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Sichere Schule Unterrichtsraum

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Sichere SchuleUnterrichtsraum

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Impressum

HerausgeberDeutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

Glinkastraße 4010117 BerlinTelefon 030 288 763-800Telefax 030 288 763-80E-Mail [email protected] www.dguv.de

Verantwortlich für den InhaltAndreas Baader, DGUVin Abstimmung mit dem Sachgebiet „Schulen“ der DGUV

Autorinnen und AutorenBoris Fardel, UK NRWRalph Glaubitt, UK NRWRalf Huihsen, UK NRWGerold Soestmeyer, DGUVAndrew Orrie, DGUVDr. Jürgen Maue, IFA Sankt AugustinDr. Simone Peters, IFA Sankt AugustinDr. Elke Frenzel, KUVB/Bayer. LUKSusan Freiberg, IAG DresdenRenate Hanßen-Pannhausen, IAG Dresden

Redaktionsleitung und AnsprechpartnerBoris Fardel, UK NRWTelefon 0211 2808-1200

RedaktionHolger Eckmann, UKBWBoris Fardel, UK NRWVolker Grafelmann, UK BremenSigrid Jacob, UK NordSonja Rasch, KUVB Rüdiger Remus, UK NordCarla Rodewald, UKB

Gestaltung, Umsetzungrend Medien Service GmbHwww.rend.de

BildnachweisBoris Fardel, UK NRWRalph Glaubitt, UK NRWDr. Simone Peters, IFA Sankt AugustinStephan Floßrend Medien Service GmbH

Ausgabe: November 2014 www.sichere-schule.de

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Inhaltsverzeichnis

Sichere Schule - Lernraum/Unterrichtsraum 1Impressum 2Lernraum 6

Akustik 6Einleitung 6Raumakustik 7Lombard-Effekt 8Raumakustische Maßnahmen 9Bedeutung der Raumakustik 10Maßnahmen zur Reduzierung des Grundgeräuschpegels 11Quellen 12

Farbgestaltung 13Einleitung 13Farbwirkung 14Planung und Umsetzung 15Quellen 16Anhang: Beleuchtungskriterien 17

Möblierung 19Einleitung 19Tische und Stühle 20Tische und Stühe – Ergonomie 21Schränke für Schulranzen & weitere Einrichtungsgegenstände 22Zukunftsorientierte Merkmale 23Ergonomische Schulmöbel 24Raumkonzept 25Quellen 26Anhang: Sitzbälle in der Schule 27Anhang: Schulmöbel – Tische und Stühle 29Anhang: Barrierefreie Gestaltung – Maße für Tische 30

Natürliche und künstliche Beleuchtung 31Einleitung 31Künstliche Beleuchtung – Lichtverteilung 32Künstliche Beleuchtung – Farbwiedergabeindex 33Natürliche Beleuchtung 34Künstliche Beleuchtung – Beleuchtingsstärke 35Reflexionsgrade im Raum & Wartung 36Lichtfarbe von Lampen & Lichtschalter 37Lichtszenen durch Steuerung 38Quellen 39Anhang: Beleuchtungskriterien 40

Raumgröße und flexible Raumnutzung 42Einleitung 42

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Mehr Freiraum im Klassenzimmer 43Platzgewinn durch andere Schultischgeometrie 44Flexibilität der Mediensysteme 45Raumgewinn durch flexible „Lernlandschaften“ 46Unverzichtbare Ausgangsvoraussetzungen 47Räume flexibler nutzen und gestalten – die „Fraktale Schule“ 48Quellen 49

Raumluftqualität und Raumklima 50Einleitung 50Raumluftqualität 51Raumklima 52Lüftung 53Lüftung – Probleme und Lösungen 54Luftgüteampeln 55Merkmale von Lüftungssysteme 56Lüftungssysteme 57Quellen 58

Tafelsysteme 59Einleitung 59Flexible Tafelsysteme 60Interaktive Whiteboards 61Interaktive Whiteboards – Prüffristen 62Prüfung von Schultafeln 63Schultafeln 64Quellen 65Anhang: Tafel – Checkliste 66

Weitere Informationen zu modernen Lernräumen 67Veröffentlichungen 67

Unterrichtsraum 68Einrichtungen 68

Einleitung 68Gefährdungen 69Quellen 70

Fenster 71Allgemeine Anforderungen 71Verglasungen 72Beschläge (Griffe, Hebel, Schlösser) 73Sonnenschutz/Verdunklung 74Bestand 75Quellen 76

Fußböden 77Einleitung 77Stolperstellen & Reinigung & Bestand 78Quellen 79

Handwaschbecken 80

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Einleitung 80Barrierefreie Gestaltung 81Quellen 82Anhang: Barrierefreie Gestaltung – Handwaschbecken 83

Medien 84Computer & Beamer, Projektoren 84Prüffristen 85Quellen 86

Schulranzen 87Einleitung 87Hinweise für Lernende und Lehrende 88Rückstrahlfähigkeit & Ergonomie 89Quellen 90

Sitzbälle 91Vermittlung dynamischer Sitzweisen und alternativer Sitzformen 91Anhang: Sitzbälle in der Schule 92

Türen 94Einleitung 94Barrierefreie Gestaltung 95Beschläge 96Quellen 97Anhang: Barrierefreie Gestaltung – Türen und Türelemente 98Anhang: Beleuchtungskriterien 99

Verglasungen 101Einleitung 101Erkennbarkeit 102Drahtglas 103Glastypen 104Quellen 105Anhang: Glastypen – Eigenschaften 106

Glastypen 109Glastypen – Informationen 109

Verkehrs- und Fluchtwege 110Einleitung 110Flucht- und Rettungsplan 111Quellen 112

Wände und Stützen 113Einleitung 113Bestand 114Quellen 115

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Akustik

01 | Informationen

Raumakustik

Mündlicher Unterricht gelingt nur, wenn Kinder und Jugendlicheaufmerksam zuhören können. Deshalb sollte das gesprocheneWort im Raum klar und mühelos zu verstehen sein.

Lärm und Halligkeit werden von Schülerinnen und Schülern wieauch von Lehrkräften als sehr unangenehm empfunden. DieSchülerinnen und Schüler leiden unter der schlechtenSprachverständlichkeit und können dem Unterricht nur schwerfolgen. Das führt zu einer schnellen Ermüdung undBeeinträchtigung ihrer Leistungen. Die Lehrkräfte empfinden dieschlechte Akustik und die damit verbundenen hohenGeräuschpegel als Stressbelastung. Zudem müssen sie ihreStimmen deutlich stärker belasten, möglicherweise mit der Folgevon gesundheitlichen Problemen.

Für eine gute Sprachverständlichkeit ist es vor allem erforderlich,dass das Klassenzimmer eine ausreichende Menge anSchallabsorptionsflächen aufweist, sodass sich eine möglichstgeringe Nachhallzeit ergibt. Unterrichtsräume weisen in derRegel eine Fläche von 60 m² bis 70 m² und eine Raumhöhe von 3m auf.

Entsprechend den Vorgaben der DIN 18041, „Hörsamkeit inkleinen bis mittelgroßen Räumen“, sollen Klassenräume, die einsolches Raumvolumen aufweisen (Größe bis ca. 250 m³),Nachhallzeiten von 0,5 bis 0,6 Sekunden aufweisen. NehmenSchülerinnen und Schüler mit eingeschränktem Hörvermögen ander Sprachkommunikation teil oder findet Kommunikation ineiner Sprache statt, die nicht als Muttersprache gelernt wurde,sollen niedrigere Nachhallzeiten bis zu 0,4 s eingehaltenwerden. Dies betrifft somit nicht nur Schüler und Schülerinnenmit Migrationshintergrund, sondern alle Schüler, die eineFremdsprache lernen. Letztlich wirken sich gute akustischeRaumeigenschaften auf alle positiv aus.

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Akustik

01 | Informationen

Raumakustik

Die genannten Zielvorgaben lassen sich in der Regel schon alleindurch eine schallabsorbierende Deckengestaltung realisieren.Bei Verwendung eines hochabsorbierenden Materials solltedieses eventuell nur an den Rändern der Decke angebrachtwerden, um die für die Sprachverständlichkeit bedeutendenhochfrequenten Schallanteile (Konsonanten) bis in den hinterenTeil der Klasse zu übertragen.

Bei der Auswahl der Materialien ist auch auf eine ausgewogeneSchallabsorption in allen relevanten Frequenzbereichen zuachten.

Neben der Halligkeit eines Raumes ist auch derGrundgeräuschpegel für die Sprachverständlichkeit vonBedeutung. Das Grundgeräusch wird zum Beispiel durch vonaußen eindringende Geräusche, durch Flüstern oderStühlerücken erzeugt. Um Sprache gut verstehen zu können,benötigt man im Allgemeinen einen Sprachpegel, dermindestens um 10 bis 15 dB(A) über dem Grundgeräuschpegelliegt. Erwachsene können störende Hintergrundgeräusche relativgut ausblenden und unvollständige akustische Informationen imGeiste ergänzen. Kinder sind dazu jedoch weniger in der Lageund werden deshalb durch Störgeräusche viel stärkerbeeinträchtigt.

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Akustik

01 | Informationen

Lombard-Effekt

Die Halligkeit in einem Klassenraum führt dazu, dass dieLehrkraft lauter spricht, um die Lernenden akustisch besser zuerreichen. Aber auch die Schülerinnen und Schüler verhaltensich in halligen Räumen lauter. Insbesondere bei Gruppenarbeitwird lauter gesprochen, um sich verständlich zu machen. Diedaraus resultierende Unruhe und der höhereGrundgeräuschpegel führen wiederum dazu, dass noch lautergesprochen wird und sich der Schalldruckpegel immer weiter indie Höhe schraubt. Das hier beschriebene Aufschaukeln derGeräuschbelastung wird als Lombard-Effekt bezeichnet.

Die als extrem unangenehm empfundeneGeräuschbelastungssituation lässt sich durch geeigneteakustische Maßnahmen wesentlich entschärfen. Durch dieEinbringung von Schallabsorptionsmaterial in den Raum erreichtman eine geringere Halligkeit und eine bessereSprachverständlichkeit. Dadurch kann wieder leiser gesprochenwerden und die Geräuschbelastung schaukelt sich nicht weiterauf. Je nach Ausgangssituation lassen sich durch geeigneteraumakustische Maßnahmen Pegelminderungen bis zu 10 dB(A)erreichen. Dies wird als Halbierung der Lautstärkewahrgenommen.

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Akustik

02 | weitere Hinweise

Wenn die raumakustische Maßnahme in Eigenleistung(Selbsthilfe-Aktion) realisiert werden soll, bieten sich auchschwer entflammbare Schaumstoffmaterialien für dieDeckengestaltung an, weil sich diese leicht zuschneiden unddirekt an die Decke ankleben lassen.

Zur raumakustischen Auslegung von Klassenräumen bietet dasInstitut für Arbeitsschutz (IFA) einen Raumakustikrechner an, dereine Berechnung der Nachhallzeit und den Vergleich mit denVorgaben der DIN 18041 ermöglicht. Diese Ergebnisse könnendann als erste Grundlage für eine Beurteilung und die erstePlanung herangezogen werden. Es wird jedoch empfohlen,eine Fachplanerin bzw. einen Fachplaner einzubeziehen. DieMaßnahmen sollten darüber hinaus mit dem zuständigenSachkostenträger, z. B. bezüglich der Einhaltung derbrandschutztechnischen Bestimmungen oder baubiologischenVorgaben, abgestimmt werden.

Bei der Auswahl der schallabsorbierenden Materialien sollteauch berücksichtigt werden, inwieweit diese späterüberstreichbar sind oder sich die Eigenschaften hierdurchmöglicherweise verschlechtern könnten.

Ebenso ist darauf zu achten, dass die Materialien an der Deckesicher und dauerhaft befestigt und nur zugelasseneBefestigungsmittel oder Kleber verwendet werden.

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Akustik

02 | weitere Hinweise

Welche Bedeutung die Raumakustik in Klassenzimmern und inLernräumen des schulischen Ganztages für das Wohlbefindenund die Gesundheit des Lehrpersonals hat, wird vielfachunterschätzt. Für die Schülerinnen und Schüler macht sich dieGeräuschbelastung vor allem in ihren Lernleistungen bemerkbar.Insbesondere für Schülerinnen und Schüler miteingeschränktem Hörvermögen oder einer anderenMuttersprache ist die gute akustische Gestaltung desKlassenzimmers Voraussetzung für einen effektiven Unterricht.

Dabei lassen sich die raumakustischen Verhältnisse inKlassenzimmern mit verhältnismäßig geringem Aufwand günstiggestalten. In der Regel reicht schon eine schallabsorbierendeDeckenfläche mit einem zu fünfzig bis sechzig Prozentschallabsorbierenden Material.

Geeignet sind zum Beispiel ca. 20 mm dicke Akustikplatten ausMineralfasermaterial, wenn sie in mindestens 10 cm Abstand zurDecke montiert werden.

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Akustik

02 | weitere Hinweise

Ergänzend zur schallabsorbierenden Decke kann eineschallabsorbierende Belegung des oberen Teiles derRaumrückwand (von der Lehrkraft abgewandte Seite) sinnvollsein. Das gilt insbesondere für größere Räume, in denen der überdie Decke und die Rückwand reflektierte Schall in den vorderenReihen mit einer größeren Verzögerung gegenüber dem direktenSchall eintrifft (mehr als 17 m Ausbreitungsweg). Durch dieÜberlagerung des direkten Schalls und des zeitlich verzögertenReflexionsschalls kann sich dabei die Verständlichkeit fürSprache deutlich verschlechtern (verschliffene Information). DieWand hinter der Lehrkraft sollte dagegen reflektierend sein, umdie den Direktschall unterstützenden frühen Reflexionen zugewährleisten.

Maßnahmen zur Reduzierung des Grundgeräuschpegels könnenz. B. notwendig sein, falls die Schule an einer stark befahrenenStraße liegt. Dann ist vor allem auf eine ausreichendeSchalldämmung der Fenster zu achten.

Natürlich sollten auch die in dem Klassenzimmer eingesetztenGeräte, wie z. B. Projektionsgeräte, so ausgewählt werden, dasssie möglichst leise sind.

Ebenfalls sollte bei der Auswahl der Möbel darauf geachtetwerden, dass die Geräuschbelastungen durch sie möglichstgering gehalten werden, z. B. durch die Auswahl entsprechenderStuhl- und Tischgleiter.

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Akustik

03 | Quellen

Lärm in Bildungsstätten, INQABarrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1:Öffentlich zugängliche Gebäude, DIN 18040-1Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen, DIN 18041

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Farbgestaltung

01 | Informationen

Eine harmonisch gestaltete Umgebung, die unterschiedlicheUnterrichtsformen zulässt, die Bedürfnisse der Nutzerinnen undNutzer berücksichtigt und an deren Gestaltung die Nutzerinnenund Nutzer beteiligt wurden, stärkt nicht nur das Wohlbefinden,sondern kann auch die Gesundheit der Lehrenden undLernenden fördern. So werden aus Lernräumen Lebensräume fürdie Zukunft. Ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung der Räumeist die Farbgebung.

In den meisten Klassenzimmern sind die Wände bislangvollkommen weiß gehalten. Weiß lässt Räume zwar größererscheinen, wirkt ansonsten allerdings eher steril. InsbesondereKinder haben zum abstrakten Weiß keinen Bezug. Der Einsatzvon Farbe im Klassenzimmer kann daher das Raumempfindenpositiv verändern.

Wichtig ist hierbei, dass die gewählte Wandfarbe sichharmonisch in die Umgebung einfügt. Bei der Auswahl derWandfarbe sollten daher insbesondere die Farben desFußbodens, der Tür- und Fensterprofile sowie des Mobiliars indie Überlegungen einbezogen werden. Weiterhin sollte Farbeimmer gezielt und mit Maß eingesetzt werden. Ein „Zuviel“ kannhier schnell erdrücken.

Des Weiteren sind die lichtreflektierenden Eigenschaften derfarbigen Oberflächen zu berücksichtigen, da sie Auswirkungenauf die Qualität der Beleuchtung haben. Deshalb existiert dieAnforderung an den Reflexionsgrad.

Es wird empfohlen, sich bei der Farbgestaltung von erfahrenenFachleuten beraten zu lassen, die ein entsprechendesFarbkonzept für ein Klassenzimmer oder auch für ein gesamtesSchulgebäude erarbeiten können.

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Farbgestaltung

02 | weitere Hinweise

Farben wecken bei jeder Betrachterin bzw. jedem BetrachterEmotionen oder lösen Assoziationen aus. In der Farbpsychologiesind jeder Farbe unterschiedliche Gefühle und Wirkungenzugeordnet, die sie in der Regel erzeugen. So bewirkt die FarbeGelb meist eine positive, heitere Stimmung und Blau wirkt eherkühl. Farben können sowohl positive als auch negative Gefühlehervorrufen. Rot kann einerseits anregend, dynamisch undstimulierend wirken, aber andererseits auch einen aggressivenCharakter entwickeln.

Die Wirkung der einzelnen Farben ist abhängig von derIntensität, vom Kontrast, der Größe der gestalteten Fläche undder Wechselwirkung mit anderen eingesetzten Farben. Darüberhinaus haben aber auch die Wahl der Materialien, derOberflächen und die Funktion des Gegenstandes Einfluss auf dieWirkung der Farbe.

Ebenso steht die Farbwirkung in enger Beziehung zum Licht undist somit von der Lichtplanung des Raumes abhängig. Alles mussgut aufeinander abgestimmt werden.

Des Weiteren sollte bei der Wahl der Farben auch berücksichtigtwerden, dass die Wahrnehmung von Farben auch individuellunterschiedlich sein kann. So kann die Wahrnehmung jedesEinzelnen z. B. auch von Kultur, Erziehung, Mode oderpersönlichen Erfahrungen beeinflusst werden.

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Farbgestaltung

02 | weitere Hinweise

Durch die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an derFarbgestaltung kann sich die Identifikation mit dem eigenenKlassenraum und der Schule erhöhen. Sinnvoll ist es, im Vorfeldder Planungen mit den Schülerinnen und Schülern die Farbenund ihre Wirkungen im Unterricht zu besprechen. Wird dieUmgestaltung noch in Eigenregie durchgeführt, kann dies dieAkzeptanz noch steigern.

Bei der Auswahl der (Anstrich-)Farben sollte jedoch derSachkostenträger eingebunden werden. Er kann in der Regelberaten, welche Farben umweltverträglich sind und sich mit denbisher verwendeten Farben vertragen.

Die Farbgestaltung einzelner Räume sollte sich auch immer aneiner übergeordneten Farbgestaltung des Gebäudes orientieren.

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Farbgestaltung

03 | Quellen

Das Lernfördernde Klassenzimmer – Ein Konzept der gutengesunden Schule, Handlungsanleitung für Planer, Schulleiterund Lehrkräfte, Schriftenreihe des Bayerischen GUVV

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1. LeuchtdichteverteilungEine ausgewogen gehaltene Leuchtdichteverteilung trägt ganz wesentlich zur Sehleistung und zum Sehkomfort bei. Hierdurch werden Sehschärfe, Kontrastemp�ndlichkeit und die Leistungs-fähigkeit der Augen erhöht.

Erhebliche Leuchtdichteunterschiede im Gesichtsfeld beeinflus-sen die Sehleistung negativ. Zu vermeiden sind deshalb:

● zu hohe Leuchtdichten, die Blendung verursachen können● zu hohe Leuchtdichteunterschiede, die eine Ermüdung der

Augen durch die permanente Adaptation verursachen● zu niedrige Leuchtdichten und zu niedrige Leuchtdichteunter-

schiede, die eine unattraktive und wenig anregende Arbeits- umgebung scha�en

Die Leuchtdichten von Oberflächen hängen vom Reflexionsgrad (Verhältnis zwischen reflektierender und einfallender Intensität des Lichts) der Oberflächen und der Beleuchtungsstärke auf den Oberflächen ab. Folgende Reflexionsgrade werden empfohlen:

● Decken: 0,6 bis 0,9● Wände: 0,3 bis 0,8● Arbeitsflächen: 0,2 bis 0,6● Boden: 0,1 bis 0,5

2. BeleuchtungsstärkeDie Beleuchtungsstärke hat großen Einfluss darauf, wie schnell, wie sicher und wie leicht eine Person die Sehaufgabe erfasst und ausführt.

