immigration / integration / vorurteile modul 1.2: identität und toleranz autor: ev. militärdekan...
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Immigration / Integration / Vorurteile
• Modul 1.2: Identität und Toleranz• Autor: ev. Militärdekan Dr. Michael Rohde• Dienststelle:Helmut-Schmidt Universität (Universität
der Bundeswehr) und Bundeswehrkrankenhaus Hamburg
• Länge: insgesamt 570 Minuten, 10 Arbeitseinheiten
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Kick it - Vorurteile
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Kick it - Vorurteile• Die PowerPoint-Präsentation wurde mithilfe
von: Denkanstösse zum Thema Nr. 49 „Vorurteile und Feindbilder. Ist ein Leben ohne Vorurteile und Feindbilder möglich? Wie können wir sinnvoll mit ihnen umgehen?“ der Studiengesellschaft für Friedensforschung e.V. München erstellt.
• Der komplette Artikel ist unter Zusatzmaterial der Unterrichtsmodule abrufbar.
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STOPIch muss Dich kennenlernen
Kennlernrunde:• Vorname• Alter• Familienstand• Lieblingsessen• Lieblingsfilm• Lieblingsmusik• Was kann ich besonders
gut? http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stop.png?uselang=de
Es ist einfacher, ein Atom zu zertrümmern, als
Vorurteile abzubauen!
Albert Einstein
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• Vorurteile: Allgemein
• Aus Vorausurteilen entstanden ==> ohne Prüfung zu oberflächlichen Verallgemeinerungen gemacht
• Kaum Erfahrung oder Sachkenntnis, sondern subjektive Eigenbildung und Generalisierung
• Erleichtern (gruppenintern) das Leben, können Zusammenhalt schaffen
• Positive Vorurteile (z.B. in Verliebtheit)
• Negative Vorurteile (z.B. ggü. bestimmten Bevölkerungsgruppen)
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Entstehung von Vorurteilen: Psychologisch I• Emotionen und innere Bilder beruhen häufig
auf frühkindlichen Erlebnissen und Erfahrungen
• Entwicklung des ÜberIch (= Instanz für Werte und Normen): Einstellungen und Vorurteile der Bezugsperson werden übernommen= Unterscheidung zwischen innen und außen = Realitätsprüfung
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Entstehung von Vorurteilen: Psychologisch II• Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl
(z.B. Autoritäts- oder Vaterprobleme, Liebesentzug etc.) oder aus stark autoritärem Elternhaus: festgefügte Beurteilungssysteme führen leichter zu Vorurteilen
• Projektionen übertragen die eigenen Probleme etc. auf andere
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Entstehung von Vorurteilen: Psychologisch III
• Projektionen:a) Ideale: Mängel werden ausgeblendetb) eigene Schattenseiten: Aspekte, die wir nicht wahrhaben wollen, verdrängen, negieren ==> Hilfe, Sündenböcke zu finden
• Vorurteile können helfen, eigene Ängste zu vermeiden
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Entstehung von Vorurteilen: Psychologisch IV
• Bestimmte triebhafte Bedürfnisse (z.B. Aggressionen) müssen lt. Norm unterdrückt werden: dadurch Triebüberschuss, der mit Feinbildern „abgebaut“ wird = Rassismus
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Entstehung von Vorurteilen: Sozialpsychologisch I
•„Soziales Gedächtnis“ (Welzer): Erlebtes und Erfahrenes aus der Vergangenheit wird weitertransportiert (unbewusst in bestimmten Haltungen)
•Geschichtliche Überlieferungen und Ereignisse
•Ideologische Faktoren (z.B. religiöser Fanatismus)
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Entstehung von Vorurteilen: Sozialpsychologisch II
•Soziale Entwicklungstendenzen
•Nationale Begebenheiten
•Reale Politik mit Wechselwirkungen
•UND: EINZIGARTIGE, EIGENE Erfahrungen
•Vorurteile werden häufig anerzogen!!!!
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Entstehung von Vorurteilen:
Sprache
• Unsere Verständigung ist i.d.R. unvollständig
• Häufig verstehen wir nur das, was wir auch verstehen wollen
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Entstehung von Vorurteilen:
Medien• Manipulation unserer Wahrnehmung
• Propagierte Feindbilder brauchen aber „wahren“ Kern
• „Feinde“ werden als Quelle der Probleme dargestellt
• Auf diese Minderheiten werden dann die eigenen Unzulänglichkeiten projiziert.
