradio vom rbb – Die Sendetermine

2.10. Sa 20:03

Berliner Philharmoniker Jakob Hrůša Aufzeichnung vom 11.9. / 12.9.

Kulturradio vom rbb ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf kulturradio.de zu empfangen.

Das Musikfest Berlin 2021 im Radio und online

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Konzerte in der Digital Concert Hall und auf Musikfest Berlin on Demand

Digital Concert Hall Live-Übertragung

30.8. Mo 20:00 Heiner Goebbels A House of Call

1.9. Mi 20:00 Concertgebouworkest Amsterdam

2.9. Do 20:00 Mahler Chamber Orchestra

3.9. Fr 20:00 English Baroque Soloists / Monteverdi Choir

4.9. Sa 19:00 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

6.9. Mo 20:00

Orchestre des Champs-Élysées Collegium Vocale Gent

7.9. Di 20:00 London Symphony Orchestra

8.9. Mi 20:00 Collegium Vocale Gent

9.9. Do 20:00 Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)

12.9. So 11:00 Ensemble Mini

13.9. Mo 20:00

Les Siècles Rundfunkchor Berlin

15.9. Mi 21:00

RIAS Kammerchor Berlin Kammerakademie Potsdam

19.9. So 20:00

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Rundfunkchor Berlin

20.9. Mo 20:00

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

digitalconcerthall.com und berlinerfestspiele.de/musikfest-ondemand

Die meisten Konzerte stehen nach dem Livestream am Folgetag ab 16:00 Uhr auf Musikfest Berlin on Demand zur Verfügung. Nähere Informationen unter berlinerfestspiele.de/musikfest-ondemand

Page 20: In Zusammenarbeit mit BERLIN

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Sa 28.8. Philharmonie

17:00

Gründungskonzert Bundesjugendchor Anne Kohler

Mo 30.8. Philharmonie

20:00

Eröffnungskonzert Heiner Goebbels: A House of Call UA Ensemble Modern Orchestra

Di 31.8. Philharmonie

20:00

Concertgebouworkest Amsterdam Daniel Harding

Mi 1.9. Philharmonie

20:00

Ensemble Modern Neuer Kammerchor Berlin Cathy Milliken: Night Shift – The Rehearsal UA

Do 2.9. Philharmonie

20:00

Mahler Chamber Orchestra Sir George Benjamin

Fr 3.9. Philharmonie

20:00

English Baroque Soloists Monteverdi Choir John Eliot Gardiner

Sa 4.9. Philharmonie

19:00

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Vladimir Jurowski

Kammermusiksaal

21:00

ENDOR Anna Prohaska, Nicolas Altstaedt, Francesco Corti

So 5.9. Philharmonie

11:30

Ensemble Musikfabrik I Porträt Ann Cleare

Philharmonie

15:00

Ensemble Musikfabrik II Enno Poppe: Prozession

rbb Sendesaal

17:00 & 21:00

Heiner Goebbels: Liberté d’action David Bennent, Hermann Kretzschmar, Ueli Wiget

Konzerthaus Berlin

18:00 & 21:00

Konzerthausorchester Berlin Max Neufeld | Johannes Kalitzke Hoffmanns Erzählungen

Mo 6.9. Philharmonie

20:00

Orchestre des Champs-Élysées Collegium Vocale Gent Philippe Herreweghe

Di 7.9. Philharmonie

20:00

London Symphony Orchestra Sir Simon Rattle

Programmübersicht

Page 21: In Zusammenarbeit mit BERLIN

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Mi 8.9. Kammermusiksaal

17:00 & 21:00

Collegium Vocale Gent Philippe Herreweghe

Philharmonie

20:00

Staatskapelle Berlin Martha Argerich Daniel Barenboim

Do 9.9. Philharmonie

20:00

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) Ilan Volkov

Fr 10.9. Philharmonie

20:00

Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles

Sa 11.9. Kammermusiksaal

17:00

Pierre-Laurent Aimard Sweelinck | Kurtág | Andre

Philharmonie

19:00

Berliner Philharmoniker Jakub Hrůša

Kammermusiksaal

21:00

Pierre-Laurent Aimard | Frank Reinecke Mark Andre

So 12.9. Philharmonie

11:00

Ensemble Mini Joolz Gale

Philharmonie

20:00

Berliner Philharmoniker Jakub Hrůša

Mo 13.9.

Philharmonie

20:00

Les Siècles Rundfunkchor Berlin François-Xavier Roth

Mi 15.9. Philharmonie

21:00

RIAS Kammerchor Berlin Kammerakademie Potsdam Justin Doyle

Do 16.9. Kammermusiksaal

17:00 & 21:00

Faust | Horwitz & Friends Igor Strawinsky: L‘Histoire du Soldat

Philharmonie

20:00

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko

Fr 17.9. Philharmonie

20:00

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko

Sa 18.9. Philharmonie

19:00

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko

So 19.9. Philharmonie

20:00

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Robin Ticciati

Mo 20.9. Philharmonie

20:00

Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker Matthias Pintscher

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IMPRESSUM

Musikfest Berlin

Ein Geschäftsbereich der

Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH

Intendant

Dr. Thomas Oberender

Kaufmännische Geschäftsführung

Charlotte Sieben

Leitung Kommunikation

Claudia Nola

Assistenz Kommunikation

Nina Kraus

Grafik

Christine Berkenhoff, Nafi Mirzaii

Internetredaktion

Frank Giesker (Leitung), Anne Müller. Benedikt Schwank (Studentischer Mitarbeiter)

Marketing

Gerlind Fichte, Jan Heberlein, Susanne Held. Amadé Victor Hölzinger & Isabel Rojas (Studentische*r Mitarbeiter*in)

Presse

Sara Franke, Anna-Lina Hinz, Patricia Hofmann. Helena Bschaden (Studentische Mitarbeiterin)

Projektmanagerin Digitalprojekte

Isabell Rauscher

Redaktion

Andrea Berger (Leitung), Dr. Barbara Barthelmes, Julian Dittrich, Anne Phillips-Krug, Lucien Strauch

Social Media

Anna Neubauer. Dilan Çapan (Studentische Mitarbeiterin)

Ticket Office

Ingo Franke (Leitung), Simone Erlein (Stellvertretende Leitung), Peter Decker, Frano Ivić, Uwe Krey, Karsten Neßler, Maren Roos, Torsten Sommer, Sibylle Steffen, Alexa Stümpke

Guest Accomodation

Marc Völz (Leitung), Frauke Nissen

Protokoll und Partnerschaften

Jeruna Tiemann

Danke an alle Mitarbeiter*innen der Berliner Festspiele.

Adresse

Berliner Festspiele Schaperstraße 24, 10719 Berlin

+ 49 30 254 89 0 [email protected] berlinerfestspiele.de

Gefördert durch

Medienpartner

Künstlerischer Leiter

Dr. Winrich Hopp

Organisation

Anke Buckentin (Leitung), Juliane Spence, Ina Steffan, Ivana-Elena Wirtz

Abendprogramm

Redaktion

Dr. Barbara Barthelmes, Julian Dittrich (Assistenz)

Lektorat

Anke Buckentin, Juliane Spence, Ivana-Elena Wirtz

Gestaltung

Christine Berkenhoff nach einem Entwurf von Eps51

Herstellung

Print Media Group GmbH, Leimen

Stand: 11. August 2021 Programm- und Besetzungs- änderungen vorbehalten

Berliner Festspiele

Förderer

Berliner Festspiele / Musikfest Berlin in Zusammenarbeit mit

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