Unter freiem Himmel hat eine beleuchtete Fläche eine Beleuch-tungsstärke von 10.000 Lux (bewölkt) bis 100.000 Lux (sonnig). In Innenräumen müssen wir mit viel weniger Licht auskommen. Bei künstlicher Beleuchtung reichen zumeist 500 Lux für Schreib- und Lesearbeiten aus, für Zeichnungen oder anspruchsvolle Aufgaben sollten es mindestens 750 Lux sein. Die Normwerte sind jedoch Mindestwerte.

Die meisten Menschen emp�nden eine höhere Beleuchtungs-stärke als angenehmer und motivierender. Insbesondere im Winter, wenn der Anteil des Tageslichts zurückgeht, benötigen wir mehr Licht in den Räumen, um Ermüdung und Konzentrati-onsabnahme zu vermeiden.

3. BlendungEin störender E�ekt von Licht kann die Blendung sein. Durch große Kontrastunterschiede zwischen sehr hellen und sehr dunklen Flächen und beim Blick auf das Leuchtmittel werden unsere Augen direkt geblendet. Durch Reflexe auf spiegelnden Oberflächen (sogenannte Schleierreflexion oder Reflexblendung) können sie ebenfalls geblendet werden.

Zur Vermeidung von Blendungen tragen folgende Maßnahmen bei:

● Die direkte Sicht auf das Leuchtmittel sollte vermieden werden,

● es sollten nur Leuchten eingesetzt werden, die für Arbeitsplätze geeignet sind,

● durch eine zweckmäßige Anordnung der Tische ist Blendung auszuschließen,

● Licht lenkende Jalousien und eine gute Beleuchtung reduzieren Blendungen,

● häu�ge Blickwechsel zwischen hellen und dunklen Raumzonen, wie z. B. zwischen Fenster und Schreibtisch, sind zu vermeiden.

4. LichtrichtungGerichtetes Licht wird eingesetzt, um Objekte und Oberflächen-strukturen hervorzuheben sowie das Aussehen der Menschen im Raum zu verbessern.

Die Beleuchtung einer Sehaufgabe mit gerichtetem Licht kann Auswirkungen auf die Erkennbarkeit haben. Ohne Licht kann man keine Gegenstände sehen, ohne Schatten sind sie nur zweidimensionale Bilder. Erst durch die richtige Mischung aus Lichtrichtung und Schattigkeit sieht man die Gegenstände plastisch und Entfernungen werden abschätzbar.

Damit der Schatten die Sicht beim Schreiben nicht behindert, sollte das Licht – bei Rechtshändern – von links einfallen. Kommt das Licht von rechts, schreibt man auf seinem eigenen Schatten.

5. Lichtfarbe und FarbwiedergabeDie Farbqualität einer Lampe mit annähernd weißem Licht wird durch zwei Eigenscha�en gekennzeichnet:

1. Die Lichtfarbe der LampeDer Mensch erlebt seine Umwelt nicht nur als hell und dunkel, durch Licht und Schatten, sondern auch durch Farben. Das von Lampen abgestrahlte Licht besitzt eine Eigenfarbe, die soge- nannte Lichtfarbe. Sie wird durch die Farbtemperatur in Kelvin (K) bestimmt. Je höher die Temperatur, desto weißer die Lichtfarbe.

Beleuchtungskriterien

Art des Raumes, Aufgabe oder TätigkeitUnterrichtsräume in Grund- und weiterführenden SchulenUnterrichtsräume für Abendklassen und ErwachsenenbildungWandtafelComputerübungsräumeBildschirmarbeitsplätzeLesebereiche (Bibliotheken)* Die Grenzwerte der Leuchtdichte von Leuchten sind zu beachten.

Beleuchtungsstärke (lx)300

500

500300500*500

Angelehnt an Beleuchtung von Arbeitsstätten, DIN EN 12464-1

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Die Lichtfarben von Lampen sind in drei Gruppen eingeteilt:

● Warmweißes (ww) Licht wird als gemütlich und behaglich empfunden.

● Neutralweißes (nw) Licht erzeugt eine eher sachliche Stimmung.

● Tageslichtweißes (tw) Licht eignet sich für Innenräume erst ab einer Beleuchtungsstärke von 1.000 Lux.

2. Die FarbwiedergabeDiese beeinflusst das farbige Aussehen von Gegenständen und Personen. Für die Sehleistung, die Behaglichkeit und das Wohl- be�nden ist es wichtig, dass die Farben der Umgebung, der Objekte und der menschlichen Haut natürlich und wirklichkeits-getreu wiedergegeben werden, dies lässt Menschen attraktiv und gesund aussehen.

6. FlimmernFlimmern verursacht Störungen und kann Kopfschmerzen hervor- rufen. Durch Stroboskope�ekte können optische Täuschungen entstehen, die zu gefährlichen Situationen führen können. Deshalb sollten Beleuchtungssysteme so ausgelegt werden, dass Flimmern und Stroboskope�ekte vermieden werden. Dies kann z. B. durch die Verwendung gleichspannungsversorgter Glühlampen oder durch den Betrieb von Glüh- oder Entladungs-lampen mit hohen Frequenzen (ca. 30 kHz) erreicht werden.

7. TageslichtMenschen bevorzugen Tageslicht in den Räumen und die Mög- lichkeit, Sichtkontakt nach draußen herstellen zu können. In Räumen mit Fenstern nimmt das vorhandene Tageslicht mit der Entfernung vom Fenster stark ab.

Tageslicht kann die Beleuchtung einer Sehaufgabe ganz oder teilweise übernehmen, wobei die Beleuchtungsstärke und die spektrale Zusammensetzung sich im Laufe des Tages verändern. Zur Sicherstellung der erforderlichen Beleuchtungsstärke und Leuchtdichteverteilung am Arbeitsbereich ist deshalb eine zusätzliche Beleuchtung notwendig. Diese kann automatisch oder manuell zugeschaltet werden und falls erforderlich auch gedimmt werden.

Um die Blendung durch das durch die Fenster fallende Tageslicht zu vermeiden, sind gegebenenfalls Abschirmmaßnahmen vorzu- sehen.

Beleuchtungskriterien

Angelehnt an Beleuchtung von Arbeitsstätten, DIN EN 12464-1

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Möblierung

01 | Informationen

Moderne Unterrichtsräume zeichnen sich dadurch aus, dassunterschiedliche Lern- und Unterrichtssituationen durchschnelles Umstellen der Möbel eingerichtet werden können. Umwechselnden Anforderungen gerecht zu werden, können z. B. mitRaumteilern bzw. Stellwänden neue Räume entsprechend denAktivitäten der Schülerinnen und Schüler gestaltet werden. DieVerwendung von Stellwänden mit schallabsorbierendenEigenschaften wirkt sich positiv auf die akustische Situation imLernraum aus.

Gruppenarbeiten, individuelle Förderung und gemeinsameUnterrichtseinheiten sind dann nach Bedarf durchführbar. Eineflexible Lernlandschaft ermöglicht so die Umsetzungunterschiedlicher pädagogischer Konzepte. Deshalb sollte beider Auswahl der Möbel darauf geachtet werden, dass neben derEinhaltung der ergonomischen Anforderungen diese auchschnell und leicht verschoben werden können, sodass sievariabel im Raum einsetzbar sind. Dies ist bei mit Rollenausgestatteten Möblierungen der Fall.

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Möblierung

01 | Informationen

Tische und Stühle

Kinder wachsen ganz unterschiedlich schnell. So können dieGrößenunterschiede selbst innerhalb einer Klasse oft erheblichsein. Deshalb sind für die Schülerinnen und Schüler auf derenunterschiedliche Körpermaße abgestimmte Tische und Stühlebereitzustellen. Das verwendete Mobiliar sollte anpassbar sein.

Nach den bisherigen Vorgaben soll in den Klassenräumen eineausreichende Anzahl verschiedener Tisch- und Stuhlhöhen zurVerfügung gestellt werden. Die Tische und Stühle sindentsprechend der Farbmarkierung der Norm für dieBereitstellung von „Möbel – Stühle und Tische fürBildungseinrichtungen“ aufeinander abzustimmen. Hinweise zurUmsetzung der Vorgaben finden sich in der Schrift „Richtigsitzen in der Schule“. Mit dem in den meisten Schulenvorhandenen Mobiliar kann das in der Regel nicht realisiertwerden. Um der Individualität der Körpergrößen gerecht zuwerden und die Bereitstellung einer größeren Anzahlverschieden hoher Stühle und Tische zu vermeiden, sindstufenlos höhenverstellbare Stühle und Einzeltische zubevorzugen.

Da in den Schulen viele Arbeitsaufgaben im Sitzen stattfinden,kann dies zu einer erhöhten Belastung der Wirbelsäule und derRückenmuskulatur führen. Langfristig können soHaltungsschwächen und Haltungsschäden entstehen, die zuRückenschmerzen führen. Um den Belastungenentgegenzuwirken, sollten die Stühle drehbar sein und eindynamisches Sitzen ermöglichen, das heißt, den Wechselzwischen hinterer und vorderer Sitzposition sowie eineSeitwärtsneigung zulassen.

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Möblierung

01 | Informationen

Tische und Stühle

Die Höhe der Schülertische ist an die jeweilige Körpergröße derSchülerinnen und Schüler anzupassen und erlaubt somit einergonomisches Arbeiten im Sitzen. Einige Hersteller bieten auchTische an, die so weit höhenverstellbar sind, dass auch einArbeiten im Stehen möglich ist. Dieser Haltungswechsel ist nichtnur gesundheitsförderlich, er trägt auch zu körperlicher undgeistiger Mobilität bei. Ergänzend sollten die Lehrkräfte dieSitzphasen auch durch die konzeptionelle Umsetzung einesbewegten Unterrichts und des gezielten Einsatzes vonBewegungspausen abwechslungsreich gestalten.

Ein entscheidendes Merkmal eines ergonomischwünschenswerten Schülertisches ist eine um etwa 16° neigbareTischplatte.

Für die richtige Handhabung des Mobiliars sollten dieSchülerinnen und Schüler von den Lehrkräften in dieNotwendigkeit und Bedienbarkeit zur Einstellung der Tische undStühle auf die individuelle Körpergröße eingewiesen undeingebunden werden. Die körpergerechte Anpassung der Tischeund Stühle sollte halbjährlich überprüft werden.

Der Beinfreiraum muss bei barrierefrei gestalteten Tischenfolgende Maße aufweisen.

Der Lehrerarbeitsplatz ist mit einem Drehstuhl und einem Tischauszustatten, die ebenfalls höhenverstellbar sind. Beientsprechender Variabilität kann der höhenverstellbareLehrertisch einerseits die individuelle Einstellung auf dieKörpergröße der Lehrkraft ermöglichen und andererseits auchvon den Schülerinnen und Schülern im Stehen genutzt werden.

Die Ausstattung der Schüler- und Lehrertische mit Rollenerleichtert die Handhabung und gewährleistet eine flexibleAufstellung im Raum für verschiedene Unterrichtsarrangements,wie Gruppenarbeit oder Werkstattunterricht.

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Möblierung

01 | Informationen

Schränke für Schulranzen

Die Unterbringung von Schulranzen und -taschen in Regalen aufRollen ist zu bevorzugen, da hierdurch sogenannte Stolperfallendurch die am Boden liegenden Ranzen und Taschen vermiedenwerden. Diese fahrbaren Regale können auch als Raumteiler fürdie flexible Gestaltung des Klassenzimmers genutzt werden. Fürdie Unterbringung der Arbeitsmaterialien sollte jede Schülerinund jeder Schüler ein eigenes Schubfach besitzen, das imfahrbaren Regal aufbewahrt werden kann.

Weitere Einrichtungsgegenstände

Weitere Einrichtungsgegenstände in Klassenräumen wie einMedienschrank, Schränke für Unterrichtsmaterialien oderStellwände sollten ebenfalls mit Rollen ausgestattet werden, umjederzeit eine schnelle Umgestaltung des Raumes vornehmen zukönnen. Von den Einrichtungen dürfen keineVerletzungsgefahren ausgehen.

Stellwände können auch mit einer schallabsorbierendenOberfläche, z. B. mit einer Stoffbespannung, zur Verbesserungder Raumakustik beitragen und zur Abtrennung von Gruppen-und Einzelarbeitsplätzen für Schülerinnen und Schülerherangezogen werden.

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Möblierung

02 | weitere Hinweise

Zukunftsorientierte Merkmale

Während u. a. die Norm von 1981 (DIN ISO 5970) von einerphysiologisch richtigen Sitzhaltung ausgeht, berücksichtigt dieeuropäische Norm zu Tischen und Stühlen (DIN EN 1729-1)daneben das dynamische Sitzen durch unterschiedlichezulässige Sitzwinkel.

Darüber hinaus sind die Größenklassen für Schulmöbel neudefiniert und zusätzlich die Klasse 7 mit der Farbkennung„braun“ für sehr große Schüler eingeführt.

Werden keine höhenverstellbaren Tische eingesetzt, sind fürSchülerinnen und Schüler, die in einem Rollstuhl sitzen, Tischemit blauer Farbkennzeichnung zu verwenden.

Die folgenden Tabellen enthalten Maße für Stühle und Tische dereuropäischen Norm DIN EN 1729-1 und der zurzeit noch gültigenDIN ISO 5970 im Vergleich (auszugsweise, Maße in cm).

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Möblierung

02 | weitere Hinweise

Ergonomische Schulmöbel allein können durch das Sitzenhervorgerufene körperliche Belastungen nicht verhindern. Auchoptimales und normgerechtes Mobiliar kommt nur mit einergesundheitsbewussten Einstellung, mit dynamischen Sitzweisenund alternativen Sitzformen wirklich zur Geltung. Zur Vermittlungdynamischer Sitzweisen und alternativer Sitzformen könnenzeitweise auch Sitzbälle eingesetzt werden.

Der ergonomisch wünschenswerte Schülerstuhl soll über dierichtige Sitzhöhe hinaus unterschiedliche Sitzpositionenermöglichen:

die mittlere Sitzposition als ideale, aufrechte Lesehaltungdie rückwärtige Sitzposition als Ruhe- und Zuhörhaltungdie vordere Sitzposition als Arbeitshaltung beim Schreibenund Lesen

....................................................................................................

..............................................

Erläuterungen zum Bild

A) Sitzhöhe:Das Kind muss mit beiden Füßen den Boden vollständigberühren. Die Oberschenkel müssen waagerecht auf derSitzfläche aufliegen.

B) Sitztiefe:Kniekehle und Unterschenkelrückseite dürfen die Vorderkanteder Sitzfläche nicht berühren.

C) Tischhöhe:Die Ellbogenspitze muss sich bei herunterhängenden Armen inTischplattenhöhe befinden.

D) Beinfreiraum:Zwischen Tischunterbau und Oberschenkel mussBewegungsspielraum bleiben.

Folgende Tabelle gibt eine Orientierung für die Bereitstellung derMöbel nach der zurzeit gültigen Norm für Tische und Stühle inBildungseinrichtungen (DIN EN 1729-1).

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Möblierung

02 | weitere Hinweise

In bestehenden Klassenräumen kann es sinnvoll sein, dreieckigeoder trapezförmige Tische einzusetzen, die auch als Sitzgruppenfür vier oder sechs Schülerinnen und Schüler zusammengestelltwerden können. Durch die veränderte Tischgeometrie werdenetwa drei bis vier Quadratmeter weniger Grundflächebeansprucht und eine deutlich flexiblere Positionierung vonSitzgruppen im Raum ermöglicht. Sind die Tische mit Rollenausgestattet, können schnell und unkompliziert neueRaumkonzeptionen geschaffen werden.

Die dreieckigen Tische haben den Vorteil, dass sie stapelbarsind und somit eine noch flexiblere Nutzung des Raumesermöglichen. Auf eine ausreichende Kippstabilität ist bei derAnschaffung von Dreieckstischen zu achten.

Bei Verwendung nicht höhenverstellbarer Dreieckstische solltenStühle mit unabhängig voneinander höhenverstellbarenSitzflächen und Fußauflagen eingesetzt werden, um eineindividuelle Anpassung an die Schülergrößen zu gewährleisten.Ein Nachteil von Dreieckstischen besteht darin, dass esaufgrund der Tischgeometrie kaum möglich ist, zwei DIN-A4-Hefte, z. B. Schreibheft und Unterrichtsbuch, versetztübereinanderzulegen. Als Einzelarbeitstische sind diese Tischedeshalb weniger geeignet.

Im Hinblick auf eine ergonomische Sitzhaltung ist jedoch dieHöhenverstellung von Tisch und Stuhl zu bevorzugen. Dadurchkönnen die Füße der Schülerinnen und Schüler auf dem Bodenstehen, haben mehr Bewegungsfreiheit und ein aktivesdynamisches Sitzen wird ermöglicht. Auf Fußablagen kann dannverzichtet werden. Die individuelle Höhenverstellung der Tischehat allerdings den Nachteil, dass bei Zusammenstellungunterschiedlich hoher Tische zu Sitzgruppen keine durchgängigebene Tischfläche entsteht.

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Möblierung

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 11 Abs. 4Richtig sitzen in der Schule, DGUV Information 202-016(bisher: GUV-SI 8011)Klasse(n) – Räume für Schulen – Empfehlungen fürgesundheits- und lernfördernde Klassenzimmer, DGUVInformation 202-090 (bisher: BG/GUV-SI 8094)Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125Möbel – Stühle und Tische in Bildungseinrichtungen, DIN-EN 1729

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AllgemeinesKinder haben ein Grundbedürfnis nach ständiger Bewegung. Langes Stillsitzen fällt ihnen schwer und auch deshalb ist der Schuleintritt für Kinder ein großer Einschnitt. Durch den Einsatz von Sitzbällen kann aktives und dynamisches Sitzen vermittelt werden.

Als Sitzgelegenheit ist der Sitzball nur für begrenzte Zeiträume zu nutzen, da die Muskulatur des Rückens nach einiger Zeit ermü-det und Schüler dann ungünstige Körperhaltungen einnehmen können. Der Ball ist keine Alternative zu einem Stuhl, sondern nur eine Abwechslung. Bei gezielter und befristeter Verwendung des Balles als „Sitzmöbel“ erfolgt eine gewünschte Erhöhung der Muskelaktivität mit verbesserter Durchblutung der Muskulatur. Diese Aktivitätserhöhung begünstigt u. a. die Konzentrationsfä-higkeit beim Lernen. Der Einsatz des Pezzi-Balls als Sitzmöglich-keit ermöglicht die Auseinandersetzung mit persönlichen Sitz-gewohnheiten und erö�net die Möglichkeit, das eigene Sitzver-halten zu verbessern.

Wissenscha�lich belegt ist, dass durch dynamisches Sitzen die Wirbelsäule weniger belastet wird als beim Sitzen und Verharren in einer Sitzhaltung. Dynamisches Sitzen bedeutet einen steten Wechsel der Sitzposition und der Körperhaltung.

Sitzen – Dauersitzen eine Belastung für den Rücken Langes Sitzen ist neben dem Bewegungsmangel ein gravieren-des Gesundheitsrisiko. Durch dynamisches Sitzen (häu�ger Wechsel der Sitzposition), alternative Arbeitshaltungen (gehen, stehen, liegen) und viel Bewegung können die Nachteile des Sitzens weitgehend ausgeglichen werden.

Bei der Anscha�ung von Bällen für das Klassenzimmer ist Folgendes zu beachten:● Der Ball ist kein Stuhlersatz. Deshalb muss genügend Platz

im Klassenzimmer sein, sodass Stühle und Bälle im Raum Platz haben.

● Bälle und Stühle sollten abwechselnd benutzt werden.● Es wird empfohlen, maximal für jedes dritte Kind einen Ball

zu besorgen.● Die Bälle sollen aus krä�igem Material bestehen.● Die Lu� darf bei einem Riss oder Loch nur langsam

entweichen.● Die Bälle sollten, wenn sie als Sitzalternative genutzt werden,

der Körpergröße entsprechen:

Sollten für eine Klasse unterschiedliche Größen benötigt werden, ist es zweckmäßig, die verschiedenen Größen in unterschiedli-chen Farben zu kaufen.