• Besonders sind auch Kinder und Jugendliche ansprechbar
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Entstehung von Vorurteilen:
Konfliktsituationen I
• Gefördert durch die Belastung durch andauernde, zunehmende, eskalierende und verhärtende Konfliktsituationen
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Entstehung von Vorurteilen: Konfliktsituationen II
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Entstehung von Vorurteilen: Konfliktsituationen II
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Konfliktsituationen: Eskalationsstufen
• 1-3: Verengung der Wahrnehmung
• Ab 4: Vorurteile und Feindbilder steuern den Konflikt: keine positiven Eigenschaften des Feindes mehr wahrgenommen
• Ab Stufe 5: Polarität: Himmel – Hölle, durch Provokationen soll der Gegner zur Raserei gebracht werden
• 6-9: Gegner regredieren auf niedrige Stufen des Verhaltens
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Feindbilder I• Aus Vorurteilen können Feindbilder
entstehen: was wir zum Widersacher / Feind denken, empfinden, vermuten und erwarten = krasseste Form geschürter Vorurteile
• Feindbilder = stereotyper und negativer als Vorurteile schwer zu korrigieren kaum Einfluss abgestempelt
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Feindbilder II• Dienen u.a. zur Definition der eigenen
Identität
• Negative Emotionen: Feinde lösen Angst aus ==> diese Angst wird auf das Gegenüber projiziert: dann beginnt das Gegenüber auch, sich so zu verhalten = selffullfilling prophecy.
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Feindbilder: Wirkung
1)Selbstbestätigung und Ausgrenzung:WIR sind (ICH bin) richtig und entsprechen der NORM.
2)Schuldzuweisung und Sinnstiftung:WIR sind (ICH BIN) die Guten, WIR sind (ICH BIN) die moralisch Überlegenen.
3)Angst und Realitätsverweigerung:WIR müssen uns (ICH muss mich) schützen.
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Menschliche Wirkung
• NIE objektiv!
• Subjektivität ist teils angeboren, teils anerzogen
• Geprägt durch Bedürfnisse und Gefühle
• Tendenz zur Vereinfachung: Reduzierung der Komplexität ==> z.T. überlebenswichtig (+), schränkt aber auch Horizont ein (-)
• Hauptsächlich die Informationen werden wahrgenommen, die zu den erwarteten passen!
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Wahrnehmungsfehler
• NIE objektiv!
• Subjektivität ist teils angeboren, teils anerzogen
• Geprägt durch Bedürfnisse und Gefühle
• Tendenz zur Vereinfachung: Reduzierung der Komplexität ==> z.T. überlebenswichtig (+), schränkt aber auch Horizont ein (-)
• Hauptsächlich die Informationen werden wahrgenommen, die zu den erwarteten passen!
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Lösungsansätze I
• „Feindbilder gehören offensichtlich zum Leben und die Problematik besteht damit nicht in deren Abbau, sondern im Umgang mit Ihnen!“ (Pflügler)
• Tägliche Wahrnehmung der eigenen, begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeiten
• Urteile und Vorurteile ständig hinterfragen
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Lösungsansätze II
• Kein vorschnelles Urteilen beim Sprechen oder Denken: Schwarz – Weiß, Richtig - Falsch
• Eigene Schatten und Projektionen erkennen ==> Schatten gehören zu jedem dazu
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Lösungsansätze III
• Nicht den anderen mit eigenen Maßstäben messen!
• Dialog und ZUHÖREN!!!
• Eigene Fehler eingestehen!
• Eigene Aggression und Wut erkennen und reflektieren
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Lösungsansätze IV
• Dem Gegenüber Empathie entgegenbringen!
• Feindschaften möglichst gewaltarm kanalisieren!
• Ständig die Frage im Hinterkopf: Was hat das ganze mit mir zu tun? Welchen Teil von mir sehe ich in dem Anderen?
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Toleranz• Zu den schlimmsten Vorurteilen gehört jenes,
selbst keine zu haben!!!
• Respekt vor anderen Kulturen
• Rechte des anderen achten
• Andersartigkeit akzeptieren, genügend Raum für Unterschiedlichkeiten lassen
• Aktives Aufeinanderzugehen, aktive Wertschätzung = tägliche Herausforderung
• Geduld gegenüber UNS und dem ANDERENMichael Rohde - Immigration /
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Ihre Fragen und Anregungen
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Danke für Ihre Mitarbeitund Ihre Aufmerksamkeit!
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