Wie wird der Ball au�ewahrt?Bitte sprechen Sie sich mit dem Reinigungspersonal Ihrer Schule ab, denn durch das zusätzliche „Mobiliar“ im Klassenraum wird es eventuell in seiner Arbeit behindert. Vielleicht werden die Bälle einmal rechts in der Ecke gelagert und am nächsten Tag links in der Ecke. Die Bälle können auch in einem Netz unter der Decke au�ewahrt werden, sofern dies anzubringen ist. Eventuell können die Bälle auf den Tischen abgelegt werden.

Auf jeden Fall müssen die Bälle gegen Wegrollen gesichert werden:● Die Balllieferanten bieten extra Ballunterlagen an.● Die Bälle können auf Gymnastikringe, Tauchringe oder Ringe

aus alten Gartenschläuchen gelegt werden.● Die Bälle können auf Blumenuntersetzer aus Plastik oder

Frisbeescheiben aus Schaumsto� gesetzt werden (das ist die preiswerteste Möglichkeit).

Die Benutzung des Balles● Bitte überlassen Sie den Ball nicht ohne Einweisung den

Kindern.● Der Umgang mit dem Ball und das richtige Sitzen auf dem

Ball müssen mit ihnen geübt werden.● Bei jüngeren Kindern ist zu empfehlen, den Ball erst in der

Sporthalle auszuprobieren. Dies kommt ihrem Bewegungs- drang und Spieltrieb entgegen.● Bei der Einführung des Balles als Sitzgerät im Klassenraum

kommt es erst zu Unruhe (Wippen); diese legt sich aber nach kurzer Zeit. Haben Sie Geduld. Eventuell Benutzerzeiten festlegen.

● Vor allem sehr unruhigen Kindern kann das Sitzen auf dem Ball helfen, sich besser zu konzentrieren.

Sitzbälle in der Schule

Körpergröße

O Ball

bis ca.145 cm

45 cm

bis ca.155 cm

55 cm

bis ca.175 cm

65 cm

über175 cm

75 cmI

U

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Sitzen auf dem BallDie Sitzposition be�ndet sich auf der vorderen Mitte des Balles; dadurch wird die physiologische Sitzhaltung aufrecht erhalten (Lendenlordose). Optimal ist ein Hü�- und Kniewinkel von je 90 bis 110°.

Nur so lange auf dem Sitzball sitzen, wie man sich wohlfühlt!

Und bedenken Sie: Sitzen ist umso gesünder, je weniger es praktiziert wird!!!

Noch ein Hinweis zum Versicherungsschutz: Die Schülerinnen und Schüler sind während des Schulbesuches gesetzlich unfallversichert. Auch wenn bei der Benutzung eines Sitzballes ein Unfall passiert, ist der Versicherungsschutz gegeben.

Sitzbälle in der SchuleU

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Auswahl der Schulmöbel

Schulmöbel – Tische und StühleU

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Barrierefrei gestaltete Tische müssen mit Rollstühlen unterfahr-bar sein. Unterfahrbar sind sie, wenn der notwendige Beinfrei-raum von 67 cm Höhe und mindestens 30 cm Tiefe gegeben ist. Der Tisch sollte eine Tiefe von bis zu 55 cm und eine Breite von mindestens 90 cm aufweisen.

Barrierefreie Gestaltung – Maße für Tische

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

01 | Informationen

Eine gute Beleuchtung wirkt sich positiv auf die visuelleWahrnehmung aus, fördert das Konzentrationsvermögen unddamit den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Sie istVoraussetzung, um z. B. Unterrichtstexte und Arbeitsaufträgeauch über längere Zeiträume gut lesen und bearbeiten zukönnen. Eine gute Beleuchtungssituation in Lern- undKlassenräumen kann auch die Kommunikation unter Lernendenund Lehrenden verbessern.

Eine gute Beleuchtung zeichnet sich durch einen ausgewogenenMix von natürlicher und künstlicher Beleuchtung aus.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

01 | Informationen

Künstliche Beleuchtung

Für eine gleichmäßige Aufhellung des Raumes sind Leuchten mitindirekter Lichtverteilung gut geeignet. Sie sorgen für einenfreundlichen, angenehmen Raumeindruck und minimierenReflexionen. Eine abgehängte, reine Direktbeleuchtung ist zwarlichttechnisch effizienter, hat jedoch den Nachteil, dass dieRaumdecke relativ dunkel bleibt. Kombinierte Direkt-Indirekt-Systeme sind deshalb besonders zu empfehlen.

Für den Bereich der Wandtafel sollten getrennt schaltbareLeuchten vorhanden sein. Die mittlere vertikaleBeleuchtungsstärke sollte im Bereich der Tafel mindestens 500Lux betragen, um auch von den hinteren Plätzen eine optimaleErkennbarkeit zu gewährleisten. Bei Tafeln, die aufgeklappt undnach oben verschoben werden können, ist auf eine ausreichendgroße, gleichmäßig beleuchtete Fläche zu achten. Dies istebenso wichtig bei variabel angebrachten Tafelsystemen,Flipcharts oder Landkarten. Um Reflexionen zu vermeiden,sollten gut abgeschirmte Lichtquellen eingesetzt werden.Geeignet sind z. B. asymmetrisch abstrahlende Leuchten ineinem Abstand von 0,85 bis 1,30 m von der Tafel.

Die künstliche Beleuchtung kann manuell zuschaltbar oderautomatisch und – falls erforderlich – auch dimmbar ausgeführtwerden. Aus Gründen der Energieeinsparung wird dieBeleuchtung auch oft mit einer tageslichtabhängigen Steuerungausgestattet oder präsenzabhängig ausgeführt. In diesen Fällenist darauf zu achten, dass der gesamte Raum erfasst wird unddass die Präsenzmelder beim Betreten des Raumes direktansprechen.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

01 | Informationen

Künstliche Beleuchtung

Für die Sehleistung, die Behaglichkeit und das Wohlbefinden istes wichtig, dass die Farben der Unterrichtsmaterialien und derUmgebung natürlich und wirklichkeitsgetreu wiedergegebenwerden. Die Qualität der Wiedergabe von Farben bei künstlicherBeleuchtung wird durch den Farbwiedergabeindex festgelegt. Erkann höchstens den Wert 100 annehmen, das wäre die besteQualität und identisch mit der Farbwiedergabe des natürlichenTageslichts. In Klassenräumen sollten Lampen mit einemFarbwiedergabeindex von mindestens 80 verwendet werden.

Arbeitsräume,Arbeitsplätze, Tätigkeiten

Mindestwert derhorizontalenBeleuch-tungs-stärke

Mindestwertdes Farb-wieder-gabe-index

Bemerkungen

Unterrichtsräumein Grund- undweiterführendenSchulen

300 lx 80 Ra VertikaleBeleuchtungs-stärke ≥ 100 lx

Bei Neubau oderRenovierungwerden dieWerte fürFachunter-richtsräumeempfohlen.

Fachunterrichts-räume:naturwissen-schaftlicher undtechnischerUnterricht,Werken undtextiles Gestalten,Lehrwerkstätten,Handarbeitsräume, Zeichensäle

500 lx 80 Ra Vertikale Beleuchtungsstärke ≥175 lx

Wandtafel 500 lx * 80 Ra * VertikalQuelle: Beleuchtung, Technische Regeln für Arbeitsstätten, ASRA3.4

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

01 | Informationen

Natürliche Beleuchtung

Tageslicht besitzt Qualitäten, die von künstlicher Beleuchtungkaum zu erreichen sind, z. B. die Dynamik, Farbe und Menge desLichts. Der positive Einfluss auf die Gesundheit und dasBefinden von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften giltdabei als gesichert. Tageslicht kann durch Fenster,Dachoberlichter und lichtdurchlässige Bauteile ins Gebäudegelangen. Fenster ermöglichen zusätzlich die wichtigeSichtverbindung nach außen. Eine ausreichende natürlicheBeleuchtung erfolgt in der Regel über entsprechend großeFensterflächen, deren Verhältnis von lichtdurchlässiger Flächezur Raumgrundfläche mindestens 1:10 und bei Rohbaumaßenentsprechend 1:8 betragen muss. Mit der Entfernung vomFenster nimmt das vorhandene Tageslicht jedoch stark ab. Mitlichtlenkenden Elementen kann für diese Bereiche eineVerbesserung erzielt werden.

Neben den Vorteilen des Tageslichts können bei nichtfachgerechter Planung und Ausführung jedoch auch Nachteileeintreten. Blendung und übermäßige Erwärmung durchSonneneinstrahlung müssen durch geeigneteSonnenschutzvorrichtungen vermieden werden. Deshalb solltenje nach Ausrichtung zur Himmelsrichtung Jalousien,Lamellenstores, Rollos, Sonnenschutzgläser oder andereentsprechende Vorrichtungen zum Schutz gegen die Sonnevorhanden sein. Diese müssen regelmäßig gewartet undgereinigt werden. Vor übermäßiger Aufheizung der Räume durchSonnenstrahlung schützen außen liegendeSonnenschutzvorrichtungen besser als innen liegende. DieMaterialien der Verglasung und des Sonnenschutzes sollten diespektrale Zusammensetzung des einfallenden Tageslichtsmöglichst wenig verändern.

Auch durch eine geeignete Anordnung der Tische kann Blendungdurch Tageslicht reduziert werden. Die Hauptblickrichtung solltemöglichst parallel zur Fensterfront sein. Bei großerAußenhelligkeit wäre beim Blick zum Fenster die Blendung sonstzu groß und beim Blick vom Fenster weg würde man sich denArbeitsplatz selbst verschatten.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

01 | Informationen

Künstliche Beleuchtung

Da nicht zu jeder Zeit ausreichend Tageslicht zur Verfügungsteht, muss es mit künstlicher Beleuchtung ergänzt werden. Beider Planung ist zu beachten, dass die Raumbeleuchtung beiunterschiedlichster Anordnung der Tische und Stühle überallausreichend gute Lichtbedingungen schaffen muss, auch an denWänden. Die gleichmäßige Aufhellung des Raums ist wichtig, umbei wechselnden Blickrichtungen starke Helligkeitsunterschiedezu vermeiden. Eine ständige Anpassung der Augen anunterschiedliche Helligkeiten könnte sonst zu Augenermüdungund Verringerung der Konzentration führen.

Im gesamten Klassenraum sollte die mittlere horizontaleBeleuchtungsstärke in einer Höhe von 0,75 m über dem Bodenmindestens 300 Lux betragen und die mittlere vertikaleBeleuchtungsstärke in einer Höhe von 1,20 m über dem Bodenmindestens 100 Lux. Bei Neubau oder Renovierung wirdempfohlen, für die Beleuchtung aller UnterrichtsräumeBeleuchtungsstärken von mindestens 500 Lux horizontal und175 Lux vertikal zugrunde zu legen. Diese Werte werden fürFachunterrichtsräume und Büroräume gefordert und dieSehanforderungen sind mit denen im Klassenraum vergleichbar.

Schülerinnen und Schüler mit eingeschränktem Sehvermögenund Lehrkräfte in höherem Alter benötigen für die gleichenSehleistungen höhere Beleuchtungsstärken, z. B. 750 bis 1000Lux. Dies könnte auch durch Einsatz von individuellenArbeitsplatzleuchten erreicht werden. Für die betroffenenSchülerinnen und Schüler wird ebenfalls ein Platz in Tafelnäheempfohlen.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

02 | weitere Hinweise

Reflexionsgrade im Raum

Um die Helligkeit im Raum gleichmäßig zu verteilen, sollten auchdie Reflexionsgrade großer Raumoberflächen beachtet werden.Diese hängen im Wesentlichen von den Farben ab. Die Deckesollte mit einem Reflexionsgrad von 0,7 bis 0,9 am hellsten sein,z. B. weiß. Für die Wände sind helle Pastelltöne mit einemReflexionsgrad von 0,5 bis 0,8 geeignet. Dabei sollte das Umfeldvon Whiteboards nicht zu dunkel und das von schwarzen odergrünen Wandtafeln nicht zu hell sein, um Augenermüdung durchAdaptation an große Helligkeitsunterschiede zu vermeiden. Fürden Fußboden wird ein Reflexionsgrad von 0,2 bis 0,4empfohlen, er kann also etwas dunkler sein, z. B. grau, blau oderbraun. Für Tischflächen und Möbel kann der Reflexionsgradzwischen 0,2 und 0,7 liegen, hier ist die Spannweite möglicherFarben am größten.

Wartung

Der Lichtstrom der Lampen nimmt über die Betriebsdauer durchAlterung und Verschmutzung ab, dadurch verringert sich auchdie Beleuchtungsstärke im Raum. Deshalb muss dieBeleuchtungsanlage regelmäßig gewartet und gegebenenfallsinstand gesetzt werden. Auch die Renovierung des Raumes kannzu besseren Beleuchtungsbedingungen beitragen. EinWartungsplan, der das Intervall und die Methode für dieReinigung der Lampen und Leuchten sowie das Intervall für denLampenwechsel enthalten muss, ist vom Planer zu erstellen.Grundsätzlich wird eine jährliche Leuchtenreinigung empfohlen.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

02 | weitere Hinweise

Lichtfarbe von Lampen

Die Lichtfarben von Lampen werden entsprechend derähnlichsten Farbtemperatur in drei Gruppen eingeteilt:

warmweiß (< 3300 K)neutralweiß (3300 bis 5300 K)tageslichtweiß (> 5300 K)

Warmweißes Licht wird als gemütlich und behaglich empfunden,neutralweißes Licht erzeugt eine eher sachliche Stimmung undtageslichtweißes kaltes Licht wird für Innenräume erst ab einerBeleuchtungsstärke von etwa 1000 Lux empfohlen. FürKlassenräume sind Lampen mit der Lichtfarbe neutralweißgeeignet. Bei Leuchtstofflampen ist dies z. B. an dem Code 840zu erkennen.

Aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen wird immer häufigergeprüft, ob LED-Beleuchtungen eingesetzt werden können. Hierist zu beachten, dass die Gütekriterien für die Beleuchtungeingehalten werden.

Lichtschalter

Lichtschalter sind leicht erreichbar und erkennbar in der Näheder Zu- und Ausgänge anzubringen. Sie sollten sich in einerHöhe von 85 cm über dem Fußboden befinden, mindestens50 cm von der Ecke entfernt sein und selbstleuchtend ausgeführtwerden.

Lichtschalter sind nach dem Zwei-Sinne-Prinzip erkennbar, wennsie einen ausreichenden Kontrast aufweisen und taktil erfassbarsind.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

02 | weitere Hinweise

Lichtszenen durch Steuerung

Neueste Studien belegen, dass Licht nicht nur zum Sehenbenötigt wird, sondern dass es auch andere biologischeProzesse im menschlichen Körper beeinflusst. Dafür sindinsbesondere die Beleuchtungsstärke und das Spektrum desLichts von Bedeutung. Licht mit hoher Beleuchtungsstärke undgroßem Blauanteil im Spektrum kann helfen,Ermüdungserscheinungen entgegenzuwirken. Dieseaktivierende Wirkung kann tagsüber am besten durchausreichendes Tageslicht im Klassenraum erzielt werden. Lichtmit geringeren Beleuchtungsstärken und weniger Blauanteilkann hingegen zur Entspannung und Beruhigung beitragen.

Mit Lichtsteuerungssystemen ist es möglich, für die künstlicheBeleuchtung von Klassenräumen unterschiedlicheLichtstimmungen zu programmieren. Die Lichtszenen solltendabei auf verschiedene Unterrichtssituationen abgestimmt seinund sich je nach Bedarf einfach „durch Knopfdruck“ abrufenlassen. Lichtszenen mit tageslichtweißem Licht und einerhöheren Beleuchtungsstärke von etwa 1000 Lux wirken dabeieher aktivierend und können für gewisse Aufgaben dieKonzentration fördern. Im Gegensatz dazu könnte eine„entspannende und beruhigend wirkende“ Lichtszene mitwarmweißem Licht und einer geringeren Beleuchtungsstärke vonetwa 300 Lux z. B. für Gesprächsrunden genutzt werden. ZurGrundbeleuchtung des Raumes ist eher eine neutraleLichtstimmung mit neutralweißem Licht und 500 Lux geeignet.

Beim Einsatz eines in der Helligkeit und insbesondere derFarbtemperatur variabel steuerbaren Lichts sollte aber in jedemFall die Farbgestaltung des Raumes mit berücksichtigt werden,um störende Farbverfälschungen durch die höheren Rot- oderBlauanteile im Licht zu vermeiden. Aus diesem Grund solltennicht nur für die Lichtplanung, sondern auch für dieFarbgestaltung Fachplaner hinzugezogen werden, die beidesoptimal aufeinander abstimmen können.

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Natürliche und künstliche Beleuchtung

03 | Quellen

Tageslicht am Arbeitsplatz – leistungsfördernd und gesund,DGUV Information 215-211 (bisher: BGI/GUV-I 7007)Beleuchtung im Büro, DGUV Information 215-442 (bisher:BGI 856)Sonnenschutz im Büro, DGUV Information 215-444 (bisher:BGI 827)Beleuchtung, Technische Regeln für Arbeitsstätten, ASR A3.4

Landesspezifische AnforderungenSie finden die vollständigen landesspezifischen Anforderungenauf den Webseiten der jeweiligen Ministerien.

Baden-Wuerttemberg

Landesbauordnung Baden-Württemberg (LBO-BW), § 34

Berlin

Bauordnung für Berlin (BauO Bln), § 48 Abs. 2 und 3

Bremen

Bremische Landesbauordnung (BremLBO), § 47

Mecklenburg-Vorpommern

Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBauO M-V),§ 47

Niedersachsen

Niedersächsische Bauordnung (NBauO), § 43

Nordrhein-Westfalen

Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (BauO NRW), §48

Rheinland-Pfalz

Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO), § 43

Sachsen-Anhalt

Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt (BauO LSA), § 46

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1. LeuchtdichteverteilungEine ausgewogen gehaltene Leuchtdichteverteilung trägt ganz wesentlich zur Sehleistung und zum Sehkomfort bei. Hierdurch werden Sehschärfe, Kontrastemp�ndlichkeit und die Leistungs-fähigkeit der Augen erhöht.

Erhebliche Leuchtdichteunterschiede im Gesichtsfeld beeinflus-sen die Sehleistung negativ. Zu vermeiden sind deshalb:

● zu hohe Leuchtdichten, die Blendung verursachen können● zu hohe Leuchtdichteunterschiede, die eine Ermüdung der

Augen durch die permanente Adaptation verursachen● zu niedrige Leuchtdichten und zu niedrige Leuchtdichteunter-

schiede, die eine unattraktive und wenig anregende Arbeits- umgebung scha�en

Die Leuchtdichten von Oberflächen hängen vom Reflexionsgrad (Verhältnis zwischen reflektierender und einfallender Intensität des Lichts) der Oberflächen und der Beleuchtungsstärke auf den Oberflächen ab. Folgende Reflexionsgrade werden empfohlen:

● Decken: 0,6 bis 0,9● Wände: 0,3 bis 0,8● Arbeitsflächen: 0,2 bis 0,6● Boden: 0,1 bis 0,5

2. BeleuchtungsstärkeDie Beleuchtungsstärke hat großen Einfluss darauf, wie schnell, wie sicher und wie leicht eine Person die Sehaufgabe erfasst und ausführt.

Unter freiem Himmel hat eine beleuchtete Fläche eine Beleuch-tungsstärke von 10.000 Lux (bewölkt) bis 100.000 Lux (sonnig). In Innenräumen müssen wir mit viel weniger Licht auskommen. Bei künstlicher Beleuchtung reichen zumeist 500 Lux für Schreib- und Lesearbeiten aus, für Zeichnungen oder anspruchsvolle Aufgaben sollten es mindestens 750 Lux sein. Die Normwerte sind jedoch Mindestwerte.

Die meisten Menschen emp�nden eine höhere Beleuchtungs-stärke als angenehmer und motivierender. Insbesondere im Winter, wenn der Anteil des Tageslichts zurückgeht, benötigen wir mehr Licht in den Räumen, um Ermüdung und Konzentrati-onsabnahme zu vermeiden.

3. BlendungEin störender E�ekt von Licht kann die Blendung sein. Durch große Kontrastunterschiede zwischen sehr hellen und sehr dunklen Flächen und beim Blick auf das Leuchtmittel werden unsere Augen direkt geblendet. Durch Reflexe auf spiegelnden Oberflächen (sogenannte Schleierreflexion oder Reflexblendung) können sie ebenfalls geblendet werden.

Zur Vermeidung von Blendungen tragen folgende Maßnahmen bei:

● Die direkte Sicht auf das Leuchtmittel sollte vermieden werden,

● es sollten nur Leuchten eingesetzt werden, die für Arbeitsplätze geeignet sind,

● durch eine zweckmäßige Anordnung der Tische ist Blendung auszuschließen,

● Licht lenkende Jalousien und eine gute Beleuchtung reduzieren Blendungen,

● häu�ge Blickwechsel zwischen hellen und dunklen Raumzonen, wie z. B. zwischen Fenster und Schreibtisch, sind zu vermeiden.

4. LichtrichtungGerichtetes Licht wird eingesetzt, um Objekte und Oberflächen-strukturen hervorzuheben sowie das Aussehen der Menschen im Raum zu verbessern.

Die Beleuchtung einer Sehaufgabe mit gerichtetem Licht kann Auswirkungen auf die Erkennbarkeit haben. Ohne Licht kann man keine Gegenstände sehen, ohne Schatten sind sie nur zweidimensionale Bilder. Erst durch die richtige Mischung aus Lichtrichtung und Schattigkeit sieht man die Gegenstände plastisch und Entfernungen werden abschätzbar.

Damit der Schatten die Sicht beim Schreiben nicht behindert, sollte das Licht – bei Rechtshändern – von links einfallen. Kommt das Licht von rechts, schreibt man auf seinem eigenen Schatten.

5. Lichtfarbe und FarbwiedergabeDie Farbqualität einer Lampe mit annähernd weißem Licht wird durch zwei Eigenscha�en gekennzeichnet:

1. Die Lichtfarbe der LampeDer Mensch erlebt seine Umwelt nicht nur als hell und dunkel, durch Licht und Schatten, sondern auch durch Farben. Das von Lampen abgestrahlte Licht besitzt eine Eigenfarbe, die soge- nannte Lichtfarbe. Sie wird durch die Farbtemperatur in Kelvin (K) bestimmt. Je höher die Temperatur, desto weißer die Lichtfarbe.

Beleuchtungskriterien

Art des Raumes, Aufgabe oder TätigkeitUnterrichtsräume in Grund- und weiterführenden SchulenUnterrichtsräume für Abendklassen und ErwachsenenbildungWandtafelComputerübungsräumeBildschirmarbeitsplätzeLesebereiche (Bibliotheken)* Die Grenzwerte der Leuchtdichte von Leuchten sind zu beachten.

Beleuchtungsstärke (lx)300

500

500300500*500

Angelehnt an Beleuchtung von Arbeitsstätten, DIN EN 12464-1

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Die Lichtfarben von Lampen sind in drei Gruppen eingeteilt:

● Warmweißes (ww) Licht wird als gemütlich und behaglich empfunden.

● Neutralweißes (nw) Licht erzeugt eine eher sachliche Stimmung.

● Tageslichtweißes (tw) Licht eignet sich für Innenräume erst ab einer Beleuchtungsstärke von 1.000 Lux.

2. Die FarbwiedergabeDiese beeinflusst das farbige Aussehen von Gegenständen und Personen. Für die Sehleistung, die Behaglichkeit und das Wohl- be�nden ist es wichtig, dass die Farben der Umgebung, der Objekte und der menschlichen Haut natürlich und wirklichkeits-getreu wiedergegeben werden, dies lässt Menschen attraktiv und gesund aussehen.

6. FlimmernFlimmern verursacht Störungen und kann Kopfschmerzen hervor- rufen. Durch Stroboskope�ekte können optische Täuschungen entstehen, die zu gefährlichen Situationen führen können. Deshalb sollten Beleuchtungssysteme so ausgelegt werden, dass Flimmern und Stroboskope�ekte vermieden werden. Dies kann z. B. durch die Verwendung gleichspannungsversorgter Glühlampen oder durch den Betrieb von Glüh- oder Entladungs-lampen mit hohen Frequenzen (ca. 30 kHz) erreicht werden.

7. TageslichtMenschen bevorzugen Tageslicht in den Räumen und die Mög- lichkeit, Sichtkontakt nach draußen herstellen zu können. In Räumen mit Fenstern nimmt das vorhandene Tageslicht mit der Entfernung vom Fenster stark ab.

Tageslicht kann die Beleuchtung einer Sehaufgabe ganz oder teilweise übernehmen, wobei die Beleuchtungsstärke und die spektrale Zusammensetzung sich im Laufe des Tages verändern. Zur Sicherstellung der erforderlichen Beleuchtungsstärke und Leuchtdichteverteilung am Arbeitsbereich ist deshalb eine zusätzliche Beleuchtung notwendig. Diese kann automatisch oder manuell zugeschaltet werden und falls erforderlich auch gedimmt werden.

Um die Blendung durch das durch die Fenster fallende Tageslicht zu vermeiden, sind gegebenenfalls Abschirmmaßnahmen vorzu- sehen.

Beleuchtungskriterien

Angelehnt an Beleuchtung von Arbeitsstätten, DIN EN 12464-1

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

01 | Informationen

Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte verbringen in der Schuleetwa 70 bis 80 Prozent ihrer Zeit in den Klassenräumen. Deshalbist es wichtig, dass hier ausreichend Platz zur Verfügung steht.Angaben zum Platz- und/oder Luftraumbedarf für allgemeineUnterrichtsräume sind als verbindliche Kenngrößen in denlandesspezifischen Schulgesetzen, Schulbauverordnungen oderSchulbaurichtlinien allerdings nur an sehr wenigen Stellen zufinden. Eine Differenzierung z. B. nach Altersstufen, speziellenFachräumen oder pädagogischen Konzepten findet sichteilweise in diesen landesspezifischen Vorgaben undEmpfehlungen.

Der bisher in der Fachliteratur für den Schulbau verwendetePlanungswert von 2 m² pro Schüler ist bezogen auf die neuenpädagogischen und organisatorischen Anforderungen auf jedenFall als zu gering anzusehen.

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

01 | Informationen

Mehr Freiraum im Klassenzimmer

Die Orientierung an einem Flächenwert pro Schülerin oderSchüler sagt nicht aus, wie viel Freiraum ihnen imKlassenzimmer zur Verfügung steht. Der Flächenbedarf ergibtsich letztlich aus der Nutzung und der damit verbundenenFlächenbedarfe. So sind z. B. Flächen für Garderoben,Einrichtungsmobiliar, zusätzliche Medienarbeitsplätze oderLeseecken einzuplanen. Erst der darüber hinausgehende freieRaum im Klassenzimmer ist letztlich ein Qualitätsfaktor für eine„Gute gesunde Schule“ und entscheidend hinsichtlichkonzeptioneller Nutzung und gestalterischer Vielfalt.

Bei der Frage, welches Inventar in bestehenden Klassenräumentatsächlich benötigt wird, sollte der freie Raum alsgrundlegender Qualitätsmaßstab herangezogen werden. Tische,Stühle und Tafelsysteme sind sicher unverzichtbar, aber schondie Ausstattung mit anderem Mobiliar (z. B. Schränke, Regale,Garderoben) ist sorgsam zu überlegen. Vielleicht kann es auchaußerhalb platziert oder sogar gänzlich weggelassen werden.Dafür müssen jedoch an anderer, gut erreichbarer StelleKapazitäten bereitstehen, um z. B. Garderoben oderSchülerschränke einrichten zu können. Das wiederum erforderteine geschickte Nutzung aller möglichenGrundflächenressourcen in Fluren, Nischen und Nebenräumen –natürlich unter Einhaltung der Brandschutzanforderungen.

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

01 | Informationen

Platzgewinn durch andere Schultischgeometrie

Bei der Auswahl des Tisch- und Stuhlmobiliars sindVeränderungen möglich, die im Sinne von mehr freiemPlatzangebot zu lernförderlichen Raumbedingungen führen. Dieheute üblichen Schüler-Doppeltische (Abmessungen 120 x 50 cmbzw. 120 x 60 cm) nehmen bei einer Klassengröße von 30Schülerinnen und Schülern eine Grundfläche von 9 bis 11 m² ein.Sind die Tische in Reihen angeordnet, werden einschließlich derStühle sogar 25 bis 27 m² benötigt. Durch die Verwendung vondreieckigen oder trapezförmigen Tischen können Sitzgruppen fürvier oder sechs Schülerinnen und Schüler zusammengestelltwerden. Dadurch werden etwa 3 bis 4 m² weniger Grundflächebeansprucht und eine deutlich flexiblere Positionierung vonSitzgruppen im Raum ermöglicht.

Sind die Tische mit Rollen ausgestattet, können schnell undunkompliziert neue Raumkonzeptionen geschaffen werden.Auch fahrbare Regale, Schränke und Medienpulte lassen sichleicht im Klassenraum verschieben, um Platz oderRaumtrennungen für andere Lehr- und Lernformen, z. B.Gruppenarbeit, zu erhalten. Weitere Hinweise zum Einsatzdreieckiger oder trapezförmiger Tische sind unter Möblierung zufinden.

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

01 | Informationen

Flexibilität der Mediensysteme

In einem solchen Umfeld verändert sich auch die zentralePosition der Schultafel in ihrer traditionellen Funktion für denFrontalunterricht zugunsten anderer Unterrichtselemente. Sokönnten z. B. die gesamten Wandflächen eines Klassenraumsüber schienengeführte Systeme multifunktional eingebundenund genutzt werden.

Auch der künftige Einsatz multimedialer und interaktiverSysteme, z. B. „Active-boards“, wird den bisherigenAusstattungsstandard mit Schultafeln maßgeblich verändern.Dadurch erweitern sich die Bewegungsspielräume undermöglichen aufgrund der variablen Medienangebote ganzunterschiedliche Lernstile und Sozialformen. Der klassischeUnterrichtsraum wird zum Ausgangspunkt einergesundheitsförderlichen Lernumgebung im Sinne einer gutenund gesunden Schule.

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

01 | Informationen

Raumgewinn durch flexible „Lernlandschaften“

Für die Innenraumgestaltung mit flexiblem Mobiliar undTafelsystemen spricht nicht nur die konzeptionelle Ausrichtungals multifunktionale „Lernlandschaft“. Auch die vorhandeneFläche kann geschickter genutzt werden und schafft imZusammenspiel mit den neuen Gestaltungselementen mehrBewegungsraum. Obwohl die eigentliche Grundflächeunverändert bleibt, erscheint das Klassenzimmer größer.

Dieses Ausstattungskonzept ist nicht nur für Schulbauten mitneuen Unterrichtsräumen geeignet, sondern eröffnet auch für dieraumgestalterische und „raumgewinnende“ Sanierung ältererKlassenzimmer ganz neue Perspektiven, die sich in aller Regelohne aufwendige bauliche Maßnahmen realisieren lassen.

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

01 | Informationen

Unverzichtbare Ausgangsvoraussetzungen

Bei aller Vielfalt an Möglichkeiten zur Raumgestaltung müssengrundlegende Bedingungen für Raumgröße und Luftraum erfülltsein. Die in der Fachliteratur und in Verordnungen genanntenRichtwerte von 2 m² Grundfläche und 6 m³ Luftraum pro Schüleroder Schülerin stellen zwar eine Basis für den allgemeinenUnterrichtsraum dar, sie müssen aber auch bezogen auf diegeänderten Anforderungen und auf mögliche Klassenstärkengesehen werden.

Da bei einem Flächenwert von 2 m² „freie“ Platzreserven kaumvorhanden sind, empfiehlt die gesetzlicheSchülerunfallversicherung, jedem Kind eine Grundfläche vonmindestens 2,5 m² zuzubilligen oder die für die neuenLernformen erforderlichen zusätzlichen Flächen in nahegelegenen Nebenräumen, die den Klassenräumen zugeordnetsind, zur Verfügung zu stellen. Die Größe der Unterrichtsräumesollte sich auch immer auf die maximale Höchstbelegung mitSchülerinnen und Schülern beziehen.

Gerade in Grundschulen werden gerne Leseecken, Schränke mitumfangreichen Lernmaterialien oder einzelne PC-Arbeitsplätzeim Klassenraum eingerichtet, weil im Schulgebäude hierfürkeine geeigneten Räume zur Verfügung stehen. DasFlächenangebot in den einzelnen Unterrichtsräumen steht somitin direkter Beziehung zum gesamten Raumangebot in derSchule.

Darüber hinaus kann im Sinne der Inklusion zusätzlicher Raum-und Platzbedarf erforderlich werden.

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

02 | weitere Hinweise

Räume flexibler nutzen und gestalten – die „Fraktale Schule“

Die „Fraktale Schule“ ist ein aus Skandinavien stammendesLernraumkonzept. Bei der baulichen Planung werden vor allemUnterrichtsformen berücksichtigt, die bewegtes und lebendigesLernen sowie gemeinsames Arbeiten in kleinen Gruppenermöglichen. Die bisher vorherrschende rechteckigeRaumstruktur von Klassenzimmern wird von konzentrischenbzw. wabenformähnlichen Räumen mit Lernnischen abgelöst.

Durch die Gestaltung mit Fensterelementen bietet jede dieserLerneinheiten eine hohe Transparenz und Offenheit. Gleichzeitigermöglicht diese Anordnung auch – unter anderem inakustischer Hinsicht – ungestörte Kommunikation in der Gruppe.Die großzügige Gestaltung der Lernräume erlaubt Einzel-,Partner- oder Gruppenarbeiten ebenso wie Kreisgespräche undmultimediale Präsentationen.

Für eine optimale Gestaltung dieser Räume ist neben derveränderten Raumgeometrie jedoch eine Grundfläche von etwa85 m² je Klassenraum erforderlich. Neben der alternativenGestaltung der Lernräume bietet die fraktale Schule zusätzlichunterschiedliche Multifunktionszonen an. NebenSelbstlernzentren mit Medienecken, Foren für Vorträge oderVorführungen wird auch ein ansprechend gestalteter Teamraummit Transparenz und Rückzugsnischen für die Lehrkräfte in dieSchularchitektur integriert.

Das 2007 realisierte Neubauprojekt dient bereits als Vorbild fürerste Altumbauten. Pläne und Abbildungen siehe unter:www.fraktale-schule.de

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Raumgröße und flexible Raumnutzung

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1)Klasse(n) – Räume für Schulen – Empfehlungen fürgesundheits- und lernfördernde Klassenzimmer, DGUVInformation 202-090 (bisher: BG/GUV-SI 8094)Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland,Montag Stiftungen

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Raumluftqualität und Raumklima

01 | Informationen

Eine gute Raumluftqualität und ein gutes Raumklima tragenwesentlich zum Wohlbefinden und zur Gesundheit derSchülerinnen und Schüler in Klassenräumen bei. Dazu ist eineausreichende Lüftung notwendig, durch die der Unterrichtsraummit Frischluft versorgt wird und Ausdünstungen von Menschenund aus Materialien sowie Wärme- und Feuchtelasten abgeführtwerden.

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Raumluftqualität und Raumklima

01 | Informationen

Raumluftqualität

Einen Hinweis auf die Raumluftqualität liefert die Konzentrationan Kohlenstoffdioxid (CO₂). Die Hauptquelle an CO₂ ist dieAtemluft des Menschen. Untersuchungen haben gezeigt, dasshohe CO₂-Konzentrationen in der Raumluft zuKonzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit führen können.Bereits im Jahr 1858 hat Max von Pettenkofer erkannt, dass eineCO₂-Konzentration unter 1000 ppm „die Gesundheit unsererJugend wesentlich stärken“ würde. Heute ist diese Zahl alsPettenkofer-Zahl bekannt.

Das Umweltbundesamt hat im „Leitfaden für dieInnenraumhygiene in Schulgebäuden“ Leitwerte für dieCO₂-Konzentration festgelegt:

CO₂-Konzen-tration [ppm]

HygienischeBewertung

Empfehlung

< 1000 Hygienischunbedenklich

Keine weiterenMaßnahmen

1000 – 2000 Hygienischauffällig

Lüftungsmaßnahmen intensi-vieren (Außenluftvolumenstrombzw. Luftwechselerhöhen)Lüftungsverhaltenüberprüfenund verbessern

> 2000 Hygienischinakzeptabel

Belüftbarkeit desRaumes prüfenggf. weitergehendeMaßnahmenprüfen

Diese Werte sind auch in der Technischen Regel fürArbeitsstätten (ASR A3.6) „Lüftung“ aufgeführt. EineCO₂-Konzentration von 1500 ppm gilt in Klassenräumen alsakzeptabel; Ziel sollte jedoch immer eine CO₂-Konzentrationunter 1000 ppm sein.

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Raumluftqualität und Raumklima

01 | Informationen

Raumklima

Das Raumklima wird im Wesentlichen durch dieRaumtemperatur, Luftgeschwindigkeit und Luftfeuchtebeeinflusst. Die Raumtemperatur sollte mindestens 20 °C undmaximal 26 °C betragen. Angenehm wird eine Temperaturzwischen 20 °C und 22 °C empfunden. Um ein übermäßigesAufheizen des Klassenraumes durch Sonneneinstrahlung zuminimieren, sollte an den Fenstern eine geeigneteAußenbeschattung installiert werden.

Zugluft kann zu Unbehaglichkeitsempfinden bei Personenführen. Zur Vermeidung von Zugluft werdenLuftgeschwindigkeiten bis 0,15 m/s empfohlen. Die Luftfeuchtesollte idealerweise zwischen 30 und 55 Prozent liegen. Hoherelative Luftfeuchten über 65 Prozent (bei ca. 23 °C) sind zuvermeiden, da dadurch Schimmelbildung begünstigt werdenkann.

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Raumluftqualität und Raumklima

01 | Informationen

Lüftung

Die Lüftung von Klassenräumen kann über Fensterlüftung oderüber mechanische Lüftungssysteme erfolgen. DerAußenluftvolumenstrom sollte in Klassenräumen entsprechendder DIN EN 15251 „Eingangsparameter für das Raumklima“ bei 17bis 30 m³/h je Schülerin und Schüler liegen.

Ein kurzzeitiges Lüften über gekippte Fenster ist wenig effektiv;eine andauernde Kipplüftung führt insbesondere im Winterwegen der entweichenden Wärme zu erhöhten Energieverlusten.Für eine effektive Lüftung sind Fenster und nach Möglichkeitauch Türen weit zu öffnen (Stoßlüftung, Querlüftung). Dabeigenügen bereits wenige Minuten für einen ausreichendenLuftaustausch. Es ist vor und nach jeder Unterrichtsstunde undam besten auch in der Mitte der Unterrichtsstunde zu lüften.Eine sinnvolle Ergänzung zur Beurteilung der Luftqualität bietenLuftgüteampeln. Sie zeigen den Nutzern an, wann dieCO₂-Konzentration zu hoch und Lüften notwendig ist.

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Raumluftqualität und Raumklima

01 | Informationen

Lüftung

Ein Problem ist, dass je nach Lage der Schule die Fensteraufgrund hoher Lärmbelastung und Luftverschmutzung imAußenbereich nicht geöffnet werden können. Da die Fenster zurVermeidung von Unfällen oft abschließbar ausgeführt und somitnicht vollständig geöffnet oder nur gekippt werden können, führtdies bei den Lehrkräften zu einem erhöhten organisatorischenAufwand, der dazu führen kann, dass auch dadurch eineausreichende Frischluftversorgung unter Umständen nichtgewährleistet wird.

Eine Alternative bieten mechanische Lüftungssysteme. Siegewährleisten durchgehend einen ausreichendenLuftaustausch. Es kann zwischen dezentralen und zentralenLüftungssystemen unterschieden werden. DezentraleLüftungssysteme bieten sich für die Nachrüstung vonbestehenden Schulen an. Bei Neubau oder Sanierung einerSchule kommen eher zentrale Lüftungssysteme in Betracht.Unabhängig vom System ist eine regelmäßige Wartungmindestens einmal jährlich Pflicht.

Aus energetischer Sicht ist eine Wärmerückgewinnung zuempfehlen. Lüftungssysteme verursachen Geräusche, die abernicht zu einer Lärmbelastung führen dürfen. Als Regelungsgrößefür die Frischluftmenge bietet sich in Klassenräumen dieCO₂-Konzentration an. Mechanische Lüftungssysteme habendarüber hinaus den Vorteil, dass sie auch Wärmelasten abführenkönnen; dies ist gerade bei energetisch sanierten Gebäudenwichtig, da die sich in einem Raum aufhaltenden Personen,üblicherweise bis zu 30 Schülerinnen und Schüler, mit einer„Wärmeleistung“ von jeweils 80 bis 120 W mehr Wärmeproduzieren, als der Raum aufgrund seiner bauphysikalischenStruktur benötigt.

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Raumluftqualität und Raumklima

02 | weitere Hinweise

Luftgüteampeln

Luftgüteampeln, auch CO₂-Ampeln genannt, besitzen einenCO₂-Sensor und messen stetig die CO₂-Konzentration im Raum.Wie bei einer Ampel wird optisch die Überschreitung vonbestimmten CO₂-Werten angezeigt. Bei grüner Anzeige ist dieCO₂-Konzentration im Klassenraum niedrig und somit inOrdnung, bei gelber Anzeige sollte gelüftet werden und bei roterAnzeige ist die CO₂-Konzentration hoch und es muss dringendgelüftet werden. Die CO₂-Ampel sollte nicht direkt nebenFenstern oder Türen aufgestellt werden und auch nicht inunmittelbarer Nähe zu Personen. Im ersten Fall kann eine zuniedrige Konzentration und im zweiten Fall eine zu hoheKonzentration gemessen werden.

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Raumluftqualität und Raumklima

02 | weitere Hinweise

Lüftungssysteme

In der nachfolgenden Tabelle sind einige Merkmale vonzentralen und dezentralen Lüftungssystemen vergleichendgegenübergestellt.

Merkmal zentral dezentral

Planungsaufwand hoch gering

Baulicher Aufwand hoch gering

Fassadeneingriff gering hoch

Platzbedarf hoch(eigener Raum)

mittel

Luftverteilsystem verzweigt einfach

Zugänglichkeit einfach währendSchulbetriebnicht möglich

Wartungsaufwand mittel (ein Gerät &Rohrleitungen)

hoch (viele Geräte)

AufwandBrandschutz

hoch gering

Regelung (z. B. CO₂) zentrale, komplexeRegelung

individuell je Raum

Lüftkühlung/Erhitzung

möglich möglich

Luftfilterung möglich möglich

Wärmerückgewinnung

möglich möglich

HygieneanforderungenHinsichtlich der Hygiene, Wartung und Reinigung vonlüftungstechnischen Anlagen werden Anforderungen in derRichtlinienreihe „Raumlufttechnik, Raumluftqualität“ festgelegt.

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Raumluftqualität und Raumklima

02 | weitere Hinweise

Lüftungssysteme

Bei zentralen Lüftungssystemen versorgt ein Lüftungsgerätzentral mehrere Räume oder ein gesamtes Gebäude über einLuftleitungssystem mit aufbereiteter Außenluft. In den Räumensind nur Zu- und Abluftdurchlässe vorhanden.

Bei dezentralen Lüftungssystemen ist das Lüftungsgerät einkomplettes System in einer Einheit, das im Klassenrauminstalliert wird. Je nach Leistung und Klassengröße sind ein odermehrere Geräte pro Klassenraum notwendig. Es gibtverschiedene Bauformen, die nach den jeweiligenAnforderungen ausgewählt werden können. Brüstungsgerätewerden unterhalb der Fenster aufgestellt.

Wandgeräte befinden sich an einer Außenwand desKlassenraums, während Deckengeräte unterhalb der Deckemontiert werden. Brüstungs- und Deckengeräte können gutdurch eine Brüstungs-verkleidung oder eine abgehängte Decke„versteckt“ werden. Wandgeräte gibt es z. B. in Form vonSchränken, die sich in das Klassenzimmerbild integrierenlassen. Brüstungsgeräte sind auch oberhalb der Brüstung nebenbestehenden Fenstern bzw. im Austausch für ein Fensterelementmöglich. Hierbei ist zu beachten, dass die Zu- undAbluftöffnungen nicht durch außen liegendeVerschattungselemente verdeckt werden und die zur Belichtungerforderliche Fensterfläche nicht unterschritten wird.

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Raumluftqualität und Raumklima

03 | Quellen

Klasse(n) – Räume für Schulen – Empfehlungen fürgesundheits- und lernfördernde Klassenzimmer, DGUVInformation 202-090 (bisher: BG/GUV-SI 8094)Gesunde Luft in Schulen – VOC- und Aldehydkonzentrationenin beschwerdefreien KlassenräumenVerordnung über energiesparenden Wärmeschutz undenergiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden(Energieeinsparverordnung – EnEV)Raumtemperatur, Technische Regel für Arbeitsstätten,ASR A3.5Lüftung, Technische Regel für Arbeitsstätten, ASR A3.6Umwelt & Gesundheit, Leitfaden für die Innenraumhygiene inSchulgebäudenLüftung von Schulen, FGK Status-Report 22Innenraumarbeitsplätze – Vorgehensempfehlung für dieErmittlung zum Arbeitsumfeld, IFARaumlufttechnik, Raumluftqualität, VDI 6022Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung undBewertung der Energieeffizienz von Gebäuden, DIN-EN 15251Ergonomie der thermischen Umgebung, DIN-EN ISO 7730

Landesspezifische AnforderungenSie finden die vollständigen landesspezifischen Anforderungenauf den Webseiten der jeweiligen Ministerien.

Hessen

Frische Luft für frisches Denken – Neue Unterrichtsqualität inunseren Klassenräumen

Nordrhein-Westfalen

Fachportal Innenraumluft NRW

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Sichere Schule | Unterrichtsraum

Tafelsysteme

01 | Informationen

Die veränderten pädagogischen Konzepte vieler Schulen führenin den letzten Jahren auch zwangsläufig zu Veränderungen in derRaumgestaltung und Auswahl der Möblierung. Die Reduzierungdes Frontalunterrichts sowie mehr Einsatz von Gruppenarbeitund die stärkere Ausrichtung auf eine individuelle Förderung derSchülerinnen und Schüler haben zur Folge, dass flexibleLernlandschaften gewünscht werden und eine flexibleRaumnutzung erforderlich wird. Somit verliert auch dieklassische Wandtafel mehr und mehr ihre Bedeutung. Fahrbareinteraktive Tafeln sowie verschiebbare und abnehmbareWandtafelsysteme halten Einzug in die Klassenräume.

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Tafelsysteme

01 | Informationen

Flexible Tafelsysteme

Flexible Tafelsysteme basieren auf einem Schienensystem,welches in unterschiedlichen Höhen an mehreren Wänden desKlassenraums montiert werden kann. In diese Schienen werdenTafelelemente eingehängt, die auf der Vorder- und Rückseiteunterschiedliche Oberflächen aufweisen können. Hierzu zählenz. B. klassische grüne Kreideoberflächen, Weißwandtafeln oderElemente, die als Pinnwand genutzt werden können.

Außerdem können Projektionsflächen, Flipcharts oderPylonentafeln in die Schienen eingehängt werden. Je nach Größelassen sich die Elemente leicht von den Schienen abnehmenund für Gruppenarbeiten einsetzen oder für anderePräsentationen nutzen. Sie unterstützen somit dieunterschiedlichen Unterrichtsformen, die von den Lehrkräftenbedarfsgerecht eingesetzt werden können.

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Tafelsysteme

01 | Informationen

Interaktive Whiteboards

Ein interaktives Whiteboard besteht aus drei Einheiten: der Tafel,einem Computer und einem Beamer. Dadurch können Daten vomComputer über den Beamer auf die Tafel projiziert werden.Mittels einer speziellen Software können die Daten dann auf derTafeloberfläche bearbeitet werden.

Das Whiteboard kann an der Wand oder auf einem fahrbarenGestell montiert sein. Die fahrbaren Whiteboards haben denVorteil, dass sie in mehreren Klassenräumen einer Etage nachBedarf einsetzbar sind. Dies bietet sich dann an, wenn nicht alleKlassenräume gleichzeitig mit den neuen Tafeln ausgestattetwerden.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Whiteboards. Das„harte“ Whiteboard (elektromagnetisches System) hat eine festeOberfläche und die Dateneingabe erfolgt mit einem speziellenStift. Dieser Stift überträgt die Daten per Funksystem an denComputer und somit auf das Whiteboard. Zudem kann auf dieserOberfläche auch noch mit nicht permanenten Whiteboardstiftengeschrieben werden.

Das „weiche“ Whiteboard (resistives System) hat durch einmehrlagiges Luftpolstersystem eine weiche Oberfläche. Diese istberührungsempfindlich und Daten können z. B. direkt mit demFinger bearbeitet werden.

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Tafelsysteme

01 | Informationen

Interaktive Whiteboards

Die meisten Hersteller von interaktiven Whiteboards bieten aucheine passende Software an. Es ist zu beachten, dass dieSysteme verschiedener Hersteller oft nicht miteinanderkompatibel sind. Der Beamer kann direkt an dem Whiteboardinstalliert sein oder im Raum aufgestellt werden. Der Vorteileines fest installierten Nahdistanz-Beamers ist, dass es beiArbeiten an der Tafel keinen störenden Schattenwurf gibt.

Grundsätzlich sind Prüffristen zur Gewährleistung derelektrischen Sicherheit einzuhalten. Bei ortsveränderlichenelektrischen Betriebsmitteln beträgt die Empfehlung fürPrüffristen ein Jahr. Weitere Hinweise zu Prüffristen undAnforderungen an die Prüfer finden sich in derInformationsschrift Prüfung ortsveränderlicher elektrischerBetriebsmittel. Beim Aufstellen fahrbarer Whiteboards dürfendie Anschlusskabel keine Stolperstellen bilden.

Um interaktive Whiteboards im Unterricht sinnvoll und effektiveinsetzen zu können, sollten Lehrkräfte vorher im Umgang mitden Whiteboards geschult werden. Die meisten Hersteller bietensolche Schulungen an.

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Tafelsysteme

02 | weitere Hinweise

Schultafeln

Schultafeln sind regelmäßig, mindestens jährlich, durch einenSachkundigen zu prüfen und bei Bedarf instand zu setzen. Diessollte auch dokumentiert werden. Hilfe zur Umsetzung dieserVorgaben befindet sich in der Schrift „Sichere Schultafeln“.

Als sicher gestaltet, befestigt und aufgestellt gelten Schultafeln,wenn

Verleimungen an Holzrahmen und Eckverbindungen nichtgelöst sind. Soweit sich Verleimungen an Eckverbindungengelöst haben sollten, sind diese auszubauen, zu ersetzen undzu verstärken, z. B. durch Winkeleisen.tragende Verbindungselemente aus Kunststoff keine Risseaufweisen. Kunststoffe können aufgrund von Alterung ihreFestigkeit verlieren. Es wird empfohlen zu prüfen, ob derartigeKunststoffbeschläge vorhanden sind.mechanische Bestandteile wie Seile, Ketten, Umlenkwellennicht beschädigt sind und leicht gängig sind.die Standsicherheit von frei stehenden bzw. ortsbeweglichenKlapp-Schiebe-Tafeln gewährleistet ist.ortsbewegliche Klapp-Schiebe-Tafeln, die nicht am Bodenmontiert sind, beim Einwirken einer Kraft von 750 N am Endedes um 90° ausgeklappten Flügels nicht kippen. Wenn jedochzwei Schülerinnen bzw. Schüler an den ausgeklapptenFlügeln „Karussell“ spielen, reicht auch diese Standsicherheitnicht aus. Es wird deshalb empfohlen, grundsätzlich die freistehenden Klapp-Schiebe-Tafeln in Schulen zusätzlich gegenUmkippen zu sichern.Wandbefestigungen (Dübel) bei Klapp-Schiebe-Tafeln nichtgelockert sind. Die sichere Aufhängung wird durch zweiPersonen geprüft. Während eine Person kräftig am oberenTafelrand rüttelt, beobachtet die zweite Person die durch dieTafelflächen verdeckten Befestigungen. Gegebenenfalls sindHolzschraubenverbindungen durch geschraubte, gesicherte,z. B. selbstsichernde Muttern zu ersetzen.Quetsch- und Scherstellen vermieden werden.

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Tafelsysteme

02 | weitere Hinweise

Schultafeln

Schultafeln müssen sicher aufgestellt werden und regelmäßiggewartet werden, damit Verschleißerscheinungen, wiebeispielsweise die Lockerung von Verbindungselementen,rechtzeitig erkannt werden und Unfälle durch Umstürzen derTafel bzw. von Tafelelementen vermieden werden.

Bei Wandtafeln (wandbefestigt) ist häufig die Leichtbauweisevon Wänden eine Unfallursache, da eine anforderungsgemäßeTafelbefestigung materialbedingt erschwert wird. Hier sindergänzende technische Maßnahmen notwendig.

Standtafeln mit Klappflügeln können infolge nichtbestimmungsgemäßer Benutzung – z. B. Hangeln an geöffnetenFlügeln – umstürzen. Da durch Aufsichtsmaßnahmen allein einezweckfremde Nutzung nicht immer auszuschließen ist, müssenStandtafeln mit einer zusätzlichen Verankerung gegen Kippengesichert sein.

Ortsbewegliche Klapp-Schiebe-Tafeln dürfen nur verwendetwerden, wo missbräuchliche Benutzung durch Kinder undJugendliche auszuschließen ist.

Die Ablage für Schwamm und Kreide sollte an Kanten und Eckengerundet sein.

Bei der Aufstellung und beim Einsatz von Tafeln ist darauf zuachten, dass das Schreiben in der obersten Zeile auch im Sitzenmöglich ist. So können auch diejenigen in den Unterrichtintegriert werden, die eine Verletzung oder Behinderung haben.

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Tafelsysteme

03 | Quellen

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel, DGUV Vorschrift 4(bisher: GUV-V A 3), § 5Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 11 Abs. 3Sichere Schultafeln, DGUV Information 202-021 (bisher: GUV-SI 8016)Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel, DGUVInformation 203-049 (bisher: BGI/GUV-I 8524 )Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125Wiederholungsprüfungen an elektrischen Geräten, DIN-VDE 0702

Landesspezifische AnforderungenSie finden die vollständigen landesspezifischen Anforderungenauf den Webseiten der jeweiligen Ministerien.

Hessen

Einführung in die Schultafelprüfung, Schriftenreihe derUnfallkasse Hessen Band 10

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Tafel – Checkliste

Quelle: Sichere Schultafeln, DGUV Information 202-021 (bisher: GUV-SI 8016)

Tafelsysteme sind in angemessenen Zeiträumen auf ihren sicheren Zustand zu überprüfen. Festgestellte sicherheits-technische Mängel sind zu beheben; vgl. § 11 der Unfallverhü-tungsvorschri� Grundsätze der Prävention (DGUV Vorschri� 1, bisher: GUV-V A1).

Es wird empfohlen, die Prüfung jährlich durchzuführen. Bei der Prüfung sollten besonders folgende Punkte beachtet werden:

Wand- oder Bodenbefestigungen:z. B. fester Sitz aller Verankerungen an Böden, Wänden oder Decken entsprechend der Montageanleitung des Herstellers

Verbindungselemente:z. B. Verschraubungen, Verdübelungen, Verleimungen, Verschweißungen, Niet-, Klemm- und Steckverbindungen sowie Scharniere, Gelenke, Drehbänder

Funktion:z. B. genaue Führung, Leichtgängigkeit der beweglichen Teile

Äußerer Zustand:z. B. keine Absplitterungen, Risse, fehlende Teile; intakte Abdeckungen; keine schar�antigen Kreideablagen

U

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Weitere Informationen zu modernen Lernräumen

01 | Informationen

Klasse(n) – Räume für Schulen – Empfehlungen fürgesundheits- und lernfördernde Klassenzimmer, DGUVInformation 202-090 (bisher: BG/GUV-SI 8094)

Das Herforder Modell

für den Ausbau guter undgesunder (Ganztags-)Schulen

Lernräume als gesundheits- undkommunikationsförderndeLebensräume gestalten

Auf dem Weg zu einer neuenLernkultur

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Einrichtungen

01 | Informationen

Einrichtungen sind Gegenstände zur funktionalen Ausstattungdes Schulgebäudes und des Außengeländes. Hierzu zählen z. B.Schulmöbel, Tafeln, Garderoben, Vitrinen, Schränke, Regale.Aber auch sonstige Einrichtungselemente wie z. B. Spiegel,Bilderrahmen, Abfallbehälter müssen folgende Anforderungenerfüllen:

Kanten, Ecken und Haken von Einrichtungsgegenständen inAufenthaltsbereichen sind bis zu einer Höhe von 2,00 m abOberkante Standfläche so auszubilden oder zu sichern, dassVerletzungsgefahren für Schülerinnen und Schüler vermiedenwerden.

Verletzungsgefahren werden vermieden, wenn Kanten, Eckenund Haken von festen und beweglichenEinrichtungsgegenständen entweder gerundet (Radius > 2 mm)oder entsprechend gefast sind. Garderobenhaken sind gerundetauszuführen oder zusätzlich abzuschirmen. Bestehende Hakenkönnen z. B. mit einer an den Kanten abgerundeten Holzblendeabgeschirmt werden.

Bei der Anordnung der Thermostate für die Heizkörper ist daraufzu achten, dass diese nicht in den Verkehrsweg hineinragen(z. B. seitliche Montage).

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Einrichtungen

02 | weitere Hinweise

Gefährdungen durch Einrichtungsgegenstände lassen sichvermeiden, wenn darauf geachtet wird, dass die notwendigenVerkehrswege innerhalb der Räume nicht eingeengt sind.

Quetschgefahren durch bewegliche Teile vonEinrichtungsgegenständen sind durch ausreichendeSicherheitsabstände oder durch Abschirmung zu vermeiden.

In den Klassenräumen werden je nach pädagogischerKonzeption unterschiedliche Unterrichtsmaterialien benötigt.Hierfür können Regale oder Schränke erforderlich sein, die kipp-und standsicher aufzustellen sind. Dies kann z. B. durchVerschraubung mit der Wand oder fest eingebaute Möbelerreicht werden.

Schubladen und Auszüge dürfen sich nicht lösen oder heraus-bzw. herabfallen. Bei beidseitig geöffneten Regalen, die alsRaumteiler fungieren, ist darauf zu achten, dass schwereGegenstände und Materialien nicht unbeabsichtigt herausfallen.Die Möbelbeschläge sollten so ausgewählt werden, dassSchülerinnen und Schüler sich nicht daran stoßen können.

Zusätzliche Anforderungen an Einrichtungen findet man unterdem Punkt Möblierung und Tafelsysteme. Anforderungen anVerglasung, z. B. von Vitrinen, unter dem Punkt Verglasung.

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Einrichtungen

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 2Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 11Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125

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Fenster

01 | Informationen

Allgemeine Anforderungen

Die Gestaltung von Fenstern soll sich positiv auf dasWohlbefinden und die Leistungsbereitschaft von Lernenden undLehrenden auswirken. Deshalb müssen sie so gestaltet sein,dass eine gute natürliche Belichtungssituation inUnterrichtsräumen gegeben ist. Weiterhin müssen sie eine guteRaumluftqualität ermöglichen, dies kann fast immer durch einenatürliche Lüftung erreicht werden.

Trotzdem dürfen von Fenstern sowohl beim Öffnen undSchließen als auch in geöffnetem Zustand keine besonderenGefährdungen für Schülerinnen und Schüler ausgehen.

So sind z. B. Kipp- und Schwingflügel gegen Herabfallen zusichern. Schwingflügel müssen mit Öffnungssicherungenversehen sein, die ein Überschlagen verhindern. AnSchiebefenstern sind Quetsch- und Scherstellen zu vermeiden.

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Fenster

01 | Informationen

Auch für die Fenster gilt die Forderung, dass Verglasungen bis 2m Höhe bruchsicher ausgeführt sein müssen. Fensterscheibenmit einer festen Brüstung mit mindestens 80 cm Höhe und einerFensterbanktiefe von mindestens 20 cm gelten als ausreichendabgeschirmt. In diesem Fall kann auf die Verwendung vonbruchsicheren Materialien verzichtet werden. Die Abschirmungwirkt dann allerdings nur bei geschlossenen Fenstern. Ausdiesem Grund muss diese Variante mit einemÖffnungsbegrenzer kombiniert werden, der das Hineinragen desFensters in den Unterrichtsraum verhindert.

Auf Öffnungsbegrenzer kann nur verzichtet werden, wenn dieVerglasungen bruchsicher ausgeführt sind und gleichzeitig dieRahmenprofile nicht scharfkantig beschaffen sind. GerundeteRahmenprofile reduzieren die Schwere von Verletzungen beiAnstoßen und Dagegenlaufen.

Bei Fenstern ab dem ersten Obergeschoss muss vermiedenwerden, dass Schülerinnen und Schüler aus geöffneten Fensternstürzen können. Eine Sicherung gegen Absturz ist gegeben,wenn eine ausreichend hohe Brüstung oder brüstungsähnlicheVorrichtungen in mindestens 1 m Höhe vorhanden sind.

Bei Absturzhöhen über 12 m muss die Höhe der Umwehrungmindestens 1,10 m betragen. Schul- und baurechtlicheRegelungen der einzelnen Bundesländer sind zusätzlich zubeachten.

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Fenster

01 | Informationen

Beschläge (Griffe, Hebel, Schlösser)

Griffe, Hebel und Schlösser müssen so beschaffen undangeordnet sein, dass durch bestimmungsgemäßen GebrauchGefährdungen vermieden werden. Die sichere Beschaffenheitund Anordnung von Beschlägen wird erreicht, wenn folgendeAspekte bei der Auswahl und Montage beachtet werden:

Griffe und Hebel sind gerundet und mit einem Abstand vonmindestens 2,5 cm zur Gegenschließkante angeordnet. BeiGlas- bzw. Rahmentüren kann dies mit verkröpftenBeschlägen erreicht werden.Hebel für Panikbeschläge sind seitlich drehbar oder alsWippe ausgebildet.Hebel für Oberlichtflügel sind zurückversetzt in derFensternische angeordnet. Sie sind ebenfalls mit einemAbstand von mindestens 2,5 cm zu angrenzenden Bauteileneinzubauen.Griffe und Hebel können von einem sicheren Standort ausbetätigt werden.

Fensterbeschläge sollten für eine leichte Erreichbarkeit in einerHöhe von 85 bis 90 cm, jedoch nicht höher als 1,05 mangeordnet werden.

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Fenster

02 | weitere Hinweise

Sonnenschutz/Verdunklung

Fensterflächen, die nicht über eine ausreichendeSonnenschutzverglasung verfügen, sind so abzuschirmen, dasseine Aufheizung des Klassenraums vermieden wird. Dies kann z.B. durch außen liegende Sonnenschutzelemente erreichtwerden.

Die Flucht- bzw. Rettungswegfunktion von Fenstern oder auchTüren darf jedoch nicht durch Sonnenschutz- undVerdunklungselemente beeinträchtigt werden.

Dies wird bei manuell betriebenen Elementen erreicht, indem siedirekt auf dem Fensterrahmen angeordnet werden.

Bei elektrisch betriebenen Sonnenschutz- undVerdunklungselementen ist darauf zu achten, dass dieFluchtwege auch bei Stromausfall jederzeit begangen werdenkönnen.

Von außen liegenden Sonnenschutz- undVerdunklungselementen, die sich in Verkehrs- undAufenthaltsbereichen der Schülerinnen und Schüler befinden,dürfen keine Gefährdungen, wie beispielsweise durchScharfkantigkeit, ausgehen.

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Fenster

02 | weitere Hinweise

Bestand

Ältere Schulen verfügen möglicherweise über Fenster, die nachBrandschutzkonzept bzw. Baugenehmigung als zweiterRettungsweg dienen und z. B. als eine mit Rettungsgeräten derFeuerwehr erreichbare Stelle vorgesehen sind. Diese Fensterdürfen nicht abschließbar oder mit Öffnungsbegrenzernausgestattet werden.

In Abstimmung mit der zuständigenBrandschutzdienststelle/Feuerwehr sollte im jeweiligenKlassenraum immer das Fenster für den zweiten Rettungswegausgewählt werden, das am nächsten zum Lehrerpult bzw. zurTafel hin angeordnet ist und zur Wand hin aufschlägt.

Öffnungen in Fenstern, die als Rettungswege dienen, müssen imLichten mindestens 0,90 m x 1,20 m groß und dürfen nicht höherals 1,20 m über der Fußbodenoberkante angeordnet sein. Zudemmüssen Notausstiege gekennzeichnet sein und dieFensterbänke sind frei zu halten.

Führt der zweite Flucht- und Rettungsweg über ein Fenster aufeine benachbarte Dachfläche, so sind sichere Auf- und Abstiegeinnen und außen bis zum Erreichen der Sammelstelleerforderlich. Dachflächen, über die zweite Fluchtwege führen,müssen den bauordnungsrechtlichen Anforderungen anRettungswege entsprechen. Sicherungsmaßnahmen auf derDachfläche können beispielsweise Absturzsicherung und dieVermeidung von Stolperstellen sein.

Weitere Hinweise zu den Anforderungen an die Evakuierungfinden sich unter Flucht- und Rettungswege und zu denAnforderungen an Verglasungen unter Verglasungen.

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Fenster

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 10Musterbauordnung (MBO)Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung,ASR A1.3, Anhang 1-3Fenster, Oberlichter, lichtdurchlässige Wände, ASR A1.6, Pkt.4.1.1Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan,ASR A2.3, Pkt. 6, Abs. 8

Landesspezifische AnforderungenSie finden die vollständigen landesspezifischen Anforderungenauf den Webseiten der jeweiligen Ministerien.

Bremen

Bremische Landesbauordnung (BremLBO), § 37

Mecklenburg-Vorpommern

Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBauO M-V),§ 37

Niedersachsen

Niedersächsische Bauordnung (NBauO)Allgemeine Durchführungsverordnung zur NiedersächsischenBauordnung (DVO-NBauO)

Nordrhein-Westfalen

Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (BauO NRW), §40

Rheinland-Pfalz

Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO), §§ 37 und 38

Sachsen-Anhalt

Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt (BauO LSA), § 36

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Fußböden

01 | Informationen

Von Bodenbelägen dürfen für die Nutzer keine Gefährdungenausgehen, die zum Ausgleiten oder zu Stürzen führen können.Fußböden müssen schwellenfrei und frei von Stolperstellen sein.Als Stolperstellen gelten Erhöhungen von mehr als 4 mm. Belägemüssen rutschhemmend, reflexionsarm und erschütterungsarmsein und dürfen sich nicht elektrostatisch aufladen.

Bei der Bewertung ist zu berücksichtigen, dass es in bestimmtenBereichen zu Schmutz- und/oder Feuchtigkeitsansammlungenkommen kann. Werden die Anforderungen des MerkblattesFußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mitRutschgefahr berücksichtigt und entspricht dieBewertungsgruppe des Bodenbelages im Klassenraummindestens R 9, gelten die Beläge als sicher. Ein entsprechenderNachweis sollte vom Hersteller eingefordert werden.

Eine Benutzung von Transportwagen, Sackkarren, Overhead-Projektoren, PC-Tischen und Rollstühlen muss bei alleneingebauten Belägen problemlos möglich sein.

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Fußböden

02 | weitere Hinweise

Stolperstellen

Stolperstellen sind grundsätzlich zu vermeiden, z. B. dadurch,dass Türpuffer oder -feststeller weniger als 15 cm von der Wandentfernt angeordnet sind.

Türpuffer sollten im Falle der Bodenmontage möglichst weitaußen, also im Bereich der Hauptschließkante des Türblattes,angeordnet werden, um ein Aushebeln der Tür zu vermeiden.Gefederte Türpuffer sind insbesondere für schwere Türblättergeeignet. Ist dies nicht in Wandnähe möglich, sollte eine Wand-oder Deckenmontage des Türpuffers angestrebt werden.

Reinigung

Fußböden sollten durch den Einsatz bewährterReinigungsverfahren und unter Verwendung geeigneterReinigungsmittel leicht zu reinigen sein und auch aushygienischer Sicht einwandfrei sein.

Reinigungsmittel und -verfahren müssen auf den jeweiligenBodenbelag abgestimmt sein. Mindestanforderungen an dieReinigung von Böden in Schulgebäuden, z. B. zuReinigungsintervallen, enthält die DIN 77400„Reinigungsdienstleistungen – Schulgebäude – Anforderungenan die Reinigung“.

Bestand

Bestehende Fußböden, die über eine zu geringeRutschhemmung verfügen und somit eine Unfallgefahrdarstellen, können mit Messgeräten vor Ort überprüft werden.Abhängig von dem verwendeten Bodenbelag sind erforderlicheMaßnahmen zur Verbesserung der Rutschfestigkeit festzulegen.Weitere Hinweise hierzu finden sich in der Information „Bewertung der Rutschgefahr“.

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Fußböden

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 5Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mitRutschgefahr, DGUV Regel 108-004 (bisher: GUV-R 181), Pkt.3.2Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mitRutschgefahr, DGUV Regel 108-004 (bisher: GUV-R 181), Pkt.5.1Bewertung der Rutschgefahr unter Betriebsbedingungen,DGUV Information 208-041 (bisher: BGI/GUV-I 8687)Fußböden, Technische Regeln für Arbeitsstätten, ASR A1.5/1,2Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125Reinigungsdienstleistungen – Schulgebäude –Anforderungen an die Reinigung, DIN 77400

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Handwaschbecken

01 | Informationen

Je Klassenraum sollte ein Waschbecken mit mindestensfließendem Kaltwasseranschluss vorgesehen werden. Darüberhinaus sollte folgende Ausstattung vorhanden sein:

SeifenspenderPapierhandtuchspenderAbfallbehälter mit DeckelHakenSchwammablage

Wenn die Waschbecken über einen Warmwasseranschlussverfügen, ist dieser auf eine maximale Temperatur von 43 °Ceinzustellen, um Verletzungen durch Verbrühungen zuvermeiden.

Stückseife und Handtücher zum allgemeinen Gebrauch sind aushygienischen Gründen nicht zulässig. Geeignet sind z. B.Seifenspender und Einmalhandtücher.

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Handwaschbecken

02 | weitere Hinweise

Bei Neu- und Umbaumaßnahmen sind die besonderenAnforderungen der barrierefreien Gestaltung zu berücksichtigen.

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Handwaschbecken

03 | Quellen

Ausstattung von und mit Sanitärräumen – Kindergärten,Kindertagesstätten, Schulen, VDI 6000 Blatt 6Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1:Öffentlich zugängliche Gebäude, DIN 18040-1Ergonomie der thermischen Umgebung –Bewertungsverfahren für menschliche Reaktionen bei Kontaktmit Oberflächen – Teil 1: Heiße Oberflächen, DIN-EN ISO13732-1

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Waschtisch

● Es ist ein voll unterfahrbarer Waschtisch (Tiefe 53 bis 55 cm) mit Unterputz- oder Flachsiphon vorzusehen.

● Die Oberkante des Waschtisches darf höchstens 80 cm hoch sein.

● Kniefreiheit muss in 30 cm Tiefe und in mindestens 67 cm Höhe gegeben sein.

● Der Waschtisch sollte mit einer Einhebelstandarmatur ausgestattet werden.

● Vor dem Waschtisch ist eine 150 cm tiefe und 150 cm breite Bewegungsfläche anzuordnen, um eine selbstständige Nut-

zung der auf den Rollstuhl angewiesenen Personen zu ermög- lichen.

Ausstattungselemente

● Über dem Waschtisch ist ein Spiegel anzuordnen, der die Einsicht sowohl aus der Steh- als auch aus der Sitzposition ermöglicht. Es wird die Anbringung eines Standardspiegels im Hochformat (Unterkante ca. 90 cm; Oberkante 180 bis 200 cm über Fußboden) empfohlen.Hinweis: Kipp- oder Klappspiegel sollten nicht verwendet werden, da diese bei häu�ger Nutzung schnell verschleißen und dann nicht mehr einstellbar sind.

● Ein Einhandseifenspender muss über dem Waschtisch im Grei�ereich auch mit eingeschränkter Handfunktion benutzbar sein. Die Entnahmehöhe darf nicht unter 85 cm und nicht über 100 cm angeordnet sein.

● Der Papierhandtuchspender ist in einer Höhe von 85 bis 90 cm anzuordnen.

Barrierefreie Gestaltung – Handwaschbecken

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Medien

01 | Informationen

Computer

Bildschirm oder Monitor sollen flimmerfrei sein. DieseAnforderung wird bei Röhrengeräten bei einerBildwiederholfrequenz ab 70 Hz erfüllt. BeiFlüssigkristallbildschirmen (LCD) ist dies bereits ab 60 Hz erfüllt.

Moderne Bildschirme weisen eine entspiegelteBildschirmoberfläche auf. Die Bildschirmgröße solltemindestens 17 Zoll betragen. Bei PC-Anwendungen, die größereMonitore erfordern, ist dementsprechend mehr Platz- undRaumbedarf zu berücksichtigen. Flachbildschirme benötigeneine geringere Tischtiefe, jedoch erschwert ihr begrenzterseitlicher Blickwinkel den Blick von zwei Schülerinnen bzw.Schülern auf einen Bildschirm.

Bei der Auswahl der Tastatur sollte man darauf achten, dassdiese ein geneigtes und leicht bedienbares Tastaturfeld hat.Entsprechend der aktuellen Software sollten dieComputerarbeitsplätze mit Maus und dem dazugehörigenMauspad ausgestattet werden. Bei der Auswahl der Rechner undder peripheren Geräte ist auf geräuscharme Modelle zu achten.Es ist bei der Einrichtung auch die erhöhte Abwärme zuberücksichtigen.

Beamer, Projektoren

Bei der Anschaffung derartiger Geräte ist darauf zu achten, dasseine „geprüfte Sicherheit“ gewährleistet ist. Es wird empfohlen,Geräte mit dem GS-Prüfzeichen zu beschaffen. Für einebestimmungsgemäße Verwendung sind die Herstellerhinweisestrikt einzuhalten.

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Medien

02 | weitere Hinweise

Es ist darauf zu achten, dass Prüffristen zur Gewährleistung derelektrischen Sicherheit eingehalten werden.

Die Empfehlung für Prüffristen von ortsveränderlichenelektrischen Betriebsmitteln beträgt ein Jahr. Weitere Hinweisezu Prüffristen und Anforderungen an die Prüfer sind in derInformationsschrift Prüfung ortsveränderlicher elektrischerBetriebsmittel, DGUV Information 203-049 (bisher: BGI/GUV-I 8524 ) aufgeführt.

Beim Aufstellen ortsveränderlicher Geräte, z. B. eines Projektorsauf einem Rollwagen, dürfen die Anschlusskabel keineStolperstellen bilden.

Die Betätigung muss auch im Sitzen möglich sein.

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Medien

03 | Quellen

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel, DGUV Vorschrift 4(bisher: GUV-V A 3), § 5Sicher und fit am PC in der Schule, DGUV Information 202-014(bisher: GUV-SI 8009)Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel, DGUVInformation 203-049 (bisher: BGI/GUV-I 8524 )Wiederholungsprüfungen an elektrischen Geräten, DIN-VDE 0702

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Schulranzen

01 | Informationen

Der Schulranzen ist das sichtbare Kennzeichen einer Schülerinbzw. eines Schülers. Zur Einschulung tragen die Schulanfängerihren Schulranzen das erste Mal mit Stolz und gesundem Rückenin die Schule. Am letzten Schultag sollen die Schulabgänger dieSchule mit Wissen, Können und gesundem Rücken verlassen.

Für die Festlegung des Gewichts des vollen Schulranzens solltenGröße, Gewicht und körperliche Verfassung des Kindesberücksichtigt werden: 10 % des Körpergewichts gelten alsunbedenklich.

Ein überladener Schulranzen kann dem Kind folgende Schädenzufügen:

Verkrümmung der WirbelsäuleEinschränkung der BewegungsfreiheitKonzentrationsstörung in Bezug auf den StraßenverkehrVerformung der Füße

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Schulranzen

02 | weitere Hinweise

Damit der Schulranzen dem Kind nicht zu schwer wird, solltenEltern auf Folgendes achten:

Leergewicht des Schulranzens sollte max. 1,2 kg betragenSchultergurte mit Polsterung zur besseren Traglastverteilungsollten min. 40 mm breit seinfür eine ausreichende und ausgleichende Freizeitaktivitätsorgenmit Lehrkräften Rücksprache halten, ob bestimmte Hefte undBücher in der Schule gelassen werden könnenüberflüssige Dinge wie Spielzeuge sollten zu Hause gelassenwerden

Auch die Lehrkräfte tragen Verantwortung für die Kinder. Siesollten:

Lehrbücher für einzelne Klassenstufen bevorzugen,für Ausgleichsmöglichkeiten durch Bewegung sorgen,wohlüberlegt unter den vielfältigen fachbezogenenUnterrichtsmitteln auswählen undtransparent machen, was wann benötigt wird.

In der Schule sollten geeignete Aufbewahrungsmöglichkeiten fürUnterrichtsmaterialien vorgesehen werden.

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Schulranzen

02 | weitere Hinweise

Rückstrahlfähigkeit

Durch eine genügende Rückstrahlfähigkeit werden die Kinder aufihrem Schulweg im Straßenverkehr besser wahrgenommen.

Fluoreszierende orange-rote oder gelbe Flächen solltenjeweils mindestens 20 Prozent von den Flächen der Vorder-und Seitenteile bedecken.Retroreflektierende Flächen sollten mindestens 10 Prozentvon den Flächen der Vorder- und Seitenteile bedecken.

Ergonomie

Ergonomisch richtig getragen wird der Schulranzen

im oberen Bereich der Wirbelsäule aufliegendauf dem Rücken und nicht in der Hand

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Schulranzen

03 | Quellen

Schulranzen – kinderleicht!, DGUV Information 202-015(bisher: BG/GUV-SI 8010)Schulranzen – Anforderungen und Prüfung, DIN 58124

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Sitzbälle

01 | Informationen

Ergonomische Schulmöbel allein können durch das Sitzenhervorgerufene körperliche Belastungen nicht verhindern. Auchoptimales und normgerechtes Mobiliar kommt nur mit einergesundheitsbewussten Einstellung, mit dynamischen Sitzweisenund alternativen Sitzformen wirklich zur Geltung.

Zur Vermittlung dynamischer Sitzweisen und alternativerSitzformen können Sitzbälle in der Schule zeitweise eingesetztwerden.

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AllgemeinesKinder haben ein Grundbedürfnis nach ständiger Bewegung. Langes Stillsitzen fällt ihnen schwer und auch deshalb ist der Schuleintritt für Kinder ein großer Einschnitt. Durch den Einsatz von Sitzbällen kann aktives und dynamisches Sitzen vermittelt werden.

Als Sitzgelegenheit ist der Sitzball nur für begrenzte Zeiträume zu nutzen, da die Muskulatur des Rückens nach einiger Zeit ermü-det und Schüler dann ungünstige Körperhaltungen einnehmen können. Der Ball ist keine Alternative zu einem Stuhl, sondern nur eine Abwechslung. Bei gezielter und befristeter Verwendung des Balles als „Sitzmöbel“ erfolgt eine gewünschte Erhöhung der Muskelaktivität mit verbesserter Durchblutung der Muskulatur. Diese Aktivitätserhöhung begünstigt u. a. die Konzentrationsfä-higkeit beim Lernen. Der Einsatz des Pezzi-Balls als Sitzmöglich-keit ermöglicht die Auseinandersetzung mit persönlichen Sitz-gewohnheiten und erö�net die Möglichkeit, das eigene Sitzver-halten zu verbessern.

Wissenscha�lich belegt ist, dass durch dynamisches Sitzen die Wirbelsäule weniger belastet wird als beim Sitzen und Verharren in einer Sitzhaltung. Dynamisches Sitzen bedeutet einen steten Wechsel der Sitzposition und der Körperhaltung.

Sitzen – Dauersitzen eine Belastung für den Rücken Langes Sitzen ist neben dem Bewegungsmangel ein gravieren-des Gesundheitsrisiko. Durch dynamisches Sitzen (häu�ger Wechsel der Sitzposition), alternative Arbeitshaltungen (gehen, stehen, liegen) und viel Bewegung können die Nachteile des Sitzens weitgehend ausgeglichen werden.

Bei der Anscha�ung von Bällen für das Klassenzimmer ist Folgendes zu beachten:● Der Ball ist kein Stuhlersatz. Deshalb muss genügend Platz

im Klassenzimmer sein, sodass Stühle und Bälle im Raum Platz haben.

● Bälle und Stühle sollten abwechselnd benutzt werden.● Es wird empfohlen, maximal für jedes dritte Kind einen Ball

zu besorgen.● Die Bälle sollen aus krä�igem Material bestehen.● Die Lu� darf bei einem Riss oder Loch nur langsam

entweichen.● Die Bälle sollten, wenn sie als Sitzalternative genutzt werden,

der Körpergröße entsprechen:

Sollten für eine Klasse unterschiedliche Größen benötigt werden, ist es zweckmäßig, die verschiedenen Größen in unterschiedli-chen Farben zu kaufen.

Wie wird der Ball au�ewahrt?Bitte sprechen Sie sich mit dem Reinigungspersonal Ihrer Schule ab, denn durch das zusätzliche „Mobiliar“ im Klassenraum wird es eventuell in seiner Arbeit behindert. Vielleicht werden die Bälle einmal rechts in der Ecke gelagert und am nächsten Tag links in der Ecke. Die Bälle können auch in einem Netz unter der Decke au�ewahrt werden, sofern dies anzubringen ist. Eventuell können die Bälle auf den Tischen abgelegt werden.

Auf jeden Fall müssen die Bälle gegen Wegrollen gesichert werden:● Die Balllieferanten bieten extra Ballunterlagen an.● Die Bälle können auf Gymnastikringe, Tauchringe oder Ringe

aus alten Gartenschläuchen gelegt werden.● Die Bälle können auf Blumenuntersetzer aus Plastik oder

Frisbeescheiben aus Schaumsto� gesetzt werden (das ist die preiswerteste Möglichkeit).

Die Benutzung des Balles● Bitte überlassen Sie den Ball nicht ohne Einweisung den

Kindern.● Der Umgang mit dem Ball und das richtige Sitzen auf dem

Ball müssen mit ihnen geübt werden.● Bei jüngeren Kindern ist zu empfehlen, den Ball erst in der

Sporthalle auszuprobieren. Dies kommt ihrem Bewegungs- drang und Spieltrieb entgegen.● Bei der Einführung des Balles als Sitzgerät im Klassenraum

kommt es erst zu Unruhe (Wippen); diese legt sich aber nach kurzer Zeit. Haben Sie Geduld. Eventuell Benutzerzeiten festlegen.

● Vor allem sehr unruhigen Kindern kann das Sitzen auf dem Ball helfen, sich besser zu konzentrieren.

Sitzbälle in der Schule

Körpergröße

O Ball

bis ca.145 cm

45 cm

bis ca.155 cm

55 cm

bis ca.175 cm

65 cm

über175 cm

75 cmI

U

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Sitzen auf dem BallDie Sitzposition be�ndet sich auf der vorderen Mitte des Balles; dadurch wird die physiologische Sitzhaltung aufrecht erhalten (Lendenlordose). Optimal ist ein Hü�- und Kniewinkel von je 90 bis 110°.

Nur so lange auf dem Sitzball sitzen, wie man sich wohlfühlt!

Und bedenken Sie: Sitzen ist umso gesünder, je weniger es praktiziert wird!!!

Noch ein Hinweis zum Versicherungsschutz: Die Schülerinnen und Schüler sind während des Schulbesuches gesetzlich unfallversichert. Auch wenn bei der Benutzung eines Sitzballes ein Unfall passiert, ist der Versicherungsschutz gegeben.

Sitzbälle in der SchuleU

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Türen

01 | Informationen

Türen müssen deutlich zu erkennen, sicher zu passieren, leichtzu öffnen und zu schließen sein.

Türen müssen so eingebaut und angeordnet sein, dassvorbeilaufende Schülerinnen und Schüler, aber auch anderePersonen, durch nach außen aufschlagende Türflügel nichtgefährdet werden. Diese Gefährdung besteht in erster Linie beiTüren an der Längsseite von Fluren, weniger bei Türen anFlurenden. Deshalb sollten die erstgenannten Türen soeingebaut sein, dass sie in die Räume zur nahe gelegenen Wandhin aufschlagen.

Die Gefährdung kann auch vermieden werden, wenn die Türenzurückversetzt in Nischen angeordnet sind und die nach außenaufschlagenden Türflügel einschließlich Türgriff max. 20 cm inden Fluchtweg hineinragen. Diese Lösung bietet den Vorteil,dass die Räume in einer Gefahrensituation schneller verlassenwerden können, da die Türen in Fluchtrichtung aufschlagen.

Untere Türanschläge und -schwellen sind zu vermeiden.

Die baurechtlich erforderliche, nutzbare Breite notwendiger Fluredarf durch offen stehende Türen nicht eingeengt werden.

Türen von Räumen mit mehr als 40 Benutzern oder mit erhöhterBrandgefahr müssen in Fluchtrichtung aufschlagen.

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Türen

01 | Informationen

Barrierefrei gestaltete Türen und Türelemente müssenmindestens folgende Maße aufweisen.

Auffindbarkeit und Erkennbarkeit von Türen und deren Funktionmüssen auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen,kognitiv eingeschränkte Menschen oder bei ungenügenderBeleuchtung möglich sein.

Dies wird z. B. erreicht durch:

kontrastreiche Gestaltung, z. B. helle Wand/dunkle Zarge,heller Flügel/dunkle Hauptschließkante und Beschlagzum Bodenbelag kontrastierende Ausführungdie Vermeidung von Spiegelungen und Blendungen

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Türen

02 | weitere Hinweise

Bei der Auswahl und Montage der Beschläge sind folgendeAspekte zu beachten:

Griffe sind zur Tür hin abzurunden und mit einem Abstand vonmindestens 2,5 cm zur Gegenschließkante anzuordnen.

Bei der Umrüstung vorhandener Beschläge im Sinne einerSchule ohne Barrieren können folgende Hinweise helfen.

Hinweise zur nutzbaren Breite der Ausgänge vonUnterrichtsräumen sind in den landesrechtlichen Vorgabenenthalten. Das Mindestmaß beträgt 0,90 m.

Ganzglastüren und großflächig verglaste Türen müssen leichtund deutlich erkennbar sein, dies wird durch einen Querriegel,farbiges Glas oder Sicherheitsmarkierungen erreicht, die

über die gesamte Glasbreite reichen,kontrastreich sind,jeweils helle und dunkle Anteile (Wechselkontrast) erhalten,um wechselnde Lichtverhältnisse im Hintergrund zuberücksichtigen,in einer Höhe von 40 cm bis 70 cm und 120 cm bis 160 cmüber Oberkante Fußboden angeordnet werden.

Sicherheitsmarkierungen in Streifenform mit einerdurchschnittlichen Höhe von 8 cm und einzelnen Elementen miteinem Flächenanteil von mindestens 50 Prozent des Streifenswerden zum Beispiel als ausreichend angesehen.

Die Anforderungen an Verglasungen in Türen sind unter demPunkt Verglasung aufgeführt.

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Türen

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 10 Abs. 1und 3Glastüren, Glaswände, DGUV Information 208-014 (bisher:BGI/GUV-I 669)Fenster, Oberlichter, lichtdurchlässige Wände, TechnischeRegeln für Arbeitsstätten, ASR A1.6, § 4.3 Abs. 1Türen und Tore, Technische Regeln für Arbeitsstätten,ASR A1.7Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan,ASR A2.3Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1:Öffentlich zugängliche Gebäude, DIN 18040-1Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125

Landesspezifische AnforderungenSie finden die vollständigen landesspezifischen Anforderungenauf den Webseiten der jeweiligen Ministerien.

Berlin

Bauordnung für Berlin (BauO Bln), § 37

Bremen

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen(SchulBauR), Pkt. 3.4

Mecklenburg-Vorpommern

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen(BASchulRL M-V), Pkt. 3.4

Nordrhein-Westfalen

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen,Schulbaurichtlinie (SchulBauR), Pkt. 3.4

Sachsen-Anhalt

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulendes Landes Sachsen-Anhalt (SchulbauR LSA), Pkt. 5

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Barrierefreie Gestaltung – Türen und Türelemente

nach E-DIN 18040-2, Barrierefeies Bauen – Planungsgrundlagen

Türen

lichte Breite

lichte Höhe

Leibung Tiefe

Drücker, Gri� (Abstand zu Bau-, Ausrüstungs- und Ausstattungsteilen)

Zugeordnete Beschilderung

Türelemente (Manuell bedienbare Türen)

Drücker bei manuell bedienbaren Türen

Gri� waagerecht bei manuell bedienbaren Türen

Gri� waagerecht bei manuell bedienbaren Türen

Automatische Türsysteme

Taster

Taster Drehflügeltür/Schiebetür bei seitlicher Anfahrt

Taster Drehflügeltür bei frontaler Anfahrt

Taster Drehflügeltür bei frontaler Anfahrt

Taster Schiebertür bei frontaler Anfahrt

≥ 90 cm

≥ 205 cm (über OFF – Oberfläche Fertigfußboden)

≥ 26 cm

≥ 50 cm

120 bis 140 cm

Höhe Drehachse (Mitte Drückermaß) über OFF (Oberfläche Fertigfußboden) = 85 cm ● Das Achsmaß von Grei�öhen und Bedienhöhen beträgt grundsätzlich 85 cm über OFF. In begründeten Einzelfällen sind andere Maße in einem Bereich von 85 cm bis 105 cm vertretbar.

85 cm Höhe über OFF (Oberfläche Fertigfußboden)

85 cm Grei�öhe über OFF (Oberfläche Fertigfußboden)

85 cm

Abstand zur Hauptschließkante ≥ 50 cm

Abstand zur Ö�nungsrichtung ≥ 250 cm

Abstand zur Schließrichtung ≥ 150 cm

Abstand beidseitig ≥ 150 cm

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1. LeuchtdichteverteilungEine ausgewogen gehaltene Leuchtdichteverteilung trägt ganz wesentlich zur Sehleistung und zum Sehkomfort bei. Hierdurch werden Sehschärfe, Kontrastemp�ndlichkeit und die Leistungs-fähigkeit der Augen erhöht.

Erhebliche Leuchtdichteunterschiede im Gesichtsfeld beeinflus-sen die Sehleistung negativ. Zu vermeiden sind deshalb:

● zu hohe Leuchtdichten, die Blendung verursachen können● zu hohe Leuchtdichteunterschiede, die eine Ermüdung der

Augen durch die permanente Adaptation verursachen● zu niedrige Leuchtdichten und zu niedrige Leuchtdichteunter-

schiede, die eine unattraktive und wenig anregende Arbeits- umgebung scha�en

Die Leuchtdichten von Oberflächen hängen vom Reflexionsgrad (Verhältnis zwischen reflektierender und einfallender Intensität des Lichts) der Oberflächen und der Beleuchtungsstärke auf den Oberflächen ab. Folgende Reflexionsgrade werden empfohlen:

● Decken: 0,6 bis 0,9● Wände: 0,3 bis 0,8● Arbeitsflächen: 0,2 bis 0,6● Boden: 0,1 bis 0,5

2. BeleuchtungsstärkeDie Beleuchtungsstärke hat großen Einfluss darauf, wie schnell, wie sicher und wie leicht eine Person die Sehaufgabe erfasst und ausführt.

Unter freiem Himmel hat eine beleuchtete Fläche eine Beleuch-tungsstärke von 10.000 Lux (bewölkt) bis 100.000 Lux (sonnig). In Innenräumen müssen wir mit viel weniger Licht auskommen. Bei künstlicher Beleuchtung reichen zumeist 500 Lux für Schreib- und Lesearbeiten aus, für Zeichnungen oder anspruchsvolle Aufgaben sollten es mindestens 750 Lux sein. Die Normwerte sind jedoch Mindestwerte.

Die meisten Menschen emp�nden eine höhere Beleuchtungs-stärke als angenehmer und motivierender. Insbesondere im Winter, wenn der Anteil des Tageslichts zurückgeht, benötigen wir mehr Licht in den Räumen, um Ermüdung und Konzentrati-onsabnahme zu vermeiden.

3. BlendungEin störender E�ekt von Licht kann die Blendung sein. Durch große Kontrastunterschiede zwischen sehr hellen und sehr dunklen Flächen und beim Blick auf das Leuchtmittel werden unsere Augen direkt geblendet. Durch Reflexe auf spiegelnden Oberflächen (sogenannte Schleierreflexion oder Reflexblendung) können sie ebenfalls geblendet werden.

Zur Vermeidung von Blendungen tragen folgende Maßnahmen bei:

● Die direkte Sicht auf das Leuchtmittel sollte vermieden werden,

● es sollten nur Leuchten eingesetzt werden, die für Arbeitsplätze geeignet sind,

● durch eine zweckmäßige Anordnung der Tische ist Blendung auszuschließen,

● Licht lenkende Jalousien und eine gute Beleuchtung reduzieren Blendungen,

● häu�ge Blickwechsel zwischen hellen und dunklen Raumzonen, wie z. B. zwischen Fenster und Schreibtisch, sind zu vermeiden.

4. LichtrichtungGerichtetes Licht wird eingesetzt, um Objekte und Oberflächen-strukturen hervorzuheben sowie das Aussehen der Menschen im Raum zu verbessern.

Die Beleuchtung einer Sehaufgabe mit gerichtetem Licht kann Auswirkungen auf die Erkennbarkeit haben. Ohne Licht kann man keine Gegenstände sehen, ohne Schatten sind sie nur zweidimensionale Bilder. Erst durch die richtige Mischung aus Lichtrichtung und Schattigkeit sieht man die Gegenstände plastisch und Entfernungen werden abschätzbar.

Damit der Schatten die Sicht beim Schreiben nicht behindert, sollte das Licht – bei Rechtshändern – von links einfallen. Kommt das Licht von rechts, schreibt man auf seinem eigenen Schatten.

5. Lichtfarbe und FarbwiedergabeDie Farbqualität einer Lampe mit annähernd weißem Licht wird durch zwei Eigenscha�en gekennzeichnet:

1. Die Lichtfarbe der LampeDer Mensch erlebt seine Umwelt nicht nur als hell und dunkel, durch Licht und Schatten, sondern auch durch Farben. Das von Lampen abgestrahlte Licht besitzt eine Eigenfarbe, die soge- nannte Lichtfarbe. Sie wird durch die Farbtemperatur in Kelvin (K) bestimmt. Je höher die Temperatur, desto weißer die Lichtfarbe.

Beleuchtungskriterien

Art des Raumes, Aufgabe oder TätigkeitUnterrichtsräume in Grund- und weiterführenden SchulenUnterrichtsräume für Abendklassen und ErwachsenenbildungWandtafelComputerübungsräumeBildschirmarbeitsplätzeLesebereiche (Bibliotheken)* Die Grenzwerte der Leuchtdichte von Leuchten sind zu beachten.

Beleuchtungsstärke (lx)300

500

500300500*500

Angelehnt an Beleuchtung von Arbeitsstätten, DIN EN 12464-1

U

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Die Lichtfarben von Lampen sind in drei Gruppen eingeteilt:

● Warmweißes (ww) Licht wird als gemütlich und behaglich empfunden.

● Neutralweißes (nw) Licht erzeugt eine eher sachliche Stimmung.

● Tageslichtweißes (tw) Licht eignet sich für Innenräume erst ab einer Beleuchtungsstärke von 1.000 Lux.

2. Die FarbwiedergabeDiese beeinflusst das farbige Aussehen von Gegenständen und Personen. Für die Sehleistung, die Behaglichkeit und das Wohl- be�nden ist es wichtig, dass die Farben der Umgebung, der Objekte und der menschlichen Haut natürlich und wirklichkeits-getreu wiedergegeben werden, dies lässt Menschen attraktiv und gesund aussehen.

6. FlimmernFlimmern verursacht Störungen und kann Kopfschmerzen hervor- rufen. Durch Stroboskope�ekte können optische Täuschungen entstehen, die zu gefährlichen Situationen führen können. Deshalb sollten Beleuchtungssysteme so ausgelegt werden, dass Flimmern und Stroboskope�ekte vermieden werden. Dies kann z. B. durch die Verwendung gleichspannungsversorgter Glühlampen oder durch den Betrieb von Glüh- oder Entladungs-lampen mit hohen Frequenzen (ca. 30 kHz) erreicht werden.

7. TageslichtMenschen bevorzugen Tageslicht in den Räumen und die Mög- lichkeit, Sichtkontakt nach draußen herstellen zu können. In Räumen mit Fenstern nimmt das vorhandene Tageslicht mit der Entfernung vom Fenster stark ab.

Tageslicht kann die Beleuchtung einer Sehaufgabe ganz oder teilweise übernehmen, wobei die Beleuchtungsstärke und die spektrale Zusammensetzung sich im Laufe des Tages verändern. Zur Sicherstellung der erforderlichen Beleuchtungsstärke und Leuchtdichteverteilung am Arbeitsbereich ist deshalb eine zusätzliche Beleuchtung notwendig. Diese kann automatisch oder manuell zugeschaltet werden und falls erforderlich auch gedimmt werden.

Um die Blendung durch das durch die Fenster fallende Tageslicht zu vermeiden, sind gegebenenfalls Abschirmmaßnahmen vorzu- sehen.

Beleuchtungskriterien

Angelehnt an Beleuchtung von Arbeitsstätten, DIN EN 12464-1

U

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Verglasungen

01 | Informationen

Verglasungen spielen nach wie vor beim Unfallgeschehen einewesentliche Rolle. Durch scharfkantig gebrochene Glasscheibenkönnen erhebliche Verletzungsfolgen eintreten. Aus diesemGrund müssen Verglasungen und sonstige lichtdurchlässigeFlächen bis zu einer Höhe von 2 m ab Oberkante Standfläche ausbruchsicheren Werkstoffen bestehen oder ausreichendabgeschirmt werden.

Zu den Verglasungen gehören neben den Glaseinsätzen inFenstern und Türen beispielsweise auch Glaswände, Spiegel,Vitrinen, Aquarien oder Bilderhalter.

Als bruchsicher werden Verglasungen immer dann eingestuft,wenn sie die Kriterien als sog. Einscheibensicherheitsglas (ESG)oder als Verbundsicherheitsglas (VSG) erfüllen.

Verfügt das Glas nicht über bruchsichere Eigenschaften, lässtsich das Verletzungsrisiko minimieren, indem der Zugang zurGlasfläche erschwert wird durch:

eine mindestens 1 m hohe Umwehrung, die mindestens20 cm vor der Verglasung angebracht sein mussdie Schaffung von bepflanzten SchutzzonenFensterbrüstungen, die mindestens 80 cm hoch und derenFensterbänke mindestens 20 cm tief sind. Brüstungen, diez. B. 70 cm hoch und 30 cm tief sind, reichen alsAbschirmung nicht aus.

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Verglasungen

01 | Informationen

Verglasungen oder lichtdurchlässige Wände müssen fürSchülerinnen und Schüler leicht und deutlich erkennbar sein.Aus diesem Grund sind Flächen, deren raumtrennende Wirkungaufgrund der baulichen Gestaltung nicht deutlichwahrgenommen werden kann, zu kennzeichnen. Dies gilt z. B.für Glasflächen, die nicht über einen Querriegel verfügen.

Die Erkennbarkeit von Verglasungen wird z. B. durch dieVerwendung von farbigem Glas oder Sicherheitsmarkierungenerreicht, die

über die gesamte Glasbreite reichen,kontrastreich sind,jeweils helle und dunkle Anteile (Wechselkontrast) erhalten,um wechselnde Lichtverhältnisse im Hintergrund zuberücksichtigen,in einer Höhe von 40 cm bis 70 cm und 120 cm bis 160 cmüber Oberkante Fußboden angeordnet werden.

Sicherheitsmarkierungen in Streifenform mit einerdurchschnittlichen Höhe von 8 cm und einzelnen Elementen miteinem Flächenanteil von mindestens 50 Prozent des Streifenswerden zum Beispiel als ausreichend angesehen. Darüberhinaus erhöhen auffällige Griffleisten an Türen dieErkennbarkeit.

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Verglasungen

01 | Informationen

In der Vergangenheit ist Drahtglas häufig im Rahmen vonBrandschutzmaßnahmen eingesetzt worden. Drahtglas erfülltjedoch grundsätzlich nicht die Anforderungen an dievorgeschriebenen Sicherheitseigenschaften.

Durch das eingearbeitete Drahtgeflecht besteht sogar einerhöhtes Verletzungsrisiko. Aus diesem Grund darf Drahtglas inAufenthaltsbereichen von Schülerinnen und Schülern nichteingebaut werden.

Vor dem Austausch von Drahtglas, das in Türen mitBrandschutzanforderung eingebaut ist, durch bruchsicheresGlas sollte unbedingt die Vereinbarkeit mit der erforderlichenZulassung für die Tür überprüft werden und gegebenenfallsKontakt mit der zuständigen Bauaufsicht bzw.Brandschutzdienststelle aufgenommen werden.

Die Anforderung, bruchsicheres Glas einzubauen bzw. denZugang zu erschweren, gilt prinzipiell nur für Flächen bis zu einerHöhe von 2 m.

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Verglasungen

02 | weitere Hinweise

Bestehende Verglasung aus Drahtglas sollte grundsätzlichaufgrund der hohen Verletzungsgefahren ausgetauscht werden.Werden bestehende Verglasungen, die nicht densicherheitstechnischen Anforderungen entsprechen, nichtausgetauscht, können sie auch durch nachträgliche Maßnahmenabgesichert werden. So kann durch das Auftragen vonSplitterschutzfolien oder Splitterschutzlack eine bruchsichereEigenschaft erreicht werden.

Mögliche Einschränkungen aufgrund brandschutztechnischerAnforderungen sind zu beachten und die Herstellerangaben,z. B. zu Einbauvorschriften, sind unbedingt einzuhalten.

Glastypen

Weiterführende Informationen zu den einzelnen Glastypenfinden Sie in der Checkliste „Eigenschaften verschiedenerGlastypen”.

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Verglasungen

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 7Mehr Sicherheit bei Glasbruch, DGUV Information 202-087(bisher: GUV-SI 8027)Glastüren, Glaswände, DGUV Information 208-014 (bisher:BGI/GUV-I 669)Glastüren, Türen mit Glaseinsatz, Arbeitsstätten-Richtlinie,ASR 10/5Fenster, Oberlichter, lichtdurchlässige Wände, TechnischeRegeln für Arbeitsstätten, ASR A1.6, § 4.3 Abs. 1Türen und Tore, Technische Regeln für Arbeitsstätten,ASR A1.7Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125

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1. Fenster- und Spiegelglas (Floatglas)

Begri�, Eigenscha�en:● Floatgläser sind anorganische abgekühlte und erstarrte

Schmelzprodukte.● Sie sind weitgehend frei von Blasen, Inhomogenitäten,

Schlieren und Spannungen.● Insbesondere Spiegelglas ist in seiner Oberfläche plan, klar

durchsichtig, klar reflektierend und verzerrungsfrei.

Sicherheitseigenscha�en:● keine ausreichende Verkehrssicherheit nach DIN EN 12 600● nicht ballwurfsicher nach DIN 18032 Teil3

Anwendungsbereich:● Floatgläser zählen nicht zu den bruchsicheren Werksto�en.● Ihre Verwendung in Schulen ist deshalb nur dann zulässig,

wenn der Zugang erschwert ist, z. B. durch:● 1 m hohe Geländer mind. 20 cm vor der Verglasung● Verglasungen hinter bepflanzten Schutzzonen● mind. 80 cm hohe und mind. 20 cm tiefe Fensterbänke● Anordnung von Glasschränken in Nebenräumen

2. Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)

Begri�, Eigenscha�en:● Einscheiben-Sicherheitsglas ist thermisch vorgespanntes

Glas.● Die Oberflächen der Gläser stehen unter Druckspannung,

das Scheibeninnere unter Zugspannung. Bei Zerstörung der Vorspannung z. B. durch Beschädigung der Kanten oder der Flächen durch sehr spitze, harte Schläge zerfällt das Glas in ein Netz kleiner, relativ stump�antiger Krümel.

● Nachträgliches Bearbeiten ist nicht möglich.● ESG-Gläser besitzen eine erhöhte mechanische Widerstands-

und Biegebruchfestigkeit sowie eine erhöhte Temperatur- wechselbeständigkeit.● Durch die unterschiedlichen Spannungszonen kann eine

Doppelbrechung der Lichtstrahlen entstehen (Anisotropie). Die polarisierten Anteile des Tageslichts machen dieses Phänomen hin und wieder in Form von regenbogenfarbigen Ringen bzw. Wolken sichtbar.

● ESG-Gläser müssen durch Stempelaufdruck gekennzeichnet sein.

Sicherheitseigenscha�en:● ESG-Gläser zählen zu den bruchhemmenden Werksto�en.● Sie zeichnen sich durch eine besonders hohe Schlag- und

Stoßfestigkeit gegen stumpfen Stoß aus.● Bei Bruch verhalten sie sich verletzungsmindernd infolge des

Zerfalls in Krümel.● In den von den Herstellern angebotenen üblichen Scheiben-

abmessungen und bei Beachtung der Einbauvorschri�en bestehen sie die Prüfungen bei höchsten Belastungen im Pendelschlagversuch und zur Ballwurfsicherheit.

Anwendungsbereich:● Die nach den Einbauvorschri�en der Hersteller dimensionier-

ten ESG-Gläser haben sich als verkehrs- und ballwurfsichere Verglasungen bewährt und können deshalb ohne weitere Abschirmung in Fenstern, Türen und Wänden verwendet werden. Das Risiko des Zerspringens einer Scheibe besteht jedoch, wenn die Kanten der ESG-Gläser ungeschützt freiliegen, wie z. B. bei einer Ganzglastür, und die Kanten mechanisch beansprucht werden.

● Für Verglasungen in Umwehrungen an Absturzstellen empfehlen namha�e Hersteller ausschließlich die Verwendung von VSG.

● ESG ist nicht als Verglasung im Überkop�ereich geeignet.

3. Verbundsicherheitsglas (VSG)

Begri�, Eigenscha�en:● Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei oder mehreren

Scheiben, z. B. aus Fenster-, Spiegel-, Floatglas, die durch zäh-elastische, reißfeste organische Folien unter Druck und Wärme zu einer Einheit fest verbunden wurden.

● Wird die Scheibe so beansprucht, dass sie bricht, ha�en die Bruchstücke an der Folie, sodass die Scheibenoberfläche weitgehend plan bleibt; d. h., die Scheibe zerbricht in größere Teile, verbleibt jedoch in ihrer Gesamtheit im Rahmen.

● Da für VSG keine Kennzeichnungspflicht besteht, kann unbeschädigtes Glas nur am Pro�l der Außenkanten oder im

Fall von Stahlfadenverbundglas an den eingelegten Stahlfä- den erkannt werden.● Stahlfadenverbundglas kann leicht mit „Chauvelglas“

verwechselt werden, einem Spiegelglas mit parallel verlau- fenden Stahldrähten im Abstand von 50 mm. Chauvelglas ist

sicherheitstechnisch wie normales Spiegelglas zu beurteilen; es wird heute nicht mehr hergestellt, kann aber noch an vielen Orten angetro�en werden.

Sicherheitseigenscha�en:● VSG-Gläser sind bruchhemmende Werksto�e● bei Bruch verhalten sie sich verletzungsmindernd infolge der

splitterbindenden Wirkung● ab Glasdicken von 8 mm kann VSG ballwurfsicher sein

(Herstellerangaben beachten)

Anwendungsbereich:● In den handelsüblichen Abmessungen bestehen

VSG- Verglasungen den Pendelschlagversuch mindestens bis zur mittleren Belastung, sodass sie als verkehrssicher gelten und in Türen und Wänden ohne zusätzliche Abschirmung verwendet werden können.

● Wegen der besonderen scherbenbindenden Eigenscha� der elastischen Folie eignet sich VSG für Überkopf- bzw. hoch liegende Schrägverglasungen sowie für Brüstungs- und Umwehrungsverglasung von Absturzstellen.

Glastypen – Eigenscha�enU

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4. Chemisch vorgespanntes und teilvorgespanntes Glas (TVG)

Begri�, Eigenscha�en:● Chemisch vorgespannte und teilvorgespannte Gläser sind

in Verkehrsbereichen bis 2 m über der Standfläche dem direkten Zugang zu entziehen.

● Teilvorgespanntes Glas wird ähnlich wie ESG hergestellt, jedoch nicht so stark abgekühlt. Bei Überbelastung zerfällt es nicht in Krümel, sondern es bilden sich Brüche, die von Kante zu Kante reichen.

Sicherheitseigenscha�en:● Sowohl chemisch vorgespannte Gläser als auch teilvorge-

spannte Gläser haben zwar gegenüber Normalglas eine erhöhte Biegebruchfestigkeit und eine erhöhte Temperatur- wechselbeständigkeit, sind jedoch keine Sicherheitsgläser. Sie sind allein ohne zusätzliche Maßnahmen nicht verkehrs- sicher.

Anwendungsbereich:● Chemisch vorgespanntes Glas erhält die Vorspannung durch

Ionenaustausch an der Glasoberfläche. Bei Überbelastung zerbricht es wie Normalglas in große und kleine Splitter.

● Wenn chemisch vorgespannte und teilvorgespannte Gläser zu VSG verarbeitet sind, wie z. B. VSG aus 2 x TVG, kommen zu ihren speziellen Eigenscha�en noch die von VSG hinzu. Sie erfüllen dann die Anforderungen an absturzsichernde Verglasung und Überkopfverglasung.

5. Pro�lbauglas

Begri�, Eigenscha�en:● U-förmig pro�liertes Gussglas in einem kontinuierlichen

Verfahren als Endlosband hergestellt● rohglasähnliche Struktur

Sicherheitseigenscha�en:● keine ausreichende Verkehrssicherheit● Spezial-Pro�lbauglas in zweischaliger Ausführung kann

ballwurfsicher sein

Anwendungsbereich:● Pro�lbaugläser sind in Verkehrsbereichen (bis 2 m über

der Standfläche) dem direkten Zugang zu entziehen.

6. Glassteine

Begri�, Eigenscha�en:● Gepresster, weißer oder farbiger, hohler oder massiver

Glaskörper● Hohl-Glassteine für Wände● Betonglas für begeh- und befahrbare Decken

Sicherheitseigenscha�en:● Glassteine zählen zu den bruchhemmenden Werksto�en.● Sie wirken absturz- und durchsturzhemmend.

Anwendungsbereich:● Glassteine sind nur bedingt tragfähig. Deshalb müssen die

einzelnen Felder gleitend eingebaut und mit Betonstahlstä- ben bewehrt werden.● Bei fachgerechter Verglasung bestehen Glassteine i. d. R. den

Pendelschlagversuch und sind dann in Aufenthaltsbereichen zulässig. Nicht beschädigte Glassteinwände sind deshalb in Aufenthaltsbereichen von Schulen zulässig.

● Glassteine in Sporthallen müssen ballwurfsicher sein.● Glassteine eignen sich für Brüstungs- und Umwehrungs-

verglasungen.

7. Lichtdurchlässige Kunststo�e

Begri�, Eigenscha�en:● lichtdurchlässige thermoplastische Werksto�e, bestehend

aus Polymethylmethacrylat (z. B. Plexiglas) oder Polycarbonat (z. B. Makrolon, Lexan)

● leicht zu verarbeiten z. B. durch sägen, stanzen, schleifen, schneiden, bohren, fräsen und polieren

● relativ geringe Oberflächenhärte

Sicherheitseigenscha�en:● Lichtdurchlässige Kunststo�e sind verhältnismäßig

unemp�ndlich gegen Schlag und Stoß.● Sie haben eine relativ hohe Bruchfestigkeit und zählen zu

den bruchhemmenden Werksto�en.

Anwendungsbereich:● Besonders geeignet, wo es bei lichtdurchlässigen Wänden

auf geringes Gewicht ankommt● Wenn mit Beschädigungen durch Verkratzen zu rechnen ist,

sind strukturierte Kunststo�platten den glatten vorzuziehen.

Glastypen – Eigenscha�enU

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8. Drahtornamentglas

Begri�, Eigenscha�en:● Drahtornamentglas ist ein farbloses oder farbiges Gussglas

mit Drahtnetzeinlage.● Drahtornamentglas aus Rohglas oder gemustertem Gussglas

ist durchscheinend und lichtstreuend.● Drahtornamentglas kann beidseitig geschli�en und poliert

werden und wird dann als „Drahtglas, poliert“ bezeichnet. Es ist klar und durchsichtig.

● Drahtornamentgläser können nicht zu ESG verarbeitet werden.

Sicherheitseigenscha�en:● Keine ausreichende Verkehrssicherheit● Nicht ballwurfsicher nach DIN 18 032 Teil 3● Unterschiedliches Wärmedehnverhalten von Glas und

Drahtnetz und Korrosion an den abgeschnittenen Drähten können zur Schwächung der Glasstabilität beitragen und zu vorzeitigem Glasbruch führen.

Anwendungsbereich:● Drahtornamentgläser sind in Verkehrsbereichen (bis 2 m

über der Standfläche) dem direkten Zugang zu entziehen.● Drahtornamentgläser sind als Überkopfverglasungen

möglich.

9. Splitterschutzfolien

Begri�, Eigenscha�en:● Splitterschutzfolien sind selbstklebende, zäh-elastische,

reißfeste, durchsichtige Folien, die nachträglich auf plane Glasflächen aufgeklebt werden können.

● Sie haben eine relativ geringe Kratzfestigkeit.

Sicherheitseigenscha�en:● Splitterschutzfolien können nach Angaben der Hersteller und

unter Beachtung der Einbauvorschri�en zu einer Verbesse- rung der Sicherheit vor Verletzung bei Glasbruch führen.● Die Verkehrssicherheit ist gegeben, wenn die Kriterien des

Pendelschlagversuchs erfüllt sind.

Anwendungsbereich:● In Verkehrs- und Aufenthaltsbereichen eignet sich die Folie

als nachträglich an der Berührungsstelle aufzubringender Splitterschutz. Bei Gläsern mit beidseitiger Zugänglichkeit (z. B. Türverglasungen, Glaswände) kann es erforderlich sein, dass beide Seiten beklebt werden müssen. Dies ist z. B. bei einer Isolierverglasung der Fall, die aus zwei nicht bruch-

sicheren Verglasungen besteht. Beim Bekleben von Glas- flächen, die eine Brand- oder Rauchschutzfunktion erfüllen, wie z. B. Drahtglas in Rauchschutztüren, sind Einschränkun- gen möglich, die sich z. B. aus den entsprechenden Zulas- sungsunterlagen der Türen ergeben.● Die Anbringung durch Laien kann zu unbefriedigenden

Ergebnissen führen (z. B. Verstaubung infolge elektrostati- scher Aufladung bei der Verlegung, Gefahr der Riss- oder

Blasenbildung, zu weiter Abstand zum Rahmen bzw. zur Gummilippe).

● Nur geprü�e und zugelassene Splitterschutzfolien verwenden.

Glastypen – Eigenscha�enU

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Glastypen

01 | Informationen

Um Gefährdungen bei Glasbruch in Grenzen halten zu können,müssen von Planern, Herstellern und Betreibern von Gebäudenund Anlagen gewisse sicherheitstechnischeMindestanforderungen an die verschiedenen Glasarten beachtetwerden.

Einschlägige Regeln der Sicherheitstechnik legen im Einzelnenfest, wo erhöhte Anforderungen an den Werkstoff zu stellen sindbzw. wo ergänzende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werdenmüssen.

Besondere Maßnahmen zur Verhütung von Verletzungen beiGlasbruch sind überall dort erforderlich, wo Personen, vor allemKinder, Schülerinnen/Schüler und Sportlerinnen/Sportlerwährend des Bewegungs- und Verkehrsablaufs auf verglasteWände, Wandteile oder Türen treffen können. Ursachen hierfürkönnen z. B. sein: Stolpern, Gestoßenwerden, Unachtsamkeit,unzureichende Beleuchtung oder Panik.

Im folgenden Dokument erhalten Sie Informationen über dieEigenschaften folgender Glasarten:

Fenster- und Spiegelglas (Floatglas)Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)Verbundsicherheitsglas (VSG)Chemisch vorgespanntes und teilvorgespanntes Glas (TVG)ProfilbauglasGlassteineLichtdurchlässige KunststoffeDrahtornamentglasSplitterschutzfolien

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Verkehrs- und Fluchtwege

01 | Informationen

Die Einrichtungsgegenstände sind so aufzustellen und ihrebeweglichen Teile sind so zu gestalten, dass keineGefährdungen für Schülerinnen und Schüler entstehen.

Die notwendigen Verkehrs- und Fluchtwege im Klassenraum sindfrei zu halten und dürfen nicht eingeengt werden.

Die nutzbare Breite eines Längsganges im Klassenraum solltemindestens 1 m betragen.

Alarmierungen sind nach dem Zwei-Sinne-Prinzip auszuführen.

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Verkehrs- und Fluchtwege

02 | weitere Hinweise

Ein Flucht- und Rettungsplan ist an geeigneter Stelle, z. B.angrenzender Flurbereich, im Klassenraum an der Klassentür,sichtbar auszuhängen. Damit ist im Notfall, wie beispielsweiseeinem Brand, eine sofortige Orientierung möglich.

Auf dem Plan sollten auch die Sammelplätze eingetragen sein.

Blinden Personen sollten taktil erfassbare Grundrisspläne zurVerfügung gestellt werden.

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Verkehrs- und Fluchtwege

03 | Quellen

Feueralarm in der Schule, DGUV Information 202-051 (bisher:GUV-SI 8051)Anhang Anforderungen an Arbeitsstätten nach § 3 Abs. 1 derArbeitsstättenverordnung, Pkt. 2.3Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan,ASR A2.3Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1:Öffentlich zugängliche Gebäude, DIN 18040-1

Landesspezifische AnforderungenSie finden die vollständigen landesspezifischen Anforderungenauf den Webseiten der jeweiligen Ministerien.

Bremen

Muster-Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen anSchulen (MSchulbauR), Pkt. 3

Hamburg

Anforderungen an den Bau und Betrieb von Schulen,Bauprüfdienst (BPD), 6/2011, Abs. 7.1

Mecklenburg-Vorpommern

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen(BASchulRL M-V), Pkt. 3

Niedersachsen

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen,Schulbaurichtlinie (SchulbauR), Pkt. 3

Nordrhein-Westfalen

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen,Schulbaurichtlinie (SchulBauR), Pkt. 3

Rheinland-Pfalz

Bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen – Rundschreibendes Ministeriums der Finanzen vom 18. März 2004 (13 208 –4535), Pkt. 1

Sachsen-Anhalt

Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulendes Landes Sachsen-Anhalt (SchulbauR LSA), Pkt. 3

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Wände und Stützen

01 | Informationen

Oberflächen von Wänden und Stützen sollen bis zu einer Höhevon 2,00 m ab Oberkante Standfläche so beschaffen sein, dassVerletzungsgefahren durch unbeabsichtigtes Berührenverhindert werden.

Ecken und Kanten von Wänden und Stützen dürfen bis zu einerHöhe von 2,00 m ab Oberkante Standfläche nicht scharfkantigausgeführt sein. Ecken und Kanten von Wänden und Stützengelten als nicht scharfkantig, wenn sie z. B. wie folgt ausgeführtsind:

bei Stahl- und Holzausführungen mit gerundeten (Radius >2 mm) oder entsprechend gefasten Kantenbei Beton- und Mauerwerksausführung mit gebrochenen odergerundeten Kantenbei Putzausführung mit gerundeten Eckputzschienen

Wände und Stützen sollten gegenüber anderen Bauteilenkontrastreich gestaltet sein. Unterschiedliche Farben für dieStockwerke oder Trakte erleichtern die Orientierung. Extremhelle und extrem dunkle Farben sind zu vermeiden.

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Wände und Stützen

02 | weitere Hinweise

Können Verletzungsgefahren durch unbeabsichtigteBerührungen nicht vermieden werden, muss die verbleibendeGefährdung möglichst gering gehalten werden.

Verletzungen lassen sich gering halten, wenn die Oberflächenvon Wänden und Stützen z. B. wie folgt ausgeführt werden:

als voll verfugtes Mauerwerk aus Stein mit glatter Oberflächeaus Beton ohne vorstehende Grateaus Verbretterung mit gefasten Kantenmit voll verfugten, keramischen Plattenmit geglättetem Putzmit plastischen Anstrichen oder Belägen ohne spitzig-raueStruktur

Bestand

Bestehende, scharfkantige Kanten von Wänden oder Stützenkönnen z. B. mit abgerundeten Holzeckleisten abgedecktwerden.

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Wände und Stützen

03 | Quellen

Schulen, DGUV Vorschrift 81 (bisher: GUV-V S 1), § 6Schulbau – Bautechnische Anforderungen zur Verhütung vonUnfällen, DIN 58125

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